Torryn
Sith Krieger
[Korriban – Dreshdae - Raumhafen – „Silver Spear“ – Torryn (Tier), Iouna, Nath’sin (NPC)]
Wortlos hatten sie die Kantina verlassen. Schnell waren sie durch die Gassen geeilt. Sie. Nicht nur er und Iouna, sondern auch ein Twi’lek, der sich ihnen angeschlossen hatte, der sogar noch seinen Rucksack gegriffen hatte, bevor sie die Kantina verließen. Torryn machte sich zunächst keine weiteren Gedanken den Twi’lek betreffend, sollte er ihnen doch folgen. Die Entsorgung könnte später immer noch stattfinden. Jetzt waren sie auf der Flucht vor irgendwelchen Kriminellen, die Iouna bedroht hatten. Iouna? Oder den Twi’lek. Iouna in Gefahr war Motiv genug, um sich einzumischen. Im Moment war Torryn immer noch voll mit den Eindrücken der Prüfung und auch ihren Auswirkungen auf seinen Körper, die Ströme des Dunkels, die durch seine Adern pulsierten. Tier nährte sich an ihnen, wuchs mit ihnen. Der Wachmann hatte auf dem Boden gelegen und sich dort gekrümmt, gewimmert, als Torryn über ihn hinweg stieg. Er würde nicht überleben. Er hatte nicht verstanden, welche Option ihm Torryn ermöglicht hatte, sein altes Leben hinter sich zu lassen, es neu zu sehen. Die Option, die auch Tier ihm damals gewährt hatte.
Das Landefeld kam in Sichtweite. Keine Verfolger. Anscheinend hatte diese kleine Demonstration der Macht ausgereicht, um sie einzuschüchtern. Immer noch klebte dieser Twi’lek an ihnen, drängte sich zwischen sie. Torryn wurde langsam wütend, aber hatte keine Lust, sich jetzt auch noch mit dem Typen zu beschäftigen, den Iouna wohl auf Korriban aufgegabelt hatte. Wenn er ihr Freund war, dann würde Torryn ihn erstmal dulden und außerdem erinnerte sich Torryn daran, wie er selbst früher, ohne Ziel durch die Gassen im Twilight von Coruscant gestreift war, immer auf der Flucht vor Bildern aus seiner Vergangenheit, immer Angst, dass sie ihn einholen würden. Torryn fühlte sich wie damals. Verdreckt, zerrissene Kleidung. Dabei hatte er eine wichtige Prüfung bestanden, war nun jemand. Jemand mit Macht.
Torryn blieb vor der Einstiegsrampe stehen und tippte den Öffnungscode in das Tastenfeld. Kurz schaute er zu Iouna und dem Twi’lek, der unsicher hinter sich blickte. Der Sand von Ryloth und auch der Sand von Korriban steckten in der Hydraulik. Ächzend setzte sich der Mechanismus in Bewegung. Laut knarrend fuhr die Rampe aus. Beim Einstieg drückte sich Iouna kurz an ihn, suchte den Körperkontakt zu ihm. Torryn erwiderte eher abwesend. Er fühlte sich unwohl, schmutzig nach diesen Tagen in der Wüste. Außer dem drang mittlerweile ein penetranter Geruch aus seinem Bündel. Die Verwesung seiner Trophäe war im vollen Gange. Unachtsam warf Torryn den verschnürten Terentatek-Unterkiefer in ein Kühlfach. Später würde er sich darum kümmern. Die Zähne waren der Schatz. Das Gift in ihnen. Torryn hörte das vertraute Piepen von EsNine über das Interkomm, als er seine dreckige Kleidung auszog und irgendwie auf dem Schiffsboden verteilte. Dabei achtete er weder auf Iouna, noch den Twi’lek, der sich in Ecke gesetzt hatte und dabei seinen Rucksack an sich presste, als ob er ihn beschützen müsste. Torryn rieb sich den Dreck vom Körper. Während des Fluges nach Bastion hatte er genug Zeit, um zu duschen, aber jetzt wollte er erstmal weg hier. Die Lichtwaffe nahm er an sich, als er nur noch mit Unterhose bekleidet, barfuß zum Cockpit ging. Während des Fluges konnte er sie sich endlich genauer anschauen. Und es gab auch noch Zeit für jemanden, den er wieder gefunden hatte, der ihn gefunden hatte. Iouna war da. Und was war los? Irgendwie realisierte er ihre Präsenz noch nicht. Aber sie war hier. Sie war nach Korriban gekommen, mit seinem Schiff. Sie hatte ihn gesucht. Jetzt waren sie wieder vereint und kein Ian mehr in ihrer Nähe. Nur ein Twi’lek.
EsNine begrüßte ihn mit einer Folge von binären Pieptönen. Er schien sich zu freuen. Das Piepen wandelte sich in die Audioausgabe.
„Schön, dass Sie wieder da sind, Sir. Wohin soll das Schiff fliegen?“
Torryn lächelte ein wenig und setzte sich in seinen Pilotensessel. Er beugte sich über die vertrauten Anzeigen und gab den Kurs für Bastion in den Navigationscomputer ein.
„Wir werden wieder nach Bastion fliegen. Ich habe dort noch einiges zu tun.“
Torryn lehnte sich zurück, als EsNine die Starterlaubnis einholte und dann die Startsequenz initiierte. Die „Silver Spear“ hob langsam ab, ein leichtes Rütteln ging durch das Schiff, als sich die träge Masse des Raumschiffs in Bewegung setzte. Das Ruckeln ließ nach, als die Haupttriebwerke zündeten und sie die Atmosphäre von Korriban verlassen hatten. Die starken Sublichttriebwerke vergrößerten schnell den Abstand des Schiffes vom Planeten, der nun hinter ihnen lag. Torryn kontrollierte noch einmal die Werte für den Hyperraumsprung und die „Silver Spear“ tauchte in eine Kaskade aus Licht ein, als sie den Sprung durch die Lichtmauer vollführte. Das Cockpit war gut temperiert, denn trotz seiner wenigen Kleidung fror Torryn nicht. Er lehnte sich zurück und nahm die erbeutete Lichtwaffe in die Hände, wog sie, musterte sie. In dieser Phase der Ruhe regte sich Tier in ihm, drängte sich in seine Gedanken, sprach mit ihm.
„Sie kommt zu uns.“
„Ja, ich spüre sie näher kommen.“
„Sie weiß noch nicht, was auf Korriban geschehen ist, was du jetzt bist.“
„Wir haben viel Zeit auf dem Flug.“
„Was ist mit diesem Anhängsel, das sie mitgebracht hat?“
„Ich weiß es nicht. Noch stört er mich nicht. Auf Bastion werde ich ihn rausschmeißen. Dann soll er sehen, wie er klar kommt.“
„Er ist machtsensitiv.“
„Ja, im Orden wird er bestimmt aufgenommen, obwohl ich denke, dass er nicht lange dort leben wird.“
„Wir werden sehen. Er ist definitiv keine Gefahr. Sie ist da.“
Plötzlich verstummte Tier, blieb aber in Torryns Bewusstsein, partizipierte. Iouna kam in das Cockpit. Torryn wollte sich zu ihr drehen, aber sie war schon bei ihm, sank ihm auf den Boden und schmiegte ihr Gesicht an seine Knie.
„Du bist da“, flüsterte sie und Torryn spürte die Wärme, die von ihr ausging, wie sie in seine Lenden stieg. Torryn knurrte leise und es war Tiers Stimme. Er küsste sie auf die Stirn, strich über ihr Haar und nahm ihren Kopf zwischen seine Hände. Nur sanft brauchte er Druck auszuüben, damit sie verstand, als er ihren Kopf zu sich zog, zu dem Bereich seines Körpers, der noch von einem Stück Stoff verhüllt war.
Torryn küsste Iouna intensiv, schmeckte sie und sich. Beide waren sie wieder vereint, hatten ihre Nähe zueinander vorhin im Cockpit körperlich wahrgenommen. Die Lust. Den Trieb. Dann stand Torryn auf und schaute an sich herunter. Er lächelte und küsste Iouna noch einmal, die den Kuss erwiderte.
„Ja, ich bin da und es ist nun anders. Ian ist zwar noch mein Meister, aber ich bin nicht mehr der einfache Schüler, sondern ein Krieger(Apprentice). Ich habe die Prüfung bestanden und jetzt darf ich dich zu meiner Schülerin nehmen, dich unterweisen. Aber wir müssen zurück nach Bastion. Es gibt dort noch einiges zu tun.“
Iouna nickte. Sie schien überwältigt von Emotionen zu sein, dass er wieder da war, dass er lebte. Sie schien sich wirklich Sorgen um ihn gemacht zu haben, denn Darth Keebo, Ian war gerade was ihre Beziehung anging, unberechenbar gewesen. Vielleicht hatte er Torryn von ihr weggelockt, um sie durch seinen Tod, endgültig zu bestrafen. Aber Torryn lebte, stärker war er geworden in der Macht und auch körperlich, so hatte sie ihn wieder gefunden.
Beide verließen sie das Cockpit und EsNine übernahm die Flugkontrollen. In der Lounge saß der Twi’lek immer noch in der Ecke und hatte sich kaum entspannt. Iouna grinste Torryn an, zuckte mit den Schultern und ging zu ihm herüber. Der Twi’lek schaute sie unglücklich an, versuchte auch zu lächeln, was ihm misslang. Torryn war der Typ egal, er ging zu einem der Spinde, nahm sich frische Kleidung und legte dort die Lichtwaffe ab, bevor er in der Nasszelle verschwand.
Die „Spear“ setzte auf einem der Landefelder des Ordens auf. Sie waren wieder auf Bastion. Torryn zog seine Ordensrobe an und hängte die antike Lichtwaffe in den Gürtel ein. Zusammengesteckt war ihre Grifflänge wirklich beachtlich. Offen tragen konnte er die Waffe nun und auch Iouna, die nun seine Schülerin war. Ein besonderes Privileg, weil das offene Tragen und der Transport von Waffen sonst innerhalb des Ordens verboten war. Während des Fluges hatte Torryn erfahren, dass der Twi’lek Nath’Sin hieß. Der Typ war eigentlich ganz in Ordnung, aber hatte scheinbar überhaupt keine Ahnung, auf was er sich einließ, wenn er den Orden der Sith betrat. Aber er trug die Macht in sich, die dunkle Seite, die verschlagene Variante. Torryn würde den Twi’lek zum Eingangsbereich bringen, wo sich alle Neulinge anmeldeten, bevor sie ihre Jüngerrrobe erhielten und eine Zelle zugewiesen bekamen. Wachen musterten Torryn, Iouna und auch Nath’Sin.
„Ich bringe ihn zum Eingangbereich. Er will dem Orden beitreten.“, sagte Torryn zu einem der Wachposten, der dann nickte und sie passieren ließ. Als sie den Orden betraten, dachte Torryn sofort an die Mauer und schirmte seine Gedanken ab. Er schaute zu Iouna.
„Denke an die Mauer. Schütze deinen Geist vor neugierigen Eindringlingen.“ forderte er sie auf und bog auf die Gänge in das Innere des Ordens ab.
Als sie sich dem Eingangsbereich näherten, stockte er kurz, blieb kurz stehen. Tiers Sinne wurden aktiv. Brandgeruch drang an seine Nase. Hier? Was war da los? Seine Schritte wurden schneller. Iouna folgte ihm dicht an seiner Seite. Nath’sin blieb etwas zurück. Er hatte wohl auch gespürt, dass da etwas nicht in Ordnung war.
Tatsächlich lag noch feiner Rauch in der Luft. Es war mit Blastern im Eingangsbereich geschossen worden. Torryn fragte sich, wie es jemand geschafft haben konnte, Waffen an den Wachen vorbei zu schaffen. Aber dieser jemand hatte es geschafft und sie auch benutzt, zu welchem Zweck auch immer. Dieser jemand war ein Mensch, der auf dem Boden vor einem Wesen saß, das es nicht oft im Orden gab, einem Lamproiden. Es war eine Zeit her, als er eine solche Kreatur im Orden getroffen hatte, als Torryn selbst noch ein Jünger war. Der Name Chiffith kam ihm in den Sinn. Es gab ihn also noch. Es wäre interessant zu wissen, was er die Zeit im Orden erlebt hatte, denn irgendwie war der Lamproide interessant, mehr Tier als Mensch, mehr Jäger. Aber wer war der Mensch zwischen dem und dem Lamproiden zwei Blaster und verschiedene Messer auf dem Boden lagen und der eine Flasche in den Händen hielt? Der so töricht war, hier an diesem Ort Waffen abzufeurern, die ihm nicht einmal erlaubt waren.
Torryn blieb stehen und überblickte die Situation, wartete ab, was nun geschehen würde, seine Hand wanderte zu der Lichtwaffe. Chiffith, würde ihn wahrnehmen.
[Bastion – Orden der Sith – Eingangsbereich – Torryn(Tier), Iouna, Chiffith, Merkuzio, Nath’sin (NPC)]
Wortlos hatten sie die Kantina verlassen. Schnell waren sie durch die Gassen geeilt. Sie. Nicht nur er und Iouna, sondern auch ein Twi’lek, der sich ihnen angeschlossen hatte, der sogar noch seinen Rucksack gegriffen hatte, bevor sie die Kantina verließen. Torryn machte sich zunächst keine weiteren Gedanken den Twi’lek betreffend, sollte er ihnen doch folgen. Die Entsorgung könnte später immer noch stattfinden. Jetzt waren sie auf der Flucht vor irgendwelchen Kriminellen, die Iouna bedroht hatten. Iouna? Oder den Twi’lek. Iouna in Gefahr war Motiv genug, um sich einzumischen. Im Moment war Torryn immer noch voll mit den Eindrücken der Prüfung und auch ihren Auswirkungen auf seinen Körper, die Ströme des Dunkels, die durch seine Adern pulsierten. Tier nährte sich an ihnen, wuchs mit ihnen. Der Wachmann hatte auf dem Boden gelegen und sich dort gekrümmt, gewimmert, als Torryn über ihn hinweg stieg. Er würde nicht überleben. Er hatte nicht verstanden, welche Option ihm Torryn ermöglicht hatte, sein altes Leben hinter sich zu lassen, es neu zu sehen. Die Option, die auch Tier ihm damals gewährt hatte.
Das Landefeld kam in Sichtweite. Keine Verfolger. Anscheinend hatte diese kleine Demonstration der Macht ausgereicht, um sie einzuschüchtern. Immer noch klebte dieser Twi’lek an ihnen, drängte sich zwischen sie. Torryn wurde langsam wütend, aber hatte keine Lust, sich jetzt auch noch mit dem Typen zu beschäftigen, den Iouna wohl auf Korriban aufgegabelt hatte. Wenn er ihr Freund war, dann würde Torryn ihn erstmal dulden und außerdem erinnerte sich Torryn daran, wie er selbst früher, ohne Ziel durch die Gassen im Twilight von Coruscant gestreift war, immer auf der Flucht vor Bildern aus seiner Vergangenheit, immer Angst, dass sie ihn einholen würden. Torryn fühlte sich wie damals. Verdreckt, zerrissene Kleidung. Dabei hatte er eine wichtige Prüfung bestanden, war nun jemand. Jemand mit Macht.
Torryn blieb vor der Einstiegsrampe stehen und tippte den Öffnungscode in das Tastenfeld. Kurz schaute er zu Iouna und dem Twi’lek, der unsicher hinter sich blickte. Der Sand von Ryloth und auch der Sand von Korriban steckten in der Hydraulik. Ächzend setzte sich der Mechanismus in Bewegung. Laut knarrend fuhr die Rampe aus. Beim Einstieg drückte sich Iouna kurz an ihn, suchte den Körperkontakt zu ihm. Torryn erwiderte eher abwesend. Er fühlte sich unwohl, schmutzig nach diesen Tagen in der Wüste. Außer dem drang mittlerweile ein penetranter Geruch aus seinem Bündel. Die Verwesung seiner Trophäe war im vollen Gange. Unachtsam warf Torryn den verschnürten Terentatek-Unterkiefer in ein Kühlfach. Später würde er sich darum kümmern. Die Zähne waren der Schatz. Das Gift in ihnen. Torryn hörte das vertraute Piepen von EsNine über das Interkomm, als er seine dreckige Kleidung auszog und irgendwie auf dem Schiffsboden verteilte. Dabei achtete er weder auf Iouna, noch den Twi’lek, der sich in Ecke gesetzt hatte und dabei seinen Rucksack an sich presste, als ob er ihn beschützen müsste. Torryn rieb sich den Dreck vom Körper. Während des Fluges nach Bastion hatte er genug Zeit, um zu duschen, aber jetzt wollte er erstmal weg hier. Die Lichtwaffe nahm er an sich, als er nur noch mit Unterhose bekleidet, barfuß zum Cockpit ging. Während des Fluges konnte er sie sich endlich genauer anschauen. Und es gab auch noch Zeit für jemanden, den er wieder gefunden hatte, der ihn gefunden hatte. Iouna war da. Und was war los? Irgendwie realisierte er ihre Präsenz noch nicht. Aber sie war hier. Sie war nach Korriban gekommen, mit seinem Schiff. Sie hatte ihn gesucht. Jetzt waren sie wieder vereint und kein Ian mehr in ihrer Nähe. Nur ein Twi’lek.
EsNine begrüßte ihn mit einer Folge von binären Pieptönen. Er schien sich zu freuen. Das Piepen wandelte sich in die Audioausgabe.
„Schön, dass Sie wieder da sind, Sir. Wohin soll das Schiff fliegen?“
Torryn lächelte ein wenig und setzte sich in seinen Pilotensessel. Er beugte sich über die vertrauten Anzeigen und gab den Kurs für Bastion in den Navigationscomputer ein.
„Wir werden wieder nach Bastion fliegen. Ich habe dort noch einiges zu tun.“
Torryn lehnte sich zurück, als EsNine die Starterlaubnis einholte und dann die Startsequenz initiierte. Die „Silver Spear“ hob langsam ab, ein leichtes Rütteln ging durch das Schiff, als sich die träge Masse des Raumschiffs in Bewegung setzte. Das Ruckeln ließ nach, als die Haupttriebwerke zündeten und sie die Atmosphäre von Korriban verlassen hatten. Die starken Sublichttriebwerke vergrößerten schnell den Abstand des Schiffes vom Planeten, der nun hinter ihnen lag. Torryn kontrollierte noch einmal die Werte für den Hyperraumsprung und die „Silver Spear“ tauchte in eine Kaskade aus Licht ein, als sie den Sprung durch die Lichtmauer vollführte. Das Cockpit war gut temperiert, denn trotz seiner wenigen Kleidung fror Torryn nicht. Er lehnte sich zurück und nahm die erbeutete Lichtwaffe in die Hände, wog sie, musterte sie. In dieser Phase der Ruhe regte sich Tier in ihm, drängte sich in seine Gedanken, sprach mit ihm.
„Sie kommt zu uns.“
„Ja, ich spüre sie näher kommen.“
„Sie weiß noch nicht, was auf Korriban geschehen ist, was du jetzt bist.“
„Wir haben viel Zeit auf dem Flug.“
„Was ist mit diesem Anhängsel, das sie mitgebracht hat?“
„Ich weiß es nicht. Noch stört er mich nicht. Auf Bastion werde ich ihn rausschmeißen. Dann soll er sehen, wie er klar kommt.“
„Er ist machtsensitiv.“
„Ja, im Orden wird er bestimmt aufgenommen, obwohl ich denke, dass er nicht lange dort leben wird.“
„Wir werden sehen. Er ist definitiv keine Gefahr. Sie ist da.“
Plötzlich verstummte Tier, blieb aber in Torryns Bewusstsein, partizipierte. Iouna kam in das Cockpit. Torryn wollte sich zu ihr drehen, aber sie war schon bei ihm, sank ihm auf den Boden und schmiegte ihr Gesicht an seine Knie.
„Du bist da“, flüsterte sie und Torryn spürte die Wärme, die von ihr ausging, wie sie in seine Lenden stieg. Torryn knurrte leise und es war Tiers Stimme. Er küsste sie auf die Stirn, strich über ihr Haar und nahm ihren Kopf zwischen seine Hände. Nur sanft brauchte er Druck auszuüben, damit sie verstand, als er ihren Kopf zu sich zog, zu dem Bereich seines Körpers, der noch von einem Stück Stoff verhüllt war.
Torryn küsste Iouna intensiv, schmeckte sie und sich. Beide waren sie wieder vereint, hatten ihre Nähe zueinander vorhin im Cockpit körperlich wahrgenommen. Die Lust. Den Trieb. Dann stand Torryn auf und schaute an sich herunter. Er lächelte und küsste Iouna noch einmal, die den Kuss erwiderte.
„Ja, ich bin da und es ist nun anders. Ian ist zwar noch mein Meister, aber ich bin nicht mehr der einfache Schüler, sondern ein Krieger(Apprentice). Ich habe die Prüfung bestanden und jetzt darf ich dich zu meiner Schülerin nehmen, dich unterweisen. Aber wir müssen zurück nach Bastion. Es gibt dort noch einiges zu tun.“
Iouna nickte. Sie schien überwältigt von Emotionen zu sein, dass er wieder da war, dass er lebte. Sie schien sich wirklich Sorgen um ihn gemacht zu haben, denn Darth Keebo, Ian war gerade was ihre Beziehung anging, unberechenbar gewesen. Vielleicht hatte er Torryn von ihr weggelockt, um sie durch seinen Tod, endgültig zu bestrafen. Aber Torryn lebte, stärker war er geworden in der Macht und auch körperlich, so hatte sie ihn wieder gefunden.
Beide verließen sie das Cockpit und EsNine übernahm die Flugkontrollen. In der Lounge saß der Twi’lek immer noch in der Ecke und hatte sich kaum entspannt. Iouna grinste Torryn an, zuckte mit den Schultern und ging zu ihm herüber. Der Twi’lek schaute sie unglücklich an, versuchte auch zu lächeln, was ihm misslang. Torryn war der Typ egal, er ging zu einem der Spinde, nahm sich frische Kleidung und legte dort die Lichtwaffe ab, bevor er in der Nasszelle verschwand.
Die „Spear“ setzte auf einem der Landefelder des Ordens auf. Sie waren wieder auf Bastion. Torryn zog seine Ordensrobe an und hängte die antike Lichtwaffe in den Gürtel ein. Zusammengesteckt war ihre Grifflänge wirklich beachtlich. Offen tragen konnte er die Waffe nun und auch Iouna, die nun seine Schülerin war. Ein besonderes Privileg, weil das offene Tragen und der Transport von Waffen sonst innerhalb des Ordens verboten war. Während des Fluges hatte Torryn erfahren, dass der Twi’lek Nath’Sin hieß. Der Typ war eigentlich ganz in Ordnung, aber hatte scheinbar überhaupt keine Ahnung, auf was er sich einließ, wenn er den Orden der Sith betrat. Aber er trug die Macht in sich, die dunkle Seite, die verschlagene Variante. Torryn würde den Twi’lek zum Eingangsbereich bringen, wo sich alle Neulinge anmeldeten, bevor sie ihre Jüngerrrobe erhielten und eine Zelle zugewiesen bekamen. Wachen musterten Torryn, Iouna und auch Nath’Sin.
„Ich bringe ihn zum Eingangbereich. Er will dem Orden beitreten.“, sagte Torryn zu einem der Wachposten, der dann nickte und sie passieren ließ. Als sie den Orden betraten, dachte Torryn sofort an die Mauer und schirmte seine Gedanken ab. Er schaute zu Iouna.
„Denke an die Mauer. Schütze deinen Geist vor neugierigen Eindringlingen.“ forderte er sie auf und bog auf die Gänge in das Innere des Ordens ab.
Als sie sich dem Eingangsbereich näherten, stockte er kurz, blieb kurz stehen. Tiers Sinne wurden aktiv. Brandgeruch drang an seine Nase. Hier? Was war da los? Seine Schritte wurden schneller. Iouna folgte ihm dicht an seiner Seite. Nath’sin blieb etwas zurück. Er hatte wohl auch gespürt, dass da etwas nicht in Ordnung war.
Tatsächlich lag noch feiner Rauch in der Luft. Es war mit Blastern im Eingangsbereich geschossen worden. Torryn fragte sich, wie es jemand geschafft haben konnte, Waffen an den Wachen vorbei zu schaffen. Aber dieser jemand hatte es geschafft und sie auch benutzt, zu welchem Zweck auch immer. Dieser jemand war ein Mensch, der auf dem Boden vor einem Wesen saß, das es nicht oft im Orden gab, einem Lamproiden. Es war eine Zeit her, als er eine solche Kreatur im Orden getroffen hatte, als Torryn selbst noch ein Jünger war. Der Name Chiffith kam ihm in den Sinn. Es gab ihn also noch. Es wäre interessant zu wissen, was er die Zeit im Orden erlebt hatte, denn irgendwie war der Lamproide interessant, mehr Tier als Mensch, mehr Jäger. Aber wer war der Mensch zwischen dem und dem Lamproiden zwei Blaster und verschiedene Messer auf dem Boden lagen und der eine Flasche in den Händen hielt? Der so töricht war, hier an diesem Ort Waffen abzufeurern, die ihm nicht einmal erlaubt waren.
Torryn blieb stehen und überblickte die Situation, wartete ab, was nun geschehen würde, seine Hand wanderte zu der Lichtwaffe. Chiffith, würde ihn wahrnehmen.
[Bastion – Orden der Sith – Eingangsbereich – Torryn(Tier), Iouna, Chiffith, Merkuzio, Nath’sin (NPC)]
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