Uh, leider um einen knappen Tag verpasst, aber besser später als nie. Gestern, am 15.Oktober 2017, jährte sich der Todestag des polnischen Nationalhelden Tadeusz Kościuszko zum 200. Mal. Kościuszko wurde am 4.Februar 1746 als Sohn eines Beamten in der Ortschaft Mereczowszczyzna, Woiwodschaft Brest-Litowsk, im heutigen Weißrussland geboren. Gemeinsam mit seinem älteren Bruder Józef, besuchte er ab 1755 eine katholische Schule und studierte ab 1765 an der Szkoła Rycerska, einer Militärhochschule, in Warschau. 1768, Kościuszko war mittlerweile in den Dienstgrad eines Hauptmanns befördert worden, brach in Polen-Litauen offener Bürgerkrieg aus, als sich ein erheblicher Teil des polnischen Kleinadels ("Szlachta") zur sogenannten Konföderation von Bar zusammenschloss, um durch Widerstand im Sejm und die Aufstellung eigener Truppen, sowohl die russische Vormundschaft als auch die sogenannte Goldene Freiheit zu beenden. Kościuszko älterer Bruder Józef sollte auf Seiten der Konföderation kämpfen, während sich Kościuszko dazu entschloss, ein königliches Stipendium anzunehmen und an der Académie des Beaux-Arts in Paris zu studieren.
1774 kehrte Kościuszko in das inzwischen geteilte Polen-Litauen zurück, fand jedoch keine Anstellung in der polnischen Armee. Nach einer kurzen Anstellung als Privatlehrer eines Woiwoden, während der er sich in die Tochter desselbigen verliebt haben soll, versuchte er 1775 in die sächsischen Streitkräfte einzutreten, wurde jedoch abgelehnt, sodass er sich entschied, erneut nach Paris zu reisen. Dort erfuhr er von den Unabhängigkeitsbestrebungen der britischen Kolonien in Amerika. Selbst von den Idealen der Aufklärung überzeugt und starker Verfechter der universellen Menschenrechte, begab sich Kościuszko im Jahr 1776, vermeintlich mit weiteren in Europa ausgebildeten Offizieren, auf die Reise nach Philadelphia, wo er am 30.August 1776 dem Zweiten Kontinentalkongress seine Dienste anbot und bereits am darauffolgenden Tag in die Kontinentalarmee aufgenommen wurde.
Kościuszko diente zuerst als Freiwilliger unter Benjamin Franklin und war währenddessen mit der Befestigung der Ufer des Delaware Rivers betraut, um einen möglichen britischen Vorstoß nach Philadelphia zu verhindern. Im Oktober 1776 wurde er dann vom Kontinentalkongress zum Obersten der Pioniertruppe ernannt. In dieser Rolle diente er zuerst im nördlichen Departement der Kontinentalarmee, wo er unter anderem an den Schlachten von Ticonderoga und Saratoga teilnahm. Sowohl seine Leistungen während des Rückzuges der Kontinentaltruppen aus Fort Tinconderoga (er schaffte es durch die Errichtung von Sperren, der Zerstörung von Brücken und Stauung von Flüssen, die britischen Verfolger von ihrem Tross abzuschneiden) als auch seine Befestigungsarbeiten im Vorfeld der Schlacht von Saratoga trugen erheblich, wenn nicht sogar maßgeblich zum Sieg des nördlichen Departements gegen die britischen Truppen unter John Burgyone bei. Während dieser Zeit wurde ihm Agrippa Hull als persönliche Ordonnanz zugeteilt; Hull, ein farbiger Revolutionär, sollte von Kościuszko fortan völlig ebenbürtig behandelt werden und sich bald mit dem Polen anfreunden. Hull diente fünf Jahre an Kościuszko Seite und bekam nach dem Krieg eine Kriegspension ausgezahlt.
Im März 1778 wurde Kościuszko nach Westpoint, New York verlegt, wo er sich für die Befestigung von Fort Clinton verantwortlich zeichnete. Er verbrachte zwei Jahre in West Point, ehe der Oberkommandierende der Kontinentalarmee, George Washington, seine Versetzung in das südliche Departement der Kontinentalarmee bewilligte. Kościuszko wollte sich dort im Herbst des Jahres 1780 den Truppen unter dem Kommando seines vormaligen kommandierenden Offiziers, Horatio Gates anschließen. Dieser war jedoch nach seiner Niederlage in der Schlacht bei Camden abgelöst und durch Major General Nathanael Greene ersetzt worden. Auch unter dem Kommando von Greene diente Kościuszko als Führer der Pionier- und Ingenieurtruppe und zeichnete sich auch hier aus. Unter anderem war er verantwortlich für den Bau von Flachbooten - die den Truppen unter Greene einen erheblichen Vorteil gegenüber den britischen Streitkräften verschafften - die Erkundung von Flussquerungen sowie die Befestigung von Feldlagern und Stützpunkten. Während der Belagerung von Ninety Six, 1781 erlitt Kościuszko seine einzige Kriegsverletzung, während des Unabhängigkeitskrieges: Eine Bajonettwunde in seinem Gesäß.
Gegen Ende des Unabhängigkeitskrieges kommandierte Kościuszko zwei Kavallerieschwadrone und eine Infanterieeinheit mit denen er sich an der Bekämpfung versprengter britischer Truppen beteiligte und in der Schlacht von James Island kämpfte. Die Schlacht von James Island gilt heute als eine der letzten Kampfhandlungen des Unabhängigkeitskrieges. Den Rest des Krieges verbrachte Kościuszko in Charleston, South Carolina.
Am 13.Oktober 1783 wurde Kościuszko vom Kongress in den Dienstgrad eines Brigadier Generals befördert, doch der ihm zustehende Sold sollte ihm, wie vielen anderen Soldaten und Offizieren der Kontinentalarmee, erst wesentlich später ausgezahlt werden. In dieser Zeit lebte Kościuszko von geliehenem Geld, den Winter 1783-84 verbrachte er auf dem Anwesen seines letzten kommandierenden Offiziers, Nathanael Greene. Am 15.Juli 1784 brach Kościuszko nach Polen auf, wo er im August desselben Jahres eintraf. Dort wurde ihm erneut die Verleihung eines Offizierspatentes der polnische Armee verweigert. Sein älterer Bruder Józef hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einen großen Teil des Familienvermögens verloren und nur mithilfe seiner Schwester Anna, gelang es Kościuszko einen Teil des Landes der Familie, für sich selbst zu sichern.
Kościuszko verringerte den Frondienst seiner Bauernschaft, verschuldete sich auf diesem Wege jedoch erheblich, da die Bewirtschaftung seiner Lande nun nicht mehr ausreichend Profit generierte. Zusätzlich, verzögerte sich die Auszahlung seines ausstehenden Soldes für sieben Jahre im Dienst der Kontinentalarmee weiterhin. Das Angebot Hugo Kołłątajs als Dozent an der Jagiellonen-Universität zu lehren, schlug Kościuszko aus. Im Oktober 1789 erhielt Kościuszko schließlich ein Offizierspatent und wurde als Generalmajor in die inzwischen wieder aufwachsende Armee Polen-Litauens berufen.
Kościuszko, der sich Zeit seines Lebens der Aufklärung zugewandt fühlte, unterstützte politische Reformer wie Hugo Kołłątaj, deren Wirken schließlich zur Verabschiedung der Verfassung vom 3.Mai 1791 führen sollte. Die Verfassung vom 3.Mai 1791 gilt heute als die erste moderne Verfassung Europas bzw. als zweitälteste Verfassung der Welt. Diese umfasste bspw. die Allgemeine Rechtsgleichheit, die auch die Bauernschaft umfasste, ein erstes politisches Mitspracherecht für das Bürgertum (die sog. Landbotenkammer), das Prinzip der Gewaltenteilung, die Religionsfreiheit (der Religionswechsel war allerdings weiterhin verboten), die Unterwerfung der Regierung unter den Sejm sowie die erhebliche Einschränkung des Liberum Veto. Die Verabschiedung der Verfassung wurde, gleichsam mit der Französischen Revolution, als Bedrohung des Absolutismus gesehen und führte im Mai des Jahres 1792 zur Gründung der Konföderation von Targowica, durch einen Teil des polnischen Adels. Ziel der Konföderation war die Rückgängigmachung jeglicher in den 1770er Jahren eingeleiteter Reformen Polen-Litauens, ebenso wie die Abschaffung der Verfassung vom 3.Mai 1791. Die Adligen konnten sich dabei der Unterstützung Russlands, unter Katharina II. sicher sein, die sich dadurch eine Wiederherstellung des russischen Einflusses auf Polen-Litauen versprach. Am 18.Mai 1792 überquerte eine russische Streitkraft mit einer Stärke von annähernd 100.000 die polnisch-russische Grenze. Der Russisch-Polnische Krieg von 1792, der mit der zweiten Teilung Polen-Litauens enden sollte, hatte begonnen.
Als Prinz Józef Poniatowski, Kościuszkos kommandierendem Offizier, mit Ausbruch des Krieges das polnische Oberkommando zufiel, wurde Kościuszko das Kommando über eine Division nahe Kiews übertragen. Da die polnischen Streitkräfte den russischen in einem Verhältnis von ~ 3:1 unterlegen waren, schlug Kościuszko vor, die weitgehend unerfahrenen polnischen Truppen zu massieren und einen Schlag gegen eine der russischen Armeen zu führen. Auf diese Weise sollte sowohl eine zahlenmäßige Gleichheit auf dem Schlachtfeld hergestellt, als auch die Moral der jungen polnischen Armee, durch einen frühen Sieg, gestärkt werden. Poniatowski schlug Kościuszkos Plan aus, stattdessen führten die polnischen Streitkräfte unter Poniatowski und Kościuszko, eine Reihe von Rückzugsgefechten gegen die überlegenen russischen Truppen im Westen der Ukraine und zogen sich hinter die Ufer des südlichen Bugs zurück. Während dieser Kämpfe erwarb sich Kościuszko die - bis heute - höchste militärische Auszeichnung Polens: das Ordenszeichen des Virtuti Militari.
Nach dem Erreichen des nördlichen Bugs, wurden die polnischen Streitkräfte - gegen den Rat Kościuszkos - aufgeteilt, um eine Verteidigungslinie an den Ufern des Flusses zu bilden. Kościuszkos Truppen sollten die südliche Flanke, nahe der polnisch-österreichischen Grenze, schützen. Während der Schlacht von Dubienka am 18.Juli 1792 schlug Kościuszko, unter kluger Ausnutzung von Terrain und befestigten Stellungen, mit nur etwa 5.300 eigenen Männern eine russische Streitmacht von ca. 25.000 Mann zurück. Obwohl sich die russischen Truppen unter Graf Mikhail Kakhovsky zurückzogen, sah sich Kościuszko zum Rückzug gezwungen, als Aufklärer den Aufmarsch einer weiteren Streitkraft in seiner Flanke, durch österreichisches Gebiet, meldeten. Kościuszko wurde nach der Schlacht von Dubienka, durch den König, zum Generalleutnant ernannt, schlug jedoch die Auszeichnung mit den Orden des Weißen Adlers (der höchsten polnischen Auszeichnung, die sowohl an Zivilisten wie auch Militärangehörige verliehen werden kann) aus. Nachricht über Kościuszkos Erfolg verbreitete sich jedoch auch über die polnischen Grenzen hinaus und so wurde ihm im August 1792 auch die französische Ehrenstaatsbürgerschaft verliehen.
Obwohl Kościuszko den Krieg noch keineswegs für entschieden hielt, bat der König um einen Waffenstillstand und unterwarf sich im weiteren Verlauf, noch vor Kościuszkos Beförderung, den Forderungen der Konföderation von Targowica. Kościuszko zog einen offenen Putsch gegen den König in Betracht, wurde jedoch durch dessen Neffen Prinz Poniatowski davon abgebracht. Kościuszko reiste daraufhin nach Warschau, nahm seine Beförderung und seinen ausstehenden Sold entgegen und quittierte daraufhin, gegen den ausdrücklichen Wunsch des Königs, den Dienst in den Streitkräften Polen-Litauens.
Von der Kapitulation des Königs schwer getroffen, verließ Kościuszko Polen-Litauen und ließ sich in Leipzig nieder. Dort traf er auf eine große Gemeinschaft von namhaften Polen, die das Land nach dem russischen Sieg verlassen hatten. Bald schon, wurden die ersten Pläne für einen Aufstand gegen die russische Fremdherrschaft entworfen und im Januar 1793 - demselben Monat in dem Preußen und Russland die zweite Teilung Polens beschlossen - brach Kościuszko nach Paris auf, wo er die Unterstützung Frankreichs für den geplanten polnischen Aufstand sichern sollte. Bis zum Sommer 1793 gelang es Kościuszko nicht, den Franzosen konkrete Zugeständnisse abzuringen, sodass er enttäuscht vom französischen Egoismus und dem Terror des Wohlfahrtsausschusses nach Leipzig zurückkehrte. Obwohl er davon überzeugt war, dass ein Aufstand gegen die Besatzungsmächte, ohne jegliche Unterstützung, wenig erfolgversprechend war, wurde er von seinen Mitverschwörer dazu gedrängt, baldestmöglich mit den Planungen eines solchen zu beginnen.
Im September 1793 reiste Kościuszko heimlich nach Polen, um die Lage auszukundschaften und sich mit hochrangigen Offizieren der verbleibenden polnischen Streitkräfte zu treffen. Während Kościuszkos Pläne nur langsam Gestalt anzunehmen begannen, verschlechterte sich die Situation im verbliebenen polnischen Rumpfstaat rapide. Preußen und Russland zwangen die verbliebene polnische Armee zu weiterer Demobilisierung. Generalleutnant Antoni Madaliński, kommandierender Offizier der 1. Großpolnischen Kavalleriebrigade und Mitglied der Konföderation von Bar, verweigerte den Befehl zur Demobilisierung und verlegte seine Truppen von Ostrołęka nach Krakau. Während dieser Akt des Widerstandes, Rebellionen quer durch Polen entfachte, wurde der russischen Garnison Krakaus der Befehl gegeben, auszurücken und die Truppen Madalińskis auf ihrem Weg abzufangen. Dies hinterließ Krakau ohne Verteidiger, durchkreuzte jedoch auch Kościuszkos Plan, die Waffen der Garnison zu konfiszieren. Am 24.März 1794 rief Kościuszko auf dem Hauptmarkt Krakaus, einen allgemeinen Aufstand aus und erklärte sich im selben Zug zum Oberkommandierenden aller polnischen Streitkräfte.
Um die eigenen Kräfte zu stärken, rief Kościuszko eine Mobilmachung aus, außerdem forderte er, um eine Intervention Österreichs oder Preußens zu vermeiden, ausdrücklich dazu auf, den Widerstand nur auf die russischbesetzten Gebiete zu beschränken. Mit einer Streitkraft von ~ 6000 Mann marschierte Kościuszko nach Warschau und traf auf eine russische Streitkraft. Obwohl er nicht erwartet hatte, dass die russischen Besatzer in der Kürze der Zeit eine massive Gegenwehr auf die Beine stellen konnten, gelang es Kościuszko in der Schlacht bei Racławice, die russischen Truppen zu besiegen. Nichtsdestotrotz gelang es den polnischen Aufständischen nicht, die russischen Truppen zu verfolgen und vollständig zu vertreiben, sodass sie sich alsbald wieder in Richtung Krakau zurückziehen mussten. In der Nähe der Ortschaft Połaniec erhielt Kościuszko Verstärkungen und traf mit weiteren führenden Mitgliedern des Aufstandes zusammen. Dort verlas er auch am 7.Mai 1794 die Deklaration von Połaniec, die weitere Zugeständnisse an die polnische Bauernschaft versprach und eine teilweise Abschaffung der Leibeigenschaft darstellte.
Im Juni 1794 griff Preußen aktiv in den Bürgerkrieg ein und am 6. des Monats kam es zur Schlacht bei Szczekociny, während der die polnischen Aufständischen der preußisch-russischen Streitmacht unterlagen und neben zwei Generälen des Aufstandes, Jozef Wodzicki und Jan Grochowski, auch der spätere polnische Nationalheld Bartosz Głowacki fielen. Auch Kościuszko wurde während der Schlacht verletzt, jedoch rechtzeitig gefunden und evakuiert. Währenddessen soll er wiederholt gesagt haben, dass er auf diesen Schlachtfeld sterben wolle. Die Aufständischen mussten sich bis nach Warschau zurückziehen, das unter Kościuszko Kommando erst erfolgreich gehalten werden konnte. Die belagernden Truppen Preußens wurden im September 1794 in die preußischen Besatzungsgebiete zurückgezogen, um einen sich dort anbahnenden Widerstand zu unterdrücken. Während eines Ausfalls gegen einen erneuten russischen Angriff, wurde Kościuszko am 10.Oktober 1794 erneut verwundet und geriet in russische Kriegsgefangenschaft. Kościuszko sollte das bittere Ende des später nach ihm benannten Aufstandes in der Peter-und-Paul-Festung in St.Petersburg erleben. Die folgende dritte Teilung Polens ließ den souveränen polnischen Staat für 123 Jahre von der Landkarte Europas verschwinden.
Nach dem Tod Katharina II. im November 1796, sollte Kościuszko von Zar Paul I. begnadigt werden, nachdem er einen Treuenschwur geleistet hatte. Paul I. versprach weiterhin eine Amnestie aller, während des Aufstandes in russische Gefangenschaft geratener Polen und bot Kościuszko eine Summe von 12.000 Rubeln an, die dieser ablehnte, nachdem er ebenfalls den Treueschwur widerrufen hatte. Über Stockholm reiste Kościuszko in die USA, doch bereits 1798 kehrte er nach Europa zurück, als ihn die Nachricht erreichte, dass polnische Truppen, darunter auch zwei seiner Neffen, unter dem Kommando von General Jan Henryk Dąbrowski unter Napoleon und für Frankreich kämpften. In Frankreich angekommen, sollte Kościuszko nie mehr die Bedeutung erlangen, die er vor seiner Gefangennahme durch die Russen gehabt hatte. Er zeigte sich skeptisch gegenüber Napoleon, dessen diktatorische Ambitionen er erkannte und ablehnte (er bezeichnete ihn u.a. als Totengräber der französischen Republik) und dem er nie abkaufte, dass er einen souveränen polnischen Staat schaffen würde. Deshalb lehnte Kościuszko das Kommando über weitere polnische Legionen ab, die für den Dienst in den französischen Streitkräften aufgestellt wurden und kehrte auch nicht in das von Napoleon gegründete Herzogtum Warschau zurück. Nach der Niederlage Napoleons, traf sich Kościuszko stattdessen mit Zar Alexander I., der hoffte Kościuszko davon überzeugen zu können, eine signifikante Rolle im zukünftigen Kongresspolen zu spielen. Kościuszko forderte von Alexander I. teils erhebliche Reformen und Zugeständnisse, erfuhr jedoch wenig später davon, dass das geplante Kongresspolen noch kleiner werden sollte, als das von Napoleon gegründete Herzogtum Warschau. Enttäuscht zog sich Kościuszko in die Schweiz zurück, wo er am 15.Oktober 1817, an den Folgen eines Sturzes von seinem Pferd, verstarb.
Kościuszkos Begräbnis fand am 19.Oktober 1817 in Solothurn statt, sein einbalsamierter Körper wurde in einer Krypta der Kirche aufgebahrt, bis er im Jahr 1818 in die Wawel Kathedrale in Krakau verlegt wurde. Dort fanden bis heute nur polnische Heilige, Könige und Nationalhelden sowie Lech Kaczyński und seine Ehefrau ihre letzte Ruhe.
1798, kurz bevor er die Vereinigten Staaten von Amerika verließ, verfasste Kościuszkos ein Dokument, in dem er Thomas Jefferson - mit dem er persönlich befreundet war - dazu aufforderte, aus seinem US-amerikanischen Nachlass (vornehmlich den knapp 200 Hektar Land, die ihm für seinen Dienst in der Kontinentalarmee zugesprochen worden waren) den Freikauf so vieler Sklaven wie möglich zu finanzieren. Obwohl Kościuszkos, Jefferson 1817 noch einmal schriftlich bestätigte, dass sein letzter Wille weiterhin Gültigkeit besaß, entsprach Jefferson diesem nicht.