Bastion

[Weltraum | Raumschiff] - Saphenus

Auf Nar Shadaar kontaktierte er Jonathan Forr, der ihm sofort den Weitertransport nach Bastion organisierte. Als das Raumschiff wieder in den Normalraum zurückkehrte und er Bastion als schimmernde Kugel vor sich im Weltraum sah, spürte Saphenus sofort die starke Präsenz der Dunklen Seite der Macht und lehnte sich genüsslich zurück. In vollen Zügen sog er die Finsternis in sich ein und labte sich an ihr. Seine Eltern tot, im Rang befördert und verbündet mit seinem Meister schien er allen Grund zur Freude zu haben. Das Raumschiff forderte die Landeerlaubnis an, Saphenus gab seine Identität preis. Offenbar schien Yelm seinen neuen Rang bereits weitergegeben zu haben, denn anstatt den öffentlichen Hangar anzusteuern nahmen sie auf einen anderen Teil der Pyramide Kurs. Dort, entfernt von dem normalen Trubel des Tempels, landeten sie. Ohne zu zögern verließ Saphenus das Raumschiff und zögerte erst als er im Begriff war die Laderampe hinunter zu laufen. Dann fasste er seinen Gehstock fester und imitierte das Humpeln, das er all die Zeit zuvor an den Tag gelegt hatte. Es gab keinen Grund direkt jedem zu offenbaren, dass es um sein Bein besser stand.

Er wurde bereits von einem CZ-Droiden erwartet.


„Guten Tag, Mylord.“, erklang seine blecherne Stimme, die Saphenus direkt an Yelm erinnerte. Sofort spürte er der Maschine eine gewisse Antipathie gegenüber. „Ich bin A-1F-D6 und stehe Euch zu Diensten. Ich bin ein Kommunikations- und Organisationsassistent, der vom Orden damit betraut wurde Euch zur Verfügung zu stehen.“ Saphenus nickte und bedeutete dem Droiden ihm zu folgen. „Ihr werdet erkennen, dass die Domäne der Oberen eine Vielzahl von Vorzügen bietet. Streng bewacht dürfen nur angemeldete und autorisierte Zugangsberechtigte diesen Teil des Tempels betreten. Er bietet Euch Eure eigene großzügig bemessene Wohnung sowie Trainings- und Besprechungsräume. Der Hangar ist exklusiv. Ihr werdet hier alles finden, was Euer Herz begehrt.Was wie Werbung klang, ließ Saphenus zunächst kalt, denn er wollte nicht lange auf Bastion verweilen oder hier gar Wurzeln schlagen. Vielmehr blieb er stehen und streckte seine Fühler aus. Dann grinste er und sah den Droiden an. „Für den Augenblick brauche ich nur den Zugang zu einem Holokommunikator, über den ich verschlüsselte Nachrichten versenden kann.“, sagte er. Der Droide bestätigte diesen Wunsch und führte ihn zu den Besprechungsräumen. Dort öffnete er eine separate Kabine, in der sich Saphenus allein wähnte. „Du wartest vor der Tür.“, sagte er und schloss sich dann in dem Raum ein. Sofort programmierte er den Kommunikator. Als das Video bereits aufgezeichnete wurde, fehlten ihm kurz die Worte. Dann fiel er beinahe entkräftet wirkend auf die Knie. „Ich lebe noch.“, flüsterte er und starrte in die Kamera. „Die Dinge haben eine ungeahnte Wendung genommen. Zwar kann man sich dessen nie ganz sicher sein, doch für den Augenblick denke ich, dass von Hybris keine Gefahr für uns ausgeht. Ich werde bald zurückkehren und dir alles erzählen. Vorher gibt es auf Bastion noch Angelegenheiten zu regeln. Du brauchst dir jedoch keine Sorgen um mich zu machen. Bis bald!“ Er widerstand der Versuchung noch mehr zu sagen und beendete die Aufnahme. Dann schickte er das Video nach Korriban an Talitha.


Er verließ den Raum und sofort insistierte der Droide ihm seine neue Wohnung zeigen zu wollen. Saphenus wiegelte ab.
„Bring mich auf die Ebene der Krieger.Er spürte, dass dort sein Ziel lag. Am Turbolift angekommen bedeutete er dem Droiden, ihn alleine zu lassen. „Ab hier finde ich den Weg.“, sagte er und wartete nicht einmal darauf, dass A-1F-D6 seinen Wunsch bestätigte. Ungeduldig klopfte er mit seinem Gehstock auf den Boden und kaum, dass sich die Tür des Lifts öffnete, eilte er schon hinaus und humpelte mit großen Schritten den Gang entlang. Er achtete nicht auf die Personen, die seinen Weg kreuzten und folgte stattdessen nur seinem Gefühl. Sie hatte es also tatsächlich geschafft, dachte er und musste zugeben, dass er erstaunt und beeindruckt war. Trotz ihrer Beförderung hatte er nicht mehr damit gerechnet sie noch einmal lebend zu sehen. Kaum betrat er die Bibliothek spürte er den Hauch der Vergangenheit und des alten Wissensdurstes, der ihn sein Leben lang begleitet hatte. Leider war jetzt nicht der Zeitpunkt sich ihm hinzugeben. Stattdessen dauerte es nicht lange, bis er sogar zwei bekannte Gesichter erblickte. Er begann zu grinsen.


Janus.“, sagte er zur Begrüßung. „Ich hätte denken müssen, dass ich Dich hier treffe. Immerhin hast du bleibenden Eindruck bei meiner Schülerin hinterlassen. Es scheint also eine gewisse…Fügung des Schicksals zu sein, dass wir uns hier wiedersehen.“ Dann fasste er sich jedoch theatralisch an die Stirn. „Es tut mir leid, es ist ganz und gar mein Fehler. Natürlich ist Zoey keine Schülerin mehr, denn sie hat sich bewiesen und ihre Prüfung meisterhaft absolviert.“ Er humpelte zu ihr und bedeutete ihr vor ihm nieder zu knien. „Es ist beinahe passend, dass wir uns hier in einer Bibliothek treffen, es gäbe kein besseres Symbol für den Zuwachs an Wissen, den du erlangt hast und noch erlangen wirst.“ Er griff nach seinem Lichtschwert, aktivierte die violette Klinge und legte sie Zoey sanft an die Schulter ohne jedoch sie oder ihre Kleidung zu verbrennen. „Du bist hiermit offiziell ein Teil des Ordens der Sith und eine Kriegerin in unseren Rängen. Dann deaktivierte er seine Waffe und befestigte sie wieder an seinem Gürtel. „Als Belohnung gewähre ich dir ein Geschenk deiner Wahl und natürlich angemessene Räumlichkeiten in dem Tempel, der im Moment auf Korriban entsteht. Also, was wünschst du dir?“


[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Domäne der Wissenden | Bibliothek] - Saphenus; Janus Sturn; Zoey Liviana; Jarael
 
Bastion, Tempel der Sith, Domäne der Wissenden, Verglaste Tribüne zum Trainingsraum: Graf Sturn, Zoey und Andere


Graf Sturn nickte und lächelte ihr zu und Zoey traute sich zu ihm zu gehen, als würde sie jemandem Normalen die Hand reichen wollen. Da ließ man einen kleinen Wohlfühlabstand, um einen nicht zu nahe zu treten, aber um sich unterhalten zu können, ohne sich anschreien zu müssen und um sich die Hand reichen zu können, ohne sich ausstrecken zu müssen. Wären sie nur zu zweit gewesen, hätte Zoey sich darüber keinerlei Gedanken gemacht, doch das waren sie nicht und somit fiel ihr erstes Treffen nach ihrer Ausbildung nicht ganz so ungezwungen aus, wie sie es gern gehabt hätte. Doch Zoey war öffentliches Parkett gewöhnt. Und dann war da auch ein Hauch von Furcht, ganz verborgen und dennoch da, und wahrscheinlich war das das Salz in der Suppe, was ihn so anziehend auf sie machte. Der Graf begrüßte sie ausschweifend, bat sie näher zu kommen und Zoey machte den letzten Schritt auf ihn zu und er wollte ihr gratulieren! Er hatte es gespürt! Ihre Aura! Sie fragte sich, wie sie wohl wirkte? Freude und Stolz durchfluteten sie und ließen ihre Wangen leicht erröten, so dass sie frisch und munter wirkte. Seine Stimme war dabei gleichermaßen die Vertraute eines Geliebten und die Autoritäre eines Meisters oder/und einer hohen Persönlichkeit.

“Danke schön!”,

brachte sie leicht verschämt nur heraus. Er ergriff ihre Hand und gab ihr nach allen Regeln der Kunst einen Handkuss und berührte dann ihre Hand nicht ganz ungewollt. Ein wohliger Schauder durchfuhr Zoey. Dieser kleine Wink war sehr privater Natur gewesen. Und Zoey gefiel es.

Er hatte sie als Lady Liviana begrüßt und Zoey wusste, dass es die übliche Anrede einer Sithlady war. Es war irgendwie komisch, ungewohnt und dennoch fühlte es sich unglaublich gut an. Sie kannte nur eine weitere Sithlady. Arica! Und die, hatte sie damals heimlich bewundert.

Sie sollte sich hinzugesellen. Sie folgte seinem Blick durch die Scheibe zum Trainingsraum. Er erklärte, was es dort unten auf sich hatte. Zoey war außerhalb des Tempels ausgebildet worden und sah sich eigentlich mehr die Räumlichkeit dort unten an. Janus meinte nun, das sie es sich verdient hätte, die Macht nutzen zu können und er nie Zweifel an ihr gehegt hätte. Das erfreute Zoey. Ihr Meister hatte das immer anders gesehen, selbst in dem Moment, als er sie in den Rang einer Kriegerin befördert und obwohl sie das Unglaubliche getan hatte, was er von ihr verlangt hatte. Eins hatte sie nur mit Janus und Hybris geteilt: ihre Anwesenheit auf Thearterra. Dennoch bildeten sich die Zwei jeweils andere gegensätzliche Urteile über sie. Saphenus hatte lediglich das Buch lesen können. Er kannte sie erst seit ihrer Lesereise. Obwohl er eher Hybris Meinung war, hatte er sie dennoch befördert. Ein Widerspruch in sich? Janus beglückwünschte sie erneut.


“Danke!”

Sie errötete. Er fügte nun an, dass er stolz auf sie wäre. Sie strahlte ihn an, sie konnte nicht anders. Er fragte nun nach, dass ihr Meister doch sicherlich auch voller Stolz auf sie wäre und schien davon auszugehen. Ihr Blick wurde nachdenklich. Stolz? War er je stolz auf sie gewesen? Er hatte sie zu guter Letzt gewürgt, ihre Füße hatten nicht einmal Bodenhaftung gehabt und inmitten eines lodernden, von ihm entfachten Feuers und einem Raum voller Leichen hatte er sie befördert und das, indem er sie angeschrien hatte!? Gleichzeitig hatte er ihr eine weitere Aufgabe erteilt und das voller Sarkasmus, weil er geglaubt hatte, dass sie es hierhin niemals schaffen würde. Doch sie war hier! Hier in dem Tempel, vor dem er ihr vorher Angst und den er ihr abspenstig gemacht hatte. Er hatte sie allerdings ein Stück in sein Leben eingeweiht und sie hatte ihn tätowieren müssen, was ihm sehr wichtig gewesen war. War das eine Art von Stolz oder eher Vertrauen? Sie wusste es einfach nicht und zuckte mit den Schultern.

“Ich hoffe es!”,

wandte sie sich heraus. Es war ihr unangenehm. Warum hatte er sie plötzlich befördert, wenn er der Meinung war, sie war noch längst nicht soweit? So hatte ihre Beförderung einen faden Beigeschmack und Zoey hatte das Gefühl, noch längst nicht alles zu wissen, was sie zum Krieger brauchte. Das verunsicherte! Sie wusste, die Jedi lernten zeitlebens. Bei den Sith war es wohl genauso.

Dann wollte Janus etwas über ihren Meister wissen. So sehr sie sich zu Janus hingezogen fühlte, so musste sie ihrem Meister loyal gegenüber bleiben, zumindest wollte sie das, und sie wusste, ihre Antwort wollte wohl überlegt und unverfänglich sein. Dennoch war das verdammt schwierig! Janus hoffte, dass ihr Meister sich nicht überanstrengen würde und doch hatte sie das Gefühl, dass er es nicht ernst meinte, was er da sagte.

“Er war einige Zeit unterwegs, ohne mich, um Geschäftsbeziehungen zu knüpfen. Ich kann leider nichts genaues dazu sagen, denn ich war in der Zeit in einer Gruft im Tal der dunklen Lords unterwegs.”

Sie vermied Janus` ehemaligen Schüler zu erwähnen, der eh wahrscheinlich darin verreckt war.

“Mit Darth Hybris!”,

fügte sie aber an. Wo war ihr Meister sonst noch gewesen? Er war lange fort gewesen, doch hatte es ihr nicht gesagt. Sollte sie den Besuch auf Taris erwähnen? Den Mord an seinen Eltern? Es stand ihr nicht zu, darüber zu sprechen, auch, wenn Janus selbst ein Mörder, wie sie wusste, war, und er ihn dafür kaum verachten würde, doch das schien ihr etwas zu persönlich zu sein. So erwähnte sie nur:

“Wir waren auf Taris. Ich hatte dort meine Prüfung! Ich musste alleine nach Bastion zurück. Das war ein Teil der Prüfung. Und, mein Meister sieht jetzt anders aus. Ich habe ihn…. tätowiert.”,

fügte sie noch hinzu, denn das würde wohl kaum beim nächsten Treffen zu übersehen sein.

Dann stellte Janus ihr plötzlich eine Priesterin vor. Zoey hatte sie nicht genauer beachtet und war von einer neuen Schülerin oder Dienerin ausgegangen.

“Sehr erfreut Sie kennen zu lernen, Jarael, Priesterin von Vahl! Was führt Sie hierher?”,

fragte sie interessiert nach. Dann sahen alle den Trainierenden zu. Sie waren gut! Da kam in Zoey eine Frage auf:

“Ich sah die vielen Jünger unten im Eingangsbereich herumlungern. Ich frage mich, wie man hier einen geeigneten Schüler finden kann. Einen, der zu einem passt!?”

Kurze Zeit später nahm Janus Zoey zur Seite und setzte sein charmantes Lächeln auf, das, bei dem sie immer gleich dahin schmolz. Er sprach das sensible Thema an, das er sich nicht gemeldet hatte. Wie er sich ausdrückte, war er nicht dazu gekommen, da sich im Tempel gerade etwas tat. Sie erinnerte sich an gewisse Dinge, die sie auf der Benefizgala mitbekommen hatte und an die sie sich, besonders hier im Herzen des Sithordens, nicht einmal zu denken wagte. Deshalb sah sie auch Janus für einen Moment erschrocken an. Was stand für aufrührerische Gedanken und was für Strafen als Mitwisser? Sie wollte es gar nicht wissen! Sie konnte es sich denken! Hier mussten gefährliche Worte nicht laut ausgesprochen werden! Die Gedanken reichten völlig.

“Schon gut! Ich freue mich, Dich zu sehen!”,

versuchte sie das Thema schnell abzublocken und flüsterte leise und duzte ihn dabei vertraulich. Sie wollte nicht, dass weder ihr selbst noch ihm etwas passierte. Und, sie war ein Typ, die schnell vergab. Hatte ihr Meister etwas gespürt, dass Veränderungen kurz bevorstanden? Mit ihr hatte er darüber nicht gesprochen. Hoffentlich würde es keinen Bruderkrieg geben!?

Und jetzt, wo sie vor Janus stand und ihm in seine schönen Augen sah, konnte sie ihm gar nicht mehr böse sein. Der Graf wollte ihr etwas Gutes tun, um es wieder gut zu machen und wollte ihr die Bibliothek zeigen. Zoeys Augen leuchteten auf. Das war nach ihrem Geschmack! Ja, sie erinnerte sich gut daran, dass er es ihr damals auf der Gala versprochen hatte. Sie nickte.

“Ja, und ob ich mich daran erinnere. Nichts lieber als das!”

Sie lächelte charmant. Zoey mochte seine Art. Er war ein mächtiger Sith, der durchaus auch kriegerisch und grausam sein konnte, aber er war so kultiviert und charismatisch und sah so verdammt gut aus und war obendrein so gebildet und...er hatte ihr Herz erobert. Doch sie wusste, sie durfte nicht nur auf ihr Herz hören! Sie durfte ihren Verstand nicht völlig abschalten. Es war sehr gut möglich, dass er nur mit ihr spielte! Sicherlich hatte ihr Meister recht! Ihr Meister war ein weiser Mann, der allerdings einen Umhang mit Sarkasmus trug! Doch Zoey genoss dennoch Janus`Aufmerksamkeit in vollen Zügen. Sie ergriff seinen Arm, hakte sich ein und ließ sich in die Bibliothek führen. Auf dem Weg fragte sie Janus vertraulich:

“Steht mir hier eigentlich auch eine Wohnung zu? Noch was Anderes? Personal, einen Gleiter, Fahrer?”

Sie betraten die altehrwürdige Bibliothek.

“Verstehe ich das richtig, dass das die Bibliothek der Sith meines Standes ist?”,

fragte Zoey nach, nachdem Janus dazu etwas gesagt hatte, und sah staunend an den Regalreihen entlang. Wow! Das war eine mächtige Sammlung unterschiedlichster Medien.

“Oh, ja, mir wird es gewiss hier gefallen!”,

sagte sie aus voller Inbrunst der Überzeugung heraus.

“Das ist einfach fantastisch!”,

schwärmte sie. Janus hatte sich mit ihr und Jarael von den anderen etwas abgekapselt. Zoey gefiel das. Doch dann sagte der Graf mit Bedauern und verbitterten Unterton, dass Etliches, was zu dieser Sammlung gehörte, nicht hier, sondern in der Obhut der Jedi war und verwies darauf, dass Zoey das ja selbst mitbekommen hätte. Sie schluckte schwer und errötete und es wurde ihr zu warm. Ihr war nicht wohl in ihrer Haut, das er darauf anspielte, dass sie das nicht nur mitbekommen, sondern, wie sie beide wussten, sogar mitgeholfen hatte.

“Ja, ich erinnere mich bedauerlicherweise.”

Der Graf trat näher an sie heran und sagte verschwörerisch, dass sie da jetzt etwas machen könnte! Zoey sah ihn erstaunt an. So? ICH, dachte Zoey!?

“Wie meint Ihr das, Mylord?“

Wie sollte sie das anstellen? Er erwähnte den Zirkel der Hexer. Der sagte ihr nichts! Ihr Meister hatte ihn nie erwähnt.

“Den Zirkel der Hexer? Würde ich denn in den Zirkel passen?”

Er erwähnte fast beiläufig, dass sie seiner Anerkennung und Dankbarkeit gewiss sein könnte. Zoey horchte auf. Sie war eine Karrierefrau und sah vor sich ganz neue Leitern, die es zu erklimmen galt.

“Ich würde Hilfe benötigen. Ich bräuchte einen Schüler mit gewissen Talenten. Jemanden, der mich beschützen kann, denn ich müsste mich unter den Jedi bzw. auf deren Territorium wieder verletzlich zeigen. Der Schüler oder die Schülerin sollte einige Sprachen beherrschen, klug sein, sich vielleicht mit Archäologie auskennen oder Interesse daran haben. Würdet Ihr mir helfen können, einen geeigneten Kandidaten zu finden?"

Plötzlich spürte sie ihren Meister und konnte ihn kurz darauf auch schon hören. Sein Gehstock mit seinem Tock Tock! Sie fuhr herum. Er wirkte mit seinem Gesichtstattoo immer noch ungewohnt! Er begrüßte nur Janus. Sofort folgte ein sarkastischer Spruch, weshalb er Janus und sie gemeinsam hier antraf. Er konnte ekelhaft sein! Das war peinlich für sie Beide, auch wenn sie es natürlich beide überspielten. Sie beschloss es zu überhören.


Meister!”,

grüßte sie ihn. Sie würde ihn immer so nennen und als diesen ansehen.

Meister Saphenus erzeugte gerne solche Situationen, das wusste sie längst und das kannte sie nur zu gut von ihm. Dann ruderte er theatralisch zurück, dass sie ja nun schließlich keine Schülerin mehr sei und das dann dürfte. Wie sie das hasste! Doch nun war er voll des Lobes. Sie errötete. Von ihm war sie das gar nicht gewohnt und es bedeutete ihr viel. Besonders aus dem Mund des eigenen Meisters und wenn der sonst kaum hatte loben können, bedeutete ein Lob dann sehr viel. Er benutzte Worte wie meisterhaft und bewiesen.


Meister, ich werde immer Eure Schülerin sein!”

Er deutete ihr an, niederzuknien. Sie kam dem auf der Stelle nach. Er aktivierte sein Lichtschwert. Zischend und bedrohlich knisterte die Klinge. Kurz kam in ihr der Gedanke auf, ob er das Lob ernst gemeint hatte und er sie jetzt hoffentlich nicht hinrichten würde!? Er legte seine violette Klinge feierlich und behutsam auf ihre Schulter und sprach feierlich die Worte aus, dass sie nun Teil des Ordens wäre und eine Kriegerin der Sith. Ihr Herz klopfte dabei wie irre. Sie war sehr ergriffen. Sie schluckte schwer. Es war ein sehr feierlicher Akt und es bedeutete ihr viel, dass Janus auch dabei war und zusah, weil er es gewesen war, der Zoey, bildlich gesprochen, Saphenus mitgegeben hatte und weil sie ihn liebte. Dennoch hatte sie Sorge, Lord Saphenus könnte ihr Haar auf der Seite wegschmoren, als er seine Klinge über ihrer Schulter hielt. Dennoch vermied sie es nachzusehen, als er die Klinge wegnahm. Dann schenkte er ihr eine Wohnung in dem Tempel auf Korriban, der nach den Plänen, die sie ihm aus der Gruft mitgebracht hatte, gerade erbaut wurde.

“Dann weiß ich, wo mein Zuhause ist!”

Naboo war es schon lange nicht mehr. Zoey lächelte erfreut und dankbar zugleich. Sie durfte sich sogar noch etwas wünschen. Verdattert sah sie ihn an. Damit hatte sie nicht im Entferntesten gerechnet. Überhaupt, dass er so großzügig war. Doch man sagte den Ärmsten nach, dass sie am großzügigsten waren. Zoey dachte kurz nach. Dann fiel ihr etwas ein.

“Erinnert Ihr euch noch an den Handschuh von Ignavius, den er bei Tal…, ähm der Sklavin eingesetzt hatte? Dieses Artefakt wünsche ich mir!”

Das war eine mächtige Waffe! Eine, die man nicht so schnell als diese erkannte! Sollte sie wirklich so tollkühn und verrückt sein, Artefakte der Sith von den Jedi zurückholen zu wollen, konnte sie kaum ihre Macht einsetzen, um sich zu wehren. Und das mit dem Lichtschwert war auch so eine Sache, doch dafür würde sie eine Erklärung finden.

“Was haltet Ihr von der Idee Sithartefakte aus den Händen der Jedi zurück zu holen, Mylord? Graf Sturn meint, ich könnte in den Zirkel der Hexer einsteigen. Diese Waffe könnte mir nützlich dabei sein. Sie ist als Solche nicht sofort erkennbar.”,

fügte sie rasch an. Die Waffe war zugleich hübsch anzusehen, ein wahres Schmuckstück, und leicht zu handhaben. Außerdem wünschte sie sich auch mal ein mächtiges Artefakt. Sie dachte an das Gespräch mit Hybris und war gewillt, ihrem Meister auch noch einen Creditchip von sich zu schenken. Für Korriban! Korriban fraß Geld förmlich auf, Geld, was er nicht hatte. Ein Fass ohne Boden! Ihr bedeutete das viele Geld nicht so viel und sie brauchte auch nicht so eine Menge. Sie würde immer noch genug haben. Sie hatte es ihm angeboten gehabt, doch er war zu stolz gewesen. Sie würde es ihm einfach in die Hand drücken, wenn sie sich verabschieden würden. Dabei wollte sie ihm den Chip in die Handfläche legen. Unauffällig! Das hieß, sie musste ihm zum Abschied unbedingt die Hand reichen. Sie wollte ihm den Chip mit den zehn Millionen geben.


Bastion, Tempel der Sith, Domäne der Wissenden, Bibliothek: Lord Saphenus, Graf Sturn, Zoey und Jarael und weiter weg mehrere Diener
 
[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Wissenden | Bibliothek] Janus, Jarael, Zoey

Es bereitete Janus immer wieder großes Vergnügen, in neue Rollen zu schlüpfen und andere Masken zu tragen. Just in diesem Moment gab der schlanke, hochgewachsene Aristokrat voller Inbrunst den charmanten, höflichen Gastgeber, einen Mann, der Macht besaß und zugleich so viel Geschmack, dass er dies anderen nicht brachial vorhalten oder demonstrieren musste. Kleine, subtile Gesten genügten, allein schon die Tatsache, dass Zoey in respektvollem Abstand gewartet hatte, bis er die Archäologin zu sich gerufen hatte, sprach Bände. Wer Macht und Einfluss besaß, bestimmte, wann, wo und wie sich ihm andere nähern durften, Nähe war ein Gunstbeweis und ein Privileg, das nur wenigen zuteil wurde. Die unerschütterliche Höflichkeit und Ruhe des Vollstreckers, die den Pöbel und selbst höhergestellte Lebewesen immer wieder beeindruckte, waren Mittel zum Zweck, Teil der Maske, die Janus trug. Aber mittlerweile trug er diese Maske schon so lange, dass sie mit seinem wahren Gesicht verschmolzen war, erbarmungsloser Ehrgeiz und Grausamkeit blieben sorgfältig verborgen, traten aber nur dann zutage, wenn es opportun war. Ja, er wusste diese Rolle wirklich zu schätzen, für Janus war es ein Kinderspiel, seinen Charme und seine Großzügigkeit bei Zoey einzusetzen und dabei ihre Zuneigung auszunutzen. Die braunhaarige junge Frau schätzte es, wenn man sie bevorzugt behandelte und sie genoss das Gefühl, begehrt und umworben zu werden, diese Eigenschaften erlaubten es dem blassen Halb-Echani, sie subtil in die gewünschte Richtung zu lenken. Grobe Methoden wie Erpressung und Drohung würden bei ihr nicht so gut funktionieren und ohnehin griff Janus nur wenn absolut nötig auf diese doch recht primitiven Strategien zurück, er bevorzugte elegante, nicht als solche zu erkennende Tricks, um anderen seinen Willen aufzuzwingen. Idealerweise gelang das, indem er seine Interessen zu ihren machte und gemeinsame Ziele und Absichten entweder aufzeigte oder erschuf. An diesem Spiel hatte der Graf schon früh Gefallen gefunden und es im Lauf seines Lebens perfektioniert, er spielte es mit Leidenschaft und Augenmaß zugleich. Ganz in diesem Sinne reagierte er mit einem gewinnenden Lächeln, als sich Zoey für die aufwändige Begrüßung bedankte und dabei ein wenig errötete, Janus verhielt sich ihr gegenüber gleichermaßen distanziert und autoritär wie intim und vertraut, eine Kombination, die Wirkung zeigte und den hochrangigen Sith ein wenig amüsierte. Andere, martialisch gestimmte Angehörige des dunklen Ordens mochten ihn für seine Vorliebe für Manipulation und Intrigen unterschätzen und verachten, aber ein Dolch in der Nacht war mehr wert als tausend Schwerter am Morgen und wenn nötig schreckte Janus auch nicht davor, sich die Hände schmutzig zu machen. Nachdem sich andere für ihn die Hände schmutzig gemacht hatten, natürlich, ein kluger Spieler riskierte den König nur für besonders erfolgversprechende Züge.

Aus dieser Perspektive heraus war sein Pakt mit Saphenus durchaus riskant, der körperlich schwache, aber hochintelligente Zabrak war offenkundig sehr fleißig gewesen und hatte es geschafft, Zoey zur Kriegerin auszubilden. Damit waren auch sein eigenes Wissen und seine eigene Macht gewachsen, was ihn einerseits nützlicher, andererseits aber auch bedrohlicher machte. Es wäre töricht, angesichts dieser Entwicklung auf einen Trumpf in der Hinterhand zu verzichten, und die frisch beförderte Archäologin war diese Trumpfkarte. Janus behandelte sie mit allem Respekt, den sie in ihrem neuen Rang verdient hatte, angefangen von der Anrede bis hin zu der Art, wie er respektvoll den Kopf neigte, wenn er sie zu sich bat. Es waren im Grunde Kleinigkeiten, aber solche Zeichen der Bewunderung und Achtung für neu gewonnene Autorität kamen bei seinem Gast gut an, sie sonnte sich darin. Als sie gemeinsam die Schüler des Vollstreckers unten im Trainingsraum beobachteten, knüpfte der Vollstrecker nahtlos an seine lobenden Worte an und zeigte sich stolz angesichts ihres Aufstiegs, was die Archäologin erneut erröten und voller Dankbarkeit strahlen ließ. Sie suchte weiterhin nach Bestätigung und Anerkennung und Janus vermittelte ihr den Eindruck, dass er stets an sie geglaubt hatte, nur zu gerne, auch wenn er ihre Chancen in Wahrheit eher nüchtern gesehen hatte. Dennoch, der gefühlte Gegensatz zu ihrem Meister war nützlich. Saphenus hatte Zweifel an Zoey gehabt, angesichts ihrer Bindung an die Jedi und die Neue Republik durchaus berechtigte Zweifel und Janus war sich sicher, dass die Schülerin des Gehörnten das auch zu spüren bekommen hatte. Er sah es in ihren Augen, in ihrer Unsicherheit, als sie über seine Frage nachdachte und schließlich ausweichend antwortete. Damit lieferte sie dem Fastmenschen alle Antworten, die er haben wollte, doch er ließ sich nichts von seiner Zufriedenheit anmerken und nickte stattdessen mit bedächtiger Miene, seine Stimme klang nachdenklich, aber wohlwollend.


„Der Aufstieg in unserem Orden wird auf Hoffnung gebaut. Ein Sith zu sein bedeutet, sich nicht mit dem zufrieden zu geben, was ist, sondern die Galaxis so zu verändern, wie sie sein soll. Wir stehen für Veränderung, für eine neue, in Konflikt und Auseinandersetzung geborene Ordnung, nicht für das verzweifelte Festhalten am Status quo.“


Unnötig zu erwähnen, dass Janus mit seinem letzten Satz auf die Jedi und ihre lächerlichen Bemühungen, die Schwachen und Nutzlosen vor der Auslese zu bewahren, abzielte. Zugleich deutete der Graf vorsichtig an, dass auch im dunklen Orden Veränderungen notwendig waren, Veränderungen ganz oben an der Spitze, drückte sich dabei aber so allgemein aus, dass man ihm daraus keinen Strick drehen konnte. Woraus hingegen er einen Strick drehen könnte, war seine Frage nach dem Wohlergehen von Saphenus, sein Gast stand nun vor dem Dilemma, entweder den Vollstrecker vor den Kopf zu stoßen oder Gefahr zu laufen, Geheimnisse ihres Meisters zu verraten. Janus lauerte auf eine Antwort, ohne dass man ihm das anmerkte, äußerlich und in der Macht wirkte er vollkommen entspannt und tatsächlich so, als würde er bloß ein harmloses Gespräch führen. Zoey war klug genug, um die Zwickmühle zu erkennen, und sie entschied sich für den diplomatischen Mittelweg, indem sie gerade genug verriet, um der Höflichkeit genüge zu tun, ihren Meister aber nicht zu hintergehen. Sie hatte dazugelernt, stellte Janus mit einer gewissen Anerkennung und Vorsicht fest, er würde diskret und subtil vorgehen müssen, denn auch er wollte sie nicht verärgern. Die Informationen, die sie preisgegeben hatte, waren ohnehin wertvoll genug, offenbar hatte Saphenus versucht, weitere Kontakte zu knüpfen, ohne Zweifel mit dem Ziel, mehr Mittel für seine Projekte auf Korriban zu erlangen. Zoey war währenddessen nicht an seiner Seite gewesen, sondern hatte sich ihrer Forschung entwickelt. Traute der Gehörnte ihr nicht und hielt sie deshalb auf Abstand, befürchtete er, durch sie könnten Informationen durchsickern? Möglich und zu bedenken, ganz besonders, als die hübsche Kriegerin doch noch einen Namen fallen ließ, einen Namen, bei dem man aufhorchen musste. Darth Hybris, Herr der Alchemisten und Janus persönlich vertraut, zudem jemand, der in den Ermittlungen seiner Diener bezüglich des Verbleibs von Leto Fel eine noch unklare Rolle spielte. Über diesen mächtigen Mann wusste Janus nur wenig und das, worüber er wenig wusste, bereitete dem umtriebigen Aristokraten die meisten Sorgen. Janus blieb ruhig und nickte, bevor er interessiert lächelte.

„Eine Gruft im Tal der dunklen Lords? Ich würde mich freuen, bei Gelegenheit mehr über diese Expedition zu erfahren, die Heiligtümer Korribans sind immer ein Gespräch wert.“


Indem er Neugier für Zoeys Erlebnisse demonstrierte, schmeichelte er ihr und lenkte gleichzeitig die Aufmerksamkeit weg von den anderen Dingen, die sie erwähnt hatte. Die Archäologin hatte noch mehr zu berichten und Janus horchte auf, als sie erwähnte, dass ihre Prüfung auf Taris stattgefunden hatte. Gab es einen bestimmten Grund, dass Saphenus seine alte Heimatwelt ausgewählt hatte? Schwer vorstellbar, dass es bloßer Zufall gewesen war. Die Rückkehr nach Bastion war also nicht keine schlichte Reise, sondern Teil der Prüfung, Janus musste seinem gebrechlichem Ordensbruder Kreativität in dieser Hinsicht zubilligen. Angesichts der Tatsache, dass der Zabrak nun eine Tätowierung trug, wölbte der Graf dann doch mit einer gewissen Überraschung eine Augenbraue und blickte seinen Gast nachdenklich von der Seite an.

„Nun, dann kann ich nur darauf vertrauen, dass Ihr bei dieser Tätowierung so viel Geschick an den Tag gelegt habt wie bei Euren archäologischen Forschungen, Lady Liviana. Sagt mir bitte, ist meine Heimat immer noch gezeichnet von dem Joch der inkompetenten, der Republik hörigen Regierung, die es nicht schafft, die Rakghoul von den...zivilisierten Ebenen fernzuhalten?“


Merkte der Vollstrecker trocken an, der selbstverständlich über die Lage auf Taris hervorragend im Bilde war. Janus pflegte gute Beziehungen zu wichtigen Persönlichkeiten dort und unterstützte Kräfte, die eine Loslösung von der Neuen Republik anstrebten. Eines Tages, davon war er überzeugt, würden seine Bemühungen Früchte tragen, doch noch war es nicht soweit. Mit der gebotenen Zurückhaltung verfolgte er, wie sich Zoey und Jarael kurz miteinander unterhielten und als die Archäologin schließlich eine Frage stellte und wissen wollte, wie man denn einen passenden Schüler unter all den Jüngern im Tempel finden konnte, neigte Janus den Kopf in Richtung des Trainingsraums und nickte bedächtig.

„Eine ausgezeichnete Frage, Lady Liviana. Die meisten Jünger sind nicht dazu geeignet, zu Schülern zu werden, es fehlen ihnen die dafür notwendigen...Qualitäten. Das heißt nicht, dass sie nicht auf andere Weise nützlich sein können, in treuer Erfüllung ihrer Pflicht gegenüber ihrem Herrn ist es auch ihnen möglich, Macht zu erlangen und ein wertvoller Teil des Ordens zu sein. Schüler hingegen...sie müssen hervorstechen, aus der Masse herausragen, ob durch Skrupellosigkeit, Intelligenz, Kraft oder Talent im Umgang mit der Macht. Sucht nach denen, die diese Gaben besitzen,nach denen Ihr verlangt, und dann prüft sie. Setzt sie unter Druck, stellt sie vor schwierige Aufgaben, lasst sie an ihre Grenzen gehen. Wenn sie sich als würdig erweisen, nehmt sie als Eure Schüler. Wenn sie scheitern, aber dennoch Talent bewiesen haben, können sie Euch vielleicht auf andere Weise dienen. Und wenn sie völlig versagen...nun, wie Ihr bereits sagtet, es gibt viele Jünger.“

Janus unterstrich seine Worte mit einem kühlen Lächeln und seine grünen Augen schimmerten in goldenem Glanz. Der Vollstrecker verschwendete keine Ressourcen, auch diejenigen, die nicht als Schüler taugten, waren für seine Pläne verwertbar und konnten als Leibwächter, Spione, Boten und Zuträger dienen, sie alle hatten ihren Platz in den Ambitionen des Grafen. Zufrieden mit der Lektion, die er Zoey ganz in der Rolle des weisen Gönners geliefert hatte, führte er die braunhaarige Frau und seine anderen Begleiter schließlich in die Bibliothek, nun in vertrauter Nähe zu seinem Gast konnte er auch andere Themen ansprechen. Zoey reagierte erschrocken, als er ebenso vage wie düster von großen Veränderungen sprach, und hastig und im Tonfall der Intimität nahm sie seine Erklärung an und drückte ihre Freude über das Wiedersehen aus. Janus legte beruhigend seine Hand auf ihren Arm und veränderte seine Aura, vermittelte zugleich das Gefühl von Stärke und von Vertrautheit und Zuneigung, damit seine Begleiterin sich beruhigte, als er ihren Blick suchte, waren seine Augen voller ruhiger Zuversicht und auch er senkte die Stimme.

„Wir waren lange getrennt, und auch wenn diese Trennung notwendig war, ich bedaure sie dennoch. Umso glücklicher bin ich über Deine Rückkehr, noch dazu angesichts der Umstände. Dein neuer Rang lässt Dich nur noch mehr strahlen.“


Der Sith beließ es nicht nur bei schönen Worten, er machte auch sein Versprechen wahr, der Forscherin die Bibliothek zu zeigen, und ihre Augen funkelten voller Vorfreude, als sie Arm in Arm diesen Ort des Wissens betraten. Zoey schien aber auch an den ganz praktischen Vorteilen interessiert zu sein, die ihr neuer Rang mit sich brachte, und Janus lächelte verbindlich.


„Gewiss. Als Kriegerin besitzt Du ein eigenes Quartier auf dieser Ebene und kannst einige Jünger auswählen, die Dir zu Diensten sein werden. Und solltest Du ein Fahrzeug benötigen, wird man eines zur Verfügung stellen, die entsprechende Anfrage natürlich vorausgesetzt. Du hast eine neue Welt betreten, Zoey, dieser Aufstieg bringt viele Veränderungen mit sich.“


Es war überflüssig zu erwähnen, dass Janus selbstverständlich zur Verfügung stand, um ihr zu helfen, in dieser neuen Umgebung zurechtzukommen. Der Umstand, dass sie sich damit in eine gewisse Abhängigkeit zu ihm begab, war mit einkalkuliert. Für den Moment aber erlaubte es der Vollstrecker seinem Gast, die Bibliothek gänzlich zwanglos zu bewundern und sich an dem gesammelten Wissen zu erfreuen, er selbst hielt sich vornehm zurück und ließ die Bibliothek für sich sprechen, einzig ein Lächeln auf den Lippen des Sith und ein Nicken signalisierten der jungen Frau, dass dieser Ort nun in der Tat ihr zugänglich war. Er wartete eine Weile, bis er wieder sprach.


„Ich wusste, dass es Dir hier gefallen würde. Das Wissen in dieser Bibliothek ist nur für die Augeb von Kriegern und anderen hochrangigen Sith bestimmt. Hier sein zu dürfen ist ein ein Privileg, ein Privileg, das Du Dir verdient hast.“


Nach diesem Moment der Freude nutzte Janus die Gelegenheit, um Zoey weiter zu beeinflussen, indem er die von den Jedi geraubten Artefakte ansprach, schürte er zum einen ihren Wissensdurst und stärkte zum anderen ihren Wunsch, sich in den Augen der anderen Sith zu beweisen und ihre vergangene Kooperation mit dem verhassten Feind vergessen zu machen. Die Botschaft kam an, sichtlich beschämt stimmte die Forscherin ihm zu und erkundigte sich dann überrascht, was sie denn tun konnte, um diesen Missstand zu beseitigen. Als Janus den Zirkel der Hexer ins Spiel brachte, wuchs ihre Neugier umso mehr und der Graf unterdrückte ein triumphierendes Lächeln, stattdessen verschränkte er die Arme hinter dem Rücken und neigte leicht den Kopf, seine Stimme war nun wieder erfüllt von höflicher Distanz.


„Nun, Lady Liviana, ich habe Euch als fähige und eifrige Forscherin kennengelernt. Ihr seid neugierig, abenteuerlustig und wisst nun aus eigener Erfahrung, welche Kräfte die Dunkle Seite verleihen kann. Wenn jemand diese Artefakte finden und wieder dorthin bringen kann, wohin sie gehören, dann Ihr. Aus dem selben Grund glaube ich, dass der Zirkel der Hexer sich sehr für Euch interessieren würde. Der Zirkel ist eine Vereinigung von Sith, die altes Wissen und Rituale hüten, sie bewahren das Erbe unseres Ordens und verteidigen es wenn nötig. Aber nicht brachiale Stärke ist für sie wichtig, sondern Intelligenz, Forscherdrang und Respekt vor dem, was den Sith – und nur den Sith – gehört.“

Eine Verbündete im Zirkel der Hexer zu platzieren wäre für Janus ohne Zweifel von großem Nutzen, so konnte er Einblick in diese verschlossene Welt erhalten und vielleicht sogar kontrollieren, welche Artefakte und Schätze dort ankamen und welche nicht. Zoey schien von der Idee angetan, gab aber berechtigterweise zu bedenken, dass sie Hilfe benötigen würde, wenn sie versuchen wollte, den Jedi die geraubten Artefakte wieder zu entreißen. Janus nickte bedächtig und präsentierte ein selbstsicheres Lächeln.


„Es wäre mir ein Vergnügen, Euch bei der Suche behilflich zu sein. Ihr haltet Ausschau nach einem Jünger, der stark und gerissen gleichermaßen ist und weiß, wie man sich verstellt und auf feindlichem Gelände überlebt. Ich denke, Ihr werdet in den Reihen der Jünger, die mir dienen, fündig werden, denn ich wähle nur die Besten aus.“


Der Graf wollte gerade etwas hinzufügen, da spürte er, wie eine vertraute Präsenz die Bibliothek betrat und sein Lächeln nahm einen wissenden Zug an, als er sich darauf konzentrierte und das Geräusch eines Gehstocks vernahm, der hart auf den Boden prallte. Die Arme hinter dem Rücken verschränkt drehte sich Janus langsam zu der Quelle des Lärms um. Es war tatsächlich Saphenus und Zoey hatte nicht gelogen, eine auffällige Tätowierung schmückte das Gesicht des Gehörnten. Was jedoch weitaus wichtiger war, war seine veränderte Aura in der Macht, der Zabrak war stärker geworden, mächtiger, tiefer verbunden mit der Dunklen Seite. Instinktiv wusste Janus, dass ihm dort kein Krieger entgegenkam, sondern ein Vollstrecker, ein Sith gleichen Rangs. Gewiss, der blasse Fastmensch mochte seinem schmächtigen Pendant weiterhin weit voraus sein, stand er doch an der Schwelle der Erhebung zum Fürsten, dennoch, Saphenus hatte aufgeholt. Eine Entwicklung, die sorgfältig im Auge behalten werden musste, doch davon ließ sich Janus nichts anmerken, als der andere Sith ihn so salopp wie eh und je begrüßte und spitzzüngig Zoeys Gegenwart kommentierte. Als Reaktion lächelte Janus lediglich und neigte formell den Kopf, in Haltung und in Worten ganz ein Mann der Formalität und Würde.

„Willkommen auf Bastion, Gouverneur Saphenus. Es ist mir ein Vergnügen, Euch hier wiederzusehen, Eure...Schülerin sprach gerade in den höchsten Tönen von Euch. Auch wenn ich zugeben muss, dass Ihre Beschreibung Eurer Tätowierung der tatsächlichen Veränderung nicht gerecht wird. Höchst bemerkenswert, aber beileibe nicht der einzige Wandel, den ich bei Euch erkennen. Ja, es scheint mir, als wäre es angebracht und wohl auch weitaus wichtiger, Euch im selben Atemzug zu Eurer Erhebung in den Stand eines Vollstreckers zu gratulieren. Ein Tag des Aufstiegs ist angebrochen, das ist nicht zu leugnen.“


Das Funkeln in den grünen Augen des Sith wurde ein wenig stärker, doch seine Stimme war weiterhin glatt und höflich und transportierte ein genuines Gefühl des Respekts. Mit der gebotenen Geduld und Zurückhaltung verfolgte Janus, wie der Herrscher Korribans ein wenig mit Zoey spielte und sich vergesslich gab, bevor er ihr signalisierte, niederzuknien und nun aus seinen Händen die tatsächliche, formelle Beförderung zu erhalten. Dabei klang der Zabrak ungewohnt kollegial, voller Wertschätzung für Zoey, und geschickt nutzte er sein violettes Lichtschwert für einen symbolträchtigen Ritterschlag. Die Forscherin nahm den feierlichen Akt mit Stolz und Dankbarkeit an und ihr wurde von Saphenus eine Unterkunft in seinem neuen Palast auf Korriban gewährt, ebenso durfte die frisch ernannte Kriegerin einen Wunsch äußern, was sie auch prompt tat. Einen Handschuh, der Darth Ignavius, dem rüpelhaften Vorgängers des Zabraks, gehört hatte, und der offenbar Verwendung bei der Drangsalierung von Sklaven gefunden hatte. Der Anfang eines Namens fiel und wurde hastig korrigiert, doch Janus glaubte zu wissen, um wen es ging, seine Miene blieb jedoch aalglatt und schließlich nickte er Zoey feierlich zu, ohne Worte bestätigte er ihre Beförderung und vermittelte ihr das Gefühl von Zustimmung und Respekt. Die Archäologin griff rasch die Idee des Grafen bezüglich der Wiederbeschaffung geraubter Artefakte auf und meinte, dass der gewünschte Handschuh dabei nützlich sein würde. Janus nickte zustimmend und sah dabei Saphenus an.


„Für einige dieser Schätze könnte ich mir keinen besseren Aufbewahrungsort als Korriban vorstellen, um sie vor der Gier und der Ignoranz der Jedi zu schützen und sicherzustellen, dass sie mit der gebotenen Wertschätzung behandelt werden. Andere hingegen würden ohne Zweifel das Wohlwollen der Hexer bewirken, wenn sie ihnen vertrauensvoll übergeben werden. Lady Liviana bringt alle Eigenschaften mit, um sich dieser Aufgabe zu widmen, und ich muss zustimmen, dieser...Handschuh scheint eine geeignete Waffe zu sein. Die gefährlichsten Attacken sind diejenigen, die man nicht kommen sieht.“


Der Graf machte eine kurze Pause und wölbte vielsagend eine Augenbraue, bevor er seinen beiden Besuchern einladend zulächelte.


„Es wäre mir eine Ehre, aus gegebenem Anlass den Gastgeber bei einem Abendessen für Euch, Gouverneur, und Lady Liviana, zu geben. Große Veränderungen haben sich ereignet und weitere werfen ihre Schatten voraus, und wir täten gut daran, uns über dieses Thema zu...unterhalten und die Beförderungen angemessen zu feiern.“


In der Tat, es gab viel zu besprechen, und Janus wollte diese Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen.


[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Wissenden | Bibliothek] Janus, Jarael, Zoey, Saphenus
 
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Bastion, Tempel der Sith, Schülerebene, in der Nähe des einzigen Spitzbogens weit und breit: Craton, Mohan und Venris


Venris wollte natürlich wissen, wo der Typ abgeblieben war. Konnte er sich das nicht denken? Hatte er keine Augen im Kopf? Sah er nicht, wie Craton gerade guckte, auch, wenn es nur flüchtig gewesen war?! Schnell hatte sich Craton wieder im Griff und erzählte eine Haar sträubende Geschichte. Mohan glaubte davon kein Wort! Wieso glaubte Venris, dass man den Typen noch gebraucht hätte? Die Gefahr, die von ihm ausging, war doch viel größer! Craton lenkte schnell geschickt das Thema auf den “Briefkasten”. Ob sie schon nachgeschaut hätten?!

“Nö, dazu kamen wir noch nicht.”,

tuschelte Mohan zurück. Craton war schließlich nicht fünf Stunden später zum Treffpunkt nachgekommen!? Doch da erschrak Mohan. Venris ließ sich nicht so leicht ablenken. Er schlug Craton in sein ohnehin schon verbeultes blutendes Gesicht. Das musste weh tun! Venris herrschte ihn an, er hätte damit ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Prüfend sah Mohan Craton an. Hatte er ihn umgebracht oder war das nur Mohans Wunschdenken und der Typ würde schon auf Rache aus sein und Kräfte gegen sie mobilisieren und sie würden am Ende nicht mal den Abend überleben? Plötzlich wurde Mohan von einem Angstschauder überrollt. Und, ihm wurde wieder bewusst, wer hier der Anführer und wie stark sein Meister war. Er schluckte schwer. Plötzlich war er sich doch nicht mehr so sicher, was den Verbleib des Blondschopfes betraf. Craton musste es ihm irgendwann sagen und ihm versichern, sonst würde er keine ruhige Minute mehr haben! Argwöhnisch sah sich Mohan um, ob sie beobachtet würden und schon umzingelt waren? Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken! Er hätte es selber tun sollen! Er hätte ihn beim Rauslassen aus dem Käfig in den Brunnenschacht stoßen sollen! Niemand hätte ihm mehr auf die Schnelle helfen können. Er selber hätte es nicht vermocht, die glatten vermosten Wände rauf zu klettern. Dann wäre er sich der Tatsache wenigstens sicher gewesen, dass keine Gefahr mehr von ihm ausging! Mist! Zu spät. Es ärgerte ihn sehr. Selbst Venris bereute es plötzlich, ihn nicht selbst um die Ecke gebracht zu haben, als noch Zeit war und sich die Gelegenheit dazu bot. Hätte, hätte….!

Venris schlenderte dann so unauffällig wie möglich zur Wand, als Mohan eine Gestalt wahrnahm, auf die die Beschreibung wie die Faust aufs Auge passte! Auch Craton hatte ihn gesehen, denn er machte Venris rasch auf ihn aufmerksam. Craton wollte offensichtlich dessen Rückzug beschatten. Er stand schon so lässig wie möglich bereit. Venris begann rasch mit Mohan ein belangloses Pseudo-Gespräch. Sie wollten so unauffällig wie möglich sein!


“Vergiss es, du wirst hier keine neue Matratze bekommen. Du kannst froh sein, überhaupt einen Schlafplatz zu haben. Du glaubst wirklich, es sind Bettwanzen?...”

Wie sie auf sowas kamen? Keine Ahnung! Natürlich lag ihre Aufmerksamkeit nicht auf ihrem Gespräch sondern auf Linus Morgan, der tatsächlich eine auffällige unverwechselbare Narbe trug und eine Nachricht versteckte, so geschickt, dass man es nur mit bekam, wenn man wusste, was er vorhatte. Das Glück stand auf ihrer Seite! Als er ging und tatsächlich den Weg zurückging, aus dem er gekommen war und Craton sich an dessen Fersen heften konnte, war Venris flink an besagter Stelle und holte sich die Botschaft. Er gab Mohan einen unmissverständlichen Wink, Craton zu Hilfe zu eilen und Mohan heftete sich an die Fersen von Craton und Linus. Natürlich war Mohan kein Speederbike, nicht mit seinem Fuß! Venris holte ihn ein.

“Was steht drauf? Schau schon nach!”

Natürlich war er neugierig! Ah, da vorne war Craton. Es war dort vorne ein dichtes Gedränge! Es war regelrecht ein Nadelöhr entstanden. Hoffentlich hatte er Linus noch im Blick? Nicht das dieser sie längst abgehängt hatte? Durch die Umstände holten sie Craton auf.

“Wir haben die Nachricht!”,

zischte Mohan ihm zu.

“Wo ist er?”

Sie schoben sich durch die Menge. Endlich wurde es wieder lichter und sie konnten nebeneinander gehen, doch von Linus war nichts mehr zu sehen. Plötzlich bekamen alle Drei etwas mit brachialer Gewalt so aus dem Nichts auf die Rübe. Man war das ein Schreck! Und der Schmerz! Eine lange doppelte röhrenförmige Luma hatte sich wie von selbst von der Decke gelöst und war auf ihre Köpfe geknallt. Mohan haute es aus den Latschen und er krachte auf den Hinterkopf. Er sah erstmal Sterne, rappelte sich aber schnell, kam aber dennoch kaum hoch. Erschrocken sah er sich um.

“Alles ok bei euch?”

Natürlich gab es solche Zufälle nicht!

“Wir haben es mit einem Sithschüler zu tun und er hat bemerkt, dass wir ihn verfolgen! Er hat schon einiges drauf! Mist! Venris, sieh nach, ob du die Nachricht noch hast!

Er zog sich Glas aus dem Haar.


Bastion, Sithtempel, Domäne der Schüler und Jünger, bei der Verfolgung von Linus Morgan in einem der Gänge: Mohan, Venris und Craton
 
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[Bastion | Bastion Center | Tempel der Sith | Domäne der Wissenden | Bibliothek] - Saphenus; Janus Sturn; Zoey Liviana; Jarael

„Jetzt sehe ich doch adrett und schick aus. Wenn mir jetzt plötzlich Muskeln wachsen und ich den Buckel loswerden, bin ich tatsächlich ein Bilderbuchzabrak.“, antwortete Saphenus und lachte leise. Sie befanden sich schließlich in einer Bibliothek, ruhiges und angemessenes Verhalten lag ihm an diesem Ort im Blut. „Ich danke Dir dennoch für die Glückwünsche. Es scheint, als wüsste man mein Talent endlich zu würdigen. Meine Beförderung gibt Korriban zumindest den Hauch seines alten Glanzes zurück. Ignavius wäre diese Ehre niemals zuteil geworden. Die Privilegien und Ressourcen, die mit dem neuen Rang einhergehen, werden mir sicherlich von Nutzen sein.“ Sein Auge funkelte amüsiert. „Ich bin mir sicher, dass Zoey kein schlechtes Wort über mich sprechen würde. Wir haben uns schließlich immer gut verstanden. Wenn auch natürlich nicht so eng wie ihr beide…“ Wieder lachte er leise.

Zoey nutzte die Gelegenheit um zu betonen, dass sie immer seine Schülerin sein werde. Einen Augenblick lang lief Saphenus bei dieser Vorstellung ein kalter Schauer über den Rücken. Es war grausam darüber nachzudenken für den Rest seines Lebens ihren Babysitter spielen zu müssen. „Du bist jetzt eine Kriegerin, Zoey.“, ermahnte er sie. „Dir steht das Recht zu, dein erworbenes Wissen an einen eigenen Schüler weiterzugeben. Ab jetzt bist du für deine eigenen Taten verantwortlich. Sieh nur zu, dass sie nicht auf mich zurückfallen und ich plötzlich für dich geradestehen muss.“

Zoey nahm ihre offizielle Ernennung mit Demut hin und betonte, dass Korriban nun ihr neues zuhause sei. Diese Erkenntnis war ein weiterer Schritt, ihre Vergangenheit in der Republik hinter sich zu lassen und ihr neues Leben zu beginnen. Irritiert sah sie ihn an als er sie aufforderte, sich etwas von ihm zu wünschen. Sie überlegte einen Augenblick und kam auf Ignavius‘ Handschuh zu sprechen. Nicht nur, weil Zoey beinahe Talithas Namen in den Mund nah, verdunkelte sich sein Gesicht plötzlich. Die Folter, die ihr mit diesem unsäglichen Artefakt widerfahren war, war nicht zu entschuldigen. Für diesen Frevel hatte Ignavius nicht genug gelitten, sein Tod war zu schnell und schmerzlos gewesen. „Wie du willst.“, sagte er und zuckte mit den Schultern, denn er selbst hatte keine Verwendung für dieses Artefakt. Was Zoey damit anfangen wollte, war ihm jedoch schleierhaft. Er traute ihr nicht zu jemanden damit zu foltern. Doch vielleicht täuschte er sich auch, zu einem brutalen Mord war sie schließlich auch fähig. „Achte nur auf deine Wortwahl.“, flüsterte er und hoffte, dass sie seine Warnung verstand.

Dann schaffte es Zoey doch noch, ihn zu überraschen. Sie fragte ihn, was er davon hielt Artefakte der Sith aus den Klauen der Jedi zu befreien. Nachdenklich runzelte Saphenus die Stirn. Er gab Janus Recht: man durfte nicht dulden, dass ihre Schätze außerhalb des Tempels von Verrätern aufbewahrt wurden. „Die Jedi sind widerliche, verabscheuenswürdige Kreaturen. Es ist Verrat, unsere Artefakte in ihren Händen zu dulden. Du hast also meine Zustimmung und vielleicht kann uns deine Vergangenheit sogar behilflich sein: wenn es dir gelingt, deine Aura zu verbergen, kannst du dich weiterhin als normale Archäologin ausgeben. Gibt es nicht sogar Jedi, die dir vertrauen und mit denen du bereits gearbeitet hast?“ Es war ein gewaltiges Wagnis, denn noch hatte Zoey nicht all ihre Fähigkeiten routiniert verinnerlicht. Ein Fehler und ihr ganzes Unterfangen war dahin. Niemand wusste, ob eine gefangene Zoey den Jedi nicht sogar Geheimnisse der Sith verraten würde. „Du musst dir nur ganz sicher sein, dass du dazu in der Lage bist. Der kleinste Fehlschlag kann dazu führen, dass sich die Inquisitoren, bestärkt durch ihre ureigene Paranoia, mit dir befassen und sich penibel versichern müssen, dass nicht am Ende du den Jedi geholfen hast anstatt anders herum. Ich fürchte, eine solche Befragung würdest du nicht überleben.“ Saphenus grinste Janus an. Der blasse Mensch sprach sodann eine Einladung zum Abendessen aus. Er überlegte kurz und nickte. „Die Bücher hier haben ohnehin Augen und Ohren.“, merkte er nur an und ließ sich anschließend Ort und Zeit für das Dinner mitteilen. Höflich verabschiedete sich Saphenus und verließ die Bibliothek.


Einige Stunden später saß Saphenus wieder einmal auf dem Rücksitz eines Speeders. Dieser jedoch war sauber, modern und roch nach einem dezenten Raumduft. Ein gut gekleideter Jünger steuerte das Gefährt und flog in Richtung des Nobelviertels, das direkt an Bastion Center grenzte und ein Treffpunkt für all die Persönlichkeiten war, die Saphenus hasste. Missmutig wusste er, dass Janus als Zeichen von Stand und Geld ein Lokal ausgesucht hatte, das gleichzeitig ein Magnet für jene war, die glaubten unersetzlich zu sein und dennoch keine Rolle spielten. Ungehalten zupfte er seinen Anzug zurecht. In Ermangelung einer eigenen Garderobe auf Bastion hatte er seinen neuen Servicedroiden darum gebeten, ihm ein angemessenes Outfit zur Verfügung zu stellen. Seine Programmierung hatte ihn offensichtlich dazu veranlasst, das wörtlich zu nehmen. Nun war Saphenus also in einen anthrazitfarbenen Anzug gekleidet, trug ein weißes Hemd und eine schwarz-silbern gestreifte Krawatte. Über seinen Schultern lag ein dünner Umhang, der so gar nicht wie seine anderen seine schmächtige Figur verstecken konnte und sie stattdessen sogar betonte. An seinem rechten Revers prangte ein Band, das ihn als imperialen Gouverneur auswies. Dazu trug er das Lichtschwert wie gewohnt an seinem Gürtel, sein Gehstock lag lässig auf seinem Schoß. Er fühlte sich albern, beinahe wie ein Clown, doch es war zu spät gewesen um seine gewohnte Kleidung zu besorgen. Nun musste er also mit diesem lächerlichen Outfit vorliebnehmen.


Professionell vermied es der Jünger ängstliche Blicke in den Rückspiegel zu werfen. Offenbar war er es bereits gewohnt Sith höheren Ranges zu fahren. Saphenus spürte, dass die Macht stark in ihm war. Er wusste, dass er einen neuen Schüler brauchte. Den Statuten des Ordens zufolge durfte er sogar, dank seines neuen Ranges, zwei ausbilden. Dennoch haderte er damit, denn er wusste nicht für wen er sich entscheiden sollte. Zoey war eine spontane Wahl gewesen, aus dem Moment heraus und oft war er kurz davor gewesen, diese Entscheidung zu bereuen. Er wollte nicht riskieren seine Zeit zu verschwenden, wenn er sie für wichtigere Dinge brauchte. Er dachte an das Auswahlverfahren zurück, das er selbst in den Katakomben des Tempels durchlaufen hatte und zuckte gedanklich mit den Schultern. „Vielleicht schnappe ich mir einfach welche, schleife sie nach Korriban, sperre sie in die Wüste und gucke, wer überlebt.“, murmelte er vor sich hin. Der Fahrer ignorierte seine Worte geflissentlich.

Bald schon landeten sie und Saphenus stieg aus. Vorher befahl er dem Jünger noch, ihm auch für den Rückweg zur Verfügung zu stehen. Dann entließ er ihn und wandte sich der Örtlichkeit zu, vor der er nun stand. Das Café Kaveri gehörte angeblich zu den angesagtesten Lokalitäten des Planeten. Sein Droide hatte ihn darauf hingewiesen, obwohl es ihn einen Dreck interessierte. Saphenus strich seinen Umhang zurecht und ging hinein. Unauffällige Sicherheitskräfte bewachten den Eingang und sollten wohl Exklusivität und Sicherheit vermitteln. Saphenus musste grinsen als er überlegte, dass er sie töten konnte ohne auch nur den Finger zu krümmen. Eine attraktive Servicedame führte ihn durch das Lokal hin zu einem Séparée. Er war der erste.

„Die wichtigen Gäste kommen immer mit vornehmer Verspätung, nicht wahr?“, murmelte er zu sich selber. Die Dame, die ihn gehört hatte, lächelte höflich. Sanfte Musik untermalte seine Worte, die Fenster gaben den Blick auf ein atemberaubendes Panorama frei. Heute konnte man sogar die Umrisse des Tempels erkennen.


[Bastion | Bastion Center | Café Kaveri | Séparée] - Saphenus; Janus Sturn; Zoey Liviana; Gäste und Personal
 
Bastion, Tempel der Sith, Domäne der Wissenden, Bibliothek: Lord Saphenus, Graf Sturn, Zoey und Jarael und weiter weg mehrere Diener


Janus bestätigte ihr, dass sie weiter nach Hohem streben sollte und musste, denn das war im Sinne der Sith und dazu gehörte unweigerlich weiterzulernen und sich nicht mit dem Wissen im Machtgebrauch und mit seinem Status quo zufrieden zu geben, den man erreicht hatte. Sie nickte und signalisierte damit, dass sie verstanden hatte, worauf er hinaus wollte. Natürlich wollte sie sich nach wie vor vom Fußvolk abheben.

Seine Frage nach Meister Saphenus war dann ein Drahtseilakt. Sie musste etwas antworten, das stand aus lauter Höflichkeit fest, doch was und wie viel? Zoey gab ihr bestes. Sie erwähnte ihre Mission und damit den Grund, kaum über Saphenus`letzte Aktivitäten Auskunft geben zu können, was sogar der absoluten Wahrheit entsprach. Sie wusste nicht einmal, wo Talitha abgeblieben war!? Der Graf zeigte sich an ihrer Expedition interessiert und wollte mehr darüber wissen, zum Glück erst, wenn sich die Gelegenheit bieten würde, wie er sich ausdrückte, also, wenn mehr Zeit war oder aber, es war nur so daher gesagt und es interessierte ihn praktisch gegen null und auch er wollte nur höflich sein. Zoey konnte sich denken, dass er hingegen mehr an ihrem Meister und dessen Aktivitäten interessiert war. Und mal ehrlich, was sollte sie über die Gruft erzählen? Das sie seinen ehemaligen, für tot geglaubten Schüler, wieder getroffen und während der Mission verbraten hatte?! Das Hybris einen Parasiten im Gehirn hatte behandeln lassen? Und das dieser hochrangige Sith mal in der Klapse war und sie ihn in einer sehr real wirkenden Simulation genau dort getroffen hatte? Ihr fielen diese Dinge vordergründig ein und hingegen nichts, aber auch gar nichts Banales! Hybris hatte sie schon einmal töten wollen, weil sie in ihrem Buch etwas verbreitet hatte, was zwar wahr war, aber ihm deutlich missfiel. Er wollte sicherlich nicht, dass er im Orden blöd dastand. Und Saphenus wollte das womöglich auch nicht? Schließlich würde das womöglich auch seinen Ruf als dessen Schüler schädigen und ihren dann auch mit. Komischerweise hatte er nach seinem Besuch auf dessen Schiff auf Korriban seltsam erstarkt gewirkt?! Und wenn sie so darüber nachdachte, hatte er noch einmal einen gewaltigen Schub nach der Ermordung seiner Eltern gemacht. Wie auch immer, sie war froh erstmal nichts erzählen zu müssen und nickte lächelnd.

Sie lieferte ihm noch einige harmlose Fakten, zumindest ordnete sie diese als Solche ein. Beim Punkt Tattoos hatte sie seine volle Aufmerksamkeit. Er hoffte, dass sie beim Tätowieren Sorgfalt und Geschick hatte walten lassen. Sie musste schmunzeln.


“Ehrlich gesagt, machte ich das zum ersten Mal und mir war nicht ganz wohl dabei. Ich hatte auch noch nirgends vorher zugeschaut, noch besitze ich selbst ein Tattoo. Aber, wie es schien, war Lord Saphenus zufrieden damit. Ich bin mir sicher, Ihr werdet es irgendwann, zumindest die Gesichtstattoos, selbst begutachten können. Und, so seid Ihr vorgewarnt! Nicht, dass Ihr an ihm vorbei lauft! Es wirkt ungewohnt!”

Selbstverständlich war Letzteres ein Witz und Zoey kicherte auch leicht dabei, denn durch die Macht war sowas, was den Normalos durchaus passieren könnte, schier unmöglich. Ungewohnt wirkte er aber tatsächlich!

“Er holte seinen Initiationsritus nach und die Tattoos waren vorgegeben und sind von enormer Bedeutung.”,

sprach sie noch das aus, was man jederzeit nachlesen konnte und daher kein wirkliches Geheimnis war. Womöglich hatte er sich eh die ganze Zeit über gewundert, warum er ohne diese symbolträchtigen Tattoos bislang gewesen war. Sie persönlich hatte es eigentlich nie in Frage gestellt, weshalb er ohne war. Für sie lag es daran, dass er unter Menschen und bei menschlichen Eltern groß geworden war. Sie hatte angenommen, er wollte es nicht anders, doch es war genau andersherum gewesen. Vor ihrem geistigen Auge erschienen plötzlich Bilder, die sie rasch wegschob. Bloß nicht daran denken! Zum Einen wegen Sturn, der Gedanken lesen konnte, wenn er darauf aus war, zum Anderen, um sich selbst zu schützen. Weshalb musste immer ihr das passieren, dass die Leute, mit denen sie zusammen war, ihre Eltern aufsuchten, nicht um sie zu besuchen, sondern um sie umzubringen!?

Zum Glück wollte der Graf eher was über seine alte Heimat wissen. Ob die Rakghoule immer noch in entwickelte fortschrittliche zivilisierte Gebiete eindrangen, wo sie nicht hin gehörten. Was sollte Zoey darauf nur antworten? Sie hatte keinen gesehen! Sie war sofort in die Wohnung der Lemur gebracht worden, wo ihre grauenhafte Prüfung stattfand und sie Zeuge des Mordes an den Lemurs wurde. Und danach? Nevis erwähnte Einen, der der Anlass zu ihrer Flucht war. Allerdings war das wohl eher nicht in einer zivilisierten Zone passiert.


“Ich habe keine Ahnung!”,

sagte sie deshalb nur. Ihr wurde die Priesterin vorgestellt und man wechselte einige Höflichkeitsfloskeln. Danach wandten sich alle dem Training vor ihren Augen zu, obwohl Zoey eher ihren Blick auf die unbekannte Räumlichkeit warf. Dennoch fiel ihr das Thema Jünger bzw. Schüler ein. Als Sithkriegerin sollte sie sich womöglich einen Schüler nehmen. Aber, ihr fielen gleich einige Fragen dazu ein und sie fand den Augenblick günstig, sie zu stellen. Janus hatte gewiss längst genügend Erfahrungen damit sammeln können. Und so sprach sie aus, was sie wissen wollte. Diese Unmengen Jünger im Tempel konnten einen glatt zu viel des Guten sein. Es war ziemlich viel Abschaum dabei. Der Graf bestätigte das. Dennoch konnten einige von ihnen dennoch nützlich sein und das hatte sie schon mitbekommen. Sturn war immer von einer Schar Leuten umgeben und auch Saphenus hatte Bastas im Schlepptau gehabt und auch Yui eine Weile, auch wenn Letztere andere Talente als die Macht hatte. Sie verstand, dennoch blieb er bislang wage, was die Auswahl eines Schülers betraf. Zoey musste sich im Klaren werden, über was für Eigenschaften ihr Schüler am besten verfügen sollte!? Und sie sollte ihn dann testen. Gut.

Sie gingen nun in die Bibliothek des Ordens der Sith, einen Ort, zu dem sie schon immer mal wollte und es war die Gelegenheit für kurze intimere Worte. Lediglich das Erwähnen eines wohl baldigen Machtwechsels an der Spitze des Ordens machte Zoey nervös. Doch Janus wirkte so beruhigend, dass auch sie sich rasch beruhigte. Sie spürte seine Zuneigung deutlich und er sprach Worte aus, die sie glücklich machten. Dafür schenkte sie ihm ein hinreißendes Lächeln. Ermutigt stellte sie ihm einige Fragen, die ihren neuen Rang betrafen. Sie würde ein Quartier auf dieser Ebene beziehen und ihr eigen nennen können. Sehr gut, dachte sie. Lustigerweise hatte sie nun ein Quartier in beiden Tempeln, die der Jedi und der Sith. Sie würde Diener haben können. Das war sehr gut! Und wenn sie einen Gleiter bräuchte, könnte sie sich auch einen nehmen.


“Das ist gut!”,

brachte sie nur erstaunt heraus. Er fügte noch betonend hinzu, dass ihr Aufstieg ihr neue Möglichkeiten bieten würde. Sie nickte verstehend und konnte bis jetzt das Ausmaß noch nicht ganz fassen. Ihre Beförderung war ziemlich schnell gekommen und da sie den Tempel, das Herz des Ordens, nicht kannte, waren ihr gewisse Geflogenheiten fremd. Sie hatte bei Saphenus oftmals angenommen, dass einige Privilegien daraus resultieren, dass er Ignavius besiegt und die Macht übernommen hatte. Doch sie merkte, dass der Graf ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen würde und das würde es leichter machen, sich hier zurecht zu finden. Sie war ihm dafür überaus dankbar.

In der Bibliothek angekommen, wurde sie fast erschlagen von wundervollen Büchern, anderen Medien und auch Artefakten wie Holocronen. Und Janus bestätigte ihr, dass es ein Privileg war, hier zu sein und das sie es sich verdient hätte und bejahte ihre Frage. Bei seinen Worten schlug ihr Herz noch schneller. Ihre rechte Hand fuhr über einige Buchrücken wertvoller, sehr alter Papierausgaben in teuren Leineneinbänden. Sie würde gar nicht wissen, wo sie hier anfangen sollte!? Dann stand sie vor den Holocronen. Bei anderen waren es Babys, Tiere, Speederbikes, Kampf-Raumschiffe, bei ihr besondere Artefakte! Artefakte berührten seit je her ihr Herz! Sie liebte Artefakte! Wer hatte vor tausenden Jahren dieses Artefakt das letzte Mal berührt, auf das gerade ihr Auge ruhte? Was für geheime Informationen verbarg es? Welche Wirkung hatte es? Machtartefakte hatten es ihr in letzter Zeit besonders angetan und ließen alle anderen Artefakte dagegen verblassen! Immerhin hatte ein Amulett ihr Leben grundlegend verändert! Janus hatte plötzlich schmeichelnde Worte für ihre Arbeit als Forscherin und Wissenschaftlerin auf den Gebieten des Altertums und der Jedikunde für sie übrig und Zoey ging das Herz auf. Das war ihre eigentliche Berufung! Sie würde nicht wie Saphenus die Bücher bzw. die Bibliothek links liegen lassen, sondern Artefakte sollten weiter einen besonderen Wert in ihrem Leben spielen. So, wie für Sturn die Malerei. Dafür hatte sie den Machtgebrauch erlernt, um gewappnet durch die Gefahren der Gräber, Gruften und Tempel gehen zu können. Deshalb hatte sie die Sithausbildung auf sich genommen, die wirklich kein Spaziergang gewesen war. Janus zeigte ihr neue Berufungen in dieser Richtung auf. Wenn jemand Artefakte zurückbringen könnte, dann sie, sagte er tatsächlich. Sie war geschmeichelt und lächelte. Doch, war das wirklich so? Das wäre kein leichtes Unterfangen! Und, es würde gefährlich für sie sein! Er sprach die Hexer an. Was sie hörte, machte sie neugierig. Sie selbst stand auch nicht auf brachiale Gewalt. Es gab auch andere Mittel und Wege! Es schien viele Gemeinsamkeiten zwischen ihren Vorlieben und den ihren zu geben?! Und, sie bereute, jetzt, da sie zu den Sith gehörte, den Jedi vor nicht langer Zeit zu unzähligen Schätzen verholfen zu haben. Nicht nur, dass sie dort nicht hin gehörten, sondern auch, da es Verschwendung von ungenutztem Wissen durch ihre selbst auferlegten Ketten war. Sie selber war als Wissenschaftlerin immer voller Wissensdurst und konnte deren Lehren einfach nicht verstehen und begreifen und das, obwohl sie die Jedi einst studiert hatte. Wozu sich Grenzen setzen? Warum nicht nach mehr streben?

“Verstehe ich das richtig, Hexer lieben genauso Artefakte wie ich, sammeln und beschützen sie? Sie sind Wächter des Erbes der Sith? Nun, das würde schon irgendwie passend für mich sein! Ich glaube, ich könnte mich zu den Hexern hingezogen fühlen.”

Zoey machte es nur Sorgen, wie gefährlich diese Aufgabe sein würde. Wusste sie wirklich, auf was sie sich da einlassen sollte bzw. wollte? Dazu bräuchte sie wenigstens einen fähigen Schüler. Sie sprach diesen Umstand etwas direkter an und nannte ihre Vorstellungen diesbezüglich. Janus wollte ihr behilflich sein. Das war doch ein Wort!

Plötzlich erschien ihr Meister. Ihre Gefühle waren gemischt. Zum einen freute es sie, dass er nun da war und sehen konnte, dass sie es geschafft hatte, es bis hierher alleine geschafft zu haben und das erfüllte sie zudem mit Stolz, zum Anderen fürchtete sie ihn etwas mehr als man einen schlimmen Lehrer fürchtete, und das war nicht nur durch seinen starken Sarkasmus, denn ihr Versagen würde nicht nur ein Durchgefallen in der Prüfung, keine schlechte Note, sondern den Tod bedeuten und sie hatte gesehen, dass er selbst seine Eltern getötet hatte. Doch sie wurde rasch aus ihren Gedanken gerissen, da ihr Meister wieder nur so vor Sarkasmus triefte. Das sie hier mit Janus zusammen stand, lieferte ihm mehr als genug an Stoff dafür. Dennoch bewahrte sie Haltung, natürlich der Graf auch, war er ein Meister in dergleichen. Er begrüßte ihren Meister in den höchsten Tönen und meinte, sie hätte nur Gutes über ihn gesagt. Weshalb sagte er das? War ihm aufgefallen, dass sie überlegt hatte, was sie dem Inquisitor gegenüber preisgeben wollte? Warum sollte sie ihren Meister auch schlecht machen, überlegte sie verwundert? Sie hatte ihm alles zu verdanken, was sie machttechnisch drauf hatte. Das sie seine Schülerin geworden war, rettete sie vor Hybris. Janus lobte sein neues Aussehen und auch Auftreten. Zoey war es auch schon aufgefallen. Doch dann gratulierte der Graf auch ihm und nannte ihn einen Vollstrecker und da wurde es Zoey bewusst. Auch er war aufgestiegen! Er nannte sich nun einen Bilderbuchzabrak. Optisch spielte er auf seine Tattoos an und natürlich auf seine Karriere, denn Zabraks legten wert auf sowas. Das mit den erwähnten Muskeln, nun, er war ab und an witzig. Sie schmunzelte auch. Allerdings steckte er immer noch in dem säuerlich riechenden, vollgekotzten und beschmutzten Umhang! Es hatte sich eine Wolke mit Gestank um ihn gelegt. Adrett und schick ging aber anders! Typisch für ihn!

“Auch meine besten Wünsche!”

Sie fand irgendwie nicht die passenden Worte. Ihr fiel auf, dass der Graf und Saphenus plötzlich gleich mächtig auf sie wirkten. Er betonte jetzt, weshalb sie nichts Schlimmes über ihn sagen wollen würde. Irgendwie war das unangenehm. Doch es wurde noch schlimmer, als er meinte, sie hätten sich immer gut verstanden, aber nicht so gut wie Janus und sie. Und wieder wurde es aufs Butterbrot geschmiert! Sie errötete beschämt. Man war das heiß in der Bibliothek. Ging die Klimaanlage nicht richtig?

Dann betonte Zoey, dass sie immer seine Schülerin sein würde. Er war fast empört und entrüstet und meinte, sie wäre jetzt eine Kriegerin, dürfe selbst einen Schüler ausbilden, müsste für alles selber geradestehen, doch so ganz wohl doch nicht, denn sie solle aufpassen, dass nichts auf ihn zurückfallen und er noch für sie gerade stehen müsste. Zoey blickte ihn erschrocken an. So hatte sie das nicht gemeint.


Meister, ich wollte damit sagen, dass ich immer noch vieles von Euch lernen kann und ihr weiterhin mein Vorbild bleibt und ich mich freuen würde, ab und an noch von Euch geschult zu werden. Ihr seid mir machttechnisch weit voraus und ich werde Euch niemals einholen. Euer weiser Rat wird mir weiter wichtig und von Bedeutung sein. Ich fühle mich Euch weiterhin sehr verbunden.”

Dann wurde es sentimental für Zoey. Sie wurde offiziell befördert und Lord Saphenus vollführte dabei den Ritus des Ritterschlags. Sie spürte dabei von ihrem Meister und dem Grafen die nötige Zustimmung und Respekt. Als sie sich dann etwas wünschen durfte, fiel ihr Ignavius`Handschuh ein und sie äußerte dies als Wunsch. Saphenus willigte überraschend schnell ein. Das erfreute Zoey. Doch ihm war ihr Versprecher nicht entgangen und wenn es um Talitha ging, war er besonders empfindlich. Daher zischte er ihr zu, sie solle auf ihre Wortwahl besser achten. Nun ja!? Sie sah ihn mit einem Ausdruck des Bedauerns an. Oder meinte er, dass sie ihn auf ihrer Operation “Sithartefakte in Jedihand” nicht als Waffe bezeichnen sollte? Immerhin hatte sie das als Begründung für ihren Wunsch aufgeführt und den Handschuh als Waffe bezeichnet, was das Artefakt im Grunde genommen auch war. Sie wurde nicht ganz schlau aus ihm, fragte aber deshalb nicht nach.

Allerdings fragte sie nach, was er davon hielt? Er schien sichtlich überrascht zu sein. Der Graf sprang gleich unterstützend ein. Einige Artefakte nach Korriban! Er hatte recht, genau da passten sie hin! Das Erbe der Sith! Und, einige für die Hexer! Lord Saphenus runzelte die Stirn. Er dachte nach.

“Ich hoffe, es ist nicht gleich eine Nummer zu groß für mich!? Ja, man könnte in Korriban eine riesige Bibliothek bauen, um Bücher, Artefakte und Folien usw. zu lagern und auszustellen.”,

gab sie zu bedenken und versuchte ihn zugleich als ehemaligen Bibliothekar und jetzigen Gouverneur zu ködern. Aber, ihr Meister meinte auch, das sie es tun sollte und ihre Vergangenheit könnte ihr helfen und vielleicht könnte sie da anknüpfen, wo er sie einst abgeholt hatte? Könnte sie sich an jemanden wenden, mit wem sie gearbeitet hatte? Bei ihren Jedifreunden!?

“Bei Meisterin Kestrel, der Jediforscherin?”

Sie war stets auf der Suche! Zoey sah zu Janus, der jene gut kannte. Jene war total nett und gutgläubig. Doch genau solche Leute wurden leicht reingelegt und verarscht. Und genau diese Täuschung müsste sie hinkriegen! Wenn Sie ihre Aura gut verbergen könnte? Sie zuckte mit den Schultern.

“Nur so gut, wie ich es bei Graf Sturn bisher gelernt und geübt hatte!”

Das würde hart werden! Schon alleine ihre Aura Tag und Nacht verbergen zu müssen! Ganz wohl war ihr bei dem Gedanken nicht mehr! Auch mochte sie Kestrel, die sie täuschen müsste!

“Wie wirkt denn meine Aura bisher?”

Das wollte sie eh schon die ganze Zeit mal wissen! Dann kam seitens Saphenus`eine Warnung wegen der Inquisitoren. Zoey war geschockt und ein kalter Schauder rieselte über ihren Rücken. Sie müsse wissen, ob sie es wirklich tun wolle!? Fragend sah sie zu Janus und zuckte die Achseln.

“Also, etwas Vertrauen sollte man mir schon entgegenbringen, sonst nehme ich Abstand davon! Ich verzichte gerne darauf, zu Tode gefoltert zu werden, nur weil man mir misstraut!”,

sagte sie klar und deutlich an seine Adresse gerichtet. Sie dankte ihrem Meister, auch in diese Richtung gedacht zu haben.

“Wer möchte schon leiden, nur weil jemand eine unsichere Persönlichkeit unter den Inquisitoren ist!?”,

erklärte sie sich.

“Sonst wähle ich lieber, wie alle anderen, den leichten Weg!”

Die Sith waren schließlich interessiert, verborgenes uraltes Wissen wieder zu bekommen. Opfern würde sie sich nicht für deren Paranoia. Dieses Risiko fand sie schlimmer als alle anderen. Vielleicht konnte der Graf Zugeständnisse machen? Sie wusste nicht, ob es in seiner Macht stand? Ob er es wollte? Ansonsten hatte er ihren Wert noch nicht erkannt!

Der Graf, so ganz nach seiner Art, sprach eine Einladung aus. Das freute Zoey. Begeistert stimmte sie einem Treffen am Abend zu.


“Klingt gut!”

Der Meister hatte es eilig zu gehen. Zoey fasste beherzt in ihre Tasche am Gürtel. Da war der leere Chip von Nevis, den jene geklaut hatte. Sie warf ihn in einen Papierkorb. Den Anderen legte sie in ihre Handfläche, mit der sie zum Abschied, Zoey war ihrem Meister hinterher gelaufen, die Hand reichte und ihn dabei übergab. Wortlos. Sie lächelte nur. Saphenus ging. Da trat eine junge Frau vor Zoey und stellte sich als Dawina vor. Sie schien schon ein Weilchen hier zu stehen! Sie wäre ihre Dienerin. Wow, dachte Zoey, nicht übel!

Dawina! Bitte tragen sie meine Reisetasche!”,

sagte sie höflich, aber bestimmt und zeigte auf sie.

“Ich werde mir mal mein Quartier zeigen lassen. Wir sehen uns im Café Kaveri! Ich freue mich!”,

verabschiedete sie sich von Sturn, um ihn wenige Stunden später mit Saphenus wieder zu sehen. Dawina war ein Mensch, sehr jung, aber schien beflissen und routiniert.

“Woher stammen und wie alt sind Sie?”

Sie antwortete leicht befangen, während sie den Gang runter liefen:

“Ich bin eine Mabari und 18, Mylady.”

Zoey sah sie erstaunt an. Ihre Dienerin war aus der religiösen Kriegersekte, die alle Kampfkünste beherrschten und zudem Gestaltwandler waren!? Wie praktisch!

“Sie beherrschen, wie ich sehe, die Körpermanipulation!?”

Sie lächelte, nickte und blieb abrupt stehen.

“Das ist Euer Quartier, Lady Liviana!”

Zoey trat ein und war zufrieden mit dem, was sich ihr bot. Sie war in der letzten Zeit auf Korriban nicht sonderlich verwöhnt worden. Sie wandte sich dann nochmal an Dawina.

“Ich brauche einen Gleiter, der mich heute Abend ins Cafe Kaveri bringt! Samt Gleiterführer, versteht sich! Kümmern Sie sich bitte darum! Und geben Sie mir ihre Com-Nummer! Und behalten Sie in meiner Gegenwart diese Gestalt bei, damit ich sie gleich erkenne! Ich brauche Sie dann für heute nicht mehr!”

……

Es hatte alles wie am Schnürchen geklappt! Zoey stieg vor dem besagten Cafe aus und lief in ihrem kupferfarbenen schicken glamourösen Paillettenkleid, welches hauteng und, zwar langärmlig aber kurz war, hinein. Dazu trug sie schwarze Pumps mit hohem Absatz und das Haar offen. Ihr Lichtschwert steckte in ihrer schwarzen Handtasche, welche sie umgehängt hatte.

Sie meldete sich vorne am Empfangs-Tisch an. Man führte sie in ein Séparée. Saphenus war schon da. Man gut, dass sie nicht die Erste war.


Meister!”

Sie lächelte erfreut, charmant und ungezwungen. Einen schönen Abend in ungezwungener Atmosphäre hatten sie mal verdient. Und, es gab vielleicht doch noch das Ein oder Andere zu besprechen!? Ihr Meister hatte sich in Schale geworfen! Sie kam nicht umhin ihn zu mustern.

"Das steht Ihnen gut!"


Bastion, Café Kaveri, separat: Saphenus und Zoey, auf den Grafen wartend
 
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[Bastion - Sithtempel - Domäne der Lernenden - Gänge] Tai, Lota, Kronos/Phobos, Ne'im, Yadira, unbekannter Trandoshaner

Kronos' Luftgeschnappe wurde nach einiger Zeit zu einem bösen Lachen. Tai war erst verwundert und schaute Kronos nur verdutzt an bis Kronos sich groß vor den Anderen erhob. Nun schaute Tai eher misstrauisch und hinterfragend.

''Heuchler!'' bekam Tai von dem Devaronianer zu hören.

Was soll das denn jetzt heißen.. Was erlaubt der sich eigentlich?! Dachte sich Tai in diesem Moment. In diesem Moment verwandelte sich Tai's Gesichtsausdruck in eine finstere Miene. Das war wohl noch nicht alles, denn Kronos verspottete nun auch noch die anderen Jünger und er sprach davon wie unorganisiert und dass sie sich wie kleine Kinder benehmen, die Spielchen spielen. Tai hielt noch für einen Moment inne und versuchte nicht direkt auszurasten. Wer weiß, wer sich gegen ihn stellen würde oder wer ihn unterstützen würde. Das könnte ziemlich ins Auge gehen, es könnte Konsequenzen mit sich ziehen und vielleicht ist es mit Kronos nicht so, wie es scheint. Obwohl Tai versuchte keine Prügelei anzufangen, ballten sich seine Hände bereits zu Fäusten. Dieser Kronos hat sie wohl nicht mehr alle, dachte sich Tai. Auf alle ging Kronos los und nun auch auf den Trandoshaner, was ihn belustigte und er setzte ein fieses Grinsen auf. Er hoffte, dass entweder Kronos oder Trandoshaner richtig eine reingedrückt bekommt. Oder gleich beide. Doch dann wurde sein Gedankenspiel durch die Zuwendung von Kronos unterbrochen.

''Deine kleine Liebesgeschichte kannst du dir also in deinen roten Arsch stecken.'' sagte Kronos

Tai wusste nicht, was ihn dieses Großmaul gefahren ist, aber wenn das so weiter ginge, dann würde seine Faust in Kronos Gesicht fahren. Nachdem Kronos sich dem Trandoshaner zuwand hatte Tai keinen Bock mehr auf so eine dummes Gelaber. Schon gar nicht von so jemandem wie Kronos. Tai ging wütend auf Kronos zu und schupste ihn gegen die Wand.

''Pah! Ganz ehrlich: Eben lagst du noch auf dem Boden und konntest dir selbst nicht helfen und dann gehst du uns alle an?! Machst einen auf Imperator und tust so als könntest du das alles hier besser. Du minderwertiger Nichtsnutz. Wenn du willst, versuch halt das ganze alleine zu machen und geh dabei verrecken... Ich jedenfalls gehe jetzt in die Bibliothek, was ich euch auch vorschlagen würde, bevor das alles hier noch in einem Blutbad und Strafen von höheren Sith endet, ist eine Pause angebracht. Kannst dir ja überlegen, ob du dabei bist..'' Machte Tai Kronos an

Als Lota auftauchte, wurde es noch angespannter als es sowieso schon war. Schweigend und augenrollend hörte er Lota noch einen Moment zu und hoffte, dass jetzt nicht auch noch Streit zwischen ihm und Ne'im entsteht. Als Lota fertig mit dem Trandoshaner und Ne'im war, packte Tai seine Hände hinter den Kopf und lief gelassen und mit ein klein wenig Arroganz zurück zur Bibliothek.

''Na macht schon, kommt! Oder wollt ihr noch weiteres Aufsehen erregen?'' Sagte Tai,

während er noch einmal über die Schulter, zu den anderen schaute und mit seinem Kopf zur Bibliothek winkte, um weiteres, unnötiges Gestreite zu vermeiden.

[Bastion - Sithtempel - Domäne der Lernenden - Gänge (Auf dem Weg zur Bibliothek)] Tai, Lota, Kronos/Phobos, Ne'im, Yadira, unbekannter Trandoshaner
 
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[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Wissenden | Bibliothek] Janus, Jarael, Zoey, Saphenus

Während er mit Zoey sprach, glich Janus innerlich einem lauernden Nexu, das höflich seine Zähne in einem bedrohlichen Lächeln präsentierte und nur auf die Gelegenheit zum Zuschlagen wartete. Doch nach außen wirkte der elegant gekleidete Aristokrat entspannt und ging ganz in der Rolle des charmanten Gastgebers auf, der mit einer alten Bekannten ein vertrauliches und gänzlich harmloses Gespräch führte. Eine Täuschung, eine Illusion, aber überaus effektiv. Lebewesen verrieten viel über sich selbst und andere, wenn sie sich in Sicherheit und unter Freunden wähnten, und diese Informationen waren überaus wertvoll. Janus hatte schon früh gelernt, seine wahre Natur unter einer ansprechenden Maske zu verbergen und anderen das Gefühl zu vermitteln, sie wären für ihn wichtig und würden seine Sympathie genießen, könnten auf seine Unterstützung zählen und in seiner Gegenwart offen über ihre Geheimnisse und Ambitionen sprechen. Selbst das, was nicht gesagt wurde, war für den Sith interessant, was nicht einmal in dieser Atmosphäre verraten wurde, war oft besonders wichtig. Umso leichter fiel ihm dieses Vorgehen bei jemanden wie der frisch beförderten Kriegerin, sie war gerade erst der grauen Masse entkommen und kannte noch den Geschmack der Unterlegenheit und Schwäche, hatte aber auch schon von Macht und Ruhm gekostet und daran Gefallen gefunden, das konnte er deutlich spüren. Mit diesem Ehrgeiz konnte der Vollstrecker arbeiten, dort konnte er ansetzen, und so ermutigte er Zoeys Ambitionen noch zusätzlich. Die Botschaft kam an und stieß auf Zustimmung, und so gestattete sich Janus ein schmales, zufriedenes Lächeln, das man leicht als Zeichen von Zuneigung missverstehen konnte und sollte, in Wahrheit aber den Plänen des Grafen geschuldet war. Ein kleiner, banaler Scherz auf die Kosten ihres ehemaligen Meisters lockerte die Stimmung zusätzlich, auch das eine wohlüberlegte Aktion, die ein Gefühl von Verbundenheit schaffen und der Archäologin weitere Informationen entlocken sollte. Die braunhaarige Frau gestand schmunzelnd, dass sie zum ersten Mal jemanden tätowiert hatte und auch sonst mit diesem Thema keine Erfahrung hatte, Saphenus die Prozedur aber soweit überstanden hatte, dass er sich mit ihr zufrieden zeigte. Zoey musste leise lachen, als sie den Vollstrecker sozusagen vorwarnte, und mit zurückhaltender Belustigung stimmte Janus mit ein und nickte sanft, seine grünen Augen funkelten.


„Ich danke Euch für die Warnung, Lady Liviana. Jetzt muss ich nicht mehr befürchten, von einem so ungewohnten Anblick gänzlich überrascht zu werden.“


Der Tonfall des mächtigen Sith war trocken, denn selbstverständlich ließ sich seine Contenance nicht von Äußerlichkeiten erschüttern. Wer einst mit Darth Sting und Leto Fel zu tun gehabt hatte, entwickelte rasch eine Immunität gegen optische Unfälle und den damit einhergehenden Ekel. In dieser Hinsicht war Janus mittlerweile abgehärtet und auch schon früher hatte ihn das Aussehen anderer Lebewesen kaum tangiert. Geschäfte und Allianzen beruhten auf Fakten, nicht Erscheinung, jedenfalls idealerweise. Da passte es gut, dass Zoey von der kulturellen Bedeutung, die Tätowierungen für Zabrak hatten, sprach, soweit Janus wusste, markierten sie wichtige Phasen im Leben der gehörnten Nichtmenschen und so war es nur folgerichtig, dass Saphenus seinen Aufstieg auf diese Weise deutlich machte. Tatsächlich war es interessant, dass der schmächtige Sith bis jetzt keine Tätowierungen gehabt hatte, sein Hintergrund schien irregulär zu sein. Janus nahm sich vor, in dieser Hinsicht weitere Nachforschungen anzustellen, die Vergangenheit seines Verbündeten bot noch viel Potential. Für den Moment aber begnügte er sich mit einem wissenden Lächeln und neigte gönnerhaft den Kopf. Auch als Zoey, offenbar bestrebt, nicht zu viel zu verraten, sich über die Zustände auf Taris unwissend gab, hakte der blasse Aristokrat nicht weiter nach. Drängen und Zwang würden nur mehr Widerstand bewirken, später blieb noch genügend Zeit für weitere Fragen. Und so überließ Janus seinen Gast ganz dem Zauber der Bibliothek, in die er sie geführt hatte, deutlich konnte er spüren, wie glücklich und neugierig die Forscherin angesichts all dieses Wissens war. Zusammen mit dem dankbaren Lächeln angesichts seiner geduldigen Antworten auf ihre Fragen konnte sich der Vollstrecker Zoeys Sympathie nun gänzlich sicher sein.

Um diese Sympathie zu bewahren und zu stärken, scheute Janus keine Mühen und sicherte der Kriegerin Unterstützung zu, was ihre Aufnahme in den Zirkel der Hexer anging. Damit rannte er offene Türen ein, neugierig stellte Zoey einige Nachfragen und wollte wissen, was genau es mit dieser mysteriösen Gruppierung und ihren Zielen auf sich hatte. Der Vollstrecker lächelte, trat einen Schritt näher und legte behutsam seine Hand auf die rechte Schulter der Archäologin, seine golden schimmernden grünen Augen suchten eindringlich ihren Blick.


„Gut. Ihr solltet Eure außergewöhnlichen Talente nicht vergeuden. Im Zirkel der Hexer werdet Ihr Sith finden, die Euren Wissensdurst und Forscherdrang teilen und wissen, wie man mit den Artefakten des Ordens umgehen muss. Es wäre übrigens auch mir eine persönliche Freude, Euch in den Reihen der Hexer zu wissen und Gewissheit zu haben, dass das Erbe der Sith geschätzt und bewahrt wird. Ich kann mir niemanden vorstellen, der dafür besser geeignet wäre.“


Janus unterstrich seine glatten, salbungsvollen Worte mit einem stolzen Lächeln und drückte kurz ermutigend zu, bevor er seine Hand wieder wegnahm und die Arme hinter dem Rücken verschränkte. Just in diese Moment, als hätte er nur darauf gewartet, betrat Saphenus die Bibliothek und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. Der Zabrak sah in der Tat anders aus, und die auffällige Tätowierung in seinem Gesicht war dabei noch die kleinste Veränderung. Als Janus in der Macht hinausgriff, konnte er deutlich die gewachsene Stärke und Autorität des Gehörnten spüren. Vor ihm stand kein unsicherer, gepeinigter Krieger, sondern ein Vollstrecker, ein vollwertiger Sith, der erfolgreich seine Schülerin auf den dunklen Pfad geführt hatte und dabei selbst gewachsen war. Dementsprechend zollte der Graf seinem Verbündeten den angemessenen Respekt, als er ihn begrüßte, auch wenn ein Teil von ihm amüsiert zur Kenntnis nahm, dass Saphenus seinem Sarkasmus treu geblieben war, der gebrechlich wirkende Nichtmensch ließ es sich nicht nehmen, sein nach wie vor eher kümmerliches Erscheinungsbild und seinen milde formuliert spartanischen Geschmack trocken zu kommentieren, bevor er sich für die Glückwünsche bedankte und von der großen Zukunft sprach, die ihm und Korriban angesichts dieser Würdigung bevorstand. Auch ein spitzer Kommentar über das enge Verhältnis des Grafen zu Zoey durfte nicht fehlen, die Archäologin reagierte peinlich berührt, während Janus tadellos Haltung bewahrte und höflich lächelte. Es bereitete ihm mindestens so viel Vergnügen, seinen Verbündeten mit dieser Liebschaft zu verunsichern wie es Saphenus gefiel, seine Schülerin damit in Verlegenheit zu bringen. Für einige Momente schwieg Janus und betrachtete den Zabrak, sein neutraler Gesichtsausdruck sorgte gewiss dafür, dass dieser zumindest für einen Moment überlegte, ob er nicht vielleicht doch zu weit gegangen war. Nachdem den Machtverhältnissen genüge getan war, neigte Janus leicht den Kopf, seine Stimme klang feierlich.


„Euer Aufstieg markiert einen weiteren Schritt beim Wiederaufbau Korribans und der Wiederherstellung seines rechtmäßigen Platzes als heilige Welt unseres Ordens. Ich bin erfreut angesichts der Tatsache, dass ich offenbar dem richtigen Mann für diese Aufgabe meine Unterstützung habe zukommen lassen.“


Eine Unterstützung, die er jederzeit widerrufen oder gar einem Rivalen des Gouverneurs gewähren konnte, aber das zu erwähnen wäre ebenso plump wie kontraproduktiv, das golden Schimmern in den Augen des Vollstrecker genügte vollkommen. Nun mit der gebotenen Zurückhaltung und zugleich als höchst interessierter Beobachter die Unterhaltung zwischen dem Gehörnten und Zoey, die mit ihren Worten mitten in ein Fettnäpfchen getreten war, von Saphenus zurechtgewiesen wurde und sich eilig korrigierte, bevor sie dann tatsächlich die Ehre der Beförderung erfuhr. Auch ihr Wunsch nach dem Handschuh des ehemaligen Herrschers von Korriban wurde ihr gewährt, und mit einer Mischung aus sadistischer Belustigung und genuinem Interesse registrierte Janus die Schwierigkeiten, die dieses Thema den beiden bereitete. Der Name „Talitha“ war ein rotes Tuch, das hatte der Graf schon zuvor erfahren und nun wurde es wieder einmal bestätigt. Als sie sich Artefakten und ihrer Beschaffung zuwandten, war dies für beide ein angenehmeres Thema, und nach einigem Nachdenken stimmte Saphenus dem Vorschlag, die Schätze der Sith nicht in die Hände ihrer verhassten Feinde fallen zu lassen, zu. Seine Worte waren erfüllt von tiefem Hass auf die Jedi, ein Zorn, der weit über das hinaus ging, was selbst hier im Tempel üblich war. Janus betrachtete die hellen Machtnutzer als eine Mischung aus lästigen Insekten, amüsanten Spielzeugen und manchmal sogar nützlichen Werkzeugen, eine im Grunde bedauernswerte Versammlung naiver, schwacher Kreaturen. Sein Verbündeter hingegen brannte vor Abscheu und Wut, für ihn waren die Jedi ein erbitterter Feind, der unter allen Umständen vernichtet werden musste. Mittlerweile war sich Janus recht sicher, dass diese tiefe Antipathie persönlicher Natur war, eine private Fehde. Einerseits verlieh dieser Hass dem Zabrak Stärke, anderseits machte er es auch leichter, ihn zu manipulieren. Jedenfalls erteilte er Zoey die Erlaubnis, die Artefakte des Ordens zu retten und dabei sogar auf ihre alten Kontakte zurückzugreifen. Gewohnt zynisch fügte er hinzu, dass Versagen oder Zweifel an ihrer Loyalität höchst unangenehme Konsequenzen haben würden und grinste dabei Janus vielsagend an, der dieses räuberische Lächeln deutlich dezenter, aber nicht weniger bedrohlich erwiderte.

Zoey war zunächst Feuer und Flamme für diese Idee gewesen und hatte sogar Korriban als Aufbewahrungsort ins Spiel gebracht, um allen Sith die neue alte Größe dieser Welt vor Augen zu führen. Ja, sie überlegte sogar, ihre ehemalige Freundin Kestrel zu täuschen und auszunutzen. Bei der Erwähnung der ebenso unerträglich naiven wie unerträglich hartnäckigen Jedi-Forscherin, die Janus schon mehrmals in die Quere gekommen waren, zuckten die Mundwinkel des Halb-Echani in einem Anflug von Zorn, den er rasch unter Kontrolle brachte und nun wurde ein mörderisches Lächeln daraus, in der aalglatten Stimme des Grafen schwang nun ein bedrohlicher Klang mit.


„Eure Kontakte zu dieser bestimmten Jedi-Forscherin zu nutzen wäre ein ebenso eleganter wie angemessener Schachzug, um sie für ihre wiederholten Verbrechen gegen unser Erbe zu bestrafen und die Schätze der Sith für alle Zeiten zu sichern. Aber es wäre ohne Zweifel auch mit einem erheblichen Risiko verbunden...“


Prompt kamen der frisch ernannten Kriegerin Zweifel und sie verwies darauf, dass sie wenig Übung in der Verschleierung ihrer Aura vorweisen konnte, sie wusste nicht einmal, wie diese wirkte. Janus hielt nachdenklich einen Moment inne und schloss dann die Augen, er griff in der Macht hinaus und konzentrierte sich auf Zoeys Präsenz, ihre Gegenwart, berührte kurz ihren Geist und öffnete dann seine Augen wieder.


„Die Macht ist stark in Euch, Lady Liviana. Ich muss gestehen, Eure Präsenz ist für mich schwer...einzuordnen, Ihr wirkt...grau. Dennoch, ich glaube, Ihr werdet weitere, intensive Übung benötigen, um Jedi wirklich täuschen zu können. Ich stehe Euch dafür zur Verfügung, soweit es mir möglich ist, doch dringende Angelegenheiten rufen mich schon bald fort von Bastion. Ihr werdet Euch also nach Alternativen umsehen müssen.“


Versagen und daraus resultierende Folter durch die Inquisitoren schreckten Zoey dann doch sehr stark ab und sie machte deutlich, dass sie kein Interesse daran hatte, aufgrund eines Mangels an Vertrauen zu Tode gequält zu werden. Als sie von möglicherweise „unsicheren Persönlichkeiten“ in den Reihen der Geheimpolizei des Ordens sprach, konnte Janus ein leises, gefährliches Lachen nicht unterdrücken, bevor er sich räusperte und verbindlich lächelte.


„Ich versichere Euch, dass der Zirkel der Inquisitoren niemals ohne guten Grund zu solch...drastischen Mitteln greift. Wie ich sind meine Brüder und Schwestern im Zirkel in erster Linie an der Wahrheit interessiert, nicht dem Zufügen von Leid. Wenn es Eure Sorgen mildert, verbürge ich mich dafür, dass eine mögliche Überprüfung Eurer Loyalität nur durch mich stattfinden wird. Doch wenn Ihr Erfolg habt, wird dies ohnehin nicht notwendig sein.“


Janus warf Saphenus einen kurzen Seitenblick zu, ohne Zweifel fand der Zabrak es so unterhaltsam wie er, dass der schlanke Graf sich hier als Hüter der Reinheit des Ordens präsentierte und zugleich Pläne verfolgte, die selbst vorsichtig formuliert hochverräterisch waren. Und dabei wusste der Gouverneur von Korriban noch nicht einmal von den Krath und ihrem geheimen Netzwerk.Vielleicht würde sich bei dem Abendessen, zu dem er den Gehörnten und seine ehemaligen Schülerin eingeladen hatten, die Gelegenheit ergeben, ihn in den Kreis der Verschwörer zu holen, ohne lästige Augen und Ohren. Beide nahmen die Einladung an und brachen rasch auf, galant verabschiede sich Janus mit einem Handkuss von Zoey. Nachdem seine Verbündeten die Bibliothek verlassen hatten, wartete der Vollstrecker eine Weile und gab seinen Dienern Anweisung, alles in die Wege zu leiten, bevor er sich Jarael zuwandte, ein kühles Lächeln auf den Lippen.


„Ihr seht, Priesterin von Vahl, was es bedeutet, ein Sith zu sein und sich der Dunklen Seite zu verschreiben. Die Starken und Entschlossenen steigen auf, werden mächtiger und weiser und nutzen dies, um noch mehr Macht zu erlangen. Und die Schwachen bleiben zurück, dazu bestimmt, entweder zu dienen oder zermalmt zu werden. Eine wertvolle Lektion, findet Ihr nicht auch? Passenderweise habe ich einen Auftrag für Euch, bei dem Ihr beweisen könnt, zu welcher Kategorie Ihr gehört. Ich werde in Kürze aufbrechen und Ihr, Jarael, werdet in den Trainingsraum zurückkehren und die letzte Phase der Prüfung meiner Schüler überwachen. Enttäuscht mich nicht, denn ich fange gerade an, Gefallen an Eurer Gegenwart zu finden. Es wäre ein Jammer, wenn Ihr meine Dienste schon so früh...verlassen müsstet.“


Höflich deutete der Sith eine Verbeugung an, drehte sich um und verließ begleitet von seinem Gefolge die Bibliothek. Ohne Umschweife begab sich der Halb-Echani in sein Quartier, um zu baden und sich für das Abendessen neu einzukleiden. Seine Erscheinung war dem Grafen äußerst wichtig, sie signalisierte sie Autorität und Einfluss, und frisch gereinigt und mit – ironischerweise - alderaanischen Duftwasser bedeckt wählte er aus seiner reichhaltigen Garderobe entsprechende Kleidung aus. Janus entschied sich für einen ebenso schlichten wie eleganten Anzug aus schwarzer Baumwolle, ein Exportprodukt von Serenno, diese Welt war für ihren Geschmack und ihre exquisite Kleidung in der ganzen Galaxis bekannt. Ein weißes Hemd, eine schwarze Hose und hochwertige Schuhe aus Rancor-Leder kamen hinzu, abgerundet wurde seine Erscheinung von einem roten Einstecktuch und einer dezenten goldenen Brosche, die sein Familienwappen zierte. Sorgfältig gekämmt und zufrieden mit dem Bild, das er vermittelte, machte sich Janus schließlich auf den Weg, der großgewachsene, schlanke Aristokrat macht einen geradezu königlichen Eindruck, als er sich flankiert von seiner Leibgarde zu einem wartenden Speeder begab, der ihn rasch und sicher zu seinem Ziel brachte. Das Café Kaveri war ein Ort, an dem sich die Elite Bastions traf, Tummelplatz der Reichen, Mächtigen und Schönen und solcher, die es werden wollten. Der Vollstrecker war hier ein gern und regelmäßig gesehener Gast, für den es anders als für die meisten Lebewesen kein Problem war, einen Platz zu bekommen. Mit der gebotenen Höflichkeit wurde Janus empfangen und zu dem vorbereiteten Séparée geführt. Bewusst hatte er seine Gäste zuerst eintreffen lassen, indem sie auf ihn warteten, erkannten sie seine Macht an und wurden sich bewusst, dass er die Spielregeln bestimmte. Als ihm die Tür geöffnet wurde, setzte Janus ein charmantes Lächeln auf und betrat in gemessenen, ruhigem Tempo das Séparée, hoch aufgerichtet und die Arme hinter dem Rücken verschränkt bewegte er sich mit der natürlichen Eleganz von jemanden, in dessen Adern das Blut der Echani floss. Unauffällig musterte er seine Gäste, während Zoey in ihrem eleganten Kleid eine reizvolle Figur machte und sich dabei wohl fühlte, wirkte Saphenus, als hätte man ihn gewaltsam in seinen Anzug gedrückt, dabei war dieser, wie das kritische Auge des Sith bemerkte, durchaus passend. Janus ließ einen Moment verstreichen und verbeugte sich höflich, galant begrüßte er zuerst Zoey mit einem Handkuss, bevor er dem Zabrak respektvoll zunickte.


„Lady Liviania, Gouverneur Saphenus, willkommen. Es mir ein ganz besonderes Vergnügen, dass Ihr meiner Einladung gefolgt seid, viel zu selten haben sich unsere Wege in letzter Zeit gekreuzt. Umso mehr gibt es nun zu besprechen und zu feiern. Die Wiedergeburt Korribans, der Aufstieg in der Hierarchie des Ordens...diese Ereignisse verdienen es, gewürdigt zu werden. Und bei dem Blick auf die Vergangenheit ist es nur opportun, die Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren, nicht wahr?“


Janus machte eine Pause und lächelte Zoey charmant zu, seine grünen Augen funkelten, als er sie ansah.


„Lady Liviana, erlaubt mir Euch zu sagen, dass Ihre heute Abend ganz besonders betörend erscheint. Ja, es scheint sogar, als hättet Ihr es geschafft, sogar unseren gemeinsamen Freund von den Vorzügen angemessener Kleidung zu überzeugen.“


Der Graf gestattete sich ein leises Lachen und trat dann lautlos an die Seite von Saphenus, der gerade die Aussicht bewundert hatte, in der Ferne konnte man sogar den Tempel erkennen. Er schenkte dem Gehörnten ein kühles Lächeln, seine Stimme wurde ein wenig ernster, war aber kollegial.


„Ihr verzeiht mir hoffentlich diese kleinen Spitzfindigkeiten, Gouverneur. Betrachtet Sie unterhaltsamen Zeitvertreib zwischen Verbündeten. Verbündeten, deren Pläne nun in eine neue Phase eintreten. Mir ist zu Ohren gekommen, dass Ihr Eure Herrschaft auf Korriban nun soweit gefestigt habt, dass Ihr Euch sicher fühlt, diese Welt auf der Suche nach neuen Partnern und Investoren zu verlassen. Nach neuen Partnern...und alten Meistern. Sagt mir, wie geht es dem geschätzten Meister der Alchemisten? Sein Aufstieg in diese Position hat viele im Orden mit großem...Interesse erfüllt. Mich eingeschlossen. Damit rückt auch Ihr in den Mittelpunkt der Neugier, denn wie Ihr vorhin korrekt angemerkt habt, fallen die Taten der Schüler auf ihre Meister zurück. Selbst nach ihrer Beförderung.“


Eine kurze Pause und Janus senkte ein wenig die Stimme, was er nun sagte, war nur für die Ohren des Nichtmenschen bestimmt.


„Es gibt noch etwas, über das wir uns unterhalten sollten. Eine neue Macht, die sich erhoben hat und nun ihren Platz in der Galaxis sucht. Ich denke, Ihr werdet diese Entwicklung höchst...bemerkenswert finden.“

Dabei beließ es der Vollstrecker vorerst und wartete geduldig ab, wie seine Gäste reagieren würden.


[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion| Center | Café Kaveri | Séparée] Janus, Saphenus, Zoey
 
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[ Bastion | Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Gänge ] Ne'im, Tai, Kronos, Yadira, ein unbekannter Trandoshaner


Wieso packte sie Yadira eigentlich nur am Kragen, anstatt ihr eine zu verpassen? Wahrscheinlich lag es einfach daran, dass es ihr auch nicht viel bringen würde. Wie wäre die Reaktion ihres Meisters, Graf Sturn, wenn die Menschin mit einem blauen Auge oder ähnlichem vor ihn treten würde? Er war ein Sith. Natürlich würde er herausfinden, wer das war und das bliebe sicherlich nicht Folgenlos. Inzwischen hatte sich die Twi’lek ja damit abgefunden, dass sie ohne ihn getroffen zu haben, dem Grafen diente. Es war trotzdem komisch.

Neben ihnen stürzte Kronos hustend zu Boden. Nicht lange, nachdem sie und Tai sich zu ihm runter knieten, stand er auch schon wieder auf. Etwas hatte sich verändert. Nicht nur, dass er sich zu voller Größe aufgerichtet hatte, er hatte dazu auch ein außergewöhnlich böses Funkeln in den Augen. Seine Blicke gingen einmal über die Gruppe Jünger und blieb nacheinander auf den einzelnen Personen ruhen. Erst auf Tai, welchen er als Heuchler bezeichnete, dann auf Yadira, welche er als inkompetente Heulsuse darstellte und dann auf Ne'im selber. Wobei die Bezeichnung für sie aus ihrer Sicht noch am besten ausfiel. Mit dem übermotivert konnte sie ihm tatsächlich zustimmen und Plappermäulchen, traf bestimmt auch zu. Aber unorganisiert? Wenn er das sagte.
„Und alle drei seid ihr rheine Arschkriecher der Sithmeister.“
Interessant…, flüsterte Ne'im für sich selber, während sie ihre Hand nachdenklich an ihr Kinn legte. Irgendetwas anderes steckte dahinter. War das wirklich Kronos? Einen so extremen Geisteswechsel hatte sie nicht erwartet und überhaupt. Was hatte Kronos für einen Grund, alle so anzugehen? Seine nächste Aussage unterstrich ihre These erneut, dass es nicht der ursprüngliche Kronos war, der da sprach. Trotz der Aussage, dass sie und der Rest der Gruppe Kleinkinder waren, die Spielchen spielten und sich dabei traurigerweise selber ernst nahmen, war die Twi’lek nicht zornig - auch wenn sie das wahrscheinlich sein sollte. Jedoch konnte sie nicht sicher sein, ob es nicht doch Kronos war, und er einfach nur die Schnauze voll hatte.

Er sprach weiter mit der Adresse an Tai und den Trandoshaner. Das war keine gute Idee. Jetzt konnten sie das Verhör mit diesem Trandoshaner vergessen. Aber im nächsten Moment, war das dass geringere Übel. Der Zabrak war nicht wirklich begeistert davon, wie der Devaronianer mit ihm umsprang. Er trat näher zu ihm und stieß ihn gegen die Wand. Nun war er es, der seinen Gegenüber versuchte niederzumachen. Da mischte sich plötzlich Lota ein.
„Hallöchen meine Lieben, wie ich sehe scheint ihr euch ja prächtig zu amüsieren aber ich muss Kronos Recht geben. Ihr seid nicht gerade produktiv und streitet die Ganze Zeit.“
Tzh. Wann hatte er denn etwas davon mitbekommen, dass sie sich stritten? Hatte er sie belauscht? Er trat zumindest langsam näher an die Gruppe heran. Und dann zum Trandoshaner. Er schien davon auszugehen, dass die Echse gelauscht hatte. Das brachte Ne'im dazu, ihre Hand langsam vor ihre Stirn und Augen zu halten und den Kopf unmerklich zu schütteln.
Ja, wurde er. Hast du ein Problem damit, Lota?, fragte sie den Kyuzo gerade heraus, während sie ihn mit zusammengekniffnenen Augen musterte. Hinter dem Rücken der grünhäutigen Twi’lek bewegte sich etwas. Um genauer zu sein jemand - Tai. Er hatte schon bevor Lota dazutrat beschlossen, sich zurückzuziehen. Um es zu präzisieren: er wollte zur Bibliothek zurück. Eigentlich keine schlechte Idee. Aber mit Ne'ims jetzigen Wissensstand nicht wirklich sinnvoll. Wenigesten ein bis zwei Fragen wollt sie der Echse noch stellen, bevor sie den anderen folgen würde. Der Zabrak sah erneut über seine Schulter und rief die anderen, aber sie musste einfach noch mehr in Erfahrung bringen.
Und? Worauf wartet ihr, bluffte sie Yadira, Kronos und Lota an. Ich komme auch gleich, gebt mir noch einen Augenblick Zeit.
Kurz darauf war sie auch schon wieder alleine mit dem Trandoshaner.

Gut. Zu lange will ich dich auch nicht mehr belästigen, Echse. Verrate mir einfach noch zwei Dinge und ich bin weg. Erstens: Wie kommt es eigentlich dazu, dass ihr Darth Avem dient? Ich bezweifele, dass du und deine Freunde das freiwillig machen.
Aber ssso issst es. Zumindessst teils. Ansonsssten gibt es ein altesss Artefakt, dass er sich angeeignet haben mussss. Und da viele dem folgen der diessses besitzt, folgen sssie ihm, Meisssster Avem. Ich beispielsweissse folge ihm tatsächlich aus freien Ssstücken.
Kannst du mir zufällig auch etwas über sein Erscheinungsbild verraten?
Vermutlich sssolte ich das nicht… Aber bitte! Hetz deine Freunde nicht auf mich und ich verrate esss dir!

Er wirkte tatsächlich eingeschüchtert. Das war vielleicht doch nicht so schlecht, was Kronos da angestellt hatte, dachte sie. Sie legte den Kopf schief.
Gut, bitte. Dann sprich, sagte sie in kühlem Ton, um ihm zu versichern, dass sie ihr Wort hielt, wenn er seins hielt.
An sssich kommt esss nicht oft vor, dass wir direkt mit dem Herren zusammenarbeiten. Mir wurde diessse Ehre jedoch bereitsss einmal zu teil. Ich erinner mich jedoch nur noch an wenige Deteilsss. Er… hat blaue Augen… wasss war da noch… ich glaube er hat ssschwarzes Haar und eine ziemlich blasssse Haut… Esss tut mir leid, an mehr erinnere ich mich nicht.
Das reicht denke ich auch… Ich danke dir, jetzt geh!

Mit sich selbst zufrieden, schlenderte Ne'im den anderen hinterher. Sie hatte in kürzester Zeit mehr herausgefunden, als in der Zeit, in der sie von den Anderen umgeben war. Ein Teamplayer war sie nun wirklich nicht. Es ging allein doch sowieso viel einfacher.

[ Bastion | Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Gänge zurück zur Bibliothek ] Ne'im; weiter vor ihr Tai, Kronos, Yadira, Lota
 
| Braxant-Sektor – Sartinaynian-System – Bastion - Sith-Tempel – Gänge in der Nähe der Kantine | Craton Minara, Mohan, Venris, Linus Morgan​


"Chuba doompa, dopa-maskey kung!" Fluchte Craton innerlich vor sich hin. Die Wange brannte an der Stelle an der ihn die Ohrfeige des Zabrak getroffen hatte. "Na warte ab du coo ya maya stupa." Zuerst war er nur amüsiert gewesen von dem ich muss unbedingt führen und bestimmen Gehabe des Zabraks aber mittlerweile nervte es ihn und machte ihn wütend. Venris beschuldigte ihn sogar das Leben der Drei aufs spiel gesetzt zu haben, lächerlich. Dieser Bankert war doch sicher noch nicht einmal in der Lage jemanden zu erwürgen der schlafend vor ihm lag. Wahrscheinlich war er behütet als Papa's Sohn aufgewachsen, hatte weder Unbill erfahren noch musste er für sein Überleben kämpfen. Gerade als der Mirialaner darüber nachsann, ob und wenn ja wie, er den Zabrak aus dem Weg räumen würde, huschte die Gestalt von Linus Morgan an seiner Postion vorbei, Craton gab ihm zwei Herzschläge Vorsprung bevor er im Strom der Jünger versuchte unterzutauchen um den Schüler von Darth Avem zu beschatten.

Anfangs war diese Aufgabe ein leichtes, doch direkt vor der Kantine füllte sich der Gang mir immer Mehr Jüngern und Craton musste sich mühe geben weiterhin unauffällig zu folgen. Wenn er dichter aufschließen würde, könnte es die Gefahr des entdeckt Werdens erhöhen. Tat er dies jedoch nicht war es sehr wahrscheinlich das er Linus Spur verlieren würde. Gerade drängte er sich an einem Bith vorbei als er hinter sich das unrunde gehen von Mohan wahrnahm. Leise gab er zu verstehen das sie die Botschaft in ihrem Besitz hatten. Craton wandte kurz den Kopf zu ihm und ihn anzugrinsen als der Krüppel fragte wo der Schüler von Avem abgeblieben war. Der Mirialaner konzentrierte sich wieder auf die Menge vor sich. Das konnte doch nicht sein, selbst in den Raumhäfen von Nar Shaddaa und Coruscant hatte er sich schon an Leute gehängt und sie waren ihm nicht entkommen. Entschlossener wühlte er sich durch die Menge, stieß dabei gezielt kleinere oder schmächtigere Wesen aus dem Weg und schlängelte sich an größeren vorbei. Es half nichts, Linus war verschwunden. Die Drei konnten nun wieder nebeneinander den Gang entlang schreiten, angespannt blickte sich der Mirialaner um, versuchte auf jedes Detail zu achten, auf jedes Versteck. Und dann explodierten Blitze vor seinen Augen als ihn ein Schlag auf den Hinterkopf zu Boden schickte. Sein erster Gedanke war: "Venris!" dann merkte er das er zwischen Glassplittern lag und auch der Zabrak zu Boden gegangen war. Er hörte Mohans Stimme die Nachfragte ob alles Okay bei ihnen war. Mühsam quälte sich der mittlerweile ordentlich Mitgenommene Mirialaner auf die Füße.


"Fierfek!"

Fluchte der ehemalige Schmuggler drauf los, rieb sich den Hinterkopf.

"Mi Eniki... Mein Schädel. Wo kam das denn her?"

Mohan wies darauf hin, dass sie ja einen Sithschüler verfolgt hatten, ein Wesen das sich seiner Umgebung bewusster war. Natürlich hatte er sie entdeckt und Maßnahmen ergriffen. Doch Craton glaubte da nicht so ganz daran, was er auch kundtat:

"Ach, du spinnst doch. Kein Schüler egal wie gut kann sich einfach in Luft auflösen und die Lumosröhren waren sicher nur schlecht gewartet. So wie vieles hier einfach nur alt und gebraucht ist. Fiefek! Hast du die Botschaft noch?"

Schloss sich der Mirialaner, nachdem er seinem Unmut Luft gemacht hatte der Erkundigung des Krüppels an.
Hier auf dem Gang zu stehen und Maulaffen feil zu halten, war auch keine Lösung. Vielleicht hatten die anderen Jünger die Graf Sturn in sein Gefolge aufgenommen hatte ja an mehr oder Bessere Informationen gelangt. Möglich wäre es...


"Ich weiß ja nicht wie es euch ergeht, aber sollten wir nicht mal nachsehen was der Rest so raus gefunden hat? Ich meine hier auf dem Gang stehen hilft uns nicht weiter und macht uns ja potentiell zu einem Ziel für... wen auch immer. Boska."

Ohne groß eine Diskussion zuzulassen, machte er eine scheuchende Handbewegung in Richtung der Bibliothek und drehte er sich auf dem Absatz um und ging los. Seine Mundwinkel zuckten zu einem Grinsen hoch als er hinter sich die Schritte der anderen Beiden vernahm.


| Braxant-Sektor – Sartinaynian-System – Bastion - Sith-Tempel – Gänge auf dem Weg zur Bibliothek | Craton Minara, Mohan, Venris​
 
Bastion - Sith-Tempel - Gänge - Phobos, Tai, Ne'im, Yadria; Tandroshander (NPC)

Er wollte gerade noch etwas sagen als er geschubst wurde. Er sah die Wand näher kommen, fing sich jedoch ab. Als er sich sich umdrehte sah er, das es der Zabrack gewesen war und musste über sein Törichtes verhalten lachen.
...............
Als er es schaffte mit dem Husten auf zu hören, war ihm schlecht und schwindelig, so schlecht hatte er sich länger nicht gefühlt und er konnte sich nicht an die letzten Minuten erinnern, nur, dass er gräße Panik verspürt hatte. Er Atmete immernoch schwer.

Er lehnte an einer Wand und aus irgend einem Grund gingen gerade alle. Er folgte ihnen und ließ Ne'im und die Echse stehen. Er mochte die Gruppe, auch wenn er durch das schwindelig sein immernoch ein wenig Taumelte. Irgendwann auf dem weg holte Ne'im ihn ein und er lächelte sie erstmal an. Scheinbar waren sie auf dem Weg zur Bibliothek.

Bastion - Sith-Tempel - Gänge - Kronos, Ne'im, Yadria, Tai
 
[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Cantina ] - Venris Traja, Mohan, Craton

Es dauerte nicht lange und er hatte Mohan eingeholt, der vor ihm her humpelte. Alles andere wäre auch schon traurig gewesen, so mühsam wie sich der verkrüppelte Mohan durch die Gänge schleifte. Sobald er neben ihm stand, stellte dieser ihm auch schon die erste Frage. Was auf der Nachricht stand? Passte er eigentlich nie auf? Venris hielt ihm den Zettel vor die Nase und deute auf die seltsamen Zeichen, die sie auch beim ersten mal schon nicht ohne Hilfe hatten entschlüsseln können. Entweder stand Mohan ein wenig unter Stress oder er schätzte Venris Fähigkeiten höher ein, als es normal war. Beides war verständlich, das zweite jedoch noch wünschenswerter.

,,Das selbe wie beim letzten mal; irgendeine seltsame Sprache. Wir sollten gleich zu Mirilli und probieren das ganze zu übersetzten. Aber zuerst müssen wir Craton finden, hoffentlich plus Begleitung."

Recht schnell hatten sie auch zu Craton gefunden, dieser war jedoch nicht in Begleitung und wirkte nicht so, als hätte er den totalen Durchblick. Mohan erzählte stolz von Venris Fund. Dieser winkte bloß ab, jetzt gab es wichtigeres zu tun, als zu prallen.
Urplötzlich traf ihn etwas am Hinterkopf und Venris kippte nach vorne. Was war das denn gewesen?! Venris lag mit dem Augen zum Boden und sah erstmal nur Schwarz; seine rechte Wange brannte. Es dauerte kurz bis er sich wieder aufrappeln konnte. Seine Wange war leicht auf geschrappt und aus seiner Nase tröpfelte etwas Blut. Nichts weltbewegendes. Anscheinend waren sie von einer Luma getroffen worden, die sich von der Decke gelöst hatte.
Mohan schob sofort alles auf den Sith Schüler, der wohl die Chance genutzt hatte, um sich aus dem Staub zu machen und erkundigte sich schnell, ob er noch die Nachricht hatte. Das war zumindest eine gute Nachricht. Sie war zwar ein wenig zerknittert, steckte aber nach wie vor in seiner Faust. Abwesend zeigte er sie den anderen. Cratons Meinung zu dem ,,Unfall" schien rationaler begründet zu sein. Er meinte es würde an der ohnehin schon maroden Umgebung legen. Grundsätzlich stimmte Venris ehr Craton zu, aber man konnte ja nie wissen ... .

,,So oder so, wir sollten den Sith-Lord und seine Anhänger, auch seinen Schüler nicht unterschätzen, man kann ja nie wissen ... . "

Dann unterbreite Craton ihnen einen überraschend konstruktiven Vorschlag. Die anderen aufzusuchen war alles andere als dumm. Vielleicht waren sie schon weiter als sie und sie mussten ja so oder so die Botschaft übersetzten lassen. Venris nickte.

,,Eine gute Idee. Wir müssen ja ohnehin in die Bibliothek. Die Botschaft ist wieder in recht ähnlicher Sprache verfasst. Vielleicht sind Mirilli und der Rest ja schon da und können uns beim Übersetzten wieder unterstützen."

Craton hatte sich bereits auf den Weg gemacht und Venris folgte ihm schnell nach, bevor er bemerkte, dass Mohan das Tempo nicht lange halten konnte. Ohne lange zu zögern nahm er sich den abgemagerten Körper vor und legte ihn sich über die Schulter. Es war zwar nicht unbedingt sanft, aber besser für Mohan, als selbst zu laufen. Diskussionen ließ er keine zu, sie mussten sich beeilen.
Der Weg zur Bibliothek war ihnen allen gut bekannt und so gingen sie mit schnellem Schritt die Gänge entlang und standen bereits nach wenigen Minuten bereits vor dem Eingang. Fast hätte er wieder den Vorschlag wie beim letzten mal gemacht, dass sie sich aufteilen sollten, doch ihm kamen, so ungern er es zugab, Seluras gar nicht mal so dumme Worte in den Sinn, das es sinnvoller wäre, am Eingang zu warten. Das teilte er auch den anderen mit.

,,Wir warten hier. Von hier aus haben wir doch eigentlich alles recht gut im Blick. Wenn die anderen kommen, sehen wir sie schnell."

Plötzlich kam ihm eine weitere Idee und er kramte den Zettel hervor.

,,Wir können ja schon mal nachschauen, ob uns irgendein Wort bekannt vorkommt."

[ Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion | Center | Sith-Tempel | Bibliothek ] - Venris Traja, Mohan, Craton
 
[Bastion | Bastion Center | Café Kaveri | Séparée] - Saphenus

Die Hände zusammengefaltet in seinem Schoß liegend musterte Saphenus die Umrisse des Tempels, die sich am Horizont abzeichneten. Erst langsam realisierte er, welches Potential in seiner Beförderung steckte. Zwar spürte er, wie er der Dunklen Seite der Macht erneut ein Stückchen näher gekommen war und sie immer enger umarmte, doch noch war ihre Liebkosung nicht abgeschlossen, ihr gemeinsamer Höhepunkt ließ noch auf sich warten. Es gab noch eine weitere Stufe, die er erklimmen musste bevor er das ganze Potential, das in ihm lag, entfalten konnte.

„Exekutor Saphenus, Gouverneur von Korriban.“, flüsterte er zu sich selbst und genoss den wohligen Klang dieser Worte. Noch vor wenigen Jahren hätte er sich niemals vorstellen können an diesem Punkt zu sein, damals schien alles unmöglich und sein Leben in einer Sackgasse zu stecken. Nun standen ihm plötzlich alle Türen offen, sein Schicksal lag in seiner Hand. Sein Lächeln verschwand als er eine ihm nur allzu bekannte Präsenz spürte. Er musste sich nicht umdrehen um zu wissen, dass sich Zoey dem Séparée näherte. Er hörte das Klacken ihrer Absätze auf dem rauen Holzboden und rollte mit dem Auge. Er konnte ahnen, was ihn erwartete und er wurde nicht enttäuscht. Als er sich umdrehte sah er eine junge Frau in einem hautengen Pailletenkleid mit passender Handtasche. Saphenus wusste, dass ein Sith nicht unbedingt stereotyp wie einer aussehen musste, Janus Sturn war das beste Beispiel dafür. Dennoch verabscheute es der Zabrak, wenn man sich aufbrezelte nur um anderen zu beeindrucken und sie zu blenden.


Zoey.“, sagte er tonlos und blieb sitzen. Er deutete auf einen der Stühle und forderte sie damit auf sich zu setzen. Ihr Kompliment ignorierte er geflissentlich. Musternd sah sich Saphenus um. „Unser Graf scheint uns beeindrucken zu wollen, wenn er uns hierhin einlädt. Ich frage mich, wie es ihm gelungen ist so kurzfristig noch einen Tisch zu besorgen. Vielleicht gehört ihm dieses Lokal sogar?“, fragte er und meinte es halb ironisch und halb ernst. Es würde ihn nicht überraschen, wenn es so wäre. Pünktlichkeit lag ihm ebenso im Blut, denn schon wenig später erschien Janus und begrüßte Zoey mit einem angemessenen Handkuss. Die beiden Sith nickten sich respektvoll zu und vermieden es sich zu berühren oder einen großen Akt aus ihrer Begrüßung zu machen.


„Oh, ich versuche durchaus nicht zu vermeiden, dass wir uns begegnen. Auf Korriban hast Du mir schließlich das Leben gerettet, wenn auch mehr zufällig als geplant.“, sagte Saphenus und grinste breit. Er wusste, dass er bei dem Bombardement des Tempels um Haaresbreite gestorben wäre. „Zumindest formal begegnen wir beide uns jetzt auf Augenhöhe auch wenn ich mir sicher bin, dass Du nicht mehr lange den Titel Exekutor tragen wirst. Zumindest kann ich mir vorstellen, dass Du Deine Finger schon nach mehr ausstreckst.“ Wieder grinste er und wurde dann ausdruckslos, als Janus Zoey für ihr Aussehen komplimentierte. Er widerstand der Versuchung erneut mit dem Auge zu rollen. „Die Werbung predigt uns doch die Bedeutung der inneren Werte. Der Charakter eines Lebewesens zählt und nicht sein hässliches, verdorbenes Äußeres, nicht wahr?“, fügte er süffisant hinzu. Er wusste, dass er niemals einem weiblichen Idealbild entsprechen würde und es kümmerte ihn auch nicht.


Janus kam näher und stand nun an seiner Seite. Ausdruckslos hörte Saphenus an, wie Janus von Darth Hybris und seinem Besuch auf Korriban sprach. Er musste nicht lange raten, woher er diese Informationen hatte. Sodann wurde Janus‘ Stimme leiser und sprach verschwörerisch von einer Macht, die sich im Begriff war zu erheben und die alte Ordnung zu vernichten. Aufmerksam lauschte Saphenus und hob dann die Hand um den Grafen zu unterbrechen. Eine Kellnerin näherte sich und betrat mit grazilen Schritten das Séparée. Die Twi’lek war stilvoll gekleidet, die Uniform des Cafés betonte ihren Körper ohne jedoch zu viel zu zeigen. Ihre Lekku glänzten und reflektierten das sanfte, indirekte Licht des Raumes. Mit einem strahlend weißen Lächeln brachte sie eine Flasche Daruvvianischen Champagner, öffnete sie gekonnt und schenkte drei Gläser ein.
„Die Empfehlung des Hauses. Heute Abend haben wir übrigens die große Ehre, das „Twisted Rancor Trio“ bei uns begrüßen zu dürfen. Man sagt, dass ihre Auftritte legendär seien.“, sagte sie höflich lächelnd. Saphenus nahm das seine entgegen und wartete ab, bis die Kellnerin wieder verschwunden und außer Sicht- und Hörweite war.


„Ich hätte mir denken können, dass Zoey Dir gegenüber wieder sehr gesprächig ist.“, begann er, prostete Janus und ihr zu und leerte sein Glas in einem Zug.Darth Hybris war auf Korriban, in der Tat. Es liegt in seinem Sinne meine Macht dort mit einem neuen Titel zu konsolidieren, er hat mich schließlich nicht aus Mildtätigkeit oder Nächstenliebe ausgebildet. Sein Besuch war mir also höchst willkommen und, das muss ich zu meiner Schande gestehen, längst überfällig. Zoey hat der Begegnung mit ihm schließlich auch voller Vorfreude entgegengeschaut.“ Er grinste sie an. „Interessanterweise fiel auch Dein Name im Gespräch mit meinem Meister. Du hast es also selber schon geschafft, in den Fokus der Mächtigen des Ordens zu geraten. Die Frage ist nur: werden sie Dich fördern oder vernichten? Für mich gilt schließlich das gleiche. Davon abgesehen ist es mir gelungen einen erfolgreichen Vertrag mit dem Gouverneur von Dubrillion, Agustin Prada, zu schließen. Du würdest ihn mögen, er ist auch als Schlächter des Südens bekannt. Dank seiner Unterstützung wird der Tempel von fleißigen, unfreiwilligen…nennen wir sie Diener, errichtet. Mir spart das sehr viel Geld.“ Er fragte sich, ob sich Janus von dem Gedanken verunsichern ließ, im Augenmerk eines Zirkelgroßmeisters zu stehen. Schließlich verfügten sie über Macht und Einfluss, die dem von Janus weitaus überlegen waren. Saphenus senkte seine Stimme und sprach dann, unhörbar für Zoey: „Es gibt Gerüchte…selbst unter den Gouverneuren. Es liegt etwas in der Luft, das ich nicht deuten kann. Die Unzufriedenheit im Reich wird immer größer und Allegious‘ Rückhalt sowohl im Orden als auch im bürokratischen Apparat schwindet. Was hast Du erfahren?“


[Bastion | Bastion Center | Café Kaveri | Séparée] - Saphenus; Janus Sturn; Zoey Liviana; Gäste und Personal
 
Bastion, Café Kaveri, separat: Saphenus und Zoey, auf den Grafen wartend


Saphenus grüßte zurück und klang, als hätte man ihn zu diesem Abend geprügelt, so lustlos. Er zeigte auf einen Stuhl und meinte damit, dass sie sich setzen sollte. Sie kam dem umgehend nach und schlug elegant die Beine übereinander. Saphenus war überrascht, dass sie so kurzfristig in dem tollen Lokal noch Plätze bekommen hatten. Wie hatte der Graf das nur gemacht?

“Gute Kontakte?!”

Saphenus fügte hinzu, dass es ihm womöglich gehören könnte?! Sie zuckte mit den Schultern. Bei ihm konnte man nie wissen. Sie waren jedenfalls im angesagtesten Lokal des Planeten und tatsächlich waren die Vorbestellungen lang. Zoey warf kurz einen Blick auf die gute Aussicht, bis auch schon Janus kam. Er war zwar der Letzte, doch hatte er sie nicht lange warten lassen. Janus begrüßte Zoey gänzlich anders als Saphenus. Sowas konnte er aus dem Stegreif. Es war ihm in Fleisch und Blut übergegangen und das nicht erst seit gestern! Er sprach gleich an, dass sie viel zu bereden hätten und geizte nicht mit Komplimenten, die jede Frau gerne hörte, so auch Zoey. Im Blickfeld des Grafen lag ihr Kleid. Er bewunderte es, das sah man deutlich. Ihm war Saphenus`neuer eleganter Kleidungsstil aufgefallen und glaubte, Zoey dafür verantwortlich.

“Danke! Und das Cafe ist wirklich eine herausragende Lokalität. Wie haben Sie nur so kurzfristig einen Tisch ergattern können, fragen wir uns!? Ich muss das Kompliment, was Lord Saphenus betrifft, zurückweisen. Damit habe ich nichts zu tun.”

Sie lachte erheitert. Saphenus sah aber wirklich gut in dem Anzug aus. Grau passte gut zu seiner etwas rötlicheren Hautfarbe, obwohl er ein eher blasser Typ war. Doch durch seine Tattoos wirkte er jetzt anders und diese bildeten einen guten Kontrast. Saphenus machte dazu einen garstigen sarkastischen Kommentar. Und warum hatte er sich selbst in Schale geworfen? Zoey vermied es aber, es laut auszusprechen. Der Abend sollte kein Desaster werden! Sie machte sich gerne hübsch zurecht und das in erster Linie für sich selbst. Aber es entsprach auch oftmals den Normen, je nachdem, in welche Lokalität oder Gesellschaft man sich begab. Doch davon verstand er offenbar nichts.

Janus trat neben ihren Meister vor die Scheibe, so dass Zoey nichts mehr vom guten Ausblick sehen konnte. Er sprach Saphenus auf Hybris`Besuch an. Oh je! Dann tuschelte er leise mit ihm und Zoey konnte der Unterhaltung nicht mehr folgen. Geheimnisse!? Zoey fühlte sich deplaziert. Sie saß nicht nur alleine am Tisch, sondern sollte auch nichts mithören. Sie fühlte sich unwohl, doch versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Ihr war allerdings langweilig und so begannen ihre Gedanken wieder auf die Mission zu kommen, die mittlerweile freiwilliger Zwang und unumgänglich geworden war. Man erwartete es von ihr. Zoey war vorhin zu perplex gewesen und musste erstmal alles sacken lassen, wollte das Gespräch aber nochmal darauf lenken. Unbedingt! Janus hatte von Wichtigkeit gesprochen, das Kestrel sich tatsächlich als Anlaufstelle gut eignen würde und Zoeys Aura grau wäre. Grau? Als Sith war das wohl eher mies! Als Jedi akzeptiert, aber hinter vorgehaltener Hand, bedenklich! In ihrem Fall, mit ihrem Vorhaben, vorteilhaft! Sie hatte immer schon ein dunkles Mal seit dem Vulkantempel gehabt! Wie ein Stempel! Das war nicht unbekannt oder ungewöhnlich bei ihr, nicht seit diesem Tempel! Nicht bei dieser Jedigruppe unter Kestrel! Auch im Jeditempel war sie so registriert worden, registriert als Dauergast, da schutzbedürftig. Ja, sie müsste dennoch ihre Aura verschleiern. Das sollte sie! Das würde nicht leicht werden! Niemand ahnte aber was von ihrer plötzlichen Machtsensiblität und gar von einer Sithausbildung! MIst, dass Janus gerade jetzt weg musste! Vielleicht konnte er ihr noch eine Trainingsstunde bieten? Aber am Beunruhigsten war nicht ihre mögliche Enttarnung, sondern die Inquisition! Und das hatte Janus nicht aushebeln können! Sollte es sie etwa beruhigen, dass er sie am Ende foltern würde!? Darüber müssten sie nochmal reden! Ihre Gelassenheit war dahin. Die beunruhigenden Gedanken hatten sie verkrampft.


Zoey wurde aus den rasenden beunruhigenden Gedanken gerissen, als eine Kellnerin eintrat und Champagnergläser verteilte. So bekam Zoey wenigstens etwas zu tun. Die Serviererin sprach noch eine Gruppe an, die auftreten sollte. Zoey kannte sie nicht. Der Name sagte ihr gar nichts! Saphenus prostete allen zu. Die Archäologin hob ihr Glas.

“Auf unsere Beförderungen!”

Saphenus betonte nur, dass er es sich hätte denken können, dass sie wieder sehr gesprächig gewesen wäre und meinte die Sache mit Hybris. Zoey lief rot an. Hätte sie zu allem schweigen sollen? Viel auffälliger! Zoey hätte der Begegnung mit Hybris schließlich auch voller Vorfreude entgegengeschaut, fügte er grinsend an. Sie verdrehte die Augen. Saphenus erzählte dann einige Neuigkeiten, die sie hören durfte. Janus war Teil des Gespräches gewesen. Und Verträge hatte er mit Gouverneur Prada geschlossen. Schlächter des Südens!? Was sollte das denn bedeuten? Saphenus hatte Arbeiter für den Bau besorgt. Dann flüsterte Saphenus, und das war offensichtlich nicht für Zoeys Ohren bestimmt, und Zoey versuchte mit aller Kraft dennoch etwas zu verstehen, doch leider vergeblich. Sie trank noch einen Schluck des edlen Tropfens. Gedanken lesen zu können, wäre jetzt schön!

“Lassen die Herren mich hier den ganzen Abend alleine am Tisch sitzen?”,

sagte sie schließlich. Das führte dazu, dass sich die Zwei zum Tisch begaben und sich setzten.

“Ich wollte auch nochmal eine Sache aufgreifen, ehe das Essen serviert wird. Ehe wir das nicht ausgehoben haben, habe ich womöglich keinen großen Appetit!?”

Sie sah erst Saphenus um Hilfe bittend, dann gezielt Janus an.

“Ich verstehe völlig die Wichtigkeit, Artefakte, die den Sith gehören, zurückzuholen. Die Sache ist nur sehr gefährlich! Schon alleine unter den Jedi aufzufliegen! Aber, wenn ich mir auch noch über die nötige Rückendeckung Sorgen machen muss? Es ist doch wohl logisch, dass ich aus Gründen der Täuschung, um das Vertrauen der Jedi zu erlangen bzw. weiter zu haben, Freundschaft vorgaukeln muss, die verdammt echt wirken muss, so echt, dass man sie für echt hält! Bin ich dann gleich eine Verräterin? Ich muss ihnen beweisen, dass ich immer noch eine von ihnen bin! Was ist, wenn Jedimeisterin Kestrel gerade auf Lianna oder Coruscant ist? Womöglich im Jeditempel? Ihr wisst es nicht, aber ich sag es euch, ich habe ein Zimmer im Jeditempel auf Lianna! Ich wohnte dort, bis ich auf Lesereise ging. Man gab mir diese Obhut aus Schutz wegen der Kopfgeldjäger und wegen Hybris und Lady Arica, weil ich, durch meine Hilfe, in deren Fokus geriet. Vielleicht lädt sie mich nach Lianna ein? Bin ich eine Verräterin, weil ich im Tempel des Feindes wohne? Dort gibt es übrigens auch eine Bibliothek und ein Archiv mit wundervollen Artefakten, auch der Sith! Graf Sturn, soll ich beruhigt sein, weil Sie mir versichert haben, dass Sie sich dann persönlich um die Angelegenheit kümmern werden, wenn es um mich gehen wird? Glauben Sie mir, ich will auch nicht von Ihnen gefoltert werden! Sie drückten sich vorhin so aus, dass nur eine erfolgreiche Mission meine Unschuld beweist! Und wenn ich es nicht schaffe? Bei allem Respekt, aber selbst Darth Hybris ging auf Thearterra leer aus. Ich bin beunruhigt! Wer beunruhigt ist, ist nicht ganz bei der Sache und macht Fehler! Entschuldigen Sie, aber das liegt mir auf dem Herzen! Das verunsichert mich!”

Bastion, Café Kaveri, separat: Saphenus und Zoey und der Graf Sturn
 
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[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion| Center | Café Kaveri | Séparée] Janus, Saphenus, Zoey

Es war folgerichtig, dass sich die drei Sith im Séparée versammelten, um unter dem Deckmantel einer Feier über ihre weitreichenden Pläne zu diskutieren. Janus hatte das Café Kaveri ganz bewusst als Treffpunkt ausgewählt, sowohl aus symbolischen als auch aus praktischen Gründen. Die Einladung an diesen Ort, an dem sich die Elite Bastions traf, signalisierte zum einen den weit über den Orden der Sith hinausreichenden Einfluss des Grafen, sie war ein Zeichen, dass er in der politischen Schlangengrube der imperialen Hauptwelt nicht überlebt hatte, sondern auch aufgestiegen war und nun auf einer Stufe mit ranghohen Verwaltern, Militärs und Unternehmern stand. Damit lag der praktische Grund für Entscheidung für das Café gleich mit auf der Hand, gerade weil es als Treffpunkt für die Reichen und Mächtigen bekannt war, rühmte es sich seiner Diskretion und Professionalität. Hier konnte man sich versammeln, ohne befürchten zu müssen, gestört oder abgehört zu werden, es war neutraler, sicherer Boden, eine Rarität auf Bastion und deshalb umso wertvoller. Natürlich verließ sich Janus nicht auf den guten Ruf allein, unter der Hand hatte er Erkundigungen eingeholt und die ein oder andere Transaktion getätigt, um sicherzustellen, dass man ihn hier mit der gebotenen Wertschätzung behandelte und seinen Wünschen entsprach. Sorgfältig platzierte Diener des vorsichtigen Vollstreckers kümmerten sich selbst in diesem Augenblick darum, die Umgebung des Cafés im Auge zu behalten und mit modernster Technik mögliche Überwacher zu entlarven. Janus hatte schmerzhaft lernen müssen, wie hoch der Preis für mangelnde Wachsamkeit war, und er würde diesen Fehler nicht wiederholen. Seine Allianz mit den Krath war nichts anderes als Hochverrat und sollte dies bekannt werden, machte er sich im Besten Fall erpressbar und im schlimmsten Fall exekutierte der Imperator ihn persönlich. Auf beides konnte der schlanke Halb-Echani dankend verzichten, neben all dem Schmerz und dem Ende seines Lebens wäre es vor allem hochnotpeinlich, wie ein Amateur ertappt und verurteilt zu werden. Das war das Schicksal geringerer Lebewesen, die nicht über seine Intelligenz und seinen Ehrgeiz verfügten und deshalb immer Figuren im Spiel anderer bleiben würden. Schon bald würde sich zeigen, ob die Krath ihre Versprechungen auch einhalten konnten, die Gelegenheit für einen Machtwechsel war günstig und Janus war fest entschlossen, auf der Gewinnerseite zu stehen. Bei diesem Coup handelte es sich nicht um den plumpen, offenen Griff nach der Macht, wie Menari es praktiziert hatte, und der blasse Sith musste zugeben, dass ihm das subtile, geduldige Vorgehen seiner neuen Partner bedeutend mehr zusagte. Mit ein wenig Geschick würde es ihm heute vielleicht gelingen, mit Saphenus einen weiteren Akteur in das Netzwerk der Verschwörer einzubinden. Und auch seine ehemalige Schülerin würde ihre Rolle spielen, nicht auf der selben Ebene wie der Zabrak, aber auch sie konnte ohne Zweifel von Nutzen sein. Eine Verschwörung war ein delikater Balanceakt, band man zu viele Lebewesen ein, lief man Gefahr, verraten zu werden, hielt man den Kreis der Eingeweihten zu klein, fehlten möglicherweise im entscheidenden Moment wichtige Ressourcen. Und Ressourcen würden sie brauchen, hier ging es schließlich um den Sturz des Imperators, eines der mächtigsten Männer in der ganzen Galaxis. Einen solchen Giganten brachte man nicht mit minimalen Mitteln zu Fall. Für den Moment aber begnügte sich der elegant gekleidete Fastmensch damit, seine Gäste angemessen respektvoll und im Fall Zoeys mit dem unerlässlichen Charme zu begrüßen, er wollte wohl kaum mit der Tür ins Haus fallen und sozusagen noch vor der Vorspeise über Staatsstreiche und Revolten diskutieren. Solche Dinge sprach man, wenn überhaupt, erst beim Dessert an.

Mit der gebotenen Dankbarkeit und Bewunderung drückte Zoey ihre Anerkennung dafür aus, dass es dem Grafen gelungen war, in diesem exklusiven Café einen Platz zu ergattern, und das auch noch so kurzfristig. Janus lächelte verbindlich, ganz der Mann von Welt, für den solche Dinge eine Kleinigkeit waren, und er wölbte amüsiert eine Augenbraue, als die frisch beförderte Kriegerin die Verantwortung für den verbesserten Kleidungsstil ihres ehemaligen Meisters von sich wies. Zugregenbemaßen war es angesichts der Geringschätzung von Saphenus für elegante Kleidung und Auftritte wohl schon ein kleines Wunder, dass er sich so in Schale geworfen und an die Konventionen angepasst hatte. Das war dem Zabrak gewiss nicht leichtgefallen, aber dass er es dennoch tat, sprach dafür, dass er sich weiterhin seiner Rollen in der Allianz mit dem schlanken Aristokraten bewusst war. Sein neuer Rang war ihm wohl noch nicht zu Kopf gestiegen.


„Es freut mich, dass es Euch hier gefällt, Lady Liviana, auch wenn ich darauf bestehen muss, die Details dieses Arrangements für mich zu behalten. Ein Mann in meiner Position muss Geheimnisse haben, sonst wird er uninteressant. Lasst mich daher einfach sagen, dass ich immer schon ein gutes Café zu schätzen wusste und diese Wertschätzung auf vielen Wegen zeige. Aber dieses Wunder verblasst neben dem, dass Gouverneur Saphenus offenbar ganz allein bewirkt hat. Irre ich mich oder ist das corellianische Baumwolle? Eine ganz hervorragende Wahl, mein Freund.“


Der Graf lächelte höflich, beließ es aber bei dieser kleinen Spitze. Und so widmete sich Janus mit Gusto seiner Rolle als großzügiger Gastgeber, half Zoey galant, sich zu setzen, und nahm dann selbst Platz. In seinem maßgeschneiderten schwarzen Anzug machte der blasse, schlanke Graf mit dem weißen Haar einen ebenso würdevollen wie autoritären Eindruck, seine tadellose Haltung unterstrich das noch zusätzlich. Man konnte ihn sich in diesem Moment zweifellos ganz hervorragend auf dem Thron des Imperators vorstellen, ein schmeichelhafter, derzeit aber noch weit entfernter Gedanke, auch wenn Janus es sich nicht nehmen ließ, seine dunkle Aura den Raum dominieren zu lassen. Saphenus wiederum gefiel sich weiterhin in der Rolle des unkonventionellen Gouverneurs, der kein Blatt vor den Mund nahm, mit einem breiten Grinsen in seinem tätowierten Gesicht versicherte der Gehörnte ihm, dass er es keineswegs darauf anlegte, dass sie getrennte Wege gingen, trocken verwies er auf die Rolle des Inquisitors bei seiner Rettung auf Korriban. Als der schmächtige Mann erklärte, dass sie nun zumindest formell auf der gleichen Ebene standen, neigte der Graf höflich den Kopf, als Zeichen der Zustimmung, und bei dem Zusatz, dass der Janus sich gewiss nicht damit begnügen würde, wölbte er eine Augenbraue und die Andeutung eines schmalen Lächelns zupfte an seinen Mundwinkeln, die Stimme des Grafen war ruhig und aalglatt, einem kühlen, klaren Bach gleich.


„Es wäre für mich und den Orden eine furchtbare Verschwendung gewesen, den wohl am Besten für den Posten des Gouverneurs von Korriban geeigneten Sith bei so etwas banalem wie einem Luftangriff sterben zu lassen. Auch wenn die Erinnerung, dass selbst wir sterblich sind, dem ein oder anderen unserer Brüder und Schwestern vielleicht doch zuträglich wäre. Ihr werdet in Eurem neuen Rang bald feststellen, mein Freund, dass sich bei einigen der höherstehenden Sith ein gefährliches Gefühl der....Unersetzbarkeit breit gemacht hat. Eine sehr bedenkliche Entwicklung. Man sollte nie aufhören, nach höherem zu streben. Ganz besonders nicht jetzt. Der Aufstieg ist, was uns Sith ausmacht.“


Für einen Moment schimmerten die grünen Augen des Fastmenschen heller und sein Lächeln gab den Blick auf seine weißen Zähne frei, ähnlich wie bei einem Nexu, das ein wehrloses Bantha erspäht hatte und nun überlegte, ob es mit ihm spielen oder es gleich verspeisen sollte. Als er sich Zoey zuwandte, wurde sein Lächeln wieder sanfter und nahm einen gönnerhaften Zug an, als er der attraktiven Forscherin schmeichelte und sie umgarnte, was ihr ehemaliger Meister mit ausdrucksloser Miene verfolgte, bevor er spitzzüngig anmerkte, dass doch landläufig verbreitet wurde, die sogenannten inneren Werte seien von größerer Bedeutung als die äußere Erscheinung. Janus reagierte mit einem dezenten Lachen und schmunzelte amüsiert.


„Gewiss, das tut sie. Eine bequeme Lüge, um die Massen zu besänftigen, denn natürlich werden Lebewesen oft nach ihrem Aussehen beurteilt. Auch wenn wir, die über die Macht gebieten, natürlich wissen, dass das Fleisch nur sekundär ist. Unsere Augen sind geöffnet für das, was wirklich ist. Dennoch werdet Ihr uns unsere kleinen Eitelkeiten doch hoffentlich nicht missgönnen, Gouverneur? Sie sind so ein amüsanter Teil von dem, was wir waren, bevor wir uns der Dunklen Seite verschrieben haben.“


Der ehrgeizige Vollstrecker warf Zoey einen bedeutungsschweren Seitenblick zu und konzentrierte sich dann wieder gänzlich auf den Herrscher Korribans. Als die beiden optisch so ungleichen Seite an Seite vor dem Aussichtsfenster standen und auf die Umrisse des Sith-Tempels blickten, konnte Janus in der Macht deutlich die Bedeutung dieses Moments spüren, und umso bedächtiger wählte er seine Worte, denen Saphenus angespannt und mit höchster Konzentration lauschte, bis ein leichtes Kräuseln in der Macht das Kommen einer Kellnerin ankündigte, und so beließ es Janus erst einmal bei diesen verheißungsvollen Ankündigungen und setzte sich wieder. Ihre Bedienung entsprach den hohen Standards des Café Kaveri, auch wenn der ein oder andere Hardliner wohl an der Tatsache, dass es sich um eine Twi´lek handelte, Anstoß nehmen würde. Für viele Imperiale, Janus eingeschlossen, waren Nichtmenschen in dienender, untergeordneter Position hingegen kein Problem. Tatsächlich ging der Graf sogar noch einen Schritt weiter, für ihn alle waren ohnehin alle Lebewesen, ob nun Menschen oder Nichtmenschen, insofern unterlegen, als dass sie nicht er waren. Nur er allein zählte, nur er allein existierte wirklich, alle anderen Kreaturen in der Galaxis waren im Grunde bloße Mittel zum Zweck, um die Realität nach seinen Vorstellungen zu formen. Das Höchstmaß an Wertschätzung, das jemand von ihm erfahren konnte, glich wohl am ehesten dem, das man einem geliebten Haustier oder einem verlässlichen Diener entgegenbrachte. Der Vollstrecker respektierte Saphenus, er hatte die Qualitäten eines wahren Sith bewiesen, war intelligent und ehrgeizig und besaß genügend Weisheit, um die Misere des Imperiums zu erkennen, und, was wohl am wichtigsten war, er war für die Pläne von Janus nützlich und wertvoll. Würde es notwendig werden, ihn zu opfern, würde der Halb-Echani dennoch keine Sekunde zögern, aber dabei wohl tatsächlich so etwas wie einen winzigen Anflug von Bedauern empfinden. Ähnlich verhielt es sich mit Zoey, die frisch beförderte Kriegerin war ein amüsanter Zeitvertreib und hatte ihren Wert als Informationsquelle, diese Eigenschaften machten sie interessant. Für den Moment jedenfalls. Diese Gedanken behielt Janus sorgfältig für sich, als er höflich der Kellnerin zunickte, geschickt servierte die hübsche, gepflegte Nichtmenschin eine Flasche teuren Champagners und wies auf die Anwesenheit einer überaus bekannten Gruppe Unterhalter hin. Der Graf präsentierte ein charmantes Lächeln und berührte subtil den Geist der Kellnerin, um das Gefühl von Wertschätzung und Stolz zu vermitteln und so dafür zu sorgen, dass sie bald beschwingt und eifrig wieder verschwinden würde.


„Eine ausgezeichnete Wahl. Bitte übermittelt meinen Dank und lasst Eure Vorgesetzten wissen, dass ich mit Euren Diensten höchst zufrieden bin.“


Eine Kleinigkeit, nichts weiter, aber mit solchen Gesten sicherte sich der Sith Loyalität und gute Arbeit, eine weitere Lektion, die er gelernt hatte. Die meisten Lebewesen hungerte nach Anerkennung und Bestätigung und hofften, ihre Position zu bewahren oder zu verbessern, und indem er diese Gefühle nutzte, band er seine Diener an sich. Ein zufriedener Diener war ein guter Diener und zudem weniger anfälliger für Versuchungen von Verrat und Nachlässigkeit. Sobald die drei Sith wieder allein waren, stimmte Zoey auf ihre Beförderungen an, was Janus mit einem zustimmenden Nicken quittierte, dann ergriff Saphenus das Wort, nachdem er den Janus zugeprostet und sein Glas in einem Schluck geleert hatte. Die milde formuliert verbesserungsbedürftigen Manieren des Gehörnten bereiten dem stilbewussten Aristokraten ein wenig Magenschmerzen, er ließ das Geschehen aber unkommentiert, hob seinerseits dezent sein Glas in Richtung des Gouverneurs und seiner ehemaligen Schülerin und trank einen kleinen Schluck. Als angenehmer Nebeneffekt entstand ein bedeutungsschwerer Moment des Schweigens, in dem die Spitze des Herrschers von Korriban über das enge Verhältnis des Vollstreckers und Zoeys in der Luft hing. Auch das ignorierte Janus beflissen und reagierte lediglich mit einem kühlen, souveränen Lächeln. Viel interessanter als diese Trivialitäten war das, was Saphenus nun zu berichten wusste, er gab preis, dass Darth Hybris ihn in der Tat auf Korriban besucht hatte, um die Bemühungen seines ehemaligen Schülers zu unterstützen. Ein weiterer Seitenhieb Richtung Zoey folgte, die Archäologin und der Meister der Alchemisten verbanden alles andere als schöne Erinnerungen, so viel stand fest, und sie rollte mit den Augen, bevor sie sich dem Champagner widmete.


„Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel.“


Meinte Janus knapp und ließ dabei offen, auf welche Aussage er sich genau bezog. Nachdenklich legte er die Fingerspitzen aneinander, als der tätowierte Zabrak erzählte, dass der Name des Inquisitors bei diesem Gespräch ebenfalls gefallen war und der Halb-Echani offenbar die Aufmerksamkeit der Mächtigen im Orden genoss. Ein zweifelhaftes Vergnügen, wie er nur zu gut wusste, doch der Vollstrecker blieb ruhig und lächelte verbindlich, als Saphenus die Frage aufwarf, ob dieses Interesse nun Fluch oder Segen war, sich selbst schloss der Gehörnte dabei nicht aus. Janus lehnte sich ein wenig zurück und betrachtete seinen Verbündeten prüfend, sein blasses Gesicht eine glatte, kühle Maske.


„Schlussendlich war es nur eine Frage der Zeit, bis uns diese zweifelhafte Ehre zuteil werden würde. Ich hoffe doch, dass Darth Hybris bei guter Gesundheit ist? Die Aufgaben eines Zirkelgroßmeisters sind notorisch anstrengend. Ja, wie man mir zugetragen hat, wurden sie seinem Vorgänger in diesem Amt sogar schlicht...zu viel. Wie Ihr seht, Gouverneur, beobachten nicht diejenigen, die an der Spitze stehen, sie werden auch beobachtet. Von ihresgleichen und von denen, die ihnen...nun, sagen wir, eines Tages auf Augenhöhe begegnen könnten. Erweist denen, die über Euch stehen, den angemessenen Respekt, aber begeht nicht den Fehler, sie für allmächtig oder allwissend zu halten. Für mich, mein Freund, gilt schließlich das gleiche.“


Die grünen Augen des Vollstreckers schimmerten, als er ebenso selbstbewusst wie beherrscht gab und ein ironisches Lächeln präsentierte, der Implikationen seiner Wort vollauf bewusst. Natürlich unterschätzte er das Risiko nicht, aber hier vor seinem Verbündeten Angst oder Unsicherheit zu zeigen wäre fatal gewesen. Nicht zuletzt besaß Janus mächtige Partner, von denen Saphenus und höchstwahrscheinlich auch sein ehemaliger Meister nichts wussten, diese Trumpfkarte konnte wenn nötig sein Überleben sichern. Interessiert hörte er zu, als der Zabrak einen weiteren Namen ins Spiel brachte, er hatte einen Vertrag mit Gouverneur Agustin Prada geschlossen und mit dem berüchtigten „Schlächter des Südens“ eine Übereinkunft für die Bereitstellung von unfreiwilligen Arbeitskräften für den Aufbau Korribans getroffen. Anerkennend lächelte Janus und trank einen Schluck, er starrte kurz nachdenklich in die Ferne, bevor er Saphenus fixierte.


„Ich muss gestehen, ich bin überrascht, dass nach Gouverneur Pradas Kampagne im Süden von Dubrillion überhaupt noch jemand am Leben ist, der als...Diener zum Einsatz kommt. Oder ist eine andere Welt die Quelle für diese Arbeitskräfte und Prada dient lediglich als Vermittler? So oder so, ich gratuliere Euch zu dem Abkommen mit diesem Mann, er gilt nicht umsonst als jemand, der seine Ziele erreicht, koste es, was es wolle. Ihr habt dieses Abkommen nicht zufällig während des Stapellaufs auf Fondor geschlossen, mein Freund? Eine meiner Dienerinnen verweilt just in diesem Moment dort.“


Tatsächlich hatte er schon vor geraumer Zeit einen Bericht über das Holonet von besagter Jüngerin erhalten, in dem sie ihre Begegnung mit den beiden Gouverneuren schilderte. Janus hatte sie angewiesen, weiterhin den Kontakt zu Prada zu suchen, wenn die Gelegenheit günstig war, eine Chance auf eine Allianz mit diesem skrupellosen Imperialen wollte er sich nicht entgehen lassen. In Zeiten wie diesen brauchte er Partner,Verbündete, die mehr waren als schlichte Diener. Zudem wollte er sich nur ungern allein auf seinen Pakt mit den Krath verlassen, seine vorsichtige Natur riet ihm dazu, sich abzusichern und sich alle Optionen offen zu halten. Umso gespannter war er auf Saphenus´ Reaktion und der Zabrak enttäuschte ihn nicht, verschwörerisch senkte er die Stimme und berichtete von Gerüchten und Mutmaßungen, einer vagen Stimmung in den Hallen der imperialen Verwaltung und Bürokratie, auf den Straßen und selbst im Orden der Sith. Bedächtig schloss Janus die Augen und lächelte, er schwieg eine ganze Weile, bevor er antwortete, er hatte die Stimme gesenkt, sprach aber klar und deutlich, mit ruhiger, analytischer Kälte und Sicherheit.


„Dann spürt Ihr es also auch. Es ist überall, in allem, was gesagt wird...und ganz besonders in dem, was nicht gesagt wird. Unverständnis und Zorn angesichts des Vertrags von Umbara. Düstere Vermutungen über die wahre Natur der Seuche, die Coruscant und auch einige imperiale Welten befallen hat. Trauer und Enttäuschung über den Verlust so wichtiger Planeten wie Corellia. Und dann ist da auch noch der Aufstand der Yevethaner, die der ganzen Galaxis vor Augen geführt haben, wie verwundbar das Imperium ist. Das Reich schreit nach Führung, nach Hoffnung, nach einem sichtbaren Imperator, der wieder für Sicherheit und Stabilität sorgt, für klare Verhältnisse. Aber wo ist er, unser Herrscher? Er bleibt unsichtbar, verborgen. Umgibt sich nur noch mit den wenigen, die sein Vertrauen genießen, jedenfalls macht alles diesen Eindruck. Das Imperium entgleitet ihm, zerrinnt ihm wie Sand zwischen den Fingern. Seine Position ist geschwächt, mein Freund...und wir wissen beide, wie Sith auf Schwäche reagieren. Es ist Blut im Wasser. Nur noch eine Frage der Zeit, bis die Haie kommen. In solchen Situationen muss man abwägen, wem die eigene Loyalität gilt.“


Der Graf machte eine kurze Pause und lächelte, er vollführte eine wegwerfende Handbewegung, bevor er wieder die Fingerspitzen aneinander legte.


„In einer ähnlichen Situation griff einst Darth Menari mit offener Waffengewalt nach dem Thron. Er scheiterte spektakulär und bis heute trägt das Imperium die Narben dieses Bürgerkriegs. Besonders für die Streitkräfte ist die Vorstellung, erneut in einem Konflikt zwischen Sith auf die eigenen Kameraden schießen zu müssen, ein Alptraum. Die Verwaltung sieht es ähnlich, und auch wenn die Rivalität zwischen IGD und ISB offenkundig ist, würden auch sie einen blutigen Schlagabtausch lieber vermeiden. Auch die Repräsentanten der Wirtschaft wollen keine interne Auseinandersetzung, ihnen ist das Schicksal der Handelsföderation, die für ihre Unterstützung für den fehlgeschlagenen Putsch teuer bezahlen musste, nur allzu deutlich vor Augen. Wer auch immer also versuchen würde, in der derzeitigen Lage einen offenen Staatsstreich anzuzetteln, würde ohne Verbündete dastehen und rasch vernichtet werden, trotz der grassierenden Unzufriedenheit mit dem Imperator. Eine Gruppierung, die hingegen subtil und diskret die Unzufriedenheit ausnutzen würde und einen glatten, reibungslosen Machtwechsel garantieren könnte, der das Imperium wieder stärkt, hätte gute Aussichten auf breite Unterstützung und Erfolg.“


Eine weitere Pause und jetzt öffnete der Vollstrecker seine Augen wieder, sie schimmerten sie in unheimlichen goldenen Glanz und bedächtig lehnte er sich etwas nach vorne, fixierte Saphenus und griff in der Macht hinaus, legte seine ganze Autorität und Stärke in der Dunklen Seite in seine Worte und ließ seine Aura den ganzen Raum erfüllen.


„Ich bin Teil einer solchen Gruppierung.“


Die ruhige, beinah nonchalante Art, wie der Sith diese verdammenden Worte aussprach, strafte ihre Tragweite Lügen und machte dennoch deutlich, was auf dem Spiel stand. Nun hing alles davon ab, wie Saphenus reagieren würde. Janus ließ sich seine Anspannung nicht anmerken, er trug weiter Lächeln zur Schau und sein Gesicht blieb eine kühle, glatte Maske. Die Bombe war geplatzt. Und obwohl sie trotz aller Bemühungen wohl kein Wort von dem verstanden hatte, was die beiden höherrangigen Sith so verstohlen besprochen hatten, schien Zoey zu ahnen, dass etwas großes im Gange war, nachdem sie ein wenig beleidigt darauf hingewiesen hatte, dass sie auch noch da war, brachte sie etwas vor, das ihr offenkundig am Herzen lag und drohte, ihr den Appetit zu verderben. Gönnerhaft nickte Janus ihr zu, seine grünen Augen ruhten auf der Forscherin, als er charmant lächelte


„Bitte, sprecht Eure Sorgen aus, Lady Liviana. Ich wäre untröstlich, wenn Ihr dieses Abendessen nicht genießen könntet. Was auch immer es ist, gewiss können wir Euch gemeinsam Eure...Befürchtungen nehmen.“


Oder das Leben, fügte der Vollstrecker in Gedanken mit amüsierter Grausamkeit hinzu, aber er ließ sich nichts anmerken, sondern vermittelte der Kriegerin stattdessen durch die Macht und über seine Mimik das Gefühl, ganz im Zentrum seiner Aufmerksamkeit zu stehen und auf seine Hilfe zählen zu können. Zoey verwies darauf, dass ihr die Bedeutung der Sith-Artefakte bewusst war, ihre Befreiung aus den Händen der Jedi aber höchst gefährlich war, ganz besonders, wenn sie damit rechnen musste, als Verräterin abgestempelt und zu Tode gefoltert zu werden. Janus nickte verständnisvoll und hörte aufmerksam zu, als die Archäologin verriet, dass sie noch eine Unterkunft in der Jedi-Basis auf Lianna hatte, sie war sehr beunruhigt, weil sie befürchtete, im Falle des Scheiterns ins Visier der Inquisitoren zu geraten, aufgeregt verwies sie darauf, dass selbst Darth Hybris erfolglos gewesen war, wie konnte man also an sie so hohe Ansprüche stellen und ihr mit garstigen Bildern von Folter und Tod Angst machen und sie ablenken? Janus schwieg einen bedeutungsschweren Moment und verzichtete darauf, Saphenus einen Seitenblick zuzuwerfen, stattdessen konzentrierte er sich ganz auf Zoey, lehnte sich ein Stück vorwärts und schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln, während er gleichzeitig mit der Macht ihren Geist berührte und subtil das Gefühl von Sicherheit und Stärke vermittelte. Seine glatte, ruhige Stimme klang verbindlich und ernst, aber auch freundlich, ganz so, als würde er sie schon ihr ganzes Leben lang kennen.


„Ich kann Eure Bedenken nachvollziehen und verstehe, dass Ihr beunruhigt seid. Eine Sith zu sein bedeutet, sich Gefahren und Hindernissen zu stellen und sie zu überwinden, aber nicht, unnötige Risiken einzugehen. Lasst mich Euch zuerst sagen, dass Euer Quartier auf Lianna kein Nachteil ist, im Gegenteil, das ist eine günstige Gelegenheit, um Euch Zutritt zu verschaffen. Kein Inquisitor wird Euch allein deshalb Schwierigkeiten machen. Ich fürchte, ich trage eine Mitschuld an Euren...Sorgen, dafür möchte ich mich entschuldigen. Offenbar habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Wir Inquisitoren bestrafen nicht Scheitern, sondern Schuld. Solltet Ihr bei Eurer Mission erfolglos sein, aber alles versucht haben und unserem Orden treu geblieben sein, so wird Euch kein Leid zugefügt werden, ganz besonders nicht durch mich. Ich kenne den Unterschied zwischen einem Fehler und schuldhaftem Versagen, Lady Liviana. Ohnehin würde ich Euch raten, mit Eurer Mission zu warten, bis Ihr tatsächlich dazu bereit seid und einen Schüler und weitere Helfer rekrutiert habt, um Euch zu unterstützen. Macht nicht den Fehler, in Hast zu verfallen.“


Janus machte eine kurze Pause und nickte Zoey dann aufmunternd zu.


„Konnte ich Eure Bedenken zerstreuen? Sicher steht auch Euer Meister in dieser Angelegenheit hinter Euch, nicht wahr, Gouverneur Saphenus? Mit unserer Unterstützung stehen Euch alle Toren offen. Lasst nicht zu, dass Eure Ängste Euch diese Gelegenheiten rauben. Und, bitte...seht es uns nach, dass wir bestimmte Angelegenheiten unter uns erörtern. Das dient auch Eurem Schutz.“


Damit schloss der elegante Sith sein Plädoyer und hoffte, seinen Gast beruhigt zu haben. In diesen kritischen Zeiten konnte er es sich nicht leisten, dass sie aus der Bahn geriet. Oder irgendjemand sonst. Die Geschichte war in Bewegung, und er musste mit ihr Schritt halten, wenn er die Zukunft gestalten wollte, statt als bloßer Spielball der Mächtigen zu enden.


[Outer Rim | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion| Center | Café Kaveri | Séparée] Janus, Saphenus, Zoey
 
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[Bastion | Bastion Center | Café Kaveri | Séparée] - Saphenus; Janus Sturn; Zoey Liviana; Gäste und Personal

Zoey setzte sich und schlug dabei ihre langen, entblößten Beine übereinander. Saphenus runzelte bei dem Anblick irritiert die Stirn. Er verstand nicht, was Janus an ihr fand und weshalb er sich die Mühe machte, mit ihr zu spielen. Gewalt funktionierte bei ihr ebenso gut wie Verführung und machte zudem noch mehr Spaß. Zoey merkte an, dass Janus vielleicht gute Kontakte habe und deswegen in der Lage gewesen war, das Séparée so kurzfristig zu reservieren.

„Vielleicht.“, antwortete Saphenus gedehnt. „Wer kann schon genau sagen wer alles in Janus‘ Bett aus- und eingeht. Ein Beziehungsmensch scheint er mir eher nicht zu sein.“ Er wusste, dass seine Worte Wasser auf den Mühlen Zoeys‘ Unsicherheit waren, doch damit musste sie sich arrangieren. Sie war nun eine vollwertige Sith, eine Kriegerin des Ordens und es gab Dinge, die ihr nun nicht mehr gut zu Gesicht standen.

Janus selbst antwortete auf Zoeys direkte Frage nach der Reservierung ausweichend und entschuldigte sich dafür, keine konkrete Antwort geben zu können. Er wollte geheimnisvoll bleiben und die Aura des Allmächtigen aufrechterhalten. Innerlich zuckte Saphenus mit den Schultern, denn es war ihm egal. Weder das Lokal noch die Aussicht beeindruckten ihn, eine simple Kneipe in einem weniger gut situierten Viertel hätte als Treffpunkt ebenso ausgereicht.


„Meine Kleidung ist viel weniger ein Wunder als vielmehr das Ergebnis von zu wenig Zeit. Meine eigene Garderobe ist auf Korriban und mein Servicedroide muss es wohl als angemessen empfunden haben, mich in diesen Aufzug zu stecken. Vielleicht hat er sich auch nur einen Scherz mit mir erlaubt. Mein Vorgänger könnte einen Sinn für Humor gehabt haben, der bei der Programmierung des Droiden nicht gelöscht worden ist.“ Er ließ ein kehliges, raues Lachen ertönen. „Trotzdem bin ich überaus froh…“, er tränkte diesen Satz mit reichlich Ironie, „…dass Du Dich meinetwegen in der Öffentlichkeit nun nicht zu schämen brauchst. Es würde Dich schließlich nicht in ein vorteilhaftes Licht rücken, wenn du mit einem schwächlichen, in Lumpen gekleideten Zabrak gesehen werden würdest.“ Wieder lachte er. Janus verpackte Saphenus‘ Rettung in ein direktes Kompliment und betonte, dass höherrangige Sith die Angewohnheit hatten, sich selbst zu hoch zu erheben.

„Ich bezweifle, dass Korriban einen neuen Gouverneur bekommen hätte, wenn ich den Angriff nicht überlebt hätte. Wahrscheinlich hätte man den Planeten sich selbst überlassen und gewartet, bis er völlig am Boden liegt. In den Augen der Verwaltung bindet er schließlich nur Ressourcen, die woanders dringender gebraucht werden. Was die Unersetzbarkeit angeht pflegte mein Vater immer zu sagen: ‚Geh auf den Friedhof und lies auf den Grabstein die Namen derjenigen, die sich für unersetzbar hielten.‘ Mir scheint als hätte er damit recht. Habe ich erzählt, dass ich ihn getötet habe? Wahrscheinlich hat Zoey das schon für mich übernommen. Taris selbst hat sich übrigens kaum verändert, die Rakghoul-Seuche grassiert noch immer wie am ersten Tag. Es ist eine Schande, dass die Republik und die Jedi dieses Problem nicht in den Griff kriegen.“ Saphenus schüttelte den Kopf, auch wenn sich sein Mitleid den befallenen Menschen gegenüber in Grenzen hielt.

Janus verteidigte seine Komplimente an Zoey und stellte sie als verbliebenes Laster seines alten Lebens dar. Etwas, das wohl jeder Sith besaß und das von Zeit zu Zeit an die Oberfläche trat und sich Gehör verschaffte.
„Gehörte Zoey mir, würde ich sie Dir schenken. Leider hat sie ihren eigenen Kopf. Du musst dich also weiterhin selbst bemühen.“, stellte er fest und grinste Zoey dabei frech an. Er liebte es sie zu provozieren und aus der Reserve zu locken, es bereitete ihm einfach Spaß. Janus kam auf Darth Hybris zu sprechen, offenbar hatte er schon seine eigenen Erfahrungen mit dem Sith gemacht. Interessiert lauschte Saphenus seinen Worten und versuchte zu ergründen woher sich die beiden kannten und wann sie einander schon einmal begegnet waren. Offensichtlich musste Darth Hybris einen gewaltigen Eindruck auf den Grafen gemacht haben.

„Darth Hybris ist so mächtig wie eh und je, vielleicht sogar noch mächtiger. Das Amt des Zirkelgroßmeisters hat ihn nicht geschwächt oder gar in die Knie gezwungen. Was seinem Vorgänger widerfahren ist, ist sicherlich tragisch, aber im Orden der Sith auch nichts ungewöhnliches oder neues. Der Stärkere überlebt und so wird es auch bleiben.“ Zum Ausdruck seiner Gleichgültigkeit zuckte Saphenus mit den Schultern. Natürlich wusste Janus auch von der gegenwärtigen Situation auf Dubrillion, der Graf schien wie immer auf jede Eventualität vorbereitet zu sein. „Ach, Sklaven gibt es auf Dubrillion trotz der ausgiebigen Säuberungen noch genug. Sie werden reichen um den Bau des Tempels zu beenden und danach sind sie für mich ohnehin nicht mehr von wert. Ich habe Prada tatsächlich nach Fondor begleitet, allerdings haben mich die Umstände dazu gezwungen das Event früher als geplant zu verlassen. Deine Dienerin ist mir begegnet, ich bin allerdings nicht dazu gekommen mich mit ihr eingehender zu unterhalten. Um ehrlich zu sein schien sie auch an anderen Gästen interessierter gewesen zu sein als an mir, aber vielleicht trügt dieser Eindruck auch nur.“

Verschwörerisch senkten die beiden Sith ihre Stimmen und blendeten ihre Umgebung völlig aus. Zoeys Anwesenheit schien in weite Ferne zu rücken und nur kurz spürte man das Gefühl der Enttäuschung, das sie deshalb erfasste. Dann waren sie unter sich und ganz in ihren eigenen Kosmos vertieft. Bereits auf Brentaal IV hatte Janus die Vorboten der Veränderung gespürt, die die lebendige Macht erfasst hatten. Etwas war ins Rollen geraten, das nun nicht mehr aufzuhalten war und selbst diejenigen, die nicht über die Macht gebieten konnten, nahmen es wahr. Janus sprach von der Unzufriedenheit, die sich im Imperium manifestierte, von der Seuche auf Coruscant, deren Ursprung noch immer im Dunkeln lag und nicht nur die Republik bedrohte, wenn sie sich verbreitete. Erst spät am Ende ließ Janus die Bombe platzen: er selbst gehörte nun einer Gruppierung an, die nichts anderes als das Ende des Imperators beabsichtigte und darauf hinarbeitete, Allegious zu stürzen.

„Dann ist es also wahr.“, flüsterte Saphenus und sein Auge leuchtete. „Du glaubst, dass diese Gruppierung tatsächlich in der Lage ist, Allegious‘ Herrschaft und seinen Verrat am Imperium zu beenden?“ Weiter kam Saphenus nicht, denn Zoey unterbrach die beiden Sith und forderte ihre Aufmerksamkeit ein. Der Zabrak spürte, wie er wütend wurde und ballte die Hände zu Fäusten. Langsam drehte er sich um, warf Zoey einen zornig-stechenden Blick zu und fletschte die Zähne. Bevor er seine ehemalige Schülerin jedoch angehen konnte, ergriff Janus das Wort und entschärfte die Situation indem er scheinbar auf ihre Gedanken und ihre Sorgen einging als spielten sie plötzlich eine Rolle. „Manche Dinge sind nicht für jedermanns Ohren bestimmt…“, flüsterte er deshalb nur und setzte sich wieder an den Tisch. „Und ich glaube nicht, dass unser größtes Problem das Essen hier ist.“ Janus versuchte Zoey zu beruhigen und erklärte ihr, dass die Ausgangssituation für ihre Mission sehr günstig war um sich das Vertrauen des Feindes zu erschleichen und schließlich auszunutzen. Verstimmt ließ Saphenus den Grafen reden und spielte währenddessen an der Serviette herum, die filigran auf seinem Platz lag.

Als Janus geendet hatte, winkte Saphenus zuerst die Kellnerin herbei und bat sie, ihre Bestellung aufzunehmen. Erst als sie mit einem deutlichen Hüftschwung wieder verschwunden war, ergriff er das Wort.
„So wie ich das sehe brauchst du dir um dein Schicksal keine Sorgen zu machen, solltest du scheitern. Denn dann wirst du vermutlich ohnehin tot sein. Wenn dich die Jedi enttarnen, werden sie dich wohl kaum am Leben lassen. Wenn du diese Mission also in Angriff nehmen willst, kannst du entweder Erfolg haben oder sterben. Das schränkt die Anzahl der möglichen Konsequenzen ziemlich ein, findest du nicht? Insofern hast du meinen Segen. Wir können nicht tolerieren, dass die Jedi mit ihren widerlichen Händen an unseren Artefakten rumfummeln und womöglich Geheimnisse der Dunklen Seite entdecken und für immer verschwinden lassen. Es ist unsere Pflicht sie in unsere Obhut zu bringen, denn nur wir Sith können gebührend mit ihnen umgehen. Was die Auswahl eines Schülers angeht, gebe ich Janus recht. Zumal es dich selbst stärken wird, dein Wissen an jemand anderen weiterzugeben. Denn nur dann weißt du, dass du deine Lehren selbst verinnerlicht hast. Als ehemalige Dozentin muss ich dir das nicht erzählen. Such dir jemanden aus, der würdig ist der Dunklen Seite der Macht zu dienen und die Stärke besitzt, sie ohne Rücksicht auf Moral einzusetzen!“ Den letzten Satz betonte er deutlich und sah Zoey dabei durchdringend an.


[Bastion | Bastion Center | Café Kaveri | Séparée] - Saphenus; Janus Sturn; Zoey Liviana; Gäste und Personal
 
[Bastion/Sith-Tempel/Domäne der Lernenden] Yadira, Ne'im, Kronos, Tai, unbekannte Trandoshaner

Ne'ims Verhalten kotzte Yadira langsam an. Ständig sorgte sie für Stress und ging dauernd immer irgendwelche Jünger an. Da sie noch angab, sie müsse noch was erledigen, dachte sich Yadira, dass sie dann auch gleich dort bei den Echsen bleiben könne, da einfach keinen Bock auf einen Stressmacher hatte.

"Los, kommt. Wir gehen schon mal zur Bibliothek.", wies
Yadira die anderen Jünger an, dass sie schon einmal vor gehen sollten.

Ein wenig weiter weg dachte sich das Mädchen ihren Teil, während sie die Gänge zur Bibliothek entlang gingen.
Lota war auch wieder zu ihnen gestoßen, doch Koyi blieb verschwunden. Yadira wollte sich nicht die Mühe machen, extra nach ihr zu suchen. Wenn sie nicht dienen wollte, so hatte sie halt Pech.


[Bastion/Sith-Tempel/Domäne der Lernenden] Yadira, Kronos, Tai, Lota
 
[ Bastion | Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Gänge] Tai, Kronos, Yadira, Ne'im, Lota, ein unbekannter Trandoshaner


Nachdem er den Trandoshaner gefragt hatte ob er von dem Grünhäutigen Plappermaul verhört worden war, antwortete Ne'im irgendwas damit ob Lota ein Problem damit hatte. Also antwortete dieser


Nein, ganz und gar nicht!


Nachdem er gesprochen hatte merkte er dass Tai mit Yadira schon losgegangen war in Richtung Bibliothek. Nur Kronos, Ne'im und er selber waren noch nicht losgegangen also sagte Lota


Bis dann Leute, ich nehm ne Abkürzung.


Doch dann überlegte er noch mal und sah Kronos an, ihm schien es nicht so gut zu gehen und deshalb sagte er dann doch


Obwohl, ich hab’s mir anders überlegt.


Und mit diesen Worten lief er langsam hinter Tai und Yadira her. Kronos kam auch mit, nur Ne'im wollte wohl noch etwas "recherchieren". Später stieß Ne'im dann doch zu Ihnen. Lota sprach um sich die Zeit zu vertreiben Yadira an


Hi, ist das hier eigentlich deine erste Mission? Weißt du irgendetwas über diesen Grafen?



Er tat bewusst so als ob er nett wäre. Er hoffte das man ihn so, nicht so gut durchschauen konnte. Deshalb wartete er geduldig auf die Antwort der Menschin.



[ Bastion | Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Gänge] Tai, Kronos, Yadira, Ne'im, Lota
 
Bastion, Café Kaveri, separat: Lord Saphenus und Zoey und der Graf Sturn


Ihr Meister hatte sie, kaum dass sie Platz genommen hatte, erneut gedemütigt und ihr vor Augen gehalten, dass Janus auch Bettgeschichten nutzte, um das zu bekommen, was er wollte. Jener wäre weder treu, noch wirklich in irgendwen verliebt, außer in sich selbst. Zoey sagte darauf nur kurz:

“Ich weiß.“

Es war ihr leid, das immerzu erneut hören zu müssen. Dennoch gefiel ihr dieses knisternde Spiel und sie konnte nicht leugnen, dass sie sich dennoch, obwohl sie es wusste, zu dem Grafen hingezogen fühlte. Und, sie hatte schließlich zuweilen auch etwas davon. Er hatte ihr geholfen, den Tempel zu betreten, ohne dass sie im Eingangsbereich gleich ein Kräftemessen mit irgendwelchen Halbstarken machen musste. Sie hasste sowas! Auch, wenn sie sicherlich genug drauf hatte, jene in ihre Grenzen zu verweisen, aber die Sache an sich! Sie hätte eher von ihrem Meister erwartet, dass er kurz, bevor der Graf kommt, ihre Geldspende erwähnen würde. Fast wäre sie deshalb etwas enttäuscht gewesen, als Janus schon erschien und ihre Stimmung sofort wieder hochschnellte.

Irgendwie hatte Zoey nicht wirklich von Janus erwartet, dass er Auskunft über den Tisch hier im angesagten Lokal und seine Beziehungen preisgeben würde. Deshalb war sie auch nicht enttäuscht, als der Graf sich nicht einmal herauswandte, sondern offen zugab, nicht darüber sprechen zu wollen. Er ließ sich nicht in seine Karten gucken. Wenn Zoey Kestrel und co täuschen wollte, durfte sie das auch nicht! Geheimnisse waren wie Waffen, die man dann heraus holte, wenn man es musste. Sie würde ihre dunkle Macht erst zeigen dürfen, wenn Kestrel hinter ihr Geheimnis und sie bekämpfen würde. Allerdings waren sie für den Graf keine Feinde, die man täuschen musste, sondern Verbündete/Freunde. Doch alles wollte er nicht preisgeben und sie doch auch nicht! Oder sprachen sie offen vor ihm über Talitha? Die Motive waren wohl unterschiedlich, das Resultat war, das man etwas verbarg. Der Graf festigte so seine Position, machte sich unentbehrlich, Machtgehabe und vieles mehr, doch selbst Zoey konnte sich das denken und es war wohl ein Grund, dass sie für ihn schwärmen ließ. Er blieb geheimnisvoll! So war er für positive Überraschungen wie den Tisch im angesagtesten Lokal gut.

Natürlich war der Anzug nicht auf Saphenus`Mist gewachsen. Zoey hätte noch auf seinen Diener Fey oder Talitha getippt, doch die Ernüchterung kam, dass es ein simpler Servicedroide getan hatte, Saphenus in angemessene Kleidung zu stecken. Sie konnte nicht anders und musste erheitert schmunzeln, sah aber rasch nach unten.


Obwohl sich ihr Meister mittlerweile in gehobener Position befand, Macht und Einfluss hatte, denn er war immerhin Gouverneur von Korriban, und erfolgreicher Lehrmeister war, wollte er Bestätigung von Sturn. Anders konnte Zoey das folgende Thema um ihre Rettung auf Korriban nicht werten!? Brauchte er das, weil seine Eltern ihm das bis zuletzt verwehrt hatten? Sollte er sich das nicht lieber von Hybris, dessen Meister, holen? Zeugte seine Beförderung nicht davon genug? Oder war das immer wieder eine Art Absicherung dem Grafen gegenüber, ob sie wirklich noch Verbündete waren? Vielleicht war es auch nur ein erneuter Dank? Der Graf reagierte mit Zuckerbrot und Peitsche, wenn auch ganz subtil. Erst bekam ihr Meister das zu Ohren, was er zu hören wünschte, dann die Ersetzbarkeit aufgetischt! Man muss aber erwähnen, dass Saphenus, klug genug, ihm zuvorgekommen war, und das Thema mit einem Spruch seines Vaters gewürzt hatte und dann gleich noch hinten dran hängte, dass Zoey wohl schon längst verraten habe, dass er ihn umgebracht hätte. Sie schüttelte genervt mit dem Kopf und sah ihn kurz böse an.

“Ich plaudere keine Familienangelegenheiten aus, Meister!”

Sie fragte sich, ob Meister und Schüler für immer so eine Art Sithfamilien bilden würden, die sich immer mehr vergrößern würden, je mehr Schüler dazu kamen? Eigentlich keine schlechte Vorstellung. Mafiafamilien machten es vor.

Ihr Meister war sarkastischer denn je. War er übel gelaunt? Auf die nächste Spitze, die Janus`Komplimente zu ihrer Kleidung betraf, reagierte der Graf dann doch mal und wie er das tat, gefiel Zoey, so dass sie ihm ein charmantes Lächeln bot, als er ihr einen bedeutungsschweren kurzen Seitenblick zuwarf.


“Es ist unsere Verpackung, wie uns andere wahrnehmen und es ist oft das Erste, was überhaupt erstmal wahrgenommen wird. Oftmals wird man da schon in eine Schublade gesteckt.”,

gab sie nun auch zum Besten.

“Es ist oftmals sehr zweckdienlich, denken wir nur an unsere Verpackung auf dem Flug nach Taris!”

In dem Punkt hatte ihr Meister Nachholebedarf und wahrlich nicht die Wahrheit mit Löffeln gefressen.

Ihr Meister musste noch einen drauf setzen und betonte nun, dass, wenn ihm Zoey gehören würde, er sie ihm schenken würde. Zoey lief feuerrot an. Eine Frechheit! Er grinste sie frech an. Allerdings offenbarte dieser Satz ihr die Tatsache, die sie noch nicht ganz verinnerlicht hatte, dass sie frei war. Denn er fügte an, dass sie ihren eigenen Kopf hätte und ab jetzt ja wieder solchen haben durfte! Ihr Meister hatte immer noch großen Gefallen daran, sie zu ärgern, wo es nur ging, besonders wenn es um Sturn ging und das bevorzugt vor ihm. War er eifersüchtig? Genügte ihm Talitha nicht mehr? Hatten sie sich getrennt? Zoey hatte sie schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen!


Zoey erfuhr auch unter anderem, dass Hybris weiter erstarkt war, was ihr natürlich missfiel, sähe sie ihn lieber noch im Magen eines Schlangenmonsters im Vulkantempel. Dann erfuhr sie, dass ihr Meister auch auf Fondor gewesen war. Es ratterte in ihrem Gehirn, war da nicht ein Event geplant gewesen? Sie war in letzter Zeit ewig nicht im Holonet gewesen. Daher bekam sie die Fakten nicht mehr zusammen. Er hätte dort eine Dienerin von Janus getroffen. Aha?!

Dann wurde geflüstert. Lange! Sie fand das mittlerweile unhöflich! Daher entschloss sich Zoey etwas dagegen zu unternehmen und zu sagen. Sofort spürte sie, dass sie ihren Meister damit wütend gemacht hatte. Vermutlich, weil sie die Zwei beim Gespräch gestört hatte. Oder lag es an ihren Problemen? Oder Beidem?


Janus`Ohr hatte sie sofort und er eilte zum Tisch und war nur für sie da. Ihr Meister setzte sich auch, saß aber noch ein Weilchen verstimmt am Tisch herum. Janus wollte ihre Bedenken nur zu gerne ausräumen. Er begann damit, dass Sith sich Gefahren und Problemen in den Weg stellen mussten und sollten.

“Das ist nicht mein Problem! Ich habe, wie Ihr wisst, nie anderes getan, auch ohne die Macht.”

Er brauchte nur an Thearterra denken! Darum ging es ihr nicht! Und sie sah durchaus Sinn in so einer Mission und würde das als Abenteuer sehen. Sie war immer noch am liebsten Artefaktjägerin und würde gerne wieder auf Mission gehen! Im Prinzip reizte sie so ein Auftrag! Janus fuhr fort, dass er damit nicht unnötige Risiken meinte. Und ein Quartier im Jeditempel fand er positiv. Dies an sich wäre schon eine gute Ausgangsbasis. Sie nickte. Deshalb würde sie keine Probleme zu erwarten haben. Sie atmete auf.

“Gut, nicht das man mich dann für einen Überläufer hält!?”

So war schon mal die Inquisition eingeweiht. Janus war ein überaus gefährlicher Mann, wurde ihr bewusster denn je. Daher hatte sie ihr Meister, der übrigens immer noch mürrisch ihr Gespräch verfolgte, gewarnt. Plötzlich entschuldigte sich Janus bei ihr. Mist, er konnte Gedanken lesen! Gefühle sowieso! Es wäre seine Schuld, weshalb sie so besorgt wäre. Er versuchte es ihr zu erklären. Es ging um auf sich geladene Schuld. Es ging nicht um Fehler oder Scheitern, obwohl man alles gegeben hätte. Zoey wollte, dass man stolz auf sie sein würde. Ganz besonders ihrem Meister und Janus, der ihr mehr bedeutete, als es sein sollte, wollte sie zeigen, dass sie mit ganzem Herzen eine Sith, auch wenn ihre Aura grau war, wie sie gerade gehört hatte, war. Sie mochte keine Ketten in der Forschung! Und sie hatte alles einem Sithgeist und dessen dunklem Artefakt und Saphenus, der ihr Potential zuerst erkannte und sie ausbildete und somit vor ihrem schlimmsten und gefürchtesten Feind, Hybris, schützte, zu verdanken. Sie beschritt längst den Weg der dunklen Seite und wusste, wo sie hingehörte. Daher war es ihr ein Bedürfnis, ihnen das zu beweisen. Und, sie spürte eine gewisse schuld, dass einige wichtige Artefakte bei den Jedi gelandet waren. Das wollte sie wieder gut machen.

“Ich bin loyal! Unsere An-und Absichten unterscheiden sich nicht!”

Sie sah Janus fest in seine Augen. Janus empfahl ihr, nichts zu überstürzen. Sie sollte Helfer und einen Schüler rekrutieren. Helfer? Sie würde Janus dringend brauchen! Woher nehmen? Gerade in so einer Operation müsste sie zu denen Vertrauen haben und sich auf sie verlassen können!

“Ich setze auf Eure Hilfe, die ich dringend benötige und noch mindestens eine Trainingseinheit in Machtverschleierung, ehe Ihr Bastion wieder verlasst! Bitte!”

Er fragte nach, ob er ihre Bedenken zerstreuen konnte. Sie nickte rasch und lächelte milde. Janus forderte ihren Meister auf, noch etwas zu sagen. Mit deren Unterstützung stünden ihr alle Tore offen. Sie schenkte ihm ein breiteres Lächeln.

“Sollte etwas schief gehen, würde ich mich gerne melden können. Womöglich seid Ihr ja an dem Stand der Dinge interessiert?”

Eine gewisse Rückendeckung wäre schon von Vorteil und schaffte Vertrauen und Mut! Janus meinte noch, sie solle sich nicht ihre Chancen entgehen lassen, weil ihre Ängste Oberhand bekämen. Schnell schüttelte sie energisch mit dem Kopf. Diesen Eindruck wollte sie nicht vermitteln! Dann entschuldigte sich Janus noch, weshalb man sie kurz links liegen gelassen hatte und begründete es. Sie lächelte milde. Das Gespräch hatte ihr in der Tat viel gebracht.

Saphenus winkte, statt etwas zu sagen, die Serviererin herbei und alle wollten die Bestellung aufgeben. Zoey hatte noch gar nicht in die Speisekarte gesehen und sagte deshalb:


“Der Graf kann mir sicherlich etwas empfehlen! Ich nehme am besten das Gleiche wie er und ein Glas Wasser dazu!”

Sie lächelte ihm charmant zu. Als die Serviererin aus dem Raum war, sagte Lord Saphenus dann doch noch etwas zu Zoey. Er sah das so, dass es nur ein Gewinnen oder Scheitern geben könnte und das Letzteres mit ihrem Tod enden würde und alle anderen Gedanken dazu dann eh null und nichtig wären. Er dachte immer so schwarz-weiß! Typischer Sith! Mit dieser Äußerung hüllte er erneut alles wieder in ein gespenstisches Licht! Doch Zoey wusste es besser und musste dabei leicht schmunzeln. Sie wollte sich nicht anmaßen ihn zu belehren. Er kannte die Jedi nicht so gut wie sie selbst. Jedi hatten einen großen Fehler. Zoey erkannte ihn damals, als Q`Tahem Hybris gefangen nahm! Sie würden sie wohl eher in den Knast stecken oder/und Übertreten lassen wollen!? Auf jeden Fall würde es ein gerechtes Verfahren geben! Daher ließ sie die Sithmeister mitdenken und forderte von ihnen jetzt einen großen Gedankensprung:

“Kann ich auf Rettung bauen, sollte etwas schief gehen?”

Sicherlich gab es bestimmt auch die Todesstrafe, aber eher bei Jedimord. Und soweit wollte Zoey es nicht kommen lassen! Sie war an den Artefakten interessiert. Nicht an Jedimorden! Es sei denn, es kam zum Kampf!? Dann galt es Siegen oder Sterben oder verletzt und/oder Gefangen genommen werden!

Ihr Meister kannte sie gut und womöglich erforschte er gerade ihre Gefühle und Gedanken?!

Er stimmte Janus zwecks Schüler zu und er hatte Recht, was die Ausbildung und deren Vorteil auch für einen selbst betraf, doch er sprach an, sie sollte sich einen Schüler nehmen, der keine moralischen Skrupel hätte. Zoey fühlte sich geohrfeigt mit dieser Belehrung. Doch, vermutlich hatte er recht. Ein Schüler mit Zweifeln könnte sie eher vom Weg abbringen. Und, so ein Schüler könnte das erledigen, was sie selbst nicht fertig brachte. Sie nickte nur, schwieg sich aber dazu aus.


Bastion, Café Kaveri, separat: Lord Saphenus und Zoey und der Graf Sturn
 
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Bastion, Sithtempel, Domäne der Schüler und Jünger, bei der Verfolgung von Linus Morgan in einem der Gänge: Mohan, Venris und Craton


Craton konnte fluchen, oh ja, aber man verstand kein Wort! Er tat es in einer richtigen Gossenhauersprache, was immer das auch war?! Mohan verstand nichts. Das störte ihn ziemlich. Irgendwann, spätestens nach der herabgestürzten Luma, sagte er zu ihm:

“Ey, lass das! Sprich so, dass wir dich verstehen können! Das kann ich so überhaupt nicht leiden!”

Zum Glück war niemand ernsthaft verletzt worden. Beim Aufstehen war Mohan nur unvorsichtig gewesen und hatte in einige Glasscherben und Glassplitter gefasst. Dadurch blutete er an der Hand und irgendwas hatte sich in seinen Finger gebohrt und drückte, piekte, stach und schmerzte. Leider konnte Mohan nichts erkennen, war das Licht an der Stelle im Flur nun noch spärlicher und sein überanstrengtes eines Auge begann zu tränen. Doch dann spürte er den Splitter und zog ihn vorsichtig heraus. Dem Gefühl nach war alles draußen.

Und Venris besaß noch den Zettel, aus dem aber niemand schlau wurde, da er genauso verschlüsselt war, wie der Vorige. So fand auch Mohan es sinnvoll, sich in Richtung Bibliothek zu begeben. Craton lief rasch vor und er trollte sich mit Venris hinterher. Also er humpelte hinterher!


In der Bibliothek angekommen, standen sie erstmal unschlüssig am Eingang herum. Von weitem glaubte Mohan Kronos, den er nicht mochte und vor dem er Angst hatte, samt einigen Jüngern zu sehen. Doch dann schlug Venris vor, schon mal anzufangen. Arbeit gab es genug! Der Zettel sollte Licht ins Dunkel bringen! Und Mohan würde sich gerne mal wieder hinsetzen! Sein Bein schmerzte höllisch vor Überlastung und sein Gesundes mit, was er mit strapazierte. So begaben sich alle hinein und Mirili stand plötzlich vor ihnen. Mohan wollte die Sache in die Hand nehmen und sie aufklären, was alles so passiert war, was sie in Erfahrung gebracht hatten, da kamen auch schon die Anderen hinein. Mohan hatte sich nicht verguckt, es waren Kronos und eine Jüngerin (Yadira), die sie flüchtig kennengelernt hatten, wenn Mohan sie nicht verwechselte, ehe Venris, Craton und Mohan die Bibliothek verlassen hatten. Doch der Rest war Mohan völlig unbekannt.

Mohan sagte laut zu Allen:


“Wir haben da was! Wir sollten uns jetzt alle auf den selben Stand bringen! Venris!”

Mohan hatte sich schnell überlegt, die Autorität seines Meisters nicht untergraben zu wollen. Er wollte nicht noch ein Auge verlieren. Venris sollte die Fakten vor der Gruppe nennen! Er war ihr Gruppenleiter gewesen! Und, für Mohan war er der Anführer aller Jünger, wenn Graf Sturn nicht da war. Für Sturn offensichtlich auch! Venris hatte für alle Jünger gesprochen! Schnell fügte er noch an:

“Wir kennen uns noch nicht alle, wie ich sehe! Ich bin Mohan und das ist unser Anführer Venris!”

Er zeigte auf seinen Meister! Doch erneut wurden sie unterbrochen, noch ehe Mohan sich setzen und Venris beginnen konnte. Ein Paketdroide kam in die Bibliothek geflogen.

“Eine Lieferung für Euch!”

“Für uns?”,

fragte Mohan argwöhnisch. Wer sollte allen ein Paket schicken? Sie waren alle ein bunt zusammengewürfelter Haufen Jünger? Das Paket wurde abgestellt. Misstrauisch beäugte er mit seinem einen Auge das Paket. Und ihre Adresse war die Biblio nun auch nicht gerade? Eine Adresse stand hier auch nicht.

“Komisch!? Es steht auch kein Name drauf?! Auch kein Absender!”

Der Droide war längst hinaus geflogen. Beherzt hob Mohan das Paket prüfend an. Es war mittelgroß. Mohan stellte es auf dem Tisch ab. Beherzt riss er das Packpapier runter. Es kam ein schwarzer Kindersarg zum Vorschein. Sofort bekam Mohan eine Gänsehaut. Er warf einen irritierten Blick in die Runde, ehe er sich ein Herz fasste und den Deckel hob. Darin waren lauter kleine Puppen, schnell aus Watte und Strümpfen gebastelt, aber mit ziemlich eindeutigen Kennzeichen! Mohan ergriff sich Eine und zählte insgesamt neun Puppen. Alle hatten eine Stricknadel durch den Bauch gebohrt bekommen. Er schluckte. Die Puppe in seiner Hand hatte ein rotes Gesicht und kleine Hörner auf dem Kopf. Mohan sah eindringlich und wissend zu Venris. Er blieb dann aber an einer Puppe hängen, deren Bein unnatürlich abstand und die schwarze verzottelte Haare und nur ein Auge besaß. Ihm blieb fast das Herz stehen. Er erkannte auch eindeutig Kronos und die kleine zierliche blasse Mirili.

“Das ist eine Warnung und obwohl wir nicht zusammen unterwegs waren, sieht man uns als eine Gruppe! Wir sind Neun! Das sind Neun! Man ist uns auf die Schliche gekommen! Leute, die kennen unseren Treffpunkt! Wir sind sowas von angearscht! Wir sind so gut wie tot!”,

sagte er leichenblass mit leiser belegter erstickter Stimme. Er sah zu Craton!

“Vergiss, das die Luma aus Altersschwäche abgefallen ist!”

Genau das, wollte Craton vorhin noch lieber glauben! Mohan sah weiter zu Craton und sein Blick bohrte sich stechend und prüfend in ihn. Hatte er Blondschopf nun getötet oder nicht? Steckte Linus dahinter? Oder kam das durch die Arbeit der anderen Gruppe? Er merkte, wie sein Herz hämmerte! Todesangst war ihm ins Gesicht geschrieben. Man wollte sie aufhalten! Sie waren einer riesigen Sache auf der Spur! Sie mussten von nun an, Wachen aufstellen, fiel ihm zuerst ein. Ein neuer Treffpunkt musste her!?

"Wir sind an etwas ganz Großem dran!",

sagte er nun fast feierlich.


Bastion, Sithtempel, Domäne der Schüler und Jünger, Bibliothek: Mirili, Yadira, Lota, Ne´im, Tai, Kronos, Mohan, Venris und Craton
 
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