Alkohol und Sucht

Peter-der-Meter

Senatsmitglied
Hallo Leute,

einige User wissen ja bekanntlich aus meiner aktiveren Zeit, dass ich unter starken Depressionen leide und Ängste habe. Daraus hat sich bei mir auch eine Alkoholsucht entwickelt. Allerdings würde ich mich als Quartalstrinker bezeichnen. Manchmal monatelang gar nichts, aber dann mal wieder tagelang am Stück.

So wie im Moment. Der Auslöser war nur etwas ganz harmloses. Meine Freundin, mit der ich bald 5 Jahre zusammen bin, besucht seit Dienstag ihre Eltern und ich hatte dazu diesmal keine Lust.

Es ist auch alles gut bei uns und haben auch noch nie wirkliche Probleme gehabt. Sie unterstützt und versteht mich, wo sie nur kann.

Jedenfalls ist mir am Dienstag, als ich dann allein war, ein riesiger "Durst" gekommen. Bin praktisch seit Dienstag am Bier trinken. Habe eben gerade wieder das Erste geöffnet.

Ich ärger mich selbst riesig darüber, weil ich seit Mai NICHTS mehr getrunken habe. Aber so ist es bei mir seit Jahren. Erst ewig abstinent, aber dann wieder paar Tage am Stück.

Habe mir aber vorgenommen, dass ich ab morgen wieder aufhöre. Bin ab morgen auch nicht mehr allein.

Aber bitte macht euch keine Sorgen. Mir geht es total gut. Spiele die ganze Zeit Gitarre und denke mir neue Sachen dafür aus.

Wollte mir das nur mal von der Seele schreiben.

Und um jetzt auf den Punkt des Themas zu kommen. Wie steht ihr zum Alkohol oder anderen Suchtmitteln allgemein?

Seid ihr indirekt durch Freunde, Verwandtschaft auch betroffen?
 
Ich habe Freunde und Familienangehörige, die Probleme damit haben... ich versuche, damit umzugehen und das ganze möglichst nicht allzu empfindlich anzugehen. Mir persönlich geht das Thema Alkohol nämlich zumeist mehr unter die Haut, als mir lieb ist. In meiner Jugend hatte ich den ein oder anderen Exzess, aber eher desshalb, weil ich "dazugehören" wollte. Bassist in einer Punkband sein, macht das übrige. Aber wirklich geschmeckt hats mir nie, weil vor allem Bier und Wein konsumiert wurde und das eigentlich bei mir gar nicht geht.
Erst später habe ich einen ausgeglichenen Weg gefunden, wo ich erkannte, dass es a) sehr wohl Alkhohol gibt, der mir schmeckt und b) dass ich nicht besoffen sein will. Ich mag den Zustand nicht, da gibts bessere Sachen, die man konsumieren kann.
Also trinke ich jetzt alle paar Monate mal einen schönen Whiskey, Saké oder Absinth, bei meinem Lieblings Cocktail (haha, Schwanzschwanz ^^) sag ich auch nur selten "nein": Martini...
Aber eben gezielt. Und nicht zu viel. Bin zu alt für den Mist. Hab zu viele Leute gesehen, die sich ihr Leben damit kaputt gemacht haben. Die jetzt nicht mehr arbeiten können und stolz mit ihrem Behindertenausweis rumwedeln dürfen, wenn das Thema zur Sprache kommt... und dennoch nichts daraus gelernt haben.
Nein, Alk ist eine vollends unsympatische Droge für mich. Schon alleine, weil mir die gröhlende und kotzende Masse gegen den Strich geht, die so versessen auf den Konsum ist. Die stolz erzählen, wie sehr sie sich am Wochenende abgeschossen haben. Mir schmecken einige Sachen, aber damit übertreiben möchte ich nie wieder...
 
Sehr gute Einstellung. So in der Art wie du, sehe ich es an normalen Tagen und Wochen auch, bevor es mich mal wieder überkommt... Komischerweise bin ich auch nie richtig besoffen, denn es bleibt immer bei 6 - 7 Bier über den Tag verteilt. Mir geht es auch nur um einen angenehmen Rausch, ohne komplett die Kontrolle zu verlieren.

Und das mit der Punkband sagt mir selber auch einiges. Habe selber eine lose Musikgruppe in einer anderen Stadt, in der ich Gitarre spiele. Und wenn man sich mal alle paar Monate sieht, geht es da auch immer ganz schön ab. Dann werden es mal schnell 10 Bier.

Trinke aber nur Bier. An andere Sachen komme ich nicht ran.
 
Ich habe es in meinem Bekannten-/Freundeskreis auch schon einige Male erlebt. Jedoch hat die Sucht dort andere Gesichter gezeigt. In der Regel meistens so, dass die Leute sich immer "Mut" antrinken mussten, wenn sie beabsichtigten, unter Menschen zu gehen. Dies alles lief natürlich gesellschaftlich akzeptiert unter dem Mantel des "Feierns" ab. Jedoch jedes Wochenende, und das exzessiv. Beruflich bedingt habe ich ein Gespür dafür entwickelt, ab wann sich Leute vom Alkohol steuern lassen. Darauf angesprochen wurde dann immer verneint, alkoholabhängig zu sein. Die meisten Betroffenen sehen sich selbst nie in einer Schublade mit anderen Abhängigen, da sie nur das berühmte Bild des Alkoholikers haben, welcher arbeitslos zuhause rumsitzt und jeden Tag eine Kiste Bier vernichtet. Das eigene Verhalten zu reflektieren fällt diesen Menschen dann natürlich schwer bis unmöglich. Daher auch meinen vollsten Respekt, dass du die Problematik bei dir selbst erkannt hast und auch dazu stehst. Dies ist meiner Meinung nach der allerwichtigste Schritt für eine Veränderung.
 
Das eigene Verhalten zu reflektieren fällt diesen Menschen dann natürlich schwer bis unmöglich. Daher auch meinen vollsten Respekt, dass du die Problematik bei dir selbst erkannt hast und auch dazu stehst. Dies ist meiner Meinung nach der allerwichtigste Schritt für eine Veränderung.
In diesem Sinne wünsche ich dir viel Kraft gegen diese Sucht anzukämpfen und alles Gute dabei. Ich hoffe, du suchst dir professionelle Hilfe und findest diese schnell.
Trotzdem und weil du es selbst aufgegriffen hast:

"ab morgen" und "nur Bier"... das sind die kleinen, 'bösen' Verhinderer die der Selbstreflektion in den Hintern treten.
Ich selbst hab im Familienkreis jemanden der (wieder) trinkt. Ich persönlich trinke gar keinen Alkohol mehr und konsumiere sonst auch nichts. Und warum? Weil ich für mich erkannt habe, dass es überhaupt nichts bringt. Weder macht es das Gefühl, dass man unter Umständen zu betäuben sucht besser, noch löst es sonst etwas an der Problematik. Am Ende sorgt es unter Umständen bloß dafür, dass man noch tiefer in ganz anderen Mist gerät. Nein danke^^
Ich hab einmal versucht ein Gefühl massiv mit Alkohol zu betäuben. Das einzige was es geändert hat war, dass es mir bis am nächsten Tag körperlich so schlecht ging, dass mein Hirn mich zwar nicht an den Grund des Betrinkens hat denken lassen, dafür aber war alles andere weniger lustig. Jetzt muss ich Schnaps reichen und mir wird automatisch schlecht. Außerdem hab ich mir danach sehr ernsthaft die Frage gestellt: Für was? Dann hab ich die paar mal, in denen ich betrunken war Revue passieren lassen und mich immer nach dem warum gefragt. Warum hast du das gemacht? Was ist dann passiert? Ging es dir dann besser? Und dann war mir klar, dass ich Alkohol nicht brauche und nicht will. tatsächlich war es auch schon immer so, dass mir betrunkene extrem übel aufgestoßen sind. Einfach weil ich nicht mag, wie sich viele dann gebaren, reden, lachen, gucken, schwanken. Und nachdem ich schon mehr als einmal jemanden abhalten musste, noch mehr zu trinken.. Nein. Teilweise werden Menschen dann einfach unerträglich für mich. Und bevor ich das selbst über mich sagen kann, oder jemand anders für mich :nope:
 
Vielen Dank Ian und Deak.
Ja, es ist schon schwierig, es selbst einzusehen, dass man ein Problem hat. Gerade, wenn es einem dabei richtig gut geht.

Aber spätestens heute beim ersten Bier ist es mir in den Kopf geschossen. Deshalb dieser Beitrag. Werde das morgen mit meiner Freundin auch nochmal richtig besprechen.

Komischerweise nimmt mir im Gespräch immer niemand ab, dass ich Alkoholiker bin, weil es ja bei mir, wie gesagt, immer mal alle 2 bis 3 Monate vorkommt.

Habe mir vorgenommen, dass ich um September beim nächsten Termin mit meiner Psychiaterin darüber reden werde. Und seltsamerweise weiß ich ja, dass ab morgen wieder ewig damit Ruhe ist. Habe da mehr Angst vor dem Rückfall, wo ich dann wieder 2 oder 3 Tage (wie jetzt) am trinken bin.
 
Hatte auch einen Trinker in der Familie, den ein Rückfall in Sauferei nach vier Jahren Trockenheit letztendlich das Leben kostete: im betrunkenen Zustand die Treppe runtergestürzt und so unglücklich gefallen, dass er nach kurzem Koma gestorben ist. Alkohol ist leider ein Suchtmittel, dass bis zu einem gewissen Grad eine große gesellschaftliche Toleranz hat. Ein guter Freund ist absoluter Nichttrinker aus Überzeugung und wie oft wird er genötigt, doch mal was mitzutrinken. Das macht es so schwierig, dauerhaft enthaltsam zu sein, weil es oft zum Zusammensein „dazu gehört“.

@Peter-der-Meter Daher viel Glück und Standfestigkeit beim nächsten Mal. Was ist denn der Auslöser für die Rückfälle? Stress, das Gefühl des Alleinseins?
 
Also meistens passiert es, wenn irgendetwas plötzlich anders als gewohnt ist. So wie seit Dienstag, wo man die ganze Zeit allein ist. Und beim letzten Mal im Mai war es nach meiner Geburtstagsfeier. Konnte am nächsten Tag nicht akzeptieren, dass dieser schöne Tagvorbei ist und deshalb ging es dann noch paar Tage weiter.

Genau wie Ereignisse wie Weihnachtens usw. Da ging es von Heilig Abend bis zum 30. Dezember. Und von Silvester bis zum 3. Januar....
 
Mein Onkel war auch Alkoholiker und er ist unter anderem deshalb verfrüht verstorben, als ich noch ganz klein war. Ich kannte ihn nicht wirklich gut, merke aber bei meiner Mutter, dass sie eine ziemlich ablehnende Haltung gegenüber Alkohol hat, was ich aufgrund dieser familiären Vorgeschichte gut nachvollziehen kann. Ansonsten kenne ich eigentlich keine Alkoholiker in dem Sinne, würde aber einige meiner Freunde(innen) und entfernteren Verwandschaft schon der Kategorie (Party-)Säufer zuordnen. Zwar bin ich schon auch jemand, der selber auch gerne mal trinkt und vielleicht auch ein paar über den Durst, aber ein wirklich zwanghaftes Verlangen danach spüre ich eigentlich nicht. Schlimmer ist es da eher mit Rauchen (was ja auch unter Sucht fällt), was ich nicht so ganz im Griff habe^^
 
Hi, Peter. Ich finde das sehr mutig von dir, dass du deine Sucht hier so offen thematisiert. Diesen Schritt schaffen nicht viele und sich seiner Sucht bewusst zu werden gelingt auch nicht vielen. Die Verdrängung kann ziemlich stark sein. Ich wünsche dir ebenfalls gutes Gelingen, aber letztlich bedeutet es dem Alkohol völlig abzuschwören. Die Vorteile der Abstinenz überwiegen klar die Nachteile. Mit deiner Psychologin über das Thema zu sprechen halte ich für sehr klug, gut dass du die Möglichkeit dazu hast.

Bei mir sind es übrigens auch Zigaretten. Ich habe jetzt seit über 10 Jahren nicht geraucht und es war eine der besten Entscheidungen in meinem Leben. Und dennoch muss ich gegen das Verlangen nach einer Zigarette immer noch ankämpfen, wenn ich auf einer Party bin wo geraucht wird.

In meiner Familie und im Freundeskreis gibt es leider auch Alkoholiker und ich musste lernen mir ihren Verfall anzusehen und ihn zu akzeptieren. Früher habe ich versucht ihnen zu helfen, aber dass geht nur, wenn sie selber aufhören wollen. Außerdem habe ich noch weitere Süchtige im näheren Umfeld: Raucher, Konsumsüchtige sowie Tablettenabhängige. Es ist schon krass, wie der Mensch dazu neigen kann etwas, dass ihm fehlt, durch eine Droge zu kompensieren.
Mit dem Alkohol habe ich zum Glück keine Probleme. Früher habe ich auch am Wochenende immer mit reichlich Alkohol gefeiert und zum Glück hat sich daraus keine Sucht entwickelt. Seit ich jenseits der 30 bin vertrage ich nur noch ganz schlecht Bier und auch geschmacklich sagt es mir noch weniger zu als früher. Nach deinen sieben Bier könntest du mich bestimmt für drei Tage vergessen, nur um mal aufzuzeigen, dass das nicht gerade wenig ist. Mitlerweile genieße ich sehr selten mal einen Whiskey oder Gin, aber da bleibt es meist bei einem Glas, also max. zwei Finger breit und nicht Rand voll.
Gegen den Konsum und Verkauf dieser Substanzen habe ich nichts, denn ihn zu illegalisieren macht die Situation mMn nicht besser. Allerdings sollte der Zugang noch stärker kontrolliert und reglementiert werden. Auch die gesellschaftliche Ächtung kann verhindern, dass man zu früh an Alk und Zigaretten kommt. Aber das ist ein anderes Thema.

Ich wünsche dir auf jedenfalls gutes Gelingen dabei, deine Sucht in den Griff zu bekommen und hoffe, dass du bald und nicht der Alkohol dein Leben wieder bestimmst.
 
Vielen Dank auch an dir @Banthapudu

Leider kann ich keine Likes mehr für heute verteilen. Bin wirklich überwältigt von der ganzen Resonanz. Nochmal danke an dich und alle anderen. :)

Finde es für mich persönlich ganz schön krass, dass du nach 7 Bier die nächsten Tage k.o. wärst. Hat mir wirklich die Augen geöffnet. Danke dafür! Denn durch Leute wie dich sieht man, dass man wohl eine sehr hohe Toleranz aufgebaut hat, die sich sogar nach Monaten an Abstinenz nicht wirklich gelegt hat. Schlafe nach den Bier morgens etwas länger und dann geht es wie heute oder gestern sachte weiter.
 
Vielen Dank auch an dir @Banthapudu

Leider kann ich keine Likes mehr für heute verteilen. Bin wirklich überwältigt von der ganzen Resonanz. Nochmal danke an dich und alle anderen. :)

Finde es für mich persönlich ganz schön krass, dass du nach 7 Bier die nächsten Tage k.o. wärst. Hat mir wirklich die Augen geöffnet. Danke dafür! Denn durch Leute wie dich sieht man, dass man wohl eine sehr hohe Toleranz aufgebaut hat, die sich sogar nach Monaten an Abstinenz nicht wirklich gelegt hat. Schlafe nach den Bier morgens etwas länger und dann geht es wie heute oder gestern sachte weiter.


Ich mag da auch ein extremeres Beispiel sein. Ich glaube nicht, dass ich 7 Bier schaffen würde, dass wären ja über zwei Liter. Für mich wäre nach drei Bier Feierabend und am nächsten Tag wäre mir schlecht und ich hätte Kopfschmerzen.
Aber soweit ich weiß, gilt der Konsum über 0,5 Liter Bier pro Tag an 5 Tagen pro Woche als riskant (bei Männern). Aber auch diese Werte sind diskutabel. Nicht jeder, der dieses Maß überschreitet wird direkt zum Alkoholiker und andere werden es, selbst wenn sie weniger konsumieren. Die Neigung zum Alkoholismus ist eben sehr individuell.
Die Gefahren des Alkoholkonsums sind eben auch vielfältig: Fremd- und Selbstgefährdung, gesteigerte Aggressivität und Selbstüberschätzung; das typische "Klar kann ich noch fahren" (btw. so hätte mich ein Freund beinahe mal getötet, da er betunken oder auch mehr gefahren ist und mir dann auf meiner Spur entgegen kam.). Jährlich ändert sich der Forschungsstand, mal gilt täglicher Alkoholkonsum in geringen Mengen als gesund (völliger Unsinn, da man Daten fehlinterprettiert hatte), dann gilt er als Risikofaktor für Krebs (da gibt es immer noch keine verlässliche Studie).

Du kannst uns ja auf dem Laufenden halten wie es so läuft. Vielleicht hilft das ja. Ich finde es übrigens super, dass deine Freundin dir da zur Seite steht. Das ist nicht selbstverständlich.

In diesem Sinne, einen schönen Abend noch.
 
Ich glaube nicht, dass ich 7 Bier schaffen würde, dass wären ja über zwei Liter.

Bei mir kommt sowas auf die Gelegenheit an. Ich bin sicher kein Kostverächter, was Alkohol angeht, aber ich bin wohl das, was man einen Geselligkeitstrinker nennt. Allein daheim trinke ich so gut wie garkeinen Alkohol, und da würde ich beim besten Willen auch keine sieben Bier schaffen. Wenn ich allerdings mit Freunden weggehe oder zum Fussball kann die Menge schonmal über den Tresen gehen, allerdings dann in einem entsprechenden Zeitraum. Ich hatte allerdings noch nie das Gefühl, dass ich Alkohol brauche, und ich vermisse auch nichts, wenn ich über einen längeren Zeitraum nichts trinke.

C.
 
Gegen den Konsum und Verkauf dieser Substanzen habe ich nichts, denn ihn zu illegalisieren macht die Situation mMn nicht besser. Allerdings sollte der Zugang noch stärker kontrolliert und reglementiert werden. Auch die gesellschaftliche Ächtung kann verhindern, dass man zu früh an Alk und Zigaretten kommt. Aber das ist ein anderes Thema.

Interessant, dass du das ansprichst. Darüber habe ich mir in letzter Zeit auch Gedanken gemacht und mir ist aufgefallen, dass bei Alkohol weitaus weniger unternommen wird als bei Tabakwaren. Das fängt beim Verbot von Werbung im Fernsehen an, wo es ja bekanntlich keine Marlboro, Lucky Strike etc Werbung mehr geben darf, aber ständig Spots für Bier, Wodka und Whiskey ausgestrahlt werden (sogar bei Formel 1 Rennen(!). Und dann wären da natürlich diese Schreckbilder auf Zigarettenschachteln. Ich denke, wenn man das schon gesetzlich beschließt, dann sollte man sowas auch bei Alkohol machen. Ich will nicht beides gegeneinander abwägen und sagen, dass a) ungefährlicher als b) ist. Aber einerseits Tabakwaren so hart zu besteuern und wirtschaftlich zu regulieren und bei Alkohol hingegen so lasch zu sein, geht irgendwie auch nicht.
 
. Aber einerseits Tabakwaren so hart zu besteuern und wirtschaftlich zu regulieren und bei Alkohol hingegen so lasch zu sein, geht irgendwie auch nicht.

Das Rauchen ist auf dem besten weg zur gesellschaftlichen Ächtung. Alkohol hingegen hat immer noch starke Gesellschaftliche Akzeptanz.
Ich persönlich bin eher ein Genußtrinker,wobei ich zwischen Wein,Whisky Vodka wechsle,je nach Laune und Gelegenheit.
Bier halte ich für ein Proletengesöff was nicht heissen soll das ich im Sommer nicht auch ein gut gekühltes Pils zu schätzen weiss.
Letztlich ist es wie mit jeder Droge. Die Menge machts. In meinen jungen Jahren bin ich auch hin und wieder abgestürzt aber der nächste Tag war meist So schrecklich das ich irgendwann beschlossen habe Nur noch soviel zu trinken wie ich vertrage ohne Kater am nächsten Tag.
 
Alkohol war auch einmal ein etwas schwieriges Thema bei mir. Ich war nie süchtig in dem Sinn, dass ich jeden Tag welchen gebraucht hätte, doch es gab mal eine Zeit, so vor fünf bis sechs Jahren, da sind meine Freunde und ich jedes Wochenende saufen gegangen und jedes Wochenende endete es damit, dass ich mich übergeben habe. Einmal, das war aber noch ein paar Jahre vor dieser Zeit, ist es mir, sehr zum Leidwesen meiner Eltern natürlich, sogar "gelungen", mich durch Alkohol ins Krankenhaus zu schießen und ihr könnt mir glauben, da bin ich noch heute alles andere als stolz drauf. Wobei ich speziell in diesem Fall sagen muss, dass es weniger an der Menge an sich lag, sondern daran, dass es meine erste Gelegenheit war, wo ich überhaupt mal in großen Mengen Alkohol getrunken habe, darunter auch Schnaps etc. Da hatte ich mich freilich völlig überschätzt und immerhin habe ich es kein weiteres Mal ins Krankenhaus geschafft ;) Dennoch sollte ich wie gesagt Jahre später auch nicht grade wenig an den Wochenenden zu mir nehmen. Heute ist das zum Glück anders. Ich bin zwar nicht abstinent, trinke aber bedeutend weniger und würde solche Mengen wie zu diesen Zeiten gar nicht mehr verkraften. Ich trinke durchaus hin und wieder daheim etwas, meinetwegen zu einem Film, beim Musik hören oder zum Zocken, aber nicht sehr oft und dann auch nie so, dass ich sturzbetrunken bin, das kann ich glücklicherweise kontrollieren. Ein bisschen angeheitert sein ok, aber dann ist auch Schluss. Abends ausgehen tue ich auch nur noch sporadisch und dann hält es sich auch in Grenzen. Letztes Wochenende war ich das erste Mal seit Langem wieder mit Freunden in unserer Stammkneipe und da sind es mal wieder 4 Bier geworden, aber auf ca. sechs Stunden verteilt. Das steht in keiner Relation zu dem, was ich früher in deutlich weniger Zeit konsumiert habe, ich konnte am Ende noch gerade gehen und klar denken, dennoch hatte ich am nächsten Tag Kopfschmerzen. Ich bin aber auch froh, dass ich nicht mehr so viel vertrage wie zu der Zeit und entsprechend auch nicht mehr so viel trinke - auch wenn es sicher Leute gibt, die noch deutlich enthaltsamer sind als ich :D

Worüber ich auch froh bin ist, dass ich mich, trotz der Mengen, die ich konsumiert habe und der Zustände, die das herbeigeführt hat, niemals daneben benommen habe. Wenn man mitbekommt, was andere so treiben, wenn sie betrunken sind, ist man schon froh darüber, wenn es einen selbst nicht betrifft.

Ich respektiere es @Peter-der-Meter , dass du so offen über das Thema sprichst und möchte dir viel Glück wünschen, das Problem in den Griff zu bekommen :)
 
Bier halte ich für ein Proletengesöff

Bier dürfte das älteste von Menschen hergestellte Getränk sein, welches zugegebenermaßen so ziemlich jede Bevölkerungsschicht anspricht, vom armen Süffel, der sich mit einer Kiste Oettinger für'n 5er wegschießt, bis zum Hipster, der für dieses Geld ein 0,33l. Craft-Beer kauft. Gerade auf dem zweiten Gebiet ist in den letzten Jahren eine regelrechte Szene entstanden, mit jungen, innovativen und regionalen Brauern, die neue Biersorten ausprobieren, oder alte Rezepte wiederbeleben. Da hat Bier dann nichts mehr mit einem Proletengesöff zu tun, sondern wird ähnlich wie gute Weine oder Spirituosen verkostet und konsumiert.

C.
 
Zigaretten und Kaffee konnte ich nie etwas abgewinnen, in meinem Leben war ich vielleicht 10 - 15 mal bei McDonalds und unter der Woche trinke ich i.d.R. nur im Urlaub Alkohol.

Am Wochenende wird aber alle 2 - 3 Wochem auf die Kacke gehauen und es kommt hin und wieder vor, dass ich an Orten aufwache, die nicht meine geplante Schlafstätte waren, und der Weg dahin ist nicht immer einfach zu rekonstruieren. Ein Problem mit Alkohol im Sinne einer Sucht, damit musste ich weder bei mir noch in meinem näherem Umfeld Erfahrung sammeln.

Viel Kraft für deinen Kampf.
 
Ich weiß von Betroffenen, teilweise auch von den Problemen die es ausgelöst haben. Und das sind eigentlich Menschen, die mit diversen Schicksalsschlägen nicht fertig wurden. Natürlich weiß ich auch von Leuten, die einfach nur assige Säufer sind. Das gibts natürlich auch. Aber vielen kann man die Sucht nicht zum Vorwurf machen, denn Alkohol ist leicht verfügbar und irgendwo kann ich es auch nachvollziehen wenn jemand so fertig ist, das er seinen Kummer eben ertränkt.

Familiär blieb ich davon zum Glück verschont, im weiteren Umfeld wird auch nicht zu viel getrunken. Als Jugendlicher fand ich das Wochenendsaufen auch nie ansprechend und habe mich immer davon ferngehalten. Ich fand die Prahlerei wieviel gesoffen wurde einfach nur bescheuert.
Auch ich trinke nur in Maßen und kann behaupten, in meinem Leben nur zweimal richtig betrunken gewesen zu sein (und ich war am nächsten Tag nicht verkatert....). Ich trinke gelegentlich mal ein Bierchen (gerne Alkoholfrei übrigens), selten auch mal Whisky (ich habe eine Flasche zuhause die nicht weniger weniger werden mag) oder mal was mit Rum (Captain Morgan finde ich hin und wieder mal ganz okay), selten Wein. Aber ich mag generell das Gefühl nicht, betrunken zu sein. Auch nicht ein bißchen, ich habe einfach gerne alle meine Sinne beisammen. Insofern sehe ich für mich da auch keine Gefahr, jemals nicht mehr vom Alkohol wegzukommen. Ich habe auch schon mal in einer Phase mit sehr gesunder Lebensweise fast ein Jahr keinerlei Alkohol konsumiert (nicht mal alkolfreies Bier).

Ich muß gestehen, ich bin ein absoluter Kaffeetrinker und ich glaube von dem loszukommen würde ich nicht schaffen. :D
 
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