Alzoc III (Alzoc-System)

[Alzoc III - Plin'ka, Landeplatz der TARDIS] Kadajj, Kestrel, Brianna, Rilanja, Salia und Sarid

Nachdem Brianna von ihrem Traum, oder was auch immer es war, erzählt hatte, überlegte Kadajj kurz, ob sie auch von ihrem erzählen sollte. Aber würde es jemanden unter den Anwesenden geben, der sie genauso ernst wie die immer wiederkehrenden Albträume der Echani nehmen würde? Dass die Mörder von Briannas Eltern Mando-Rüstungen trugen, aber keine Mandos waren, war wohl glasklar bei der Abneigung, die die Silberhaarige und ihr ganzes Volk gegen mando’ade hegte.

Die Rattataki war noch zu sehr mit ihrem eigenen nächtlichen Besucher und dem wieder wachsenden Druck in ihrem Nacken beschäftigt, als dass sie dazu etwas sagen wollte und hielt sich völlig aus den Gesprächen heraus. Sie fühlte sich elend, und ihr Kind, welches kaum über das Stadium eines vage humanoidenförmigen Zellhaufens hinaus gelangt sein konnte, ebenso. Sich für zwei schlecht zu fühlen, war keine gute Ausgangssituation für Diskussionen über Sinn und Zweck von Waffen oder über Albträume. Oder über einen völlig sinnlosen Einsatz, der sie noch länger auf Alzoc III halten würde.

Die Tardis war startklar, und die Schneebanthas wie auch die Talz, die die Jedi begleiten würden, wurden, begleitet von Levon, Kssor und Aketos ins Schiff gebracht. Über die Begleitung des Droiden und ihres trandoshanischen Gefolgsmannes freute sie sich am meisten – sie waren wie ein Anker, der Kadajj davon abhielt, endgültig ins Land der Tagträume abzudriften. Die Rattataki begab sich in die Messe, um dort ihre Waffen nachzuprüfen – die Blaster waren mit frischen Energiezellen nachgeladen und kalibriert, und polierte ihre beiden bes’kade – ein Geschenk ihrer mandalorianischen Geschwister.

Für einen kurzen Moment fragte sie sich, weshalb sie keine mando’ad geworden war – sie besaß sogar eine beskar’gam – in blutrot und gold, ebenfalls ein Geschenk ihrer vode. Aber es war einfach nie dazu gekommen – sie war immer ihren eigenen Weg gegangen. Und sie wusste einfach, dass die Rüstung einem speziellen Zweck vorbehalten war, auch wenn sie es nicht genau wusste… Die Griffe in Form von Löwenköpfen schimmerten in dem warmen goldbronzenen Ton, den sie so liebte – und unwillkürlich drängte sich ihr die goldene Gestalt aus ihrem Traum auf. Wer war das bloß? Die Bedrohung durch die Bad Wolves verblasste gegen die Frage, wer der Unbekannte sein mochte, fast bis zur Bedeutungslosigkeit. Es störte sie, dass die baldige Landung sie wieder in eine Realität zurückrief, die nichts Gutes verhieß. Lieber hätte sie sich in eine beliebige Schlacht auf Rattatak gestürzt, als in diese schlecht getarnte Falle zu laufen.

Bei der Landung teilten sie sich in die vorher abgesprochenen Teams auf. Brianna zog mit Aketos und zwei Talz linkerhand zum Talkessel, wo die Verhandlungen stattfinden sollten, während sie und Meisterin Skyfly im Schutz der Felsen zur rechten Seite zogen. Der Verhandlungsort schrie förmlich nach einer Falle, was auch das schnell näher ziehende Raumschiff, welches zu klein für einen Frachter war, bestätigte.

„Shab…!“,

zischte Kadajj – wenn das Schiff gute Wärmespürer an Bord hatte, nützte ihnen auch die beste Deckung nichts. Es zog über sie hinweg, ohne auf sie feuern, doch das hatte nichts zu bedeuten.

„Wäre ich anstelle der Piraten, würde ich mich ebenfalls gegen ungebetene Gäste absichern…“,

sagte sie zu Meisterin Skyfly, während sie unter einem Felsvorsprung Schutz vor neugierigen Augen suchten. Die Rattataki drehte ihren stahlhart verspannten Nacken, um den Druck zu lösen, doch außer ein paar laut knackenden Halswirbeln erreichte sie nichts.

[Alzoc III - Verhandlungsort, rechtsseitige Berge] – Kadajj, Kestrel
 
- Alzoc III - Plin’ka - Medizinzelt - mit diversen anderen Patienten

Aketos ging es anscheinend wirklich besser, stellte sie in der Zwischenzeit in der sie auf den Droiden wartete fest.

Wo bleibt diese Blechkiste denn?!

fuhr sie aus versehen und vor lauter Überschwung einen der Talz an, der vorbei ging. Der kleine Übersetzungsdroide zirpte und summte das Gesagte nach. Aketos bemerkte aber irgendwie gleich ihren Fehler und guckte den oder die Talz entschuldigend an. Aber das Fellwesen schaute zurück wie ein Speeder auf Autopilot und ging einfach ohne etwas zu zirpen. Einige Augenblicke später schepperte es draußen und die Zeltplane öffnete sich erneut. Und es war... die BLECHKISTE ähmm.. Levon. Er begrüßte sie und fragte nach irgendwelchen Werten.

Ich grüße dich auch, Levon. Ähmm... welche.... Werte?! Ach du meinst, wie es mir geht? Brianna hat mich vorerst gut zusammengeflickt. Ein bisschen drückts noch... aber das wird schon wieder.

Die Stimme des Droiden veränderte sich irgendwie.. aber blieb schön blechern. Wollte er irgendwelche Gefühle damit ausdrücken?

Ausziehen?! Bisher hab ich noch keinen Schlag bekommen nur ne Nierenbeckenentzündung. Aber wenn du unbedingt darauf bestehst....

Aketos schaltete den StEX aus. Mit einem Pfeifton verabschiedete sich die Thermostatik und es wurde schlagartig kälter. Schnell wickelte sich die Kamino aus dem Anzug und es war seeeeehr unangenehm kalt. Glücklicherweise hatte sie immer noch das Deckenfell von Miss Sarid. Zitternd wickelte sie das Fell um sich: es war wirklich länger als gedacht und Aketos kam nicht mit ihrer Standardwickeltechnik nicht sehr weit. Ein geschickter Schlenkerer und der Rest des langen Felles “verwandelte” sich in einen Gürtel und mit einem Knoten war das Fell “verschlossen”. Trotzdem war es trotz der behaarten Tierhaut noch ziemlich frisch, wenn auch dieses mal am ganzen Körper und nicht nur partiell an den Nieren.

Levon lass dir bitte nicht zu viel Zeit... es ist echt k k k k kalt hier.

Aketos klapperten die Zähne. Das Feuer war auch schon ziemlich runtergebrannt...

Saftladen hier!!!!

blubberte es aus Aketos heraus und sie warf diverse brennbare Sachen, die sie in der Nähe fand in die Glut. Kurze Zeit später loderten die Flammen wieder in die Höhe. Höher als zuvor und dir Raumtemperatur stieg um ca. zwei bis drei Standardgrad. Aketos wärmte sich am Feuer und der Droide hinter ihr arbeitete anscheinend auf Hochtouren. Es flogen die Funken und ständig piepsten irgendwelche Messgeräte.

Später verkündete der Droide, dass er fertig sei. Zitternd wickelte sich die Kamino wieder aus und in den StEX ein. Mit einem Pfeifen wurde es ihr wohlig warm und die Erleichterung zeichnete sich auf Aketos Gesicht ab.


Danke dir, Levon. Ich werds schon irgendwie wieder gut machen.

Sie lächelte Levon unter der Mütze und mit der Schneebrille auf den Augen und dem Schal um den Hals an. Dann rannte sie nach draußen und in Richtung der TARDIS, die am Rande des Dorfes gelandet war. Alles schienen schon auf sie zu warten und als sie Eingestiegen war, gings schon los. Aketos suchte sich einen Platz, wo sie sich hinsetzen konnte und an dem sie sich ein bisschen vorbereiten konnte, falls sie denn kämpfen müssten. Sie setzte sich auf den Boden und zog aus ihrem Gepäck in der TARDIS ihren Kampfstab heraus. Das Trainingslichtschwert, das sie von den Jedi hatte, hing an ihrem Gürtel. Den Stab legte sie sich auf den Schoß und schloss die Augen. Sie ging verschiedene mögliche Situationen in ihrem Kopf durch, verkrampfte dabei ihre Hände um den Stab. Von einem Rütteln, das gefühlt seeeeehr zeitnah und seeeehr unsanft war, schlug sie ihre Augen auf.... Reflexartig wetterte sie los:

Jetz liegt hier auf diesem ganzen Planeten seeeehr dick Schnee... und ihr schafft es nicht die KISTE WEICH ZU LANDEN?!

Etwas leiser fügte sie hinzu:

Furchtbar....

Aketos stand dann auf und ging die geöffnete Rampe hinunter und stellte sich unten zu Brianna, die auch wenig später das Wort an alle Passagiere der TARDIS richtete. Die Silberprinzessin erläuterte das vorgehen. Die Kamino fühlte sich wirklich geehrt, dass sie mit der Echani losziehen durfte um die Gegend zu erkunden. Zwei Talz, Beemweh und Drayah, schlossen sich ebenfalls den beiden an. Brianna war zwar nicht all zu begeistert, aber sah dann doch ein, dass die Talz sehr hilfreich sein konnten. Drayah erklärte dann der Echani, deren Bedenken war, dass sie zu wenige Pher’aris hatten, dass diese Tiere doch sehr stark waren...

Was soll das heißen?!

Fuhr Aketos den jungen Talz an, als dieser meinte, dass sie, die Pher’ari, selbst die Kamino tragen konnten.

Möchtest du damit etwa sagen, dass ich fett bin?!

Funkelte die Kamino weiter das Fellwesen an. Alles wurde natürlich sorgfältig übersetzt. Dann ging es auch schon los. Aketos nahm hinter Drayah auf dem Rennschneebantha platz und passte auch auf, als Brianna den beiden Talz irgendwelche Gesten beibrachte. Da sie auch noch keine solchen Zeichen gesehen hatte, lernte sie fleißig mit. Eine Schwierigkeit, die es zu überwinden gab war die Tatsache, dass viele dieser Zeichen und Gesten auf fünf Finger ausgelegt waren. Aber irgendwie ging das schon.

Och.. seit die Blech.. ähmmm.. seit Levon den Anzug repariert hat gehts bedeutend besser. Es ist mir nicht mehr kalt an den Nieren und nur ein leichtes Ziehen im Augenblick. Also nichts gravierendes. Dennoch denk ich, dass ich, wenn alles vorbei ist, und du auch wieder fit bist, noch ne Behandlung vertragen könnte. Bei dir auch alles klar?

Sie ritten dann schweigend weiter durch die felsige Landschaft. Aketos ging während der stillen Minuten noch mal in sich und suchte die Macht. Erst fühlte sie nichts, dann, plötzlich, Wärme und Verbundenheit. das musste sie einfach sein. Ich vertraue auf dich! sagte sie zu dem Gefühl und schlug die Augen gerade noch rechtzeitig auf.

Als die Echani die Warnung ausgesprochen hatte, blickte auch die Kamino suchend gen Horizont. Da flog tatsächlich etwas. Die wendigen Tiere wurden hinter Felsen gelotst und Brianna und Aketos schlichen dann hinter den Brocken hervor. Die Silberprinzessin stellte dann fest, dass das Schiff für einen Erzfrachter definitiv zu klein war. Aketos kontrollierte den Sitz ihres Stabes auf dem Rücken und zückte dann ein Makrobiokkular vom Gürtel, und setzte es an ihre Augen.


Ich stimme dir zu, Brianna... Kein Erztransporter... eher ein kleinerer Personentransporter.. ich kenne mich zu wenig mit dieser Schiffsklasse aus... willst du mal gucken?

Damit reichte sie ihrer Padawanskollegin das Fernsicht-Gerät.

- Alzoc III - Verhandlungsort, linksseitige Berge - mit Beemweh, Drayah und Brianna
 
Alzoc III - Verhandlungsort, linksseitige Berge - Beemweh, Drayah, Aketos und Brianna

Wie ein Besenstiel wie Aketos Angst davor haben konnte, zu dick zu sein, überstieg Briannas Fassungsvermögen.

„An dir Bohnenstange ist doch ohnehin nichts dran,“

Erwiderte die muskelbepackte Echani, die im Vergleich zu der langen, dürren Kamino noch mehr den Eindruck eines kompakten Kraftpakets erweckte als sonst. Die Silberhaarige fragte sich, ob wenigstens die Männer ihrer Spezies figürlich besser ausgestattet waren. Sie war sich allerdings wohl bewusst, dass Aketos durch ihre Länge wahrscheinlich kräftiger war als sie aussah, Brianna hatte ein Auge für sowas, zumal sie sich sehr leicht tat, Personen einzuschätzen, mit denen sie bereits (auch zu Übungszwecken) gekämpft hatte. Erfreulicherweise beteiligte der Langhals sich an der Gesten-Lehrstunde, obwohl sie ohnehin durch die Macht mit ihr kommunizieren konnte.

Auf Nachfrage hin erklärte die Kamino, dass es ihr mit dem reparierten Anzug besser ging. Wenig überraschend war aber, dass die Anwärterin noch weitere Behandlung wünschte. Die 24jährige Padawan nickte – immerhin war sie zur Zeit Heilerin auf Akkordbasis, sie hatte nicht viel Zeit für einen einzelnen Patienten und die Dauerbelastung forderte ihren Tribut – auch wenn sie es körperlich viel besser wegsteckte als während und nach der Flucht von Korriban. Aketos war das wohl ebenfalls nicht entgangen.

„Ich fühle mich zunehmend mental ausgelaugt, doch da ich denke, dass die Mission so oder so bald vorbei sein wird, werde ich den Rest daher auch noch durchstehen, danke.“

Die Echani lächelte.

„Die Behandlung führe ich aber auf jeden Fall noch zu Ende, das schaffe ich, keine Angst. Allerdings mache ich mir Sorgen wegen meines Traums. Ich fürchte, dass da ganz schön was auf uns zu kommt.“

Brianna richtete sich sichtlich auf dem Rücken des Pher'aris auf und ihr Tonfall wechselte schlagartig von zurückhaltend zu energisch. Wenn sie sogar selbst inzwischen gelernt hatte, auf ihre Fähigkeiten zu vertrauen, dann sollte dies auch jede andere tun.

„Hör mal, fürchte dich nicht, wenn es wirklich rau werden sollte – ich kann auf uns beide aufpassen. Agiere einfach defensiv – unsere Gegner dürfen nicht wissen, dass dein Lichtschwert nicht einmal dickes Leder durchdringen kann. Sobald sie wissen, dass du mit deiner Waffe keine unmittelbar tödliche Gefahr für sie bist, bist du taktisch im Nachteil. Sie müssen dich als Bedrohung empfinden.“

Erklärte ihr die erfahrenere Padawan. Ein wenig später suchten sie vor dem überfliegenden Schiff Deckung, welches Aketos ebenso wenig erkannte, weshalb sie Brianna das gezückte Makrofernglas reichte. Diese nahm es trotz ihrer Skepsis entgegen, um einen Blick hindurchzuwerfen, erkannte das Modell aber erwarteter Weise trotzdem nicht.

„Ich habe ziemlich scharfe Augen, trotzdem erkenne ich es so genauso wenig. Ich kenne schlicht und einfach das Modell nicht, aber es sah wehrhaft aus, meinst du nicht auch?“

Fragte sie ihre Begleiterin, als sie ihr das Gerät zurück gab.

„Wir sollten noch vorsichtiger agieren.“

Sobald das Schiff außer Sichtweite war, machten sie sich wieder auf den Weg und mit Talzhilfe fiel es ihnen nicht allzu schwer, einen Weg durch das zerklüftete Gebiet in der Nähe der Abbruchkante, oder was immer es war, zu finden. Es dauerte eine ganze Weile, doch schließlich spürte Brianna in ihrer Konzentration Bewegung in der Macht, ein Zeichen für Lebensformen. Wenig später fanden sie auch teilweise verwehte Spuren im Schnee, die zum Rand führten.

„Vorsicht jetzt! Ich gehe voraus, ihr folgt mir so leise ihr könnt.“

Raunte sie ihnen zu, und der Übersetzerdroide wiederholte es zum Glück mit reduzierter Lautstärke. Die Echani hatte daran gedacht, sie herunter zu regeln und hielt ihn mit ausgestreckten Arm vor Beemweh und seinen Sohn. So still wie möglich stieg sie ab und brachte die Veg'pharr Zbehe an den erfreulicherweise zumeist recht ruhigen Tieren an. Anschließend ging sie voraus, so leise sie konnte – sie machte den Eindruck, kaum mehr in den Schnee einzusinken, wenn sie so behutsam sie konnte auftrat.

Schließlich erreichte der kleine Treck einen großen Stein hinter dem, so spürte die Padawan, sich die Präsenzen befanden, zwei Stück an der Zahl. Sie streckte die flache Hand aufrecht nach hinten aus, das Zeichen, dass sie stoppen sollten und konzentrierte sich, um genauer herauszufinden, wer sich dort versteckte. Immerhin wusste sie bereits, dass die Lebensformen humanoid waren und keine Talz. Es dauerte eine Minute, bis sich ein geistiges Bild der beiden Personen abzeichnete.

Oh nein.

Dieses eine Mal hasste Brianna es, recht zu haben. Sie zog die Konsequenzen daraus und versuchte, Aketos und den Talz ein Bild dessen, was sie gesehen hatte, zu übermitteln, der Mandalorianer aus ihrem Traum. Einer lag im Schnee und hatte offenbar ein Scharfschützengewehr, welches die dafür nur Abscheu empfindende Echani für eine hochentwickelte Verpinenwaffe hielt, während der andere der Mann wohl der für's Grobe war und etwas bediente, was vermutlich eine Art semistationäre Schnellfeuerwaffe war. Sowohl der Scharfschütze als auch das Geschütz waren so halb im Schnee vergraben, dass man sie trotz der stark konstrastierenden blau-schwarzen Rüstungen vermutlich nicht vom Tal aus sehen konnte. Ob die Übermittlung des Bildes funktionierte, konnte sie nicht sicher sagen, da sich sowohl Talz als auch Kamino wesentlich stärker von Echani unterschieden als Menschen, und derlei Dinge lagen ihr deutlich weniger als die Heilung.

Was tun? Die silberhaarige Kampfkünstlerin fühlte sich nicht gut genug für diese Begegnung vorbereitet, und hätte es unter diesen Umständen vorgezogen, alleine agieren zu können. Das hier war kein Abschaum von den Straßen Nar Shaddaas oder einer anderer Welt, dem man einen Blaster in die Hand gedrückt hatte, sondern – alle Anzeichen sprachen dafür – ausgebildete Söldner und daher eine tödliche Gefahr für Aketos und die beiden Talz. Wie sollte sie also vorgehen? Der Vergleich mit den Machtbenutzern, die stärksten Gegner, mit denen sie je gekämpft hatte kam ihr in den Sinn, und die Worte der Echani aus dem Holocron ebenfalls. Lasse dich nicht von ihren Rüstungen blenden, hatte sie gesagt. Du musst nicht ihre Beskar'gam besiegen, sondern das Wesen, das in ihr steckt. Zudem der Vergleich mit ihrem alten Meister und Kira: mit ihren in vielen Bereichen immer noch unterentwickelten Machtfertigkeiten, mit denen alleine sie gegen diese Gegner wohl nur wenig hätte ausrichten können und Nahkampf daher das Mittel der Wahl war – es war nach wie vor Briannas feste Überzeugung, dass der dunkle Jedi sie nur deshalb nicht im Schwertkampf unterwiesen hatte, weil sie anderenfalls zu gefährlich für ihn geworden wäre, und falls er so gedacht hatte, hätte er zweifelos recht gehabt: die begabte junge Frau hätte keine Sekunde gezögert ihn zu attackieren, wenn sie geglaubt hätte, den Kampf zu gewinnen. Die Mandalorianer konnten sich hingegen nicht gegen Machtkräfte wehren, und auf die Weise, wie sie es sich vorstellte, würden sie nicht einmal wissen, wie ihnen geschah.

Brianna gab ein weiteres Handzeichen abzuwarten und konzentrierte sich. Es dauerte einige weitere, quälend lange Minuten, bis sie ein Bild des Organismus des nächsten Gegners, des Manns am Geschütz gewann, als ob sie ihn heilen wollte, nur, dass sie nichts dergleichen vorhatte. Nach wie vor empfand sie es als unschön, ihre Begabung auf diese Weise zu missbrauchen, doch in diesem Fall heilte der Zweck ganz klar die Mittel. Sie würden sie ohnehin töten müssen, denn sie waren zu gefährlich, um am Leben gelassen zu werden. Die Echani lenkte die Energie der Macht in ihm um, brachte sein Ki aus dem Gleichgewicht, harsch, schnell und doch nicht stark genug, um ihn zu töten. Sie wusste nicht einmal, ob sie es konnte, wenn sie wollte, doch dieses Verlangen hatte sie ohnehin nicht. Es war die rote Linie, die sie sich persönlich setzte: sie würde niemanden
auf diese Weise töten, wenn sie es schon tun musste, und fühlte sich mit dieser Richtlinie mit sich selbst im Reinen.

Der Mandalorianer taumelte nur kurz und sank dann scheppernd zu Boden. Wenn der andere etwas ausrief, so war es über sein Helmkom und sie hörte es daher nicht. Nicht, dass es eine Rolle spielte, jedenfalls stand er auf und eilte er zu seinem am Boden liegenden Kameraden. Jetzt begann allerdings der schwierige Teil: sie konnte das Kunststück unmöglich bei zwei Personen gleichzeitig durchführen, und wenn sie den einen losließ, und er ein gesunder, kräftiger Mann (oder Frau) war, wovon sie ausging, würde er oder sie bald aus der Bewusstlosigkeit aufwachen. Natürlich konnte sie mit dem einen kämpfen, ohne den anderen aus ihrem mentalen Griff zu entlassen. Den Zustand zu erhalten war nicht so schwierig.

Alle weiteren Überlegungen wurden allerdings ganz schnell hinfällig, als Beemweh, vermutlich aufgeschreckt von den schnellen, stampfenden Schritten, alle Vorsicht aufgab und sich auf die beiden Söldner stürzte.

Alzoc III - Verhandlungsort, erstes Mandoversteck links - Captain Hammers Söldnertruppe, Beemweh, Drayah, Aketos und Brianna
 
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Alzoc III - Plin'ka - Trainingstreffpunkt - Salia und Rilanja

Dir Worte ihrer Meisterin hallten durch die Windungen von Rilanjas Reptiliengehirn. Das taten sie oft, und es war für die junge Frau ein Zeichen der Weisheit Sarids, doch in diesem Fall war der Hall der Tatsache verschuldet, dass sie selbst nie damit gerechnet hatte das jemand die die Menschin - eine erfahrene und mächtige Jedi - so denken konnte.
Natürlich machte es in gewisser Weise Sinn, und deckte sich mit Äußerungen ebenfalls mächtiger und erfahrener Filmfiguren, doch sie hatte darin immer Floskeln und nicht wirklich ernst genommen, immerhin war es doch undenkbar...
Sicherlich, es gab Jedi-Diplomaten, Jedi-Beobachter und Jedi-Gedankenwürger, alles Klassen, bei denen die Fähigkeiten mit dem Lichtschwert so schlecht waren, dass man sich bei ihnen besser auf andere Fertigkeiten spezialisierte, aber selbst da gab es Spezialisierungen, bei denen das Lichtschwert nicht als Waffe sondern für die Blasterabwehr genutzt wurde, und-
Nein, das entsprach nicht der Realität. Rilanja weigerte sich zwar zu glauben, dass diese Spiele völlig an der Realität vorbei gingen, aber sie hatte mittlerweile gelernt, dass die Realität manchmal in anderen Bahnen verlief. Klassen und Skillungen gaben jedenfalls keinen guten Leitfaden für das angewandte Jedig-Sein her.


Ich muss sagen ich habe nicht daran gedacht das man das kann, also als Jedi. Ich meine, sein Lichtschwert abzulegen, geht das denn? Benutzt man es denn nicht als eine Art Fokus, also etwas um, ich meine, um die Macht zu implementieren? Zumindest hatte ich mir das immer so vorgestellt. Aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher,

meinte sie und strich über den Zylinder an ihrem Gürtel, als wäre es ein Fremdkörper. In gewisser Weise empfand sie ihn so. Sie hatte den Gegenstand quasi von einer anderen Seite kennengelernt, von der schneidenden, und es war ein einschneidendes Erlebnis für die junge Padawan gewesen, auch wenn sie sich selbst nicht geschnitten hatte. Das wäre wahrscheinlich eine ganz andere Erfahrung, und ganz oben auf der Liste derer, die sie nicht machen wollte.
Aber das, was die Corellianerin über die bevorstehende Mission sagte reichte aus um ihre schweifenden Gedanken zu sammeln und ihr zu helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren - jedenfalls wesentlicher als zuvor.
Es war ein interessantes Gefühl, und ein gutes noch dazu - es schwang für die Echsin immer mit, wenn es darum ging eine Jedi zu sein, aber erst jetzt wurde es wirklich greifbar. Das Gefühl Teil von etwas größerem zu sein, konkret fassbar daran, dass sie bei dieser vor ihnen liegenden Mission mit anderen Jedi zusammenarbeiten würde.
Natürlich hatten sie das bei der Versorgungsstation ebenfalls getan, aber das hier war anders. Sie würden nicht nebeneinander her Ziele abarbeiten, sondern sie mussten sich auf die Rückendeckung ihrer Kollegen verlassen, und von allem was sie taten hingen auch die anderen ab - und umgekehrt.
Während sie Sarid an Bord der Tardis folgte versuchte sie das Gefühl genauer zuzuordnen, doch sie konnte nicht sagen was überwog - sich sicher und stärker zu fühlen, weil sie koordiniert und groß angelegt als eine Gruppe vorgingen, oder sich - mehr oder weniger aus den gleichen Gründen - verwundbar zu fühlen, weil sie sich so weit aufteilten.
Im Endeffekt machte es keinen Unterschied. Ihre Anspannung, die genausogut eine Folge ihrer nächtlichen Übung wie der bevorstehenden Mission sein konnte, würde sich so oder so nicht verabschieden, nur weil sie einen zündenden Gedanken hatte.


Ist das eigentlich immer so? Ich meine wenn man in die Schlacht zieht, oder eher in den Kampf, oder was auch immer das hier wird, also vielleicht auch in Verhandlungen, ich meine, wenn man zu einer Mission aufbricht? Letztes Mal habe ich mich nicht so gefühlt...

Rilanja wurde von dem Gezeter der Langhalsigen unterbrochen, und für einen Moment dachte sie Aketos hätte einen Hinterhalt gefunden oder sich wenigstens ernsthaft verletzt, doch wie sich herausstellte konnte sie das Gespräch mit ihrer Meisterin ruhigen Gewissens fortsetzen.

Ist es normal, dass man abstumpft? Wie kann man da irgendwie eine Art von... naja... Innerer Ruhe bewahren, also Ausgeglichenheit, ich meine sowas wie Einklang mit der Macht und sich selbst, wenn man immer damit rechnen muss, dass wieder... naja... sowas passiert.

Mehr als sonst hoffte die junge Echsin, dass ihre Ausbilderin sie verstand, auch wenn sie gleichzeitig mehr als sonst das Gefühl hatte wirr zu sprechen.

Kann man ein guter Jedi-Ritter bleiben, und dabei in Kauf nehmen dass andere sterben, oder muss man dafür... irgendein Opfer bringen?

Was sie sich eigentlich fragte war, ob man in dieser Art von Realität in die Schlacht ziehen und Gegner töten konnte, ohne seine maximale Helle-Seite-Rate zu bewahren. Rilanja ging - gang - bei solchen Spielen immer den Extremweg - entweder komplett hell oder komplett dunkel, um sich anschließend darüber auszulassen, dass die Auswirkung der Macht, insbesondere bei der aufzehrenden dunklen Seite, in den meisten Spielen und Fähigkeiten mangelhaft berücksichtigt waren.
Im Moment fehlte ihr ein Plan, dem sie entnehmen konnte mit welcher Person sie wie reden musste, um den bevorstehenden Kampf zu vermeiden, oder möglichst mit einem Gewinn an hellen Punkten abschließen konnte. Mittlerweile störte es sie selbst, in solchen Bahnen zu denken, denn sie hatte am eigenen Leib erfahren das diese Bahnen häufig in Sackgassen oder an Mauern wirkten. Aber es war nicht einfach diese alten Denkmuster abzuschütteln.


Alzoc III - TARDIS - Sarid und Rilanja
 
Alzoc III - TARDIS - Rilanja und Sarid

Es dauerte wohl ein bisschen bis Rilanja Sarids Worte verdaut hatte, denn die Falleen antwortete erst wieder als sie bereits an Bord der TARDIS waren. Dabei war es auch nicht zu übersehen, dass es Aketos wieder besser ging, denn die Kamino fing schon wieder an sich über alles Mögliche zu beschweren, was Sarid amüsiert zur Kenntnis nahm, aber sich nicht weiter darum kümmerte, denn es klang nach nichts Weltbewegendem. Da waren Rilanjas Gedanken viel wichtiger und in der Folge hatte ihre Padawan auch einige Fragen an sie.

Ja, natürlich gibt es Jedi ohne Lichtschwerter. Die Macht benutzen kann man auch so, die Macht ist in uns, schon vergessen? Aber für viele ist ein Lichtschwert ein Symbol, auch wenn es z. B. Jedi gibt, dass sie wirklich nur zu zeremoniellen Gelegenheiten tragen oder sie nur im äußersten Notfall einsetzen, wenn ihnen keine andere Wahl mehr bleibt. Allerdings muss die Entscheidung jeder Jedi für sich treffen.

Dabei zuckte die Corellianerin kurz mit den Schultern. Weitere Hinweise oder Ratschläge würde sie Rilanja in der Richtung nicht geben. Die Jedi-Advisorin tat sich zwar irgendwo schwer sich die Falleen als Jedi-Ritterin ohne Lichtschwert vorzustellen. Es sollte ihre eigene Entscheidung sein. Aber allein der Gedanke wie stolz die Grüngeschuppte war als sie auf Naboo kurz hatte Sarids verbliebenes Lichtschwert in der Hand halten zu dürfen widersprach dem, hing Sarid ihren Gedanken nach, bis Rilanja erneut anfang zu reden, während die TARDIS landete.

Es ist gut, wenn du dich im Moment recht ausgeglichen fühlst und ruhig bist.

Erwiderte Sarid lächelnd, während Aketos erneut wegen irgendwas meckerte.

Es spricht sehr für dich und ich kann dir versichern die Anspannung kennen hier bestimmt alle, außer den Talz vielleicht. Du weißt ja, Gefühle gibt es nicht, Frieden gibt es. Unwissenheit gibt es nicht, Wissen gibt es. Leidenschaft gibt es nicht, Gelassenheit gibt es. Tod gibt es nicht, die Macht gibt es. Behalte das im Gedächtnis. Wir alle teilen das Risiko, dass wir sterben könnten, genauso wie unsere Aktionen andere das Leben kosten können. Aber oberstes Ziel muss sein dafür zu kämpfen, warum wir hier sind. Wir tun das für Talz, nicht für die Republik oder gar uns selbst. Fehl am Platz wäre Stolz oder Arroganz, dass uns die Talz für unseren Einsatz dankbar sein müssen. Wir sind hier, um zu dienen, in Demut und in ruhiger Gelassenheit. Nur so können wir auch in der Hitze des Gefechts einen ruhigen Kopf bewahren, um Auswege zu finden, welche sich uns im Rausch des Kampfes nicht erschließen oder offenbaren.

Dann musste Sarid kurz grinsen.

Das hat mir schon einige Male das Leben gerettet. Andererseits ist es eine oftmalige Schwäche der Gegner, die mir bisher begegnet sind. Gerade auch Sith sind dafür anfällig. Wenn du gelassen bist, Vertrauen in deine Fähigkeiten hast und eins mit der Macht bist kannst du deine Antagonisten oft so reizen, ablenken oder beschäftigen, dass sie aufhören zu agieren und nur noch reagieren. Das gibt dir die Möglichkeit sie in die Richtung zu lenken, wo du sie haben willst. Es gibt im Kampf nichts Schlimmeres als jenen Tunnelblick, denn dabei vernachlässigst du zwangsläufig deine Umgebung und gerade Nahkämpfer wie wir Jedi sind anfällig für starke und gut ausgerüstete Fernkämpfer. Natürlich erlaubt uns die Macht vielen Angriffen zu widerstehen, aber wenn wir ihn erst gar nicht wahrnehmen es ist dafür meist schon zu spät. Also Augen, Ohren und Machtsinne auf.

Gab Sarid ihrer Padawan noch auf dem Weg und hoffte irgendwo, dass Aketos und Kadajj ebenfalls zugehört, nachdem die Jedi-Advisorin selbst nicht drangedacht hatte sie miteinzubeziehen, da es ja im Grunde um Fragen von Rilanja ging.

Und ja, eine gewisse Abstumpfung kann auch ich nicht leugnen.

Fügte die erfahrene Jedi leiser hinzu als es langsam an der Zeit war auszusteigen. Brianna und Aketos machten sich schon bereit und wie es schien wollten zwei Talz sie begleiten. Nachdem die Echani kurz noch ein paar Worte an sie gerichtet hatte machten sie sich mit zwei der mittlerweile ausgeladenen Rennschneebanthas auf den Weg zur linken Seite des Tals. Kadajj und Kestrel taten es ihnen wenig später gleich und steuerten wie vereinbart die rechte Talseite an. Damit blieben Rilanja und Sarid mit den anderen zurück, die ihre Verstärkung darstellten.

In Ordnung.

Erhob Sarid ihre Stimme.

Rilanja und ich werden uns dann ebenfalls langsam auf den Weg machen. Ihr kommt bald zu Fuß nach. Behaltet das Innere des Tals in Sichtweite, damit ihr uns bei Bedarf helfen könnt. Schaut jedoch, dass ihr möglichst unentdeckt bleibt. Einen Joker in der Rückhand könnte für uns nämlich sehr hilfreich werden, wenn alles so kommt wie ich befürchte. Möge die Macht mit uns allen sein.

Sagte sie zum Abschluss ihrer kleinen Rede und schwang sich dann auf eines der normalen Schneebanthas und bedeutete ihrer Padawan ihr zu folgen. Langsam und bedächtig lenkte Sarid ihr Reittier ganz offen zur Mitte des Tales. Sie wollten ja schließlich entdeckt werden, damit die Piraten ihre Aufmerksamkeit möglichst auf sie richteten und ihre Freunde und Verbündete im optimalsten Fall übersahen.

Alzoc III - auf dem Weg ins Tal - Rilanja und Sarid
 
- Alzoc III - Verhandlungsort, linksseitige Berge - mit Beemweh, Drayah und Brianna

Während Brianna durch das Makrobiokkular schaute, hallte noch mal deren Stimme durch Aketos Kopf. Sie solle sich defensiv verhalten gegenüber den Gegnern, die sie treffen könnten und dass diese Gegner nicht wissen brauchten, dass ihr Lichtschwert nicht mal dickes Leder durchdringen könnte. Dickes leder vielleicht nicht, dachte sich Aketos dann. Aber einen StEX kann es verschmoren. Der Tonfall der Echani war bei diesen Worten echt richtig energisch gewesen. Sie war sehr davon überzeugt, dass sie beide beschützen konnte. Wollte das aber Aketos? Sie sagte jedenfalls nichts dazu und nickte einfach nur. Brianna gab Aketos das Biokkular zurück und sagte, sie habe das Modell auch damit nicht erkennen können, weil sie diese Klasse von Schiffen genau so wenig kannte wie die Kamino. Aber, so fügte die Echani hinzu, sie habe erkannt, dass das Schiff wehrhaft sei.

Ja. Da stimme ich dir zu.. Zumindest hat der eine Geschützstand darauf hingedeutet, den ich gesehen habe. Ich hoffe wirklich, dass das gut geht. Dann mal los! Das Schiff ist mittlerweile außer Sichtweite.

Vorsichtig schlichen sie mit den Talz und deren Hilfe durch die zerklüftete Eis- und Steinwüste. Schade, dass sie auf einer wichtigen Mission unterwegs waren, dachte sich die lange Kamino, die Gebückt von Brocken zu Brocken huschte, so leise wie möglich um möglichst wenig Erschütterungen und möglichst wenig Lärm zu machen. Es gelang ihr auch erstaunlich gut, zumindest nach ihrem eigenen Empfinden nach. Ja. Schleichen hatte Aketos schon immer beherrscht. Nebenbei bewunderte sie die bizarren Formen, die der Wind ins Eis geschnitten hatte. Die Farben!!! Schwärmend blieb sie kurz stehen und bewunderte das für die meisten Augen weiße Farbenspiel. Für Aketos sah es ja anders aus. Wunderschön!

Als die Kamino sich nach den anderen umsah, bemerkte sie, dass Brianna plötzlich auch stehen geblieben war und auf den Boden starrte. Aketos schlich hinterher. Fußspuren, die schon leicht verweht waren, waren zu sehen. Die Silberprinzessin ermahnte die Gruppe zu noch mehr Vorsicht. Aketos nickte nur und folgte den Anderen ziemlich unauffällig. Zumindest so unauffällig, wie Aketos sein konnte und sie gab sich wirklich Mühe.

Sie näherten sich alle einem größeren Felsen. Der Wind pfiff über die Kuppen der Hügel und verwehte dabei auch den Schnee. Brianna gab das Handzeichen für Stop, als sie direkt hinter dem Stein waren. Aketos und die Talz drückten sich an die Schneewehe, die sich auf der einen Seite auftürmte. Aketos spürte plötzlich Gefahr und eine Verbundenheit. Die Macht. Sie schloss wie Brianna die Augen und versuchte etwas wahr zu nehmen. Zwei nahe Lichter, eins, sehr hell, weiter weg. Aber sehen konnte sie nichts. Aketos spürte diese Lichter. Komisch, dachte sich die Kamino aber ist nun mal so. Sie fing an in ihrem Kopf zu interpretieren: die zwei nahen Lichter mussten die beiden Talz Beemweh und Draya sein. Das helle war bestimmt Brianna. Mehr konnte sie nicht spüren, nur, dass in der Ferne Gefahr war. Aber Gefahr welcher Art oder was oder wieviele oder ähnliche Fragen konnte sie noch nicht beantworten. Es reichte aber schon, dass sie genau das spürte, so war die Kamino noch aufmerksamer und vorsichtiger. Gerade als Aketos ihre Augen aufschlagen wollte spürte sie eine Präsenz, wenn man es so nennen wollte. Die Kamino verspürte das als eine wohlig warme Berührung. Doch was dann kam war eher verstörend und komisch.

Ein Bild manifestierte sich vor dem geistigen Auge von Aketos und eine Welle von gefühlen schien über sie hereinzuschwappen. Die junge Padawan war völlig überfordert mir der Situation und ließ sich behutsam und leise auf die Knie fallen. Der Schnee knirschte nur leise und dieses Geräusch wurde vom Wind überdeckt. Das Bild war relativ unscharf. Es zeigte einen Felsen, daneben zwei Figuren. Eine lag im Schnee, ein bisschen eingegraben und hatte ein Gewehr. Die andere stand daneben. Doch die Waffe, die diese “Person” in der Hand hielt war eher mit einem Geschützstand zu vergleichen, aber doch so von der Größe gewählt, dass die Waffe gut transportiert werden konnte. Bruchteile von einer Sekunde später verschwamm das Bild vollständig, aber die Gefühle blieben: Blanke Panik und nackte Angst. Aketos schüttelte es. Schnell schlug sie die Augen auf, bevor noch mehr passierte.

Die junge Kamino rieb sich den Kopf mit den behandschuhten Händen und richtete sich dann wieder auf. Beim aufstehen fiel ihr nur auf, dass es in der Nierengegend wieder ein wenig mehr zog aber sie schob es auf die ungewohnte Bewegung. Sie ließ sich dieses Bild noch mal vor dem geistigen Auge revuepassiern und stellte dann fest, dass die beiden Personen mandalorianische Beskar’game an hatten. Verdammt... ging es Aketos durch den Kopf... das Schlimmste was uns hier passieren konnte... Mandos mit hypertechnisierten Waffen. Aketos kannte solche Leute von früher als sie noch mit ihren Eltern auf Kamino wohnte. Damals waren öfter solche Leute durch die Gänge der Stadt gelaufen und wollten Saberdarts. Gefährliche Wesen, hatte ihre Mutter aber auch ihr Sensai immer gesagt.
Halte dich von ihnen fern oder wenn sich eine Konfrontation nicht vermeiden lässt, dann trenne sie von ihren Handfeuerwaffen. Das erhöht deine Überlebenschance um ein vielfaches. Unterschätze aber die technischen Raffinessen ihrer Beskar’game nicht! Das hatte ihr Sensai immer zu ihr gesagt, wenn sie wieder einen dieser Söldner getroffen haben.

Doch irgendwie passte dieses komische Scharfschützengewehr nicht ins Bild. Aketos versuchte sich genauer daran zu erinnern.. Dieses Waffendesign kam ihr irgendwie verdammt vertraut vor. NATÜRLICH!!!! Einer ihrer letzten offiziellen Aufträge der Regierung war es, solche Scharfschützengewähre sicher von Kamino nach Alderaan zu bringen. Echt dunkle Typen nahmen diese dann in Empfang.... hatten die sich nicht mit irgendwas mit Wölfen vorgestellt?! Egal. Jedenfalls waren es Gewehre aus dem Roche-Asteroidengürtel vom Volk der Verpinen. aber nur, wenn sich Aketos wirklich nicht täuschte. Diese Waffen feuerten kein Energiestrahlen ab, sondern Projektile und reagierten ziemlich empfindlich auf EM-Impulse und auf Erschütterungen. Faszinierende Wesen, die diese Waffen entwickelt hatten. Aketos wollte gerade ins schwärmen über die Physiologie der Verpinen kommen, als Brianna noch mal ein Handzeichen gab, dass den anderen zeigte, dass sie noch abwarten wollen. Aketos beobachtete die Frau wie sie sich konzentrierte. Erst geschah minutenlang nichts, dann hörte die Kamino etwas hinter dem Felsen scheppern und lugte kurz dahinter hervor.

Die Situation war tatsächlich so, wie sie es auf dem Bild gesehen hatte. Nur, dass der eine hinter dem Geschützstand zusammengebrochen war und der Scharfschütze sich ausgegraben hatte um seinem Kollegen zu Hilfe zu kommen. Gesprochene Worte waren allerdings nicht zu hören. Dafür aber ein Zirpen. Und zwar war es Beemwehs Zirpen. Und mit einem Wusch stand Aketos in einer Schneewolke als eben jener an ihr mit Kriegsgezirpe vorbeizog. Aketos versuchte einen Blick auf Brianna zu erhaschen und sah dort auch nur Verwunderung. Gedankenkarusell. Defensiv verhalten -> Talz tot -> Eingreifen -> Talz retten -> Aketos tot.... etc. Was sollte sie nur tun. Egal, dachte sich die Kamino und sprintete hinterher. Vorher entschuldigte sie sich noch mit einem Blick bei Brianna. Jedoch machte die Kamino kein Geschrei und versuchte sich so leise wie möglich und unauffällig hinter dem doch recht wuchtigen Talz zu bewegen. Im letzten Augenblick, bevor der Talz in die Mandos “einschlug”, machte Aketos einen Satz über den Talz hinweg. Also nicht direkt, aber ein halbhoher Stein diente als Hilfsmittel, mit dem sie schon die Hälfte der Talzgröße gut machte.


BLEIB WEG!!!!! SCHÜTZE DEIN LEBEN!!!!

Brüllte sie Beemweh zu, als sie genau über ihm war. Dieser schien sie sogar ohne den Droiden zu verstehen, denn er verlangsamte tatsächlich seine Schritte und Aketos zückte im Flug ihren Bo-Kampfstab aus dem Rückenköcher und landete vor dem Talz und baute sich zu ihrer vollen Größe auf. Sie hielt den Stab in beiden Händen, konzentrierte sich, blendete alles um sich herum aus. Kampfhaltung und -stellung. Eine tiefe Wärme machte sich in ihr breit. Stand ihr da gerade die Macht bei? Für diese Überlegungen war jetz keine Zeit. Aketos hatte zu funktionieren um die Talz zu schützen. Der Mando am Boden bewegte sich immer noch nicht, der andere jedoch zog einen Blaster vom Gürtel. Die junge Kaminopadawan konnte sich gerade noch wegducken, als er auf sie schoss. Die Duckbewegung allerdings wandelte Aketos um in einen Angriff mit dem Stab. Dynamisch und elegant griff sie seitlich von unten die Waffe an, so wie ihr Sensai es ihr beigebracht hatte und tatsächlich... Der Stab traf die Waffe und machte sie funktionsuntüchtig, denn Funken sprühten daraus hervor und der Mando warf nach einem Funktionstest das Ding in hohem Bogen weg. Doch die nächste Waffe war bereit, bevor die Kamino einen weiteren Angriff tätigen konnte.. eine glänzende Klinge schimmerte in seiner Hand. Respekt, dachte sich Aketos... der ist verdammt schnell....

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Alzoc III - Plin'ka, Landeplatz der TARDIS - Kestrel und Brianna

Irgendwie war die Echani manchmal komisch. Entweder die Padawan wusste teils selbst nicht ganz was sie wollte und entschied sich spontan um oder sie sendete manchmal falsche Signale . Jedenfalls hatte die Ritterin nun den Eindruck, dass es Brianna gar nicht so recht war über ihre Eltern zu reden, denn sie antwortete ihr relativ knapp und widerwillig. War sie zu forsch gewesen oder gar bohrend? Dabei hatte sie ihre Worte mit Sorgfalt bedacht. Entweder, hatte sie Brianna missverstanden oder es lag an den anderen Zuhörern, die sie plötzlich störten. Kestrel nickte daher immer nur.

„In Ordnung. Sag bescheid, wenn du soweit bist und darüber reden willst.“

Meinte die 22-jährige schließlich und die Echani erklärte nun ihre Interpretation ihres Traumes und die Ritterin konnte dem nicht widersprechen, denn es klang logisch. Ein Jammer, dass sie nicht selbst darauf gekommen war. Aber wahrscheinlich war es leichter, wenn man die genauen Bilder und Abläufe auch vor dem geistigen Auge hatte. Fremde Träume zu deuten war eigentlich auch eine Kunst für sich.

„Mh... so gesehen klingt es wiederum logisch. Ich denke, du hast Recht und es ist zugleich beunruhigend, auch wenn ich sagen muss, dass uns das von Anfang an klar gewesen war, dass die Bande uns jetzt angreifen wird und wahrscheinlich im Hinterhalt. Also, sei wachsam!“

Meinte Kestrel schließlich und wandte sich dann von ihrer Padawan ab, als alle in die TADRIS einstiegen. Der Ritterin gefiel das Ganze plötzlich gar nicht und sie versuchte sich immer wieder einzureden, dass sie sich jetzt nicht verrückt machen durfte, nur weil ihre Padawan eine Vorahnung gehabt hatte. Vielleicht lag es daran, dass sie nun selbst etwas unruhig wurde, da sie Brianna im Ernstfall nicht helfen könnte. Sie hätte ihre Schülerin nicht bei sich, doch jene musste lernen alleine klar zu kommen und andere nebenbei zu schützen. So war nun einmal der Lauf der Ausbildung. Dennoch gefiel es der Ritterin nicht und sie beruhigte sich auf dem kleinen Flug mit der Macht, so dass sie in eine Art Trance verfiel. Nachdem das Schiff beim Tal aufsetzte, öffnete die Ritterin wieder die Augen und sie war nun bereit. Alle negativen Gedanken hatte sie beiseite geräumt und sie stieg mit den Anderen aus, wo bereits die Reittiere auf sie warteten. Kestrel schwang sich auf eines der Tiere, während es Kadajj ihr gleich tat und sie ritten zur rechten Seite des Tals entlang, so wie Brianna es vorgeschlagen hatte.

„Möge die Macht mit euch sein!“

Rief sie den anderen zu und bemühte sich dabei, nicht zu stark ihre Padawan anzusehen, um jene nicht zu verunsichern.
Einige Zeit später, nachdem sie von der TADRIS gestartet waren, flog ein Schiff über sie hinweg, so dass die Ritterin und die Rattataki die Reittiere hektisch in einen Felsvorsprung lenkten.


„Du..ich kann deine Sprache nicht. Es wäre für mich von Vorteil, wenn du bei Basic bleibst, dann kann ich mündliche Vorwarnungen besser verstehen.“

Meinte Kestrel und versuchte dabei nicht vorwurfsvoll zu klingen, während sie dem Schiff nachsah.

„Mir gefällt das Ganze nicht. Bleib wachsam und zähle mir alles auf, was dir komisch erscheint...so banal es auch sein mag.“

Erklärte Kestrel und sah dann zu dem weiteren Weg vor ihnen.

„Ich hoffe die Reittiere schaffen das. Der Weg vor uns ist viel sehr steil und steinig. Die brechen sich ja die Beine. Ich frage mich, ob die linke Seite des Tals auch so ausschaut oder ob wir absteigen müssen. Wir versuchen es erstmal weiter, aber wir sollten vorsichtig sein. Ich weiß nicht was die Tiere aushalten.“

Meinte Kestrel und stieg dann trotzdem von ihrem Reittier, als sie glaubte etwas merkwürdiges gesehen zu haben.

„Wie geht es dir jetzt eigentlich? Alles wieder ok?“


Fragte die Ritterin nebenbei, während sie den weiteren Aufstieg mit dem Fuß testete.

„Ziemlich glatt. Das wird kein angenehmer Aufstieg.“

Meinte Kestrel und sah sich schon Kadajj mehrfach mit der Macht auffangen. Doch dann entdeckte sie noch etwas anderes, was sie eben schon gesehen hatte und blieb eine Zeit regungslos stehen um genau hinzusehen.

„Siehst du da vorne auch etwas blinken? So ganz dicht unter der Schneeschicht? So rötlich? Ich...glaube, dass ist eine Tretmine. So kommen wir jedenfalls nicht weiter. Es ist weit und breit der einzig begehbare Weg . Wir könnten natürlich die Mine mit der Macht auslösen, doch ich fürchte deren Zerstörungsgewalt. Was ist, wenn wir einen Erdrutsch oder eine Lawine damit ins Tal bewirken? Irgendetwas der Art. Aber wahrscheinlich bleibt uns nix anderes übrig. Ich hoffe, hier sind nicht noch mehr... . Was meinst du dazu?“

Fragte Kestrel nachdenklich und war gespannt auf die Meinung von der Rattataki. Für sie stand das bewusste Auslösen der Sprengfalle an aller erster Stelle, denn wahrscheinlich würde sie gar nicht zu lassen, die Schwangere so etwas entschärfen zu lassen, falls sie dies äußern würde. Schade, dass ihr Droide nicht hier war.

„ Vom Entschärfen sollten wir die Finger lassen, aber hast du eine bessere Idee, als das bewusste Sprengen? Umkehren steht außer Frage, denn wir müssen Sarid und Rilanja schützen. Problem ist nur...wenn wir das hier sprengen...dann treffen wir sie wohlmöglich, wenn etwas dabei abstürzt... .“

Meinte Kestrel und beobachtete das Blinken.


„Aber...Moment. Wenn, dann greifen sie doch eher Sarid an und nicht bewusst schon uns, denn von uns wissen sie doch wahrscheinlich gar nichts. Das ist vielleicht gar keine Tretmine, sondern eine Bombe, die für das Tal gedacht ist!“

Meinte Kestrel erschrocken.

„Könnte Levon so etwas entschärfen? Wir könnten Sarid warnen, sie solle sich mehr Zeit lassen, während Levon sie entschärft. Die Frage wäre auch, ob sie durch einen Sensor, Fernzündung oder durch Zeitschaltuhr entfacht wird.Ich warne erstmal die Advisorin vor.“

Meinte Kestrel und zückte ihr Kom und schrieb ihr eine Nachricht, damit nicht so offensichtlich klar wurde, dass Sarid noch Kontakt hatte zu den anderen, auch wenn dies wahrscheinlich der Bande eh klar war. Telefonieren wäre eventuell aufälliger und falls jemand mithörte ungünstig.. .

„Auf unserer Seite ist wahrscheinlich eine Bombe. Ich nehme an, sie soll einen Erdrutsch verursachen oder eine Lawine. Wir sind noch am überlegen, wie wir das Problem lösen. Also lasst euch etwas Zeit...und geht nicht zu dicht an der rechten Bergkette entlang.“

Kestrel


[Alzoc III - Verhandlungsort, rechtsseitige Berge] – Kadajj, Kestrel
 
Alzoc III - Verhandlungsort, erstes Mandoversteck links - Captain Hammers Söldnertruppe, Beemweh, Drayah, Aketos und Brianna

Überraschungen erlebten Echani im Kampf eher selten. Die meisten konnten den nächsten Angriff des Gegners vorhersehen, die guten Kämpfer sogar, bevor ihr Kontrahent es wusste. Die allerbesten vermochten teilweise Minuten weit in die Zukunft zu sehen, indem ihr Kampfinstinkt die Wahrscheinlichkeiten von Aktionen und Reaktionen vorab durchspielte, doch Brianna wusste, dass sie zumindest in dieser Hinsicht nicht
so gut war. Dafür war sie allerdings auch nach den Maßstäben ihres Volkes sehr stark, gelenkig und geradezu unglaublich schnell, so dass sie überhaupt nicht so weit vorausplanen musste. Manchmal fragte sie sich allerdings, wie es war, wenn man im Kampf starb. Sah man es kommen und wusste, dass man matt gesetzt wurde, wie im Dejarik? Oder ereignete sich sowas tatsächlich nur, wenn man doch einmal überrascht wurde, weil man sich verkalkuliert hatte oder sonst etwas passiert war, mit dem man nicht hatte rechnen können? Gewisse Fakten mussten auch einer Echani erst bewusst sein, damit sie sie in ihre Überlegungen mit einbeziehen konnte, und Beemweh hatte sie überhaupt nicht mehr auf der Rechnung gehabt.

„Was glaubst du eigentlich, dass du tust?!“

Rief sie ihm laut hinterher und setzte ihm nach, doch dummerweise hatte sie Drayah und Aketos zwischen ihr und ihm. Ein Machtsprung über den Felsen hinweg wäre an und für sich eine Kleinigkeit gewesen, doch das Problem war, sie konnte das immer noch nicht so spontan auf Kommando. Es ging zwar schneller, weil sie bereits gut konzentriert war und die Macht spürte, doch sie hätte in dem Fall trotzdem keine Zeit gespart. Aus demselben Grund schieden auch die anderen Machttechniken aus, die sie beherrschte.

Während Brianna ansetzte, die drei außen zu überholen, benutzte die Kamino einen Fels, um über Beemweh hinwegzusetzen, während Drayah von hinten versuchte, seinen viel größeren und stärkeren Vater aufzuhalten. Der finstere Gedanke streifte ihren Geist, dass das Versprechen, sie alle beschützen zu können, sich nicht automatisch auch auf Situationen bezog, in denen man sich völlig verblödet sinnlos in Gefahr begab, und sie ärgerte sich über sich selbst. Sie hatte bereits einen unangenehmen Zwischenfall mit dem Talz, der größer als Aketos und stärker als ein Wookiee war, und dessen geistige Gesundheit sich doch so zerbrechlich gestaltete. Die Gewalt und Sklavenarbeit in der Mine der Bad Wolves hatten Beemweh durchdrehen lassen. Die angehende Jedi-Heilerin hatte geglaubt, ihn kuriert zu haben, doch offenbar noch nicht ganz. Eigentlich hätte sie wissen müssen, dass es nicht die Art der Talz war, sich so enthusiastisch für einen gefährlichen Auftrag zu melden.

Zumindest was ihre langhalsige Padawankollegin anging, brauchte sich die Silberhaarige allerdings zumindest im Moment keine Sorgen zu machen. Just als sie die beiden Talz umrundete, sah sie es kommen und entspannte sich während die andere Frau den Mandalorianer gekonnt entwaffnete. Dieser war jedoch leider ein zu erfahrener Kämpfer, um sich davon lange beeindrucken zu lassen, und als er sein eigenes Schwert zog, baute sich Brianna an der Seite der langen Dürren vor ihm auf und zündete ihr Lichtschwert.

„Gut gemacht, Aketos!“

Lobte sie die Kamino und als sie sich sodann an den verbliebenen Söldner wandte, hatte sie zum ersten Mal Zeit, ihn gründlich zu betrachten. Die Übereinstimmung mit ihrem Traum war schlicht und einfach erschreckend. Natürlich bestand die Möglichkeit, dass nur sie auf die Mandalorianer traf und deshalb diese Vision gehabt hatte, doch wahrscheinlicher war, dass auch die übrigen Jedi mit Söldnern zu tun bekamen, womöglich sogar mit derselben Gruppierung. Sie hätte den Traum nicht so sehr auf die leichte Schulter nehmen dürfen, die anderen nachdrücklicher und eher warnen müssen! Doch dafür war es jetzt zu spät, alles was sie jetzt noch tun konnte war, den Kampf schnell zu beenden und sie dann informieren. Drohend hob sie also ihre grün leuchtende Waffe.

„Ich bin diejenige, um die du dich kümmern solltest, Mandojunge, und nicht diese Padawan!“

Zog sie ihn auf und hoffte, dass er darauf einstieg. Zu suggerieren, bei den beiden Frauen handele es sich um Meisterin und Padawan, war durchaus beabsichtigt. Er durfte ruhig wissen, dass sie die gefährlichste Gegnerin für ihn darstellte und so sie angriff, da sie ja gleichzeitig auch am schwersten zu treffen war.

Zu ihrem Leidwesen vermasselte Beemweh, der rasende Talz, auch diesen Auftritt. Als Drayah ihn nicht länger halten konnte und er sich losriss, walzte er wie ein Bulldozer nach vorne und räumte Aketos und Brianna nach rechts und links zur Seite. Im Fallen packte sie den Schwertarm des Söldners, der nach einen kurzen Moment der Perplexität nach dem pelzigen und völlig verrückten Familienvater ausholte. Schon allein um des Bewegungsmoments willen kam der Mensch nicht gegen sie an, und als auch er über den Haufen gerannt wurde und rücklings im Schnee landete. Seinen Schwertarm fixierte die bedeutend stärkere Echani mit ihrer Linken gegen ihre Schulter, doch leider war das bereits das einzige, was nach ihrem Geschmack ablief. Ihr Lichtschwert deaktivierte sie intuitiv, um zu vermeiden, dass es Verbündete durchbohrte. Beemweh, der auf dem blau-schwarz gepanzerten Mandalorianer kniete, versuchte ganz offensichtlich, diesem den Kopf abzureißen, während sich sein Sohn bemühte, ihn von selbigem herunterzuzerren. Wo sie die Kamino befand, vermochte Brianna in dem Knäuel aus Körpern überhaupt nicht mehr auszumachen, zweifellos irgendwo hinter den beiden Talz verborgen. Mit ihrer Machtsicht konnte sie, gerade bei offenen Augen, in dem Durcheinander ohnehin nichts mehr erkennen.

Ihr Gegner schaffte es irgendwie, seinen freien Arm an den anderen vorbei gegen die auf dem Rücken liegende Silberhaarige in Stellung zu bringen und eine Ladung Pfeile aus einem am Unterarm befestigten Abschussmechanismus gegen sie einzusetzen, doch Brianna konnte sich blitzschnell so stark zu einer Brücke verbiegen, dass diese unter ihr durch sausten und sie den anderen Arm mit dem Schwert trotzdem nicht aus ihrem eisernen Griff verlor. Weitere Sperenzchen würde sie von ihm allerdings nicht dulden, entschied sie und führte einen nerven-betäubenden Schlag gegen seinen freien Ellenbogen, nur um festzustellen, dass der Mando kurz darauf und ohne ihr Zutun erschlaffte. Sie konnte fühlen, dass er gestorben war, doch, das war bemerkenswert sie hatte nicht so heftig reagiert wie zuletzt. Hatte sie bereits gelernt, ihre Aufmerksamkeit besser zu fokussieren – oder war sie lediglich zu abgelenkt gewesen in der Hitze des Gefechts? Die Padawan hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, denn fast gleichzeitig spürte sie in der Macht, dass etwas mit ihr nicht stimmte, in den Lungen, und sie brüllte die instinktive Erklärung aus ihr heraus.

„GAS!“

Wenn sie richtig vermutete, hatte der Söldner als vermutlich letzte Tat seines Lebens einen Behälter mit Kampfgas ausgelöst. Ohne zu atmen sprang die muskulöse Echani-Athletin auf die Füße, stemmte sich gegen Beemweh, hob den gewaltigen Talz von den Beinen und trug ihn so schnell sie konnte weg, den Toten noch hinter sich her zerrend, bis der Helm sich endlich vom Kopf löste. Als sich alle vier in sicherer Entfernung versammelt hatten, sank sie auf die Knie, ließ den Übeltäter, der ihnen die ganze Sache eingebrockt hatte in den Schnee fallen und schnappte nach Luft.

„Bist du okay, Aketos? Danke, dass du dich um Drayah gekümmert hast.“

Fragte sie die Kamino schließlich und nahm zumindest an, dass sie es getan hatte. Wahrscheinlich hatten die Talz überhaupt nicht verstanden, was ihr Warnruf bedeutete und hätten es wohl auch dann nicht, wenn der Übersetzer auf laut geschalten gewesen wäre.

Ein drohendes Knurren von Beemweh, der den Helm aus Beskar wie eine Trophäe hielt, weckte ihre Aufmerksamkeit. Derartige Laute hörte man von Talz nur sehr selten und Brianna war klar, dass dies nichts Gutes bedeutete, doch sie ließ sich nicht einschüchtern. Im Gegenteil: es machte sie nur noch wütender auf ihn. Die Silberhaarige stellte den Übersetzer zurück, richtete sich zu ihrer vollen, im Vergleich nicht gerade beeindruckenden Größe auf und funkelte ihn von unten an.

„Du vollkommen verrückt gewordener Idiot! Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, du wandelnder Bettvorleger? Um ein Haar wären wir alle GESTORBEN wegen dir!“

Schrie sie ihn an und wirkte dabei so außer sich und gefährlich, dass sogar der riesige Talz in seiner geistigen Umnachtung ängstlich zurückwich.

„Ich hätte euch niemals mitnehmen sollen.“

Knurrte sie hinterher, als sie sich abwandte. Die Echani war überzeugt davon, dass er es nicht wagte, sie anzugreifen, entfernte sich ein paar Schritte und atmete tief durch. Sie musste sich unbedingt beruhigen und wusste genau, dass es falsch war, sich so zu verhalten. Schließlich wollte sie doch eines Tages wirklich einmal eine Ritterin werden und konnte sich kaum vorstellen, dass Sarid und Kestrel sie gerne so erleben wollten, trotz der gefährlichen Situation, die die Reaktion provoziert hatte. Als sie glaubte, sich bereit zu fühlen, zückte sie ihr Jedikom, um ihnen eine Sprachnachricht zu übermitteln.

Nachricht von Brianna Kae an Sarid Horn und Kestrel Skyfly

Ich hatte recht – die Mandos aus meinem Traum sind wirklich hier auf Alzoc III. Passt auf euch auf!

Zu mehr fühlte sich in ihrem erregten Zustand nicht fähig. Wie beiläufig schlenderte sie zum Kampfgebiet, wo der bewusstlose Mando-Krieger immer noch lag. Viel mehr erregte allerdings der Tote ihre Aufmerksamkeit. Offenbar war er sowohl vom Halteriemen des Helms stranguliert worden als auch sein Genick gebrochen, darauf deuteten die Verletzungen am Hals und die Lage des Kopfes hin. All das registrierte Brianna jedoch nur am Rande, denn Beemweh hatte ungeplant etwas völlig anderes bewirkt, so dass sie ihren Zorn sogar völlig vergaß. ‚Warum,‘ fragte die Echani traurig in Gedanken. ‚Warum musstest du mir ihre menschliche Seite zeigen?‘ Der Tote war eben ein Mensch, etwa in Briannas Alter, welche nicht umhin kam festzustellen, dass er ein äußerst hübscher Mann gewesen war. Von seinen Zügen her wirkte er auch gar nicht mal unsympathisch. Was ihn wohl zu einem solchen Auftrag bewogen hatte? Die 24jährige musste erkennen, wie bequem sie es sich gemacht hatte, Mandalorianer ausschließlich als Tötungsmaschinen zu sehen, als Monster in Dosen, welche man zum Wohle der Galaxis beseitigen sollte. Es war nicht richtig, jemanden umzubringen, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ. Viel schlimmer war allerdings, aus Hass und Vorurteilen Ausnahmen von dieser Regel zuzulassen.

Mit Mühe wandte sie ihren Blick von dem verstorbenen jungen Söldner ab, um seinen Kameraden zu untersuchen und ertappte sich dabei zu hoffen, dass der Luftfilter seines Helmes vor dem Gas bewahrt hatte.

Alzoc III - Verhandlungsort, erstes Mandoversteck links - Captain Hammers Söldnertruppe, Beemweh, Drayah, Aketos und Brianna
 
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[Alzoc III - Verhandlungsort, rechtsseitige Berge] – Kadajj, Kestrel

Viel fehlte nicht, um Kadajj einfach ihr Rennbantha wenden zu lassen und geradewegs zum Landeplatz der Tardis, oder noch besser zurück ins Talzdorf zu reiten. Auch wenn Meisterin Skyfly kein mando’a konnte, es war doch wohl am Tonfall zu verstehen, was sie mit dem Fluch gemeint hatte. Und ja ihr erschien eine Menge komisch, das war ihr allerdings auch schon lange vorher klar gewesen. Aus diesem Grund erwiderte sie nichts auf die Feststellung, und sog scharf die eisige Luft ein, während die Jedi-Meisterin überlegte, ob ihre Reittiere den Abstieg schaffen würden.

„Diese Tiere sind an das Gelände gewöhnt – ich bezweifle nicht, dass sie den Abstieg bewältigen…“,

entgegnete die Rattataki leicht gereizt, und mehr denn je wollte sie umkehren. Die Schmerzen in ihrem Nacken drohten sie zu erdrücken, während die Coruscanti von ihrem Bantha absprang und sich nach Kadajjs Befinden erkundigte. Nichts war ok.

„Ich denke immer noch, dass das alles völlig falsch ist…“

murmelte sie, aber sie glaubte nicht, dass die Ritterin auf sie hören würde. Jene hatte irgendetwas unter der Schneedecke blinken sehen, und glaubte an eine Tretmine. Kadajj sah durch ihr Macrobinocular mehr der Form halber.

„Der Sinn einer Tretmine liegt darin, dass man sie nicht sieht und niemand wird Minen mit blinkenden Lichtern unter Schnee verlegen.“

Wie naiv war denn das? Immer wieder fragte sie sich, weshalb man als Jedi keine militärische Grundausbildung erhielt – es war kein Wunder, dass der Krieg mit dem Imperium für dermaßen hohe Verluste im Orden gesorgt hatte. Ohne Lichtschwerter und Machtkräfte wären solche Leute in Situationen wie diesen gar nicht überlebensfähig, wie es schon Meister Jansons Padawan bei der Befreiungsaktion des Aiwha-Happens bewiesen hatte. Er hatte sie wertvolle Zeit und Nerven gekostet, und sie war froh, dass sie nichts mehr diesem begriffsstutzigen di’kut zu tun hatte.

Wenigstens kam Meisterin Skyfly auf die Erkenntnis, dass es sich um einen Detonator handeln musste, um eine Lawine auszulösen, wenn Sarid und Rilanja sich unten um Tal befanden und wollte sie mit einer Comnachricht vorwarnen.

„Sie werden sehen, wenn sich jemand dem Detonator nähert, und ich habe keine Lust meinen Droiden dafür zu opfern. Wir sollten sie dazu animieren, die Ladung vorzeitig zu zünden.“

Während die Jedi-Ritterin ihre Nachricht tippte, stieg auch Kadajj aus dem Sattel und pirschte unter dem Schutz des Vorsprungs näher an die Stelle heran, wo der Detonator platziert worden war. Sie konnte von dort aus in Richtung Tal und den gegenüberliegenden Felsenzug blicken, und ahnte bereits bei dem einsetzenden Geschrei Böses, noch bevor sie durch das Binocular sah, wie einer der Talz auf zwei halb im Schnee vergrabene Gestalten stürzte, gefolgt von einer hysterisch kreischenden Aketos. Als der Aiwha-Happen einen Salto schlug, um den Talz zu schützen, sprang eine der Gestalten auf und entpuppte sich als mando’ad.

Für einen Augenblick blieb die Welt stehen – deshalb hatte sich alles so falsch angefühlt. Der Schmerz in ihrem Nacken explodierte, und sie hörte sich erst, als ihr Schrei als Echo von den Felswänden abprallte. Dann explodierte der Detonator in einer wunderschönen Schneefontäne und ein Schneebrett, weniger gewaltig als erwartet, aber dennoch tödlich, raste donnernd zu Tal. Die Druckwelle presste Kadajj an die Felsen, doch sie spürte sie nicht bewusst. Stattdessen machte sie ihr Blastergewehr bereit und sprang auf ihr Rennbantha, dem sie grob die Hacken in die Flanken stieß.

Es wehrte sich mit seiner ganzen kreatürlichen Angst, auf die Abbruchkante zuzulaufen, doch darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. Auch nicht darauf, dass sie wieder völlig unjedihaft handeln würde, aber es würde die Überlebenschancen der Kaminoanerin und des Talz erhöhen. Wie erwartet, wurde auch von anderen Stellungen im Tal das Feuer eröffnet – die Schützen waren wesentlich geschickter platziert, als es von den Piraten selbst zu erwarten gewesen wäre. Kadajj jagte weiterhin auf die andere Talseite zu, und begann zu feuern, als sie in Reichweite war.

Es war nicht Persönliches, sagte sie sich, sie waren gekommen, um zu töten und sie würden es gut machen wollen. Also musste sie genauso handeln, egal, was Sarid oder Brianna davon halten würden – daher schob sie alles, was sie bisher gehemmt hatte, beiseite und ließ sich nur noch von ihren Instinkten leiten.

Ein gutes, lange vermisstes Gefühl.

[Alzoc III - Verhandlungsort, Talkessel] – Kadajj
 
Alzoc III - Plin'ka - Trainingstreffpunkt - Salia und Rilanja

Diesmal fiel es Rilanja leichter, über die Worte ihrer Meisterin nachzudenken - so als ob es eine Weile gedauert hätte bis die Kälte ihres nächtlichen Ausfluges - oder besser gesagt ihrer kleinen Dummheit - sich aus den Windungen und Wirrungen ihres Gehirns zurückgezogen hätte.

Kann die Macht denn wieder verschwinden? Also aus einer Person, ich meine aus einem Jedi, also das derjenige dann kein Jedi mehr wäre, weil er seine Verbindung zur Macht verliert...

Scheinbar hatte das mentale Packeis jetzt auch ihr Mundwerk losgelassen.

Ich glaube was ich sagen will ist, dass ich mich auf die Macht nicht so verlassen kann wie auf meine normalen Sinne. Also die Sinne, mit denen ich aufgewachsen bin, nicht, dass die Macht nicht normal wäre, also für dich ist sie das sicher, aber ich... Ich glaube ich habe Angst das ich ihn wieder verliere, also diesen Traum, ich meine, natürlich ist das hier nicht traumhaft, aber... Ich hab immer davon geträumt eine Jedi zu sein, und Sachen zu machen, also, das Lichtschwert zu schwingen wie...

Das Bild des halb durchgeschwungenen Ugnauthen flackerte kurz vor ihrem geistigen Auge vorbei. Es war nicht mehr stark genug um sie stark zu beeinflussen, nicht nach ihrer ernüchternden Erkenntnis in der letzten Nacht, aber es reichte aus um sie einen Moment inne halten zu lassen.
Ein Teil ihres Gehirns wollte indes Sarid antworten, als diese den Jedi-Kodex rezitierte, doch sowohl die gleich darauf folgende Erwähnung des nahen Todes als auch die Erfahrungen aus zahlreichen Diskusionsforen hielt sie davon ab den Kodex im Detail durchsprechen und hinterfragen zu wollen.
Rilanja hatte elendig lange Abhandlungen darüber gelesen, wie der Kodex interpretiert werden konnte - einschließlich mehrerer, die darin einen Vorwand für freie Liebe sahen und eines besonderes interessanten Falles, in dem jemand die Jedi-Regeln als Backrezept für einen Kuchen aus schwarzer Schokolade uminterpretiert und sich dann Seitenlang über die darin implizierten moralischen Probleme ausließ.
Vielleicht war ihr Gehirn doch noch nicht so ganz enteist, wie die Echsin gehofft hatte.


Das mit dem Tunnelblick kenne ich. Bei billigen Filmen merkt man häufig, dass die Choreographioen am Rand von Kampfszenen zu wünschen übrig lassen, weil ja jeder auf die Hauptdarsteller schauen soll. Ich meine... das geht wahrscheinlich in die selbe Richtung, und ich werde versuchen das auszunutzen, also ich meine nicht durch schwache Choreographien, und natürlich ist bei uns gar nichts choreographiert, das will ich damit auch gar nicht andeuten, aber...Was mich immer fasziniert hat ist, wenn ein Held jemanden anschaut und nach kurzer Zeit alles über ihn weiß - also zumindest Herkunftsplaneten und sozialen Stand, und daraus können sie auf ihre Schwächen schließen und so...

Etwas betreten folgte die junge Geschuppte der Corellianerin nach draußen und auf eines der Reittiere, und überlegte sich ob es Sinn machen würde ihr Lichtschwert zu verstecken und so zu tun als wäre sie - zumindest für ihre Verhandlungspartner - eine Art Sektretärin oder Gehilfin, die das ganze auf einem Datapad mitstenotypisierte. Aber genauso gut konnte man die Verhandlungen - wenn denn wirklich welche statt fanden - auch aufzeichnen oder sonst wie technisch festhalten, so dass diese Idee wohl nicht wirklich glaubhaft rüberkommen würde.
Während sie gemütlich nebeneinander her durch die Eiswüste ritten und sich Rilanjas Beine langsam entspannten, die sich zuvor krampfhaft an das Schneebantha geklemmt hatten. Das Tier schien sie in nächster Zeit nicht abwerfen zu wollen.


Sag mal, trainierst du eigentlich? Also nicht mit dem Lichtschwert, sondern so? Krafttraining, Dehnübungen, so was mein ich. Muss man das als Jedi machen?


Alzoc III - Schneebanthas auf dem Weg zum Verhandlungsort - Sarid und Rilanja
 
Alzoc III - Schneebanthas auf dem Weg zum Verhandlungsort - Rilanja und Sarid

Während Rilanja und Sarid auf ihren Schneebanthas relativ gemütlich zum Verhandlungsort ritten nutzten sie die Zeit, um weiterhin einige ausbildungsbezogene Dinge zu besprechen, was Sarid als Meisterin auch sichtlich gut tun. Zu Rilanja drangen ihre Worte wirklich durch. Die junge Frau, deren Leben zuvor von Holofilmen und kleineren Gaunereien bestimmt war, war wirklich dabei sich zu verändern - und sehr zum Positiven aus Jedisicht. Es machte der Corellianerin Spaß sie zu lehren, da sie die Erfolge ziemlich schnell zu sehen bekam. Die grüngeschuppte Padawan war wissbegierig und vermochte mittlerweile sogar aus den Holofilmen, die sie früher so gerne angesehen hatte auch hilfreiche Aspekte heraus zu lesen, womit Sarid an sich gar nicht gerechnet hatte und tendentiell als eher hinderlich eingestuft hätte. Für sich insgeheim lächelnd und mit auf den Talkessel vor sich gerichtetem Blick durchforstete sie deshalb für einen Moment ihr Gedächtnis.

Gehört habe ich schon einmal davon, dass es möglich sein soll einen Machtbegabten irgendwie zu blenden, so dass dieser nicht mehr in der Lage ist Kontakt zur Macht zu bekommen. Aber diese alte, sehr mächtige Technik dürfte wohl kaum noch jemand beherrschen. Sie ist vielleicht rekonstruierbar, wenn die Jedibibliothek irgendwann wieder vollständig hergestellt ist. Aber bis dahin ist es besser dies erstmal außen vor zu lassen. Dies wäre eine grauenvolle Strafe für jedes machtbegabte Lebewesen.

Stellte Sarid ihren Standpunkt dazu ziemlich klar da. Als Rilanja dann ihre Frage präzisierte nickte die Jedi-Advisorin kurz.

Ich weiß, was du mir sagen willst, Padawan. Aber von meiner Warte aus ist es die Macht auf die ich mich absolut verlassen kann. Alle anderen Sinn können getäuscht werden. Bis du aber so weit bist musst du trainieren, trainieren und nochmals trainieren, denn dies geschieht nicht von heut auf morgen. Je tiefer, je fester deine Verbindung zur Macht ist, desto schwerer wird es auch für Gegner sein dich zu besiegen. Halte ruhig fest an deinem Traum. Du bist doch hier, um eine Jedi zu werden und du bist dabei auf einem wirklich guten Weg. Das kann ich dir als deine Meisterin versichern, weiter so!

Lobte Sarid ihre Padawan, um sie zu ermutigen genauso weiter zu machen wie bisher. Als Jedi hatte Sarid ja nach dem Fall Corellias so viele Misserfolge einstecken müssen. Eine ihrer damaligen Padawane namens Summer Korr war mit deren Erlebnissen bei dieser Niederlage nicht zurecht gekommen und hatte traumatisiert die Jedi verlassen. Und Kestrel war damals auch nicht unbedingt die einfachste Padawan gewesen. Die Umstände damals waren allerdings noch von viel größerer Hoffnungslosigkeit bestimmt worden als heute, so dass dies sehr an Sarid genagt hatte. Sonst hätte sie selbst ja auch den Jedi nicht den Rücken zugekehrt, um erstmal selbst mit ihrer ganz persönlichen Niederlage - dem Fall Corellias und der Zersprengung des Jedi-Ordens und der Republik - klar zu kommen. Dafür war Rilanja hier und deren Ausbildungserfolge, immerhin die erste Padawan, deren Ausbildung sie nach ihrer Rückkehr übernommen hatte, wirklich Balsam für Sarids geschundene Jediseele. Lächelnd verfolgte die Jedi-Advisorin daher wie die Falleen einige Dinge aufzählte, die dieser in Holofilmen aufgefallen waren und nickte schließlich.

Brianna würde dir an der Stelle vermutlich sagen, dass man aus der Kampfweise einer Person schon viel herauslesen kann. Ich bevorzuge hingegen den gesunden Verstand und die Macht. Sie kann dir über den Charakter eines Wesens wirklich einiges mitteilen, aber den Herkunftsplaneten und den sozialen Stand einer Person konnte ich damit bisher noch nicht herauslesen. Wenn dann höchstens aufgrund der Spezies und der Art der Kleidung, aber das kann bekanntlich jeder, auch ohne Macht.

Fügte die Corellianerin trocken hinzu.

Und ja, natürlich muss ich trainieren, um körperlich fit zu bleiben. Je fitter du bist, desto weniger musst du dich auf die Macht verlassen und kannst dich auf andere Dinge konzentrieren. Das ist immer von Vorteil. Darum habe ich mir...

Dann piepte zweimal kurz hintereinander ihr Komm. Ohne weiterzusprechen griff sie nach ihrem Komm - die Nachrichten dürften vermutlich wichtig sein. Die Erste war von Kestrel, die andere von Brianna.

Ok, Kestrel sagt wir sollen uns Zeit lassen, da auf der rechten Seite des Talkessels irgendeine Bombe ist.

Informierte die ältere Frau ihre Mitjedi noch nicht sonderlich beunruhigt, während sie mittlerweile am Rand des Tals angekommen waren. In einiger Distanz waren schon dunkle Flecken im Schnee erkennbar, wohl ihre "Verhandlungspartner".

Und Brianna ist offenbar schon auf Mandalorianer gestoßen. Das verheißt nichts Gutes.

Dies war jedenfalls eine viel schlechtere Nachricht und beunruhigte die Jedi-Advisorin schon etwas. Es war ohnehin seltsam mit diesem so zerrissenem Volk der Mandalorianer. Jahrelang hatte man kaum einen von ihnen gesehen und Sarid war als Jedi damals wirklich viel herum gekommen. Jetzt allerdings begegneten ihr innerhalb von zwei, drei Wochen schon das zweite Mal Mitglieder dieses Volkes.

Diese tragen Rüstungen, die einen gewissen Schutz gegen Lichtschwerter bieten glaube ich. Also ziele auf deren schwache Stellen. Solche hat jede Rüstung. Zudem müsste uns die Elektronik, die darin enthalten ist auch einige Angriffsmöglichkeiten geben.

Überlegte die Corellianerin. So verspürte Sarid umgehend den Wunsch nach einigen EMP-Granaten, da diese bestimmt auch die Rüstungselektronik ausschalten würde. Aber natürlich hatte Sarid solche nicht dabei. So oder so wurde ihre Aufgabe damit bestimmt nicht einfacher, ganz im Gegenteil. Umso wichtiger war damit, dass die anderen Jediteams ihre Aufgaben zügig und gründlich erledigten und sie so zumindest vor Beschuss feindlicher Scharfschützen beschützten. Denn einiges war damit klar, die Bad Wolves waren nicht hier, um zu verhandeln. Es war wie erwartet eine Falle.

Seien wir besser auf der Hut, Rilanja.

Warnte sie deshalb ihre Padawan, als plötzlich eine laute Explosion ertönte, sich eine Lawine vom rechten Hang löste und in die Tiefe donnerte. Ihre ersten Gedanken galten sofort Kestrel und Kadajj. Von ihrer ehemaligen Padawan wusste Sarid sofort, dass es dieser gut ging, denn deren Tod hätte sie durch die Macht gefühlt. Als wenig später dann eine Gestalt auf einem Schneebantha wie ein Beserker den Hang hinab jagte und Sarid ihre Machtsinne auf die Präsenz richtete wusste sie auch, dass Kadajj noch am Leben war. Jedoch war die Jedi-Advisorin mit einem Mal wütend auf die Rattataki. Warum hatte diese so leichtfertig ihre Anwesenheit verraten? Wenn die Piraten bis zum jetztigen Zeitpunkt vielleicht noch nicht gewusst hatten, dass sie beiden nicht die einzigen Jedi am Verhandlungsort waren, dann wussten sie es jetzt mit Sicherheit. Dabei hatte die Möchtegernpadawan auch noch den klaren Auftrag bekommen Kestrel zu unterstützen. Was hatte sich diese gefühlte Einfrauarmee dabei bloß gedacht? Warum war sie nicht dort geblieben, wo sie hätte sein sollen - an Kestrels Seite, schoss der Corellianerin durch den Kopf. Damit hatte Kadajj den Plan, den sie gefasst hatten jedenfalls gründlich vermasselt. Energisch trieb die ältere Jedi sofort ihr Schneebantha an und lenkte es den Überresten der Lawine vorbei, welche vielleicht die Hälfte das Taleingangs versperrt hatten.

Los, schnell!!

Brüllte sie Rilanja zu. Erwartungsgemäß eröffneten die Piraten und wohl auch die Mandalorianer einschließlich einiger Scharfschützen dem Schusswinkel nach das Feuer auf die berittene Gestalt, die sich wie ein wild gewordener Gamorreaner todesmutig den Hang herab stürzte. Sie war zudem sehr leicht als Gegner erkennbar, denn keiner von ihnen ritt auf Schneebanthas. Vor ihrem geistigen Auge sah Sarid die eigenwillige und undisziplinierte Rattataki bereits von mehreren Blasterschüssen getroffen tot zu Boden fallen. Dabei war diese doch schwanger! Mit rasendem Puls und einem beschleunigenden Schneebantha näherte sich Sarid dem Kampfschauplatz. Sich selbst zur Ruhe mahnend holte sie ihr Lichtschwert vom Gürtel und hielt sich bereit, abzuspringen, sobald jemand auf sie zu schießen anfangen sollte. Immerhin dafür bot die wild gewordene Padawananwärterin eine gute Ablenkung, aber das war auch schon das einzig Positive, was Sarid deren unerwarteter Aktion vorerst abgewinnen konnte.

Alzoc III - beim Verhandlungsort - etwas entfernt Kadajj - Rilanja und Sarid
 
@Kadajj: tolle Einzelleistung :cool:

Alzoc III - Schneebanthas auf dem Weg zum Verhandlungsort - Sarid und Rilanja

Rilanja beobachtete die Umgebung mehr oder weniger interessiert, in einer Art Wartezustand, der beinahe so schlimm war die es die Anspannung im Kampf gewesen war. Doch die Worte ihrer Meisterin drangen klar zu ihr durch, und was Sarid sagte ließ sie begeistert aufhorchen.

Es gibt alte, mächtige Techniken? Noch dazu welche, die in Vergessenheit geraten sind? Ich dachte immer in Zeiten von Datensicherung über das Holonet und ständig fallenden Datenkartenpreisen geht dem Orden kein Wissen mehr verloren, und eigentlich gibt es die Technologien ja schon seit Jahrtausenden, oder? Ich meine, wie kann eine Technik verloren gehen, wenn man sie doch irgendwie niederschreiben kann, und sei es in Form einer Abhandlung... Die braucht weitaus weniger Daten als medizinische Scans, oder? Kann man die Macht so überhaupt fassen, also indem man Hirnströme misst oder so? Wobei das eigentlich nebensächlich ist... Gibt es die ganzen anderen Sachen dann auch, von denen ich immer geglaubt hab es wären Filmmärchen? Ich bin nämlich nicht so leichtgläubig, ich meine, nicht ganz so, wie manche vielleicht meinen, also nicht immer...

meinte sie etwas verlegen, und fürchtete schon wieder zu viel zu reden, aber die Corellianerin machte auf die Falleen nicht den Eindruck zu jener Art von Meistern zu gehören, die lieber sich selbst als andere redeten hörten.

Gibt es etwa auch Machtaale? Die Phönix-Asteroiden? Oder gar hohle Grohne?

Irgendetwas sagte der Geschuppten, dass sie langsam in die Bereiche übertriebenen Enthusiasmus abdriftete, aber irgend ein Ventil brauchte die junge Frau im Moment scheinbar. Das Lob ihrer Meisterin trug seinerseits dazu bei, dass sie sich etwas beruhigen konnte, und die Antwort auf ihre letzte Frage verwirrte sie genug, um sie mit der Antwort einen Moment zögern zu lassen - lange genug, um dabei von den Komm-Nachrichten der Vorhut unterbrochen zu werden.
Was sie hätte fragen wollen war, wieso Sarid denn trainieren musste, um sich nicht auf die Macht verlassen zu müssen, wenn sie sich doch mehr als alles andere auf die Macht verlassen wollte. Aber dieser kleine Widerspruch musste wohl warten.


Was sind Mandos? Also, ich meine, ich kenne viele Interpretationen, von delikaten Früchten bis hin zu tödlichen Früchtchen, aber ich nehme an...

Die Erklärung ihrer Meisterin deckte sich mit einigen der Film-Mandalorianer, die sie kannte, doch ein anderer Gedanke drängte sich in den Vordergrund, als die erfahrene Jedi davon sprach Schwachstellen anzugreifen.
Das würde bedeuten, nein, das bedeutete, dass sie aktiv und offensiv kämpfen musste, und das wiederum ging nur, wenn die bereit wäre zu töten... Aber das wären ihre Gegner auch, nicht wahr?
Dieses Mal - und eine innere Stimme machte einen dicken Strich an einen inneren Kalender - war ihr Mundwerk ausnahmsweise Schneller als ihre leicht von Panik angeschwitzten Gedanken.


An den Gelenken, nicht wahr? Und man kann eine Klinge an schützendem Material entlang gleiten lassen, um ein Gelenk zu treffen, und die Klinge kann wenn der Gegner Pech hat darin stecken bleiben, wenn auch bei einem Lichtschwert nicht lange.

Es klang logisch, und wurde durch Worte und Taten verschiedener Filmhelden gedeckt, aber- könnte sie das tun? Jemandem mit der Absicht anzugreifen, ihn zu verletzen, ihm einen Arm oder ein Bein oder einen Kopf abzutrennen? Zwar gab es dabei Abstufungen, aber die Grundproblematik war die gleiche.
Der Gedanke wie sie sich fühlen würde, wenn sie einen Arm verlor...
Die Warnung ihrer Meisterin war eine willkommene wenn auch erschreckende Ablenkung - endlich ging es los. Mit einer Hand nahm sie ihr Lichtschwert vom Gürtel, mit der anderen hielt die das Steuerseil des Schneebanthas.
Die Lawine machte den Eindruck eines massiven Spezialeffektes, und ließ sie stehen bleiben. Mit offen stehendem Mund bewunderte die junge Frau die Details, die stimmigen Soundeffekte - ein leises Grummeln - und die Dynamik der gesamten Szene. Doch ein Artefakt fiel ihr auf, allerdings erst, nachdem die Lawine zur Ruhe gekommen war. Ein Punkt, der sich nach vorne bewegte - nein, ein Schneebantha, das musste eine der Jedi sein, aber...
Eigentlich war es logisch. Sie hatte nicht besonders gut aufgepasst, aber die einzige, der sie in dieser Richtung so etwas zutrauen würde - überhaupt die einzige, egal in welcher Richtung - war Kadajj.
Auf Anhieb fielen der angehenden Jedi drei Sendungen ein, zwei davon sogar seriös, in der sich erfahrene Spezialisten um solche Problemfälle kümmerten - um zu junge Mütter, die Angst vor ihrem Kind hatten. Anders konnte sich Rilanja das Verhalten der Rattataki nicht erklären, wenn sie sich wirklich grade in Todesverachtung in den nahezu sicheren Tod stürzte. Professionelle Hilfe war das Mindeste, was man ihr anbieten musste.
Ihre Meisterin war bereits zehn Meter weiter, als die Grüne ihr Reittier antrieb, ihr Lichtschwert zündete und hinter der Menschin her ritt. Instinktiv bewegte sie ihre Klinge, um einen der ersten Vorboten des Blasterhagels zu reflektieren, und spätestens da hatte ihr Gehirn abgeschaltet.
Nicht so viel denken fiel eigentlich ganz leicht wenn man starr vor Panik war. Immer wieder wehrte sie Schüsse ab oder wurde fast davon getroffen. Das konnte ja was werden, wenn nicht mal die eigene Seite fair spielte...


Alzoc III - panische Schneebanthas auf dem Weg zum Verhandlungsort - Sarid und Rilanja
 
[Alzoc III - Verhandlungsort, rechtsseitige Berge] – Kadajj, Kestrel

Die Antworten der Padawan kamen ziemlich gereizt und patzig rüber. Ja fast schon überheblich, als wäre sie die Allwissende. Was war denn schon wieder in die Rattataki gefahren? Sie behandelte sie doch auch nicht so. Weshalb war diese schon wieder so schlecht gelaunt, dass sie jene Laune an ihr ausließ? Sie hatte ihr nichts getan! Konnte sich die Rattataki nicht mal im Ernstfall zusammenreißen? Schließlich waren sie hier auf Mission und hatten einen Auftrag! Sie waren ein Team! Die Ritterin schluckte einen ebenfalls bissigen Kommentar herunter und beließ es einfach dabei, dass sie nur nickte. Das konnte ja was werden... . Als sie jedoch davon sprach, ihren Droiden nicht opfern zu wollen, sah Kestrel sie ein wenig vorwurfsvoll an.

„Ja, aber bitte vergiss nicht, dass er nur ein Droide ist und wir reden hier über unseren Schutz und der Sicherheit von Sarid und Rilanja und wir sind alle Lebewesen, da kann man nicht einen Droiden höher stellen. Er ist ersetzbar, wir nicht. Aber, ja...vielleicht fällt uns noch was anderes ein. Würde Levon denn theoretisch vom Programm her entschärfen können? Ich meine, falls uns nichts besseres einfällt?“


Fragte Kestrel und versuchte mit der Macht die Umgebung abzutasten, ob sich in der Nähe jemand versteckt hatte, um die Bombe eventuell fern zu zünden, doch sie wurde durch ein Piepen ihres Koms unterbrochen. Ob Sarid zurückgeschrieben hatte? Als sie das Kom jedoch herausnahm, war es eine Nachricht von ihrer Padawan. Das hier Mandolorianer waren, machte sie nicht ganz so unsicher wie der Teil, dass Brianna tatsächlich eine Vorahnung gehabt hatte. Blieb nur zu hoffen, dass der andere Teil ihrer Vorahnung sich nicht auch bewahrheitete. Kestrel machte sich Sorgen und versuchte mit bloßen Augen zur anderen Seite des Tals zu sehen und entdeckte dort auch bereits Spuren eines Kampfes. Doch mit den bloßen Augen konnte sie nicht viel mehr erkennen, doch sie spürte, dass ihre Padawan noch lebte, was sie wieder etwas beruhigte. Doch Kestrel fuhr zusammen, als Kadajj plötzlich wie von etwas gestochen anfing über das gesamte Tal zu brüllen, was wahrscheinlich zur Folge hatte, dass die Bombe plötzlich explodierte. Hatte sie den Verstand verloren!?

Kestrel musste mehreren fliegenden Geschossen durch die Explosion ausweichen und verlor das Gleichgewicht, als die Erde unter ihr wegrutschte. Mit der Macht fing sich die junge Ritterin jedoch und schützte sich mit einer Machtblase gegen weitere herabfallender Gesteins-und Eisbrocken und hangelte sich auf einen etwas tiefer gelegeneren Felsvorsprung. Sofort sah sie sich hektisch suchend nach der Rattataki um, aus Angst ihr könnte etwas passiert sein. Wie konnte jene nur so leichtsinnig sein?! Sie hätte sie wenigstens vorwarnen können, dass sie jetzt die Bombe auslösen wollte! Sie hatten beide viel zu dicht gestanden! Das hätte übel ausgehen können. Blieb nur zu hoffen, dass Sarid die Nachricht bereits gelesen hatte und in Deckung gegangen war, denn momentan konnte Kestrel nicht gleich etwas sehen, da der Schnee und die ganze Erde sehr viel aufgewirbelt hatte.
Während sie sich umsah entdeckte sie schließlich die wild gewordene Rattataki, welche wie eine besengte durch das nun von ihr eröffnete Schlachtfeld ritt, als wäre sie eine Superheldin. Erschrocken über das, was die Ritterin sah, schüttelte sie ihren Kopf.

„Ich fass es einfach nicht... .“

Flüsterte sie vor sich hin. Kestrel war wütend und enttäuscht von der Rattataki. Sie hatten zusammenarbeiten sollen und stattdessen hatte jene sie und andere in Gefahr gebracht. Nein schlimmer noch...jene hatte sie stehen lassen und den ganzen Plan der gesamten Gruppe über Board geworfen! Alle ihre Gespräche mit ihr...hatten nichts gebracht. Dabei war sie so voller Hoffnung gewesen, dass aus der jungen Frau noch etwas werden könnte, doch anscheinend hatte sie sich geirrt. Wahrscheinlich hatten sie sich alle in ihr geirrt... .
Kestrel atmete einmal tief durch und entdeckte dann weiter unten von ihr ein totes Rennschneebantha. Ihr Bantha... . Es musste von einem der Brocken getroffen worden sein, während der Explosion. Wieder atmete die Ritterin durch und versuchte für den Moment zu vergessen, dass Kadajj momenten auch sie damit in Lebensgefahr brachte, denn sie war ohne Schutz. Ihr Auftrag hatte bedeutet, sich gegenseitig zu schützen, um so Sarid und Rilanja zu beschützen, aber anscheinend hatte die Rattataki da etwas nicht verstanden. Kestrel mahnte sich selbst zur Ruhe und sah sich dann auch gezwungen ihr Lichtschwert zu zünden, als drei Piraten auf sie von oben zusprangen. Wahrscheinlich jene, welche sie vorhin nicht so schnell mit der Macht hatte erspüren können und höchstwahrscheinlich auch per Fernzündung die Bombe gezündet hatten oder aber sie hatten dort einfach nur gelauert... . Alle drei waren mit schweren Blastern bewaffnet und eröffneten gleichzeitig das Feuer auf die junge Ritterin. Mühsam parierte sie alle drei Schüsse und wünschte sich nichts sehnlicher, als jemanden an ihrer Seite! Die Rattataki war schwanger! Wie konnte sie nur so leichtsinnig sein!? Sie könnte jene nicht aufhalten oder mehr beschützen. Sie war viel zu weit weg und in Rage, als dass sie jene retten könnte. Das wäre ja für sie genauso ein Selbstmord. Wieso tat die Rattataki das nur? Das war für Kestrel unverständlich. Mit einem Satz sprang sie mit einem gekonnten Machtsprung noch eine Ebene tiefer, um die Piraten von weiter oben etwas abzuhängen. Doch die Felsvorsprünge gaben ihr nicht den erwünschten Schutz, so dass sie erneut viele Blasterschüsse ablenken musste. Einige Schüsse konnte sie dabei so ablenken, so dass sie wieder zurück zum Gegner gingen, doch nur einen traf sie dabei in die Hand, so dass er die Waffe fallen ließ. Die anderen Beiden schossen jedoch unermüdlich weiter und Kestrel spürte, dass auch weitere Gegner von unten bereits auch auf sie zielten. Kestrel wurde unruhig und fühlte sich ein wenig in die Ecke gedrängt. Ohne Rennschneebantha war sie sehr langsam im Abstieg. Wieder fluchte sie innerlich auf Kadajj, doch sie konnte es jetzt nicht ändern und musste das Beste daraus machen!
Wieder sprang sie nun mehrere Meter nach unten und bremste ihre Landung mit der Macht. Immer und immer wieder lenkte sie die Schüsse ihrer Angreifer zurück und machte sie damit ungefährlich. Nur selten traf sie einen ernsthaft, doch tödlich traf sie mit Absicht keinen. Als sie den Rest halb schlitternd auf dem Schnee nach unten kam, entdeckte sie schließlich auch Sarid und Rilanja auf ihren Bantha. Etwas erschöpft und noch mit einem pochendem Herzen durch den gefährlichen Abstieg, der noch ganz anders hätte ausgehen können, erreichte sie keuchend Sarid und Rilanja und ließ ihr Lichtschwert dabei erhoben, um weitere Blasterschüsse abzuwehren.


„Ich...es tut mir leid. Sie hat einfach losgeschrien, hat die Bombe damit gezündet und ist wie eine irre losgeritten. Ich konnte sie nicht aufhalten...ich selbst hatte zun Tun mit dem Erdrutsch und den ganzen versteckten Piraten dort...mein Schneebantha ist durch die Explosion auch tot! Kadajj hat nicht vorgewarnt und hat die Bombe einfach ausgelöst. Wir standen viel zu dicht! Sie hat mich einfach stehen lassen!“

Erklärte Kestrel knapp empört und außer Atem, während sie immer wieder einen Blasterschuss ablenkte.

„Ich weiß gar nicht, was plötzlich in sie gefahren ist! Wir hatten keinen Streit, aber sie war plötzlich da oben so komisch gewesen und meinte, das eh alles falsch sei. Ich wusste nicht, was sie damit meinte... . Könnt ihr beide euch einen Reim daraus machen?“

Fragte die junge Ritterin. Erst jetzt wurde ihr nach und nach bewusst, wie gefährlich die Situation gewesen war. Sie hatte sich alleine gelassen gefühlt. Im Stich gelassen! Sie war so fast schutzlos gewesen.

„Was hat sie sich dabei nur gedacht... .“

Meinte Kestrel enttäuscht und war verwundert, dass die Rattataki überhaupt noch wohlauf war. Nicht, dass sie ihr das nicht wünschte, aber was sie da tat war Selbstmord.

„Sie hat uns die gesamte Planung durcheinandergebracht... .“


Meinte Kestrel wütend und mahnte sich selbst zur Ruhe und ließ die Macht kurz gezielt durch ihren Körper fließen, um sich von dem Schrecken ein wenig zu beruhigen. Sie musste sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren, denn sie konnte jetzt eh nicht mehr ändern was passiert war und es so nehmen wie es kam.


„Es sind ziemlich viele...was schlagt ihr Beide vor? Kann ich euch irgendwie helfen?“


Fragte Kestrel und sah Sarid und Rilanja fragend an.

„Ihr seid nicht zufällig mit irgendeinen der Piraten ins Gespräch gekommen oder?“

Alzoc III - beim Verhandlungsort - etwas entfernt Kadajj – Rilanja, Kestrel und Sarid
 
- Alzoc III - Verhandlungsort, erstes Mandoversteck links - mit Captain Hammers Söldnertruppe, Beemweh, Drayah und Brianna

Die Sekunden vergingen wie in Zeitlupe. Aketos hatte gerade den Blaster des Mando zerstört und dieser hatte eine silbrig glänzende Klinge gezogen. Der fremde Söldner setzte gerade zu einem Hieb an, als die junge Kamino die vertraute Stimme von Brianna hörte, die sie lobte. Der Mando starb in seiner Bewegung ab und betrachtet kurz die grün leuchtende Klinge von Brianna, die ihr Lichtschwert gezündet hatte.

Gekonnt suggerierte die Echani dem Mando auch, dass die beiden Jedi Meister und Padawan seien. Zumindest hörte es sich für Aketos so an. Wobei sich Aketos aber auch schon wieder in ihrer Ehre verletzt fühlte, da es sich für die Kamino so anhörte, als ob Brianna das Wort “Padawan” doch etwas abfälliger betonte. Unterbewusst vielleicht, aber sie hat es getan. Aketos Kopf schnellte etwas zur Seite in Briannas Richtung, sie verlor aber den Mando nicht aus den Augen. Der hätte ja weiß die Macht sonst machen können, was er wollte.

Plötzlich, bevor das Kampfgeschehen weiter gehen hätte können, trabte von hinten ein völlig außer Rand und Band geratener Beemweh an, dessen Sohn Draya ihn anscheinend nicht mehr halten hatte können. Das einzige, was Aketos noch übrig blieb war, da sie ja direkt in der Einflugschneise des Pelzwesen waren, sich nach links in den Schnee zu hechten. Das tat sie dann auch. Schräg nach vorne rechts und dabei versuchte sie noch, mit dem schmalen ende des Stabes das Knie des noch stehenden und perplexen Mandos zu treffen. Ein unschönes Geräusch war noch zu hören und dann sah Aketos schwarz und hatte den Mund voller Schnee. Die Schneequaste war weicher als vorher angenommen und Aketos brauchte einige Augenblicke, bevor sie sich wieder freigebuddelt und freigestrampelt hatte.

Was die junge Kamino dann sah, war haaresträubend. Beemweh saß auf dem Brustpanzer des Mandalorianersöldners. Jener unter ihm war wie fixiert, strampelte aber noch ein bisschen. Draya war dabei das Schlimmste abzuwenden, indem er seinen Vater versuchte von dem Söldner runterzuzerren. Vergeblich. Es war ein Gewirr aus Fell, Armen und Beinen. Aketos hoffte nur, dass nicht auch Brianna irgendwo in diesem Knäuel war. Plötzlich fühlte Aketos eine Ruhe und sie stand auf. Ein Schrei der Silberprinzessin zerriss die “Stille”. Kampfgas. Die Kamino frohr quasi erst einmal ein, wusste erst nicht, was sie tun sollte. Dann atmete sie einfach aus. So viel sie konnte und rannte los. Im rennen, packte sie Draya am Arm und riss ihn mit. Dieses kurze Zeichen genügte dem Beemweh seinem Sohn und dieser rannte ebenfalls los. Jedoch was sie sah, versetzte sie in Staunen. Brianna stemmte Beemweh hoch und rannte mit ihm in Aketos Richtung. Die junge Kamino musste sich aber mehr und mehr auf sich selber konzentrieren, da der Sauerstoff wirklich knapp wurde. Der bullige Talz ließ seine Beute aber nicht los, sonder schleifte sie hinter sich her. Circa 100 Standardmeter weiter, der Wind wehte zum Glück in die andere Richtung ließ sich Aketos auf die Knie sinken, stützte sich mit den Händen ab und rang nach Luft. Erst wurde ihr kurz schwarz vor Augen, dann normalisierte sich ihr Stoffwechsel wieder.


Es geht schon. Danke Brianna...

Antwortete die Kamino immer noch außer Atem. Beemweh hielt währenddessen den Helm des Kriegers hoch. Beskar, dacht sich Aketos. Wahrscheinlich mit außerordentlichen technischen Spielereien. Brianna war jedoch nicht so ganz begeistert von der ganzen Sache. Sprichwörtlich machte die Silberprinzessin den Talz zum Gamorreaner. Sie war zwar hart mit ihren Worten, aber es stimmte. Aketos wendete sich derweil an Draya.

Meinst du, du kannst deinen Vater davon überzeugen, dass er zum Schiff zurück geht? So etwas könnte uns wirklich alle das Leben kosten. Und je mehr Leben wir hier retten können, um so besser wäre es. Ich bin jedenfalls nicht hier um zu morden.

Der Übersetzer zirpte fertig und Draya stimmte den Worten von Aketos zu. Er versprach, dass er es zumindest versuchen würde, nachdem sein Vater von seinem Rausch herunter gekommen war. Währenddessen stand Aketos auf und ging zu dem Toten. Ein erster Blick verriet, dass er nicht rein menschlich war. Entweder stammten die Menschen von verschiedenen Planeten, oder irgendetwas anderes hatte sich hineingekreuzt.

Mmmmmm... unrein...

Aketos rümpfte etwas die Nase und sagte die Worte eher zu sich selber. Aber es war trotz alledem nicht notwendig, dass dieses Wesen gestorben war. Eine dumpfe Erschütterung ließ die Luft erzittern. Aketos blickte sich um und sah, dass an der gegenüberliegenden Talwand eine Lawine abging und eine kleine schwarze Rauchwolke stieg oben am Berg auf. Das Makrobiokkular verriet ihr auch, dass eine Gestalt, sie konnte nicht genau erkennen, wer, plötzlich sich auf einen Pher’ari schwang und gen Talkessel hinab ritt. Aketos schüttelte es. Ein Gefühl kroch in ihr hoch: Kadajj.

Ja sag mal... Hat die sie nicht mehr alle?! Ist die von allen guten Geistern verlassen?! Beim großen Aiwha! Jetz ist es zu spät. Ich kann nur noch hoffen, dass sie ganz unten ankommt....

In Aketos brodelte der Ärger über so viel Unvernunft. Die hat doch einfach die Tarnung aufgegeben und bringt die ganze Operation in Gefahr. Nicht nur die ganze Operation, sondern auch Miss Sarid und das grüngeschuppte Mundwerk! Die Kamino stand mit offenem Mund da und konnte nur noch den Kopf schütteln. Blasterfeuer zerriss den Talkessel. Aketos konnte jezt nur noch Beten.

Los, Silberprinzessin,

Aketos sanfte Stimme zitterte, als sie die Wahrheit aussprechen musste, die jetz nur noch allen helfen konnte,

Wir müssen den Anderen helfen. Nicht im Tal sondern hier oben. Wir müssen so viele wie möglich ausschalten, auch wenn es vielleicht heißt, dass ich das erste mal töten müsste...

Aketos wurde bei dem Gedanken noch bleicher, als sie eh schon war.

Die da unten haben Miss Advisorin Sarid. Aber sie verlassen sich sicher auf uns. Wir dürfen nicht so versagen wie die Mission am rechten Tal.

Sie sprach sich selbst innerlich Mut zu und machte sich bereit zu laufen.

Ich will niemandem das Leben rauben....

sagte sie noch etwas leiser und wartete auf die Reaktion der Echani.

- Alzoc III - Verhandlungsort, erstes Mandoversteck links - mit Captain Hammers Söldnertruppe, Beemweh, Drayah und Brianna
 
Alzoc III - Verhandlungsort, erstes Mandoversteck links - Captain Hammers Söldnertruppe, Beemweh, Drayah, Aketos und Brianna

Die Gefühlsverwirrung ihren Gegnern gegenüber, wie Brianna im Nachhinein darüber dachte, hielt nicht lange an und spätestens als sie die verhasste Maske des charakteristischen mandalorianischen Helms sah, war es endgültig vorbei damit. Der zweite Söldner war zweifellos noch am Leben, das konnte die Padawan bereits aus einigen Schritten Entfernung sagen, doch sie verband keine positiven Empfindungen damit und versuchte, die negativen zu unterdrücken. Während Aketos hinter ihrem Rücken etwas abfälliges über den Toten murmelte, versuchte die Echani sich einzureden, dass die ganze Sache überhaupt nichts mit Gefühlen zu tun hatte. Das war keine zufällige Begegnung. Bestimmt hatte er gewusst, worauf er sich einließ, als er diesen Auftrag annahm welcher darin bestanden hatte, die Jedi zu eleminieren. Zumindest deutete sie ihren Traum so. Er hatte sich mit ihr gemessen und – erwartungsgemäß – verloren. Zweifellos hatte er mit der Möglichkeit zu Sterben gerechnet, so wie Brianna es sich nicht leisten konnte, sich zurückzunehmen um die Leben derer zu schonen, die darauf aus waren, sie und ihre Kameradinnen zu töten. Einen Wehrlosen zu töten war dagegen etwas völlig anderes, das kam nicht in Frage, und die Silberhaarige glaubte auch bereits zu wissen, wie sie ihn gewaltlos für längere Zeiträume ruhigstellen konnte.

Dazu kam es allerdings nicht, denn eine gewaltige Explosion erschütterte das Tal. Erschrocken eilte Brianna so weit sie konnte bis zum Abhang, denn sie schien sich auf der rechten Bergseite ereignet zu haben. Kestrel war nirgendwo zu sehen, was zwar nicht viel zu bedeuten hatte, doch ihr Anblick wäre beruhigend gewesen. Allerdings hätte sie ihren Tod gespürt, oder nicht? Sie müsste die Präsenz ihrer Meisterin doch fühlen können. Also konzentrierte sich die 24jährige noch ein wenig mehr, stellte sich die Coruscanti vor und tatsächlich: es stellte sich ein Gefühl der Präsenz, der Nähe ein, die ihr geistiges Bilder ihrer Meisterin umgab. Allerdings glaubte sie ebenfalls Überraschung wahrnehmen zu können, und Ärger. Worüber sich Kestrel mutmaßlich ärgerte, erfuhr Brianna, als sie die Augen öffnete. Da ritt eine von allen guten Geistern verlassene Kadajj die teilweise eingestürzte Flanke des Talkessels hinab, eine Aktion, die Aketos mit deutlichen Worten kommentiert wurde.

„Du sagst es, und ich hoffe, dass sie zudem lebend hinunterkommt,“

Brummte das silberhaarige Muskelpaket. Davon ausgehend, dass die Piraten noch mehr Scharfschützen um das Tal herum postiert hatten, war es das mit Abstand dümmste, was sie machen konnte, da hatte die Kamino völlig recht. In einer Minute wäre sie tot, dachte die teils besorgte, teils enttäuschte und verärgerte Echani. Sie konnte ihr nicht einmal zu Hilfe eilen! Immerhin war sie Nahkämpferin und konnte dort unten kaum etwas ausrichten! Doch auch die Rattataki als Blasterschützin war in keiner besseren Situation, nicht auf offenem Feld ohne Deckung gegen gut postierte Scharfschützen. Ein unfreundlicher Gedanke tauchte in Briannas Kopf auf: sie bekam den Eindruck, ihre Freundin, soweit der Begriff noch zutraf, hatte all ihre Geschichten von wegen ihrer Kampferfahrung schlicht und einfach erfunden. Den Beweis dafür sah sie vor sich. Nicht einmal eine Rattataki konnte so leichtsinnig sein, dachte die Silberhaarige. Hier sah sie eine Person, die ihr Wissen über den Kampf vielleicht ebenfalls wie Rilanja aus Filmen bezog, in denen sich die Helden todesmutig in aussichtslose Situationen warfen und überlebten. Andererseits war dieser Vergleich
inzwischen beleidigend für die Falleen, die stetig hinzulernte und wusste, wo ihr Platz war. Vielleicht hatte Kadajj irgendwelche Pseudoschlachten zusammen mit ihren Mando-Freunden geführt und glaubte jetzt, sie könnte kämpfen. Ja, so etwas in der Art musste es sein. Mit dem von Josea geprägten Begriff „Silberprinzessin“ riss Aketos Brianna aus ihren Gedanken, welche das Gesicht darüber verzog. Wesentlich vernünftiger als die glatzköpfige Furie unterhalb von ihnen sprach sie aus, was die Echani ebenfalls dachte. Sie mussten ihre Mission weiterführen, jetzt dringender denn je, auch wenn der Gedanke, töten zu müssen, der Kamino offensichtlich zu schaffen machte. Sie erinnerte sie allerdings vor lauter Kadajj überhaupt erst wieder daran, dass sie Sarid gegenüber eine Verpflichtung hatten. Dabei durfte ihre hochgewachsene Begleiterin allerdings keine Angst vor dem haben, was nun noch wahrscheinlicher als bisher nötig werden dürfte.

„Vielleicht musst du tatsächlich jemanden töten, aber lass dir gesagt sein, dass diese Leute nicht die geringsten Skrupel haben werden, dich umzubringen, oder Kadajj, Rilanja oder Sarid, wenn wir ihnen die Chance dazu lassen. Du hast recht, wir haben hier eine Aufgabe zu erfüllen, die anderen sind auf uns angewiesen, jetzt mehr denn je, da wir das Team auf der rechten Seite wohl als Ausfall betrachten müssen. Niemand, der geistig gesund ist, tötet gern, doch Zurückhaltung können wir uns in dieser Situation leider nicht leisten,“

Appelierte Brianna an ihre Begleiterin, und mit klopfendem Herzen wandte sie sich ab. Natürlich wollte sie die Rattataki nicht sterben sehen und etwas unternehmen. Es zumindest versuchen, auch wenn sie vermutlich zu spät kam. Wenigstens konnten sie Rilanja und Sarid den Rücken frei halten, während sie sich gegen die vermutlich auch auf der anderen Seite befindlichen Feinde verteidigten, welchen Kestrel unmöglich ganz alleine Herrin werden konnte. Auf dem Rückweg zu den Pher'aris verschaffte sie dem überlebenden Söldner eine weitere Phase wenig erholsamen Schlafs und eine vermutlich mittelschwere Gehirnerschütterung, um sogleich Drayah in die Arme zu laufen. Aketos hatte ihr aus der Seele gesprochen, als sie ihm ins Gewissen geredet hatte. Hoffentlich fanden sich die beiden jetzt mit der Rückkehr zum Schiff ab.

„Ich… mein Vater möchte sagen, dass es ihm leid tut. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr er in der Sklaverei gelitten hat, allerverehrteste Jedi Brianna. Als er diese neuen Fremden und ihre Waffen sah, war er so außer sich vor Zorn, dass er nicht mehr wusste, was er tat. Wir beide versprechen, dass es nicht wieder vorkommen wird und bitten euch, uns nicht zurückzuschicken. Ich glaube, das würde mein Vater nicht verkraften,“

Entschuldigte sich der kleinere der pelzigen Riesen zirpend und entlockte Brianna damit ein schicksalhaftes Seufzen. Beemweh tat ihr sehr leid nach allem, was er durchgemacht hatte und sie wusste, dass sie sich als Jedi ebenfalls besser hätte beherrschen müssen, doch eigentlich hatte sie momentan überhaupt keine Zeit für all das und erst recht nicht dafür, lange mit den Talz zu diskutieren.

„Schon gut. Mir tut es leid, deinen Vater so angeschrien zu haben, doch ohne Aketos wäre er jetzt tot. Ich möchte einfach nicht, dass noch mehr Talz sterben müssen, die Piraten haben schon genug von euch auf dem Gewissen. Deswegen ist es essentiell, wenn ihr denn unbedingt bleiben wollt, dass ihr meine Befehle befolgt und euch nicht unnötig in Gefahr bringt.“

So wie Kadajj, fügte die Echani im Stillen hinzu.

„Wenn ihr das befolgt, könnt ihr bleiben und auf das hier aufpassen.“

Ergänzte sie und hielt ihm den bewusstlosen Söldner mit ausgestreckten Armen hin.

„Kommt jetzt! Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren!“

Anhand des sich nun einstellenden Feuergefechts war es nicht schwer, die nächste Mandalorianerstellung auszumachen und mit Talzhilfe auch nicht, den schnellsten Weg durch das steinige Gelände zu finden.

„Dieses Mal haben wir keine Zeit für raffinierte Macht-Tricks. Ich gehe rein, lenke ihr Feuer auf mich und verwickele sie in den Nahkampf. Ich versuche sie von dir fernzuhalten und mich auf deinen Kampfstil einzustellen. Du kannst versuchen, sie zu entwaffnen, zu Fall zu bringen oder dir gegebenenfalls die zusammen mit den Talz vorzunehmen, die versuchen sollten, sich abzusetzen und auf Fernkampf zu geben,“

Erklärte die Kampfkünstlerin unterwegs Aketos und ermahnte sie zugleich.

„Wir können versuchen, sie nur kampfunfähig zu machen, doch wenn du wen töten kannst, tu' es, da kann ich dir leider nicht helfen. Denk' daran, dass diese Leute es darauf abgesehen haben, unsere Kameradinnen zu töten. Wir müssen sie davon abhalten, so bald es geht, und ohne selbst dabei draufzugehen.“

Alsbald kamen sie in Reichweite der aus der Entfernung erkannten Stellung, die wieder aus zwei Mann bestand und dieses Mal anscheinend auch über einen Raketenwerfer verfügte, der von dem einen gerade geladen wurde. Zudem trug der andere nicht die üblichen mittelschweren Standardrüstungen, die die Mandos am ersten Punkt getragen hatten, sondern einer der ultraschweren Sturmversionen. Brianna grinste breit ob dieser Erkenntnis – hoffentlich verstand sich dieser eine auf Nahkampf, das würde ein Spaß! Der Gedanke, auch verlieren zu können, kam ihr überhaupt nicht in den Sinn. Die Padawan konzentrierte sich und ließ ihr geistiges Bild der Umgebung klarer werden, dann lenkte sie die Energie der Macht in ihren Körper, um schneller zu werden. Geschwindigkeit hatte sie schon vor ihrer Jedi-Zeit intuitiv beherrscht, die Technik lag ihr ganz einfach. Sie nickte Aketos zu, dann stürmte sie mit irrsinnigem Tempo auf die beiden los. Als die Mandalorianer sich umdrehten, war die Silberhaarige bereits bei ihnen.

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Sarid warf ihrer Padawan einen betrübten Blick zu als diese meinte soviel Wissen könne doch nicht verloren gehen. Leider gab es eben doch Wissen, welches auf keinem Fall überall verfügbar sein durfte und andererseits doch bewahrt werden sollte. Seufzend antwortete die Jedi-Advisorin schließlich.

Weißt du, das Holonet hat schon Vorteile was das Bewahren von Wissen angeht, keine Frage. Allerdings ist bzw. ich sollte wohl besser sagen war in der Jedibibliothek auch viel Wissen gespeichert, welches speziell die Jedi betroffen hatte. Manches davon ist sicherlich trivial und ist auch im Holonet zu finden. Anderes hingegen betrifft Machttechniken und die Weisheiten alter Jedi, einiges davon sehr gefährlich und nur für sehr erfahrene Jedi geeignet. Dieses Wissen überlässt man den Sith nicht einfach, indem man es im Holonet veröffentlicht. Wissen ist Macht, Rilanja. Deshalb hatte immer nur eine begrenzte Anzahl an Personen Zugang zu dieser Bibliothek und bei Nichtjedi wurde stets überprüft wer um die Informationen gebeten hatte. Daher war dieses Wissen auch immer auf einem Ort konzentriert. Im Nachhinein betrachtet wäre es aber dennoch besser gewesen dieses stärker zu verteilen oder zumindest irgendwo zu sichern.

Dabei zuckte sie kurz mit den Schultern. Erst wenn Sarid auf Lianna war konnte sie sich wirklich ein Bild davon machen wieviel in den Kriegswirren tatsächlich verloren gegangen war.

Diese Machtaale und auch irgendwelche Phönix-Asteroiden kenne ich nicht. Aber die Galaxis ist groß und es gibt allerhand seltsames Zeugs. Aber Holocrons gibt es sehr wohl. Bei Gelegenheit kann ich dir so eines mal zeigen. Zumindest ein paar müssten bestimmt noch zu finden sein, auch in einer geschrumpften Jedibibliothek.

Bemühte sie sich halbwegs um Optimismus.

Was die Mandalorianer angeht, kennt glaub ich jeder bzw. die meisten Leute die groben Eckpunkte. Sie tragen meistens ihre schweren, markanten Rüstungen, sind bis an die Zähne bewaffnet, sie bestehen nicht aus einem einheitlichen Volk, sondern aus vielen zusammen gewürfelten Spezies und ihr Heimatplanet ist Mandalore. Für mehr Details musst du aber Kadajj fragen, schätze ich.

Dabei konnte sich Sarid allerdings ein Grinsen nicht verkneifen - so "gut" wie Rilanjas Draht zu der Rattataki war.

Aber für deren Rüstungen gilt wie für alle anderen auch, nutze ihre Schwachpunkte. Gelenke sind einer davon, ja. Oder in den Achseln und auch am Kinn. Eben alle Stellen, welche dem Träger eine gewisse Beweglichkeit lassen. Und selbst die beste Rüstung lässt sich durch wiederholte Schläge auf diesselbe Stelle durchbrechen. Aber sollte die Klinge deines Lichtschwerts irgendwann einmal tatsächlich steckenbleiben, ein kurzes Deaktivieren genügt und da ist sie wieder, frei und einsatzbereit. Aber insgesamt gesehen wird es mit diesen Mandalorianern als Gegner schon um einiges schwerer, aber unüberwindbar sind sie nicht.

Versuchte Sarid ihre Padawan gleich wieder etwas zu beruhigen. Ganz wohl war ihr selbst allerdings auch nicht bei dem Gedanken. Die Corellianerin selbst hatte bisher noch nie gegen Mandalorianer gekämpft. Gegen Sith hingegen sehr wohl, besser gesagt immer wieder. Auch das hatte sie überlebt, mit Blessuren und Narben zwar, aber dennoch. Und was konnte schon schlimmer als Sith sein? Mandalorianer ordnete sie jedenfalls nicht in diese Kategorie ein.

Als Kadajj dann den Abhang herab gestützt kam und Rilanja und Sarid beschleunigten, um zu den "Unterhändlern" zu kommen dauerte es leider nicht so lange wie Sarid gehofft hatte, bis sie auch unter Beschuss genommen wurden. Von der rechten Seite waren zwei Scharfschützenstellungen aktiv und von links eine - noch? Mit einem machtunterstützten Satz sprang die Corellianerin von ihrem Schneebantha und ließ das Tier zurück, damit es nicht verletzt wurde. Per Knopfdruck erwachte die lila Klinge ihres verbliebenen Lichtschwerts zum Leben - was auch dringend notwendig war, da schon Blasterfeuer und ähnliches auf sie einprasselte. Ganz offensichtlich gaben sich ihre Kontrahenden große Mühe sie auf Distanz zu halten was bei Jedi ja auch sehr ratsam war - oder sie wollten sie einfach so schnell wie möglich ausschalten. So oder so, es waren keine rosigen Aussichten. So war das alles nicht geplant gewesen.

Eine Erleichterung für sie in der Mitte des Tals war, dass Kestrel recht bald zu ihnen kam. Allerdings hieß dies auch, dass sie die beiden Stellungen auf der Anhöhe recht auf andere Art und Weise zum Schweigen bringen mussten.


Immer mit der Ruhe, Kestrel. Uns wird schon etwas einfallen.

Versuchte die Jedi-Advisorin über den Kampflärm hinweg etwas Optimismus zu verbreiten. Dabei war die Corellianerin jedoch sehr konzentriert sich zu verteidigen und schritt dabei langsam, aber stetig nach vorne zu den "Unterhändlern", um in Nahkampfdistanz zu kommen. Es war schon eine Erleichterung, dass sie zu mehreren waren. Allerdings war es dennoch im Normalfall nur eine Frage der Zeit, bis jemandem von ihnen ein Fehler unterlief und so weit wollte Sarid es nicht kommen lassen. Zudem reichte ihre Konzentration nicht aus, um gleichzeitig Beschuss abzuwehren und andererseits komplexe Machttechniken auszuführen. Dabei wäre sie immer für einen oder mehrere Momente abgelenkt, was lange genug war, dass ein Schuss sie treffen konnte.

Und natürlich hatten wir keine Gelegenheit für Gespräche, aber sieh es dir doch an. Die Bad Wolves haben Mandalorianer angeheuert. Also wollten sie keinesfalls verhandeln.

Rief sie der Jedi-Ritterin zu. Als Sarid dann jedoch mit pochendem Herzen wahrnahm, dass eine Rakete von der linken Seite auf sie zugeflogen kam, hatte sie eine Idee.

Schützt mich.

Brüllte die Corellianerin während sie sich hinterKestrel und Rilanja hechtete und im Flug ihr Lichtschwert wieder ausschaltete, um sich selbst im Fallen nicht zu verletzen. Zum Glück war der Schnee relativ weich. Von dort tastete sie blitzschnell nach der Macht, auf welche sie sich immer verlassen konnte. Mehr hoffend, denn wissend, ob sie schnell genug war griff sie mit der Macht nach der heran rasenden Rakete. Das Ziel, wohin sie diese umlenken wollte war offensichtlich - die Nähere der beiden Scharfschützenstellungen. Die davon ausgehenen Schüsse machten deren Position mehr als deutlich. Mit Mühe gelang es ihr diese gut genug umzulenken, damit diese annährend bei den Scharfschützen einschlug. Sarid hatte keine Ahnung was dies für eine Rakete gewesen war und wie nah sie am Ziel detonieren musste, um ihre Gegner auszuschalten. Also blieb ihr nur zu hoffen, dass es nah genug gewesen war. Nah ein paar Sekunden bangen Beobachtens nachdem sich die weiße Wolke aufgewirbelten Schnees wieder gelegt hatte schwiegen die Schützen allerdings noch immer. Das reichte für den Moment. Ob diese tot waren oder nur verschüttet spielte keine Rolle wenn man selbst ums blanke Überleben kämpfte. Dass Sarid aber in der Zeit auch zwei Streifschüsse kassiert hatte, an der Kapuze und am linken Arm, so dass diese anfingen zu stinken, bekam sie erst jetzt wirklich mit. Das war knapp! Aber sie spürte keinen Schmerz, also musste der Schneeanzug wirklich nur gestreift worden sein. Dass ihr ein bisschen kälter wurde spielte momentan ebenfalls keine Rolle. Zeit zum Erfrieren hatte hier sowieso niemand.

Die sind weg!

Rief die Corellianerin erleichtert und schloss sich wieder ihren beiden Jedikolleginnen im Kampf gegen die Piraten und/oder deren Verstärkung an.

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Zu Briannas Verzückung handelte es sich bei der Waffe, die der schwer gepanzerte Söldner zog, tatsächlich um ein Schwert aus Beskar. Er versuchte nicht etwa, sich feige auf Fernkampf zu verlegen, wie man es in einem Kampf Mandalorianer gegen Jedi erwartete – gut. Andererseits, welche Wahl hätte er denn gehabt? Hätte er den in einem harten Lichtschwertstoß zum Hals nicht im letzten Augenblick abgewehrt, wäre er jetzt ohnehin tot. Ein Blaster hätte ihm herzlich wenig geholfen, war er doch gerade einmal mit Müh und Not in der Lage gewesen, sein Schwert zu ziehen und den Angriff der silberhaarigen Padawan vorbeizuleiten. Zu seiner Verteidigung musste man sagen, dass Brianna nicht einmal eine Sekunde gebraucht hatte, um die gut zwanzig Meter Distanz zwischen ihnen zu überwinden. Es hatte lange gedauert, doch inzwischen wusste die Echani die Vorzüge der Macht, welche sie als ihr
zweites großes Talent betrachtete, wirklich zu schätzen. Ihr ganzes Leben lang war sie schon zu erstaunlichen Dingen jenseits des physikalischen Möglichen fähig gewesen, doch seit der Ausbildung bei Kestrel war sie nicht länger auf Zufall oder Glück angewiesen, sondern hatte stattdessen endlich gelernt, die in ihr steckenden Fähigkeiten zu kontrollieren und das zu vollbringen, woran sie zuvor sechs lange Jahre über gescheitert war.

Sehr wahrscheinlich hätte die Ausnahme-Kampfkünstlerin es auch ohne Macht und Lichtschwert mit ihrem Gegner aufnehmen können, doch die Bedingungen waren andere, sie waren nicht allein und die Jedi standen unter Zeitdruck, so dass Brianna froh war, auf deren kampfkraftsteigernde Wirkung zurückgreifen zu können. Besonders, weil sie auf Aketos acht geben musste. Ihr zweiter Gegner, der ebenfalls das aus dem Traum bekannte Zeichen des Hammers auf der Brust trug, lief rückwärts, um in eine von den beiden Padawanen entfernte Position zu kommen, von der er zugleich ein gutes Schussfeld auf Brianna hatte. So wie er sich bewegte, schien sie auch sein Ziel zu sein, doch das konnte sich jeden Moment ändern, weshalb sie ihn nie ganz aus den Augen lassen konnte.

Zunächst verbrachte die muskulöse Echani allerdings etwas Zeit damit, die Verteidigungen ihres mit über einem Meter neunzig wesentlich größeren Gegner zu testen und die kleinen nervigen Extras seiner offenbar mit Technik vollgestopften Rüstung zu eliminieren, zumindest jene, von denen sie wusste. Seine Rüstung widerstand tatsächlich einem normalen, leichten Lichtschwerttreffer, doch wo er einen einsteckte, ging der Lack in beißenden Qualm auf. Da man keine Echani zu sein brauchte, um vorhersagen zu können, dass der Mando seine Verteidigungen auf die erhitzte, verwundbarere Stelle konzentrierte und Brianna ohne weiteres einen schnellen Angriff unterbringen konnte, bevor sie sich gegen einen seiner in ihrem Macht-beeinflusstem Gefühl recht langsamen Schwinger verteidigen musste, konnte sie ihn im Prinzip hintreiben, wo sie ihn haben wollte.

Vermutlich hätte der hünenhafte Mensch (bei der Spezies hatte Brianna keine Zweifel) den Kampf nicht lange durchgehalten, wäre nicht der andere Mando gewesen. Er schien zu ahnen, dass sein Kamerad der Weißhaarigen nicht auf Dauer gewachsen war, oder zumindest hoffte diese das, weil er sich dann auf sie konzentrieren und sich gegen Aketos lediglich verteidigen würde – und wer sagte, dass die Kamino nicht früher oder später einen Treffer bei ihm landete? Für die Echani machte er den Kampf dagegen sehr viel schwieriger. Er benutzte seinen Blasterkarabiner nämlich im halbautomatischen Modus und feuerte kurze, schnelle Salven auf sie ab. Darunter litt naturgemäß die Genauigkeit der Waffe, doch die zukünftige Jedi tat sich mit einer präzisen Waffe leichter als mit diesen semizufälligen, schwer vorhersehbaren und abzuwehrenden Feuerstößen. Flink und geschickt wie Brianna war, war sie trotzdem fähig, diese mit dem Lichtschwert abzuwehren, doch das erforderte Konzentration und Zeit, die sie im Nahkampf mit dem Söldner nicht hatte. Ausweichen war daher die bessere Alternative, doch das störte sie ebenfalls in ihrem Rhythmus.

Gerade erst war sie einer Salve mit einem Sprung nach hinten ausgewichen, was sie in die Defensive brachte, als der Mandalorianer nachsetzte. Die Echani war dennoch nicht um einen Gegenangriff verlegen: sie machte einen Schritt nach vorne, ging in den Angriff hinein, stand aber so tief, dass der Schlag über ihren Kopf hinweg ging. Ihre eigene Attacke führte sie zum Helm, wo sie nur leichten Schaden anrichtete, obwohl irgendwelche Systeme funkensprühend ihren Dienst quittierten, doch das war ohnehin nicht das Ziel gewesen. Auf jeden Fall hatte sie ihm Respekt eingeflößt, das Schwert hoch erhoben machte er einen Schritt rückwärts, um seine Gegnerin wieder auf angenehmere Distanz zu bekommen, und startete einen eher zaghaften Gegenangriff.

Brianna, die damit gerechnet hatte, löste plötzlich ihren linken Arm vom Schwertgriff, ging ihrem Gegner ein weiteres Mal entgegen und wehrte ihn mit einer ruckartigen Bewegung ihres Unterarms und weitaus größerer Kraft ab, als dieser wohl bei einer Frau vermutet hätte. Den Schwertarm ihres Kontrahenten weit nach außen geschleudert und somit den gesamten Oberkörper entblößt, führte Brianna nur einen Sekundenbruchteil später einen Lichtschwerthieb gegen den linken Unterarm ihres Gegners, um eine dort eingebaute Waffe zu zerstören. Sofort darauf nutzte sie die große Nähe zu ihrem Gegner, um einen so harten Ellenbogenstoß gegen den Solarplexus des Menschen zu führen, dass diese mehrere Schritte weit zurückgestoßen wurde und sogar eine Delle in seiner Brustplatte aus Beskar zurückblieb.

Wichtiger noch war allerdings, exakt den präzisen Punkt getroffen zu haben. Zweifellos hatte die Rüstung den Großteil der Wucht abgefangen, doch das Metall war flexibel: es hatte genügend des Drucks auf die darunterliegende neuralgische Stelle weitergegeben, um den Kreislauf des Trägers vorübergehend stark zu schwächen. Hierbei handelte es sich um die höchste Stufe der Echani-Kampfkunst und eine, die die muskulöse junge Frau selbst nie wirklich gemeistert hatte, nämlich den Gegner durch eine bloße Berührung derselben Punkte, welche auch in der Heilkunde ihres Volkes verwendet wurden, kampfunfähig zu machen oder im Extremfall sogar zu töten. Tatsächlich erforderte es meist mehr als eine einfache Berührung, doch die Effekte konnten nichtsdestotrotz dramatisch ausfallen – oder vollständig ausbleiben, wenn man den richtigen Punkt oder Moment nur um Haaresbreite verfehlte. In diesem Fall schien es funktioniert zu haben – nicht besonders gut, da der Mandalorianer (für sie als Jedi-Heilerin) offensichtlich nicht bewusstlos war, aber immerhin und vor allem gut genug. Das Training in letzter Sekunde vor dem Holocron hatte sich also doch bezahlt gemacht – aber auch das jahrelange Abhärten, das jetzt sicherstellte, dass ihr Ellenbogen noch zu gebrauchen war.

Schon setzte die Weißhaarige nach, um ihren angeschlagenen Gegner den Todesstoß zu verpassen, um von einer weiteren Salve gestoppt zu werden. Dieses Mal wich sie nicht aus, sondern sandte einige der Blasterbolzen zurück, allerdings ohne ihren Gegner dabei zu treffen. Wie man dieses Kunststück auf diese Distanz fertigbringen sollte, war Brianna ohnehin ein Rätsel. Dafür müsste man die Schüsse mit unglaublicher Genauigkeit mit der letztendlich runden Lichtschwertklinge abwehren, und niemand konnte diese Waffe so präzise führen. Außer natürlich, es hing mit dem Gerede, sich völlig der Macht hinzugeben zusammen, doch das war der Echani-Padawan ohnehin nicht geheuer. Schließlich wollte sie selbst kämpfen und nicht von einem mystischen Energiefeld ferngesteuert werden, oder so stellte sie sich die Sache wenigstens vor.

Jedenfalls blieb ihr die Gelegenheit zu einem tödlichen Angriff verbaut, und ihr hünenhafter Gegner rappelte sich leider allzu schnell wieder. Mit einem plumpen, weit hinter seinem Kopf ausgeholten Schwerthieb versuchte er, die Verteidigung der 24jährigen zu durchbrechen, vielleicht eine Folge der Benommenheit, doch die Angegriffene hatte keine Mühe, den Schlag über ihrem Kopf zu blockieren. Die beiden Schwerter verhakten, und der Mando versuchte sich an dem schwierigen Unterfangen, die außergewöhnlich kräftige Echani mit schierer Gewalt zu überwältigen.

Brianna verstand nicht ganz, was er sich davon erhoffte und rechnete jederzeit damit, dass er eine versteckt angebrachte Waffe oder eine ähnliche Gemeinheit wie ein Tooke aus dem Helm zauberte, doch nichts dergleichen passierte. Scheinbar setzte er nun alles auf eine Karte und unterschätzte dabei die Kraft der deutlich kleineren Padawan erheblich, welche nicht die geringsten Zweifel daran hatte, dass sie ihren Gegner weitaus länger abhalten konnte als sein Schwert eine Jedi-Waffe. Nach einer nur subjektiv endlosen Zeitspanne erkannte die Echani, was der Söldner vorhatte und es behagte ihr gar nicht, denn das mandalorianische Eisen begann bereits zu glühen. Ohne seine Handschuhe hätte er die Waffe längst fallen lassen müssen oder sich die beide Hände verbrannt, doch Brianna hatte keine Wahl, und dieses Mal ging sie aufs Ganze.

Im letzten Augenblick, bevor der Gegner bei Aketos die erwartete Salve auf sie abfeuern konnte, stemmte die silberhaarige Athletin sich mit der ganzen Kraft ihrer muskulösen Beine gegen ihren Gegner, drängte ihn zurück und stieß ihn mit einen gewaltigen Fußtritt weg, der seine Brustplatte noch weiter beschädigte und die Luft aus seinen Lungen drückte. Sofort setzte sie nach, sowohl um nicht getroffen zu werden, aber auch um den Moment und ihren Vorteil auszunutzen und holte über ihre Schulter zu einem heftigen Schlag aus, den sie statt auf den Körper gegen die Waffe führte, die dem Mandalorianer nicht nur aus der Hand, sondern auch in zwei Teile gerissen wurde, die im hohen Bogen im rasch verdampfenden Schnee landeten.

Brianna grinste triumphierend, den Sieg vor Augen, doch dann wurde der Geruch von verbranntem Schneeanzug stärker und das charakteristische Geräusch von Jetpacks kam plötzlich auf – und dabei hatte sie noch keine Ahnung, dass es sich bei dem Gerät auf dem Rücken ihres Gegners keineswegs um ein solches handelte.

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Alzoc III - beim Verhandlungsort - Sarid und Rilanja

Irgendwie empfand Rilanja den Gedanken, das Wissen gefährlich sein konnte, als ungewohnt. So hatte sie das noch nie gesehen. Aber so langsam gewann sie den Eindruck, dass Unwissenheit mindestens genauso gefährlich war, allein schon wegen all dem, was sie zu wissen geglaubt hatte, und was sich jetzt als Falsch heraus stellte.
Scheinbar war das mit diesen Mandalorianern genauso. Die Falleen wollte sich nicht auf das verlassen, was sie aus Filmen wusste, denn jetzt ging es um Leben und Tod, und nach allem was Sarid sagte - und vor allem sowie sie klang - war wohl eher Respekt als Überheblichkeit angebracht, wobei die Geschuppte ohnehin in diese Richtung tendiert wäre.


Warum können dann aber nicht alle Mandalorianer sich so blutrünstig ins Verderben stürzen?

meinte sie trocken, während sie Kadajjs Abstieg beobachtete, und erst einen Moment später wurde ihr bewusst, dass sie eben laut gesprochen hatte.

Ich meine, nicht das ich gut finde, was sie tut, oder das ich ihr das wünschen würde, auch wenn es schon irgendwie aussieht als ob sie eine reichlich gefährliche Einstellung zu der ganzen Lichtschwert-Sache hätte, also gefährlicher als meine,

schob sie verlegen grinsend ein, und ihr wurde erst nachdem sie es gesagt hatte bewusst, dass man diese Bemerkung viel eher auf den Ugnauthen als auf das Loch im Fenster auf Naboo beziehen konnte.

Aber irgendwelche Probleme muss sie doch haben, immerhin hatte sie doch eine Aufgabe, und jeder muss seine Aufgabe erfüllen, also wenn man als Team Gruppe unterwegs ist, oder?

schloss die Falleen unbeholfen, um ihre eigene Unsicherheit zu überspielen, während sie weiterhin Schüsse ablenkte und immer öfter glaubte knapp dran gewesen zu sein.
Als einen Moment später Kestrel zu ihnen stieß war sie einerseits froh zu sehen, dass die menschin noch lebte, schließlich war sie Ritterin und damit eine große Unterstützung, jetzt wo eine weitere Padawan ausgefallen war, andererseits signalisierte ihre Ankunft das, was Rilanja bereits geahnt hatte - dass der ganze Plan gewaltig angefangen hatte zu riechen, und dass sie sich praktisch auf nichts von dem, was sie sich vorher ausgedacht hatte, verlassen konnte.
All die Gedanken, all die Überlegungen, all die Spekulationen wer von wo und was wohin... Mit einer Einzelleistung einer eingebildeten Einzelkämpferin erledigt.


Also das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist, dass ihr die Familienplanung zuviel geworden ist. Ich meine, man hat es ja schon in der Höhle gesehen, wie sie in Panik ausgebrochen ist weil ihr Mann mal nicht da war, und so jemand labiles kaut dann noch auf irgendwelchen Pilzen rum, und das mit einem Kind, also schwanger, ich meine verantwortungsloser geht es ja kaum.

Nach einer kutzen Pause fügte sie hinzu,

Und das will was heißen wenn ich das sage...

Mittlerweile stellte sich eine gewisse Routine dabei ein, Energieprojektile abzuwehren, doch all diese Mechanik drohte in sich zusammenzubrechen als Sarid die beiden anderen Frauen plötzlich aufforderte sie zu schützen. Sicher, das war eigentlich schon die ganze Zeit ihre Aufgabe gewesen, aber so hatte sie sich immer noch darauf verlassen können, dass die Advisorin einen Schuss noch selbst abwehren konnte, wenn er an Rilanjas Klinge vorbei kam. Oder das die Corellianerin einfach nicht merh dort sei würde, wo der Schuss durch die Luft flog, schließlich bewegte auch sie sich - und die Koordination, immer zu merken wer wo war und wer daher wo getroffen werden konnte, das war der jungen Echsin noch viel zu viel.
Sie war ohnehin schon froh überhaupt Schüsse zu erwischen.
Verkrampft setzte sie ihre Bemühungen fort, und schickte einen Blasterschuss nach dem anderen entweder gen Wolkendecke oder in den Schnee, von wo aus eine kleine Dampfwolke aufstieg,
Aus dem Augenwinkel sah sie, wie etwas schnelles, vermutlich eine Rakete, ihre Richtung änderte, und irgendwo in einiger Entfernung explodierte. Sie spürte etwas, auch wenn sie es nicht genau definieren konnte, und hatte dann den Eindruck, dass die Angriffe weniger wurden.
Mit Waffen hatte sie sich nie beschäftigt - zumindest nicht enthusiastisch - und sie kannte kaum mehr als die Namen der bekannteren Systeme, auch wenn sie wenn sich die Gelegenheit geboten hatte einen Blick auf alles geworfen hatte, was ihr interessant gedeucht hatte. Waffenhandel war einfach zu stressig für jemanden, der bei dem kleinsten Anzeichen von Problemen den Planeten wechselte...


Du bist verletzt,

stellte die Padawan fest, als sie einen Blick auf ihre Meisterin warf. Hatte sie versagt? Hatte sie es versäumt, die entscheidenden Schüsse abzuwehren? Sicherlich gab es Raketen, die sich so genau steuern ließen, dass sie in der Luft ihre Richtung änderten. Oder schlimmer, hatte sie vielleicht Schüsse so abgewehrt, dass sie Sarid getroffen hatten? Aber es war unwahrscheinlich, dass die Mandalorianer solche Waffen so stümperhaft benutzen würden, und sie war sich ziemlich sicher, dass die Jedi nichts dergleichen dabei gehabt hatten. Ihr Gehirn leistete Überstunden, ohne wirklich irgendetwas sinnvolles zustande zu bringen, dachte sie mehr oder weniger distanziert über sich.
Also blieb nur der Schluss, dass sie eben von einem Schuss an der Seite getroffen worden war.


Oh.

Es war nur eine Fleischwunde. Wahrscheinlich noch nicht mal das. Ein geschwärzter Kreis zierte ihren Thermoanzug etwas oberhalb ihrer linken Hüfte, doch sie spurte keinen Schmerz - was sicherlich in Anbetracht von Schock und all dem kein Wunder wäre. Offensichtlich hatte Sarid die Rakete umgelenkt, und wahrscheinlich war es schwerer als sie erwartet hatte, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun, also in der Macht, wobei es natürlich im richtigen Leben, oder besser in ihrem alten Leben genauso schwer gewesen war, immerhin hatte sie nie etwas zustande gebracht, wenn sie nebenbei einen Holofilm ansah und in Diskusionsforen aktiv gewesen war.
Mit Erstaunen beobachtete die Falleen die Bewegungen der Klinge in ihrer Hand - sie war immer noch dabei Schüsse abzuwehren, die sie teilweise nicht mal kommen sah, oder besser gesagt, die ein Teil ihres eingetrübten Bewusstseins nicht wahrgenommen hatte, also nicht bewusst.
Wahrscheinlich hatte der Schuss sie nicht mal verletzt, oder nicht schlimm, oder so ein Schock war noch praktischer als sie es sich ausgemalt hatte. Im Moment konnte sie noch kämpfen, und vielleicht war es wirklich nicht so schlimm, immerhin wurde ihr nicht kalt, und das wäre doch ein sicheres Zeichen für ein Versagen des Anzuges.


Wir liefern ihnen eine gelungene Vorstellung, nicht wahr?

fragte Rilanja etwas abwesend, aber irgendwo in ihrem Kopf krallte eine innere Stimme ihre Finger an den Teil ihres Bewusstseins, der für das zuständig war, das ihr zu entgleiten drohte, und weigerte sich loszulassen, egal was es war.


Alzoc III - beim Verhandlungsort - Sarid, Kestrel und Rilanja
 
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[Alzoc III - Verhandlungsort, Talkessel] – Kadajj

Kadajj verspürte in Situationen wie diesen nur selten Angst – sie hatte ein Ziel vor Augen, was als einziges zählte, und sie erlebte den Ritt durch das Tal mit einer Klarheit, die in totalem Kontrast zu dem Aufruhr um sie herum stand. Das Blasterfeuer schlug ihr immer wieder aus verschiedenen Richtungen um die Ohren – mit variierender Genauigkeit, so dass sie vermutete, dass die Piraten eigene Stellungen weiter hinten im Tal hatten, welches durch einige wenige mandalorianische Krieger verstärkt wurde. Aus der Intensität und der Richtung, aus der der Beschuss kam, schloss sie auf eine vage U-förmige Anordnung der Schützen, die vermutlich zum Taleingang geschlossen werden konnte. Indes konzentrierte sie sich darauf, die linksseitige Flanke zu erreichen, wo sie Aketos und den Talz gesehen hatte. Der Beschuss aus einer weiteren Stellung an dieser Seite ebbte plötzlich ab, aber sie hörte weiterhin die Schüsse jaulen, so dass die Schützen ein anderes Ziel gefunden haben mussten.

Das war für die Rattataki die Gelegenheit, relativ ungefährdet ihr Reittier die Flanke des Gebirgszuges hochzutreiben und bevor es den Rücken erreichte, ließ sie die Zügel fallen, um beide Hände für ihre DC freizuhaben. Anstatt eines Kampfes aber war dieser Schauplatz verlassen, bis sie eine Gestalt in einer beskar’gam erblickte, die ohne Helm im Schnee lag. Nachdem sich nach einigen Sekunden nichts in der Umgebung geregt hatte, und das Blasterfeuer weiter vorne erstarb, sprang Kadajj aus dem Sattel und ging mit angelegtem Blaster auf den vod zu.

Sie legte ihr Gewehr ab und kniete sich zu ihm nieder. So wie sein Kopf lag, war ihm das Genick gebrochen. Er war menschlich, recht gut aussehend und war etwa in Joseas Alter, was ihr einen kleinen Stich ins Herz versetzte. Die Markierungen an der Rüstung waren zu ihrer großen Erleichterung unbekannt, aber wenn sie den Helm hatte, würde sie herausfinden, an welchen Clan sie ihn schicken musste. Rasch durchsuchte sie die Taschen nach persönlichen Gegenständen, wo sie ein Minipad und ein paar Creditsticks fand, welche sie ebenfalls seiner Familie schicken wollte. Den Helm fand sie einige Meter weiter, achtlos in den Schnee geworfen. Sie hob ihn auf, um ihn am Sattel des Schneebanthas zu befestigen, als sie das Geräusch eines feuernden Raketenwerfers hörte. Schon wollte sie nach Deckung suchen, doch dann realisierte sie, dass das Geschoss nicht in ihre Richtung flog, und plötzlich die Richtung änderte.

Ein ungewöhnliches Aufbranden in der Macht, das so stark war, dass sie ohne Anstrengung spüren konnte, verriet ihr, dass Sarid etwas damit zu tun haben musste. Unwillkürlich fragte sie sich, ob man diese Technik auch auf Raumjäger anwenden konnte, da ja Größe bekanntlich nicht zählte. Wobei dann auch Sternzerstörer locker aus dem Orbit zu holen wären. Aus einem Grund, der wohl dem starken Adrenalinschub zuzuschreiben war, musste Kadajj bei dieser Vorstellung lachen. Gleichzeitig schlug die Rakete ein und explodierte, etwas schwächer, als der Detonator, der die Lawine ausgelöst hatte, doch wenn sie auch nur in der Nähe explodiert wäre, wären die Söldner tot.

Warum war sie noch überhaupt noch hier? Sie war von moralisch überlegenen Superjedi umgeben, die die restlichen Piraten locker einsacken konnten. Grimmig drehte sie den Helm in ihren Händen, bis sie im dunkel verspiegelten Visier ihr von Kapuze, Schneemaske und Schutzbrille verdecktes Gesicht sah.

„Bin ich das wirklich…?“,

murmelte sie, und ihr Spiegelbild stellte noch einmal die Frage:

„Warum bist du überhaupt hier?“

In diesem Augenblick wäre sie sogar lieber auf Rattatak gewesen, wo niemand ihr einen Vorwurf machen würde, wenn sie ein feindliches Lager einfach zu einem Haufen Schlacke zerbombt hätte, nur um ihre Ruhe zu haben. Die Klarheit, die sie noch beim Ritt durch den Talkessel verspürt hatte, war nun wieder völlig dahin. Alles sträubte sich in ihr, sich einem Kampf anzuschließen, der nicht ihrer war – sie fühlte sich nicht unbedingt auf der falschen Seite der Kontrahenten, aber auch nicht auf der richtigen.

Wenn Sarid, Meisterin Skyfly oder Brianna glaubten, sie wären als Jedi etwas Besonderes, oder würden für bessere Zwecke kämpfen, so irrten sie sich. Letzten Endes lief es nur darauf hinaus, dass der Gegner mit Gewalt daran gehindert werden musste, einem selbst Leid anzutun. Die Rattataki hatte gewusst, dass die Verhandlungen zu nichts führen würden, und dass sie nicht hier sein sollte. Anders ließ sich das schmerzhafte Unbehagen nicht deuten, von dem sie bis zur Entdeckung des Hinterhalts gequält worden war. Natürlich hätte niemand auf sie gehört – man bekam nur Aufmerksamkeit, wenn man sich ständig beklagte, was für eine schreckliche Jugendzeit man verbracht hatte und entsprechendes Theater abzog.

„Du stehst nur auf deiner eigenen Seite“,

hörte sie den buy’ce mit der Stimme des Schattenmannes sagen. Von weit weg drang das Geräusch aufheulender Jetpacks in ihr Bewusstsein, aber es tangierte sie nur wenig.

"Nu kyr'adyc, shi taab'echaaj'la"

mit diesen Worten nahm sie schließlich auch die Waffen des Toten an sich und stieg auf ihr Schneebantha, um ziemlich gemächlich den Spuren der anderen Jedi zu folgen.

[Alzoc III - Verhandlungsort, linker Gebirgszug] – Kadajj
 
Im back...

# Alzoc III - Nick Locksons "Quartier" - Chefsaal # Jex,Nick,4Leibwächter,2Andere Männer


Jex saß sich gegenüber seines Vaters auf einen Stuhl, welcher ziemlich Edel aussah.Er hatte weißes Leder und alles andere an ihm sah vergoldet aus.
Nick atmete tief durch und begann zu erzählen:

"Nun Jex... Vor 3Jahren als ich nach Nar Shaddaa flog um die Waren zu verkaufen, wurde ich überfallen und mir wurde alles geklaut was ich besaß.Meine Waffen, meine Waren und mein Raumschiff.Ich *musste* also auf Nar Shaddaa bleiben.
Ich habe mich viel umgehört wie ich Geld machen könnte.Jemand hat mir vorgeschlagen das ich verschiedene Waffenteile von jemandem zu ihm transportiere.Er sagte das ich wenn ich diesen Job 2Jahre lang mache, Millionen machen könnte.Ob es stimmt oder nicht, wusste ich nicht.Aber ich hatte keine andere Wahl und willigte ein.Nach 2 Jahren Arbeit hatte ich *wirklich* ein paar Millionen verdient.Ich kam zurück nach Alzoc III und begann mir diese ... Basis oder dieses Haus aufzubauen.Als es dann fertig war begann ich mir einrichtung zu kaufen.Dann Wachen da ich ein großer Geschäftsmann bin.Und dann... verschickte ich diese beiden hier, um *dich* zu finden.Damit ich dir das erzählen kann."
Jex brauchte einige Minuten um diese Geschichte zu realisieren.Dann aber begonn er seine Geschichte zu erzählen.
"Wow... Naja also ich sollte meine Geschichte auch erzählen.Dann fange ich mal an.Nachdem du weg warst behielt ich immer den Gedanken das du nicht so schnell getötet werden kannst und ein zäher Kerl bist.Also führte ich unser Leben weiter, nur eben ohne dich.Naja und...das war eigentlich auch schon meine Geschichte..."
Jex und sein Vater Nick, unterhielten sich über viele dinge an diesem Tag.Doch einige Tage später als Jex zu seinem Vater kam, war dieser ganz aufgewühlt.Er lief umher, war schlecht gelaunt und hatte sich mit jeder seiner Wachen mindestens 1mal angelegt.
"Was zur *Hölle* ist hier los?!Nick was hast du denn?"
Fragte Jex ihn als Nick an ihm vorbeikam.Dieser blieb stehen und sprach ohne Jex anzugucken:
"Du.. willst wissen was los ist?Ich werde dir sagen was los ist.Jeden 2.Tag lasse ich einen Transport für mein Geschäft von hier nach Coruscant fliegen.Diesmal wurde aber das Transport Raumschiff abgefangen und von Plünderern "eingenommen".Nun soll ich ihnen einen Koffer mit 2Millionen auf meinen Landeplatz legen und sie geben meine Crew, meine Ware und mein Raumschiff frei.VERDAMMT!!!"
Jex konnte verstehen wie sich sein Vater fühlt.Er überlegte und schon bald kam ihm eine Idee.
"Hast du ein Scharfschützen Gewehr?"
Sein Vater drehte sich um und nickte schweigend.
"Besorge mir einen Koffer und lege einen kleinen Stein in den Koffer.
Nick nickte erneut ohne etwas zu sagen und ließ mit einem Handzeichen eine Wache zu ihm rufen.
"Ja, sir?"
Fragte diese.
"Besorgt mir einen Koffer und legt einen kleinen Stein in ihn.Übergebt ihn dann zusammen mit unserem besten Scharfschützen Gewehr an meinen Sohn."
Die Wache salutierte und ging den Befehl ausführen.Nach etwa 10Minuten kam er zurück mit einem Koffer in der rechten Hand und einem Scharfschützen Gewehr in der linken.Er übergab beides an Jex, salutierte erneut und ging zurück an seinen Posten.
"Was...hast du nun vor?"
Sagte Jex's Vater zu Jex.
"Ich gehe zum Landeplatz.Sag den Plünderern sie sollen eine deiner Wachen dort mit dem Koffer treffen. ...DU DA!Komm mit mir."
Antwortete Jex seinem Vater und rief dann eine Wache.
Nick führte aus was sein Sohn ihm sagte und das Raumschiff war auf dem Weg zum Landeplatz.
Jex machte sich ebenfalls zusammen mit einem Bogen, über 20Pfeilen, 2Schwertern, einem ScharfSchützen Gewehr und einem Koffer auf den weg zu dem Landeplatz.


# Alzoc III - Auf dem Weg zum Landeplatz Nick Lockson's - Jex, eine Wache #
 
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