}>>[ Bastion >< Center >< Sith-Orden >< große Trainingshalle >< mit Arica und Dennkin ]<<{
Mehr als ein Nicken bekam Alec von Arica nicht geschenkt, doch wäre alles andere auch bemerkenswert gewesen. Dass ihr Nicken jedoch nicht unbedingt die geringe Wertschätzung der meisten anderen Sith barg, denen Xander bislang begegnet war, überraschte ihn schon. Unglücklicherweise blieb keine Zeit für weiteren Plausch, da in diesem Moment auch der große Trainingsraum angegriffen wurde. Fünf Angreifer waren durch jenen Eingang hereingestürmt, den zuvor auch schon Arica genutzt hatte. Woran man erkannte, dass sie feindliche Sith waren und nicht verbündete? Nun sie fuchtelten mit den Lichtschwertern und äußerten Drohgebärden verschiedenster Art in die Richtung von Arica, Dennkin und Alec. Ganz einfach.
Die feindlichen Sith schienen auch auf der anderen Seite der Trainingshalle angelangt zu sein, da von dort Kampfeslärm zu hören war und durch die Glastüren hochfrequent roter Lichtschimmer aufleuchtete und wieder verflog. Alecs erster Gedanke galt der Langbeinigen. Doch weder sein Mund noch sein Gehirn zuvor mussten selbstständig reagieren.
Denn es schien so, als wäre Arica überhaupt nicht beeindruckt noch beunruhigt vom auftauchen der Feinde und erteilte kurzerhand nüchterne Befehle. Sie wies Alec an, sich um einen Sith zu kümmern, der in diesem Moment den Raum von der anderen Seite aus stürmte. Sie wollte sich mit Dennkin derweil um die fünf Sith hier kümmern. Darin sah sie offenbar kein großes Problem.
"Mylady ..."
sagte Xander nur zur Bestätigung, bevor er sich abwandte. Auch wenn er ganz gerne an Aricas Seite gefochten hätte, allein der Gerüche wegen, zögerte er nicht eine Sekunde und rannte, schon beinahe instinktiv, auf den einzelnen Gegner zu, der zwischen ihm und der anderen Tür war. Die zickige Langbeinige wartete auf ihn, und sie sollte seine Beute sein, und niemand anderes. Der nicht geworfenen Fehdehandschuh war ergriffen wurden und nun musste geschehen, was schließlich geschah.
Der andere junge Sith, der sich unglücklicherweise die falsche Fraktion ausgesucht hatte, war stehen geblieben und grinste, angesichts dessen, dass da nur ein so ein dürrer Typ auf ihn zugerannt kam, der so gar nicht nach einem gefährlichen Gegner aussah. Alec machte sich im Moment nicht viele Gedanken. Das meiste passierte automatisch. Sogar der Gegner war, obwohl er zu den Sith gehörte, sofort in die Katergorie derer gefallen, die ihn zu schnell unterschätzen, und somit war fast von selbst klar, wie er ihn schnell überwinden konnte.
"Sag Lebwohl, Muttersöhnchen!"
murmelte der Sith hörbar. Zehn Schritte vor dem anderen Adepten aktivierte Alec sein Lichtschwert und hob zu einem mächtigen, senkrechten Hieb an. Sein Gegner lächelte nur schief, hob geschäftsmäßig die eigene Klinge, um den Schlag zu parieren. Doch an dieser Stelle lief etwas nicht so, wie er es geplant hatte. Der überraschend unheimlich mächtige Hieb war viel stärker, als die Parade des Adepten. Sofort als sich beide Lichtkaskaden berührten, drückte Alecs die anderen nach unten. Noch ehe sein Feind überrascht gucken konnte, hatte sich ein breites Kreuz in seinen Kopf und bis zum Zungengrund gebrannt. Da war der Kampf auch schon vorbei. Alec besah für einen Augenblick den zusammengesagten Körper, bevor er weiterrannte, und wischte sich die Stirn.
"Lebwohl, Muttersöhnchen!"
Auch wenn der erste erschlagen war, flammte noch immer Licht hinter der Tür auf, und noch immer galt es etwas zu tun. So rannte er einfach weiter, durch die Tür hindurch und kam sogar an zwei ihrerseits kämpfenden weiblichen Sith vorbei, doch beachtete er sie gar nicht. Er kam den Gang entlag, bis er zum angestrebten Kampfschauplatz kam.
Die Langbeinige kämpfte allein gegen zwei männliche Gegner, doch wirkte sie keineswegs so, als hätte sie Probleme. Alec hätte beim besten Willen nicht sagen können, ob sie wirklich noch eine Adeptin war, so wie sie mit den beiden kämpfte, vermuteter böser dunkler beumhangter Meister hin oder her. Sie führte ihr Schwert auf bemerkenswerte Weise: Viele schnelle Stiche schienen von allen Seiten auf ihre Gegner einzuprasseln, beinahe wie bei einem Schnellfeuerblaster. Einer ihrer Gegner überschüttete sie nichtsdestotrotz mit hämischen Kommentaren, während der andere völlig damit ausgelastet schien, panisch zu gucken und nicht getötet zu werden.
"Junge junge, Espoir ... ich bin beeindruckt ... wie schnell die Adepten heutzutage dazulernen ... dass neben dem Shoppen noch Zeit dafür bleibt ..."
Die Langbeinige, Adeptin Espoir, verzog keine Miene. Sie blieb so versteinert, wie schon die ganze Zeit über. Alec überlegte gerade, ob er ihr helfen oder einfach nur die Aussicht genießend an der Wand lehnen sollte, als ein anderer Sith angelaufen kam. Er schrie irgendwas von, er würde ihnen helfen, und klang dabei eher wie ein Schulmädchen. Doch war sein Lichtschwert, das er trug, sicherlich genauso echt, wie das schmerzliche Warten auf seinen Stimmbruch.
Alec stellte sich ihm schon von weitem in den Weg und winkte freudlos. Ironischerweise griff ihn der Kerl mit dem selben Hieb an, den Alec zuvor selbst verwendet hatte. Doch Alec hatte nicht vor den Typen aus einem ersten missglückten Angriff schlauer herausgehen zu lassen. Statt nur zu parieren dröschte er mächtig auf die auf ihn zusurrende Lichtklinge ein. Sein Feind hatte von Nagai und Halbnagai bislang wohl auch nur in Büchern gelesen. Außerdem hätte ihm ein fester Griff um das Lichtschwert gut getan. Doch so flog es ihm beim Schwertkontakt einfach aus der Hand und riss mal eben so einen Spalt in seine Brust, vom Sternum bis zur Schulter. Als Alec den nächsten Reglosen vor sich liegen sah, konnte er nur trocken zu murmeln.
"Trick you twice ... ?"
Xander drehte sich wieder zu seiner Langbeinigen um, die sich mittlerweile des Panischen entledigt hatte. Dem Anderen fielen nun auch keine Kommentare mehr ein. So konnts kommen. Alec räusperte sich.
"Ich bin dir übrigens gerade mal zur Hand gegangen ..."
Das "und hab dir dabei den Arsch gerettet, Miststück!" verkniff er sich. Adeptin Espoir nahm sich während ihres Duells sogar die Zeit, das erste Mal einen direkten Blick auf Alec zu werfen - bevor sie weiterfocht. Doch sie brauchte nur noch drei Hiebe. Mit dem ersten brachte sie den Hämischen aus dem Gleichgewicht, mit dem zweiten trennte sie ihm seine Lichtschwerthand ab und mit dem dritten ritzte sie ihm einen deftigen Tacken in den linken Oberschenkel. Schreiend knickte der Mann ein, bevor ihm die Langbeinige das deaktivierten Lichtschwert mit der Öffnung auf die Stirn setzte und ihn damit in die Knie führte. Flehen lag in seinen Augen, doch sein Gesicht hatte das Ende bereits aktzeptiert. Die goldene Kette baumelte über ihrer Brust. Der Anhänger lies undeutlich eine soetwas wie eine Blume erkennen, die zwölf Blätter trug. Die Langbeinige schaute wieder zu Alec.
"Du glaubst wirklich, ..."
sagte sie, wobei ihre stimme ungewöhnlich leise, zart und geschmeidig klang, obwohl sie deutlich sprach.
"... dass ich mit einem Weiteren nicht klargekommen wäre?"
Noch immer keine Regung in ihrem Gesicht, in diesem nun recht dunklen Gang.
"Obwohl sogar du ihn besiegen konntest?"
Alecs Miene verhärtete sich.
"Dieser hier ..."
Sie deutete auf den Mann, dessen Augen auf den Lichtschwertknauf auf seiner Stirn schielten.
"... war ein Apprentice. Ein Witz obendrein."
"War? Ich bin App-"
Er war also sogar ein Apprentice gewesen, dachte Alec, als sie ihr Schwert wieder an ihre Seite steckte. Die Langbeinige kam auf Alec zu, wobei sie ihn nun die ganze Zeit über ansah.
Abgesehen von dem Seitenhieb, liess er nichts von ihrer Selbstsicherheit auf ihn wirken. Wenn die auf der Matratze so austeilte wie im Kampf, wäre es ein Verbrechen gewesen, sie nicht letzten Endes doch rumzukriegen.
"Ein "Wie lieb oder süß von dir." wäre dir nicht zum Nachteil gereicht wurden, Miss Espoir ..."
sagte Alec, als sie nun direkt vor ihm stand. Seine Augen taxierten jeden Zentimeter ihrer Haut, auch außerhalb des Gesichts. Sie schaute ihm nur in die Augen, noch immer mit demselben Gesichtsausdruck. Alecs Mund öffnete sich leicht und seine Zunge drückte sich gegen die Unterlippe, während sich eine Hand ihrer Hüfte näherte. Doch ein kurzer Blick ihrerseits auf seine Hand sorgte dafür, dass er unwillkürlich stoppte. Als sie sprach, verstellte sie ihre Stimme zu einer unnatürlich hohen Imitation.
"Uhhh ... was für ein geiles Stück ... die muss ich mir aber erstmal vor den Kühler spannen ... ohja, sowas gehört ausgestopf über meinen Kamin, aber gründlich ..."
Kalt blitzte es in Alecs Augen, als sich seine Hand langsam zurückzog. Dann sprach sie wieder normal.
"Ein Bübchen wie dich schaue ich nur dann an, wenn er sich selbst soweit erniedrigt hat, dass ich erwäge, ihn zu meinen Stiefelläcker zu befördern ... oder eben nicht. Ansonsten ..."
sagte sie, und ging einfach an Alec vorbei, sodass er ihren Rücken in dem dunklen Gang verschwinden sah.
"... ist er schlicht unter meiner Würde."
Als er ihre Schritte schon nicht mehr hörte, bewegte er sich wieder. Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, schaute abwechselnd beide Enden des Ganges hinunter, bevor er wieder Richtung Trainingshalle stampfte. Unterwegs kam er wieder zu den beiden kämpfenden Frauen, die mittlerweile die Lichtschwerter fallen gelassen hatten und sich nurnoch der Fäuste bedienten. Die Eine drückte die Andere gegen die Wand und würgte sie. Die Augen der Gewürgten liefen rot an und sie säuselte leise um Alecs Hilfe. Er hieb mit dem Lichtschwert aus und enthauptete beide.
Er kam in der Trainingshalle an, wo Arica und Dennkin den Kampf bereits für sich entschieden hatten. Alecs Wangenknochen zeichneten sich deutlich ab, als er Meldung gab.
"Die Angreifer wurden alle getötet, Lady Kolar."
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