Darth Makhaira
Dead girl walking
[Bastion | Sith Tempel | Janus Domizil|Eowyns Gemächer || Niphira, Eowyn]
Es war schwierig. Die Sith waren wirklich nicht perfekt. Langsam aber sicher brachten die Worte der Jedi ihr Gegenüber nach zu denken. Marlis hatte niemandem etwas getan. Sie wollte nicht hier sein? Wer wusste das schon? Aber dennoch…
“Marlis… Wenn es stimmt was Ihr sagt plant sie ohne hin mich zu hintergehen. Wieso wiegt Ihr mich dann nicht in Sicherheit damit es mich überrascht? Ihr selbst seid auf Eure Blickwinkel so versteift, dass Ihr euch genauso verhaltet, wie es Eure Vorwürfe mich und alle Sith beschuldigt. Am Ende… Egal ob Ihr wollt oder nicht… Seid auch Ihr jenen ähnlicher, die ihr verabscheut als es Euch lieb sein dürfte. Lediglich die Seite auf der Ihr steht und Details in den Ansichten unterscheiden uns...”
Diese Parallelen… Sie waren erschreckend. Ihre eigene Mutter hatte ihre Familie verraten. Aber die Jedi wollte etwas besseres sein? Ihre Mutter? Konnte überhaupt aus einer Dienerin der dunklen Seite, konnte aus Darth Makhaira überhaupt jemals wieder Niphira Minora werden? Unmöglich. Dafür lehnte sie selbst den Gedanken zu sehr ab. Viel zu sehr mochte Darth Makhaira ihr leben, während bis zum Ende der Existenz von Niphira Minora deren Leben nur von Leid und Verlust geprägt war. Von Ablehnung. Klar. Es gab wenige Ausnahmen, die sie akzeptiert hatten. Doch viele davon waren gestorben. Wegen ihr. Weil sie zu schwach war. Weil sie Verraten worden waren. Die Jedi hatten nicht nur Niphira Minora verraten. Sie hatten an jenem Tag in Form von ihrer Mutter Cathar verraten. Erst die Worte der Jedi zogen die Aufmerksamkeit wieder in das hier und jetzt. Wenigstens realisierte diese Frau, dass auch Sith die Wahrheit erkennen konnten. Ein Fortschritt. Immerhin. Die Art zu leben? Macht? Ja, das stimmte leider. Die Lehren, zumindest den Teil welchen die Sith von den Jedi hat erfahren dürfen, waren weniger prädestiniert für Wesen die nach Macht strebten. Langsam nickte die Sith daher und schloss kurz die Augen.
“Deswegen… Versuche ich irgendwie an die Eure Lehren zu kommen. Ich… mein Meister… Wir beide versuchen diesen Orden zu verbessern. Wir versuchen was zu verändern. Wenn die Sith nicht langsam anfangen diese internen Machtkämpfe zu überwinden… Dann verschwinden wir irgendwann wieder ohne dass die Jedi etwas getan haben. Alles nur wegen diesen Gedanken. Über Leichen gehen. Was denkt Ihr warum ich Marlis entgegen der intentionen ihres Kerkermeisters nicht hinrichtete sondern bei mir aufnahm?”
Aber ja. Viele, nein, fast alles Sith gingen über Leichen um ihre Ziele zu erreichen. Ein Weg, welcher irgendwann die Sith möglicherweise in ihr Ende führen könnte. Die Jedi schien davon überzeugt, dass die Jedi automatisch verabscheut wurden. Stimmte das? Nicht für sie. Daher überlegte die Sith kurz ehe sie weiter sprach.
“Es wäre tragisch, wenn Ihr Euch nicht wehren würdet. Es wäre schrecklich. Ich weiß, viele Sith betrachten schwache Wesen als Abschaum. Jedoch… Wesen, welche ihre eigenen Prinzipien nicht verteidigen, oder dafür kämpfen ihre eigenen Werte zu verteidigen… sind für mich absoluter Abfall. Ich bin mir dessen bewusst, dass unser beider Orden seit Ewigkeiten in einer Art Krieg stehen. Jedoch müsstet auch Ihr Euch dessen bewusst sein, dass nicht alle Sith reine Tötungsmaschinen sein können. Auch bei uns gibt es Gelehrte, Forscher und Philosophen. Auf Grund unserer Lehren unterscheiden sich aber die Blickwinkel. Ich selbst versuche lediglich die historische Wahrheit zu ergründen. Das werde ich aber nicht können, wenn ich mich alleine auf die Überlieferungen der Sith oder jene der Jedi versteife. Würde ich die Sith hintergehen und mich den Jedi anschließen, würde sich in der Hinsicht nicht viel für mich ändern. Ich würde auch weiterhin nur einseitige Informationen erhalten.”
Die Worte der Jedi waren hart. Jedoch wenigstens von einer Überzeugung geprägt, welche die Sith schon fast bewunderte. Das war genau das was man für den eigenen Orden sein musste. Überzeugt. Sicher. Fest in dem Glauben das Richtige zu tun. Jedoch konnte die Sith die Begründungen der Jedi genauso auf sich beziehen und umkehren.
“...und ich kann mich nicht den Jedi anschließen, die mich und meine Heimat im Stich gelassen haben. Jedi, welche nicht dazu bereit waren mich aufzunehmen. Erst durch die Ausbildung hier konnte ich lernen mich gegen jene zu wehren, die mich verfolgten. Eine Bedrohung zu beseitigen, die am Ende nicht nur mich gefährdet hat.”
Es war am Ende faszinierend auf einer derartigen Ebene zu kommunizieren. Ein faszinierendes Gespräch. Ein Zusammenstoß verschiedener Philosophien. Wirklich interessant. Alleine die Ansichten bezüglich heller und dunkler Seite. So unterschiedlich beide Parteien sie betrachteten. Die Worte, einfach alles war spannend.
“Beide Seiten haben ihre Eigenheiten und Voraussetzungen. Ich glaube man muss beide Seiten, hell und dunkel, verstehen um wahres Gleichgewicht zu erlangen. Wenn ich die helle Seite dazu nutze um jemanden zu verletzen oder gar töten. Ist die helle Seite immer noch absolut gut? Oder wenn ich meine Fähigkeiten in der dunklen Seite nutze um einen ausgehungerten Sklaven vor seinem unvermeidbaren Tod zu retten, war dann die dunkle Seite absolut böse? Ist ein Leben mit lauter Entbehrungen lebenswert? Muss die Intention für das Nutzen der dunklen Seite per se schlecht sein? Vielleicht will man nur jene schützen, die einem wichtig sind?”
Die Sith schaute die Jedi genau an. Ernst. Klar, war es so als würde ein Kind gerade mit einer Gelehrten sprechen, aber irgendwie war Darth Makhaira von den Ansichten der Jedi fasziniert. Wie lange hatte Darth Makhaira auf diese Form von Gespräch herbeigesehnt? Wie lange hatte sie darauf gewartet derart mit einer Jedi zu sprechen. Einer RICHTIGEN Jedi! Nicht eine Schülerin oder einem Wesen welches bereits gebrochen war. Nein. Dies, bei der Macht, war genau das was sie immer wollte. Daher umspielte ein leichtes Lächeln die Lippen der Sith welches ehrlich war. Es tat gut. Auch wenn hier zwei Welten, zwei Überzeugungen aufeinander trafen.
“Es ist mir dessen bewusst, dass Eure Meinungen eben dies sind. Eure Meinung. Es gibt wahrscheinlich auch bei den Jedi nicht nur ‘Den Jedi’. Nicht alle werden bei Eurem Orden gleich sein.”
Bei dem Thema des Besuches des Jedi-Tempels und den Worten der Jedi nickte die Sith ruhig. Es wäre also mehr als das nötig. Aber was? Und Infiltration? Ein wenig musste die Sith mit dem Kopf schütteln.
“Der Unterschied wäre… ich Infiltriere Euch nicht. Ich wäre eher ein Gast und die Jedi sich meiner Anwesenheit bewusst. Ich bin eine Kriegerin. Dementsprechend sollten viele Jedi existieren, die selbst unter gerechten Bedingungen mich ohne Probleme in Schach halten könnten. Wahrscheinlich gibt es bei Euch sogar Padawane die mir überlegen sind. Wer weiß das schon? Ich bin nicht der Imperator. Was könnte ich Euch mehr geben als meine Zusagen was keine Lüge wäre? Bedenkt; ich will gerade etwas von den Jedi. Euch anlügen würde mir nur Probleme bereiten.”
Es stimmte. Wirklich. Zumal diese Lüge spätestens vor Ort enttarnt wäre. Zumindest bei den derzeitigen Fähigkeiten der Sith. Natürlich hing sich die Jedi bei der Aussage bezüglich der Massenmörder auf. Abermals schüttelte die Sith leicht mit dem Kopf und überlegte kurz wie sie darauf antworten wollte.
“Wenn Ihr hier wärt, könntet Ihr versuchen das zu ändern. Wie gesagt. Es gibt diese Mörder. Aber wer sich von der dunklen Seite verschlingen lässt wird früher oder später daran zu Grunde gehen. Man darf nicht aufgeben. Man ließ mir eine Wahl während meiner Ausbildung. Ich entschied mich hierfür. Weil ich mir damals sicher war und heute es noch bin, dass ich hier richtig bin. Ich hörte einst meine Mutter sagen, dass es der Wille der Macht sei. Vielleicht ist es genau dieser Wille, der mich hierher brachte. Vielleicht will die Macht, dass Ihr hier seid?”
Mit Süßem konnte man Fliegen fangen. Nicht mit Schmerz und Leid. Vielleicht funktionierte es. Jedoch kam sie hervor. Der Mensch hinter der Sith. Die Worte der Jedi wirkten beruhigend. Jedoch bestand weiter das Gefühl, dass Jedi niemals etwas sein könnte, bei dem sich das eigentlich noch halbe Mädchen wohlfühlen könnte. Die Worte bezüglich eines Deals erwiderte die Niphira mit einem kaum merklichen Nicken. Sie hielt den Blick gesenkt. War es das Wert? Gab es einen realen Weg zurück? Eine wirklich reale Chance? Aber was wäre mit den Jedi? Sie flehte innerlich ihre Mutter an. Ihr ein Zeichen zu geben. Doch es blieb still. Die Worte der Jedi führten dazu, dass Niphira ihre Augen schloss.
“Ich verstehe… Ich habe Angst davor… Angst davor, meine Heimat aufzugeben und einen Fehler zu machen. Jene Fehler zu widerholen welche meine Mutter machte. Ich strebe nach Freiheit. Ich befolge den Kodex meines Ordens. Ich will stark werden. Ich will frei sein. Ich lerne die dunkle Seite zu nutzen. Ich lade diese Last auf mich die Kontrolle zu behalten. Aber werde ich stärker? Würde ich stärker werden wenn ich den Jedi die Treue schwören würde? Würde es mich nicht schwächen? Ich kann nicht weg. Ich will nicht weg. Nicht so lange ich nicht fertig bin!”
Langsam öffneten sich die Augen Niphiras. Braune Augen welche vor Schmerz leer schienen. Kurz legte sie eine Hand auf eine der Schultern von Eowyn. Sie musste diesen Teil von sich weg sperren. Durfte nicht zulassen, dass diese Schwäche offenbart würde. Sie hatte durch das Verschonen von Marlis einen Feind dazu bekommen. Einen Feind, welcher nach ihrem Leben trachten würde. Alleine um die ehemalige Padawan zu beschützen müsste Niphira Minora tot bleiben. Sie durfte nicht wiederkehren. Langsam schlossen sich wieder die Augen der Sith. Vielleicht eines Tages. Vielleicht würde eines Tages die Sith wirklich die Seiten wechseln. Das war ein großes Vielleicht. Aber nicht ohne mehr Informationen. Daher nickte die Sith langsam ehe sie Niphira Minora wieder hatte wegsperren können.
“Ich würde mir wünschen in Zukunft weitere Gespräche mit Euch oder anderen Jedi führen zu können. Vielleicht wird dieses nicht unsere letzte Zusammenkunft sein… Nur frag ich Euch… wie wollt Ihr nun weiter machen? Behaart ihr Weiter auf Eurer loyalität Jedi zu sein, wird man euch früher oder später beseitigen wenn der Glanz Eurer Gefangennahme verblasst ist. Werdet Ihr anfangen jenen Sith zu täuschen in dessen Gewalt ihr Euch befindet könnte es den einen Weg ebnen, welcher Euch nicht dorthin bringt wo Ihr hin wollt… So oder so… werde ich Euer Schicksal mit großem Interesse beobachten.”
Sie war wieder ganz Sith. War wieder steif und wo die Augen vorher noch verletzlich und leer gewirkt hatten brannte wieder ein Feuer welches möglicherweise eines Tages zu einem Flächenbrand ausarten mochte. Es war keine Drohung und tatsächlich wünschte sich Darth Makhaira eines Tages wieder auf diese Jedi zu treffen, jedoch neigte dieses Treffen sich langsam seinem Ende. Die Zeit wäre bald abgelaufen welche man ihr eingeräumt hatte. Sie hatte den Sith zumindest etwas geliefert. Schwächen. Schwächen der Jedi, jedoch auch eigene. Ein hoher Preis für wenig Informationen. Es war Riskant ihren Schutz. Diese Maskerade zu brechen. Ihr altes Selbst die Kontrolle übernehmen zu lassen. Jedoch war es Teil des Deals gewesen. Sie hatte Ergebnisse liefern müssen. Irgendetwas. Selbst wenn es nicht viel war. Nur hatte Darth Makhaira ehrlicher bei ihrer eigenen Schwäche sein müssen, als es ihr selbst lieb war. Langsam schaute die Sith daher zu einem der Fenster.
“Ich hoffe… wir haben eines Tages eine Chance abermals zu sprechen. Jedoch dann auf Augenhöhe. Vielleicht… ohne den Einfluss außenstehender…”
Das war alles was der Sith möglich war. Ein vorsichtiges ‘Ich werde über Euer Angebot nachdenken’ wenn es um das Thema ging sich vielleicht wirklich den Jedi anzuschließen. Ob sie es verstehen würde oder nicht war nicht wichtig. Es war nur der einzige Weg eine nicht absolut negative Antwort zu geben.
[Bastion | Sith Tempel | Janus Domizil|Eowyns Gemächer || Darth Makhaira, Eowyn]
Es war schwierig. Die Sith waren wirklich nicht perfekt. Langsam aber sicher brachten die Worte der Jedi ihr Gegenüber nach zu denken. Marlis hatte niemandem etwas getan. Sie wollte nicht hier sein? Wer wusste das schon? Aber dennoch…
“Marlis… Wenn es stimmt was Ihr sagt plant sie ohne hin mich zu hintergehen. Wieso wiegt Ihr mich dann nicht in Sicherheit damit es mich überrascht? Ihr selbst seid auf Eure Blickwinkel so versteift, dass Ihr euch genauso verhaltet, wie es Eure Vorwürfe mich und alle Sith beschuldigt. Am Ende… Egal ob Ihr wollt oder nicht… Seid auch Ihr jenen ähnlicher, die ihr verabscheut als es Euch lieb sein dürfte. Lediglich die Seite auf der Ihr steht und Details in den Ansichten unterscheiden uns...”
Diese Parallelen… Sie waren erschreckend. Ihre eigene Mutter hatte ihre Familie verraten. Aber die Jedi wollte etwas besseres sein? Ihre Mutter? Konnte überhaupt aus einer Dienerin der dunklen Seite, konnte aus Darth Makhaira überhaupt jemals wieder Niphira Minora werden? Unmöglich. Dafür lehnte sie selbst den Gedanken zu sehr ab. Viel zu sehr mochte Darth Makhaira ihr leben, während bis zum Ende der Existenz von Niphira Minora deren Leben nur von Leid und Verlust geprägt war. Von Ablehnung. Klar. Es gab wenige Ausnahmen, die sie akzeptiert hatten. Doch viele davon waren gestorben. Wegen ihr. Weil sie zu schwach war. Weil sie Verraten worden waren. Die Jedi hatten nicht nur Niphira Minora verraten. Sie hatten an jenem Tag in Form von ihrer Mutter Cathar verraten. Erst die Worte der Jedi zogen die Aufmerksamkeit wieder in das hier und jetzt. Wenigstens realisierte diese Frau, dass auch Sith die Wahrheit erkennen konnten. Ein Fortschritt. Immerhin. Die Art zu leben? Macht? Ja, das stimmte leider. Die Lehren, zumindest den Teil welchen die Sith von den Jedi hat erfahren dürfen, waren weniger prädestiniert für Wesen die nach Macht strebten. Langsam nickte die Sith daher und schloss kurz die Augen.
“Deswegen… Versuche ich irgendwie an die Eure Lehren zu kommen. Ich… mein Meister… Wir beide versuchen diesen Orden zu verbessern. Wir versuchen was zu verändern. Wenn die Sith nicht langsam anfangen diese internen Machtkämpfe zu überwinden… Dann verschwinden wir irgendwann wieder ohne dass die Jedi etwas getan haben. Alles nur wegen diesen Gedanken. Über Leichen gehen. Was denkt Ihr warum ich Marlis entgegen der intentionen ihres Kerkermeisters nicht hinrichtete sondern bei mir aufnahm?”
Aber ja. Viele, nein, fast alles Sith gingen über Leichen um ihre Ziele zu erreichen. Ein Weg, welcher irgendwann die Sith möglicherweise in ihr Ende führen könnte. Die Jedi schien davon überzeugt, dass die Jedi automatisch verabscheut wurden. Stimmte das? Nicht für sie. Daher überlegte die Sith kurz ehe sie weiter sprach.
“Es wäre tragisch, wenn Ihr Euch nicht wehren würdet. Es wäre schrecklich. Ich weiß, viele Sith betrachten schwache Wesen als Abschaum. Jedoch… Wesen, welche ihre eigenen Prinzipien nicht verteidigen, oder dafür kämpfen ihre eigenen Werte zu verteidigen… sind für mich absoluter Abfall. Ich bin mir dessen bewusst, dass unser beider Orden seit Ewigkeiten in einer Art Krieg stehen. Jedoch müsstet auch Ihr Euch dessen bewusst sein, dass nicht alle Sith reine Tötungsmaschinen sein können. Auch bei uns gibt es Gelehrte, Forscher und Philosophen. Auf Grund unserer Lehren unterscheiden sich aber die Blickwinkel. Ich selbst versuche lediglich die historische Wahrheit zu ergründen. Das werde ich aber nicht können, wenn ich mich alleine auf die Überlieferungen der Sith oder jene der Jedi versteife. Würde ich die Sith hintergehen und mich den Jedi anschließen, würde sich in der Hinsicht nicht viel für mich ändern. Ich würde auch weiterhin nur einseitige Informationen erhalten.”
Die Worte der Jedi waren hart. Jedoch wenigstens von einer Überzeugung geprägt, welche die Sith schon fast bewunderte. Das war genau das was man für den eigenen Orden sein musste. Überzeugt. Sicher. Fest in dem Glauben das Richtige zu tun. Jedoch konnte die Sith die Begründungen der Jedi genauso auf sich beziehen und umkehren.
“...und ich kann mich nicht den Jedi anschließen, die mich und meine Heimat im Stich gelassen haben. Jedi, welche nicht dazu bereit waren mich aufzunehmen. Erst durch die Ausbildung hier konnte ich lernen mich gegen jene zu wehren, die mich verfolgten. Eine Bedrohung zu beseitigen, die am Ende nicht nur mich gefährdet hat.”
Es war am Ende faszinierend auf einer derartigen Ebene zu kommunizieren. Ein faszinierendes Gespräch. Ein Zusammenstoß verschiedener Philosophien. Wirklich interessant. Alleine die Ansichten bezüglich heller und dunkler Seite. So unterschiedlich beide Parteien sie betrachteten. Die Worte, einfach alles war spannend.
“Beide Seiten haben ihre Eigenheiten und Voraussetzungen. Ich glaube man muss beide Seiten, hell und dunkel, verstehen um wahres Gleichgewicht zu erlangen. Wenn ich die helle Seite dazu nutze um jemanden zu verletzen oder gar töten. Ist die helle Seite immer noch absolut gut? Oder wenn ich meine Fähigkeiten in der dunklen Seite nutze um einen ausgehungerten Sklaven vor seinem unvermeidbaren Tod zu retten, war dann die dunkle Seite absolut böse? Ist ein Leben mit lauter Entbehrungen lebenswert? Muss die Intention für das Nutzen der dunklen Seite per se schlecht sein? Vielleicht will man nur jene schützen, die einem wichtig sind?”
Die Sith schaute die Jedi genau an. Ernst. Klar, war es so als würde ein Kind gerade mit einer Gelehrten sprechen, aber irgendwie war Darth Makhaira von den Ansichten der Jedi fasziniert. Wie lange hatte Darth Makhaira auf diese Form von Gespräch herbeigesehnt? Wie lange hatte sie darauf gewartet derart mit einer Jedi zu sprechen. Einer RICHTIGEN Jedi! Nicht eine Schülerin oder einem Wesen welches bereits gebrochen war. Nein. Dies, bei der Macht, war genau das was sie immer wollte. Daher umspielte ein leichtes Lächeln die Lippen der Sith welches ehrlich war. Es tat gut. Auch wenn hier zwei Welten, zwei Überzeugungen aufeinander trafen.
“Es ist mir dessen bewusst, dass Eure Meinungen eben dies sind. Eure Meinung. Es gibt wahrscheinlich auch bei den Jedi nicht nur ‘Den Jedi’. Nicht alle werden bei Eurem Orden gleich sein.”
Bei dem Thema des Besuches des Jedi-Tempels und den Worten der Jedi nickte die Sith ruhig. Es wäre also mehr als das nötig. Aber was? Und Infiltration? Ein wenig musste die Sith mit dem Kopf schütteln.
“Der Unterschied wäre… ich Infiltriere Euch nicht. Ich wäre eher ein Gast und die Jedi sich meiner Anwesenheit bewusst. Ich bin eine Kriegerin. Dementsprechend sollten viele Jedi existieren, die selbst unter gerechten Bedingungen mich ohne Probleme in Schach halten könnten. Wahrscheinlich gibt es bei Euch sogar Padawane die mir überlegen sind. Wer weiß das schon? Ich bin nicht der Imperator. Was könnte ich Euch mehr geben als meine Zusagen was keine Lüge wäre? Bedenkt; ich will gerade etwas von den Jedi. Euch anlügen würde mir nur Probleme bereiten.”
Es stimmte. Wirklich. Zumal diese Lüge spätestens vor Ort enttarnt wäre. Zumindest bei den derzeitigen Fähigkeiten der Sith. Natürlich hing sich die Jedi bei der Aussage bezüglich der Massenmörder auf. Abermals schüttelte die Sith leicht mit dem Kopf und überlegte kurz wie sie darauf antworten wollte.
“Wenn Ihr hier wärt, könntet Ihr versuchen das zu ändern. Wie gesagt. Es gibt diese Mörder. Aber wer sich von der dunklen Seite verschlingen lässt wird früher oder später daran zu Grunde gehen. Man darf nicht aufgeben. Man ließ mir eine Wahl während meiner Ausbildung. Ich entschied mich hierfür. Weil ich mir damals sicher war und heute es noch bin, dass ich hier richtig bin. Ich hörte einst meine Mutter sagen, dass es der Wille der Macht sei. Vielleicht ist es genau dieser Wille, der mich hierher brachte. Vielleicht will die Macht, dass Ihr hier seid?”
Mit Süßem konnte man Fliegen fangen. Nicht mit Schmerz und Leid. Vielleicht funktionierte es. Jedoch kam sie hervor. Der Mensch hinter der Sith. Die Worte der Jedi wirkten beruhigend. Jedoch bestand weiter das Gefühl, dass Jedi niemals etwas sein könnte, bei dem sich das eigentlich noch halbe Mädchen wohlfühlen könnte. Die Worte bezüglich eines Deals erwiderte die Niphira mit einem kaum merklichen Nicken. Sie hielt den Blick gesenkt. War es das Wert? Gab es einen realen Weg zurück? Eine wirklich reale Chance? Aber was wäre mit den Jedi? Sie flehte innerlich ihre Mutter an. Ihr ein Zeichen zu geben. Doch es blieb still. Die Worte der Jedi führten dazu, dass Niphira ihre Augen schloss.
“Ich verstehe… Ich habe Angst davor… Angst davor, meine Heimat aufzugeben und einen Fehler zu machen. Jene Fehler zu widerholen welche meine Mutter machte. Ich strebe nach Freiheit. Ich befolge den Kodex meines Ordens. Ich will stark werden. Ich will frei sein. Ich lerne die dunkle Seite zu nutzen. Ich lade diese Last auf mich die Kontrolle zu behalten. Aber werde ich stärker? Würde ich stärker werden wenn ich den Jedi die Treue schwören würde? Würde es mich nicht schwächen? Ich kann nicht weg. Ich will nicht weg. Nicht so lange ich nicht fertig bin!”
Langsam öffneten sich die Augen Niphiras. Braune Augen welche vor Schmerz leer schienen. Kurz legte sie eine Hand auf eine der Schultern von Eowyn. Sie musste diesen Teil von sich weg sperren. Durfte nicht zulassen, dass diese Schwäche offenbart würde. Sie hatte durch das Verschonen von Marlis einen Feind dazu bekommen. Einen Feind, welcher nach ihrem Leben trachten würde. Alleine um die ehemalige Padawan zu beschützen müsste Niphira Minora tot bleiben. Sie durfte nicht wiederkehren. Langsam schlossen sich wieder die Augen der Sith. Vielleicht eines Tages. Vielleicht würde eines Tages die Sith wirklich die Seiten wechseln. Das war ein großes Vielleicht. Aber nicht ohne mehr Informationen. Daher nickte die Sith langsam ehe sie Niphira Minora wieder hatte wegsperren können.
“Ich würde mir wünschen in Zukunft weitere Gespräche mit Euch oder anderen Jedi führen zu können. Vielleicht wird dieses nicht unsere letzte Zusammenkunft sein… Nur frag ich Euch… wie wollt Ihr nun weiter machen? Behaart ihr Weiter auf Eurer loyalität Jedi zu sein, wird man euch früher oder später beseitigen wenn der Glanz Eurer Gefangennahme verblasst ist. Werdet Ihr anfangen jenen Sith zu täuschen in dessen Gewalt ihr Euch befindet könnte es den einen Weg ebnen, welcher Euch nicht dorthin bringt wo Ihr hin wollt… So oder so… werde ich Euer Schicksal mit großem Interesse beobachten.”
Sie war wieder ganz Sith. War wieder steif und wo die Augen vorher noch verletzlich und leer gewirkt hatten brannte wieder ein Feuer welches möglicherweise eines Tages zu einem Flächenbrand ausarten mochte. Es war keine Drohung und tatsächlich wünschte sich Darth Makhaira eines Tages wieder auf diese Jedi zu treffen, jedoch neigte dieses Treffen sich langsam seinem Ende. Die Zeit wäre bald abgelaufen welche man ihr eingeräumt hatte. Sie hatte den Sith zumindest etwas geliefert. Schwächen. Schwächen der Jedi, jedoch auch eigene. Ein hoher Preis für wenig Informationen. Es war Riskant ihren Schutz. Diese Maskerade zu brechen. Ihr altes Selbst die Kontrolle übernehmen zu lassen. Jedoch war es Teil des Deals gewesen. Sie hatte Ergebnisse liefern müssen. Irgendetwas. Selbst wenn es nicht viel war. Nur hatte Darth Makhaira ehrlicher bei ihrer eigenen Schwäche sein müssen, als es ihr selbst lieb war. Langsam schaute die Sith daher zu einem der Fenster.
“Ich hoffe… wir haben eines Tages eine Chance abermals zu sprechen. Jedoch dann auf Augenhöhe. Vielleicht… ohne den Einfluss außenstehender…”
Das war alles was der Sith möglich war. Ein vorsichtiges ‘Ich werde über Euer Angebot nachdenken’ wenn es um das Thema ging sich vielleicht wirklich den Jedi anzuschließen. Ob sie es verstehen würde oder nicht war nicht wichtig. Es war nur der einzige Weg eine nicht absolut negative Antwort zu geben.
[Bastion | Sith Tempel | Janus Domizil|Eowyns Gemächer || Darth Makhaira, Eowyn]