Bastion

[Bastion :||: Center :||: Le château blanc :||: Tisch im Hauptsaal] Lortan Toral

Gedankenverloren blickte Lortan Toral das holografische Bild an, welches ihm gegenüber an der Wand hin und ein wundervolles Panorama von Cygnus B zeigte. Es gab so viele Welten, die es wert waren besucht zu werden und so viele Städte auf eben jenen, die auch alle ihren eigenen Charme hatten, das man in einem Leben gar nicht die Zeit dazu hatte alles sehenswerte in dieser Galaxis zu sehen. Und gerade das machte den Charme solcher Restaurants aus: Sie brachten die Fremde vor die Haustür nach Hause, man konnte Kultur und Eigenheiten einer Welt erleben, ohne dort hinreisen zu können und anhand der Bilder für sich entscheiden, ob dieser Planet es doch Wert war besucht zu werden.

Onkel Lortan nippte nun doch ein klein wenig an seinem Wasserglas als er überlegte, ob Cygnus B es Wert war besucht zu werden. Immerhin wurden dort die berühmten cygnischen Raketen- und Kanonenboote gebaut, die zwar ein seltener Anblick im Imperium waren, aber durch ihre überaus qualitative Verarbeitung hervorstachen. Vielleicht könnte er dort einige geschäftliche Verbindungen arrangieren und Absatzmärkte erschließen. „Ja“, so dachte er, „dass das müsste man machen!“

In weiteren Gedankengängen konnte er sich nicht verlieren, denn seine Verabredung für diesen Abend erschien so eben und begrüßte ihn. Höflich und charmant wie er war, stand er freudig lächelnd auf und begrüßte die junge Hybridin.

„Miss Reed, wie überaus erfreulich Sie zu sehen. Ich hoffe Sie hatten bisher einen angenehmen Aufenthalt auf Bastion und ... nein sie kommen auf gar keinen Fall zu spät“, er machte eine einladende Geste um sie zu Tisch zu bitten, als auch schon ein Kellner unaufgefordert ankam, der Ihnen eine Karte brachte und den Stuhl für Treeya Reed bereithielt.

„Bedienen Sie sich ruhig, Miss Reed. Ich hoffe das Restaurant ist nach ihrem Geschmack und sie finden hier etwas auf der Karte, dass ihnen gefällt“, eröffnete er das Gespräch und lächelte dabei sein typisches Lächeln.

[Bastion :||: Center :||: Le château blanc :||: Tisch im Hauptsaal] Lortan Toral, Treeya Reed
 
Unterwegs von Alderaan nach Bastion – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – Janus :cautious: und Brianna

Sich über alle anderen erheben zu wollen, war sicherlich eine Schwäche von Brianna. Die meisten Leute lernten irgendwann im Laufe ihres Lebens, auch die Talentierteren, wo ihr Platz war und waren mit sich selbst im Reinen damit. Wirklich zufrieden, ohne sich danach zu sehen, besser zu sein oder einen Groll gegen andere zu hegen, die so waren. Kurz, sie hatten ihren Frieden mit sich selbst gemacht und akzeptiert, dass es, egal wie gut man war, immer einen größeren Fisch gab im Teich. Nicht so Brianna, nicht bei ihrer Kampfkunst. Sie würde nie wirklich glücklich sein, solange sie nicht den Zenit ihrer biologischen Möglichkeiten erreichte und – das war der problematische Teil – besser zu sein als alle anderen. Die Echani war niemand, die sich je mit einem zweiten Platz begnügen würde. Vielleicht lag das sogar in ihren Genen. War es Zufall, dass ihre Mutter Yaeron ihre Wettkampfkarriere ausgerechnet dann zugunsten der Liebe beendet hatte, nachdem sie in einer Klasse gelandet hatte, wo sie nicht mehr einfach jeden und jede Andere nach Belieben dominieren konnte? Nicht, dass Brianna der Gedanke kam, dabei hätte er offensichtlich sein müssen – ihre Mutter und sie tickten viel zu ähnlich. Die Silberhaarige musste die Beste sein. Wo Yaeron die höheren Erwachsenen- und Schwergewichtsklassen als nicht relevant wegdefinieren konnte, tat Brianna dies mit Spezies, deren biologischer Vorteil schlicht zu groß war. Im Rahmen der Vergleichbarkeit hingegen duldete die Echani keine oder keinen Besseren und sie würde alles dafür tun, den möglicherweise noch verbleibenden Rest zu überflügeln.

Gefundenes Fressen für Janus, ohne jede Frage. Er appellierte genau an diese ihrer Charakterzüge. Talent? Hatte sie vielleicht mehr als jede andere Echani. Ausdauer? Sie arbeitete schon ihr ganzes Leben an sich. Willen? Sowieso! Brianna würde alles in ihrer Macht stehende tun, um die Beste zu sein. Der Wunsch war so verfänglich, dass sie dem Sith unter den richtigen Umständen vielleicht sogar dann auf den Leim gegangen wäre, wenn sie klar denken könnte. Es gab etwas in Janus' Aura, das Briannas Urteilsfähigkeit trübte, ohne dass sie es merkte. Dass er zumindest ein halber Echani war und verstand, was sie im Kampf sah und wie es sich anfühlte, machte es nicht besser. Das machte ihn andererseits auch zu einem Problem. Die Silberhaarige hatte kein großes Interesse daran, dass der Sith-Vollstrecker von ihr lernte, ein besserer Kämpfer zu werden. Im Moment konnte er ihr allenfalls dann das Wasser reichen, wenn er seine, den ihren klar überlegenen, Machtkräfte einsetzte – und so sollte es bitteschön auch bleiben. Trotzdem, die strauchelnde Jedi-Ritterin hatte es selbst gesagt, obwohl sie den Inhalt nicht voll verstand: Janus war der einzige Sith, dem sie sich ergeben hätte. Für sie war er der gefährlichste dunkle Machtnutzer überhaupt. Aber sie realisierte nicht mehr zur Gänze, was sie tat und was ihr eigentlicher Auftrag war. Sie hatte es als Kompliment gemeint und er es auch so verstanden. Er gab es in ähnlicher Form zurück.


„Wir sind füreinander bestimmt,“

Flötete Brianna und küsste ihn ein weiteres Mal, durchlebte erneut von der Macht, seiner Macht, verstärkten Wogen der Emotion. Sie waren unausweichlich. Ihr Fall war unausweichlich, dem erstarkten Janus in der fragilen Gemütsverfassung zu begegnen, in der sie sich befunden hatte. Es war das erste positive Feedback, die ersten Schmeicheleien, die sie seit langem von einem Ordensoffiziellen bekommen hatte. Talery hätte vielleicht einschreiten können, Bailee war jedoch noch in keiner Position, dies zu tun.

Es war jedoch immer noch ein Unterschied zwischen zu allem bereit zu sein und tatsächlich den ersten Schritt zu machen. So halb hatte Brianna erwartet, dass dieser nicht mehr an Bord der ‚Birthright‘ passieren würde, doch Janus überraschte sie. Die Echani würde alles tun, aber sie wusste nicht was. Er musste ihr einen Schubs in die richtige (bzw. falsche) Richtung geben. Unter normalen Umständen verletzte sie niemand mit ihrer Kampfkunst, selbst wenn sie angegriffen wurde. Es hatte Zeiten gegeben, wo es anders gewesen war, aber auch als Janus es ihr befahl, brachte sie es zunächst nicht fertig. Er erteilte ihr eine Lehrstunde darin, was ‚zu allem bereit sein‘ wirklich bedeutete, und auch darin, Herr seiner Emotionen zu sein. Denn selbstverständlich rastete Brianna aus, als sie im Gesicht getroffen wurde – selbst zu besseren Jedi-Zeite wäre ihr das passiert. Janus blieb die Ruhe selbst und das nicht nur rein äußerlich und das imponierte Brianna. Auch außerhalb eines Kampfes hatte sie ein gutes Gespür für diese Dinge. Er konnte Wut und Zorn jedoch von der Kette lassen, wenn er es wollte, und er wollte die schöne Echani auch so sehen.


„Mit Vergnügen, das war noch gar nichts. Du hast nicht die geringste Ahnung, wozu ich fähig bin,“


Erwiderte Brianna hochgradig unehrlich. Für sie war die Sache vom emotionalen Standpunkt her nämlich erledigt. Der Tarisianer hatte sie ins Gesicht geschlagen, sie hatte zurückgetreten, natürlich heftiger, damit waren sie quitt. Sie war zufrieden mit der Demonstration ihres Könnens und was sie eigentlich gar nicht wollte war zu kämpfen, wenn sie nur noch rot sah. Die 27jährige war unsicher, wusste nicht wie sie reagieren sollte und ließ die Dinge daher geschehen. Ohne die geringste Ahnung wohin, ließ sie sich dahin treiben, wo sie geschoben wurde. Janus hingegen strahlte eine Souveränität aus, die ihre Unsicherheit nur noch verstärkte, um von einem Augenblick auf den anderen seinen persönlichen Höllenhund von der Kette zu lassen.

Es war nun nicht so, dass diese Unsicherheit sich in ihrer Fähigkeit zu kämpfen niederschlug. Die Silberhaarige kämpfte gut, sehr gut sogar, und mit außerordentlicher Eleganz. Sie konnte es sich leisten, die eleganteren Techniken einzusetzen. Da wurde ein Faustangriff nicht einfach nur beiseite geschlagen, sondern umgelenkt und das Momentum verwendet, um sich wieder einen Augenblick Luft zu verschaffen. Sie wich nicht einfach nur aus, sondern machte einen Rückwärtssalto über den Konferenztisch. Doch die grundsätzliche Richtung war eindeutig: Janus war in der Offensive, Brianna in der Defensive. Das bedeutete nicht, dass sie nur verteidigte. Sie tauschten gegenseitig einige nicht entscheidende Treffer aus und das Verhältnis hielt sich durchaus die Waage. Doch die Initiative in diesem Duell gehörte nicht ihr. Dafür war die scheinbar blinde Raserei, die keine Rücksicht darauf nahm, selbst getoffen zu werden, zu dominant. Brianna war zu sehr darauf bedacht, nicht getroffen zu werden, denn sowas passierte ihr eigentlich nicht. Für eigene Initiativen jenseits von Kontern und Entlastungsangriffen, die ihr ermöglichten, sich neu zu positionieren. Es war immer dasselbe Schema: der Sith griff an, seine alabasterhäutige Gegnerin wehrte ab und konterte. Er war sich dabei nicht zu schade, den Treffer einzustecken, wenn er dafür selbst einen landen konnte. Für Brianna war absehbar, dass sie morgen mehr blaue Flecken haben würde als nach irgendeinem Kampf seit ihre Mutter noch gelebt hatte.


„Kann den ganzen Tag so weitergehen,“

Spottete Brianna nach einer Weile, die noch keine Spur der Ermüdung verspürte, und kämpfte sich den Weg aus einer Ecke des Konferenzraums mit Ellenbogenstoß, Handflächenangriff und Fußtritt frei, die Distanz zwischen den beiden mit jeder Attacke vergrößernd. Aber es kam, wie es kommen musste: die Alabasterhäutige versuchte denselben Tritt ein zweites Mal aus dem Wunsch heraus, sich noch mehr Raum zu schaffen, doch plötzlich war der Vollstrecker wieder da, fing ihren Fuß ab, lenkte ihn zur Seite, und hielt ihn fest, ihren Fuß mit seiner Brust fixierend. Auf einem Bein stehend, mit Janus außer Reichweite ihrer Arme, konnte sie ihn nicht angreifen. Doch Briannas Beine konnte man nicht einfach festhalten. Wenn sie sie bewegen wollte, bewegte sie sie und was sie daran hinderte, musste eben nachgeben. Kurz blitzte die Erinnerung an Korriban auf, als sie in Todesangst buchstäblich ihre Ketten aus der Wand gerissen hatte. Sie winkelte ihre Bein an und war dabei, den Sith auf seine Knie zu zwingen, als ihr Standbein plötzlich den Boden verließ. Brianna war viel zu schwer, als dass man sie auf diese Weise in der Luft hätte halten können, aber die Dunkle Seite ermöglichte es Janus irgendwie, es doch zu tun. Es war ein selbstsamer, unnatürlicher Anblick, sie an ihrem Fuß gehalten in der Luft zu sehen, und er dauerte nur einen Augenblick. Die junge Frau reagierte schnell, zog das ehemalige Standbein an und wollte auf seine Schulter steigen, über ihn hinwegsetzen. Wenn sie sich mit dem anderen Bein dagegen stemmte, würde ihr Gegner gar keine andere Wahl haben, als loszulassen oder sich die Hände zu verletzen. Doch als sie das Bein anzog, verpasste er ihr plötzlich einen Kopfstoß gegen das Knie, der einem Menschen die Kniescheibe gebrochen hätte, und ließ sie im selben Moment auf den Rücken fallen.

Brianna war völlig überrascht und zu keiner anderen Reaktion und zu keiner anderen Reaktion in der Lage, außer ihren Hinterkopf zu schützen und sich durch eine Rolle zur Seite vor Janus' Kniestoß gegen die kurzen Rippen in Sicherheit zu bringen, der den Kampf wohl entschieden hätte. Das Knie schmerzte fürchterlich und sie war außer sich über diesen unsportlichen Kopfstoß. So etwas gehörte sich nicht! Jetzt kroch tatsächlich der von dem Sith-Vollstrecker erwähnte rote Schleier vor ihre Augen. Sie sprang auf ihr gesundes Knie auf und ging zum Angriff über. Nun spielte es keine Rolle mehr, was schön aussah und einfallsreich war – sie übersähte Janus mit einer Salve von Fausthieben. Sie konnte so hart zuschlagen, dass es für ihr Gegenüber keine große Rolle außer einer gewissen moralischen Genugtuung spielte, dass ihre in blinder Raserei erfolgenden Angriffe allesamt abgewehrt wurden. Schließlich donnerte sie mit einem Fauststoß seinen Unterarm gegen sein Kinn und er ging zu Boden. In halbwegs normalem Zustand hätte Brianna ihrem Gegner nun eine Chance gegeben, den Kampf zu beenden, aber sie stürzte sich auf ihn, fixierte seine Arme mit ihren Knien, ignorierte dabei den höllischen Schmerz des einen und machte Anstalten, den Sith mit weiteren Schlägen einzudecken, die er so kaum mehr abwehren konnte.


Unterwegs von Alderaan nach Bastion – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – Janus >:( und Brianna
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Pyramide der Hexer :: Darth Draconis und Sith sowie Mitglieder der Pyramide der Hexer

Die natürliche Ordnung ist immer im Gleichgewicht. Tag und Nacht, Leben und Tod, Licht und Dunkelheit. Jedes Paar repräsentiert eine andere Art von Balance. Als ein Teil der natürlichen Ordnung folgt die Macht denselben Regeln. Die helle Seite stellt Wissen, Frieden und Gelassenheit dar. Die dunkle Seite stellt Furcht, Zorn, Hass und Aggression dar. Beide Seiten existieren gleichzeitig, aber nicht immer im Gleichgewicht. Manchmal hat die helle Seite die Vorherrschaft; zu anderen Malen herrscht die dunkle Seite. Wenn einer der beiden Seiten zu sehr an Macht gewinnt, resultieren daraus neue Konflikte, und im Konflikt floriert die dunkle Seite. Die Anwender der hellen Seite werden seit Beginn ihres Trainings vor der dunklen Seite gewarnt. Sich der Furcht hinzugeben, den Zorn herrschen zu lassen, sich den Aggressionen zu beugen, dies sind die ersten Schritte zur dunklen Seite. Die dunkle Seite beherrscht das Schicksal von jedem, der bereit ist ihr zu folgen. Es ist leicht ihr zu verfallen, doch es ist schwerer ihr wieder abzuschwören. Furcht führt zur dunklen Seite der Macht. Wenn sich jemand seiner Furcht hingibt, öffnet er sich für den Zorn. Er ist von Zorn erfüllt, weil er sich fürchtet, diesen Zorn entlädt er an seiner Umwelt, ein Mittel die Furcht zu verdecken. Der Zorn führt zu Hass, während die dunklen Gefühle größer und zerstörerischer werden. Der Hass, der von der Feindseligkeit und der Abneigung erfüllt ist, setzt die Stufe für das Leid voraus, wenn man sich in die dunkle Seite vertieft. Er riskiert innere Verderbnis und schreckliche Verluste, im Gegenzug für den schnellen Erhalt der Kräfte der dunklen Seite. Schneller und leichter. Die dunkle Seite ist schnell im Geben, aber noch schneller im Nehmen. Die dunkle Seite fordert einen schrecklichen Preis. Egal wie gut ein Macht-Anwender trainiert hat, wie tief er die lichten Techniken der hellen Seite studiert hat, die Versuchung der schnellen und leichten Macht der dunklen Seite existiert immer, und hier beginnt bereits die Gefahr für den lichten Macht-Nutzer. Anders als die helle Seite der Macht, welche das Ganze umfasst, ist der gesamte Fokus der dunklen Seite das Selbst. Der Reiz der dunklen Seite ist seine Zerstörungskraft und seine Isolation. Jene welche Macht aus egoistischen Gründen suchen, werden von der dunklen Seite erfüllt und bekommen diese, was ihrem egoistischen Anschauungsbild der Dinge gefallen wird. Die dunkle Seite hebt das Ich aus dem Wir hervor. Auf diese Art wird aus dem Hass und dem Zorn eine Quelle der Stärke gemacht. Viele werden zur dunklen Seite angezogen, weil seine egoistische Natur die großen und angeberischen Machenschaften erlaubt. Die Mühelosigkeit, mit der man diese Macht erhält täuschen darüber hinweg, dass der Hass und der Zorn die Einzelperson von innen heraus zerfrisst, selbst wenn man sein Umfeld dominiert. Schließlich weist die dunkle Seite den himmlischen Sinn des Lebens selbst zurück. Für einen Jedi ist die Macht nicht ein Teil ihrer Existenz, es ist ihre Existenz. Für einen Adepten der dunklen Seite, ist das unverständlich.

Es ist nicht selten für Adepten der dunklen Seite, in die Wildnis zu gehen und dort zu leben, sie tun dies öfter als ihre lichten Gegenstücke. Der entscheidende Unterschied ist, dass der lichte Padawan in die Wildnis einkehrt um mit dieser zu kommunizieren. Der Adept der dunklen Seite geht dorthin um sich von der Gemeinschaft des Lebens zu trennen. Dort, in Isolation, kann der Adept der dunklen Seite vollkommen sein, und in seiner eigenen Verdorbenheit schwelgen und seine Kraft steigern. Die dunkle Seite besteht größtenteils aus Zorn, Hass, Vereinsamung ...und Furcht. Die Furcht des Jedi vor Trennungen, Eifersucht und den Gedanken der Stärkste von allen zu sein. Diese räuberische Natur lässt Schlachten und Kämpfe um die Herrschaft entflammen, vor allem unter den Adepten der Dunklen Seite. Manchmal sind dies heftige Konfrontationen, andere male sind es die subtilen Spielchen der Rethorik und Diplomatie, welche die Adepten untereinander spielen; doch macht nicht den Fehler und erklärt euch frühzeitig zum Stärksten, dies löst weiteres Blutvergießen oder Verrat unter den Adepten der dunklen Seite aus. Nicht nur entmutigt diese brüdermordende Tendenz die Zusammenarbeit zwischen den Adepten, sie hindert auch die Weiterentwicklung des Wissens über die dunkle Seite der Macht. Während die Jedi und andere lichte Diener große Bibliotheken erbauten um in ihrer Arbeit sich weiterzuentwickeln, und die nächste Generation richtig auszubilden, haben die der dunklen Seite kaum solche Orte des Wissens. Viele notieren nie ihr Wissen durch Furcht, das es einem Feind helfen kann. Andere sind zu arrogant, andere von ihren Fehlern lernen zu lassen. Auch hier im Ordensgebäude gab es, für die Allgemeinheit, nur eine große Bibliothek, der erste Bruch dieser Regel. Die einzelnen Pyramiden sorgten sich auch darum ihr eigenes Wissen anzusammeln. Diese Iteration des Sith Ordens war die erste, die gemeinsam Wissen sammelte. Die erste seit dem großen Sith Imperium der Sith Spezies. Doch bevor er von einem Ort des Wissens zum nächsten pilgern würde, benötigte ihn sein Schüler in spe, seine bisher größte Hoffnung auf eine Schattenhand. Dieser lag jedoch schwer verletzt auf der Krankenstation, deren Türen sich zischend öffneten als er hineinstürmte und den Xexto Arzt konfrontierte.


„Wie geht es Seth Duroth und Roon Vass?“
fragte der Sith ohne überhaupt daran zu denken Nettigkeiten auszutauschen. Sein Zeitfenster wurde immer schmaler und sein Geduldsfaden war wirklich nicht fest gestrickt worden.

Der Xexto Arzt wiederum blinzelte aus seinen tellerrandgroßen Augen Draconis an. Der Sith Executor hatte scheinbar zuviel verlangt, als er dachte, dass der Sith Jünger in der Arztkluft seine Patienten beim Namen kannte. Andererseits starben hier so viele dieser armen Kreaturen, dass es sich auch nicht lohnte. Die Natur sorgte dafür, dass die Schwachen starben und die Starken überlebten. Es war daher für viele Sith unverständlich, dass es hier Mediziner und Heiler gab. Doch auch die dunkle Seite kannte ihre Formen der Heilung, manche überlebten aus purem Willen und Sturheit. In der Zeit sah der Sith Jünger wider Willen nach den anderen Patienten, während der Sith Executor dem Xexto wie ein Schatten folgte. Der Xexto sorgte sich um die Sith Jünger die Opfer eines brutalen Angriffs geworden waren. Ein Arkanier, ein Kel Dor, einige andere Jünger. Sie alle wurden von einer Bestie angegriffen, anders konnte der Xexto es nicht sagen. Die Wunden waren mannigfaltig. Perforierte Aorta, tödlich. Ein gequetschter Adamsapfel, wahrscheinlich ein Würgegriff. Der Zeltroner würde es überleben. Andere waren nicht so glücklich. Ein Wookiee hatte einem anderen Jünger den Arm ausgerissen und ihn damit erschlagen. Wieso er hierhergebracht wurde, weiß er auch nicht, das war ein Fall für den Omwati aus dem Leichenschauhaus.

„Er wird es mit Glück überleben, aber ob er danach wieder der alte sein wird… Ich werde gleich jedenfalls operieren müssen. Der Kel Dor war schlauer und muss wohl einen der anderen Jünger als lebenden Schutzschild gebraucht haben. Er wird schneller wieder gesund.“

„Gut, operieren Sie. Ich bleibe.“


Während der Xexto protestieren wollte, legte ihm der Sith nur einen Finger auf die schmalen, nichtmenschlichen Lippen und sah dem Nichtmenschen tief in die Augen während er seinen Kopf schüttelte. Ihm sollte klar sein, dass man einem Mann in diesem Rang keinen Wunsch absprach. Da Zeit auf dieser Krankenstation nicht nur Geld sondern auch Leben bedeuten konnte, verlor der Xexto keine weitere und begann mit der Anamnese durch die gescannten Ergebnisse. Der Xexto nahm ein Datapad. Männlicher Arkanier, ungefähr 1,70m groß, sportlich gebaut, starke Verletzungen. Er schrieb die entsprechenden Fachbegriffe auf um sie in den Datenbanken zu sichern. Man sah sich schließlich mehr als nur einmal im Leben, wenn man im Orden der Sith Frakturen und Läsionen heilen konnte.


[„Frage: Darf ich das amputieren?“]


Ruhig als könnte ihn kein Wässerchen trüben wippte der Droide auf seinen drei Spinnenbeinen leicht auf und ab. Der Sith war überrascht über diese Entwicklung und sah den Xexto mit einer hochgezogenen Augenbraue an, während dieser nur mit den Schultern zuckte. Ohne weiter darüber zu sprechen, warf der Sith Executor seine Machtfühler aus und drang in den Geist des Nichtmenschen ein. Der nichtmenschliche Mediziner glaubte, dass DeeDee beabsichtigte so viele Wesen wie möglich ihrer Körpergliedmaßen zu berauben um sie durch Kybernetische zu ersetzen, weil er Lebewesen zu Automata machen wollte, die in seinen Photorezeptoren überlegen waren. Oder er hatte einfach eine Fehlfunktion in der Software. Der Xexto seufzte und machte eine Handbewegung, die dem Automata verständlich machen sollte, dass er genug hatte.

„Nein, DeeDee, darfst du nicht. Das ist ein Bruch, den kann man auch richten.“

[„Frage: Darf ich das amputieren, wenn der Bruch nicht heilt?“]

„Nein! Ein Buch erteilt uns keine Amputationsfreigabe. Das ist lange noch nicht schlimm genug für eine Amputation.“

[„Feststellung: Dinge geschehen. “]

Es war dringend an der Zeit, dass er den Erinnerungschip des Automata reinigen ließ, denn ohne eine Formatierung würde sein… spezieller Charakter immer deutlicher hervortreten.

„Was haben wir hier… ah ich seh‘ schon. Das sieht ungesund aus, mehrfache Fraktur der Ossa antebrachii. Zudem scheinen die restlichen Knochen unter einer plötzlichen Verkalkung zu leiden.“

Der Xexto hatte diese Diagnose schon des Öfteren stellen müssen. Diese Verletzungen hatte er an unzähligen Wesen schon beobachten dürfen. Es handelte sich um die Folgen einer schweren Einwirkung durch Machtblitze. Die Folge würden Unwohlsein, Übelkeit, Cephalgie, Muskelspasmen und Muskelschwäche. Die Fraktur sah auch wirklich ungesund aus, zumindest war der Winkel verdächtig und auch ein Knochen schien sich seinen Weg zu bahnen um die Haut zu perforieren. Er würde rasch handeln müssen. Der Sith Executor indes tigerte auf und ab, observierte den Arzt und versuchte zu ermitteln, ob der Nichtmensch absichtlich Sabotage betrieb. War auch er vielleicht im Dienste seiner Nemesis, Darth Malevolos? Dafür verstand der Sith zu wenig, weswegen er den Xexto auffordernd ansah.

„Bei jedem Knochenbruch möchte man erreichen, dass der Knochen rasch in einer funktionsgerechten Stellung wieder zusammenwächst. Dies lässt sich manchmal durch eine längere Ruhigstellung im biologischen Gipsverband erreichen – in manchen Fällen müssen die Bruchenden aber auch mittels eines operativen Eingriffs wieder zusammengefügt und mit Nägeln, Drähten, Platten oder Schrauben in der richtigen Stellung befestigt werden.“

Nicht in jedem Fall erfordert die operative Versorgung eines Knochenbruches einen Aufenthalt auf der Krankenstation, doch war die Humanoide so übel zugerichtet, dass die Fraktur nur eine Komponente eines vielschichtigen Befundes war.


„DeeDee, bereite die Medeinheit vor. “


Die drei spinnenartigen Beine des Automata verkürzten sich, sodass er in der Medeinheit verifizieren konnte, dass auch genügend FastFlesh Medpaks eingespeist waren. Danach legte er die Humanoide, die er zu gerne ihrer Körpergliedmaße entledigt hätte, auf den Repulsortisch. Nachdem der Xexto ihn aktivierte, begannen sofort die vier hydraulischen Automataarme des Tisches sich zu bewegen und die Humanoide mit Bacta und Morphinen zu versorgen. Die Operation konnte also zeitnah beginnen.

Zuerst legte der Xexto den verletzten Knochen mit seinem Laserskalpell frei. Dabei trennte er die Bruchenden vom untauglichen Knochengewebe. Die durch den heftigen Angriff ausgelösten Knochendefekte füllte der Xexto mit Knochenspänen aus dem Beckenkamm auf.
Anschließend führte der nichtmenschliche Mediziner die Bruchenden in der richtigen Stellung aneinander und fixierte durch Steristahlplatten das Ganze. Diese Platten werden von außen mit Schrauben an dem Knochen befestigt. Bei der Naglung wird der Knochen von innen durch einen Nagel fixiert. Während der Xexto mit seinen vier Armen die entsprechenden Schritte an seinem Patienten durchführte, bemerkte er wie DD-13 über seine Schulter blickte und geradezu darauf wartete, dass er ihm die Freigabe zur Amputation geben würde. Doch musste er den Automata leider enttäuschen, Anschließend werden begleitende Weichteilverletzungen wie Muskelabrisse oder Bandverletzungen versorgt. Zum Schluss wird die Hautwunde wieder vernäht.


„Bring den Patienten zu den anderen. Und vergiss nicht DeeDee, keine Amputationen!“ während der Xexto dem Automata hinterher sah, sprach er geistesabwesend zum Sith. „Der Patient wird nun schlafen, das wird die beste Heilung sein. Ich möchte nicht respektlos sein, aber sie sind ein Keimträger und sorgen nicht zu seiner Genesung bei. Ich melde mich bei Ihnen, sobald er aufwacht.“

Draconis sah den Sith Jünger einen Moment lang an bevor er ihm seine COMM Daten gab. Er musste sich eingestehen, dass er um diese Kreatur ein wenig Sorge hatte. Sein Schüler in spe hatte ihn zu einer Zeit begleitet, als niemand sonst ihn akzeptiert hätte. Das Leben als Sith war einsam, das Leben als Sith im Exil noch einsamer. Doch es half alles nichts. Er musste weiter am großem Schemata arbeiten. Erst würde er das Ritual absolvieren müssen, dann seine Untergebenen einsammeln und weitere Schritte gegen Malevolos planen, Rache nehmen, siegreich sein. Er würde noch einige Schriften sichten müssen, er würde nicht die Zeit haben alle Utensilien für das Ritual selber zu besorgen. Er brauchte Diener. Den Automata wollte er diese Aufgabe nicht anvertrauen, sie hatten nicht die nötigen Chips zu erkennen, wenn jemand sie manipulieren wollte.

Hoch hinaus in die Pyramide der Hexer wollte er nicht. Das Wissen nach dem er suchte, würde er auch in den Hallen der Sith Bibliothek hier auf der Domäne der Lernenden finden. Außerdem brauchte er Frischfleisch. Wesen die sich seinem Willen beugen würden und seine Befehle befolgen würden. Der Weg von der Krankenstation zur Bibliothek der Domäne der Lernenden war schnell überbrückt. Die Hallen dieses Ortes hatten viele Sith kommen und gehen gesehen, nur sie und ihr Wissen blieben ewig. Viele Exeuctoren hatten sich Abbildungen und Kopien der hier liegenden Schriften erstellen lassen, um nicht im Gewürm der Wesen hier waten zu müssen um an ihr Wissen ranzukommen, doch Draconis bevorzugte beide Wege. Sich in den eigenen Kammern zu isolieren war töricht. Isolation führte zu einem Wissensverlust, man machte sich angreifbar. Man verpasste Talente. Dem Sith fiel ein junges Ding [Niphira Minora] auf, welches in ihren Gedanken versunken war. Sie strahlte Entschlossenheit und Wut aus. Keine schlechte Kombination. Ihre schwarz-roten Haare waren kurz und hatten einen ungewöhnlichen Schnitt. Eher eine Frisur, die man in den Vergnügungsebenen von Center oder Coruscant erwarten würde, als in einem Orden voller Akolythen Bogans. Doch war es nicht die dunkle Seite der Macht, welche Sith dazu verleitete Individualisierung und das Streben nach Selbstvergöttlichung zu preisen und zu leben? Auch das konnte ein Ausdruck dessen sein. Er beobachtete die Jüngerin. Immer wieder hörte er Wörter in einer ihm bekannten Sprache. Die Macht half ihm seine Schritte abzudämpfen, sich geradezu wie ein Vornksr anzuschleichen.


„Das Wort heißt Tyûk, nicht Tyuk. Achte auf deine Aussprache.“ tadelte der Sith Executor die Jüngerin spielerisch.

Wie ein Raubtier umrundete er seine Beute. Das Lernen der Sith Sprache war Kriegern vorbehalten, wahren Sith. Wesen, welche die Prüfung bestanden und sich bewiesen hatten, nicht Jüngern.

„Wer bist du und wieso versuchst du dir Wissen anzueignen, dass dir nicht zusteht?“

Während der Sith auf seine Antwort wartete, verschränkte er seien Arme hinter seinem Rücken und blickte, mit leicht erhobenem Kinn, auf die Jüngerin herab. Seine rotgolddenen Augen starrten sie mit der Intensität zweier sich im Sterben befindlichen, lodernden Sonnen an.


Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Lernenden :: Bibliothek :: Darth Draconis, Niphira Minora und Sith
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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Bibliothek - Niphira, ein paar Jünger]


Es wollte nicht aufhören. Das Zittern, welches die überstrapazierten Muskeln gerade verursachten. Dieser Weg wäre die Hölle. Er würde erfordern auf sich selbst zu achten. Keine Schüler und Jünger würden ihr in die Quere kommen. Es wäre nicht auf Dauer. Ihr Körper würde sich daran anpassen müssen. Nachdenklich war Niphiras Blick nach einer Weile auf die Bibliothek gerichtet. Es waren die Hallen des Wissens. Nur leider war ihr Inhalt eingeschränkt. Es gab so vieles zu lernen. So vieles was man wissen konnte. Irgendetwas hatte ihr gesagt, dass früher oder später die Sprache in diesem Buch relevant werden würde, wenn sie sich mit mehr als nur den inzwischen irgendwie seichten Stoffen der Jünger beschäftigen wollte. Wissen war Macht. Schon seit sie hier war, wusste Niphira dass es so war. Bevor sie herausgefunden hatte, wer sie selbst war, war sie nichts. Jetzt war sie nicht mehr das Mädchen der Bibliothek, dass man herum schubsen konnte. Ihr Wille mochte vielleicht durch diese Narren gebrochen worden sein, jedoch war der Unterschied zwischen Verlierern und Siegern, dass man wieder aufstand und weiter machte. Verlierer mochte sie gewesen sein. Verlierer waren all jene Jünger die stumpf einem jeden Lord hinterher rannten wie ausgehungerte Kath-Hunde einem saftigen Stück Fleisch. Sie hatte Würde. War nicht so schwach wie viele mal gedacht hatten. Sollten Sie vor ihr erzittern sobald man ihr eine richtige Klinge gab und nicht nur so ein Leuchtendes Spielzeug. Ihre Fähigkeiten würden mit jeder Minute wachsen. Sie würde stärker werden mit jeder Sekunde und irgendwann alle überflügeln die jetzt noch über sie spotteten. Darüber, dass ihre Familie aus Jedi bestand. Sie war nicht ihre Mutter. Sie war mehr als nur ihr Kind. Mit einer Entschlossenheit, die so warm ihren Geist erfüllte wie eine Droge starrte Niphira weiter die Worte an die bisher keinen Sinn zu ergeben schienen. Sie versuchte die Worte mit ihren Lippen zu formen. Erst als jemand das Wort erhob bemerkte sie, dass sie wieder komplett in das Buch vertieft gewesen war und zudem versucht hatte die Worte auszusprechen. Die Faszination dieser Sprache war einfach unheimlich. Sie hob erst den Kopf als diese Person (Darth Draconis) beim Umrunden vor ihr war. Ein Tadel. Allerdings nicht in der Form wie Niphira erwartet hatte. Auf den ersten Blick wirkte der menschliche Mann vor ihr wie einer der vielen alten Jünger, die es nicht geschafft hatten. Niphira kam nicht umhin seine Ausstrahlung als leicht kränklich zu empfinden. Aber da war etwas. Wenn sie etwas durch Greth in solchen Situationen gelernt hatte, dann dass es sich immer lohnte noch einmal genauer ein Auge auf etwas zu werfen bei dem man sich nicht sicher war oder eben ein merkwürdiges Gefühl hatte. Langsam klappte die Jüngerin das Buch zu und stand langsam auf. Legte ein Finger unter ihr Kinn. Sie sah die Augen und verneigte sich zur Begrüßung ein wenig zittrig. Ihr Körper hatte sich zwar ein wenig erholt, begeistert war er aber immer noch nicht sich zu bewegen. Die Schmerzen waren nach wie vor nicht komplett abgeklungen. Aber es war erträglicher geworden. Eben bei jener Verneigung sah Niphira es. Die Hand. Sobald sie wieder aufrecht stand war ihr vorher recht defensiver Blick hart geworden. Sie verbat ihrem Körper jegliche Form der Schwäche zu zeigen.

“Mein Name ist Niphira Minora.”

Beantwortete sie den ersten Teil seiner Frage. Bei dem zweiten Teil wanderte ihr Blick zu einem Jünger, der ihr das Buch gegeben hatte. Es sei unproblematisch die Sprache zu lernen hatte er gesagt. Keine Probleme würde es geben. Der älteste Trick im Buch und Niphira war bereitwillig in diese Falle hinein gelaufen. Ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben sobald die beiden einander in die Augen schauten. Dann wandte sich Niphira wieder dem ihr Fremden zu. Sie schaute ernst. Diese Augen lösten in ihr Unbehagen aus. Für sie war es so, als würde Niphira in die Augen eines Monsters schauen, dass Planeten verschlingen konnte. Auf der anderen Seite müsste sie lernen damit klar zu kommen. Also kämpfte sie es nieder. Schaute den Sith vor ihr fest an.

“Verzeihen Sie mir. Ich habe das Buch erhalten. Es stand mir nicht zu dieses Werk zu lesen.”

Kam es ernst. Sie wollte Wissen. Wissen zu bergen barg immer das Risiko sich in Gefahren zu begeben. Und jetzt gerade war sie ein Gizka dass der Macht einer Horde Rancor gegenüber stand. Sith, zumindest wenn sie jenes Zeichen auf der Hand ihres Gegenüber richtig deutete, von seinem Stand waren wahre Monster in dem was sie taten. Ein Schwertkämpfer ohne Schwert war nun einmal schon immer nur eine Frau oder ein Mann gewesen, der halbwegs Kämpfen konnte. Bei einem ausgebildeten Sith würde es ihr nicht nutzen. Nachdenklich musterte sie diesen Mann weiter. Er wirkte nicht wirklich besonders. Ein paar Sith hier waren beeindruckender. Eher war vor ihr ein Mann, vermutlich in seinen Dreißigern, der einiges durchgemacht hatte. Langsam legte sie den Daumen unter das Kinn. Sie wurde wieder ganz die Schwertkämpferin zu der sie erzogen worden war und lächelte unbewusst ein wenig. Bewundernswert war der Mann vor ihr. Macht auszustrahlen ohne es zu müssen. Ein Narr würde vielleicht den Sith vor ihr unterschätzen. Vermutlich würde er selbst mit einem Arm und ohne Macht locker mit ihr fertig werden. Absolut faszinierend. Jedoch eine Sache irritierte sie. Eine Frage. Sie hatte so viele Executoren hier herumlaufen sehen. Hatte sich versucht informationen zu besorgen über Executoren und jene die über jenen standen. Aber dieses Gesicht war ihr neu. Diese Frage würde sich vermutlich irgendwann klären, oder aber auch nie. Niphira konnte nicht anders als in ihrer Mimik und Körperhaltung Anerkennung zu zeigen. Sie straffte schließlich ihren Rücken, was mit Schmerzen verbunden war, die sie sich aber versuchte nicht anmerken zu lassen. Jemand der nicht wusste woher es kam könnte schnell zu dem Schluss kommen, sie sei ein Schwächling, dagegen ein erfahrener Kämpfer würde vermutlich erahnen können, dass vor ihm eine Frau stand, die gerade ihr Training seit kurzem auf das Durchbrechen der eigenen körperlichen Grenzen fokussiert hatte. Jedoch wäre es so schwierig die genaue Fitness zu erkennen. Gerade wenn das Gegenüber lockere, schwarze Roben trug, die mindestens zwei Nummern zu groß waren. Niphira schaute noch einmal das Buch an und legte es auf den Tisch als wäre es nicht nur Zerbrechlich wie ein uraltes Artefakt, sondern auch entsprechend wertvoll. Auch wenn die kurze Illusion einen Meister zu finden in ihr auf keimte, hatte sie sich damit abgefunden dass es vermutlich niemals so weit kommen würde. Daher musste sie zu ihrer eigentlichen Arbeit im Tempel zurückkehren. Sith waren meist sehr ungeduldig. Warum sollte es hier anders sein. Zeit war ein teures Gut für viele Sith. Niphira war scheinbar derzeit die einzige, die mehr als genug davon hatte. Daher wollte sie den Sith nicht weiter aufhalten.

“Ich vermute, Sie sind wohl kaum hier um eine Schülerin zu beobachten. Wie kann ich Ihnen helfen? Suchen Sie bestimmte Schriften?”

Ihre Stimme war ruhig und höflich. Wie immer bemühte sich Niphira alleine bei der Wahl ihrer Stimmlage zu zeigen welche Position ihre war. Eben eine Jüngerin. Jemand der für gewisse Sith kaum mehr als den Wert einer Putzkraft hatte. Allerdings fiel es ihr langsam immer schwerer sich mit dieser Situation ab zu finden, weswegen die Wahl ihrer Stimmlage ein wenig missglückte. Es hieß jetzt hoffen, dass der Executor vor ihr nicht dachte, sie wollte unhöflich sein. Ihr Blick wanderte kurz auf das Buch. Wahrscheinlich war er nicht deswegen hier. Allgemein würde Niphira schon gerne den Namen der Wesen, in diesem Fall dieses Mannes, kennen, die über ihr Schicksal zu entscheiden vermochten. Sie würde sich allem stellen was nun auf sie zukäme. Während all dieser Gedanken war ihre Atmung ruhig und gelassen. Ihre Augen blieben wachsam auf einen Bereich leicht unter den Lippen gerichtet. Ihre periphere Wahrnehmung reichte so zumindest weit genug um auf gewisse Bewegungen reagieren zu können. Egal was kam. Sie wollte vorbereitet sein. Würde sich nur so viel wie nötig seinem Willen beugen. Entschlossenheit war der Schlüssel jedes Ziel zu erreichen. Viele Aufträge und Kämpfe verlor man zuerst im Kopf, der Rest käme erst danach. Also musste man seine Entschlossenheit stetig stärken und aufrecht erhalten. Ihr Ziel war es stark und weise zu werden. Aus ihrer Sicht brachte ihr weder das eine, noch das andere nichts wenn eine der beiden Teile vernachlässigt würden. Körper und Geist. Verstand und Muskeln. Beides war von Nöten um ein guter Kämpfer zu sein. Und man musste täglich gegen etwas kämpfen. Auch wenn der Gegner übermächtig schien. Auch wenn es auf diese extremen Kraftunterschiede hinaus lief. Es gab immer einen Weg den anderen zu überwältigen. Man musste nur klüger handeln. Es gab immer einen Weg. Man musste es nur schaffen ihn zu finden. Trainiere hart, lerne hart, erhole dich gut. So hatte man es ihr von klein auf beigebracht. Keinen Schritt zurück, nur voran. Es gab kein versagen, kein versuchen, nicht wenn man es verhinderte. Grenzen erlegt man sich nur selbst auf. Nur wer sie durchbrach konnte voran kommen. Sie war einigen Jüngern alleine durch ihre eigene Einstellung voraus. Die Nächste Grenze wäre das Level, das Niveau der Schüler zu erreichen. Das war ihr Ziel. Was der Sith vor hatte ging Niphira nichts an. Sie musste nur ihre Arbeit verrichten.


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Niphira Minora. Ein klangvoller Name. Er erkannte Anleihen an das High Galactic Basic. Davon etwas abzuleiten war wagemutig, doch bedeutete Minor nicht „kleiner“, so wie in Yaga Minor? Vielleicht hieß bereits eine Verwandte Niphira und war somit Niphira Maiora, was diese Jüngerin zu Niphira Minora machte. Für solche Wortspielereien würde der Sith Executor noch genügend Zeit nach seiner bestandenen Prüfung der Pyramide der Hexer haben. Die Jüngerin strahlte eine Ruhe aus, eine Mattigkeit, die ihm schon oft begegnet war. Die Kräfte der dunklen Seite raubten die Lebensenergie eines jeden Wesens, dass sich nicht entsprechend schützen konnte. Wesen ohne Machtschild, ohne die Fähigkeit die Macht an den eigenen Willen zu binden berichteten oft von Albträumen, die sie in diesem schwarzen Monolithen erleiden mussten. Es gab so viele verschiedene Charaktere unter den Jüngern. Aßfresser. Schaulustige. Sie ergötzten sich am Fall eines jeden Neulings. Sie brachten sich unter einander um, wollten ihre Chancen einen Meister zu finden verbessern. So schlau waren diese Kinder der dunklen Seite, so mutig und nett anzusehen mit ihren Wunden und fehlenden Gliedmaßen, die von ihren Errungenschaften zeugten. Jeder imperiale Bürger, der dem Sith Orden beitritt, erhält den Rang eines dunklen Jüngers. Die Jünger werden in allen Altersklassen im Orden aufgenommen. Unterrichtet werden dunkle Jünger von Sith Lehrmeistern in großen Auditorien in der Geschichte der Sith, der Lehre der Macht und der dunklen Seite sowie, in jüngeren Altersstufen, generellen Unterricht über das galaktische Leben. Allerdings hatte sie nichts dafür vorbereitet, wie es sein würde, dieses Wissen anzuwenden. Die Überheblichkeit mancher die sich, zu Unrecht, Sith nannten ließ sie vergessen, dass die Macht nicht nur Werkzeug und Diener der Sith, sondern auch ihr Lehrmeister war. Viele vergaßen diesen Aspekt und hielten sich für Götter, ein Frevel, den die meisten teuer bezahlen mussten. Wie oft hatte er schon Sith getötet welche nicht verstanden hatten, dass es die Macht war, welche den Weg leitete, nicht ihre eigene Stärke. Arion hatte nicht gewusst und nicht gelernt was er wusste, er hatte mit dem Leben bezahlt. Er war nur einer in einer langen Reihe von Sith die ihre Chance vertan hatten. Draconis würde diesen Fehler nicht tun, stattdessen würde er abwarten. Seine Züge mögen vielleicht noch verdeckt und irrational erscheinen, doch verfolgte er einen Plan, der jedem Desajikspieler ein Lächeln um die Mundwinkel gezaubert hätte. Wie ein solcher Spieler setzte er langsam aber sicher seine Figuren in die richtigen Positionen um seine Ziele zu erreichen. Schlussendlich würde er die Macht erhalten nach er sich so sehnte und würde seine Ketten sprengen. Die Ketten stellen unsere Beschränkungen dar, jene die uns gesetzt werden, und jene die wir uns selbst setzen. Das ultimative Ziel eines jeden Sith ist es, sich von solchen Ketten zu befreien. In gewisser Weise ist es so, wir tun was immer wir wünschen... aber es ist mehr als das. Jemand der sich von allen Ketten, persönliche wie andere befreit, erreicht Perfektion. Ihr Potenzial ist erfüllt. Vollkommene Stärke, vollkommene Überlegenheit, ein vollkommenes Wesen. Keine Ketten würden hin dann mehr geißeln, er würde einem Adler gleich frei sein. Seine Ketten würden zerbersten.

„Entschuldige dich nicht dafür, dass du nach mehr Wissen gierst. Entschuldige dich dafür erwischt worden zu sein.“

Aller Anfang ist schwer, steinig und je nach dem mit was man gerade anfing, in jeglicher Hinsicht unangenehm. Nur weil man eine Blaupause und einen Hydroschraubenschlüssel besaß, konnte man noch lange kein Sternzerstörer bauen. Zum einen besaßen die Meister eine unnatürliche Angst davor ihre Macht zu verlieren, vor allem wenn ein Autodidakt sich unter der Maße an Jüngern hervorheben, sie um sich sammeln und offen gegen die repressiven Meister rebelliert hätte. Zum anderen wollte man so verhindern, dass die Jünger falsche Angewohnheiten bei der Nutzung der Macht verinnerlichten. Es war weitaus einfacher ein unbeschriebenes Blatt mit Poesie zu füllen, als ein bereits gestauchtes Wortgebilde zu Prosa zu verarbeiten.
Ihm fiel auf, dass die Jüngerin zitterte. Hatte sie etwas zu verbergen oder war es die Aufregung im Angesicht eines hochrangigen Siths zu stehen? Jedenfalls bröckelte die Fassade der Selbstkontrolle, die er vor sich sah. Der Aspekt der Kontrolle erscheint in den Lehren der Jedi eine größere Bedeutung zu erhalten als in der Ausbildung eines Sith. Die Kontrolle über den eigenen Körper und die eigenen Emotionen ist für einen Jedi immanent. Viele Sith hingegen sehen es als ein Hindernis im Erfüllen ihres Potenzials. In den Augen des Sith Executors ein folgenschwerer Fehler. Wer zu einem Pantokrator emporsteigen möchte und die Macht zu seinem Sklaven machen will, muss zu aller erst die Macht über seinen eigenen Körper erlangen.

„Es steht dir nicht zu infrage zu stellen, was ich hier tue.“ antwortete der Sith Executor gelassen, während er die Aura der Verzweiflung aussandte. Er wollte sie nicht verschrecken, daher setzte er sie nicht in vollem Umfang ein. Er musste seinen Kopf nicht wenden um die Einflüsterungen der Macht zu hören, das Rascheln der Roben die Jünger sich enger umschlangen als sie die plötzliche Kälte spürten.

„Es ist daher für dein Überleben von höchster Bedeutung diesen Fehler nicht zu wiederholen.“ antwortete der Sith streng, bevor er die Augen leicht zusammenkniff und dann den Anflug eines raubtierhaften Lächelns kurz über seine Lippen huschte. „Dein Glück, dass ich gütig bin und deinen Fehler mit deinen Diensten als behoben ansehen werde.“

Der Sith Executor spielte mit der Jüngerin, die sich als Niphira Minora vorgestellt hatte. Es glich einem Nexu, der mit seiner Beute spielte. Die immanente Macht seiner Worte war genug um keine Widerworte zu evozieren. Zumindest hoffte der Sith um ihretwillen, dass sie nicht töricht genug sein würde, ihm zu widersprechen.

„Folg‘ mir.“ sprach der Sith und drehte ihr den Rücken zu.

Er würde nichts anderes erwarten, als dass sie ihm folgte. Er führte sie in den Bereich der Bibliothek, der das Wissen über die Flora und Fauna der Galaxis speicherte. Schon immer hatten Folianten, Durafolien, Datacrons und generell alle Wissensmedien eine große Magie auf ihn ausgeübt. Das in ihnen gespeicherte Wissen war seiner Meinung nach der Schlüssel zum Sieg über jeden Gegner. Da Geschichte oft die Angewohnheit hatte zyklische Bahnen zu bestreiten, konnte man aus den Fehler vergangener Aeone lernen und so die zukünftigen Aeone beeinflussen. Da Bogan als ein Nomen existiert, können Sie mit dem Bogan anderer interagieren: Sie sind von der Arbeit früherer Sith beeinflusst, meistens blind, oder wenn Sie es zuerst gelernt haben, Ihr eigenes Bogan zu formen und zu suchen, können Sie mit den Produkten anderer bewusst arbeiten. Ein exzellentes Beispiel hierfür wäre das Feuerritual.


„Suche mir die Werke mit den Eigenschaften von Aquilaria agallocha, Boswellia carterii oder auch Olibanum genannt, sowie Aetheroleum macidis heraus. Bringe sie mir hier her. Wenn du fertig bist, suche mir dazu passende Surrogate heraus.“

Die Jüngerin wäre erstmal beschäftigt. Darth Draconis selbst entnahm der mannigfaltigen Sammlung von Wissen ein Datapad über Rituale und Sith Magie, welche die Basics lehrten. Es war ein Werk, dass er nicht zum ersten Mal in der Hand hatte, doch beschloss er seine Recherche nach der Malstrom Methode zu sammeln. Von außen nach innen, vom allgemeinen ins immer spezifischere. Er setzte sich an einen breiten Tisch und begann seine Lektüre. Eine andere Form von Bogan ist der Moment gegenseitiger Kommunikation von wortloser magischer Information. Die bekannteste Form hiervon geschieht durch unsere Zusammenarbeit mit dem Aeon. Je fähiger Sie darin werden, Ihr eigenes Bogan zu suchen und zu formen, desto positiver können Sie mit dem Bogan des Äons zusammenarbeiten und ihm helfen, seinen Zweck, Bogan in das objektive Universum zu exportieren, zu erfüllen. Doch was war, wenn die Jedi es ein weiteres Mal schaffen würden die Sith auszulöschen? Die Republik verurteilte das Galaktische Imperium aufgrund ihres manchmal rabiaten Umgangs mit anderen Spezies. Allerdings ist es die Republik, die den Holocaust an der Sith Spezies zu verantworten hat. „Wenn ich es schaffe, diese Grenzen auszudehnen und meinen Schwur der Wahrheit abzulegen, dann werde ich als ein erfolgreicher Sith angesehen. Wenn ich versagen sollte, wird jemand anderes Bogan äußern, so wie es die galaktische Bevölkerung schon die letzten viertausend Jahre getan hat. Es ist die Arbeit des Sith Tempels, die Verbindungen der Welt am Leben zu erhalten, so dass lange Zeitabstände der Ignoranz, personifiziert durch die Jedi, nicht wieder auftreten. „Wenn wir völlig versagen, dann wird das Wort in dieser Welt nicht wieder gehört werden.“

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Niphira schaute den Sith an. Er war schon jetzt ein faszinierendes Exemplar. Dieser übertriebene Zorn den viele aus strahlten fehlte teils hier. Greth hatte damals oft gemahnt sich nicht zu sehr blenden zu lassen. Selbst ein Ehrenmann hatte stets das Potential ein Mörder zu werden. Ein Wesen ohne Schuld könnte jederzeit zu einem Monster werden oder sich als eben solches herausstellen. Sie hatte ganz klar eine Regel gebrochen. Dennoch erhielt sie keine Strafe, sondern nur einen Rat. Langsam wollte sie antworten. Wollte wissen, was dieser Mann vor hatte. Vielleicht würde sie diese Antworten später bekommen. Es lag nicht bei ihr dies zu entscheiden. Es war erstaunlich hier, an diesem Ort jemandem mit zumindest etwas ähnlichem wie Verständnis zu begegnen. Sie konnte kurz einen Blick auf Schatten erhaschen. In der Tat würden bald wohl ein paar Jünger hier auftauchen. Es wirkte fast so, als würden gewisse Individuen es regelrecht riechen wenn ein Sith hier auftauchen würde. Langsam nickte sie bei den Worten des Sith. Sie lächelte ein wenig und antwortete weiterhin ruhig.

“Natürlich… Ihr habt recht. Es war ein durchaus vermeidbarer Fehler. Ich werde lernen, mich nicht mehr so leicht erwischen zu lassen.”

Sie schaute ihn dahingehend nachdenklich an. Ein Mann gleich eines Buches mit sieben Siegeln. Das war wohl gerade die interessanteste Beschreibung für den Executor vor ihr. Es war erstaunlich wie weit er gekommen war. Wie weit sein Weg wohl gegangen war? Wäre doch nur etwas bekannt über ihn. Ein Hinweis, wer er wäre. Immer mehr erhielt sie die Kontrolle über ihren Körper zurück. Das Zittern ebbte ab. Wenigstens etwas positives. Eine kleine Sache die ihr helfen könnte voran zu kommen. Es war erstaunlich wie gut ein Körper regenerierte. Sie würde nicht wagen etwas zu trinken oder zu essen in seiner Gegenwart. Schon gar nicht in den Hallen der Bibliothek. Natürlich beantwortete der Mann ihre Frage nicht. In der Tat war es auch nicht Niphiras Absicht gewesen ihn in Frage zu stellen.

“Ich habe nur eine Frage gestellt. Nicht ihr Ziel in Frage. Verzeiht meine unangebrachte Formulierung.”


Diese Gelassenheit des Sith war wirklich mal etwas anderes. Sie spüre etwas. Kälte. Ein ungutes Gefühl. Es war als würden tausend Augen sie anstarren. Kurz beschleunigte sie ihre Atmung. Unbewusst zog sie ihren rechten Fuß leicht nach hinten. Dieser Mann. War gelassen und doch so rachsüchtig? Natürlich! Es war ein Sith! Niphira musste dagegen ankämpfen. Sie hatte instinktiv dahin gegriffen wo sie als Wache und während des Trainings ihr Schwertgriff positioniert hatte. Diese Hoffnungslosigkeit. Es riss die Erinnerung an den Sith in ihrer Heimat hervor. Cathar. Der geköpfte Greth. Ihre Mimik wurde härter. Sie musste sich kontrollieren lernen. Es war kein Schüler, kein normaler Sith der für ihr Stand. Es war ein Executor. Das waren Welten. Wenn er wollte, so erzählten die Jünger, könnte ein Executor sie wohl alleine durch Blicke töten. Sie wollte nicht mehr das schwache Gizka sein. Sie hatte Schatten Bezwungen. Hatte diese lästige Schülerin geschlagen. Da durfte sie nicht zulassen so leicht verstoßen zu werden. Sie sah wie andere Jünger die Roben enger zogen. Niphira wollte nicht schwach sein wie sie. So verschränkte die Jüngerin die Arme und grinste. Nicht weil etwas lustig war. Es war Greths Art gewesen auf unangenehme Dinge zu reagieren. Das erste Mal versuchte sie es selbst. Klar war das Gefühl noch da. Aber immerhin konnte sie so eine feste Position wieder einnehmen. Ihre Schwächen ein wenig beheben. Er hatte Recht. Ein Fehler war die Frage gewesen. Umgekehrt würde sie ihm nun Zeigen, dass sie bereit war sich allem zu stellen.

Seine weiteren Worte verstand sie als Warnung. Vermutlich war diese Kälte eine Strafe. Eine Strafe für die Frage. Daher nickte sie nur abermals um zu signalisieren, dass die Jüngerin verstanden hatte. Natürlich musste es so kommen. Gnade im Gegenzug für Dienste. Eine einfaches Spiel. Niphira würde tun was er verlangte. Es wäre vermutlich gesünder. Ohne Widerworte folgte sie ihm. Wieder Schmerzen in den Muskeln. Sitzen wäre deutlich angenehmer gewesen. Sie folgte ihm in einem respektvollen Abstand. Wenigstens schien der Mann vernünftig zu sein. Am Ende würde sich Niphira wenn er alles hätte wieder ihren eigenen Studien widmen. Zeit. Sie würde jede Sekunde brauchen. Vielleicht würde sie bei Gelegenheit die Medi-Station aufsuchen. Sie lief ihm hinterher. Das war das lästigste als Jüngerin. Man musste immer irgendwem hinterher laufen. Langsam schienen sie das Ziel des Mannes zu erreichen. Sobald er anfing zu reden hatte Niphira bereits etwas Flimsi in der Hand und notierte sich darauf die Liste jener Dinge die er wünschte. Bei ein paar Dingen wusste sie noch genau wo sie waren. Abgesehen von ein paar Ausnahmen war es keine all zu schwere Aufgabe. Umgekehrt aber viel Lauferei. Kurz dachte sie nach und grinste. Es sollte vielleicht schnell gehen. Als Niphira sicher war, dass die Liste vollständig war, machte sie kehrt und lief los. Es wirkte als würden die Regale sie verschlucken. Sie war direkt an dem nahen Terminal vorbei gelaufen und hatte angefangen wie schon damals bei Arten die Schriften und Aufzeichnungen schon fast beiläufig heraus zu ziehen. Bereits bei der ersten Rückkehr hatte Niphira schon den gröbsten Teil der Hauptwerke dabei. Sie legte sie sachte auf den Tisch nahe Draconis, sodass er sie einfach greifen könnte, wenn sie benötigen würde, umgekehrt aber weit genug weg, dass seine Arbeit nicht gestört würde. Sie holte ihr Pad raus und suchte die restlichen Hauptwerke heraus, die gefordert wurden. Die Meisten waren doch jene Werke die sie kannte. So lief Niphira das zweite Mal los. Abermals präzise wie eine Maschine. Zum Teil überflog sie den Inhalt der Bücher schnell um besser passende Beiwerke zu finden. Nach und nach mehrte sich die Menge der Aufzeichnungen um Draconis herum. Surrogate. Es wäre der dritte Rundgang. Was sie bisher hatte brachte sie zurück. Die Hauptwerke waren vollständig. Ein Paar Bücher die dazu passten hatte sie schon mitgebracht.

Nachdenklich massierte Niphira ihren Nacken und ging wieder los. Selbst der Nacken war verspannt. Sie selbst langsamer als sonst. Die Überanstrengung machte sich auch jetzt wieder bemerkbar. Sie dürfte keine Schwäche zeigen. Wollte es auch nie wieder zulassen. Auch wenn Executoren durchaus gut darin waren sie diesen Vorsatz vergessen zu lassen. Vereinzelt Fand Niphira noch Bücher wieder in denen sie selbst gelernt hatte. Wenn sie bemerkte, dass in den Werken die Inhalte der anderen Bücher angesprochen würde, legte sie eine Notiz dazu ab welcher Seite ungefähr die entsprechende Thematik abgehandelt wurden. So kam es, dass sie zum Teil in eigentlich Themenfremden teilen der Bibliothek landete und, scheinbar, aus der falschen Richtung wieder zurück kehrte. Irgendwann fand sie aber auch nicht wirklich neue Schriften die dazu passen wollten. Nachdem sie bereits zum zehnten Mal verschwunden war kam sie nur noch mit einer Art Tagebuch eines Sith wieder, der ihres Wissens nach dem Wahnsinn verfallen war und sich irgendwann selbst in den Tod gestürzt haben sollte. Da er sich aber mit Teilen der Buchinhalte beschäftigt hat und seine Ergebnisse in eben diesem Buch festgehalten hatte, legte Niphira es dazu.

“Das war alles was ich finden konnte.”

Kam es knapp. Ihre Beine zitterten nun wieder stärker. Wollten nachgeben. Wieder verbat Niphira es ihnen. Lästig war es. Einfach nur lästig. Sie konnte halt nur eines tun. Hoffen, dass der Sith zufrieden war. Gemessen an der Zeit hatte sie nicht wenig zusammen getragen. Dennoch war es insgesamt nicht viel was die Bibliothek für die Themen in den Werken frei gaben. Diese Bibliothek hatte wie jede andere ihrer Art nur begrenztes Wissen. Unendliches Wissen gab es wohl nicht. Vorsichtig trat Niphira ein paar wenige Schritte zurück und wartete die Worte des Mannes ab. Warum hatte sie einfach das Gefühl ihn kennen zu müssen. Wer war er? Es war zum Verrückt werden. Das konnte doch nicht wahr sein. Es war wie ein nerviges Kratzen an der Innenseite ihres Hinterkopfes. Ein Kratzen das kaum spürbar, jedoch stetig da war. Nachdenklich schaute Niphira zu ihrer Tasche runter. Da war doch etwas. Irgendetwas musste doch in Erfahrung zu bringen sein. Am Ende blieb ihr aber ohnehin nichts anderes als warten. Warten und Hoffen, dass sie schon bald aus seinem Dienst entlassen würde. Sie musste lernen. Mehr verinnerlichen. Zumindest bis ihre Muskeln sich erholt hatten. Dann wäre ihr Körper wieder dran. Es gab keine festen Grenzen. Nur jene die man sich selbst setzte. Gerade hier war es wahr. Auch wenn Niphira sich fragte, was der Sith suchte, so stand ihr diese Frage nicht zu. Einfach warten und ihre Arbeit machen. So einfach war das. Nicht mehr, nicht weniger. Einfach tun was von einem verlangt würde. Nachdenklich beobachtete sie ein paar Jünger. Es schien fast so, als würden sich ein paar von ihnen bewusst von dem Sith fern halten. Aber warum? Etwas stimmte hier möglicherweise nicht. Ihr Blick wanderte wieder zu dem Sith. Irgendwann würde sie es heraus finden.



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In den Weiten die sich vor seinen goldgelben Augen aus Aurebesh formten, versank der Sith Executor und lies sich von den Zeichen tragen. Zeile für Zeile führte ihn sein Weg durch die langwierigen und meistens kompliziert formulierten Traktate über die verschiedenen Machttechniken. Die Semantik und Syntax welche die Verfasser dieser Zeilen nutzen sind ein Code in sich. Nur jene die neben roher Kraft auch über einen scharfsinnigen Verstand und die nötige Verbissenheit verfügten, sollten hier zum Ziel gelangen. Es war auch eine intellektuelle Abwehrhaltung gegen die steigende Verrohung der Sith. Viele Sith verdienten ihren Namen nicht. Auch wenn der Sith Executor erst am Anfang seiner Ausbildung stand, konnte er diesen Wandel sehen. So manche fremde Rasse beobachtete er in den großen Hallen, angefüllt mit Datacrons, tastete ihre Aura ab und lernte hinzu. Dabei sah er so manches Wesen ob der Zeilen und der in ihr verborgenen Geheimnisse verzweifeln. Er kannte dieses Gefühl. Am Anfang seiner Ausbildung auf Bastion hatte er selbst diese Erfahrung machen müssen. Allerdings gab es keine Alternative außer den Sieg. Das Suprimat war kein Zustand, den man allein durch rohe Gewalt erreichen konnte. Die Waffen der Sith umfassen eine breite Palette, das Lichtschwert ist nur das offensichtlichste Werkzeug dieses Mosaiks. Er erkannte die Lehren in seiner Umgebung jedes Mal aufs Neue wieder. Die Macht ist nicht nur Werkzeug und Sklave zugleich, sie ist auf Gift. Dieses Gift darf nur von wenigen geführt werden. Je mehr sich ihrer benutzen, desto verdünnter wird diese Macht. In diesem Zusammenhang ist die Macht mit der von der ursprünglichen Sith Spezies geliebten Blutsuppe vergleichbar. Wird sie zu sehr verdünnt, ist sie nutzlos. Es gibt nur eine
Schattenhand in den Diensten eines Sith. Diese Verbindung zwischen Meister und Schüler fand er auch in den Texten zum zweiten Aspekt der Grundfertigkeiten, den Machtsinnen. Dort wurde diese Verbindung unter dem Kapitel „prima vitae“ behandelt. Die Verbindung zwischen Meister und Schüler ist ein Netz, welches sich mit der Zeit entwickelt und immer profunder wird. Manche Machtnutzer berichten gar davon, dass sie den Tod ihres Meisters über Lichtjahre hinweg gespürt hätten.
Das Tactus otium war eine Fähigkeit, die auch für die Sith Magie von äußerster Bedeutung sein konnte. Das so gennante „dritte Auge“ war schließlich auch nichts anderes als ein besonderer verfeinerter sechster Sinn, durch die Macht geöffnet, der einem erlaubte hinter den Schleier dieser subjektiven Realität zu blicken. Es war zudem unerlässlich für einen Sith seine Umgebung genau im Blick zu haben und, im Gegensatz zu Seth, nicht Opfer eines Anschlags zu werden. Verrat ist der Weg der Sith und in diesem Gebäude war der Geruch des Verrats eine Pestilenz, die einem alle olfaktorischen Sinne ausbrannte. Alles was nach Jünger aussah, wurde abgetastet. Er wollte so das Risiko minimieren von einem Sith angegriffen zu werden. Die Aura der Jüngerin hob sich, da er jetzt ihr „Aroma“ in der Macht aufgenommen hatte, von den anderen Subjekten hier ab.


Die Jüngerin konnte es nicht lassen Widerworte zu geben. Es steckte Feuer in ihr. Wie lange der Sith Executor dieses Feuer lodern lassen würde, wusste er noch nicht. Je mehr Widerworte Jüngerin Minora gab, desto größer würde sein Impuls werden diese Flamme zu ersticken. Einen Willen zu brechen und sich Untertan zu machen, so wie ein Sith es mit der dunklen Seite der Macht tat, war das Lebenselixir eines Sith. Erst erlangt man Kontrolle über sich selbst, dann über ein anderes Wesen. Schließlich über eine Gruppe, eine Organisation, eine Spezies, einen Planeten und so weiter, bis die Galaxis einem zu Füßen lag.

Der Aspekt der Machtausübung der ihn am Meisten interessierte war daher die der Manipulation. Die Manipulation der Umgebung, einschließlich aller in ihr lebenden Wesen, war ein Akt der eines Pantokrators würdig zu sein schien. Die Macht, die in der Kraft lag jemanden vorzugaukeln, er würde die Kontrolle über seinen Schließmuskel verlieren, lies die Lippen des Sith Executor zu einem verhaltenen Lächeln kräuseln. Die Macht der Illusionen war ein mächtiges Instrument, dass selbst den stärksten Sith aus dem Konzept bringen könne. Der Sith warf einen beiläufigen Blick auf die Sammlung der Werke, die sie ihm gebracht hatte.

„Gut. Geh los und besorge mir die genannten Dinge. Fünfhundert Gramm von jedem. Wenn du gut recherchiert hast, sollte das ja kein Problem sein, nicht wahr?“ gab der Sith mit einem vielsagenden Blick zum Besten. Er nahm aus der Tasche seiner schwarzen Soutane einige Credits heraus. Es waren genügend imperiale Credits, damit sie von allem ausreichend besorgen können würde. Doch so schnell würde er sie nicht mit dem Geld davonziehen lassen.

„Besitzt du ein Comlink?“

Die Jüngerin wirkte geradezu wackelig auf den Beinen. Was war mit dieser Kreatur los, war sie anorektisch? Wenn sie bereits bei solchen Aufgaben zittrig war, fragte er sich, wie sie bisher im Ordensgebäude überlebt hatte. Vielleicht führte sie wie der Kel Dor, Roon Vass, ein Schattendasein. Kurz flammten die Bilder der entstellten Leiber von Seth und dem Kel Dor vor seinem inneren Auge auf. Er würde sich auch darum kümmern müssen.

„Kauf dir eins. Unter dieser Frequenz wirst du mich erreichen. Du hast fünf Stunden. Geh jetzt, die Zeit läuft.“


Während Niphira Minora davonzog, sah der Sith ihr hinterher. Die Macht kräuselte sich um dieses Wesen. Sie hatte Dinge gesehen, das mochte sein. Doch da war etwas anderes. Irgendwas oder irgendwer hatte an ihr rumgepfuscht und seine Spuren nicht wirklich gut verwischt. Zumindest nicht gut genug, als das es dem Sith nicht aufgefallen wäre. Es war wie diese Bilder, die man Kindern in die Hand drückt, die auf den ersten Blick vollkommen normal wirkten, aber je länger man sie betrachtete, desto mehr Fehler fielen einem auf bis nichts mehr stimmte. „Interessant.“ dachte Darth Draconis, sinnierte noch kurz über die Enigma, die ihm half sein Ritual vorzubereiten, bevor er sich wieder seiner Lektüre widmete. Das Geheimnisvolle zieht Geheimnisvolles an. Dabei ist die größte Barmherzigkeit dieser Existenzebene ist die Unfähigkeit des Verstandes, alles sinnvoll zueinander in Beziehung zu setzen. Wir leben auf einer friedlichen Insel der Ahnungslosigkeit inmitten schwarzer Meere der Unendlichkeit, und es war nicht vorgesehen, wie weit die Expeditionsgruppe, welche in der Grabanlage herumirrte, diese Gewässer weit befahren sollte. Die Wissenschaften steuern alle in völlig verschiedene Richtungen und sie haben bislang nur wenig Schaden zugefügt, doch eines Tages wird das Aneinanderfügen einzelner Erkenntnisse so erschreckende Perspektiven der Wirklichkeit und furchtbare Aufgabe darin eröffnen, dass diese Offenbarung alle entweder in den Wahnsinn treibt oder aus der tödlichen Erkenntnis in den Frieden und den Schutz eines neuen dunklen Zeitalters flüchten lässt.


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Niphiras Gedanken schweiften ein wenig ab während sie dem Executor vor sich bei der Arbeit zuschaute. Sie überlegte ob ihr Weg noch jemals von Bastion wieder weg führen würde. Ihre Heimat war schließlich nicht so ewig weit weg oder? Vermutlich wäre das Imperium nicht gerne im Gebiet der NR gerne gesehen. Die NR. Vieles hätte unter gewissen Umständen anders laufen können. Es hätte passieren können, dass sie nicht auf den Sith eingegangen und dann zum Tempel der Jedi gereist wäre. Wäre sie dort vielleicht sogar glücklicher gewesen? Es war ein interessanter Gedanke. Einer der ihr schon eine gewisse Freude bereitete. Jedi. Hier wurden sie verteufelt. Sie waren die Feinde der Sith. Das hieße auch, dass selbst die Bekanntschaften die sie über ihre Mutter hatte machen können, fortan ihre Feinde wären. Wahrscheinlich würden sie nicht einmal mit ihr reden. Ein merkwürdiger Gedanke. Auf der anderen Seite. Würde man sie überhaupt wieder erkennen? Ein Gespräch würde vermutlich nicht gerade konstruktiv verlaufen. Die Stimme des Executors holte Niphira wieder zurück. Sie ging auf ihn zu und schaute auf die Liste der Dinge, die er benötigte. Ihr Blick ging wachsam jede Sache durch.

“Ich denke nicht, dass es schwierig wird.”

Antwortete sie auf seine Anmerkung, dass es kein Problem sein solle. Niphira nahm die Credits sowie die Liste. Sie hing sich die Tasche um und verneigte sich. Die folgende Frage ließ sie innehalten. Sie musste es verneinen. Ihren alten hatte man lieber zur Sicherheit damals bei ihrer Ankunft einbehalten. Man wollte wohl irgendwie dagegen vorbeugen, dass sie irgendwelche Kontakte in der Republik erreichte. Schon damals hätte ihr klar sein müssen, dass der Sith auf Cathar ihr nur gesagt hat, wo sie hin müsste, um dem Imperium eine Art Trophäe zu überreichen. Ein kleines Aushängeschild. Eine Provokation. Oder lag sie vielleicht damit falsch? Zumindest mit Niphiras Wissen passte es perfekt ins Bild dass man sie eher mied wie der Teufel das Weihwasser. Sie musste verneinen, woraufhin der Sith ihr seine Frequenz gab. Sie solle sich einen Comlink besorgen. Wozu dieser Aufwand für eine Hilfskraft in der Bibliothek? Mit dem “Geh jetzt” verneigte sich Niphira.

“Wie Ihr wünscht.”

Sie lief los. Wäre fast in die Lethan von früher gelaufen. Sie hob nur eine Augenbraue, ging dann aber weiter. Die Lethan folgte ihr ein wenig nervös.

Niphira fing an die üblichen Orte innerhalb des Ordens ab zu wandern. Sie holte wie so oft, wenn sie die Bibliothek gerade verließ eine Beere hervor und überlegte wie sie vorgehen solle. Umso weiter sie ging, desto auffälliger wurde die Lethan hinter ihr. Immer wenn Niphira sich bewusst umdrehte versteckte sie sich hinter jemandem oder etwas. Was zum Teufel machte so ein Mädchen hier? Immer mehr Dinge von der Einkaufsliste konnte sie besorgen. Sie lag gut in der Zeit. Zwischenzeitlich konnte sie sogar auf der Krankenstation eine kurze Pause einlegen um die Schmerzen behandeln zu lassen. Es war eine Wohltat. Sobald sie die Krankenstation verlassen hatte konnte sie wieder deutlich schnelle laufen. Hatte sogar noch mehr als ausreichend Zeit. Schon bald war alles bis auf eine Sache abgearbeitet. Und das war sogar der leichteste Teil. Der Comlink. Sie ließ sich diesen ausgeben. Ihr Blick wanderte auf die Credits des Executors. Mit ein wenig feilschen hatte sie sogar ein wenig übrig. Zumindest sie selbst war gerade zufrieden. Auf dem Weg zurück zur Bibliothek machte Niphira noch in der Kantine halt und ließ sich eine kleine Essensration geben. Ihre Muskeln waren zwar verheilt, allerdings hatte man ihr gesagt, sie solle möglichst bald etwas essen. Sie tat es auch. Diesmal konnte sie die Lethan gut beobachten, da diese notgedrungen an einem anderen Tisch saß. Alleine. Niphira beobachtete sie beim Essen unauffällig. Ihre Gedanken reihten sich wieder mehr aneinander, während sie ihre Mahlzeit, eine Art Gebäck mit Fleischfüllung, langsam zu sich nahm. Sie spülte es mit Wasser runter und stand schließlich auf. In diesem Moment betraten Schatten und seine Leute die Kantine. Niphira ging an ihnen vorbei. Vermutlich würde gleich wieder der Kindergarten los gehen. Allerdings wurde Niphira links liegen gelassen. Sie hielten direkt auf die Lethan zu. Niphira blieb stehen.

“Halt dich da raus… Halt dich einfach da raus…”

Sie mahnte sich selbst dazu. Aber sobald die Lethan gut hörbar auf quiekte, war Niphira umgedreht und starrte die Beiden Jünger um Schatten an.

“Hey… Riesenbaby… Reicht es dir nicht jemanden in deiner Größe zu nehmen?”


Schatten grummelte erst etwas unfreundliches. Dann eine Anmerkung, dass Niphira nicht ansatzweise seine Größe hätte. Niphira sah das in dem Moment etwas anders. Ein leichtes Grinsen lag auf ihren Lippen und sie freute sich schon darauf, dass Schatten etwas dummes tun würde. Am Ende schien er aber seine Lektion bei ihrem letzten Treffen gelernt zu haben. Er ließ die Lethan los und ging ein paar Schritte von den beiden weg.

“Nimm diese Sklavin für dich. Sie kann ja schön deine Stiefel lecken. Vermutlich lässt sie sogar jeden an sich ran.”

Damit zogen die drei ab. Niphira schaute auf die Lethan die zu ihren Füßen kniete. Sie war hier eindeutig falsch. Sie hätte niemals hierher kommen sollen. Niphira starrte die Lethan eine Weile kühl an. Sie wollte nicht aufstehen. Umgekehrt konnte die Jüngerin die Lethan nicht so zurücklassen. Ein wenig grob zog Niphira die Rothäutige hoch. Sie starrte in Angsterfüllte Augen. Sie konnte an der Atmung und dem Blick Panik ablesen. Niphira lächelte und drehte sich um. Ihr kam ein Gedanke. Lethan waren selten. Und diese war hübsch. Niphira dachte eine ganze Weile nach. Ihr Blick wanderte zu dem Mädchen.

“Wir unterhalten uns, wenn ich mit meinem Auftrag fertig bin. Ich muss jetzt los.”

Niphira sagte es eher kühl. Noch war es zu früh sich dieser Person zu öffnen. Schwäche war niemals gut. Vermutlich war diese Lethan aber genau das. Eine Schwäche. Sobald der Executor zufrieden wäre, würde sie sich neben dem Training weiter daran machen, ihren Status innerhalb des Tempels unter den Jüngern zu festigen. Wer wusste schon, zu was ein Jünger mit genügend Einfluss in diesem Tempel fähig wäre. Nach ihrem Chrono hatte Niphira noch eine Stunde Zeit gehabt. Wenigstens das würde der Executor ihr nicht vorwerfen können. Durch den Besuch der Krankenstation war auch das Zittern fast gänzlich verschwunden. Zwar spürte sie noch hier und da ein unangenehmes ziehen, aber nichts was nicht auszuhalten wäre. Schon bald stand Niphira vor dem Tisch an dem der ihr unbekannte Sith stand und sie verneigte sich.

“Mein Lord, ich habe wonach Sie verlangten.”

Kam es ruhig von Niphira. Ihre Körperhaltung war straffer. Stärker. Dennoch wirkte sie durch die unpassenden Roben eher wie ein Hungerhaken und eher kümmerlich. Dennoch würde sie erst einmal ihre Arbeit machen, bevor sie daran dachte sich etwas anderes anzuziehen. Wieder schweifte Niphiras Blick über die Bücher und Werke. Bereitete er eine Art Ritual vor? Was war es, dass einen Executor hier in die Bibliothek führte. Eine Bibliothek mit quasi Basiswissen? Vorsichtig legte sie die Tasche mit den gewünschten Sachen ab. Sie war ein wenig unsicher, was sie nun tun sollte. Eigentlich würde sie weiter die Bücher einsortieren müssen. Zumindest die, die sich inzwischen auf einem Tisch nahe des Einganges türmten. Wieder ließen sich nicht ausreichend Jünger zu dieser Arbeit hinab. Eben weil man lange brauchte, wenn man die Bibliothek nicht kannte. So stand sie kurz da, entschloss sich aber lieber auf die nächsten Anweisungen des Executors vor ihr zu warten. Sie war für ihn Dinge besorgen, Werke heraus suchen… Was könnte er noch brauchen? Irgendwie würde sie selbst auch gerade gerne etwas lesen. Und wenn es nicht viel wäre. Aber ein Buch? Ihre Augen wanderten in der Bibliothek umher. Sie wusste nicht, was sie als nächstes lesen wollte. Zumindest das Buch mit der Sprache würde sie so schnell nicht wieder anfassen. Das hieß; Eigentlich nur so lange nicht, wie sie nicht sicher wäre, es ohne Besucher durch gehen zu können.

Am Ende fing Niphira aber auch wieder an, an ihre Mutter zu denken. Wo sie wohl gerade war? Was sie wohl gerade tat? Wie viel wusste ihre Mutter von dem Verbleib ihrer Tochter? Am Ende waren diese Gedanken sinnlos. Es war irrelevant. Niphira saß auf Bastion fest. Daher könnte sie ohnehin nichts tun. Alleine das fehlen ihres Schwertes machte die Sache für Niphira nicht leichter. Wenigstens einmal noch die Waffe führen. Ein einziges Mal einen Schlag damit ausführen, dass war es, was sie eigentlich gerade am liebsten würde. So lange sie aber Jünger in der Bibliothek war, würde sie sich dieses Thema abschminken können. So hieß es realistisch bleiben. Wenn Jünger die auf Bastion dienten eher die Resterampe waren, so schien es für Niphira, dann waren jene, die ihren Dienst in der Bibliothek taten maximal der Bodensatz der Resterampe. Viele hier kämpften nicht gut. Vielen schien es an Aggression zu mangeln. Zumindest nach ihrer Einschätzung war dies ein nicht zu verachtender Umstand. Sie wollte nur ihre Arbeit gut machen. Dazu konnte Niphira selbst sehr unterwürfig werden. Vermutlich wäre dies bei diesem Sith hier der bessere Weg.




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Evolution war der Inbegriff dessen, wonach ein Sith sich zu sehnen hatte. Die ständige Verbesserung der eigenen Fähigkeiten, des eigenen Status, das ständige Streben nach... mehr. Diese, für manchen hedonistisch anmutenden Züge waren eine Entfaltung des Ichs auf die Umgebung. Der Sith Executor formte seine Umgebung nach seinem Bild. Dünne Rauchschwaden erhoben sich in die Luft, erfüllten den Raum mit einem Duft erlesener Kräuter. Die Götter waren auf seiner Seite, schenkten ihm durch die Macht der dunklen Seite die benötigte Kraft um seine Feinde niederzuringen. Seine Bestimmung, war Zeugnis dieser Erbschaft. Sein Herrschaftsanspruch legitimer Weise ein kultures Privileg. Das Galaktische Imperium würde sich ohne Ordnung im Niedergang befinden und es war seine Aufgabe, es davor zu beschützen um Macht zu erlangen. Darth Draconis hatte gespürt, wie sein Körper sich meldete und Verlangen hatte, die er so lange schon nicht mehr gespürt hatte. Die Müdigkeit dämpfte den Hunger der ihn heimsuchte, der Durst und das trockene Gefühl welches ihm folgten, nährten seinen Wahnsinn, seinen Zorn und seinen Wunsch dieser Hölle zu entfliehen. Nie hätte er gedacht, dass man bereits mit so wenig einem Wesen so viel Leid antun konnte. Er wusste nicht was er tun sollte, er wusste nicht wie lange er schon hier lag, wie viel Zeit vergangen war, oder wie viel Zeit noch vergehen würde, bis all das hier ein Ende nehmen würde, egal wie. Doch alles half nicht, er spürte immer mehr, wie die bedeutungslose Langeweile, das Erstarren und Abwarten, dieser unlogische Stillstand an seinem Seelenheil nagte. Es machte ihn wahnsinnig zu wissen, dass er nichts wusste, zu hoffen, dass es bald ein Ende nehmen würde obwohl kein Ende in Sicht war. Er verlebte ungeahnte Zeit in dieser Larvenexistenz, bevor die erste Anomalität zum bisherigen Trott passierte.
Die Macht diente nicht nur zur Regeneration, sie war zugleich auch Antrieb und Beflügler der Gedanken des Sith. Mit ihr konnte er zu Erkenntnissen kommen, für die er ohne die Macht längere Zeit gebraucht hätte. Die Macht schenkte und nahm die Kraft wie es ihr beliebte. Um große Taten zu vollbringen musste auch meist große Macht damit einhergehen, den Schwachen war sie nicht vergönnt, stattdessen umspannte sie der Mantel der Ahnungslosigkeit. Die Macht, die er um sich herum sammelte, webte er wie ein Schneider Faden um Faden aneinander. Je größer die Maschen, desto leichter würde man durchgelangen. Es war vielleicht eine sehr einfache Sicht der Technik, doch grob würde es schon für diese Zwecke reichen. Er reihte eine Lage an die nächste, wie eine Spinne wob er ein Netz aus Machtfasern, welche sich zu der Machtbarriere formten. Immer enger zog er die Macht zusammen bis sie wie ein kompakter Schild ihn umgab.
Nachdem er sicher war, dass er diesen Schild nutzen konnte, wurde es Zeit für den nächsten Schritt. Die Kultur der Sith ist viele Äonen älter, als diese verwässerte Inkarnation, gepresst in ein Glaubenssystem welches völlig von den wahren Ursprüngen entwurzelt ist. Darth Draconis würde das ändern. Als Teil seines kulturellen Erbes wusste er, wie man sich am Besten auf eine schwere Prüfung, wie die der Pyramide der Hexer vorzubereiten hatte. Blutsuppe. Die Kerzen die um ihn herum kreisförmig verteilt waren, spendeten das einzige Licht in der abgedunkelten Kulisse des Quartiers . Diesen Ritus vollzogen die alten Sith vor jeder wichtigen Prüfung, denn es würde ihm die benötigte Kraft geben. Das kleine, einschneidige Ritualmesser in der einen Hand, nahm er mit der anderen Hand das ihm unbekannte betäubte Tier am Nacken und legte ihn auf den Rücken. Ein junges Hississ wäre ihm lieber gewesen, allerdings konnte er keinen bekommen. Die Kantine konnte ihm nur, für eine stattliche Summe Credits, erhalten. Mit einem geübten Griff schnitt er den Bauch des Tieres auf und riss das Herz heraus. Das Ritualopfer des Sith. Den restlichen Kadaver ließ er ausbluten. Er hob mit seinen Händen den Karkass an. Die Beine hatte er mit einem Seil zusammengebunden, das Seil befestigte er an dem Haken, das normalerweise für eine Art Boxsack da war. Eine Schale unter dem Tier nahm das Blut auf.


„Taka zeech ma toka duuwaj."

Darth Draconiswiederholte die Verse immer wieder, gelangte dabei in eine Art Singsang und spürte bereits wie dank der Macht und der Hilfe der Götter er den Seelenzustand erreichte in der er sich bereit für eine Prüfung wie jene die kommen sollte, bereit fühlte. Eine reinigende, innere Stille machte sich in ihm breit. Nachdem er genug Blut gesammelt hatte, mischte er die anderen Zutaten hinzu. Als die Prozedur beendet war, nahm er seine Mixtur zu sich. Ob es ein Placebo Effekt war oder nicht war unbedeutend, der Sith Executor fühlte sich gestärkt. Zwar war das Blut dieses Tieres nicht so kräftig wie das eines Hssiss oder gar Tu'kata, doch es musste genügen.
Die restliche Zeit bis zur Prüfung würde der Sith Executor in einer Meditation verbringen. Tiefschlaf Trancen waren der Weg vieler Sith sich des Schlafes zu entledigen. Sie konnten so einen Nutzen aus ihrer Regeneration ziehen. Als sei die Erholung des fleischlichen Käfiges, der die Essenz einer Person beinhaltet nicht bereits lohnenswert genug. Er schloss die Augen und öffnete seinen Geist der Macht. In der ewigen, allumfassenden Dunkelheit gab es weder Zeit noch ein Gefühl dafür, und mit diesem Zeitgefühl auch der gesamte Biorythmus. Es gab kein Tag und Nacht, kein Morgen und keinen Abend, sie verschmolzen wie siamesische Zwillinge. Wie konnte er sich der Gunst dieser unsichtbaren Kraft jedoch sicher sein? Er hoffte auf die Gunst, die Selektion, die er betrieb konnte nur in ihrem Sinne sein, doch war er Narr genug anzunehmen die Macht sei lebendiges Wesen welches über Gefühle und eine Meinung verfügte, etwas was im Stande war zu werten und somit Gunst zu verteilen? Es wäre genauso dumm wie anzunehmen die Elektrizität sei nicht nur von Spannung und Energie, sondern auch von Gefühlen abhängig. Das war purer Okkultismus und hatte nichts mit der Macht zu tun. Sein Blick wurde klarer, er spürte wie die Macht ihm tieferen Einblick in die Geschehnisse bot, doch auch weiterhin zogen sich schwere, bleigraue Nebelschwaden vor seinem inneren Auge weiter, verbargen ihm jeden weiteren Blick auf irgendeine Hilfe. Sein Hass loderte wie ein Feuer, dieses Feuer musste er fokussieren, so wie er es eben getan hatte. Er musste sich in Geduld üben, denn nur so würde er sein Ziel erreichen. Einzig und allein, wenn er Geduld beweisen würde, wäre er imstande die Macht so zu manipulieren, dass sie seine Fähigkeiten anreizen würde und ihm einen Vorgeschmack bieten würde. Wie blind er doch gewesen ist. Und wieder schellte er sich für dieses Blindheit. Die Macht war sein Untertan und Verrat ist der Weg der Sith. Wenn diese beiden Komponenten verbunden werden, wird die Macht ihm sicherlich den Weg zu Individuen führen, die bereit waren ihren Meister zu hintergehen.

Sein Kommunikator riss den Sith Executor aus der Meditation. Ohne auf die Nachricht schauen zu müssen, wusste er bereits, dass es nur der Arzt sein konnte. Er öffnete sie dennoch um zu lesen. Ein Blick auf seinen Chrono verriet ihm, dass auch Niphira Minora langsam fertig sein musste. Er würde in der Bibliothek noch ein wenig lesen, bis die Jüngerin alles mitgerbacht haben würde. Er spürte wie sein Herzschlag beschleunigt wurde, wie er in eine Art Nebel eingetaucht seine Umgebung wahrnahm. Es musste die Blutsuppe sein. Nachdem er seine schwarze Soutane angezogen hatte und sein Lichtschwert an seinem Gürtel befestigt hatte, machte er sich auf den Weg. Die Gänge des Ordens waren, wie immer, erfüllt von allerlei Gesocks. Alles was er von diesen Kreaturen hielt, war Abstand. Der durchschnittliche Sith ist ein stereotyper Versager. Ein Wesen, welches als Kind geschlagen und getriezt wurde, ein Wesen welches nie besonderen Erfolg in der Schule oder dem Beruf, den er oder sie vorher ausübte. Dieses Wesen lebt meist unter dem galaktischen Durchschnitt und sucht eine Veränderung um seine eigene Minderwertigkeit und seine fehlende Intelligenz dadurch zu kompensieren dass er einem ausgewählten Kreis aus "Erleuchteten" dazugehört denen die Gabe der Macht geschenkt und durch den Sith Orden gefördert wurde. Vereint gegen eine Galaxis, die sie auch so schon hasst. Eine Ansammlung von erbärmlichen Kreaturen, die mit diesem Orden versuchen ihre Gewöhnlichkeit zu überbrücken und zu etwas Einzigartigem zu werden. Dabei vergessen sie, dass sie dies nie erreichen werden. Niemand der sich für Gewöhnlich hält, wird es zu etwas bringen. In einem verschlossenen Herzen kann keine Saat gedeihen. Seine Konzentration richtete er wieder auf die kommende Prüfung, denn er hatte nicht mehr viel Zeit um sich jetzt den Minderwertigen der Natur zu widmen, er war für besseres bestimmt. Er ging in sich, sammelte seine Kräfte, musste sich für seinen härtesten Kampf wappnen, ein Kampf der nicht mit der Macht und dem Schwert ausgetragen werden würde, sondern allein mit seiner Willensstärke, einer Konstante die viel zu oft von Anwärtern auf den Titel der Sith unterschätzt wurde.


„Was ist das?“ fragte der Sith seelenruhig. “Wie ich sehe kannst du passabel recherchieren, doch was du scheinbar nicht gelernt hast, ist es auf das zu hören was ich sage”.

Seine Augen funkelten die Jüngerin zornig an.

„Ich habe nach quilaria agallocha, Boswellia carterii sowie Aetheroleum macidis gefragt. Du bringst mir zwar Zweiteres, doch das hier…“ er hob die anderen Pakete und warf sie, mit einer um die eigenen Achse drehenden Bewegung weg „… ist Parichawurzel und Negamo. „Ich weiß ein gut gewürztes Bantha Steak zu schätzen, doch das ist nicht das, was ich wollte.“

Der Sith erhob sich und baute sich vor die Jüngerin auf. Diese wich einen Schritt zurück, doch der Sith belies es nicht dabei.

Wenn du nicht einmal eine simple Aufgabe wie diese bewältigst, was soll ich dann noch mit dir? Denkst du ich verschwende meine Zeit gerne mit Spielchen wie diesen? Denkst du ich hätte nichts Besseres zu tun? Denkst du das”?

Die Jüngerin hob es von den Beinen. Der Sith hatte sie, wie eine Marionette, mit der Macht hochgehoben und gegen die Mauer fixiert. Er sah davon ab sie zu würgen, denn er wollte Antworten, kein Gegurgel. Allerdings wartete er auf seine Frage nicht mit einer Antwort, bevor er weitersprach.


„Natürlich denkst du das nicht. Du denkst ja scheinbar überhaupt nicht oder wie soll ich das hier deuten? Brust und Beine. Kannst du das nicht unterscheiden?“
Der Sith rollte mit den Augen als die Jüngerin zu einer Entschuldigung ansetzte.Deine Entschuldigungen und Ausflüchte kannst du dir sparen. Vielleicht liegt es nicht an deinem Gehirn, sondern an deinem Gehör.“

„Nicht nur an deinem Gehör, sondern auch an deinen Augen.“ dachte der Sith verstohlen. Er hatte ihr absichtlich nicht genug Credits mitgegeben. Nicht bei dieser Menge und diesem Wert. Er wollte wissen, wie sie mit so einer Situation umging. Was wäre sie bereit zu tun? Was wäre sie nicht bereit? Lügen konnte sie scheinbar nicht überzeugend. Sie hatte versucht ihn mit so einem Schund abzuspeisen. Zwar waren manche dieser Ingredenzien früher so viel wert gewesen wie ganze Gehöfte, doch diese archaischen Zeiten waren lange vorbei. Dennoch waren sie nicht günstig. Die Nachfrage blieb bei einigen Produkten stets gleich groß. Ähnlich dem Salz, dass für die Arkonier als Droge dient während Menschen damit ihr Essen würzen. Die Tränen von Menschen sollen für diese Nichtmenschen wohl besonders schmackhaft sein.

„Du wirst jetzt losgehen und mir bringen was ich will. Du hast…“ der Sith sah auf seinen Chrono, überlegte kurz und nahm den Abendverkehr in Center in seine Rechnung auf. „zwei Stunden. Geh.“ Gleichzeitig plumpste die Jüngerin zu Boden. Der Sith würdigte sie keines weiteren Blickes. Sie hatte alles was sie brauchte und wusste was zu tun war.

Die Zeit lief und sie war knapp. Diesmal sollte sie alleine zurechtkommen. Sollte sie doch versuchen diese wertlosen Küchengewürze gegen die gewünschten Zutaten einzutauschen. Sollte sie sich doch dafür verkaufen. Ihm war es egal. Seine Stirn pochte. Die Blutsuppe hatte seine Sinne geschärft, doch fühlte er sich, als habe ihm jemand Caff in die Venen gepumpt, dass mit Spice gefiltert wurde. Die Folgen einer weiteren Enttäuschung musste der Sith nicht artikulieren, sondern überlies sie der Vorstellungskraft der Jüngerin.

Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Lernenden :: Bibliothek :: Darth Draconis, Niphira Minora und Sith

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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Bibliothek - Niphira, Darth Draconis, Sith]


Das Leben war eine Dame des leichten Gewerbes. Manchmal sogar eine verdammt Hässliche ihrer Zunft. Es konnte nicht selten passieren, dass man glaubte alles richtig getan zu haben und doch versagte. Dann sah man die Probleme einfach nicht auf sich zu kommen. Schließlich hatte man ja alles richtig gemacht. Immer weiter sich verbessern war das Ziel, welches man sich setzen musste. Egal wie hart das Leben einem Spielte. Egal wie wenig Hoffnung es gab. Nach dem Besuch auf der Medistation hätte Niphira klar sein müssen, dass etwas nicht stimmte. Sie hätte ahnen müssen, dass irgendetwas nicht so richtig passte. Das Feilschen war zu leicht gegangen. Gerade in einem Tempel voller Egoisten. Erst nun wo sie hier stand, mitten in der Bibliothek, bemerkte sie, dass sie nicht nur körperlich angeschlagen gewesen war, sondern auch komplett übermüdet. Aber wovon? War sie vielleicht doch einfach zu weit gegangen? Hatte sich übernommen? Das war so weit nicht wichtig. Am Ende hatte sie den Auftrag doch erledigt. Sie hatte die Besorgungen gemacht, Auch wenn sie nicht wusste, wofür. Sobald sie den Executor sah und die erste Frage hörte realisierte Niphira, dass etwas schief gelaufen war. Sie wollte erst entgegnen, dass Sie besorgt hatte was der Sith verlangt hatte. Am Ende schwieg Niphira und stellte fest, dass sie besser schwieg. Die Worte bestätigten das Gefühl. Es war alles zu leicht gewesen. Viel zu schnell gegangen. Alleine der Blick des Executors ließ das Blut in ihren Adern gefrieren. Sie hatte das Gefühl von den sterbenden Sonnen an die seine Augenfarbe erinnerte regelrecht verschlungen zu werden. Jegliche Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Als er die Päckchen von sich warf fluchte die Jüngerin innerlich. Hatte sie wirklich gefehlt? So extrem? Sie schluckte nur noch. Ihre Unaufmerksamkeit hatte nun zu Problemen geführt. Umso näher der Sith kam, desto größer wurde der Drang weg zu laufen. Aber wohin? Niemals würde sie entkommen. Panik kroch in ihr hoch. Langsam setzte sie einen Fuß nach dem anderen zurück. Wollte der Mann Antworten? Nein. Es war Vorbei. Vor ihrem inneren Auge flammten Bilder hoch. Die Gänge mit den Jüngern die den Fehler gemacht hatten einen Sith zu belügen. Niphira wollte nicht wie sie enden. Wollte keine der vielen Toten sein. Selbst damals gegen den Sith hatte sie dieses Gefühl nicht gehabt. Noch nie hatte Niphira diese Emotionen kennen gelernt. Absolute Hoffnungslosigkeit. Schatten, die Schülerin, die anderen Jünger. Alle waren größer und stärker gewesen als sie oder zumindest weiter. Sie alle hatte Niphira irgendwie bezwingen können. Aber das hier? Das war unmöglich. Langsam verlor sie den Kontakt zum Boden. Seine Worte waren wie Nadelstiche. Resigniert ließ sie ihren Kopf hängen. Alles umsonst. Alles war umsonst gewesen. Die Gegenwehr die sie noch am Anfang versucht hatte aufzubringen war erloschen. Sie war müde. Jeden Tag aufs Neue sich beweisen zu müssen für nichts. Sie war schwach. Egal wie viel Zeit von ihr im Trainingsraum und der Bibliothek verschwendet wurde. Es wäre alles umsonst. Egal wie hart sie arbeiten würde. Sie würde früher oder später selbst von dieser kleinen, lästigen Giftnatter eines Tages überrannt werden. Wertlos. Schwach. Ein nichts. Niphira kannte schon genug Geschichten über die Schüler. Wusste genug von der Grausamkeit dieser Leute. Sie hoffte nicht einmal auf die Gnade dass es schnell vorbei wäre. Nach allem war sie immer noch kaum mehr als eine Dorfwache die halbwegs mit einem Schwert fuchteln konnte. Nur schwarze Roben, mehr Muskeln und ein wenig Lesen würden das nicht mehr ändern. Die einzige Option die sie hatte war Ehrlichkeit.

“ich war unaufmerksam. Ich habe versagt.”

Kam es nur irgendwie kaum mehr als gehaucht hervor. Sie musste sich die Sachen noch einmal anschauen. Herausfinden, was sie falsch gemacht hatte. Sie sollte ihm bringen was er wollte. Hieß das alles? In zwei Stunden? eine unmögliche Aufgabe. Wie? Sie konnte es nicht einfach. Wo sollte sie die Mittel finden? Sie wusste nicht einmal, was sie mit was verwechselt hatte. Wo der Fehler war. Am Ende landete sie auf dem Boden. Sie blieb liegen. Es war sinnlos. Es gab keine Lösung. Kein Ausweg. Unmöglich. Warum hatte ihre Mutter das getan? Warum hatte sie ihr die Erinnerungen genommen? Warum hat sie dadurch zugelassen, dass man sie so leicht hierher hat bringen können. Ihre Mutter hatte hin und wieder erzählt, dass ihre Familie nur selten Machtnutzer hervor gebracht hat. Es war schon fast ungewöhnlich in ihrem Stammbaum in aufeinanderfolgenden Generationen Machtnutzer zu finden. Selbst die, die diese Gabe erhielten waren meist darin eher schwach. Dennoch sind eigentlich alle dem Ruf des Jedi-Ordens gefolgt. Sie wären nicht dazu gemacht der dunklen Seite anzugehören. Niphira wusste nie ob es stimmte. Und jetzt? Scheinbar war es die Bestätigung für alles was man ihr immer erzählt hatte. Nur widerwillig stand sie auf. Ihr erster Weg führte sie nicht zum Ausgang. Zuerst ging sie durch die Bibliothek. Suchte mehrere möglichst genaue Abbildungen und Beschreibungen der Dinge heraus. Muskatnuss? Weihrauch? Adlerholz? Es war noch schlimmer als befürchtet. Nicht nur, dass diese Dinge scheinbar sehr selten waren. Sie waren viel teurer als befürchtet. 500 Gramm das Stück. Wie hat dieser Mann gedacht, sollte man an diese Dinge kommen? Zaubern? Der nächste Schritt war den Preis heraus zu finden. Es dauerte nicht lange und Niphira war endgültig verstört. Selbst mit allem was sie hatte, inklusive dem was sie glaubte gespart zu haben, würde sie vielleicht gerade einmal ein paar Gramm jeweils bekommen.

Unmöglich. Diese Aufgabe war einfach unmöglich. Aber wenn sie es nicht einmal versuchte? Er brauchte dringend genau diese Dinge. Die Menge wäre wahrscheinlich auch genau bemessen. Hilfe gab es keine. Der nächste Schritt führte sie in ihre Unterkunft. Es gab nicht vieles was Niphira aus Cathar hat mit nehmen können. Dennoch sammelte sie alles zusammen was sie besaß. Bücher die beiden Messer, ihre Beeren. Alles was sie irgendwie los werden könnte. Selbst die Schulterplatte ihrer Heimat. Das Symbol der Dorfwache. Einfach alles. So lief sie komplett überladen los. Sie würde nichts mehr haben. Musste alles aufgeben was für sie von Bedeutung war. Es machte sie langsamer. Der Rückweg wäre aber schneller geschafft. Insgesamt hatte sie die erste halbe Stunde damit verbracht.


Niphira lief durch die Straßen Centers. An jedem Landen hielt sie. Fragte nach den Dingen die benötigt waren. Das Holz, Muskatnuss, Weihrauch. Bei einer alten Dame mit einem kleinen Laden fand sie zumindest schon einmal Muskatnuss. Ein wenig Hilfe und bereits wenig später hatte Niphira die Muskatnuss. Pulver. Das war wichtig. Eine Sache von 15 Minuten. Also insgesamt hatte sie noch 40 Minuten um den Rest zu besorgen, wenn sie es noch rechtzeitig schaffen wollte. Der Nächste Schritt war Weihrauch oder das Adlerholz. In einem Laden mit Räucherware wurde sie fündig. Weihrauch. 500 Gramm?! Dieser Mann musste verrückt sein! Sie schaute den Verkäufer flehendlich an. Neben den Credits die sie hatte, legte sie noch die Sachen, die sie dabei hatte dazu. Nicht wissend, dass sie ein recht seltenes Buch dabei hatte und es eigentlich schon fast unter Wert verkaufte. Auf die Frage nach Adlerholz bekam sie nur ein Grinsen. Es war vorhanden. Der Preis würde aber steigen. Abermals stieg Furcht in ihr hoch. Panik. Schließlich stand sie in Unterwäsche vor ihm. Schaute beschämt zu Boden. Musste für ihn tanzen. Am Ende nur um Gelächter zu erhalten. Sie verlor langsam ihren Willen. Fing an zu brechen. Er spuckte sie an und schlug ihr mehrmals in das Gesicht. Am Ende zog Niphira ihre Tasche an sich. Überprüfte den Inhalt. Es war zu wenig. Sie hatte nicht genug. Und die Zeit lief ihr davon. Es war quasi unmöglich nun pünktlich zu sein. Es wäre ihm egal. Wieder kassierte Niphira Schläge. Stand aber immer wieder auf. Der Händler wurde nur wütender. Irgendwann konnte Niphira nicht mehr anders. Tauchte unter seine Faust hindurch und versetzte ihm einen Schlag in die Leber, gefolgt von einem Knie in seine Kronjuwelen. Dieser Mann würde erst einmal selber zusehen können wer ihm half. Niphira nahm ihre Tasche und nahm einfach so viel von dem Adlerholz, sowie dem Weihrauch mit wie sie tragen konnte. Kaum dass ihre Tasche gefüllt war, nahm Niphira die Schulterplatte und hörte noch wie jemand einen Alarm ausgelöst hatte. Hastig zog sie irgendwelche Kleidung an sich und rannte los. Lief um ihr Leben. noch 10 Minuten. Sie würde keine Zeit haben umwege zu laufen. Anziehen schon gar nicht. Es gab nur noch die Flucht nach vorne. Sie lief zwischen den verschiedenen Wesen durch jede Lücke, die sich ergab. Immer wieder rempelte sie wen an. Sobald sie aus der Stadt raus war sah sie aus, als wäre sie ohne Ausrüstung Teil einer Blutjagd in ihrer Heimat gewesen. Ihre Kraft ließ langsam nach. Noch kurz vor dem Tempel schickte Niphira eine Nachricht auf den Com des Sith. Es waren nur vier Worte.

“Ich habe alles… Wohin?”

Schlitternd kam sie vor dem Eingang zum stehen. Die Wächter wollten sie nicht rein lassen. starrten sie irritiert an. Sie hielten sie auf. Egal was Niphira tat. In dem Moment wo die Wachen endlich den Weg frei machten zeigte ihr Chrono die unheilvolle Nachricht. Die Zeit war um. Abgelaufen. Versagt. Es war unmöglich gewesen. Am Ende hatten die Wachen am Eingang sie behindert. Verzweiflung machte sich in ihr breit. Wo sollte sie hin kommen? In Panik rannte Niphira in die Bibliothek. einfach um sicher zu gehen hatte sie in dem Laden von allem was sie finden konnte, und das den genannten Dingen, Adlerholz, Weihrauch und auch Pulver von Muskatnuss ähnlich sah so viel es ging mitgenommen. Als sie den Sith nicht sah setzte sich Niphira resigniert auf den Boden. Da war nur noch leere. Schmerz. Verzweifelt schlang sie die Arme um sich sodass sie die Schulterplatte, der Dorfwache in Cathar fest an sich drückte. Sie wollte wenigstens mit etwas vertrautem in ihren Armen sterben. Zwei Stunden. Sie hatte versagt. Vor ihren Füßen die Tasche. Vermutlich hatte sie wieder etwas übersehen. Quasi nackt saß sie da. Ihre Nase blutete, Der Körper gezeichnet mit blauen flecken. Aufgeben. Selbst wenn sie überleben sollte. Nichts mehr. Nichts mehr machen was über Bücher sortieren hinausgehen würde. Sie nahm das Frieren hin. Wenn es eine Zukunft gäbe. Ignorierte die spöttischen Bemerkungen der anderen Jünger. Jeder Muskel spannte sich an. Ihr Körper war trainiert. Nicht auf reinen Muskelaufbau. Eher auf reines Tempo in einem Nahkampf. Wie man es sie gelehrt hatte. Greth, genauso wie ihre Mutter hatten ihr stets gesagt, dass ihr Fokus dort am Besten gelegt gewesen wäre. Sie war eine menschliche Frau. Rein von den Grundvoraussetzungen her wäre es einfach Wahnsinn gewesen auf Kraft zu setzen. Niphira schloss die Augen und zog die Tasche an sich. Klammerte sich an sie und die Schulterplatte als hinge ihr Leben davon ab. Nur hier und da hatte sie eine Narbe. Nicht selten waren größere Probleme im Dorf entstanden. Gerade am Anfang hatte sie häufiger Schnitte und andere Verletzungen eingesteckt. Ein paar frischere Narben waren von dem Sith. Auf Cathar war ihre Heimat ein kleines Dorf gewesen. Es war schon dort quasi vorprogrammiert gewesen, dass man Narben erhielt. Niphira dachte an ihre Heimat. Versuchte sich in ihre Gedanken zu Flüchten. In Erinnerungen an ihre Mutter, ihrer Tante und Greth. Bereute dass sie nicht in der Lage gewesen war sie zu beschützen oder zu retten. Alles hatte dazu geführt, dass sie nun hier saß und auf den Tod wartete. Sie versuchte sich an Dinge zu erinnern. Aber ihr Gehirn ließ sie nicht. Es war, als wolle es die Jüngerin mit Gewalt die Sekunden vergehen sehen. Als wolle ihr eigener Körper den Geist malträtieren.

“Gefühle gibt es nicht, nur Frieden…”

Ihre Mutter hatte stets diese Worte gesagt. Sie waren Teil eines viel größeren Konstruktes aus Worten. Jetzt war es das woran Niphira sich klammerte. Es leise sich selbst immer wieder zuflüsterte. Einer der eher wenigen Ankerpunkte die sie noch hatte. Schwach. Nutzlos. Wie oft hatte sie hier diese Aussagen schon gehört. Dumm genauso. Wie oft hatte sie sich dagegen gewehrt. Versucht sich selbst und allen anderen zu zeigen, dass es nicht stimmte. Immer wieder aufs Neue hatte sie dafür gekämpft. Hatte geglaubt damit etwas zu erreichen. Nie wieder würde sie freiwillig ihr Zimmer verlassen. Würde freiwillig in der Nähe der Lords und Ladys verweilen. Sie war zu schwach. Versagte. Langsam verstand Niphira immer mehr, warum diese Wesen davon absahen Jünger des Tempels auf zu nehmen. Verstand, warum man sie nicht wollte. Sie war zu schwach und die Mühe nicht wert. Egal wie stark sie sich etwas anderes einredete. Am Ende war es wohl die Wahrheit.


[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Bibliothek - Niphira, Jünger]
 
[Weltraum (Imperium) | Am Rande des Bastion-System | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum ] Janus, Brianna

Zu fallen war so eine stille Sache. Weitaus schwieriger war es hingegen, zuzugeben, dass man sich der Dunkelheit geöffnet hatte, die in jedem Lebewesen schlummerte. Gegen die wahre Natur der Macht anzukämpfen war nicht nur närrisch, sondern auch hoffnungslos, und so war Janus mit seiner Position nah am Herzen der Finsternis vollauf zufrieden. Der pragmatische Graf führte keine Kämpfe, die unnötig waren oder die er nicht gewinnen konnte. Seine Ambitionen erreichte er am Besten, indem der die gegebenen Verhältnisse so effizient wie möglich zu seinem Vorteil nutzte und Gelegenheiten am Schopf packte. Brianna war so eine Gelegenheit, die ihm auf Alderaan unerwartet in den Schoß gefallen war. Janus hatte nicht zwingend damit gerechnet, die strauchelnde Jedi so bald wieder zu sehen, aber als sie sich begegnet waren, hatte er nicht gezögert, sein Netz zu spinnen. Es gab viel Potential in der Echani, Ehrgeiz, Zorn, Neugier, Eitelkeit, und tatsächlich war es dem Vollstrecker ein Rätsel, wie sie so lange unter der Fuchtel des Jedi-Ordens verblieben war, ohne, dass ihr der Kragen platzte. Eine interessante Frage, aber schlussendlich irrelevant, denn die aufgestaute Wut und Frustration waren ein fruchtbarer Nährboden für seine Lektionen und den Einfluss der Dunklen Seite. In gewisser Weise musste er den Jedi im allgemeinen und dem Rat im speziellen wohl sogar dankbar sein, dass sie für ihn eine so bereitwillige Rekrutin herangezogen hatten. Dieser Gedanke verlieh jedem Kuss, den er mit Brianna teilte, eine angenehm süffisant-ironische Note und ließ den Sith entgegen seiner sonstigen Natur ab und an fast schon diebisch grinsen. Das Schwert, das man schärfte, konnte auch gegen einen selbst verwendet werden, eine Lektion, die sein Orden schon vor langer Zeit gelernt hatte. Und dennoch, ein Meister ohne Schüler war ein Meister von nichts. Der Moment war günstig, Brianna weiter auf den dunklen Pfad zu führen und ihr zu zeigen, was sie erreichen konnte, wenn sie sich darauf einließ. Wie jede gute Lehrstunde würde dafür ein Preis zu bezahlen sein, aber die Dunkle Seite belohnte diejenigen, die bereit waren, für das Versprechen von Macht Opfer zu bringen.

Und so begann der Kampf der beiden Nahmenschen, der auf geistiger wie auf körperlicher Ebene ausgefochten wurde. Janus wusste recht gut, welche Knöpfe er drücken musste, um Zorn in Brianna aufwallen zu lassen. Die junge Frau war schön – außergewöhnlich schön sogar – und mit Recht stolz darauf, aber dieser Stolz machte sie angreifbar für Attacken, die ihr Erscheinungsbild tangierten. Ein brachialer Schlag mitten in ihr Gesicht war eine Beleidigung von etwas, das ihr heilig war, und damit eine Sache, die sie nicht einfach stehen lassen konnte. Ärger und der Wunsch nach Rache, das waren mächtige Emotionen, die nur wenige einfach ignorieren konnten. Janus tat sein übriges, um diese Empfindungen zu stärken, provozierend ruhig lächelte er und verschränkte für einige Momente die Hände hinter dem Rücken, als Brianna verkündete, dass er keine Ahnung hätte, zu was sie fähig sie. Der elegante Vollstrecker ließ zu, dass sein Lächeln ein wenig breiter wurde, und legte leicht den Kopf schief, als er seine Gegenüber aus golden schimmernden Augen taxierte.


„Ist das so?“


Gab er aalglatt zurück, im Tonfall eines Lehrers, der gerade von einem Schüler vernommen hatte, dass dieser die Abschlussprüfung ohne Lernen bestehen wollte. Die skeptisch gewölbten Augenbrauen vervollständigten diesen Eindruck, sorgfältig darauf abgestimmt, Gefühle von Unzulänglichkeit und Zweifel zu erzeugen. Noch war Brianna zu unsicher, wusste nicht genau, wie weit sie gehen konnte, wollte und sollte. Es war eine Unsicherheit, die Janus mit voller Absicht geschaffen schaffen hatte und der er seine eigene Selbstkontrolle und Autorität gegenüberstellte, eine Studie in Gegensätzen. Das war das Ziel, das er der Echani vor Augen führte, einmal so beherrscht und doch voller Energie zu kämpfen wie er. Alles an dem blassen Aristokraten vermittelte das Gefühl, dass er mit sich und der Macht – spezifisch der Dunklen Seite – im Reinen war. Seine Schläge und Tritte waren wuchtig, aber nicht grobschlächtig, wenn er Treffer einsteckte, flammte Schmerz auf und trieb ihn voran, ohne ihn im blinden Toben nach Vergeltung zurückschlagen zu lassen. Janus zeigte keine Furcht, auch etwas einstecken zu müssen, und schien besonders gute Konter von Brianna regelrecht willkommen zu heißen, solange er selbst im Gegenzug attackieren konnte. Die Initiative lag bei ihm, er wusste genau, was er erreichen wollte und wie das passieren sollte. In technischer Natur konnte er Briannas Eleganz und Erfahrung nicht das Wasser reichen, aber er kämpfte mit klarem Kopf und gestärkt durch die unerschöpfliche Energie der Dunklen Seite. Angriff, Konter, neuer Angriff, die beiden Machtnutzer etablierten eine Art Muster, das jedoch immer wieder aufbrach, wenn Janus besonders energisch angriff. Er wollte Brianna keine Ruhe und keinen Raum lassen, sie unter Druck halten. Als sie selbstbewusst meinte, dass sie noch eine ganze Weile so weitermachen konnte, ließ der Graf ein gefährliches Lächeln aufblitzen und strich sich über die Wange, an der bereits Blut klebte.


„Hm, Versprechungen, Versprechungen...“


Dieser Kampf war eine Prüfung, eine Initiation. Er war aber auch etwas, das dem Halb-Echani schlicht Spaß machte. Sich mit einer erfahrenen und talentierten Kämpferin wie Brianna zu messen hatte seinen ganz eigenen Reiz, sie war eine mehr als würdige Gegnerin und hielt ihn auf Trab. Übungsdroiden und Jünger mochten nützlich sein, aber das hier war...besser. Roher, natürlicher, herausfordernder. Mit jedem Schlag, jedem Tritt, jeder Parade, jedem Konter und jedem Ausweichen musste der hochrangige Sith in Sekundenbruchteilen abwägen, entscheiden und handeln. Die Macht flüsterte ihm zu, ein warnendes Säuseln, eine hilfreiche Vorahnung, ein Hinweis auf Schwachstellen und Gelegenheiten, und sie stärkte seine Angriffe, aber schlussendlich kämpfte noch immer er selbst. Nein, Janus empfand nicht bloß Vergnügen. Er genoss diese Auseinandersetzung, zelebrierte sie regelrecht. Selbst die Treffer, die er einsteckte, das Knacken von Knochen, das Spritzen von Blut, das feurige Aufheulen von Nerven, fühlten sich an wie Applaus angesichts dieses Spektakels. Brianna griff an, ein zweiter Tritt...da! Eine Gelegenheit eröffnete sich und Janus handelte ohne Zögern oder Zweifel, schob den auf ihn zu rasenden Fuß elegant zur Seite und drückte mit seinem Oberkörper dagegen, um ihn zu blockieren. Ein kurzer Moment, gewiss würde die junge Schülerin gleich versuchen, sich daraus zu befreien, aber die Macht war mit Janus. Dunkle Kräfte kräuselten sich um den Körper seiner Gegnerin und brachte sie aus dem Takt, hob sie mit unnatürlicher Kraft. Und als sie in der Position war, schrie die Dunkle Seite den Grafen förmlich an, zu handeln, und er ließ zu, dass die zornige Welle seinen Kopf ihn einem brachialen Angriff nach vorne gegen das Knie der jungen Frau riss. Im letzten Moment schaffte es Brianna, die er direkt danach zu Boden hatte stürzen lassen, seinem Folgenangriff auszuweichen, und mit einem amüsiert-herausfordernden Grinsen, das seine weißen Zähne blutrot färbte, ging Janus in Stellung, den Kopf leicht gesenkt.

Jetzt brachen die Dämme, fielen die Hemmungen und Fesseln, die sich Brianna auferlegt hatte. Die Dunkle Seite tanzte wie ein lebendiger Schatten um die silberhaarige Schönheit, ihre Aura heulte auf vor Schmerz und Zorn und sie stürmte heran. Noch nie zuvor hatte jemand Janus mit so brachialer, roher Kraft attackiert, die Echani verzichtete auf alle Schnörkeleien und drosch wieder und wieder auf ihn ein. Da war sie, die Raserei, die rote Wut. Janus fühlte, wie seine Handflächen von der Wucht der Schläge beinah brachen, als er die Angriffe, denen er nicht ausweichen konnte, abwehrte. So nützlich die Macht auch war, gegen die rasanten Angriffe konnte auch sie nur bedingt helfen. Früher oder später würde einer dieser Schläge durchkommen, und so geschah es aus. Einen winzigen Augenblick zu spät reagierte Janus, passte noch eilig seine Kopfhaltung an, damit der Treffer an seinem Kinn ihm nicht den Kiefer brach, als er zu Boden ging. Brianna zögerte nicht, nachzusetzen, ihre Beine fesselten seine Arme, damit er sich nicht verteidigen konnte, und sie holte aus. Janus nutzte die Macht, um seinen Kopf und seinen Oberkörper ruckartig zur Seite zu bewegen, so traf der Schlag lediglich den Fußboden und hinterließ dort eine sichtliche Delle. Der Graf entschied, dass der Anblick in Briannas Gesicht, der schiere Kampfeslust und den Wunsch nach Zerstörung ausdrückte, für seine Zwecke vorerst ausdrückte. Das goldene Schimmern in seinen Augen wurde stärker, als er hinausgriff und die Macht bündelte, sie zu einer unsichtbaren Faust formte und Brianna in den Magen rammte. Wie eine Puppe wurde die Echani nach oben und nach hinten geschleudert, der Machtstoß eines erfahrenen Vollstreckers, dessen Zorn und Überlebensdrang darin lagen, war eine formidable Waffe. Krachend fiel seine Gegnerin gegen eine Wand des Konferenzraumes und Janus rappelte sich nahtlos auf. Eher beiläufig registrierte er, dass das Blut, das zu seinen Füßen auf den Boden tropfte, wohl von ihm stammte, verschränkte die Arme hinter dem Rücken und stärkte seine Verbindung zur Macht, um erneut herauszugreifen und mit unsichtbaren Händen Brianna zu packen. Grob zerrte er die Echani mit der schieren Kraft seines Willens auf die Füße, hob sie einen Meter in die Höhe und schleuderte sie dann zu Boden, bevor er sie zu sich schweben ließ. Janus lächelte, ein Lächeln, das einen Blick auf den Mann hinter der glatten, kultivierten Fassade preis gab, streckte eine Hand aus, legte sie um Briannas Nacken...und zog die gefallene Jedi in einen Kuss voller animalischer, kampfgeschwängerter Leidenschaft, ohne Hemmnisse, Zurückhaltung oder Zögern. Ein Kampf der Lippen und Haut statt der Fäuste, aber nicht minder intensiv.


Jetzt...bist Du angekommen. Dort, wohin Du gehörst.“


Flüsterte der Vollstrecker feierlich und es kam seinem Hang zur Dramatik entgegen, dass just in diesem Moment seine Yacht die Atmosphäre von Bastion erreichte, in den Tiefflug ging und sich der schwarzen Pyramide im dunklen Herzen dieser Welt näherte. Der Tempel der Sith, seine unverwechselbare Aura, hieß Janus wie einen alten Freund willkommen. Hangartore öffneten sich und die „Birthright“ setzte zur Landung, brachte den Vollstrecker und seine neue Schülerin zurück an den Ort, an dem alles begonnen hatte. Eine Schar von Lebewesen erwartete ihre Ankunft, der Teil seiner Leibgarde, der auf Bastion verblieben war, hatte eine Ehrenformation gebildet, und der übrige Hofstaat des eleganten Aristokraten – außer denen, die mit besonders wichtigen Aufgaben betreut waren oder ihm im Verborgenen dienten – kniete ehrfürchtig in der Erwartung ihres Herrn. Sie würden sich noch ein wenig gedulden müssen. Schließlich war es gut, zu Hause zu sein...


[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Hangar in der Ebene der Oberen | Yacht „Birthright“ | Konferenzraum ] Janus, Brianna
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Hangar :: J-Typ Diplomatenbarke “Doashim” :: Darth Draconis, allein

Die Macht gab nichts auf neue Ränge, Orden und ähnliches, aber sie erkannte Stärke, und förderte sie, testete sie und gab weiter Stärke ab. Um jedoch neue Stärke sammeln zu können, brauchte er eine neue Waffe in der Macht. Neben der körperlichen und geistigen Stärke gab es eine weitere Macht, die für den Aufstieg eines Sith von großer Bedeutung ist: Charisma. Er würde eine eigene Dienerschaft benötigen. Jeder Sith benötigt eine Machtbasis. Kein Sith kann alleine regieren. Es war daher ratsam so früh wie möglich zu beginnen. Er würde seine eigene kleine Schar benötigen. Abseits der Augen seines Meisters. Dieser ließ ihm genügend Freiräume und solange seine Operationen sich nicht mit denen seines Meisters oder seinem Dienst für seinen Meister überschneiden würden, war er sich einer freien Hand gewiss. Doch wo sollte er anfangen? Der Tempel war angefüllt mit einer riesigen Menge Jünger, die zu großem Teil in seinen Augen des Lebens nicht wert waren.
Die Gänge des Ordens waren voller Maden. Maden die ihn anekelten und auf seinem Weg zur Macht nur behinderten. Sie widerten ihn an, wie sie vor sich hin krochen, in ihrem blinden Vertrauen in die Macht, dass diese ihr Schicksal zu einem Meister führen würde. Gut, er hatte das Glück gehabt sofort einen Meister zu bekommen, einen Meister der ihm die Augen öffnete, doch auch wenn dies nicht passiert wäre, er hätte alles getan um so schnell wie möglich an einen fähigen Meister zu kommen, zur Not hätte er ein Selbststudium angefangen um anderen Meistern aufzufallen, doch diese unwürdigen Maden ... sie warteten. Wie Parasiten, nährten sie sich am Orden der Sith, es war Zeit den Spieß umzukehren, es war an der Zeit, dass die Sith, oder jene die auf dem besten Weg dahin waren, sich an diesen widerlichen Kreaturen labten. Sein Weg durch die Gänge war genauso wie das Erreichen seiner Ziele immer auf dem direkten Weg. Dabei sah es jedoch nicht aus als würde der Sith unter einer Raserei leiden, nein, er tat dies mit einer erschreckenden Kühle, so, als wäre dies längst fällig gewesen.

Schließlich meldete sich die Jüngerin kurz nach Ablauf der Zeit bei ihm. Eine Augenbraue des Sith hob sich, als er den Kontakt sah. Er stand auf und strich seine Soutane glatt, bevor er antwortete und ihr den Treffpunkt nannte. Sie war der Treffpunkt. Der Mensch war ein Gewohnheitstier, weswegen er sowieso bereits eine Ahnung hatte, wo er die Jüngerin antreffen konnte. Sie würde ihn wahrscheinlich an dem Ort treffen, den sie bereits mit ihm verband. Keine schlechte Idee und sicherlich auch nicht absurd, aber es machte angreifbar, vorhersehbar. Der Sith versuchte aktuell nicht zu lange am selben Ort zu verweilen. Ständig in Bewegung, sodass seine Gegner keine Möglichkeit haben würden ihm aufzulauern. Seine Sinne waren geschärft, die Blutsuppe sorgte noch immer dafür, dass die Gedanken in seinem Geiste rasten, seine Muskeln sich anspannten und er ein generelles Gefühl der Euphorie empfand. Wie ein Wolf ging er durch die Menge, er würde die Jüngerin locken, musste sie wie ein Rattenfänger mit den Verlockungen der dunklen Seite verführen und willig machen. Er ging in die Bibliothek, Hort des Wissens und der schriftlichen Macht. Der Ort, an dem er die Jüngerin zum ersten Mal getroffen hatte. Inmitten des präsenten geschäftigen Treibens spürte er einen Widerhall der dunklen Seite. Ein vergleichsweiser starker Ausbruch negativer Emotionen, die in der Macht eine Resonanz auslösten. Das musste sie sein. Dort sah er Jüngerin Minora, auf dem Boden kauernd, die Welt um sie herum vergessend. Ein elender Anblick, überzogen von blauen Flecken und noch viel schlimmer: Resignation. Die geistige Bankrotterklärung für einen Sith. Sie war ein angreifbares Opfer und der Sith stellte fest, dass ihre Schwäche nicht nur ihm aufgefallen war. Er bewegte sich auf die Jüngerin zu. Jeder Schritt schien genau abgemessen zu sein, bloß nicht zu viel Lärm verursachen. Der Sith entfaltete seine Machtranken und streifte die Aura der Jüngerin leicht. Entspannung fühlte diese schon lange nicht mehr, stattdessen lastete der Druck der Jahre auf ihrer eigentlich noch jungen Haut. Die Nerven der Kreatur waren dauernd zum Reißen gespannt. Darth Draconis hatte bemerkt wie die Schwächeren sich zusammenrotteten um so die Stärkeren aus dem Weg zu räumen. Es war der typische Weg. In der Gemeinschaft waren sie stark um sich daraufhin selbst zu zerfleischen. Man musste einfach nur schlau genug sein, am Ende übrig zu bleiben. Er spürte Unbehagen in der Frau. Wut. Die Jüngerin war miserabel darin ihre Gedanken abzuschirmen. Ihre Wut richtete sich nach außen. Grobe Fetzen evozierter Gefühle die nicht seine waren gingen ihm durch den Kopf. Ein eigenartiges Gefühl. Die Jüngerin schien sich über andere aber auch über sich selbst aufzuregen. Wie ein Tuch in dieses Fass voll Weltschmerz getunkt, war auch ihre Kleidung in einem desolaten Zustand. Sie klammerte sich an einen Beutel und an ein demoliertes Kleidungsstück, dass wie ein Rüstungszeug einer primitiven Spezies aussah. Es schien nicht mal Duraplast zu sein, sondern aus gewöhnlichem Blech zu sein. Zumindest soweit die Ferndiagnose des Sith. Niphira verharrte weiterhin so, blickte nur auf, als der Sith vor ihr stand und wortlos mit einem Griff in die Macht hinaus den Beutel an sich riss. Ein kurzer Blick verriet ihm, dass sie alles, mehr oder weniger, zu seiner Zufriedenheit erfüllt hatte. Die Körnung war für seinen Geschmack etwas zu grob, allerdings hatte er ihr auch nicht den Körnungsgrad beschrieben. Ein intensiver Geruch entsprang dem Beutel, genügend Material um die Pyramide der Hexer mit einem Kopfschmerz induzierenden Odeur einzuhüllen.


„Du wirst mich in der 2. Person Plural ansprechen. Dem Plural majestatis. Du wirst mir dienen. Wenn ich dich für würdig erachte, werde ich dich ausbilden.“


Er hielt sich kurz und an die Wahrheit. Das war alles was er dazu zu sagen hatte. Jedes weitere Detail interessierte ihn eh nicht. Darüber verspürte sie, soweit der Sith es fühlen konnte, teilweise Verbitterung, teilweise war sie darüber aber auch froh. Es war ein Wechselbad der Gefühle, so wie auch sie ein brodelnder Kessel aus Selbstauf- und Abwertung zu sein schien. Damit würde sie selber klarkommen müssen. Einen weiteren Gedanken zu dem Thema konnte er sowieso nicht fassen, da Darth Draconis sich nicht länger damit aufhalten wollte. Er wolle ihr zeigen, dass sie entbehrlich, nur ein weiteres Sandkorn am Strand, sei. Er musste sie von sich abhängig machen. Doch zuerst musste er die Motivation der Jüngerin erfahren. Rache, Wut und Zorn waren eine Sache, doch hatte sie die Worte wirklich verstanden die er Niphira Minora mitgeteilt hatte? Sie hatte dem Sith bereits einmal bewiesen, dass sie keine gute Zuhörerin war und auch nicht wirklich aufmerksam. Doch die Emotionen, die sie zum Teil unterdrückte, waren eine Quelle an der sie sich unter seiner Ägide laben würde. Er würde sie wie Ton formen und ein Kunstwerk der dunklen Seite erschaffen, einen Tribut an Bogan. Es gehörte mehr zum Studium der Macht als ein paar Machtfertigkeiten zu lernen und ein Lichtschwert zu schwingen. Das war es was den gemeinen Fußsoldaten von einem General unterschied. Das Wissen welches er sich angeeignet hatte. Über das Wissen würde sich ein Sith definieren denn es mündete in gesteigerten Fähigkeiten und Fertigkeiten.

„Weil du es noch nicht wert bist, ausgebildet zu werden. Noch.“

Grausam hallten diese Worte in der Stille welche beide nun wie ein Dunstschleier umschwebte. Er schüttelte mit dem Kopf und blickte die Jüngerin wie ein Lehrer an, der seinen Schützling gerade mit einem Spickzettel erwischt hatte.

„Komm.“


Er verstand es darauf seine Körpersprache zur Geltung zu bringen um Autorität auszustrahlen. Seine Machtranken erzitterten jedoch, als er Niphira Minora streifte. Gefahr. Dieser dachte wahrscheinlich, noch während er gerade im Begriff war vor ihm das Knie zu beugen, darüber nach wie er ihn eines Tages hintergehen würde. Verrat ist der Weg der neuen Sith. Wie so oft in diesem Orden ergoss sich die Heuchelei über den Sith Executor, wie ein sich übergebendes Ronto. Dieser Orden war wie ein Garten. Das Unkraut überwucherte den Garten mit den reinen, dunklen Blüten der Dunklen Seite. Doch er würde derjenige sein, der in diesem Garten wachsen und gedeihen würde, je erfolgreicher er sein würde, desto größer würde die Blume der dunklen Seite sprießen, mit all ihren Dornen. Sei's drum. Auch er spielte mit gezinkten Karten. Solange die Kreatur gehorchen würde, wäre es ihm Recht. In diesem Zustand war sie ihm jedoch nicht von Nutzen. Daher würde ihr Weg sie über die Krankenstation führen. Der Xexto Arzt hatte sich bei ihm bereits gemeldet, als die Jüngerin zum ersten und um ihretwillen letztes Mal versagt hatte. Sie bot einen jämmerlichen Anblick und insgeheim fragte sich der Sith Executor süffisant, was sie wohl auf sich genommen hatte, um die Ingredienzien für sein Ritual zu erwerben. Hatte sie es klammheimlich gestohlen? Oder hatte sie den Besitzer eines Ladens getötet und sich genommen, was sie brauchte? Über ihr tatsächliches Tun blieb Darth Draconis vorerst im Dunkeln. In der Krankenstation angekommen, ging er zum Krankenbett des Kel Dors und von Seth Duroth. In der Ferne konnte er hören, wie der Xexto Arzt mit seinem Automata darüber stritt, dass der mechanisierte Assistent erneut einem Patienten ein Körperteil amputieren wollte.

„Sieh her, Niphira.“
sagte der Sith und deutete mit seiner Hand auf den in zahlreichen, bereits wieder blutenden Verbänden gehüllten Arkanier. „Sieh dir den Preis des Versagens an. Du tust gut daran mich nicht noch einmal zu enttäuschen.“

Bevor sie ihn jedoch mit einer devoten Antwort langweilen würde, unterband er jede Möglichkeit einer Antwort mit einer wegwerfenden Handbewegung.

„Lass dich von diesem Arzt behandeln. Beeile dich, für ein Bacta Bad hast du Zeit, wenn du die Besinnung verlierst.“

Der Xexto Arzt mit den vier Armen hatte das Gespräch gehört und delegierte die Aufgabe an den dreibeinigen Automata, bevor sich der Xexto an den Sith wandte und über den Zustand seines Schülers aufklärte. Die Lage sah nicht gut aus. Duroth hatte schwere Verletzungen erlitten. Sogar eine Aorta war perforiert worden. Dass der Xexto diese Blutung hatte stoppen können, schien ihn mit Stolz zu erfüllen. Der Sith hatte dahingehend eher gemischte Gefühle. War es das wirklich wert gewesen? In diesem Zustand würde Seth Duroth ihm als Schüler wahrscheinlich nicht mehr dienen können. Er war schwer verletzt worden und ob er je die Entbehrungen eines Lebens als Sith unter diesen Bedingungen standhalten konnte, war mehr als ungewiss. Als der Sith ungeduldig wurde, entschloss er sich, dass die Jüngerin genügend Zeit gehabt hatte sich mit allem versorgen zu lassen, was sie die nächsten Stunden auf den Beinen halten würde. Mit einer Handbewegung signalisierte er Niphira, dass es Zeit war zu gehen. Sein Weg führte ihn zu den Turbolifts, dass das ungleiche Duo zurück zum Hangar brachte. Im Hangar angekommen, spiegelte sich die dunkle Verchromung der „Doashim“ im fahlen Licht der für imperiale Hangare typischen Beleuchtung. Der Sith öffnete mit einem Griff in die Macht hinaus die Ladeluke des Schiffes und betrat es. Sein Pilotenautomata F4-ST eilte sofort heran um seinen Herrn und Meister zu begrüßen, doch auch diesen würgte Draconis barsch ab. Die Blutsuppe hatte dafür gesorgt, dass seine Toleranz an unnötigem Geschwätz besonders gering war, sodass er sich auf das Wesentliche konzentrierte. Das Schiff sah nach seinem Ritual immer noch schreklich aus, mit Blut besudelt und auch sonst waren die undefinierbaren Rückstände des Tieres noch in dem Schiff für alle zu sehen, samt dem zum Ausbluten aufgehängten Kadaver.

„Wie du siehst bedarf es dem Schiff einer Reinigung. Wenn du fertig bist, darfst du dich in eine der Kojen legen. Du bleibst hier, bis ich wiederkehre.“

In der Hoffnung, dass die Jüngerin mit dieser simplen Anweisung nicht überfordert sein würde, packte der Sith seine Sachen zusammen. Es war an der Zeit in die Pyramide der Hexer zurückzukehren und seine Prüfung abzulegen. Die Ritualgegenstände fanden ihren Weg in seine Tasche, genauso wie die Ingredienzen, die Niphira Minora in Center auf wer weiß welche Art besorgt hatte. Mit einem letzten, kontrollierenden Blick überließ der Sith die Jüngerin seinem Schiff, welches er hinter sich versiegelte. Falls sie sich wiedersehen sollten, würde er nicht mehr der selbe sein, er würde in die arkanen Wege der Hexer eingewiesen worden sein. Dann würde er endlich beginnen können. Dann würde er endlich den Pfad der Rache beschreiten können.

Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Lernenden :: Bibliothek :: Darth Draconis, Niphira Minora und Sith

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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Bibliothek - Niphira, Jünger, Darth Draconis]


Sie war der Treffpunkt gewesen. Was sollte das bedeuten? Die Angst kroch immer weiter in Niphira hoch. Ihre Gedanken fingen an allerlei verschiedene Horrorszenarien zu konstruieren. Weiter versuchte sie sich zu beruhigen. Ihre Mutter hatte einmal gesagt, dass man den Tod in Frieden willkommen heißen sollte. Man sollte ausgeglichen bleiben. Man sollte sich die Worte immer wieder vor das innere Auge führen.

“Gefühle… gibt es nicht… nur Frieden…”


Wieder blieb es alles, was sie noch wusste. Sie hatte einfach nur Angst. inzwischen fing sie an zu frieren. Versuchte ihre Gedanken zu befreien. Sie ging in sich. Ohne es zu merken, hatte er sich ihr genähert. Erst als ihr die Tasche entrissen worden war zuckte sie zusammen. Als seine Stimme ertönte schaute sie nervös auf seine Füße. Wagte nicht den Blick zu heben. Viel zu viel Angst hatte sie davor den Executor zu beleidigen. Wieder wollte sie nur noch hier weg. Wieder verfluchte sie innerlich alles und jeden. Sich selbst eingeschlossen. Sie wäre gerne stärker. Wollte irgendwen zerreißen. ein unbehagliches Gefühl machte sich in ihr breit. Die Lust ein Wesen zu töten. Zu zerreißen. Los zu rennen um ihre alte Waffe ihrer Bestimmung zuzuführen. Doch ihre Klinge war weggesperrt. Wahrscheinlich entsorgt. Es war ihr Schwert. Sie würde sie nutzen um wiede frei zu sein. Es war für ihre Erfahrung nicht ungewöhnlich wie der Sith angesprochen werden wollte. Für sie war alles nach der Aufforderung zu Dienen nur leere Worte. Sie klangen zu schön um wahr zu sein. Daher senkte sie nur ihren Blick weiter. Alleine ihr Versagen würde es unwahrscheinlich machen. Ihr Blick wanderte zur Seite. Nicht aus trotz. In ihrem Gesicht stand Scham. Es war beschämend immer wieder zu versagen. Sie gab sich immer wieder der Illusion hin etwas zu können. Selbst der “Sieg” gegen die Schülerin war am Ende nichts wert. Wenn man sie wirklich irgendwo aufgelesen hatte, dann waren ihre Fähigkeiten mehr als beachtlich gewesen. Ihr eigenes Auftreten lächerlich als jemand der mehr Erfahrung hatte. Alles hätte sie anders angehen müssen. Sie war Abfall. Mehr nicht. Nur weil sie stärker war als manche Ratten, würde sie kaum jemals mehr als das sein. Eine Ratte. Die Worte waren angekommen. Worte. Nichts war weniger Wert an einem Ort wo jeden Tag alles versprochen wurde und quasi nie etwas eingehalten. Sie versuchte in ihrem Inneren etwas zu finden. Entschlossenheit, Ruhe, Gelassenheit. Das was sie ausgemacht hatte. Sie hörte wieder Worte. Wieder das Gewäsch eines Sith mit Macht. Sie strebte nicht nach Macht. Es war ihr zu primitiv gewesen. Kurz flammte Wut in ihr auf, dass dieser Mann sie wie so viele andere Vermutlich bloß als Spielzeug sah. Daher ließ sie diese an sich abperlen. Erst bei seiner Aufforderung mit zu kommen stand Niphira auf.

“Wie Ihr wünscht…”

Kam es matt. Ihr Selbstvertrauen war zerstört. Da war nichts mehr. Nur Leere. Nicht viel was sie tun konnte gegen ein Wesen wie ihn. Sie war machtlos. Natürlich könnte sie ihm irgendwann ein Messer zwischen die Rippen treiben. Für sie wäre es ein Leichtes wieder an ein scharfes Messer zu kommen. Der Rücken wirkte schwach. Aber dieser Mann wäre kein Executor geworden, wenn es so einfach wäre ihn zu Beseitigen. Sie wusste nicht wohin sie gehen würden. Ihre physischen Verletzungen waren lächerlich. Es gab eben nichts, was sie noch nicht kannte. Am Ende erreichten sie die Krankenstation. Sie schaute den Mann leicht fragend an. Würde aber keine Frage stellen. Sie würde es nicht wagen das Wort an ihn zu richten. Es war nie gut ausgegangen wenn Niphira den Mund aufgemacht hat. So folgte sie dem Sith weiter. Sie erreichten Betten in denen ein Kel’Dor und ein fast menschliches Wesen lag. Vermutlich Arkadier oder etwas ähnliches. Sie sollte die beiden genau anschauen. Der Preis des Versagens? Ihre Augen waren auf den Arkadier fixiert. Sie hatte nicht vor verbal zu antworten. Am Ende nickte Niphira nur knapp. Mehr wäre bei dem Sith ohnehin nicht nötig gewesen. Sie solle sich verarzten lassen. Kurz wollte sie protestieren. Erinnerte sich aber daran, wen sie vor sich hatte. so nickte sie wieder nur und ging zu dem Automata. Es dauerte nicht lange, bis dieser auch bei ihr fragte ob er etwas amputieren können. Für einen kurzen Moment flammte etwas in ihr auf. Wut.

“Wenn du es auch nur versuchst… Dann amputiere ich dir deine verkohlten Schaltkreise mit einem Stahlrohr…”


Es war ein leises Grummeln. Einem Fauchen gleich. Die blauen Flecken waren kaum einer Behandlung wert. Niphira hatte genug trainiert um diese Art Verletzung gut zu verkraften. Allerdings müsste ihre Nase behandelt werden. Sie ließ ihren Kopf in das Becken mit der Bacta Flüssigkeit tauchen. Sie schloss ihre Augen und versuchte nicht zu viel falsch zu machen. Ein paar der größeren blauen Flecken erhielten ein paar Umschläge. Sie wären schon bald verschwunden. Ihre Kleidung bestand aus kaum mehr als Unterwäsche. Wenigstens hatte sie ihre Schuhe nicht weggegeben. Wobei. Einen Schwung Kleidung hatte sie ja noch. Aber die waren nicht einer Jüngerin würdig. Sobald sie fertig war zog sie die Kleidung an, die sie mehr oder weniger aus den alten Lumpen ihrer Heimat hat anfertigen lassen. Im Spiegel sah sie so anders aus als sie sich fühlte. Sie wirkte stark, selbstbewusst. Alleine die Haut die sie zeigte. Als wäre sie stark. Zumindest vorerst würde es seinen Zweck erfüllen. Auch wenn sie lieber ihren Körper in den weiten Roben versteckt hätte. Am Ende tat es aber doch gut etwas Vertrautes am Körper zu tragen. Die Behandlung war recht schnell abgeschlossen. Sie verzichtete bewusst darauf jegliches kleine Wehwehchen zu behandeln. Auf der einen Seite als selbst auferlegte Strafe, zum anderen weil Greth immer sagte, dass man Schmerzen zum wachsen bräuchte.

“Greth…”

Flüsterte sie leise, ehe ihr Weg zurück zu dem Sith führte. Sie verneigte sich vorsichtig. Wartete auf die nächsten Anweisungen. Schließlich ging er los. Niphira kannte die Gänge. Dachte sie würde wieder irgendwas besorgen dürfen. Am Ende jedoch stiegen die Beiden in einen Turbolift. Niphira wagte es nicht ihm zu widersprechen. Am Ende standen sie in einem Hangar. Einem Hangar mit einem Schiff. Es war ein verchromter Schiffstyp. Niphira hatte nie wirklich viele Raumschiffe gesehen. Meist nur veraltete Frachter und Shuttles. Aber sowas? Niemals hätte sie sagen können, was für ein Schiff vor ihr wäre. Auf der einen Seite schien es Verchromt, aber nicht so hell leuchtend wie Niphira es bei ein paar Adeligen einst gesehen hatte. Oder dem Schiff ihrer Mutter. Es wirkte dunkel. Niphira fühlte sich an poliertes Obsidian erinnert. Dieses Schiff war faszinierend in seinem Aussehen. Der Executor ließ keine Zeit mehr verstreichen und ging bereits auf das Schiff zu. Wieder senkte sie ihren Blick. Sie wollte nichts falsches machen. Zusammen erreichten sie das Schiff. Der Geruch erinnerte Niphira an eine Fleischerei in ihrem Dorf. Der Geruch schien aber nicht mehr so frisch zu sein. Vermutlich war schon eine gewisse Zeit vergangen. Sie sah recht schnell die Sauerei. Es wirkte, als hätte jemand im inneren des Schiffes Blutjagd gespielt. Unweigerlich musste Niphira mit dem Kopfschütteln. Schaute dann aber das Szenario etwas genauer an. Sie empfand nicht mehr viel bei dem Anblick einer Leiche. Bei einem Tierkadaver noch weniger. Sie bemerkte den Kreis aus Kerzen. Der Kadaver aufgehangen. Es waren wohl Dinge die sie sich besser nicht ausmalte. Niphira würde lieber versuchen den Sith nicht zu verärgern. Der Auftrag war auch wieder relativ einfach. Putzen. Also hatte der Sith doch nur eine billige Putze gesucht. So viel zu ihrem Vorhaben zu trainieren. Wenn überhaupt noch einmal der Wille dazu kam. Ihr Blick ruhte auf dem Executor bis dieser gegangen war. Niphira dachte nach. Fing an die nötigen Utensilien zum Putzen zu finden.

Am Ende fing Niphira damit an die Kerzen einzusammeln. Sie stellte diese vorerst auf einen nahegelegenen Tisch. Blut. Wie oft hatte sie das Blut irgendwelcher alter Wesen aufwischen dürfen? Sie dachte an ihre Arbeit auf Cathar zurück. Hing das tote Tier ab. Sie sorgte einen Weg es zu entsorgen und fand schließlich einen Weg. Es folgte das Blut an der Wand. In ihrer Heimat hatte sie nach den Ermittlungen häufiger die Tatorte putzen müssen. Sie kniete sich hin und fing an zu schrubben. Sie verfiel wieder in Gedanken dabei. Damals als sie mit Greth das erste Mal einen solchen Ort gereinigt hat, waren sie eigentlich am Trainieren gewesen. Er wollte ihr Techniken des Nahkampfes beibringen. Sie war seinen Anweisungen gefolgt.

“Kreisende Bewegungen. Immer nach innen… Genauso…”


tönte seine Stimme in ihrem Kopf. Damals hatte sie bezweifelt, dass es ihr helfen würde. Schließlich war sie wütend geworden. Hatte gedacht er würde sie auf den Arm nehmen. Allerdings endete es nur damit, dass Greth sie danach täglich hat irgendwas auf diese Art putzen lassen. Erst als sie nach ein paar Wochen die Dorfwache verlassen wollte hatte er sie am Kragen gepackt und zum Trainingsplatz geschliffen. Sie solle ihm zeigen wie sie die letzten Wochen geputzt hatte. Schrie sie an, als Niphira sich hin knien wollte. Sie musste es in der Luft machen. Er deutete einen Schlag an. Automatisch hatte sie Geblockt. Dann die andere Seite. Immer in kreisenden Bewegungen. Niphira war verwirrt gewesen. Greth dagegen hatte sich schief gelacht. Sein Ausbilder hätte ihn so ausgebildet damals. Die folgenden Jahre hatte Greth ihr noch ein paar wenige Sachen auf diese Art beigebracht. Vielleicht könnte sie sich selbst so weiter trainieren? Sie war alleine hier. Verstohlen schaute sich Niphira um. Vermutlich hatte sie Zeit. Viel Zeit. Zuerst war der Boden dran. Kreisende Bewegungen. Nach einer gewissen Zeit nickte sie zufrieden. Von dem Boden konnte man essen. Sauber war er. Perfekt. An den Wänden waren noch ein paar flecken. Sie musste auch an ihre Beine denken. Niphira nahm die Lappen und dachte nach. Vielleicht… Sie zog ihre Schuhe aus und wusch diese.

“Ich habe ohnehin genug Zeit…”

Sie putzte die Wände indem sie die Lappen zwischen ihren Zehen einklemmte. Immer wieder verschiedene Variationen von Kicks ausführte und so immer schneller wurde. Die Arbeit war so die Hölle. Aber irgendwie erstaunlich effektiv. Sobald sie außer Atem war und die Blutflecken nicht hat loswerden können auf diese Art fing sie mit anderen Handbewegungen an. Sie konnte nicht daran denken zu schlafen. Bei jeder Bewegung hatte sie den Eindruck von Greth begleitet zu werden. Selten bildete sie sich ein ihn in ihren Augenwinkeln wieder zu sehen. Doch wenn sie versuchte ihn an zu schauen war da nichts. Es hatte gedauert, aber am Ende waren die Räumlichkeiten der “Doashim” geputzt. Erschöpft räumte Niphira die Putzsachen zurück und setzte sich kurz auf eine der Kojen. Sie hatte die Zeit vergessen. Inzwischen war sie irgendwie hellwach. Ihre Aufgabe war wohl erledigt. Meditation war für sie nur selten möglich. Gerade jetzt wo sie aufgewühlte war… Nachdenklich schaute sie sich in dem Schiff um. Sie fand einen Raum der zumindest etwas Platz bot. Sie schaute ob selbst bei größeren Bewegungen nichts zerstört würde. Zufrieden mit dem Platz fing sie an die Bewegungsabläufe des waffenlosen Kampfes durch zu gehen. Langsam und flüssig. Während viele scheinbar im Sitzen meditierten war dies die Variante, die für Niphira am besten funktionierte. Vor allem weil sie hier ja schließlich warten sollte. Zudem konnte sie so ihren Kopf etwas freier bekommen. Natürlich war diese Form der Übungen für die meisten Jünger lächerlich gewesen. Oft hatten sie gespottet. Am Ende hatte aber einer von ihnen die Rechnung dafür erhalten. Schatten. Dieser Jünger der einst als Monster galt war bezwungen worden. Nicht von einem Schläger. Sondern von einem Gizka, dass sich auf ihn gestürzt hatte. Ihre Gedanken flossen langsam wieder in geregelten Bahnen. Mit jeder Minute die verstrich verstand Niphira nicht mehr, warum die ganzen Jünger dieser Art zu Leben nach eiferten. Warum sie einander dafür verrieten. Jede Bewegung hatte sie genau einstudiert. Es ging hierbei nicht darum an Kraft zu gewinnen. Atmung kontrollieren, Gedanken bündeln, ruhig bleiben, sich seiner Umgebung bewusst werden. Es fühlte sich vertraut an. Natürlich. So verlor sich Niphira in diesen Übungen die flüssig ineinander übergingen. Immerhin konnte sie für sich sein.



[Bastion - Center - Sith-Tempel - Hangar - Einer der Salons der Doashim - Niphira]


//editiert wegen Formatierung. Inhaltlich keine Änderung!

 
[Unterwegs von Alderaan nach Bastion | Yacht „Birthright“ | Jaraels Quartier] Jarael

Schwer atmend und um innere Kontrolle ringend stand Jarael in „ihrem“ Quartier auf der Yacht des alten Grafen und blickte sich mit taxierenden Augen um. Spürte sie Bedauern? Nein, nicht wirklich. Angst, Sorge? Auch das nicht. In ihr brannte es und ihre Wut und ihr Hass wetteiferten um die Oberhand, loderten immer höher und versuchten die Oberhand zu gewinnen, aber wenn sie jetzt zulassen würde, dass sich diese Emotionen weiter gegenseitig entfachten und hochschaukelten, würden diese schnell in ihrer Intensität nachlassen. Es galt diese Emotionen zu kultivieren und zu domestizieren. Die Glut zu erhalten und das Feuer bei Bedarf wieder zu entfachen.

Mit ein paar Handgriffen schuf sie sich eine freie Fläche auf dem Boden und setzte sich im Schneidersitz dort hin. Sie legte sich die Arme in einer bequemen Position in die Beine und schloss die Augen, konzentrierte sich auf ihre Atmung und auf ihre Verbindung zu Vahl. Jeder Atemzug, jeder Herzschlag führte sie tiefer in die Dunkelheit, tiefer in das Nichts und tiefer in ihr Unterbewusstsein. Sie spürte wie die lodernden Flammen in ihr an Intensität einbüßten, wie sie kleiner wurden, nicht mehr jeden Winkel ihres Verstandes verzehrten nur um schlussendlich zu einer heiß glühenden Glut wurden, die ihren inneren Zorn am Leben erhielt ohne sie komplett zu vertilgen. Doch wie bei jeder gut gepflegten Glut würde nur ein kleiner Luftzug ausreichen, um die Flamme wieder vollends zu entfachen.

[Unterwegs von Alderaan nach Bastion | Yacht „Birthright“ | Jaraels Quartier] Jarael
 
Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard - Davis Moxley, Valeria Muraenus, fremde Gestalten

Statt einer Antwort auf seine Frage, ob sie gerne selbst hinter dem Steuer saß, warf Valeria ihrem Begleiter (Davis) nur einen vielsagenden Blick zu und grinste lebhaft. Erst, als sich die Tür des Taxis hinter den beiden geschlossen hatte, wandte sie sich ihm wieder zu.

"Aber ja! Ihr etwa nicht? Allerdings befürchte ich, dass ich Sabars Speeder hier nicht wirklich ausfahren kann."


Die grellbunten Lichter der Metropole flogen schnell an ihnen vorbei und die dubrillianische Adelige und ihr neuer Bodyguard erreichten nach nur kurzer Fahrt ihr Ziel. Der Händler, den sie beauftragt hatte, den mandalorianischen Buirk'alor Airspeeder zu beschaffen, war überaus beflissen, ihnen den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen und ließ allerlei Erfrischungen servieren, bis das Fahrzeug für sie bereit stand. Dennoch konnte Valeria nicht stillsitzen und wartete unruhig vor dem Hangar, wobei sie an dem Crémant nippte, den sie gereicht bekommen hatte und Davis hin und wieder nachdenklich musterte. Es viel ihr nicht leicht, den zäh wirkenden Mann einzuschätzen. Dass Sabar mit seinen Diensten zufrieden war, mußte nicht bedeuten, dass er sich auch für die Aufgaben eignete, die sie ihm zu überantworten gedachte. Aber das... würde sich schon noch zeigen.

"Nach allem, was Sie mir bisher von sich erzählt haben, haben Sie recht eigenverantwortlich gearbeitet. Sabar hat Ihnen einen großen Spielraum für die Ausführung seiner Aufträge gelassen, oder?"


Gerade als Valeria ihr Glas mit dem perlenden Getränk erneut an ihre Lippen setzen wollte, wurde der Gleiter vorgefahren und beim Anblick des wuchtigen, schwarzen Monsters verschwanden für einen Augenblick sämtliche anderen Gedanken aus dem Kopf der jungen Frau und ihr Mund formte ein lautloses, erstauntes >Oh<. In Valerias Augen glomm ein abenteuerlustiger Funke, als sie bewundernd ihre Fingerspitzen über den glänzenden Lack des kraftstrotzenden, mandalorianischen Speeders fahren ließ, der trotz seiner beachtlichen zehn Meter Länge recht flach war und einen ausgesprochen sportlichen Eindruck machte.

"Wie... nett. Ein hübsches Spielzeug hat sich Sabar da ausgesucht. Lass uns einsteigen."


Unwillkürlich war Valeria Davis gegenüber wieder zum noch von Dubrillion gewohnten Du zurückgekehrt. Für Förmlichkeiten war sie viel zu abgelenkt von der Aussicht auf das Abenteuer dieses Ding zu fahren. Sie ließ sich nicht weiter aufhalten, drückte dem Händler das leere Glas in die Hand und schwang sich hinter das Steuer. Sobald auch Davis eingestiegen war und die Flügeltüren sich gesenkt hatten, startete sie die kraftvollen Maschinen und genoß den Druck, mit dem die Beschleunigung sie in den konturierten Sitz preßte. Viel zu bald mußte sich Sabars kleine Schwester jedoch in den abendlichen Verkehr einfädeln und ihr Tempo anpassen, ungeduldig trommelten ihre Finger auf dem Steuer und selbst der Antrieb des Gefährts schien aus Protest über die trödelige Geschwindigkeit böse zu brummen. Valeria konnte ein erleichtertes Seufzen nicht unterdrücken - wollte das auch gar nicht - als sie endlich den Saum des Industriegebietes erreichten und sie endlich duchstarten konnte. Die Straßen waren hier kaum beleuchtet, sodass es schien als würden sie in der Dunkelheit durch einen Tunnel rasen, während sie weiter beschleunigte, bis die junge Frau plötzlich einen erschrockenen Laut von sich gab.

"Davis? Was ist das da hinter uns?"

Etwas Kleines, Blaublinkendes war in ihrem Rückspiegel aufgetaucht. Eine Verkehrsüberwachungsdrohne? Hier - quasi im Niemandsland? Sollte sie anhalten und ein Knöllchen kassieren? Ganz sicher nicht. Valeria fasste das Steuer fester und steigerte das Tempo noch weiter.

"Wollen wir doch mal sehen, was das gute Stück so drauf hat..."

Bastion - Bastion Center - abgelegenes Industriegebiet - Davis Moxley, Valeria Muraenus, garstige Verkehrsüberwachungsdrohne
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Pyramide der Hexer :: Ritualraum :: Darth Draconis und Hexer

Die Grimoire und Holocrone der Pyramide der Hexer geben minutiöse Instruktionen, wie die Invokation des Rituals stattzufinden hat, wie man die evozierten Kräfte kontrolliert und wie man sich vor diesen Kräften schützt. Die Basismethode der Invokation ist es, das Siegel des Rituals aufzuzeichnen. Je nach Absicht soll die Farbe respektive Färbung des Mediums dem Anlass entsprechend sein. Der Hexer, respektive in diesem Fall Darth Draconis, soll in einem Kreis stehen, der aus Sith Runen gemacht ist. Draconis hatte diese Runen in Vorbereitung des Rituals im Raum auf den Boden gezeichnet. Um diese Worte sollte eine dreeinhalb Mal um den Kreis windende Schlange gemalt werden. Man musste kein Künstler sein, die Emotionen und Intentionen einer jeden Tat vibrierten in der Macht. Diese Schwingungen gaben die Energie frei, welche die Zeichnung mit Sinn füllten. In dem Kreis zeichnete der Sith Executor daraufhin ein Hexagramm, mit den vier Himmelsrichtungen, in denen Bogan geschrieben steht, und in dessen Mitte ein „T“ ist. Außerhalb des Kreises zeichnete Draconis vier elfzackige Sterne, in denen die Schlüsselworte des Sith Kodex geschrieben stehen. In jeder dieser Sterne zündete der Sith Executor eine Kerze an. Ein Dreieck außerhalb des Kreises ist der Bereich, in dem die Invokation Gestalt annehmen soll aber auch festgehalten werden soll. Die Basis des Dreiecks ist dem Kreis am nächsten und seine Spitze in die Himmelsrichtung, die den Sonnenaufgang beschreibt. Der Hexer soll das das Emblem der Sith, gezeichnet auf eine Filmsiplast, besser noch auf eine Pergamentrolle auf einen schützenden Umhang tragen. Das Symbol soll wie ein Schutzschild fungieren.
Diese Methode der Sith Magie sollte ausschließlich von Machtanwendern praktiziert werden, deren Sith Taith nicht frisch auf der Haut ist. Dies kann ein gefährlicher Weg sein er verlangt ein großes Maß an Kontrolle. Bei dieser Methode ruft der Hexer, der als jemand die Invokation durchführt, der nicht mit der hellen Seite, Ashla, verkehrt, sondern Bogan zugehörig ist, die Verkörperung der dunklen Seite in das magische Dreieck. Der Hexer geht über seine menschliche Natur hinaus und wird eins mit dem Schatten.
Darth Draconis saß in einem Kreis und richtete den magischen Stab auf das Siegel. Der Kreis hatte einen inneren und einen äußeren Umkreis, geschützt durch die Sith Runen. Die vier elfzackigen Sterne, erhellt von jeweils einer Kerze, sollten die Eckpunkte des Universums darstellen. Da er ohne Assistenten auskommen musste, war es an ihm seine Werkzeuge selbst in dem geschützten Bereich zu platzieren. Diese Dinge besaß der Sith Executor, da ihm die Sith Magie kein Fremdwort gewesen war. In den Grimoiren stand geschrieben, dass Praktizierende der nichtorthodoxen Methode, so wie es Darth Draconis war, bestimmte Werkzeuge mitbringen sollten. Orthodoxe Anwender, wie die Pyramide der Hexer, waren in ihren Richtlinien strenger, da sie die chaotischen Kräfte der Sith Magie besser bündeln konnten. Autodidakten wie es Darth Draconis war, waren ihnen daher ein Dorn im Auge. Sie mussten eingegliedert werden. Deshalb war er heute hier. Diese Methodik wäre für einen zeitgenössischen Sith Hexer nicht nötig gewesen, doch wollten sie ihn durch die sieben corellianischen Höllen führen, als Ablass und Initation in einem. Es ist wichtig, dass der magischen Tradition und ihren Richtlinien gefolgt wird, doch zugleich sollte man sich nicht auf sie beschränken. Draconis hatte zu erkennen gelernt, was der Kern des Rituals war. Zwischen den elfzackigen Sternen waren flache Schalen aufgestellt, in denen Weihrauch brannte. Die Zutaten der Räucherung hatte er zu gleichen Teilen gemischt. Der Kontakt zwischen der Invokation und dem Praktizierenden bleibt solange bestehen, wie der Praktizierende den Stab als Bindeglied zwischen den beiden Welten durch Weisung verbanden.


Die Werkzeuge legte der Sith nun vorsichtig vor sich hin. Sie stellten die vier Elemente dar, aus welchen der Kosmos geschaffen wurde. Der Stab symbolisierte das Feuer, Kraft und Willen. Als Stab hatte der Sith sich für den Zahn der Kreatur entschieden, die er mit seinem Meister auf Nar Shaddaa erlegt hatte. Die dreißig Zentimeter lange Zacke würde dafür ausreichend sein und war durch die Art und Weise, wie er sie erlangt hatte, ein Verbindungsstück zur Macht. Für den Teil des Schwertes hatte sich Draconis für sein Lichtschwert entschieden, welches er beim Bau mit entsprechenden Bannsiegeln ausgestattet hatte. Es sollte Luft und Gedanke symbolisieren. Das Lichtschwert als Verlängerung des eigenen Wesens, als metaphysischer Anschlusspunkt. Der Kelch wurde von der Pyramide der Hexer bereitgestellt. Es war ein obsidianschwarzes Gefäß, welches Wasser symbolisierte, Vision, Gefühl und Traum. Ein Pentakel diente zur Repräsentation von Erde, die Symbolisierung von Handlung, Manifestation und Schutz.

Die Urelemente ließen die materielle Ebene entstehen, die aus dem Urelement Wasser und Vision erschaffen wurde. Auf diese Weise konnten die vier Aggregatzustände der Materie entstehen: Feuer als plasmische Form, Luft für die Gasform, Wasser für die flüssige Form und Erde für die feste Form. Die drei Buchstaben, die mit den Urelementen in Verbindung gebracht werden, werden in den Holocronen auch die vier Urmütter genannt.
Im nächsten Schritt musste der Sith den Raum rituell reinigen. Draconis benutzte eienn Blumenstrauß aus Minze, Majoran und Rosmarin um das Wasser, deren Mischung er bereits vorgenommen hatte, zu versprengen. Wie Draconis aus dem Sith Holocron entnommen hatte, sollte der Strauß von einem Faden zusammengehalten werden. Die Räucherung und das Weihwasser, dass mit dem Kräuterstrauß durch ihn versprengt wurde, war in ausreichendem Maß vorhanden um den Raum gänzlich rituell zu reinigen. Im Anschluss wusch Draconis sich selbst. Schließlich begann der Sith Exeuctor mit dem Ritual. Er wandte sich nach Osten und zeigte mit dem Stab in diese Richtung. Er führte das Ritual im Uhrzeigersinn fort, um symbolisch der Reise der Sonne zur Nacht in den Norden zu folgen.


„Taka zeech ma toka duuwaj“ eröffnete der Sith das Ritual in der alten Sprache der Kissai. Diese Kaste der Sith Spezies war der gelehrte Teil dieser Zivilisation gewesen. Er wandte sich nach Osten.

Nu anga tave gate iv tave dawn ir nu reiklauti zave is tave vadinti iv Hadzuska koshûjontû ”
[Ich öffne das Tor der Dämmerung im Osten und ich beschwöre das Element der Luft im Namen des Schattengeborenen]

Darth Draconis wandte sich nach Süden und sprach weiter die Inkantation.


„Nu anga tave Zos iv tave noon ir nu reiklauti tave kia saud is tave vadinti iv Ror'jhan[Ich öffne das Tor des Mittags im Süden und ich beschwöre das Element des Feuers im Namen der Gebeneideten, die das Gift bringt]

Darth Draconis wandte sich nach Westen. Die Flammen der Kerzen erzitterten und die anwesenden Hexer sahen stumm dem laufenden Ritual des Sith Executors zu.

„Nu anga tave Zos iv tave evening ir nu reiklauti tave kia Vanduo Is tave vadinti iv Derriphan[Ich öffne das Tor des Abends im Westen und ich beschwöre das Element des Wassers im Namen des Verschlingers]

Darth Draconis wandte sich nach Norden.

„Nu anga tave Zos iv tave Naktis ir nu Reiklauti Tave kia earth Is tave vadinti iv Rhak-skuri
[Ich öffne das Tor des Abends im Westen und ich beschwöre das Element der Erde im Namen des Traumsängers]

In seine Inkantation vertieft, den Geist den dunklen Wogen des Bogans geöffnet, richtete Draconis den Stab auf seinen Solarplexus und fokussierte einen Mittelpunkt, wo das Obere und das Untere sich treffen und in dem die Himmelsrichtungen ihren Ursprung nehmen.


„Nu Anga Tave Zoss tave Qyâsik Is tave vadinti iv tave Zymeti samekh ir Typhojem!”
[Ich öffne das Tor zur Macht, im Namen des Buchstaben Samekh und Typhojem]

Der Sith schloss die Augen und erwartete die Ankunft der Mächte. Er spürte die aufkommende Dunkelheit, die an ihm und seinem Verstand zerrte und zerterte. Der Sith erhob den Kelch, der mit Wein und den Zutaten vermischt war, die ihm die Jüngerin gebracht hatte. Er begrüßte die genannten Mächte der Reihenfolge, in der er sie gerufen hatte, und bot der Macht rituell einen Schluck an. Anschließend erwachte das Lichtschwert in der Hand des Sith Executors zum Leben. Er stach symbolisch in die vier Himmelsrichtungen um das Tor zu diesen Welten zu öffnen, als würde die heiße Plasmaklinge den dünnen Schleier der Realität durchtrennen.


„LEPACA, TYPHOJEM AMA, RUACH MASKIM QYÂSIK, TYPHOJEM. HO DRAKON, HO MEGAS!”
[Gepriesen sei Typhojem, der Trauernde. Atme Typhojem, Herr der Macht! Alte, ehrwürdige Schlange!]

Der Sith hatte, nachdem er die abschließende Invokation gebrüllt hatte, schloss der Sith das Ritual mit der üblichen Formel ab.


„Zhol kash dinora“ [Es ist getan]

Sofort stürmten hyänengleich Tausende von Stimmen in seinen Geist, alle wollten sie ihn zu Wahnsinnigem reizen, Sachen die ihn töten oder auf das geistige Abstellgleis bringen würden. Die mephitischen Abgründe seines Geistes öffneten sich mit dieser Überlastung. Einem Tintenfleck auf einem befeuchteten Papier gleich breiteten sich die einzelnen Schlieren des Schmerzes mit rasender Geschwindigkeit in seinem Körper aus. Sie erfassten jede seiner Rezeptoren und stachen wie tausend glühende Nadeln gleichzeitig in seinem Körper zu. Der Schmerz war eine Blume, die aus dem Durabeton seines Körpers herausbrach und sich um seine Gliedmaßen schlängelte. Schmerzen durchzogen seine Gliedmaßen. Die Ranken fraßen sich in seine Haut, drangen bis in sein Fleisch vor und machten sich über jenes her. Je mehr er sich bewegte, desto mehr Schmerzen musste er erleiden. Aus einem Drang heraus konnte er es auch nicht unterlassen obwohl ihm die Konsequenz einer jeden Bewegung mehr als klar war. Es manifestierte sich aus dem Nichts heraus, dieses Etwas lies einen wahren Sturm von Schmerzen frei. Es drang in seine Gedanken ein und zerfraß sie von innen. Er hatte keinerlei Barriere die er mit der Macht erzeugen konnte, noch immer fühlte sich alles leer an. Die Stimme hatte ungehinderten Zugang zu ihm, beschwor Bilder auf die in seinem innersten tief versteckt waren und Emotionen wach riefen, die er sich fortgewünscht hätte. Der seelische Schmerz wog dem körperlichen gleichauf, er hatte sich gewünscht dass man irgendwann dagegen abstumpfen würde, doch das tat man nicht. Nicht mal entfernt. Unkontrolliert rollte er über den Boden, schlug um sich, traf irgendwas, spürte wie er selbst getroffen wurde. Planlos steuerte er in seinem Schmerz weg von dem weiteren Verursacher von Gefühlen, doch konnte er dem eigentlichen Schmerz nicht entkommen.

Der Sith Executor krümmte sich vor Schmerzen, der ihn nun nicht mehr losließ. Dieser Schmerz ging bis in die letzte Faser, und er fühlte wie sich seine Haut langsam abschälte, und verbrannte. Die Blitze verunstalteten ihn, und der Einsatz der Macht ließ seine Knochen unter dem Druck des Geistes zerbersten. Sein Brustkorb war zertrümmert, und seine Lungen füllten sich mit Blut. Jeder einzelne Knochen wurde von dem Geist zertrümmert. Der Schmerz fraß sich durch jede Faser, durch jeden seiner Gedanken und verformte ihn. Er fraß sich soweit vor, dass er erneut befürchtete die Besinnung zu verlieren. Doch genauso plötzlich wie er angefangen hatte, stoppte dieser Schmerz. Erneut erfüllte ihn ein heißer Schmerz, durchzuckte ihn vollkommen. Er schüttelte ihn durch, lies ihn nicht mehr los, packte ihn und trieb ihm den letzten Rest aus dem Körper. Er schrie, wie er noch nie geschrien hatte. Seine Augen wölbten sich nach innen, seine Zunge wurde schwer und seine Stimmbänder rau. Der Schmerz war noch immer da, doch kämpfte er dagegen an. Er kämpfte, weil sein Willen keinen anderen Weg zuließ, kämpfte auch weil er diesen Dauerzustand beenden wollte. Die weit aufgerissenen Augen suchten erneut, fanden nichts und realisierten ein weiteres Mal die Hilflosigkeit, in der er sich befand. Er konnte nichts tun, es hatte alles keinen Effekt. Die Wut staute sich in seinem Inneren, suchte einen Weg hinaus, hinaus bevor er ausrasten würde, in dieser undurchdringlichen Finsternis. Er riss den Kopf nach hinten und ein Schrei entfuhr seiner Kehle, der den gesamten Schmerz, die gesamte Hilflosigkeit und das Grauen beinhaltete. Ein Schrei, der in seinen eigenen Ohren gellte und widerhallte, bis seine Stimme versagte, und erneute Versuche nur in wimmernden, teilweise unverständlichen, gutturalen Geräuschen endete. Der eisenhaltige Geschmack des Blutes seinen Geschmacksknospen machte ihm gewahr, dass er sich nicht nur einmal auf die Zunge gebissen hatte. Darth Draconis wandte sich im Schmerz, es fühlte sich an als ob seine Schädeldecke platzen würde, um ihm endlich die letzte Ruhe zu gewähren, was sie jedoch nicht tat. Mittlerweile war er ein lebendes Wrack. Jeder Knochen zertrümmert, die inneren Organe tödlich verletzt, sein Herz förmlich verbrannt. So’kars Gefühlswelt war nur noch ein Meer aus Schmerz und Pein. Es drehte sich plötzlich alles in seinem Kopf, der Schmerz da drin wurde nur noch stärker und pulsierte hemmungslos in seinen Nervenbahnen. Doch er fühlte bereits eine Veränderung, fühlte wie er kurz davor war endlich loszulassen, all dem hier zu entfliehen. In jenem Augenblick wurden seine Augen schmerzerfüllt, die Zunge trocken, den Rachen verstopft fühlend vor Schmerz, die Brust gepresst, das Blut gefroren, das Fleisch verfallen, das Herz durchbohrt. Sein gesamtes Blickfeld erstrahlte plötzlich in gleißend hellem Licht. So hell, dass es alles, ihn eingeschlossen verschluckte und völlig erfüllte, so hell, dass es blendete und Dunkelheit gebar. Dann... Stille.


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Bastion
Orden der Sith Hangar Vor der J-Typ Diplomatenbarke "Doashim" Sysko Bael und Haelos Vulc [NPCs]
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Die dunkle Seite der Macht war der Pfad für all diejenigen, die keine Risiken scheuten und sich über alle Hindernisse hinwegsetzten, um ihre Ziele zu erreichen. Sie war die zersetzende Kraft, die den Nährboden für Neues schaffte. Stillstand bedeutete Tod und nur Fortschritt konnte der Weg in die Zukunft sein. Doch um auf diesem Pfad wandeln zu können, musste man auch Opfer bringen. Viele Opfer. Die einen opferten ihre seelische Unschuld, andere opferten Körperteile. Andere wiederum opferten ihre Familie und auf den Weg zur Macht zu gelangen. Sysko Bael hatte alle diese Opfer gebracht. Der Umbaraner hatte seine Familie in den sicheren Tod geschickt, als er ihre Verstrickungen zum Widerstand preisgegeben hatte, für ein Gnadenticket in den Sith Orden. Er hatte eine Hand geopfert, als er seinen Herrn und Meister enttäuscht hatte und er hatte eben jenen Meister geopfert, um einen Gefallen bei einem deutlich stärkeren Sith zu erhalten. Verrat war der Weg der Sith. Doch Darth Malevolos hatte anderen Schülern den Vorzug gegeben. „Wenn du deinen alten Meister verräts, was hält dich davon ab mich zu verraten?“ hatte er ihm entgegen gefaucht. Er würde sich beweisen müssen. Er musste das Vertrauen des Cathar wiedergewinnen. Sein Partner wollte ihm helfen. So etwas wie Zuneigung unter den Sith, das war undenkbar. Zumindest für viele. Er jedoch hatte festgestellt, dass Stärke und Macht Gleichgesinnte anzog. Ein Kampf um die Oberherrschaft, Dominanz, egal ob zwischenmenschlich oder zwischen den Laken.

„Gleich hab‘ ichs“ flüsterte Haelos Vulc, der Em‘liy, den er seinen Liebsten nannte. Zumindest nicht vor den anderen Jüngern, jedoch in ihren privaten Momenten. Der Nichtmensch war in seinem vorherigen Leben ein Krimineller gewesen. Zumindest nach imperialer Lesart. Für Sysko war er ein begnadeter Slicer und Halunke der Herzen.

Als die Luke der Diplomatenbarke vom J-Typ entsicherte und die Laderampe herunterfuhr, atmete der Umbaraner kaum hörbar aus. Sein Griff um die Vibroklinge unter seiner Kutte verstärkte sich, seine auch so schon fahle Haut wurde an seinen Knöcheln bei dieser Bewegung noch weißer.

„Wenn wir das hinter uns haben, gönnen wir uns was. Nur wir zwei.“ entgegnete Sysko mit einem Zwinkern. Ihr Auftrag sollte einfach sein. Den Thermaldetonator mit Fernzündung in dem Schiff versteckt platzieren, verschwinden und darauf warten, dass die Zielperson das Schiff betrat. Der Rest war Physik und Chemie. Je nachdem auch Biologie, abhängig davon wie viel übrigblieb.

„Wenn.“ Entgegnete Haelos lakonisch. Er hatte ihm zwar zugestimmt zu helfen, doch hatte er auch seine Bedenken geäußert. Er hatte als Waffe nur eine Hydrospanner dabei. Als Jünger war es eigentlich verboten Waffen mitzuführen, das hätte er bei einer Kontrolle gerade so erklären können.


„Und überhaupt, wer ist der Kerl überhaupt?“


„Egal. Wir haben den Auftrag bekommen, wir führen ihn aus. Je weniger wir nachfragen, desto besser.“


„Möge die Macht uns gut dienen.“ entgegnete Haelos noch, bevor er die Tür gänzlich öffnen ließ. Sie rechneten mit niemandem. Ihren Informationen nach, sollte hier niemand sein.

[„Willkommen! Mein Name ist F4-ST, Meister Draconis wird sich sicher über ihren Besuch freuen. Allerdings ist er zurzeit nicht da, kann ich ihm was ausrichten?“]

Wie vom Blitz getroffen verharrten die beiden Sith Jünger und wechselten vielsagende Blicke. Was bei den sieben corellianischen Höllen sollte das und was sollte dieser Droide? Gerade als Sysko ausholen wollte um den Droiden anzugreifen, hielt ihn Haelos am Arm fest.

„Wir sind hier um…“ setzte der Em’liy an, kam jedoch nicht weit, weil ihn Sysko anstieß. Aus einem der Räume des Schiffes hörten sie etwas. Sie waren nicht alleine. Verdammt. Es würde Zeugen geben. Zeugen waren schlecht. Zeugen durften nicht überleben.


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Orden der Sith Hangar Vor der J-Typ Diplomatenbarke "Doashim" Niphira Minora und F4-ST [NPC] , Sysko Bael und Haelos Vulc [NPCs]
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??? :: ??? :: ???

Ein grelles, blendendes weißes Licht erfüllte den Geist des Sith Executors. Die Stille war eine willkommene Abwechslung zu dem Stakkato der Schmerzen und Schreie, die er geradewegs durchlebt hatte. Diese Erfahrung erschien ihm vertraut, als habe er sie bereits mehr als einmal durchlebt. Eine wohlige Wärme empfing ihn, füllte ihn aus. Eine Wärme, die er gefühlt seit einer Ewigkeit nicht mehr gespürt hatte. Eine Wärme, die ihm so entfernt und vertraut er schien, als stamme sie aus einem anderen Leben, vor den Sith, vor dem Schmerz, vor all der Grausamkeit, die er anderen angetan hatte, die aber auch ihm widerfahren war. ER hatte gekämpft. Er hatte sich abgesichert. Doch es war anscheinend zuviel gewesen, es war wohl der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hatte. Nichts würde er hinterlassen, kein Vermächtnis, keine Nachkommen, keine neue Ordnung. Es war ein schmerzhaftes Erlebnis gewesen und doch waren die letzten Momente einem langsamen Einschlafen gleich. Doch nicht alles geschieht so, wie man es denkt. Gibt es etwas danach? Einen Moment bevor er dachte dass er desintegrieren würde, blendete ihn ein weißes Licht. Hier traf er IHN.

„Was ... was ist passiert?“ Die eigene Stimme klang hohl und fern.

„Du bist gestorben.“
Es gab wohl keinen Grund mehr die Worte schönzureden.

Ich war abgesichert, ich hatte die Bannsiegel genau so gelegt, wie es im Holocron vorgeschrieben war...“ begann der Sith mit vor Wut bebender Stimme zwischen seinen Zähnen hervorzupressen.

„Nichts hattest du.“

Eine ungewöhnliche Stille machte sich breit als die hallende Stimme verklang.


Ich bin also tot?“


„Ja. Denk nicht weiter darüber nach. Es passiert jedem.“


Erst jetzt bemerkte der frisch gebackene Tote dass er sich umschauen konnte. Es war ihm vorher nicht aufgefallen, weil um ihn herum nur ewiges Weiß herrschte. Bis auf ihn und dieses leuchtende Wesen vor ihm. Ein Wesen welches aus purer Energie zu bestehen schien. Doch auch hinter diesem Wesen schien nichts und doch etwas zu sein.


Ist das hier ... so etwas wie das Leben danach?“


„Nun ... so in etwa.“


„Dann bist du... so etwas wie ein Gott? Ein Schöpfer? Bist du die Macht?“


„Ja. Das kommt dem am nächsten. Ich habe mehr als zweiundsiebzig Namen, nenne mich einfach Typhojem.“

Der linshändische Gott der Sith Spezies? Die Energie, die sich einst Darth Draconis nannte, verstand nicht und wusste doch, dass weitere Fragen keine Antwort finden würden. Er hatte ein Déjà Vu, es kam ihm alles so furchtbar vertraut vor.

Was geschieht jetzt mit mir? Was wird aus mir?“

„Schhhh... Woyunoks. So im Leben, so auch im Tode. Immer nur um das Ich bemüht.“

Der Sith blickte das glühende Wesen mit Faszination an: ES war so hell, dass es blendete. ES war so hell, dass es in den Augen brannte. Konnte man noch von Augen sprechen? Der Sith hätte mit den Schultern gezuckt. Er hatte nie gewusst wie er sich die Existenz danach vorstellen sollte, wenn es eine geben würde. So zumindest, hatte er es sich nicht vorgestellt.

Richtig. Also ... was passiert nun mit mir? Fahre ich in die sieben corellianischen Höllen hinab, ins Chaos, oder in ein Paradies?“

„Nichts von beidem. Du wirst reinkarniert.“

Ah... also lagen sowohl die Jedi als auch die Sith falsch.“ Eine ziemlich trockene Feststellung wenn man bedachte dass er selbst letzteres darstellte und seine gesamte Existenz diesem Zweck hingegeben hatte.

„Es gibt kein richtig oder falsch. Jeder hat auf seine Art und Weise recht. Folge mir.“

Um sie herum materialisierte sich ein Tempel. Er kannte die Architektur, er hatte genau diese Bauweise bereits auf Korriban und Ziost gesehen. Doch diese war doch anders. Sie war blendend weiß. Marmor, weißer Stein, blendend und steril. Beide schritten durch die endlose Leere. Der Sith konnte keine wirklichen Details aussmachen, nur eine Sillouette die in etwa drei Meter groß war. Stumm schritten sie durch die Endlosigkeit, hier spielte Zeit wohl keine Rolle mehr. Schließlich ergriff der ungeduldige Sith das Wort.

Wohin gehen wir?“

„Nirgendwo hin. Ich mag nur Spaziergänge.“

Sollte er sich aufregen? Würde es einen Unterschied machen ob er es tat oder es sein lies? Er hatte sich die Gottheit der Spezies, welche die Dunkelheit anbete, gänzlich anders vorgestellt. Zorniger. Rachsüchtiger. Ein tobender Malstrom der Negativität. Nichts dergleichen.

“Wozu dann all das? Ich werde als Blanko wiedergeboren, als Säugling ohne Erinnerungen. All meine Taten und all mein Leid waren also umsonst?“

„Nicht ganz ...“ begann ES geheimnisvoll „Du besitzt das Wissen und Können all deiner vergangenen Leben.“

Plötzlich blieb die Gestakt, die behauptete Typhojem zu sein, stehen und packte den Sith an den Schultern. Es waren zwei glühende Arme, lang und sehnig, doch konnte der Sith auch hier keine weiteren Details ausmachen.

„Deine Seele ist atemberaubend. Sie ist so groß und gigantisch dass du es nicht erfassen kannst. Eure Gehirne können nur einen kleinen Teil dessen fassen, was ihr wart und seid. Es ist so als würdest du einen Finger in ein Glas Wasser stecken um zu fühlen ob es warm oder kalt ist. Du nimmst den Finger aus dem Gefäß raus und ziehst daraus deine Schlüsse. “

Der Sith war wie vom Donner gerührt. Er war paralyziert und wusste nicht was er tun sollte. Diese Information zu verarbeiten war ihm schwer gefallen, doch konnte er sich auf das kommende noch weniger einen Reim machen.

„Du warst die letzten circa 36 Jahre ein Mensch. Du hast noch lange nicht das Maximum erreicht und wenn wir hier noch länger weitersprechen würden, würdest du anfangen dich an Einzelheiten vergangener Leben zu erinnern. Es würde keinen Sinn machen das zwischen jedem Leben zu machen.“

Wie oft wurde ich also wiedergeboren?“

„Sehr oft. Dieses Mal schicke ich dich ins Jahr 384 vor der Gründung des Imperiums in dem du gelebt hast. Du wirst ein Rodianer.“

Du schickst mich in der Zeit zurück?“

„Zeit, existiert nur in eurem Universum.“

Es war unglaublich. War das ein Traum? Es musste einer sein, das hier konnte nicht wirklich geschehen. Doch was, war hier und überhaupt diese Realitität von der alle sprachen?


Was bist du?“

„Oh natürlich, diese Frage musste ja wie jedes Mal kommen. Ich komme irgendwoher wo es noch irgendwelche anderen gibt wie mich und ich weiß dass du dann wissen willst wie es da so ist. Doch so läuft es nicht. Du würdest es nicht verstehen.“

“Okay...“ begann der Sith der von Selbstzweifeln zerfressen wurde. ... aber wenn das möglich ist, heißt es dann ich könnte... mir selbst begegnet sein?“

„Natürlich. Es passiert ständig.“

Und wozu?

Da blitzten die Augen des Wesens auf, zwei glühende Sonnen die seinen Blick bannten und nicht mehr losließen. Er musste hinschauen auch wenn er geblendet wurde. Er spürte wie es brannte, wie es weh tat in diese beiden Augen zu sehen.

„Du fragst mich nach dem Sinn des Lebens? Ich sage ihn dir. Ich habe dieses ganze Universum nur geschaffen, damit du reifst.“

“Mit du meinst du wohl das intelligente Leben im Universum?“

„Nein. Nur dich.“

“Nur mich? Was ist... denn mit allen anderen?“

„Es gibt keine anderen. Nur dich.“

“Ich bin also jeder?“

„Langsam verstehst du es.“

“Ich bin Darth Arthious gewesen?“

„Ja und die Millionen die er getötet hat“

Vor ihnen materialisierten sich, wie aus Wolken heraus, Eindrücke aus dem Leben des längst verstorbenen Imperators des Galaktischen Imperiums. Machtblitze, der gemeinsame Kampf der Sith und Jedi gegen Luzi-Sat, sein Thronraum. alles.


“Ich bin derjenige der das Lichtschwert erfunden hat?“

„Ja und jeder, der es geschwungen hat und der durch diese Waffe gefallen ist und fallen wird.“

Ein allzubekanntes "Snapp-hiss" ertönte irgendwo mit einem Echo, gefolgt von dem bekannten Brummen.


“Ich bin der, der aus der ersten Ursuppe geschwommen ist?“

„Ja, auch der. Das war eine Geschichte für sich, Woyunoks

Stille.

„Jedes Mal wenn du jemandem Schmerzen zugefügt hast, tatest du es auch dir an. Jedes Mal wenn du jemandem etwas Gutes getan hast, hast du es auch dir angetan.“

Und das war nicht viel, das wussten beide nur zu gut.

“Doch wozu all das? Wozu?“ Er wollte es wissen, auch wenn er es womöglich gleich vergessen haben würde.

„Weil du eines Tages wie ich sein wirst.“

“Also bin ich ein Gott?“

„Nein. Du bist derzeit nur ein Fötus. Du wächst. “

“Also ist das gesamte Universum...“

„Ein Ei.“

Während das leuchtende Wesen diese Worte sprach, zerfiel alles um ihnen herum. Es destabilisierte, dematerialisierte und degenerierte bis es zu einem schwarzen Nebel wurde. Als nächstes schien es als reise er durch einen grauen Hyperraum der alles um sich herum einsog und auf eine Reise schickte. War das der Weg den er schon so oft gegangen war und ihn wieder vergessen hatte?
Ein neues blendendes Licht erschien, doch schien alles merkwürdig verzerrt. Er hatte das Gefühl er würde in etwas waten, nein viel mehr in irgendeiner Flüßigkeit schwimmen. War das die Fruchtblase? Wenn dem so war, wieso führte der Schlauch dann in seinen Mund? Er biss vorsichtig drauf, doch fühlte es sich eher wie Gummi an. Die Augen leicht geöffnet, bemerkte er, dass etwas nicht stimmte. Er führte die Hand in Reichweite seiner Augen. Sie war weiß und überhaupt nicht säuglingsähnlich.


Willkommen zurück, Lord Draconis. Wir sind gespannt darauf zu erfahren, was ihr gesehen habt.“

Für seine Ohren verzerrte Worte die er erst nach mehreren Augenblicken einen Sinn hatten. Oder auch nicht. Zumindest wusste er, dass er kein Fötus war und schon gar kein Rodianer. War es also doch nur Einbildung gewesen? Er wusste es nicht. Alles was er jetzt wollte, war schlafen. Nur schlafen.


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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Hangar - Einer der Salons der Doashim - Niphira]


Niphira ging die Bewegungen weiter durch. Sie versuchte ihre Mitte zu finden. Ihr innerstes. Ihr Sein. Sie fokussierte sich auf Atmung, Kontrolle. Am Ende verstand Niphira den Sinn der ganzen Emotionen nicht. Emotionen hatten im Kopf gewisser Leute nur Nachteile aus ihrer Sicht. Man musste seine Mitte finden. Wer sich von seiner Wut blenden ließ lief Gefahr nur in die Klinge eines ausgeglichenen Gegners zu rennen. Niphiras Einstellung, ihr Ziel, war eigentlich gewesen diese Balance zu suchen. Hier in diesem Tempel gab es das aber nicht. Zu viele Dinge die einen ablenkten. Der Tempel war zu sehr angefüllt von unkontrolliertem Hass. Hass der bremste. Zorn der den Fokus benebelte. Niphira fing an immer schneller in ihren Bewegungen zu werden. Seit sie klein war hatte die Jüngerin diese Übungen erlernt. Sie zur Perfektion einstudiert. Und doch war sie ohne Schwert nicht wirklich so talentiert wie es mit einer Klinge der Fall gewesen wäre. Ihr Fokus lag weiter auf Tempo. Lag darauf konzentriert zu bleiben, jedoch dennoch ihren Geist zu befreien. Selbst jetzt noch tauchten die Bilder vor ihrem inneren Auge auf. Ihr Versagen. Die Schmerzen. Die Aufgabe. Es war nahezu unmöglich für sie geworden sich mit dem Gedanken anzufreunden so jähzornig wie diese Wesen hier zu werden. Sie glaubten der Hass würde diese Halbgötter davon abhalten mehr zu werden. Auf der anderen Seite war es wohl besser so. Am Ende wusste Niphira alleine schon nicht, was sie überhaupt von ihrem Meister denken sollte. Er war am Anfang fast sympathisch gewesen. Regelrecht bewundernswert. Allerdings war er auch scheinbar Blind für alles was ihn nicht selbst betraf. Eine Schwäche die jemandem mit ihrer Ausbildung niemals passieren dürfen. Die Verzweiflung die sie in der Bibliothek verspürt hatte war vermutlich irgendeine Fähigkeit der Macht gewesen, eine die Niphira nicht kannte und laut den Geschichten ihrer Mutter auf ewig für sie verschlossen bleiben würde. Ihre Mutter hatte ihr mal gesagt, dass gerade Niphira gemessen an den Standards der Machtempfänger quasi unbegabt war. Aber stimmte das? Nie hatte Hiteda ihrer Tochter dabei in die Augen sehen können. Als wäre Niphira ein Monster. Irgendjemand hatte mal Behauptet die Jedi hätte spüren können, welcher Pfad die Macht vorher bestimmt hatte. Aber war das wahr? Am Ende hatte Niphira keine Ahnung. Sie wusste ja nicht einmal, wer ihr Vater war. Vater… Tatsächlich war Greth immer der einzige gewesen, bei dem es sich richtig angefühlt hatte ihn als Vater zu betrachten. Hier in diesem Schiff wurde es irgendwie leichter für Niphira sich zu beruhigen. Es wirkte ein wenig so als würde man ihr schwere Gewichte und Ketten von der Seele nehmen. Immer mehr konnte sie sich auf das Gleichgewicht fokussieren. Nun hieß es also zu testen wie gut ihr Fokus. Ihr Gleichgewicht wäre. Langsam ging Niphira in ihre Ausgangsposition zurück. Sie wollte etwas ausprobieren. Etwas dass sie in ihrer Heimat häufiger versucht, aber nie geschafft hatte. Greths Aussagen nach wäre es Balance in Perfektion. Aber war sie das? Niphira musste sich konzentrieren. Durfte sich nicht ablenken lassen. Sie würde volle Konzentration brauchen. Und wenn sie jetzt die Ruhe nicht ausnutzen würde, dann würde sie ihre Chance erst in unbestimmter Zeit wieder haben. Niphira ging in den Handstand und atmete tiefdurch. Langsam öffnete sie ihre Beine. So weit war es noch leicht. Alleine so weit hatte es sie damals Jahre des Trainings abgerungen. Der schwerste Aspekt käme aber jetzt erst. Langsam, konzentriert verlagerte sie ihr Gewicht auf einen Arm. Atmung kontrollieren. Konzentration. Vorsichtig hob Niphira die leere Hand vom Boden. Nur nicht den Fokus verlieren. Ruhig bleiben. Sie hörte wie die Rampe sich öffnete. War ihr Herr wieder da? Fast hatte Niphira das Gleichgewicht verloren. Wenn er etwas wollte würde sie es wohl oder übel bald erfahren. Fokus. Sie schaffte es die Balance wieder zu finden, bis der Droide zu hören war. Er sprach. Aber die Worte… Es war nicht ihr Herr. Es war wer Fremdes. Ruhig atmend versuchte Niphira sich weiter zu konzentrieren, aber ab Ende schaffte sie es nicht mehr. Zu viele Informationen auf einmal. Darth Draconis? Eindringlinge? Wie viele? Einer? Mehr? Nach und nach verlor Niphira den Fokus und kippte zur Seite gegen einen der Tische, was einen unheimlichen Lärm verursachte.

“Mist…”

Fluchte sie leise. Ihre Gedanken fingen an zu kreisen. Sie stand im Widerspruch mit sich selbst. Früher wäre sie einfach los gestürmt und hätte gefragt was los sei. Aber nun? Was wenn sie versagte? Was wenn sie wieder etwas falsch machte? Langsam ging sie von der Tür weg. Versuchte sich zu verstecken. Aber hier waren nur ein paar Tische und Stühle. Ein Schrank. Das wars. Nichts was hilfreich wäre. Was war das Ziel der Fremden? So vieles in ihr stand im Konflikt mit dem was sie dachte. Wer sie war, und wer sie glaubte zu sein. Ihr Blick wanderte in dem Salon umher. Nichts. Hier war nichts! Die Angst stieg in ihrem Geist hoch. Sie konnte nicht. Sie war zu schwach. Am Ende machte sie sich selbst immer verrückter. Angst. Da war so viel was schief gehen könnte. So vieles was Niphira falsch machen könnte. Ängstlich schloss sie die Augen. Vielleicht waren es ja Freunde ihres Herren? Aber selbst das wäre für Niphira gerade alles andere als gut! Was wenn sie genauso mit ihr umgingen. Sie war nichts. Sie konnte nichts. Aber es ging nicht. Sie presste sich gegen die Wand. Ihr Mund war trocken. Es durfte nicht passieren. Sie sollten gehen. Immer wieder versuchte Niphira ihre Augen zu schließen, ihre Atmung zu kontrollieren, aber die Panik stieg dennoch weiter an. Was wenn jemand hier rein kam? Nervös und zittrig ging Niphira zu der Tür und drückte ihr Ohr daran in der Hoffnung etwas zu hören. Hoffte, wer auch immer hier eingedrungen war, belauschen zu können. Vielleicht könnte Niphira so etwas über ihren Herren in Erfahrung bringen? War es ein Sith? Ein Lord? Ein Executor? Jemand noch mächtigeres? Was würde wohl passieren? Gebannt wartete Niphira ab, ob sich jemand zu Wort melden würde.


[Bastion - Center - Sith-Tempel - Hangar - Einer der Salons der Doashim - Niphira, [NPCs>] F4-ST, Sysko Bael, Vulc [NPCs<]
 
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Bastion
Orden der Sith Hangar J-Typ Diplomatenbarke "Doashim" Niphira Minora und F4-ST [NPC] , Sysko Bael und Haelos Vulc [NPCs]
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Die Nachricht, dass sich noch jemand an Bord befand, gefiel dem Duo überhaupt nicht. Die Instruktionen des Cathar Sith waren eindeutig gewesen. Das Paket mit dem Thermaldetonator platzieren und verschwinden. Zeugen durfte und sollte es keine geben. Jetzt gab es aber diesen Droiden. Ein Eingriff in dessen Speicherbank wäre nachvollziehbar, zumindest für einen geübten Slicer. Was für eine Person sie hier mit diesem besonderen Geschenk ausstatteten wusste er nicht, doch machte es ihn nervös, dass überhaupt die Möglichkeit bestand, dass ihnen jemand auf die Schliche kommen könnte. Sysko währenddessen begann, langsam aber sicher, mit dem Dolch von seiner weiten Kutte verdeckt, die einzelnen Räume abzugehen. Dem Droiden missfiel scheinbar, dass seine Frage zum einen nicht beantwortet wurde und zum anderen, dass einer dieser beiden Jünger begann in dem Schiff seines Herren und Meisters sich Zugang zu wohlmöglich privaten Bereichen verschaffte. Er kannte seinen Herren und Meister noch nicht lange, doch wusste er, dass im Laderaum eine große Anzahl Kisten mit allerhand Gegenständen standen, die dem Droiden nichts sagten. Er konnte mit stählernen Schwertern, Pyramiden und wer weiß was er da noch gesehen hatte nicht viel anfangen.

[„Entschuldigen Sie diesen alten Droiden, aber ich glaube, ich habe sie nicht richtig verstanden.“] begann der Droide, leicht nach vorne gebeugt, den Kopf leicht zur Seite geneigt. Wenn es sich hier um ein Lebewesen gehandelt hätte, hätte man vermuten können, dass dies ein aggressiv zuvorkommendes Verhalten sein könnte.

„Ich sagte, wir sind hier um ein Paket für euren Herren und Meister abzugeben.“

[„Oh, um was handelt es sich? Ich werde das Lord Draconis umgehend überreichen.“]

F4-ST machte einen Schritt vorwärts, beugte sich noch weiter vor und besah sich die Tasche aus der Nähe.


[„Diese kleine Tasche? Beim Erschaffer, gleich zwei Personen loszuschicken, das wäre doch nicht nööö“]

Weiter kam F4-ST nicht, denn ein Hydrospanner ließ ihn zucken und wirklich herzzerreißende Geräusche für einen Droiden von sich geben. Vulc hatte die Fragen satt und spürte, wie der Pilotendroide immer weiter ihre Lügen, einer Zwiebel gleich, Schicht um Schicht abtrug. Jetzt hieß es sich zu beeilen. Sie mussten den Thermaldetonator gut verstecken.


„Hast du was gefunden?“

„Nein, bisher noch nicht.“


Sie waren aufgeflogen, anders konnte er es nicht beschreiben. Wenn dieser „Lord Draconis“ zurückkehren und seinen Droiden in der Verfassung vorfinden würde, wäre klar, dass etwas am Schiff manipuliert worden war. Sie konnten nur darauf hoffen den Thermaldetonator klug zu platzieren und zu zünden bevor der Sith verstanden haben würde, was passiert war.

„Wer auch immer du bist, komm raus! Wir werden dich sonst finden und das wird dir nicht gefallen!“ rief der Umbaraner. Haelos Vulc verdrehte die Augen ob des Verhaltens seines Partners, doch blieb ihnen keine Zeit das auszudiskutieren. Wer weiß schon, wann der Kerl zurückkam? Sie mussten jeden Zeugen beseitigen, den Thermaldetonator platzieren und dann verschwinden.


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Bastion
Orden der Sith Hangar J-Typ Diplomatenbarke "Doashim" Niphira Minora und F4-ST [NPC] , Sysko Bael und Haelos Vulc [NPCs]
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