Weltraum (Neue Republik)

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Sie wurden dir genommen.
Die Wahrheit hallte in ihm nach wie das ferne Echo eines Schreis. Seine Familie, seine Kampfgefährten – sie waren nicht einfach gestorben. Sie waren ihm entrissen worden, geraubt von der unaufhaltsamen Gewalt des Imperiums. Er ehrte sie mit jeder Technik, die er anwandte, mit jedem Moment, in dem er etwas nutzte, das sie ihm beigebracht hatten. Doch es war kein Trost. Nicht wirklich. Er löffelte daher einfach seinen Eintopf weiter, ohne auf die Belehrung seiner Meisterin weiter einzugehen.

Die Meditation begann in Stille. Er hatte in sie hineingeführt, und nun flüsterte die Macht zwischen ihnen, ein leiser Strom, der um ihre Gedanken kreiste, sich mit ihrem Atem verwob. Ferak spürte behutsam, wie Juna sich öffnete – zögernd, aber entschlossen. Er konnte es sehen, nicht mit den Augen, sondern mit jenem tiefen Empfinden, das über das Physische hinausging.
Ihr Licht – einst schwach und von Schatten bedrängt – begann sich zu verändern. Die Dunkelheit wich zurück, nicht durch Kampf, nicht durch Zwang, sondern weil sich etwas Neues darum legte. Eine Hülle, schützend und sanft. Eine Knospe, die ihr Licht barg, es vor dem gierigen Dunkel verbarg, doch nicht erstickte. Durch feine Risse in dieser Schale drang das Leuchten hindurch, schwach, aber unaufhaltsam.

Sahras Stimme erhob sich in der Stille. "Der Jedi-Kodex besagt: Es gibt keinen Tod – nur die Macht." Ihre Worte waren ruhig, getragen von tiefer Überzeugung. Sie schienen nicht nur an Juna und ihn gerichtet, sondern an die Macht selbst, an etwas Zeitloses. "Wir ermöglichen der Macht, wahrzunehmen, zu lernen, zu reifen. Aber wir sind letzten Endes nicht mehr und nicht weniger als ihre Sinnesorgane..." Etwas in Ferak sträubte sich. Die Meditation war ein Fluss, doch er spürte den Sog einer Strömung, die ihn fortzog.

Die Luft veränderte sich. Plötzlich war da Hitze. Nicht die angenehme Wärme des Sommers, sondern die erbarmungslose Glut eines verbrannten Schlachtfelds. Der trockene Boden unter seinen Knien, spröde und heiß. Die von Säure geschwängerte Luft, durchtränkt mit dem Geruch von Rauch und geschmolzenem Metall. Der Wind trug Asche mit sich, ließ sie wie verglühende Funken in der Dunkelheit tanzen. Und dann – Schreie. Blasterfeuer, grell und tödlich. Sturmtruppen, ihre Rüstungen geisterhaft im wirbelnden Staub. Seine Kameraden, überrumpelt, unbewaffnet, führten improvisierte Waffen aus Trümmern und Messern. Ein aussichtsloser Kampf. Ein Massaker. Er wollte sich bewegen. Helfen. Doch sein Körper gehorchte ihm nicht.

Und dann spürte er es. Etwas lauerte in der Finsternis. Kein Feind aus Fleisch und Blut – etwas anderes. Eine Präsenz, die ihm kalt den Nacken hinaufkroch, die ihn kannte. Sie flüsterte nicht, sie musste nicht. Sie war immer da gewesen. Der Nebel verdichtete sich, wurde schwer und lebendig. Und dann trat er daraus hervor. Eine Gestalt, gehüllt in dunklen Panzer, massig und furchteinflößend. Längere Hörner als seine eigenen krönten den Schädel der Erscheinung. Eine mechanische Klaue, scharf wie eine Raubtierpranke, funkelte im fahlen Licht. Doch es waren die Augen, die ihn erstarren ließen. Glühend. Durchbohrend. Und vertraut. Es war sein eigenes Gesicht. Verzerrt durch Wut, Schmerz, Hass. Eine Fratze, die ihn aus Albträumen kannte. Ein Echo einer Zukunft, die niemals sein durfte. Die dunkle Version von ihm selbst – die ihm bereits auf Ilum begegnet war. Er hatte geglaubt, sie unter dem Eis begraben zu haben. Doch hier war sie, höhnend. Mit bedächtiger Bewegung löste die Gestalt einen zylindrischen Gegenstand von ihrer Seite. Ein Zischen – und mit einem brummenden Grollen schoss eine scharlachrote Klinge hervor. Etwas in Ferak schrie auf. Nicht mit seiner Stimme, sondern aus den Tiefen seines Seins. Sein Atem ging stoßweise, gehetzt, als hätte er einen Hindernislauf hinter sich. Die Schatten krochen näher, zogen sich um ihn zusammen, verschlangen den Raum. Die Dunkelheit war nicht nur um ihn. Sie war in ihm. Ein Aufschrei – und er riss sich los.

Seine Augen rissen auf, die Meditation zerbrach. Er sprang auf, sein Körper reagierte instinktiv, lange bevor sein Verstand es tat. Seine Hand schoss zum Gürtel, seine Finger schlossen sich um etwas Vertrautes. Und dann – das Knistern, das Summen.
Das Lichtschwert war in seiner Hand, noch bevor er es begriff. Erst als das vertraute Gewicht in seiner Faust lag, als die orangefarbene Klinge die Dunkelheit durchschnitt, verstand er, was er getan hatte. Und doch ließ er nicht los. Die Klinge summte leise, ihr warmes Licht flackerte über sein angespanntes Gesicht. Sein Herz hämmerte, Schweiß rann über seine Haut. Doch inmitten seines rasenden Pulses, seines aufgewühlten Geistes, war sie da – die Macht. Dieses Gefühl, das Gewicht seiner Klinge und der Anblick beruhigten ihn. Doch durch seine eigene Unzulänglichkeit hatte er die Meditationserfahrung für Juna ruiniert.


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