Bastion

Bastion – Orden der Sith – Eingangsbereich – Zerstörte Einrichtung – Torryn, Iouna, Chiffith, Merkuzio, Nath’Sin (NPC), Darth Torment (NPC)

Merkuzio lag auf dem Boden und spürte unsägliche Schmerzen. Er hatte gedacht, dass er eine Menge einstecken könne. Doch dieser Schmerz war schlimmer als alles, dass er jemals verspürt hatte. Sein Zorn wuchs und wuchs, aber ebenso seine Verzweiflung.

Das Atmen fiel ihm schwer, da sein Hals wie Feuer brannte. Mit einer solchen Situation hatte er nicht gerechnet. Diese mächtige Präsenz, die sich ihm offenbarte, war enorm. Diese Kraft und vor allem diese Gewalt. Mit solchen Kräften hatte er bis jetzt noch nicht zu tun gehabt.

Aber wem konnte er schon einen Vorwurf machen, ausser sich selbst. Er war töricht genug gewesen hier einzudringen. Im nächsten Moment schwebte er wieder in der Luft und seine Schmerzen wurden noch stärker. Dieser Sith spielte mit ihm, hatte aber nicht vor ihn zu töten. Seine Wirbelsäule wurde nach hinten durchgedrückt. Er dachte schon, dass diese bald brechen würde. Mehrere Rippen brachen und er konnte nur noch ein verkümmertes Würgen und Röcheln von sich geben.

Er wurde in einen anderen Raum gebracht und hörte Worte, die weit weg zu sein schienen. Alles klang dumpf und kaum verständlich. Sehen konnte er im Moment auch nicht sehr viel, da sein Gesicht zusehens entstellt sein musste.

Die wenigen Worte die er verstand, waren Worte wie "Spielzeug, erbärmlich und Fleischklumpen". Doch bei einem Namen horchte er auch. Es fiel der Name "Shim`rar".

Erneut begannen seine Augen zu leuchten. Seine Augäpfel brannten wie die Hölle, doch er wollte Shim`rar sehen.


"Shim`rar...................."

Er verschluckte sich an seinem eigenen Blut und drohte kurzzeitig zu ersticken. Doch irgendwie landete er auf dem Boden. Irgendwie brachte er ein weiteres Wort heraus, bis er schließlich das Bewusstsein verlor.

"Danke."

Bastion - Sith-Orden - Arica’s Spielplatz - Arica, Alec, Merkuzio und Shim'rar
 
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[Bastion – Hauptstadt/Sith-Orden – Thronsaal des Imperators] – Allegious, Nergal

Das was Nergal berichtete war der Beweis für die vergangene Unzulänglichkeit des Imperiums. Häretiker. Die sich vom Imperium abwandten und ihre Spielchen spielten, aber niemals Bestand der wahren Sith sein konnten. Es gab ja nur noch einen. Aber das genügte auch vollkommen. Es war nicht verwunderlich dass jene den Pfad des Verrates wählten und zwar nicht den eines einfachen sondern den des absoluten und desertierten und das Imperium gänzlich verließen. Allegious hatte kein Problem mit Verrat innerhalb der Grenzen des Imperiums- wenn ein Sith den anderen betrog, aber weiterhin den Dienst am Imperium ableistete, so war das für ihn in einem tragbaren Rahmen. Das es so gekommen war, war nicht verwunderlich. Das Imperium war lasch und unachtsam geworden, Korruption diente überall jenen die sich selber zu bereichern wusste. Die Disziplin im Militär hatte sich als mangelhaft erwiesen. Vielleicht war es nicht wirklich sein Versagen gewesen, das der Todesstern verloren wurde, sondern dem Umstand des schlechten Zustandes der Truppen zuzuschreiben. Die Flotte hätte modernst ausgestattet durchaus Möglichkeiten gehabt Stück für Stück, Teile aus dem Leib der neuen Republik zu reißen. Statt dessen war sie veraltet gewesen. Die Kommandeure bestanden teils aus Fettleibigen, welche selbst noch nie wirklich an einem Gefecht teilgenommen hatten. So war es kein Wunder, dass es solche gab die dem Imperium den Rücken zugewandt hatten. Zumindest hatte Nergal somit ein Exempel statuiert, eines das unter die Regentschaft Allegious fiel und somit auch letzten Endes auf ihn zurückgeführt werden würde, welches die Warnung mit sich trug, ihm nicht den Rücken zuzudrehen ohne die entsprechenden Konsequenzen zu fürchten.

Häretiker also. Solche die unter dem Banner der alten Herrscher beschlossen, dem Imperium den Rücken zuzudrehen. Es ist gut dass ihr diese Ketzer exekutiert habt. Das wird eine Warnung an alle sein, nicht den gleichen Fehler während meiner Herrschaft zu begehen. Merkt euch das, Nergal. Lernt. Niemals dürft ihr Verräter davon kommen lassen, zumindest dann nicht wenn ihr keine Pläne für sie habt. Verrat ist natürlich an und für sich innerhalb der Grenzen des Imperiums legitim. Insbesondere in unserem Orden. Denn nichts anderes als der Verrat trägt Sorge dafür unseren Orden stark zu erhalten. Durch gegenseitige Vorsicht, durchaus auch angestachelt durch Furcht übertölpelt zu werden, werden wir niemals nachlässig und bewahren uns unsere Stärke. Solche die dem nicht Rechnung tragen, werden verraten und gehen unter. So ist es bei der dunklen Seite. Ich erinnere mich noch gut an Exilis und euren Versuch. Es war nicht falsch es zu versuchen, nur dass es eben dabei blieb. Wenn es jemals erneut dazu kommen sollte Nergal, müsst ihr euch sicher sein, mich besiegen zu können. Sonst endet ihr wie Menari. Ruinierter Verstand, gebrochenes Herz- eine willenlose Marionette. Euch ist anderes bestimmt. Meine Pläne mit euch sind ungleich größer. Ihr wisst es- ich weiß es. Es ist gut dass ihr wieder hier seid. Ich habe meine Feinde gerne in meiner Nähe.Und sicherlich bin ich der einzige lebende Sith, von dem ihr noch lernen könnt. Ich denke, ihr seid bald soweit in das Amt eines Executors erhoben zu werden und euren Platz im
Rat der Sith einzunehmen.


Ja, Nergal war soweit. Allegious hatte ihn lange beobachtet. Hatte viele Missionen mit ihm gemeinsam bestritten, Irgendwann hatte Nergal das Ziel des Strebens nach Macht aus den Augen verloren oder aber es war obsolet dass er einfach nicht das Potential besaß, welches sich in Allegious verbarg. Das war aber in Relation gesehen keine sonderliche Herabwürdigung. Nergal besaß mehr Macht und mehr Fähigkeiten als viele andere. Ein Grund mehr umso bedachter mit ihm umzugehen. Der Platz im Rat der Sith, der Aufstieg in den Rang der Executoren würde Nergal vorerst zufriedenstellen. Und das neue Ritual war zudem die ultimative Gelegenheit den Inquisitor an sich zu binden. Dann würde er für mehr keine Möglichkeit mehr haben sich gegen Allegious zu stellen, zumindest bis zu jenem Tage an dem er selbst dies aus irgendeinem ihm nicht bekannten Grund für nützlich erachten würde. Nichtsdestotrotz war Nergal einer derjenigen die recht viel vom Wesen der wahren Sith verstanden, auch wenn er selbst immer noch keiner war. Wahrscheinlich auch nie einer sein würde, es sei denn er würde Allegious wirklich dereinst auf den Thron folgen. Aber die nächsten Jahrzehnte, oder gar Jahrhunderte, würde Allegious sattelfest dem Imperium voran stehen und es zu Prunk und Gloria führen. Vielleicht würde es sogar die letzten, großen Geheimnisse der Sith entdecken und sich deren unermessliches Potential zueigen machen und... ewig leben?

Alles in allem ward ihm eine gute Grundlage derzeit beschienen, zumindest was de Orden selbst anbelangte. Achas war tot- bedauerlich ab so trennte sich die Spreu vom Weizen. Kossekos hatte sich als absolut würdig erwiesen, immerhin war er von Korriban zurückgekehrt- ein Umstand der bezeugte, dass er fähiger sein musste, als es sein Vorgänger war. Es interessierte den Imperator sehr, ob sich der grobschlächtige Trandoshaner nicht nur auf das Kämpfen und Überleben verstand sondern auch auf administrative Tätigkeiten. Erkannte er Potential- war er doch selber noch nicht imstande sein eigenes abzurufen. Ein Test mit einem Testubsjekt, welches ihm ein Objekt abliefern sollte. Interessant. Ebenso wie es um Jolina stand. Wo war sie? Sie war lange abkömmlich- das schickte sich nicht. Allegious hatte mehr vor mit ihr, aber das war nicht möglich, wenn sie sich nur durch Abwesenheit empfahl. Er würde sich entsprechend erkenntlich zeigen sobald sie wieder den Platz an seiner Seite einnahm. Ansonsten gab es nichts Besonderes. Einige Jünger hatten ihm soeben mittels kurzer Nachricht von einer Detonation im Orden berichtet- vermutlich durch einen Detonator ausgelöst- aber die Situation wurde schon unlängst durch Inquisitoren gelöst. Die Reaktionen auf Anaxes waren gänzlich positiv. Das Kommissariat hatte ganze Arbeit geleistet. Das Militär entsprach seinen Befehlen. Jüngste Flottenbewegungen an den Handelsrouten schienen erste Früchte zu tragen, die neue Groß-Flotte befand sich in ihren Abschlussbewegungen. In Anbetracht der derzeitigen Lage konnte er sich nichts vorwerfen. Die einzige Labilität barg das Friedensabkommen welches ihm im Kopf umher schwebte. Es gab noch eine ganze Reihe an hohen Würdenträgern die nicht eingeweiht waren. Sicherlich würde es bei einigen von ihnen Aufschreie geben. Die Hardliner würden sich mit Friedensverhandlungen niemals abfinden können. Diese würden entsprechend schnell verschwinden und abgeurteilt werden, oder anderweitig ihren Befehlen entsprechend mit Repressalien behandelt werden.

So zum Beispiel Elysa, die kleine Konkubine der imperialen Flotte. Sie hatte sich schon lange Zeit vom Orden abgewandt. Sie war schwach geworden in der Macht. Das Feuer das einst in ihr brannte, war zu einem verkümmerten Rest letzter Glut verkommen, das ständig in Gefahr schwebte, auf immer zu schwinden. Umso erstaunlicher war jedoch dass sie dem Weg des Verrates auf materieller Ebene weiter folgte. Der Agent lieferte weiterhin zuverlässige Berichte unter die Seperat-Unternehmungen der Admirälin. Wenn der Augenblick gekommen war, würde Allegious entsprechend vorbereitet sein. Die Task-Force entlang der Handelsrouten hatte nicht nur die eine Bestimmung zu welcher sie derzeit eingesetzt wurde. Im richtigen Moment würde sie sich hervorragend dazu eignen, die Admirälin dingfest zu machen. Zu einem Zeitpunkt den er selbst natürlich bestimmen würde, würde sie hervorragend ein Instrument seiner geheuchelten Friedensabsicht darstellen. Werkzeuge waren immer dann nützlich wenn sie sich nicht dessen gewahr waren eines darzustellen.

So stand es auch um Draconis. Er hatte einen kleinen Fehler begangen, einen solchen wie man ihn sicher nicht bewusst als solchen auslegen konnte. Er hatte sich mit seinem Schüler auf Anaxes gezeigt. Allegious hatte einen Blick auf das wurmähnliche Wesen erhaschen können. Die Jünger seines hiesigen Netzwerkes hatten Chiffith, wie er hieß im Auge behalten. Seit einiger Zeit, Draconis schien sich zu seinen Studien zurückgezogen zu haben, obwohl er einen klaren Auftrag erhalten hatte, etwas das Allegious ebenfalls zum entsprechenden Zeitpunkt, entsprechend ahnden würde, befand sich der Lamproid nun alleine. Die Gedankenstruktur dieses Wesens schien sich ein wenig von dem Humanoider zu unterscheiden. Er erhoffte sich dadurch an einen Informationspool zu gelangen welcher ihn besser über die Tätigkeit des Warriors unterrichten konnte. Allegious sandte einen Boten. Jener sollte vorstellig werden. Wenn er sich allzu widerspenstig zeigte würde er ihn über eine längere Zeitspanne von Draconis separieren um ihn so mürbe zu machen. Verrat war legitim, sofern es einen Nutzen für den Herrscher barg.

Eine andere Nachricht kündete davon dass Darth Keebo sich bereits auf dem Weg nach Bastion befand. Auch hierzu sandte er einen Boten, der dafür Sorge tragen würde, das man ihn zum Thronsaal geleiten würde. Es würde interessant sein, zu sehen wie beide, also Nergal wie auch Keebo, reagieren würden. Damit würde der Kreis der Eingeweihten um zwei weitere erweitert werden.


Bleibt noch bei mir, Nergal. Es wird nicht lange dauern dann wird ein Besuch unsere Runde vergrößern. Ich habe ihm einen Auftrag zu erteilen, und es dürfte für euch von großem Interesse sein, gerade hinsichtlich eurer Vergangenheit. Mich würde eine Einschätzung eurerseits interessieren- wenn ich euch schon in meine Pläne einweihe. Pläne die die Zukunft der Galaxis maßgeblich beeinflussen werden. Das wird alles in den Schatten stellen. Arthious und Phollow hätten nie an so etwas bewerkstelligt. Aber nicht weil sie begriffen hätten- nein. Sie haben nicht in langfristigen Dimensionen gedacht. Noch eine kleine Weile- dann werdet ihr wissen was ich meine.

Allegious legte die Hände in den Schoß und... wartete.

[Bastion – Hauptstadt/Sith-Orden – Thronsaal des Imperators] – Allegious, Nergal
 
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[Bastion-Sith-Orden-Bibliothek] Wrath und Chratis

Die Übung nahm seinen Lauf immer wieder schrie der Apprentice die Befehle seinem Adepten entgegen, mit dem dieser seine Haltung korrigieren sollte. Doch die Fehler nahmen langsam aber sicher ab.
Aber es dauerte doch einige Zeit bis Wrath seinen Schüler soweit hatte das er die Blöcke zu seiner Zufriedenheit ausführte. Der menschliche Sith hatte den Kalee eine ganze Zeit durch den Raum gescheucht und Wrath konnte die Erschöpfung in Chratis spüren. Dieser nahm sogar schon die dunkle Seite zur Hilfe um diesen Zustand der Erschöpfung zu überbrücken. Doch dann gab der Adept zu das er nicht mehr weiter machen konnte zu groß war der Kraft Verlust den er hinnehmen musste.
Der dunkel haarige Sith würde den Wunsch seines Adepten nachkommen. Eine kleine Pause würde ihm gut tun. Er war an seine Grenzen gegangen. Wusste aber anscheinend auch genau wo diese lagen. Dies war gut man musste zwar über seine eigenen Grenzen treten um neue ungekannte Deminsionen der Macht zu erreichen. Doch in einem Kampf musste man genau wissen wozu man noch in der Lage war nur eine kleine Fehleinschätzung und man würde mit dem Tod dafür bezahlen.

Gut du hast dir eine Pause verdient. Ebenfalls hast du deine Grenzen erkannt dies ist wichtig in einem Kampf zu Wissen wie weit man gehen kann. Doch solltest auch du Wissen das man seine Grenzen immer wieder übeschreiten muss um weiter zu kommen denn:
Der Sieg zerbricht meine Ketten.
Nur so kannst du deine Ketten zebrechen und über dich selber Siegen. Nun gut setze dich und ruh dich aus.

Wrath setzte sich ebenfalls im Schneider Sitz.Zog einmal tief die Luft ein und schloss die Augen.

Komm und gebe dich der Dunklen Seite hin meditiere und erhole dich von den Strapazen.

Was der Sith von seinem Schüler verlangte machte er nun selber und.

Langsam aber sicher fiel er in die Macht und in die Dunkleseite . Nirgend wo fiel einem Sith das so leicht wie im Orden. Kein Ort war dem Apprentice bekannt an dem die Dunkleseite so feste Manifestiert war wie hier im Orden. Vielleicht noch auf Korribian doch dort war er noch nie und konnte nicht dazu sagen. Die Aura des Ordens war für ihn einmalig. Während seiner Abwesenheit hatte er sie stets vermisste. Doch nun konnte er sich ihr wieder hingeben in ihr Baden und seine Stärke aus ihr beziehen. Wrath konnte nicht sagen Wieviel zeit vergangen war in der er sich in der Dunkelheit gesuhlt hatte.

Doch er schätzte das es nun an der Zeit war seinem Schüler die nächste Lektion bei zubringen.
Langsam aber sicher glitten die Machfühler auf Chratis zu. Wie eine Schlange dies sich ihr Opfer näherte. Sicher würde der Kalee das eindirngen in seinem Kopf bemerken doch noch wusste dieser nicht wie er sich dagegen wehren könnte. Dies wollte Wrath ändern nach dieser Lektion würde das Alien dazu in der Lage sein. Er war nun in dem Kopf des Kalee.
Die Stimme Wrath´s erklang nun im Kopf des Alien, jedoch nicht so wie sonst sondern wirklich im inneren des Wesens von Chratis sprach der Meister zu seinem Schüler. Die Ohren hörten nichts jedoch sein Geist.

Die nächste Lektion beginnt jetzt. Deine Barriere ist zu schwach. Jeder Sith könnte nun einfach so deine Erinnerungen und Gedanken Lesen. Ich werde dir zeigen was ich meine. Doch versuche du mich aus deinem Geist zu bekommen. Erschaffen einen Wall einen Schützende Mauer um deine Gedanken und Verstärke sie mit Wut und Hass Katapultiere mich aus deinem Geist.
Doch du wirst merken es wird schwieriger als du denkst. hihihi


Ein verrücktes kichern hallte in dem Geiste von Chratis wieder.
Wrath durch kramte nun die Erinnerungen des Adepten waar sich aber noch nicht sicher was er sehen würde. Sicheer war nur das er was sehen würde. Vielleicht sogar mehrere Abschnitte des Adepten. Bevor dieser es schaffen würde ihn aus seinem Geist zu schmeißen…

[Bastion-Sith-Orden-Bibliothek] Wrath und Chratis
 
[Bastion – Orden der Sith – Katakomben – privates Labor – Darth Vinculus (NPC), Janus Sturn]


Vinculus Sinne arbeiteten in zwei verschiedenen Ebenen. Teils war er in der Traumwelt von Janus Sturn und teils war er in der Realität des Labors, um den Fortgang des Experiments zu überwachen.
Den Initialschock hatte das Testobjekt gut überstanden, der Übergang in die induzierte Trauwelt war hervorragend verlaufen, die Daten sprudelten nur so hervor, wie aus einer neu angezapften Quelle. Vinculus war stolz auf seine Auswahl. Mit diesen Werten ließ sich das Serum und die Technik weiter verbessern. Der Inquisitor hatte den Zirkel der Alchemisten und den der Technomanten in seine Forschung eingeweiht, da er aus beiden Zirkeln Material benötigte. Zunächst ab es einige Differenzen, aber das Ergebnis zählte und dessen Verfeinerung. Die Konkurrenz sorgte für den Fortschritt, den Vinculus brauchte und für eine schnelle Bearbeitung seiner Anfrage.

Außer einer erhöhten Herzfrequenz und erhöhter Hirnaktivität war an dem Adepten nichts Auffälliges in seinem Kreislauf festzustellen. Er machte sich gut. Gutes Material. Er war dabei, den ersten Teil der Prüfung zu bestehen. Loyalität war wichtig, sehr wichtig, aber auch die gewisse Portion der Selbsterhaltung. Der Proband stellte nun die Loyalität über den Trieb zur Selbsterhaltung, was der Inquisitor so nicht vermutet hatte.

Die Erzeugung von Bildern aus den biometrischen Daten war immer noch mit Fehlern behaftet und unscharf. Die Traumbilder waren sehr verschwommen und ließen oft nur Interpretationen zu. Einfacher war es mit gedachten Worten. Sie zu extrahieren war kein großes Problem, einfache Telepathie.

Kira. War das die Meisterin? Die Emotionskurve des Testsubjekts ließ diesen Schluss zu. So hieß also die Meisterin dieses Adligen, der meinte, gegen alle Substanzen immun zu sein, aber nicht gegen die Wirkung der Macht, wie sie hier in seinem Labor, dem Labor eines Inquisitors, angewandt wurde. Der egozentrisch wirkende Schüler zeige sich nun loyal, wollte offensichtlich zu ihr und kämpfte sich durch Bilder der Zerstörung, um aus dem imperialen Distrikt zu gelangen. Emotionen waren in ihm, sehr widersprüchlich. Vinculus verstärkte seinen mentalen Zugang, um die momentane Gefühlswelt seines Opfers genauer auszulesen. Der Schüler handelte tatsächlich so, als würde er sich um seine Meisterin sorgen, interessant. Aber das war mehr. Kinder. Vinculus Mund verzog sich leicht. Kinder waren ein guter Ansatz für Verhöre.

Um die Traumwelt anzupassen, wurden die Fabrikdistrikte und heruntergekommenen Viertel Bastions den Bildern in Sturns Kopf angepasst. Der Film lief weiter. Vinculus war gespannt auf das Treffen des Schülers mit seiner Meisterin. Dann würde der Inquisitor sie sehen, dann konnte er auch ihre Gestalt annehmen und direkt in den Traum eingreifen. Jetzt war er noch Beobachter und es war schon besonders, was ihm der Prüfling bot. Den ersten Teil der Prüfung konnte man also als bestanden werten, wenn von normalen Prüfungsbedingungen ausging, aber das hier, waren Laborbedingungen, ein Test, ein Experiment, das noch nicht beendet war.

Vinculus wartete auf die nächsten Bilder und besonders auf das Zusammentreffen von Schüler und Meisterin. Falls das Subjekt, es sich anders überlegen sollte, würde er mit den Neurochemikalien arbeiten, die zusammen mit der Macht das Hirn des Schülers aufweichen würden, um ihn in die richtige Richtung zu schicken.



[Bastion – Orden der Sith – Katakomben – privates Labor – Darth Vinculus (NPC), Janus Sturn]
 
[Bastion – heruntergekommener Distrikt – illegale Arena – Der Rekrutierer (NPC), Suna Varik]


Die bewusstlose Frau wurde wie der andere Abfall aus der Arena entsorgt. Gut, sie hatte gewonnen, aber das hatten schon viele vor ihr. Die Wetten waren ausgezahlt worden und nun war man dabei, die Arena für das nächste Turnier herzurichten. Müllentsorgung gehörte dazu. Die junge Miraluka, die sich mutig geschlagen hatte und gezeigt hatte, dass sie kämpfen konnte, war nach ihrem Sieg zusammengesackt. Pech gehabt. Keine Prämie. Das Konsortium, das diese illegalen Kämpfe veranstalten ließ, war nicht traurig, wenn die Sieger nicht ausgezahlt wurden.

Der Reinigungstrupp warf den schlaffen Körper der Frau in eine Gasse zwischen den anderen Unrat. Ein Mann wollte sie gerade noch nach ihren Waffen durchsuchen, als er von den Beinen geholt wurde und bis an das Ende der Gasse flog, wo er bewegungslos liegen blieb. Seinem Kumpel erging es schlechter, sein Blick nach hinten, wer da wohl kommen möge, blieb auch so, denn es hatten nur ein paar Grad gefehlt, um die 180° Drehung seines Kopfes zu vollenden. Eine Gestalt lachte leise und beugte sich über die Miraluka, die im Dreck vor ihm lag.


„Du bist nicht schwach, im Gegensatz zu dem Unrat hier. Mal sehen, ob man etwas an dir im Orden finden wird.“

Als Beobachter des Ordens der Sith war der Fremde bei dem Turnier gewesen. Diese Veranstaltungen waren eine gute Bühne für die, die eventuell die dunkle Seite in sich trugen, wie die Miraluka hier. Gewalt, Aggression und Leidenschaft für den Kampf waren reine Emotionen der dunklen Seiten und an einem Platz wie diesen, wo primitive Gefühle und Instinkte überwogen, war das Dunkle besonders nah. Aber nur wenige verstanden es, diese rohe Energie zu nutzen. Die, die es konnten, waren interessant, die anderen unwürdig.

Zwei uniformierte Sicherheitskräfte hoben die Bewusstlose auf und trugen sie zu einem Luftgleiter, wo sie sie auf die Rückbank legten. Der Fremde nickte ihnen zu und stieg ein. Der Gleiter erhob sich leise und verließ den alten Distrikt. Kurze Zeit später war man bereits auf dem Weg zum Zentrum, zum Orden der Sith. Schnell wurden aus alten Ferroconcrete Gebäuden die alles überragende Architektur des Imperiums. Geradezu majestätisch wirkte der Orden der Sith archaisch im Aussehen, aber ausgestattet mit modernster Technik und Laboren in denen namenlose Dinge geschahen. Das war seine Welt, die Welt des Fremden und vielleicht auch bald die Welt dieser Miraluka hier.

Der Luftgleiter setzte sanft auf. Der Fremde ließ seine Fracht aus dem Gleiter schweben und transportierte sie so in den Bereich, wo die neuen Jünger ausgestattet wurden. Keine der vielen, hochgerüsteten Wachen stellte sich ihm in den Weg, denn man kannte ihn, ihn den Sucher und Finder. Er legte die Frau ab. Neben ihr lag die Robe eines Jüngers, ein Datapad und das war alles. Jetzt hatte sie eine andere Form des Kampfes zu bestehen. Hier hinter den Mauern des Sith-Ordens. Er ging und die Frau lag dort nun allein. Andere Jünger kamen und gingen. Man interessierte sich nicht für die anderen, die neuen. Sie waren alle gleich.



[Bastion – Orden der Sith – Jünger Quartiere – Suna Varik und andere Jünger]
 
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[Bastion-Sith-Orden-Bibliothek] Wrath und Chratis

Chratis war etwas verwundert darüber, dass sein Meister ihn für den Wunsch nach Pause nicht den Kopf abgerissen hatte. Nein, er hatte es sogar gutgeheißen, sofern er dadurch seine Grenzen erfuhr. Jedoch galt es auch diese zu durchbrechen.
Chratis setzte sich gegenüber von seinem Meister ebenfalls in den Schneidersitz. Dann konzentrierte er sich, holte tief Luft und ließ sich von der Macht durchströmen. Er spürte, wie er langsam wieder zu Kräften kam, jedoch nicht zu der Kraft, wie er sie vor dem Kampf hatte. Das Duell mit Wrath ist doch nicht ohne Spuren an ihm vorbeigegangen.
Schließlich sprach Wrath von der nächsten Lektion, allerdings war Chratis geschockt, als er bemerkte, dass er die Stimme in seinem Innern hörte. Er sollte nun eine Barriere aufbauen, einzig und allein auf seinem Hass und Wrath aus seinem Geist vertreiben.

Nun erschienen Chratis selbst immer wieder eigene Erinnerungsfetzen aus seinem Leben, auf die Wrath zugriff.
Ein Dorf-ein kleiner Kalee, der lachend mit seinen Geschwistern spielt-die erste Jagd mit dem Vater-der Tag, an dem die Sith kamen-das Dorf brennt...

Chratis begann sich dagegen zu wehren. Nein! Wrath sollte das alles nicht sehen! Es waren seine Erinnerungen, sie gingen niemanden etwas an! Selbst Wrath nicht. Zudem offenbarten diese Erinnerungen Chratis schwächste und erbärmlichste Zeit. Er hatte keine Macht gehabt damals. Nicht wie jetzt.
Wrath merkte, wie sich seinem Suchen nach Erinnerungen plötzlich etwas entgegenstellte. Es war für ihn viel schwieriger nach etwas bestimmten zu suchen. Fand er etwas, was er für interessant hielt und sich die Erinnerung anschauen wollte, war sie auf einmal weg. Verschwunden in dem Gewuß von Erinnerungen.

Chratis konzentrierte sich. Er bediente sich der dunklen Seite. Nährte seinen Hass und verbarg immer mehr Erinnerungen vor seinem Meister. Allerdings schaffte er es nicht, die Konzentration vollständig aufrecht zu erhalten, sodass Dinge, die er vorher erfolgreich verbarg, nun für Wrath greifbar waren. Auch schaffte er es nicht, seinen Meister vollständig aus dem Geist zu vertreiben.
Man konnte Chratis die Anstrengnung ansehen. Er schwitzte wieder, saß mit geschlossenen Augen im Schneidersitz und wehrte sich immer wieder gegen die geistigen "Attacken" seines Meisters.


[Bastion-Sith-Orden-Bibliothek] Wrath und Chratis
 
[Orbit über Bastion-VIN Manassas-Commander Demetrius Zaarin, Commander Lloyd Mace]

Rendili, las Zaarin auf seinem Display. Nachdem die Manassas voll aufmunitioniert und ausgestattet war, hatte das imperiale Flottenkommando endlich den ersten Auftrag vergeben. Allerdings keinen, den der Commander sich erwünschte. Er hatte gehofft am Rand des imperialen Hoheitsgebiets Piraten jagen zu können oder kleine Scharmützel gegen die Republik fliegen zu können. Stattdessen sollte die Manassas ein halbes dutzend Frachter nach Rendili eskortieren, an Bord militärsche Nachschub- und Versorgungsgüter. Anhand der Nachrichten des Geheimdienstes wusste Zaarin, dass einige Schiffe nach der Schlacht um Corellia dorthin geflohen waren, sicherlich waren die Güter für sie bestimmt.

Die Republik hatte Blut geleckt und die Schwäche des Imperiums erkannt. Auch wenn Demetrius ein Offizier war, der loyaler nicht zum Imperium stehen konnte, so machte sich zunehmende Abneigung gegenüber den Sith in im breit. Schließlich war es dieser nutzlose interne Streit um die Thronfolge, welche dem Imperium viele Schiffe und große Talente gekostet hatte.
Aber so war wohl der Lauf der Dinge. Die Jedi auf der einen, die Sith auf der anderen Seite.

Mit ein einem kurzen Seitenblick musterte er seinen neuen ersten Offizier, Commander Lloyd Mace. Anhand der Offiziersakte hatte er viele Jahre als Staffelführer gedient und war nach einer schweren Verletzung als Kommandant eines Kapitalschiffs versetzt worden, welches in Folge der Schlachten um Osarian zerstört wurde. Sinnbildlich war damit auch eine Reihe von Niederlagen für das Imperium eingeleitet worden.
Nichtsdestrotz konnte er einen erfahrenen Jägerpiloten gebrauchen, welcher die TIEs der Manassas befehligen konnte. Zaarin hatte von Anfang an auf der Brücke großer Schiffe gedient, als Offizier auf Klasse I und II Sternzerstörern und später als Kommandant eines Dreadnought und des nun eingesetzten Vindicator Kreuzers.


"Commander Mace, wir haben den Befehl die sechs Frachter vor uns nach Rendili zu eskortieren. Da wir das einzige Schiff sind, welches als Eskorte zugeteilt wurde, schlage ich eine möglichst sichere Route vor. Auch wenn sie länger dauert."

"Ja Sir. Wir berechnen den Kurs, wann sollen wir starten?"

"Sobald die Berechnung erfolgt ist. Wir haben alles an Bord was wir brauchen. Informieren Sie die Frachter. Wir springen zuerst, die Frachter sollen uns dann im Abstand von 2 Standardminuten folgen. So haben wir etwas Zeit, wenn wir unterwegs auf Besuch treffen."

Die Manassas hatte das Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Flotte, dass zwei Commander an der Spitze der Hierarchie standen. Womöglich würde diese Methode in Kürze aber gängige Praxis werden, in Anbetracht der vielen Verluste und der knappen Anzahl an Schiffen. Nicht jeder Commander konnte nun ein eigenes Schiff kommandieren. Mace hatte nach dem Verlust seiner Fregatte um kein eigenes Kommando gebeten, sondern er wollte als erster Offizier auf ein neues Schiff versetzt werden. Da Zaarin der ältere und erfahrenere Commander war, würde es auch keinen Zwist in der Befehlskette geben, so viel stand zumindest fest.

Langsam schob sich der dunkle Schatten des schweren Kreuzers an den kleineren Frachtschiffen vorbei. Kurz darauf richtete sich der Bug auf einen vorberechneten Punkt im Universum und mit atemberaubender Geschwindigkeit schoss die Manassas dem ersten Wegpunkt auf dem Weg nach Rendili entgegen.


[Orbit über Bastion, auf dem Weg in den Hyperraum-VIN Manassas-Commander Demetrius Zaarin, Commander Lloyd Mace Brückenbesatzung]
 
[Bastion – Center – Zerstörter Bezirk – alte Schule - Kira, die Zwillinge & Jolina, Med-Droide & Servulus]

Die recht gefasste Antwort von Jolina überraschte die Sith. Sie klang so vernünftig. Etwas, was in ihr normalerweise Alarmsignale auslöste, doch sie war lange Zeit nicht im Orden gewesen und es hatte sich wirklich vieles verändert, so dass Kira sich unsicher war, ob Zusammenarbeit mittlerweile wirklich überlebenswichtig war auf Bastion. Das würde zumindest das Verhalten von Jolina erklären und ihren Eigennutz an allem. Doch warum genau sie? Sie als ehemalige Erzfeindin? Genau dies stimmte die Sith etwas stutzig, doch sie war im Moment selbst aus Eigennutz froh über jede Hilfe. Viel mehr Gedanken über Jolina konnte sie sich auch nicht machen, denn es drohte eindeutig Gefahr. Kaum hatte sie diese bemerkt, wurde es plötzlich stockfinster. Kira erweiterte ihre Sinne und stellte sich nah und schützend vor dem Korb in dem ihre Kinder lagen. Nur das Licht von Jolina’s Lichtschwert erhellte einen Teil des Raumes, jedoch nicht für lange, denn aus dem Nichts flog ihre Kooperationspartnerin plötzlich gegen einen Schrank. Viel zu spät entdeckte Kira den eigentlichen Übeltäter und zündete ihr Lichtschwert erst, als sie selbst bereits über den Korb flog und mit dem Medidroiden zusammenknallte. Kira hatte den Aufprall zwar halbwegs abbremsen können, doch verletzt hatte sie sich sicherlich, denn der Droide nervte sie sofort mit seinen piepsenden Geräuschen. Wütend stieß sie jenen zur Seite und unterdrückte all ihre Schmerzen und die Anstrengungen der Geburt, denn schließlich ging es hier um ihre Kinder! Wieso dieser Droide dazu programmiert war, ihre Kinder zu töten wusste sie nicht, doch ihr erster Gedanke war Verrat von Janus oder die späte Rache von Allegious. Wütend stieß Kira den Droiden mit der Macht gegen die nächste Wand, ehe dieser ihre Kinder richtig berühren konnte. Die Sith schaute kurz in den Korb, ob es ihren Kindern wirklich noch gut ging und zündete nun wieder ihr Lichtschwert.

„Behalte deine dreckigen Schrauben bei dir!“

Schrie sie und setzte zum Sprung an und trennte der Maschine beide Arme ab, denn so erhoffte sich Kira, dass der Droide weder schießen noch ihre Kinder greifen könnte.

Jolina! Stell dich vor meine Kinder!“

Brüllte die Sith, falls doch irgendwelche Schüsse fielen und eventuell auch durch Blindgänger ihre Kinder getötet wurden. Das wollte sie keinesfalls riskieren.

„Wer hat dich geschickt, Droide?! Antworte!“

Kreischte Kira und merkte, dass ihre Knie zitterten. Nicht vor Wut, sondern vor Schwäche. Immer wieder bediente sie sich der dunklen Seite der Macht, doch noch hinzu kam die Übelkeit, welche die Überlastung anzeigte, der sie sich gerade hingab. Ihr Herz raste und ihre Halsschlagader pulsierte. Kira‘s Blick war tödlich.
Sie wollte wenigstens den Auftraggeber herausfinden, damit sie sich vor einen weiteren Angriff wappnen konnte, wenn sie wusste wer im Moment ihr Feind war, ehe sie diesen Droiden endgültig ausschaltete. Drohend hielt sie die Lichtschwertspitze dem liegenden Droiden hin, auch wenn sie wenig Hoffnung hatte, dass der Droide entgegen seiner Programmierung antworten würde, aber sie hatte die Hoffnung, dass sie trotzdem etwas Nützliches herausfinden würde. Es wäre jedenfalls von großem Nutzen, um ihren Feind vorher zu vernichten, ehe dieser erneut eine Chance bekäme einen Anschlag auf sie anzusetzen. Wenn es allerdings wirklich Allegious war… standen die Chancen für sie nicht gut. Dennoch war es eventuell sogar wahrscheinlicher, dass sie doch jemand beobachtete hatte. Immerhin war sie mit ihrem Bauch nicht gerade unauffällig gewesen. Was hatte sie sonst für Feinde? Vielleicht die Jedi? Brianna? Niemals, die wagten sich nicht hierher. Eventuell Ranik wäre noch ein potentieller Täter… .


[Bastion – Center – Zerstörter Bezirk – alte Schule - Kira, die Zwillinge & Jolina, Med-Droide & Servulus]
 
[Bastion-Sith-Orden-Trainingsraum 3] Wrath und Chratis

Wrath wühlte sich durch die Erinnerungen seine Schülers, er suchte systematisch nach Prägenden Erlebnissen des Kalee. Denn wenn er schon einmal in dem Gedächtnisses des Kalee rum Schnüffel durfte ohne einen Vertrauensbruch zu begehen. Dann wollte der Sith dies auch ausnutzen.
Bilder erschienen langsam vor dem Geistigen Auge des Apprentice Bilder aus den Kindheitstagen von Chratis. Zuerst nur sein Heimatdorf wie es ruhig und Idyllisch vor ihm lag. Danach sah er den Kalee mit anderen Kindern seiner Rasse tobten umher tollen. Allen Anschein nach spielten sie fangen.
Doch dies waren Erlebnisse die Wrath nicht im geringsten Interessierten. Er ging ein wenig weiter vorwärts in die Geschichte des Alien und sah inn nun bei einem Jagdausflug mit seinem Vater. Es musste einer der ersten sein denn die Freude konnte man beiden an der Körperhaltung ansehen.
Außerdem erklärte der Vater dem Sohn einiges vorauf es bei der Jagd ankam. Doch auch dies Langweilte den Meister des Kalee. Doch dann wurde er fündig. Wrath Stoß auf den Tag von dem er schon einiges gehört hatte. Die Ankunft der Sith im Dorf des des jungen Kalee.
Wie die Panik um sich griff als die tödlichen roten Klingen der Sith zum Leben erwachten. Einige mutige Krieger stellte sich sofort den Angreifenden Sith doch diese waren keine wirklichen Gegner für die Dunklen Lords, einer nachdem anderen wurde abgeschlachtet egal was sich diesen dunklen Gestalten in den Weg stellte wurde einfach mit der roten Klinge zerteilt oder mit Hilfe der Macht auf andere Wege umgebracht. Doch dann verblasste das Bild vor ihm allmählich. Der Adept hatte angefangen sich zu wehren . Er verstand es sogar die gerade angezapfte Erinnerung sofort zu verbergen. Wrath versuchte gleich die Nächste Erinnerung zu lesen. Doch auch diesmal versperrte Chratis ihm den Weg. Das einzige was der Apprentice spürte war der Hass und Zorn seines Schülers der ihm lodernd entgegen Brannte. Wrath versuchte immer wieder auf Fragmente von Chratis zuzugreifen. Doch immer wieder entzog der Kalee ihm den Gedanken wieder.
Aber nach einer gewissen Zeit fehlte dem Kalee die nötige Konzentration und Kraft sich gegen die Angriffe seines ,,Herren“ zu währen und dem dunkelhaarigen Sith viel es nun leichter wieder auf die Gedanken seine Schülers zuzugreifen.
Doch er wollte das es seinem Schüler gelingen würde ihn aus seinem Wesen zu vertreiben.
Er sucht nach einer Erinnerung die Chratis Zorn steigern würde und ihn somit aus den Gedanken des Adepten verdrängen würde. Welcher Tag war wohl da besser geeignete als das Eintreffen des Sith. Die Untätigkeit der Jedi regte Chratis an meisten auf. Also würde Wrath ihm genau dies wieder und wieder vor Augen führen.
Es bildete sich nun ein Bild vor den Geistigen Auge Wrath und auch Chratis.
Man konnte deutlich sehen wie Chratis Versuchte die Jedi zu Kontaktieren und er immer und immer wieder ihnen eine Nachricht Schickte. Nach jeder Nachricht die Abgeschickt wurde blendete Wrath ein Bild ein wie ein Kalle durch die rote Kinge eines Twi Lek Sith starb.

Dabei hörte Chratis nun auch wieder die Stimme seines Mentors.

Nun Chratis siehst wie untätig die Jedi waren nur wegen ihrer Untätigkeit sind dein Freund und Familie gestorben. Nur weil die JEDI nicht fähig waren zu handeln.
Willst du genauso wenig handeln soll ich deine tiefsten Geheimnisse erfahren. Wenn nicht vertreibe mich endlich endgültig aus deinem Geist.


Nun war Wrath gespannt um dies reichte den Zorn seines Schülers zu entfachen damit dieser die Übung erfolgreich beenden würde.

[Bastion-Sith-Orden-Trainingsraum 3] Wrath und Chratis
 
[Bastion – Orden der Sith – Katakomben – privates Labor – Darth Vinculus (NPC),*Janus Sturn]


**** Szenario Eins – Phase Eins – Sequenz gestartet****

Janus Augen hatten sich langsam an die omnipräsente Zerstörung um ihn herum gewöhnt. Noch immer war der Himmel von Turbolaserfeuer erhellt und Bastions Sonne schien einer gewaltigen Fackel gleich auf das Chaos und die Zerstörung die auf dem Zentrum des Imperiums herrschte. Inzwischen hatte Janus genügend Abstand zwischen sich und den schwer umkämpften Orden gebracht, aber noch immer grollten dumpfe Explosionen im Hintergrund. Kein Zweifel, der Kampf tobte auch ohne ihn mit voller Härte. Eilig rannte der Adept weiter durch die Gassen des zerstörten Bezirks. Es war nur eine Frage der Zeit bis Jedi und Soldaten der Republik auch hier auftauchten, und je eher er und seine Meisterin von hier verschwinden konnten desto besser. Nun, solange nicht seine alte “Freundin”, die Echani-Jedi Brianna mit einem Blumenstrauß, einem strahlenden Lächeln und einem leuchtenden Lichtschwert auftauchte um ihn umzubringen konnte sein Tag ja wohl kaum schlimmer werden.

Mit einem gewaltigen Knall schlug irgendwo in Janus Nähe ein Trümmerteil von der Größe eines Landgleiters ein, das wohl einmal zu einem imperialen Sternenzerstörer gehört hatte und belehrte den Adepten eines besseren. Nein, dieser Tag konnte sehr wohl schlimmer werden, auch ohne Jedi.

Ein grimmiges Lächeln huschte über das blasse Gesicht des Adepten. Wer hätte gedacht das er, der Erbe des Sturn-Unternehmens, der Spross einer der vornehmsten Familien von Taris seine Tage nicht in einem komfortablen, gut klimatisierten Büro verbringen würde sondern staubbedeckt durch die brennenden Ruinen Bastions rennen würde, als Mitglied des Ordens der Sith. Hätte man ihm vor zehn Jahren auf einer der vielen Feste jener Tage prophezeit, dass er einmal ein lichtschwertschwingender Sith sein würde, wäre er wohl vor Lachen gestorben. Die Macht hatte eine seltsame Gabe für Ironie

Janus spürte, wie er langsam außer Atem kam. Selbst ein trainierter Sportler wie er, noch dazu ein Echani, war nicht unerschöpfbar. Der Adept hielt kurz inne, sah sich um und entdeckte zu seiner übergroßen Erleichterung die verlassene Schule, in der er seine Meisterin zum letzten Mal gesehen hatte. Vorsichtig aktivierte der Adept sein Trainingslichtschwert und näherte sich dem Gebäude. Mit größter Konzentration streckte Janus seine Machtsinne aus. Ja, er konnte die vertraute Präsenz seiner Meisterin spüren. Erleichterung durchflutete den Adepten, er deaktivierte seine Waffe und betrat die Schule. Die plötzliche Dunkelheit und Stille trafen Janus wie einen Schlag, und er zögerte einen Augenblick, dann durchquerte er die Gänge.

Tatsächlich, seine Meisterin war hier ! Janus sah wie Kira allein in dem Raum stand, und er fragte sich stirnrunzelnd wo Jolina und…Aber das war jetzt nicht wichtig. Janus vollführte eine eilige Verneigung, als seine Meisterin in bemerkte und kam ohne Umschweife zum Thema.


“Meisterin, die Republik hat Bastion angegriffen ! Der Orden brennt und ich habe Jedi und Truppen der Republik gesehen, sie haben bereits den Vorplatz des Ordens unter Kontrolle. Ich fürchte die Republik hat uns vollkommen überrascht. Wir sollten so schnell wie möglich von hier verschwinden oder uns anderen Sith anschließen. Alleine sind wir leichte Beute.”

Berichtete Janus knapp und sah sich nervös um. Was war hier los ? Irgendwie fühlte sich alles nicht…richtig an. Für einen Moment schien es Janus so, als wäre noch jemand in diesem Raum, aber da waren nur er und Kira. Janus sah sich erneut um, bevor er seine Meisterin direkt ansah.

“Was schlagt Ihr vor, Meisterin ?”

In der Tat, was war zu tun ?


[Bastion – Orden der Sith – Katakomben – privates Labor – Darth Vinculus (NPC),*Janus Sturn]
 
[Bastion – Center – Zerstörter Bezirk – alte Schule - Kira, Neugeborene & Jolina, Med-Droide & Servulus]



Der Schlag gegen ihren Kopf war wohl doch etwas stärker gewesen als zunächst gedacht. Nun gut… das würde die ganze Angelegenheit deutlich glaubwürdiger gestalten. Mit einem leichten Flimmern im Sichtfeld, was aber auch gut an Kiras aktivem Lichtschwert als nunmehr einziger Lichtquelle liegen konnte, versuchte Jolina sich zu sammeln. Nicht zu schnell durfte sie wieder auf die Beine kommen, denn um nichts in der Welt wollte sie ihrer ehemaligen Mitschülerin in diesem Augenblick beistehen. Jolinas Machtfühler spürten ihre Angst ihre Verzweiflung und ihre Wut. Eine Wut, die nur eine Mutter fühlen konnte, deren Kinder in Gefahr waren. Gierig sog die junge Sith Kiras Emotionen sowie die rohe, unverfälschte Angst der Kleinen auf und beobachtete aus den Augenwinkeln heraus das Geschehen.

Gerade noch sah sie Kira springen. Ihr Lichtschwert durchschnitt knisternd die Luft und trennte zwei Gliedmaßen von Servulus schützenden Exopanzer. Wie viel Kraft noch in ihr steckte nach all den Strapazen der schweren Geburt.
Gedämpft drangen Kiras schreie an Jolinas Ohren. Sie rief nach ihr.
Anscheinend hatte sie noch gar nicht registriert, dass ihre „Unterstützung“ benommen am Boden lag.

Jolina hoffte, dass sie ihren Droiden genug auf die Apprentice vorbereitet hatte. Das verbesserte Droidenangriffsprogramm in seinen Speichern sollte Servulus annähernd an die Kampfkraft der Sith heranbringen, wäre sie denn in normaler Verfassung gewesen. Lediglich gegen Machtattacken konnte der Droide wenig entgegensetzen. Jolina setzte darauf, dass Kira nicht die Kraft hatte noch mehr ihrer Machtkräfte gegen den Roboter zu schleudern.

Fasziniert beobachtete Jolina das Treiben der beiden ungleichen Gegner. Als schließlich die ersten elektrischen Entladungen den Körper der ehemaligen Mitschülerin trafen und den Raum nunmehr in ein diffuses, hellblaues Licht tauchten, malte sich ein leichtes Grinsen auf Jolinas Gesicht. Dann hieß sie mit ausgestreckten Machtfühlern den Schmerz Kiras willkommen und genoss ihre verzweifelten Schreie.



[Bastion – Center – Zerstörter Bezirk – alte Schule - Kira vs. Servulus, Neugeborene & Jolina, Med-Droide]
 
[Bastion – Center – Zerstörter Bezirk – alte Schule - Kira vs. Servulus, Neugeborene & Jolina, Med-Droide]



Fast hatten Servulus Arme die Babys erreicht, doch der plötzliche Machtstoß von Kira verhinderte die Erfüllung dieser Missionsparameter und schleuderte die gewichtige Maschine zurück. Funken stoben irgendwo in sekundären Schaltkreissystemen und das Exoskelett knarrte bedrohlich als er zu Boden ging. Selbst Jerron Naz in seinem geschützten Inneren hatte etwas von der Rohen Gewalt des Machtangriffs abbekommen und ächzte laut auf.

„Behalte deine dreckigen Schrauben bei dir!“

Drohte Kira und sprang dem Droiden entgegen. Dabei schwang sie ihr Lichtschwert und schnitt Gnadenlos durch die noch immer auf die Kleinen ausgerichteten Arme. Konfliktmeldungen signalisierten der Maschine in Nanosekundenbruchteilen, dass ihm die beiden Arme nun nicht mehr zur Verfügung stehen würden. Jerron gurgelte etwas vor Schmerzen und Servulus unterließ es diesmal seinen Gefangenen ruhig zu stellen. Die Meisterin wollte es so haben.

„Wer hat dich geschickt, Droide?! Antworte!“

Fauchte die Sith und hielt ihr Lichtschwert bedrohlich na auf die Maschine gerichtet. Sie wollte Antworten! Doch Servulus Sensoren registrierten bereits ihre ausgeprägten Signale von Erschöpfung. Ein Schwall Binärcodes rasselte als Antwort durch die Resonanzkörper der Maschine gefolgt von einem sehr blechernen Geräusch, welches durchaus als verfremdetes Lachen durchgehen würde.
Gleichzeitig aktivierte die Maschine 4 weitere Arme ihres Exopanzers. Keine so schmalen zum Greifen von kleinen Gegenständen wie zuvor, nein… stark gepanzert, würden sie auch einige leichte Hiebe des Lichtschwerts verkraften.

Programmierten Routinen folgend, schnellten die Arme nach vorn um die Apprentice zu packen. Doch noch reagierte Kira mit unmenschlicher Schnelligkeit auf den Vorstoß und trennte einen der 4 Arme mit einer lange Serie von Schlägen schließlich vom Rest des Droiden. Ihr Körper stand kurz vor dem Kollabieren und doch setzte sie erneut zu einem Vorstoß an gepaart mit einer weiteren zerstörerischen Machtattacke, welche weite Bereiche des vorderen Exopanzers zerdrückte und Jerrons Arme ebenfalls in Mitleidenschaft zogen. Dieser heulte vorSchmerzen als beide Arme mehrfach brachen.

Kira brannte sich mit ihrem Schwert derweil rasend durch einen weiteren Arm der Maschine. Servulus Verstand wurde überrannt mit Warnmeldungen und Systemausfällen. Es dauerte nur ein Augenblick ehe das Maschinengehirn die erste Elektroschockladung aktivierte und die ahnungslose Sith damit völlig überrumpeln konnte. Kiras Schwert vermocht die blauen Energien nicht zu erden, das es sich noch immer durch den Panzerarm der Maschine fraß.
Schreiend wurde die Apprentice von den Entladungen eingehüllt und sank auf die Knie. Ungerührt registrierte Servulus Sensoren den Erfolg dieser Vorgehensweise. Langsam erhob sich die Maschine zu voller Größe und schleuderte ihren defekten Arm samt Kiras Lichtschwert zur Seite.
Einen Augenblick lang spielte der künstliche Verstand mit den Gedanken den Schädel der Sith einfach zu zerschmettern. Doch Jolinas Programmierung ließ nicht zu die Apprentice zu töten.
Nun gut…eine weitere Schockladung stand jedenfalls schon bereit um Kira den Rest zu geben.




[Bastion – Center – Zerstörter Bezirk – alte Schule - Kira vs. Servulus, Neugeborene & Jolina, Med-Droide]
 
[Bastion – Sith Orden – Trainingsraum] Kossekos und Odin

Auf solch eine Gelegenheit hatte Odin viel zu lange gewartet. In jenem Trandoshaner hatte er seit längerer Zeit einen ernst zu nehmenden Trainingspartner gefunden. Die meisten Jünger waren schwach und sich nicht im Klaren, dass man ab einem gewissen Grad nur noch größere Fortschritte machte, wenn man gezwungen wurde, ans Limit zu gehen. Und diese Echse verfügte über hervorragende Kampffertigkeiten, durch die der reinblütige Sith an sein Maximum getrieben wurde. Im schlimmsten Fall würde er diesen Kampf mit seinem Leben bezahlen, wenn er nicht aufpasste, aber dann hätte er es nicht anders verdient. So wie er den namenlosen Trandoshaner einschätzte, würde dieser auch keinen Halt davor machen, für seinen Sieg den Tod seines Kontrahenten in Kauf zu nehmen.

Odins Schlagabfolge beantwortete der Trandoshaner mit einem gezielten Angriff, der Odin mit der Unterseite des Kampfstabes im Gesicht traf. Durch die Wucht des Schlages wurde er zurück geschleudert, schaffte es aber noch, sich abzurollen und wieder halbwegs zügig auf die Beine zu kommen. Das durch seinen Körper strömende Adrenalin überdeckte größtenteils den Schmerz, während er mit der Zunge über seine Lippen leckte und den bitteren Geschmack seines Blutes schmeckte. Aber zu seiner Genugtuung hatte auch er die minimale Lücke nutzen können, welche die Echse durch seinen Angriff geboten hatte, und ihm einen Treffer am Arm zugefügt.

Das Blut floss an der schweren Rüstung des Hünen herunter, endlich hatte er es einmal geschafft, den schweren Panzer zu überwinden. Das Reinblut war nun schon einige Male durch die Verteidigung des Trandoshaners gekommen, aber letztendlich waren seine Treffer wirkungslos an der Rüstung verpufft. Zum Schutz war die Rüstung sicherlich ideal, jedoch schränkte sie das Echsenwesen in Beweglichkeit und Geschwindigkeit ein. Diesen Vorteil musste er nutzen. Um dem Trandoshaner empfindliche Schläge zuzufügen, würde er auf die Schnittstellen der einzelnen Rüstungsteile zielen müssen. Umso schmerzhafter würden seine Treffer ausfallen.

Ehe Odin seinen Plan in die Tat umsetzen konnte, setzte der Trandoshaner zum nächsten Angriff an, augenscheinlich angestachelt durch die erlittene Verletzung. Dem Reinblut blieb nichts anderes übrig, als seine Schwerter hochzureißen, um zu verhindern, dass er in zwei Stücke geteilt werden würde. Trotz der Wucht des Angriffs gelang es ihm noch gerade eben, seine Schwerter in den Händen zu behalten, allerdings war es ihm unmöglich, erneut zu parieren, als der Trandoshaner zu einem Rundumhieb ansetzte. Es gelang ihm noch, seinen Körper einige Zentimeter nach hinten zu werfen, aber nichtsdestotrotz spürte er den Schmerz, als die Klinge seine Haut auf Brusthöhe zerschnitt. Der Trandoshaner schien seine Reaktion abwarten zu wollen, während sich seine schwarze Robe dort, wo sie aufgeschlitzt worden war, rasch mit Blut vollsog.

Aber das war für Odin zweitrangig. Er nahm seine Verletzungen wahr, aber sie waren nicht bedeutend. Sein Fokus lag allein auf seinem Kontrahenten und so erschien der Schmerz, der ein normales Wesen ohne Schmerzmittel vermutlich schon das Bewusstsein gekostet hätte, als ein leiser, weit entfernter Ruf, dem er später Gehör schenken würde. Raubtierartig umkreisten sie sich, immer darauf wartend, dass der andere zum nächsten Schlag ausholen würde. Und jetzt war er an der Reihe.

Eine Vielzahl von Schlägen ging auf den Trandoshaner nieder, doch sie schienen ohne große Strategie zu erfolgen, so dass sie die Echse problemlos abwehrte. Als sich für einige Sekunden eine größere Lücke zwischen ihnen ergab, beschleunigte der reinblütige Sith und holte zum Schlag mit der einen Klinge aus. Durch die Abwehr des Trandoshaners wurde ihm diese aus der Hand geschleudert und flog einige Meter durch die Luft, da er sich beinahe simultan zu Boden fallen ließ und durch seinen Schwung rund zwei Meter über den glatten Boden rutschte. So befand sich die Rothaut plötzlich hinter dem Trandoshaner und konnte einen Treffer an dessen Kniekehle landen. Möglichst schnell rappelte er sich wieder auf und sah, wie das getroffene Bein seines Gegners nachließ. In dem Bruchteil einer Sekunde musste er sich nun entscheiden, ob er versuchen sollte, sein zweites Schwert zu erreichen oder dem in diesem Moment augenscheinlich schutzlosen Trandoshaner weiter zuzusetzen…


[Bastion – Sith Orden – Trainingsraum] Kossekos und Odin
 
[Weltraum - Orbit Bastion – "Silver Spear" - Cockpit - Torryn(Tier), Iouna, Chiffith, Nath’sin (NPC)]

Es war Torryns Nähe, seine Präsenz, der vertraute Geruch seines Körpers, die alle Zweifel, alle ihre Ängste vertrieben, und eine große, leere Stelle hinterließen. Ein hungriger, unendlich tiefer Brunnen, in den das süße Gefühl der Hingabe floss, über den Rand trat, und mitten in ihren Brustkorb heruntertropfte. Still und immer noch voller Verlangen betrachtete sie seinen Körper, der immer noch nicht ganz hier zu sein schien, noch nicht bei ihr, noch abwesend in seiner Euphorie und leicht zitternd. Im Augenwinkel erhaschte sie sein Gesicht, den extatischen Ausdruck darin, und es wurde ihr bewusst, sie wusste es ganz sicher, dass sie jetzt, in diesem Moment auch glücklich war. Gleich aber öffnete er die Augen und blickte zu ihr herunter. Er sah sie an. Er war da.
Nun erhob er sich vom Sitz und wirkte so groß auf einmal. Gerade in seinen Armen, in dessen engsten Umarmung fühlte sie sich klein, winzig klein, ein Zwerg. Auch wenn er es offensichtlich eilig hatte, küsste er sie noch innig und lang, und sein Atem glühte vor Gier wie im Fieber, und sie begriff, dass er ihre Nähe genoss, wirklich genoss. Vielleicht liebte er sie sogar so sehr, wie sie ihn. Wie konnte sie nur so schnell glauben, dass der Band zwischen ihnen, dieses Etwas, was sie früher als unzerstörbar angesehen hatte, als eine Art unerschütterlicher Stabilität verstand, abreißen konnte. Warum hatte sie, die Verräterin, gezweifelt. Aber er strich sie am Nacken zärtlich und geduldig, beinahe so als ob er sie verstanden und besänftigen wollte, so lange strich er, bis sie sich entspannte und ihre Wangen glühten. Dann lachte er kurz auf und verkündete, sei sie jetzt seine Schülerin. Nun dürfe er sie offiziell unterrichten. Die Prüfung, die Ian für ihn vorbereitet hatte, hatte er bestanden. Wo denn Ian jetzt sei? Gehe es ihm gut?

EsNine übernahm die Flugkontrolle als sie das Cockpit verließen. Bis zur Landung blieb nicht viel Zeit und Torryn brauchte dringend eine Dusche und frische Kleidung. Solange würde Iouna in der Schleuse bleiben. Verwundert stellte sie fest, dass Nath’sin immer noch in der Ecke saß. Genau in der gleichen Ecke, in der sie ihn zuletzt gesehen hatte.

„Hast du die Kojen nicht gefunden? Wolltest du nicht dringend schlafen?“ sagte sie gereizt. Der Twi’lek begann sie zu stören.

„Warum denn so unfreundlich? Was habe ich nur falsch gemacht?“ Nath’sin erhob den Kopf und ein breites Grinsen verzerrte sein Gesicht. Mit einem Sprung stand er auf und ging rasch auf sie zu.
„Ich habe versucht zu schlafen, konnte aber nicht, so habe ich mich doch hier hingesetzt. Iouna…“ er senkte die Stimme, die auf einmal einen eindringlichen Klang annahm. „Mir geht es nicht gut. Ich will ehrlich sein. Mir ist ganz schlecht. Kotzübel. Ich leide an einer Reisekrankheit.“

Prüfend musterte sie sein Gesicht. Zwar war er nicht abgeschirmt und sie konnte tatsächlich etwas Übles spüren, vor allem diese unerträgliche, ansteckende Angst, die er in sich trug, aber da war noch etwas anderes. Dunkles, Beunruhigendes. Gefährliches. Dieses Etwas entglitt ihr jedes Mal, als sie versuchte sich darauf zu konzentrieren, es zu erfassen, es war ein aalglattes Ding. Warum nur hatte sie gegen Nath’sins Mitnahme nicht schon vor dem Flug protestiert.

„Du sagst nicht die Wahrheit.“ stellte sie irritiert fest. „Was willst du wirklich?“
Schon im nächsten Moment hörte sie, dass das Wasser in der Nasszelle aufhörte zu rauschen. Bald würde Torryn bei ihr sein. Am Besten würde sie ihn sofort darum bitten, den unerwünschten Gast baldigst abzusetzen.
Schweigend und tief in seinen Gedanken versunken verharrte der Twi’lek vor ihr. Hilflos bemühte er sich, sich vor Iouna abzuschirmen. Sie schmunzelte, er war nicht zu retten. Aber als sie versuchte an ihm vorbei ging, - zu ihrem Spind wollte sie gehen, um nachzusehen, ob ihre Waffen noch da waren, ob alles noch da war, ihrem komischen Gefühl folgend, ob ihr Comlink, das Vibroschwert, alles andere, was sie besaß, da waren - da stellte er sich ihr im Weg.

„Warte!“ Nath’sins schlanke, makellose Hand berührte zaghaft ihr Handgelenk, dann wanderte sie langsam, klebrig und rauh wie eine Vogelspinne zu ihrem Oberarm hoch. Dann schloss sie sich fest um ihn, der Zeigefingernagel hinterließ eine brennende Spur auf der Haut.

„Ich habe es mir doch anders überlegt. Ich muss dringend zurück. Ich habe vergessen, dass ich auf Korriban noch etwas erledigen wollte.“

Iouna riss den Arm aus seinem verkrampften Griff.

„Reiß dich zusammen. Das hättest du dir schon früher überlegen müssen. Jetzt ist es zu spät. Das weißt du ganz genau.“

Nath’sin Gesicht veränderte sich im Nu, er sah auf einmal erbärmlich aus. Eingefallen, krank. Der undurchschaubare, düstere Glanz in seinen Augen verhieß jedoch nichts Gutes. Iouna entschloss sich auf ihre Intuition zu vertrauen. Auf diesen harten kalten Angstknoten, der sich in ihrem Bauch unweigerlich bildete, wenn sich der Twi’lek in ihrer Nähe befand.

„Wir landen gleich. Hörst du?“ sie hielt den Atem an, horchend starrte zur Decke, konzentriert auf das Summen der Turbinen, das eine beruhigende Wirkung auf sie hatte.

Nun betrat Torryn die Schleuse. Sofort reichte er ihr das Vibroschwert, auch sie durfte jetzt im Orden ihre Waffen tragen, sie war seine Schülerin und stand in seinem Schutz. Nicht nur die Anwesenheit von Torryn, sondern auch die angenehme Kühle der Vibroschwertklinge, die sich an ihr Bein schmiegte, versetzte sie in gute Laune. Beschwingt näherten dich die Drei dem Eingangsbereich des Ordens. Torryn erinnerte Iouna daran, sich abzuschirmen. Am liebsten würde sie ihn küssen, das tat sie doch längst, wusste er noch nicht, dass das Abschirmen bereits zu einer Selbstverständlichkeit für sie geworden war.
Im Eingangsbereich zeigte sich ein Bild der Verwüstung. Es stank nach Rauch, als ob hier eine Explosion stattgefunden hätte. Alarmiert lief Torryn zu einer Gruppe von Menschen, die sich inmitten der Ruine versammelt hatten. Sie blieb bei Nath’sin einige Schritte zurück. Und als ob er nur darauf gewartet hätte, trat der Twi’lek ihr so nahe, dass sich ihre Schulter berührten. Knurrend blieb sie stehen, drehte sich zu ihm und sah ihm fordernd in die Augen. Er solle endlich Abstand von ihr nehmen. Ferner, solle er sich sofort abschirmen und froh sein, hier überhaupt sein zu dürfen. Erneut huschte dieses seltsame Grinsen über sein Gesicht und plötzlich bohrte sich die tödliche Kälte eines Blasterlaufs in ihren Bauch. Noch bevor sie den Lauf von sich stoßen konnte, griff er sie um die Schulter, schob von sich und drückte mit dem Körpergewicht an die Wand.


„Bist du jetzt ruhig, oder ich erschieße dich.“

„Was zum….?“

„Ich will zum Schiff.“
Fiel er ihr hastig ins Wort. „Du kennst den Code. Verrate ihn, oder du stirbst.“

„Wenn du abdrückst, erfährst du den Code nie.“
Tränen schossen ihr in die Augen, der scharfe druck der Waffe schmerzte, bald glaubte sie ihre Rippe brach. Durch den Tränenschleier suchte sie Torryn, aber er stand zu weit, um sie wahrzunehmen. Sofort schickte sie ihm eine mentale Nachricht, aber sie prallte von ihm ab. Er war abgeschirmt und zu sehr auf die vor ihm versammelten Personen konzentriert. Mit nur einem Ruck schaffte Nath’sin sie aus dem Sichtfeld der anderen zu schieben und forderte immer wieder, immer wieder, zum Schiff, zum Schiff. Den Lauf drückte er immer fester in ihren Bauch, sie bekam kaum noch Luft. Aber Nath’sin wurde fahriger. Es lief wohl nicht so, wie er sich das vorstellte. Sie schwieg. Sie wartete. Geduldig, geduldig, regungslos, konzentriert bis an ihre Grenzen, auf einen Fehler seinerseits wartend. Einen Fehler, den einen Moment seiner Unaufmerksamkeit.

Plötzlich ertönte ein schrilles, ein furchtbares Lachen in der Ferne, dem ein grelles Knistern folgte und markerschütternde Schreie eines Mannes. Nath’sin zuckte unwillkürlich, auch ihn hatte die finstere Ausdünstung der geballten Macht erreicht. Ein Geruch des verbrannten Fleisches. Das war der Moment, auf den sie wartete. Blitzartig schlug sie mit der Faust gegen Nath’sins Waffe, in der gleichen Sekunde schoss sie die Machtfühler durch seine dünne Haut, griff nach den Eingeweiden und zog sie fest zu. Er schrie auf und von unsäglichen Schmerzen durchdrungen, ging zu Boden. Das Dunkel pulsierte in ihren Schläfen als sie in das sehnige, schleimige Gewebe die Spitzen der Fühler hineinbohrte, bis zum Bersten schlug das Dunkle in ihrer Brust als sie fühlte, wie sich der Bauchraum mit Blut langsam füllte. Wie im Trancezustand bewegte sie sie, suchte planlos nach einer Erlösung in der Macht, aber die Fühler schienen sich immer mehr zu verselbständigen, sich ihrem Willen zu entziehen. Nath’sins Augen bewegten sich rasch, panisch, nach links suchend, nach rechts, aber sein Blick sagte nichts, und wenn er doch etwas sagte, was es kein Satz, nur eine Frage, auf die es keine Antworten geben würde. Zwei Fragezeichen in seinen erloschenen Gesichtzügen, denn er verstand nichts mehr, die Aussicht zu sterben beschäftigte ihn. Aber sie wollte doch nicht, dass er stirbt, er nicht, sie würde keinen Schwächeren töten wollen. Sie wandte den Kopf von ihm ab, von dem Twi’lek, dessen Namen sie schnell vergessen würde. Dann zog sie ihre Machtfühler aus ihm heraus. Sei still, sei endlich still. Stirb nicht. Hör auf zu schreien. Die Machtfühler schrumpften, verkümmerten, verschwanden. Nath’sins Körper erschlaffte. Seine Augen erstarrten. Noch eine Weile betrachtete sie seine winzigen, erloschenen Pupillen, den schmerzlich verzerrten Mund. Er lebte nicht mehr. Sie wollte das alles doch nicht! Wach auf, Nath’sin, wach auf, du verdammtes Arsch.loch! Wimmernd erhob sie sich, wischte mit dem Ärmel die Tränen ab, die gegen ihren Willen liefen. Es war nur Abwehr. Nur Abwehr, mehr nicht! Sie drehte sich um und rannte weg, lief um die Kurve, stolperte durch den ganzen Eingangsbereich, da am Ende stand Torryn. Atemlos stellte sie sich hinter seinem Rücken und wagte einen Blick über seine Schulter. Vor ihm befand sich eine Kreatur (Chiffith), die ihr irgendwie bekannt vorkam, aber diesmal hatte sie keine Angst.


[Bastion – Orden der Sith – Eingangsbereich – Torryn(Tier), Iouna, Chiffith]
 
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[Bastion-Sith-Orden-Trainingsraum 3] Wrath und Chratis

Vor Chratis geistigem Auge bildete sich jener Tag wieder ab, an dem die Sith auf seinem Heimatplaneten ankamen und sein Dorf vernichteten. Chratis hatte es mehrfach immer wieder versucht die Jedi dazu zu bringen ihnen zu Hilfe zu eilen. War nicht das die Aufgabe der Jedi? Die Schwachen zu beschützen? Aber sie taten nichts. Nichts! Wegen den Jedi wurde seine Familie, sein Dorf, seine ganze Existenz vernichtet! Es war die Schuld der Jedi!

Der Hass in Chratis erwachte langsam wieder. Es war erst nur eine kleine Brise, doch als Wrath drohte, noch weiter in seine Gedanken vorzudringen, wurde aus der Brise ein Sturm. Ein gewaltiger Sturm, der sich in einer mächtigen Machtdruckwelle gegen Wrath und einem Schrei entfaltete.
Die Druckwelle schleuderte Wrath gegen eine der Trainingswände. Der Aufprall brachte die Wand zum Bröckeln. Ebenso hörte man den Schrei im Trainingsraum, aber auch auf den angrenzenden Gängen.
Dazu kam noch, dass Chratis es endlich geschafft hatte seinen Hass so zu bündeln, dass er Wrath aus seinem Kopf verdrängt hatte.

Angestrengt, immer noch schwitzend stand Chratis schwer atmend mit zu Fäusten geballten Händen in der Mitte des Raumes und schaute seinem Meister tief in die Augen.


[Bastion-Sith-Orden-Trainingsraum 3] Wrath und Chratis
 
[Bastion – Sith Orden – Eingangsbereich – Torryn(Tier), Iouna, Chiffith, Merkuzio, Darth Torment (NPC)]


Dieser merkwürdige Mensch, der vor Chiffith saß, die zerstörte Einrichtung, der beißende Geruch nach Verbranntem und Geschmolzenem. Das alles wirkte nicht wirklich, nicht echt, aber war es offensichtlich doch.
Torryn musterte den Menschen. Eine Bestrafung für das, was hier geschehen war, war unabdingbar. Eine gute Gelegenheit Chiffith zu demonstrieren, wie weit es der neue Sith-Krieger gebracht hatte. Er spürte den Anflug von Neid im Lamproiden. Eigentlich hatte Torryn nur Glück gehabt, dass Ian, Darth Keebo zur rechten Zeit auf ihn aufmerksam geworden war und das sie es tatsächlich miteinander ausgehalten hatten, viel gemeinsam erlebt und überlebt hatten, trotz aller Differenzen. Hoffentlich würden sich ihre Wege nicht so schnell wieder kreuzen, denn als Freunde hatten sie sich nicht getrennt, sondern aus einer Notwendigkeit heraus.

Die Macht in Torryn wuchs. Er würde den Menschen mit der Macht an seinen Handgelenken packen und dann langsam hoch ziehen, schweben lassen. Sein eigenes Gewicht würde dann langsam durch den Zug des eigenen Körpergewichts die Oberarme auskugeln lassen, wie auf einer archaischen Streckbank. Doch bevor Torryn zu seiner Bestrafung ansetzen konnte, trat jemand aus dem Schatten, den Torryns Sinne nicht wahrgenommen hatten. Eine mächtige, dunkle und zornige Präsenz enttarnte sich, eine verhüllte Gestalt, dessen innere Dunkelheit mit den Schatten verschmolz und die sofort die Bestrafung des Menschen übernahm.

Torryn trat einen Schritt zurück, als die ersten Machtblitze den Körper des Menschen durchzuckten und sein Fleisch dampfen ließen. Nach dieser Attacke flog der Körper an die verbrannte Wand, knallte dagegen und sackte zu Boden. Die nächste Lafette von Blitzen schlug ein. Der Gestank von verbranntem Haar mischte sich mit dem Geruch von gegrilltem Fleisch. Fasziniert von dieser Orgie des Leidens beobachtete Torryn die Arbeit des fremden, mächtigen Sith. Torryns Sinne konnten erkennen, dass der Mensch sogar noch lebte, als der Sith dessen teilweise verkohlten Körper vor sich schweben ließ und abtransportierte. Er wollte die lebenden Überreste zu einer Person namens Shim’rar bringen.

Gekommen und gegangen war dieser mächtige Sith, der wie ein gnadenloser Orkan über den fremden Menschen hinwegfegte und ihn fast hinrichtete. Torryn hatte noch nicht einmal ansetzen können, um auf Chiffith einzugehen und was war mit Iouna? Sie stand neben ihm, hatte sich ihm genähert und er hatte es nicht bemerkt. Das war bereits das zweite Mal, wie schon einmal im Trainingsraum geschehen. Sie hatte scheinbar eine Fähigkeit diesbezüglich, die sie unbewusst einsetzen konnte. Iouna überraschte ihn immer wieder und wie sehr er ihre Nähe genoss. Torryn sog ihren Geruch ein. Das Verlangen nach ihr wuchs. Tier wartete schon ungeduldig. Aber da war noch etwas anderes, dass sie ausdünstete. Verwirrung. Schuld. Es war etwas passiert. Wo war eigentlich der Twi’lek? Er war nicht bei ihr und wo er abgeblieben war, war Torryn mehr als egal. Es war ein Gefallen gewesen, ihn mitzunehmen. Er war verantwortlich für sich selbst, wenn er das nicht konnte, war das sein Problem.

Torryn blickte kurz zu Iouna, die bewaffnet neben ihm stand und Schweißperlen auf der Stirn hatte. Sie hatte sich angestrengt. Seine anderen Sinne, ließen ihn Fäden des Dunkels bei ihr sehen. Iouna hatte die dunkle Seite der Macht in sich hervorgerufen und benutzt. Seine Schülerin machte jetzt schon Fortschritte. Das Mädchen, das sich für einen Jungen aus der Vergangenheit schuldig fühlte, hatte es hinter sich gelassen, war zu jemand anderem geworden, düster, kraftvoll. Er liebte diese Frau, auch, wenn sein Meister dies immer wieder als Schwäche abtat. Es war so und blieb so.

„Das ist Iouna“, sagte Torryn ruhig zu Chiffith, „ Sie ist meine Schülerin.“

Die Worte sollten beim Lamproiden wirken, denn im Gegensatz zu ihm, war Torryn bereits einen Schritt weiter gekommen. Aber der Lamproide hatte etwas, das Torryn nicht hatte, das wirklich animalische, das, was ihn mehr zum Tier, zum Jäger machte, als zum Menschen, der seine Instinkte verloren hatte. Torryn war dabei, diese Instinkte wieder zu entdecken, die Macht half dabei, aber der Lamproide hatte sie bereits von Geburt an, musste nicht auf die Macht vertrauen, um Sinne zu entwickeln, die mehr sahen, mehr wahrnahmen. Chiffith war schon ein erstaunliches Geschöpf. Geschaffen für die Jagd, aber wie würde er sich gegen Lichtklingen oder Blasterbeschuss wehren. Vielleicht sollten sie später einmal zusammen die Trainingsräume aufsuchen, wenn Iouna ihre eigene Waffe konstruiert hatte und sie ausprobierte. Mit dem Schwert konnte sie umgehen, aber ein Lichtschwert zu führen war schon anders und eine Trainingswaffe war eine Trainingswaffe. Darth Keebo hatte Torryn auch schon früh eine richtige Lichtwaffe bauen lassen, bevor sie nach Telos flogen. Iouna sollte auch entsprechend gerüstet sein. Konnte ein Lamproide ein Lichtschwert führen? Torryn bemerkte, wie ihn diese Frage faszinierte.

„Wir werden einige Zeit hier auf Bastion sein und uns der Macht widmen. Aber zunächst wird sie ihre eigene Waffe bauen. Sie soll gleich mit einem richtigen Lichtschwert trainieren“
, fuhr Torryn fort und blickte noch einmal zu Iouna, ließ seinen Blick länger auf ihr ruhen, „Dieser Lamproide hier ist Chiffith, wir kennen uns aus der Zeit, als ich noch Jünger war.“ Er lächelte.


[Bastion – Sith Orden – Eingangsbereich – Torryn(Tier), Iouna, Chiffith]
 
[Bastion | Sith-Ordensgebäude | Gänge | Ort der Explosion] Chiffith, Merkuzio, Torryn, Darth Torment

Die Strafe, die den Bombenleger traf, war ebenso grausam, wie sie unerwartet kam. Der Vollstrecker hatte sich bis zum letzten Moment gründlich verborgen. Während Chiffith die Präsenz Torryns sofort wahrgenommen hatte, diesen Mann hatte er überhaupt nicht bemerkt. Weder mit seinen weltlichen noch den Machtsinnen. Der Sith war einfach aus den Schatten aufgetaucht und hatte damit begonnen, den Eindringling in einer Weise zu malträtieren, wie der Lamproid es noch nicht gesehen hatte. Einen solchen Ausbruch zerstörerischer Energie hatte er zwar nicht für unmöglich gehalten, doch Zeuge davon geworden war er noch nicht. Neugierig sog er die zahlreichen Sinneseindrücke in sich auf, während die Blitze den Menschen regelrecht brieten. In den beißenden Geruch des Qualmes ringsum mischte sich eine weitere Note, die von verbranntem Fleisch, Haar und Kleidung. Die Hitzeentwicklung war immens, wie Chiffiths feiner Temperatursinn gründlich dokumentierte. Der Anblick war ebenfalls kurios. Angeekelt fühlte er sich hingegen überhaupt nicht. Er fand diese Art der Strafe sehr passend. Sie rundete eine amüsante und aufschlussreiche Begegnung perfekt ab.

Der Sith nahm sein Opfer (das erstaunlicherweise noch immer lebte, wie Chiffith durch dessen blasenschlagende Haut hindurch an der Wärmesilhouette des pulsierenden Blutes erkannte) mit sich fort. Er wollte es zu Shim'rar bringen, zu eben jenem Sith, den zu jagen der Fremde gekommen war. Der Adept konnte sich vorstellen, dass die Strafe noch nicht beendet war. Womöglich stand dem Kerl das Schlimmste noch bevor. Mit Schaudern erinnerte sich der Lamproid daran zurück, wie Draconis ihm seinen eigenen Tod vorgegaukelt hatte. Nun lief ihm doch ein Schauder über den langen Rücken.

Nach dieser Unterbrechung wandte er sich wieder Torryn zu. Mit einem leisen Anflug von Häme registrierte er, dass dieser sich von der Anwesenheit der Frau neben ihm ein wenig überraschen ließ. Chiffith war sie nicht entgangen. Obwohl der glatzköpfige Mensch in seiner Ausbildung weiter fortgeschritten und in der Hierarchie mindestens eine Stufe nach oben geklettert war, konnten seine Fähigkeiten also wohl noch nicht perfekt sein.

Mit ruhiger Stimme stellte Torryn sie als seine Schülerin vor. Sie hieß Iouna.


»Und ich bin der Schüler von Darth Draconis«, antwortete er zischelnd. Er stellte sich keineswegs aus reiner Freundlichkeit vor. Ihm ging es vor allem darum, klarzustellen, dass auch er Fortschritte gemacht hatte und bei weitem nicht mehr der unbedarfte Jünger war, als den ihn Torryn zuletzt in Lo'Tsodnuths Kammer gesehen hatte.

Auf die Auskunft, dass sie sich für ihr Training sofort ein tödliches Lichtschwert konstruieren sollte, antwortete er:


»Ich hoffe, sie schneidet sich damit nicht ihre schmalen Hände ab.«

Die Erinnerung an Kezias Klinge, die seinen Körper durchbohrt hatte, war wieder frisch.

Er konnte sich die schlanke Frau wirklich nicht als Kriegerin vorstellen. Sie hatte eindeutig etwas an sich - vielleicht den Hinweis darauf, dass die Macht in ihr steckte, so genau konnte Chiffith es nicht sagen. Aber mit besonderer körperlicher Stärke schien sie nicht gesegnet zu sein und selbst wenn sie für menschliche Maßstäbe noch so flink und geschmeidig war, konnte ihn das wohl kaum beeindrucken.

Mit einer schlängelnden Bewegung näherte er sich den beiden bis auf kurzen, gerade noch respektvollen Abstand. Er lag dicht auf dem Boden und die lange Zunge schnellte aus dem gifttriefenden Maul, bis auf wenige Zentimeter an Iounas Füße heran. Er nahm ihren Geruch auf und ordnete ihn rasch ein. Dann richtete er seinen Oberkörper auf. Der kleine Kopf mit den vier schwarzen, dolchartigen Fängen, den beweglichen Sehtentakeln und der immer wieder hervorbleckenden Zunge kam nicht bis auf Augenhöhe mit Torryn und Iouna, sondern starrte von unten zu ihnen empor.

»Ich kenne dich«, fauchte er in Richtung der Frau. »Du hast mit meinem Meister gestritten. Das ist noch nicht lange her.«

[Bastion | Sith-Ordensgebäude | Gänge | Ort der Explosion] Chiffith, Torryn, Iouna
 
[Bastion – Orden der Sith – Jünger Quartiere – Suna Varik und andere Jünger]

Die schuppige Bestie vor ihr brüllte Suna entgegen. Sie war groß, weit größer als sie selbst, groß, massig und stark. Reihen rasiermesserscharfer Zähne schienen nur darauf zu warten ihr Fleisch zu zerreißen. Suna’s Atem ging hektisch und rasselnd, sie war der Erschöpfung nahe. Der Kampf wogte bereits viel zu lange und sie schien immer mehr unterlegen zu sein.
Schon schien sich in das Brüllen der Echse ein neuer Unterton zu mischen den die junge Miraluka augenblicklich als Häme identifizierte. Dieses Monstrum verspottete sie, lachte ganz offensichtlich über ihre Schwäche… Schwäche… sie würde sich ihre Niederlage wohl eingestehen müssen. Der Gedanke schlich sich wie Gift in ihren Geist, flüsterte von Bedeutungslosigkeit und traf sie wie ein Blitz.

In diesem Moment erwachte die Wut.

Eiskalte Wut die ihren Geist, ihr Herz, jede Ader ihres Körpers durchströmte. Ihr Atem wurde ruhig, Die verkrampften Kiefer entspannten sich und Suna richtete sich auf. Provokant langsam schwang ihre blutrot leuchtende Klinge herum und in Angriffsposition. Die riesige, übergroße Echse stieß ein bellendes Geräusch aus das wohl Belustigung ausdrückte und ging zum Angriff über. Das Monster hatte keine Ahnung was es erwartete. Suna’s Augen schienen zu Eis zu gefrieren und sich in ihren Feind zu brennen als sie mit wildem Knurren ansatzlos nach vorn stürmte mit einem hasserfüllten Schrei dessen pure Energie die Bestie schlagartig nach hinten zu schmettern schien. Der riesige Körper geriet ins Straucheln und auf dem hässlichen Gesicht zeichnete sich ein Ausdruck von Überraschung, schließlich Schrecken und dann nackter Panik ab. Es war bereits zu spät denn die Miraluka war mit übermenschlicher Geschwindigkeit auf Schlagdistanz heran. Wie ein blutroter Blitz fuhr die wütend glühende Klinge auf die Echse nieder und vernichtete sie mit einem einzigen Schlag.



Suna fuhr schlagartig hoch und konnte gerade noch ihren eigenen Schrei verhallen hören als sie plötzlich erwachte. Nur einen Augenblick später kam der Schmerz, sehr real diesmal, und schrie durch ihr Gehirn sie möge doch solch abrupte Bewegungen lieber bleiben lassen. Sie keuchte unwillkürlich auf und krümmte sich zusammen. Hatte sie tatsächlich geträumt ihren Feind mit ihren Augen zu durchbohren? AUGEN? Automatisch fuhr ihre Rechte zu ihrem Gesicht wo sie wie zu erwarten abgesehen von einigen Schwellungen und Schrammen nur die üblichen Stoffbahnen vorfand. Bei der Macht was für ein Schwachsinn… als ob ihr über Nacht Augen wachsen würden nur weil sie einen Trandoshaner erschlagen hatte.

Der Kampf! Sie wurde sich plötzlich bewusst, dass sie auf einer Liege erwacht war und sofort richtete sie ihre Sinne nach außen. Die Straßen hatten sie gelehrt jederzeit auf ihre Umgebung zu achten und sie ohrfeigte sich mental selbst für ihre Nachlässigkeit.
Tatsächlich befanden sich einige wenige Leute in ihrer Nähe, in diesem Raum der ihr so gänzlich unbekannt vorkam. Einige davon warfen ihr Blicke zu, manche starrten sekundenlang, andere hatten nur ein kurzes, verächtliches Grinsen für sie übrig. Offensichtlich hatte hier jeder besseres zu tun als sich lange um sie zu kümmern.
Suna stützte sich ab und ihre Hand fühlte Stoff. Sie blickte neben sich auf die Liege und bemerkte eine Robe und ein Datenpad die nur auf ihr Erwachen gewartet zu haben schienen. Ihre Überraschung stieg mehr und mehr. Wo, bei allen Bestien, war sie hier gelandet???
Misstrauisch nahm sie das Datenpad zur Hand und versicherte sich noch einmal kurz, dass niemand in ihrer unmittelbaren Nähe war bevor sie wie selbstverständlich den Sprachausgabemodus des Gerätes aktivierte und auf niedrige Lautstärke einstellte.

Eher knapp und mit geradezu nervtötender Effizienz wurde sie im Tempel des Ordens der Sith auf Bastion willkommen geheißen und zu Leistungen beglückwünscht die wohl die Aufmerksamkeit eines Ordensmitglieds auf sie gezogen hätten. Die künstliche Stimme erklärte ihr, dass sich hier ihre Schlafstätte befand und ihr ansonsten alle Räumlichkeiten, Lehr- und Trainingseinrichtungen zur Verfügung standen die den Jüngern als Angehörigen des niedrigsten Ranges an diesem Ort zugänglich waren. Ein entsprechender Lageplan sei im Anhang dieser Nachricht zu finden und Verstöße gegen die Regeln des Ordens (ebenfalls im Anhang zu finden) würden von höherrangigen Mitgliedern streng bestraft.

Sith? Dieser düstere Geheimbund über den man munkelte, dass seine Mitglieder hinter den Kulissen des Imperiums die Fäden zogen? Die machtvolle Organisation der angeblich Gerüchten zufolge der Imperator selbst vorstand? Deren Mitglieder die Macht zu nutzen verstanden und gewissermaßen als Gegenspieler der Jedi galten? Dieser Orden sollte sich dazu herabgelassen haben sie, ein Straßenkind, eine Kriminelle, in seine Mitte zu bringen? Entgeistert ließ sie für einen Augenblick das Pad sinken bevor sie wieder im Stande war ihren Mund zu schließen. In einem plötzlichen Anflug irrationaler Wut ob ihres mangelnden Verständnisses für die Situation wollte sie das Gerät an die nächste Wand schleudern doch schon im Ansatz der Bewegung machten sich wieder die Schmerzen bemerkbar die ihr den Atem zu rauben drohten. Auf ihrem Rücken prangte immer noch die Schnittwunde und sie hatte den dringenden Verdacht, dass mindestens eine ihrer Rippen in Mitleidenschaft gezogen war. Den aufkeimenden Kopfschmerzen und dem leichten Schwindelgefühl nach zu urteilen hatte sie außerdem nicht nur auf Grund von Erschöpfung das Bewusstsein verloren. Nein, jetzt war nicht die Zeit für solche kindischen Ausbrüche.

Suna beschloss die Sache zunächst mal pragmatisch anzugehen, konsultierte noch einmal das Datenpad, legte sich die frische schwarze Robe über einen Arm und stand auf. Als sie sich sicher war sich auf den Beinen halten zu können machte sie sich vorsichtig auf den Weg in Richtung Krankenstation.


[Bastion – Orden der Sith – Gänge – Suna Varik]
 


Bastion -:- Tempel der Sith ~ Meditationskammer -:- Crole & Lisha​

Es war still geworden. Und eben jene Schweigsamkeit war eine Wohltat, im Gegensatz zu dem chaotischen Gerufe in den verwinkelten Gassen der Städte, Coronet, Bastion.
Nein, es war gut so. Und diese seltsame Stille wahrte auch selbiges Gemunkel über die mystische Atmosphäre des Ordens, von dem jeder in der Galaxis zu wissen schien, und auch wieder nicht. Von einer Sache, die man normalerweise lieber verschwieg – es gab schließlich noch so viele andere Dinge, um die man sich – urplötzlich – zu sorgen hatte!

Die Corellianerin nickte stumm zu den Erklärungen des dunklen Novizen, war froh, dass sie das Glück hatte, an ihn geraten zu sein. Selbst wenn er sich lediglich als fortgeschrittenen Schüler ansah, erklärte er gut. Nach dem Reinfall auf Korriban, dem Beinahe-Tod in dem alten Grab und dem kopflosen Werfen kleiner Gesteinsbrocken nach einem mehr als fünf Meter großen Ungetier endlich einen Einblick auf das große Ganze zu bekommen – selbst, wenn es nur ein kurzes Spicken über den Tellerrand war – erleichterte dennoch ungemein. Es war der erste richtige Anfang, und wenn sie selbigen jetzt schon verpasst hätte, würde sich der Weg durch den Orden umso länger hinziehen. Mehr konnte sie auch nicht sagen, besser, sie verarbeitete das Ganze im Hinterkopf und
versuchte von nun an, sich von den verschiedenen Ansichten der einzelnen Sith ein eigenes Bild zu formen. Was sicherlich nicht ganz leicht war, aber anscheinend doch die sicherste Weise, sich eine klare Vorstellung zuzulegen.

Nach den darauf folgenden Worten legte die Diebin ihren Kopf schräg, dachte kurz an die riesige Büchersammlung zurück, nickte. Ja, die gesamten Autobiographien, Bücher und Datenpads hatte sie ebenfalls noch nicht beachtet – die ein oder andere Lehre ließe sich sicherlich auch daraus ziehen! Der Grundbaustein zu einem neuen Ziel war gelegt.


„Ich bin bisher lediglich einmal in der Bibliothek gewesen. Keine Ahnung, wie man sich dort zurecht finden soll, aber anscheinend sind die neuen Exemplare eher darauf bedacht, klaren Erklärungen auszuweichen. Vielleicht finde ich einmal die Zeit, mich durch die einzelnen Epochen durch zu arbeiten und einen passenden Schriftsteller zu finden, der meine Denkweise teilt!“

Obwohl sie sich nicht daran erinnern konnte, jemals ein Buch in den Händen gehalten zu haben.
Generell war ihre Erinnerung doch ziemlich dürftig, was die eigene Vergangenheit anbelangte. Unruhig rutschte die Diebin hin und her, versuchte, die kalten Steine, die sich ihr in den Rücken bohrten, zu ignorieren. Es dauerte dennoch eine Weile, bis Lisha das erste Mal wirklich mit den Stimmen, wie sie die Macht gedanklich getauft hatte (der Titel 'Macht' erschien ihr etwas fehl am Platze, denn was sie hier verübte, war lediglich ein Krümelchen dessen, was andere zu formen vermochten. Nein, vorerst musste sie sich den Stimmen unterordnen, die ihre Fantasie bedächtig nährten. Ob zum Guten oder zum Schlechten war dahingestellt.) in Verbindung trat.

Das erste Gefühl, dieses direkte Eintauchen, würde sie nicht schnell vergessen.
Ähnlich eines missglückten Kopfsprungs, bei dem der Blamierte nicht mit dem Haupt, sondern frontal mit dem gesamten Körper auf die Wasseroberfläche aufschlug und sich danach über knallrote Blessuren beschweren durfte.
Die ersten Versuche waren deprimierend. Und auch hier fand sie ein Vergleich: Als würde man in ein winziges Wasserbecken springen, worauf das gesamte Nass aus dem Kasten heraus katapultiert werden würde.

Es dauerte lange, bis ein Erfolg im Raum stand, mit einer quälenden Gemächlichkeit ließen sie die Stimmen eintreten, nur, um das Ganze abrupt von den eigenen, überraschten Gedanken unterbrechen zu lassen. Danach war es bei weitem leichter, aber wirklich beschleunigen ließ sich der Vorgang nicht, egal wie viel Hartnäckigkeit die Jüngerin dazu gab.
Und letztendlich war die Krönung der Anstrengung ein – unglaubliches – Rollen der Eisenkugel, die davor ruhig auf dem Boden gelegen hatte. Dennoch wirkte ihr Gegenüber zufrieden und auch sie gestattete sich ein kurzes Gefühl des Stolzes.


„Ich hoffe doch nicht! Hochmütig auf diesem niedrigen Rang macht mehr Feinde, als Freunde.“

Schmunzelte sie kurz, bevor sie mit größeren Augen die plötzlich abstrus in der Luft schwebenden Kugeln erfasste und zusah, wie sie sich geschwind um die eigenen Achsen drehten. Ihr Blick wanderte von dem Eisen zu Crole und wieder zurück. Sie konnte fast keine Anstrengung in seiner Körperhaltung erkennen, während er die Kugeln beinahe mühelos im Raum fliegen ließ.

„Bei dir sieht das so leicht aus!“

Bewunderte sie das kleine Spektakel kurz, während ihr Kopf noch nicht ganz verstand, wie normale, bodenständige Eisenkugeln unschuldig in der Luft herumhängen konnten!
Aber es schien kein einfacher Trick zu sein, nein, waren es doch die Stimmen, die dabei halfen.
Der folgende Ratschlag war einleuchtend, hatte sie soeben ja am eigenen Körper miterlebt. Durch rohe Gewalt konnte zumindest sie als einfache Anfängerin noch nicht viel erreichen.
Die Diebin nickte leicht.


„Ist gut. Ich weiß nur nicht, ob mich die ganzen Gedanken wieder ablenken! Hoffentlich wird das noch besser. Und hoffentlich kann ich das Ganze noch verstärken, viel anrichten kann man damit momentan nicht, zumindest angenommen. Ich hoffe, es stört dich nicht, wenn es noch einmal länger dauert!“

Und es dauerte. Nicht, bis sie die Kugel spürte, sondern auch, bis es überhaupt gelang, in das Stimmenwirrwarr einzutauchen, eins mit ihnen zu werden, wie manche sagen würden.
Blut schoss ihr in die Wangen, als die Minuten immer länger wurden und keinerlei Ergebnis zu verzeichnen war.

Erst, als auch der letzte Gedanke einer ungewohnten Stille Platz gemacht hatte, die ihren Kopf füllte, konnte die Rothaarige die Stimmen erneut fühlen, während sie ihren Geist in Beschlag nahmen. Zur Orientierung schlich sie in den Nebel hinein, der ihre Sicht verdeckte, tastete dabei stetig die raue Umgebung ab.

Eine Weile verging. Eine lange Weile! Dann erst konnte sie in dem dichten Schleier etwas wahrnehmen: Einzelne Geflechte zeichneten sich an, auf Croles Platz pulsierten sie stärker, als auf anderen Stellen.
Und die Kugel lag alleine und kalt vor ihr, gab hin und wieder schwache Impulse von sich, erinnerten entfernt an einen Herzschlag, obwohl es keineswegs ein Lebewesen war, lediglich ein einfacher Gegenstand. Keine Kuriosität oder anderweitiges Ominöses in der großen, weiten Moderne.

Und doch schwierig, näher zu kommen, das Etwas einzunehmen! Lisha dachte an die Worte des Novizen zurück. Keine Gewalt. Leicht gesagt... Während ein wenig Verzweiflung sich einen geeigneten Platz erschlich, arbeitete ihr Verstand beinahe schon ratternd, versuchte zu begreifen, welche Verbindung beim ersten Mal zwischen der Kugel und ihrer Macht bestanden hatte.
Der Weg, den Gegenstand an sie zu binden, schien zumindest nicht völlig falsch gewesen zu sein; fehlte ihr lediglich noch das Feingefühl oder war die Taktik vollkommen unnütz?

Langsam kringelten sich einzelne Fäden, tasteten die Oberfläche des Gegenstandes ab, wurden mutiger, besitzergreifender.
Da es der Rothaarigen unterbewusst offenbar leichter erschien, hob sich ihre linke Hand automatisch, verringerten den Abstand noch einmal, stützte die Bindung.
Sie nahm die Kugel genauer wahr, versicherte sich erst ein weiteres Mal der Stabilität vonseiten den Fäden - wie Lisha es sich erklärte – und bewegte das Metall probeweise.
Ein leises Rollen ertönte, ein kleines Lächeln brannte auf.

Einziger Störfaktor war das leichte Zittern, dass sich in ihren Fingern aufgebaut hatte. Wie zuvor schon folgte auch die Atmung, wurde einen Hauch schwerer.

Es war anstrengend, die wenige Logik, die sie sich bisher zusammengereimt hatte, über den Haufen zu schmeißen. Die Schwerkraft war anscheinend außer Kraft gesetzt, keine der normalen, physikalischen Regen waren mehr gültig.

Ein Bild formte sich in ihrem Verstand, Bewegungen folgten. Sie spürte, wie die Eisenkugel ebenfalls erzitterte, sich schwankend bewegte, willenlos erst in die eine, dann in die andere Richtung rollte. Aus dem vorigen schnellen Atmen wurde ein Keuchen, die Kugel stieg auf. Schrecklich langsam, hob sich dafür aber, stockte, zitterte, blieb in der Luft hängen.

Sie biss sich auf die Lippen, hielt unbewusst die Luft an. Ihre Hand hob sich weiter nach oben, Erleichterung, als das Stück Eisen es ihr gleichtat. Und dennoch waren es erst wenige Zentimeter, kaum sichtbar von oben! Höher ging es, während die Finger sich schon langsam verkrampften. Die Novizin bemerkte es erst gar nicht, konzentrierte sich vollends auf die Kugel, trieb sie an, gab ihr mit den Stimmen Rückhalt von unten her.
Es schien zu gelingen, bis ihre Konzentration langsam nachließ, sie sich daran erinnerte, Luft zu holen, und dabei das Stück vergaß.
Und die Kugel... sank? Stückchen für Stückchen. Nein... Doch nicht jetzt! Sie versuchte, möglichst schnell wieder die Oberhand zu erhalten, vergrößerte die Bindung, wollte die vorherige Ruhe behalten. Ob es das brachte? Nicht wirklich...

Bevor das Stück Metall den Grund berühren konnte, schlug eine Welle unkontrollierter Enttäuschung auf die junge Frau ein. Ja, das verdammte Stück hatte zumindest abgehoben, aber ihr Ziel, es wenigstens in die Nähe der Augenhöhe zu bringen, war gerade am Scheitern.
Bis ein plötzlicher, unkontrollierter Schub den mittlerweile fast verhassten Gegenstand so schnell beschleunigte, dass er nicht nur mit unglaublicher Geschwindigkeit nach oben schnellte und dabei jedwede Bindung zerriss - sie keuchte auf -, sondern auch unglücklich an der steinernen Decke abprallte, erst Crole an die Schulter krachte und ihr seitwärts auf das Haupt. Die Novizin zog scharf die Luft ein, tastete noch einmal nach der Bindung zwischen Eisen und Macht, aber da war nichts mehr. Rein gar nichts mehr.

Überrascht blinzelte die etwas neben sich stehende Corellianerin, sah erst zu der Kugel, berührte darauf ihren Kopf.


„...Was zum-?“

Fragte sie verwirrt und hing irgendwo zwischen dem Trancezustand und dem klaren Bewusstsein fest. Erst nach mehreren Sekunden schüttelte sie sich und sah zu dem Novizen herüber, begriff, was geschehen war.

„Oh... Mist. Alles in Ordnung?“

Das würde sicherlich einen blauen Fleck geben... Die Diebin stotterte eine Entschuldigung und versuchte, das Geschehen nachzuvollziehen.
Hatte sie gerade einem angehenden Sith einen Stein gegen die Schulter geschlagen? War sie wirklich lebensmüde?! Obwohl, Crole hatte ja schon einmal bewiesen, dass er sich von normalen Novizen unterschied.

Und absichtlich war es zumindest nicht geschehen, schließlich war es nicht ihre eigene Kraft gewesen, sondern die nicht ausreichende Kontrolle über den Gegenstand... was im Endeffekt dennoch auf sie zurück zu führen war!
So oder so, ihr war die Situation peinlich und eine Beule am Hinterkopf war nicht wirklich das, was sie sich unter dem Wort 'Erfolg' vorgestellt hatte.

Andererseits... der Ball aus Eisen war aufgestiegen! Er hatte geschwebt! Die Verbissenheit, ein Ziel zu setzen und es zu erreichen, war vielleicht nicht sonderlich klug, immerhin kam es doch darauf an, das Ding überhaupt erst einmal der Schwerkraft entgegen zu setzen.
Ein leises Glücksgefühl machte sich trotz der momentanen Verwirrung in ihr breit. Aber auch die Anstrengung. Und es hatte an ihr gezehrt, obwohl es nur eine kleine Kugel gewesen war.
Daran musste sie arbeiten. Würde sie auch.

Zumindest hatte die Novizin jetzt eine zweite Grundlage, an der sie arbeiten konnte, wenn ihr in einer ruhigen Minute zu langweilig wurde! Abwägend betrachtete sie den Menschen vor ihr und wartete auf die folgende Reaktion.


Bastion -:- Tempel der Sith ~ Meditationskammer -:- Crole & Lisha​
 
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Bastion – Orden der Sith – Gänge – Lo-Tsodnuth

Der Celegianer glitt durch die Gänge im weniger prestigeträchtigen Bereich des Ordensgebäudes und grummelte vor sich hin. Gleich zwei ranghöhere Sith hatten ihn beiseite genommen. Was war nur aus dem Orden geworden... Als er dazu gekommen war wäre sowas undenkbar gewesen.
Dass ein Sith von anderen zurechtgewiesen wurde war undenkbar, und nichts anderes. Undenkbar! Und doch war es passiert. Davon, dass seine Methoden den Orden schwächten hatten sie gesprochen und davon, dass er Neulinge besser behandeln sollte - Potential sei wichtiger als die geistige Grundhaltung, denn die könnte man formen, das Potential nicht.
Es machte Sinn, das musste der schwebende Sack zugeben.
Und natürlich hätte es keinen Sinn gemacht den beiden ihm überlegenen Kollegen direkt zu widersprechen. Genausowenig hatte er versucht die Tatsache zu relativieren, dass er von allen Sith im Orden die größte Ausfallquote an Jüngern hatte, die ihn für eine Prüfung aufgesucht hatten. War es etwa sein Fehler, wenn diese Jungspunde, geblendet von Hoffnung und dem Mysterium der Sith, nicht in der Lage waren auf ihre körperliche Eignung zu achten? Oder auf ihre geistige Flexibilität?
Er hatte immer hinter sich aufgeräumt, die Trainingsräume in denen er getestet hatte immer gesäubert - oder säubern lassen - und sich nie etwas zu Schulden kommen lassen. Er war sich auch ziemlich sicher, dass sich niemand von denen die er wieder hatte gehen lassen über ihn beschwert hatte. Wenn er jemand gehen ließ musste er intelligent genug sein um zu wissen wo es ungesund wurde.
Aber das... Als ob diese Jünger wichtiger wären als er, ein gestandener - oder besser geschwebter - Sith, jemand, der Jedi bekämpft und Gegner der Sith getötet hatte, manchmal sogar gleichzeitig. Er gehörte zu jenen, die den Willen des Imperators vollstreckten, zumindest das, was gut sein Wille sein könnte, und bisher hatte es immer funktioniert...
Lo realisierte nicht wie Jünger ihm auswichen, und der aufgeblasene Gassack der den Celegianer in der Luft hielt machte es ihnen genausowenig einfacher wie die herumfuchtelnden Tentakeln, das Äquivalent zu wildem Gestikulieren anderer Rassen.


Wo soll das alles noch hinführen?

philosophierte er laut und ohne irgendjemanden anzusehen oder auch nur zu bemerken. Er war hier, um sich abzuregen, sich abzureagieren. Natürlich ging man dann zu den Jüngern, dafür waren sie schließlich da. Aber genau das war es ja, weswegen er sich abreagieren musste - ihm war sehr eindringlich vermittelt worden, dass Jünger das Potential des Ordens darstellten - er konnte das Wort schon nicht mehr hören.
Er wollte ein paar Köpte zusammenhauen um sich besser zu fühlen, und er fühlte sich schlecht weil man ihm verboten hatte weiter Köpfe zusammenzuhauen. Mit einem Geräusch, dass die meisten zivilisierten Mitgliedern humanoider Rassen etwas unanständiges annehmen ließ seufzte der Nichthumanoide und wollte grade abbiegen, als vor ihm eine junge Frau (Suna) auftauchte. Ihre Augen waren verbunden, aber das musste kein Hinderungsgrund sein ihm auszuweichen. Er war nur auf der Suche nach jemandem, auf den er seinen Zorn bündeln konnte, und die Tatsache, dass er ihr keine Chance lies ihm auszuweichen - und beschlossen hatte ihr böse zu sein selbst wenn sie es tat - taten ihr übriges.
Doch im letzten Moment hielt er inne und atmete tief durch.


Kannst du mir sagen wo das noch hinführen soll? Ich meine, ich spüre, dass du Potential hast die Macht zu nutzen, aber wieso sollte ich dich nicht einfach...

Er gestikulierte bereits in Richtung Wand als er sich fragte ob es bereits “Vergreifen an den Ressourcen des Imperiums” war jemand damit zu bedrohen ihn irgendwo gegen zu schmettern.
Resigniert ließ er den Rand seines Schwebesacks hängen und setzte einen süffisanten Blick auf, den wohl außerhalb seiner Heimatwelt niemand als solches erkennen würde.
Immerhin lebte er lange genug unter drucklosen Beinbatzen um zu wissen, wie er seine Stimme klingen lassen musste damit man merkte wie er es meinte.


Was kann ich denn heute für dich tun? Irgendetwas bringen, dir vorsingen, für dich tanzen? Immerhin bin ich ein Sith, einer der Auserwählten der Macht und des Imperiums, soo kurz davor ein Vertrauter des Imperators zu werden, und ich stehe dir stets zu Diensten...

Und selbst das verschaffte ihm keine Erleichterung. Es war so frustrierend. Sicherlich, es hatte diesen subtilen Zug des Ordens schon immer gegeben, aber es war nie seine Art gewesen, und nur weil er es ein Mal übertrieben hatte... einige Male... Es war noch lange kein Grund von schöner Regelmäßigkeit zu sprechen.
Erneut seufzend sah er die junge Frau (Suna) an und fragte sich ob er glaubhaft darlegen konnte sie wäre von selbst gegen die Wand gelaufen. Bei seinem Glück gab es hier Kameras zum Schutz der Jünger oder sowas...


Bastion – Orden der Sith – Gänge – Suna Varik, Lo’tsodnuth
 
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