Bastion

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:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: Halle :: Darth Cygnus, Lord Knarr, Lady Se'laine, Darth Bellus, Jünger, diverse
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Im Trandoshaner - dem einzig wahren des gesamten Sith-Ordens - brodelte es. Wie konnte sich diese kleine jämmerliche Made ein derartiges Verhalten anmaßen. Natürlich hatte er vor Lord Knarr auf die Knie zu gehen. Aber sich so offen gegen die Anweisung des Warriors zu widersetzen, grenzte kurzerhand an Dummheit. Fast schon war der Reptiloid froh, das dieser Feigling in schwerer Rüstung so gehandelt hatte. So unsagbar vorausschaubar gehandelt. Mit einem Fauchen brachte sich der schwarzgekleidete Meister der Schlacht in Stellung, hob seine linke, dreiklauige Hand und griff auf die Macht zurück. Er spürte die Kehle des jüngeren Trandoshaners fast. Fühlte, wie er sie zusammendrückte. Konnte die Luft wahrnehmen, die versuchte zu den Lungen zu kriegen - und dabei versagte. Er nahm alles wahr. Den steigenden Herzschlag, die Emotionen. Die aufkommende Furcht. Und der machtbasierte Würgegriff sollte erst ein Ende nehmen, wenn die kleine Echse winselte. Seine Stimme war gepresst, kalt und belegt - wie immer wenn lodernder Zorn sich seiner bemächtigte. Natürlich war eine derart offene Zurechtweisung oder Züchtigung nicht Alltagsgeschäft. Eigentlich nicht. Darth Cygnus war klar, das es auch andere Sith gab - jene die einen leiseren Weg gingen. Einen weniger direkten. Einen, der nicht gesäumt war mit Leichen. Doch das missfiel der kriegerischen Bestie. Er war nicht eins mit der Macht. Er wollte nicht eins sein mit der Macht. Er machte sich seit jeher die Macht untertan, um zu zerreissen, zu zerstören und zu zertrümmern.

"Ich sssagte, Du wirrrssst knien und winssseln, Nichtssswürrrdigerrr. Und Du wirrrssst tun, wasss ich Dirrr sssage. Wenn ich sssage, Du winssselssst, dann winssselssst Du. Wenn ich sssage, weide Dich ausss, dann weidessst Du Dich aus. Wurrrm, Du bissst eine Ssschande fürrr unssserrre Rrrassse. Du sssprrrichssst wie ein Ssschuppenlossserrr. Du verrrbirrrgssst Dich hinterrr Waffen und Panzerrr. Ich werrrde Dich lehrrren, wasss Ssschmerrrz bedeutet. Diessse Rrreissse wirrrd fürrr Dich eine Höllenfahrrrt!"

Noch immer entließ der hünenhafte Sith-Warrior den hilflosen Körper seines Opfers nicht aus der Umklammerung. Ein weiterer Schritt mit den breiten Echsenfüßen brachte Darth Cygnus näher an dieses Nichts heran. Seine rechte Klaue wanderte instinktiv zu seinem am Gürtel befestigten Lichtschwert. Es würde Lord Knarr nicht stören, wenn er diesen unbedeutenden Wurm hier und jetzt in Streifen schneiden würde. Doch das war nicht das Ziel des Trandoshaners - noch nicht. Viel wichtiger als bloße Gewalt, war der süße Nektar der Furcht, welcher sich nur allzu leicht aus den Leibern der Gequälten pressen ließ.

"Wenn Du Dich weiterrrhin wiedersssetzt, kleine Made, wirrrssst Du sssterrrben. Alssso ssschluck Deinen überrrflüsssigen Ssstolz herrrunter, geh auf die Knie und bitte um Verrrgebung. Tussst Du esss nicht, wirrrssst Du weiterrr leiden."

Die Drohung unterstrich der bitterböse Reptiloide, indem er sich neuerlich konzentrierte und mit Hilfe der Macht neben dem Würgegriff, welcher dem Jünger die Luft raubte, auch zusätzlich diverse Organe quetschte. In erster Linie das Leber-Äquilvalent. Giftstoffe, die sonst gefiltert wurden, strömten aus und peinigten den derart Traktierten obendrein. Und der versiegende Sauerstoff brachte Konzentrationsschwierigkeiten mit sich. Dazu schränkten sich die Sinne ein. Cygnus spürte, wie sein Opfer schwächer wurde. Wie er litte. Aber auch, wie er mit sich rang. Die Existenz nur ob des Stolzes zu verlieren war der Gipfel der Naivität. Andererseits - so fiel es dem Sith-Warrior auf - hatte er lange schon nicht mehr den Traditionen seines Volkes gefrönt. Einen Feind zu vertilgen wäre also eine willkommene Abwechslung. Das finstere Grinsen des Echsenkriegers wurde breit und breiter. Die Zuckungen des Jüngers wurden zu einer wahren Freude ...


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[Bastion-System :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: Halle :: Lord Knarr, Lady Se'laine, Darth Cygus und mehrere Jünger; andere Sith im Hintergrund]

Ein knurrendes „Genug!“ aus dem Mund des bulligen Sith-Inquisitors genügte, um das recht leidige Schauspiel zwischen den beiden Reptiloiden auf Anhieb zu beenden. Der machtsensitive Jarell hatte Korriban nicht verlassen, um seinem ehemaligen Schüler, dem Warrior Darth Cygnus, bei dessen gewohnt gnadenloser Züchtigung einer hohlen Made (Kossekos) zu zusehen. Er hatte der alten und magischen Geburtsstätte der Sith den Rücken gekehrt, um auf dem weitentfernten Planeten Bastion – der neuen Heimat dieses mysteriösen Ordens – nach willigen Rekruten für seine Expedition in das Grab eines Sith-Alchimisten aus alten Tagen zu suchen. Zwar erschien ihm die ganze Gemeinschaft seit dem letzten Kampf um die Thronfolge verwässert, aber vielleicht brachte gerade er, Lord Knarr, wieder etwas Glanz und Macht in den Orden. Mit grimmiger Miene wandte sich der Jarell an seinen trandoshanischen Schüler.

Cygnus, bring' diese Maden schon einmal zum Transporter“, befahl der Jarell und seine Augen, die an leuchtende Rubine erinnerten, funkelten dabei. „Ich will an diesem Ort nicht länger verweilen als für unsere Vorbereitungen nötig sind. Nehmt ebenfalls die zehn Maden mit Euch, die Ihr im Vorfeld schon kontaktiert habt. Se'laine kalkuliert mit etwa fünfzig von diesen wertlosen Seelen.“

Die Fäden der Planung liefen bei ihm zusammen – das wollte Lord Knarr damit demonstrieren. Nur er allein hatte die Führung über diese Expedition inne; alle anderen waren Gehilfen. Beiläufig hüllte sich der hünenhafte Jarell in die undurchdringlichen Auswüchse seiner dunklen Präsenz. Mit einem Mal erschien ihm das spärliche Licht in dieser riesigen Halle noch dumpfer. Beiläufig wehrte er sich gegen die komplette Vereinnahmung in das schwarze Kollektiv. Hier gab es keine Unikate. Hier war die Dunkle Seite als eine zwielichtige Masse. Schweigend sah er zu wie sich der schuppige Sith mit den ersten Todeskandidaten aus der düsteren Halle entfernte. Anschließend kehrte sein Blick zu der zierlichen Warrior an seiner Seite zurück. Schweigend hatte sie dieser „Rekrutierung“ beigewohnt – nun schien sie wieder etwas aktiver zu werden.

„Diese Jünger sind schwach“, zischte die weißhaarige Arkanierin in der mattschwarzen Soutane und strich den samtweichen Stoff glatt. „Manche werden nicht einmal die erste Stunde erleben.“

Knarr lachte heiser, wobei es ebenfalls wie ein Knurren klang, bevor er kurz ein paar Worte an sie richtete: „Da bin ich mir sicher, Se'laine. Und dadurch wird der Orden nur mächtiger. Schwäche ist das Gift der Jedi – vergesst das nie!“

Humpelnd setzte sich der Inquisitor und dessen Begleiterin Bewegung. In einem sehr gemächlichen Tempo schritt man durch die kühle Halle. Mit der Pranke fuhr sich der bullige Sith über das äußerst ausgeprägte Kinn. Kurz blitzten seine gelblichen Zähne auf. Ungehindert bahnten sich Se'laine und er einen Weg durch die Massen an Dunklen Jüngern. Er ignorierte die Rufe dieser Maden. Niemand erschien ihm geeignet. Die meisten waren noch schwächer als die, die er „großzügiger Weise“ von Darth Bellus erhalten hatten. Ziemlich verärgert sog der Inquisitor die trockene Luft ein. Er knurrte, nachdem ein Adept eilig zur Seite gesprungen war. Plötzlich entdeckte er eine Made, die sich in der Begleitung eines Protokolldroiden befand (Titus Kornair). Kaum merklich streifte seine beschäftigte Aufmerksamkeit diese ärmliche Menschengestalt. Ein paar Schritte ging Knarr weiter, dann blieb er mit einem Mal stehen.

Se'laine, nehmt diese Made noch mit“, wies er seine Begleiterin an.

[Bastion-System :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: Halle :: Lord Knarr und Lady Se'laine, in ihrer Nähe ein Protokolldroide mit Jünger in der Nähe (Kornair); andere Sith im Hintergrund]
 
[Bastion-System :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: Halle :: Lord Knarr und Lady Se'laine, vor ihnen Darth Bellus und mehrere Jünger; im Hintergrund Lady Alaine, Crole; abseits Ian]

Ein leises Lachen ertönte aus der Kehle des Adepten ehe er anfing zu sprechen. Seiner Ansicht nach könnte sie ihre Drohung wahr werden lassen, aber auch diese einfach bleiben lassen. Er sprach das ein Sith es nicht nötig hätte einen Rangniederen zu profilieren. Eine Interessante Ansicht die er vertrat, eine höchst interessante. Als ob eine solche Vorgehensweise etwas mit profilieren zu tun hätte. Wer auch immer der Meister dieses Wurms war, er schien nichts begriffen zu haben. Innerlich schüttelte die Warrior den Kopf. Nun gut, man würde sehen was er sonst noch von sich gab. Der dunkelhaarige Adept sprach weiter und Alaine lauschte dessen Worten. Er behauptete sie zuerst gefragt zu haben, weil sie es gewesen war die ihn in der Macht berührt hatte und nicht umgekehrt. Dies mochte vielleicht zutreffen, allerdings vergaß er dabei, dass er derjenige war, welcher sich im dunkeln verborgen und seine Augen auf sie gerichtet hatte. Als ob sie seine Worte als sexistisch Bemerkung ansehen würde. Soso, seiner Erziehung entsprechen. Wenigstens entschuldigte er sich für seine eher unhöfliche Art und stellte sich dann als Crole vor. Alaine verschränkte die Arme vor der Brust und blickte ihn sondierend an. Er hielt sich ziemlich zurück mit dem was er von sich preis gab. Eine Tatsache, die er bei seinem Meister wohl erlauben konnte, bei ihr würde er sich dies nicht leisten können.

„Sexistische Bemerkung!? Also solche habe ich deine Antwort nicht empfunden. Was deine Erziehung angeht und den Ton, welchen du an den Tag legst ist es gut vorstellbar, dass du aus einem gehobeneren Stand kommst und nicht aus einer einfachen Familie. Bei eines irrst du dich allerdings, ich sehe keinen Sinn darin dich zu profilieren, denn dafür wäre mir meine Zeit zu schade. Strafen erfolgen auf Ungehorsam, dies solltest du als Adept wissen.“

Die Augen der Warrior blieben ungerührt, ebenso ihre Mimik. Seiner Ansicht nach schlich er nicht herum sondern wollte sehen wer da nach ihm griff und wem diese machtvolle Präsenz gehörte. Gleichzeitig sprach er sie mit mein Meister an. Mein Meister!? Mit welchem Recht sprach er sie mit mein Meister an? Alaine ließ ihn zuerst weiter sprechen, denn nun offenbarte Crole, dass sein Meister Raden war. Dieser Abschaum eines angeblichen Sith, ein Wurm und Unwürdiger. Crole sprach davon das er ein Verräter sei und dies machte Alaine hellhörig. Die nächste Aussage war höchst interessant, Radan hatte sich also von den Sith losgesagt und wollte zurück zu den Jedi. Wie erfreulich dies zu hören, denn damit konnte sie in der Tat etwas anfangen. Aus diesem Grund also war er hier und suchte einen neuen Meister. Wie verdorben war Crole schon!? Wenn er ihr sagte, dass Radan den Sith abgeschworen hatte, wie sah es dann mit Alisah aus? Diese Frage würde sie ihm sicherlich stellen. Doch bevor sie ihn fragen konnte hörte sie eine Stimme, welche ihr bekannt vorkam. Es war lange her, doch konnte dies wahr sein!? Die Stimme antwortete auf ihre Worte, stellte die Frage unter seines gleichen. Dann trat er aus den Schatten hervor, schob seine Kapuze zurück und in Alaines Augen veränderte sich etwas. Ian! Ian Dice, von dem sie geglaubt hatte, dass er tot sei. Sie war überrascht ihn zu sehen, auch wenn sie sich dies nicht anmerken ließ. Seine Erscheinung erfreute sie jedenfalls, denn sie kannten sich recht gut. Sie beide waren fast zum gleichen Zeitpunkt in den Orden gekommen und er hatte ihr das Leben gerettet. Wie gut konnte sie sich noch daran erinnern. Dennoch, es war lange her und Ian hatte sich verändert, dies konnte sie spüren.

Mit seinen Worten hatte er durchaus Recht, denn ihres Gleichen sah ein wenig anders aus. Der Orden der Sith war durchaus nicht unbedingt ein Ort, an dem Gleichheit bestand und er war ebenso wenig kein Ort, welcher frei von Feinden war. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Lippen. Ians Blick fiel bei seinen letzten auf Crole. Dieser Blick alleine genügt Alaine um zu erkennen, dass er diesen jungen Mann nicht mochte. Wenn Ian zurück war, wusste er dann von Alisah? Wusste er, dass seine große Liebe eine Affäre mit einem niederen Wurm hatte? Er hatte sich sehr verändert, er war reifer geworden, sehr viel weiser.


„Deine Worte machen deutlich, dass du herangereift bist. Ich kann dir nicht widersprechen.“

Alaine lächelte kurz.


Ian, wo warst du und warum hat man behauptet du seist tot?“

Wie gerne hätte sie noch mehr gefragt, doch dazu hatte sie nicht die Gelegenheit, denn im nächsten Moment erschien eine weitere Gestalt. Sie trat zu ihnen. Ihr Gesicht war ebenfalls unter einer Kapuze verborgen, allerdings konnte man deutlich langes blondes Haar ausmachen. Bei ihr handelte es sich um eine Inquisitorin. Als erstes sprach sie Alaine an. Sie wollte wissen ob sie es wagte sich mit dem Imperator auf eine Stufe zu stellen. Leicht wölbte die Warrior eine Braue. Dies hatte sie sicherlich nicht getan. Den Hauch an Warnung in der Stimme hörte die Rothaarige Sith heraus, gleichzeitig war es jedoch auch eine Einladung zu Widersprechen. Alaine verbeugte sich vor der Ranghöheren, dann richtete sie ihre Worte an ihr Gegenüber.

„Ich würde mich niemals auf die gleiche Stufe wie der Imperator stellen, denn dies wäre Anmaßung und Unwürdig. Ebenso stünde es mir nicht zu.“

Mehr brauchte sie dazu nicht zu sagen, zumal die Fremde ihr Hauptaugenmerk auf Ian legte. Sie lauschte den Worten der blonde Sith und musste ebenso lächeln. Ihren Worten konnte sie entnehmen, dass Ian wohl vor einer Beförderung stand. Der Stand des Warriors war ein passenderer als der eines Apprentice.

Ian, ich wünsche dir viel Glück auf das, was nun vor dich liegt. Du wirst dich bewähren, dessen bin ich mir sicher und ich hoffe später mit dir reden zu können.“

Sie verbeugte sich kurz vor der Inquisitorin, dann wandte sie sich erneut Crole zu, wobei sie Ian und Inquisitorin allein ließ.

Radans Schüler also! Da du sein Schüler warst, wirst du mir sicherlich sagen können was mit dessen Freundin Alisah ist. Ich vermute, dass du sie ebenfalls kennst. Ihr verbleib würde mich interessieren, denn sie ist meine Freundin. Bei ihrer letzten Nachricht teilte sie mir mit, dass sie viel um die Ohren hätte und sich melden würde. Sprich, denn dies ist von Bedeutung für mich. Mehr noch Crole, weshalb hast du dich von Radan abgewandt und bist nicht mit ihm gegangen!? Auch du hättest dem Orden den Rücken zukehren können.“

Sie sah ihn durchdringend dabei an. Seine Antworten könnten ihr helfen, mehr noch, sie könnten vielleicht sogar förderlich sein, wobei ihr klar war, dass sie nicht darum herum kommen würde sich selbst zu erniedrigen. Doch dies machte ihr nichts mehr. Ihre Fehler zu offenbaren war keine Schwäche sondern zeugte von Weisheit, besonders da sie nun ihre Fehler kannte.

[Bastion-System :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: Halle :: Lord Knarr und Lady Se'laine, vor ihnen Darth Bellus und mehrere Jünger; im Hintergrund Lady Alaine, Crole; abseits Ian & Inquisitorin]
 
[Bastion-System :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: Halle :: Lord Knarr und Lady Se'laine, vor ihnen Darth Bellus und mehrere Jünger; im Hintergrund Lady Alaine, Crole; abseits Ian & Inquisitorin]

Ein Lächeln huschte über das Gesicht von Alaine, was Ian nicht verborgen blieb. Ein Blinzeln hätte genügt und er hätte es nicht wahr genommen. Dennoch blieb sein eigenes Gesicht ungerührt.
Hatte nicht zuletzt Alisha gelächelt? Ihn belogen? Ihm bewiesen, dass sie eine Heuchlerin war? Eine, die sein Vertrauen missbraucht, eine die ihn verraten hatte? Wie Iouna! Die gelächelt hatte. Sie alle versuchten ihn zu blenden. Mit ihren Worten, mit ihrer Taten, mit jedem ihrer Atemzüge. Doch die Tage des naiven Ians waren gezählt. Er war nicht länger der dumme, kleine Junge. Nicht länger, der ungestüme Adept. Bald, würde er auch nicht mehr Ian der Versager sein. All diese Dinge würden noch abgestreift werden, wie ein lästiges Kleidungsstück. Der Mensch hatte gelernt und Misstrauen war gesät worden. Die Wurzeln des Misstrauens hatten sich in ihm verankert und niemandem würde es gelingen sie zu kappen. Wie diese verfluchte Pflanze auf Ryloth. Unzerstörbar.
Die, denen er vertraut, diejenigen, die er begnadigt hatte, sie alle hatten sich gegen ihn gewandt. Sie hatten ihn betrogen, beschmutzt, gedemütigt und sie waren ungeschoren davon gekommen. Ihr Deckmantel war ein Lächeln gewesen. Ein trügerisches Wort. Eine verlogene Geste. Aber er hatte sie entlarvt. Und sie würden büßen. Sie würden büßen! Ian war ihnen nicht ähnlich. Zu keiner Zeit. Weder in der Vergangenheit, noch in der Zukunft.

Ob Alaine sein Vertrauen verdiente würde sich zeigen. Jetzt allerdings war nicht der richtige Zeitpunkt sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Die Frage, wo er gewesen war und weshalb man behauptet hatte, dass er nicht mehr am Leben sei, konnte nicht beantwortet werden. Denn eine andere Person tauchte auf. Wie aus dem Nichts. Auch sie hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Wachsame Augen lugten darunter hervor, ebenso wie wallendes, blondes Haar. Dann begann die Sith, von der eine enorme Macht ausging, zu sprechen. Ihre Stimme klang dabei sanft, nicht herrisch, beinahe melodiös. Dennoch schwang eine leise, unausgesprochene Warnung mit. Eine Warnung, keine Drohung.

Dann wandte die Sith, deren Namen Ian nicht bekannt war, an ihn. In ihren Worten lag Wahrheit. Einst war der Apprentice gekommen um sich von seinen Fesseln zu befreien. Voller Illusionen. Doch die Fesseln, hatten sich verwandelt. Waren unbarmherziger geworden. Stärker und dicker. Eines Tages, so wusste der Mensch, würde er sich auch von ihnen befreien. Sobald die Zeit reif dazu war. Noch musste er lernen. Trainieren und üben. Doch eines Tages würden die Ketten bersten. Als bestünden sie nur aus hauchdünnen Fäden.
Die deutlich ranghöhere Sith gebot Ian ihr zu folgen, wenn er seine Makel hinter sich lassen wollen.

Ian der Versager.

Wie alles in ihm schrie, diesen Makel von sich los zu lösen! Er wollte sich nehmen, was ihm zustand, so viel stand fest. Doch alles war mit einer Gegenleistung verbunden, so hatte sie es selbst ausgedrückt. Und der Apprentice wusste, dass die Gegenleistung nicht daraus bestehen würde, der Sith einfach nur zu folgen und etwas zu erwidern.

Alaine wünschte Ian Glück, er hingegen wünschte sich Erfolg, als er der Warrior zunickte. Dann folgte er schweigend der Inquisitorin.



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[Bastion-System - Bastion - Center - Sith-Orden – Gänge] Ian und Sith Inquisitorin Darth Virulence

Natürlich war er (Ian) gefolgt. Sith strebten alle nach Macht, auch wenn sich ihre Motive mitunter stark unterschieden, doch dies hatten alle gemeinsam, denn keiner wollte der Bodensatz bleiben. Jeder wollte den Titel Lord oder Lady und als Zeichen des eigenen Wertes das Taith, was der Galaxie verkündete, dass man es hier mit einem vollwertigen Sith zu tun hatte, nicht länger Lehrling, sondern Meister der Macht! Und doch blieben zahlreiche ihrer dunklen Geschwister weiterhin Sklave der Macht, verloren sich in Blutgier und degenerierten zu wahren Monstren, nicht länger fähig einen sinnvollen Gedanken zu fassen. Nur wenig blieb jenen in Erinnerung, Kampf um Stärke zu beweisen und zu erlangen, Mächtigere zu meiden und Niedere zu quälen, um sich für all die Erniedrigungen zu rächen, die man einst selbst erlebt hatte. Nein, das Sith-Taith sagte nicht aus, dass man ein wahrer Sith war, es sagte nur aus, dass man stark in der Macht und dem Umgang mit ihr war.

„Es bedarf mehr als bloße Stärke, ein Sith zu sein, der diese Bezeichnung verdient. Ein tumber Schläger ist auch stark, und doch befolgt er nur die Anweisungen die er bekommt. Jede Kette, die man trägt, lässt einem auch einen gewissen Freiraum den man nutzen muss. Aber, ihr werdet es schon bald unter Beweis stellen können, dass ihr mehr seid, als was andere derzeit in euch sehen mögen.“

Stärke allein war nutzlos, ein wahrer Sith war raffiniert, wusste auf so viele Arten zu betrügen und zu verraten, um dann doch nicht aufzufallen. Sicherlich, es brauchte auch Schwertfutter, doch dieser hier, konnte soviel mehr werden.

„Ich bin nicht die Hüterin dieser Hallen wie Charon es einst war und nehme mich selten anderer an, doch bin ich ebenso ermächtigt euch in eine neuen Stand zu heben wie er es einst war. Wenn ihr einen Namen braucht, nennt mich Darth Virulence und seid so gut mir einen Namen zu nennen, mit dem ich euch ansprechen kann.“

Die Inquisitorin hatte beim Sprechen weder zur Seite, zu ihm geschaut, noch gewartet, sondern verfolgte zielstrebig einen Weg. Ein Weg, der Sieg, Schande aber öfters noch den Tod bedeutete.

„Ich kenne euch nicht und deshalb wird es notwendig sein, mir einige Fragen zu beantworten. Gleich ob ihr mir gegenüber die Wahrheit nennt oder nicht, solltet ihr euch nicht selbst belügen, denn es gibt keine größere Schwäche, als sich selbst zu blenden, weil die Wahrheit unangenehm oder unbequem ist. Wenn euer Wille so schwach sein sollte, kehrt lieber um, ansonsten wird es euren Tod bedeuten. Ein Sith darf nicht wanken, er muss wissen, wer er ist und was er ist.“

Zweifel trieb einen nur dazu an, sich an seine Fesseln zu gewöhnen, denn man war an sie gewohnt, wusste was sie bedeuteten und konnte aus diesem Wissen das Gefühl der Sicherheit ziehen.

„Also sagt mir, wer seid ihr und was seid ihr?“

Eine offene Frage, die weit mehr implizierte als Name oder Rasse, eine Frage nach dem Sein, der er ausweichen konnte. Würde er?

„Was sehen andere in euch und weshalb?“

Etwas unangenehmes, etwas das man nicht sein wollte, etwas das er hinter sich lassen wollte. Makel. Die Wirkung des Wortes, hatte eine zu deutliche Resonanz ausgelöst.

„Welche Ketten wolltet ihr abwerfen, als ihr in den Orden gekommen seid, und ist es euch gelungen?“

Die Frage nach dem Ursprung. Sie musste immer gestellt werden. Warum setzte sich jemand den unsagbaren Qualen aus, die man im Orden erleidet. Sei es physischer Natur oder psychischer, oder auch nur der unstillbare Hunger nach mehr Macht.

„Nehmt euch ruhig die Zeit euch eure Antworten gut zu überlegen, denn ihr müsst sie vor euch selbst verantworten können. Ihr könnt zu euch soviel grausamer sein, als ich es jemals sein könnte.“


Auch die Reihenfolge war irrelevant, wichtig war sich damit zu beschäftigen, alle Zweifel zu tilgen, denn jeglicher Zweifel war ein Bruchpunkt und die Kammer von Korriban würde sie alle offenbaren.

„Was bedeutet euch Macht? Was tut ihr damit und was gedenkt ihr mit noch größerer Macht zu tun?“

Spätestens hier würde er lügen. Wer würde schon einer Inquisitorin gegenüber nennen, dass er den Imperator töten und seinen Platz als Herrscher über die Sith einnehmen wollte?

„Glaubt ihr, dass die Macht einen Willen hat? Das sie euch für etwas auserkoren hat, und mir deshalb eine Vision schickte, dass ich euch finden kann?“

Die Vision hatte tatsächlich für ihre Anwesenheit gesorgt, seine Worte in der Halle jedoch hatten sie erst bewegt sich mit ihm zu beschäftigen.


„Was ist ein Sith für euch?“


Ebenso einer der Klassiker der Fragen schlechthin. Sie war nicht Charon, der diese Antworten nur allzu gerne unter Gewalteinwirkung erlangte und doch hatte sie das Bestreben soviel wie möglich über ihren ‚Schützling’ zu erfahren. Wissen war Macht.

„Die Reihenfolge der Beantwortung ist mir gleich, doch wird es mir ebenso etwas über euch sagen, wie auch der Umstand, ob ihr mich belügt und bei welchen Fragen.“


Wo würde er die Wahrheit sprechen und wo lügen? Würde er begreifen, dass ihre Fragen und seine Antworten, ob Wahrheit oder Lüge ebenso Teil des Tests waren? Vielleicht, er war kein verblendeter Narr, wusste dass sie nicht hier war um ihm aus Herzensgüte zu helfen.


„Mein Preis ist einfach, dafür, dass ich euch vorbereite, eure größten Ängste, eure größten Schwächen zu konfrontieren, fordere ich Loyalität. Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem ich mit Aufgaben an euch herantreten werde. Ich erwarte, dass diese dann mit der nötigen Diskretion und natürlich zu meiner Zufriedenheit erfüllt werden.“


Eine neue Kette, mit viel Freilauf, doch erlaubte es ihr, ihn an sich zu binden, und zu einer ihrer Figuren zu machen. Das Spiel der Macht. Intrige, Verrat und Mord, alles Werkzeuge der Sith. Doch würde er aus seiner Position heraus auch lernen können und müssen, um zu überleben.

„Ich weiß, wie bittersüß die Einflüsterungen von Verrat sein können, doch solltet ihr niemals vergessen, dass wenn ich euch zum Krieger ernenne, ich euch dies ebenso nehmen kann, um euren Leib dann zu zerschmettern und euch den Jüngern zu überlassen. Einige von ihnen haben gar fürchterliche Eigenschaften entwickelt.“


Bei ihren honigsüßen Worten konnte man ihr Schmunzeln nur zu deutlich vernehmen.

„Doch verzeiht, das klingt zu sehr nach einer Drohung, wobei es doch nur eine Warnung sein soll.“

Virulence blieb stehen, und wandte sich ihrem Begleiter zu, wobei sie mit ihrer Linken auch beiläufig die Kapuze vom Kopf strich.

„Seid ihr bereit meinen Preis zu entrichten?“

[Bastion-System - Bastion - Center - Sith-Orden – Gänge] Ian und Sith Inquisitorin Darth Virulence
 
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Mit einem kalten Gefühl in der Magengrube entfernte sich Achas wieder von Lord Knarr, welcher ihm nicht einmal eines Blickes gewürdigt, geschweige denn geantwortet hatte. Als würde er gar nicht existierten und seine Worte nicht bedeutend genug um überhaupt die Ohren des Inquisitors zu erreichen, starrte der einfach über den im Vergleich zu sich deutlich kleineren Menschen hinweg. Wie man das jetzt verstehen oder interpretieren sollte, hätte Achas sich jetzt fragen sollen, doch bevor er das konnte fauchte plötzlich diese große Echse einen Befehl. Er verlangte das alle, einschließlich des Adepten, vor dem Jarell niederknien sollten. So schlicht die Anweisung auch war, so verzwickt erschien die Ausführung Achas zu sein. Vor seinem Meister, Imperator Darth Allegious kniete er freiwillig nieder, war es doch ein lächerlich geringer Preis dafür das er unter dessen Fuchtel lernen und Macht ansammeln durfte. Natürlich war es jedes mal erniedrigend sich so auf den Boden zu werfen, nur damit jener Sith der einem gegenüber stand auch sichtlich über einem selber stand, nicht nur in der Macht. Das war akzeptabel, das war hinnehmbar. Doch dieser Befehl, diese Aufforderung der großen, aber trotzdem schrecklich primitiven Echse, sich jetzt vor irgend einem dahergelaufenen Sith hinzuknien kratzte an Achas Entschlossenheit alles zu tun um Rang und machttechnisch aufzusteigen. Ja er war Sith Inquisitor und dementsprechend mächtig, aber doch deswegen noch lange nicht so über alles und jeden erhaben wie es sein Meister war. Was hatte Lord Knarr schon erreicht, was könnte ein Grund dafür sein das man noch in 200 Jahren von ihm sprach? Was? Nichts, natürlich nichts. Er war unbedeutend, wenn auch weniger als jene die ihn im Moment umgaben. Trotzdem, im Moment gab es nur einen Sith über den man auch in Zukunft sprechen würde, weil er mehr war als ein Lebewesen welches die Macht kontrollierte.

Trotzig starrte Achas Cygnus an, traute sich aber dennoch nicht lautstark genau das zu sagen was er dachte. Wie konnte eine derart degeneriertes Biest, kaum in der Lage auf zwei Beinen zu gehen, es nur wagen Befehle zu geben.
Seinen rassistischen Gedanken nachhängend, überlegte der erst vor wenigen Minuten zum Adepten aufgestiegene Mensch wie er sich aus der Sache raus winden konnte. Ihm wollte jedoch nichts einfallen und da es deswegen nur eine Möglichkeit gab an dieser Mission teilzunehmen und damit dem Befehl seines Meisters nachzukommen, war Achas schon kurz davor sich tatsächlich hin zu knien, als die andere dumme Echse sich etwas erlaubte das gleich 3 verschiedene Regungen in dem Adepten weckte.

Dieses Vieh lehnte sich doch tatsächlich lautstark auf und weigerte sich doch ernsthaft vor dem sehr viel mächtigeren Artverwandten auf die Knie zu gehen und ihm so unterwürfig seinen Respekt zu zollen, egal wie geheuchelt dieser auch war. Die erste Empfindung war wohl so etwas wie Anerkennung, da er sich nicht unterkriegen ließ, selbst im Angesicht dieses Monsters. Doch diese wurde schnell durch die zweite ersetzt, nämlich Verachtung. Minder intelligent wie diese humanoiden Echsen nun mal waren, dachten sie nur selten über das nach was sie so ausplauderten, wie in diesem Falle. Er hatte einfach das ausgesprochen was ihm in diesem Augenblick durch den Kopf gegangen war, ganz spontan, ohne auch nur eine Mikrosekunde nachzudenken und all die Konsequenzen zu bedenken die dieses Weigerung nach sich ziehen würde. Und dieser Umstand ließ auch die dritte Empfindung in Achas Kopf entstehen, Freude.
Es dauerte zwar ein paar Sekunden bis er begriff das dieser Jünger wahrhaftig durch die Macht gewürgt wurde, doch als der Adept mehr oder weniger dahinter gestiegen war wie das ganze ablief, kam er nicht umhin das im gleichen Maße faszinierend und grausam zu finden. Jeder der schon einmal fast erstickt war, würde sich zumindest eingestehen das es weitaus angenehmere Arten gab um zu sterben.

Doch plötzlich war das Schauspiel wieder vorbei, als der Jarell sich einmischte und mit einem gebellten „Genug“ dafür sorgte das der Jünger doch nicht starb. Wie bedauerlich. Wenn es etwas gab was seine Eltern Achas hinterlassen hatten, ihm je vermittelt hatten, dann die Abscheu gegen Nicht-Menschen. Trandoshaner, so hießen diese schuppigen Viecher, waren schon von Natur aus ziemlich simpel gestrickt und gar nicht in der Lage Dinge zu tun für die sie auch nur ein paar Sekunden nachdenken mussten. Sie sahen etwas und reagierten prompt, je nachdem wie viel Glück und wie geschickt sie waren überlebten sie das auch, so wie zum Beispiel diese Echse im Sith Kostüm. Andere hingegen werden wohl früher sterben, dachte sich Achas und schaute dabei auf den noch am Boden liegenden Trandoshaner hinab. Sollten sie im Zuge dieser Mission gegeneinander kämpfen müssen, würde es ihm eine höllische Freude sein dieser Kreatur die Kehle aufzuschlitzen.

Fürs erste jedoch musste er erst einmal dort ankommen. Der erste Schritt war bereits getan, Achas hatte Knarr gefunden. Nun schickte genau der sein Haustier Cygnus mit allen hier anwesenden Jüngern und Adepten los, damit sie sich schon einmal zum bereits wartenden Transporter begaben.
Und es waren inzwischen gar nicht mehr so wenige, wie ihm auffiel. Überall sah man nun zumeist in dunkle Roben gehüllte Gestalten, allesamt humanoid und wenn man mal von zwei drei Ausnahmen absah auch alle relativ gleich groß und gebaut.
Obwohl niemand den Adepten zu beachten schien, bewegte dieser sich vorsichtig durch die Reihen der Jünger, bis er relativ weit vorne beim Sith Warrior Cygnus war. Auf dem Weg dorthin hatte er sich ausgiebig die Gesichter seiner Gefährten angeschaut. In vielen hatte er genau das gesehen, was er erwartet hatte: Kalter Zorn, heiße Vorfreude, finstere Gedanken, so finster das man sie an ihren Gesichtern ablesen konnte. Doch es gab Ausnahmen. Grade jene die neutral schauten oder gar den Anflug von nicht machtbesessener Vorfreude zur Schau stellten machten den Adepten misstrauisch. Nicht die Standard-Jünger waren die Gefährlichen, sondern jene die ihren Gegenüber erst mit einem Gespräch übers Wetter einlullten und diesen dann mit einem Messer von hinten erstachen.

Also merkte sich Achas genau diese 5 Gesichter und schaute noch etwas genauer hin, um sie auch von hinten oder von der Seite aus identifizieren zu können. Leider waren sie alle nicht sonderlich groß oder muskulös, trotzdem hatten sich alle ein spezielles Merkmal. Zwei von ihnen hatten einen unverwechselbaren rassenspezifischen Gang, einer irgendwas unter seiner Robe, was sie hinten ausbeulen ließ, als wäre da ein Schweif versteckt oder dergleichen. Und die anderen beiden hatten sich glücklicherweise gut unterscheidbare Stickereien auf ihre Roben anbringen lassen. Er würde sie alle wieder erkennen, falls sich also einer von hinten nähern sollte, würde Achas sich entsprechend verhalten.

Als sie in Sichtweite des Transporters waren, fiel dem Menschen auf das neben ihn eine dieser rothaarigen Frauen (Lisha) ging, welcher er dann schließlich auch ansah. Kaum tat er das, drehte sie ihren Kopf zu ihm und starrte zurück, ohne jedoch irgend eine Regung zu zeigen, als würde sie genau das tun was er gerade tat: Analysieren. Beide machten es dem anderen nicht leicht, waren ihre Gesichter doch zu unbewegten Masken erstarrt. Lediglich die blinzelnden Augen und die sich leicht hebenden Nasenflügel deuteten darauf hin das sie hier keine als Menschen verkleidete Droiden vor sich hatten. Nach ungefähr 30 Sekunden schaute beide zeitgleich wieder nach vorne, gesprochen hatten sie nicht, nur zugehört, denn die Echse am Kopf der schwarzen Schlange sprach während sie nun direkt vor dem Transporter standen.

Innerlich so aufgeregt wie ein Kind, versuchte Achas genau dieses Gefühl nieder zu ringen, da es für seinen Meister zu spüren war und das war alles andere als ermutigend. Irgendwie glaubte er das er gleichgültig, kühl und unbeeindruckt sein sollte. Doch er würde nun das zweite mal in seinem Leben mit einem Raumschiff fliegen und dann auch noch schneller als das Licht. Wie konnte man da ruhig bleiben?



[--- Bastion - Center - Auf dem Gelände des Sith Ordens - Landeplatz - Cygnus, viele Jünger und Adepten ---]
 
[Bastion-System - Bastion - Center - Sith-Orden – Gänge] Ian und Sith Inquisitorin Darth Virulence

Ian folgte der Sith, die sich schließlich als Darth Virulence vorstellte, zuerst weiterhin schweigend. Er sog ihre Worte in sich auf. Hatte er je den Spielraum gesehen, den er trotz seiner Ketten gehabt hatte? Was war mit dem Leid, dass er erfahren hatte, dass er ertragen musste. Leid, dem er lange nicht entgehen hatte können. Welchen Spielraum hatte er gehabt? Welchen Vorteil?
Ian hatte so oft an damals gedacht, an das was geschehen war. Er hatte sich vorgestellt, wie es hätte sein können, wenn manche Dinge anders gelaufen wären. Aber hatte er die Sache tatsächlich so betrachtet wie sie war? Ohne wäre, könnte, hätte, müsste?
Zu lange hatte er Scheuklappen besessen und nur starr in eine Richtung gesehen. Spät hatte er gelernt, erkannt dass Dinge aus verschiedenen Perspektiven aus zu betrachten waren. Der Mensch hatte den Freiraum genutzt den er hatte. Er hatte die Qualen und die Schmerzen genutzt um aus ihnen auch Stärke zu ziehen. Andernfalls stünde er jetzt nicht hier. Nicht lebendig, nicht voller Leben, nicht voller Energie.

Die Inquisitorin lief weiterhin in eine Richtung, sprach nach vorne, wandte sich nicht zu dem Apprentice um. Wohin würde ihn dieser Weg führen und was würde ihn erwarten? Bisher war er auf vielen Wegen gegangen. Auf denen, die ihn zu einem Erfolg geführt hatten und ebenso auf solchen, die ihn zu Niederlagen geführt hatten. Beinahe sogar in den Tod. Der Freiraum seiner Ketten.
Aber was bedeuteten Siege und Niederlagen über Schlachten, wenn der richtige Krieg noch nicht ausgefochten war? Bisher war Ian zu oft erlegen. Aber die Tatsache, dass er noch immer unter den lebenden weilte, sollte Beweis genug sein. Daraus sollte er seine Stärke ziehen und seinen Antrieb, nicht aus dem Zweifel. Jedoch war für Ian der Zweifel ein Begleiter geworden. Ebenso wie das Versagen. Vielleicht waren diese zusätzlichen Ketten, die er sich selbst angelegt hatte. Aber sie waren so viel mehr! Denn sie trieben ihn weiterhin an und ließen ihn nicht still stehen.

Darth Virulence schritt indes weiter und stellte dem Apprentice eine ganze Reihe von Fragen. Fragen, mit denen bisher niemand an den Menschen heran getreten war. Fragen, die man kaum jemandem beantworten wollte. Fragen, die man selbst am liebsten verdrängte, Fragen, mit denen man sich nicht beschäftigen wollte, weil man Angst vor der Antwort hatte, obwohl man sie kannte.


„Mein Name ist Ian Dice und ich bin bereit euren Preis zu entrichten“, waren die ersten Worte, die Ian zu der Sith sprach, die inzwischen zum Stehen gekommen war und in einer scheinbar beiläufigen Geste, die Kapuze vom Kopf gestrichen hatte. Es war nicht der erste Preis, den man von ihm verlangte. Jeder, der als Jünger in den Orden kam, musste etwas geben. Einen gehörigen Teil seiner Sicherheit. Einen Teil seines Lebens. So wie ein Jünger jederzeit zerquetscht werden konnte, so gefährlich wie er lebte, so gefährlich lebte auch jeder andere Sith im Orden. Vielleicht waren Gefahr und Sith enge Verbündete. Wer konnte von sich schon behaupten gefahrlos im Orden zu leben? Musste nicht selbst der Imperator davor fürchten, dass es Verräter und Intriganten gab, die nach seinem Blut dürsteten und die nur den richtigen Augenblick abwarteten um ihn zu stürzen?

„Ich bin Ian der Mensch, der Zweifler, ebenso wie ich Ian der Kämpfer bin.“
Kurz hielt der Apprentice inne, als er sich die nächsten Worte überlegte.
„Und ich bin Ian der Versager.“ Er hätte etwas anderes sagen können. Sicher. Ihm wären unzählige Antworten in den Sinn gekommen, die er Darth Virulence entgegen hätte können. Worte, um ihrer beiden Ohren zu schmeicheln. Aber was hätte es gebracht? Sie zu belügen wäre das eine gewesen. Aber Ian war nicht bereit, sich selbst zu belügen. Er war der betrogene, der belogene. Wie also hätte ausgerechnet er eine Lüge vorbringen sollen, die ihn gestraft hätte, sobald sie seine Lippen verließ?
„All zu oft war es, als hätte ich nach Sand gegriffen, der mir unaufhaltsam durch die Finger rieselte. An meinen Misserfolgen konnten sich andere laben, denn meine Niederlagen waren Siege für sie. Für sie bin ich weiterhin der Versager. Ihr eigener Größenwahn wird dazu beitragen, mich immer nur als das zu sehen, was ich war. Nicht aber als der, der ich bin. Der, der ich sein werde. Ich habe versagt und ich werde wieder versagen. Aber die entschiedenen Schlachten werde ich für mich entscheiden. Vielleicht bin ich für manche kein würdiger Sith. Vielleicht schämen sie sich meiner. Weil ich mich des Heilens bediene. Weil ich einst glaubte, dass man aus Liebe Kraft ziehen könne.“
Aber es spielte keine Rolle, was die anderen in ihm sahen. Sie hatten ein verzerrtes Bild, ihre Vorurteile. Damit hatten sie sich nur selbst Scheuklappen aufgesetzt. Irgendwann würde Ian daraus seinen eigenen Vorteil ziehen.

Was bedeutete Macht? „Macht bedeutet für mich, sich von all seinen Ketten zu befreien. Ich nutze die Macht die ich habe um mich von ihnen los zu sagen. Und ich werde sie weiterhin dazu nutzen mich von Ketten zu befreien.“
Kurz hielt der Apprentice inne, ehe er weiter sprach. „Ich war und ich bin der zu beherrschende. Der Sklave. Doch eines Tages werde ich der sein, der beherrscht. Nicht Ian der Sklave, sondern Ian der Herrscher. Meine Feinde werden mein Fußschemel sein.“
Kam diese Antwort einem Hochverrat gleich? Er hatte Allegious nicht als seinen Feind bezeichnet. Aber sah er ihn als diesen? Seine Antwort gab Freiraum zur Interpretation.
Würde sie seinen Tod bedeuten? Virulence hatte ihn gewarnt nicht zu lügen, gleichzeitig aber auch von bittersüßen Einflüsterungen des Verrats gesprochen. Aber war es Verrat nach Macht zu streben?

„Ich glaube, dass die Macht einen Willen hat. Und wenn sie mich dazu auserkoren hat nach höherem zu streben und mächtiger zu werden, dann sei es so. Jeder auserwählte muss selbst entscheiden. Die Macht schickt Visionen. Aber sie soll ein Diener sein. Nicht der Herr. Wohlmöglich hat die Macht euch eine Vision geschickt. Doch ihr habt entschieden, was ihr damit macht. Ihr habt mich gefunden, weil ihr mich finden wolltet. Denn darin liegt das Dasein eines Sith. Das ist ein Sith: Selbst Entscheidungen zu treffen. Sich nicht länger unterdrücken, unterjochen zu lassen. Ein Sith sprengt Ketten und legt anderen Ketten an. Ein Sith ist kein Diener, sondern ein Herrscher. Ein Kämpfer. Ein Sith strebt nach Freiheit. Absoluter Freheit.“
Das war es, nach dem Ian strebte. Freiheit. Er wollte all seine Zweifel, seine Schwäche und seine Nichtigkeit hinter sich lassen. Niemals sollte sich wiederholen, was einst geschehen war.

„Einst kam ich in den Orden um die Ketten der Vergangenheit ab zu legen. Um an Stärke zu gewinnen. Ich bin stärker geworden. Aber ich habe begriffen, dass all das, was in der Vergangenheit geschah, ein Teil von mir ist und auf ewig Teil von mir bleiben wird. Ich werde diese Geschehnisse nicht länger als Ketten sehen. Denn ohne sie wäre ich nie so weit gekommen wie jetzt. Ich werde Kapitel abschließen und neue beginnen. Aber niemals vergessen. Denn Vergessen bedeutet Schwachheit. Und Schwachheit ist die Kette, die am schwersten zu lösen ist. Ich war ein Narr und vielelicht bin ich es noch immer. Aber ich werde lernen. Beständig. Auch das macht einen Sith aus. Das Voranschreiten und das Lernen. Mit Stillstand kann sich nur ein Jedi zufrieden geben. Grenzen sind dazu da um sie zu überwinden. Ich werde an manchen Grenzen scheitern. Vielleicht werde ich sterben. Aber ich werde nicht kampflos aufgeben. Niemals. “

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Wer um Gnade bittet, ist zu schwach sie zu verdienen.


Diese Worte eines ehrwürdigen, unlängst verstorbenen Sith-Lords kehrten wieder in seinen Geist zurück, während Nyantho in der Dunkelheit verweilte. So einfach dieses Dogma auch klang und in seinem mit Theorien angereicherten Geist wiederhallte, so wahrhaftig und universell gültig schien es auch zu sein. Die Schwachen verdienten einen Gnadenakt nicht, eben weil sie sich durch Eigenschaften, Fähigkeiten und Handlungen des Makels als nicht seiensfähig erwiesen hatten und somit einer Gesellschaft unmöglich dienlich sein konnten. Eine reine Absurdität war dieser Irrglaube an Gnade und Hoffnung, dem die Jedi seit jeher erlagen. Die Jedi gewährten gescheiterten Subjekten, meistens Imperiale und Sith, Gnade, nahmen sie in ihre ohnehin schon brüchigen, von Schwäche übersättigten Reihen auf. Irgendwann würden die Jedi an ihrer eigenen Dummheit und Naivität zu Grunde gehen. Die Gesetzmäßigkeit der Stärke war in dem Sein der Natur untrennbar verwurzelt und zog ihre Kraft aus den nur logisch eintretenden Folgen, die die Schwäche hinter sich herzog. So war es nur logisch und ganz im Sinne der Gesetzmäßigkeit, würde bald das gesamte auf Lügen und Gutmütigkeit fußende System des Jediordens über ihrem schwachen Fundament zusammenbrechen wie ein Kartenhaus im Orkan. Die Sith würden dieser Orkan sein, denn rein war der Jediorden schon lange nicht mehr; er gehörte aus der Galaxis getilgt, wie alles Schwache im Dies- und Jenseits.

Nyanthos ganzer Körper zuckte plötzlich zusammen und auch sein Geist tauchte aus der meditativen Sphäre, in der er sich befand, auf, als ihn irgendetwas an der Schulter zu packen schien. Schlaftrunken schoss, der Schnelligkeit eines jagenden Krayts gleich, seine breite Hand zu seiner linken Schulter. Er bekam nur das dicke, mit Sithrunen imprägnierte, schwarze Leder seiner Akolythenrobe zu greifen, nicht aber die Hand, die vor kurzem auf seiner Schulter lastete und es fast geschafft hätte seinen Nerv einzuquetschen. Doch er musste sich dies nur eingebildet haben, denn in den hiesigen Archiven der Bibliothek der Sith-Akademie befand sich niemand in einem Umkreis von 50 Metern. Selbst andere Sithakolythen seines Ranges waren nicht dazu in der Lage, aus einer solchen Entfernung mit der Macht nach ihm zu greifen.
Nyantho rieb sich seine geröteten Augen und blinzelte, um die verschwommene Sicht der Schläfrigkeit zu klären. Er musste wohl eingenickt sein nach den vielen Stunden, in denen er versuchen wollte, seinen Durst nach Wissen zu stillen. Während er sich seines Vorhabens zurückerinnerte, merkte er jedoch, dass er nach wie vor diesen unaufhörlichen Durst mit gleicher Intensität verspürte, so als hätte er die letzten Tage und Nächte mit Müßiggang verbracht, anstatt mit Lernen. Doch dem war nicht so gewesen. Seit nun mehr zwei Tagen und Nächten verweigerte er seinem Körper dieses essentielle Grundbedürfnis, nur damit er "Die Lehren des Darth Karpys" in einem Rutsch lesen konnte. Die Hologrammdatei des Werkes hatte sich schon vor zwei Stunden von selbst deaktiviert, das verrieten ihm zumindest die Zahlen an der Seite des Hologrammprojektors, die rötlich aufflackerten und zeitlos weiter die Sekunden zählten. Nachdem das Kribbeln seine grobschlächtige Hand, seine Elle und seinen massiven Oberarm passiert hatte, aktivierte er wieder den Hologrammprojektor und durchflutete seine Lunge mit der reinen, dunklen Luft, die ihm die Bibliothek dieser Sith-Akademie zu bieten hatte.

Es musste schon gen früher Abend sein, denn die Dämmerung Bastions hatte schon längst eingesetzt und hüllte den Himmel in ein einzigartiges Flammenmeer, von dem vereinzelte Feuerzungen sich in die Bibliothek schlängelten. Die schwarzen Säulen der Bibliothek verschluckten die glühende Leuchtkraft der Natur, ganz so wie ein schwarzes Loch es tat. Noch immer waren die Suchenden und Emsigen unter den Akolythen in dieser Bibliothek auf das künstlich erzeugte, bleiche Licht der Macht angewiesen.

Nyantho seufzte seine Müdigkeit davon und legte sein markantes Gesicht in seine beiden Pranken. Er durfte jetzt nicht schlafen. Er musste noch die letzten 12 Kapitel dieser Lehren zu ende lesen und sich an jede einzelne Lektion erinnern können, sonst wären seine ganzen Mühen umsonst gewesen.
Er durfte jetzt nicht der Forderung seines Körpers nachgeben. Nur so würde er auf langer Sicht über die Schwäche seines Körpers triumphieren und seinen Geist stärken können.


Der Geist formt die Materie, rief er sich ins Gedächtnis zurück und ratterte diesen Satz wie ein Mantra innerlich und leise hinunter.

 
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Zweifler, Kämpfer und Versager nannte er sich selbst. Worte, welche die Inquisitorin offensichtlich schmunzeln ließ. Er war grausam zu sich selbst und erschreckend ehrlich, hier hatte sie wahrhaftig jemanden gefunden, der sich selbst nicht schonte. Welche Selbstgeißelung musste ihm dieses Wissen in den einsamen Stunden der Nacht wohl bescheren, und doch zerbrach er nicht an diesem Druck, sondern wurde härter und stärker.

„Ihr müsst mehr werden als das was ihr seid, eure Niederlagen haben euch vieles gelehrt, den bitteren Geschmack der Niederlage, die Schmach des Versagens und doch seid ihr hier und lebt. Beweist mit jedem Atemzug, dass ihr mehr seid, als was andere in euch sehen, beweist, dass ihr mehr sein könnt als Ian der Versager, Ian der Zweifler. Doch müsst ihr mehr werden als Ian der Kämpfer. Ian der Unbezwungene.“

Jene die am hellsten Leuchten, verbrannten zu schnell und fielen für immer in die Dunkelheit, wie Sternschnuppen die nur für wenige Herzschläge aufglühten, um dann aus der Galaxie getilgt zu werden. Der Lehrling vor ihr, hatte seine Lektionen bitter erlernt und überlebt. Überleben hinterließ Narben, zumindest bei ihm einige ganz offensichtliche. Der Makel des Versagens war der Offensichtlichste.

„Ian der Heuchler, Ian der Betrüger, Ian der Verräter, Ian der Manipulator und schlussendlich Ian der Sieger müsst ihr werden, um ein Sith von großer Bedeutung zu werden. Solange ihr atmet und die Lebenslichter eure Feinde verlöschen, ist es gleichgültig, wie es geschieht, welchen Weg ihr geht. Jeder Atemzug den ihr tut ist euer Triumph. Ihr müsst verinnerlichen, dass die beste Waffe gegen einen Feind, nicht eure Klinge, sondern ein anderer Feind ist. Lernt es und verinnerlicht es, nutzt es, wann immer ihr könnt. Es gibt keinen größeren Triumph als wenn zwei der eigenen Feinde sich selbst soweit schwächen oder gar vernichten, dass man nur noch die Überreste beseitigen muss. Oder erhaltet sie euch zur Belustigung, zwingt ihnen all das auf, was sie euch einst haben erleiden lassen, es kümmert mich nicht wie ihr mit eurer Vergangenheit verfahrt. Aber lebt nicht darin. Zieht euren Nutzen, eure Schlüsse daraus und geht euren Weg.“

Ihre Worte wurden bei der Aufzählung immer leidenschaftlicher, immer fordernder, einfach mitreißend und erhebend, so dass man sich des hämmernden Herzens und das Bildnis von Größe und Macht das sich unweigerlich dabei in den eigenen Gedanken bildete bewusst wurde, welches die Worte der Inquisitorin scheinbar so mühelos hervorrief. Nur um dann ruhiger, besonnener in die Erklärung überzunehmen, gar eisig zu werden, als wüsste sie nur zu gut wovon sie sprach und sich den süßen Geschmack kalter Rache erinnerte.


„Wenn ihr unterschätzt werdet, macht euch dies zu nutzen, es ist ein Vorteil für euch, man übersieht euch, nimmt euch nicht für ernst, und doch hört ihr zu und lernt vieles. Über die Macht, als auch über andere Sith und Wissen ist Macht. Bloße Stärke schützt nicht vor Intrigen oder Verrat. Ihr habt noch viel zu lernen, doch ist euer Weg noch lange nicht am Ende, ihr greift gerade erst nach eurem wahren Potenzial.“

Belehrend und doch gönnerhaft zugleich, spätestens nun musste er begriffen haben, dass er in Gesellschaft einer außergewöhnlichen Manipulatorin zugegen war. Und er würde ihr zu Diensten sein müssen.


Zumindest hatte er begriffen, dass man sich nicht von der Macht beherrschen lassen durfte, sondern man selbst immer die Zügel über das eigene Schicksal in der Hand hielt. Es war zu einfach den Willen der Macht als Erklärung für das eigene Versagen zu verwenden, doch es war lediglich ein Zeichen von Schwäche. Der Mächtige, ließ sich nicht beherrschen, kämpfte jedoch auch nicht vergebens gegen den Strom sondern fand seinen eigenen Weg.

Wie sehr Ian die Metapher ‚Ketten’ lieben musste, wenn er sie sooft verwendete. Doch konnte sie ihm dies kaum ankreiden, manche Dinge auszusprechen wäre unklug, auch oder vielmehr gerade ihr gegenüber. Wog sie doch jedes seiner Worte und konnte ihn genauso gut in die Verdammnis stoßen, oder ihn aus der breiten Masse unvollkommener Sith erheben. Es wäre mehr als töricht ihr alles zu sagen oder gar ihr zu vertrauen. Und doch schaffte er es einen Weg durch das Minenfeld ihrer Fragen zu finden. Was Virulence Zuversicht steigerte, dass sie hier nicht ihre Zeit vergeudete.


„Es mag der Tag kommen, an dem ihr diese Worte bereut und mich verfluchen wollt, doch ist heute nicht dieser Tag. Heute werdet ihr euch erheben, den Titel Lord zu Recht verdienen. Wenn ihr die Kammer von Korriban überlebt.“

Antwortete sie ihm mit einem Lächeln, das so perfekt rein und unschuldig war, dass es beinahe schon schmerzte.

„Was sie für euch bereithält vermag ich nicht zu sagen, jeder erlebt etwas Anderes, doch werdet ihr eure gesamte Entschlossenheit und Können aufbieten müssen, um das Mal des dunklen Ordens für euch zu erringen. Ihr werdet euch eurer größten Angst, euren größten Schwächen, euren größten Unzulänglichkeiten konfrontiert sehen. Zweifelt an euch selbst und ihr werdet den Verstand verlieren, seid ihr zu schwach, wird euer Leben verlöschen und ihr für immer in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Doch beweist ihr mir, dass ich mich in euch nicht täusche, dann werdet ihr leben und mit allen Rechten und Privilegien eines Lords der Sith die Kammer verlassen, der Tag an dem ihr Ian der Unbezwungene werdet, der Tag an dem ihr euch selbst neu definieren werdet.“

Danach wandte sie sich ab und die Inquisitorin folgte weiteren verschlungenen, finsteren Faden, die immer weiter hinein in die verdorbenen Eingeweide des Sith Tempels führten. Die Luft wurde schwer und säuerlich, jeder Atemzug eine Qual, ein Kampf, bittersüßer Schmerz und Erinnerung, dass das Kommende jeden erlebten Schmerz unbedeutend erscheinen lassen würde. Schatten und Nebel schienen im Fluss, nach den Eindringlingen zu greifen und Warnungen oder auch Verwünschungen auszustoßen, oder doch ein Flehen, gar ein Wimmern um Gnade?

Nach einer Ewigkeit erreichte man eine Kammer mit einem Grab an dem die Sith kurz verharrte, den Kopf senkte und für wenige Minuten mit geschlossenen Augen verharrte. Virulence glaubte, dass es Charons Grab war, und da er ihr einst die Kriegerprüfung abgenommen hatte, erschien es angemessen seinem Geist zu demonstrieren, dass es die richtige Entscheidung war, dass sie nun hier bei jenem sein Werk fortführte. Die Sith zu stärken. Gleichzeitig war der Ort stark in der Macht und die finsteren Einflüsterungen des Tempels waren hier nur allzu präsent, griff nach dem Geist der Anwesenden und wollte sie verwirren, gegeneinander aufhetzen, in den Wahnsinn treiben, schmerzhafte Erinnerungen hervorrufen und beherrschen, zu mehr waren die Geister der Verstorbenen hier nicht fähig. Die Inquisitorin war darüber erhaben, ihr Geist eine uneinnehmbare Festung für solche plumpen, doch gewaltsamen, beinahe schon schmerzhaften Angriffe. Doch sollte Ian hier bereits Versagen, wäre es nur zu gnädig, seine Existenz mit dem Schwert zu beenden. Noch hatte die Inquisitorin keine Entscheidung getroffen, ob sie diese Gnade wirklich gewähren würde, sollte er wider Erwarten hier bereits versagen.


[Bastion-System - Bastion - Center - Sith-Orden – Katakomben – möglicherweise Charons Grab] Ian und Sith Inquisitorin Darth Virulence
 
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[Bastion-System | Bastion | Sith-Oden | Eingangshalle] Titus Kornair, Darth Cygnus, Lord Knarr, Lady Se'laine, Darth Bellus, Darth Cygnus, Lord Knarr, Lady Se'laine, Darth Bellus, Kossekos

Der schwarze Droide stakste durch die düstere Halle, die für den Geschmack des Soldaten viel zu schlecht beleuchtet war. Überhaupt wirkte alles dunkel und irgendwie zwielichtig auch Titus. Viele der Anwesenden waren in Roben oder Umhänge gehüllt und umgaben sich mit dem Nimbus der Finsternis und des Bösen. Gerade als der Droide Titus in einen der unendlichen Gänge des schwarzen Obelisken führen wollte, blieb er wie angewurzelt stehen. „Sir, wenden sie sich an Lord Knarr. Ich Empfehle mich.“ Verdattert ließ der Droide Titus stehen. Wie von alleine fand die linke Augenbraue ihren Weg in die Höhe. Während er sich in der Halle Umblickte. Wer zum Scharfrichter war Lord Knarr? Und wo sollte er ihn finden?

Eine größere Gruppe zog die Aufmerksamkeit auf sich. Zwei Trandoshaner und eine riesiges Lilianes Wesen mit kleinen Hörnern am Kopf und Barteln vor dem Mund. Für einen Moment trafen sich die Blicke der Beiden. Blutig rote Augen trafen auf blaue und ein Schauer durchlief Sergeant Kornair. Es kam ihm vor als könne dieses Wesen bis in den Grund seiner Seele blicken und zerrte sein innerstes selbst nackt und hilflos hervor. Er konnte sich nicht wehren, ohne es zu wollen hatte er sich in Bewegung gesetzt. Er wusste nicht woher er diese Einsicht hatte, aber dieses Wesen musste Lord Knarr sein.

Bei ihm angekommen Salutierte er zackig und schlug die Hacken zusammen. Diese Bewegungen waren jahrelang geübt worden. „Sergeant Kornair meldet sich wie Befohlen zum Dienst, Sir. Mir wurde gesagt ich solle mich bei Lord Knarr melden. Gehe ich recht in der Annahme das sie das sind?“ Die Mine des Wesens umwölkte sich und Titus starrte stur in die Augen, diese roten Augen. Eine abfällige Handbewegung nahm der Soldat zum Anlass den Salut fallen zu lassen. Schnell schickte er sich an seinen Versetzungsbefehl hervor zu holen und hielt ihn Lord Knarr entgegen. Und was nun? Er wartete auf irgendeine Reaktion doch anstatt irgendetwas zu machen starrte dieser Sith nur auf ihn herab. Was war das nur für eine Behörde? Sie unterstand dem Imperator persönlich und wirkte trotzdem kaum klar strukturiert. Dann endlich nach einer gefühlten Ewigkeit kam eine Anweisung von Lord Knarr: „Begebe dich zu den anderen Maden du Wurm.“

Na herrlich, der Ton war zwar ruhiger aber die Wortwahl war dieselbe wie in der Grundausbildung. Titus Salutierter erneut, nahm seinen Seesack auf und Marschierte seine neuen „Kameraden“ zu. Sein Schädel drohte zu bersten und ein Gefühl der schwere bemächtigte sich immer mehr seiner Gliedmaßen. Drohte ihn zu lähmen und ihn zu ersticken.

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[Bastion-System - Bastion - Center - Sith-Orden – Gänge] Ian und Sith Inquisitorin Darth Virulence

Darth Virulence schmunzelte, nachdem Ian erklärte wer oder was er war. Seltsamerweise berührte ihn dieses Schmunzeln nicht, machte ihn nicht wütend. Er hatte gesagt, was er empfand und die Worte waren ihm so einfach über die Lippen gekommen, als würde ihn all das, was er offenbart hatte überhaupt nicht berühren. Das Gegenteil war der Fall. Wie viel Schmerz hatte er vor und nach Telos empfunden, als das Versagen sich an ihn gekettet und ihn gegeißelt hatte? Zerstören aber würde es ihn nie. Wenn man seine Feinde kannte, konnte man gegen sie ankämpfen. Mit manchen Feinden musste man sich verbünden. Sein bisheriges Versagen war ein verbündeter geworden. Ein ihn stark machender Begleiter. Er quälte und war ihm zum Nutzen, gleichermaßen. Die unbarmherzigen Lehrmeister waren die, von denen man am meisten lernte.

Ich werde mehr werden, als ich bin“, bekräftige Ian die Worte der Sith oder bekräftige er damit viel mehr sein eigenes Vorhaben? Stillstand kam für ihn nicht in Frage. Noch mochte die Unbezwingbarkeit in weiter Ferne liegen. Aber mit jedem Tag, mit jedem Atemzug würde Ian ihr einen Schritt näher kommen. Dabei war es unerheblich, ob dieser Schritt winzig war. Der Zeitpunkt seines Sieges würde kommen.

Die nächsten Worte der Sith lösten etwas Seltsames in Ian aus. Virulence trug sie so voller Leidenschaft vor, so mitreißend, dass sie damit das Innerste des Apprentice berührte. Er sog ihre Worte auf, wie ein ausgetrockneter Schwamm. Jedes Wort wurde in seinen Geist gemeißelt. Sein Herzschlag kam dem Geräusch des Hammers gleich, der dafür sorgte, dass die Worte nicht vergessen werden konnten. Und wie köstlich klang das, was sie sagte? Wie sehr lechzte der Mensch danach zum Sieger zu werden? Ein bedeutender Sith. Er wollte seine Nichtigkeit hinter sich lassen. Sein Name sollte, sein Name würde in die Geschichte eingehen.
Nicht Ian der Versager, nicht Ian der Verlierer. Nein, er würde zum Sieger werden, sich erheben, über alle hinweg, die ihm leid zugefügt hatten. Mit dem Wissen und den Geschehnissen aus seiner Vergangenheit würde er voran kommen. Nicht vergessend was geschah. Alles, was ihm bisjetzt wiederfahren war, war fest in seinem Bewusstsein verankert. Hatte ihn stärker gemacht und würde ihn, wenn die Zeit reif war, noch viel mächtiger machen.

Darth Virulence hatte etwas besonderes an sich. Sie konnte so voller Leidenschaft sprechen. Sie war gefährlich, keine Frage. Ihre Worte waren so eindringlich wie spitze Nadeln. Gewiss war sie manipulativ. Sie hatte die richtigen Eigenschaften, dass richtige Charisma. Und obwohl sie schon so mächtig war, war sie rein äußerlich nicht als Sith zu erkennen. Die dunkle Seite schien keinen einzigen Makel an ihrem Äußeren hinterlassen zu haben. Sie war verführerisch, manipulativ, intelligent. Eine Sith, vor der man sich fürchten sollte.
Stärke war, wie Virulence selbst erklärte, nicht das einzige worauf es ankam. Wer konnte das ebsser nachvollziehen, als Ian? Als Kind war er schwach und wehrlos gewesen. Was ihn neben seinem Willen zu Leben lebendig gehalten hatte, war sein enormer Wissensdurst gewesen. Er hatte die vielen Sprachen, die er beherrschte, nicht aus Langeweile heraus erlernt. Wissen war die wahre Macht. Denn was brachte Stärke, wenn man die Schwachstelle seines Gegners nicht kannte? Seine Körperkraft hatte auf Ryloth nicht ausgereicht um diese verfluchte Pflanze zu besiegen.

Als Virulence abermals das Wort erhob und Ian verkündete, dass er die Möglichkeit besaß sich heute zu erheben, den Range eines Lords zu erlangen , wirkte sie dabei so unschuldig und rein wie eine Jedi. Die nächsten Worte schienen nicht zu dem zu passen, was sie ausstrahlte. Wenn er überlebte. Die Kammer von Korriban. Darth Virulence konnte nicht sagen, was vor ihm lag. Doch das, was sie wusste reichte völlig aus. Ian würde seinen größten Ängsten, seiner größten Schwächen, seiner größten Unzulänglichkeiten gegenüber stehen. Aber er war bereit dazu. Er kannte seine Ängste und seine Schwächen. Mehr als einmal waren ihm diese bitterlich, schmerzlich vor Augen geführt worden. Vielleicht bestand heute die Möglichkeit sich selbst zu beweisen, dass er nicht der ewige Versager war. Vielleicht würde er heute ein Kapitel abschließen. Ysim hatte ihn einst in einen Alptraum geschickt. Seine Kindheit war ein Alptraum gewesen. Demnach sollte dies die beste Vorbereitung sein. Was auch immer Ian erwartete, sofern ihm der Weg in die Kammern nicht versagt wurde, er würde vorbereitet sein. Kein Zweifel sollte in ihm aufkommen, an ihm nagen. Dieses Mal nicht. Und tatsächlich hielt sich der Zweifel im Verborgenen. In einer Nische, tief im Inneren des Apprentice. Wann würde er angreifen und den Menschen befallen, wie eine Bestie?

Virulence setze ihren Weg fort und der Apprentice folgte ihr. Die Pfade wurden immer verschlungener, finsterer. Dieser Ort hatte etwas unangenehmes, etwa Unheimliches und zugleich eine enorme Anziehungskraft. Der normale Mescheninstinkt forderte den Dunkelhaarigen dazu auf umzukehren. Aber Ian ignorierte sie. Ein Gefühl der Beklemmung machte sich in ihm breit, kollidierte nahezu mit dem Drang, immer weiter in dieses Labyrinth zu dringen.
Die Luft schien eine andere Konsistenz zu haben. Sie wurde schwer und es schien, als sei hier kaum noch Sauerstoff vorhanden.
Instinktiv zog Ian den Mantel enger um seinen Körper. Nicht weil er fror, sondern weil dieser Ort ihm Unbehagen bereitete. Die Wände schienen zu sprechen. Nach ihm zu greifen.

Verschwinde…

Doch er würde bleiben. Er würde nicht umkehren.

Versager…

Nein, dass hier würde seine Absolution sein.
Je weiter sie liefen, desto lauter wurden die Stimmen. Nach einer gefühlten Ewigkeit blieb Virulence stehen. Ein Grab erstreckte sich vor ihnen. Dieser Ort! Hier war so viel mehr auszumachen, als in den Gängen. So viele Eindrücke. Gefühle. Emotionen. Ein übles Gemisch an Stimmen und Bildern. Sie alle vereinigten sich, versuchten Ian niederzudrücken. Erinnerungen.

Versager…

Ian kämpfte sie nieder. Er war stärker, er war erhabener. Niemals würde er sich davon einschüchtern lassen. Für den Moment eines Augenblickes ließ er die Angst, die ihn zu übermannen drohte zu. Dann erst verbannte er sie in einem Abgrund. Es waren bloße Erinnerungen! Illusionen. Nein, er war stärker. Ian Dice war gekommen um ein Lord der Sith zu werden. Jetzt war nicht die richtige Zeit zu sterben. Nicht der richtige Zeitpunkt den Zweifel Überhand gewinnen zu lassen. Die Arme vor der Brust verschränkt gebot Ian den Stimmen und den Bildern Einhalt. Verbannte sie aus seinem Geist. Wenngleich es Ian nicht gelang sie vollends zum Schweigen zu bringen, die Intensität, die Eindringlichkeit und die Lautstärke, sie nahmen ab. Nun war kaum mehr als ein Flüstern auszumachen. Ein Lächeln, in dem der Hauch eines Triumphes lag, umspielte das Gesicht des Apprentice.
Kein Zweifel sollte ihn übermannen. Er kontrollierte seinen Instinkt, nicht umgekehrt. Man hatte ihn bisher immer unterschätzt. In ihm weniger gesehen als er war. Er hatte es den meisten gleich getan. Doch überschätze er sich nun selbst?


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Bastion -:- Sith Tempel, Eingangshalle -:- Darth Bellus, Darth Cygnus, Darth Knarr, Lady Sel'aine und Lady Alaine, sowie Jünger und Adepten

Anscheinend war die Corellianerin geradewegs in eine Versammlung geraten, zu der sich weitere Jünger und Adepten gesselten. Zuerst nahm sie ein Gespräch hinter sich auf und sie spürte, ohne sich umzudrehen, dass dort einige mächtige Sith standen. Unbemerkt beugte sie sich etwas vor und spähte zu den in Roben gekleideten Menschen und Nichtmenschen herüber. Ein Trandoshaner kam als erstes in ihren Blickwinkel. Er sah ungeduldig aus und zischelte leise, während er sprach. Irgendetwas von Versammlung des Abschaums. War die Gruppe damit gemeint? Innerlich schnaubte Lisha, denn es war schließlich nicht schmeichelhaft, für wertlosen Müll gehalten zu werden.
Interessanter war dagegen ein großes Geschöpf, dessen Rasse sie nicht kannte. Die Haut des Sith-Lords war ein Mischmasch aus weiß, lila und rot und neben ihm stand eine Frau von zierlicher Statur mit schneeweißem Haar und auffallender Blässe. Lisha meinte sich an die Spezies erinnern zu können. War sie Arkanierin? Allerdings waren durchaus menschliche Züge zu erkennen.
Der Trandoshaner (Kossekos) vor der Corellianerin wartete unterdessen auf eine Antwort von dem älteren Sith-Lord, Darth Bellus.

Dieser reagierte unerwartet. Statt das Symbol der Untertänigkeit anzuerkennen, starrte er die Echse verwirrt und ungläubig an und es war an seiner Miene abzulesen, dass er die Tat für außerst naiv hielt. Er stubste den Trandoshaner augenscheinlich sachte mit seinem Stock an, aber dieser fiel zu Boden. Ein weiterer Trick des Lordes? Skeptisch beäugte Lisha den anderen Jünger und danach den Lord, senkte aber gleich darauf den Kopf. Lieber wollte sie keine Aufmerksamkeit auf sich lenken.

Der folgende Befehl von Darth Bellus, sich 'Lord Knarr' anzuschließen, befolgte Lisha nur allzu gerne, da sie nicht unbedingt weiter hier in der Mitte der Halle stand, dort, wo jeder die Gruppe nach Lust und Laune betrachten konnte.
Im Schatten bemerkte sie nun weitere Personen (Alaine, Ian, Crole). Es war nur eine Ahnung von ein paar Personen in der Nähe, aber das Rascheln der Roben verriet Lisha ihre Anwesenheit. Auch dachte sie, leise Schritte zu vernehmen, die näher kamen, bis schließlich ein junger Mann in die Halle kam. Seine schwarze Robe versteckte ihn etwas in dem Schatten und er trat letztendlich jedoch hervor, direkt neben diesen Sith, der die Gruppe mit eisernen Augen angestarrt hatte.
Das Gesicht des jungen Mannes war umrahmt von dreckig blonden Haaren und er ging eigenartig gebeugt. Anscheinend war der Jünger oder Adept jünger als die Corellianerin, überragte sie dennoch ein wenig.
Seinen folgenden Worte drangen nur stockend aus seinem Mund, was Lisha darauf schließen ließ, dass er nicht oft sprach. Der Trandoshaner (Kossekos) hatte sich währendessen erhoben und lief nun zielstrebig auf den Lord ohne erkennbaren Mund zu, verbeugte sich abermals. Ob das klug war? Nach dem Ergebnis gerade eben? Lisha beschloss, erst zu beobachten und dann zu handeln, dass hieß, sich niederzuknien.
Der Lord sprach zu dem älteren, erfahreneren Trandoshaner (Darth Cygnus). Schon wieder! Warum benutzte er das Wort 'Maden' für die Gruppe? Waren sie ihm nicht gut genug? Anscheinend schon. Waren alle Sith so... herablassend? All diejenigen, die einen niedrigeren Rang innehatten, waren augenscheinlich wertlos.


"Ihrrr, ihrrr alle, die ihrrr ssstrrrebt nach neuerrr Macht und nach Lehrrren ... geht auf die Knie vorrr Lorrrd Knarrr. Errrkennt ssseine Weisssheit alsss einzige Wahrrrheit an und errrhofft euch, geduldet zu werrrden! Du jedoch ...."

Schnell blickte Lisha zu dem älteren Trandoshaner und zögerte. Sich vor einem ihr unbekannten Lord auf die Knie werfen? Sie kannte den Lord nicht einmal! Andererseits wollte sie Macht und eine Chance auf eine Ausbildung! Widerwillig ging sie in die Knie und senkte den Kopf. Die Alternative, stehen zu bleiben, schien gefährlich, wenn nicht schon dumm.

"Du wirrrssst auch vorrr mirrr knien und winssseln! Du wirrrssst darrrum flehen, mit unsss kommen zu dürrrfen."

Offenbar hatten sich die zwei Trandshaner ins Herz geschlossen. Was bei dem fast schon irren Blick des Älteren furchteinflössend war! Mit ihm wollte sie sich keinesfalls alleine in einem Raum befinden! Der Jüngere reagierte vollends unbeherscht, was einerseits an seiner Spezies, andererseits auch an seiner Art liegen konnte. Falls es Letzteres war, würde er es sich schnell abgewöhnen müssen – oder eine Lehre ertragen müssen. So dachte zumindest die corelliansische Frau.
Jedenfalls weigerte sich der jüngere Trandoshaner strikt, den Anweisungen des Sith zu gehorchen. Ein Fehler! Ein dummer noch dazu. Einige Augenblicke später wurde Lisha klar, dass der Kämpfer den Jünger in einem Würgegriff hielt und zwar durch die Macht.
Der Jünger zuckte und neben der Freude, dass es den Trandoshaner und nicht sie erwischt hatte, drang auch eine Neugierde durch. Wie machte der Sith das?
Ein gebelltes 'Genug' von Seiten des mächtigen Sith Lordes, Lord Knarr, machte der Lektion des Kämpfers schlagartig ein Ende.
Genervt nahm Lisha wahr, dass schon wieder das Wort 'Maden' gefallen war. Der Kämpfer sollte die Gruppe zu den Schiffen begleiten.
Wohin? Warum brauchte er dafür eigentlich Jünger, wenn er meinte, diese wären nur Maden und onehin wertlose Speichellecker?

Die gesamte Prozession bewegte sich nun langsam in die vermeintliche Richtung des Hangars und Lisha nutzte die Zeit, um ihre Gedanken schnell zu ordnen und im Geist die Gesichter der anderen Gefährten noch einmal aufzurufen. Da war dieser Adlige, eine weitere rothaarige Frau, der Trandoshaner, der sich mit dem Kämpfer angelegt hatte und... Wer noch? Eine Gestalt im Schatten. Der arrogante Mann und ein eben dazu gekommender Soldat. Dazu noch einige Andere, die ihr Interesse allerdings nicht geweckt hatten.
Zwei größere Raumschiffe kamen bald in Sicht. Unterdessen war dieser andere junge Mann neben ihr angekommen. Normalerweise hätte sie ihn rechtzeitig bemerkt, aber mit den Gedanken war sie an einem anderen Ort gewesen. Lisha musste mehr aufpassen! Falls er sie hätte angreifen wollen, hätte sie sich nicht rechtzeitig wehren können.
Als sie seine Blicke spürte, wandte sie den Kopf und sah ihn vorsichtig an. Sie beide analysierten den anderen und vielleicht berechnete er, genau wie sie, wie gefährlich der Jünger für sie werden könnte. Lisha kam nicht in den Sinn, den jungen Mann etwas zu fragen, denn es war sicherer, erst zu beobachten. Gleichzeitig wandten sich die Corellianerin und der Mann voneinander ab und sie blieb stehen, als der Kämpfer am Anfang der Gruppe zu sprechen begann.


Bastion -:- Sith Tempel, Hangar -:- Darth Cygnus, Jünger und Adepten
 
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Die Qualen des trandoshanischen Wurmes [Kossekos], an denen sich der Sith-Warrior eben noch labte, endeten, als Lord Knarr die Folter mittels einen beißend scharfen Befehls untersagte. Cygnus entließ das schwache Geschöpf aus dem Griff - seinem verlängerten, strafenden Willen - und senkte mit einem leichten Knurren demütig das Haupt vor dem riesigen Jarell. Seinem Herrn und Meister gegenüber war der reptilische Krieger loyal. Dennoch war es schwierig, den Rausch der Pein zu unterbinden, so er erst einmal auf den Geschmack gekommen war. Darth Cygnus würdigte die unbedeutende und nun röchelnde Made - diese lebende Schande seiner Rasse - mit keinem Blick mehr. Dafür erhielt er eine direkte Order des Inquisitors - er sollte die anwesenden Jünger zu den Schiffen führen. Eine undankbare Aufgabe. Aber auch eine, die er ohne große Einwände zu erledigen gedachte. Mit einem Schnauben nahm er beiläufig noch zur Kenntnis, das ein Großteil der Maden seinem Befehl des Kniefalls nachgekommen war. Besonders eine junge Menschenfrau [Lisha] fiel dem Warrior auf. Zwar war sie weich, schuppenlos und wirkte so schwach wie alle anderen Jünger - doch erkannte der finstere Trandoshaner ein gewisses Potenzial. Anders als das seinige, aber doch von erschreckender Tiefe. Er tat zwei Schritte, dann schabten die Krallen seiner unbeschuhten Füße über den schwarzpolierten Boden des Gebäudes. Die Augen, glühenden Kohlenstücken gleich, wanderten unstet umher, sprangen von kriechendem Wurm zu kriechendem Wurm. Cygnus spie ansatzlos einige Worte hervor.

"Ihrrr, folgt mirrr. Sssoforrrt!"

Der Sith-Warrior wartete nicht auf eine Antwort. Er blickte keinen der Expeditions-Teilnehmer länger an als notwendig. Jeder, der diese Order vernommen hatte, würde folgen. Wer nicht folgte, war ohnehin nicht würdig, sich an den Lehren der Dunklen Seite zu versuchen. Ohne auch nur weitere Gedanken an die Existenzen mit der Bedeutung lästiger Insekten zu denken, steuerte Darth Cygnus erneut den Hangar an. Er wusste, das sich dort seine beiden Apprentice, Darth Serpentis und Darth Thasus aufhielten.

Als die Prozession wenig später die große Halle erreichte, blieb der Trandoshaner stehen. Den Rücken den zahlreichen Jüngern zugewandt, versteifte sich der bullige Sith-Warrior. Seine klobigen, dreifingrigen Hände verharrten unweit des Gürtels seines Multy-Ply-Anzuges. Die Keratin-Krallen seiner rechten Hand streiften dabei aus reiner Routine den kalten Stahl seines Lichtschwertgriffes. Dann drehte sich der Reptiloid um, betrachtete die kleine Traube lehrwilliger, machtgieriger und letztlich doch so ersetzbarer Gestalten. Abermals ertönte seine Stimme. Sie war fauchend, kratzig und zischelnd - typisch für ein Echsenwesen. Der drohende Unterton war versetzt mit einer Schärfe, die Ungehorsam schon im Keim zu ersticken gedachte.


"Ihrrr, Abssschaum, werrrdet jenesss Ssschiff dort betrrreten ..."

Bei diesen Worten wies er mit der linken Klaue auf den Truppentransporter der CR-20 Baureihe, welcher im Hintergrund stand. Das Raumgefährt sah mitgenommen aus und vermittelte keinen Vertrauen erweckenden Eindruck. Dennoch ließ Cygnus keine Zeit für etwaige fachspezifische Einwände.

"... und ihrrr werrrdet nurrr Platz nehmen. Diesssesss Ssschiff brrringt unsss zu unssserrrem Zielorrrt. Dorrrt werrrdet ihrrr alle weiterrr eingewiesssen."

Kurzerhand hielt der Trandoshaner inne, verstummte und schien in der Aktion einzufrieren. Um der Wahrheit genüge zu tun war dies jedoch nur Akt der Selbstinszenierung. Cygnus gab den Jüngern auf diese Weise die Möglichkeit, ihn zu betrachten. Seine reptiloide, bucklige, aber muskulöse Gestalt. Seinen blasterfeuerresistenten Anzug mit den schweren Durastahl-Segmenten. Den schwarzen Umhang und das zylindrische Waffenelement, welches seit jeher so mystifiziert wurde - sein Lichtschwert. Dann bleckte der Hüne die Zähne und knurrte einige weitere Sätze heraus.

"Wasss aberrr noch wichtigerrr fürrr euch issst, alsss die eigentliche Rrreissse, issst die Tatsssache, mit wem ihrrr rrreist. Euch allen issst die Ehrrre zuteil geworrrden, dem Sssith-Inquisssitor Lorrrd Knarrr folgen zu dürrrfen. Ihrrr habt meinen Meisssterrr berrreitsss gesssehen. Errr duldet keinen Widerrrsprrruch und fürrr ihn seid ihrrr alle nicht mehrrr alsss Maden. Drrreck. Aussstaussschbarrresss Fleisssch. Doch mit dem Inquisssitorrr werrrdet ihrrr nicht viel zu tun haben. Ihrrr werrrdet euch an Lady Ssse'laine wenden. Sssith-Warrriorrr Lady Ssse'laine. Oderrr ihrr mich ansssprrrechn, Darrrth Cygnusss. Und ihrrr werrrdet unsss mit dem Rrressspekt begegnen, der hochrrrangigen Sssith gebührrrt. Oderrr ihrrr werrrdet Qualen leiden, gegen welche die Bessstrrrafung jenerrr unbedeutenden Made dorrrt wie ein Fessst derrr Frrreuden wirrrkt."

Natürlich deutete der bullige Warrior bei dieser Auffrischung der Gedanken auf sein Lieblings-Opfer [Kossekos]. Sofort stahl sich ein diabolisches Echsengrinsen auf das Antlitz des Reptiloiden. Noch ehe er jedoch weitersprechen konnte, betrat eine purpurberobte Gestalt fast geisterhaft die Szene. Ungesehen und ungehört von der kleinen Gruppe.

"Ah, Ssserrrpentisss. Issst dasss Ssschiff bereit?"

Der Apprentice, stets geduckt und nie wirklich still stehend, hauchte die Antwort mit einer wahren Flüsterstimme.

"Ganz wie Ihr wünschtet, mein Herr. Die Jünger können eintreten."

"Gut. Gut. Ich habe noch eine Aufgabe fürrr Dich, Ssserrrpentisss. Geh losss und hole diessse Made Nyantho. Errr hockt sssicherrr wiederrr in derrr Bibliothek. Eil Dich!"

Der Verhüllte deutete eine weitere Verbeugung an. Seine Stimme war nur noch zu erahnen.

"Wie Ihr wünscht, mein Herr."

So schnell wie der geschickte Apprentice gekommen war, entfleuchte er auch wieder. Die Gruppe der Jünger verblieb mit dem Trandoshaner allein. Dessen grimmiger Blick wartete förmlich darauf, das ein besonder wagemutiger - oder lebensmüder - Zeitgenosse eine Frage anbrachte. Zur Untermalung seiner physischen Allgegenwärtigkeit verschränkte der Reptilienmann die Arme vor der Brust.


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:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: Hangar :: Darth Cygnus, Jüngergefolge
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[Bastion-Center-Sith Orden-Eingangshalle] mit Darth Bellus,Sarafina,Lisha,Jack, Breston,Crole,Achas,Rest

Vor schmerzt krümmte sich Kossekos am Boden und zischte mehrmals laut los. Der Sith hatte seine Drohung wahr gemacht, unendliche Schmerzen brennen sich quer durch Kossekos Körper und Organe, sein ganzer Körper zittert, versteift sich und schmerzt! Langsam spürte auch Kossekos verstärkte schmerzen in seinem Kopf, doch bevor er es richtig registrieren konnte hörten die Schmerzen und Qualen auf. Erschöpft kippte Kossekos zusammen und blieb röchelnd auf dem Boden liegen. Jede Sekunde ohne Schmerzen wahren wie Balsam für seinen Körper.
Jedoch hörte er wie die anderen Jünger sich bewegten, er musste Aufstehen. Sonst würden sie ihn liegen lassen und der erstbeste der ihn findet ihn töten. Mit einem keuchen hievte sich Kossekos auf seine Arme und Beine, bevor er es nach einem Anlauf schaffte wieder auf beiden Beinen zu stehen. Die meisten Jünger waren schon vorbeigezogen, so das Kossekos ihnen hinterher humpelte. Humpeln deswegen weil er keinerlei Gefühl mehr im linkem Bein hatte. Hoffentlich verging dies noch, sonst wäre sein Weg als Sith hier schon zuende.
Nach einigen Minuten schmerzvollem Laufens kam Kossekos mit anderen Jüngern in eine Große Halle, der Sith der ihn gefoltert hatte begann zu erzählen das sie sich auf dem Schiff versammeln sollten und sie dieses Irgendwohin bringt. Mit einer Lady Se´laine sollten sie zu tun haben und mit ihm, dem Sith Darth Cygnus. Mit dem Lord Knarr durften sie selbstverständlicherweise nicht verkehren. Danach zeiget er zu Kossekos und sagte das alle Leiden würden wenn sie sie nicht mit Rspekt behandeln. Diese Tatsache hatte Kossekos gerade gelernt, zum Glück spürte er wieder sein Bein und hatte nurnoch wenige Schmerzen.
Nach dieser Ansage stellte sich der Trandoshanische Sith hin und blickte, fast schon gierig, in die Reihen der Jünger, scheinbar wartete er auf jemanden der eine Frage stellt und denn er dann foltern dürfte. Doch diesmal würde Kossekos nichts sagen, einmal foltern reicht ihm vollkommen....


[Bastion-Center-Sith Orden-Hangar] mit Cyngus,Sarafina,Lisha,Jack, Breston,Selaine,Achas,Rest
 



Der Geist formt die Materie, eine unumstößliche Lehre, die er von seinem Schirmherren Darth Cygnus mit auf den Weg bekommen hatte, um Zeiten geistiger Schwäche und mangelnder Selbstbeherrschung entgegenwirken zu können. Doch nur diese fünf Wörter wie ein Mantra mehrmals und monoton aufzusagen, konnte unmöglich die Magie des gewollten Effekts von den Fesseln befreien. Es fehlte ein Element in der Lehrformel, eine Komponente hinsichtlich der Praktizierung. Das wusste der Sith-Akolyth. Es fehlte ein Element, das Darth Cygnus ihm bewusst vorenthalten hatte, wohlwissend in seiner erhabenen Weisheit, Nyantho würde eines Tages selbst dieses fehlende Puzzleteil finden und somit das Gesamtbild der Erkenntnis vollenden können. Aber wie ein hilfloser klatooinischer Reisfrosch in der Bowle eines Hutten, so irrte der Sith-Akolyth gedanklich in dem klebrigen Äther der Unwissenheit. Er hoffte inbrünstig, dass er von einem Lichtstrahl der Erkenntnis gestreift werden würde. Er durfte nicht einfach auf seinem Weg nach Macht und Allwissen stagnieren. Er musste den blauen Faden finden in dem Gewirr seiner losen Gedankenknäulen.
Nur Schwärze umgab seine Erkenntnis, die selbst die Lichtpunkte verschluckte. Blockierten ihn etwa zu sehr seine Zweifel? Waren seine Emotionen schon zu sehr erkaltet, als dass er sie noch in dieser Hinsicht hätte wie flüssiges Eisen formen können? Welche Ketten fesselten seine Progression? Was war der Grund seines geistigen Stillstands? Egal in welches Gestein auch diese massiven Anker der Ketten geschlagen worden waren, egal aus welchem Metall diese Ketten bestanden, er würde sie noch in den nächsten Augenblicken durch seinen Willen alleine zerbersten lassen. Er musste die ihn erlahmenden Ketten, so schnell es ging, irgendwie abstreifen.
Das Grundwesen der Lehre waberte durch ihn hindurch, beflügelte seine Emotionen, bohrte sich, einem Presslufthammer gleichend, tiefer und tiefer in Nyanthos dunkle Seele hinein. Eine knisternde Macht floss durch ihn, und Nyantho spürte, wie urplötzlich seine Gedanken in die richtigen Bahnen gelenkt wurden. Eine Urnatürliche Klarheit begann durchn ihn zu strömen, auch wenn er wusste, dass er dieses fehlende Element immer noch nicht in Worte fassen konnte, nicht in die Worte einer bekannten, ihm zur Verfügung stehenden Sprache, wohl aber in den Worten einer Sprache, die sich auch ohne Worte verstand.

Der feine, dunkle Nebel der Müdigkeit lichtete sich, wurde förmlich von einer fremden, übernatürlichen Macht aufgelöst. Eine unbekannte Leidenschaft entfaltete sich in Nyantho, die ihn mit Stärke und Energie erfüllte. Sein Blut knisterte in seine Ohren, der Herzschlag wirkte kräftiger und reiner als je zuvor, erklang wie ein sphärisches Wummern in ihm, dass sich mit der Macht verband so wie zwei umeinander kreiselnde Quasare, die sich gegenseitig ansogen und Energien auswechselten. Eine unheimliche Welle der Energie erfasste und läutete ihn.

Es war nicht das Versuchen, dass einen zum Ziel beförderte, sondern die Handlung selbst. Das Handeln durch Nicht-Handeln. Das Geschehenlassen und Vertrauen in diese übernatürliche Macht. Es gab keinen Geist, der die Materie bewusst formen konnte, es gab nur eine übernatürliche, ungreifbare Macht, die einen lenkte und die der Nutzer fließen lassen musste.

Nyanthos Geist war geklärt, fürs Erste. Er sah sich von seinem Platz aus, der sich nahe einer schwarzen, lichtverschlingenden Schiffssäule der himmelhohen Bibliothek befand, um. Die Bibliothek der Sith-Akadamie, sonst von schwarz eingehüllten Massen überflutet und dunklen Kräften, die die Lords der Dunklen Seite ausstrahlten, beseelt, war von einer Leere erfüllt gewesen, wie er sie noch nie zuvor erlebt hatte in den letzten Monaten. Das Wesen des Ortes erfüllte ihn mit Unbehagen. Das Gefühl ereilte ihn immer, wenn er etwas Wichtiges zu vergessen haben ahnte.


Schwere Schritte hallten, immer lauter werdend, durch die von Dämmerungslicht geflutete Säulenallee. Eile schwang im Klang mit, das konnte Nyantho heraushören. Und bereits als er seine hünenhafte Gestalt vom Holzstuhl loslöste, ergriff ihn eine unsichtbare Hand und beförderte ihn mit voller Gewalt krachend gegen das marmorierte, schwarze Regal. Hart prallte er mit seinem Rücken gegen den dunklen, kalten Marmor.
Nyantho erblickte unweigerlich diese schmierige, vor den Meistern duckmausernde und vom Phänotyp zerbrechlich wirkende Erscheinung des Apprentice Serpentis'. Wer sonst hätte ihn auch ohne Grund so gnadenlos terrorisiert und seiner Rivalität Nyantho gegenüber so an Ausdruck verliehen wie dieses wertlose, lästige Subjekt, dass sich Sith nannte und seinen Rang gegenüber anderen Jüngern immer wieder betonte, obwohl er tatsächlich ein Nichts war, ein Niemand. Wohl aber ein Niemand auf dem Weg zum Sith-Hexer, der Nyantho jederzeit in der Luft zerfetzen könnte wie ein Blatt Papier. Und genau dieser Fehler war Darth Serpentis Achillesferse, in die Nyantho bei nächstbester Gelegenheit den Pfeil seiner Überlegenheit schießen würde. Mit einem leichten Lächeln der Vorfreude über den Tod Serpentis' schenkte er diesem Beachtung. Seine derzeitige Position erlaubte auch nichts anderes. Er durfte jetzt nicht unüberlegt handeln. Nachdem er auch nun ein amüsiertes, leises Lachen in seiner Kehle formte, raunte Nyantho in seiner gewohnt basslastigen, unbeeindruckt klingenden Stimme: "Darth Serpentnis......wer sonst würde es auch wagen, deutlich schwächere und strebsame Sith-Akolythen, die dem großen Darth Serpentis zur Bedrohung werden könnten, vom Studieren abzuhalten........"

"Schweig still, du Made! Wenn ich wollte, könnte ich dich gleich hier und jetzt zerquetschen und es wie einen Unfall aussehen lassen, ohne das mich das irgendwelche Anstrengungen bei Würmern wie dir bereiten würde......"


Bei diesen Worten fühlte Nyantho den Schwall aus Hass und Abneigung ihm gegenüber in dem ungestümen Wichtigtuer deutlich pulsieren. Er konnte den Atem der Dunklen Seite riechen und was er ersann, missfiel ihm. Er hatte zu diesem Zeitpunkt seinem engsten Rivalen und größten Konkurrenten Serpentis nichts, aber auch rein garnichts entgegenzusetzen, außer sein Wissen. Weder konnte Nyantho Machtblitze erzeugen, noch die Kehle anderer zerdrücken oder gar einen Hologrammprojektor mit der Macht anheben. Schutzlos war er Serpentis ausgeliefert und jeder noch so kleine Fehler könnte vis-a-vis Serpentis gegenüber seinen Tod bedeuten. Er befand es für besser, ihm gegenüber zu schweigen.

"Was Darth Cygnus an Nichtsnutzen wie dir findet, wird mir immer ein Rätsel sein, aber Darth Cygnus unreine Vorliebe für Schwächlinge tut hier nichts zur Sache, Drecksblut. Er will dich Made im Hangar sehen und es wird mir eine Freude sein, dich zu ihm zu führen."

Der Apprentice vor Nyantho wechselte im Stand sein Gewicht von dem einen auf das andere Bein in immer wiederkehrender Folge. Diese Unruhe war für diesen Apprentice charakteristisch. Er hatte die Macht, die ihm zur Verfügung stand, nicht unter Kontrolle, drehte förmlich durch. Eine weitere Schwäche Darth Serpentis.

Plötzlich, als der Sith-Apprentice am Ende seines Satzes angekommen war, riss er Nyantho mit Hilfe der Macht von der Wand und schleuderte den 102 Kilogramm schweren Muskelberg ganze 9 Meter durch die Säulenallee. Hart aufprallend beobachtete Serpentis mit tiefster Genugtuung, wie der ihm unwürdige, schwache Hüne weitere 5 Meter über den glatten, polierten Boden schlidderte und sich vor Schmerzen zusammengerollt hatte. Ein dunkles Lächeln stahl sich auf seine trockenen Lippen.

Nyantho schmeckte einen bleiernden Geschmack auf der Zunge und spürte einen starken Druck in seiner Nase. Schließlich spürte er auch, an zweiter Stelle des kräftigen Machtstoßes in seiner Magengegend, wie er die ganze Aufprallenergie mit seinem Nasenrücken unweigerlich aufgefangen hatte. Mit Schmerz verzerrtem Gesicht griff er zu seiner ungeschlachtenen Nase eines Minenarbeiters, die ohnehin schon mehrmalige Brüche erlitten hatte. Allem Anschein nach kam nun ein weiterer hinzu, wie immer uneingeplant. Feuchtigkeit floss über seine schwarzbehandschuhten Finger und der stechende Schmerz, der ihn ereilte, als er mit seiner Fingerspitze den Nasenrücken berührte, hätte nicht qualvoller sein können. Wieder war die gleiche Stelle gebrochen. Nyantho besudelte den schwarzpolierten Boden mit seiner zähflüssigen und mit Blut vermischten Spucke. Es dauerte nicht lange, bis er den Weg zurück auf seine Beine fand, wenn anfangs auch schwankend. Der hinterhältige Angriff des Darth Serpentis war zu unberechenbar, als das er diesen hätte prophezeihen können.

"Setz dich in Bewegung, du Made, sonst helfe ich dir nochmal auf die Sprünge."

Das war ein großer Fehler von Serpentis. Nyantho war mehr und mehr davon überzeugt, jede noch so kleine Gelegenheit zu nutzen, um dem Apprentice seinen Dolch in den Rücken zu rammen. Wortlos drehte er sich in Richtung Hangar um, versuchte diesen Wurm nicht weiter zu beachten und taumelte anfangs schleppend, dann immer sicherer auf den Beinen werdend in Richtung Hangar.

Dort angekommen, erblickte Nyantho, der sich auf dem langen Wege zum Hangar halbwegs wieder stärken und seinen Herzschlag beruhigen konnte, um einen adretten Eindruck gegenüber Darth Cygnus zu machen, mehrere schwarze Trauben bestehend aus Akolythen, Adepten und höheren Wesen, darunter die abgesonderten, herausragenden Persönlichkeiten Lord Knarrs, Darth Cygnus' und der erhabene Lady Se'laines.

Nyanthos Atem legte sich schwer auf seine Verfassung nieder und der pochende Schmerz in seiner Nase und Magengegend wollte nicht weichen, so sehr er sich auch auf die Bereiche konzentrierte. Seine schwarze, mit Sithrunen imprägnierte Lederrobe eines Sith-Akolythen verstärkte die breite seiner ohnehin schon mächtigen Schultern, die wie Schulterplatten gleich seinen oberen Brustkorb verstärkten. Der Sith-Akolyth bahnte sich, die anderen Jünger in seiner Umgebung ignorierend, durch die Trauben, ohne einer Gruppe zu Nahe zu kommen und es wirkte so, als wandelte ein Rancor durch eine Banthaherde, die dem Rancor nicht gewahr geworden war. Mit seinen 2,01m überragte er, die Wipfel der Jünger, gar die der Meister, doch das interessierte Nyantho nicht. Größe lag in der inneren Stärke. Manche ließen sich von muskulösen Hünen beeindrucken und behandelten diese mit besonderer Ehrfurcht, doch diesen Vorteil konnte er nur unter den brutalen Minenarbeitern als Ass ausspielen, nicht unter Sith. Körperliche Fitness und Größe hatten hier nichts zu bedeuten, außer eine größere Angriffsfläche zu bieten. Er bahnte sich seinen Weg zu seinem Schirmherren Darth Cygnus und ging vor ihm von selbst, ohne dazu aufgefordert zu werden,aus Respekt auf die Knie. Er senkte den Kopf und das Blut floss weiter aus der Nase; besudelte tropfend den Boden.


 
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:: Bastion-Sytem :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: Eingangshalle :: Sarafina, Lisha, Kossekos, Breston und Darth Bellus, Darth Cygnus, Lord Knarr, Lady Se'laine, weiter hinten Lady Alaine, Darth Crole und Ian Dice



Kurz nachdem Sarafina die erhoffte richtige Antwort gab, auch wenn es ein wenig die abgewandelte Form von dem war, was Lisha geantwortet hatte, spürte die junge Frau erneut das schon langsam vertraute kibbeln im Hinterkopf, das dann einsetzte, wenn sich eine andere Person näherte. In diesem Falle war es keine Person ... es war ein Trandoshaner (Kossekos), wenn sie das richtig deutete, der sich ein wenig im Hintergrund hielt. Allerdings fragte sich die Halb-Sephi gerade, warum diese Spezies eine Rüstung trug. Doch weiter konnte sie sich nicht mit dieser Frage geistig beschäftigen, weil erneut ihr Hinterkopf kibbelte und die Ankunft einer weiteren Person ankündigte.

"Stärke wird aus Macht geboren, Macht erlangt man aus Verlangen danach und das Verlangen nach Macht ist allgegenwärtig, aber nur die Intelligentesten nutzen es für ihre Zwecke und gewinnen dadurch Macht"

Erklang seine tiefe, leicht überhebliche Stimme aus dem Hintergrund. Sarafina drehte sich leicht in die Richtung, aus der die Stimme zu kommen schien. Der Neuankömmling (Breston) hatte sich zu dem Trandoshaner gesellt und ließ ein breites Grinsen über seine Lippen wandern. Innerlich verdrehte Sarafina die Augen. Was für ein überheblicher Kerl. Dann wanderte ihr Blick zurück zu Jack, der bis jetzt ruhig dastand und schwieg. So kann man es auch machen. Was allerdings dann passierte, traf die junge Frau vollkommen unvorbereitet. Ein gewaltiger Stoß riss die Halb-Sephi von den Beinen, nur um kurz darauf schmerzhaft gegen das Mauerwerk zu krachen. Alle Luft entwich aus ihren Lungen.

Dumpf hallte das harte Aufkommen Sarafinas und den anderen Beiden (Breston und Lisha) auf dem Steinboden im weitläufigen Eingangsbereich wieder. Etwas benommen, nach Luft schnappend und leise stöhndend blieb sie ersteinmal einige Sekunden lang liegen und versuchte ihre Gedanken zu orden. Was bei den schwarzen Knochen des Imperators war das denn gewesen? Hatte Bellus sie mit dem sogenannten Machtstoß einfach weggefegt, wie läßtige Fliegen? Wenn dem so war, dann war Sarafina hier richtig. Sie wollte diese Fertigkeit und alles, was die dunkle Seite der Macht ihr bieten konnte, erlernen. Denn mit so einem machtvollen Stoß in Kombination mit ihrem Schwertkampfstil könnte sie es mit einigen weitaus mächtigeren Gegnern aufnehmen. Langsam erhob sich die Halb-Sephi wieder, doch schaffte sie es nicht, sich vollends aufzurichten. Zu sehr schmerzte ihr Rücken.

„Falsch- meine Kinder. Gänzlich falsch. Und noch bevor ihr einen Meister gefunden habt- habt ihr alle versagt. Auch jene welche nicht antworteten. Wenn euch eine Frage gestellt wird- so habt ihr zu antworten. Es ist nicht die Gier. es ist nicht das Verlangen. Ihr werdet nur stark werden durch absoluten Gehorsam. Pflichterfüllung, unbedingtes Dienen. Ihr glaubt nicht dass das zu einem Sith gehört? Oh doch- das tut es. Ihr werdet immer dienen müssen- solange ihr Teil des Imperiums seid, werdet ihr immer dienen müssen, und sei es eines Tages als Executor der nur noch Rechenschaft vor dem Imperator abzulegen hat. Aber das ist ein weiter Weg. Nicht einmal die Hälfte von euch wird die Zeit der Schülerschaft überstehen. Ich sehe eure Zukunft- ich fühle den Tod einiger von euch- das Versagen. Doch habt davor keine Angst- nur die Besten können dienen- eure Selektion ist Bestandteil der Ausbildung und wenn der Tag kommt ist es an euch den Tod würdig in Empfang zu nehmen. Zumindest in eurem Tod werdet ihr dann einen würdigen Schüler abgeben.“

Vernahm sie die Stimme Darth Bellus, der auf seinem Stock gestützt humpelnd die kleine Gruppe umrundete. Erst nach weiteren Sekunden schaffte es Sarafina sich vollends aufzurichten. Der unfreiwillige Zusammenstoß mit dem scharfkantigen und unebenen Mauerwerk würde Prellungen und Schürfwunden an ihrem Rücken hinterlassen haben. Dies und die Tatsache, dass man mit ihr umsprang, als wäre sie eine lästige Fliege, ließ erneut ihren Zorn erwachen. Nur schwer konnte sie sich beherrschen. In der Zwischenzeit hatte Bellus wohl die kleine Schülerschaft umrundet und baute sich ein wenig vor ihnen auf. Auf seinem Stock aufgestützt schien er jeden erneut zu mustern. Dann ließ er seinen Gehstock fallen, dessen Aufkommen mit dem Steinboden an den Wänden widerhallte, als wäre ein Balsterbolzen abgefeuert worden. Mit geschlossenen Augen und ohne seinen Stock stand der alte Meister nun vor ihnen.

„Ich spüre euren Zorn. Aber ihr scheint nicht zu verstehen. Ihr seid zornig wo ihr dankbar sein solltet. Das sind die ersten Lektionen die ihr erhaltet. Und anstatt dass ihr sie verinnerlicht blendet ihr euch mit euren dunklen Emotionen. Euer Hass ist löblich aber er blendet euch. Ihr verpasst eine Chance. In naher Zeit wird es eine Expedition geben. Inquisitor Knarr sucht jene die noch keinen wirklichen Rang bekleiden, aber ihr könnt nicht gehen und die Aufmerksamkeit freier Meister auf euch ziehen wenn ihr nicht einmal dies begreift. Kühl euren Zorn und bewahrt ihn für den richtigen Zeitpunkt auf. Noch einmal- ihr seid Nichts. Fordert eurer Schicksal nicht heraus. Die Gebeine jener die zu spät begriffen, füllen unzählige Löcher. Ein paar oder weniger- es liegt an euch.”

Fuhr er weiter in seinen Erklärungen. So langsam ebbte der Zorn in Sarafina ab und sie hörte aufmerksam Darth Bellus zu. Was er sagte, war faszinieren und verwirrend zugleich. Doch wieder konnte sich die zierliche Halb-Sephi nicht auf seine Ausführungen konzentrieren, auch nicht, was es mit der Expedition auf sich hatte. Denn das alt bekannte kribbeln im Hinterkopf kündigte einen weiteren Besucher an, nein ... es waren mehrere Personen ( Lady Alaine, Ian Dice, Darth Crole,), die sich näherten, denn das Kribbeln nahm an Intensität zu und beherrschte nun vollends ihre Gedanken. Die Präsenz einiger anderer Neuankömmlinge (Darth Cygnus, Lord Knarr, Lady Se'laine ) war so stark, als würden tausend heiße Nadeln in ihren Kopf eindringen. Sarafina hatte mühe sich auf den Beinen zu halten. Das Kribbeln hatte sich mittlerweile zu starken Kopfschmerzen ausgeweitet und drohten ihr die Sinne zu rauben und zwangen sie nun doch in die Knie.

Die nun folgenden Geschehnisse bekam die zierliche junge Frau nur sehr undeutlich und am Rande war. Erst das Auftauchen eines Soldaten (Titus Kornair) und einem recht ungehobelten Kerl (Nyantho), der sich durch die Anwesenden „pflügte“ wie Eisberg durch das Wasser, holte Sarafina in das Hier und Jetzt zurück. Sehr langsam, als würde eine schwere Last auf ihren Schultern ruhen, erhob sich die Halb-Sephi und schaute sich in der nun größeren Runde um. Doch bevor sie Fragen bezüglich der erwähnten Expedition stellen konnte, wurde schon zum Aufbruch gedrängt und die junge Frau schnappte sich beim verlassen der Halle ihre kleines Bündel nebst Mantel und Vibroschwert mit Halterung und folgte dem Tross zum Hanger. Später wurde noch genug Zeit sein, um Fragen zu stellen.



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[Bastion-System - Bastion - Center - Sith-Orden – Katakomben – möglicherweise Charons Grab] Ian und Sith Inquisitorin Darth Virulence

Ihre Augen waren geschlossen und der Gesichtsausdruck der Inquisitorin war ruhig, dennoch konzentriert, beinahe so, als würde sie einem unsagbar leisen Flüstern lauschen. Nur durch die Macht nahm die blonde Sith ihr Umfeld noch wahr, bemerkte wie die fahlen Präsenzen sich auch auf jenen stürzten, der ausgezogen das zu wagen woran sie gescheitert waren. Allein für diese Anmaßung hassten sie ihn, zerrten und schmetterten an seine mentalen Bollwerke, im Bestreben ihn hier und jetzt zu einen von ihnen zu machen. Einen weiteren Abdruck in der Macht, mit genügend eigenem Willen versehen, um die hassen zu können welche erfolgreicher waren als die aspirierenden Lords es einst von sich selbst erwarteten. Mit jedem Versager, mit jedem Toten wuchs ihre Zahl und sie luden Ian dazu ein, nein wollten es ihm gerade zu förmlich aufzwingen, sich ihnen anzuschließen. Damit er unter seines Gleichen war. Versager.

Beinahe hätte die Inquisitorin angefangen zu lachen, so groß und unbedingt war dieser Makel, dass ihn selbst die Toten noch verspürten und versuchten ihn für sich einzusetzen. Doch Ian ließ es nicht geschehen, er wusste um diese Schwäche und sie zu verbergen mochte vollkommen ausreichen, doch war es hier die erste Möglichkeit diese Schwäche in eine Stärke umzumünzen, die er jedoch vergab. Zu tief die Wunde, um sie zu offenbaren.


„Etwas sollt ihr noch Wissen, ein Zeichen meiner Gunst, wenn ihr es so sehen wollt.“

Ein feines Schmunzeln zeichnete sich auf den Lippen der blonden Inquisitorin ab, ihre Worte zeugten von Amüsiertheit, doch weshalb exakt dieses hinreißende Lächeln aufblitzte, wusste wohl nur Vruelence.

„Ihr werdet der Kammer von Korriban nichts vorenthalten können, geht davon aus dass sie euch ebenso gut kennt, wie ihr euch selbst. Jede Erinnerung, sei es bewusst oder unbewusst steht ihr zur Verfügung und sie wird diese nutzen um euren Untergang zu besiegeln, wenn ihr sie lasst.“

Wissen war Macht und die Kammer verfügte über gewaltige Macht.

„Dabei wird alles so real wirken, dass ihr den Unterschied nicht bemerkt, selbst wenn sie euch an einen anderen Ort, oder eine andere Zeit führt. Sie wird lügen und betrügen, sie wird verraten und euch aufzeigen, weshalb ihr schwach, nutzlos und nicht würdig seid, wird euch gar versuchen zu töten solltet ihr aufbegehren. Wenn euer Geist in der Kammer stirbt, seid ihr für immer verloren.“

Verdammt für die Ewigkeit.

„All meine Warnungen, all mein Wissen, dass ich euch für die Prüfung gebe, wird so unendlich weit weg sein, dass ihr sie verinnerlichen müsst. Eines, was ihr bereits wisst, wird euch jedoch eine große Hilfe sein. Ihr vertraut niemanden, es ist Teil eures Wesens, Teil eures Seins. Es wird von unschätzbarem Wert sein. Vertrauen ist eine Schwäche die ein wahrer Sith nicht in sich trägt.“

Nach diesen Worten wandte sich die Inquisitorin von ihrem Zögling ab und folgte den verschlungenen Pfaden, welche schließlich zur Kammer von Korriban führte. Man betrat die finstere Vorkammer, nur eine altertümliche Feuerschale erhellte den Raum und die Schatten der tanzenden Flammen legten für kurze Momente die Reliefe an den Wänden frei, wobei diese sich je nach Lichteinfall zu verändern schienen. Vielleicht taten sie es, womöglich war die Kunstfertigkeit der alten Sith so groß, dass Wissen um Täuschung so gewaltig, dass selbst Stein für sie betrog. Die Kammer selbst wurde noch von einem gewaltigen Tor versperrt, doch die Dunkelheit dahinter war auch hier nur zu deutlich spürbar.

„Hier werdet ihr geformt oder gebrochen. Das Resultat ein Ergebnis eures Könnens, eurer Willenskraft und wie sehr ihr die Lehren der Sith verinnerlicht habt.“

Kaum hatte Virulence die Worte gesprochen, öffnete sich das Steintor langsam, mit einem Schaben, welches ebenso dem Todesschrei eines Verdammten gleich kommen könnte. Die Kammer von Korriban war eingetaucht in Dunkelheit, selbst das Licht der Feuerschale vermochte es nicht sie zu erhellen, vielmehr schien es so, als entstieg sie der Kammer, denn gierige Schatten flossen aus ihr hinaus, den Flammen entgegen.

„Fordert ein was euch zusteht.“

[Bastion-System - Bastion - Center - Sith-Orden – Vorkammer zur Kammer von Korriban] Ian und Sith Inquisitorin Darth Virulence
 
[Bastion-System - Bastion - Center - Sith-Orden – Vorkammer zur Kammer von Korriban] Ian und Sith Inquisitorin Darth Virulence

Diese Stimmen hatten keine Gewalt über den Apprentice. Ihre Deutlichkeit, ihre Intensität nahm immer mehr ab. Sie sagten, was Ian schon wusste. Nur wenige Minuten zuvor hatte er Virulence entgegnet wer er war. Schonungslos hatte er sich selbst als Versager bezeichnet. Diese Stimmen konnten ihm demnach nur entgegnen, was offensichtlich war. Doch es war ihnen nicht möglich mehr zu erkennen. Sie hatten keine Einsicht in das Innere des Mannes. Keine Machttentakel, die sich in seinen Geist zu bohren drohten. Ian war ein Meister der Verdrängung. Aufkommende Bilder, Emotionen, Erinnerungen, ihm war es möglich, sie so weit von sich zu schieben, als seien sie nie mehr erreichbar. Das ihn all das, was er zu verbergen suchte, irgendwann einholte, unbarmherzig, grausam, viel zu intensiv, vergaß der Mensch all zu gerne.
Dieser Teil, dieses Ungeheuer lag auf der Pirsch. Es wartete nur den richtigen Moment ab. In Habachtstellung verharrend, lauernd, wartete es nur auf den richtigen Zeitpunkt um den Apprentice zu übermannen.

Die Stimmen, die jetzt erst deutlich und dann immer schwächer auszumachen waren, waren nichts im Vergleich zu diesem Ungeheuer. Waren nichts im Vergleich zu den Stimmen, die Ian ein jedes Mal begleiteten. Ihm den Schlaf raubten. Wann immer er sich auf den Kissen wälzte und versuchte, dem Zweifel Einhalt zu gebieten, war es ihm nicht gelungen. Im Vergleich hierzu, waren jene Stimmen nichts.

Virulence schließlich öffnete die Augen, erhob das Wort. Warnte davor, dass die Kammer von Korriban alles ans Licht holen würde. Alles wusste. Ian würde es nicht möglich sein, ihr etwas vor zu enthalten.

Nimm dich in Acht.

Es war eine leise Stimme. Zu leise. Der Mensch ignorierte sie. Was anderes, als das, was Ian täglich begleitete, konnte diese Kammer gegen ihn verwenden? Zeigte sie ihm sein Versagen auf? Ian kannte es. Hatte nicht einst Ysim die Gunst der Stunde genutzt? War es nicht Ranik gewesen, der ihm seine Schwäche offenbart hatte? Seine Familie hatte er vernichtet. Alisha war nicht länger Teil von ihm. Niemandem mehr Vertrauen zu schenken war ihm ein Gebot geworden.
Oh wie der Apprentice sich seiner Schwachheiten bewusst war. Seiner Nutzlosigkeit. Eine Kammer, die ihn mit dem Quälte, was ihn schon unzählige Male gequält hatte, sollte nicht seinen Untergang besiegeln. Nur ihm allein stand es zu, dies zu tun.
Eine seltsame Selbstsicherheit schlich sich in den Apprentice. Eine ungeahnte Selbstsicherheit, die an Selbstüberschätzung grenzte. Oder die Grenze überschritt?

Weitere Schritte waren es, die Ian der Kammer von Korriban näher brachten, und ihn von seinen Zweifeln und von seinem elendigen Apprentice-Dasein entfernen würden.
Eine dunkle Vorkammer erstreckte sich vor den Sith. Einzig ein paar Schalen, in denen Feuer brannte, spendeten Licht und ließen seltsam grotesk wirkende Schatten an den Wänden tanzen. Schriftzeichen, Reliefs, ähnlich denen auf Ryloth waren zu erkennen. Auch sie schienen zu tanzen. Oder war es pure Einbildung? Eine Sinnestäuschung, hervorgerufen durch das Flackern des Feuers?
Es spielte keine Rolle. Was viel mehr die Aufmerksamkeit des Mannes in seinen Bann zog, war dieses Tor. Von ihm ging Macht aus und Dunkelheit. Der Instinkt eines jeden Wesens hätte geraten zu fliehen, sofort umzukehren. Dennoch schien das Tor den Apprentice zu rufen. Ihn zu locken. Und obwohl Ian etwas spürte, dass er kaum einzuordnen vermochte, konnte er sich der süßen Verlockung, dem Ruf des Tores, nicht entziehen.
Dann, wie in Zeitlupe öffneten sich die riesigen Steinernen Flügel des Tores. Das Geräusch des Öffnens brannte sich in das Innere das Apprentice. Ein Flügel schien ihm zuzurufen, sofort umzukehren und der andere schien ihn zu rufen. Dunkelheit lag nun vor Ian.
Als Virulence ihm gebot, einzufordern, was ihm zustand, hatte sich der Sith schon in Bewegung gesetzt. Selbst das Licht, schien der Kammer zu entfliehen und mit jedem Schritt dem Ian der Kammer näher kam, spürte oder glaubte Ian zu spüren, das angsterfüllte Schatten ihn streiften. Aus der Kammer flohen. Hin zu den Lichtschalen um der Dunkelheit und der Kälte zu entfliehen.

Als Ian die Kammer betrat, nahm er wahr, wie sich das Tor hinter ihm schloss, doch er blickte nicht zurück. Schwarzer Marmor. Nahezu überall. Sonst war nichts in diesem Raum. Und das sollte die Kammer von Korriban sein? Ehe der Apprentice allerdings die Nase hätte rümpfen können, veränderte sich etwas. Da war mehr als dieser schwarze Marmor. Ruinenbrocken wurden sichtbar. Wie aus dem Nichts waren sie aufgetaucht. Oder hatte Ian sie nicht wahrgenommen, weil er sich zuvor noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt hatte? War dies die erste Illusion die diese Kammer erzeugte? Ian hatte keine Ahnung, doch bewegte er sich weiter ins Innere des Raumes, als er etwas Imposantes ausmachte. Eine Statue ragte in die Höhe. Eine zermürbte Gestalt. Ian blickte sie an, direkt in das Gesicht, aber es schien, als hätte der, der sie gebaut hatte vergessen, ihr ein Gesicht einzumeißeln. Da war nichts. Weder Augen, noch Nase. Kein Mund. Ian schritt einmal um diese Statue herum. War da doch ein Gesicht? Blitze dort nicht eben ein gehässiges Grinsen auf? War dort nicht für einen winzigen Moment der Schwung von verächtlich zusammen gezogenen Lippen zu erkennen gewesen? Bildete Ian sich dies nur ein, oder hatte diese Fratze eine gewisse Ähnlichkeit mit jemandem den er kannte? Als der Apprentice allerdings wieder frontal vor der Statue stand, war das Gesicht wieder leer. Er schüttelte den Kopf. Nein, da war sicher nichts gewesen. Pure Einbildung. Nichts als eine Illusion. Erst jetzt nahm Ian die Schatulle wahr, die sich in seiner Bauchhöhe befand. Direkt vor der Statue, erfasst von einem Machtstrahl, der nahezu jämmerlich schwach wirkte. Der erste Blick hinterließ den Anschein, als sei diese Kiste oder Schatulle ebenso schwarz wie der Marmor. Aber da war noch etwas. Silberne Runen. Was auch immer sie bedeuteten, Ian konnte sie nicht entziffern. Was hatte das zu bedeuten?

Schließlich hob der Apprentice seine Hand, berührte die Kiste von außen, erkannte eine Öffnung um in diese seine Hand zu legen. Zuerst geschah nichts. Sekunden verstrichen. Dann, wie aus dem nichts, spürte Ian schwach, wenn auch deutlich eine Aura. Als sei jemand in die Kammer getreten, als hätte sich jemand zu ihm gesellt. Nur einen einzigen Atemzug später, entflammte etwas anderes in dem Apprentice, ließ ihn diese Aura für einen Moment vergessen. Schmerz. Seine Hand! Brennende Pfeile, ätzende Säure, ein so plötzlicher Schmerz, so intenisv. Seine Hand! Schmerzvoll verzog der Apprentice das Gesicht, krümmte sich leicht. Griff mit der noch freien Hand nach der, die in dieser Kiste war. Schmerz. All seine Rezeptoren leiteten diesen Schmerz an sein Gehirn, schienen ihn zu intensivieren ihm zuzurufen, die Hand sofort aus der Kiste zu ziehen. Nur mit Mühe und mit der Hilfe der anderen Hand gelang es dem Menschen den Reflex der Fluchtbewegung – den, die Hand sofort aus der Kiste zu ziehen- zu wiederstehen.
Der Sith stöhne auf und genau in diesem Augenblick veränderte sich die Statue. Da wo eben kein Gesicht gewesen war erschien nun eine abscheuliche Fratze. Braune Augen bohrten sich in die des Apprentice, bohrten sich in sein Inneres. Als wäre sein Körper nur eine Hülle oder aus Glas.


Du wagst es hier einzudringen?

Ohrenbetäubend und angsteinflößend, klang diese Stimme, kam aus dem Mund, der verächtlich verzogen war. Mit schock geweiteten Augen starrte Ian dieser Statue entgegen. Konnte sich dem Blick der Statue nicht entziehen. Diese Augen! Es waren die seinen. Die Statue war er.

Du glaubst, du könntest etwas vor mir verbergen? Du glaubst, du könntest mir wiederstehen?
Du Narr!

Ian glaubte einen hellen Lichtstrahl auszumachen. Immer intensiver. Instinktiv schloss er die Augen und als er sie wieder öffnete war die Kammer von Korriban verschwunden. Jetzt befand er sich an einem anderen Ort und Beklemmung hatte seinen Körper ergriffen. Der Mensch musste sich nicht umsehen, er wusste sofort wo er sich befand. Er kannte diesen Ort. Der einzige Unterschied zu sonst bestand darin, dass er in Finsternis gehüllt war. Kein Frieden ging von diesem Ort aus. Keine Ruhe. Der Friedhof von Telos.

Ian…

Eine anklagende, eine ächzende Stimme. Sie drang in das Innere des Apprentice. Bohrte sich direkt in sein Herz löste ein beklemmendes Gefühl in der Brust aus. Schmerzlich pochte sein Herz.

Ian…

Anklagender als zuvor, ächzender, lauter. Diese Stimme. Sie klang so fremd und doch so vertraut. Der Apprentice sah an sich herab. Ketten befanden sich an seinen Händen, an seinen Füßen. Er war gefangen. Auf dem Friedhof von Telos. Angst bemächtigte sich seiner.

Ian…

Schemenhaft machte er eine Gestalt aus und als er sie erkannte, wurde das Gesicht des Apprentice weiß wie Kalk. Die eine Hälfte des Gesichtes so schön und makellos wie damals, die andere halb verwest, mit morbiden, grauenhaften Ausdruck. Tahiri. Die langsam auf ihn zukam.

Ian…

Eine zweite Stimme, ebenso anklagend. Eine weitere Gestalt. Klein, kindlich. Obwohl Ian diese Person erst einmal gesehen hatte, erkannte er sie auf Anhieb. Das Kind von Ryloth.

Die Augen des Apprentice huschten unruhig von Tahiri zu diesem Kind, Beklemmung und Angst hatten sich seines Körpers bemächtigt. Lähmten ihn von innen, so wie es die Ketten von außen taten. Was war das?


Was hast du getan? Wer bist du, dass du unseren Frieden störst?


Die Stimmen sprachen im Chor und der der Klang war so unheimlich, dass es dem Mensch das Blut in den Adern gefror. Hätte der Apprentice es nicht besser gewusst, niemals hätte er vermutet, dass die eine Stimme tatsächlich zu Tahiri gehörte. Nichts Liebevolles schwang mit. Und dennoch, es war ihre Stimme. Eine Stimme die er in dieser Form noch nie gehört hatte.

Du kommst hier her um unseren Frieden zu zerstören? Reicht es dir nicht, dass du uns zerstört hast?

Beide Gestalten schritten näher an den Apprentice heran, verbreiteten einen abscheulichen Gestank. Ian wollte sich abwenden, aber er war gefangen. In sich und in den Ketten. Das Wetter schlug um. Gewitterwolken zogen sich zusammen. Der Himmel öffnete seine Schleusen. Doch was da herabregnete war kein Wasser. Der Geruch von Eisen verbreitete sich. Das Gras färbte sich.
Rot.
Blut.


Was willst du hier? Uns quälen? Hast du das nicht schon getan? Unseren Seelenfrieden hast du uns geraubt und nun wagst du es in unser Reich zu kommen? In unser Reich, in dem du nichts auszurichten vermagst?

Lachen ertönte, vermischte sich mit dem Geräusch des Donners. Ein grausames Lachen. Oh wie hätte er sich gewünscht, sich die Ohren zuhalten zu können. Aber er war gefesselt! Nicht einmal die Angst regte eine Bewegung in ihm. Ian wurde nicht gewahr, dass er den Atem angehalten hatte.

Du hast uns auf dem Gewissen und nun werden wir dich vernichten. So wie du einst uns vernichtet hast. Allein mit deinem Dasein.


„Das… ist… nicht … wahr!“
Wie jämmerlich seine Stimme, in seinen eigenen Ohren klang.

„Ich…“

Schweig still! Wage es nicht diesen Ort noch mehr zu entweihen!

Die Gestalten kamen näher, scheinen zu laufen und gleichzeitig zu schweben. Und je näher sie kamen, desto mehr veränderten sich. Wunden erschienen auf dem Körper von Tahiri. Blut trat aus ihnen heraus. Der Körper des Kindes veränderte sich ebenfalls, nahm diese kristalline Struktur ein, die die Tentakel der Pflanze auf Ryloth ausgemacht hatte.
Einst hatte er Tahiri nicht retten können. Befreit hatte sich der Mensch aus der gewaltsamen Hand seiner Familie. Geschworen hatte er, dass niemals wieder etwas kommen würde, dem er nicht gewachsen war. Und doch hatte er versagt. Als er zu Hause angekommen war, war es zu spät gewesen. Er hatte Tahiri nicht beschützt. Nicht gerettet. Zu spät war er gekommen. Nicht einmal bemerkt hatte er die Gefahr. Nicht erahnt. Nicht gespürt. Er war zu spät gekommen. Tot hatte er sie aufgefunden. Tot!
Du hast uns auf dem Gewissen und nun werden wir dich vernichten. So wie du einst uns vernichtet hast. Allein mit deinem Dasein.

Das Kind. Zu spät hatte er es gesehen, zu spät bemerkt. Ein Tentakel hatte sich durch dessen Brust gebohrt, er hatte es nicht gerettet. Die Gefahr nicht geahnt, nicht gespürt. Ian war es, der sie beide getötet hatte. Beide hatte er sie auf dem Gewissen. Ein Sith wollte er werden, mächtig und unbezwingbar. Hatte Virulence nicht selbst davon gesprochen? Was war er für ein Sith, der er nicht eine Frau hatte retten können? Nicht einmal ein Kind?
Unseren Seelenfrieden hast du uns geraubt und nun wagst du es in unser Reich zu kommen? In unser Reich, in dem du nichts auszurichten vermagst?

Nichts hatte er ausgerichtet im Reich der Lebenden, in den Tod hatte er sie geführt. Verloren hatte er den Kampf mit jedem Lebenden. Ranik. Ysim. Alisha. Iouna. Und nun versagte er auch hier? Wer war er, dass er es wagte, sich anzumaßen hier her zu kommen? Um ein Lord der Sith zu werden. Ein Lord der Sith? Der nicht einmal Gefahr wahrnahm, wenn sie sich direkt vor ihm befand? Wer war er?
Das Ungeheuer lag nicht länger auf der Pirsch. Es griff an.


Wer bist du?

Schmerz und Gestank. Beklemmung und Fesseln. Wer war er?
Die Gestalten wussten wer er war. Die Entfernung zu ihm betrug kaum weniger als zwei Armlänger, als Ian in den Händen beider Gestalten jeweils ein Lichtschwert ausmachte. Lichtschwerter?
Jeweils eine silberweiß glänzende Klinge, entwisch mit einem Zischen den Griffen, erweckte sie zum Leben.

… um euren Untergang zu besiegeln

Wer bist du?
„Nein.“
Die Gestalten kamen näher.
Wer bist du?
… für immer verloren
Sie erhoben das Lichtschwert.


Wer bist du?

„NEIN!“
Verharrten für einen Moment in der Bewegung.

… versuchen zu töten

Wer bist du?
Oh wer war er, er der er in diese Kammer gegangen war? Er, der er den Orden betreten hatte? Ein Versager? Ein Zweifler? War er nur das? Ein Mensch ohne Namen? Ein Mensch ohne Daseinsberechtigung? Niemand, nichts? Unnütz? Sollte diese Leere die Antwort sein? Bedeutete dieser Tag seinen Untergang? Seinen endgültigen? Wo war die Absolution die er ereilen wollte. Absolution? Für was? Wer war er? Das kleine, schmächtige Kind? ein schwacher, erwachsener Mann? EIn gebrochenes Wesen? Eine leblose Hülle? Waren nicht all das die Dinge, die er niemals vergessen, aber dennoch hinter sich lassen wollte?

Langsam, winzigen tropfen gleich, drang etwas in sein Bewusstsein. Eine Erkenntnis. DIE Erkenntnss. Das was vergangen war, war vorbei. Kapitel sollten abgeschlossen werden. Nicht wieder von vorn beginnend. War er nicht ein Kämpfer? Einer, der unbezwungen sein wollte? War er nicht ... Ian? Ian Dice? Oh wie töricht es nicht zu wissen. Welch Narr. Er war es. Er wusste er war. Der Mensch wusste, wer er war!


„ICH BIN IAN DICE! Sith Apprentice! Sith Warrior! Ich alleine besiegle meinen Untergang! Ich bin kein Erretter anderer. Ich errette mich selbst!“

Die Kette um seine Hände löste sich in Nichts auf.

„Ich bin gekommen um einzufordern, was mir zusteht! Ich lasse meine Makel hinter mir, ich lasse mich nicht besiegen!“
Er war gekommen um zu siegen. Um zu beweisen. Ein jeder der ihn unterschätzt hate sollte, musste eines besseren belehrt werden. Auch die Anteile in ihm selbst, die ihn unterschätzt hatten. Schweigen sollten sie. Denn er war nicht der Versager, der er war.

Auch die Ketten um seine Füße verschwanden, als wären sie nie da gewesen. Wieder erreichte ihn ein Lichtstrahl, wurde immer heller. Doch diesmal schloss der Apprentice die Augen nicht.
Die Gestalten verschwanden,e benso wie der Friedhof. Telos verschwand und da war wieder diese Kammer und die Statue.

Das Lachen eines Verrückten ertönte, erfüllte den Raum, hallte an den Marmornen Wänden wieder. Wie ein Echo. Die Statue lachte, als sie langsam das Gesicht verlor. Als die Kiste keinen Schmerz mehr ausstrahlte. Dennoch ebbte das Lachen nicht ab. Es war das Lachen von Ian selbst. Nicht Ian die Statue. Ian der Mensch.

Als er die Hand aus der Kiste zog hatte sie sich verändert. Immer noch lachend, strich er mit der anderen darüber, ertastete etwas, was vorher nicht dort gewesen war. Das Emblem des Ordens. Eingebrannt auf seiner Haut. Ein Mahnmal. Ein Zeichen. Gesiegt! Er hatte gesiegt!

Und mit dieser Erkenntnis und einem erhabenen Gefühl, ertönte abermals das Schaben. Das gleiche, dass erklungen war, als sie die Tür geöffnet und geschlossen hatte. Diesmal drehte sich Ian um. Die Pforten hatten sich erneut geöffnet, hatten den Weg frei gesetzt um Ian gehen zu lassen.


[Bastion-System - Bastion - Center - Sith-Orden – Vorkammer zur Kammer von Korriban] Ian und Sith Inquisitorin Darth Virulence
 
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OP: Die von dir zuvor angesprochene Narbe im Gesicht, ist IP noch nicht vorhanden :-)

Bastion - Sith-Tempel - Alaine, Sarafina und Andere

Nach wie vor taxierten sich Crole und Alaine, um sich gegenseitig einzuschätzen. Eine nicht abzusprechende Aura von Charisma umgab die rothaarige, hübsche Frau. Ihre gegenseitigen Blicke versuchten den jeweils anderen zu durchschauen, Schwächen und Stärken oder andere Eigenschaften herauszufinden. Allerdings blieben beide verschlossen und gaben nichts von sich preis. Die Warrior vermutete, dass er aus einer aristrokatischen Familie stammte, was auch zu traf, aber das musste er ja nicht bestätigen. Sie behauptete, andere niemals zu quälen um sich zu profilieren, höchstens Ungehorsam zu bestrafen. Der Adept schmunzelte. Sollte er tatsächlich eingeschüchtert sein? Die Jahre der harten Arbeit auf Xartun hatten ihn abgehärtet, jeden Tag hatte Crole mit dem Tod ringen müssen.

"Und eurer Meinung nach war ich Ungehorsam, weil ich herausfinden wollte, wer mich da beobachtete?"

Nachdem der junge Cursarous seinen ehemalige Meister erwähnt hatte, glaubte er ein aufblitzen des Erkennens in den Augen von Lady Aren zu sehen. Sie kannte ihn zweifellos. War da noch mehr? Abneigung schien in ihren Augen bei der Erwähnung des Namen Radans aufzuleuchten. Während ihres Gesprächs, gesellte sich Ian dazu. Der ältere Sith unterhielt sich mit Alaine, Crole stand daneben und hörte aufmerksam zu. Ian blickte ihn schließlich feindselig an, leicht belustigt erwiderte Crole den Blick. Wirklich putzig. Das Aufplustern zwischen den Sith schien ein Brauch zu sein. Er betrachtete den schwarzhaarigen Mann nicht als Feind, Ian war ihm gleichgültig, nur einer unter vielen Anhängern der dunklen Seite. Die Atmosphäre spannte sich umso mehr an, als eine Inquisitor herantrant, um mit dem Apprentice zu sprechen. Leicht verneigte sich Crole vor ihr. Er würde vor niemandem kriechen, aber so dumm, einer so hochrangigen Sith nicht den nötigen Respekt zu zollen, war er nicht. Für ihn war es immer ein Machtspiel. Wenn er sich gegen jemanden wie Alaine oder Ian nicht behauptete, würde er im Orden der Sith untergehen. Man musste feinsinnig sein, um nicht zu unverschämt zu sein, gleichzeitig aber auch stark und selbstbewusst auftreten. Es kam auf dieses empfindliche Gleichgewicht an, um als Adept nicht gänzlich als Dreck behandelt zu werden.

Als nächstes sprach die Sith-Lady ihn auf Alisah und Radan an. Sie wollte wissen, ob er etwas über ihrem Verbleib wusste. Unmerklich zögerte Crole. Wieviel sollte er preisgeben? Das Pärchen war gut zu ihm gewesen und er war kein Verräter. Ein Cursarous stand zu seinem Wort (abgesehen vielleicht zu einem geschäftlichen). Aber vielleicht könnte sie ihnen auch helfen? Vermutlich brauchten die beiden jede Hilfe, die sie kriegen konnten. Doch erst einmal musste er behutsam vorgehen.

"Ja ich kenne Alisah. Aber wo sie genau ist, kann ich euch nicht sagen. Sie wird sich sicher melden, wenn sie Zeit hat."

Die Formulierung "nicht sagen", hatte Kane ganz bewusst gewählt. So war es keine Lüge. Ihre nächste Frage war interessant. Warum er sich nicht mit ihm gegen den Orden gewandt hatte.

"Ich denke nicht, dass dies mein Weg ist. Ich habe gelernt die Macht zu nutzen und die dunkle Seite kennengelernt. Ich möchte diesen Weg weiterhin beschreiten und meine Fähigkeiten verbessern. Mit der Republik und den Jedi kann ich nichts anfangen, zu mal die Fertigkeiten eines Sith viel weiter gefächert sind, als die eingeschränkten Kräfte der Jedi. Mein Geist ist erfüllt vom Kodex, so gut ich es mit meinem bisherigen Wissen vermag. Vielleicht ist mir der Weg eines Sith bestimmt, vielleicht nicht. So töricht, zu behaupten das es mein Schicksal ist bin ich nicht. Das wird sich alles zeigen, selbst wenn ich bei dem Versuch dabei sterben muss."

Viel Wahrheit steckte in seinen Worten, auch wenn er nicht alles sagte. Crole musste den Weg der dunklen Seite beschreiten, um zu überleben, sonst würde ihn die Krankheit dahinraffen. Wohlweislich ließ er seine Meinung über das Imperium und den Imperator außen vor. Viele mochten dem Imperium dienen wollen, doch dieses war ihm fast gänzlich egal. Doch das alles musste die Sith ja nicht wissen.

Bastion - Sith-Tempel - Alaine, Sarafina und Andere
 
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[OP @ Kornair: Du kannst dich gern in Knarrs Gefolge befinden]

[Bastion-System :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: Turbolift :: Lord Knarr, Lady Se'laine ein Tross an Jüngern sowie Se'laines Schüler]

Immer offensichtlicher lechzte die Dunkelheit nach ihm. Zerrte an seinem Geist, flüsterte ihm ganz süße Versprechungen ins Ohr. Denn sie wollte sein Bewusstsein in ihrem finsteren Kollektiv wissen – am besten für immer. Doch noch wehrte sich der nichtmenschliche Lord mit aller Kraft gegen die schleichende Vereinnahmung, die an diesem machtvollen Ort irgendwann immer einsetzte. Bei dem einen früher, bei dem anderen später. Selbstverständlich lehnte der stämmige Jarell die Macht, die in diesem düsteren Gemäuer seit Jahren immer kräftiger pulsierte, nicht gänzlich ab. Stets wenn er das Ordensgebäude – nach einer langen Abwesenheit – betrat, öffnete er sich für einen kurzen Moment dieser Finsternis. Labte sich förmlich am Zorn anderer. Genoss die Qualen und Schmerzen, die man unwürdigen Maden mit gnadenloser Härte zufügte. Doch im Anschluss verschloss er seinen starken Geist wieder. Er wollte nicht zu diesem Kollektiv gehören. Er strebte nach seiner eigenen Macht.

Langsam bewegte sich der alte Turbolift in die Tiefe. Dabei drangen bei jedem einzelnen Meter, den der Lift auf seinem Weg nach unten passierte, knarrende und quietschende Geräusche durch das alte Metall. Im Inneren flimmerte neben den brummenden Anzeigen auch die Lichtröhren, die allein zur Beleuchtung dieser Kabine zuständig waren. Selbst unwissende Maden erkannten auf dieser äußerst beunruhigenden Fahrt, dass man sich in einem alten Trakt befinden musste. Schweigend standen der Sith-Inquisitor, Lord Knarr, und dessen ehemalige Schülerin, Lady Se'laine, in der Mitte. Hinter den beiden hochrangigen Machtanwendern hatten sich ein Darkside Adept und ein Sith-Apprentice mit knapp zwanzig Jüngern aufgestellt. Für den Turbolift schien diese Anzahl an Personen kein Problem zu sein, konnte er immerhin bis zu fünfzig Lebewesen menschlicher Statur fassen.


Fráfalls Leihgabe?“, hakte der Jarell mit einem tiefen Grollen in der Stimme nach.

Die grazile Arkanierin strich sich in aller Ruhe eine schneeweiße Strähne aus dem Gesicht, das ganz langsam erste Anzeichen der dunklen Nutzung zeigte, und antwortete dann:
„Eine Leihgabe, die mit 'Freundlichen Grüßen' eines 'alten Mitstreiters' unterzeichnet waren.“

„Offenbar will der alte Givin deren Tod“, schnaubte Knarr verächtlich und würdigte die zahlreichen Jünger noch immer keines Blicks. „Nun gut. Damit haben wir immerhin schon etwa vierzig Maden – sollte Cygnus keinem Blutrausch verfallen sein.“

In der Macht hatte der Inquisitor keinerlei Spuren dafür finden können, dass sich der schuppige Sith an seinen „Untergebenen“ in irgendeiner Form vergangen hätte. Darum hegte Knarr – irgendwo tief in seinem Inneren – die Hoffnung, dass der Trandoshianer dieses Mal eher auf seinen Verstand, statt seine Instinkte gehört hatte. Kurz schloss das wuchtige Wesen mit der leicht lilafarbenen Haut seine rubinroten Augen. Noch immer flüsterte das Kollektiv zu ihm. Lockte ihn und dabei nahm der Wille immer mehr ab. Er musste Bastion verlassen – in die Wüsten Korribans flüchten. Denn über all die Jahre hatte dort die Dunkelheit in ihrer Verführungskraft etwas abgenommen. Außer alten Gräbern fanden die Sith dort nicht mehr viel – höchstens Tierchen, die einst einem Sith dienten und nun ihre Beute in unvorsichtigen Jüngern fanden. Korriban war längst nicht mehr die Heimat der Sith. Artek III oder Bastion – daran erinnerten sich die jüngeren Generationen. Verächtlich schnaubte der Jarell.

Ein kräftiger Ruck kündigte das Ende der Fahrt an. Quietschend öffneten sich die Türen. Eine Platte nach der anderen schob sich mit der Gemächlichkeit, die man allein von alter Technik gewohnt war, zur Seite. Der penetrante Muff von Abgasen und Maschinenöl stieg einem in die Nase. Zwar konnte man irgendwo in diesen schlecht beleuchteten Buchten das Brummen der aktiven Belüftungsanlage hören, aber offenbar war diese Maschine machtlos gegen die hiesigen Dünste. Unbewusst zuckten die unzähligen Tentakeln, die sich vor Knarrs Maul befanden. Fast problemlos konnte sich der Jarell in der Dunkelheit orientieren, doch durch einen Wink in der Macht ließ er weitere Lampen zu einem neuen Leben erwachen. Surrend sprang über ihnen eine Röhre nach der anderen an, während sie zur gleichen Zeit eine leere Box nach der anderen passierten. Humpelnd führte Knarr die Gruppe an. In der Macht schien seine Präsenz nun am kräftigsten zu pulsieren. Wie immer hüllte sich der kräftige Inquisitor in einen undurchsichtigen Mantel aus Dunkelheit und Gefühlskälte. Nicht mehr als zwei Schritte befand sich die zierliche Warrior Se'laine sowie deren Apprentice. Danach kam der Tross an Jüngern – abgeschlossen durch den stummen Darkside Adept der machtsensitiven Arkanierin.

Darth Cygnus, dessen Untergebene und eine dritte Gruppe an unterentwickelten Sith hatten sich vor einem alten corellianischen Transporter der CR20-Klasse eingefunden. In einem ziemlich kräftigen Rot war das Schiff, das noch aus der Anfangszeit der imperialen Ära stammte, lackiert. Dazu befand sich – gut sichtbar – das Sith-Symbol in einem matten Schwarz auf beiden Seiten. Zwei Jünger, die nur als Piloten fungierten, hatten schon die Rampe herabfahren lassen und sich im Anschluss zu den anderen gesellt. Neben Cygnus' markantem Zischen hörte man das Murmeln der Gruppen schon aus einer relativ weiten Entfernung. Denn kaum ein hochrangiger Sith nutzte noch den Trakt, wo außer alten Schiffen nichts mehr zu finden war. Doch Knarr sah einfach nicht ein, dass irgendeine Art von Komfort für diese fünfzig Maden dienlich wäre. Noch bevor der humpelnde Jarell den schuppigen Trandoshianer erreicht hatte, löste sich aus der dritten Gruppe eine Person. Es handelte sich um eine unscheinbare Zabraki, die sich einen einfachen Umhang umgeworfen hatte. Hin und wieder blitzte darunter ein hautenger Kampfanzug auf. Beides – selbstverständlich! – in einem schlichten Schwarz gehalten.


„Lord Knarr, meine Wenigkeit ist Darth Keteduhan, stellte sich die Zabraki ganz knapp vor, wobei sie flüchtig eine Verbeugung vollführte. „Executor Guerra hat von Eurer Expedition in den Hügeln Korribans gehört – und möchte Euch diese zehn Würmer beisteuern. Selbstverständlich hofft Seine Lordschaft, dass Ihr erfolgreich seid. Schließlich humpelt Ihr schon durch die Wüsten, etwas Hilfe dürfte also nichts schaden...“

Ein gehässiges Lächeln zeichnete sich auf dem Zabrakigesicht ab. Noch vor fast drei Jahren war sie Guerras Schülerin gewesen. Dementsprechend wusste sie darüber Bescheid, dass ihr Meister und er einst ein Duell hatten, das durch Knarrs Schwäche zu seinem Humpeln führte. Eine einzige Attacke hatte dem damaligen Inquisitor gereicht, um den Jarell zu disziplinieren. Seitdem konnte sich Knarr nicht mehr richtig bewegen. Erneut verbeugte sich die Zabraki, bevor sie in den schwarzen Schatten des Hangars spurlos verschwand. Knarr schwieg. Doch im Inneren kochte der kräftige Nichtmensch einzig und allein vor Wut. Guerras Schülerin hatte ihn vor diesen Maden vorgeführt. Hatte in aller Öffentlichkeit an seiner Autorität gezweifelt. Plötzlich erblickte der Inquisitor im Augenwinkel wie einer der Jünger noch immer lächelte. Eiskalt griff er in die Macht hinaus. Krallte sich mit all seiner Gewalt die Kehle des menschlichen Wurms und drückte zu. Röchelnd hob es Knarrs ahnungsloses Opfer mehrere Zentimeter in die Lüfte. Erfolglos strampelte der Mensch. Griff sich sogar instinktiv an die Kehle. Jedoch hörte man eine Sekunde später ein knöchernes Brechen. Leblos sackte der tote Jünger zusammen.


Cygnus!“, bellte Knarr und die rubinroten Schlitze, die seine Augen darstellten, glühten förmlich. „Bring dieses Pack in den Transporter. Wir brechen auf – sofort!“

[Bastion-System :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: alter Hangartrakt :: vor einem CR-20 Transporter :: Lord Knarr und seine ganze Expeditionsgruppe]
 
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