Serenety
kleine Raubkatze
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Ein Lob von Seiten Carla’s ließ Serenety kurz grinsen. Es kam nicht oft vor, dass man gelobt wurde und Serenety hatte in den ganzen letzten Monaten nicht wirklich ein Lob gehört. Nicht mehr seit sie nicht mehr bei ihren Eltern wohnte. Man lobte viel zu selten obwohl dies wichtig war. Anerkennung war stets ein wichtiger Grundpfeiler für das Leben und dennoch neigte man viel zu wenig dazu andere zu Loben. Sie waren viel zu geizig damit und die Gesellschaft als solches ohnehin. Lob wurde überbewertet und damit aus dem alltäglichen gestrichen. Die Konsequenz war, dass man sich irgendwann zwar nur noch seiner Arbeit widmete diese aber nicht mehr so vollführte wie man es gerne würde, da man der Ansicht war, dass es ohnehin egal sei. Eine Wendung die nicht sonderlich schön war und dennoch zum Alltag gehörte. Carla ihr Lob war erfrischend und man fühlte sich geschätzt. Dies war für jede Persönlichkeit wichtig gleich wie sie sich sonst verhielt.
„Vielen Dank. Ich schätze dieses Lob sehr.“
Carla sprach aus was einige dachten und Serenety selbst sah es durchaus auch so. Der Stetige Wasserkreislauf des Lebens. Der Zeitstrom in dem sie sich befanden und in dem sie schwammen betraf sie alle. Auch wenn jeder in einzelnen Teilen eine andere Ansicht dazu hatte, so war eines klar, sie alle befanden sich in einem großen Ganzen, vielleicht in unterschiedlichen Bereichen. Einen Teil ihres Kurses konnten sie bestimmen, konnten dagegen ankämpfen und versuchen anderen Teilen aus zu weichen. Jeder von ihnen führte zwar ein anderes Leben wie der jeweils andere und dennoch wiesen viele Leben Ähnlichkeiten auf. Der Ring der Zeit besaß seinen eigenen Weg und diesem folgten sie ob sie es manchmal als gut ansahen oder nicht. Auch wenn sie die Freiheit hatten ihr Leben zu gestalten, einen Weg einzuschlagen so wurden sie dennoch mit dem Strom gezogen. Sie alle gehörten dazu und dagegen anzukämpfen brachte sie nicht weiter. Zu akzeptieren, dass nicht alles bis ins kleinste Detail zu entscheiden war, damit musste man lernen umzugehen. Serenety hatte lange Zeit damit kein Problem gehabt bis ihr Leben sich verändert hatte. Bis alles sich auf den Kopf gestellt hatte und sie den Boden unter den Füßen verloren hatte. Sie war davon gerissen worden, machtlos etwas zu tun, unfähig sich dagegen zu stemmen. Die Dinge hatten ihren Lauf genommen und sie hatte nichts anderes tun können als es hinzunehmen. Wieder führten ihre Gedanken sie in eine ganz bestimmte Richtung, eine Richtung über die sie nicht nachdenken wollte und dennoch kamen sie ihr immer und immer wieder in den Sinn. Wahrscheinlich lag es auch daran worüber sie und Halijc’arl’ajkartia sprachen. Ihre Gespräche bewegten sich immer wieder auf Teile dessen zu, die Serenety innerlich bewegten. Die ihren Geist beschäftigten. Kein Wunder also, dass ihre Gedanken stets zurück zu ihrem „Problem“ führten. Sich davon los zu reisen war nicht einfach und so lange ihre Gespräch sich um solche Themen wie Verlust und ähnliches drehten würde sie es auch nicht gänzlich schaffen sich davon zu befreien. Umso froher war sie, als Carla sich dem Zweikampf stellte.
Die Chiss hatte sich ebenfalls für ein Katana entschieden, was auch sehr weiße war. Nicht zuletzt weil sie somit in der gleichen Lage waren sondern auch deshalb, weil Carla mit Sicherheit keine sonderlich große Erfahrung mit diesen Waffen hatte und das Katana noch einfacher zu Händeln war wie einige der anderen Stücke, die sich in der Waffenkammer befanden. Während ihre Freundin versuchte ein Gefühl für das Schwert zu bekommen beobachtete Serenety sie nur. Ließ ihr die Zeit die sie brauchte um sich vertraut mit der Waffe zu machen. Immerhin sollte dies ein Übungskampf werden und keine Schlacht oder gar ein Gemetzel. Carla suchte sich ebenfalls eine Grundstellung, welche nicht anders war als die von Seren. Knapp zwei Schwertlängen befanden sich zwischen den beiden Frauen, wodurch Carla sie auf Abstand halten konnte.
Wo Serenety ruhig war wirkte Carla ein wenig angespannt und nervös. Aber dies würde sich sicherlich legen sollte es so sein. Einige Minuten verstrichen in denen sich die Chiss wohl einige Gedanken gemacht hatte, ehe Serenety auffiel das diese tief durchatmete und dann mit einem gut antwortete. Carla neigte ihr Schwert nach links unten und holte in einer schwungvollen Bewegung von links unten nach rechts oben aus, wobei sie einen Schritt nach vorn machen musste. Serenety parierte den Hieb, drehte ihre eigene Klinge nach oben und brachte dadurch die Spitze bedrohlich nahe an Carla’s Gesicht. Ihr Schlag jedoch erfolgte nicht in diese Richtung sondern glitt blitzschnell in eine Rotation der anderen Seite über. Carla entging diesem Schlag knapp. Dadurch das sie ihre Position verändert hatte und ihr Schlag von halb oben herein kam war ihre linke Seite ungeschützt. Serenety griff jene an und zog ihren Hieb über die ungedeckte Seite. Sie traf Carla. Wäre das Schwert echt gewesen, hätte sie ihre Gegnerin getötet. Entweder indem sie diese unterhalb des Rippenbogens zertrennt hätte oder aber ihr den Kopf von den Schultern geschlagen hätte. Der Schlag genügte dennoch um der Chiss klar zu machen, dass sie getroffen worden war und das sie besser würde achtgeben müssen, wenn sie nicht wollte, dass sie weitere blaue Flecken kassierte.
Serenety war darauf bedacht ihre Schläge gezielt zu dosieren. Besonders weil es sich hierum um einen Trainingskampf handelte und nicht um die Wirklichkeit und zudem geschah es in Freundschaft und nicht im Zorn. Stünde Zorn dahinter würden die Schläge weitaus härter ausfallen. Carla trat einen Schritt zurück, streckte ihre Klinge nach vorn aus um einen neuen Angriff zu starten und Serenety stellte sich darauf ein. Sie wartete bis ihre Gegnerin soweit war, welche ihre Klinge nach links hinten zog um jene dann von links oben kommen zu lassen. Ein gellender Kampfschrei ertönte als Carla einen Schritt nach vorn machte und Serenety angriff. Die beiden Waffen krachten aufeinander, da Seren den Schlag parierte. Weitere Schläge folgten, welche von allen Seiten kamen.
Die Schläge der Blauhäutigen waren aggressiv, wenn auch keine Wut in der Chiss lag und sie sich nicht in Rage brachte. Alles andere hätte dazu geführt, dass Serenety den Kampf beendet hätte und zwar auf eine Art, die Carla sicher nicht gefallen hätte nämlich mit einer sicheren Niederlage für sie. Carla wurde geschickte und schaffte es Serenety einen Schlag zu versetzen. Das Zufriedene Lächeln, welches über dessen Gesicht lief konnte sie nicht verbergen. Damit stand es vorerst eins zu eins und somit unentschieden.
„Freut mich.“
Mit diesen Worten ging Serenety zum Angriff über. Ihre Schläge waren fließend und besaßen dennoch Kraft. Ihr Katana deute eine Finte links an, glitt dann nach unten und Serenety wirbelte herum, ließ ihr Schwert auf Carla’s Schulter gleiten. Sie war zu schnell und so traf das Schwert die Schulter ihrer Gegnerin wodurch Serenety einen Ausgleich für sich schaffte. Der Kampf ging weiter. Schläge, Hiebe, Täuschungen wurden vollführt. Rechts, links, Mitte, oben und unten. Die Körper der Frauen drehten sich. Carla traf Serenety an der Hüfte, als diese nicht schnell genug auswich. Wieder ein Gleichstand. Ihre Waffen kreuzten sich. Der Schweiß ran nun auch Seren über das Gesicht, da ihr Kampf verbissener worden war, schneller. Serenety’s Leichtfüßigkeit, ihre Schnelligkeit und ihre Präzision verhalf ich Carla nicht die Oberhand gewinnen zu lassen. Natürlich zeigte Serenety nicht all ihr Können sondern nur Teile davon. Ein Kämpfer würde niemals seine ganze Fähigkeit preisgeben. Der Kampf ging weiter, bis Serenety ihren nächsten Schlag gegen Carla richtete und diese ebenfalls an der Hüfte traf. Dann erst schritt sie zurück und verbeugte sich leicht.
„Sehr gut. Du hast dich gut geschlagen und du könntest noch vieles lernen, wenn du wolltest. Nun allerdings denke ich, dass wir uns eine Erfrischung verdient haben. Was hältst du von einem Bad im Onzen?“, wollte sie wissen und legte ihren Kopf leicht schräg. Aus ihrem Pferdeschwanz hatten sich einige Strähnen gelöst, welche sie nun hinter ihr Ohr strich.
Die Antwort kam sofort, indem die Chiss nickte und Serenety brachte beide Übungswaffen zurück, hängte jene auf und deute ihrer Freundin durch die Tür zu gleiten. Dahinter verbarg sich ein hübscher Raum in dem eine lange Bank stand. In einer Ecke stand ein Regal mit Handtüchern und Serenety griff nach zwei großen, reichte davon eines Carla und legte sich eines auf die Bank.
„Das Bad wird uns beiden gut tun.“
Sie lächelte, dann löste sie die Verschnürung des Obi und ließ ihre Kleidung Stück für Stück auf die Bank gleiten. Mit einer geschickten Bewegung hob sie ihren langen Pferdeschwanz nach oben und wickelte diesen zu einem Knoten zusammen um ihn dann mit einer Stäbchen festzustecken. Dann griff sie nach ihrem Handtuch und glitt in Richtung des Onsen. Carla folgte ihr. Serenety ließ das Handtuch am Rand zurück und schritt die Stufen zum Onzen hinab. Ihre nackte weiche haut wurde von der untergehenden Sonne gewärmt, ehe sie sich ins Wasser hinabließ und sich zur Mitte den Onzen gleiten ließ,wo sie auf Carla wartete.
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