[Capital City: Center – Hotel: Corellian Comfort – Bar] – Nergal, Lilly
Ihre Schilderung ob des Herdentriebs der menschlichen Natur. Besser gesagt noch jener, der denkenden Wesen, hatte etwas an sich. Etwas das sich, wenn man sich die Mühe machte, auf den Orden und die Prinzipien die betreffend der Macht vorherrschten ummünzen konnte. Die wilden und verlorenen, die der Dunklen Seite die Kontrolle überließen und jene, die sich im Griff hatten und über die Macht geboten. Nergal allerdings hatte in diesem Zusammenhang schon festgestellt, das ein Großteil jener die sich im Sith Orden befanden und dieser Philosophie nacheiferten wenig mit der Dunklen Seite an sich zu schaffen hatten. Es waren arme Narren, die einem Wunschtraum nachhingen, während ihnen das was sie eigentlich erreichen konnten durch ihre eigene Dummheit zwischen den Fingern zerrann. Nicht einmal Mitleid verdienten sie, dafür, das sie so fehlgeleitet waren. Manchmal wusste er nicht was schlimmer war: Jene die sich bewusst für ein Leben in Falschheit entschieden, oder jene die glaubten auf der richtigen Seite zu stehen, aber keine Ahnung hatten. Eine Entscheidung an der Front wäre für andere vielleicht schwer gewesen, Nergal hingegen verdammte sie alle genauso sehr wie er sie mit seinen eigenen Händen erwürgen würde, wenn er es könnte. Nicht zuletzt deswegen ließ sich der Sith Lord auch gar nicht erst darauf ein, diesen Gedanken die seine Ansichten den Dunklen Orden betrafen, nachzuhängen. Immerhin wollte er sich gerade davon ja eine wenn auch kürzer geartete Auszeit gönnen. Und daher blieben seine Gedanken bei den von ihr beschriebenen Massen. Dem Tumult, der schlagartigen Degeneration des Intellekts denkender Wesen und einem Bild, das eben solche Massen durch die Straßen Centers fegen ließ... erbärmlich.
„Erstaunlich. Das sie lieber marodieren als sich in Schutzbunkern in Sicherheit zu bringen. Würden ihre Ansicht aber mehr Zivilisten und mehr Sith vertreten, dann hätten sie noch ihren Speeder und der Orden keinen Bruderkrieg.“ Seltsamerweise – für einen Außenstehenden – musste er jedoch schmunzeln. „Andererseits wäre das wirklich Schade. Wäre das der Fall, würde ich vermutlich niemals hier auftauchen beziehungsweise aufgetaucht sein.“
Es war mittlerweile wenig zu verkennen das sowohl sie als auch er diese Gegebenheit hier genossen. Zumindest für ihn. Ob sie bis eben hatte erkennen können in wie weit er dieses beisammen sein hier als angenehm empfand, konnte er nicht sagen. Für gewöhnlich aber entdeckten selbst andere Sith nicht, was sich in seiner Miene abspielte – wenn er es nicht wollte und seine mentalen Barrieren waren für jedermann unter ihm undruchdringlich. Dafür hatte er gesorgt. Diese letzten Worte von ihm allerdings gaben einen ziemlich guten Aufschluss über zumindest die Richtung, in die seine Gedanken und seine Meinung über das hier sein ging. Und ihr nächster Kommentar, dieses Selbstvertrauen das sie an den Tag legte, trotz dem unterschwelligen Gefühl der Angst das hier und da einmal kurz durchschimmerte, ließ ihn die blonde Frau anziehender und anziehender finden. Sie scheute sich nicht, sie hatte keine paralysierende angst, nur weil es hier und da Geschichten über Sith gab, die nicht gerade nett waren. Okay... oder Tatsachenberichte.
Fakt war, sie scheute nicht vor ihm zurück. Das war ja auch im Grunde das, was ihn soviel gefallen an ihr finden ließ und zum weiter in ihrer Nähe aufzuhalten bewegte. Die Wahrscheinlichkeit ging also gegen Null? Wenn er nicht durchaus extravagantes gewöhnt wäre, würde das vielleicht sogar stimmen, aber er hatte was dieses Gebiet anging, doch auch Erfahrung. Nicht zu knapp. Gut riechen tat es in jedem Fall, regte bei manch einem mit Sicherheit schon den Speichelfluss an. Doch Nergal ließ es unkommentiert, schon allein weil ihr nächster Beitrag schnell folgte. Noch während sie sich als Corellianerin outete, schien sie die Mahlzeit vollendet zu haben und auf einem Teller anzurichten. Auch wenn er ein Sith war schätzte er die Mühe, direkt aus der Pfanne zu essen würde ihn nicht stören, das Bild das hier gerade, in diesem edlen Hotel – ein passenderes Wort gab es dafür nicht – vorherrschte. Und wenig später stand die Speise fertig kredenzt vor ihm. Rein äußerlich konnte man in keiner Weise klagen. Das musste man ihr lassen, grinst Nergal in sich hinein.
„Sterben.“
Das Kichern kam nicht über seine Lippen. Er lächelte allerdings.
„Wissen sie, wenn man schon einmal tot war, dann macht einem die Aussicht auf den möglichen Tod nicht mehr wirklich Angst. Ganz davon abgesehen das man es nicht noch einmal zulassen wird, erwischt zu werden.“
Er begann langsam zu essen, allerdings mehr aus dem Grund heraus Zeit zu haben, weniger weil er sich erst heran tasten wollte. Es schmeckte aber tatsächlich erstaunlich gut! Die Überzeugung die hinter ihren Worten gestanden hatte, war nicht umsonst so groß gewesen. Die Wahrheit allerdings war, das er persönlich ein paar Priesen bestimmter Gewürze vermisst hatte. An sich war das aber kein Beinbruch für ihr Vorhaben und er würde sich deswegen nicht wirklich quer stellen...
„Coronet muss eine ansehnliche Stadt gewesen sein. Allerdings kann ich nur von dem auf die Vergangenheit schließen, was ich während dem Angriff auf die Basis der Jedi sah. Wissen sie... dieses Gericht ist wirklich gut. Allerdings – und das schmälert in keiner Weise ihre Kochkünste – fehlte mir persönlich an diesem 'Corellianischen Frühstück' noch das ein oder andere Gewürz. Und nun, da sie mir eine Mahlzeit beschert haben, bin ich an der Reihe, finden sie nicht auch?“
Er wartete nicht auf ihre Antwort sondern stand einfach auf und bugsierte die Blondine hinter dem Tresen hervor, auf seinen ursprünglichen Platz. Nergal – mittlerweile ein bestimmtes Vorhaben verfolgend – hätte es auch einfach lassen können. Aber wenn man schon eine Person traf, die unbewusst soviel Wissen in sich vereinte, das dem Sith Orden, oder besser gesagt einigen Sith wahrhaft gut tun würde, konnte man doch nicht einfach so wieder verschwinden. Und so fand er sich wenig später hinter dem Tresen wieder. Stand im Kochbereich, der ob seiner massigen Gestalt ein wenig mehr ausgefüllt wurde, doch konnte sich der Hüne noch immer bewegen. Als er zu kochen begann, musste es für die Blondine ein wenig mysteriös sein, das er ohne nachzufragen oder nach zu sehen Zutaten und Utensilien zu Tage förderte, die sie nicht benutzt hatte. Ein Vorteil der hyperfeinen Wahrnehmung seiner Sinne. Während er arbeitete, konnten die sich schon umsehen und für ihn finden was er benötigte. Seine Art zu kochen unterschied sich maßgeblich von der ihren. Weniger das Aussehen und die Zubereitung an sich standen im Vordergrund, sondern das Endprodukt und allem voran dessen Geschmack.
Niemals hätte Nergal gedacht je wieder auf sein umfangreiches Wissen der mandalorianschen Küche zurück zu greifen. Wie lange es nun dauerte, konnte er nicht sagen, doch als er seine Mahlzeit vollendet hatte, blieben noch immer einige Stunden von der Zeit übrig, die er hatte bis sein Schüler sich auf den Weg machen würde ihn zu suchen. Vermutlich hatte er nicht länger als sie benötigt. Hatte aber ein völlig anderes Gericht zubereitet.
„Nicht Art des Hauses, aber immerhin ein altes Clanrezept.
Und mich, werte Lady, dürfen sie Revan nennen. Ihren Namen, könnten sie mir dann verraten, wenn es ihnen schmeckt.“
Meinte der Sith Lord dann, als er ihr die Mahlzeit auftischte und sich zurück lehnte. Die Arme lose vor der Brust verschränkt, wartete nun er auf ein Urteil der Blondie, wie sie es zuvor bei ihm getan hatte. Ein wenig war er vielleicht sogar selbst gespannt, wie die Küche seiner so lang vergangenen Identität ihr schmecken würde...
[Capital City: Center – Hotel: Corellian Comfort – Bar] – Nergal, Lilly