Dr. Ming Tau
Senatsbesucher
[: Hyperraum | nach Bastion :||: T4a „Savage“ | Passagierraum :||: Captain Toji Murata, Commander Oskata, Commander O'Neill, Lieutenant Tau und weitere uniformierte Passagiere :]
Ming hatte Lächeln müssen nachdem Matachi sie gefragt hatte ob ihr Reise vielleicht private Gründe haben könnte. Natürlich war dem nicht so, sie diente als Aufpasserin für ihren Vorgesetzen welchen sie nicht aus den Augen lassen würde. Ähnlich wie bei einer läufigen Hündin die es auf einen bestimmten Hund abgesehen hatte – wenn auch ohne den Hang gedeckt zu werden. Man hätte sie auch als Klette bezeichnen können. Es ging hier allerdings um medizinische Gründe und nicht um das, was sie womöglich für ihren Vorgesetzten empfand. Matachi jedenfalls hatte sie geantwortet das sie wegen Toji da war und ihn nicht aus den Augen lassen würde, gleich ob es ihm gefiel oder nicht. Sie hatte nicht Blut und Wasser geschwitzt, ihn zusammengeflickt und ihm einen Teil seines „Lebens“ zurückgegeben nur um am Ende vielleicht zusehen zu müssen wie er es leichtfertig zerstörte. Immerhin wusste sie nicht wie er reagieren würde auf die Dinge die auf Bastion geschehen konnten. Der jung Mann hatte eine geradezu perfekte Form gefunden sich abzuschotten und dafür zu sorgen niemanden an sich heran kommen zu lassen wenn es um den Unfall ging. Solche Fälle gab es genug und entwickelten leider nur allzu oft tragische Werdegänge. Die Ärztin ließ einen kurzen prüfenden Blick über ihren Patienten wandern – konnte vorerst zufrieden sein – und wechselte dann noch einige Worte mit dem durchaus ebenso attraktiven Commander, während Toji langsam nach oben humpelte.
Kurz darauf betraten auch die Ärztin und der Commander die „Savage“, wobei sie noch immer ein wenig miteinander sprachen. Im inneren des Passagierraums befanden sich bereits einige andere Passagiere welche darauf warteten das sie starten würden. Ming setzte sich in die Reihe zum Commander und dessen Freund wohl wissend, dass sie vielleicht als ein wenig nerven konnte. Dies jedoch spielte für sie keine Rolle. In Sachen „Penetranz“ konnte sie sehr penetrant sein. Mit ihr in diesem Punkt zu diskutieren würde ebenso wenig bringen wie den Versuch zu starten einer Wand zu erklären welche Vorteile es haben würde gestrichen oder ohne jeglichen Anstrich zu sein. Die Wand würde es niemals verstehen, keine Widerworte oder sonst irgendeine Äußerung von sich geben. Ganz anders verhielt es sich bei Menschen, denkenden Personen, welche oft und gerne irgendetwas einwarfen oder zu flüchten.
Die „Savage“ sprang in den Hyperraum sobald sie die Starterlaubnis erhalten hatten und machte sich auf den direkten Weg nach Bastion. Toji schien die Zeit des Fluges eher schweigen zu wollen was Ming nicht unbedingt wunderte. Sie erhielt dafür das Vergnügen mit seinem netten Freund zu kommunizieren was durchaus eine Abwechslung war. Sie hatte nichts gegen wortkarge Personen, doch ihr Vorgesetzter machte es ihr nicht unbedingt einfach und sie wurde das Gefühl nicht los, dass er auch in nächster Zeit versuchen würde dem Thema bezüglich seines Unfalls aus dem Weg zu gehen. Ein Punkt der Ming nicht behagte, gegen den sie allerdings machtlos war. Diese Form von Machtlosigkeit war etwas was sie keinesfalls schätzte. Sie war Ärztin! Machtlosigkeit war kein Punkt der auf ihrer Liste stand oder auch nur jemals dort eintragen würde. Auch wenn es Situationen gab in denen man machtlos war, so fuchste sie dies in hohem Maße. Nichts ging über die eigenen Leitlinien welche straffer nicht sein konnten. Jeder Arzt stellte für sich persönlich einen ganz eigenen individuellen Leitsatz zusammen mit Idealen an die er oder sie sich strikt hielt.
Der Hyperraumflug gestaltet sich als ruhig und eher unbedeutend. Es gab keine wirklichen Vorkommnisse und die Zeit verging wie im Flug was sie natürlich auch Matachi zu verdanken hatte. Wäre er nicht dabei gewesen hätte sie sich mit Toji allein auseinandersetzen müssen. Dies wäre natürlich kein Problem gewesen – hätte sich jedoch als anstrengend erweisen können – und vielleicht auch als nervenaufreibend. Sie bereute es ein wenige niemals wirklich Psychologie studiert zu haben und damit ihre Kenntnisse zu erweitern. Doch damals hatte sie darüber nicht nachgedacht und sich ihrem Medizinstudium gewidmet. Auch wenn man im Laufe der praktischen Jahre viel Erfahrung sammelte, lernte so war man noch immer keine Psychologin.
Die Ärztin ließ ihren Blick immer wieder über ihren Patienten wandern, welchen sie in diesem Augenblick nur als solchen ansah, um zu sehen wie es ihm ging und wie viel ihm die Blicke der anderen zusetzten. Alles schien auch hier ruhig zu bleiben und als die „Savage“ aus dem Hyperraum sprang und in die Umlaufbahn von Bastion eindrang hatten sie es fast geschafft. Das Schiff erbat Minuten später die Landeerlaubnis samt Koordinaten und eine viertel Stunde später setzte es im Hangar auf, fuhr die Triebwerke hinunter und gab seinen Passagieren die Möglichkeit auszusteigen. Die Ärztin erhob sich, wartete bis auch ihr Vorgesetzter und dessen Freund es getan hatten um diesen beiden dann zu folgen. Das Schiff hinter sich lassend traten sie auf den Boden des Hangars. Bastion, es lag einige Zeit zurück als sie zum letzten Mal hier gewesen war.
[: Bastion | Militärraumhafen :||: Hangar :||: Captain Toji Murata, Commander Oskata, Commander O'Neill, Lieutenant Tau und weitere uniformierte :]