Weltraum (Neue Republik)

| Kernwelten | Hyperraum | Corellian-Run | StarExplorer | Trainingsraum | Ferak Koltari mit Sahra & Juna, im Schiff Suse, Ty​


Ferak presste die Lippen aufeinander, als er versuchte zu sprechen – doch kein Ton kam über seine Lippen. Sein Hals brannte, die Haut spannte sich unangenehm, und das Gefühl, keine Stimme zu haben, ließ ein seltsames Unbehagen in ihm aufsteigen. Ein Reflex, nichts weiter. Doch als er sah, wie Juna auf seine Verletzung starrte, ihre Augen beinahe leuchtend vor Interesse, zog er eine Augenbraue hoch. Sie wirkte… begeistert? Nein, fasziniert. Fast so, als hätte sie gerade ein besonders seltenes Artefakt entdeckt. Sein Blick verengte sich für einen Moment, dann schüttelte er leicht den Kopf und wandte sich ab. Vielleicht bildete er es sich nur ein.
Sahra durchbrach die Stille mit einem leichten Schmunzeln und meinte, dass er nicht gleich alles so drastisch umsetzen müsse. Scheitern sei in Ordnung, aber das hier sei vielleicht etwas übertrieben. Während sie sprach, legte sie ihm eine Hand auf die Schulter, und er spürte, wie die Macht durch sie hindurchfloss. Der Schmerz, der bislang nur unterschwellig gelauert hatte, begann sich in eine dumpfe Taubheit zu verwandeln. Noch fühlte er nicht viel, doch er wusste, dass das nicht so bleiben würde. Als Zabrak hatte er eine hohe schmerztoleranz und bei den vielen Verletzungen die er sich im Laufe seines Lebens zugezogen hatte, wusste er dies. Aber das es jetzt schon dumpf gepocht hatte, verhieß nichts gutes. Dann schlug Sahra vor, ihn zur Krankenstation zu bringen, um sich die Verletzung dort in Ruhe anzusehen. Als ob er Einwände haben könnte, selbst ein Kopfschütteln würde seine Meisterin nicht zulassen. Also erhob er sich langsam und folgte den beiden Frauen durch die engen Korridore des Schiffs. Helfende Hände schob er sanft aber bestimmt von sich. Er war verletzt, konnte aber selbst gehen.

Der Weg zur Krankenstation war nicht lang, aber mit jedem Schritt spürte er, wie sein Körper allmählich auf die Verletzung reagierte. Die Hitze, die von seinem Hals ausging, schien sich immer weiter auszubreiten, als wolle sie jeden verbliebenen Widerstand in ihm niederringen. Doch er weigerte sich, sich einfach von diesem Gefühl übermannen zu lassen. Er hatte nicht Trainiert um mit Energie umzugehen. Er hatte an sich gearbeitet, und nun würde er sie aufnehmen, kanalisieren und umeleiten. Also konzentrierte er sich darauf, die überschüssige Hitze in seinen Körper zu ziehen, so wie er es mit anderen Energieformen getan hatte. Vorsichtig versuchte er, die brennende Glut aus seiner Haut herauszulösen und sie an etwas anderes abzugeben. Das kalte Metall der Wände und des Bodens, die Kühle des Raums um ihn herum – es dauerte einen Moment, doch schließlich spürte er, wie sich die Hitze langsam von seiner Haut löste und stattdessen in das kalte Material der Schiffshülle überging. Nicht perfekt, aber immerhin eine Erleichterung.
Als sie die Krankenstation erreichten, glitten die Türen mit einem leisen Zischen zur Seite, und der sterile Geruch von Desinfektionsmitteln empfing sie. Der Raum war klein, aber gut ausgestattet, und Suse hatte ganze Arbeit geleistet, um alles vorzubereiten. Sahra bedeutete ihm, sich auf die Liege zu setzen, und er tat es ohne Widerrede, wie auch? Juna reichte ihm eine Decke, die er dankend entgegennahm, aber vorerst nur hinter sich legte – für den Fall, dass er sie später brauchte. Dann wandte sich seine Meisterin an Juna und meinte, sie solle sterile Gaze aus dem Schrank holen und etwas Bacta-Salbe darauf geben. Das würde die Haut kühlen und den Heilungsprozess unterstützen. Während Juna sich an die Arbeit machte, musterte Ferak sie aus den Augenwinkeln. Ihre Hände bewegten sich mit einer Mischung aus Präzision und Enthusiasmus, während sie die Salbe vorbereitete. Er ließ alles über sich ergehen, ohne sich zu rühren. Es gab nichts, was er aktiv tun konnte – außer vielleicht weiterhin zu versuchen, die verbleibende Hitze aus seinem Körper zu ziehen. Wobei ihn Meisterin Kenobi zu unterstützten schien, denn es fühlte sich auf einmal einfacher an.

Schließlich erklärte Meisterin Kenobi, dass sie ihn gerne in Trance versetzen würde. Es sei wichtig, Ruhe in den Heilungsprozess zu bringen, da eine so empfindliche Stelle wie der Hals besonders anfällig sei. Außerdem könnten seine Atemwege auf die Verletzung reagieren, was zu zusätzlichen Komplikationen führen könnte. Eine meditative Trance würde Entzündungen und Infektionen vorbeugen und den Prozess beschleunigen. Er hob den Blick zu ihr und nickte langsam. Heiltrance. Meditation. Das erinnerte ihn an Ilum. Sein Blick wurde für einen Moment leer, als seine Gedanken in die Vergangenheit glitten. Die Kälte. Die Eishöhlen. Der Moment, als er gezwungen war, seine Thermokleidung aufzugeben, nachdem sie beim Kampf gegen die dunkle Manifestation in den Fluss gerissen worden war. Die Kälte, die sich in seine Knochen fraß, der Kampf gegen das Zittern. Und doch hatte er durchgehalten. Sein Atem wurde ruhiger. Langsamer. Seine Mundwinkel zuckten, ein kaum merkliches Lächeln, während er sich in die Macht versenkte und sich ganz seiner Meisterin und Juna übergab. Er würde wieder werden, er würde jedesmal wieder werden...



| Kernwelten | Hyperraum | Corellian-Run | StarExplorer | Krankenstation | Ferak Koltari mit Sahra & Juna, Suse im Schiff Ty​
 
//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Trainingsraum; Juna mit Suse, Ferak und Sahra}


Diese Verletzung… Sie war so… faszinierend. Auch der Optimismus von Meisterin Kenobi war schon fast ansteckend. Sie bemerkte die Blicke der beiden kaum. Zu sehr war Juna gespannt, wie man diese Art Verletzung behandeln würde. Als sie die Anweisung bekam, eine Decke für Ferak zu holen, nickte die Rattataki knapp und flitzte regelrecht los und gab sie dem Zabrak wenig später. Ihr Blick wanderte hin und wieder zwischen Ferak, Meisterin Kenobi und der Wunde hin und her. Es brauchte auch nicht lange, ehe Juna die nächste Aufgabe erhielt. Gaze und Bacta-Salbe. Es war nichts komplexes und zwischendurch konnte Juna zumindest visuell bei dem zuschauen, was die Jedi tat.
Schnell fand sie die Gaze und die Salbe recht schnell und packte diese aus, nachdem Juna ihre Hände gewaschen hatte, machte sie sich an die Arbeit. Sie hatte so etwas hin und wieder beobachtet. Auch wenn es für sie ein wenig neu war, so war ihr unheimlich wichtig, dass Ferak so schnell und gut wie möglich geholfen werden konnte. Der Zabrak wäre damit quasi ihr erster Patient, oder? Ein Gedanke, der sie ein wenig schmunzeln ließ, ehe sie mit ihrer Aufgabe so weit fertig war.

Schließlich legte Juna die Gaze vorsichtig auf die Wunde. Man konnte ihr ansehen, dass sie behutsam vorging. Lieber ließ sie sich ein paar Sekunden mehr Zeit, als dass sie einen Fehler machte oder Ferak gar unnötige Schmerzen zufügte. Auch wenn die Euphorie nicht gänzlich bei ihr verflogen war, so konnte man an der Art, wie Juna arbeitete erkennen, dass sie die Situation ernst nahm und ihre Freude scheinbar eher auf die Möglichkeit zu Helfen beschränkt war. Außerdem war es eine gute Lektion.
Schweigend, jedoch aufmerksam, lauschte Juna den Ausführungen der Jedi, welche diese Behandlung gerade durchführte. Man konnte bei der Anmerkung, dass Feraks Stimmbänder nicht beschädigt wären, regelrecht spüren, dass die Rattataki erleichtert war. Ihr Blick wanderte auf die Gaze und dann wieder zu Ferak.

“Glaub mir… Künstliche Stimmbänder einsetzen ist echt unangenehm. Außerdem würde ich deine Stimme vermissen.”

Juna lächelte Ferak aufmunternd zu. Er würde wieder gesund werden. Juna wusch sich schnell ihre Hände mit warmem Wasser und trocknete diese ab, nur um sich wieder zu Ferak und Meisterin Kenobi zu begeben. Bei dem Thema Trance erinnerte sich Juna an Ilum. Ihre Heimat, wenn man so wollte. Vorsichtig nahm sie Feraks Hand und streichelte diese sanft.

“Egal was kommt… Wir sind für dich da. Versprochen.”

Damit schaute Juna zu der Jedi neben sich und ging langsam einen Schritt zurück, wobei sie dem Zabrak noch einmal aufmunternd zu nickte. Es würde wieder gut. Doch sie würde hier nun erst einmal nicht viel machen können. Juna wusste nicht, wie man Ferak in Trance versetzte. Alles, was sie tun konnte, war beobachten und lernen. So gesehen stand Juna noch komplett am Anfang ihres Weges, während die anderen beiden Wesen im Raum schon deutlich weiter waren. Jedoch würde sie ihr Bestes geben, sie einzuholen. Die Galaxie war ein gefährlicher Ort. Da hatte sie keine Zeit, einfach nur auszuruhen. Vor allem, wenn jemand ihre Hilfe brauchen könnte.



//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Krankenstation; Juna mit Suse, Ferak und Sahra}
 
[Hyperraum in Richtung Lianna | Task Force-Challenger | an Bord der Challenger, Konferenzraum Deck 5] Fayr Ced, Neelyn Vandrik, Kaysi Jantel (NPC) & Piloten des 96. Geschwaders

"Und jetzt feiern Sie, das ist ein Befehl! Der heutige Abend geht auf meine Rechnung." Ein raues, ungezähmtes Jubeln ging durch die Reihen der Piloten und Neelyn stimmte aus ganzen Herzen mit ein und stieß seine Flasche Ale in die Höhe als wäre sie eine die Lanze eines romantischen Helden aus einer Holoserie. An seiner Brust prangte das erwartete, brandneue Kampagnenabzeichen und ein gänzlich unerwarteter Redbird für seine Verwundung im letzten Gefecht der Kampagne. Noch unerwarteter als seine Auszeichnung war für ihn der Stolz, den er empfand. Noch auf der Akademie hatte er sich den Unmut einiger anderer Kadetten zugezogen, als er einen ihrer patriotischeren Ausbrüche damit kommentiert hatte, dass man Orden nicht essen konnte und sie die Miete nicht zahlten. Jetzt löste der kleine Plasteel-Pin ein überraschendes Gefühl der Zufriedenheit aus. Anscheinend hatte er doch mehr des Piloten-Mindsets angenommen, als er gedacht hatte. Dieses Mindset schien auch Commodore Zertu zu verstehen, denn während er nicht unzufrieden wirkte, machte er sich eiligen Schrittes daran den Rückzug anzutreten, bevor die Feier Fahrt aufnehmen konnte.

Neelyn wandte sich Kaysi Jantel zu, die ihm glücklich entgegen lächelte; mit viel Elan stießen sie mit ihren Ale-Flaschen an. Aber wo war eigentlich Lya’Sei? Im Gewirr der Piloten, die lautstark redeten, sich gegenseitig zuprosteten und sich wie Heuschrecken auf das Buffet stürzten, dauerte es einen Augenblick, bis er ihn an einem Stehtisch mit Gavin Berand etwas abseits des größeren Mobs stehen sah. Der Bothaner schob sich mit spitzen Fingern und ausgesprochen selbstzufriedenen Gesichtsausdruck Snacks und Schnittchen in den Mund, die er aus diversen Taschen und Falten seiner Uniformjacke zog, wo sie vermutlich dem strengen Auge Major Chondas entkommen waren. Sein Flügelmann zeigte ihm sein Wolfsgrinsen und deutete mit einem angenagten Käsespießchen in Neelyns Richtung. Irritiert schaute Vandrik an sich herunter und sah dann den Schaum des Ales aus der Flasche hervorschießen – es schien, als sei er beim Umgang mit diesem zunehmend rar werdenden Gaumenschmaus zu energisch gewesen. Mit einem ebenso undefinierbaren wie unwürdig heiseren Geräusch tief aus seiner Kehle versuchte er panisch seinen Mund auf die Flasche zu setzen, um das kostbare Bier an der Flucht zu hindern. Seine Begleiterin brach in schallendes Lachen aus, während er aus dem Augenwinkel Osk Lya’Sei zufrieden grinsend nicken sah.

„Mir scheint, Ihre Rotte scheint besonders anfällig dafür, die Ehre meiner Staffel durch den Dreck zu ziehen, Lieutenant Vandrik …,“ hörte er die luftige, kühle Stimme Major Chondas hinter sich erklingen. Immer noch an der Flasche nuckelnd, drehte er sich ruckartig herum und musterte mit überrascht hochgezogenen Brauen das dünne Grinsen im bläulichen Gesicht des Pantoraners. Im Gegensatz zu sonst waren seine Augen aber nicht unterkühlt und distanziert; er hatte einen ausgesprochen amüsierten und nicht unzufriedenen Ausdruck im Blick. „Es scheint, als wäre bei Ihnen und Herrn Lya’Sei jede Hoffnung auf eine würdevolle Feier verloren.“ Sein Schmunzeln wurde breiter. „Nur zu, Lieutenant. Verschwenden Sie keinen Tropfen! Schließlich ist dieses corellianische Ale Staatseigentum. Das ist ein Befehl!“ Der Major schaute sich mit theatralischer Note, einem Armee-Kundschafter gleich mit der rechten Hand als Sonnenschutz über den Augen, im Konferenzraum um, bis er einige Meter weiter Lieutenant Ced ausgemacht hatte: „Vielleicht kann ja unser neuer Staffelheld ein wenig Würde wiederherstellen?“

Neelyn knurrte zustimmend und versuchte der Menge an Bierschaum in seinem Mund Herr zu werden, während der Major Ced winkend bat heranzukommen.​

[Hyperraum in Richtung Lianna | Task Force-Challenger | an Bord der Challenger, Konferenzraum Deck 5] Fayr Ced, Neelyn Vandrik, Kaysi Jantel (NPC), Layo Chonda (NPC) & Piloten des 96. Geschwaders
 
[ Hyperraum-Sprungpunkt zwischen Rishi und Ukio | RSD 'Red Nova' | Brücke | Captain Shov Gernerel & Brückencrew ]

Der Holo-Tisch erwachte zum Leben und erfüllte die Brücke der ‘Red Nova’ mit einem blauen Schein, während das Surren an den beständigen Atem eines schlafenden Riesen erinnerte. Shov dachte unwillkürlich an die Geschichten und Märchen, die seine Mutter ihm als Kind vorgetragen hatte. Darin ging es oft um unbekannte Riesen, die das einfache Volk bedrohten und ein einzelner Held - oft selbst noch ein Kind - brach auf, um sie zu erledigen. Diese Geschichten gingen immer gut aus. Nun hätte Shov diese Geschichte auf die aktuelle Situation übertragen können. Auch hierbei ging es um eine unbekannte Bedrohung und der Stimmung in seiner Crew las er ab, dass sie sich Gedanken machten. Sorgen hätte er diese Gedanken auch nennen können. Doch Sorgen machte sich das einfache Volk - Schweinebauern und Schafhirten. Sorgen waren lächerlich! Nicht einmal die Kinder in den Geschichten fürchteten sich vor dem, was ihnen bevorstand. Und im Gegensatz zu ihnen hatten diese Kinder keinen Republik-Klasse-Sternzerstörer.

Shov ließ seinen kühlen Blick über die anwesenden Offiziere wandern. Wenn er sich nicht täuschte, konnte er die feinen Anzeichen der Anspannung spüren. Unsicherheit! Wo war das routinierte, professionelle Team geblieben, das er so hart gedrillt hatte?
Er selbst war eine massive Gestalt, beinahe zwei Meter roher Muskel, mit kahl rasiertem Schädel und gelben Tätowierungen seines ausgestorbenen Clans - ein Relikt eines vergangenen Lebens, das ihn geformt, aber nie gebrochen hatte. In seinem Gesicht lag die stoische Härte und der unerbittliche Wille eines Mannes, der sich keine Sorgen machte. Die meisten seiner Brückenoffiziere waren junge Leute, kaum mehr als ein paar Jahre aus der Akademie. Einige waren gar so grün hinter den Ohren, dass sie den Krieg zwischen Neuer Republik und dem Galaktischen Imperium nur aus den Holo-News kannten. Monate der vom Frieden geprägten Grenzsicherung hatten eine gefährliche Routine in die Köpfe der Crew schleichen lassen. Der Captain hatte es zu spät bemerkt. Manche seiner Offiziere sind nachlässig geworden. Von der Mannschaft ganz zu schweigen.

Insofern war ein solches Ereignis eine willkommene Abwechslung. Ein Versorgungskonvoi aus mehreren Baleen-Klasse-Containerfrachtern und Hajen-Klasse-Treibstoffversorgern war verschwunden. Zusammen mit ihrer bewaffneten Eskorte, zwei Nebulon-B-Fregatten. Die Gründe dahinter konnten viele sein. Piraten war Shovs bester Schuss ins Dunkel, doch er wusste es ebenso wenig, wie alle anderen. Dafür schickte man ja sie, die vierte Eingreifgruppe innerhalb der zweiten Kampfgruppe der Rapid Reaction Forces. Mit dem RSD ‘Red Nova’, dem LSK ‘Resilience’ und dem WAR ‘Sunshine’ war die Einheit klein genug, um schnell verlegen zu können, aber gut und variabel genug ausgestattet, um genau solch einem Szenario bestmöglich zu begegnen. Es stand in ihrer Macht, eine Antwort auf eine Vielzahl unterschiedlicher Bedrohungen zu finden.

Shovs Blick wanderte zurück zum Holo-Tisch, wo sich nun Datenmuster aufbauten und die Luft mit einem statischen Knistern füllten. Der Ausschnitt einer blauen Galaxie-Karte erschien in der Mitte. Darin eingezeichnet war die in Gelb markierte Route des verschwundenen Konvois. Um die Karte herum erschienen die Gesichter der beiden Kommandanten der ‘Resilience’ und der ‘Sunshine’.


“Das letzte Signal stammt von hier”, eröffnete der Captain diesen Austausch, während er seine Finger über die Oberfläche des Holotisches gleiten und das Bild auf das Ende der gelben Linie zoomen ließ.
“Der letzte Ping wurde von der NBF ‘Second Crusade’ von einer Position im Tiefraum zwischen dem Koiogra-, dem Kowak- und dem Hypori-System gesendet. Weit abseits der geplanten Route.”

Der Konvoi war vom Bothan-Raum aufgebrochen und sollte eine Sternjägerbasis im abgelegenen Shimia-System mit mehreren neuen Jägern, Ersatzteilen und Treibstoff versorgen. Dass der letzte Ping weit abseits der Hyperraumroute zwischen Molavar und Koiogra gesendet wurde, wies auf nichts Gutes hin. Die Koordinaten waren zu weit ab der vorgesehenen Route, dass es sich um eine simple Kurskorrektur handeln konnte.

“Gibt es bereits Rückmeldung der Scouts?” Lieutenant Commander Kedd, der Bothan-Kommandant des Warrior-Klasse-Kanonenbootes, hatte ein Gesicht, das mehrere Narben im Fell aufwies, gezeichnet von etlichen Jahren im Fronteinsatz.

Shov verschränkte die Arme vor der breiten Brust, bevor er antwortete.


“Sie haben sich noch nicht zurückgemeldet.”

“Die ‘Sunshine’ könnte vorausfliegen und das Scouten übernehmen.” Kedd sprach mit der Stimme eines Mannes, der es gewohnt war, schnelle Entscheidungen zu treffen.
“Wir sind kleiner, schneller - und wenn dort draußen jemand ist, können wir ihn vielleicht aufspüren, bevor er uns sieht.”

“Genau wie die Aufklärer”, erinnerte Shov. Er hatte vor zwei Tagen zwei T65BR X-Wing Aufklärer vorgeschickt, um die Lage zu sondieren.

Kedd schwieg auf diesen Einwand hin. Insgesamt breitete sich ein ruhiges Schweigen über der Brücke der ‘Red Nova’ aus. Das Summen des Holo-Tisches wirkte lauter und die Schatten der Projektionslichter noch tiefer. Die Galaxie verschluckte Schiffe nicht einfach so, das wussten alle. Lieutenant Cas Denholm und seine Flügelfrau Sub-Lieutenant Ryla Andrez waren beliebte Mitglieder der Crew. Sollten sie verschwunden, oder gar gefallen sein, würde sich das negativ auf die friedensgewohnte Moral der Mannschaft auswirken.
Shov betrachtete den Punkt auf der Karte - das letzte Lebenszeichen des Konvois - und erinnerte sich erneut an all die Geschichten, die er als Kind gehört hatte. Gesichten über Reisende, die in dunkle Wälder gingen und nie zurückkehren. Über Fischer, die hinaus auf das offene Meer segelten und für immer verschluckt wurden. So funktionierte das Universum nun einmal. Es hatte seine eigenen Bestien, seine eigenen Geister. Wenn man nicht aufpasste, wurde man schnell zu einer Geschichte. Das war ein universelles Wissen, das man bereits den Kindern von Kiffu beibrachte.


“Wir gehen gemeinsam rein”
, entschied er schließlich. “Ich will unsere Kräfte nicht weiter aufsplitten.”

Commander Oswen, die Befehlshaberin der ‘Resilience’ nickte langsam. Sie war älter als Kedd und eine waschechte Veteranin, mit einer Narbe an der Stirn, die von einer Explosion herrührte, die ihr ein Geschwader aus TIE-Bomber auf ihrer Brücke verursacht hatte.

“Formation: ‘Red Nova’, ‘Shunshine’, ‘Resilience’. Commander Oswen, bereiten Sie sich darauf vor, Kapazitäten zu schaffen, falls wir Überlebende bergen müssen.”

Shov fuhr sich mit dem Daumen über den Bart.

“Wir fliegen bis nach Molavar und falls wir bis dahin immer noch nichts von den Scouts gehört haben, bereiten wir uns auf die Reise in den Tiefraum vor. Lassen Sie Ihre Navigationsoffiziere Sprungvorschläge ausarbeiten. Bei Molavar stimmen wir ab, welchem Vorschlag wir folgen.”

Die beiden anderen Kommandanten nickten sichtbar.

“In Ordnung. Sprungbereitschaft herstellen.”

Das Holo flackerte als die Übertragung beendet wurde.

“Keine Zeit verschwenden, Verran”,
er sah zu seinem Navigationsoffizier, einem großäugigen Nautolaner. “Berechnen Sie den Sprung nach Molavar.”

“Aye, Sir”, kam als Antwort, als der Offizier begann, seine Finger über die Konsole springen zu lassen.

Dann wandte Shov sich an die versammelten Brückenoffiziere. Seine Stimme war ruhig, aber in der Tiefe lag etwas Schweres, Unnachgiebiges.


“Wir wissen nicht, was uns erwartet, aber wir sind keine Händler, keine Wissenschaftler und keine Touristen.”

Seine Augen ruhten auf jedem Einzelnen, von der Ersten Offizierin Reys bis zum jüngsten taktischen Offizier.
“Wir sind eine Eingreiftgruppe der Neuen Republik. Wir sind dafür da, um Probleme zu lösen. Was auch immer da draußen ist - wir werden es herausfinden und wir werden den Konvoi finden.”

Lieutenant Verran nickte dem Captain zu.
“Sprungbereitschaft in dreißig Sekunden, Sir.”

Shov atmete ein, dann aus.

“Dann bringen wir mal Licht ins Dunkle.”

Der Hyperraumantrieb brüllte im ganzen Schiff hörbar auf, als die ‘Red Nova’ sich in den Schlund der wirbelnden Sterne stürzte.

[ Hyperraum-Sprungpunkt zwischen Rishi und Ukio | RSD 'Red Nova' | Brücke | Captain Shov Gernerel & Brückencrew ]
 
Hyperraum auf dem Weg nach Aurea-an Bord der T6-Raumfähre- mit Aleron und Tara- Lateef im Cockpit

Das Training verlief….harmonisch. Ja, doch, so konnte man es nennen. Ein paar wenige Treffer gelangen ihr, aber da war definitiv noch Raum nach oben. Vor allem, weil sie hier einen relativen Anfänger vor sich hatte. Aleron hatte Fortschritte gemacht, das merkte man deutlich. Aber er war auch noch kein Jedi-Ritter, weswegen sich Fabienne keine Illusionen machte, dass sie gegen einen Jedi-Ritter mit entsprechender Erfahrung noch nicht viel ausrichten konnte. Zumindest nicht allein. Sie versuchte so wenig wie möglich im Vorraus zu Planen und die Schüsse so spontan wie möglich abzusetzen, um ihrem machtnutzenden Freund keine Anhaltspunkte zu geben. Dennoch entwickelte sich doch relativ schnell eine gewisse Dynamik zwischen ihnen. Bei Raumschlachten war das anders gewesen. Die waren von Natur aus höchst chaotisch. Dort gab es schlicht keine Muster. Der Zufall- und der Zielcomputer- bestimmten das nächste Ziel. Ebenso, ob man nun Jäger oder Gejagter war. Hier aber war das alles vordefiniert.

Nach einer Weile änderte Aleron seine Strategie. Sein Lichtschwert schob sich nicht mehr jedem Schuss in den Weg und die anderen schienen wie einen Bogen um ihn zu machen. Die minimalen Bewegungen, die er machte, waren kaum zu sehen. War das jetzt ein Zeichen, dass er müde wurde? Durfte sie auf mehr Fehler seinerseits hoffen? Wohl eher nicht. Er war ein erfahrener Soldat und wusste, dass er bei Erschöpfung eine andere Strategie wählen und nicht einfach nachlassen durfte. Andererseits war er Verletzt- was bei ihrer eigentlich immer noch niedrigen Trefferquote noch erschwerend dazu kam. Er war nicht mal voll einsatzfähig. Wenn er ganz fit und voll beweglich wäre, wäre ihre Performance hier wahrscheinlich einfach nur lächerlich. Etwas, dass sie ärgerte. Darum verpasste sie auch das minimal kleine Zeitfenster, dass sie hatte, um ihren nächsten Schuss noch aufzuhalten. Aleron deaktivierte plötzlich und ohne Vorwarnung sein Lichtschwert. Gefühlt gleichzeitig mit dem Erlöschen des Lichtschwerts löste sich ihr letzter Schuss und verfehlte Aleron nur um Haaresbreite. Erschrocken hielt Fabienne die Luft an, während Aleron seinem Unmut darüber Luft machte.

„Es tut mir leid.“

Erwiederte Fabienne und senkte rasch den Blaster. Wie hätte sie das verhindern können? Hätte sie das Spiel vorzeitig abbrechen sollen, weil Aleron so verschwitzt und eben noch nicht wieder ganz hergestellt war? Aber sie kannte ihn noch nicht gut genug, um seine Grenzen einschätzen zu können. Vor allem, weil sie so lange weg gewesen war und der Padawan wirklich grosse Fortschritte gemacht hatte.

Wie um einen Streit zu schlichten, der garnicht existierte, trat Tara zwischen sie und Aleron und beurteilte die Trainingsrunde. Ihren Rat an Aleron konnte Fabienne nur so hinnehmen. Das war nicht ihre Welt und sie konnte wenig damit anfangen. Dann wandte sich die Jedi an sie und lobte sie erstmal für ihre Arbeit beim Training. War sie wirklich so gut gewesen? Sie persönlich würde eher sagen, dass sie noch einiges an Schiess-Training brauchte. Sie hatte es in der Grundausbildung gelernt und ihre Pflichtschüsse als Kadett absolviert. Aber es waren nicht viele gewesen. Natürlich nicht. Kampfpiloten kamen erfahrungsgemäss eher weniger in Situationen, in denen Handfeuerwaffen nötig wurden. Wenige überlebten es, abgeschossen zu werden und noch weniger erreichten unbeschadet den Boden, wenn die Jäger trudelnd abstürzten. Die Verwendung von Handfeuerwaffen war daher eigentlich immer eher theoretisch gewesen. Erst seit sie bei den Ossus Rangern war, standen Übungen am Schiessstand oder im 3D-Hologramm täglich auf dem Übungsplan. Noch ein Grund, warum sie sich wunderte, dass ausgerechnet sie zu den Ossus Rangern abkommandiert worden war. Aber sie gab ihr Bestes. So auch jetzt. Kritik nahm sie nicht als Angriff auf sich selbst sondern als hilfreiche Hand, um weiter zu kommen. Unbewusst nahm sie Haltung an, ehe sie Tara auf ihre Frage antwortete.

„Mehr bei mir bleiben und aufmerksamer werden. Es tut mir leid, dass ich das jetzt versäumt habe. Es wird nicht wieder vorkommen.“


Sie würde dran arbeiten müssen. Jeden Tag. Entschlossenheit erfüllte sie erneut und sie erarbeitete sich Strategien , wie sie das umsetzen konnte, ohne erneut jemanden von ihren Leuten zu gefährden. Dann fragte Tara, ob sie auf sie schiessen wollten und reichte auch Aleron einen Übungsblaster. Wo hatte sie die alle verstaut? Sie schleppte ne halbe Waffenkammer mit sich rum. Aber sie musste auch gestehen, dass sie neugierig war, wie Aleron hier arbeitete. Er war bei den Landungs-und Entertruppen gewesen und als solches hatte er im Nahkampf deutlich mehr Erfahrung als sie. Vielleicht konnte sie sich da was abgucken. Und sie würde eine Jedi-Ritterin in Action erleben. Das erste Mal. Eine kleine Kostprobe von dem, was ihr im Ernstfall begegnen konnte. Aufgeregt prüfte sie ihren Trainingsblaster auf seine Ladung und wechselte dann auf den Schwarzen, den sie von Tara bekommen hatte. Der war noch voll. Das Zischen von Tara’s Klinge liess sie vom Display aufsehen und sie nahm den Blaster in Position. Das Lichtschwert vor ihr war echt. Hellblau wie sauberes Eis. Fabienne verinnerlichte sich noch einmal ihre Fehler vom letzten Mal und nickte dann Aleron zu, ehe sie das Feuer auf die Jedi eröffnete.


Hyperraum auf dem Weg nach Aurea-an Bord der T6-Raumfähre- mit Aleron und Tara- Lateef im Cockpit
 
Hyperraum in Richtung Lianna | Task Force-Challenger | an Bord der Challenger, Konferenzraum Deck 5 | Fayr Ced, Neelyn Vandrik und der Rest des 96. Geschwaders

Als Fayr aufgerufen wurde, traf den Corellianer die Nennung seines Namens tatsächlich mit einer gehörigen Portion Überraschung. Natürlich konnte er zählen und in den Einsatznachbesprechungen gingen sie auch immer die bestätigten Abschüsse durch, womit seine offizielle Ernennung zum Ass schon etwas Zeit zurücklag. Der Blumenstrauß heute war mehr eine symbolische Geste, aber so vor versammelter Mannschaft von einem hochrangigen Offizier belobigt und anerkannt zu werden, machte die Sache erst so richtig real. Fayr hatte seine Feuertaufe bestanden und das buchstäblich mit Auszeichnung. Aber die Blicke und Jubelrufe des Geschwaders ließen ihn auch endlich den Druck spüren, der damit einherging.

Man würde weiter viel von ihm erwarten und auch wenn der Corellianer die Herausforderung alles andere als scheute, ja sie sogar mit offenen Armen begrüßte...an dieses Gefühl musste sich Fayr erst noch gewöhnen. So mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt trafen ihn dann auch Zertus folgende Worte vollkommen unvorbereitet. Der Halbmond von Calidor mit bronzenem Nest wurde ihm an die Brust gesteckt und er konnte nur ungläubig auf das dazugehörige Kästchen starren, dass ihm der Adjutant überreichte. Seine Gedanken rasten, wem hatte er diese Ehrung zu verdanken? Der Halbmond wurde nicht jedem x-beliebigen Großmaul verliehen. War es Major Chonda gewesen? Der stets grummelige Pantoraner war nur schwer einzuschätzen. Da kam ihm eher der Staffelführer der Rontostaffel in den Sinn oder war es vielleicht Colonel Yo'dogi vom Flugleitstand gewesen?

„...das ist ein Befehl! Der heutige Abend geht auf meine Rechnung.“

Erst zum Ende von Zertus Rede kam das Gehör des Corellianers wieder zurück. Etwas ungelenk legte er sich den Blumenstrauß in die linke Armbeuge, um den rechten Arm freizubekommen und vor dem Commodore zu salutieren.

„Sir, ja Sir!“

Damit ging es runter von der kleinen Tribüne und Fayr wurde mit einem Stakkato von Glückwünschen und Schulterklopfen überwältigt. Das Gedränge half nicht gerade dabei, den Corellianer zurück in die Realität zu holen und so ließ er sich von dem Gedränge mehr treiben als ein tatsächliches Ziel zu verfolgen. Und so kam er auch erst bei der Mynockstaffel an, als Major Chonda den armen Neelyn schon am Haken hatte.

„Vielleicht kann ja unser neuer Staffelheld ein wenig Würde wiederherstellen?“

Fayr blinzelte mehrmals unverständig, da er den Gesprächsverlauf bis hierher nicht mitbekommen hatte, musste er sich aus dem Stand etwas ausdenken und das brachte sein Gehirn endlich komplett zurück in das Hier und Jetzt, als sich sein übliches spitzbübisches Grinsen auf die Lippen stahl. Gespielt übertrieben räusperte sich der Corellianer, um die Aufmerksamkeit aller Umstehenden auf sich zu ziehen

„Ihr habt es alle gesehen, wer zum Doppelass erklärt wird, erhält nicht nur eine Belobigung sondern auch einen Blumenstrauß! Wir werden jetzt also in altbewährter Tradition bestimmen, wer als nächstes zum Doppelass wird!“

Und damit wandte sich Fayr um, entfernte sich mit übertriebenem Hüftschwung ein paar Schritte von der versammelten Staffel, um dann über seinen Kopf hinweg einer Braut gleich den Strauß in die Menge zu werfen. Grölend wetteiferten die Piloten darum, den Strauß auffangen zu können, während Chonda nur theatralisch die Hände in die Luft warf und der tobenden Körpermasse aus dem Weg sprang.

Hyperraum in Richtung Lianna | Task Force-Challenger | an Bord der Challenger, Konferenzraum Deck 5 | Fayr Ced, Neelyn Vandrik und der Rest des 96. Geschwaders
 
Hyperraum (NR)-Richtung Tarmidia- StarExplorer- Krankenstation- mit Ferak und Juna- Ty in seinem Zimmer

Feraks Unfall war unglücklich. Gerade die Kehle. Sie konnten von Glück reden, dass die Telematen nicht so hochenergetisch waren. Sonst wäre Ferak früher in die Macht eingegangen, als sie gedacht hätte. Juna machte die Umschläge fertig und erzählte, wie unangenehm es war, neue Stimmbänder eingesetzt zu bekommen. Sahra sah sie an.

„Du glaubst doch nicht, dass ich Ferak so leiden lassen würde, oder?“

Damit lächelte sie ihren Padawan an.

„Und wenn das hier vorbei ist, schauen wir mal, ob wir uns nicht etwas für Telepathie öffnen können, hmm?“

Ihr Padawan war mit ihrem Behandlungsvorschlag einverstanden und ging den ersten Teil des Weges schon allein, als er in Meditation versank. Sahra nickte zufrieden und schloss die Augen, um seinem Geist zu folgen und ihn behutsam nur noch ein winziges Stück tiefer zu führen. Seine Atem ging nun so langsam, das man es kaum noch merkte. Was man dagegen spüren konnte war, das die Macht stärker durch ihn hindurch floss und selbst bereits mit dem Reparieren der verletzten Stelle begann. Sahra öffnete die Augen und sah Juna an.

„Der Körper braucht Energie für die verschiedenen Aufgaben. Angefangen von Denkprozessen bis hin zur Verdauung..und die beiden auch noch quasi permanent. In Trance werden solch permanenten „Energiefresser“ wenn man so will auf das absolute Minimum runter geschraubt. Dadurch werden Kapazitäten frei, die der Körper dann für die Heilung aufwendet. Wenn man das leitet und fördert, kann man erstaunliche Resultate erzielen, die es in ihrer Wirksamkeit fast mit Bacta aufnehmen können. Hier haben wir jetzt sogar beides zur Hand, was quasi der Jackpot bei Notfällen ist. Wenn sie vorhin mit der Machtwahrnehmung bei Ferak und mir schon Erfolg hatten, dürfen sie mir jetzt gern bei der Arbeit zusehen.“


Sie nickte der Rattataki zu und hielt dann ihre Hand über die Kehle ihres Padawans. Sie schloss die Augen und spürte nach der Verletzung. Als erstes konzentrierte sie sich auf den Bereich der Luftröhre, um da die Reizung raus zu nehmen. Hitze fand sie keine mehr. Ferak hatte wirklich gute Vorarbeit geleistet. Es ging jetzt also nur noch drum, den Körper von einer Reaktion abzuhalten. Vor allem, weil die Reaktion ja eigentlich schon garnicht mehr nötig war. Und natürlich musste das verletzte Gewebe geheilt werden, um das ging es ja schliesslich.

"Jede Zelle strebt den für sich perfekten Zustand an. Von sich aus. Quasi der pure Selbsterhaltungstrieb. Darum heilen wir eh schon von uns aus. Was ich jetzt mache ist, die Zellen bei der Umsetzung ihres Wunsches zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass dafür zu sorgen, dass die ganzen Information weiter gegeben wird und keine Kopier-Fehler auftauchen. Oder zumindest so wenig wie möglich. Auch, um Narbenbildung zu verhindern. Klappt nicht immer, aber immer öfter."

murmelte sie erklärend vor sich hin, während sie die Zellen am Wundrand in ihrer Teilung unterstützte und den Vorgang dadurch beschleunigte. Das Bacta lieferte Nahrung für die Zellen und tötete seinerseits bereits vorhandene Keime ab. Darum musste sie sich also schonmal nicht kümmern. Wie immer, wenn sie heilte, spürte Sahra tiefen Frieden, Geborgenheit. Die Macht war ihre Verbündete und half ihr bei ihrem Vorhaben. Konzentration war der Schlüssel, um ihr Ziel zu erreichen und auch das, was so ermüdend an dieser Arbeit war.
Sahra wusste nicht, wieviel Zeit vergangen war , als sie die Augen öffnete. Das wusste sie nie, vielleicht , weil es beim Heilen auch unwichtig war. Sie erhob sich und nahm den Bacta-Umschlag weg. Die Haut, die darunter zum Vorschein kam, war etwas heller als die Umgebung, was normal war für junge Haut. Sie würde noch nachdunkeln in den nächsten Tagen. Aber Ferak würde keine Beschwerden mehr haben. Auch die Schwellung und Irritation der Kehle war verschwunden. Zufrieden mit dem Anblick begann sie, Ferak wieder aufzuwecken.

"Wie fühlst du dich?"

fragte sie leise, als er die Augen wieder öffnete. Während ihr Padawan wieder ganz im Hier und Jetzt ankam, griff sie nach einem Glas und füllte es mit Wasser, falls er Durst hatte. Sie selbst sehnte sich nach einer Tasse Tee jetzt. Und dann kamen sie wahrscheinlich bald bei Tarmidia an. Sie sollte nach Ty sehen.

Hyperraum (NR)- Richtung Tarmidia-StarExplorer- Krankenstation- mit Ferak und Juna- Ty in seinem Zimmer
 
Hyperraum auf dem Weg nach Aurea | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)

Der Morellianer wollte gerade auf Fabiennes Entschuldigung reagieren und die Spannung auflösen als Tara zwischen die beiden trat, um zu schlichten und ihre Bewertung der Übung mit dem Padawan und der Ossus Rangerin zu teilen. Die Togruta sprach vom Hochgefühl und Rausch, den die Macht ihm gegeben hatte und er konnte ihr da nur zustimmen, dass dieser Zustand allzu verführerisch war. Diesmal hatte er aber die Kontrolle behalten und sich nicht verloren. Das war ihm früher erheblich schwerer gefallen als heute oder überhaupt nicht gelungen. Das nahm Aleron mit innerer Zufriedenheit zur Kenntnis. Er machte spürbare Fortschritte, was die Kontrolle seines Zugangs zur Macht anging und das erheblich schneller als der Morellianer kalkuliert hatte.

Als nächstes ging es an eine Übungseinheit für Tara selbst. Sie sollten beide auf sie schießen und das Gewicht des Blasters fühlte sich komisch an in Alerons Händen. Wann war das letzte mal gewesen, dass er so eine Waffe genutzt hatte? Das war bei der Befreiung der Togruta gewesen und dieser Tag fühlte sich unglaublich weit entfernt an. Fast so als wäre er in einem anderen Leben gewesen und irgendwie stimmte das auch. Der Morellianer war nicht mehr der Mann, der er damals gewesen war. Vermutlich würde er es auch nie wieder sein und diese Erkenntnis ging mit gemischten Gefühlen einher, die er nicht so recht einzuordnen wusste.

Später würde sich Aleron näher damit beschäftigen, jetzt aber ging es erst einmal daran, Tara eine ordentliche Übungseinheit zu geben. Sein Blick fiel auf Fabienne, der er zunickte bevor er auf Position ging.

„Versuchen wir, ihr ein wenig Abwechslung zu geben. Schussrhythmus modulieren, auf verschiedene Körperstellen schießen, Schussposition ändern. Derlei.“

Kurz überprüfte der Morellianer die Statusanzeigen für Batteriepack und Gaskartusche des Blasters. Beide waren voll geladen und dank der niedrigen Maximaleinstellung wie für Übungswaffen üblich würden sie auch...lange halten. Alerons Muskelgedächtnis ließ die Bewegungen wie von selbst ablaufen und auch wenn er sich nicht so recht wohl dabei fühlte, auf die immer noch sehr hagere Togruta zu schießen, so vertraute er doch darauf, dass seine Meisterin sich gut genug einschätzen konnte, um sich nicht zu überfordern.

Es begann mit einer mittelmäßig schnellen Schussfolge, um Tara zu ermöglichen, sich aufzuwärmen. Dann bewegte er sich etwas von Fabienne fort, um der Togruta ein weiteres Feld zu präsentieren, das sie abdecken musste und schließlich begann Aleron mit seiner inneren Stimme verschiedene, schnelle Lieder zu summen und seine Schußabgaben an den Rhythmus anzupassen, was sie einigermaßen erratisch werden ließ, da er so sehr unregelmäßig zu schießen begann. Insgesamt sollten Fabienne und er selbst Tara so eine ganz ordentliche Übung präsentieren können. Hoffte der Morellianer zumindest.

Hyperraum auf dem Weg nach Aurea | an Bord der T6-Raumfähre | Aleron Blackthorne, Tara Li, Fabienne Bertheau und Lateef (NSC)
 
Hyperraum auf dem Weg nach Aurea-an Bord der T6-Raumfähre- mit Aleron und Tara- Lateef im Cockpit

Tara aktivierte die Klinge ihres Lichtschwertes mit einem charakteristischen Zischen. Die kühle, helle Farbe des blauen Plasmas spiegelte sich in ihren Augen, während sie in Position ging. Der Griff lag vertraut in ihrer Hand, doch schon bei den ersten Schüssen wurde ihr klar: Es war zu lange her. Nicht zu lange seit dem letzten Kampf – sie hatte genug davon gehabt – aber zu lange seit einem echten Training unter kontrollierten Bedingungen. Eines, bei dem nicht ihr Leben oder das anderer auf dem Spiel stand. Und genau hier zeigten sich die Unterschiede.
Fabienne und Aleron eröffneten das Feuer – koordiniert, variabel, fordernd. Und das auf einem Level, das sie nicht unterschätzt hatte, aber dennoch nicht erwartet hatte. Alerons Schüsse waren rhythmisch, dann wieder chaotisch. Mal im Takt eines Liedes, das er nur in seinem Kopf hörte, dann wieder in plötzlichen Salven, die sie aus dem Gleichgewicht zu bringen drohten. Fabienne, für ihre Verhältnisse ungewöhnlich ruhig, ergänzte die Angriffe mit kalter Präzision. Mal von schräg unten, mal aus der Hüfte, dann wieder aus der Drehung – die Pilotin hatte dazugelernt. Nicht nur was Haltung und Fokus betraf, sondern auch ihre Lesbarkeit auf dem Feld. Tara musste zugeben: Die beiden harmonierten gut miteinander.
Ein Schuss flog ihr zu nah am Oberschenkel vorbei. Sie sprang zur Seite. Es reichte, aber knapp. Zu knapp. Einen anderen Schuss fing sie mit einer eleganten Kreisbewegung ab, der nächste traf beinahe ihren linken Arm, weil sie den Ausfallschritt zu spät einleitete. Der Trainingseinheit mangelte es nicht an Intensität.
Sie musste mehrmals aktiv ausweichen – nicht elegant wie im Sparring, sondern reaktiv, hektisch, mit einem leisen Keuchen. Zwei Mal rollte sie sich zur Seite, einmal landete sie hart auf dem linken Knie, fing sich aber sofort wieder, die Klinge erneut zwischen sich und den Blastern. Ein Treffer streifte ihr Gewand – Brandmarke, aber keine echte Verletzung. Hätte es real sein können? Vielleicht. Die Einsicht war bitter.
Sie ließ sich nichts anmerken, doch innerlich war es ein Stich: Sie war nicht mehr in Bestform. Nicht mehr die Jedi, die sich in flüssiger Bewegung durch Linien von Blasterfeuer schnitt wie durch Regen. Sie hatte an Technik nicht verloren, aber an Schärfe. Der körperliche Tribut von Monaten voller Stress, schlechter Ernährung, Schlafmangel - zeigte sich wohl doch. Nach einigen Minuten beendete sie die Übung mit einer erhobenen Handfläche.


„Genug. Danke euch beiden.“

Sie ließ die Klinge erlöschen. Ihre Schultern hoben und senkten sich leicht, nicht sichtbar erschöpft, aber angestrengt. Ein wenig Schweiß perlte an den Schläfen entlang. Sie war nicht am Limit – aber es war deutlich, dass sie das früher hätte fortsetzen können, mit Leichtigkeit. Jetzt spürte sie es: Eine latente Müdigkeit, die in den Gliedern saß und sich langsam nach innen fraß.

Die Zeit bis zur Ankunft im richtigen Sternensystem verliefen in einem ruhigen Rhythmus, der Tara willkommen war – und dringend nötig. Das Training hatte ihr mehr über ihren aktuellen Zustand verraten, als sie sich eingestehen wollte. Sie war nicht schwach, aber sie war müde. Und nicht mehr im körperlichen Gleichgewicht. Die Reise bot eine willkommene Gelegenheit, daran zu arbeiten.
Tara verbrachte die meiste Zeit mit dem Blick auf die Sterne, oft allein im Cockpit. Sie meditierte dort, oder saß einfach nur da – schweigend, mit einer dampfenden Tasse Kräutertee in der Hand, wenn sie nicht gerade auf ihrem Datapad Missionshinweise durchlas. Aleron hatte sie ein paar neue Hausaufgabenspielzeuge mitgegeben, nachdem die Alten zerstört worden waren.
Schließlich gab der Bordcomputer ein leises Signal:


„Sternensystem Eresha-9 erreicht. Austrittspunkt in 15 Minuten.“

Tara stand auf, rollte die Schultern, blickte hinaus in das dunkle Nichts zwischen den Sternen.

“Schluss mit der beruhigenden Ruhe.”

Sie verließ das Cockpit, um die Anderen zu holen, damit sie sich anschnallen konnten und berichtete ihnen vom Austritt aus dem Hyperraum.

Hyperraum auf dem Weg nach Aurea-an Bord der T6-Raumfähre- mit Aleron und Tara- Lateef im Cockpit
 
Hyperraum-auf dem Weg nach Aurea- an Bord der T6-Raumfähre- mit Aleron und Tara, Lateef im Cockpit

Manchmal war es wie verhext und heute war so ein Tag. War sie heute mit dem falschen Fuss aufgestanden oder was war los? Erst ihr Scherz-Streit mit Lateef, dann der beinahe-Unfall mit Aleron. Auch wenn Tara gesagt hatte, dass es nur zum Teil ihre Schuld gewesen war, wurmte Fabienne der Vorfall fürchterlich. Das anschliessende Training gegen Tara verlief zwar besser und sie kündigte das Ende der Übung auch früh genug an, dass Fabienne reagieren konnte, aber das minderte Fabienne’s Unzufriedenheit nur bedingt. Immerhin hatten sie der Jedi-Ritterin offensichtlich etwas einheizen können.

Anschliessend gab es Me-Time für alle. Aleron zog sich zum Meditieren zurück. Tara verschwand im Cockpit und Fabienne machte sich rasch frisch und wollte sich dann etwas zum trinken in der Küche holen. Als sie die Kombüse betrat, traf sie fast der Schlag. Das schmutzige Geschirr stand noch rum. Es erinnerte sie ein wenig an Willelme, der vor seinen Bett-Gespielinnen gern angegeben hatte, wie gut er kochen konnte, auch wenn er es genauso wenig konnte wie sie selbst. Das Chaos hatte er dabei oft für sie hinterlassen. Fabienne’s Blick verfinsterte sich, als sie begann, das Geschirr zu reinigen und zu versorgen. Wieder war sie mit der Überlegung konfrontiert, ob ihr Bruder überlebt haben könnte. Oder ob er nur noch Sternenstaub über Tirahnn war. Wie lang war das jetzt her? Wenn sie zurück nach Coruscant kamen, konnte sie wohl mit der Beileidsbekundung aus dem Flottenhauptkommando rechnen, weil ihr Bruder nach so langer Zeit als gefallen galt. Dann wäre sie die Letzte aus ihrer Familie. Sie hielt bei dem Gedanken kurz in der Bewegung inne und starrte vor sich hin. Ja, wenn Will nicht aus versehen eine von seinen Freundingen auf Lianna geschwängert und sie damit ungeplant zur Tante gemacht hatte, wäre sie die letzte Bertheau. Der Gedanke war wie ein Schlag in den Magen und liess ihre Laune noch weiter abstürzen. Sie sollte dringend regeln, was mit ihrem Vermögen geschah, wenn sie jetzt dann auch fiel. Nicht, dass sie das vor hatte. Aber ja. Vielleicht sollte sie sich mal mit Hilfsorganisationen auseinander setzen. Im Falle ihres Todes und ohne Erben wäre es doch eine gute Idee, eine oder mehrere Hilfsorganisationen der Republik zu segnen. Oder den Jedi-Orden selbst. Die bekamen ja sonst auch nur Spenden. Vielleicht wär das einfacher, den Orden allein als Erben hinzusetzen. Irgendwie hatte sie über sowas bisher noch nie nachgedacht. Ja, sie hatte gewusst, dass sie während einem Gefecht fallen könnte. Aber sie hatte es wie nicht geglaubt. Jetzt, wo Will nicht mehr da war, war die Gefahr irgendwie realer. Darum setzte sie sich an den Esstisch, kaum, dass die Küche sauber war und verfasste ein entsprechendes Schreiben an ihren Notar und Anwalt, um das zu klären. Mit einem Seufzen schickte sie ihr Testament ab und lehnte sich dann auf ihrem Stuhl zurück. Jetzt konnte sie ja mit gutem Gewissen den Löffel abgeben.

Lange ungestört war Fabienne jedoch nicht, kam Lateef doch rein und brachte seinen leeren Teller zurück. Er sah sie kurz an und stellte dann seinen Teller in das Waschbecken und drehte sich um, um zu gehen.

„Hast du nicht was vergessen?“

fragte Fabienne , ohne den Blick zu heben. Lateef erstarrte und sah sie an.

„Ich dachte, du wärst grad am Abwaschen gewesen?“

Wie ihr Bruder. 1 zu 1. Waren Männer alle so?

„Mach mal die Augen auf. Sieht es so aus, als wär ich am Abwaschen? Oder vielleicht doch eher, als wär ich grad damit fertig gewesen?“

Lateef drehte sich tatsächlich noch mal um und betrachtete die Küche und grinste.

„Da sind noch Wassertropfen im Waschbecken. Das sieht schon noch so aus…“

Weiter kam er nicht, denn Fabienne sprang auf, fuchsteufelswild, und stürmte auf Lateef zu, als wolle sie ihm an die Gurgel springen. Kurz vorher drehte sie jedoch ab und stampfte statt dessen an ihm vorbei aus der Küche.

„Mach deinen Scheiss selber!“

fauchte sie und marschierte direkt in die nächste Nasszelle. Was für ein Idiot. Wo war sie hier nur gelandet? Doch quittieren und statt dessen ein gewinnbringendes Business hochziehen. Sie machte das hier doch, weil es ihr persönlich etwas bedeutete. Weil sie die Republik unterstützen wollte. Aber mehr und mehr bekam sie das Gefühl, dass die Republik ihr bemühen nur belächeln würde. Wenn sie jetzt ging, wäre alles umsonst gewesen. Aber was, wenn sie wirklich im falschen Transporter sass? Und je länger sie das ignorierte, desto teurer würde die Rückfahrt werden. Fabienne warf sich Wasser ins Gesicht und rieb es ordentlich durch. Bis zu ihrer Rückkehr nach Coruscant würde sie sich das überlegen. Vielleicht würde sie wirklich gehen. Wenn es alles zusammenstürzte: Warum auf dem Trümmerfeld stehen bleiben und sich nicht einen neuen Bauplatz suchen? Sie hob den Kopf und sah in den Spiegel. Ihre stahlgrauen Augen sahen zu ihr zurück. Fragend. Zweifelnd. Dann plötzlich entschlossen. Sie hatte immer gekämpft. Völlig egal, wie das hier ausging: Sie würde sich etwas aufbauen! Sie würde siegen! Etwas anderes kam für sie nicht in Frage.

In dem Moment hörte sie Schritte im Gang und sie kannte diese Gang-Art. Rasch trocknete sie sich ab und trat aus der Nasszelle raus. Die Jedi erklärte in dem Moment, dass sie bald landen würden. Schon? Wo war die Zeit hin? Schweigend und eher in sich gekehrt setzte sich Fabienne auf einen der Sitze und schnallte sich an. Lateef brachte das Schiff sauber runter und Fabienne betrachtete ihre Hände so lange, die wieder wie ihre Hände aussahen. Dennoch zog sie sich ihre Handschuhe über, als die Maschinen verstummten. Als eine der Ersten sprang sie wieder von ihrem Sitz auf und rüstete sich für den Einsatz. Die Spielzeug-Waffen blieben an Board und sie hängte sich statt dessen ihr Gewehr um. Als sich die Rampe öffnete, schlug ihr feuchte, heisse Luft entgegen. Tropisch. Genial. Gab es die Ranger-Uniformen auch in einer Sommer-Variante? Nein, natürlich nicht. Echt toll. Das Leben mochte sie gerade wohl wirklich nicht.

Aurea- Raumhafen- Landefeld 61, vor der Raumfähre- mit Tara und Aleron.

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Ferak lag still auf der schmalen Liege der Krankenstation. Die sterile Kühle des Raumes hatte sich wie ein Schleier über seine Sinne gelegt. Als Juna seine Hand nahm und sanft streichelte, war es wie ein warmer Lichtstrahl, der durch eine dicke Wolkendecke drang. Ihr Versprechen war leise, aber aufrichtig – und als sie sich ein Stück zurückzog, ließ er seine Antwort nicht mit Worten folgen, sondern streckte sich ihr in der Macht entgegen. Es war nur ein Hauch, ein sanftes, geistiges Drücken – wie eine stille Berührung, die ihr Dank und Trost zugleich übermittelte. Dann ließ er los. Ließ sich fallen.

Geführt von der ruhiger Präsenz seiner Meisterin glitt der Zabrak tiefer in die Trance. Er spürte, wie sich sein Atem verlangsamte, sein Körper schwer wurde, aber auf eine angenehme, gelöste Art. Die Welt um ihn herum trat in den Hintergrund, während sich seine Wahrnehmung ganz auf das Innere richtete – auf den Strom der Macht, der ihn durchfloss. Es war, als säße er am Ufer eines mächtigen, uralten Flusses – einer jener Ströme, die sich durch Welten und Zeiten zogen, von der Quelle der Schöpfung bis hinaus in die Sterne. Die Macht floss durch ihn wie Wasser – klar, kraftvoll, unaufhaltsam. Und Meisterin Kenobi war dort, mitten im Strom, mit den Füßen im Wasser, die Hände in sanften Bewegungen ausgestreckt, als wäre sie selbst ein Teil des Flusses. Sie lenkte die Strömung, nicht mit Gewalt, sondern mit Einsicht. Wo das Wasser zu wild wurde, glättete sie es mit ruhigen Bewegungen. Wo sich Schlamm abgelagert hatte – dunkle Stellen der Entzündung und des Schmerzes – spülte sie ihn fort, bis der Grund wieder sichtbar war. Sie errichtete kleine Umleitungen, ließ frisches Wasser dorthin fließen, wo der Fluss zuvor nur träge zirkuliert hatte.

Die Verletzung erschien Ferak wie ein aufgewühltes Flussbett – ein dunkler Wirbel aus Unruhe und Disharmonie, in dem sich rote Adern wie Algen um einen Felsen spannten. Doch unter Sahras Anleitung wandelte sich das Bild. Die Wasser klärten sich. Das Ufer stabilisierte sich, Schichten neuen Bodens lagerten sich über die wunden Stellen, und aus dem Chaos entstand wieder ein geordnetes Fließen. Es war kein plötzlicher Wandel. Kein Dammbruch, kein Wunder. Es war Arbeit – geduldig, bedacht, und doch kraftvoll. Und es war schön. Sahras Wirken hatte etwas von einer Flussmeisterin, die verstand, dass man einen Strom nicht kontrollieren, sondern nur begleiten konnte. Jeder Impuls, den sie durch die Macht sandte, war wie ein Stein, der an der richtigen Stelle ins Wasser fiel, Wellen aussandte und Strömungen veränderte – aber stets im Einklang mit dem Ganzen. Und Ferak, obwohl er all das wie aus der Ferne beobachtete, war kein machtloser Zuschauer. Er saß am Ufer, sah den Fluss fließen, sah, wie seine Meisterin ihn lenkte – aber zugleich war er auch Teil dieses Stroms. Die Macht floss nicht nur durch ihn, sie war Teil von ihm, wie das Wasser Teil des Flusses ist. Mit jeder Welle, die Sahra lenkte, spürte er, wie sich etwas in ihm veränderte. Der Fluss fand langsam zurück in sein natürliches Bett. Das aufgewühlte Wasser klärte sich, die dunklen Wirbel glätteten sich, das Gewebe, das einst aus Schmerz und Störung bestand, ordnete sich neu. Die Heilung breitete sich aus – nicht nur in seinem Körper, sondern auch in seinem Geist. Er heilte nicht nur. Er wurde heil.

Dann, irgendwann, drang ein leises Echo zu ihm durch. Seine Meisterin fragte ihn wie er sich fühle. Die Worte waren zunächst wie Stimmen unter Wasser – fern, dumpf, fast unwirklich. Doch langsam tastete sich sein Bewusstsein wieder an die Oberfläche. Ein tiefer Atemzug fuhr durch seine Lungen, als er die Augen öffnete. Das Licht der Krankenstation blendete ihn für einen Moment. Als er den Mund öffnete, kam nur ein kehliges Krächzen über seine Lippen. Irritiert hustete er, versuchte erneut zu sprechen, doch seine Stimme war zunächst ungewohnt hoch und rau, fast fremd. Meisterin Kenobi reichte ihm ein Glas Wasser, das er dankbar entgegennahm. Der kühle Schluck rann seine Kehle hinab wie Bacta für die Seele – wohltuend, erdend. Er räusperte sich, zweimal, dann endlich fand seine Stimme ihren Weg zurück – noch nicht ganz wie vorher, aber verständlich.


„Den Umständen entsprechend…“
Langsam hob er eine Hand und tastete sich an den Hals. Die Haut war glatt, neu, empfindlich. Er schluckte trocken, drehte den Kopf vorsichtig zur Seite.
„Ein Zabrak… ist widerstandsfähiger, als viele glauben. Ich werde wieder werden.“
Er machte eine kurze Pause, sah erst zu Juna, dann zu Sahra – und nickte.
„Dank euch.“
In diesem Moment ertönte aus dem Cockpit das vertraute Piepen des Navigationscomputers. Die Anzeige signalisierte das baldige Erreichen des Tarmidia-Systems. Der Padawan glitt von der Krankenliege und tat einige Schritte richtung Schott. Während er über die Schulter sagte:
"Ich gehe besser ins Cockpit. Rückfall in den Realraum in wenige Minuten. Dann müssen wir noch etwas mit Sublicht im System fliegen."
Wie als wäre das Erklärung genug, ging er langsam, seinen Hals betastend nach vorne ins Cockpit.


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Coruscant – Jedi-Tempel, ortolanische Cantina – Marrev (NPC), Bailee und Brianna alias Vin Venture

Bailee nahm ihr die Vin-Venture-Nummer tatsächlich ab. Ja, sie war noch nicht lange in Ausbildung, wie sie ihrer Tarnidentität offenbarte, weshalb sie auch wohl noch nicht Briannas vertraute Präsenz spüren konnte. Sie beide hatten leider wirklich viel, viel nachzuholen, denn so lange war die Nautolanerin eben doch schon ‚dabei‘, nur halt leider als fünftes Rad ab Wagen bei allen möglichen Leuten. Es tat der Echani auch wirklich leid, aber sie hatte wichtige Dinge zu tun gehabt und es sich auch nicht ausgesucht. Die Galaxis retten, einen Krieg anfangen… irgendwer musste es ja machen. Diese Rettungsmission noch, das war etwas persönliches wegen Kestrel, und von da an würde Bailee Priorität genießen, das nahm Brianna sich fest vor.

Den Wink mit dem Zaunpfahl verstand ihre Padawan dann aber sehr wohl und sie signalisierte ihrer Meisterin dabei, dass sie es nicht sehr schätzte, als Versuchskaninchen missbraucht zu werden. Der böse Blick ließ Briannas Grinsen aber nur noch breiter werden, obwohl sie die Nummer natürlich nicht des Schabernacks wegen abgezogen hatte. Irgendeinen Testlauf brauchte sie ja, immerhin hatte sie die ganze Maskerade ja allein gemacht, zu viele Leute konnte sie ja nicht einweihen. Zum Glück war ihre Eigenbau-Verkleidung gut genug, wenn sie auf Bastion noch ihre Präsenz verschleierte, sollte sie unerkannt bleiben.

Die traurige Nachricht von Ians zweitem Herzinfarkt nahm Bailee stirnrunzelnd auf. Ihrer Meinung nach wäre es ohnehin keine gute Idee gewesen, so jemand auf Mission nach Bastion mitzunehmen. Die Kritik nahm Brianna nicht so gut auf:


„Du kannst mir glauben, dass Ian an meiner Seite wesentlich besser aufgehoben gewesen wäre als hier im Jedi-Tempel, denn ich hätte im Gegensatz zu meinen lieben Kolleginnen auf ihn aufgepasst und die Anzeichen rechtzeitig bemerkt! In Gefahr ist er hier auf der Krankenstation bei Ruam und Konsorten!“

Dass sie das Schlossknacken umsonst gelernt hatte, machte ihrer Padawan nichts aus. Sie verteilte gleich flugs die Aufgaben. Brianna nickte und meinte dazu:

„Eine Schlossknackerin, eine Kämpferin und eine Heilerin, das passt.“

Noch hatte es keine offizielle Bekanntgabe des Siegs über das C-Virus gegeben. Vor lauter Rettungsmissionsvorbereitungen hatte Brianna gar nicht mehr auf dem Schirm, was ihr Schützling davon wusste und was nicht. Genau konnte sie es auch nicht erklären, aber irgendwie schien es mit dem Ableben von Allegious und der Zerstörung der aus Bastion mitgebrachten Ur-Proben zusammenzuhängen, in die er auf irgendwelche dunklen Weisen, die sie nicht verstand, einen Teil von sich selbst eingebaut haben musste. Aber im Grunde war es egal, denn sie durfte ja auch nichts sagen.

„Das C-Virus ist nicht mehr, unsere Mission war erfolgreich und eigentlich ist auch das schon mehr, als ich dir sagen dürfte,“

Erklärte die Silberhaarige leise. Während dem Essen zeigte Bailee ihr Vendora, den Planeten für ihren Zwischenstop. Sie ließ sich alles erklären, die Welt sah passend aus. Ihnen drohte dort keine Gefahr, der Planet trieb regen Handel mit Delikatessen auch nach Bastion und die Weiterreise dorthin würde auch nicht allzu lange dauern.

Marrev kümmerte sich um die ‚Prince‘ und dafür war sie ihm auch sehr dankbar. Ihr Kopf war auch so schon genug gefüllt mit allen Dingen rund um die Mission. Es gab so viel zu bedenken, dass sie gar keine Zeit hatte, sich um Kestrel zu sorgen, und vielleicht war es auch gut so. Kaum dass sie im Hyperraum waren, zog sich Brianna in den Aufenthaltsraum zurück, denn im Cockpit gab es die nächsten Stunden ohnehin nichts zu sehen. Sie krempelte den linken Ärmel hoch und sah sich die immer noch gerötete Hand und Unterarm an. Diese Vergiftung bzw. ihre Folgen waren echt hartnäckig. Probehalber hob sie mit Links den Tisch hoch. Gut, Kraft hatte sie in der Hand, aber würde es genügen, wenn es ernst wurde? Wenn sie Kestrel tragen und sich verteidigen musste? Oder auch nur die Leitern in der Kanalisation erklimmen?

Überhaupt, die Kanalisation, die Katakomben, all das machte ihr Sorgen. Kein Ian… Sie packte die beiden Holoprojektoren aus, auf die sie die Karten gespeichert hatte, und stellte sie auf den Tisch. So… nein. Sie verschob den einen Projektor noch ein bisschen, bis der Übergang von den Katakomben zur Kanalisationen ihrer Meinung nach an der passenden Stelle war. So war es richtig. Sie grübelte über der Holokarte und versuchte sich darüber klar zu werden, wo das – nicht mitkartographierte – Gefängnis sein würde. Direkt unter der Haupt-Pyramide, richtig? Was war der beste Weg dorthin?

Da kam Bailee zu ihr und fragte, ob sie helfen konnte.


„Ich brüte über der Karte. Das dicke hier, das ist die Abwasserleitung des Sith-Tempels. Die endet hier genau unter der mittleren Pyramide. Dieser Zugang ist natürlich geschützt und nicht benutzbar. Was sie aber nicht wissen ist, dass dieser Stollen hier beinahe bis zur Kanalisation reicht. Hier haben wir den Durchgang geschaffen. Von dort aus müssen wir etwa hierhin, die untersten Ebenen der mittleren Pyramide. Ich glaube, dieser Gang hier führt in den Tempel, und somit in's Gefängnis hinein. Ganz sicher bin ich mir aber nicht und je weniger Zeit wir dort unten verbringen, desto besser,“

Erklärte Brianna.

„Meinem Arm geht es so einigermaßen. Ich kann ihn benutzen, ich habe Kraft darin, aber wird es reichen? Ich musste bereits in einem zwei-gegen-eine-Duell nur mit der rechten Hand bestehen, die Erfahrung müsste ich nicht nochmal machen. Wenn ich Kestrel mit links halte, hab ich die gesunde Hand frei für alles andere. Lieber wär's mir aber, beide Hände gesund zu habeni bis zur Ankunft auf Bastion.“

Den Flug bis Vendora verbrachte die Ritterin infolgedessen mit Heilen und Schlafen. Sie musste topfit sein, wenn sie dort ankam. Während eines Zwischenstops musste sie eine Nachricht an Rat Elliundi verfassen mit den Ergebnissen von Daemons ‚Verhör‘. Nun war es ja gefahrlos möglich, denn es war zu spät, um sie zurückzupfeifen und die MC-18 zu schnell, um sie einzuholen. Ohne eine Antwort abzuwarten legte sie sich wieder schlafen. Marrev weckte sie rechtzeitig vor dem Austritt aus dem Hyperraum, um noch Tee und Energieriegel frühstücken zu können, und er kümmerte sich auch um die Landung. Diese verlief problemlos – die ‚Prince‘ war nicht das allergewöhnlichste Schiff, doch frau hatte auch keinen Grund, sie aufzuhalten. Vendora war ja neutral.

Brianna instruierte den Pilotendroiden, was er zu tun hatte – also hauptsächlich auf das Schiff aufpassen und sie auf Kom-Nachricht hin am genannten Ort abzuholen, dann verließen sie den Frachter. Der Raumhafen von Vendora wirkte etwas heruntergekommen. Baulich wirkte er attraktiv, er mochte einst recht schön gewesen sein, er hatte jedoch erkennbar schon bessere Zeiten gesehen. Es gab auch belebtere Orte, doch es war genug los, um nicht zu viel Aufmerksamkeit zu bekommen.


„Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, von wo das nächste Schiff nach Bastion abfliegen. Könnt ihr beide auf die Flugpläne zugreifen? Ich würde mich derweil ein wenig umsehen, vielleicht stolpere ich über etwas interessantes. Beim Hacken bin ich euch sowieso keine Hilfe,“

Meinte Brianna und winkte mit ihrem iKom.

„Wenn was ist, gebt einfach kurz Bescheid.“

Vendora – Planetarer Raumhafen –
Marrev (NPC), Bailee und Brianna alias Vin Venture
 
[Hyperraum in Richtung Lianna | Task Force-Challenger | an Bord der Challenger, Konferenzraum Deck 5] Fayr Ced, Neelyn Vandrik, Layo Chonda (NPC) & Piloten des 96. Geschwaders

Neelyn, der immer noch die letzten Reste Bierschaum eliminierte, beobachtete mit einer Mischung aus bestürzter Vorahnung und Panik, wie Ceds Blumenstrauß durch die Luft in die etwas zu gut gelaunte Menge aus Piloten stürzte. Plante der Corellianer, dafür zu sorgen, dass er direkt den nächsten Redbird verliehen bekam? Die gierigen Augen der Umstehenden folgten dem Blumenstrauß wie ein Kath-Hund einem ranzigen Haufen Fleisch. Während Chonda klug genug war, stilecht melodramatisch aus dem Weg zu hechten, war alles, was Vandrik in der Situation zustande brachte, das entschaumte Ale abzusetzen und es, in panischer Angst um sein Freigetränk, wimmernd in die Luft zu heben, während die wilde Meute an ihm vorbeistürmte, ihn unsanft anrempelte und er schließlich von einem bulligen Weequay der Shyyyo-Staffel umgerannt wurde. Der Aufprall auf dem Boden trieb ihm die Luft aus den Lungen und er sah Sterne, bemühte sich aber trotzdem das Ale gerade zu halten, sodass er möglichst wenig verschüttete.

Aus dem Augenwinkel sah er, dass sich ein wilder Haufen von Piloten einige Meter weiter auf dem Boden – und zudem auf dem Blumenstrauß – wälzte und darum rang Ceds Wurfgeschoß mit Orakelwirkung an sich zu reißen. Vorsichtig setzte er sich auf, um das Durcheinander und den spitzbübisch grinsenden Fayr Ced zu beobachten. Kaysi Jantel hatte sich anscheinend zeitig in Sicherheit gebracht und zwinkerte ihm aus Richtung des Büffets zu. Sein nächster Blick galt dem Ale, das er vorsichtig in die Höhe vor das Licht einer der Deckenlampen hielt, um herauszufinden, wie viel Bier übrig geblieben war. „Exzellent, Lieutenant,“ schnurrte Chonda hinter ihm. „Ihre Wertschätzung für das flüssige Staatseigentum in Ihren Händen werde ich lobend in Ihrer nächsten Dienstbeurteilung vermerken.“ Tatsächlich hatte er nur erstaunlich wenig Flüssigkeit verloren. Neelyn nickte zufrieden und nahm einen tiefen Schluck, bevor Chonda ihm aufhalf. „Danke, Sir. Ihr Wunsch ist mir Befehl,“ antwortete Neelyn und schaute sich grinsend um, als ein gedämpftes Jubeln aus dem Haufen an Pilotenkörpern drang und eine unidentifizierbare Hand den schwer in Mitleidenschaft gezogenen Blumenstrauß triumphal in die Höhe hielt. Major Chonda stahl sich mit spitzen Fingern ein herrenloses, aber unangetastetes Glas mit Schaumwein von einem der nahen Stehtische und prostete Ced und Neelyn mit seinem charakteristischen, dünnen Lächeln zu.

„Mir scheint, Sie sind für ihre Freunde ähnlich gefährlich wie für feindliche Piloten, Ced,“ kommentierte Neelyn das Geschehen mit einem breiten Grinsen und klopfte sich mit seiner freien Hand Staub von der Uniform. „Kollateralschäden sind akzeptabel solange sie in einem angemessenen Verhältnis zum Schaden am Feind stehen …,“ säuselte Chonda aus dem Hintergrund und nippte nonchalant an seinem Glas. „Sollte Lieutenant Ced die nächsten Schlachten überleben – worauf sein Flugverhalten nicht unbedingt schließen lässt - dann muss ich ihn am Ende nicht nur für einen Orden, sondern auch noch für eine Beförderung vorschlagen.“ Der Pantoraner zog amüsiert eine Braue in die Höhe. „Stellen Sie sich nur vor, was das für die Würde der Staffel bedeuten würde. Fürchterlich!“

[Hyperraum in Richtung Lianna | Task Force-Challenger | an Bord der Challenger, Konferenzraum Deck 5] Fayr Ced, Neelyn Vandrik, Layo Chonda (NPC) & Piloten des 96. Geschwaders
 
Coruscant – Jedi-Tempel-beim Ortholaner–Mit Vin Venture (Brianna) , Marrev (NPC) und anderen

Briannas niedrige Meinung von ihren Heiler-Kollegen hatte sich kein Stück verändert. Fast schon aufgebracht erklärte sie, dass der herzkranke Mann selbst an einem gefährlichen Ort wie Bastion an ihrer Seite immernoch sicherer wäre als im Jedi-Tempel, wo es ja wie viele Heiler gab? Bailee grinste.

„Komm schon, Brianna. Die können nicht alle unfähig sein.Immerhin kämpfen sie alle gegen das C-Virus.“

Gut, zu vielen Heilern hatte sie ja keinen Kontakt mehr gehabt, seitdem Brianna weg gewesen war. Auch wenn sie durchaus auf der Krankenstation gewesen war. Aber sie glaubte eben auch, dass die Todeszahlen wegen dem C-Virus noch ganz anders aussehen würden, wenn da nicht noch ein paar mehr ihr Handwerk verstehen würden.

Als sie dann die Aufgaben verteilte, war Brianna zufrieden damit und Bailee lächelte. Wär ja auch dumm, einen voll ausgebildeten Jedi wie Marrev an nem blöden Schloss zu parken. Auf der anderen Seite gab es Bailee auch Sicherheit, dass er mitkam. Dann erklärte Brianna, dass das C-Virus nicht mehr existiere, weil die Mission ein Erfolg war. Bailee machte grosse Augen.

„Einfach so?“

fragte sie, nicht das erste Mal dieser Tage. Und wie beim letzten Mal hob sie abwehrende die Hände. Schliesslich hatte Brianna gesagt, dass sie schon zu viel gesagt hatte.

„Vergiss die Frage.“

Nach dem Essen ging es dann relativ rasch los und Brianna zeigte ihr die Karten vom Einsatzgebiet. Die waren natürlich nicht vollständig. Alles andere wäre ja auch zu einfach gewesen. Brianna musste raten, wo etwa das Gefängnis war und Bailee nickte und atmete tief durch. Das würde echt lustig werden. Auf ihre Frage nach ihrem Arm erklärte Brianna, dass der noch etwas Behandlung bedurfte, auch wenn sie zur Not mit einer Hand kämpfen konnte. Bailee nickte.

„Sonst trage ich deine Freundin, dann hast du ne Hand mehr frei und im Gewicht durch die Gegend tragen hab ich Erfahrung.“

bot Bailee an. Es war genau so wie sie die Schlösser knacken würde, auch wenn Marrev das auch konnte. Aber sie würde den beiden „Grossen“ lieber den Rücken frei halten von anderen Verpflichtungen, damit sie dafür sorgen konnten, dass sie da wieder lebend raus kamen. Eben am Besten zusammen mit der Freundin zusammen.

Den Rest des Fluges beschäftigte sich eigentlich jeder mit sich selbst. Brianna schlief viel, was Bailee ihr von ganzem Herzen gönnte. Auch Marrev war, wenn er nicht im Cockpit war, in der Koje. Bailee tat es ihnen also gleich. Offensichtlich wussten die beiden da mehr als sie und Schlaf würde in den nächsten Tagen eher eine Rarität sein. Aber Vorschlafen war halt auch ne so Sache. Wirklich Vorschlafen konnte man ja nicht und zu viel Schlaf machte einen auch groggy. Zumindest ging ihr das so. Also sah sie zu, genug, aber nicht zu viel zu schlafen. Dennoch verging die Zeit bis zur Landung in Null Komma Nix. Sie frühstückten noch zusammen und verließen dann das Schiff. Brianna gab ihr und Marrev den Auftrag, ihre Weiterreise zu Organisieren und erklärte, sich selbst etwas umzusehen. Bailee grinste.

„Aber nicht von den Waren naschen!“

ermahnte sie und winkte zum Abschied, bevor sie mit Marrev zusammen auf die Suche nach einem Terminal gingen. Irgendwas, wo sie erfahren konnten, von wo sie weiter kamen. Es herrschte ein Verkehr, wie es für ein Produzenten-Raumhafen zu erwarten war. Die Schiffe, die hier abhoben und landeten, waren ein ganz anderes Kaliber wie das, mit dem sie herkommen waren. Das da waren richtige Klopper, darauf ausgelegt, Container zur planetaren Versorgung zu transportieren. Gewichtsmässig wohl an der Grenze zu dem, was noch in eine Planetenatmosphäre eindringen konnte und sollte. Das an sich war schon beeindruckend und ihre Landeplattformen lagen Strahlenförmig um das Logistikzentrum drum rum.

„Da gehts zum Logistikzentrum.“

erklärte sie und suchte ihnen einen Weg genau dort hin. Bailee war so ein Gewühl gewohnt, war sie doch beim Ausliefern der medizinischen Geräte auch von sowas aus gestartet. Nur war ihr Frachter kleiner gewesen. Man brauchte halt weniger Med-Scanner als Pökelfleisch und co. Zwischen den Abflug-Terminals und dem Logistikzentrum waren ihre Ziele. Die Container türmten sich auf wie Hochhäuser. Sie wurden befüllt, begast und erstmal abgestellt, bis sie kurz vor dem Abflug noch einmal kontrolliert und dann für den Transport freigegeben wurden. Sie mussten es am Besten unmittelbar vor so nem Abflug in den Container schaffen. Bailee lief durch einen Durchgang durch. Auf einem kleinen Container lag ein grell gelber Helm und ein Datapad. Bailee schnappte sich beides im Vorbeigehen und setzte Marrev den Helm auf. Mit ihren Kopfschwänzen passten ihr solche Dinger einfach nicht. Etwas grinste sie bei dem Anblick, aber jetzt sah er wie ein Inspektor aus. Bailee befasste sich unterdessen mit dem Inhalt des Datapads.

„Hier stehen immerhin Abflugzeiten und Zielorte drauf. Wer auch immer grad in der Pipi-Pause ist, organisiert offensichtlich,dass die Container zur richtigen Zeit am richtigen Terminal sind. Aber was in den Containern drin ist, steht hier nicht. In Richtung Bastion verlassen aber in den nächsten vier Stunden 12 Container diesen Planeten. Terminals 8, 11,12, 17, 21 und 24. Vielleicht gucken wir uns die mal an. Wenn wir Glück haben, transportiert einer davon kein Frischfleisch.“

Da waren Kürzel hinter den angegebenen Containern. Aber daraus wurde sie nicht schlau. Die Buchstaben- und Zahlenkombinationen waren ja auch eher zufällig aufgebaut. Bereits am Terminal 8 gabs aber schon die erste Ernüchterung. Da waren Imperiale, die die Container auseinander nahmen. War ja klar, dass die ihre Ware lieber selbst bewachten. Vor allem, wenns auf die Hauptwelt ging. Bailee seuftzte und sah Marrev an. So einfach konnten sie sich nicht an Board schleichen, wenn da solche Schnüffler waren.

„Lass uns gucken, ob die anderen auch bewacht sind und es sich hier nur um etwas mega wertvoll Totgestreicheltes handelt.“

Auf der anderen Seite könnte Bailee ihre Vorsicht auch verstehen. Sie zog ihr Com und sandte eine Zwischennachricht an Brianna.

„Also, wir haben ein paar Container gefunden, die nach Bastion gehen. Aber wir wissen noch nicht, was drin ist und der erste Container ist bewacht. Wenn wir Glück haben , ist einfach nur was sehr Wertvolles drin. Wenn wir Pech haben, bewachen die alles, was nach Bastion geht. Weil Hauptwelt oder so? Was machen wir dann?

Bailee.


Sie sandte die Nachricht ab und steckte das Com wieder weg. Nur um es gleich wieder zu nehmen.

„Wir könnten ne Wurstfabrik auf Bastion suchen und uns selbst dort hin bestellen als Eil-Bestellung. Dann haben wir vielleicht ne Chance, dass das zeitlich so eng ist, dass die garnicht viel kontrollieren können.

Bailee.


Sie steckte das Com das zweite mal weg und stutzte über sich selbst. Sie dachte mal wieder schneller als sie schreiben konnte. War das noch die Wirkung von den Energydrinks oder schon ADHS? Sie schmunzelte und wies auf einen Gang, der zu den Terminals mit höherer Ziffer, also auch zu 11 führte. Hoffentlich waren die da nicht so scharf aufs Bewachen wie hier. Wenn doch, dann mussten sie sich was überlegen.

Vendora-in der Nähe des Logistikzentrums, auf dem Weg zu Terminal 11- mit Marrev
 
//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Krankenstation; Juna mit Suse, Ferak und Sahra}


Meisterin Kenobi war natürlich dagegen, dass Ferak leiden könnte durch Stimmbänder. So eine bewundernswerte, geniale Frau! Sie nickte ruhig.

“Außerdem wären wir so fortschrittlich und human, dass wir auch mindestens eine lokale Betäubung vornehmen würden, richtig?”


Juna schaute die Jedi kurz begeistert an. Es war so viel zu lernen. So viel zu verstehen. Die ganze Anatomie. Einfach spannend. Und Ferak war nur ein Exemplar, einer Spezies von vielen. Es gab also noch so viel mehr. Schließlich betrachtete die Rattataki die Jedi bei ihrer Arbeit und beobachtete, so weit sie halt eben konnte, nicht nur mit den Augen. Die Ausführungen waren so aufschlussreich und eigentlich wollte Juna endlos weiter lernen. Jedoch würde in diesem Falle ein dauerhaftes lernen bedeuten, dass ein guter Freund dadurch leiden würde oder nicht so schnell genesen würde. Juna konnte noch nicht so viel erkennen. Nur Energie, die von der Jedi in den Körper des Zabrak floss. Viel hilfreicher waren die Ausführungen von Meisterin Kenobi. Den Zellen helfen, dass sie sich heilten. Faszinierend. Irgendwann schien die Prozedur beendet. Zumindest floss keine Energie mehr und die Jedi entfernte den Bacta Umschlag. Darunter war quasi neue Haut. Etwas heller, aber perfekt. Juna schaute die Stelle genau an und dann zu Ferak.

Meisterin Kenobi fragte den Zabrak, wie es ihm ginge. Dieser antwortete ein wenig… merkwürdig. Juna hob eine Augenbraue und schüttelte sachte mit dem Kopf.

“Auch du kannst es übertreiben. Viele wären nicht gerade erfreut, wenn dir etwas ernstes passieren würde… Ich… wäre ziemlich erschüttert.”

Da war dann auch schon ein Piepen aus dem Cockpit zu vernehmen. Ferak stand direkt auf und ging zum Schott. Seine Worte. Seine Art. Etwas daran störte Juna. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und als Ferak direkt abhaute.

“Schone dich erst einmal!”

Mehr konnte Juna ihm nicht hinterher rufen. Ihr Blick wurde wieder ernster und sie fing an, die Krankenstation aufzuräumen. Erst nach ein paar Sekunden sprach sie aus, was ihr durch den Kopf ging.

“Dieser Stolz… dieses Beharren auf seine Abstammung… er übernimmt sich. Wenn er nicht aufpasst…”

Sie ballte ihre Fäuste.

“...er muss vorsichtiger werden.”

Erst dann schaute sie zu Meisterin Kenobi und man sah die Sorge in Junas Gesicht.

“Ich will nicht, dass er wegen so etwas unnötigen wie vorhin wirklich einmal ernsthaft verletzt wird. So, dass wir ihm nicht mehr helfen können! Es wird vielleicht Momente geben, wo jeder von uns ein Risiko eingehen muss… Aber garantiert… garantiert nicht im Training…”


Damit wandte sich Juna ab und kümmerte sich weiter darum alles zu reinigen.

“Ich mache hier alles fertig… Ihr könnt ruhig nach Ty schauen. Suse und ich schaffen das hier schon…”

Vielleicht würde es helfen, wenn sie auch noch ein paar Minuten für sich hatte. Sie musste später auch noch herausfinden, was mit ihr los war. Irgendetwas war anders… und noch sollten sich die anderen keine Sorgen machen. Am Ende fühlte sich Juna nämlich sogar wirklich gut. Abgesehen davon, dass sie sich ein wenig um Ferak halt sorgte. Nochmal ansehen zu müssen, wie der Zabrak derart verletzt wurde, nur weil er übertrieb… Nein… Sie würde immer da sein und ihm helfen! Sie musste schnell besser werden! Juna musste nicht nur mit Meisterin Kenobi gleichziehen, sondern die Jedi auch übertreffen.





//{Hyperraum Richtung Tarmidia /-Star Explorer/-Krankenstation; Juna mit Suse und Sahra}
 
Vendora – Planetarer Raumhafen – Marrev (NPC), Bailee und Brianna alias Vin Venture

Brianna wünschte sich, sie hätte so viel Vertrauen in manche ihrer Heilerkolleginnen gehabt wie Bailee. Zuerst stellte sie klar, dass sie damit nicht sagen wollte dass die anderen alle unfähig wären, es aber eben bessere als andere gab. Sie erzählte ihrer Padawan von der Party, die sich die auf Coruscant gebliebenen Kolleginnen ja auch mehr als verdient gehabt hatten, von ihrer Bitte, sich um Ian zu kümmern und wie es dann trotzdem am anderen Tag zu dem Infarkt gekommen war. Sowas durfte einfach nicht passieren.

Details über den Hintergrund der Party, dem Verschwinden des C-Virus, konnte Brianna natürlich nicht geben, was Bailee akzeptierte. Das Thema hatten sie ja bereits durch. Der Echani gefiel die Geheimniskrämerin ja auch nicht. Eines Tages würden sie offen darüber reden können, aber bis dahin musste sie leider ein Geheimnis daraus machen, was sie die ganze Zeit über getrieben und was das mit dem Virus zu tun gehabt hatte.

Auf der ›Prince‹ unterhielten sie sich über den Gesundheitszustand. Brianna ging davon aus, bis Bastion genesen zu sein, sicher war sie sich aber nicht. Ihre nautolanische Padawan bot daraufhin an, Kestrel an ihrer Stelle zu tragen. Die Silberhaarige schaute sich ihren Schützling kurz abschätzig an und nickte dann. Bailee war nicht so klein – nach Echani-Standards aber auch nicht groß – und inzwischen nicht mehr völlig unfit (nach Brianna-Standards).


Kestrel ist sehr klein und der Sith-Gefangene, dieser Daemon meinte, sie wäre nur noch Haut und Knochen. Sie hätten sie herumgetragen wie eine Puppe. Das schaffst du auch. Notfalls hätten wir also einen Plan B,“

Meinte die Jedi-Ritterin und lächelte erleichtert. Während den darauffolgenden langen Meditationen gelang es ihr allerdings, sich weitgehend zu kurieren, so dass sie, als sie kurz vor der Ankunft geweckt wurde, nur noch leichte Rötungen und keine nennenswerten Schmerzen mehr hatte. Gut genug für eine Rettungsmission, so viel war sicher.

Die Zeit arbeitete gegen sie und niemand von ihnen war schon einmal auf Vendora gewesen, also teilten sie sich auf. Raumhäfen wurden zwar häufig nach ähnlichen Prinzipien konstruiert, aber die Abläufe unterschieden sich im Einzelnen dann doch. Aufklärung war notwendig, schließlich waren sie keine Erste-Klasse-Passagiere auf einem Linienschiff, sondern versuchten sich, als blinde Passagiere auf ein Frachtschiff zu schmuggeln und das bitte, ohne spätestens bei der Ankunft auf Bastion entdeckt zu werden. Natürlich mussten sie auch hier acht geben, allerdings würden die Sicherheitsvorkehrungen um ein Erhebliches geringer sein – deshalb machten sie den Zwischenstop ja überhaupt erst. Bailee verabschiedete sie mit der Warnung, nichts essbares aus der Fracht zu stibitzen.


„Du kennst mich viel zu gut,“

Entgegnete Brianna mit einem schelmischen Grinsen und verschwand. Sie begann damit, den zentralen Gang abzulaufen, der die einzelnen Landebuchten miteinander verband und in dessen Mitte sich das Raumhafen-Kontrollzentrum befand. Mit Passagierflug lief hier nicht viel, das war schnell klar. Hier wurde vor allem Fracht umgeschlagen und die meisten Leute und Droiden, die ihr begegneten und die keine Raumhafenangestellte waren, hatten irgendwie damit zu tun. So weit so gut, sie schlenderte in eine der Landebuchten – niemand versuchte, sie daran zu hindern – und sah vor allen Dingen viele Frachtcontainer in verschiedenen Bauformen. Brianna vermutete, dass es eine inhärente Logik gab, welche von diesen für bestimmte Frachten benutzt wurden, aber offensichtlich erschien es ihr nicht. Sie sah sich einige davon aus der Nähe an, auf der Suche nach einer Beschriftung, fand aber nur Zahlen- und Buchstabencodes, die der nicht eingeweihten Betrachterin nichts sagten.

Die Echani hatte die Landebucht gerade verlassen, als ihr eine Gruppe uniformierter Imperialer entgegen kam. Hier, auf einer neutralen Welt, schien das etwas unerwartet. Brianna ließ sich aber nichts anmerken. Sie war Vin Venture, sah wie eine Sith aus und ihre Züge waren unter der Kapuze auch nicht allzu genau erkennbar. Sie würde sich von ein paar Uniformen nicht irritieren lassen, im Gegenteil. Die gelb geschminkte Echani konzentrierte sich, um mit Quey'Tek eine dunkle Aura zu erschaffen. Freilich würde ihr das nicht so schnell gelingen und es gab auch keinen Grund zu der Annahme, dass da Machtsensitive waren, aber allein dass sie es tat, dass sie ihre eigene dunkle Ausstrahlung fühlen konnte, machte etwas mit ihr. Sie empfand und verhielt sich anders, stolzierte and den Imperialen vorbei, keinen Schritt ausweichend, aber auch nicht so, dass sie den Anschein erweckte, sie wäre auf Krawall gebürstet. Das tat sie, bis die Gruppe außer Sicht war.

Flugs huschte sie in das benachbarte Terminal. Mehr Containerstapel gab es da und Brianna suchte sich einen unvollständigen. Der vorderste Container würde den Blick vom Turm des Kontrollzentrums aus verdecken, der zweite Stapel war aber immer noch hoch genug, um die Begrenzungsmauer zu überragen. Sie sah sich nochmals um. Außer binären Lastenhebern war das ganze Areal verwaist und diese waren bekanntermaßen zu dumm zum petzen. Quey'tek brauchte sie nicht mehr und mit der Macht war so ein 10-Meter-Sprung in die Höhe eine Kleinigkeit. Sie landete auf dem Containerdach wie eine Katze, pirschte sich vor bis zum Rand und beobachtete die Imperialen. Jemand scannte mit einem Gerät die IDs, die Brianna gesehen hatte, andere öffneten die Türen bestimmter Container und scannten sie. Zwei von ihnen schoben am Ausgang Wache.

Nach einer Weile waren die Imperialen offenbar zufrieden, sie verließen das Terminal und zogen weiter. Brianna sprang über die Mauer und spürte den Präsenzen nach. Sie offenbar unterwegs zur benachbarten Station, das gab ihr die Gelegenheit, sich anzusehen, wofür die Imps sich so interessiert hatten. Die angebrachten Zahlenkolonnen schienen aber zufällig zu sein und die Container zusätzlich codegesichert, das brachte sie nicht weiter. Hm, da konnte sie genausogut sehen, was ihre Freundinnen von der Gegenseite so trieben. Sie fand einen neuen Aussichtspunkt, sah aber lediglich, dass sich ein Häuschen weiter dasselbe Spiel wiederholte. Da spürte sie ihr Kom vibrieren, sie sprang runter zum Boden und hörte sich Bailees Nachricht an. Sie hatte wohl passende Container gefunden, beim ersten aber kein Glück gehabt, wegen der Wachen.

Die 28jährige wollte gerade antworten, als eine eine zweite Nachricht kam. Und da hielt Bailee
ihr vor, verrückte Ideen zu haben? Sie ignorierte die zweite Nachricht als sie per Kom antwortete:

„Das klingt nicht so gut. Ich hab' einige Imps gesehen, die haben hier in Moment… Terminal 12 einige Container gescannt, sind jetzt aber durch. Jetzt ist hier niemand mehr. Ich vermute, die inspizieren alles, was in Richtung imperiales Gebiet unterwegs ist. Im Moment sind sie in Terminal 11. Hilft euch das weiter?“

Vendora – Planetarer Raumhafen – woanders: Marrev (NPC), Bailee – in Terminal 12: Brianna alias Vin Venture
 
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