Bastion

[Bastion | Sith Tempel | Janus Domizil|Eowyns Gemächer || Darth Makhaira, Eowyn]


Jedi, Sith… Beides am Ende ähnlicher als der jeweils anderen lieb oder bewusst war. So oder so würden beide Seiten sich nie verstehen solange sie jeweil auf ihrem hohen Ross saßen. Bei der Aussage, dass die Rätin lieber stehen wollte atmete die Sith langsam aber tief durch. Es würde also diese Form von Gespräch werden. Langsam begriff Darth Makhaira, warum ihr Meister seinerzeit keine Probleme damit hatte Jedi vor deren Tempel zu pfählen. Diese Wesen waren einfach nur lästig. Wirklich lästig. Nicht einmal eine tiefer gehende Verbeugung. Als würde sie diese Rätin nicht an ihrem Leben hängen. Dazu konnte die Sith nicht wie bei ihren bisherigen Gesprächen die freundliche Methode wählen und versuchen eine Bindung zu ihrem Gegenüber aufzubauen. Umgekehrt wäre es ohnehin gefährlich genug. Diese Jedi war quasi ihr um mehreren Punkten überlegen. Scheinbar würde alles was sie hier tat eine Probe der Geduld werden. Wer würde eher einbrechen. Langsam schien der Sith der Gedanke in wenigen Stunden zu Norag zurück zu kehren sehr optimistisch. Dazu hatte man sie gelehrt nicht immer alles mit Gewalt zu klären. Gerade in diesem Moment dankte Darth Makhaira innerlich ihrem Meister sie immer wieder darauf gedrillt zu haben, nicht immer alles mit dem Schwert klären zu wollen. Auch wenn es gerade echt ein wenig verführerisch schien. Umgekehrt wollte sie weder mit diesem Darth Keebo Probleme bekommen, weil sie sein kleines Haustier… oder war es mehr eine Trophäe… um ein paar Gliedmaßen erleichtert hätte, noch mit Lord Sturn dem Darth Makhaira dann eine Grundreinigung seines Domizils schuldig wäre. Der sarkastische Unterton dieser Rätin zeugten zudem nicht gerade davon, dass sie der Gefahr ihrer Situation vollends bewusst war. Ein wenig bluffen? Die Rätin konnte nicht wissen, wie gut die Fähigkeiten der Kriegerin waren. Vermutlich wäre der einzige Vorteil den Darth Makhaira derzeit hatte jener, noch die Macht nutzen zu können.

“Ich hoffe Eurem Kerkermeister gegenüber seid Ihr vorsichtiger bei der Form Eurer Äußerungen… Mir wäre es wirklich lieber, wenn wir den; ‘Ich bin die große böse Sith’-Teil überspringen könnten. Ansonsten wird dieses Gespräch für uns beide eher… unangenehm…”

Damit richtete sich auch Darth Makhaira wieder auf und schaute der Rätin ernst in die Augen. In der Tat war es eine schwierige Situation für beide. Ihr war nicht bekannt, dass ein Meister verloren gegangen war? Wussten die Jedi so wenig darüber bescheid, wo ihre eigenen Leute waren? Langsam hob Darth Makhaira eine Augenbraue und verschränkte die Arme. Vielleicht wurde Marlis erst später oder parallel inhaftiert? Langsam aber sicher würde sie aber zum Kern kommen müssen. Doch erst wollte die Sith etwas prüfen.

“Ich rede von der Padawan Marlis Sicard. Ich denke vielleicht sollte ich mich ein wenig mehr… um sie kümmern.”

Der Köder war platziert. Nun war es interessant ob die Rätin darauf eingehen oder irgendwie reagieren würde. Das Gesicht Darth Makhaira’s blieb aber vorerst steinern ehe sie langsam auf eines der Bücher zu ging welches man der Jedi gebracht hatte. Nachdenklich studierte sie den Umschlag und seufzte. Schwere Kost. Definitiv nicht die Form von Lektüre welche die Sith bevorzugte. Mit dem Buch in der Hand verharrte Darth Makhaira und schaute bei den Worten der Rätin erst wieder zu selbiger auf. Ein leichtes Lächeln huschte über das Gesicht der Sith ehe sie das Buch wieder auf seinen Platz legte.

“Für die zukünftigen Aufenthalte gibt es auch andere Optionen. Die Zellen zum Beispiel… schlechtere Aussicht, dafür deutlich mehr Unterhaltung. Vielleicht solltet ihr über eine Veränderung der beruflichen Perspektive nachdenken. Dann wird auch das Freizeitangebot besser… Alleine das Sportangebot.”

Nun… Dieser Teil war unnütz und wenigstens nun vorbei. Die Jedi beantwortete immerhin die Frage nach dem wie. Die Geschichte… Nachdenklich überlegte sie wo dieser Darth Keebo stand und wo diese Rätin. Ohne die Frau zu unterbrechen hörte Darth Makhaira zu. In ihrem Gesicht verzog sich keine Miene. Es war eine allgemeine Antwort und in der Tat hatte Darth Makhaira nichts davon gehört. Das konnte aber auch daran liegen, dass sie selbst nicht viel von Klatsch und Tratsch hielt und dieser Sith womöglich nun bei einem lästigen Empfang stand. Bezügliche der Aussage mit den Plänen schwieg Darth Makhaira ehe sie nach ein paar Sekunden des Überlegens tatsächlich kaum merklich nickte. Langsam entspannte sich die Körperhaltung der Sith ein wenig.

“In der Tat… Ich beabsichtige irgendwie auf die Bibliothek der Jedi zuzugreifen. In erster Linie um mich mit deren Lehren vertraut zu machen. Versteht mich nicht falsch… Ich bin Sith, ich bleibe Sith. Ich versuche nur gewisse Dinge zu verstehen…”

Damit verfinsterte sich der Blick Darth Makhairas wieder ein wenig. Wie konnte dieser Darth Keebo sie so einfach überlisten? Warum darüber nachdenken? Die Rätin stand vor ihr. Man konnte sie fragen.

“Ihr wollt mir ernsthaft erzählen… Dass es reicht einer Rätin ein wenig hübsche Augen zu machen und dann bemerkt diese erst… wie viel später, dass es nicht echt war?”

Eine derartige Fassade… entweder musste dieser Darth Keebo verdammt mächtig sein… Oder hatte vielleicht wirklich eine gewisse Affinität gegenüber den Jedi. Gerade weil man diese Jedi gewarnt hatte. Langsam schüttelte Darth Makhaira mit dem Kopf und seufzte. Selbst die Ausrede der Unfähigkeit war nicht drin. Kurz zuckte ein Augenlid bei der Erinnerung an den Tod ihrer Mutter. Der Schmerz. Er war bis heute noch immer ungleich stärker als jedes andere Gefühl, welches die Sith kannte. Die Emotion hinter diesem Verlust war so überwältigend, dass sie sich vorbehielt in diesem Meer des Schmerzes erst nach Kraft zu suchen, wenn es keinen anderen Weg gab. Keine andere Chance sich zu befreien.

“Ich habe seinerzeit gegen eine Jedi gekämpft. Um Welten nicht auf Eurem Niveau und selbst sie hat mich binnen weniger Minuten durchschaut… Eine Jedi… welche verhältnismäßig wenig auf die Macht zugreifen konnte für eine Angehörige eures Ordens. Wie konnte er Euch so nahe kommen?”

Egal wie die Wahrheit aussah. Was diese Jedi-Rätin hier erzählte… Es passte nicht. Nicht wenn dieser Darth Keebo nicht für seine Position unglaublich mächtig war. Es war mehr Fassungslosigkeit welche teilweise zwar gespielt, aber auch wieder in gewissen Punkten echt war. Konnte man eine Jedi so leicht täuschen? Nein. Dieser Sith musste verdammt mächtig sein. Oder eben gut darin seine Aura zu verschleiern. Auf der anderen Seite… Die Sith auf den Rängen über ihr waren keine normalen Sith mehr. Alleine damals in der Krankenstation… Kurz formten sich beide Hände Darth Makhairas zu Fäusten. Dieser Kerl… Executoren. Sie durfte nicht nachgeben! Nicht nur ihr Schüler war um Welten zu schwach. Sie selbst musste noch einiges Nachlegen! Kurz fiel die Maske. Die Aura welche die Sith versuchte quasi durchgängig zu unterdrücken sickerte ungefiltert hervor. Schwäche. Sie war schwach! Dieser Typ hatte es irgendwie geschafft an diese Rätin zu kommen. Sie selbst aber… Was hatte sie geschafft? Eine ehemalige Padawan ohne nennenswerte Kenntnisse auf zu lesen. Dieser Frust! Warum rieb man ihr, einer stolzen Kriegerin, immer wieder ins Gesicht wie unbedeutend sie war? Ihre ganze Aura musste lächerlich sein! Ein kümmerliches Etwas verglichen mit dem was diese Männer ausstrahlten wenn sie es zeigten! Ein leises knurren folgte. Während Darth Makhaira vorher noch sehr ruhig gewirkt hatte trat nun der inne wohnende Sturm an die Oberfläche. Einen kurzen Moment badete die Sith in dem was sie fühlte ehe sie sich wieder fokussierte. Einatmen… Ausatmen. Jetzt war nicht die Zeit alles zu zersäbeln was sich in ihrem sichtbaren Umfeld befand. Mit einem freundlichen Lächeln öffnete die Sith ihre Augen und nickte langsam.

“Ihr müsst zumindest Eurem großen Eroberer gegenüber einen gewissen Wert haben. Normalerweise würde man Euresgleichen nicht in eine derart bequeme Behausung lassen… Aber mir ist das mehr oder weniger egal. Auch wer dieser Mann ist. Eines Tages…”

Die Sith strich langsam über das Schwert ihres ehemaligen Lehrers. Dem Mann, der ihr so viel beigebracht hatte. Das gefühl der Vibroklinge beruhigte Darth Makhaira zunehmends während das Lichtschwert an ihrer Seite auch ein wenig dazu beitrug ihren eigenen Fokus zu verstärken. Derartige Ausraster durften nicht passieren. Nicht wenn Darth Makhaira selbst ein Ziel verfolgte. Dieser Mann…

“Vielleicht solltet Ihr vorerst ein wenig unterwürfiger sein… zumindest bei Individuen mit weniger... Geduld…”


Nun kam die Sith langsam wieder ein wenig näher.

“Denn derzeit würde selbst ich in der Lage sein Euren Kopf von Euren Schultern zu befreien. Aber das wäre ja… tragisch… Und ehrlos. Aber andere sehen über derartige Dinge und Euren Schutz durch Darth Keebo und Lord Sturn hinweg. Wenn ich auf Eure Hand hinweisen darf... Doch ich bin eher harmlos im Vergleich... mit anderen...”

Darth Makhaira bleib nur wenige Meter vor der Rätin stehen. Sie würde mit Freuden nach diesem Gespräch ihr Training weiter führen. Nein. Nicht nur weiterführen. Sie würde es vertiefen, steigern. Sie wollte mit aller Macht dieses Macht Niveau erreichen welches diese Executoren hatten. Auch wenn sie dadurch ihren eigenen Schüler durch die Hölle schicken würde. Mental wie auch Physisch. Sollten sie nur kommen. Sollten diese Executoren ruhig in ihren Türmen ihre Spielchen spielen. Sie selbst würde zu einem mächtigeren Wesen als sie alle heranwachsen. Diese Rätin hatte so eben dabei geholfen ihr, Darth Makhaira, noch mehr Gründe zu liefern stärker als all die Executoren zu werden welche ihr über gestellt waren. Ihre ersten Ziele waren Darth Draconis, ihr Meister und Darth Zion. Damit waren ihre Schicksale besiegelt. Auch wenn jetzt ihre Fähigkeiten noch zu gering waren. Irgendwann würde auch dies sich ändern und dann… wäre die Jagd eröffnet. Sie würde viele Jedi suchen und jagen. Sich den gebührenden Respekt auf ihre eigene Art verschaffen. Ob die anderen Sith wollten… oder nicht!


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Bastion - Center - Im "Spectre"- Damentoilette - Ahna, Elise

Interessiert lauschte Ahna Benetts entschlossenen Worten. Gut... zumindest war die jüngere Menschin in der Tat selbst von sich überzeugt. Das half nicht immer... aber es war besser, als wenn auch sie selbst noch Zweifel hegte. Doch so wirkte es nicht. Wie sich alles entwickeln würde, würde die Zeit zeigen... Zu ändern war nun ohnehin nichts mehr.

"Ein großer Vergleich, ja... aber lieber zu groß als zu klein, nicht wahr? Freut mich, dass du deinen Weg gefunden hast. Immer schön, wenn Leute zufrieden sind... Und nun ja, unsere alte Gruppe wird es auch freuen, mehr ist immer besser. Vielleicht trifft man sich ja mal..."

Natürlich ging Ahna davon aus, dass "mal" "morgen" sein würde, aber schließlich war "Olesia" ihre alte Freundin, nicht wahr?

Sie gingen über in ein vertraulicheres Gespräch, und Ahna konnte nur hoffen, dass ihre subtilen Botschaften ankommen würden. Aber selbst wenn nicht - morgen würden sie sich hoffentlich "richtig" treffen und deutlich miteinander sprechen können. Dennoch war es nicht ganz unwichtig, wenn Benett auch jetzt schon die wichtigsten Dinge wusste. Dann aber grinste Ahna - ein echtes Pau'aner-Grinsen.

"Du weißt, ich liebe Herausforderungen. Und weißt du, es hat Vorteile. Zwar versäuft er sein halbes Gehalt, aber immerhin weiß man immer, wo man ihn finden kann." Wie zum Beispiel jetzt in dieser Bar. "Ganz im Gegensatz zu Kesh, die mal hier und mal dort ist. Studium, Nebenjob... man bekommt sie ja kaum zu Gesicht. Aber sie macht dabei wertvolle Erfahrungen."

Und flog dabei hoffentlich nicht auf. Der Einsatz im NoiTec-Tower war riskant... aber Oyim war gut, sie würde das schon packen. Und wenn nicht... nun, ihr war klar, dass sie das Team nicht verraten durfte. Es wäre ein bedauerlicher Rückschlag und ein unnötiges Opfer, aber der Nutzen würde hoffentlich groß sein.
Dann aber berichtete Benett, und was sie sagte, war durchaus interessant. Es war eine andere Identität angelegt worden, aber aus irgendeinem Grund war Benett wohl lieber in den Sozialdienst gegangen. Nun, auch das war nicht schlecht. Behörden waren immer ein interessanter Ansatzpunkt. Es würde sicher nicht schaden.

"Freut mich, gut zu hören. Du klingst auch ganz zufrieden. Ja, ich mache das Gleiche, tagein, tagaus, aber... es ist gutes Geld und ich kann viel quatschen."

Worte, die sie sonst nie in den Mund nehmen würde... aber es gehörte zu ihrer Rolle. Und Reden, die Ohren aufmachen, Dinge erfahren - sie war ja schon erfolgreich gewesen. Es lief bisher wirklich außerordentlich gut.


"Morgen Abend klingt gut. Vielleicht kann ich Vrockt mal davon abhalten, loszuziehen und du kannst mit ihm reden..."

Benett kannte Jemiss noch nicht, es war wichtig, dass die beiden sich trafen. Und so, wie es aktuell lief, schien das Back-Up heute nicht notwendig zu sein. Im Kopf war Ahna schon dabei, die weiteren Stunden zu planen und den nächsten Tag.

"Du hast ja meine Nummer. Falls dir doch was dazwischenkommt..."

Bastion - Center - Im "Spectre"- Damentoilette - Ahna, Elise
 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Makhaira

Wie niedlich. Die Sith hoffte, dass sie gegenüber Sturn vorsichtiger war? Sorgte sie sich etwa um Eowyn? Und das wegen einem so kleinen, belanglosen Witz? Unangenehm würde das Gespräch doch ohnehin werden. Da machte Eowyn sich keine Illusionen... aber vielleicht gehörte die Sith vor ihr zu jenen, die der Meinung waren, besonders großzügig und nett zu sein, während sie ihre Gräueltaten begingen. Und in ihrer verzerrten Welt wünschte sie sich wirklich ein nettes Gespräch? Nun ja. Vielleicht. Oder auch nicht. Aber offenbar war sie intelligent genug um zu merken, dass ihre Sitzposition ungünstig war - auch wenn sie durch ihr Aufstehen eine kleine Niederlage einsteckte. Eine, die Eowyn aber rein gar nichts nutzte. Höchstens die Tatsache, dass sie selbst noch keine hatte einfahren müssen.

Dass Eowyn nichts von verschwundenen Meistern wusste irritierte die Frau offensichtlich. Marlis Sicard... der Name sagte ihr nichts. Aber wenn sie nicht alles täuschte, meinte die Sith es ernst. Das hieß, das noch eine weitere Jedi hier im Tempel war? Eine weitere Gefangene? Wie hatte das passieren können? Und wieso wusste Eowyn nichts davon - oder war es erst geschehen, als sie selbst schon hier gewesen war? Oder kurz davor? Natürlich hatte sie sich voll und ganz auf die Mission konzentriert... Sie schwieg ein, zwei Sekunden, bevor sie antwortete.
Ich denke, keine Jedi benötigt Hilfe, aber vielen Dank dennoch für Eure Großzügigkeit. In ihr brannte alles, irgendetwas zu tun, damit diese Padawan nicht das gleiche Schicksal erfuhr wie sie selbst - aber was sollte sie schon machen? Sie war hilflos. Vielleicht konnte sie irgendwie Ian... Keebo... oder Brianna einen Hinweis geben? Diese Neuigkeit war mehr als nur frustrierend, und Eowyn musste aufpassen, nicht zu sehr darüber nachzudenken. Nicht aktuell.

Das Thema kam auf Eowyns eigenen Aufenthalt hier zu sprechen, und die Sith nahm beiläufig eines ihrer Bücher in die Hand. Erneut... als wäre das hier das Zimmer einer Freundin oder Bekannten. Als hätte sie ein Recht darauf... Kleine Spitzen. Immer diese kleinen, subtilen Spitzen. Oder war das gar keine Absicht -
war diese Frau einfach so arrogant? Immerhin schien sie ein Mindestmaß an Humor zu haben. Guldur wäre jetzt sicher ausgeflippt... Vielen Dank, ich verzichte. Und mit meinem Beruf bin ich aktuell eigentlich recht zufrieden. Nur würde ich mir wünschen, diesen... Aufenthalt... auch bald wieder zu beenden. Trotzdem werde ich natürlich nur die besten Bewertungen abgeben.

Wichtig war es nun aber, Keebos Tarnung zu festigen. Und sich selbst dabei möglichst schlecht dastehen zu lassen. Es war ein Drahtseilakt, denn übertrieb sie es zu sehr, würde man die Geschichte entweder hinterfragen oder aber sie selbst für nutzlos weil zu schwach halten...

Die Sith hörte ihr interessiert zu, und als sie mit ihren eigenen Plänen herausrückte, machte es "klick" in Eowyns Kopf, und eine Erkenntnis rastete ein. War
das hier die ominöse Herrin der Jüngerin, die sie kürzlich besucht hatte? Höchstwahrscheinlich... sie hatte erwähnt, dass ihre Herrin Bücher liebte... Eowyn hob die Augenbrauen, kommentierte es aber mit etwas Mühe nicht. Die Bibliothek. Der Jedi. Hatte sie noch andere Wünsche, vielleicht einen Todesstern oder eine nie endende Energiequelle? Da konnte sie aber lange beabsichtigen. Was sie allerdings verstehen wollte wäre interessant gewesen, aber Eowyn fragte nicht nach. Sie musste ihre Fragen mit Bedacht wählen...

Doch jetzt schien die Sith über Eowyns Märchen nachzudenken. Und hatte so ihre Zweifel. So, wie sie die erzählten Tatsachen aussprach auch kein Wunder... Eowyn schnaubte.
Nicht ganz. Ganz so dumm war ich nun doch nicht. Es war ein doch etwas... langfristigerer Plan seinerseits. Und zu meiner Verteidigung, er stellte sich sehr geschickt und überzeugend an. Nicht alle haben mich gewarnt.

Die Sith hatte also Jedi-Erfahrung, wie die meisten, viel interessanter aber war die Tatsache, dass sie automatisch davon ausging, dass Eowyn als Rätin ein hohes Kampfniveau hatte. Um nichts in der Welt würde Eowyn dem widersprechen... sollte sie nur weiter glauben, dass Räte alle geschickt mit Schwert und Körper umgingen. Wie Ian ihr so nahe hatte kommen können... nein, Keebo...
Durch sein für einen Sith ungewöhnliches Talent für die Wege der Heilung... waren ich und wenige andere wohl etwas... blind. Eowyn sprach diese Worte bitter aus, versetzte sich in die Lage der Betrogenen. Wer den Schaden hatte... Aber was wollt Ihr hören - dass es einfach ist, die Jedi zu unterwandern, wollt ihr hören, wie ich in Selbstmitleid zerfließe oder sehen, wie ich mich dafür ohrfeige, ihm vertraut, ja, sogar Gefühle entwickelt zu haben? Ihr könnt Euch aussuchen, was davon wahr ist und was nicht. Tatsache ist, dass er geschickt war und Wege genutzt hat, die wohl kaum einem Sith so möglich sind. Aber ich bin nicht so naiv, Euch diese zu verraten, selbst angesichts des Fakts, dass dieser Weg ein zweites Mal nicht mehr funktionieren wird. Ich mag aus Dummheit hier festsitzen, aber meine Ordensschwestern und -brüder sind immer noch da draußen und ich werde sie beschützen.

Irgendetwas hatte die Frau vor ihr aufgewühlt, ob es Eowyns flammende Worte waren oder etwas anderes vermochte diese nicht zu sagen. Die geballten Fäuste waren unübersehbar, und kurze Zeit später strahle sie... Rohheit aus, Wildheit, gepaart mit dem Knurren, das zu hören war... ein Blick in ihr Inneres, das sie eigentlich zu verbergen suchte? Kontrolle also - eine Sith, die nicht den Weg der vollkommenen Losgelöstheit ging... Doch schon kurze Zeit später hatte sie sich wieder im Griff, ganz anders als andere Sith, denen Eowyn hier begegnet war. Was ein gutes Zeichen war - im Gegensatz zu der Begegnung mit Saphenus oder Guldur hatte sie vielleicht weniger zu befürchten. Auch wenn diese Ansicht trügerisch sein konnte... Ihr Lächeln. Falsch. Einfach nur falsch. Eowyn verabscheute diese Masken, diese Spielchen, aber sie musste, musste, musste sich zusammenreißen und sie so gut es ging mitspielen. Auch sie musste durchatmen... Ja, sie musste die Betrogene spielen, aber verdammt, sie sollte sie nur spielen, äußerlich, und nicht doppelte Identitäten annehmen.

Auch ihrem Gegenüber schien es seltsam vorzukommen, Eowyn hier anzutreffen, eine Sache, die sie selbst noch immer nicht begriffen hatte. Warum war sie hier? Und nicht in den Katakomben, warum gab es zwar immer wieder Gespräche, aber niemand, der versuchte, Informationen aus ihr herauszupressen? Versuchte man wirklich, sie zu bekehren? Vielleicht sollte sie nachgeben. Vielleicht sollte sie so tun... Stop. Sie wäre nicht die erste, die diesen Weg ging und dann abrutschte. Nein. Es war... gefährlich, viel zu gefährlich. Sie sah es doch an Brianna. Was die Echani einfach so dem Schüler von Guldur angetan hatte... Ja, sie spielte eine Rolle, aber sie spielte diese verdammt gut!
Sie zuckte mit den Schultern, versuchte, unbeteiligt zu wirken. Na und. Dann war sie eben hier, nicht wo anders.
Aber was. Was, eines Tages? Die Berührung ihres Schwertes... Eine Kriegerin wohl. Wobei die meisten Sith Wert auf ihre Kampfkunst legten... Doch warum beendete sie ihren Satz nicht? War das eine Drohung? Eines Tages... würde Eowyn schon von ihr ihre Lektion lernen?

Es passte zu dem, was folgte. Bisher war das hier wirklich eher ein Gespräch gewesen, aber nun... folgte eine
offene Drohung. Sie hatte sich eben also vielleicht doch geirrt und sie hatte doch mehr zu befürchten... Die Frau hatte also wenig Geduld - mit ihr? Oh, dabei war Eowyn schon relativ besonnen, gab sich Mühe, nicht allzu aufmüpfig zu sein... Sie kam näher, und Eowyn ließ sie nicht aus dem Blick. Sicher, sie hatte wenig Möglichkeit sich zu wehren, aber... dennoch. Ehrlos? Die Frage war nur... hatte diese Frau denn Ehre? Die wenigsten Sith hatten diese, und Eowyn war versucht, ihr genau das spöttisch zu entgegnen, doch sie erinnerte sich. Gab sich Mühe, an den Moment in Sturns Bankettraum zurückzudenken, der Moment, in der ihr klar geworden war, sowohl Brianna als auch Keebo in unangenehme Situationen zu bringen - und auch mit Saphenus war es gefährlich geworden. Sie hasste es. Sie hasste es so sehr. Da war nicht mehr viel, was sie ausmachte, erst hatte sie selbst, dann der Rat ihr so viel genommen, und nun steckte sie hier fest. Sie wollte sich wehren, alles in ihr schrie danach, aufzubegehren und dieser Wompratte vor ihr einfach nur ins Gesicht zu grinsen, doch...

Eowyn zwang sich, die Augen niederzuschlagen. Kein Sarkasmus. Keine Ironie.
Ihr habt Recht, gab sie sich Mühe, diese ekelhaften Worte möglichst einlenkend auszusprechen - und sie gab sich noch mehr Mühe, keinen stichelnden Satz wie "Welch Glück für mich" hinterherzuschieben. Sollte sie doch denken... dass Eowyn schwach war. Dass sie es nicht wert war. Dass alle Jedi es nicht wert waren. Sturn würde hoffentlich nicht sofort auf die Idee kommen, dass sie wertlos war... nicht, dass ihre Taktik ins Gegenteil umschlug. Doch dafür war sie vermutlich zu Beginn zu stur gewesen. Und vielleicht würde die Sith nun vermuten, dass Eowyn schlicht nicht so stark war und Keebo deshalb verhältnismäßig leichtes Spiel mit ihr gehabt hatte. Umso besser.

Bloß hasste sie sich selbst dafür.


Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Makhaira
 
Bastion - Sith-Tempel – Lernenden - Gänge – Norag und Lilya(NSC), Marlis


Lilya schaute verzweifelt zwischen Marlis und Norag hin und her. Noch bevor die Lethan etwas sagen konnte war der Zabrak verschwunden. Einen Moment zögerte sie. Aber dann versuchte sie dem Gehörnten zu folgen. Nervös versuchte sie den Schüler zu finden. Seine Worte. Ihre eigene Situation. All dies war einfach nur schrecklich. Wo konnte dieser Junge nur hin sein? Erst suchte Lilya in der Unterkunft ihrer Herrin. Doch dort war er nicht. Dann blieb nur noch das Schiff, denn in die Bibliothek war er der Richtung nach nicht gegangen. Nein. Definitiv. Norag war wo anders. Schließlich stand die Lethan vor dem Schiff und betrat dieses. Etwas irritiert schaute sich die Lethan um und war irritiert wie viel Platz inzwischen auf dem Frachter war ohne die ganzen Käfige und Folterinstrumente. Hier und da ein paar Möbel und es wäre ein wirklich angenehmer Ort. Die Worte des Zabrak hallten in ihrem Kopf. Warum war sie nur so dumm gewesen? Einer ersten Befürchtung folgend lief sie zum Cockpit, aber dort war er nicht. Nein. Er lief nicht davon oder? Aber wo war er dann? Nach und nach lief Lilya die verschiedenen Räume ab ehe sie vor dem Zimmer des vorigen Besitzers halt machte und dort den Zabrak vorfand. Nervös schluckte sie und kam ein wenig näher:

“Norag? Ist alles in Ordnung? Warum bist du so schnell gegangen?”


Lilya schlang die Arme um sich und senkte den Blick. Erst jetzt bemerkte sie das Pad in den Händen des Zabrak.

“Was ist das? Ist das etwas wichtiges?”

Die Lethan wagte es nicht näher zu kommen. Schließlich könnte der Inhalt des Pads eine wichtige Nachricht in sich tragen. Oder gar etwas vertrauliches. War er vielleicht ein Spion? Nein. Sicher nicht. Lilya musste überlegen. Der Kel’Dor schien ziemlich zufrieden zu sein. Warum? Was hatte die Sith vor? Die Twi’lek kannte doch normalerweise die Spielereien der Sith. Warum nicht auch dieses Mal? War es ein Spiel? Oder waren die Beiden schon abgeschrieben? Lilya konnte doch eigentlich mehr als das was sie im Gang gezeigt hatte. Vorsichtig setzte sich die Lethan auf den Boden und schloss ihre Augen. Vielleicht könnte sie wenigstens durch ihre Anwesenheit hilfreich sein? Wer wusste das schon? Daher schwieg Lilya und wartete ab. Wenn der Zabrak reden wollte, dann würde er es sicher tun.


Bastion - Sith-Tempel – Hangar - Norags YT-Frachter – Norag und Lilya(NSC)
 
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Bastion, Center, Etage 66 des NoiTec-Tower, Bankettsaal: Graf Sturn, Brianna, Lady Adria, Darth Angelus, Venris, Darth Nergal, Darth Keebo, Kira Guldur, Darth Zion, Sera, Odile, Agatosh, Treeya, Kayn


Ihr Trinkspruch bekam Zuspruch. Auch von Sturn, was sie wieder ein wenig überraschte. Wie sollte das alles nur zusammenpassen? Er war ein Buch mit sieben Siegeln.

Doch ihre Aufmerksamkeit ruhte nun auf Lord Nergal. Obwohl sie nun doch mittlerweile mitbekommen hatte, wen sie vor sich hatte und ihre Frage sich längst überholt hatte, stellte sich Lord Nergal vor. Er fragte nach, ob sie Adria wäre. Eine rhetorische Frage, die eigentlich keiner Antwort bedurfte. Adria stellte sich der Form halber ebenfalls vor:


“Ja, vollkommen richtig, Mylord! Ich bin Ritterin Adria Guldur.“

Es war ein wenig Schmierentheater.

Dann wurde es interessant. Er sprach von ihrem Vater und griff ihre Fragen auf. Er meinte, er könnte ihr etliche Geschichten erzählen.


“Tatsächlich, das trifft sich gut, ich bin sehr daran interessiert, denn ich weiß so gut wie nichts über ihn.”

Der Imperator war damals noch keiner gewesen und nannte sich auch noch anders und war ein Weggefährte ihres Vaters wie Nergal gewesen. Wenn ihr Vater nicht tot wäre, könnte er an seiner statt auf dem Imperatorthron sitzen, dachte Adria leicht betrübt, doch lächelte weiter. Erneut hörte sie den Namen Janem Menari. Zion hatte ihn vorhin auch erwähnt.

Nergal wurde plötzlich nachdenklich und wandte den Blick ab und sah in weite Ferne. Die Zeiten wären anders gewesen. Innerer Konflikt? Bei den Sith? Adria erinnerte sich wage. Ihre Mutter hatte ihr ein Geschichtsbuch auf dem Flug, der auf Noe geendet hatte, in die Hand gedrückt gehabt. Die Geschichte der Sith. Doch, interessiert hatte das damals Adria wenig. Sie war gerade acht oder neun Jahre alt gewesen!?

Ihr Blick wanderte auch kurz weiter und sah hinter ihn und sie sah, dass ihre Mutter sie zu sich winkte. War sie ein kleines Kind?! Sie sah doch, dass Adria sich gerade unterhielt! Adria ignorierte sie einfach. Ihr Blick suchte den von Nergal.


Plötzlich war er wieder anwesend, also richtig, auch im Geiste. Die Geschichte des Todes. Jetzt wurde es interessanter denn je. Ohne Erläuterung würde sie ihn und den Imperator in einem ganz anderen Licht sehen? Was hatte das zu bedeuten? Ihre Augen weiteten sich. Sie war noch neugieriger. Immerhin waren er und der Imperator es, die ihn niederstreckten? Im Thronsaal!? Fantasierte sie gerade oder hatte er das gerade wirklich zu ihr gesagt? War irgendwas im Getränk gewesen? Wie paralysiert sah sie ihn nur an und fragte sich immer noch, ob er das gerade wirklich gesagt hatte. Er trank einen Schluck, was etwas Theatralisches und zugleich Urkomisches auf Grund der Maske an sich hatte. Adria starrte ihn nur an und beobachtete jede Regung von ihm. Doch fühlte sie etwas? Nö! Nichts! Weder Schmerz, noch Wut. Sie fühlte gar nichts. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie ihren Vater nie kennengelernt, nicht einmal ein Foto gesehen hatte, und das Einzige, was sie von ihrer Mutter erfahren hatte, war, dass er ein Vergewaltiger gewesen und sie so entstanden war. Außerdem hatte sie einen Vater, der sie großgezogen hatte. Irgendeine verklärte Gefühlsduselei, die sie ihn, ihren leiblichen Vater, auf einen hohen Thron setzen ließ, war dabei nie entstanden. Sie fühlte gar nichts! Sie fragte sich nur, ob es real war. Sie spürte plötzlich eine Präsenz, eine Bekannte, die sie gedanklich abschweifen ließ. Saphenus war hier! Kurz wanderte ihr Blick zu Venris. Er musste es auch wahrnehmen!? Zu ihm wollte sie dringend.

Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, sprach Nergal weiter. Adria hatte bisher nichts erwidert. Was, auch? Sie sollte kein vorschnelles Urteil fällen. Ähm, das hatte sie noch gar nicht, nicht mal ansatzweise. Aber, sie war gespannt.


Er griff erstmal die Worte von Angelus auf? Ähm, was hatte er nochmal gesagt? Hatte sie überhaupt richtig hingehört?

Zum Glück sprach Nergal nicht so geschwollen weiter. Es gab zwei Lager. Zion hatte schon sowas angedeutet gehabt. Nergal sprach von der Philosophie beider Lager. Rage? Adria erinnerte sich, dass Sikarius einmal in Rage verfallen war, um sie zu retten. Er hatte nur für sie gekämpft. Gegen Hybris`Schüler Sharoh. Sikarius, damals hatte er sich noch Fel genannt, war dabei fast zu Tode gekommen. Er hatte seine eigenen Verletzungen gar nicht wahrgenommen.

Es fiel der Begriff Blutrausch. Was, sie erkannten im Kampf nicht mehr Freund, noch Feind?! Davon war Sikarius aber noch weit entfernt gewesen. Und, wie dumm war das denn?

Sein Blick wanderte rüber zu Zion. Ihr Blick ging mit. War der auch dabei gewesen? Nergal hielt nun inne. Er hatte wohl alles gesagt. Ehrlich war Nergal, dass musste man ihm lassen, erfrischend ehrlich! Ehe Adria etwas sagen konnte, sagte der Graf etwas. Er sprach von weisen Worten und das es Trost spenden sollte. Nun, es erklärte alles. Es wäre hart, das erfahren zu müssen. Seine Aura sprach allerdings das Gegenteil seiner Worte aus, sein Zug um seinen Mund auch, so sehr sich der Graf auch bemühte. Es freute ihn ungemein! Schadenfreude! Ihre männliche Hebamme war erfreut, wenn Adria schlimme Nachrichten erhielt. Interessant! Hatte er am Ende etwas mit Sikarius`Verschwinden zu tun? Sie konnte ihn wohl kaum mal so fragen, oder? Ein Motiv hätte er! Sie musste dringend zu Saphenus!

Doch, was erwarteten sie von ihr? Das sie ihren leiblichen Vater beweinte? Ihren Vergewaltigervater!? Sie hatte keinerlei Emotionen für ihn, höchstens Neugierde. Anders bei ihrer Mutter, die liebte und hasste sie gleichzeitig, eine Hassliebe. Anders bei Sikarius, ihn liebte sie bzw. hatte sie geliebt. Wahrscheinlich sollte sie jetzt aber irgendetwas sagen, nur was? Es war ein unangenehmer Moment entstanden. Sie musste sich äußern und die Pause beenden, denn die Stille war gerade unerträglich. Sie setzte an Sturns Worte an.


“Wer braucht Trost? Ich nicht! ...Nun, dann war er selber schuld gewesen! Irregeleitete sind schwach und Schwache werden aus der Galaxie getilgt. So sagte mein Meister immer!“

Nun, das stimmte nicht ganz so. Von Irregeleiteten hätte er nie so gesprochen, war er selbst nicht ganz knusper im Oberstübchen gewesen, doch wie man sah, war auch er ausradiert worden. Und, er war nicht mehr unter ihnen, um irgendwas richtig zu stellen.

“Ich verstehe, was passiert ist. Danke, dass Sie es mir erzählt haben. Und nein, hart war das nicht für mich. Ich trage Ihnen nichts nach! Ich habe meinen Vater Wilson nie kennengelernt. Er bedeutet mir nichts! Er kann mir egal sein. Ich habe keine Gefühle für ihn. Mein Vater, Zieh-Vater, war mein Meister gewesen und niemand anderes! Wäre mein leiblicher Vater noch am Leben, hätte er sich sicher nicht für mich interessiert.”

Sie holte erstmal Luft und fuhr fort:

“Welche Rolle spielte Zion dabei? Er schuldet mir auch noch einige Antworten. Ich werde später noch bei ihm vorbeischauen. Meine Mutter ist übrigens auch hier. Vorher sage ich ihr, hallo. Wollen Sie mich und meinen Schüler Venris zu ihr begleiten?”,

bot sie ihm an. Sturn hatte sich zum Glück abgewendet. Er bewirkte irgendwie Unbehagen bei ihr. Ihre Mutter winkte sie gerade erneut und energischer zu sich und schaute dabei stocksauer drein. Wie konnte man so nerven?! Was wollte sie nur? Sie wollte erstmal kurz bei ihr vorbeischauen, ehe sie Zion und Saphenus einen Besuch abstatten wollte. An Beide hatte sie Fragen. Wirklich Bedeutungsvolle hatte sie nur an Saphenus. Wo war ihr Meister?! Venris hatte sicher auch welche an ihn, doch ob er es wagen würde, sie auch zu stellen? Sie winkte ihn nicht minder energisch zu sich, wie es ihre Mutter mit ihr tat. Doch es gab einen Unterschied. Adria stand in keinem Abhängigkeitsverhältnis zu ihr. Er hingegen zu ihr schon. Sie stellte Lord Nergal Venris vor und umgekehrt. Sie machte mit ihrem Kopf einen Wink, der Venris anwies, sie zu begleiten. Sie sprach mit ihm mental.

“Spürst du Saphenus`Präsenz? Wir werden nachher zu ihm gehen. Es gibt offene Fragen. Doch zuerst ruft meine Mutter uns zu sich."

Adria sah beiläufig, dass Angelus mit dem Grafen ein Zweiergespräch abhielt. Versprach er sich irgendetwas davon? Beide waren sich sehr ähnlich. So ging nun Adria mit Lord Nergal und mit Venris zu Kira. Diese stand etwas abseits, hatte aber scheinbar von dort aus alles im Blick. Das sah ihr ähnlich. Sie hatte einen neuen Schüler bei sich. Nanu, wo war denn der Alte abgeblieben? Mit der Ausbildung fertig konnte er kaum sein. Er hatte so gut wie nichts beim letzten Treffen gekonnt. Seine Machtpräsenz war anfängerhaft gewesen.

“Hallo, Mutter, was gibt`s? Schön, dass du auch hier bist. Das ist Lord Nergal! Ich weiß nicht, ob Ihr euch schon kennt, von früher vielleicht? Meinen Schüler Venris kennst du ja. Wer ist das bei dir? Wo ist denn dein anderer Schüler? Hast du ihn umgebracht?”

Zuzutrauen war es ihr. Und, sie hatte noch nicht viel in ihn investiert gehabt, als sie ihn letztens gesehen hatte. Also, kein Verlust! Sie würde so denken, glaubte Adria.

Lord Nergal hat mir gerade erzählt, wie mein Vater zu tode kam. Ich habe außerdem gerade meine Hebamme Graf Sturn kennengelernt. Er hat eine freche Jedi namens Brianna zu seiner Schülerin gemacht. Sie meinte, sie kennt dich und wusste eher, dass du schwanger bist, als du selbst. Da ich aus der Schwangerschaft hervorgegangen bin, dachte sie, sie kann mir gegenüber ein vorlautes Mundwerk haben. Ich, eine Sithlady, eine Meisterin, eine Ritterin des Imperators. Und der Graf hat es alles gebilligt und ist Wachs in ihrer Hand, voll liebestrunken, und hat sich noch gefreut, als ich erfuhr, wie mein leiblicher Vater starb. Kein Wunder, dass mein Meister ihn hatte töten wollen, seinen ehemaligen Meister und Halbbruder Sturn. Du erinnerst dich, dein Exschüler von Noe namens Fel. ”,

erzählte Adria nun doch leicht aufgebracht und hatte ihrer Mutter in Kürze alles Wichtige erzählt und sie auf den neuesten Stand gebracht. Warum? Weil Adria das loswerden musste? Weil sie ihre Mutter war? Weil Kira in allem involviert war?....
Adria überkamen noch andere unangenehme Gedanken. Der Imperator hatte wirklich jeden aus ihrer Familie töten wollen und es bei ihrem Vater geschafft. Schließlich hatte er ihre Mutter schon als Schwangere töten wollen und sie damit auch, im Mutterleib halt. Und, auf dem Flug, der sie nach Noe gebracht hatte! Sie war überzeugt davon, dass er hinter der Bombe stecken musste, die das Schiff zum Absturz gebracht hatte. Wieder hatte er nach ihrem und dem Leben ihrer Mutter getrachtet. Und, heute war sie Ritterin des Imperators. Wie passte das zusammen? Hatte Keebo in dem Punkt womöglich recht, was ihre Ritterschaft betraf?!"



Bastion, Center, Etage 66 des NoiTec-Tower, Bankettsaal: Lady Adria, Mutter Kira, Lord Nergal, Venris und Kayn
 
[Bastion | Sith Tempel | Janus Domizil|Eowyns Gemächer || Darth Makhaira, Eowyn]


Die Rätin schwieg kurz. Sie schwieg bei der Frage nach Marlis und ihrem Meister. Beschäftigte es die Jedi? Oder war Darth Makhaira aus ihrer Sicht nur ein weiteres Monster? Es würde die Sith nicht wundern, wenn die Rätin sich die grausamsten Dinge ausmalte welche Marlis zu erdulden hatte. Die Worte welche allerdings dann folgten waren eine Ausgeburt der Arroganz. Der Arroganz der Jedi eben. Ein leises Schnauben, ein leicht genervtes Kopfschütteln und die Sith flüsterte nur kaum hörbar;

“Ohne mich… wäre die Padawan tot… Sie ist derzeit Teil meines Gefolges… Ihr geht es gut so weit…”

Es gab aber wichtigeres. Der Aufenthalt der Jedi hier im Tempel. Sie wollte den Aufenthalt hier also bald beenden. Irgendwie mochte Darth Makhaira den Humor der Jedi-Rätin. Alleine deswegen ließ sie zu, dass ein kurzes Lächeln sich auf ihren Lippen abzeichnete. Die Sith nickte kurz. Es war natürlich nicht so einfach. Aber dennoch. Entkommen? Sicher! Jede Sekunde würden Horden von Jedi hier herein Stürmen und die arme Rätin befreien. Glaubte sie das wirklich? Hier? Im Herzen des Imperiums? Langsam schüttelte die Sith mit ihrem Kopf und suchte abermals den Blick der Rätin.

“Leider wird das Ende dieses Aufenthalts auf unbefristete Zeit festgelegt. Die Frage ist nur… Warum versucht Ihr nicht einmal die Sith zu täuschen um zu entkommen? Früher oder Später werden Eure Kerkermeister Eurer Überdrüssig und ich darf wieder meine Klinge mit einem derart ehrlosen… Verhalten beflecken… Einige Wesen besitzen da leider überhaupt keinen Anstand. Wer weiß wie lange das noch dauert? Ein paar Monate? Wochen? Tage? Oder vielleicht nur noch wenige Stunden?”

In der Tat fragte sie die Sith wie lange dieser Darth Keebo oder seine Vorgesetzten sich noch mit einer Bockigen Jedi-Rätin herum schlagen würden. Man könnte auch ihren Kopf über den Kamin hängen und ihr Lichtschwert darunter aufbahren. Wahrscheinlich wären genug Sith zu derart geschmacklosen Verhalten fähig. Bei dieser Gefangenen war das nur eine Frage der Zeit. Aber immerhin war sie mutig genug nicht alles mit sich machen zu lassen. Ein Umstand dem Darth Makhaira einen gewissen Respekt zollte. Sollte wirklich sie eines Tages das Ableben dieser Rätin herauf beschwören, dann sicher mit dem gebürtigen Respekt. Eine eventuelle Hinrichtung wäre eine Schande. Genauso der Verlust dieses doch amüsierenden Charakters welcher unweigerlich hier im Tempel verloren gehen würde. Bei der Aussage bezüglich ihres wunsches einmal die Bibliothek der Jedi zu besuchen hob die Rätin nur ihre Augenbrauen. Es war klar, dass man mit einfachem Bitten nicht an einen Zugang kam. Daher seufzte Darth Makhaira leise.

“Es würde mir wirklich viel bedeuten. Ich verspreche auch nicht wie mein Meister am Ende die Anwesenden auf Pfählen auf zu spießen, sondern ganz brav nur meine Nachforschungen durch zu führen. Ich wäre sogar dazu bereit dafür meine Waffen zurück zu lassen… Aber diese Verhandlung führe ich wohl besser mit einem Jedi, der nicht gerade unfreiwilliger Dauergast eines Sith ist.”


Ein leichtes Augenzwinkern bei dem letzten Satz konnte sich die Sith nicht verkneifen. In der Tat hatte Darth Makhaira sich die Aufzeichnungen angeschaut. Ihr Meister hatte laut dem was sie gefunden hatte wirklich eine derartige Tat begangen. Während sie sich nach außen hin locker gab wurde Darth Makhaira nach innen hin ernst. Ohne jemanden im Inneren würde man nicht an die Dinge kommen welche Darth Makhaira benötigte. Dazu wollte sie langsam auch ihre eigene Machtposition festigen. Zumindest die recht winzige welche bestand. Ewig würde ihr Schutz durch Darth Draconis nicht mehr bestehen. Es wurde Zeit weiter zu ziehen. Alleine seit seinem Verschwinden. Anders konnte man das Ausbleiben des Kontaktes nicht nennen. Hatten am Ende seine eigenen Ambitionen sein vorläufiges Ende herauf beschworen? Wenn es so war… Wann war Darth Makhaira dran? Es gab keinen anderen Weg… Sie musste mächtiger werden. Genauso ihr eigenes Gefolge. Dazu hatte Darth Draconis in der ganzen Galaxie doch seine Kontakte gehabt. Hatte er es nicht kommen sehen? Oder war gerade sein ausgebautes Netzwerk der Fehler gewesen. Musste sie ihr eigenes Netzwerk reduzieren oder ausbauen? Fragen welche die Sith für sich selbst nach diesem Gespräch beantworten musste. Erst bei den weiteren Ausführungen der Jedi kehrte Darth Makhaira wieder in das hier und jetzt zurück. Nicht alle hätten sie gewarnt? Nachdem wie diese Rätin sich verhielt… Entweder hatte sie keine Freunde oder nur sehr schlechte. War dies Teil der “keine engen Bindungen” Philosophie welche ihre Tante beschrieben hatte als die Sith noch ein Kind war? Als sie selbst noch davon geträumt hatte eines Tages eine Jedi zu sein? Die Wege der Heilung klang spannend. In den Worten lag ein gewisser Stolz. Langsam legte die Sith der Rätin eine Hand auf die Schulter.

“Euer Orden kann stolz darauf sein eine solch loyale Rätin zu haben…”


Es lag kein Hohn oder Spott in der Stimme. Lediglich Respekt vor dem was die Jedi gerade offenbart hatte. Jedes Wesen machte Fehler. Gerade jene die glaubten perfekt zu sein.

“Würdet Ihr in Selbstmitleid zerfließen… Dann wärt ihr nur bedauernswerter Abschaum. Gerade Eure Selbstkritik… Eine Schande eigentlich. Wäre mein Vater… Wären gewisse Dinge anders gelaufen… Vielleicht würden wir dann jetzt sogar auf der gleichen Seite stehen und ich nicht den Sith gegenüber die Treue schwören… Auf der anderen Seite… Wer weiß unter welchen Umständen man sich irgendwann einmal wieder sieht…”

Was das bedeutete ließ die Sith im Raum stehen. Viel mehr musste sich Darth Makhaira darauf konzentrieren nicht noch einmal die Kontrolle zu verlieren. Ihre eigene Familie war zerstört. Dennoch brannte eine Frage in ihrem Kopf. Eine Frage welche sie sich eigentlich für eine andere Situation aufheben wollte. Aber Antworten auf eben diese Fragen würde sie womöglich nur hier und jetzt bekommen. Ihr Blick wurde fester. Ihre Stimme ein wenig härter bei dem was sie nun fragte.

“Sagt Euch der Name Hiteda Minora etwas? Sie war eine Jedi. Sie… war… meine Mutter… Sie hatte mir versprochen mich mit zu Euch zu nehmen… Hat diese Frau… jemals mit Euch gesprochen? Oder war es nur wieder eine Lüge? War es wieder nur ein… beschissener Schachzug um mich ruhig zu stellen… genauso wie das Löschen meiner Erinnerungen?”

Lediglich die Tränen welche gerade die steinerne Miene runter liefen bis die Sith eben diese weg wischte waren das Signal, dass nun Nicht mehr die Sith Darth Makhaira vor Eowyn stand, sondern das, was von Niphira Minora übrig geblieben war als sie ihre eigene Mutter auf Cathar hat töten müssen. Wieder einmal spürte die Frau, wie eine Hand sich auf ihre Schulter legte. Als würde ihre Mutter sie versuchen zu beruhigen. Sie war nicht vollends verloren. Auch wenn sie ihre Treue den Sith geschworen hatte. Es existierte immer noch ein Teil der neugierigen Tochter der Jedi im inneren der Sith. Etwas was sie nicht einfach hatte zerstören können. Selbst die schon fast unterwürfige Reaktion auf die Drohung ignorierte die Sith. Sie wollte wissen… Wollte Wissen ob ihre Mutter die Wahrheit gesagt hatte.

“Ich muss es wissen… Bitte…”

Flüsterte sie leise. Auch wenn dieser Teil dessen was sie vor Bastion gewesen war weiterhin existierte, so war der Geist der Sith inzwischen so tief in der Dunkelheit versunken, dass sie offensichtlich nicht mehr zu einer Jedi werden könnte. Alleine das Risiko und die Lehren welcher sie sich hingegeben hatte waren zu ungewiss um eine Bekehrung in betracht zu ziehen. Niphira schaute die Rätin an. Man erkannte die Schmerzen welche ihr diese Fragen innerlich bereiteten. Auch wenn sie selbst nicht mehr zu retten war, so konnte man ihr zumindest ein wenig den Hass auf die Jedi nehmen und so möglicherweise dafür sorgen, dass zumindest andere Mitglieder des Ordens überlebten wenn diese auf diese Sith trafen. Es war vielleicht eine der letzten Male, in denen man jene Person erahnen konnte, welche die Sith vor ihrem Leben im Sith Tempel gewesen war.



[Bastion | Sith Tempel | Janus Domizil|Eowyns Gemächer || Niphira, Eowyn]
 
[Bastion | Sith Tempel | Hangar | unbenannter YT-1400 Frachter]
Norag

Er versuchte das zu lesen was das Datapad angezeigte, einfach war es nicht, vor allem nicht, wenn man vor kurzem erst angefangen hat zu lesen und schreiben. Daher dauerte es etwas bis er den größten Teil lesen und verstehen konnte. Er fing an zu zittern, aber weniger aus Angst sondern viel mehr aus Wut. Wenn seine Eltern doch so toll waren, warum haben sie zugelassen das er so ein Leben führen musste?! Es waren wohl ehemalige Jedi, die jedoch den Orden verlassen hatten um eine Familie zu gründen. Wenn sie doch Jedi waren, warum hatte sie dann gegen einfache Schmuggler verloren? Warum haben sie nur zugelassen, das ihr Schützling mitgenommen wird und versklavt wurde? Er senkte den Blick behielt jedoch das Pad in der Hand.


Erst als die Stimme von Lilya ertönte, merkte der junge Schüler dass sie ihm gefolgt war. Er schaute auf und zu ihr. Durch die Kapuze schien sein Blick noch düsterer als er es eh schon war. Doch bevor er antworten konnte merkte er wie die Lethan ihre Arme um sich schlang, dabei wurde sein Blick wieder heller und wärmer. Er nahm die Kapuze ab und ging auf sie zu.

Als sie dann noch anhing, ob das Datapad wichtig war, schaute er auf dieses, was noch in seiner Hand war. Er seufzte leicht und hielt es ihr hin.

“Das sind Informationen wer meine Eltern waren, viel steht nicht dort drin, eigentlich nur, das sie mal Jedi waren und den Orden wohl verlassen haben um eine Familie gründen zu können. Jedoch stellt sich mir dann die Frage, wenn sie doch Jedi, oder eher ehemalige Jedi waren… Warum haben sie mich dann nicht beschützt? Jedi sind doch quasi sowas wie die Sith oder nicht? Sie haben Lichtschwerter wie das was du mir gezeigt und erklärt hast, warum haben sie mich dann nicht beschützt? Sie hätten doch leichtes Spiel gehabt…”

Er deutete an, das sie es lesen durfte, um ihr zu zeigen, das sie keine Angst haben brauchte das es ein Geheimnis gab, was er hätte verbergen können. Er hatte keine Geheimnisse. Wozu auch, er brauchte keine Geheimnisse zu haben. Er wollte einfach nur erfahren wer seine Eltern waren bevor eventuell wirklich alles vorbei war.

“Und zu deiner anderen Frage, ich wollte einfach noch wissen woher ich eigentlich komme. Warum ich Dinge bewegen kann, die ich nicht wirklich anfasse. Zumindest so das es keiner sieht… Und es fühlt sich immer noch recht fremd an, dieses Gefühl, was Darth Makhaira mir versuchte beizubringen, das ich das bewusst einsetze…”

Als sie sich auf den Boden setzte, sich aber auch nicht traute das Pad überhaupt anzufassen, kniete er sich zu ihr und legte die Arme schützend um sie. Es schien als hätte sie Angst, daher wollte er zumindest versuchen ihr diese Angst zu nehmen. Einfach da zu sein. Das konnte auch der Gedanke von der Twi’lek gewesen sein, als sie ihm folgte. Zwei Doofe ein Gedanke.

“Kannst du dir vorstellen was unsere Herrin zu dem Wesen gesagt hatte? Was auch immer ein Wesen das war, es war merkwürdig… Sah mehr aus wie eine Maschine als ein Lebewesen… Zumindest im Gesicht. Er schien kaum Angst gehabt zu haben vor ihr, er schien von seiner Körperhaltung eher ermutigt so weiter zu machen wie er es bei mir tat…”

Er schaute etwas verloren in die Gegend, hielt sie jedoch im Arm um für sie da zu sein. Er hatte gehofft, das sie vielleicht mehr wusste als er, sie kannte schließlich die Meisterin besser als er es tat. Die Lethan hatte viel mehr Zeit der Sith zusammen verbracht.

Egal was nun kommen würde, er würde versuchen die Schuld von Lilya zu nehmen, sie auf sich zu ziehen. Sie hatte an der Situation nichts machen können, auch wenn sie handlungsfähig gewesen wäre, sie hätte dem Kel’Dor auch nicht das Wasser reichen können. Sie hätte auch hilflos da gelegen oder? Er konnte sich nicht vorstellen, das es dann anders gewesen wäre. Jedoch stärkte sich nun sein Wille nach Kraft, wenn er noch eine Chance hatte, weitermachen zu können, würde er diese ergreifen. Er wollte stärker werden, er wollte dem Wesen zeigen was er konnte. Er hoffte darauf dass seine Meisterin ihn und die Lethan am leben ließ.

[Bastion | Sith Tempel | Hangar | Norag's YT-Frachter]
Norag, Lilya [NPC]
 
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Bastion - Sith-Tempel – Hangar - Norags YT-Frachter – Norag und Lilya(NSC)


Es war traurig. Was Norag da erzählte war einfach nur traurig. Traurig senkte sich ihr Blick immer weiter. Seine Eltern waren Jedi? Sie waren Jedi? Warum ließen die Jedi immer wieder die Schwachen im Stich? Langsam verstand Lilya die Welt nicht mehr. Sie versuchte zu verstehen was all dies bedeutete. Vorsichtig versuchte sie das Wort an den Zabrak zu richten. Auch wenn sie sich gut verstanden, auch wenn sie sowas wie Freunde geworden sind, so wusste sie noch immer sehr wenig über den Zabrak.

“Jedi… Du bist die zweite Person der die Jedi etwas derartiges angetan hatten… Unsere Herrin wurde auch von ihrer Mutter zurückgelassen… einer Jedi… Daher wundert es mich, dass sie… Dass sie so hart mit dir ins Gericht geht.”

In der Tat war es für Lilya ein komisches Gefühl. Die Fragen Norags waren nicht leicht zu beantworten. Aber da war eine Möglichkeit. Vorsichtig schaute Lilya nun auf und schluckte kurz. Sein Blick war so… Finster…

“Jedi… Sith… alle können ihr Ende finden wenn sie nicht aufpassen… Überleg doch mal… Was wenn man dich im Schlaf erschießen würde… Dann würdest du dich auch nicht wehren können. Selbst wenn du komplett in einer Rüstung stecken und der beste Kämpfer der Galaxie wärst… Oder? Vielleicht war es ein Hinterhalt oder so?”

Erst als Lilya sicher war, dass es für den Zabrak in Ordnung wäre nahm sie das Pad und fing an zu lesen was dort stand. Es war eine Art bericht. Namen der Eltern, Was sie gewesen waren… Langsam las sie alles durch und schaute dann zu Norag. Sie seufzte. Es gab viele Wesen die in dieser Galaxie in der Lage waren Jedi und Sith zu töten. Viele Kopfgeldjäger hatten sich sogar darauf spezialisiert. Es war möglich, dass der Sklavenhändler eigentlich ein Geschäft hatte und dieses nicht zustande kam. Vielleicht war diesem Typen bewusst geworden wie wertvoll ein Machtanwender sein konnte. Dazu wollte Norag wissen, wo er her kam. Langsam hob sie ihren Kopf.

“Auch wenn es dir wehtun könnte? Seelisch? Du weißt einfach nicht was der Grund war. Und vielleicht wollte jemand genau dich haben. Als eine Art Schüler?”

Allerdings war da noch ein anderes Problem. Langsam legte sich die Stirn der Lethan in Falten.

“Warum immer Zabraks? Der Vater meiner Herrin war einer deiner Spezies… Der Jünger welcher sie immer fertig gemacht hat war ein Zabrak… irgendwie zieht Darth Makhaira eure Spezies nahezu an…”

Es war mehr laut gedacht als direkt an den Zabrak gerichtet. Immerhin versuchte er die Lektionen anzunehmen welche ihre Herrin den beiden gegeben hat. Lektionen… Irgendetwas klingelte bei Lilya im Hinterkopf. Dazu die weiteren Worte Norags. War es so einfach? Lilya grinste innerlich. Aber natürlich! Das ist doch genau die Form von Training welche ihre Herrin wählen würde. Lilya verstand langsam was los war. Auch das was Norag und genauso sie beobachtet hatte. Die ganze Körpersprache des Jüngers. Langsam verschränkte Lilya die Arme vor der Brust und setzte bewusst eine ernste Miene auf.

“Nun ja… Vermutlich hat sie dem Kel’Dor zugesichert, dass er ihr Schüler werden darf wenn er uns weiterhin überlegen ist. Sie überlegt uns auszutauschen… Teil des Sith sein ist es die eigenen Schwächen abzulegen… Derzeit sind wir eine offene Schwäche von ihr und die will sie beseitigen… entweder wir beide werden also stark genug… Oder aber… Nun ja… Wir werden aussortiert…”


Lilya ließ offen was das zu bedeuten hatte. Umgekehrt glaubte sie nicht, dass es ihr ernst war. Nein. Ihre Herrin würde die Beiden nicht los werden. Norag sollte nur einen Denkzettel und die Motivation bekommen stärker zu werden. Es war die Art der Sith. Ein Vorgeschmack auf das was Norag noch bevorstand. Darth Makhaira würde nicht immer an ihrer Seite sein. Sie mussten lernen stark genug zu werden. Ihr erstes Ziel… Die erste Hürde der beiden war damit geklärt. Langsam stand sie auf und schaute Norag nachdenklich an. Er musste anfangen zu stärker zu werden. Es war seine erste Prüfung. Die erste Kette die er sprengen würde. Lilya war neugierig wie der Zabrak genau das schaffen wollte. Vielleicht durfte er… Langsam legte Lilya ihren Kopf schief. Es war so einfach. Der Zabrak musste anfangen eine Form des Kampfes zu lernen. Alleine um zu beweisen, dass er stärker als die meisten Jünger war. Dass es einen Grund gab, dass ausgerechnet er diesen Platz inne hatte. Ein Test… mehr nicht. Norag konnte, nein, musste es schaffen. Lilya durfte ihm nicht helfen. Nicht mehr als nötig. Sprenge die Ketten… Das war es was Norag tun sollte. Seine eigenen Schwächen überwinden!


Bastion - Sith-Tempel – Hangar - Norags YT-Frachter – Norag und Lilya(NSC)
 
Bastion, Stadtmitte – NoiTec-Tower, Etage 66 – Bankettsaal – viele SCs, Odile und Brianna

Die gröbsten Sorgen, dass Odile ihr bei Janus Konkurrenz machen würde, waren zwischenzeitlich ausgeräumt. Die Musikerin verband viele Eigenschaften, die Brianna an einer Frau schätzte: sie war eine elegante, selbstbewusste Erscheinung und eine kluge Gesprächspartnerin, also die Sorte Personen, mit denen frau sich auf gesellschaftlichen Ereignissen wie diesen gerne umgab. Darüber hinaus stellte sie nicht bloß das Anhängsel eines Mannes dar, auch als Schülerin eines Sith ging sie ihren eigenen Weg. Als Angelus, ihr Meister, sich naserümpfend von Brianna, des Ex-Jedi abwandte, hatte Odile das Gespräch mit ihr gesucht, gerade als ob sie damit ein Zeichen setzen wollte: ich bin eine unabhängige Frau – anders als etwa Venris, der zwar nett und sympathisch sein mochte, aber eben auch ziemlich unterwürfig war. Die Beziehung zwischen ihr und ihrem Meister schien ganz ähnlich zu sein (nicht im romantischen Sinne gedacht), wie die zwischen Janus und Brianna, obwohl nicht klar war, ob Odile auch genauso weit gehen würde wie sie, falls ihr Meister es darauf anlegte. Ihr Liebster wusste es besser als Brianna Befehle erteilen zu wollen… Die ganzen Parallelen machten die Musikerin aus dem Tapani-Sektor jedenfalls sympathisch und sie bedeuteten auch, dass Odile eben kein leichtes Ziel war, das sich auf die Schnelle von Janus nach einem etwaigen Privatkonzert vernaschen ließe.

Ein Kunstwerk sein oder eines tragen – mochte das Odiles Motto sein? Sie bestach durch ihre Eleganz und sicherlich hatte sie irgendeine Art von Sport intensiv betrieben oder tat das noch – vielleicht Tanzen? Jedenfalls war hier nicht jemand, die durch die Menge tapste und trampelte wie eine Durchschnittsperson, sondern eine, die gelernt hatte, ihren Körper zu beherrschen.


„Gut gesprochen. Ihr könnt es Euch aber auch leisten, so etwas zu sagen. Ich halte mich lieber nur an erstere Kategorie, denn letztere ist nur schwer mit Kampfkunst in Einklang zu bringen,“

Fand Brianna, die am liebsten zweckmäßige Kleidung trug, die eine nicht behinderte, und die ganz genau wusste, dass es viele Echani vorzogen, eher wenig Stoff zum Kämpfen zu tragen. Für sie selbst war das aber nichts. So viel Haut würde sie NIE öffentlich zeigen und es wäre ihr auch ohne Janus nicht eingefallen, hier nur mit dem bauch- und schulterfreien Ledertop zu erscheinen, das sie unter der weiten Robe trug. So kräftig wie die Silberhaarige unten rum gebaut war, wo jede Hose, die sie fand außer an der Taille zwangsläufig überall hauteng anlag, war auch sonst nicht viel mit dem Tragen von Kunstwerken. Dass ihre Bauchmuskeln Odile offenbar gefielen, schmeichelte Brianna, die entsprechend erfreut zurücklächelte. Leise entgegnete sie:

„Ehrlich gesagt bin ich noch nicht oft auf solchen Galas gewesen und schon gar nicht auf imperialen. Den allgemeinen Erwartungen einfach zu entsprechen erschien mir daher auch sicherer als vor all diesen Leuten ein modisches Statement zu setzen. Wenn man mir schon meine kämpferischen Fähigkeiten neidet, dann vielleicht auch meinen Körper? Ich habe mich so entschieden und es wäre daher unfair von mir, die Schuld alleine auf Janus zu schieben.“


Odile nahm Brianna ihre Ignoranz in Sachen Musik nicht übel, schien zugleich aber auch zu denken, dass sich das ändern würde, sobald die Echani sie einmal spielen hören würde. Im nächsten Moment hielt die Tapanerin inne und bot ihrem Gegenüber ganz offiziell das Du an. Im Gegensatz zu manch anderen hier wusste die Dame wenigstens, was sich gehörte. Anschließend nahm sie den Gesprächsfaden wieder auf und beruhigte die Echani damit, dass Musik so vielfältig war, dass es normal war, dass nicht jeder alles zusagte. Das war eine gute Einstellung, fand Brianna. Demnach konnte sie ohne Risiko auf Fettnäpfchen an einem etwaigen Privatkonzert mit Janus teilnehmen. Im besten Fall handelte es sich um genau die Art von Musik, auf die die Echani ein Leben lang gewartet hatte. Schlechtestensfalls war es eben nicht jederfraus Sache und dann war es auch okay so.

„Sehr gerne, ich ziehe auch das Du vor. Vielleicht liegt es ja wirklich daran, dass mir noch nie die richtige Art Musik untergekommen ist. Ich kann also entspannt abwarten, ob es Janus gelingt, dich zu einem Privatkonzert zu überreden,“

Brianna lachte und schnappte sich ein kleines Dessert mit einer Muja obendrauf von einem nahen Tablett.

„Was für ein Instrument spielst du überhaupt, oder was für welche? Die übrigen Anwesenden schienen es ja zu wissen, so dass es nicht erwähnt wurde.“

Odile offenbarte, dass sie noch nicht lange eine Sith war und noch nicht viele von ihnen kannte. Den ausgeprägten Individualismus im Tempel hatte sie erlebt, von Briannas Aussage war sie aber nicht sonderlich überzeugt.

„Versteh mich nicht falsch. Ich sage nicht, dass alle Sith so engstirnig sind – aber nicht wenige von ihnen sind es,“

Entgegnete Brianna und war sich dabei nicht sicher, ob sie Angelus in dem Zusammenhang erwähnen sollte. Der Meister ihrer Gesprächspartnerin hatte vorhin nicht eben einen galaxisoffenen Eindruck gemacht.

„Außerdem sind die Jedi garantiert nicht besser, eher im Gegenteil. Ich habe das Gefühl, dass Sith aufgeschlossener werden, je weiter sie aufsteigen, oder nur die mit einem größeren Horizont weiterkommen. Ich könnte mich auch täuschen, aber das ist mein bisheriger Eindruck ausgehend von den Sith, die mir begegnet sind. Bei den Jedi ist es jedenfalls anders herum.“

Die bald 28jährige löffelte ein wenig von ihrem Dessert, als sie eine kurze Sprechpause einlegte.

„Wenn du noch nicht lange beim Orden bist… hattest du bisher kein Problem mit der krassen Hierarchie hier? Ich meine, du bist eine gefeierte Musikerin, der die Leute bewundernd applaudieren, und dann kommst du hierher, bist plötzlich eine Schülerin und eine Niemand, der man es geradezu zum Vorwurf macht, wenn man etwas gut kann? Große Individualisten sind die Sith tatsächlich, und das Zusammenleben scheint mir deshalb auch sehr viel schwieriger zu sein als ich das von früher her kenne. Umso überraschender wirkt für mich die ausgeprägte Loyalität deines Meisters seiner Kampfgefährtin gegenüber.“

Noch ein Häppchen später hatten sie Keebo erreicht. Witzigerweise war die galaxisbewegende Frage, die keine Sekunden warten konnte, mit etwas Abstand zu einer reinen Neugierfrage zusammengeschrumpft. Denn schließlich war sie Brianna Kae, die Jedi-Schatten auf geheimer Mission, es brauchte sie nicht zu kümmern, was Adria Guldur, eine Sith unter ihrem Niveau, genau war oder machte. Eigentlich. Denn es wäre gelogen zu behaupten, dass die Echani sich nicht eine ganze Menge für sich persönlich von der Zeit bei Janus erhoffte. Oder, dass sie sich nicht irgendwo in Konkurrenz zu Kiras Tochter wähnte, obwohl die Mutter der tatsächliche Maßstab war.

Derweil hatte Odile Briannas unvollständige Vorstellung ihrer Person komplettiert, die auch nötig war, denn Keebo (oder Ian?) war die Musikerin ebensowenig in Begriff wie sie es der Silberhaarigen noch vor einer halben Stunde gewesen war. Direkt im Anschluss wandte er sich Brianna zu, aufgeschlossen und hilfsbereit wirkend, was Brianna einen Canossagang und das Streuen von Asche auf ihr weißes Haupt ersparte, von wegen eines schlechten Starts, den sie beide sicherlich gehabt hatten, und so weiter.


„Das denke ich nicht. Ich würde nur gerne Euren Standpunkt zu einer Frage hören, die mich gerade sehr beschäftigt. Ich halte Euch für eine Person, die sich nicht zu schade ist, einer die ehrliche Meinung zu sagen und nicht bloß das, was diejenige gerne hören möchte. Es geht um Adria Guldur dort drüben. Ich weiß, dass Ihr sie kennt,“

Begann die vorübergehende Sith-Schülerin und machte so etwas wie einen mentalen Fingerzeig in Richtung der betreffenden Person, die möglichst nicht mitbekommen sollte, dass sie das Thema darstellte. Wenn Adria eine richtige Guldur war, würde sie sie keinen Augenblick aus den Augen lassen, ebensowenig wie Kira selbst, was Brianna bisher geflissentlich übersah. So ganz schlüssig, warum sie Keebo in der Sache vertraute, war sie sich nicht. Irgendwie erinnerte er sie vage an Vater, von seinem Wesen her und so, obwohl das eine komische Vorstellung war.

„Es wurde behauptet – und es tut mir leid, dass ich die Worte deines Meisters auf diese Weise in Frage stellen muss, OdileAdria hätte ‚ihre Ketten gesprengt‘, wie der Sith-Kodex es besagt, und verfüge über ‚die wahrhaftige Macht der Dunklen Seite‘. Mir wurde –,“

Janus' Namen wollte sie in diesem Zusammenhang ebenfalls nicht in den Mund nehmen.

„Die totale Freiheit und enorme Macht versprochen, sobald ich die Dunkle Seite meistern und meine ‚Fesseln sprengen‘ würde – und jetzt bekomme ich gesagt, diese sähe so aus? Ich glaube, dass dieses Mädchen kaum mehr Ahnung von der Dunklen Seite hat als ich. Sie ist eine Soldatin, eine reine Befehlsempfängerin, die irgendwelche Leute tötet weil man ihr sagt, dass sie es tun soll, für ein scheinbar sehr bedeutendes Stück Blech. Mich interessieren keine Orden. So sieht für mich keine Freiheit aus, oder Macht.“

Es gab Briannas Ansicht nach wirklich nur zwei mögliche Erklärungen: entweder Angelus wusste es nicht besser (was sie vor Odile nicht aussprechen wollte), oder er hatte gelogen, um Adria zu schmeicheln. Aber eigentlich reichte es der Echani, wenn Keebo die dritte Erklärung ausschließen konnte.

Bastion, Stadtmitte – NoiTec-Tower, Etage 66 – Bankettsaal – viele SCs, Keebo, Odile und Brianna
 
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Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Makhaira

Oh, toll, natürlich, die Sith war ja eine wahre Heilige... Ohne sie wäre die Padawan tot? Eowyn lächelte sarkastisch. Und was spräche dagegen, Marlis nach Coruscant zurückzulassen? Sie hat Euch doch gar nichts getan, oder? Dieses ewige hin und her... Eowyn war es Leid. Natürlich, die Jedi waren nicht besser als die Sith, das war schon klar... Auch, wenn Eowyn glauben wollte, dass die Jedi schlicht nur verhindern wollten, dass die Sith Leid und Grauen über die Galaxis brachten. Aber dachte das nicht jeder von sich selbst? Dachte nicht jeder, er stünde richtig? Darüber würde sie später nachdenken müssen. Oder gar nicht. Am besten gar nicht. All diese Dinge... sie brachten sie nur in Bedrängnis.

Natürlich war die Sith nicht geneigt, Eowyns übertriebenen Kommentar einfach hinzunehmen. Natürlich war all das nur Galgenhumor, der Versuch, mit ihrer verdammten Situation klarzukommen. Und sie sprach aus, was Eowyns Sorge war. Was, wenn man ihrer überdrüssig wurde? Was, wenn man einsah, dass sie keinen Nutzen brachte? Es würde noch dauern... Denn so lange man nicht zumindest versucht hatte, Informationen aus ihr herauszupressen, würde man sie nicht töten. Aber was, wenn dieser Versuch erfolgt war? Dann würde man sie wohl zum Imperator bringen, und er... Sie biss die Zähne aufeinander. Bis dahin war noch Zeit. Genug Zeit. Man hatte ja erst begonnen, mit ihr umzugehen, da waren noch genug Strategien, die man fahren konnte... Das kleine Wörtchen "wieder" entging Eowyn nicht. Marlis' Meister? Möglich. Um den ihr unbekannten Jedi zu trauern war jetzt nicht der richtige Moment, aber die Sith vor ihr hatte offenbar keine Skrupel, derlei Dinge auszuführen. Gut und wichtig zu wissen.

Eowyn legte den Kopf leicht schief, sah ihr Gegenüber nachdenklich an. Und Ihr alle würdet darauf hereinfallen? Meint Ihr? Wenn ich nur... täusche? Sie lächelte leicht und schüttelte den Kopf. Vielleicht überschätze ich die Sith, aber nein. Das würdet Ihr nicht. Und wenn ich versuchen würde, Euch wirklich überzeugend zu täuschen... könnte ich das nur, indem ich Grausamkeiten begehe, die ich niemals begehen werde und indem ich tatsächlich die dunkle Seite nutzen würde. Aber das werde ich nicht. Ich bin eine Jedi - und mein Leben wäre mir nichts mehr wert, würde ich auf Abwegen wandeln. Also... kann ich genauso gut bleiben, wer ich bin, und meinem Schicksal ehrenvoll entgegen gehen. Ich werde nicht ohne sehr guten Grund töten, ich werde nicht quälen. Ich bin eine Rätin. Offiziell. Und wenn Sturn und Keebo meiner überdrüssig werden... Eowyn wurde leiser, kämpfte um ihre Haltung und sah der Sith in die Augen. Dann soll es so sein. Sie durfte nicht daran denken, was das bedeuten würde. Durfte sie nicht. Durfte. Sie. Nicht.

Sie lächelte schmal, als die Frau feststellte, dass ihre Verhandlungsposition über einen Besuch der Bibliothek bei Eowyn wohl etwas... schlecht war. Ihr selbst
seid eine Waffe. Das wisst ihr genauso gut wie ich. Und ja, Eure Position wäre wohl auch besser, würde nicht eine Padawan Eurem Gefolge angehören...

Dann aber kam der Teil, in dem sie die Sith überzeugen musste, dass ihre Geschichte wahr war. Mittlerweile fühlte es sich beinahe schon so an, als wäre die Tarnung wirklich wahr - es war langsam so, als hätte Eowyn zwei parallele Leben geführt. Oder eher, Ian... Sie war gleichzeitig die betrogene Rätin, wie sie die liebende Verlobte war. Und es würde fraglich sein, wer von ihnen beiden überlebte - oder ob einer von ihnen beiden überlebte... Die Sith kam ihr näher, und Eowyn zwang sich dazu, stehen zu bleiben, nicht zurückzuweichen. Standhaftigkeit... Doch dann legte sie sogar ihre Hand auf Eowyns Schulter, und die Jedi riss sich so stark sie konnte zusammen, um die Hand nicht abzuschütteln. Wie konnte sie. Als wären sie... Bekannte. Vielleicht Freunde. Ihre Worte waren... beinahe freundlich. Dabei... würde die Frau sie ohne zu zögern enthaupten. Es war... ekelhaft. Und ob der Orden stolz war? Wenn die Sith nur wüsste. Wenn sie nur wüsste...
Mein Orden wird stolz darauf sein, sobald sie davon erfahren, korrigierte Eowyn die Sith minimal. Denn das war es schließlich. Das Drängen darauf, hier herauszukommen... sie musste daran glauben, unerschütterlich. Und vielleicht... wenn sie bis dahin durchhielt, wenn sie nicht völlig brach, wenn sie den Orden nicht verriet... vielleicht, vielleicht würde sie ja dann tatsächlich wieder ein bisschen was von dem, was sie angerichtet hatte, wieder gutgemacht haben. Vielleicht würde sie die Roben irgendwann wieder mit Stolz und mit Recht tragen können... Vielleicht.

Eine Schande? Was war eine Schande - dass sie eine Jedi war, keine Sith? Doch eine
wahre Sith voller Selbstkritik - das war etwas, das Eowyn sich nicht vorstellen konnte. Die Sith offenbarte jetzt aber anderes. Sie hätte eine Jedi sein können? Das... war nicht völlig ungewöhnlich. Oft waren da Punkte im Leben, an denen sich die Weichen stellten, und es war bedauerlich, dass die Weichen für die Frau vor ihr so gestellt gewesen waren. Ihr könntet den Jedi noch immer die Treue schwören, wisst Ihr, konnte Eowyn nicht anders, als leise darauf hinzuweisen, während ihr Gegenüber mit irgendetwas innerlich kämpfte. Mit diesem Fakt? Wäre sie lieber... anders gewesen? War da noch etwas in ihr, das bereute, das offen war für andere Lehren? Interessierte sie sich deshalb so für die Jedi, nicht, damit sie sie bestmömglichst bekämpfen konnte? Oder war all das nur ein groß angelegtes Täuschungsmanöver, damit Eowyn Mitleid bekam und Dinge ausplauderte, ihren Schutzwall fallen ließ? Dennoch... Und war die Chance noch so klein... Die Jedi sind immer offen für neue Mitglieder. Sie verurteilen nicht. Ihr seht es... an Keebo. Eowyn verzog leicht das Gesicht. Damit machen wir manchmal Fehler, ja... aber am Ende... gewinnen wir dadurch mehr als wir verlieren. Euer Weg ist nicht festgelegt, Ihr seid es, der ihn bestimmt...

Sie fragte nach einem Namen, und Eowyn runzelte leicht die Stirn. Minora... Hiteda Minora? Eine Jedi - ihre Mutter? Okay, das war... das erklärte die Besessenheit. Eine Jedi, die, warum auch immer, die Tochter belogen, ihre Erinnerungen gelöscht hatte? Eowyns Stirn runzelte sich noch mehr, und ihr Gehirn lief auf Hochtouren - zumindest versuchte es das, doch der Anblick von Tränen, die scheinbar echt waren, auf der Miene einer Sith, und das, nachdem sie ihr quasi gerade die offene Kehle mit ihren eigenen, einlenkenden Worten geliefert hatte, das war... viel.
Und Eowyn konnte jetzt Fehler machen. Viele Fehler. Egal, welche Antwort sie gab... wie würde die Sith, von der sie nun immerhin einen Nachnamen kannte, von dem sie zwar nicht sicher war, ob sie ihn getragen hatte, aber den sie nun trotzdem für sie nutzen würde, reagieren? Eowyn schloss die Augen, hob ihre linke, unverletzte Hand an die Schläfe und rieb diese. Minora. Wusste sie überhaupt etwas? Irgendwie... kam der Name ihr bekannt vor, doch sie konnte sich nicht erinnern, weshalb. Und in welchem Zusammenhang. Noch nicht einmal, ob sie ihn kürzlich gehört hatte oder vor langer Zeit...

Eowyn schüttelte unbewusst leicht den Kopf, als sie zu Boden sah, versuchte, an den Namen heranzukommen, doch es gelang ihr nicht. Es ging einfach nicht.
Ich kenne den Namen... Begann sie langsam, ließ die Hand sinken, blickte wieder auf. Ich kenne ihn, wiederholte sie, aber ich weiß gerade nicht, woher. Ich... Wieder schüttelte sie den Kopf. Ließ er sie jetzt im Stich, jetzt, wo es vielleicht wirklich wichtig war? Ich kann mich nicht erinnern. Sie wurde ungeduldig - mit sich selbst. Ihr sagt, sie hat Euch belogen, Eure Erinnerungen gelöscht? Vielleicht war es klug, jetzt eher auf die alte Situation umzuleiten... Das... würde keine Jedi leichtfertig tun. Eowyn schüttelte erneut den Kopf. Vielleicht wollte sie Euch schützen? Ich will sie nicht in Schutz nehmen... Abwehrend hob Eowyn die Hände. Aber... Vielleicht ward Ihr in Gefahr, und sie wusste sich nicht besser zu helfen? Ich... Kopfschütteln. Schon wieder. Bald bekam sie ein Schleudertrauma. Wollt Ihr mir etwas mehr von ihr erzählen?, fragte Eowyn möglichst sanft. Vielleicht... fällt es mir ein... Und vielleicht konnte es auch nicht schaden, von sich selbst abzulenken. Schön, dann machte sie eben eine Therapiesitzung mit einer Sith, auch gut. So lange es diese davon abhielt, ihr den Kopf vom Torso zu trennen oder die zweite Hand zu brechen...?

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Makhaira
 
Bastion- Sith-Tempel- Gänge- mit Darth Makhaira

Marlis betrat zusammen mit der Sith die kühlen und düsteren Hallen des Sith-Tempels. Unwillkürlich umschlang sie ihren Oberkörper. Das hier war für sie immernoch der Ort, der den Tod ihres Meisters bedeutet hatte- und fast ihren eigenen. Ein Schicksal, das ihr immer noch drohen konnte. Zumindest nach allem, was sie bisher über den Sith-Orden gehört hatte. Die ehemalige Padawan atmete tief durch und fasste sich. Wenn sie das Opfer durch ihre Körperhaltung schon ausstrahlte, lud sie andere Sith-Anwärter sicherlich geradzu ein, sie bei lebendigem Leibe zu fressen. Sie liess die Arme wieder sinken und straffte die Schultern.
Die Sith gab ihr dann die Aufgabe, ihrem Schüler und Lilya dabei zu helfen, sich weiterzubilden. Was??? Wie das denn? Sie hatte doch keine Ahnung vom Sith-Orden, ausser, dass er aus einem Haufen Mördern mit mehr oder weniger unmoralischen Absichten bestand. Aber na gut. Vielleicht konnte sie ihnen Caf servieren oder irgendwie sowas.
Ihr nächstes Ziel führte sie zur Anmeldung , die recht ähnlich verlief wie bei den Jedi. Die persönlichen Daten wie Name und Geburtsdatum hatte der Orden ja bereits von ihrem konfiszierten Ausweis, der auch in den Händen des Ordens blieb und demnächst durch eine neue Sith-ID ersetzt werden würde.Marlis überlegte zu fragen, ob sie den alten Ausweis als Andenken behalten dürfte. Aber sie wagte nicht, die Frage auszusprechen. Nicht, dass die Sith oder irgendwer sonst ihr jetzt schon einen geplanten Fluchtversuch unterstellte. Anschliessend gingen sie weiter und ihre Begleiterin hiess sie offiziell bei den Sith willkommen. Sie runzelte die Stirn.

"Ähhm...danke...denke ich...."

Wie lange es wohl dauern würde, bis sie sich hier wohlfühlen würde? Auch wenn nicht alle Sith scheinbar unberechenbare Killer waren, die Freude daran hatten ihre Opfer bis aufs Blut zu quälen und nur gerade so eben am Leben zu lassen, bis ihnen der Spass an der Folter verging und der Tod dann "gewährt" wurde.Marlis schüttelte den Kopf, um die Erinnerungen zu vertreiben.Die Sith gab ihr dann noch die Anweisung, sie zu rufen, sollten sie angegriffen werden. Marlis nickte nur. Wen sollte sie sonst um Hilfe rufen? Erneut fühlte sie sich furchtbar allein und verwundbar. Sie biss sich auf die Unterlippe und ballte die Faust. Sie würde es schaffen. Sie würde hier überleben. Sie hatte noch so viel vor sich. Zu leben. Zu lernen.
Schweigend folgte sie Darth Makhaira zu deren "Gefolge"..ihren neuen "Kollegen" ..oder sowas in der Art. Die Situation, auf die sie dort stiessen, war jedoch überaus unangenehm. Der junge Zabrak, der auf dem Raumschiff so kindlich gewirkt hatte, lag am Boden. Über ihm ein Kel'Dor , der sich wohl für was besseres hielt. Eines von diesen Muskelpaketen mit grad genügend Hirn, dass sie nicht in die Ecken kackten. Und er hatte "Freunde" mitgebracht. Hatte er Angst, dass jemand die Luft aus seinen Polstern rausliess oder was? Lilya stand hilflos oder in Schockstarre daneben und starrte den Zabrak nur an. Eine der drei typischen Schreck-Reaktionen. Marlis gehörte zu denen, die dann Angriffen, aber die Sith hielt sie zurück und liess sie die Situation nur beobachten.
Einige Momente später löste sich die Sache jedoch überraschend unblutig auf. Marlis hatte erwartet, dass der Kel'dor Norag zumindest die Nase brechen würde oder so. Aber nein. Er ging einfach mit erhobenem Haupt vom Platz. Allerdings hielt Darth Makhaira ihn auf und drohte ihm - zumindest im ersten Moment. Im zweiten jedoch bot sie ihm einen Schülerplatz an, sollte er Lilya und Norag besiegen. Marlis starrte Darth Makhaira ungläubig an. Ja, fressen und gefressen werden. Aber so? Der Kel'Dor setzte seinen Weg fort und Marlis sah ihm ins Gesicht. Auch wenn sie seine Augen nicht sehen konnte, er konnte ihre sehen. Und ihr Blick sagte nur: "Ich kenne jetzt dein Gesicht." Keine Angst. Keine Aggression. Nur das. Und das allein konnte schon verunsichern. Auch wenn sie im Ernstfall sicherlich keine Chance gegen den Typen hatte. Aber das wusste der ja nicht und sie hatte das Gefühl, dass sie hier ein bisschen pokern musste, um nicht ganz unten an der Nahrungskette zu stehen. Zu dem "Job-Angebot" der Sith äusserte sie sich auch noch.

"Das ist fies."

Bei den Jedi würde ein Meister seinen Padawan nie derart verraten. Die Meister-Padawan-Bindung konnte sehr stark werden und die Meister beschützten ihre Schüler, bis diese sich selbst schützen konnten. Auch ihr Meister hatte bis zu letzt versucht, sie zu schützen. Den entschuldigenden Blick ihres Meisters im Augenblick seines Todes würde sie nie vergessen. Sie riss sich erneut von der Erinnerung weg und sah zu den beiden Gestalten, die gerade von Darth Makhaira zusätzlich zu der Demütigung durch den Kel'Dor in den Senkel gestellt wurden. Marlis verzog mitfühlend das Gesicht. Sie gab ihnen den Auftrag zu lernen oder irgendwas anderes zu machen. Bei ihrer Rückkehr würde sie sie alle drei trainieren. Als sie ging blieb sie jedoch auf Marlis Höhe stehen , zwinkerte und flüsterte ihr ein paar zusätzliche Aufgaben ins Ohr. Marlis nickte und blickte der Sith hinterher, als diese ging. Als sie wieder nach vorne blickte, stapfte der Zabrak gerade mit finsterem Blick an ihr vorbei. Seine langen Beine machten ihn schnell. Die Lethan folgte ihm geradewegs, also musste Marlis wohl oder übel hinterher. Doch die beiden waren schneller als sie und hatten hier Heimvorteil. Nach ein paar Abbiegungen hatte sie sie verloren. Na prima. Marlis blieb stehen und legte den Kopf in den Nacken.

"Motivier sie. Bau sie auf. Haha. Ihr habt "Lein sie an." vergessen. "

grummelte sie und sah sich um, bevor sie in einen Gang hinein lief, von dem sie annahm, dass die beiden gegangen sein konnten. Aber sie fand keine Spur von den beiden Rothäuten. So wurde das mit dem Aufbauen schwierig. Weil ihr nichts besseres einfiel, kehrte sie zu dem Schiff zurück, in das die Sith sie zuerst gebracht hatte. Zu ihrer Überraschung fand sie die beiden dort und sie hörte gerade noch die letzten Worte der Lethan, die fürchtete, dass sie "aussortiert" wurden. Da betrat Marlis hinter ihnen den Raum und verschränkte die Arme vor der Brust.

" Und was, wenn wir zwar nicht stärker aber schlauer sind? Sie hat mir gesagt, dass sie in ein bis zwei Stunden zurück ist. Und dann will sie mit uns trainieren. Anstatt also hier zu hocken und uns ins Höschen zu machen, sollten wir die Zeit nutzen. Vielleicht gibts ein paar einfache Selbstverteidigungstechniken , die wir uns anschauen können bis dahin. Und dann sollten wir das Gebiet bestimmen. Sprich wir suchen uns jetzt nen Ort, an dem sie uns trainieren kann. Und wir bereiten diesen Ort vor. Ein paar Fallen. Für Sie. Irgendwas , das UNS beim Training nutzen kann, womit sie vielleicht nicht rechnet. Aber dafür brauch ich eure Hilfe. Ihr habt die Ortskenntnis und wisst, was vielleicht möglich ist. Was sagt ihr?"

Das hier war ein Spiel. Ein Spiel, das zwar durchaus um Leben und Tod gehen konnte. Und Marlis war bereit, es mitzuspielen. Aber sie wollte die Regeln mitbestimmen. Mal ganz davon abgesehen, dass sie so mehr über die Fähigkeiten ihrer "Herrin" herausfinden konnte.

Bastion-Sith-Tempel-Hangar- Norags YT-Frachter- mit Norag und Lilya
 
[Bastion | Sith Tempel | Hangar | Norag's YT-Frachter]
Norag und Lilya [NPC]
Die Worte der Lethan fingen an in seinem Kopf sich zu wiederholen. Die zweite Person? Seine Meisterin hatte auch eine Mutter die Jedi war? Wurden alle Kinder von den Jedi einfach so im Stich gelassen? Von dem was er bis jetzt erfahren durfte schien es nicht so zu sein, das die Jedi so Wesen waren die die Schwachen zurück lassen. Doch wenn es so war, wie die beiden dies erlebt haben, hatte er nur noch mehr Wut auf diese Wesen die meinten sie wären Jedi und ja so gut. Die Wut spiegelte sich somit auch in seinen Augen wieder, man konnte richtig erkennen, was er von diesen Wesen bis jetzt hielt. Er kannte die beiden Seiten zwar nicht. Er wusste nicht was gut und böse ist. Aber für sich wusste er, was er gut findet und was nicht. Und das war überhaupt nicht gut, sein Kind einfach so zu verlassen.

Er hörte Lilya weiterhin zu und musste kurz die Augen schließen. Ja wenn er schlafen würde, würde er es nicht mitbekommen, da wäre etwas dran. Aber war es so? War es ein Hinterhalt der nicht zu sehen war? Etwas was nicht zu erwarten war? Er merkte wie er einfach wissen wollte wie es dort abging, doch den den er hätte fragen können war tot. Aber er war nicht der einzige der dabei war. Es waren immer andere Gesichter dabei, die immer wieder auftauchten, in seinen Erinnerungen. Wenn er die Möglichkeit bekommen würde, dann würde er versuchen heraus zu bekommen, was vor ungefähr 19 Jahren passiert war. Einfach um zu wissen, ob seine Eltern was dafür konnten, das sie ihm nicht helfen konnten. Oder aber sie schuld an seinem Leben waren.

"Da ist was dran... Wenn ich meine Ausbildung fertig habe will ich das herausfinden... Ich werde die bekannten Gesichter suchen bis ich jemanden gefunden habe, der vor 19 Jahren dabei war!"

Seine Stimme war kühl, aber bestimmend, dieses Ziel war gesetzt. Wenn er fertig ausgebildet wäre, würde er die verantwortlichen Suchen, die eine gewisse Mitschuld hatten. Jeder der noch am Leben wäre würde er aufsuchen und herausfinden was genau passiert war, das er auf dem Sklavenmarkt gelandet war. Er sah zu der Dame vor sich, als sie sich das Pad nahm und anfing zu lesen. Ja da stand nicht viel drin. Nur Namen, wo sie herkamen, wo sie eine Zeit lang waren und das sie dem Orden nach einer gewissen Zeit nicht mehr angehörten. Gerüchten zufolge wollten sie eine Familie gründen und sind daher ausgetreten. Was auch immer das zu heißen mochte. Norag wusste nicht, das die Gefühle für einen Jedi verboten würden. Das sie das alles nicht empfinden durften wusste er nicht. Er kannte dieses Leben nun einmal nicht und würde es wahrscheinlich niemals kennen lernen. Sonst wäre er wohl kaum hier, im Herz des Sith-Ordens.
Die Worte der Twi'lek verdunkelten den Blick von ihm noch mehr.


"Wovor soll ich Angst haben? Ich habe genug scheiße durch, das mich das nun auch nicht mehr juckt. Ich haben keine Verbindungen und Bindungen zu den Wesen die sich meine Eltern schimpfen. Die Namen die dort drauf stehen sind Fremd für mich, sie sagen mir überhaupt nichts! Was habe ich also zu befürchten?!"

Seine Stimme war weiterhin nicht wärmer geworden, die Wut in sich stieg weiterhin an. Ja er war wütend, wütend das Eltern etwas zulassen konnte, das deren Kind ein schlimmes Leben durchfahren musste. Das sie sowas zuließen. Er sah kurz zu seinen Droiden der sich mittlerweile auf den Tisch gesetzt hatte und die beiden beobachteten. Der kurz ein paar Laute von sich gab und erst dann Norag merkte das er gerade versunken war. Versunken in Wut, in eine Wut die wenig Sinn machte, wenn er doch kaum Bindungen zu den Wesen hatte. Warum war er dann so wütend? Die Stimme von der Lethan ließen ihn dann komplett erwachen und er sah sie etwas irritiert an. Was war da gerade passiert? Er war gefühlt in einen dunklen Raum der ihn erdrückte und ihn einnahm. Er schüttelte kurz den Kopf und blinzelte etwas verwirrt und sah sie dann wieder normal an.

Als Lilya dann aufstand und die Arme vor die Brust verschränkt folgte er der Bewegung und kam auch wieder höher und stand wieder anstatt vor der Jüngerin zu knien. Er schaute sie genau an. Während sie ihm erklärte was wohl gerade vorging. Er dachte nach und man merkte ihn an das in seinem Kopf was rattert.

Doch er wurde aus den Gedanken gerissen als die ehemalige Padawan in den raum trat und die Arme verschränkte als ob sie etwas zu sagen hätte. Und scheinbar dachte sie auch, das sie das hatte, denn bevor Norag nur auf die Aussagen von der Twi'lek antworten konnte tat Marlis dies. Er sah sie an und wie der Satz anfing hörte sich logisch an. Doch anstatt das der Zusammenhang besser wurde, traf die Dame einen Punkt bei dem Zabrak
'Anstatt hier zu hocken und uns ins Höschen zu machen...'. Er ging auf die zu packte sie mit beiden Händen am Kragen und drückte sie gegen die nächste Wand. Doch bevor Norag weiter was machen konnte legte die Twi'lek eine Hand auf seine Schulter. Er sah zu der Hand und dann zu ihr selbst. Erst dann sah er wieder den Menschen vor sich an und ließ sie los. Er ballte jedoch seine Hände zu Fäusten ließ sie dennoch gesenkt. Dann redete die Dame weiter und erst da merkte er was Lilya meinte, das er von ihr ablassen sollte.
Als sie dann ihr Wort an die beiden gerichtet hatte sah er Lilya an. Er dachte selber kurz nach und fing an zu reden.


"Ich kenn mich nur in diesem Schiff aus, ich kenne hier jeden Winkel, jede Ecke, jedes kleinste Versteck. Ich kenne alles von diesem Raumschiff was man wissen muss. Ich kann dafür sorgen das es weiterhin funktionierte, aber anders herum wüsste ich auch, was ich machen muss, damit es eben nicht funktioniert. Aber außerhalt dieses Schiffes bin ich eher unwissend, ich komme nicht von hier so wie du Padawan..."

Jedoch kam das Wort Padawan etwas abwertend, aber es war nicht persönlich an sie gerichtet, sondern, einfach mit dem Hintergrund den der Zabrak nun hatte, die die Jedi scheinbar waren. Er lockerte sich etwas um die Wut nicht auf die Dame vor sich auszulassen und atmete tief ein und aus und ging ein paar Schritte weg von Marlis. Dennoch blieb er hin Hörweite, damit er immer noch mitreden und hören konnte.

[Bastion | Sith Tempel | Hangar | Norag's YT-Frachter]
Norag, Lilya [NPC] und Marlis
 
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[Bastion | Sith Tempel | Janus Domizil|Eowyns Gemächer || Niphira, Eowyn]


Natürlich… Klar… Marlis zurück nach Coruscant lassen? Wie einfach stellte diese Frau sich das alles vor? Darth Makhaira schüttelte leicht mit dem Kopf. Es war lange nicht so einfach.

“Sie sollte getötet werden… Ich nahm sie ob ihres Nutzens und Potenzials auf indem ich meine direkte Anweisung kreativer ausgelegt habe als es üblich war. Würde ich sie alleine losschicken, gerade weil ich meinen Schüler auszubilden habe würde sie… im besten Falle… am Ende wieder vor mir stehen. Allerdings dann nur um zu sterben.”

Es war die harte Wahrheit. Ohne die Sith an ihrer Seite oder selbst besser Ausgebildet würde Marlis sterben. Abgesehen von der Rätin konnte der nächste Jedi womöglich erst in ein paar Tagen hier sein. Bis dies der Fall wäre… nun… bis dahin musste erst alles geplant werden. Insgesamt war Darth Makhaira auch nicht glücklich mit der aktuellen Situation. Am Ende waren es die Äußerungen der Rätin welche absurd waren. Eine Täuschung war möglich. Sogar denkbar! Aber sie weigerte sich so vehement, dass es schon fast niedlich wäre. Mit leicht gerunzelter Stirn ging Darth Makhaira daher darauf ein.


“Warum betrachten sich unsere Orden jeweils mit einer derartigen abscheu? Zeigt mir bitte den Teil des Sith-Kodex in dem steht; ‘Schlachte alle Jedi ab!’... Ich konnte diese Zeilen nie lesen. Unsere Orden haben streng genommen von den Lehren lediglich unterschiedliche Blickwinkel. Leider neigen die Sith dazu sich in der dunklen Seite zu verlieren. Ja, die dunkle Seite ermöglicht einem Wesen unglaublich schnell, unglaublich mächtig zu werden… Umgekehrt tanzt man auf einem Drahtseil welches sehr dünn ist. Die Jedi lehren Balance. Eine Balance die wichtig ist… auch für Sith. Nutze ich meine Emotionen nicht stark genug, kann ich nicht das volle Potenzial ausschöpfen. Übertreibe ich es aber… Was viele machen… Dann verliert man sich. Man wird wie jene Sith die den Ruf der Sith-Lehren derart beschmutzen. Ich finde ein wahrer Krieger sollte ein Wesen sein welches Stolz ist und ein gewisses Ehrgefühl besitzt. Natürlich könnte ich Euch hier und jetzt einfach töten. Gerade wenn Eure Schonfrist abgelaufen ist… Aber was hätte ich davon? Ein Leben beendet, klar, aber effektiv? Eine Machtanwenderin getötet, die mit möglicherweise helfen könnte. Eine Person, die irgendwann mir eine Hilfe sein könnte. Aktionen erzeugen eine Reaktion. Wenn ich nicht überlege welche Folgen mein Handeln hat… muss ich mich nicht wundern, wenn ich irgendwann von hinten überfallen und getötet werde. Was ich sagen will… die dunkle Seite ist nicht an sich böse. Es kommt darauf an, wie man sie nutzt. In der Tat interessieren mich gewisse Techniken der hellen Seite ebenso wie Fähigkeiten der Dunklen sowie des Kampfes.”


Die Ausführung war zugegebenermaßen länger geworden als Darth Makhaira beabsichtigt hatte. Und doch war es ihre ehrliche Meinung. Sie selbst war keine Sith, die blind tötete oder um sich schlug. Eigentlich war Darth Makhaira eher interessiert daran eine Form von gelehrter Kämpferin zu werden. Kein hirnloser Schlächter wie so viele Krieger im Tempel. Wissen war schließlich meist das wertvollste Gut. Daher seufzte sie leise bei der Aussage der Rätin bezüglich des Tempels. Ein sachtes Kopfschütteln ehe die Sith anfing nachzudenken.

“Wie gesagt. Ich wäre bereit gewisse Restriktionen anzunehmen um zumindest eine gewisse Zeit Eure Lehren zu studieren und gerade im Hinblick der Geschichtsschreibung die andere Seite kennen zu lernen. Zugegeben… Auf unserer Seite wirkt alles so einseitig… Vermutlich, würde man über unser heutiges Treffen schreiben, würde es auf unserer Seite die Arrogante Jedi im Gespräch mit der heldenhaften Sith genannt werden, bei euch womöglich Euer heldenhafter widerstand gegenüber einem blutrünstigen Monster, wobei die Wahrheit eigentlich dazwischen zu finden ist… Was die Padawan angeht… wie gesagt. Ihr geht es bei mir gut. Ich beantworte ihre Fragen so es denn möglich ist.”

Auch wenn man davon ausgehen konnte, dass diese Rätin wahrscheinlich genau dies zu Protokoll geben würde, so war es doch wenigstens eine ausgestreckte Hand. Jedoch hatte die Rätin nichts besseres zu tun als eben jene Hand zu beißen. Langsam fuhr sich Darth Makhaira durch die schwarzen Haare und schüttelte traurig mit dem Kopf.

“Theoretisch könntet Ihr heute sterben und Euer Orden würde es nicht erfahren. Glaubt mir. So schlecht ist nicht wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat. Nicht jeder hier ist ein psychopathischer Massenmörder. Die Meisten vielleicht. Jedoch nicht alle. Vielleicht… Werdet auch Ihr eines Tages die Wahrheit und den Unsinn dieses Konfliktes begreifen. Eine Rätin die ihr Wissen mit den richtigen Sith teilt… Könnte womöglich den Weg in die richtige Richtung ebnen.”

Doch dann war es so weit. Die Fassade brach und die Frau welche einst Niphira genannt worden war trat an die Oberfläche. Sie könnte den Jedi die Treue schwören. Es wäre schön. Kurz glaubte die Niphira das Gesicht ihrer Mutter hinter der Rätin zu erkennen. Aber wie? Wie sollte das klappen? Sie war zerstört! Wie sollte jemand wie sie… Niphira schluckte und senkte ihren Blick. Starrte ihre Schwerter, dann ihr Gegenüber an. Was war aus ihr nur geworden? Ein Monster? Sie starrte schließlich ihr eigenes Spiegelbild an. Sie war so… anders. Die Glühenden Augen, das schwarze Haar. Langsam wanderte ihr Blick wieder zu der Rätin.

“Ich kann nicht… Ich bin Kriegerin… Ich kämpfe gern. Meine Ansichten würden eurem Orden nicht gefallen… Ich habe… Dinge getan… Ich hätte fliehen können… Man hatte mir damals die Wahl gelassen. Gehen… oder ein Massaker. Ich entschied mich dagegen zu gehen. Wie soll eine Massenmörderin eine Jedi werden… Ich müsste mich alleine auf dem Boden der Republik zu vieler Dinge rechtfertigen als dass es für mich noch einen Weg zurück gäbe. Wenn man mich gezwungen hätte, dann gäbe es eine Möglichkeit… Aber so… Ich habe aus freien Stücken gehandelt…”


Kurz war sie da gewesen. Hoffnung. Die Hoffnung darauf, dass es eine Zukunft gab. Aber nun? Nun war sie weg. Niphira war eigentlich tot. Es gab nur noch Darth Makhaira. Kriegerin der Sith. Niphira Minora war tot. Geknickt ging sie zu dem Fenster und schaute nach draußen. Ihre Freiheit würde sich die junge Frau selbst wieder erarbeiten müssen. Hier. Nicht auf dem Boden der Republik. Auch die weiteren Worte der Jedi halfen nur bedingt. Sie hatte zumindest den Namen gehört. Es gab also noch die Möglichkeit, dass ihre Mutter die Wahrheit gesagt hatte. Dass sie versucht hatte ihr zu helfen. Ihre Mutter hätte nicht leichtfertig ihre Erinnerungen gelöscht? Möglich. Hatte sie geahnt, dass ihr Vater… Langsam wandte sie sich wieder der Rätin zu.


“Das letzte Mal… wo ich sie gesehen habe… bevor ich hierher kam… Hatte ich gegen meinen Vater kämpfen müssen. Ein Sith. Ich war unterlegen. Alles was ich gelernt hatte kam damals von einem altersschwachen Mandalorianer und seinem Assistenten. in der Dorfwache. Ich habe alles getan um das Haus meiner Tante in dem ich aufwuchs zu schützen. Es war sinnlos. Am Ende hatte mich mein Lehrer verraten…”


Niphira senkte ihren Blick und schüttelte mit ihrem Kopf.

“Ein letztes Mal kämpften wir gegeneinander. Ich habe gewonnen… Den Kampf. Aber ich habe die Person verloren, die mir nahe stand wie ein Vater.”

Langsam zog sie eines der beiden Schwerter. Die Klinge war komplett rot.

“Er überließ es mir. Er wollte, dass ich es bekam… Erst zu spät hatte ich verstanden, dass mein Vater ihn dazu gezwungen hatte mich anzugreifen und er versuchte mir klar zu machen, dass wir beide zusammen gegen den Sith bestehen könnten. Deswegen hatte er sich meiner angenommen. Um selbst frei zu sein… Wie konnte ich nur so dumm sein… Als mein Vater mich am Boden hatte wollte er mich töten. Meine Mutter besiegte ihn… Wollte zu den Jedi. Aber ließ mich zurück.”

Man konnte die Verbitterung aus der Stimme heraushören. Die Schmerzen welche die Erinnerungen herauf beschwor.

“Sie wollte sicher gehen, dass die Sith nichts über die Jedi erfuhren. Scheinbar glaubte sie, ich könnte etwas wissen was den Sith helfen würde… Ich wusste aber nicht was. Also ich wach wurde war meine Tante tot… Mein Vater hatte überlebt und schickte mich nach Bastion mit den Worten ich würde dort die Wahrheit erfahren. Am Ende… glaubten mein Meister und ich, dass wir ihn hier in den Katakomben besiegt hätten. Genauso damals auf Cathar. Allerdings… Könnte er auch das überlebt haben… Ich hoffe es nicht… Aber wenn dieser Zabrak überlebt hat… Sind nicht nur die Sith… sondern auch die Jedi in Gefahr…”

Langsam blickte Niphira wieder nach draußen. Sie kratzte sich am Hinterkopf und schüttelte nachdenklich mit dem Kopf. Konnte er überlebt haben? Damals in den Katakomben war er verschüttet worden und entkommen. Auf Cathar? Nein. Unmöglich. Aber dennoch. Er hatte einen ganzen Kult gegründet. Wer wusste was diese Wesen noch alles besaßen. Sie musste die Schritte ihres Erzeugers zurück verfolgen. Dann würde sie vielleicht mehr erfahren.

“Meine Mutter…”

Setzte Niphira an während die Rätin nach mehr Informationen gefragt hatte;

“...meine Mutter sah fast genauso aus wie ich. Nur mit weißen Haaren… Ich weiß nicht warum. Unsere Familie galt als weniger talentierte Machtnutzer. Dennoch waren wir in der Lage gemessen an der geringen Macht Empfänglichkeit erstaunlich gute darin zu sein eben dieses Manko durch hartes Training auszugleichen. Meine Mutter ging nach ihrem Tod in die Macht ein… Ich habe sie nur selten gesehen. Sie dachte ich wäre ein Kind der dunklen Seite glaube ich... Denn selbst wenn sie meine Tante besuchte, dann tat sie es nur sehr selten und wenn sie wusste, dass ich arbeiten bin...”

Wieder erinnerte sich Niphira an eine Sache. Ein Traum? Zumindest etwas was sie gesehen hatte.

“Ich hatte in der Vergangenheit mehrmals ein Bild vor mir gesehen. Ein Bild meiner Vorfahren. Sie redeten mit mir… Das letzte Mal war kurz nachdem ich meine Mutter und meinen Vater getötet hatte. Meine Mutter war auch da… genauso wie ich selbst. Nur älter… und als eine Jedi… Sie alle sagten mir… Ich würde irgendwann bemerken, dass ich den falschen Weg gehen würde… Ich meiner Bestimmung folgen und unsere Dynastie befreien würde… Ich hätte nicht meine ganze Familie ausgelöscht und ich würde bald erkennen, was mein wahres selbst wäre… Macht das Sinn für Euch?”

In der Tat erinnerte sie sich an diese Situation. Langsam fasste sich die Sith an den Gürtel wo ein Lichtschwert hing. Sie aktivierte es. Doch anders als von einer Sith zu erwarten war die Klinge nicht rot, sondern leuchtete blau. Nachdenklich schaute sie auf das Lichtschwert und schüttelte mit dem Kopf ehe sie es wieder deaktivierte und an seinen Platz hängte.

“Das ist das Lichtschwert meiner Mutter… Ich weiß nicht warum… aber ich will es nicht verändern… oder weggeben. Ich will verstehen, wer sie war… Ich will euch Jedi verstehen. Nicht wegen Vorteilen im Kampf, sondern einfach warum ein Jedi ein Jedi ist und es bleibt. Trotz all der Entbehrungen. Ich verstehe es nicht. Während die Sith nach Freiheit streben scheinen die Jedi sich mehr und mehr Ketten anzulegen. Wenn ich das versuchen würde… das wäre als wolltet ihr aus einem Rancor ein Schoßtier machen. Ich glaube ich könnte mir niemals vorstellen ein Jedi zu werden. Aber ich wüsste gerne… wer mir gegenüber steht. Jetzt, genauso wie in Zukunft. Auch wenn es aus dem Mund einer Sith sicherlich falsch klingen mag, vielleicht sogar wie blanker Hohn… Aber ich hasse es unnötig Blut zu vergießen. Erst Recht wenn das dazugehörige Wesen Potenzial besitzt. Klingt das merkwürdig?”

Niphira stand da. Sie war zumindest jetzt gerade eher das Mädchen von damals. Auch wenn dieser Teil der Sith damals eigentlich auf Cathar gestorben war, so war es auch die Sith in ihr, welche die übertriebene Grausamkeit ablehnte. Informationen welche man aus Folter erlangte waren meist wertlos. Am Ende würde ein Wesen irgendwann alles zugeben, so lange genug Schmerzen zugefügt wurden. Derzeit war die Sith froh, dass ihre bösartige Seite nahezu ruhig war. Diese Fragen begleiteten die Sith schon sehr lange. Nun wäre es an der Zeit zumindest ein paar Antworten zu bekommen. Auch wenn es nur ein paar wenige davon waren. Jede Antwort würde ihr helfen. Es war ihr daher auch egal, wie schwach sie nun wirkte. Es war nicht wichtig. Nicht im Vergleich zu dem was die Fragen und eventuelle Antworten für die Sith bedeuten konnten.




[Bastion | Sith Tempel | Janus Domizil|Eowyns Gemächer || Niphira, Eowyn]
 

Bastion - Sith-Tempel – Hangar - Norags YT-Frachter – Norag und Lilya(NSC)



Liebe… war es möglich als Sklavin zu lieben? Was war als Sith? Gab es da überhaupt solche Gefühle? Würde man Lilya eben diese austreiben sobald man konnte? Aber das war nun egal. Norag war nun wichtiger. Vielleicht… Vielleicht würde er sein Ziel erreichen? Die Worte des Zabrak sprachen von einem Tatendrang, der zu bewundern war. Langsam nickte Lilya und war gespannt wie viel Energie der junge noch entwickeln würde.

“Ich denke die Person, die diese Informationen gesammelt hat wird dein erstes Ziel sein.”

Ein wichtiger Schritt. Aber würde dies auch unweigerlich dazu führen, dass Darth Makhaira für deren Tod sorgen wollte? Lilya versank in Gedanken. Norag hatte genug negative Emotionen gespeichert um ein Sith zu werden. So viel stand fest. Er hatte keine Angst wenn man seinen Worten glaubte. Angst. War Angst je gut für etwas? Außer weglaufen? Was würde es helfen. Irgendwann wurde man ohnehin eingeholt. Dennoch. Wie er über seine Eltern dachte… Vorsichtig näherte sich Lilya dem Zabrak auch wenn alles an ihr lieber weglaufen wollte. Doch was wäre sie für eine Freundin, wenn sie ihn jetzt hier alleine zurück ließ. Etwas zaghaft erklärte sie dem Zabrak was los war.

“Du warst nicht du selbst… Lass dich nicht von der dunklen Seite vereinnahmen. Wenn du hier schon so leicht die Kontrolle über dich verlierst, dann wird der Tempel dich auffressen und von dir wird nicht viel übrig bleiben noch bevor du überhaupt den ersten Teil deiner Ausbildung geschafft hast…”

Der Zabrak fing an über das Gesagte nachzudenken. Norag wollte gerade antworten als Lilya ob der Worte hinter sich leicht zusammen zuckte. Vorsichtig drehte sie sich um und schaute dann doch auf den Rücken von Norag, welcher Marlis, welche dazu gekommen war, gegen die Wand drückte. Vorsichtig legte die Lethan ihrem Freund eine Hand auf die Schulter. Ein leichtes Kopfschütteln als die Blicke der Beiden sich trafen und die Jüngerin Marlis anschaute. Der Zabrak ließ die menschliche Frau los und bemühte sich zumindest um Kontrolle. Der Vorschag von Marlis war gut. Die Lethan nickte ruhig während sie auch auf die Worte von Norag hörte. Dieses Schiff wäre wohl die Beste Gelegenheit zu zeigen wo ihre Stärken lagen. Auch der kleine Seitenhieb blieb der Lethan nicht verborgen.

“Dafür kenne ich mich im Tempel ein wenig aus, aber auf dem Schiff nicht. Da sich unsere Herrin aber ebenfalls dort sehr gut zurecht findet ist unsere beste Option dieses Schiff.”

Lilya schaute Norag an, welcher zwar auf Abstand ging, jedoch noch in Hörweite war.

“Wir haben nicht ewig Zeit und komplexe Fallen können wir nicht stellen. Aber zumindest genügend um uns einen Vorteil zu gewähren. Ihre Art zu Kämpfen fokussiert sich auf Schwertkampf und Macht stöße wie Griffe… Zumindest nach dem was ich bisher gesehen habe. Wir sollten also genau diese Dinge verhindern…”

Lilya schaute zu Norag und dann wieder zu Marlis.

“Wenn wir sie ausspielen können, dann würden wir zusammen eine Sith besiegen. Sie ist am Ende nur eine Kriegerin. Technisch betrachtet ist sie kaum mehr als eine Schülerin was ihre Erfahrungen angeht. Dementsprechend ist es möglich für uns sie zu besiegen! Ich sage… wir sollten es versuchen!”


Lilya grinste die beiden anderen an. Zusammen würden sie ihrer Herrin zeigen wozu sie fähig wären. Ganz sicher! Und dann wäre ihr Platz sicher! Sie zu schlagen in dem Gebiet worin sich die Herrin als unschlagbar betrachtete… Das wäre der beste Weg! Das setze aber voraus, dass Norag und Marlis zusammen arbeiten würden. Sie mussten wie eine Einheit agieren.




Bastion - Sith-Tempel – Hangar - Norags YT-Frachter – Norag und Lilya(NSC) mit Marlis
 
Bastion - NoiTec-Tower - Etage 66 - Saal des galaktischen Handels - Graf Sturn, Brianna, Lady Adria, Darth Angelus, Venris, Darth Nergal, Darth Keebo, Darth Zion, Sera, Odile, Agatosh, Treeya, Kira und Kayn abseits

Kayn's Ansichten bezüglich der Beherrschung eines erbärmlichen Dorfes und der Aussicht daraus großes zu errichten ließ Kira einen Gesichtsausdruck aufsetzen, der Bände sprach, was sie davon hielt. Nichts. Sie wollte Planeten beherrschen und den gesamten Sith-Orden, doch niemals nur ein Dorf. Dies konnte man auch als Normalbürger. Auf seine Ausführungen reagierte sie daher nur mit einem herablassenden, gelangweilten Gesichtsausdruck. Hoffentlich würde er seine Sichtweise dazu ändern, doch so würde er ihr zumindest nicht im Wege stehen. Vielleicht log er sie daher auch an.

Die nächsten Ausführungen von Kayn ließen sie nachdenklich werden. Er sah ebenso drohenden Verrat in Brianna und wollte ihr helfen den Verrat zu entlarven, um sie so in ihrer Machtposition zu stärken. Der Bursche war klug. Kira kniff für einen Moment nachdenklich die Augen zusammen. Wie könnte man Brianna aus der Reserve locken?

"Interessanter Gedankenansatz. Ich werde darüber nachdenken, wie man die junge Echani entlarven kann. Dies muss wohlüberlegt sein. Ich werde auf dein Angebot zurückkommen, mein Schüler."

Sagte sie nachdenklich und nahm sich einen Drink von einem vorbeifahrenden Droiden und kippte ihn auf Ex hinunter.

Von ihrer Tochter hatte er also noch nicht gehört. Interessant und durchaus etwas verwunderlich, wenn auch ein Stück weit auch erfreulich, da sie lange genug als "die schwangere Sith" im Orden bekannt gewesen war und darauf reduziert wurde, sowie auch auf die "Ausgestoßene des Ordens". Auf "die Mutter einer Tochter" konnte sie daher gerne verzichten und hatte dies auch durch den unnatürlichen Wachstumsschub ihrer Tochter sehr gut vermeiden können. Immerhin war ihre Tochter binnen weniger Jahre zu einer Frau gereift.

"Du wirst sie früh genug kennenlernen, Kayn. Sie ist hier."

Kommentierte Kira eher trocken.

Kayn philosophierte danach über die Jedi-Rätin, deren Behandlung und die Möglichkeit der Bekehrung von Jedi. Er vertrat dabei ihre Meinung, was Kira positiv zur Kenntnis nahm.

"Sehr gut, dann sind wir uns ja einig, mein Schüler."

Es war wichtig auf einer gemeinsamen Basis aufzubauen.

Kurz darauf steuerten Adria, ihr Schüler Venris und Nergal auf sie zu. Wieso sie gleich so ein Aufgebot mit sich schleppte, war Kira schleierhaft. Ungestört konnte sie so mit ihrer Tochter jedenfalls nicht reden.

Ihre Tochter fiel gleich mit der Tür ins Haus und stellte allerhand fragen und Kira atmete merklich tief durch und unterdrückte ihre aufkommende Aggression diesbezüglich. Frei und unverblümt posaunte Adria vor allen ihre Probleme und Geschichte. Wie Naiv!

"Hallo, Tochter."

Begrüßte sie ihr Kind trocken und sichtlich genervt und nickte dann Lord Nergal zu.

"Ich glaube wir kennen uns noch nicht persönlich, habe ich recht oder trügt mich meine Erinnerung? Ich bin Kira Guldur und habe zumindest schon von euch gehört, Lord Nergal."

Begrüßte sie den ranghöheren Sith und setzte ein aufgesetztes Lächeln auf, welches schnell wieder zu einer genervten Miene wechselte. Wieso schleppte Adria ihn mit? Wusste er bereits ihre gesamte Familiengeschichte? Es reichte schon, wenn Janus so viel wusste und ihre Auseinandersetzung in seinen Quartieren hatte ihr eigentlich bis auf weiteres gereicht. Sie brauchte jetzt keine weitere mit Nergal und daher riss sie sich so gut es ging zusammen und dachte an die Worte von Keebo, was den Vorteil von Verbündeten betraf. Venris würdigte sie nur einen kurzen Blick. Ob er sich als Trainingspartner für Kayn eignen würde?

"Venris, was macht das Training? Hättest du mal Lust auf einen Übungskampf mit meinen Schüler Kayn?"

Fragte sie Adria's Schüler. Er war weiter im Training als ihr neuer Schüler, doch dies konnte sicherlich anspornen.

"Mein Schüler Shiqjat lebt noch, doch die Betonung liegt auf 'noch'. Ich habe einen deutlich fähigeren Schüler gefunden, zumindest weist er mehr Potential auf. Das ist Kayn Iodor. Es wird sich zeigen, welcher der Beiden sich wirklich als der Bessere herausstellt."

Antwortete sie ihrer Tochter und sah dann zu Kayn und spornte ihn mit Absicht etwas an. Vielleicht sollte sie die Beiden (Shiqjat und Kayn) einfach mal gegeneinander kämpfen lassen?

"Kayn, das ist Adria Guldur, meine Tochter."

Stellte sie ihre Tochter ihrem Schüler vor und verschwieg, dass sie eigentlich noch einen verschollenen Sohn hatte, der wohl deutlich jünger war, obwohl sie Zwillinge waren. Ob Kayn bezüglich des Alters ihrer Tochter jetzt ins Grübeln kam? Rein vom Alter, konnte sie das Kind sehr früh bekommen haben. Doch der wahre Grund waren Wachstumsbeschleuniger gewesen. Komplizierte Sith-Alchemie.

Danach machte Adria ihrem Ärger Luft bezüglich der ganzen Informationen, die sie gerade erfahren hatte. Offensichtlich von Nergal und Janus und beschwerte sich über Brianna. Adria hatte also auch ein Problem mit der Möchtegern Sith. Interessant.

Kira versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass es sie störte, wie anscheinend gerade ihre Familiengeschichte verbreitet wurde und scheinbar gerade zum Hauptthema gehört hatte. Sie hatte es befürchtet. Ihre Tochter hatte wohl Fragen gestellt.

"Dein Vater ist unwichtig, Adria. Er war schwach, wenn er nun tot ist und noch dazu war er nicht gerade ein Mann von Bedeutung oder Ehre. Wieso regst du dich also darüber auf? Er hat sich nie um dich geschert."

Sie hatte bereits gehört, dass er tot war, doch nie wie es dazu kam, auch wenn es ihr eigentlich egal war, da der Mann sie schamlos ausgenutzt hatte.

"Brianna ist gefährlich. Nicht wegen ihrer Machtfähigkeiten - sie sind bedeutungslos - , doch ich zweifle an ihren wahren Absichten. Sei vorsichtig und gib nicht so viel von dir Preis, Adria. Es macht dich angreifbar. Ich kann deinen Ärger über sie jedoch verstehen, auch ich sehe sie nach wie vor als Feindin. Sie war einst meine Gefangene auf Korriban und ist meinem damaligen Meister Ranik und mir leider entwischt, sonst würde sie nicht mehr leben."

Versuchte Kira die ganzen Fragen zu ordnen und zu beantworten, die ihr Kind an den Kopf geworfen hatte.

"Janus ist in der Tat nicht mehr Herr seiner selbst, ich bezweifle jedoch, dass er oder Andere das auch so sehen wie du und ich. Auch ich konnte von hier beobachten wie der Mann Brianna beinahe aus der Hand frisst. Doch was kümmert dich, Janus? Er war einst mein Schüler, wenn dann sollte mich das etwas kümmern und nicht dich. Nur deshalb hat er bei deiner Geburt geholfen, Adria. Er war einst mein Schüler. Wären wir beide nicht durch den Anschlag ins Exil geraten, wäre ich jetzt an der Stelle von Janus."

Vielleicht hatte Janus sogar etwas mit dem Anschlag zu tun gehabt? Oder der Imperator selbst? Beides war durchaus möglich und noch hatte sie die Antworten auf dem Tablet, welches sie nach ihrer Prüfung erhalten hatte, nicht gefunden.

Das Nergal bei allem zuhören konnte, störte Kira zwar ein wenig, doch sie nahm trotzdem kein Blatt vor dem Mund.

"Ich erinnere mich an Fel, doch weshalb beschäftigt dich das so?"

Fragte Kira weiterhin genervt und sah dann zu Nergal.

"Und welche Rolle spielen Sie hier, Lord?"

Fragte sie süffisant grinsend. Was hatte er ihrer Tochter alles erzählt und die Frage war, was wusste er überhaupt?

Bastion - NoiTec-Tower - Etage 66 - Saal des galaktischen Handels - Graf Sturn, Brianna, Darth Angelus, Darth Keebo, Darth Zion, Sera, Odile, Agatosh, Treeya--- Kira, Kayn, Adria, Nergal, Venris abseits beim Buffet
 
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Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Makhaira

Aha... also lag es nur an der großzügigen Sith, dass Marlis überhaupt noch am Leben war und nicht zurückkonnte? Ich denke, Ihr wisst, was ich meine. Sie will doch gar nicht hier sein. Die Sith halten sie gefangen, weil... ja, weil was? Weil sie einer anderen Ideologie folgt? Sie hat doch niemandem etwas getan! Im Gegensatz zu so manchem Sith, von denen ein Haufen eine Menge Morde auf dem Kerbholz hatte. Ja, da bestand doch durchaus ein Unterschied.

Dennoch... die Sith schien keine typische die Jedi verabscheuende Person zu sein. Oder sie spielte das alles nur... Traue niemandem, glaube niemandem. Doch es war... mühsam, allem und jedem zu misstrauen. Dafür war sie schlicht nicht gemacht... Aber schon wieder saß sie da, in ein tendenziell philosophisches Gespräch mit einer Person der dunklen Seite verstrickt - es war beinahe wieder so, als wäre sie auf Va'art. Aber es gab einen großen Unterschied - Ian hatte sich von den Sith losgesagt gehabt. Die Frau vor ihr... nicht.

Wisst Ihr... begann Eowyn langsam und nachdenklich, was Ihr sagt, hat durchaus Wahrheit an sich. Doch das Problem... liegt eben an der Art zu leben, nicht daran, welchem Orden wir dienen. Es gibt Personen, die nur auf Macht aus sind. Und es ist ihnen egal, wie sie an ihr Ziel gelangen. Dafür gehen sie über Leichen - und das können wir Jedi einfach nicht akzeptieren. Sie sah der Sith deutlich in die Augen. Wir können nicht zusehen, wenn Unschuldige leiden oder sterben. Also - gehen wir dazwischen. Was dazu führt, dass wir eine Bedrohung für die Sith sind - wir werden verabscheut und aus dem Weg geräumt. Weil wir im Weg stehen. Was wiederum dazu führt... Ein hartes Lächeln zuckte um Eowyns Mundwinkel. ...dass wir Jedi aktiv werden und uns vielleicht auch gegen Sith wehren, die uns persönlich gar nichts anhaben wollen. Eine Kurzzusammenfassung dessen, was Eowyns Sicht auf alles war - und weshalb sie sich verhielt, wie sie es nun einmal tat. Sith haben mich und die meinen verraten, gejagt und umgebracht, seit ich in den Orden getreten bin. Ihr erwartet doch nicht ernsthaft, ich würde mich Euch anschließen? Gehobene Augenbrauen. Es ist schön zu hören, dass es auch Sith gibt, die ein gewisses... Ehrgefühl besitzen. Selten, aber wenn sie die Wahrheit sagte, eine willkommene Abwechslung. Doch das ist leider nicht die Regel. Und was die dunkle Seite angeht... Eowyn machte eine kurze Pause, um zu überlegen, wie sie der Sith am besten klarmachte, was ihrer Meinung nach der Denkfehler war. Die dunkle Seite ist durchaus an sich schlecht. Denn die dunkle Seite ist eben das, was man nutzt, wenn man sich verhält wie die Sith. So herum wird ein Schuh draus. Die Macht selbst... Eowyn schüttelte den Kopf. Man entscheidet sich nicht bewusst für eine Seite. Man hat Absichten, man hat Gefühle, man hat Intentionen - das führt dazu, dass man die dunkle Seite nutzt. Und das ist der Grund, weshalb wir Jedi Balance und strenge Regeln lehren.
Amüsiert lächelte Eowyn. Und es ist auch in Ordnung, wenn Ihr das so in den Orden weitertragt. Sie warf demonstrativ einen Blick zur Kamera. Meine Worte sind kein Geheimnis - und übrigens auch nur meine Ansicht, keine allgemein gültige.

Vielleicht meinte es die Sith tatsächlich ernst, ihr Schwert abzugeben, um in den Orden zu gelangen, doch sie war naiv, wenn sie meinte, dass dies ausreichte. Zu oft haben Sith versucht, uns zu infiltrieren. Den letzten Versuch habe ich miterlebt. Eowyn schüttelte den Kopf. Auch, wenn ihr wirklich ehrbare Absichten haben solltet - nein. Einfach so werdet Ihr keinen Zugang bekommen. Wir brauchen mehr als nur Eure Zusage, Euer Schwert zurückzulassen. Was Marlis anging - sie würde sich zurückhalten. So konnte sie ihr nicht helfen. Vielleicht würden Brianna oder Ian davon erfahren... Erfuhr Ian eigentlich von dem, was hier vor sich ging? Zum Teil hoffte sie es, zum Teil hoffte sie es nicht. Er sollte sich auf seine Mission konzentrieren...

Es war... beinahe ebenso naiv wie sie selbst es manchmal war, dass die Sith wirklich glaubte, sie könnte sie bekehren. Warum sollte ich mich einer Gruppierung anschließen, von der selbst ein zugehöriges Mitglied sagt, dass sie zum Großteil aus psychopathischen Massenmördern besteht?! Eowyn schüttelte den Kopf. Nein, ein solches Leben will ich nicht führen. Ich will kein Leben, das "nicht so schlecht" ist, wenn man sich dran gewöhnt hat. Ich möchte Frieden, ja - aber ich bin nicht mehr die naive Zwanzigjährige, die der Meinung war, sie könne die Galaxis verändern, wenn sie nur allzu verständnisvoll und großherzig wäre. Eowyn lächelte freudlos. Und ja. Dazu haben die Sith beigetragen. Hauptsächlich. Wenn man mich also bekehren will... Eowyn zuckte mit den Schultern, ...dann fürchte ich, dass dieser Weg nicht funktionieren wird. Bedaure. Nicht wirklich. Aber nun gut.


Die Frau vor ihr aber schien dann hinter der Fassade hervorzuschauen. Wenn sie die Wahrheit sagte... war sie vielleicht noch nicht komplett im Sumpf der dunklen Seite gefangen. Vielleicht war sie noch nicht verloren. Eine Jedi als Mutter... sie hatte doch gute Voraussetzungen. In Ordnung, zumindest... überhaupt irgendwelche Voraussetzungen. Eowyns Worte schienen in der Frau irgendetwas auszulösen, und sie ließ ihr die Zeit. Und natürlich kam die Verneinung. Worte, die Eowyn zum Teil verstand, aber... nur zum Teil. Energisch schüttelte sie den Kopf, obwohl die Sith sich abgewandt hatte.
Auch wir haben Krieger. Auch wir haben Mitglieder, die sich dem Schwert oder dem Kampf verschrieben haben. Dass die Sith jemanden vor sich hatte, bei dem es so war, verschwieg Eowyn. Wie immer. Man sollte sie weiter unterschätzen... Ansichten können sich ändern. Eure Taten hingegen... Eowyn schwieg, dachte an Ian. Wie schwer es gewesen war, Amnestie für ihn zu bekommen, für ihn, der der Republik so sehr geholfen hatte - und tief in ihrem Inneren wusste sie eigentlich genau, dass das Rechtssystem dadurch so sehr gebeugt worden war, wie es nur möglich war. Und man durchaus der Meinung sein konnte, dass dieses Vorgehen... falsch gewesen war. Dennoch... ...ich gebe zu, sie würden erst einmal ein Problem darstellen, doch Ihr wärd nicht die erste, die einen Deal angeboten bekommt. Falls Ihr diesen Weg wirklich gehen möchtet, so steht er Euch offen. Die Möglichkeit besteht. Es ist... nicht ausgeschlossen. Ihr seid nicht gebunden. Allerdings war Eowyn sich sehr wohl bewusst, dass die Chancen bei null waren, dass die Sith es sich anders überlegen würde. Trotzdem... sie musste es versuchen. Auch, wenn Sturn das alles sicher nicht gerne hören würde. Egal. Sie konnte nicht anders.

Dann aber berichtete Minora von ihrer Mutter, und Eowyn ließ sie reden, ohne zu unterbrechen, während ihr Kopf auf Hochtouren arbeitete; einerseits, um ihr zu folgen, andererseits, um in ihren Erinnerungen zu graben. Tochter von Sith und Jedi... wie konnte das sein? Ja, Ian war ein Sith gewesen, aber die Sache war vorbei. Das hier... klang anders. Oder war Zwang im Spiel gewesen? Es ging sie nichts an... Warum hatte die Mutter sie zurückgelassen?! Kein Wunder, dass die Sith verbittert war. Eowyn verstand nur die Hälfte von dem, was die Frau vor ihr erzählte, aber es genügte, um sich ein Bild zu machen. Die Mutter... war also tot? Warum hatte sie ihr Kind zurückgelassen, warum hatte sie nicht dafür gesorgt, dass ihre Tochter einen guten Schutz erhielt? Sicher, da waren diese Vorurteile, von wegen Jedi sollten keine Bindungen eingehen, aber... sie waren überholt, und man hätte sie beide beschützen können... Unbewusst runzelte Eowyn ein wenig die Stirn. Sie verstand es nicht. Und noch weniger verstand sie, weshalb die Mutter nicht alles versuchte, um ihrer Tochter in der Macht zu erscheinen und aufzuklären, was genau geschehen war. Wobei diese Sache natürlich ein Mysterium sondersgleichen war, und niemand genau wusste, wann und wieso Machtgeister manchmal erschienen und manchmal nicht...

Die Vision, von der sie erzählte, gab Eowyn Grund zur Hoffnung für sie. Ja, die Zukunft war immer in Bewegung - aber es hieß, dass dies eine mögliche Zukunft war. Und sie trug nonch immer das blaue Schwert. Auch das ein Symbol, ein Zeichen... Ja, antwortete Eowyn nur kurz auf die Frage, ließ Minora weiterreden. Ließ sie weiter ausholen, ließ sie die Gründe aufzählen, weshalb sie vermutlich hier war, hier, bei Eowyn, in ihrer Zelle. Ob es merkwürdig war? Eowyn schwieg, suchte Worte, während ihr Gegenüber offenbar genug ausgesprochen hatte. Nein, antwortete sie dann bedächtig, es klingt natürlich. Es klingt normal. Es klingt nach dem, wie die meisten Personen miteinander umgehen und leben. Eowyn seufzte leicht. Ich weiß, Ihr seid schon tief im Sumpf der Sith gefangen, und was ich Euch sage, wird absurd und vielleicht lächerlich klingen. Doch Sith... streben nicht nach Freiheit. Sie streben nach Macht und übersehen bei all ihrem angeblichen Streben nach Freiheit, dass sie immer tiefer in den Sumpf von Intrigen rutschen - und dadurch immer weniger frei werden. Eowyn schüttelte den Kopf. Ihr seid nicht frei, erklärte sie schlicht. Selbst der Imperator lebt immer mit der Gefahr im Hintergrund, gestürzt zu werden. Wir Jedi mögen Regeln haben, doch unsere Regeln sind offen. In diesen Regeln sind wir frei. Wir schlafen nachts, ohne Sorge zu haben, dass unser Schüler uns tötet und ohne die Angst, unsere angebliche Freiheit zu verlieren. Niemand in dieser Galaxis ist völlig frei. Das ist... eine Utopie. Unsere Ketten sind keine Ketten, auch wenn es so scheinen mag, sie geben uns Führung. Und wir sind in der Lage, sie zu ändern. Nehmt mich als Beispiel. Spöttisch lächelte Eowyn. Eine Rätin, die eine Liaison mit einem angeblich ehemaligen Sith eingeht. Klingt das für Euch nach Ketten?

Eowyn schwieg einen Moment, überlegte, was Minora noch gesagt hatte. Jeder Jedi hat die Möglichkeit, jederzeit den Orden zu verlassen. Auch sie hatte es getan, aber sie würde sich hüten, diese Tatsache zu erwähnen. Niemand von uns ist an den Orden gekettet - nur an die Regeln von eben jenem, welche aber nicht alle in Durastahl gemeißelt sind. Wir sind so viel freier, als die Sith es jemals sein könnten - Eowyn lächelte, zum ersten Mal halbwegs ehrlich - doch das ist etwas, das die meisten Sith wohl nie verstehen werden.
Was Eure Familie angeht...
Eowyn seufzte leicht. Es tut mir Leid, was Ihr durchgemacht habt, und ich verstehe nicht ganz, weshalb Eure Mutter Euch so alleine gelassen hat. Aber vielleicht hatte sie ihre Gründe. Ich bin erst kürzlich zur Rätin ernannt worden, und ich habe mich nicht durch alte Fälle gearbeitet, und ich muss zugeben, dass das Virus uns etwas beschäftigt. Keine Überraschung. Etwas, das Eowyn durchaus erwähnen konnte... Aber... Beging sie einen Fehler? Vielleicht. Aber wenn sie immer nur darüber nachdachte, ob sie nun einen Fehler machte oder nicht, machte sie vielleicht Fehler, wenn sie nichts machte... ...ich erinnere mich an eine Sache vor meiner Ernennung, vor ein paar Jahren. Sie war noch auf Lianna gewesen, nicht lang zurückgekehrt aus ihrem selbstgewählten Exil. Sie hatte mit Eleonore reden wollen, hatte vor ihrem Büro gewartet und ein paar Gesprächsfetzen mitbekommen... Bis sie beschlossen hatte, das Gespräch auf später zu verschieben und wieder gegangen war. Ich weiß nicht, ob es sich um Eure Mutter gehandelt hat, denn ich habe die Frau nicht gesehen. Der Name "Minora" sagte ihr auch nichts, doch sie kannte nicht jeden oder jede Jedi. Das war unmöglich. Aber es ging darum, ein Mädchen zu schützen. Es war eine harte Zeit für die Jedi gewesen - sie waren sehr dezimiert, im Krieg, und aus rationaler Sicht konnte Eowyn vielleicht verstehen, wieso nicht gehandelt worden war. Vielleicht hatte es auch andere Gründe gegeben. Eowyn zuckte die Schultern. Tut mir Leid, dass ich nicht mehr sagen kann, sagte sie, und meinte tatsächlich, was sie sagte, was sie zu ihrer eigenen Verwunderung bemerkte - nicht gut. Gar nicht gut. Begann sie wirklich, in der Frau vor ihr irgendwelche Sympathien zu entdecken? Fehler. Großer Fehler. Das war genau das, was Sturn vermutlich wollte. Und sie hatte ihm offenbart, wo ihre Schwachstelle lag - Mitgefühl. Nun gut, das wäre wohl bei beinahe allen Jedi zu erwarten, dennoch... Dennoch. Sie musste die Klappe halten. Niemanden und nichts an sich heranlassen. ...doch das ist alles, was ich weiß, schloss Eowyn weit weniger sanft als zuvor. Schluss mit diesem Jedi-Gebrabbel und dem Verständnis. Sie war, wer sie war, und nichts und niemand würde irgendwie an sie herankommen. Dies waren nicht ihre Probleme. Sie musste damit aufhören...

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Darth Makhaira
 
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[ Bastion | Center | NoiTec-Tower | Etage 66 | Saal des galaktischen Handels ] - Venris Traja, Graf Sturn, Brianna, Lady Adria, Darth Angelus, Darth Nergal, Darth Keebo, Kira Guldur, Darth Zion, Sera, Odile, Agatosh, Treeya, Kayn

Der Abend war nicht uninteressant, keine Frage, doch schien es auch nicht so, als sollte er Venris eher negativ belastete Meinung zu Events einer solchen Ordnung all zu großartig verändern. Doch ein definitiv positiv hervorzuhebender Punkt, der es hier definitiv ... mehr als aushaltbar machte, war die Präsenz der dunklen Seite, die sich hier so voll, so frei entfaltete. All die Wesen und Körper, die Gefäße dieser überirdischen Kraft, es war ein Geschenk in ihrer Nähe zu sein und sich an dem zu laben, was sie ausstrahlten. Auch die Gespräche nahm Venris in sich auf. Aufmerksam und still stand er am Rande, doch ihm entging nur wenig. In seiner Kindheit, im Palast seines Vaters war es oft die Dienerschaft gewesen, welche über alles Bescheid wusste. Jene, die kaum etwas sagten, hatten dadurch, dass sie immer da waren, aber keine Energie zum reden verschwenden mussten, soviel mehr Energie zum Zuhören, dass ihnen kaum etwas entging. Und so versuchte sich nun auch Venris an dieser ... Kunst. Das Brimborium um das Zeremoniell und alles darum, die Verleihung des Ordens, dies versuchte Venris außen vor zu lassen, um sich noch mehr auf die Kleinigkeiten zu konzentrieren, die zwischen den machtvollen Individuen hier teilweise wie nebensächlich ausgetauscht wurden.

Seine Aufmerksamkeit verschlug sich aber schlagartig auf einen völlig anderen Schwerpunkt, als er eine Präsenz spürte, eine Präsenz, welche er dachte, nie wieder zu spüren. Für einen Moment entglitt ihm die Fassung, ehe er sich wieder fing. Auch Adria schien es bemerkt zu haben, warf sie ihm doch einen beinahe überrumpelten Blick zu. Wie war er hierher gekommen, was machte er hier, wo genau war er? Das alles waren nur nebensächliche Fragen. Die eine, ganz zentrale Frage war, wo war er auf Artek gewesen? Es war nicht so, dass er dem nachtrauerte, auf Artek alleine mit Adria gewesen zu sein. Vielleicht hatte es sogar ganz neue Kräfte in Venris geschürt, war doch kein voll ausgebildeter Sith-Lord dabei gewesen, auf welchen sie hatten zählen können. Auch hatte er mit Adria eine Meisterin gefunden, die seine Ausbildung zu einem mehr als würdigen Abschluss bringen würde. Doch wo er gewesen war, diese Frage ließ ihn trotzdem nicht los. Die kleinen Selbstzweifel, ob Venris Saphenus als Schüler nicht gut genug gewesen war und er deshalb das Weite gesucht hatte, waren mittlerweile fast vollständig verflogen. Seine Ausbildung bei Adria hatte sein Potential hervorgeholt und bestätigt, welchem er sich schon lange bewusst gewesen war. Venris spitzte nun seine Sinne, blickte sich suchend um, doch weder konnte er ihn sehen, noch genau spüren, wo er war. Lediglich dass er hier war, dass wusste er ganz genau.

Er wurde aus dieser Suche mit Augen und Sinnen erst herausgerissen, als er Adria seinen Namen sagen hörte. Anscheinend ging es wohl darum, dass sie mit einem gewissen Lord Nergal, welcher vor dunkler Aura nur so pulsierte, nun die Mutter seiner Meisterin aufsuchen wollte. Dem war Venris alles andere als abgeneigt. Bereits bei ihrem erstem Aufeinandertreffen mit Venris Anwesenheit war klar geworden, dass die Beziehung zwischen ihnen keine ganz normale war. Es würde interessant sein, noch mehr über die Vergangenheit seiner Meisterin zu erfahren, welche sich auch ihr an diesem Abend anscheinend erst Stück für Stück erschloss und auf eine seltsame Art und Weise war es auch gut zu wissen, dass er nicht der einzige war, dessen Beziehung zu einem Elternteil ... problematischer Natur war. Bevor sie losgingen, wurde nun auch Venris Lord Nergal ganz offiziell vorgestellt.

,,Es ist mir eine Ehre, euch begegnen zu dürfen, Lord Nergal"

Venris deutete eine Verbeugung an. Ehrerbietung vor erfahrenen Kriegern und höhergestellten Personen war ihm früh beigebracht worden und nur, weil er nun nicht mehr immer derjenige war, welchem die Ehrerbietung entgegen gebracht wurde, ließ er dies noch lange nicht schleifen.
So machte sich das Dreiergespann auf den Weg zu Lady Guldur, welche etwas abseits stand, allerdings ohne Begleitung ihres Schülers, dieser überheblichen Laus, die er bereits einmal zerquetscht hatte.

Plötzlich erklang Adrias Stimme in seinem Kopf und bestätigte, dass auch sie Saphenus gespürt hatte. Ohne sie direkt anzublicken nickte er.

,,Ja, ich habe auch nach ihm Ausschau gehalten, doch noch nicht gesehen. Wir müssen ihn finden, er ist uns doch noch einiger Antworten schuldig."

, erwiderte Venris mental. Als sie bei Lady Guldur ankamen, begann Adria ihr sofort alles zu erzählen, was man ihr über ihre Vergangenheit erzählt hatte. Gerade Brianna und auch Lord Sturn schienen in ihrer Gunst keinen hohen Stern innezuhaben. Die Begrüßung ihrer Mutter lief ihm Vergleich dazu doch recht kühl ab. Dann wandte sie sich auch an ihn. Der junge Mann neben ihr schien wohl die Witzfigur von einem Schüler ersetzt zu haben. Doch dass er ihm gewachsen war, glaubte Venris kaum. Doch war es nicht seine Art, andere von Vornherein abzustempeln und ihnen all zu sehr von oben herab zu begegnen. So nickte er Kayn, dem neuen Schüler ernst aber doch respektvoll zu.

,,Das Training macht Fortschritte und zwar keine kleinen. Ein Übungskampf ist nie verkehrt, um seine Sinne und Fähigkeiten zu verbessern, My Lady. Also sehr gerne."

Nun lächelte er sogar Kayn kurz zu. Vielleicht war es ja gar nicht so verkehrt, sich fast ein bisschen überfreundlich für dieses Umfeld zu zeigen. Spätestens im Kampf würde jegliche Freundlichkeit weichen und wenn sein Gegner diese aber nun erwartet hatte, wäre ein Sieg für Venris noch einfacher, als wohl ohnehin, auch wenn er seinerseits nicht vorhatte, Kayn groß zu unterschätzen. Nur war er sich seiner Fähigkeiten im Gegensatz zu einem Frischling im Tempel der Sith auch bewusst. Shiqjat schien sich bei seiner Meisterin sehr unbeliebt gemacht zu haben und ließ Kayn so in einem nur noch besseren Licht bei seiner Meisterin dastehen.

Dann ging Adrias Mutter auch auf die Fragen und Aussagen ihrer Tochter ein. Auch sie schien alles andere als Begeistert von Brianna zu sein, woran die Tatsache, dass sie mal eine Jedi war, wohl nicht gänzlich Unschuldig war. Venris hielt eine solche Tatsache anders als die anderen beiden doch etwas mehr für eine Möglichkeit. Fehler konnten einem einen neuen Blickwinkel auf das Objekt der Untersuchung gewähren, man konnte aus Fehlern lernen und was war der Weg der Jedi anderes, als ein Fehler auf dem Weg zur Nutzung der Macht. Man konnte ihn ausnutzen und so die Schwäche der Jedi ausnutzen und vielleicht sogar ihre vermeintlichen Stärken gegen sie einsetzten. Doch wahrscheinlich war Venris dafür noch nicht wirklich weit genug in der Nutzung des richtigen Weges hin zur Macht. Auch bei Janus schien die Mutter ähnlicher Meinung zu sein und so schien es noch verwunderlicher, waren sie sich doch anscheinend gar nicht so unähnlich, wie ihre letzte Begegnung abgelaufen war. Zu guter Letzt blieb dann das Wort an Lord Nergal hängen. Venris wandte sich ihm interessiert zu, würde es doch spannend sein zu sehen, welche Rolle er in diesem knisternden Trio einnehmen würde.

[ Bastion | Center | NoiTec-Tower | Etage 66 | Saal des galaktischen Handels ] - Venris Traja, Kira, Kayn, Adria, Nergal
 
Bastion- Sith-Tempel- Hangar-Norags YT-Frachter- mit Norag und Lilya

Ihr Vorschlag wurde wohl nicht so gut aufgenommen. Zumindest ging ihr der Zabrak sofort an den Kragen und schob sie an die nächste Wand. Die Twi'lek war diejenige, die sie wahrscheinlich von einer gebrochenen Nase rettete. Der Zabrak ging ein paar Schritte zurück und kämpfte um Selbstbeherrschung, ehe er meinte, dass er sich im Tempel nicht auskannte. Im Gegensatz zu ihr????

"Oh ja, ich kenne mich prima aus im Tempel. Ich kenne die Zellen , den Eingang und dieses Schiff ein Stück weit."

Ihre Stimme triefte vor Sarkasmus, während sie ihre Kleidung wieder zurecht zog und den Zabrak einen finsteren Blick zuwarf.

"Und wenn du mir nochmal an den Kragen gehst, singst du ein paar Octaven höher. "

Das war ganz und gar nicht Jedi-Like, aber immerhin warnte sie ihn vor. Ihr Meister hatte ihr gesagt, sie solle nur mit Aktionen drohen, die sie auch bereit war, in die Tat um zu setzen. Und das konnte sie sich durchaus vorstellen. Sie starrte den Zabrak noch einen Moment ausdruckslos an, um ihm klar zu machen, dass sie es ernst meinte, bevor sie sich der Twi'lek zuwandte , die doch etwas mehr Verstand zu haben schien.

"Jeder Handgriff, der uns helfen könnte, ist schon gut. Und du hast recht, sie kennt sich im Tempel wahrscheinlich am besten aus und sie da aufs Glatteis zu führen, wäre zu schwer. Also machen wir das hier auf dem Schiff. "

Marlis kratzte sich am Hinterkopf.

"Verstecken macht keinen Sinn. Sie kann uns sicher aufspüren. Wir müssen materielle Dinge positionieren, die uns helfen können."

Jetzt blickte sie doch wieder zu dem Gehörnten, auch wenn es ihr zuwider war.

"Wenn du dieses Schiff sooo gut kennst, vielleicht kannst du ein paar technische Fallen aufstellen. Vielleicht kann man irgendwo auf Kommando Dampf ablassen oder irgendwie sowas. Unterdessen schauen wir mal , ob wir nicht irgendwelche Wurfgeschosse deponieren können. Kleine Pfeffertüten oder irgendwas, dass sie bisschen ausbremst."

Dann sah sie zwischen den beiden hin und her.

"Und wir müssen uns gegenseitig den Rücken freihalten. Wenn einer verfolgt wird, muss einer zur Unterstützung hin und der andere muss unsere Herrin mit den Geschossen bewerfen. Und wir sollten jede Gelegenheit nutzen, uns zum nächsten Depot zurück zu ziehen. Was denkt ihr?"

Viel Zeit hatten sie nicht und es waren nur Versuche. Aber das war das Beste, was sie mit dieser Zeit anfangen konnten. Sie grinste.

" Und wenn wir alles vorbeitet haben, hocken wir uns wieder vorne hin und machen eins auf Unschuldig. Sie sollte nicht ahnen, wie viele Depots wir uns hier angelegt haben."

Sie hatten wahrscheinlich nicht wirklich eine Chance. Sie selbst hatte keinerlei Kampferfahrung und konnte lediglich ihren Erfindungsreichtum und ihr Improvisationstalent einbringen. Aber vielleicht hatten sie ja ein bisschen Glück.

Bastion- Sith-Tempel- Hangar-Norags YT-Frachter- mit Norag und Lilya
 
.:.Bastion - Center - auf einer der vielen Straßen - Dr. Manaati Li'im und Passanten.:.


Die Togruta war unterwegs gewesen um sich ein Bild von den Lokalitäten und den Bewohnern zu machen. Bastion sagte der Medizinerin nichts, sie hatte so gut wie keine Ahnung wo sie eigentlich eingesetzt wurde.
Klar, die Rand- und Hauptinformationen hatte die junge Frau natürlich erhalten, dennoch war das Neuland für sie. Genauso wie es damals Neuland war nach Dromund Kaas geschickt zu werden, oder nach Rodia zu reisen um ihre Visionen in den Griff zu bekommen.
Schlussendlich war die Heilerin es jedoch gewohnt im Jedi-Tempel ihre Übungen und Trainingseinheiten zu absolvieren, sich in alte Lektüren und Wissensquellen zu vertiefen und im Saal der tausend Quellen zu meditieren.
Das alles kannte sie und das war ihr auch sympathisch. Allerdings war sie sich genauso darüber im Klaren dass sie Erfahrungen sammeln muss um in ihrem ganzen Sein zu wachsen und zu gedeihen.

Die Togruta hatte sich nach Ankunft und Besprechung im einvernehmen mit JK, ihrem Meister, von ihm getrennt, sie wollte sich schlau machen was man alles so tun konnte während man auf einer Mission von diesem Ausmaß war, also schlenderte sie vorerst durch die Straßen, Geschäfte und Gassen die sich so über das Center erstreckten, immer bereit das Signal entgegen zu nehmen und darauf zu reagieren.
Manaati Beobachtete die Leute, gönnte sich eine Tasse heißen Kaffee während sie sich die HoloNews, welche in diesem Lokal gezeigt wurden, ansah - danach machte sie sich wieder auf den Weg.
Ihre Gedanken schweiften beim spazieren des öfteren ab.
Sie dachte zuerst an ihren Meister JK, was er grade macht und ob er auch zufrieden mit ihr sei.
Dann dachte sie an Elise, welche die Togruta als eine sehr interessante Persönlichkeit ansah, ehe sie ihre Gedanken an Riuen verlor - ein Padawankollege den sie weder kannte noch wirklich einschätzen konnte.
Dann schwiffen die Gedanken weiter an die Rätin Ahna die an dieser Mission teilnimmt, besser gesagt, die diese Mission leitet.

Nach einiger Zeit in Gedanken tauchte sie aus diesen wieder auf.
Eine Ruhe wohltuende Ruhe ging von der Doktorin aus, sie selbst genoss dieses Gefühl dass sie wohl als Fröhlichkeit abtun würde. Trotzdem war sie immer zu allem bereit.
Sie grüßte die Leute die sie begrüßten, und beobachtete die Leute die still ihren Weg kreuzten.

Sie erhielt nach einiger Zeit eine Nachricht von JK - der nun für sie Jando hieß - welcher ihr mitteilte dass er sich im "Spectre" mit seiner Assistentin aufhielt und die Padawan gerne kommen kann wenn sie möchte.
Sie beschloss sich auf den Weg zu machen, aber vielleicht langsamer zu gehen und sich nicht zu stressen.



.:.Bastion - Center - auf dem Weg zum "Spectre" - Dr. Manaati Li'im und Passanten.:.
 
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Auf dem Schiff – Kabine – Riuen allein

Schon beim ersten Mal war es seltsam gewesen, in den Spiegel zu sehen. Jetzt, wo der Chiss erneut verkleidet war und es für längere Zeit sein würde, war es das auch. Weiße Haut. Ein dicker Bauch. Kontaktlinsen. Nichts ließ ihn auch nur im Entferntesten an einen Chiss denken. Gefällt dir der Typ, den du im Spiegel siehst? Riuen lachte, als er an diesen Spruch dachte. Zugegeben, ein wenig sinnentfremdet passte er gerade wunderbar. Sein neues Aussehen, die Geschehnisse die zurück lagen, vielleicht war die Frage doch nicht sinnentfremdet und Riuen hatte die dunkle Vorahnung, dass er sie sich hier noch öfter stellen würde.
Da waren sie also. Bastion. Das Zentrum der Sith. Eine Ausgeburt der Hölle, genau wie die ganzen imperialen Akademien. Den Chiss fröstelte, als er zurück an damals dachte. An das Gefängnis in das man ihn gesperrt hatte. An all die Schläge und den ekelhaft langwierigen Heilungsprozess. Und zum ersten Mal, seit er Elise verflucht hatte, war da ein hauch Verständnis für ihren feigen Rückzieher, dessen Feigheit er in gleichen Teilen anzweifelte, wie er ihn relativierte.
Carida war unvergessen und mit der Akademie kamen auch die Gedanken an Ereen und ihren Verrat zurück. Was hatte er Carida gehasst. Carida und das Imperium, das ein saftiges Kopfgeld auf ihn ausgesetzt hatte. Ian hätte behauptet, dass Hass nichts anderes als Angst war. Die Jedi sagten etwas Ähnliches. Dass Angst zu Hass führte. Egal ob Angst Hass war, oder erst dazu wurde: der Chiss empfand beides. Dabei ließ sich weder das eine, noch das andere Gefühl einfach entfernen, was ihn wiederum an seine Hand denken ließ. Schon einfach, ein Körperteil zu verlieren. Viel schwerer, gleiches mit einem Gefühl zu tun. Weder eine Müllpresse, noch ein Lichtschwert würden auch nur eine einzige Gefühlsregung entfernen. Elise. Markus. Seine Gefühle. Los wurde er nichts davon und als Riuen als Iras das Schiff verließ, schirmte er sich so gut ab, wie er es gelernt hatte.

Das Spectre war nichts Besonderes. Eine Bar, bei deren Einrichtung sich wenig Mühe gegeben worden war. Billiger Standard. Nicht einmal besondere Getränke gab es auf der Karte. Doch Iras mochte Bier und das gab es natürlich auch im Spectre.
Das Glas stand vor dem
Geschichtsprofessor, Iras Naowuo, der Augenkontakt mit einer jungen Frau aufnahm und sie schließlich in ein unverfängliches Gespräch verwickelte.


Bastion - Center - Im "Spectre"- Bar - Riuen

OCC: Sorry, nach so vielen Monaten der Stille brauch ich etwas, um den Kerl hier schreiben zu können
 
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