Lord Barkouris
Darth Aggregate
"Prometheus"-Rezension
So, nun dann auch hier meine Rezension + Bewertung zu "Prometheus":
Story/Story-Aufbau/-Struktur: Zu Beginn des Films die ganz irdische Forschungs-Expedition der beiden Protagonisten Elizabeth Shaw und Charlie Holloway vorzuschieben, war entweder zu kurz geraten oder besser gesagt weitgehend unnötig. Ausgereicht hätte völlig, das nachträglich noch stattfindende Mission-Briefing an Bord der "Prometheus" ein klein wenig auszubauen und man hätte in etwa den selben Effekt erzielt. So nun aber hinterlässt einen die Forschungsexpedition auf der Erde mit einem "War ja ganz nett, dass zu zeigen - aber wozu?"-Gefühl.
Insgesamt aber ist der Erzählstil flüssig - trotz der oder gerade auch mit all den zwischenzeitlich mal langsameren und fast sehr schön elegisch bis verträumt anmutenden Szenen - und lässt hier somit angenehm die Handschrift des erfahrenen, routinierten und doch leidenschaftlichen "Meisterregisseurs" Ridley Scott IMO sehr deutlich erkennen: Nichts wirkt letztlich (außer eben vlt. die Erd-Expedition, s. o.) überladen, zwecklos oder ungelenk - und das TROTZ einiger so mancher Wendungen und Ereignisse bzw. Zusammenhänge, welche eindeutig etwas *Öhöm* sind.
Das z. B. die Figur der Meredith Vickers plus dem damit verbundenen Plot-Entwicklungen mit drin ist, ist nicht einmal alleine etwas beschwerlich, sondern noch schlimmer ist es, wenn am Ende dann plötzlich der Initiator der Raumreise, Sir Peter Weyland dann doch nicht so tot ist wie gedacht und sogar höchst lebendig an Bord dabei. Dieser Handlungs-Wendepunkt gelingt letztlich nicht, weil er keiner ist (dramaturgisch auch leider völlig ineffektiv und deplatziert) und von seiner ideellen Substanz her einem allemal nur ein trockenes "Ach ja, der lebt also noch und ist gar dabei... Wie überraschend... wenig klischeehaft!" entlockt.
Gegen die sonstigen ideellen Plot-Entscheidungen lässt sowohl wenig wie viel vorbringen:
Insgesamt erscheint die Storyline inhaltlich-essenziell und ideell alles andere als neu oder überraschend. Ob nun die Sci-Fi-Anleihen an Ergüssen eines Erich von Däniken, an anderen Sci-Fi-Werken und -Movies der US-Filmgeschichte oder gar auch aus den Videospiel-Genres - nichts davon ist wirklich absolut neu oder wirklich überraschend.
Der Story merkt man schon das sehr kräftige Bemühen an, nicht zu anleihenhaft zu wirken, weil die Story-Wendepunkte eher manchmal wirken, als hätte man da noch einmal was anderes entgegen setzen oder dort noch etwas anderes drauf setzen wollen und sich dabei sehr bewusst um Kaschierung genau dessen bemüht. Das ist aber leider dann IMO dennoch nicht ausreichend unauffällig gelungen.
Das z. B. die "Würmer" auf dem ET-Planeten also im Endeffekt irgendetwas ursächlich mit dem Aliens zu tun haben (müssen), ist ebenso augenfällig, wie das bewusst-bemühte Kaschieren, wie da die genauen Zusammenhänge sind bzw. dem Hinauszögern der letztlichen Aufklärung, dass es sich dann doch so verhält, wie man dachte.
Freilich ist das alles umkehrt betrachtet heute auch im Hinblick auf an Informationen, Fiction-Stories, Utopien und Sci-Fi-Dokus fast schon überreizten und überinformierten Zuschauerschaften sehr schwer. Etwas wirklich Neues oder ideell Aufsehenerregendes und Enthusiierendes zu erschaffen, ist im Grunde schier unmöglich in Zeiten, in denen man gut sagen kann: "Es gibt nichts, was es noch nicht gab!"
In sofern fand ich die Grundidee des Plots, dass die Space Jockeys doch sehr wie wir Menschen sind, sich gefährlich mit einer eigenen genetisch erzeugten Kreation (uns selbst) überhoben haben und diese im Nachhinein mit einer Gegen-Gen-Kreation (dem/die Aliens) wieder ausmerzen wollen, nicht besser und nicht schlechter, als es sich mit anderen möglichen Wendungen oder Story-Ideen verhalten hätte.
Die Entscheidung für diese Story-Idee krankt natürlich andererseits an wenig überzeugenden, fragwürdigen Schwierigkeiten: Nicht nur, dass hier vorstellbare Auflösungen dessen seitens Scotts mglw. schon so manche Kritikwürdigkeiten vorweg ahnen lassen – die Ähnlichkeit der SJs zu uns Menschen hat auch so schon ein Problem der Überzeugungswirkung im Zusammenhang mit dem fremdartigen Design ihrer eigenen Kultur-Erzeugnisse.
Sehr schade also, dass die SJs uns dann doch viel zu ähnlich sind und sehen.
Die Charaktere: Insgesamt empfand ich die Charaktere als angemessen - nicht mehr und nicht weniger. Das ist also tatsächlich in dem Fall nicht als Qualitäts-Prädikat zu verstehen.
Während die beiden Protagonisten Elizabeth Shaw und Charlie Holloway zumindest einfach hinsichtlich ihrer sehr normal-angepassten "Menschlichkeit" nicht übermäßig unangenehm oder angenehm auffallen, sondern filmisch eben das sind, was sie sind: "Menschen, die auch Wissenschaftler" sind, gewinnt bei den beiden letztlich sogar dann doch noch eben nur die Protagonistin, während der von Logan Marshall-Green dargestellte Holloway eigentlich schon vor den kritischen Zuschaueraugen versagt, wenn er entgegen aller Vernunft und allen Sinngehalts - und vor allem entgegen besseren Wissens als Wissenschaftler seinen Helm in dieser fremden, an unbekannten Mikroorganismen, Viren und Bakterien sich tummelnden Welt abnimmt. Da half es auch nicht, dass Autor und/oder Regisseur hier zu eindeutig auf ihre Kappe nehmend zu sagen schienen: "Na ja, die Story-Darstellung braucht es jetzt eben, dass er den Helm - sogar entgegen der Anraten aller weiteren Crew-Mitglieder - abnimmt!"
Die Figuren David (Michael Fassbender) und Meredith Vickers (Charlize Theron) sind darstellerisch stark und in Ordnung - und nicht eben, weil Charlize Theron eben eine schöne Frau ist, sondern weil sie es eben so gut spielt, wie sie es spielt. Daran - und auch an Fassbender - gab es für mich nichts auszusetzen, sondern an der Skizzierung der beiden Figuren überhaupt bzw. dem Sinn der Platzierung in der Story.
Die Figur Vickers hat ein wenig das Problem, sich thematisch mit den Figuren Wayland und David zu überlappen.
Und dabei ist im Grunde gar die Einbindung der gesamten Figur des Peter Wayland durch einen Darsteller (Guy Pearce) alleine schon völlig unsinnig und zu früheren Zeiten hätte ein Regisseur Ridley Scott sich und Pearce sehr wahrscheinlich schon durch entsprechende Planungen während der Pre-Production-Coceptioning-Phase spätestens erspart (und eher das Drehbuch geändert!).
Die Figur des "David" (Ein böser Schelm sei derjenige, der hier denkt, man hätte damit auch eine nette, kleine Hommagierung an "2001 - The Space Odyssee" und deren Figur des "David Bowman" drin... ) hat auch mir an sich sehr gefallen, was aber mehr Fassbenders Aussehen, Wirkung und Darstellung der Figur zu schulden ist, statt der konzeptionellen Charakter-Skizzierung. Wunderbar gelingt es Fassbender, der Figur "faszinierend zu betrachtendes Leben" einzuhauchen und ihre ebenfalls mehr als einmal elegisch wirkende Präsentationskraft voll zur Entfaltung zu bringen. Fassbender indes ist das aber mehr zu danken, als der Figur selbst, die "stofflich" gesehen alles andere als besonders neu, interessant oder spannend ist: Der "Android", der vom "menschlich verzerrtem Bild seiner selbst" fasziniert ist...? Na ja... *räusper* Und der Android, der NICHT funktioniert, wie er sollte, weil seine Programmierer zuviel ihrer eigenen "Menschlichkeit" dabei mit eingebaut haben...? Na ja, na ja...
Nein, leider - und trotz Fassbenders wunderbarer Darstellung der Figur - gelingt es dessen Story-Implementierung nicht, sie auf dasselbe Niveau zu heben, wie die Figur des seinerzeit im Ur-"Alien" von Ian Holm dargestellten Androiden Ash.
Schade ist vielleicht einfach, dass stattdessen eine rein trocken-pragmatische Auseinandersetzung mit der Figuren-Charakter-Skizze hinsichtlich der Asimovschen "Robotik-Gesetze"-Thematik fehlt, statt nach einer Roboter-Seele zu fragen. Die Faszination der Figur "David" an der Film-Figur "Thomas Edward Lawrence" hin oder her – einem Androiden Emotionen abzusprechen ist eine Sache, gleich eine ganze „Seele“ eine andere.
Und davon ab gelingt es Davids „Charakter-Präsentation“ (stofflich) nicht ausreichend, nicht unnötig vom restlichen Stoff abzulenken.
Alle anderen Charaktere sind tatsächlich sehr typisch "Alien"-Klischeeiert und somit nichts neues im "Alien"-Universe. Statt Charaktere zu zeichnen, die gerade wegen der chronologischen Prequelierung des Stoffes wie Prä- oder Ur-Archetypen der Charaktere der "späteren" Alien-Filme wirken, trifft man auf die üblichen Charakter-Skizzen, wie sie schon tatsächlich bekannt und zudem leider heutzutage alles andere als zeitgemäß sind, wie z. B. der all zu verängstigte, unsichere "Biologe" oder der " Ich-mache-hier-nur-meinen-Job"-Hämpfling - wobei ich sagen muss, dass mir Sean Harris' Darstellung des "Geologen Fifield" trotzdem sehr gut gefallen hat.
Nur schon völlig grundsätzlich krankt die Figuren-Kombination aus "Ich bin zwar Geologe, wäre aber weitaus lieber Söldner oder Kopfgeldjäger" an einfach in sich unstimmiger, all zu bemühter Figuren-Klischee-Umschiffgungsbemühungen. Das war simpel "overdosed" - auch dafür, um dann Figuren zu haben, die man fix auch als erstes "über die Klinge springen lassen kann".
Mir (und Minza vergebe mir das, weil sie die SJs eben aus weitaus kompetenterer Sicht des "Alien-Universe"-Fachmanns betrachten kann) haben indes die Space Jockeys sehr gut gefallen. Gerade die Kombination aus "Design" und Charakterisierung als "doch ziemlich menschlich" fand ich gelungen und das sich ihre eigene Schöpfung im Endeffekt gegen sie wendet, passt zu ihrer typischen "Menschlichkeit". Also – ja, die Plot-Idee fand ich interessant und in sich stimmig, die Einbindung in das mir bisher bekannte „Alien“-Universe aber leider nicht.
Sehr schön aber fand eben aber jene Szene, in welcher der "letzte Überlebende" dem Androiden "David" fast schon liebevoll über den Kopf streichelt - so als wollte er sagen: "Schau an... Unsere eigenen Schöpfungen haben ihrerseits eigene, künstliche, aber unvollkommene Schöpfungen hervor gebracht! ... Aber dennoch ändert es nichts, weil es nichts nutzt...!"
Es ist hart, wenn er dann plötzlich Wayland tötet und David fast zerstört - doch es entspricht der logisch nachvollziehbaren Charakter-Skizzierung der SJs.
Das macht die Gesamteinbindung durch das Design- und die Charakterisierung der SJs in-universe deshalb aber leider nicht besser.
CG-/Trick-Effekte/-Design/-Setting und die visuelle Atmosphäre:
Hier bleiben wahrlich für einen modernen Sci-Fi-Film wenig Wünsche offen - doch die wenigen, die offen bleiben, sind dann doch leider IMO für einen "Alien"-Film arg prägnant.
Generell lässt sich wiederum und einmal mehr festhalten: Trick-Effekt-Spezielisten, Set-Konstrukteure und die sonstigen filmisch-materialtechnischen Fachleute haben hier eindeutig wieder echte und fantastische Qualitätsarbeit geleistet. Alles wirkt wie aus einem Guss und ist in brillanter Bild- und Effekt-Qualität präsentiert, welche seine Wirkungen nicht verfehlen.
Aber sind es immer die passenden und stimmigen Wirkungen? Jain.
Vor allem so einige generelle Design- und auch lichtschatten-atmosphärische Entscheidungen sind - und das eben gerade für einen "Alien"-Film - höchst fragwürdig und nicht einmal mehr gewöhnungsbedürftig, sondern tatsächlich schlecht.
Gleich in der ersten Szene des Films bombardieren uns die Designer mit einem "Roland Emmerichs Independence-Day-Alien-Raumschiffs-Design", bei dem einem – auch mit Schielblick auf die Informationsgehalte der restlichen Story fragen muss: „Was soll das denn?“
Das Set des Inneren der "Prometheus" hat letztlich dann - trotz aller durchaus wohlwollend auch von mir wahrgenommenen Design-Anleihen an die Nostromo - genau das Problem, welches ich voraus geahnt hatte: Zu großräumig, zu modern und in-universe im Hinblick auf den ersten "Alien"-Film einfach nicht ausreichend nachvollziehbar und überzeugend. Und dem können leider auch alle wohlgemeinten Design-Aspekte zugunsten der Atmosphäre-Schaffung nicht entgegen wirken.
Wie ich es schon zuvor befürchtete ist es genau das, was ich immer dann kritisch bewerten MUSS: Das ganze wirkt nicht, wie chronologisch VOR dem ersten "Alien"-Film angesiedelt, sondern irgendwann eher danach. Die "Prometheus" ist moderner und technisch wie technologisch besser ausgerüstet und ausgestattet, als die "Nostromo" und kein einziger Fatz an Information vermag diese Diskrepanz auch nur ansatzweise ausreichend rationell zu rechtfertigen.
Schlichtweg - UNSCHÖN und bedauerlich.
Alles in allem ist in vielen Teilen die Atmosphäre im Film durchaus gelungen, aber in vielen Teilen auch nicht. Die Design-Entscheidungen ggü. den tatsächlichen "Aliens" wie sie eben dem "Alien"-Universe entsprechen, sind nichts weiter als leider überwiegend kritisch zu bewerten. Mag man sich die "Würmer" zu Beginn noch gefallen lassen, sind später die all zu "weißen" Aliens nichts weiter als eine Beleidigung des geneigten "Alien"-Fan-Auges und das, was sich aus den Würmern entwickelt (als die - ich nenne sie jetzt mal so - "größeren Würmer"... ) im Grunde zu nett, zu gut und lange im Bild zu sehen, zu gut bzw. schlecht ausgeleuchtet usw.
Doch noch viel schlimmer ist eigentlich am Ende des Films dieses wirklich allenfalls als "freundlich-hellblaue Version" missratene "Alien"-Viech, welches design-technisch angelehnt an das Alien-Design der anderen Filme sein will - und darin schlichtweg bedauerlich versagt.
Was die Be- bzw. Ausleuchtung betrifft muss man auch hier leider konstatieren, dass diese zu Beginn teilweise sehr schön gelungen bzw. geraten ist (wobei man beim Landeanflug der "Prometheus" doch etwas "viel" erkennen bzw. sehen kann) - vor allem beim ersten Vordringen in die Eingeweide der SJ-Anlagen dort. Wenig ist zu sehen bzw. zu erkennen und das hier leider aber dennoch eine ausreichend beklemmend-mitreißende Wirkung ausbleibt, ist leider eher der Kamera-Führung kritisch zu bescheinigen, denn der Ausleuchtung. Hier ist sie häufig nicht nahe genug bei den Darstellern, um sozusagen mit ihnen durch diese tief schattigen, unterirdisch wirkenden Gänge und Gewöllbe zu marschieren.
An anderen Stellen in der SJ-Anlage dann wiederum versagt eine ausreichend kontrastierende Licht-Schatten-Ausleuchtung und viel zu viel ist viel zu gut zu erkennen und die teilweise wirklich wiederum schön gestalteten Sets dort verlieren dadurch erheblich an spannungsgeladener, unheilvoller und bedrohlicher Wirkung.
Sehr sehr schade - hier wurden IMO auch wirklich entscheidende handwerkliche Fehler in der Umsetzung gemacht - und das mehr als einmal.
Lässt man sich zumindest dankend gerade noch so gefallen, dass der letzte überlebende Space Jockey dann der ist, der sich in die "Steuerungs-Anlage" des "Alien"-Schiffes setzt und dabei eine Art Raumanzug trägt - und das genau das ist, was später die Nostromo-Crew vorfindet - ist die ganze Action-Szene vom Absturz des Alien-Ramschiffes leider all zu unüberzeugend und abstrus geraten - selbst auch (oder vor allem) physikalisch: Ein Schiff in einer solchen Konstruktionsweise wäre schlichtweg bei einem Rücksturz auf die Planetenoberfläche auseinander gebrochen - vor allem auch noch in der Art, WIE es darauf zurückstürzt.
Und schlussendlich MUSS dann natürlich auch die "böse, böse" Charlize Theron von dem herabstürzenden "Alien"-Raumschiff zermalmt werden, während natürlich die "gute, arme" Noomie Rapace, der fast dasselbe Schicksal droht, selbstredend überlebt.
Oh, bitte... Noch mehr Klischees, und mir wird fast übel.
Ja, es wäre sinnvoller und einfacher gegangen: Wäre die Figur "Wayland" dort nicht aufgetaucht, hätte man stattdessen die Figur der "Meredith Vickers" bereits zu dem Zeitpunkt wenigstens abtreten lassen können.
Zusammenfassung des Rezensions-Ergebnisses -
Somit bleibt als...
Bewertung: 4 / 10 "Ridley-Ripleys".
So, nun dann auch hier meine Rezension + Bewertung zu "Prometheus":
Story/Story-Aufbau/-Struktur: Zu Beginn des Films die ganz irdische Forschungs-Expedition der beiden Protagonisten Elizabeth Shaw und Charlie Holloway vorzuschieben, war entweder zu kurz geraten oder besser gesagt weitgehend unnötig. Ausgereicht hätte völlig, das nachträglich noch stattfindende Mission-Briefing an Bord der "Prometheus" ein klein wenig auszubauen und man hätte in etwa den selben Effekt erzielt. So nun aber hinterlässt einen die Forschungsexpedition auf der Erde mit einem "War ja ganz nett, dass zu zeigen - aber wozu?"-Gefühl.
Insgesamt aber ist der Erzählstil flüssig - trotz der oder gerade auch mit all den zwischenzeitlich mal langsameren und fast sehr schön elegisch bis verträumt anmutenden Szenen - und lässt hier somit angenehm die Handschrift des erfahrenen, routinierten und doch leidenschaftlichen "Meisterregisseurs" Ridley Scott IMO sehr deutlich erkennen: Nichts wirkt letztlich (außer eben vlt. die Erd-Expedition, s. o.) überladen, zwecklos oder ungelenk - und das TROTZ einiger so mancher Wendungen und Ereignisse bzw. Zusammenhänge, welche eindeutig etwas *Öhöm* sind.
Das z. B. die Figur der Meredith Vickers plus dem damit verbundenen Plot-Entwicklungen mit drin ist, ist nicht einmal alleine etwas beschwerlich, sondern noch schlimmer ist es, wenn am Ende dann plötzlich der Initiator der Raumreise, Sir Peter Weyland dann doch nicht so tot ist wie gedacht und sogar höchst lebendig an Bord dabei. Dieser Handlungs-Wendepunkt gelingt letztlich nicht, weil er keiner ist (dramaturgisch auch leider völlig ineffektiv und deplatziert) und von seiner ideellen Substanz her einem allemal nur ein trockenes "Ach ja, der lebt also noch und ist gar dabei... Wie überraschend... wenig klischeehaft!" entlockt.
Gegen die sonstigen ideellen Plot-Entscheidungen lässt sowohl wenig wie viel vorbringen:
Insgesamt erscheint die Storyline inhaltlich-essenziell und ideell alles andere als neu oder überraschend. Ob nun die Sci-Fi-Anleihen an Ergüssen eines Erich von Däniken, an anderen Sci-Fi-Werken und -Movies der US-Filmgeschichte oder gar auch aus den Videospiel-Genres - nichts davon ist wirklich absolut neu oder wirklich überraschend.
Der Story merkt man schon das sehr kräftige Bemühen an, nicht zu anleihenhaft zu wirken, weil die Story-Wendepunkte eher manchmal wirken, als hätte man da noch einmal was anderes entgegen setzen oder dort noch etwas anderes drauf setzen wollen und sich dabei sehr bewusst um Kaschierung genau dessen bemüht. Das ist aber leider dann IMO dennoch nicht ausreichend unauffällig gelungen.
Das z. B. die "Würmer" auf dem ET-Planeten also im Endeffekt irgendetwas ursächlich mit dem Aliens zu tun haben (müssen), ist ebenso augenfällig, wie das bewusst-bemühte Kaschieren, wie da die genauen Zusammenhänge sind bzw. dem Hinauszögern der letztlichen Aufklärung, dass es sich dann doch so verhält, wie man dachte.
Freilich ist das alles umkehrt betrachtet heute auch im Hinblick auf an Informationen, Fiction-Stories, Utopien und Sci-Fi-Dokus fast schon überreizten und überinformierten Zuschauerschaften sehr schwer. Etwas wirklich Neues oder ideell Aufsehenerregendes und Enthusiierendes zu erschaffen, ist im Grunde schier unmöglich in Zeiten, in denen man gut sagen kann: "Es gibt nichts, was es noch nicht gab!"
In sofern fand ich die Grundidee des Plots, dass die Space Jockeys doch sehr wie wir Menschen sind, sich gefährlich mit einer eigenen genetisch erzeugten Kreation (uns selbst) überhoben haben und diese im Nachhinein mit einer Gegen-Gen-Kreation (dem/die Aliens) wieder ausmerzen wollen, nicht besser und nicht schlechter, als es sich mit anderen möglichen Wendungen oder Story-Ideen verhalten hätte.
Die Entscheidung für diese Story-Idee krankt natürlich andererseits an wenig überzeugenden, fragwürdigen Schwierigkeiten: Nicht nur, dass hier vorstellbare Auflösungen dessen seitens Scotts mglw. schon so manche Kritikwürdigkeiten vorweg ahnen lassen – die Ähnlichkeit der SJs zu uns Menschen hat auch so schon ein Problem der Überzeugungswirkung im Zusammenhang mit dem fremdartigen Design ihrer eigenen Kultur-Erzeugnisse.
Sehr schade also, dass die SJs uns dann doch viel zu ähnlich sind und sehen.
Die Charaktere: Insgesamt empfand ich die Charaktere als angemessen - nicht mehr und nicht weniger. Das ist also tatsächlich in dem Fall nicht als Qualitäts-Prädikat zu verstehen.
Während die beiden Protagonisten Elizabeth Shaw und Charlie Holloway zumindest einfach hinsichtlich ihrer sehr normal-angepassten "Menschlichkeit" nicht übermäßig unangenehm oder angenehm auffallen, sondern filmisch eben das sind, was sie sind: "Menschen, die auch Wissenschaftler" sind, gewinnt bei den beiden letztlich sogar dann doch noch eben nur die Protagonistin, während der von Logan Marshall-Green dargestellte Holloway eigentlich schon vor den kritischen Zuschaueraugen versagt, wenn er entgegen aller Vernunft und allen Sinngehalts - und vor allem entgegen besseren Wissens als Wissenschaftler seinen Helm in dieser fremden, an unbekannten Mikroorganismen, Viren und Bakterien sich tummelnden Welt abnimmt. Da half es auch nicht, dass Autor und/oder Regisseur hier zu eindeutig auf ihre Kappe nehmend zu sagen schienen: "Na ja, die Story-Darstellung braucht es jetzt eben, dass er den Helm - sogar entgegen der Anraten aller weiteren Crew-Mitglieder - abnimmt!"
Die Figuren David (Michael Fassbender) und Meredith Vickers (Charlize Theron) sind darstellerisch stark und in Ordnung - und nicht eben, weil Charlize Theron eben eine schöne Frau ist, sondern weil sie es eben so gut spielt, wie sie es spielt. Daran - und auch an Fassbender - gab es für mich nichts auszusetzen, sondern an der Skizzierung der beiden Figuren überhaupt bzw. dem Sinn der Platzierung in der Story.
Die Figur Vickers hat ein wenig das Problem, sich thematisch mit den Figuren Wayland und David zu überlappen.
Und dabei ist im Grunde gar die Einbindung der gesamten Figur des Peter Wayland durch einen Darsteller (Guy Pearce) alleine schon völlig unsinnig und zu früheren Zeiten hätte ein Regisseur Ridley Scott sich und Pearce sehr wahrscheinlich schon durch entsprechende Planungen während der Pre-Production-Coceptioning-Phase spätestens erspart (und eher das Drehbuch geändert!).
Die Figur des "David" (Ein böser Schelm sei derjenige, der hier denkt, man hätte damit auch eine nette, kleine Hommagierung an "2001 - The Space Odyssee" und deren Figur des "David Bowman" drin... ) hat auch mir an sich sehr gefallen, was aber mehr Fassbenders Aussehen, Wirkung und Darstellung der Figur zu schulden ist, statt der konzeptionellen Charakter-Skizzierung. Wunderbar gelingt es Fassbender, der Figur "faszinierend zu betrachtendes Leben" einzuhauchen und ihre ebenfalls mehr als einmal elegisch wirkende Präsentationskraft voll zur Entfaltung zu bringen. Fassbender indes ist das aber mehr zu danken, als der Figur selbst, die "stofflich" gesehen alles andere als besonders neu, interessant oder spannend ist: Der "Android", der vom "menschlich verzerrtem Bild seiner selbst" fasziniert ist...? Na ja... *räusper* Und der Android, der NICHT funktioniert, wie er sollte, weil seine Programmierer zuviel ihrer eigenen "Menschlichkeit" dabei mit eingebaut haben...? Na ja, na ja...
Nein, leider - und trotz Fassbenders wunderbarer Darstellung der Figur - gelingt es dessen Story-Implementierung nicht, sie auf dasselbe Niveau zu heben, wie die Figur des seinerzeit im Ur-"Alien" von Ian Holm dargestellten Androiden Ash.
Schade ist vielleicht einfach, dass stattdessen eine rein trocken-pragmatische Auseinandersetzung mit der Figuren-Charakter-Skizze hinsichtlich der Asimovschen "Robotik-Gesetze"-Thematik fehlt, statt nach einer Roboter-Seele zu fragen. Die Faszination der Figur "David" an der Film-Figur "Thomas Edward Lawrence" hin oder her – einem Androiden Emotionen abzusprechen ist eine Sache, gleich eine ganze „Seele“ eine andere.
Und davon ab gelingt es Davids „Charakter-Präsentation“ (stofflich) nicht ausreichend, nicht unnötig vom restlichen Stoff abzulenken.
Alle anderen Charaktere sind tatsächlich sehr typisch "Alien"-Klischeeiert und somit nichts neues im "Alien"-Universe. Statt Charaktere zu zeichnen, die gerade wegen der chronologischen Prequelierung des Stoffes wie Prä- oder Ur-Archetypen der Charaktere der "späteren" Alien-Filme wirken, trifft man auf die üblichen Charakter-Skizzen, wie sie schon tatsächlich bekannt und zudem leider heutzutage alles andere als zeitgemäß sind, wie z. B. der all zu verängstigte, unsichere "Biologe" oder der " Ich-mache-hier-nur-meinen-Job"-Hämpfling - wobei ich sagen muss, dass mir Sean Harris' Darstellung des "Geologen Fifield" trotzdem sehr gut gefallen hat.
Nur schon völlig grundsätzlich krankt die Figuren-Kombination aus "Ich bin zwar Geologe, wäre aber weitaus lieber Söldner oder Kopfgeldjäger" an einfach in sich unstimmiger, all zu bemühter Figuren-Klischee-Umschiffgungsbemühungen. Das war simpel "overdosed" - auch dafür, um dann Figuren zu haben, die man fix auch als erstes "über die Klinge springen lassen kann".
Mir (und Minza vergebe mir das, weil sie die SJs eben aus weitaus kompetenterer Sicht des "Alien-Universe"-Fachmanns betrachten kann) haben indes die Space Jockeys sehr gut gefallen. Gerade die Kombination aus "Design" und Charakterisierung als "doch ziemlich menschlich" fand ich gelungen und das sich ihre eigene Schöpfung im Endeffekt gegen sie wendet, passt zu ihrer typischen "Menschlichkeit". Also – ja, die Plot-Idee fand ich interessant und in sich stimmig, die Einbindung in das mir bisher bekannte „Alien“-Universe aber leider nicht.
Sehr schön aber fand eben aber jene Szene, in welcher der "letzte Überlebende" dem Androiden "David" fast schon liebevoll über den Kopf streichelt - so als wollte er sagen: "Schau an... Unsere eigenen Schöpfungen haben ihrerseits eigene, künstliche, aber unvollkommene Schöpfungen hervor gebracht! ... Aber dennoch ändert es nichts, weil es nichts nutzt...!"
Es ist hart, wenn er dann plötzlich Wayland tötet und David fast zerstört - doch es entspricht der logisch nachvollziehbaren Charakter-Skizzierung der SJs.
Das macht die Gesamteinbindung durch das Design- und die Charakterisierung der SJs in-universe deshalb aber leider nicht besser.
CG-/Trick-Effekte/-Design/-Setting und die visuelle Atmosphäre:
Hier bleiben wahrlich für einen modernen Sci-Fi-Film wenig Wünsche offen - doch die wenigen, die offen bleiben, sind dann doch leider IMO für einen "Alien"-Film arg prägnant.
Generell lässt sich wiederum und einmal mehr festhalten: Trick-Effekt-Spezielisten, Set-Konstrukteure und die sonstigen filmisch-materialtechnischen Fachleute haben hier eindeutig wieder echte und fantastische Qualitätsarbeit geleistet. Alles wirkt wie aus einem Guss und ist in brillanter Bild- und Effekt-Qualität präsentiert, welche seine Wirkungen nicht verfehlen.
Aber sind es immer die passenden und stimmigen Wirkungen? Jain.
Vor allem so einige generelle Design- und auch lichtschatten-atmosphärische Entscheidungen sind - und das eben gerade für einen "Alien"-Film - höchst fragwürdig und nicht einmal mehr gewöhnungsbedürftig, sondern tatsächlich schlecht.
Gleich in der ersten Szene des Films bombardieren uns die Designer mit einem "Roland Emmerichs Independence-Day-Alien-Raumschiffs-Design", bei dem einem – auch mit Schielblick auf die Informationsgehalte der restlichen Story fragen muss: „Was soll das denn?“
Das Set des Inneren der "Prometheus" hat letztlich dann - trotz aller durchaus wohlwollend auch von mir wahrgenommenen Design-Anleihen an die Nostromo - genau das Problem, welches ich voraus geahnt hatte: Zu großräumig, zu modern und in-universe im Hinblick auf den ersten "Alien"-Film einfach nicht ausreichend nachvollziehbar und überzeugend. Und dem können leider auch alle wohlgemeinten Design-Aspekte zugunsten der Atmosphäre-Schaffung nicht entgegen wirken.
Wie ich es schon zuvor befürchtete ist es genau das, was ich immer dann kritisch bewerten MUSS: Das ganze wirkt nicht, wie chronologisch VOR dem ersten "Alien"-Film angesiedelt, sondern irgendwann eher danach. Die "Prometheus" ist moderner und technisch wie technologisch besser ausgerüstet und ausgestattet, als die "Nostromo" und kein einziger Fatz an Information vermag diese Diskrepanz auch nur ansatzweise ausreichend rationell zu rechtfertigen.
Schlichtweg - UNSCHÖN und bedauerlich.
Alles in allem ist in vielen Teilen die Atmosphäre im Film durchaus gelungen, aber in vielen Teilen auch nicht. Die Design-Entscheidungen ggü. den tatsächlichen "Aliens" wie sie eben dem "Alien"-Universe entsprechen, sind nichts weiter als leider überwiegend kritisch zu bewerten. Mag man sich die "Würmer" zu Beginn noch gefallen lassen, sind später die all zu "weißen" Aliens nichts weiter als eine Beleidigung des geneigten "Alien"-Fan-Auges und das, was sich aus den Würmern entwickelt (als die - ich nenne sie jetzt mal so - "größeren Würmer"... ) im Grunde zu nett, zu gut und lange im Bild zu sehen, zu gut bzw. schlecht ausgeleuchtet usw.
Doch noch viel schlimmer ist eigentlich am Ende des Films dieses wirklich allenfalls als "freundlich-hellblaue Version" missratene "Alien"-Viech, welches design-technisch angelehnt an das Alien-Design der anderen Filme sein will - und darin schlichtweg bedauerlich versagt.
Was die Be- bzw. Ausleuchtung betrifft muss man auch hier leider konstatieren, dass diese zu Beginn teilweise sehr schön gelungen bzw. geraten ist (wobei man beim Landeanflug der "Prometheus" doch etwas "viel" erkennen bzw. sehen kann) - vor allem beim ersten Vordringen in die Eingeweide der SJ-Anlagen dort. Wenig ist zu sehen bzw. zu erkennen und das hier leider aber dennoch eine ausreichend beklemmend-mitreißende Wirkung ausbleibt, ist leider eher der Kamera-Führung kritisch zu bescheinigen, denn der Ausleuchtung. Hier ist sie häufig nicht nahe genug bei den Darstellern, um sozusagen mit ihnen durch diese tief schattigen, unterirdisch wirkenden Gänge und Gewöllbe zu marschieren.
An anderen Stellen in der SJ-Anlage dann wiederum versagt eine ausreichend kontrastierende Licht-Schatten-Ausleuchtung und viel zu viel ist viel zu gut zu erkennen und die teilweise wirklich wiederum schön gestalteten Sets dort verlieren dadurch erheblich an spannungsgeladener, unheilvoller und bedrohlicher Wirkung.
Sehr sehr schade - hier wurden IMO auch wirklich entscheidende handwerkliche Fehler in der Umsetzung gemacht - und das mehr als einmal.
Lässt man sich zumindest dankend gerade noch so gefallen, dass der letzte überlebende Space Jockey dann der ist, der sich in die "Steuerungs-Anlage" des "Alien"-Schiffes setzt und dabei eine Art Raumanzug trägt - und das genau das ist, was später die Nostromo-Crew vorfindet - ist die ganze Action-Szene vom Absturz des Alien-Ramschiffes leider all zu unüberzeugend und abstrus geraten - selbst auch (oder vor allem) physikalisch: Ein Schiff in einer solchen Konstruktionsweise wäre schlichtweg bei einem Rücksturz auf die Planetenoberfläche auseinander gebrochen - vor allem auch noch in der Art, WIE es darauf zurückstürzt.
Und schlussendlich MUSS dann natürlich auch die "böse, böse" Charlize Theron von dem herabstürzenden "Alien"-Raumschiff zermalmt werden, während natürlich die "gute, arme" Noomie Rapace, der fast dasselbe Schicksal droht, selbstredend überlebt.
Oh, bitte... Noch mehr Klischees, und mir wird fast übel.
Ja, es wäre sinnvoller und einfacher gegangen: Wäre die Figur "Wayland" dort nicht aufgetaucht, hätte man stattdessen die Figur der "Meredith Vickers" bereits zu dem Zeitpunkt wenigstens abtreten lassen können.
Zusammenfassung des Rezensions-Ergebnisses -
- Moderner Sci-Fi-Action-Horror-Film: Als solcher ist "Prometheus" zumindest als Sci-Fi- und auch gerade noch als Action-Film ausreichend sehenswert. Punkten kann der Film IMO trotz vieler Kritikpunkte (und unabhängig der anderen Alien-Filme gesehen) durch Bild-, Trick-Effekt- und filmtechnologischer Umsetzungsqualitäten - also ganz klar als Sci-Fi-Movie und mit einer doch teils schönen, atmosphärischen Bildgewaltigkeit. Action-Scenes enthält der Film dankenswerterweise dabei nur verhältnismäßig wenige! -"Dankenswerterweise", weil man bei einem solchen Genre-Mix auch besser zugunsten der Spannungserzeugung eines Horror-Genre-Films man solche eben klugerweise eher weniger bemüht, sondern mehr auf den Entdeckungs- und Erkundungsaspekt baut, während logischerweise die Konfrontationsszenen nachher mit "dem Bösen" die eigentlichen Action-Scenes sind. Ist dieser Spagat hier aber gelungen? IMO leider nein bis unzureichend, weil der Film dann leider wieder mit so machen Schwächen in der handwerklich Umsetzung der Horrorfilm-Scenes aufwartet.
Als modernen Sci-Fi-Film ist hier Ridley Scott zu danken, dass er sich bemüht hat, dass Genre wieder angemesseren und sinnvolleren Einbindungen von Action-Szenen zuzuführen. Das dabei die "Raumschiff-Absturz"-Szene misslungen ist, liegt jedoch leider an deren direkter Umsetzung, nicht an der sinngehaltlichen Einbindung in den Stoff der Story. - Ist der Film ein "optisches Kunstwerk"? Das kann auch ich eindeutig bejahen. Gerade was das Design der SJ-Kultur betrifft, haben hier die Designer fantastische Arbeit geleistet und die Gestaltung des ET-Planeten finde ich weitgehend sehr gelungen und stimmungsvoll, wenn gleich ab und an etwas zu wenig atmosphärisch ausgeleuchtet. Doch insgesamt darf man sich auch nichts vormachen: Der "optische Genuss" indes wird durch geschmälert durch das Design und die Inszenierung der Aliens selbst, wobei die "kleinen Würmer" auch tatsächlich noch das "kleinste Problem" dabei darstellen. Sich bei dem Design der SJ-Kultur eng an die Design-Vorgaben der anderen Alien-Filme zu halten, war somit ein weiser Entschluss des "Leiters der Design"-Abteilung und/oder Ridley Scott selbst - ist aber denn dann auch nichts, was sich die Designer "kunstwerk"-intentional somit auf ihre eigenen Fahnen schreiben könnten. (Abpausen lernt man schließlich schon in der 5. Klasse!)
- Ist der Film für das "Alien"-Universum ein gelungener Zusatz? (@Minza: Wie gesagt - mit Deiner Kenntnis-Kompetenz kann ich da schlicht nicht mithalten, weshalb ich mich vorab entschuldige, dass mir nur der Vergleich mit den anderen "Alien-Filmen hier in-universe bleibt. Und dazu sei gesagt: AvP habe ich nicht gesehen - sehe es aber auch nicht als Beinbruch, das nicht getan zu haben! )
Auch hier kann ich IMO bestätigen, das der Film leider in vielen Belangen nicht schafft, ausreichend an das anzuknüpfen, was die früheren "Alien"-Filme (AvP ausgenommen) wirklich besonders gemacht hatte. Atmosphärische und filmisch-handwerkliche Grundschwächen oder gar IMO -Fehler sorgen dafür, dass Spannungsaufbau zwar stattfindet, aber z. B. dann letztlich wirkungslos verpufft oder ins Leere läuft. Die gesamte grundatmosphärisch-typische Wirkungsweise der früheren "Alien"-Filme - angefangen bei Beklemmung, guten überraschenden und schreckhaften Wendungen usw. - bleiben diesem "Alien"-Film leider häufig schon im Ansatz im Halse stecken. All zu sehr konzentriert sich der Film umsetzungstechnisch auf zu viele Neben- und Randdetails, verhaspelt sich in ihnen und vernachlässigt so das, was die "Alien"-Filme einst besonders machten.
Einige sehr schön und effektvoll schön visualisierte Szenen machen den Film zwar als Sci-Fi-Film wirklich sehenswert, doch häufig gelingt dem Film als "Alien"-Film nicht einmal eine weitaus erschreckendere, spannendere und beklemmendere Wirkungsweise, als den Szenarien eines KotOR-RPGs in den Katakomben- und Tempel-Ruinen der alten Rakata-Kultur auf der Suche nach deren "Sternenkarten".
Somit bleibt als...
Bewertung: 4 / 10 "Ridley-Ripleys".