Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious, Nergal und davor Keebo, Cyna, Kossekos und Chiffith
Ein weiteres Wesen verharrte vor dem Thronsaal, wartete auf Einlass. Selbst wenn Darth Keebo ihn nicht kannte, so wusste er doch um die Rasse des anderen. Ein Lamproid. Ein mächtiges Wesen, von imposanter Größe und doch hatte der Executor das wurmartige Wesen nie zuvor gesehen. Auf zu vielen Planeten hatte er sich nach seiner Rückkehr befunden. Nun aber war er wieder auf Bastion und die Zeit würde zeigen ob er alsbald wieder von hie verschwinden würde.
Schweigend wartete er zusammen mit seiner Schülerin darauf, dass man ihnen Einlass gewähren würde. Ehe dies aber geschah, spürte Keebo eine ihm bekannte Präsenz, die immer näher kam. Die Echse. Die Worte, die Kossekos an den Sith richtete waren wie immer voller Hochmut und mangelten jedem Respekt. Auch den Lamproiden bezog er mit in seine Worte, titulierte ihn als Haustier Keebos. Ehe dieser etwas erwidern konnte wandte sich der Angesprochene allerdings selbst an die Echse, mit einer Antwort, die dem Sith durchaus gefiel. Die indirekte Drohung aber würde vorerst so stehen bleiben müssen. Hier war weder der richtige Zeitpunkt, noch der richtige Ort für ein Kräftemessen. Dennoch wandte sich nun auch Keebo an die Echse.
„Wenn er nicht dein Genick bricht“, dabei glitt sein Blick kurz zu dem Lamproid, „wird es früher oder später dein Hochmut, oder deine Dummheit tun. Lass dir den Rat geben vorsichtiger zu agieren, wenn du es zu etwas bringen möchtest. Sonst besiegelst du deinen Tod schneller als deinen Aufstieg. Schüre nicht fortgesetzt meinen Zorn, so wie du es auf Telos und Korriban getan hast, strapaziere meine Geduld nicht weiter. Das ist meine letzte Warnung an dich, Echse.“
Weder die Stimme des Sith, noch der Blick ließen einen Zweifel an dieser Aussage. Er hatte genug Geduld mit diesem störrischem Wesen bewiesen, genau wie er es mit Iouna getan hatte. Doch alles hatte seine Grenze und Kossekos bewegte sich gefährlich nahe an dieser. Ein anderer Sith hätte dem dummen Jünger schon längst sämtliche Knochen gebrochen. Darth Keebo hingegen hatte kein Interesse daran eine solche Sanktion zu erteilen. Was aber nicht bedeutete, dass sein Interesse hierfür nicht noch geweckt werden konnte.
Die Unterhaltung aber sollte beendet werden, als man sie in den Thronsaal hinein bat und so konzentrierte sich Keebo abermals darauf sich so gut es ihm nur möglich war, abzuschirmen. Noch nie war er in den Thronsaal getreten und noch nie hatte er in dieser Weise die Möglichkeit gehabt, dem Imperator gegenüber zu stehen. Jetzt aber rief er sie alle zu sich und als sie dort ankamen, war keiner so dumm auch nur eine provokante Handlung auszuüben. Sie alle, auch Keebo, knieten nieder und von der Feindseligkeit von eben, schien nichts mehr übrig zu sein.
Im Thronsaal selbst befand sich neben Darth Allegious noch ein anderer Sith (Nergal), den Keebo von Erzählungen kannte. Das Gesicht gezeichnet von der dunklen Seite, war er mindestens so auffällig wie Ranik, wenn auch deutlich stärker in der Macht.
Weshalb aber hatte der Imperator sie alle zu sich gerufen?
Chiffith war also der Name des Lamproid. Schüler des Draconis? Für einen winzigen Moment sah Keebo hinüber zu Chiffith, dessen Meister ihm wohl bekannt war. Ysims Schüler. Er prägte sich den Namen des Lamproiden ein, denn vielleicht war er ein wichtiges Bindeglied zwischen Draconis und seinem Erzfeind und würde ihm dabei helfen, seinen Erzfeind zu finden.
Chiffith jedenfalls sollte sich Torryn anschließen und was Kossekos betraf, so sollte er sich in einem Duell gegen Cyna messen. Keebo konnte nur hoffen, dass die Echse unterlag, alles andere würde dessen Hochmut nur weiter schüren.
Nachdem sie alle über ihre Aufgaben unterrichtet wurden, verließen sie den Thronsaal. Nur Keebo blieb zurück, sah sich Allegious und Nergal gegenüber, spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte, als Stille eintrat.
Noch immer wusste der Mensch nicht, weshalb der Imperator persönlich, ihn zu sich bestellt hatte. Was würde ihn erwarten? Der sichere Tod?
Allegious selbst durchbrach die Stille, als er zu sprechen begann. Der Bürgerkrieg, der das Imperium geschwächt hatte, die Rebellen, die einen Sieg nach der anderen errungen.
Was sie eine Erzählung aus der Vergangenheit begann, änderte sich rasch, als Allegious davon sprach, nicht untätig gewesen zu sein. Oh nein, er hatte sich in die Labore zurück gezogen um an etwas zu arbeiten, einem Virus, der aus Dunkelheit selbst bestehen musste. Und genau da sollte Keebo ins Spiel kommen. Zusammen mit anderen Auserwählten sollte er sich in republikanisches Gebiet begeben.
Von Frieden sprechen, damit der Virus eingeschleust werden konnte. Die Rebellen würden Coruscant zurück bekommen, zusammen mit der Seuche, die Allegious geschaffen hatte. Welch zweideutiges Wort Frieden in diesem Zusammenhang war.
Keebo sollte den Tod Überbingen. Den Tod über die Rebellen, so wie den Tod über belanglose andere Wesen, die dem Imperium dienten. Warum ausgerechnet er? Weil er den Tod über seine Familie auf Telos gebracht hatte?
Konnte Allegious das wirklich ernst meinen?
Er verlange von Keebo sich in das Gebiet der Feinde zu begeben um Schuld an deren Tod zu sein, weil er etwas überbrachte, dessen sie alle sich nicht wehren konnten? Gleichzeitig sprach er davon, dass sie ihre Hände in Unschuld waschen würde?
Ein unbehagliches Gefühl breitete sich in dem Menschen aus. Denn die Wahrheit war eine andere. Blut würde an seine Händen kleben und diesmal nicht das Blut seiner Familie, sondern das Blut Dutzender. Das Blut tausender. Keebo versuchte sich zu konzentrieren und die Contenance zu bewahren, auf keinen Fall zu zeigen, wie viel Unbehagen, wie viel Bestürzung diese Aufgabe in ihm auslöste. Warum er? Warum ausgerechnet er? Es war unumstritten, dass er sich dieser Mission nicht widersetzen konnte, wenn ihm an seinem Leben etwas lag. Allegious würde nicht zulassen, dass Keebo sich weigerte. War das ein Test? Hatte er ihn mit Absicht auserwählt den Tod zu bringen, wohl wissend, dass Keebo dies nicht konnte? Um ihn aus dem Weg zu räumen, um einen offensichtlichen Grund zu haben ihn endgültig aus dem Weg zu räumen? Wie gerne hätte Keebo in genau diesem Moment die Augen geschlossen. Wie gerne hätte er sich schlafend gewusst, das alles nur als Alptraum wahrnehmend. Aber es bestand kein Zweifel daran, dass er wach war und das Allegious tatsächlich von ihm verlangte, nicht nur seine Hände in Blut, sondern seinen ganzen Körper darin zu waschen.
Dann holte er eine kleine Phiole aus seinem Gewand hervor, die eine schwarze Flüssigkeit enthielt.
Der alles vernichtende Virus, den Allegious frei setzen wollte. Wie um sein Vorhaben zu unterstreichen, ließ er die Phiole fallen, dessen Inhalt sich auf dem Boden ergoss, aber so schnell verdunstete, als sei nie etwas darin gewesen. Welch Mahnmal. Würde es so nicht den Menschen und allen anderen Wesen ergehen? Das Virus würde sie überfallen und ehe sie wussten, wie ihnen geschah, würden sie leblos zu Boden sinken.
Ein abscheulicher Gedanke, ein schrecklicher Gedanke und doch würde Keebo sich mit diesem anfreunden müssen.
Die nächsten Worte des Imperators enthielten jene Warnung, derer sich der Sith schon längst bewusst war. Er hatte keine Wahl, keine Entscheidungsmöglichkeit. Die Frage, ob er tun würde, was man ihm aufgetragen hatte, bedurfte keiner Antwort und dennoch nickte Keebo langsam und versuchte so viel Entschlossenheit wie er in dieser Situation nur aufbringen konnte, darin zu legen.
„ Ich werde tun, was ihr verlangt. Mit wem werde ich reisen?“, wollte Keebo wissen, der sicher nicht so töricht sein würde irgendwelche Bedenken zu Äußern.
„Und auf welchem Planeten werden die Verhandlungen beginnen?“
Zwei Informationen die er benötigte. Zwei Informationen, die sein Leben verändern würden. Zwei Informationen von denen er sich schon jetzt wünschte, sie niemals zu erfahren.
Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious, Nergal und Keebo