[Capital City: Center – Kriegsgebiets – Etwas vom Orden entfernt] – Nergal & Ario + 4 Sith NPCs(1 Warrior, 1 Apprentice, 2 Adepten)
Es gab – unter normalen Umständen – in Center einige Obdachlose. Unzählige vermutlich, denn die Stadt, wenngleich lange nicht vergleichbar mit Coruscant war immens. Umspannte einen gesamten Kontinent und vereinte somit Milliarden von Leben. Und unter normalen Umständen waren einige dieses Abschaums ebenfalls in weite, schwarze Umhänge gehüllt, die deren Identität nicht preisgaben, aber stets begleitet waren von Auswucherungen des Verfalls. Ob nun Gestank oder physischer Verfall spielte da keine allzu große Rolle. Allein die Abwesenheit der normalen Umstände allerdings verlieh den sechs Gestalten, die durch die Gassen und Straßen der nun mehr gebeutelten Stadt schritten, eine vollkommen andere Erscheinung. Gestank und Verfall waren ihnen ebenso abhanden, wie die oft gesehene gekrümmte Haltung. Sie alle waren fernab von einem gekrümmten Leib. Aufrecht und unheimlich war ihre Erscheinung. Weder Ruinen, noch Feuer und die unzähligen Leichen die man auf den Straßen fand schienen sie zu interessieren. Der harte, vom Himmel donnernde Regen hatte sich halbwegs durchgesetzt und bestimmte die Geräuschkulisse, nur noch ab und an durchzogen von einer Explosion die in der Ferne verhallte. Nergal, sein Schüler Ario und die vier anderen Sith hatten den Orden als ihr Ziel auserkoren und nichts und niemand würde sie davon abhalten zurück zu kehren. Dorthin, wo die heftigste Schlacht entbrennen würde. Sith gegen Sith. Schisma gegen Schisma. Der Endkampf auf einer vollkommen, den Normalsterblichen fremden Ebene. Niemand konnte verstehen wie bedeutend dieser Konflikt war, wenn er nicht wahrhaftig ein Teil davon, beziehungsweise des Sith Ordens war. Zumindest sahen sie alle darin solch eine tiefe Bedeutung das er sich ab und an zurückhalten musste, nicht aufzulachen. Denn auch wenn er hier unter „seinesgleichen“ war, schützte ihn das nicht vor ihrer Torheit, würden sie seine Ansichten vernehmen.
Der Sith Meister begnügte sich daher damit, die Kommentare der einzelnen Sith, ob Apprentice, oder Adept, oder die Warrior die sie begleitete, gepflegt unkommentiert zu lassen. Denn immer wieder wichen sie einzelnen Truppenansammlungen aus, oder mussten ihre Route ändern, weil ein zu großer Teil der Hauptstreitmacht der Chiss ihnen gefährliche Nahe kam. Und so mächtig sie auch waren, denn Kampf gegen eine Tausendschaft würden sie gewiss nicht aufnehmen. Sie waren Sith und strebten nach dem Kampf. Evolution durch Konflikt, nicht durch Megalomanie die an Selbstmordwünsche grenzte. Unlängst hatten er und die Twi'lek die Führung übernommen. Die Sinne der zwei mächtigsten Sith in dieser Truppe waren ausgereift genug, über das Chaos an Emotionen die der gesamten Stadt anzuhaften schienen hindurch zu sehen und effektiv etwas wahrzunehmen. Selbst jetzt konnte er noch immer den Nachhall der Dunkelheit in seinem Geist vernehmen. Ab und an versuchte sie erneute Vorstöße, doch würde sie ihn jetzt mit Nichten ins Wanken bringen. Seine Wachsamkeit hatte nicht nachgelassen, seit er und sein Adept den letzten Kampf beendet hatten. Im Gegenteil. Beinahe rechnete er damit, das ihn die vier anderen doch noch angreifen mochten. Paranoia, aber solange man sie versteckt und Begründet mit sich herumschleppte war sie weniger das, denn eigentliche Vorsicht. Übervorsichtig, aber nicht unangebracht.
Bewiesen wurde die These, als einer der Adepten beinahe in eine Mine stolperte, oder der Apprentice forsch wie er war, auf eine Straße vorschnellen wollte, die in kurzer Zeit ein ausgedehntes Kontigent Chisstruppen entlangkommen würde. Wenn diese Maden dazu in der Lage versetzt wurden, dann wären sie bestimmt ebenso töricht sich doch noch gegen ihn zu wenden. In dem schwachen aufleuchten der Wahrheit, sich so eines ernsthaften Rivalen zu entledigen. Am wahrscheinlichsten jedoch war, das sie in ihm das sahen, was der verweichlichte Orden immer wieder predigte: Respekt vor denen, die höher im Rang waren. Nicht unangebracht für die Adpeten, allerdings sollte die Ansicht viel mehr dahin tendieren, das ein mächtiger Sith den eigenen Aufstieg bereichern konnte. Zusätzliches Wissen, möglicherweise Wissen das der eigene Meister falsch, oder zu unausgiebig in die Praxis umgesetzt hatte und so weiter und so weiter. Der Rang allein sollte nicht der ausschlaggebende Faktor für Respekt sein. Verdenken tat er es ihnen aber nicht. Sie waren alle nur die Mittel zum Zweck. Er wollte zurück zum Orden. Dorthin wo die heftigste Schlacht entbrennen würde und diese Gruppe war der Garant es schnell zu schaffen. Wenig konnte sich ihnen ernsthaft entgegenstellen, wo sie die großen Streitmachten umgingen und so langwierigen, unnützen und zu risikoreichen Kämpfen aus dem Weg gingen. Allerdings war Nergal in Wahrheit sehr weit entfernt von einer Paranoia. Diese Gedanken die er hegte hatten nichts damit zu tun. Er plante lediglich umsichtig und gab sich nicht dem Gedanken hin, das dies oder jenes tatsächlich passieren würde, wenn jenes, oder solches... Das 'Was wäre wenn...?' Spiel überließ er jenen, die kein so klares Ziel vor Augen hatten wie er...
...das Ziel welches in diesen Augenblicken vor ihnen allen auftauchte. Der Orden der Sith. Refugium und Brutstätte des Dunklen Ordens. Zeugungsort verweichlichten und verkommenen Wissens. Und doch seine Heimat... Unter der Kapuze, die das schwache Glühen seiner Augen nun zur Gänze verschluckte, tauchte für einen Augenblick ein Lächeln auf, das hinterhältiger nicht sein konnte. Für die Heimat war man bereit vieles zu tun. Oftmals waren sich die Normalsterblichen nicht einmal bewusst, wie sehr sie doch – auch wenn sie es verleugneten – für die Heimat eintraten. Heimat war mehr als ein Ort. Ein Gefühl, eine Ansicht, der Ort wo man sich körperlich oder geistig am meisten wohl fühlte. Und hinter den dicken schwarzen Mauern des Ordens, umspült von der Dunklen Seite, das Ausmaß ihrer Kräfte genießend war das für ihn der Dunkle Orden. Und doch war Heimat nicht der passende Ausdruck dafür. Allein der Klang brachte sofort das Bild eines Vaters in den Kopf, der zurück zu seiner Familie kehrte. Heimat. Refugium und Nexus waren weitaus passender. Ohne schwerwiegende Hindernisse erreichten sie das verheißungsvolle und große Portal des Ordens. Nergal hielt seinen Schüler an der Schulter fest und ließ die anderen Sith gehen, man würde sich wieder treffen, er allerdings müsse noch kurz etwas erledigen. Und so wand er sich zu den Schatten hinter ihnen, als die Twi'lek die verbliebenen Sith weiter führte...
„Ik'hril. Du kannst jetzt rauskommen.“
Es wäre ihm äußerst unangenehm gewesen, hätte er die Aura des Anzat nicht bemerkt. Und sie war ihm schon vor einer ganzen Weile aufgefallen. Aber allzu gut erinnerte er sich an das, was mit seinem Sklaven... geklärt worden war. Daher war sein unbemerktes hinterher schleichen durchaus positiv zu werten. Einen Moment blieb der Schatten wie er war, dann schälte sich die Gestalt des Anzat hervor und schloss sich Nergal und dessen Schüler an. Der Sith Meister blickte indessen am Bau des Dunklen Ordens empor und anschließend in das schwarz das hinter den geöffneten Flügeltüren lag.
„Wir sprechen später über deinen Auftrag.“
Und sie machten sich wieder auf den Weg. In Richtung der Trainingssäle, auf zu den versammelten Sith. Wie viele es im Orden gehalten hatte? Wie viele sich noch darum bemühten zu warten, bis der Sturm letztendlich den Nexus der Dunkelheit erreichen würde? Wehenden Capes durch die Gänge des imposanten Bauwerks schlendernd streiften seine Augen wieder und wieder umher. Wie viel hiervon bewahrt würde, wo schon die Hauptstadt soviel Schaden davontragen musste? Tatsächlich hatte es ihn anhand des Ausmaßes der Zerstörung ein klein wenig gewundert, weshalb nicht direkt der Orden selbst auch zerstört wurde. So gesehen war der Imperator dann zwar ohne eigentlichen Thron, aber aller Rivalen ärmer, die ihm das kommende hätten erschweren können. Ob der Thronsaal des Ordens soviel symbolischen Wert besaß? War der Tod in einem Duell wichtiger für den Endsieg, als ein Bombardement? Auf einige Turbolaserstrahlen mehr oder weniger käme es im Grunde auch nicht mehr an. Nicht das Nergal seinem ehemaligen Meister diese Einsicht jetzt gerade herbei wünschen würde, geschweige irgendwann wenn er sich im Orden befand, der Gedanke aber blieb. Und so erreichten sie den Trainingssaal, der dann zwar noch gut gefüllt, aber ohne Personen von besonderer Wichtigkeit vor ihnen lag. Weniger weil er schon wieder etwas essen wollte, oder an Erfrischung beziehungsweise Stärkung dachte, sondern schlicht und einfach weil er nicht erwartete dort jemanden anzutreffen, manövrierte er das Gespann in die Cantina. Allerdings befanden sich dort überraschenderweise doch schon andere... Sith. Eine darunter kannte er sogar. Alaine Aren. Sein Blick registrierte sowohl die Warrior, als auch die beiden anderen Gestalten(Xander & Dennkin) - sehr wahrscheinlcih das Schüler Gespann der rothaarigen Machtnutzerin - in ihrer direkten Umgebung, aber der fast Inquisitor hatte wichtigeres zu tun, als sich mit irgendwelchen Sith zu befassen die wegen ihres flatternden Magens noch etwas essen mussten. Vornehmlich hatte er Interesse an einem kurzen Bericht über das, was sein Sklave erreicht hatte. Allerdings...
„Ik'hril. Ario, mein neuer Schüler.“ Beugte er knapp aber ausreichend der notwendigen Vorstellung vor. Welche Rolle der Anzat spielte war auch für seinen Adepten noch nicht von Belang. „Da wir wider meines Erwartens doch Gesellschaft haben, muss der volle Bericht wohl noch warten. Sklave, allerdings kannst du erzählen, ob du Erfolg hattest mit dem was ich dir auftrug?“
[Capital City: Center – Sith-Orden – Cantina] – Nergal & Ario & Ik'hril + Alaine, Dennkin, Xander