Jason Bourne (2016)
Das mittlerweile fünfte Kapitel der Reihe, davon das vierte mit Damon, nachdem die Abkopplung des Franchise von ihm zuletzt nicht geglückt ist.
Am auffälligsten und irgendwie belustigend finde ich, dass der Film insbesondere in der zweiten Hälfte wie eine Aneinanderreihung von Aufnahmen diverser Haupt- und Nebenfiguren wirkt, wie sie gerade einen Gang, eine Straße oder sonst wo entlang laufen oder gehen; da kommt man ja schon als Zuschauer ins Schwitzen
. Das mag bewusst gemacht worden sein, um eine gewisse Spannung durch Hektik zu erzeugen bzw. die Jagdatmosphäre authentisch herüberzubringen, aber so exzessiv eingesetzt wirkt es zumindest auf mich nicht. Vielleicht liegt das auch an der Kameraführung (?). Da es schon sehr lange her ist, dass ich die anderen Teile gesehen habe, weiß ich gerade nicht, ob es da auch schon so war und mir nicht aufgefallen ist, oder es mir aufgefallen ist und es einfach vergessen habe. Zumindest in den ersten zwei Dritteln des Films gibt es aber wenigstens einige Ruhepausen durch die etliche Szenen, in denen irgendjemand vor einem Rechner sitzt...
Die Handlung ist der seiner Vorgänger, sagen wir mal nicht gerade unähnlich. Bourne von seiner Vergangenheit verfolgt bzw. verfolgt diese, irgendein CIA-Obermotz möchte ihn aus dem Weg räumen und natürlich gibt es einen Anti-Bourne-Superagenten, diesmal verkörpert von Vincent Cassell, der sich natürlich zum Finale mit Bourne die Rübe einhauen darf. Hat da irgendwer auch ein Déjà-vu? Gedreht wurde nur wieder am Personalkarussell, sodass wir diesmal Tommy Lee Jones und die bezaubernde Alicia Vikander zu sehen bekommen, wobei Letztere nicht viel mehr machen darf als über die gesamte Lauflänge in verschiedenen Abstufungen einen traurigen Gesichtsausdruck zu machen (und selbst dabei noch süß auszusehen
).
Es ist ja nicht so, als erwarte ich den ganz großen Plot Twist oder die Revolution des Action-Genres, aber ein wenig mehr Mühe hätten sich die Drehbuchautoren und das Studio durchaus geben können (oder es durch ein paar Witze auflockern!). Der Film könnte auch genauso gut Teil 2 oder 3 der Reihe sein, in einer etwas besseren Fassung.
Jason Bourne schreit dem Zuschauer förmlich ins Gesicht, dass der Drops in der Filmreihe gelutscht ist, aber offensichtlich war die Nostalgie zu groß und der letzte Teil zu lange her, als dass das einen destruktiven Effekt hätte haben können.
Die Action geht so weit in Ordnung und auch das Tempo des Films ist gut, nur leider bleibt es bei einem warmen Aufguss und einer Fortsetzung zu viel. Sofern man Letzteres ausblenden kann, bleibt aber zumindest ein solider Action-Streifen.
5/10