Bastion

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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Pyramide der Hexer :: Ritualraum :: Darth Draconis und Hexer

Dem Licht folgte die Dunkelheit. Die Ambivalenz zwischen Licht und Dunkelheit und der Wahrnehmung als solche. So kann ein Licht, welches hell strahlt einem die Sicht rauben und so dennoch nur die Dunkelheit erblicken lassen und in den Abgrund führen. Er flüchtete sich in die entferntesten Winkel seines Geistes und versuchte sich durch Rekapitulationen der Werke die er gelesen und in seinem Geist gespeichert hatte zu rezitieren.
Doch alles half nicht, er spürte immer mehr, wie die bedeutungslose Langeweile, das Erstarren und Abwarten, dieser unlogische Stillstand an seinem Seelenheil nagte. Es machte ihn wahnsinnig zu wissen, dass er nichts wusste, zu hoffen, dass es bald ein Ende nehmen würde obwohl kein Ende in Sicht war. Er verlebte ungeahnte Zeit in dieser Larvenexistenz. Es kam unerwartet, doch plötzlich vernahm er ein Geräusch. Es hörte sich an als ob jemand schwer atmen würde. Er musste diese Chance, auch wenn er nicht wusste wie es dazu kam, nutzen. Es war seine erste Hoffnung seitdem er in diesem dunklen Seelengefängnis geistig vermoderte.


Wo bin ich?“
In Sicherheit


In Sicherheit wovor?
Vor dir selbst.“


Warum?“
Weil du mein bist.“


Ein Lachen aus der tiefsten der sieben corellianischen Höllen erfüllte den glatten, kalten Raum, bevor sich die Manifestation wieder verabschiedete, so dachte der Prüfling zumindest. Er war sich nicht einmal mehr sicher, ob es nicht vielleicht sein eigener Wahnsinn und Hunger war, der ihm diese Schreckgespenster vorspielte um ihn in Sicherheit zu wiegen. Er wiegte sich vor und zurück, versuchte irgendwie in Bewegung zu bleiben um nicht in eine lähmende Lethargie zu verfallen. Er musste sich beschäftigen. So stand er auf, versuchte sich strecken, während der Schmerz in seinem Kopf zunahm. Jede Bewegung kostete ihn Schmerz, jede noch so kleine Bewegung. Dann, endlich, hob sich der Vorhang vor seinem inneren Auge. Es war nur ein Albtraum gewesen. Zumindest hoffte er das.
Kälte. Das war das erste was er spürte als er wieder zu Bewusstsein kam. Der Boden auf dem er lag war kalt, die Luft die er atmete war kalt, selbst das Gefühl in seinem Körper, kalt. Er hob den Kopf und wäre am liebsten wieder zurückgesunken als der dröhnende Schmerz seinen Kopf wie das Bombardement eines Sternzerstörers erfüllte. Seine Schläfen pulsierten in mehreren Wellen des Schmerzes, doch die Ursache dafür konnte er nicht genau sagen.Seine Beine fühlten sich schwer an, matt, erschlafft. Nach mehreren Versuchen erst schaffe er es sich aufzusetzen, mit den Armen auf dem Boden abgestützt um die nötige Stabilität zu erreichen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass er seine Augen nicht geöffnet hatte. Langsam, beinahe schreckhaft tat er dies, rechnete mit dem Licht welches sich in seine Nervenbahnen bohren und weiteren Schmerz verursachen würde. Er blinzelte. Seine Augen waren geöffnet, doch stellte dies keinen Unterschied zum vorherigen Zustand dar. Beinahe aus Reflex griff Darth Draconis in die Macht hinaus, doch er fühlte nichts. Er setzte sich, trotz der dabei entflammenden Schmerzen, in einer Lauerstellung auf. Einem Tier gleich welches man an die Wand gedrängt hatte, rechnete er nun mit Gefahren aus allen Richtungen, doch es kam nichts.


„Ah, erneut wünsche ich euch ein „Willkommen“, Lord Draconis. Es wäre wünschenswert, wenn es diesmal von längerer Dauer wäre.“

Die ihm bekannte Stimme des namenlosen Nagai breitete sich hinter seiner Stirn wie ein Teppich aus Schmerzen aus. Wie Öl glitt dieser Aal in der Haut eines Nichtmenschen mit seinen Worten über seinen Geduldsfaden, ätzte Faser um Faser lose, bis der Faden reißen würde.


„Würdet ihr euch nun erbarmen und uns armen Geduldigen offenbaren, was ihr mit eurem dritten Auge gesehen habt?“

„Die Zukunft. Die Vergangenheit. Die Gegenwart. Alles ist eins.“ antwortete ihm der Sith Executor kryptisch. Darth Draconis verspürte nicht gerade Lust dem Nagai seine Erkenntnisse zu unterbreiten. Vor allem nicht, wenn er noch nicht unterscheiden konnte was Wahrheit und was Illusion gewesen war, was Licht und was Schatten beinhaltete.

„Wirklich erleuchtend. Vielleicht noch ein wenig mehr?“

„Die ewige Wiederkehr und die Vereinigung von Gegensätzen wie hell und dunkel oder aktiv undpassiv. Die sich in den Schwanz beißende Schlange. Es ist alles wahr.“

Der Nagai begann auf und ab zu gehen. Eine Augenbraue hob sich, musterte den vor ihm knieenden Sith und nickte langsam. Obwohl diese Antwort für einen Außenstehenden genauso kryptisch klingen mochte, schien sie für den Hexer einen Mehrwert zu haben, die sie von der vorherigen Antwort unterschied.

„Ihr werdet Gelegenheit haben euch weitere Gedanken über eure Vision zu machen. Jeder Initiat sieht etwas anderes, doch was man sieht ist der erste Weg in eine neue Welt. Vergesst das nicht.“ begann der Nagai mit erhobenem Zeigefinger zu referieren. „Der Prozess der Erleuchtung ist mit dem Sterben vergleichbar. Manche wundern sich, wieso es nicht mehr Erleuchtete gibt. Sie alle fürchten den Tod.“

Nun blieb der Nagai stehen und musterte erneut den auf dem Boden sitzenden Sith, bevor er seufzte und mit einer Handbewegung den Dienern, die sich wie Schatten aus den Wänden lösten, etwas signalisierte. Diese stürmten geradezu daraufhin los und legten dem Sith ein Bündel vor die Füße.

„Ich muss leider gestehen, ihr habt euch bewiesen. Darth Draconis, von nun an seid ihr ein Novize der Pyramide der Hexer. Gratulation.“

Die Blasiertheit, mit der der Nagai die Worte aussprach triefte geradezu vor Schmerz ihn in diesen exklusiven Teil des Sith Ordens Einlass zu gewähren. Doch er war nur williges Werkzeug ganz anderer Mächte. Dem Willen dieser Mächte widersprach der Nagai nicht, doch helfen würde er ihm auch nicht wirklich.

„Merkt euch Draconis: Magische Fähigkeiten der dunklen Seite sind im Prinzip die Fähigkeit bewusst das Unbewusste zu nutzen. Denkt darüber nach. Ein Mitglied der Pyramide wird euch kontaktieren, sobald ihr bereit für eure nächste Aufgabe seid.“


Welche Rechten und Pflichten das umfasste, welche Zugänge er nun erhielt, das band ihm der Nagai nicht auf die Nase. Er kannte ja nicht einmal dessen Namen. Stattdessen verließen ihn alle Gestalten, die dem Ritual beigewohnt hatten, sodass der Sith, neu getauft in den Rang eines Novizen dieses altehrwürdigen Teils des Sith Ordens, alleine zurückblieb. Lange saß er so da, ehe er es wagte sich vollkommen aufzurichten, langsam konzentriert und darauf bedacht so wenig wie möglich dem Schmerz in seinem Kopf einen Grund zu geben loszuschlagen. Bei jedem noch so kleinen Geräusch, wollte er zuschlagen, treten, sich mit aller Macht die ihm geblieben war wehren. Er spürte, wie die ausgeatmete Luft aufstieg, stellte sich vor wie sie als Atemwolken aufsteigen würde. Die allumfassende Kälte des Raumes hatte ihn immer noch im Griff. Er fühlte sich nackt, obwohl er angezogen war.
Er hatte das Gefühl dass ein Tag vergangen war. Mühsam bahnte sich seine Hand ihren Weg zu seinem Gesicht, fühlte die Bartstoppeln die nun sein Gesicht durchzogen. Er spürte eine unglaubliche Wut über seine Hilflosigkeit, einen Zorn darüber, dass alles was er für echt gehalten hatte, nichts war. Oder war dies ein nur Traum, und in Wirklichkeit existierte er noch in der Realität? Was tat er dann da? Er spürte wie er an die Grenzen des für ihn fassbaren kam, metaphysische Gedankengänge. Er kannte nur ein einziges Ziel: Raus aus diesem Wahnsinn. Mit dem wirrem Blick eines gehetzten Tieres versuchte er sich zu orientieren, wohl vergessend dass die Dunkelheit nicht weichen würde, seine Augen sich nicht daran gewöhnen würden. Immer wieder musste er sich daran erinnern dass er sich in dieser unwirklichen Situation befand. Langsam wichen diese undefinierbaren Panikattacken. Was blieb war die Ungewissheit. Hatte er tatsächlich Typhojem, dem linkshändischen Gott der Sith ins Antlitz geblickt? War er wirklich auserwählt worden ihn eines Tages zu beerben und daher dazu verband jede gottverdammte Existenz im Universum zu durchleben, bevor er bereit sein würde seine wahre Bestimmung wahrzunehmen? Und was sollte die Stimme sein, die er vernommen hatte nachdem er wieder aufgewacht war? Ein Schauer lief ihm über den Nacken. Er lebte noch. Das war schonmal kein schlechtes Zeichen. Mit der Erkenntis kam jedoch die Wut. Die Illusionen die sich der Sith Executor gemacht hatte, waren sein Verschulden. Er hatte seine Wünsche und Hoffnungen projeziert. Das diese nicht in Erfüllung gegangen waren, alleine seine Schuld. Dennoch wich dieser Erkenntnis der Hass nicht einen fußbreit.



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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Hangar - Einer der Salons der Doashim - Niphira, [NPCs>] F4-ST, Sysko Bael, Vulc [NPCs<]



Gefühle gibt es nicht… Nur Frieden? Ein lautes Lachen ertönte. Es gibt keinen Frieden in dieser gottlosen Galaxie. Man redet von Frieden, aber am Ende wird es immer Konflikte geben. Der Frieden ist eine Lüge den sich gewisse Personen einreden. Du wirst es irgendwann schon verstehen Kindchen… Niphira hatte mit Greth nach ihrem ersten Training an einem See gesessen. Sie war damals zehn gewesen und hatte versucht dieses komische Gedicht ihrer Mutter zu rezitieren. War aber bereits nach der ersten Zeile gescheitert. Unbewusst hatte sie es in Greths Anwesenheit aufgezählt. Ihr Lehrer hatte sie dabei angeschaut wie eine Idiotin. Er war damals für Niphira nur ein alter Mann gewesen, der komische und teils lustige Aussagen tätigte. Kennen gelernt hatten sich die Beiden als die kleine Niphira sich unerlaubt aus ihrer Hütte geschlichen und verlaufen hatte. Es war wenige Jahre nachdem Greth die Armee verlassen hatte. Darüber in welcher Einheit in der Republik er gedient hatte redete er nicht viel. Die einzige Aussage, die alle stets bekommen hatten war, dass er alle töten müsste die es erfuhren. Jeder hatte es als schlechten Witz verstanden und nicht weiter nachgefragt. Man wusste nur, dass seine Fähigkeiten erstaunlich waren. Dazu war der Ex-Soldat erstaunlich gut darin gewesen Wissen zu vermitteln. Niphira hatte ihn daher von Anfang an bewundert. Greth hatte sich niemals von jemandem beugen lassen. Einmal hatte er sogar gegen 4 Männer gekämpft bis Niphira mit Verstärkung dazu kam. Obwohl Greth chancenlos gewesen war hatte er nicht aufgegeben. Es war für Niphira bewundernswert gewesen. Sie hatte danach immer wie er sein wollen. Stark. Nicht nur Körperlich oder physisch. Nein. Starke Moral, intelligent, einfach alles was Greth konnte war so als hätte er es schon jahrhunderte getan. Mit jedem bisschen was sie von ihrem Lehrer erfuhr war sie energischer in ihrem Training geworden. Hat versucht so zu werden. Und hatte versagt…



Niphira kehrt ins hier und jetzt zurück. Wieder hörte sie den Droiden. Sie versuchte herauszufinden ob Freund oder Feind gerade die Doashim betreten hatten. Also war zumindest dem Droiden unbekannt was hier los war. Wer da vor ihm war. Es war von “wir” die Rede. Also war es mehr als einer. Aber wie viele waren es dann? Sie waren nicht alleine. Niphira wich langsam zurück. Der Droide wollte das Päckchen übernehmen. Laut dem was zu hören war keine große Tasche. Eher klein. Doch was folgte ließ Niphiras Panik weiter steigen. Die Geräusche. NEIN! Sie hatte… Warum… Was wollten diese Leute hier? Sie logen, griffen wehrlose Droiden an. Sie ballte ihre Fäuste. Wegen diesen Leuten… Niphira ballte ihre Fäuste. Nein. Sie war schuld. Sie hatte gezögert! SIE hatte eingreifen müssen! Alles war IHRE Schuld! Immer mehr wich die Panik, die Angst einer unbändigen Wut. Auf sich selbst. Gezögert zu haben machte sie zornig. Sie würden leiden. Lautlos schlich sich Niphira aus dem Salon. Das war ein Schiff eines Sith oder? Das hieß hier gab es irgendwo Waffen. Ganz sicher! Sie huschte die Gänge entlang. Im Tempel hatte sie immer wieder lernen müssen gewissen Individuen entkommen zu müssen. Oder eben unerkannt bestimmte Orte zu erreichen. Irgendwann erreichte sie den Laderaum. Die Eindinglinge wussten also, dass sie nicht alleine waren. So lange Niphira die Chance hätte würde sie lieber selbst das Schlachtfeld bestimmen. In diesem Falle brauchte sie Platz. Sei dir deiner Umgebung bewusst. Hörte sie ihren Lehrer genau während Niphira den Laderaum betrat. Kisten. Viele Kisten. Wenn auch nur eine ein Schwert beinhaltete, dann hätte sie vielleicht eine Chance. Möglichst ohne Geräusche versuchte öffnete Niphira eine nach der anderen. Nach der vierten Kiste wurde sie fündig. Ein Schwert. Es musste reichen. Es war ein wenig schwerer als ihr eigenes, lag aber gut in der Hand. Vermutlich ein Zweihänder einer Spezies die kleiner war als ein Mensch. In Niphiras Händen lag es aber perfekt. War nicht zu schwer, nur eben schwerer als sie es gewohnt war. Es würde wohl an Präzision in ihren Angriffen ein wenig fehlen. Zumindest am Anfang. Sie merkte wie die Eindringlinge nervös wurden. Zumindest laut ihren Zurufen. Sie versuchte in der Luft ein paar Schläge und nickte zufrieden. Dann stieß Niphira bewusst eine der Kisten um und wich zurück in die Schatten. Sie wollte die beiden anlocken. Hier im Laderaum war zumindest genug Platz um richtig zu kämpfen. Sie würde die Eindringlinge aufhalten. Solange es ihr möglich wäre. Vermutlich Schüler oder Sith. Es wäre hart. Aber sie würde die beiden wenigstens aufhalten. Der Droide hatte ihr vermutlich die nötige Zeit gegeben. Insgesamt hatte Niphira einen Plan, wie sie hier vorgehen könnte. Jetzt mussten die beiden Eindringlinge hierher finden. Sie hörte das Rufen des einen. Sie solle raus kommen. Also gut. Die Show musste losgehen. Nicht hier. Noch nicht. Sie legte sich ihre Schulterplatte an. Wollte ihren toten Lehrer stolz machen. Die Jüngerin schrieb eine kurze Nachricht an ihren Herren.

“Eindringlinge im Schiff…”

Niphira kniff sich fest in den Oberarm bis Tränen in ihre Augen traten. Gebeugt und schlurchzend trat sie auf den Gang. Das Schwert noch in der Hand.

“Bitte tut mir nichts… Tut mir nicht weh…”

Immer wieder musste sie die Worte unterbrechen und schniefen als wäre sie komplett aufgelöst. Sie wäre Schwach. Das sollten sie denken. Zumindest sie für noch schwächer empfinden als Niphira es selber tat. Es würde auch perfekt passen, sollten sie die Jüngerin in der Bibliothek gesehen haben. Es hieß nun warten, ob die beiden anbeißen würden.

“Ich soll hier nur Putzen… Bitte… Tut mir nicht weh…”


Bewusst baute Niphira in ihren Gang ein leichtes Humpeln ein. Die Bacta Verbände und die sichtbaren, verbliebenen blauen Flecken sollten ihr Schauspiel. Ihre Darstellung eines Opfers nur noch mehr unterstreichen. Es musste klappen. Sie musste die Zeit finden, die benötigt wäre um diesen Darth Draconis benötigte um wieder hierher zurück zu kommen. Jedes Mittel. Jede Technik würde sie brauchen um diese Zeit zu beschaffen. Es würde reichen, wenn zumindest einer überleben würde oder? Und was auch immer das Päckchen war. Sie musste davon ausgehen, dass nichts gutes von diesem Ausging. Nicht bei dieser Art Angriff. Langsam atmete Niphira tief durch. Lief durch die Gänge des Schiffes auf die Quelle einer der Stimmen zu. Es gab kein Zurück mehr. Sie würde Jede information benötigen, die man ihr geben könnte. Jedes Detail. Erst die Eindringlinge, dann der Droide. Sie wollte selbst wissen, wer ihr Herr war. Und wie sie dessen Ketten los wurde. Beziehungsweise verhinderte, dass er ihr noch mehr anlegte. Niphira musste ein wenig gegen ihre Angst ankämpfen. Sie war schwach. Sie konnte nichts. Und doch musste sie wieder kämpfen. Wieder musste sie sich schützen. Diesmal aber auch jemand anderes. Diesen Droiden. Kein Zurück. Kein “Was wäre wenn…?”. Nur das hier und jetzt. Niphira war sich sicher zu schwach zu sein. Dass sie heute fallen würde. Endgültig. In ihrem Inneren entschuldigte sie sich bei Greth dafür, keine gute Schülerin gewesen zu sein. Ihm so lange unrecht getan zu haben. Nun wären sie bald wieder vereint. Auch wenn Niphira lieber in der Erde ihres zu Hause begraben worden wäre. Auch wenn sie lieber auf heimischen Boden ihre letzten Minuten gelebt hätte. Das Leben war nun einmal eine Prostituierte. Und oftmals eine verdammt hässliche. Man bekam nie das was man wollte. Nur das was man nicht einmal mit der Kneifzange anfassen würde. Irgendwann hätte Niphira gerne noch mit ihrer Mutter geredet. Erfahren, was sie dazu bewegt hätte ihr Kind zu verlassen. Aber dieses Gespräch war nun unerreichbar geworden. Frieden… gibt es nicht. Erst recht nicht für die eigene Seele. War dies die Bedeutung der ersten Worte des Kodex der Sith? War das der Inhalt? Sie wusste es nicht. Es war nicht weiter von Bedeutung.


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Orden der Sith Hangar J-Typ Diplomatenbarke "Doashim" Niphira Minora und F4-ST [NPC - beschädigt] , Sysko Bael und Haelos Vulc [NPCs]
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Obwohl einem die ganze Galaxis zur Verfügung stand, man an jeden Ort gehen konnte, an den man wollte, gab es Momente, in denen die ganze Galaxis auf ein Dutzend Quadratmeter zusammenschrumpfte. Ein ganzes Leben konnte verstreichen, mit allen positiven wie negativen Entscheidungen, sie alle führten zu genau diesen Moment. Jede Liebkosung, jeder Schlag durch ein Elternteil, all diese Pfade verjüngten sich zu der Diplomatenbarke, in diesem Raum in dem die beiden Jünger, die sich entschieden hatten als Paar die Wege der Macht zu lernen und das Beste draus zu machen, sich alles zu nehmen was sie konnten und ein Leben in Saus und Braus führen konnten. Das war ihre Chance auf so ein Leben, das würden sie sich nicht zunichtemachen lassen. Während Sysko die Räume absuchte, handelte Haelos aus Instinkt. Er war ein praktischer Mann, der handwerklich begabt war. Als Slicer wusste er zu improvisieren. Er suchte daher den Cockpitbereich nach einem Werkzeugkasten und fand ihn nach einigem kramen. Aus diesem Kasten suchte er das Tape und nahm es mit. Zeit war wichtig. Sie hatten davon nicht viel. Wer weiß, wann dieser Sith zurückkehrte. Daher nahm er sich den Mopp und versuchte mehr schlecht als recht das wischende Ende auszureißen. Behelfsmäßig band er das Tape um den Hydrospanner, den er an das obere Ende des Mopps hielt. Mit dieser improvisierten Stabwaffe wollte er nun Sysko helfen. Doch sie hatten scheinbar in den völlig falschen Räumen gesucht, denn hinter ihnen rumpelte es plötzlich. Die beiden sahen sich an, bevor sie, wie Raubtiere, auf den Raum zugingen. Das Geräusch war aus dem Laderaum gekommen, den man über eine Vertiefung erreichen konnte. Was sie dort sahen, konnten sie im ersten Moment nicht fassen.

„Bei der Macht, was stellst du denn dar?“
fragte der Umbaraner ungläubig, als er die junge Menschenfrau sah.

Ein Lumpenbündel in Menschenhaut, eine Epidermis voller Wunden und blauer Flecken. Humpeln tat die Kreatur auch noch. Ein wirklich jämmerlicher Anblick. Er hätte sie kaum ernst genommen und ihr Leben mit einem filigranen Schnitt der Kehle beendet, ihr Lebenslicht ausgepustet, wenn sie nicht ein ungewöhnlich klobiges Schwert in den Händen gehalten hätte. Der Jünger hatte sowas noch nie zuvor gesehen und fragte sich, wie gerade diese Promenadenmischung an so ein Artefakt gekommen war. Sie musste es wohl diesem Draconis gestohlen haben. Sie war also eine Diebin. Mit einer Stimme, die vor Selbstmitleid, Schwäche und völliger Abwesenheit von Eigenliebe zeugte, versuchte sie ihre kümmerliche Existenz zu retten. Allerdings machte sie den Fehler die beiden für dumm verkaufen zu wollen. Welche „Putzkraft“, die sich ergeben wollte, hielt ein Schwert in den Händen? Wer sich ergeben wollte machte sich klein, zeigte den Hals. Wie im Tierreich. Hier war etwas falsch. Das Duo hielt gebührenden Abstand, versperrte dem Lumpenbündel den Durchgang aus dem Frachtraum. Sie hatten den Höhenvorteil, sodass sie gar nicht daran dachten weiter runter zu gehen.


„Seit wann putzt man mit einem Schwert, du Göre?!“
echauffierte sich der Umbaraner, zischte die Worte geradezu zwischen seinen Zähnen heraus, während seine stahlgrauen Augen vor Empörung geradezu heraustraten

„Leg es weg. Wenn du wirklich keinen Unfug machen und hier lebend rauskommen willst, legst du das Schwert beiseite.“
warf Vulc beschwichtigend ein.

Die beiden Parteien belauerten sich, warteten darauf, dass die Gegenseite einen Fehler machen würde. Die Nerven lagen blank, man konnte die Luft förmlich schneiden. Alle Entscheidungen des eigenen Lebens führten zu diesem einen Moment in dem sich entscheiden würde, wer dieses Schiff lebend verlassen würde, und wer nicht.



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Wenn man jemandem etwas vormachen wollte, dann musste alles stimmen. Am Ende reichte ein Fehler damit man aufflog. In der Tat wollte sie nicht erreichen, dass man ihr glaubte. Aber Verwirrung wäre gut. Klar passte das Schwert nicht. Nervös schaute die beiden verletzt an. Klar war ihnen das Schwert aufgefallen. Daher lehnte sie es gegen eine nahe Kiste. Ging genau drei Schritte von diesem Weg. Sie hatte diese Übung schon ein Dutzend Male gemacht. Ihr Blick war gesenkt. Die Beiden wollten wissen, was sie darstellte. Nervös hob sie ihre Hände.

“Ich soll nur putzen… Ich habe… Ich habe versagt… Zur Strafe soll ich alles reinigen…”

Ihre Stimme war mehr ein Jammern als dass es Stärke hätte widerspiegeln können. Sie konnte nicht auf Kommando zittern. Ihre Augen huschten bewusst stark zwischen den beiden hin und her. Eben wie jemand der um sein Leben fürchtete. Einer hatte mit Tape, einen Hydrospanner an einem Stab geklebt. Einfach. Der Andere wäre vermutlich auch bewaffnet. Aber vermutlich nicht stark. Sie senkte beschämt ihren Blick als sie gefragt worden war, seit wann man mit einem Schwert putzen würde. Sie humpelte zwei Schritte zurück. Etwa 4 Schritte war sie so von dem Schwert weg. Noch hatte sie Angst. Sie war näher als die Beiden am Schwert. Allerdings müssten sie rein kommen, um die Waffe weg zu nehmen. Ein einfacher Trick. Vielleicht würden sie sich darauf einlassen. Scheinbar kannten sie ihren Vorteil bemerkt. Aus ihrer Sicht wäre es das Klügste, wenn sie gingen. Niphira sollte keine Gefahr darstellen. Langsam hob sie ihre Hände.

“Das Schwert gehört ihm. Nehmt euch was ihr wollt… Nur… lasst mich gehen! Ich will nicht sterben!”

Sie schluchzte nach beinahe jedem Wort. Immer wieder unterbrach sie sich mit einem Schluchzen. Sie wollte einfach nur armselig aussehen. Einen direkten Kampf traute sie sich einfach nicht zu. Egal was sie in ihrem Dorf geleistet hatte. Das hier waren keine einfachen Diebe oder harmlose Weicheier. Das hier waren Sith. Sith waren Monster. Niphira rechnete sich keine guten Chancen aus. Nicht in einem direkten Kampf. Nicht hier. Außerdem war der Teppich auf dem sie gerade standen nur schwer zu säubern. Sie wollte ihren Herren nicht verärgern. Sie schaute erst zu dem Umbaraner. Er war scheinbar der Initiator. Also der, der die Moral des anderen vernichten würde. Sein Partner wirkte wie der Weichere. Vermutlich derjenige, den Niphira im Ernstfalle verschonen würde. Er wäre leichter zu befragen als der Anführer. Kochte man ihn weich, dann würde er vermutlich Singen wie einer der Singvögel in den Wäldern unweit ihres Heimatdorfes. Sie wartete, dass die beiden Näher kämen. Selbst wenn sie gehen würden. Selbst wenn sie nicht näher kämen, so hatte Niphira ihr Primärziel gefunden. Leise seufzte sie. Es musste klappen. Es gab nur zwei Methoden. Zwei Lösungen. Würden sie rein kommen… Nein… es gab keinen anderen Weg. Wenn sie nicht langsam entgegen kämen würde Niphira angreifen müssen.

“Ich habe das Schwert weg gelegt… Was nun?”


Weiterhin klang Niphira wie ein Wrack. Sie flüsterte leise. Plan A war ganz einfach die beiden aufzuhalten. Plan B wäre auf sie zu zu stürmen, und einen gezielten Schlag gegen den Anführer, der vermutlich, sollte sie genau treffen, zumindest tötlich verletzt, wenn nicht gar enthauptet wäre. Sie würden wohl kaum damit rechnen, dass Niphira schneller als ein schlafener Mynock laufen könnte, dem man mindestens ein Bein abgeschlagen hatte. Sie lächelte den Partner des Umbarana ängstlich an. Würde er darauf eingehen? Es wäre schon hilfreich wenn beide einander aus dem Weg gingen. Einen alleine würde sie überwältigen können. Aber beide? Nein. Eher weniger.




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Ausreden. Wenn es eine Ressource gab, die Sith Jünger in diesem Gebäude zur Genüge hatten, waren es Ausreden. „Ich hab aber nur…“ und „aber ich…“. Nein. Der Sith Jünger hatte es auf die harte Tour gelernt. Die Sith wollten keine Entschuldigungen oder gar Erklärungen. Der Sieg bedarf keiner Erklärung. Wer nicht siegt, dem ist nicht zu helfen. Stattdessen sollte man Verantwortung übernehmen, mit all ihren grausamen Folgen für Leib und Seele. Sysko Bael hatte das am eigenen Leib erfahren. Die Dreistigkeit, mit der andere Jünger dennoch versuchten sich durchzuwieseln machte ihn rasend. Haelos Vulc stieß ihn leicht an um ihn aus diesem Gedankenkaroussell herauszuholen, doch beide hatten weiterhin die Jüngerin, deren Namen sie noch nicht kannten, im Blick.

„Na, siehst du …“ kurz stockte der Em’liy. Namen sagen wäre Informationen weitergeben. „… die Kleine ist vernünftig.“

„Beweg dich falsch und ich schneide deine Lebensstringe wie bei einer Violine durch.“ drohte der Umbaraner ihrer Gegenüber. Seine Hände hielten seine Bewaffnung verdeckt, sollte sie doch mutmaßen, was sich unter seiner Robe verbarg, was ihr das Leben nehmen konnte.

„Du wirst dich jetzt umdrehen, zur gegenüberliegenden Wand gehen und dich mit dem Gesicht zur Wand niederknien. Hände nach oben. Los, bevor wir dir wirklich was antun!“

„Während du dabei bist, wie heißt du?“ setzte Vulc nach. Die Hände umschlossen die improvisierte Stabwaffe noch immer, das Knistern des Hydrospanners war deutlich zu vernehmen.

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Niphira knurrte innerlich. Sie wusste nicht recht, was sie tun sollte. Wenn sie nachgeben würde, dann würden sie wahrscheinlich nicht lage zögern. Wenn der Em’liy alleine wäre oder beide so freundlich, dann wür Niphira mitspielen. Am Ende war es aber nicht so einfach. Der Anführer der beiden war einfach nur zu aggressiv. Er verriet die beiden. War dumm. Sie musste handeln. Er musste sterben. Würde sie weggehen, waren ihre Chancen quasi null. Was würde Greth machen? Was würde irgendein Freund von ihr tun? Was wären ihre Optionen? Es ging nicht wirklich voran. Es war festgefahren. Sie konnte nicht riskieren, dass sie nun einfach die Kontrolle übernahmen. Sie beugte sich leicht vor, ging einen Schritt in ihre Richtung und rieb sich die Augen. Zum einen um wie ein kleines Kind zu reagieren, zum Anderen um ihre Sicht zu klären.

“Wir könnten doch darüber reden…”

Die Bewegung des Umbaraner hatte ihn verraten. Waffen versteckt tragen hatte einen Nachteil. Das Ziehen wäre alleine verlangsamt. Sie Müsste den Stab im Auge behalten. Zumindest für den Anfang. Niphira rannte ohne Vorwarnung los und griff nach dem Schwert. Ein gezielter Schlag. Mehr war vielleicht nicht nötig um beide zu besiegen. Schnell hatte sie die letzten Meter geschafft und zog einen Hieb von unten nach oben Durch. Alles war von anfang an geplant gewesen. Alles bis ins kleinste Detail durchdacht. Der Abstand, der Platz des Schwertes und ihr eigener. Binnen von nicht einmal zwei Sekunden hatte Niphira gebraucht. Sollte der Freund des Umbaraner auch nur seine Waffe senken, wäre sie unter ihm weg getaucht und würde versuchen den Umbaraner aufzuspießen. Es würde unerwartet kommen. Jemand der humpelte würde unmöglich rennen können. Sie hoffte auf diesen Irrglauben. Nur den Anführer ausschalten. Der Freund würde eine Chance auf Überleben bekommen. Eine einfache Rechnung. Ein einfaches Beispiel von Dominanz. In diesem Moment war ihr der Teppich egal. Ihr war egal was dieser Darth Draconis sagen würde. Niphira würde tun was nötig war um die beiden von weiß der Teufel was auch immer abzuhalten. Ein paar Meter. Nicht einmal zwei Sekunden, die nun alles entscheiden konnten. Wäre Niphira erfolgreich, hätte sie gewonnen. Würde sie versagen wäre es egal. Der Umbaraner wurde wahrscheinlich von den irren Lehren eines Sith getrieben. Niphira dagegen von den Weisheiten eines Schwertkämpfers, eines Lehrers und dem unbedingten Willen zu überleben. Würde sie hier und jetzt versagen, wäre nichts was die beiden tun würden vermutlich auch nur im Ansatz so schlimm, wie die Strafe ihres Herren. Sie hatte das Gefühl mit jedem Schritt schneller zu werden. Die Waffe war Schwer, jedoch taugte sie mehr als Gedacht. Sie hatte sich von Anfang an so angefühlt wie eine Waffe die sich selbst für Menschen gut führen lassen würde. Die Präzision ihrer Angriffe wäre vermutlich nur um wenige Zentimeter verschoben. Gemessen an dem höheren Gewicht der Waffe ein kleines Fenster was entstehen würde. Sie spürte ein wenig wieder mehr Leben in ihrem Körper. Mehr zuversicht. Diese Bewegungen waren vertraut. Hätten vermutlich den Kampf mit dieser Schülerin deutlich früher beendet. Schüler oder nicht. Sith oder nicht. Es ging hier um ihr Leben. Niphira alleine würde nun zumindest versuchen müssen die beiden Fremden zu stoppen. Ihr Ziel war eigentlich nicht zu töten. Aber Unfälle könnten jederzeit passieren. Bei einer Klinge konnten bereits die wenigen Zentimeter unterschied darüber entscheiden, ob ihr Gegner nur leicht verletzt überleben, oder tot zu Boden gehen würde. Niphira würde versuchen, die beiden nur außer Gefecht zu setzen. Wenn es nicht ging, dann musste man halt den Tod der Gegner in Kauf nehmen. Sie hatte nie einen klangvollen Spitznamen besessen wie Schatten, andere Jünger oder die Sith allgemein. Dennoch hatte man ihre Art zu kämpfen sehr häufig auf Cathar mit einem rasenden Monster verglichen. Stellte man sich ihr in den Weg, wäre es vergleichbar damit unbewaffnet einer wilden Bestie gegenüber zu stehen. War es übertrieben? Vermutlich schon. Niphra glaubte, dass es so war. Greth dagegen hatte eher den Eindruck gehabt, dass sie lediglich die Offensive bevorzugte und sich darin verlieren könnte. Was Wahrheit oder Lüge wäre, war Niphira mehr als egal zum jetzigen Zeitpunkt.



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Zuhören schien nicht die Stärke der Jüngerin zu sein. In einem Orden voller Individualisten und Egoisten, Narzissten und Hochwohlgeborenen war es kein Wunder, dass man nur hören konnte was man hören wollte. Jünger dachten oft, sie müssten nicht nach den Spielregeln spielen, dass sie Abkürzungen und Schleichwege auf dem Weg zur Macht einnehmen konnten. Was hatte diese Kreatur wohl verbrochen, dass sie auf einem Schiff eingesperrt war? Vulc dachte da lieber nicht so lange drüber nach. Man musste hier emotional abstumpfen, sonst überlebte man nicht lange. So wie man begann das Leid der zahlreichen Obdachlosen irgendwann zu ignorieren, sie vom Subjekt zu einem Objekt werden zu lassen, so musste man auch mit dem Leid und den Schicksalen umgehen, die einem hier im Orden begegneten. Hauptsache man kam selber gut durch, überlebte, konnte sich ein Stück vom galaktischen Kuchen abschneiden. Jeder Sieg wurde dadurch umso süßer. Doch heute würde es keine Abkürzung geben, kein „…aber ich wollte doch nur“ und auch keine Extrawürste. Taten wurden mit Taten begegnet. Auge um Auge, Zahn um Zahn.

„Reden? Über was willst du kleines Miststück denn bitte reden?!“ fauchte der Umbaraner. Die Jüngerin war überhaupt nicht in der Position irgendwas zu wollen. Er ließ sich einen Moment von seiner Wut blenden.

Ein Moment, der sich als fatal herausstellen sollte. Verrat ist der Weg der Sith, so auch hier. Der Umbaraner hatte seinen Dolch gezückt und versuchte den Schlag der Jüngerin abzuwehren. Instinktiv versuchte er mit der anderen Hand abzublocken. Ein Blocken mit der bloßen Hand bei einer so scharfen Klingenwaffe wäre Wahnsinn gewesen, wenn der Unterarm denn aus Fleisch gewesen wäre. Funken schossen hervor und ein Stück der kybernetischen Hand flog quer durch den Lagerraum und kam irgendwo zwischen den Kisten, die voller ungeahnter Mysterien gefüllt waren, zum Liegen. Durch die Energie, die sie mit dem Anlauf aufgebaut hatte, warf sie den Jünger um und lag nun rittlings auf ihm, bevor sie wieder hochsprang. Die Hydrospannerstabwaffe, die Vulc mit festen Händen führte, stach ins Leere.


„Du kleien Schl…“ doch weiter kam der Sysko nicht, ihm blieben die Worte im Halse stecken.

Er rappelte sich auf und wich einem weiteren Schlag der Jüngerin aus, wehrte wieder mit dem kybernetischen Stumpf ab. Diesmal verzerrte er für alle sichtbar das Gesicht, denn es war wohl nicht nur Steristahl getroffen worden. Die Klinge verhakte sich in dem restlichen Stück Oberarm und schnitt tief hinein, dort wo eigentlich Elle und Speiche sein müssten. In seiner blinden Rage nutzte der Umbaraner die Gunst der Stunde und stach mehrmals nach der Seite der Jüngerin. Diese torkelte zurück, nachdem sie Sysko benutzt hatte um sich und die Klinge abzustoßen. Haelos versuchte währenddessen ihre Beine wegzuschlagen, schaffte es jedoch beim ersten Mal nicht. Der Lagerraum war zwar nicht klein, doch mit den ganzen Kisten war es schwierig die Stabwaffe mit schwingenden Bewegungen zu führen. Haelos Vulc würden wohl nur Stiche bleiben um das volle Potenzial des Hydrospanners zu nutzen.

„Na warte, einmal haben deine Dreckstricks vielleicht funktioniert, aber jetzt wirst du dieses verschissene Schiff nicht mehr lebend verlassen!“ schrie der Umbaraner die Jüngerin an.

Auch Vulc hatte mittlerweile jegliche Anbahnung von Mitgefüh mit dem Lumpenbündel in Menschenhautl, ob er es gegenüber Sysko zugegeben hätte oder nicht, verloren. Sie hatte seinen Liebsten angegriffen und sogar verletzt. Selbst wenn sie tot wäre, die Kosten, die sie verursacht hätte, waren unermesslich. Kybernetische Implantate waren teuer. Auch wenn das Galaktische Imperium im Gebiet der Chirurgie nach einem jahrzehntelangen Krieg bestens vorbereitet war, gab es in der Meritokratie des Sith Ordens nicht für alle diese Geschenke. Das Miststück war dran, soviel war den beiden Sith Jüngern klar, als sie sich zum Angriff anschickten.


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Es war ein schmaler Grad zwischen Genie und Wahnsinn. Man Beschritt ihn immer wieder mit einem leichten Torkeln bei dem man mal den einen oder anderen Pfad betrat. Heute hatte Niphira den Gradweg vom Genie betreten. Die beiden Jünger hatten ihr keine Wahl gelassen. Ihr gefiel es nicht. Sie würde aber kämpfen. Immer weiter. “Überschreite jeden Tag deine Grenzen und werde besser als am Vortag!” hörte sie Greth in ihrem Kopf. Der Umbaraner hatte nicht reagieren können. Nicht rechtzeitig. Ein Teil seines Armes war abgeflogen. Es war faszinierend. Kein Blut. Nur funken. Mit jeder Bewegung kehrte ein wenig mehr von Niphiras Selbstvertrauen zurück. Nicht viel aber ein wenig. Sie tat endlich wieder etwas wo sie wusste was zu tun wäre. Was ihr lag. Die Beiden Eindringlinge waren Metzger die versuchten eine künstlerin zu besiegen in einem Feld dass ihr mehr lag. Ohne es zu merken hatte sie kurz auf dem Umbaraner gelegen. Sie hatte grinsen müssen.

“Hey Süßer…”


Dann war er von ihr weg aufgesprungen. Der andere griff auch an. Seine Waffe war zu lang und klobig um es in diesem engen Bereich des Schiffes zu einer effektiven Variante zu machen. Der Umabraner schien außer sich zu sein. Sein “Freund” eben genauso. Ihr lag ein langsam ein Grinsen auf den Lippen. Wie viel mochten sie trainiert haben? Zwei Jahre? Länger? Niphira war von einem Soldaten fast ihr ganzes Leben über irgendwie trainiert. Hatte gelernt zu kämpfen. Ihre Kindheit fand nicht in den Slumms irgendwelcher Gossen statt. Oder auf irgendwelchen Kriegsschauplätzen. Nicht wenige Jünger hatten sie dafür verurteilt. Eigentlich hatte ihre Feindschaft mit Schatten genau darauf basiert. Neid. Hass. Wut. Für ihn war Niphira nur ein Bonzenkind, dass mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Jemand der nie hatte kämpfen müssen. Aber die Realität sah ein wenig anders aus. Auf Cathar hatten sie nicht viel gehabt. Hatten für alles hart gearbeitet. Mussten für alles kämpfen. Sobald man volljährig war hatten viele bei einer Blutjagd teilgenommen. Niphira hatte es nur selten gemacht. Einfach schon weil sie nie den Sinn darin gesehen hatte. Zusammen mit Greth hatte Niphira die Philosophie, dass man niemandem Schaden zufügte der es nicht verdient hätte. Gut. Damit hatte sie hier und jetzt ein wenig gebrochen. Ihre Gegner hätten sie wahrscheinlich ohnehin nicht gehen lassen. Dennoch wäre es vermutlich vermeidbar gewesen. Vielleicht war bereits der Anfang ein Reinfall gewesen. Nun war es zu spät. Es war klar, dass der Umbaraner sich von seiner Wut blenden ließ. Er war ein Sinnbild der Jünger. Ihr Gegner wurde langsam sogar ausfallend. Sie wichen aus. Dennoch war der Freund wohl nicht begeistert. Er würde wohl weiter machen. Mit jedem Angriff verstand Niphira die Waffe in ihrer Hand aber mehr. So konnte sie auch langsam die Frequenz ihrer Schläge erhöhen. Dennoch. Diese Klinge fühlte sich langsam an. Zu schwer. Der Umabraner versuchte auf sie einzustechen. Sie musste zurück springen. Einmal musste sie ihre Schulterplatte zum Blocken nutzen und sich so aus seiner Reichweite retten. Die Zeit der Tricks wäre vorbei. außerhalb ihrer Reichweite und nun auch des Laderaumes blieb Niphira stehen. Die Drohungen des Umbaraners ließen sie den Kopf schütteln.

“Ihr könnt fliehen. Mein Herr ist informiert. Außerdem... “

Ihr Blick fixierte sich auf den Umbaraner.

“...habe ich bereits einen Teilsieg eingefahren… Du bist nämlich bereits hirntot so wie es scheint.”

Niphira wollte sich selbst Ohrfeigen. Warum hatte sie das Gesagt. Sie war unterlegen. Sie hatte keine Chance. Auf der anderen Seite. Ihre Angriffe schienen einander zu blockieren. Gerade der Umbaraner hatte zwar einen Dolch. Allerdings führte er ihn wie ein Anfänger. Zwei gegen einen. Zwei Anfänger gegen eine erfahrene Schwertkämpferin. Sie hatte irgendwie doch die besseren Karten in ihrer Hand. Dennoch war sie zahlenmäßig unterlegen. Das hieß ihre Angriffe mussten genau geplant sein. Anführer und Helferlein waren kein Schatten. Wobei selbst zwei von dem eine harte Nuss gewesen wären. Ihr Blick wanderte auf ihre Klinge. Dann auf den Zustand der Beiden. Es war logisch, dass die beiden das hier nicht taten, weil sie es wollten. Beide waren überredet worden. Langsam musterte die Jüngerin ihre Gegner. Legte den Kopf leicht schief.

“Was hat man euch versprochen? Was lässt euch in das Schiff eines Executors eindringen? Für wen arbeitet ihr? Vielleicht kann man euch ein besseres Angebot machen?”

Sie hatte keine Lust diese Klinge in ihrer Hand unnötig zu einem Werkzeug zu machen. In diesen Toden würde keine Ehre liegen. Wenn die Beiden nicht darauf eingingen oder besser mit einander zusammen arbeiteten, wäre der abgetrennte Arm noch das kleinere Problem gewesen. Niphira war noch nicht an ihren Grenzen. Gerade mit dieser Klinge in ihrer Hand würde sie mit voranschreiten des Kampfes immer besser zurecht kommen. Sie war nicht mehr weit von dem Kipppunkt entfernt. Jenem Punkt wo sie stärker wäre als die beiden. Sie würde schneller werden. Mehr vertrauen in die Waffe stecken können. Dazu selbstsicherer werden. Dazu fing sie an fokussierter zu werden. Wenn die beiden nicht dumm wären, dann hätten sie gemerkt, dass Niphira ihnen langsam ebenbürtig war und sich weiter steigerte. Sei es durch das Verstehen der Waffe oder ihr zurückkehrendes Selbstvertrauen. Das Monster als das sie beschrieben worden war erwachte langsam wieder. Dieser Teil von ihr wurde nicht nur wegen des Tempos gefürchtet, sondern wegen ihrer Präzision mit er sie zuschlug.

“Bisher… will ich euch nicht töten…”


Sie fixierte den Umbaraner mit ihrem Blick.

“Du lebst nur noch, weil ich dich lediglich lahmlegen wollte. Hätte ich dich töten wollen, dann wärst du schon lange aus dem Leben geschieden. Überzeugt mich also dass ich dabei bleibe. Legt eure Waffen weg. Dann überlebt ihr.”

Naja. Es war teils eine Lüge. Der Umbaraner hatte mit seinen Drohungen die Chance bereits vereitelt. Niphira würde diesmal darauf abzielen ihn nicht nur zu verletzen. Sie würde ihn töten. Die Schnitte würden tiefer, die Angriffe Rücksichtsloser sein. Dies war die letzte Chance der beiden hier halbwegs unverletzt raus zu kommen. Und das auch nur wenn ihre Fragen beantwortet werden. Langsam ging Niphira in eine etwas proffessionellere Haltung. Ihre Sinne schienen sich zu schärfen. Jede Bewegung der beiden würde sie nun verarbeiten. Sollten sie angreifen würde sie selbst vor schmutzigen Tricks wie Kopfnüsse und tritte in die Weichteile nicht zurückschrecken. Sie hätten sich mit so etwas ihre eigene Chance verbaut.


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Irgendwann war genug. Nicht nur hatte die Jüngerin keine einzige Anweisung der beiden befolgt, sie schien auch einfach nicht gut hören zu können. Entweder sie war taub oder schwer von Begriff. Anders konnte es sich Sysko Bael nicht erklären, dass sie, in der Situation in der sie sich befand, noch solche koketten Sprüche bracht. War es der Mut der Verzweiflung? Wer wusste das schon. Er wusste nur eins, das Miststück würde heute sterben.

„Sag mal was stimmt nicht mit dir? fragte Vulc, beinahe entrüstet. Diese Frau klang wie die Durchhalteparolen des Galaktischen Imperiums bei der Schlacht von Corellia, als alles längst verloren war und dennoch von einem „Endsieg“ schwadroniert wurde. Sie hatte vielleicht ein Schwert, doch die beiden waren zu zweit. Doch dann erinnerte sich der Em’liy an eine Technik, die er im Trainingsraum bei anderen Jüngern beobachtet hatte. Er konnte sich an den Namen besonders gut erinnern, weil er eine Rontobrücke dazu hatte. Dun Möch. Er musste dabei an Dünenmönch denken und dann wiederum an die B’omarr Mönche. Mit dieser Technik lenkte man den Gegner ab, versuchte ihn Fehler zu Fehlern zu verführen, Unachtsamkeiten. Nicht mit ihnen. Er packte die improvisierte Stabwaffe quer und brach sie über sein Knie, sodass er eine verkützte Schlagwaffe mit besonderem Knistern haben würde.

„Lass dich nicht von der da beeinflussen. Die will in deinen Kopf.“

„Nun, meine Klinge will in ihren Körper, mal sehen wer mehr Erfolg haben wird.“ gab Sysko selbstsicher zurück. Die beiden dachten gar nicht daran aufzugeben. Warum auch. Was konnte sie schon tun, was schlimmer wäre, als zu überleben und vom Zorn des Cathar Sith getroffen zu werden? Es gab Schicksale, die waren weitaus schlimmer als der Tod.
Mit einer fließenden Bewegung wich Sysko aus. Die Klinge war der stärkste Punkt der Waffe, die Schneidekraft der Waffe war dafür, dass sie hier in einem Lagerraum ohne jegliche Pflege verbrachte nicht schlecht. Wenn das kleine Miststück tot wäre, würde er es sich unter den Nagel reißen. Während die Klinge ausgestreckt war, hatte er nur den Bruchteil eines Augenblicks Zeit. Er schlug mit dem Dolch auf die Führungshand des Schwertes, versuchte mit dem Stoß ihre Nerven zu treffen, Fleisch zu durchschneiden. Die Klinge zeigte nach unten, war also aus dem Gefahrenbereich herausgebracht worden und rammte den Dolch in das Bein der Jüngerin, ließ die Klinge dort stecken. Mit der frei gewordenen Hand versuchte er den Griff zu umschließen und schlug mit dem Funken schlagenden Stumpf nach ihrer Schläfe, während Vulc mit der verkürzten Stabwaffe nach ihrem Kopf schlug.
Das Schwert glitt aus ihren Händen, in den Besitz des Umbaraners. Während Niphira nach hinten torkelte, durch die Verletzung in die Knie gezwungen, musste auch Sysko einen Schritt zurück gehen. Der Schlag mit dem Stumpf hatte höllisch weh getan, doch sich im Schmerz zu laben würde später noch genug Gelegenheit sein.


„Lass uns die Dirne töten und dann abhauen.“ gab der Umbaraner von sich, Vulc nickte nur.

Die beiden näherten sich der Jüngerin. Das ominöse Schwert des Sith Executors in der einen Hand, der andere mit dem Hydrospanner, der am gebrochenen Stab befestigt war. Es war vorbei, die Jüngerin würde sterben. Sie hatten den Bruchpunkt erreicht. Das wars. Ende. Sie würde sterben und das wurde scheinbar auch der Jüngerin bewusst. Es gab kein Entkommen.
Doch gerade als er die Klinge zum finalen Schlag von oben angesetzt hatte, passierten mehrere Dinge auf einmal. Etwas fegte über die beiden hinweg, etwas dass sie mit Hass und Wut überzog. Ein Schrei, der sie ins Mark erschütterte, der die Ohren dumpf werden ließ. Ein Schmerz durchzog ihr Trommelfell, der Umbaraner spürte, wie etwas aus ihnen herausquoll. Er spürte aber noch etwas. Etwas steckte in seinem Brustkorb. Ein heißer Schmerz durchzog ihn. Die Vibroklinge sorgte für ihre Vibrationen dafür, dass die Wunde größer wurde, schlecht zu nähen. Doch das würde ihn nicht mehr kümmern. Er hustete. Blut. Blut quoll aus einen Ohren und aus seinem Mund als er einige Schritte nach hinten ging, von dem Schrei und der Situation völlig übermannt. Er ging in die Knie, das Schwert fallen lassend, und sackte zur Seite.


Vulc hatte es nicht weniger schlimm getroffen. Auch seine Gehöröffnung war verletzt worden. Wie von einem unsichtbaren Schlag getroffen war er nach hinten gestoßen worden, gegen eine der Kisten. Der Hydrospanner war dabei gegen sein Bein gekommen, Schmauchspuren und der Geruch von verbranntem Stoff sowie Fleisch waren die Folge. Er hatte kurzzeitig das Bewusstsein verloren. Doch für die lange?


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“Wenn du einmal mit dem Rücken zu einer Wand stehst. Wenn wirklich alles verloren scheint… Dann raste aus. Leg alles was du hast in die Aufgabe die du zu bewältigen hast…”


Niphira schaute Vulc an. Er war noch der vernünftigere der beiden. Aber in der Tat war ihr Verhalten dumm gewesen. Sie hätte die beiden lediglich beschäftigen müssen. Sie war ihrem Herren wirklich egal. Sie musste gegen ihre Wut ankämpfen. Durfte sich nicht blenden lassen. Nicht die Fehler der beiden anderen begehen. Sie waren mehr. Hätten leichtes Spiel. Es war also so eine Geschichte bei der man am Ende viel zu spät merkte, dass man eigentlich verloren hatte. Sie senkte ihren Kopf leicht und lächelte. Das wäre also ihr Ende? Jämmerlich. Sie hatte eigentlich gehofft, dass ihre Mutter und sie selbst irgendwann noch einmal reden könnten. Dass die beiden zumindest reden konnten. Langsam hatte sie ihre Klinge sinken lassen. Sie redeten miteinander. Waren sich sicher zu gewinnen. Aber was sollte sie tun? Aufgeben stand für die beiden Jünger nicht zur Debatte. Niphira konnte genauso wenig verlieren. Es stand nicht zur Debatte.

“Ich denke… Der nächste Angriff wird es beenden. Es war irgendwie schön…”


Sie lächelte. Hob die Klinge die ihr wieder viel zu schwer vorkam. Es war als müsse sie ein Bild mit einer Farbrolle malen. Niphira rannte los. Nahm innerlich abschied von jeder Person die ihr etwas bedeutete. Sysko war flink. Scheinbar merkte er, dass das Schwert zu schwer für diese Art Kampf war. Es fehlte Niphira an Erfahrung mit so schweren Waffen. Die meisten Techniken die sie kannte konnte sie so nicht einmal ausführen. Sie hämmerte in Syskos Richtung. Vernachlässigte seinen Partner. Er schlug nach ihrer Führungshand. Das Schwert war zu schwer um zu reagieren. Nur Schmerz, eine mehr oberflächliche Wunde. Dennoch tat es höllisch weh. Durch die Öffnung die dabei entstand konnte ihr Gegner aber zuschlagen. Sie spürte einen höllischen Schmerz in ihrem Bein. Bekam wenig später einen Schlag gegen die Schläfe ab. Torkelte zurück, ließ das Schwert fallen. Versuchte nicht bewusstlos zu werden. Langsam ging Niphira in die Knie.

“mist…”

Sie hatte versagt. Schon wieder. In ihrer Paradedisziplin versagt… In dem einzigen was sie konnte wurde sie von zwei Anfängern geschlagen. Tränen traten in ihre Augen. Sie war wertlos. NICHTS! Sie würde sich am liebsten selbst erlegen. Wo blieb dieser Mistkerl überhaupt?! WO WAR ER? Sie hasste sich selbst. Hasste diesen Darth Draconis der nur lästig gewesen war. Hasste so jämmerlich zu sein. Hasste es ihren Lehrer, Greth, so viel Schande bereitet zu haben, wurde zornig jegliche Chance auf ein Treffen mit ihrer Mutter verspielt zu haben. Sie starrte auf den Boden. Die Schmerzen waren die Hölle. Sie konnte kaum sehen. Hörte nur wie der Umbarana irgendetwas sagte. Wie sie näher kamen. Sie wollten sie töten und einfach abhauen. Immer wieder hatte sie ihn enttäuscht. Immer wieder war er Greth eine Schande gewesen. Würde er erwarten, dass sie den Tod in empfang nahm? Was wäre ehrenvoller für jemanden, der den Weg des Schwertes beschritt. Sie entschuldigte sich bei Greth dafür, dass sie nun eine seiner Regeln brechen würde. Sie kämpfte nicht weiter gegen ihre Gefühle an. Ließ den Zorn zu. Keuchte. Fluchte. Innerlich. Sie verfluchte den Sith der das alles in die Wege geleitet hatte. Verfluchte ihre Mutter. Hasste. Wenn der Hass so ein guter Antrieb wäre? Wieso war sie nun in dieser Lage. Sie wollte schreie. Ihr Geist wollte davon gleiten. Aufgeben. Das selbstvertrauen war weg. All die Versuche voran zu kommen. All das Training. Es war am Ende also doch nutzlos geworden. Sie hätte erst gar nicht versuchen sollen wieder auf zu stehen. Jedes Mal wenn sie glaubte stärker zu werden passierte so etwas. Es war zum Verzweifeln. Es gab keinen Ausweg. Da war nichts mehr. Sie umfasste die Klinge in ihrem Bein und fing beim Rausziehen an zu schreien. Legte allen Schmerz, alle Wut, jeglichen Zorn und Hass in diesen Schrei der eigentlich nur pure Verzweiflung war. Mit dem gesunden Bein Stieß sich Niphira vom Boden ab und rammt den Dolch in die Brust des Umbaraners. Sie stand zittrig auf dem gesunden Beines und zog die Klinge nach unten. Schnitt den Magen auf. Sie wollte nicht als einzige hier sterben. Nun ließ sie den Dolch stecken. Hüpfte zu Vulc rüber. Konnte kaum sehen. Glaubte dass ihre Stimmbänder bei dem kleinsten hauch reißen könnten. Langsam ließ sie sich auf den Boden sinken. Zog ihr Oberteil aus Lumpen aus und Fesselte damit Vulc. Sollte sie jetzt sterben… Wäre es immerhin nicht komplett sinnlos geworden. Was auch immer sie bis hierhin wach gehalten hatte ließ nach. Sie selbst verlor das Bewusstsein.

“Greth… danke…”


Irgendjemand hatte sie gerettet. Sie wusste nicht was passiert war. Dachte Greth hätte sie gerettet. Langsam verlor sie selbst das Bewusstsein. Glaubte dass sie nicht mehr aufwachen würde. Wenn nur einer wieder aufstehen würde, wäre sie geliefert. Ihr Körper quittierte den Dienst. So glitt Niphira in ein dunkles Schwarz…



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(Cathar… vor etwa 17 Jahren)


“Du bist voll gemein…”

“Wenn das Stimmt… Dann sag mir warum?”

“Weil du blöd bist…”

“Ist das so? Denkst du wirklich ein Mörder kämpft immer fair?”

“Deswegen muss ich doch nicht so blöd sein…”

“Niphira…”

“WAS? Mutter will nicht, dass ich mit ihr komme…”

“Du willst wirklich eine Jedi werden oder?”

Niphira war gerade dreizehn geworden. Hatte gegen Greth verloren. Er war nie besonders sanft mit ihr umgegangen. Nun saßen die beiden auf einem Trainingsplatz unter einem Baum. Greth lächelte wie ein Vater das kleine Mädchen an welches ein aufgeschürftes Knie hatte.

“Ja… aber sie lässt mich nicht. Ich will werden wie sie… aber sie will nicht…”

“Du hast halt etwas an dir, was dich davon abhalten wird eine Jedi zu sein…”

“Was denn? Ich versuche so zu sein wie sie die Jedi immer beschreibt. Ich versuche es wirklich!”

“Niphira… Es gibt Wesen, die tragen von Natur aus eine gewisse Dunkelheit mit sich. Du bist emotional. Du hast Schwierigkeiten deine innere Ruhe zu erreichen. Dich auszubilden würde selbst meinen Lehrern missfallen… Du bist eine tickende Bombe… Es tut mir Leid, aber du wirst nicht gut werden… Es wäre einfach verantwortungslos.”


Niphira war damals aufgestanden und gegangen. Die Szene sprang ein paar Jahre weiter. Niphira saß nun in dem Wachbüro. Sie war 15. Man hatte sie auf einen Stuhl fixiert. Sie war wütend geworden.

“Niphira… das muss aufhören! Was wolltest du auf diesem Frachter?! Willst du so sehr wie der kriminelle Abschaum werden der hier immer wieder landet und die Dorfbewohner tyrannisiert?!”

“Nein… ich will nur nach Coruscant… Ich will nicht hier bleiben…”


Greth schaute das Mädchen an. Verschränkte die Arme.

“Warum? Damit du weggeschickt und eine der Ratten in den unteren Ebenen wirst? Du kannst mehr als das sein!”

“Ach ja? Hier glaubt eh niemand an mich! Ich werde Jedi werden… und stark! Ich werde meiner Mutter zeigen, dass ich eine gute Jedi werde… Ihr alle werdet es schon sehen!”

Es folgte ein Gespräch mit ihrer Mutter und deren Padawan. Beide sagten, das Niphira niemals eine Jedi werden würde. Sie würde niemals etwas erreichen. Sobald sie weg waren war Niphira zusammen gesunken. Greth hockte sich vor ihr hin. Man sah das Mitleid in dessen Augen.

“Ich bin vielleicht kein Jedi… Kein Teil des Ordens… Ich kann dich aber auf den Weg des Schwertes bringen. Unser Training wird hart sein. Du wirst viel lernen. Du wirst mich auf den Wachtouren begleiten. Wir sind kein Orden. Aber ich werde dir alles beibringen was ich weiß Kleines…”


Niphira starrte Greth an. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie wusste nicht was sie sagen sollte.

"Du hilfst mir?!"


Es war surreal. Eine Antwort war nicht nötig gewesen. Sie solle am nächsten Morgen früh zu ihrem Trainingsplatz kommen. Es folgten Jahre des Trainings. Des Lernens. Philosophien, Kraft, Tempo. Sie würde nie eine Robe des Jedi-Ordens tragen. Mit den Jahren aber sollte Niphira selbst Greth überraschen. Sollte zeigen dass sie mutig wäre. Bereit war für andere alles aufzugeben. Lernen konnte. Er schaffte es den Hass aus ihr zu vertreiben indem er sie lehrte diesen zu kontrollieren. Es war ein langer Kampf gewesen bis zu jenem Tag. Der Tag der alles ruinierte. Der Tag an dem der Sith das Dorf in Cathar betrat. Alles hatte es Niphira abverlangt sich diesem in den Weg zu stellen. Niphira hatte gekämpft. Allen gezeigt was sie gelernt hatte. Dass sie nicht mehr das Kleinkind war, das aus trotz alles unternahm um nach Coruscant zu kommen. Hatte am Ende selbst ihre eigene Mutter überzeugen können mit dem Rat der Jedi zu reden. Am Ende aber führte ihr gelöschtes Gehirn dazu, dass sie nach Bastion flog. Eine Schande. Immer wieder zu versagen… Alles zog wie ein Traum an Niphira vorbei. Da war nur noch Schmerz. Ständig verstoßen zu werden. Kämpfen zu müssen. Ihr Geist war müde geworden. Ihr Körper konnte kaum noch mehr aushalten. Immer wieder übertrieb sie es beim Training in dem Wahn einen Sith dazu zu bringen sie auszubilden. Um wieder frei sein zu können irgendwann. Sie wäre eine Feindin ihrer Familie. Aber frei. Nur weil sie auf einer anderen Seite stand musste man sich doch nicht hassen oder?


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Die Meditationskammern waren in der Pyramide der Hexer bei weitem nicht mit denselben illustren Materialien ausgestattet, wie er es in den Quellen der alten Sith gelesen hatte. Kalter Marmor war hier omnipräsent. Schmucklose Räume, die einzig durch ihre besondere Bauweise jegliche Geräuschkulisse schluckten. Der eigene Herzschlag gehörte zu den lautesten Geräuschen in diesen Räumlichkeiten. Darth Draconis suchte sich einen der Räume aus und kniete sich hin. Seine Gedanken, durch die Macht beeinflusst, schweiften ab. Er hatte im Vorbeigehen immer wieder Geräuschfetzen herausfiltern könnten. Ein Virus war auf Coruscant ausgebrochen. Der Frieden mit der Republik war brüchig und doch hielt er stand. Er hörte sogar manche dieser Wesen den Wunsch äußern, dass das Virus auf imperiale Welten überschlagen solle, um die minderwertigen und schwachen Bürger des Imperiums, die wie ein Geschwür die Straßen verpesteten, entfernen sollte. Diese kurzsichtigen Minuskreaturen. SIE waren das Geschwür des Imperiums. Mit solchen Worten zeigten sie, dass sie minderwertig waren. Die Sith waren zum Herrschen bestimmt, worüber wollten diese Narren herrschen, wenn sie ihren Worten Taten folgen lassen würden? Ein Imperium der Asche? Er verachtete sie zutiefst. Er fühlte sich wie ein Wolf inmitten eines schwachen Rudels. Doch diese Wölfe waren nicht mehr als Nerf Tiere in Wolfspelzen, die Zähne gebleckt sobald man sie in Frage stellte. Als Wolf ist das galaktische Wesen böse und zu jeder Grausamkeit imstande. Er hat den Willen anderen zu schaden und ist zu allem bereit was der eigenen Selbsterhaltung dient. Daher ist der Naturzustand ein Kriegszustand, denn der Krieg eines jeden gegen jeden.
Die Wolfsnatur liefert für ihn den Grund, warum der Krayt Drache notwendig ist. Dem Krayt Drachen sind alle Menschen unterworfen und er ist ein Objekt überlegener staatlicher Herrschaft der verhindern muss, dass Einzelne ihrer Wolfsnatur weiter folgen. Der Krayt Drache ist der letzte verbliebene Wolf. Als Gott ist das galaktische Wesen ein Schöpfer. das galaktische Wesen ist der Konstrukteur des Staates, der die Wolfnatur zähmt. Denn der das galaktische Wesen besitzt genug Vernunft um den großen Krayt zu erzeugen, das heißt: das galaktische Wesen stimmt aus Vernunft einen Vertrag zu, mit dem er seine Macht an den Souverän abgibt. Als Uhrwerk folgt das Verhalten des galaktischen Wesens Gesetzmäßigkeiten, die sich nach den Vorbildern der Geometrie und der Naturwissenschaften präzise angeben lassen. das galaktische Wesen als Uhrwerk ist aber Vorbild des Staates. Der Staat ist eine Art „künstliches galaktisches Wesen“, das wie ein Uhrwerk laufen soll. Der Sith Executor erinnerte sich hierbei den tapanischen Begriff des „Makroanthropos“. Selbst die dunkle Seite, brauchte eine gewisse Balance. Tag und Nacht, Leben und Tod, Licht und Dunkelheit. Jedes Paar repräsentiert eine andere Art von Balance. Als ein Teil der natürlichen Ordnung folgt die Macht denselben Regeln. Einem Nachtmahr gleich, bahnten sich die Fäden der Erkenntnis in die Gedankengänge des Sith. Was war das für ein Sith Orden dessen Mitglieder nichts weiter waren als mächtigere dunkle Jedi? Sie waren nur ein verblasstes Ebenbild des einst so erfolgreichen Zweiges der Macht und seiner Jünger. Sie stellten weder die Verkörperung der dunklen Seite dar, noch waren sie ihre Herolde. Es schien als habe man einen teuren anaxischen Wein mit Wasser verdünnt. Man verdünnte ihn so lange, bis nur noch gefärbtes Wasser übrigblieben. Er musste in die Weiten der Galaxis ziehen, um einen Ausweg aus dieser Teufelsspirale zu finden. Es gab dort etwas. Irgendein Text, ein weiteres Bruchstück aus der Vergangenheit, verloren gegangen, weil sich niemand mehr dafür interessierte. In Vergessenheit geraten, weil die Macht von Zukunft und nicht von Vergangenheit sprach. Wer Macht hatte, interessierte sich nicht für die Vergangenheit, denn die konnte man ja nicht mehr ändern, egal wie viel Macht man besaß. Aber die Zukunft, die konnte man formen. Aber bei dieser Logik vergaß man schnell, dass die Vergangenheit Dinge für einen bereit hielt, mit denen man die Zukunft noch viel leichter formen konnte.

Der Sith beendete seine Meditation, hatte sich gesammelt und war nun bereit die Pyramide der Hexer, vorerst, zu verlassen. Es gab noch andere Dinge, um die er sich kümmern musste. Auch wenn es derzeit der für ihn sicherste Ort war, konnte er nicht ewig in seinem Schiff leben. Er brauchte eine Residenz im Sith Orden. Zwar hatte er F4-ST damit beauftragt alles in die Wege zu leiten, allerdings hatte er nichts mehr von dem Automata gehört. Auch die beiden Jünger, die in der Krankenstation lagen, mussten versorgt werden. Roon Vass würde sicherlich bald fit genug sein ihm mehr zu erzählen, doch wie es um Seth stand, darüber konnte er nur mutmaßen. Die Sith sind Diener und Sklaven des Schmerzes, daher gilt es diese Fesseln zu brechen. Allerdings ist der Sith Executor anderer Meinung was die Dynamik der Beziehung zwischen einem Schüler und seinem Meister anging. Seine Ansichten rühren aus einer Zeit her, als das Leben der Reinblütigen wirklich wertvoll war, da ihre Spezies vom Aussterben bedroht war. Man ging mit seinen Schülern behutsamer um, allerdings mutete man ihnen auch mehr zu. Man riskierte nicht ihr Leben, sondern bereicherte sich gegenseitig an der Kreativität der Außenwelt Schmerzen zuzufügen. Es gab so mannigfaltige Arten und Weisen dies zu tun. Allerdings handelte es sich hier nicht um eine Philosophiestunde, sondern um eine Ausbildung zum Sith. Zu guter Letzt war da auch dieses Findelkind von einer Sith Jüngerin, Niphira Minora. Mal sehen ob sie diesmal besser zugehört hatte und das Schiff wirklich gesäubert hatte, mit Putzmitteln. Nicht mit Zitronenwasser. Er musste noch immer schmunzeln, dass die Jüngerin wirklich versucht hatte ihn mit diesen Gewürzen abzuspeisen. Diese Chuzpe musste man erstmal haben.

Den Weg von der Pyramide der Hexer zurück runter zu den Hangars nutzte der Sith um zu überlegen, was er als nächstes in Angriff nehmen würde. Sobald das Quartier eingerichtet ist, musste er dazu übergehen besagtes Quartier abzusichern. Darth Malevolos würde es als Zeichen verstehen, dass er gekommen war um zu bleiben, ergo das genaue Gegenteil des Wunsches des Cathars. Doch das scherte den Sith Executor nicht. Er würde den Cathar zu Fall bringen. Er würde seine Operationen Stück für Stück aushebeln, vernichten und so mit zahlreichen kleinen Schlägen ihn dazu zwingen ihn öffentlich zu konfrontieren. Es würde wohl auf ein Kaggath hinauslaufen. Es war der Wille Bogans und auch wenn jeder Sith versuchte sich die Macht und damit auch Bogan zum Untertan zu machen, so sollte man kein Narr sein und ihren Willen missachten. Je mächtiger man in der Macht wird, desto mehr Macht wird man erhalten. Doch muss man immer für diese Macht kämpfen. Er würde seinen Platz verteidigen und sein Studium der Machtkräfte, wie von seinem Meister angeordnet, vertiefen. Dieser Konflikt war es, der den Sith weiterbrachte. Er half dabei das Wollen in den Ist Zustand zu materialisieren. Eine Visualisierung die nicht vom Machtnutzer, sondern von der Macht selbst betrieben wird. Doch dafür war der Konflikt unabdingbar. Ohne Kampf hat der Sieg keine Bedeutung. Ohne Kampf gibt es nur Stillstand. Wie viele Siege könnte man sich vorstellen? Friedvolle Siege? Siege durch Opfer? Ein Waffenstillstand, ein Erfolg? Es sei denn es wird demonstriert dass die eigene Macht der anderen überlegen ist, ansonsten ist es nur eine Illusion. Temporär bestenfalls, wir streben nach mehr. Die Ketten stellen unsere Beschränkungen dar, jene die uns gesetzt werden, und jene die wir uns selbst setzen. Das ultimative Ziel eines jeden Sith ist es, sich von solchen Ketten zu befreien. In gewisser Weise ist es so, wir tun was immer wir wünschen... aber es ist mehr als das. Jemand der sich von allen Ketten, persönliche wie andere befreit, erreicht Perfektion. Ihr Potenzial ist erfüllt. Vollkommene Stärke, vollkommene Überlegenheit, ein vollkommenes Schicksal. Dies sind Ideale der Sith, zu jeder Zeit.

Alle wissenden Wesen erfahren Bogan, aber die, welche es benennen und seinen Zweck verstehen können, haben eine bessere Chance, es zu erreichen. Die Pfade dorthin sind absolut persönlich, aber einige ihrer Eigenschaften, so wie das gespeist werden durch höchste Erfahrungen, führen zu bestimmten Gruppenfunktionen als Erleichterung. Es begrenzt Sie; Entscheidungen beinhalten immer eine Straße, die noch nicht gegangen wurde. Es erschafft Sie; Entscheidungen führen immer zu mehr, als auf rationale Weise geschlussfolgert werden kann. Wenn Sie Bogan sagen können, dann sind Sie auf eine bestimmte Weise eine andere Person. Viele Sith im Tempel sind gerechtfertigter Weise stolz auf die machtvollen Dinge, die sie erschaffen. Es ist einfach, die Magie in einer Halskette zu sehen, die sie schaffen. Was wir als Sith jedoch tun, ist es, ein sehr großes machtvolles Objekt zu machen, welches auf vielen Stufen der Realität existiert. Unser gesamtes Leben, zu jedem möglichen Zeitpunkt betrachtet, ist ein Bogan, eine Manifestation. Wenn Sie sich an alle Dinge erinnern können, Die Sie erarbeitet haben - Änderungen in Ihrem Geist-Körper-Komplex, Ihre Anerkennung, Ihr Ruf, alle die Dinge, die das repräsentieren, was Sie in diese Welt gebracht haben - ein gigantischer Talisman, dann haben Sie einen Zugriff auf das Nomen Bogan. Viele von Ihnen haben eine Rune geschrieben, um etwas zu bewegen - Gold oder Liebe - aus dem Nichtmanifestierten heraus. Diese Rune ist eine klitzekleine Version des großen Talisman, der Ihr Bogan ist. Die Erschaffung von Bogan ist die Arbeit, durch die wir das anziehen, was wir in diesem Leben erhalten werden und die göttliche Erinnerung, die wir an dieses Leben haben werden. Bogan, das Nomen, ist die Ausdehnung der Existenz auf eine weitere Daseinsstufe. Diese Ausdehnung kann ein Gedanke sein, den Sie von der Intuition hin zu einer entwickelten, bewussten Stufe erhoben haben - was die zwei Daseinsstufen in Ihrem subjektiven Universum repräsentieren würde. Diese Ausdehnung kann das sein, was andere von Ihnen denken. Die Ausdehnungen zeigen sich besonders in Handlungen, die eine erste oder besondere Anstrengung bei etwas repräsentieren. Wenn Sie also wirklich Bogan wollen, dann fordern Sie die Angst heraus, indem Sie etwas tun von dem sie gedacht haben, Sie könnten es nicht tun. Oder finden Sie ein Geheimnis und bringen Sie es an die Oberfläche ihres Verständnisses - oder noch besser des Verständnisses anderer.

Als der Sith den Hangar erreichte, spürte er in der Macht, dass etwas nicht stimmte. Wie ein Gewässer, durch das sich das Kiel eines Schiffes durchgepflügt hatte, war die Macht unruhig, hatte Zeugen einer ungewissen Tat hinterlassen. Der Sith Executor machte sich bereit im Notfall jeden Angreifer mit einer Ladung Machtblitze eins mit der Macht werden zu lassen. Die Türen seines Schiffes standen offen. Er hatte es versiegelt, ergo musste sich jemand unerlaubt Zutritt verschafft haben. Langsam und bedacht ging der Sith vor, hatte das Lichtschwert gezückt und war bereit es jedem Angreifer in den Rachen zu rammen und dann erst zu aktivieren. Doch was er im Schiff vorfand, war eine unheimliche Stille. Draconis entdeckte F4-ST, dessen Vocoder einen Schaden erlitten hatte, auch seine Photorezeptoren flimmerten unablässig, was zu einem kaum hörbaren Wirrwarr an Pieptönen führte. Sie waren das einzige akustische Signal der Geschehnisse. Wo war die Jüngerin? Hatte sie ihn etwa beklaut? Er würde ihr jeden einzelnen Knochen brechen und dabei ihr Empfinden der Zeit manipulieren, sodass sie es wie eine Ewigkeit wahrnehmen würde. Jede Faser ihrer Knochen, das Knochenmark das langsam aus den Bruchstellen austreten würde. Doch soweit sollte es nicht kommen. Er blickte in den Laderaum und was er dort sah, gefiel ihm überhaupt nicht. Zum einen war da Niphira Minora. Verletzt. Stark aus ihrem Bein blutend. Doch dann waren da noch zwei andere Gestalten. Die eine Gestalt, ein Rattataki oder Umbaraner, zumindest irgendwas fastmenschliches, mit einem gräulichen Antlitz, lag inmitten seiner Eingeweide auf dem Boden. Eines der beiden Chiss’Yaks seines alten Meisters, Darth Ysim, lag neben dem Toten. Soviel zum Putzauftrag. Doch dann war da noch ein weiteres Wesen, welches mehr schlecht als recht mit ihrer eigenen Kleidung gefesselt worden war. Sie hatte gekämpft, soviel war klar. Sie hatte ihre Grenzen überwunden und war aus ihrer beinahe katatonischen Art ausgebrochen. Sie hatte sich ihrer Ketten befreit.

Seine Machtfühler streiften ihren Geist, er spürte den minimalen Widerstand, den jedes kognitiv aktive Lebewesen von sich gab. Sie lebte also noch. Da es sich hier vornehmlich um die Barke eines ehemaligen Unterweltganoven handelte, musste der Hutte auch sowas wie einen Medpak an Bord gehabt haben. Seth dürfte wohl nicht so dumm gewesen sein, gerade dieses von allem Schnickschnack, der sich an Bord befand, zu entfernen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte er das Medpak in der Hand und ging zu der Jüngerin. Er würde sie lebend brauchen, sonst würde er nicht erfahren, was hier passiert war. Er nutzte also die Flexklammern um die beschädigten Venen abzuklemmen. Mit Synthfleisch schaffte er es die Wunde behälfsmäßig zu schließen, bevor er die Wunde mit Reinigungsalkohol säuberte und danach mit Sprühpflaster die Wunde zu schließen. Es war ein Notbehelf, doch würde es verhindern, dass sie ihm hier auf dem Schiff verbluten würde, bevor er seine Antworten hatte. Just in diesem Moment hörte der Sith neben sich was rascheln. Der Nichtmensch, der mit den Kleiderfetzen gefesselt worden war, bewegte sich. Die Jüngerin hätte den unbekannten Jünger wohl kaum gefesselt, wenn er kein Feind gewesen wäre. Als dieser leicht die Augen öffnete, erwachte mit ihm auch die Panik als er in die rotgoldenen Augen des Sith Executors blickte. Bevor der Nichtmensch sich auch nur anschicken konnte zu fliehen, hatte er die Kreatur mit einem Griff in die Macht hinaus gegen die Wand geschleudert und fixiert. Unter Stammeln und Röcheln versuchte er sich aus dem durastählernen Griff zu befreien. Währenddessen zog der Sith die Stimpistole aus dem Medpak und injizierte es Niphira Minora direkt in den Hals. Es würde die Schmerzen lindern und sie etwas aufputschen. Genug, dass sie wach werden würde. Als ihre Augenlider flimmerten und man an kleinen Grunzlauten erkennen konnte, dass sie langsam wieder zur Besinnung kam, erhob sich der Sith, den Nichtmenschen weiter mit der Macht gegen die Wand fixiert, und wartete bis sie zaghaft die Augen öffnete.

„Sterben ist verboten, Niphira. Du stirbst erst, wenn ich es erlaube.“ begann der Sith in dem leicht tadelnden, aber sarkastisch gemeinten Tonfall, mit dem er sie auch zum ersten Mal angesprochen hatte. „Wer sind deine beiden neuen Freunde, die deine Bemühen das Schiff zu säubern, konterkariert haben?“

Die Nichtmensch versuchte mit den Beinen zu strampeln, sich irgendwie zu befreien, doch war sein Körper gegen die Wand fixiert, die Körpergliedmaßen nach allen Richtungen ausgebreitet. Lediglich mit dem Kopf konnte der Nichtmensch sich relativ frei bewegen.

Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Hangar :: J-Typ Diplomatenbarke “Doashim” :: Darth Draconis, Niphira Minora und Haelos Vulc, F4-ST (NPCs)

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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Hangar -Gänge der Doashim - Niphira, [NPCs>] F4-ST, Sysko Bael, Vulc [NPCs<]



Wenn Frieden eine Lüge war, warum fühlte sich nun alles so friedlich an. Niphira hatte das Gefühl auf einem See zu treiben. Das Wasser war so angenehm warm. Über sich konnte sie eine schwaches Licht sehen. Eine Stimme sanft dass ihr Herz geradezu vor Freude zerspringen wollte rief sie. Diese Lichtquelle wirkte so angenehm vertraut. Sie wollte ihr folgen. Wollte ihr entgegenkommen. Aber jetzt noch nicht. Momentan war es hier so angenehm. Es war wie wenn man an einem freien Tag zu früh wach wurde. Man wollte einfach nicht aufstehen. Starrte teils leer die Wand oder irgendetwas anderes an. Sie hatte versagt. Wenigstens müsste sie nicht mehr um die Strafe fürchten, dass das Schiff ein Saustall geworden war. Ob dieser Sith wohl wütend wäre? Ob er ihren Körper wohl gerade verbrannte? War sie überhaupt tot? War es nicht hier so angenehm? Sie lächelte leicht. Fühlte sich so dieser innere Frieden an, den Greth immer erreichen wollte. Absolute Gelassenheit? Es war faszinierend wie interessant ein einzelnes Licht sein konnte. Irgendwie tat es gut. Das Wasser schien aber langsam zu schwinden. Es sank immer mehr hinab. Wurde kälter und kälter. Warum jetzt? Es war doch gerade alles so schön. Langsam kamen die Schmerzen zurück. Das Bein. Der Kopf. Das weiche Wasser wich zunehmend der Härte des Bodens während Niphira eine Stimme hörte, die sie wünschen ließ schleunigst wieder in das warme Wasser zurück zu kehren. Scheinbar war dieser Urlaub von der Realität vorbei. Sie wollte nicht wieder…

Langsam öffnete Niphira ihre Augen. Sie wollte ihre Augen vor dem Licht der Lampen schützen. Aber alleine das Anheben des Armes war gerade zu viel. Also entschloss sie sich dazu lieber liegen zu bleiben. Liegen war das Beste was ihr einfiel. Benommen versuchte sie den Worten des Sith Sinn zu geben. Sie wusste nicht was los war. Wie viel Zeit war vergangen. Sie hatte das Schiff in einen Saustall verwandelt. Das war alles was ihr in den Sinn kam.

“Tut mir Leid, dass ich euer Schiff nicht hab sauber halten können…”

Murmelte sie kaum hörbar. Erst jetzt realisierte sie langsam dass es nicht darum ging. Freunde? Welche Freunde? Träge drehte sie ihren Kopf zu dem Jünger. Er hing an der Wand. Sie hatte Mitleid. Wünschte er müsste nicht leiden. Immer wieder wollte ihr Gehirn abschalten. Sie wieder einschlafen lassen. Ihr Kopf fühlte sich an als würden ihre Gedanken im Treibsand versinken. Alles ging nur langsam. Sie versuchte sich zu erinnern. Ihre Worte waren abgehackt. Langsam. Sie schloss ihre Augen um sich besser konzentrieren zu können.

“Sind reingekommen… Droiden beschädigt…”

Jedes Wort kostete sie Kraft. Es war als müsse sie mit jedem Atemzug einen schweren Felsen anheben. Sie schaute dann zu dem Sith. versuchte weiter zu reden.

“Wollten Päckchen übergeben… versuchte sie aufzuhalten… Ich habe versagt… Jemand geholfen… Macht…”

Viel mehr brachte sie nicht hervor. Sie wusste nicht, wer der Machtnutzer gewesen war, der die beiden betäubt hatte. Aber von ihm war nichts zu sehen. Ihr Körper protestierte. Sie merkte erst jetzt wie Heißer ihre Stimme war. Als hätte sie eine ganze Nacht durchgeschrien. Ihr Hals brannte wie Feuer. Es war als wäre er ausgetrocknet. Niphira hustete. Langsam hob sie den Finger und zeigte auf den Umbaraner. Es kostete sie gefühlt alle Kraft die sie aufbringen konnte.

“Er… war der Anführer… denke ich…”

Damit ließ sie den Arm wieder fallen. Armseelig. Sie würde sterben. Sie hatte in ihrem Tun versagt. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. Wäre sie bloß im Besitz ihres eigenen Schwertes gewesen. Vielleicht wären die beiden Eindringlinge nicht so harte Gegner gewesen. Was für ein Schwert sie auch immer da gefunden hatte. Es war zu schwer gewesen. zu klobig. Aber das war nun egal. Sicher war es entsorgt worden. Oder irgendein Wächter lief damit herum und jammerte weil es die ein oder andere Macke hatte. Es Charakter besaß und nur mit Übung effektiv genutzt werden konnte. Es war veraltet. Primitiv im vergleich zu modernen Klingen. Teils zuckten Blitze über die Klinge weil alleine der Modulator, der die Vibrationen erzeugte einfach nur veraltet war und man bei dem Modell Probleme mit der Isolierung hatte. Es war daher auch möglich, dass es in den Schrott gewandert war. Eben weil so der Eindruck entstehen könnte, dass das Schwert defekt war. Nichts könnte ferner von der Realität sein. Mochte es einen Besitzer finden, der es verstand. Der mit ihm gut umging. Jemand der sein Wert verstand. Es bot so viele Möglichkeiten die ein modernes Vibroschwert nicht mehr bieten konnte. Niphira schloss ihre Augen. Erwartete die Schmerzen der Bestrafung. Ihr Kopf verstand in diesem Zustand keinen Sarkasmus mehr. Sie war zu erschöpft um gerade den Unterschied zu verstehen, weswegen sie glaubte dass der Executor wirklich dachte, dass die Aussage bezüglich “Freunde” ernst gemeint gewesen wäre. Wenigstens würde sie Greth bald wieder sehen. Im Jenseits würden die beiden wieder zusammen trainieren können. Würde seine Klinge irgendwann ihr gehören? Wahrscheinlich wäre es besser wenn ein Freund oder eine Freundin das Schwert von ihm bergen würde. Sein Schwert. Die rote Klinge die leuchtete als wäre sie in dem Blut tausender Bestien gebadet worden. Würde sie irgendwann auch so ein schönes Schwert haben? Vielleicht wenn Niphira wiedergeboren werden würde? Ein schöner Gedanke. Einer der ihren Geist langsam wieder abdriften lassen wollte. Vielleicht gab es irgendwelche Kameras die besser erklären könnten was passiert war. Einfach damit sie selbst schlafen könnte. Einfach schlafen.



[Bastion - Center - Sith-Tempel - Hangar -Gänge der Doashim - Niphira, [NPCs>] F4-ST, Sysko Bael, Vulc [NPCs<]
 
Bastion - Bastion Center - Zentrum - Arthious Boulevard - Davis Moxley, Valeria Muraenus, fremde Gestalten

Es gefiel Davis, dass er die nach wie vor etwas bedrückte Spannung aufzulockern vermochte und der jungen Lady ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Ihre Antwort überraschte ihn dabei nicht sonderlich, da Valeria ohnehin nicht den Eindruck einer verklemmten Adeligen machte, die riesige Allüren besaß und Schreikrämpfe bekam, wenn sie kein Chauffeur von A nach B kutschieren konnte. Auch wenn der Söldner das Talent besaß, zu gegebener Zeit wegzuhören und auf Durchzug zu schalten, machte das eine Zusammenarbeit umso angenehmer, vor allem wenn man nach Jahrzehnten des rauen Umgangs innerhalb einer Söldnerkompanie nach etwas mehr Ruhe suchte.
Ihr Ziel lag zentral in Bastion Center und war nur einen kurzen Sprung vom Arthious Boulevard entfernt, demnach dauerte die Fahrt auch nur recht kurz an.

Die beiden Menschen schritten die Auffahrt zu der gewaltigen mehrstöckigen Halle herunter, über der in edler Schrift das Symbol des luxuriösen Händlers für exklusive Speeder und Gleiter thronte. Vor dem breiten und offen stehenden Tor, dem Eingang, wurden sie bereits von den beiden Eigentümern des Handels begrüßt, einem Muun und einem bärtigen und kahlen Menschen. Davis reichte den beiden Männern höflich die Hände und sparte sich eine Bemerkung über die Tatsache, dass sie gerade tatsächlich ein über einhundertausend Credits schweres Geschäft mit einem Muun abwickelten. Dieser verschwand irgendwann auch, wonach sie mit dem kahlen Mann verblieben, der sie hinein führte und vor dem Hangar Platz nehmen ließ, nicht jedoch ohne ihnen von einem golden glänzenden Droiden diverse Erfrischungen servieren zu lassen. Der große Moment stand kurz bevor und der Händler verschwand, um das neue Gefährt für den Helden von N'Zoth vorzufahren. Davis lehnte sich entspannt zurück und legte seine Füße auf den Tisch, während er mit dem Strohhalm aus der gläsernen Flasche mit dem tropischen Softdrink schlürfte.

Seine Begleitung hingegen nippte an irgendeinem süß duftenden alkoholischem Getränk und tigerte unruhig vor dem Hangar hin und her. Auf die Frage hin schenkte der kräftige Mann Valeria ein süffisantes Lächeln.

"Was soll ich sagen? Euer Bruder hat mir eine Führungsposition gegeben und ich habe entsprechend gehandelt. Aber keine Sorge, Mylady; ich habe mein halbes Leben lang Befehle befolgt und das sogar ganz gut, wie ich meine."

Die kleine Lady wusste scheinbar bei Weitem nicht alles über die Art und Weise, in der ihr älterer Bruder damals Geschäfte zu machen pflegte. Sabar war vieles, doch kein sonderlich begabter Geschäftsmann wie die meisten der Männer, für die der halbe Mandalorianer bisher gearbeitet hatte. Er war ziemlich impulsiv, entschied meistens aus seinem Bauch heraus und brauchte eine starke rechte Hand, die er mit Davis fand, um hinter sich aufzuräumen. Das hieß jedoch nicht, dass der Graf nicht talentiert war, schließlich lief alles relativ gut, solange er noch auf Dubrillion war. Als sich danach seine Brüder in die geschäftlichen Angelegenheiten einzumischen begannen, die beide gleichermaßen bessere Geschäftsmänner waren als er, begann erst alles den Bach runter zu gehen. Sie besaßen mehr Fachwissen als Sabar, doch nicht sein Bauchgefühl und seinen Wagemut.

Recht jäh wurde Davis aus seinen Gedanken gerissen, als sich die Schleusen öffneten und das schwarz glänzende Ungetüm langsam schwebend vorfuhr, wobei Davis augenblicklich ein Licht aufging. Er kannte das Modell, denn vor zwei Jahren hatten Sabar und er einen Speeder der genau gleichen Bauart gemietet, als sie während irgendeines wichtigen Finalspiels den edlen Club Eternal Dawn in Bastion Center besuchten. Eine Erinnerung, die Davis eigentlich schon längst verdrängt hatte.

"Schaut wie sexy er auf dem Boden liegt, Mylady. Das nenne ich mandalorianische Ingenieurskunst."

Meinte er in Richtung Valeria, als er vor der breiten Front des Gleiters auf die Knie ging, um den klitzekleinen Spalt zwischen dem glänzenden Grund des Hangars und dem Unterboden des Buirk'alor zu bestaunen. Doch nicht nur äußerlich war dieses Gefährt extrem. Alleine schon beim langsamen Anschweben des Verkäufers eben war das laute Tosen der beiden Motoren ohrenbetäubend. Von diesen Teilen gab es nur eine Handvoll außerhalb des mandalorianischen Raums und wie immer verstand es Sabar, sich für sein extrovertiertes Auftreten nur das aller exklusivste herauszusuchen. Und das wohlgemerkt, obwohl er so gut wie pleite war.

Der Söldner war überrascht, als sich die höchstens 1,60 große junge Frau hinter das Steuer des flachen, aber dafür umso breiteren und längeren Gefährts schwang. Hinter dem Steuer innerhalb des eisig blau leuchtenden Cockpits wirkte sie noch kleiner und zierlicher, doch das störte weder sie noch Davis, der die leichte Flügeltür aufschwang und neben ihr auf dem schwarz ledernen Schalensitz Platz nahm.
Geradezu genüsslich legte der Davis seinen Arm auf die Verkleidung der Tür und lehnte sich entspannt zurück, als die Adelige das Gefährt in Bewegung setzte und sie kurz darauf den Hangar verlassen, um sich in den Luftverkehr über Bastion Center einzufädeln. Die Reisegeschwindigkeit über dem Stadtzentrum unterforderte die beiden monströsen Antriebe des mandalorianischen Gleiters mehr als offensichtlich und während Valeria sie gemächlich durch den Verkehr lenkte, sah sich Davis im Inneren des Cockpits um.
Der Fahrersitz erinnerte an die Steuerzentrale eines Sternenjägers, alles war genau auf den Piloten ausgerichtet und praktikabel konzipiert, nicht jedoch ohne dabei den ein oder anderen Luxus zu bieten. Zum einen das wohlig duftende Leder über den Sitzen, den Innenverkleidungen, dem Steuerrad, der Holo-Mittelkonsole. Doch zum anderen auch alles mögliche an technischen High-Tech, beispielsweise der Vielzahl an monströsen Lautsprechern, die überall im Innenraum positioniert waren und einen optischen Vorgeschmack auf die Qualität des verbauten Soundsystems lieferten.

Davis war viel zu beschäftigt damit, sich im Inneneren des Speeders umzusehen und war ein wenig überrascht, als ihn die brachiale Beschleunigung des schwarzen Gefährts urplötzlich in die Sitze drückte. Er warf einen blick nach draußen und sah, dass von dem Verkehr keine Spur mehr war und Valeria den Speeder stattdessen durch ein verlassenes Industriegebiet jagte. Dem Imperator sei Dank waren die Scheinwerfer überragend, sodass der Söldner genau aufpassen konnte, was Valeria machte. Sie hatte offensichtlich ihren Spaß und das, obwohl der Speeder noch immer völlig unbeeindruckt beschleunigte und lenkte, ohne dabei auch nur ansatzweise ans Limit zu gelangen.

Schon einige Sekunden vor Valerias erschrockener Reaktion hatte Davis durch seinen aufmerksamen Blick gemerkt, dass die Drohne hinter ihnen war.

"Das, Mylady, ist eine Polizeidrohne"

Meinte er bloß schulterzuckend auf ihre Frage hin. Das Ding konnte nicht einmal ansatzweise mit der Geschwindigkeit des Buirk'alor mithalten, solange Valeria einen Zahn zulegte und sie aus diesen Industriegebiet heraus beförderte. Und das tat sie auch, zumindest so weit es die schmaler zulaufenden Gassen zwischen den hohen Industriekomplexen es zulassen, durch die sie nun schossen. Doch die Drohne klebte weiterhin an ihnen und ließ sich nicht abschütteln; diese vermaledeite Apparat hatte einen gewaltigen Vorteil in punkto Wendigkeit und wartete nur auf eine günstige Gelegenheit, um den Piloten hinter dem Steuer zu identifizieren. Das bedeutete in jedem Fall eine saftige Strafe oder ein Flugverbot für Valeria, wenn nicht gar schlimmeres, denn innerhalb des Imperiums galten bekanntlich leicht verschärfte Gesetze.

"Ich hab' ne Idee"

Er fuhrwerkte noch kurz an den Bedienelementen des Holo-Systems herum, ehe die Geschwindigkeit urplötzlich drosselte und das Steuer sich eigenmächtig zu bewegen begann. Davis war anderes gewohnt und wusste, wie man schwere Truppentransporter steuerte, also fiel es ihm nicht allzu schwer, den Autopilot zu aktivieren.

"Los, lasst mich hinters Steuer. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das wendige Miststück uns einholt und Euch identifiziert. Also geben wir den Bastioner Verkehrsbehörden ein unbekanntes Gesicht - und das wäre in diesem Fall meine nette Visage"

Es waren noch allerhöchstens fünfhundert meter, die sie von der Verkehrsdrohne trennten. Davis warf einen Blick nach hinten und schnallte sich ab. Der Fahrerwechsel konnte in diesem engen Cockpit womöglich unbequem werden, doch eine Alternative sah er keine, um die Adelige diesen bürokratischen Stress oder noch Schlimmeres zu ersparen.


Bastion - Bastion Center - Stadtrand - Industriegebiet - Sabars schicker Schlitten - Davis Moxley, Valeria Muraenus, blöde Verkehrsüberwachungsdrohne





 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Hangar :: J-Typ Diplomatenbarke “Doashim” :: Darth Draconis, Niphira Minora und Haelos Vulc, F4-ST (NPCs)

Die Jüngerin schien ganz verwirrt zu sein, verstand nicht, was sie hier angerichtet hatte. Das Blut aus den Ohren der Angreifer, die Heiserkeit ihrer Stimme, das leichte Nachbeben in der Macht. Sie war, metaphysisch gesehen, entjungert worden. Die Blüte der dunklen Seite hatte ihre ersten zaghaften Knospen zum blühen gebracht und sie zu einer Vasallin Bogans gemacht. Ausgezeichnet. Vielleicht war sie doch mehr wert, als es den Anschein hatte. Der Sith Executor nickte dezent. Ja, das war eine Zurschaustellung ihres Potenzials. Auch wenn der Machtschrei unwillentlich geschehen war, so hatte er die Energie entfaltet, die in ihr schlummerte. Sie war wie Ton, begierig darauf geformt zu werden, ob sie es wusste oder nicht. Er würde sie zu einer Waffe formen. Sie würde sich beweisen müssen. Gegen Seth. Gegen andere Jünger, gegen die Galaxis. Das Leben als Sith war eine entbehrungsreiche Litanei des Schmerzes, doch die Macht, die man dafür erhielt, war das alles wert. Als sie dabei war erneut wegzunicken und das Bewusstsein zu verlieren, griff der Sith ihren Geist an. Es war wie ein Weckruf, das Gefühl, wenn man morgens aufwachte und dachte, man habe was vergessen.

„Wach auf, Niphira. Du hast überlebt, weil das Feuer in deinem Inneren heller lodert, als die Flammen um dich herum!“


Als die Sith Jüngerin wieder zu sich kam, musterte er sie einen Augenblick lang. Der Verband sollte reichen und das Bacta seine Wirkung entfalten. Auch die Stims müssten ihre Wirkung zeigen. Sie würde also genug Energie für ein kleines Verhör haben. Allerdings stand nicht sie vor dem Tribunal des Sith Executors, sondern der Nichtmensch, der unerlaubterweise sein Schiff betreten und dummerweise den Angriff der Sith Jüngerin überlebt hatte. Er würde es noch früh genug bereuen.


„Was war euer Auftrag?“

Der Nichtmensch stammelte, brachte kein gerades Wort heraus und versuchte immer noch sich zu wehren. Widerstand war jedoch zwecklos. Sein Schicksal hatte er in dem Moment besiegelt, als er die Doashim betreten hatte und sich entschlossen hatte gegen Darth Draconis zu agieren.


„Ich frage dich nochmal, wer hat euch geschickt?“

Der Nichtmensch biss die Zähne zusammen. Er schien wohl zu merken wie langsam die Machtranken des Executors sich in seinen Geist bohrten und ihre metaphysischen Widerhaken festsetzten. Draconis erhöhte den Druck auf das Wesen, bevor es anfing zu sprechen.

„Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht!“

„Lüge.“

Es war mehr eine Feststellung, als eine entrüstete Aussage. Er hatte damit gerechnet, dass dieser Nichtmensch nicht sofort sprechen würde. Er wandte sich zu Niphira, sorgte dafür, dass sie ihre Aufmerksamkeit auf ihn richtete und zeigte auf den fixierten Nichtmenschen.

„Auf dem schmalen Grat zwischen Ordnung und Chaos, siehst du die feinen Unterschiede, die Bruchpunkte und Untiefen, die lauern? Siehst du dasselbe wie ich sehe? Die Anspannung, die Belastung die auf diesem Kopf lastet. Die kurzen Momente der offenbarten Wahrheit, tief verborgen und verschleiert.“

Die Worte waren eine Reminsizenz, welche die beiden nicht verstehen würden. Sie waren eine Reminiszenz an Mabob, den Novizen aus dem Orden der Pessimisten, während seines Exils. Die einzige Kreatur, die soetwas wie ein Freund für den Sith gewesen war. Er hatte ihn töten müssen. Im hier und jetzt entschied sich auch, ob die Lebenslinie eines Wesens ein abruptes Ende finden würde. Die auf den Nichtmenschen gerichtete, zu einer zeigenden Geste geformten Hand ballte sich zur Faust. In diesem Moment schrie der Nichtmensch laut auf. Die Macht wurde zur Waffe, zermalmte seine Beine, die wie lose Marionettenbeine herabhingen.

„Gewalt für Gewalt ist das Gesetz der Bestie.“

„Halt, haaaaalt!“ gellten die Schreie des Em’liy durch die Doashim, verhallten in der verchromten Hülle der Diplomatenbarke und fanden kein Gehör. Der Sith zeigte keine Gnade mit seinen Feinden.

„Malevolos! Darth Malevolos! Er wollte, dass wir einen Thermaldetonator hier platzieren! Das war unser Plan! Dann kam uns aber die da…“ mit der letzten verfügbaren Beweglichkeit regte der Nichtmensch das Kinn in die Richtung von Niphira Minora „uns dazwischenkam!“

Der Blick des Sith wanderte zu Niphira, blieb einen Augenblick auf ihr ruhen, bevor Darth Draconis wieder den Nichtmenschen mit seinen Blicken durchbohrte. Sie hatte wirklich seine Habseligkeiten verteidigt, verhindert das ein Thermaldetonator an Bord gebracht wird und somit ihm quasi das Leben gerettet, wenn er es unter Umständen nicht selbst entdeckt hätte. Sie hätte sich auch in einem der Räume verstecken und ausharren können, bis die beiden Delinquenten die Doashim verlassen hätten. Es gab viele Wege, wie dieses Szenario hätte ausgehen können, doch Niphira hatte sich entschieden zu kämpfen und zu siegen. Sie hatte sich von den Fesseln ihres eigenen Ballasts, der auf ihrem Gemüt ruhte befreit. Sie hatte den Schmerz überwunden und keine Scheu vor dem Tod gezeigt. Sie hatte sich wie eine Sith verhalten.
Mit dem Nichtmenschen gab es jedoch keinen Grund Mitleid zu haben und ihn zu verschonen. Er wollte ein Sith werden und hatte sich an einer fehlgeschlagenen Intrige beteiligt. Der Nichtmensch kannte die Risiken, hatte wohl abgewogen, wie seine Erfolgsaussichten sein müssten. Wahrscheinlich hatte dieser sogar für einen Moment geglaubt, sie würden es schaffen. Allerdings konnten sie nicht mit seiner Jüngerin rechnen. Er wollte ein Sith werden und die Ketten zerbrechen, doch schließlich hatte er sich durch sein Tun selber die Ketten enger um den Hals gelegt, bis sie ihm die Luft zum Atmen nehmen würden.

„Bitte, ich tue alles was ihr wollt!“

„Dann stirb.“ erwiderte der Sith lakonisch

Die Augen des Nichtmenschen weiteten sich, als sein Gehirn das soeben gehörte verarbeitete und verstand, was nun kommen würde. Doch das Grauen, welches Darth Draconis über seinen Tod bringen würde, konnte der Nichtmensch nicht erahnen. Die Fähigkeit seine Gegner zu zermalmen ist für jeden Sith die manifestierte Erklärung der eigenen Dominanz. Das Brechen der Knochen, das lautstark erklang, erinnerte an das Überbrechen von Ästen, nur zahlreicher und lauter. Die Schreie gellten erneut durch die Doashim, das Martyrium nahm seinen Lauf. Die inneren Organe würden eines nach dem anderen bersten. Zuerst der Magen mit seiner ätzenden, alles zersetzenden Magensäure. Spätestesns jetzt gab es kein zurück mehr. Der Sith ließ sich Zeit, ließ die Magensäure ihre Arbeit tun, bevor er den Brustkorb des Nichtmenschen langsam, Rippe für Rippe brechen ließ, bis eine der Rippenbruchstücke die Lunge des Nichtmenschen perforierte und die Schreie nicht nur verzweifelter wurden, sondern auch von einem Gurgeln begleitet. Schlussendlich ließ der Jünger den Kopf fallen und eine unheimliche Stille breitete sich aus. Der Körper sackte zu Boden und blieb, in einer unnatürlichen Art und Weise, vollkommen entstellt, wie ein nasser Sack liegen. Er war die Vergangenheit, um ihn mussten sie sich nicht mehr kümmern.
Sein Blick wandte sich zu Niphira. Sie war die Zukunft. Doch nicht hier, nicht in diesem Zustand. Mit einem leicht geflüsterten „Schlaf“ verdeckte er mit seiner Hand ihre Augen und drang in ihren Geist an, gab dort den Impuls, der eine Müdigkeit auslöste und sie so erstmal stilllegen würde.

Sie brauchte eine Behandlung und somit würde das ungleiche Duo erneut der Weg in die Krankenstation bringen. Der Sith Executor ließ Niphira vor sich herschweben, hatte seine Machttentakel fest um ihre Körpergliedmaßen gelegt um sie ja nicht fallen zu lassen. Die Macht war sein Untertan, sie würde die Arbeit tun. Um die Doashim und F4-ST würde er sich im Anschluss kümmern. Nachdem er erneut das Schiff versiegelt hatte, nahm er Kurs auf die Krankenstation. Er würde dabei auch Roon Vass und Seth Duroth einen Besuch abstatten. Der Kel Dor dürfte langsam aber sicher wieder auf den Beinen sein, was mit seinem Schüler in spe los war, würde er dann erfahren. Das Individuum verschwindet innerhalb dieser Ebene, man wird zur Masse. Gerade dann versucht jeder Jünger verzweifelt dagegen anzukämpfen, das letzte Stück Individualität in der konformen Masse zu erhalten. Es bricht der Kampf jeder gegen jeden aus, ein brutaler und vor allem hinterrücks geführter Kampf unter dem Deckmantel der Dienerschaft des höheren Wohls. Es gab nur zwei Optionen: Entweder man kämpfte und jagte oder man wurde zur Beute. Jäger und Gejagte. Die meisten zählten zu letzterer Kategorie. Auch Seth war ein solcher Gejagter. Jäger und Gejagte, sie stellen das soziale Abbild des Urwalds dar. Der Gesellschaftsvertrag, ist in dieser Existenzform aufgelöst. Jeder ist zurück im Naturzustand in seiner horizontalen Rangebene zurückversetzt. Im Grunde möchte jeder in Ruhe existieren. Die einzelnen Sphären des eigenen Seins kollidieren mit denen der eigenen Umgebung.


In der Krankenstation angekommen, wagte der Xexto einen ermahnenden Blick, sparte sich jedoch jeglichen Kommentar. Er wusste wohl, dass man Sith besser keine Ratschläge gab, wie man mit der eigenen Dienerschaft umzugehen hatte, doch war der Sith Executor erstaunlich oft hier, ohne selber Patient zu sein. Wortlos behandelte der Xexto Arzt die Jüngerin. Nach der Behandlung, noch immer schlafend, wachte der Sith Executor an ihrem Bett. Es verging einige Zeit, die Draconis selber zur Meditation und Regeneration nutzte. Als die Macht ihm verriet, dass Niphira langsam das Bewusstsein zurückerlangte, richtete er sich auf und ging zu ihrem Bett.


„Willkommen zurück zu den Lebenden.“ paraphrasierte der Sith die Worte des Nagai Hexers, der ihn nach seiner bestandenen Prüfung wieder unter Lebenden willkommen geheißen hatte. Für den Bruchteil einer Sekunde erinnerte er sich wieder an die Worte Typhojems und ihre Bedeutung. Ihr Leid war auch sein Leid. Ihr Schicksal auch sein Schicksal. „Sag mir, was hast du gefühlt, als du dich den beiden gegenübergestellt hast, als du die beiden bekämpft hast?

Ruhig, geradezu lauernd, wartete er ihre Antwort ab. Sie hatte in den letzten Tagen viel erlebt und das war wahrscheinlich das erste Mal, dass sie sich wirklich hatte ausruhen können. Ein seltenes Gut an einem Ort, auf dem man stets um das eigene Überleben fürchten musste und somit auch der Schlaf darunter litt. Selig sind jene, die trotz oder gerade wegen ihrer Taten an diesem Ort einen erholsamen Schlaf fanden.

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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Hangar -Gänge der Doashim - Niphira, [NPCs>] F4-ST, Sysko Bael, Vulc [NPCs<]



Niphira spürte wie langsam alles dunkler um sie werden wollte. Mit einem Schlag war sie hellwach. Schaute in die Augen des Executors. Er konnte es wohl nicht sein lassen sie zu quälen. Innerlich musste sie fast lachen. Schaute ihn aber nur lethargisch an. Bei allem Hass den sie verspürt hatte. Bei aller Wut auf diesen Sith kam sie nicht umhin etwas anderes in seiner Gegenwart zu empfinden. Reine Bewunderung dessen was er war und wie er sich verhielt. Seine Worte wollten in ihrem Kopf einfach keinen Sinn machen. Sie spürte wie ihr Körper durch das liegen auf dem Boden völlig verspannt war. Aber wenigstens konnte sie nun etwas klarer denken. Ihr Kopf schmerzte als wäre eine Bantha Herde über diesen hinweg galoppiert. Langsam richtete sich die Jüngerin auf. Nur weit genug um zu sitzen. Jemand hatte ihr Bein notdürftig zusammen geflickt. Laufen wäre damit aber in diesem Zustand nicht möglich. Sie schaute zu dem Em’liy. Er war vermutlich kein so verkehrtes Wesen. Wäre in der Lage einiges zu lernen, wenn er nicht dumm war. Niphira starrte ihn an bei der ersten Frage wanderte ihr Blick rüber zu dem Sith. Er schien nicht wirklich glücklich über undeutliche Aussagen zu sein. Niphira schaute sich die Szenerie weiter an. Versuchte zu lernen was irgendwann auch von ihr möglicherweise erwartet würde. Wieder eine Frage an dieses Wesen. Inzwischen begriff Niphira was sie falsch, aber auch richtig gemacht hatte in der Bibliothek. Der Mann, der hier gerade die Kontrolle hatte war ein Diener der dunklen Seite. Er war kein Jedi. Er wusste was er wollte und war wohl auch bereit alles zu tun um zu kriegen, was er wollte. So konnte Niphira nur sachte mit dem Kopf schütteln, als dieser Narr versuchte sie raus zu reden. So ein Verhalten brachte einen nicht weit. Sie schaute den Executor an. Seine Worte waren kryptisch. Unverständlich für die Jüngerin. Sie hatte das Gefühl, grob zu verstehen, worauf er hinaus wollte. Der Em’liy verriet sich selbst durch sein Verhalten. Durch seine Äußerungen und wie er sie tätigte. Etwas dass sie in ihrem Dorf bei Greth lernte. Sie hätte nicht so lange ihre Arbeit machen können, ohne auf so etwas zu achten. Meist waren es Kleinigkeiten in der Körpersprache. Der Stimmlage. Dem Blick, die einen Lügner entlarvten. Meinte ihr Herr das? Sie war sich nicht sicher. Der Schmale Grad zwischen Ordnung und Chaos?

“Tut mir Leid Euch enttäuschen zu müssen, Herr, aber ich bin nicht in der Lage die volle Bedeutung Eurer Worte zu erfassen…”

Sie hoffte dass diese Antwort in Ordnung war. Sie setzte den Fehler bei sich selbst. Nicht bei dem Fragesteller. Es war die netteste Form die ihr einfiel zu sagen; “ich habe keine Ahnung wovon Ihr redet.”. Der Sith ließ das Wesen aufschreien. Am Ende hätte Niphira wohl lieber ihn getötet und seinen Partner am Leben gelassen. Es war eine schwere Lektion. Aber umso wichtiger für die Zukunft. Eine falsche Wahl. Was der Executor wohl mit ihr vor hätte? Ihre Hand fuhr unbewusst an den eigenen Hals. Sie schluckte was sie durch das Brennen im Hals sofort bereute. Gewalt für Gewalt sei das Gesetz der Bestie? Eine Lektion die Greth wohl missfallen würde. Und doch war es hier wohl der einzig wahre, der einzige Weg zu überleben. Endlich realisierte der Em’liy in welcher Position er wäre. Er war verzweifelt. Klammerte sich an die einzige Chance zu überleben wie ein Schiffbrüchiger an einem Stück Holz. Ein Thermaldetonator? Deswegen waren sie so sehr darauf bedacht keine Zeugen zu hinterlassen. Darum ihre Reaktion. Sie hatte ihnen komplett die Tour vermasselt. Sie spürte wie der Executor sie kurz anschaute. Unweigerlich senkte sie unterwürfig den Blick. Sie hatte gehandelt ohne darüber nachzudenken. Hatte gekämpft um… Warum eigentlich? Es war so lange her, dass Niphira für etwas anderes als sich selbst gekämpft hatte. War sie wirklich so versessen darauf gewesen den Kampf zu suchen? Ihre Gedanken bohrten sich in ihr Bewusstsein als wären es rostige Nägel die ein Handwerker mit dem Hammer einschlug. Der überlebende der beiden Eindringlinge hätte keine Zukunft mehr. Brauchte sich mit diesen Fragen nicht mehr auseinander setzen. Es war etwas dass NIphira schon bewusst geworden war, als er angefangen hatte zu lügen. Durch die Sache in der Bibliothek wusste sie schon was das Sagen der Wahrheit in der falschen Situation, wenn ihr Herr anderer Meinung war auslösen konnte. Das bewusste Lügen war eine Unverschämtheit die einem das Leben kosten würde. Verzweiflung führte zu merkwürdigen Reaktionen. Niphira hatte es schon einmal erlebt. Ein Räuber der eine alte Dame niedergeschlagen hatte. Anstatt sich zu ergeben war er bereitwillig in ihre Klinge gelaufen. Seine Wunde war irreparabel gewesen. Er hatte nur noch wenige Minuten zu leben. Anstatt diese kurze Zeit sinnvoll zu nutzen und zumindest mit ein wenig Würde zu sterben hatte er um sein Leben gefleht. Niphira hatte aber nichts tun können. Vor ihren Augen war der Mann verblutet. Was der Em’liy nun tat war dieser Sache nicht unähnlich. Er flehte. Bot an alles zu tun, was der Executor wollte. So grausam die Reaktion war. So klar war sie gewesen. Er sollte sterben. Die Grausamkeit mit der dieser Darth Draconis allerdings dabei vorging ließ sie starr den Blick auf den Em’liy fixieren. Jede Verformung, jedes Knacken brannte sich in Niphiras Kopf ein. Das Schreien, das Gurgeln. Es jagte Niphira einen kalten Schauer über den Rücken. Das war es, wozu sie werden sollte? Eine Mörderin? Der Jünger ließ irgendwann seinen Kopf fallen. Die Stille die darauf folgte wirkte surreal und jagte Niphira einen Schauer über den Rücken. Sie hatte das erste Mal direkt einen Sith töten sehen. Nicht durch einen fehlgeschlagenen Versuch in einem Labor. Ein einfacher Mord. Langsam drehte sie ihren Kopf zu dem Sith. Nun wäre sie dran. Sie hoffte den Sith nicht verärgert zu haben. Hoffte auf wenigstens mehr Gnade als es der Em’liy erfahren hatte.

Er verdeckte ihre Augen während er etwas flüsterte. Sie schlief sofort ein. Ihr Geist hieß diese Anweisung mehr als willkommen. Zu lange hatte er mit nur wenigen Stunden am Tag auskommen müssen. Teils weil sie sich selbst wach hielt, teils aus der Angst heraus von Schattens Anhängern im Schlaf ermordet zu werden. Sie schlief gerade zu friedlich. Eine der wenigen Momente in denen sie ähnlich friedlich wie ihre Mutter wirkte. Wo sich ihre Mimik glich.

Im Schlaf rekapitulierte ihr Geist alles was geschehen war, seit sie im Tempel angekommen war. Die Trainingseinheiten, die Arbeit in der Bibliothek, das Treffen mit Arten Lokar und das Innere des Labors. Ihre Beziehung zu Schatten, der sie immer wieder runter gemacht hatte, bis er zu weit gegangen war und ihre Erinnerungen beschmutzt hatte. Wie sie ihm und seinem Freund eine regelrechte Abreibung verpasst hatte gefolgt von einem Ausflug mit den beiden Schülern bei dem sie selbst zur Weißglut gebracht worden war. Genauso der Kampf gegen diese Sera. Das erste Mal halten eines Lichtschwertes. Vieles war so eine Sache gewesen, die neu und Aufregend gewesen waren. Sie hatte am Ende versucht aus allem zu lernen. Ihren ersten Kuss mit der Twi’lek. Sie war so selbstbewusst gewesen. Und nun? Dieser Executor der einfach nur die Hölle war und doch faszinierend. Ein Wesen dass ihre komplette Hochachtung bekam. Auch wenn es ihm wahrscheinlich nichts bedeutete. Ironisch war es irgendwie. All das. Ihr Leben war eigentlich gar nicht so mies gewesen. Sie müsste nur mehr lernen…

Langsam kam Niphira wieder zu sich. Sie öffnete ihre Augen. Starrte in das helle Licht der Krankenstation. Wie war sie hierher gekommen? Ihr Blick wanderte erst nach rechts, dann nach Links, nur um auf schwarzen Roben hängen zu bleiben. Ihre Sicht fing langsam an sich zu fokussieren. Da war er also wieder. Starrte in diese leuchtenden Augen, die sie nach wie vor an kollabierende Sterne erinnerten. Er war auch überall. Vermutlich würde Niphira sich daran gewöhnen müssen. Sie schloss kurz ihre Augen. Schlug diese bei seinen ersten Worten aber wieder auf.

“Ich danke Euch…”

Sie klang immer noch ein wenig heißer, aber irgendwie ging es ihr sonst wieder deutlich besser. Langsam richtete sich Niphira abermals auf. Rutschte ein wenig nach hinten, sodass sie sich anlehnen könnte. Auf eine absurde Art und Weise fing Niphira an diesen Mann zu mögen. Irgendwie wusste sie nicht warum. Genauso wenig verstand sie aber die Mühe sie trotz ihres Versagens hierher zu bringen. Wollte er noch von ihr irgendwelche Informationen darüber, was geplant gewesen war? Wollte er sie bei vollem Bewusstsein bestrafen für ihr Versagen? Die Frage die aber gestellt wurde war eine andere. Er wollte wissen, was sie gefühlt hatte.

“Hass… Wut… Zorn… Verzweiflung… Schmerz…”

Sie schüttelte mit dem Kopf. Das war nicht alles. Es war mehr gewesen. Er wollte es wissen. Warum auch immer. Es wäre nicht richtig die Frage nur halb zu beantworten.

“Ich wollte meinen alten Meister… Einen Soldaten in meiner Heimat nicht enttäuschen. Er hat mir viel beigebracht als niemand an mich geglaubt hatte. Ich wollte dass er stolz auf mich ist. Verstecken war für unsere Dorfwache keine Option. Wir haben uns Allem gestellt. Auch wenn wir in Unterzahl waren. Wir mussten kämpfen um zu verteidigen was uns wichtig war. Als die beiden Ihren Pilotdroiden angriffen konnte ich nicht versteckt bleiben. Ich bin in den Laderaum. Habe nach etwas nützlichem gesucht mit dem ich zumindest halbwegs eine Chance hatte.”

Sie schaute auf ihre Hände.

“Ich habe mich schwach gestellt. Wollte sie in den Laderaum locken um vernünftig kämpfen zu können. Ich hatte ein Schwert gefunden. Aber es war so viel schwerer als die Schwerter dich gewohnt bin. Es fühlte sich unhandlich an. Die Beiden wollten, dass ich mich an eine Wand stelle. Aufgebe. Der Em’liy alleine hätte mich vielleicht überzeugen können. Der andere… War zu aggressiv. Es war klar, dass er mich bloß töten wollte. Also griff ich an. Wollte sie nur lahmlegen. Durch das Gewicht der Waffe und zu großer vorsicht habe ich ihm nur einen Teil seines Armes abgeschlagen.”


Ihr Blick suchte jenen von Draconis.

“Ich habe falsch entschieden. Ich wusste dass der folgende Angriff alles entscheiden würde. Ich griff wieder an. Obwohl ich wusste, dass die Chancen gegen mich standen. Ich dachte immer ich könnte gut kämpfen… Als der Anführer mir seinen Dolch in mein Bein stach und mit seinem Stumpf zugeschlagen hatten… Hatten sie mich in den Knien.”

Sie ballte ihre Fäuste.

“Es war eine Schande für jemanden der den Weg des Schwertes für sich gewählt hatte von zwei dummen Narren besiegt zu werden. Die Schmach… Die Schande… Es war des Schlimmste Gefühl von allen. Ich hasste mich selbst dafür so unfähig zu sein. Dass alles was ich seit ich klein war gelernt hatte umsonst gewesen wäre. Ich war wütend dass ich alleine war obwohl ich Ihnen einen Nachricht hab zukommen zu lassen. Ich wollte nicht verlieren. Die Beiden auch nicht. Sie waren immer näher gekommen. Ich bin trainiert worden Gefühle nicht mit in den Kampf zu nehmen, weil es die Balance beeinträchtigt die man als guter Schwertkämpfer brauchte. Ich wusste dass ich eine der Regeln meines Lehrers damit brach. Aber ich wollte… selbst wenn ich sterbe… Wenigestens einen der Beiden töten um euch eine Spur zu hinterlassen. Ich war verzweifelt. Griff den Dolch in meinem Bein und schrie alles raus… Alles was ich empfunden hatte. Schmerz, Wut, Hass, einfach alles was da war. Ich hatte mich mit dem gesunden Bein abgestoßen und den Dolch in die Brust des einen Gestoßen.”


Ihr Blick senkte sich. Sie schüttelte mit dem Kopf.

“Wer auch immer mir geholfen hat… Ich sollte ihm danken, dass er mir half. Aber ich habe ihn nicht gesehen… Tut mir Leid euch enttäuscht zu haben.”

Langsam lösten sich ihre Fäuste. Sie bemerkte erst jetzt, dass sie dem Sith einen halben Roman erzählte. Sie wollte nur, dass er die Lage kannte. Dass sie nicht stark gewesen war. Dass sie Fehler gemacht hatte. Sie wäre bereit für die Strafen die er ihr auferlegen würde. War bereit zu sterben wenn es sein Wille wäre. Hätte sie bloß ihr Schwert gehabt. Dann wäre es vermutlich ein Kinderspiel gewesen. So aber… Die Waffe die sie gefunden hatte. Was war sie gewesen? Wäre es unhöflich danach zu fragen? Das Schwert war schön gewesen. Nicht gut, aber schön. Es interessierte sie. Eben weil es auch alt war. Sie versteckte ihre Wut nicht mehr. Man sah es in ihrem Gesicht, dass sie zornig wurde. Sie hätte sich nicht so einfach überrennen lassen dürfen. Sie ballte ihre Fäuste wieder und biss die Zähne so stark zusammen, dass ihre Kiefermuskulatur hervor trat. Ein weiteres Versagen. Der Sith hatte klar formuliert, was eine weiteres Versagen bedeuten würde. Niphira machte sich bereit die Konsequenzen ihres Versagens entgegen zu treten. Sie würde nicht davon rennen. Sie würde ihre Entschlossenheit wieder finden. Ihr Blick wanderte zu dem Gesicht von Darth Draconis. Ihre Augen leuchteten leicht. Es war nicht das Feuer das darin am Tage ihrer Ankunft gestanden hatte. Aber es war das leichte glimmen einer Glut die noch unter Asche versteckt war. Sie war bereit ihre Strafe anzunehmen.



[Bastion - Center - Sith-Tempel - Krankenstation - Niphira, Darth Draonis [NPC>] Xexto Arzt [NPC<]
 
Im Anflug auf Bastion – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – Janus >:( und Brianna

Brianna kannte Janus besser als viele Jedi. Nicht nur, dass sie dem SIth, durch dessen Adern immerhin zur Hälfte Echaniblut floss, öfter begegnet war als den meisten Bekanntschaften in ihrem früheren Orden. Sich dreimal mit jemandem zu duellieren war eine ziemliche Ansage. Es gab nicht viele Wesen in der Galaxis, gegen die Brianna überhaupt mehr als einmal gekämpft hatte. Kira war so ein Fall, aber ihre drei Mal waren vergleichsweise kurz nacheinander gewesen. Bei Janus hingegen hatte sie das Gefühl, ihn nun wirklich schon ewig zu kennen – vor allem richtig zu kennen. Davon konnte man als Echani wohlgemerkt erst sprechen, wenn man sich einmal im Kampfe gegenüber gestanden hatte. Drei Mal hingegen… das war ein bedeutender Grund, warum die Silberhaarige sich Janus so nahe fühlte. Sie hatte drei Mal einen tiefen Einblick in ihn nehmen können, gesehen was gleich blieb, und was sich verändert hatte.

Um eine wesentliche Änderung zu erkennen musste man freilich keine Echani sein. Beim ersten Mal, damals bei der Flucht von Korriban, war Brianna noch klar überlegen gewesen, hatte es sowohl mit ihm als auch seiner Meisterin Kira aufgenommen. Auf Taris, als er ihr die Ingewahrsamnahme des entflohenen Psychopathen Leto Fels vermasselt hatte, waren die Verhältnisse schon viel ausgeglichener gezeigt. Ein Grund dafür war, dass es sich um ihr einziges Duell mit Lichtschwertern gehandelt hatte, aber nicht nur. Janus hatte aufgeholt. Heute lagen die Dinge anders. In einem reinen Faustkampf wäre Brianna überlegen wie eh und je. Doch im Ernstfall, ohne Regeln, und mit allen Mitteln, sähe sie jetzt kein Land mehr. Die muskulöse Echani war gewohnt, sich auf ihre körperliche Überlegenheit zu verlassen und benutzte die Macht im Kampf ja kaum. Gegen eine Ritterin oder Kriegerin spielte das keine große Rolle. Aber Janus war inzwischen Exekutor und seine Fähigkeiten in der Macht enorm gewachsen. Wenn man im Kampf diese selbst nur wie eine Padawan einsetzte, hatte man also einen schweren Stand.

Sicher, in ihrer blinden Raserei mochte Brianna auf die eine oder andere Weise auf die Dunkle Seite zugegriffen haben, aber da konnte man kaum von einer richtigen Technik sprechen. In ihrer Echani-Kampfkunst griff sie in diesem Moment ja auch auf die einfachsten Formen zurück. Dass sie diese trotzdem perfekt ausführte, war auf ihre jahrzehntelange Routine zurückzuführen. Bei der Macht hatte sie diese nicht. Als Janus plötzlich mit einem heftigen Machtstoß konterte, war ihre einzige Reaktionsmöglichkeit daher, die trainierten Bauchmuskeln stahlhart zu machen, nicht das gegen den Machtangriff eines Exekutors viel nützte. Dabei hatte sie den Angriff ja kommen sehen. Aber wie man einen Machtstoß konterte, wusste Brianna eher theoretisch als praktisch. So einen Konter, etwa einen Gegenstoß, instinktiv abzurufen war mit dem roten Schleier der Wut vor dem Hirn schlicht nicht drin. Sie dachte ja nicht einmal an die Möglichkeit. Vielleicht kämpften Jedi einfach zu fair. Aber hauptsätzlich war es die Silberhaarige selbst, die sich zu sehr auf ihren Stärken ausgeruht hatte.

Etwas auf sich zukommen zu sehen und zu wissen, dass man nichts dagegen tun konnte, das war es was es bedeutete, sich machtlos zu fühlen. Brianna war hilflos, sie konnte Janus nichts entgegensetzen, und das jagte ihr keine Angst ein, es machte sie nur noch wütender. Selbst wenn die junge Frau gewusst hätte, was zu tun wäre, hätte sie es nicht fertigbekommen. Sie versuchte ja, sich auf die Macht zu konzentrieren, aber es gelang ihr nicht. Also musste sie es über sich ergehen lassen, zunächst durch den Machtstoß gegen die Wand geklatscht zu werden und anschließend per Machtgriff auf den Boden gedrückt zu werden wie ein Bettvorleger. Von ihrer Ehre abgesehen richtete Janus dabei an ihr nicht mehr Schaden an als an dem Schiff, die Demütigung war aber dennoch gewaltig, und ihre Wut auf ihn entsprechend groß. Sie glaubte, dass diese ebenso sehr Teil der Lektion war wie zuvor ihre Aggressionen freizukitzeln. Ein ‚viel zu lernen du hast‘ – sie war hier sehr wohl nur die Schülerin und Janus der Meister.

Lange musste Brianna nicht in der ungeliebten Situation verharren, was sicherlich besser für sie beide war. Viel sanfter durfte sie einen Augenblick später ihrem neuen Sith-Meister entgegenschweben, um von ihr mit bisher ungekannter Leidenschaft geküsst zu werden. Da war es wieder, dieses überwältigende Gefühl. Janus zu küssen war stärker als irgendeines zuvor in ihrem Leben und es linderte ihre Wut so weit, dass sie davon absah, ihm den Hals durchzubeißen oder ähnliches. Nach einem Augenblick des Sich-Küssen-Lassens wurde sie weich, schlang ihre Arme um ihn und erwiderte die Handlung. Sie ließ sich von den Wogen der Ekstase berauschen, spürte seine Haut, seine Lippen intensiver als je zuvor, und die Macht, die von ihm, nein, von ihnen beiden ebenso. Die Zeit schien stillzustehen bis Janus schließlich erklärte, dass die junge Echani nun dort war, wo sie hingehörte. Dass sie inzwischen im Anflug auf Bastion waren, war ihr entgangen.


„Hättest du das eine halbe Minute eher gesagt, wäre das dein Ende gewesen,“


Drohte die leicht zu verärgernde Silberhaarige nur halb zum Spaß. Dass sie – wenngleich kurz – weitgehend handlungsunfähig auf dem Rücken hatte liegen müssen, war auch ohne Spruch schon schlimm genug. Sie steckte es moralisch nicht so gut, weg, wie sehr Janus sie überflügelt hatte, und wenn es auch in erster Linie in Machtdingen war. Das konnte, durfte nicht so bleiben, zumindest was das Kampfbezogene anging. Aber wie hieß es doch? Erst das Essen, dann die Moral. Der Kampf hatte Brianna hungrig gemacht, die Reste der Leckereien standen noch auf den Tisch, das meiste davon war nicht in Mitleidenschaft gezogen worden, also warum untätig warten, bis sie endlich gelandet waren? Mehr Küsse hatte sich Janus für den Moment nämlich nicht verdient, dafür müsste er ihr Ego genauso zärtlich behandeln wie ihr hübsches Gesicht. Die Zeit verbrachte sie lieber essend, also hinkte sie (wegen ihres geprellten Knies) zum Tisch zurück, stellte sie sich einen bunten Teller zusammen, der einen Zuschauer glauben lassen konnte, sie hätte vorher nicht erst eine ordentliche Mahlzeit verdrückt. Erst als sie ein paar Bissen gegessen hatte, beachtete sie Janus wieder.

„Du hast mir demonstriert, dass ich noch viel zu lernen habe, das gestehe ich dir zu,“

Befand sie, schlagartig zumindest nach außen hin viel ruhiger und nüchterner, während sie aß.

„Du hast mich dazu gebracht, mein inneres Nexu von der Kette zu lassen es war besser als auf Alderaan, aber noch lange nicht gut. Ich sehe zwei Probleme: zum einen möchte ich nicht immer erst eine ins Gesicht kriegen, bevor ich die Macht nutzen kann, wie du es tust. Du lässt dich von deinen inneren Aggressionen treiben oder so etwas in der Art, du benutzt sie jedenfalls wie du sie gerade brauchst. Zweitens muss ich lernen, sie sinnvoller umzusetzen als nur in blinde Raserei. Ich mag so wild sein wie ein Nexu, aber ich bin intelligenter als eines. Ich bin keine Berserkerin, ich kämpfe mit Verstand, mit Stil und Eleganz.“


Die Analyse klang nicht von ungefähr wie ein Arbeitsauftrag an den Sith-Vollstrecker. Er mochte der Meister sein, sie die Schülerin, und die Sache mit demselben Rang schminkte sie sich wohl oder übel ab, ja ja, aber trotzdem. Es gab einen großen Unterschied zwischen der unterwürfigen Jüngerin, die an den Lippen der Meisterin hing und der Sportlerin, die von ihrer Trainerin verlangte, dass sie sie in Topform brachte, oder…. Konsequenzen, schlimme Konsequenzen.

Während sie noch aß, versuchte Brianna nebenbei, mit der Macht ihr vor Schmerz pochendes Knie zu beruhigen, aber es wollte ihr nicht recht gelingen. Sie fühlte sich ruhig, sehr ruhig, so sehr wie sie in Janus' Gegenwart sein konnte, und sie bildete sich ein, konzentriert zu sein, Essen ging ja nebenbei. Oder, zumindest auf Coruscant wäre es gegangen. Die Energie wollte nicht recht fließen, und das ärgerte sie. Sie versuchte auch ihren Ärger zu benutzen, aber damit ging es erst recht nicht. Die Echani entwickelte eher das Bedürftnis, etwas zerschlagen zu wollen, gerne auch mit der Macht. Aber etwas wieder ganz machen, das schien nicht recht zu funktionieren. Wie in aller Welt hatte Ian das nur gemacht? Er war doch Sith gewesen, und Heiler? Naja, vielleicht kein richtiger Sith, verglichen mit denen die sich sonst so kannte (jedenfalls hatte sie Probleme, ihn sich so vorzustellen). Aber trotzdem musste er die Dunkle Seite benutzt haben. Brianna bekam es gerade mit keiner Seite auf die Reihe, nahm aber resignierend an, dass sie nicht wirklich gut darin war, eine Seite auszuwählen. Sie suchte einen Zustand innerer Ruhe, und die Macht war da. Sie ärgerte sich über Janus, und die Macht war auch da, aber anders. Aber im Moment ärgerte sie sich eher über sich selbst, und vielleicht lag da der Fehler. Schließlich setzte das Schiff mit einem leichten Ruck auf – sie waren gelandet. Brianna stand auf, das gesunde Knie belastend.


„Gehen wir?“


Die Frage war wie ein: ‚wärst du so freundlich, mir gefälligst den Weg in mein neues Zuhause zu zeigen?‘. Unterwürfigkeit würde der Sith von ihr nicht bekommen, egal wie oft er den Fußboden seiner Yacht mit ihr zu wischen gedachte.


Bastion, Sith-Tempel – Hangar der Ebene der Oberen – Yacht „Birthright“, Konferenzraum – Janus :unsure: und Brianna
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Krankenstation :: Darth Draconis, Niphira Minora und Xexto Arzt (NPC)

Das Abstrakte der Sith ist für jeden Außenstehenden kaum greifbar. Ein Orden voller Wesen, welche über die Kraft verfügen andere Wesen mit nur einer Handbewegung das Lebenslicht auszulöschen und einem egoistischen, antinomistischen Weg folgen, sind in einem autoritären, restriktiven und streng hierarchisch geordneten System eingegliedert. Es ist das chaotische Element dieses Systems, Fluch und Segen zugleich. Der Kampf jeder gegen jeden dekliniert sich von den höchsten Kacheln der Pyramide bis in die Basis. Ein jeder Sith, oder Aspirant auf diesen Titel, kämpft um seinen eigenen Fortschritt, frei der Theorie nach, wenn jeder an sich denkt, wird an alle gedacht. Allerdings führt dieses System zu einer ungeheuren Knochenmühle, welche tausenden Wesen zum Verhängnis wird. Die Stärkeren dominieren die Schwächeren, eine Perversion der natürlichen Ordnung, in welcher der am besten an seine Umgebung angepasste tatsächlich den größten Erfolg hat. Genau dieser Lehrsatz, dass jene Wesen die sich am besten an ihr Biotop anpassen können überleben, ist der Motor der Darth Draconis am Laufen hält. Der Wahnsinn dieses Ordens wirkte auf viele alles verschlingend, zersetzend, alternativlos. Der ständige Druck, die Feindschaft mit jedem ihm begegneten Wesen obwohl er diesen nichts getan hatte. Es war eine unterbewusste Gehirnwäsche, die er hier vollzog. Andere Jünger waren weit weniger definitiv mit ihren Zielvorgaben. Er hatte des Öfteren gehört, dass Jünger Selbstmord begangen. Der Ausweg war final. Ihre Situation schien ihnen aussichtslos. Die Hoffnung einen Meister zu finden war gering, die Verschuldung bei einem dieser seelen- und gedankenlosen Bestien ein viel zu schnell eingebrockter Zustand.

Dieses Schicksal war ihm erspart geblieben. Er war relativ schnell aufgrund seines Potenzials unter die Fittiche von Darth Ysim genommen worden. Dieser hatte ihn zu einem Schwert gestählt, das er nicht mehr zu führen vermochte. Er hatte dem Orden der Sith den Rücken zugekehrt. Der Sith hatte seitdem zahlreiche Prätendenten auf den Titel seiner Schattenhand gehabt. Viele wollten sein Schüler werden, doch kaum jemand schaffte es wirklich sich durchzusetzen. Er erinnerte sich kurz an ihre Gesichter, Namen hatte er mittlerweile vergessen. Der Chiss, die Frau, der Zabrak. Das waren nur einige. Chiffith war der einzige gewesen, der ein würdiger Nachfolger gewesen wäre. Was aus dem Lamproiden geworden war, wusste Darth Draconis nicht. Er würde schauen, ob er ihn kontaktieren können würde. Er war ein loses Ende. Sogar unter Umständen ein Gegner. Er musste wachsam sein. Doch in der Kreatur vor ihm, in dieser Frau, die so von Selbstzweifeln zerfressen war und scheinbar den eigenen Sieg und Fortschritt vor lauter selbstzersetzender Gedanken nicht sehen konnte, erkannte er die schwarze Flamme Bogans, die er auch vor so vielen Jahren in dem Nichtmenschen gesehen hatte.

Während Niphira redete, strich er seine Soutane glatt und wartete ab. Sie schien das Gefühl zu haben etwas falsch gemacht zu haben. Sie hielt sich sklavisch an seine Anweisungen. Das war gut. Sie schien von Furcht erfüllt zu sein, seine Machtdemonstration hatte also gewirkt. Diese Brutalität war nicht zwangsläufig gegen den Nichtmenschen gerichtet gewesen, sondern gegen Niphira. Der Eindringling hatte sein Leben sowieso verwirkt. Er hätte ihm auch einfach das Genick brechen können. Was Darth Draconis erreichen wollte war, dass Niphira erkannte, welchen Preis man dafür zahlte ihn anzugreifen. Die Saat des Verrats sollte im Keim erstickt werden, die Angst vor den Repressalien sollte solche Gedanken überhaupt nicht erst fruchten lassen. Die Sauberkeit des Schiffes war ihm egal gewesen. Solche Putzdienste waren eine Arbeit für Automata. Die Lehre aus dieser Aufgabe war gewesen Demut zu lernen. Sich unterzuordnen. Hierarchien zu erkennen und zu akzeptieren. Er war der Pantokrator in diesem kleinen Universum, dass von nun an ihr Leben werden würde. Ja, er hatte einen Entschluss gefasst.

„Kein schlechter Plan, Jüngerin. Täuschung und List sind Wege der Sith. Die Person, die dir geholfen hat, warst du selbst.“ begann der Sith und sah das Unverständnis in den leicht leuchtenden Augen der Jüngerin. „Das Blut, welches den beiden Narren aus dem Ohr tropfte, rührte von einem geplatzten Trommelfell. Du hast ihre Trommelfelle mit einem Machtschrei bersten lassen. Du hast wahrscheinlich zum ersten Mal die dunkle Seite der Macht benutzt. Genieß es. Genieß den Schmerz, denn Schmerz adelt.“

Eine Lektion, die Niphira noch oft in ihrem Dasein im Orden der Sith lernen musste. Schmerz war der Antrieb, der einen Sith dazu trieb Veränderung und Verbesserung anzustreben. Der Treibstoff, der Ambitionen weckte, den Durst nach mehr und den Drang nach vorne zu kommen. Wie jedes Lebewesen waren auch Sith Sklaven ihrer Konditionierung. Schmerz war ein Signal. Doch man musste hinter diesen evolutionären Schleier blicken, hinter den Grundgedanken und die Gnosis im Schmerz finden. Schmerz adelte, Schmerz war der Weg zur Macht. Sowohl der physischen, informellen als auch der dunklen Seite.

„Was deine vermeintliche Schande betrifft… lerne daraus. Du lebst, also ist die Macht noch nicht fertig mit dir. Lerne aus deiner Niederlage, damit es so schnell keine zweite und vielleicht finale Niederlage geben kann. Vertraue deinem Instinkt.“

Seine Hände waren hinter seinem Rücken gefaltet, als er ihr diese erste Lehre dozierte. Sie mochte zwar verletzt sein, doch war ihr Geist wach. Ihr Redeschwall war für ihn ein Indiz dafür gewesen, dass sie wieder zu Kräften gekommen war. Schlaf konnte eine wunderbare Helferin sein die Spuren vergangener Malaise zu vernichten.


„Dein Meister wäre stolz auf dich gewesen. Du hast zwar eine Regel gebrochen, doch hast du überlebt. Überleben ist die Maxime. Doch was dein alter Meister dir an Regeln mitgegeben hat, ist jetzt irrelevant. Ich bin dein neuer Meister.“

Er ließ ihr eine Moment um die Worte zu begreifen. Es war ein Angebot und eine Aufforderung zugleich. Sie sollte das, was sie bisher gelernt hatte zwar nicht vergessen, doch sie sollte ihr altes Leben hinter sich lassen. Ein Sith war in dieser Hinsicht mit einer Schlange vergleichbar. Jede neue Phase des Lebens erforderte es die alte Haut abzulegen und sich in ein neues Gewand zu hüllen. Er hatte sein altes Leben als Tyrus Ventar zurückgelassen, als er von Darth Ysim zum Schüler genommen worden war. In dieser Zeit hatte er alle Verbindungen zu seinem alten sukzessive gekappt. Er hatte seine Rache an seinem Onkel damals ausgeübt, hatte seine schlimmsten Ängste konfrontiert und war im Blut unzähliger Dathomiri Hexen getauft worden. Er hatte dieses alte Ich wiederum abgelegt und war zu Darth Draconis erhoben worden. Ein wahrer Sith und mittlerweile auch Mitglied der Pyramide der Hexer. Es war nun an der Zeit an seinem Vermächtnis zu arbeiten. Was aus Chiffith wurde, konnte er nicht sagen, doch was aus dieser Jüngerin werden würde, wusste er ganz genau. Sie würde eine Waffe werden. Sie würde seine Waffe werden. Sein verlängerter Arm und Willensübermittler. Mit diesem Instrument würde er das Antlitz des Sith Ordens endgültig verändern können. Erst würde er Darth Malevolos für seine Angriffe bezahlen lassen. Dann würde er seine Macht weiter ausbauen. Niemand würde ihn aufhalten können. Stets an seiner Seite würde diese Frau sein und seinen Feinden das fürchten lehren.


„Knie nieder, Niphira Minora.

Wenn sie fit genug war so viel zu reden, würde sie auch fit genug sein das Knie vor ihm zu beugen. Wenn es dabei schmerzte, umso besser. Es würde ein Zeugnis ihres Sieges sein. Sie mochte es anders sehen, doch hatte sie zwei gefährliche Jünger, die gegen ihn konspiriert hatten, ausgeschaltet. Mit einem Chiss’Yak bewaffnet, für das sie nicht ausgebildet worden war. Sie hatte mehr erreicht, als ihr klar wurde und Darth Draconis würde sie nicht so leicht davon kommen lassen, sondern sie ständig dazu zwingen ihre eigenen Grenzen zu überwinden, ihren Horizont zu überschreiten und Veränderung zu bewirken.

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Niphira war einfach nur verwirrt, dass der Sith erstaunlich… Nett? Ihr Gesicht wirkte als ob jemand ihr versucht zu erklären dass alte Märchen wahr waren, der Weltraum aus Wasser und die Planeten Süßigkeiten wären. Lediglich eines ihrer unteren Augenlider zuckte leicht. Seine weiteren Worte verwirrten die Jüngerin noch mehr. Sie hatte WAS getan? Ihre Hand legte sich auf den Nacken und ihre Augen wanderten zu ihren Händen.

“Ich verstehe das nicht? Wie?”


Ihr Blick war kurz abwesend. Sie versuchte sich einen Reim auf das Gesagte zu machen. Dunkle Seite? Die Wunden der beiden Angreifer. Es war Sie versuchte es zu verstehen. Sie hatte geschrien. Was hatte sie getan? Was genau. Da war doch ein ähnlicher Moment gewesen. Nicht so stark. Sie war nach einem Vorfall mit Schatten völlig aufgewühlt gewesen. Hatte sich aufgeregt weil die Manipulation des Würfels nie wirklich funktioniert hatte. Als sie diesen hat anheben wollen war er einfach nur umgekippt. Sie griff in eine Tasche und holte den kleinen Metall-Würfel heraus. Es war ein normaler Spielwürfel. langsam drehte Niphira diesen in ihren Fingern. Die Macht. Es war irgendwie ein gutes Gefühl sie angewendet zu haben. Irgendetwas befriedigendes ging von ihrem Kopf aus und verteilte sich in ihrem Körper. Sie hatte diese Drecksäcke besiegt. Irgendwie mit einer Kraft, die scheinbar, zumindest irgendwie, in ihr selbst steckte. Sie ging über in einen Schneidersitz. Sie war nun wieder mehr wie bei ihrer Ankunft. Die Lethargie in ihrem Blick wich langsam immer mehr einem gewissem Scharfsinn mit dem sie den Würfel musterte. Wie könnte man lernen diese Kraft zu kontrollieren. Scheinbar war es möglich. Ganz sicher war es möglich. Spätestens jetzt hätte der Sith an ihrem Bett ihre Loyalität bekommen. Scheinbar war er nicht umsonst in der Position, die er innehatte. Sie ihr Blick wanderte zu Draconis als dieser davon sprach, dass Schmerz adelt. Sie legte einen Finger der freien Hand unter das Kinn und nickte ruhig.

“Ist es so, dass der Geist durch den Schmerz wächst, ähnlich wie Muskeln die durch hartes Training im Prinzip quasi leicht reißen, um stärker zu regenerieren?”

Sie schaute ernst. Ihr Blick wachsam auf den Executor gerichtet. Am Ende wollte Niphira möglichst viel von ihrem Herren lernen. Es WAR eine gute Lektion. Es hatte sie daran erinnert, dass sie nicht gut darin war auf zu geben. Sie hatte sich mit Schatten angelegt und war siegreich gewesen. Seit dem sie ihn zusammengeschlagen hatte, war er Niphira aus dem Weg gegangen. Ließ sie in Ruhe. Niphira verstand langsam immer besser warum sie nicht weit gekommen war. Sie war nicht das was ein Sith als Schülerin wollte. Ihre MAcht beschränkte sich auf wenige Punkte ihr Potenzial war von dem was sie nach außen trug überschaubar. Das Wissen was sie hatte würde vermutlich in der harten Realität nicht überleben. Alles was sie bisher getan hatte war Texte auswendig lernen. Deswegen hatte sie auch den ersten Auftrag für ihren Herren nicht hinbekommen. Für ihn muss es wie der plumpe Versuch einer Täuschung gewirkt haben. Kurz legte sich der Anflug eines Lächelns auf Niphiras lächeln. Und er hatte sie guten Wissens in dieses Messer laufen lassen. Ihr Herr war eine Schlange. Viele verbanden mit schlangen nur Heimtücke. Dabei steckt hinter ihrem Ruf so viel mehr. Schlangen waren gerissen, intelligent und dazu versteckten sie sich im Gras, immer bereit anzugreifen. Ihr Herr war eine Schlange. Sie würde in seinen Diensten durchgängig wachsam sein müssen. Selbst kleinste Nuancen in seinem Verhalten könnten hinweise sein. Die Credits, die er ihr damals gegeben hatte. Sie wären niemals genug gewesen. Dieser gerissene Bastard. Ihr angedeutetes Lächeln wuchs zu einem Grinsen an. Sie begriff langsam wie der Mann an ihrem Bett tickte. Sie lernte gerade sehr viel aus den letzten Fehlern. Ihr Blick suchte nun wieder den des Sith.

“Wie Ihr wünscht.”

Auch wenn das Grinsen nicht ganz abgeklungen war, so lag in Niphiras Stimme Ehrfurcht und Respekt. Sie sollte ihrem Instinkt vertrauen. Schon jetzt war sie bereit weiter zu machen. Auch wenn ihr Körper nicht wollte. Ihr Geist war hungrig geworden. Am Ende wollte Niphira lernen. Eines hatte sie gelernt. Anders als Gedacht war die Jüngerin wohl doch noch nicht an ihrer absoluten Grenze angekommen. Wenn sie die Worte des Executors richtig interpretierte war sie zu mehr in der Lage. Ihre Gedanken kehrten an das Training zurück. Die Übungen von Greth waren gut. Sie war fit. Konnte vielleicht sogar noch mehr aus ihrer eigenen Klinge heraus holen, wenn man sie ließe. Ihr Meister wäre wohl wirklich stolz auf sie gewesen. Greth war selbst der Meinung, dass man gewisse Regeln hätte übertreten müssen, um am Ende mehr als nur Sklave seiner Selbst zu sein. Der Würfel in ihrer Hand funkelte leicht in dem Licht der Medistation. Einen Moment ließ Niphira die folgenden Worte auf sich wirken. Konnte es wahr sein? Sie starrte den kleinen Würfel in ihrer Hand an, als würde er ihr die Antwort geben können. Sie schloss die Faust um diesen und schob ihn in die Tasche. Langsam hob sie ihren Kopf und nickte leicht. Es war klar, dass sie neue Philosophien lernen musste. Vieles war nun anders. Dennoch würde Niphira versuchen weiter dem Weg des Schwertes zu folgen. Dem Weg den sie für sich selbst gewählt hatte. Auch wenn Niphira diesen Weg nun würde anpassen müssen. Greth hatte einmal gesagt, dass sie irgendwann ein Tier zum Vorbild nehmen sollte. Als ihr Blick wieder den von Darth Draconis suchte traf sie eine Entscheidung. Die Schlange. Sie wollte in vielen Bereichen wie er sein. Allerdings auch in gewissen Punkten anders. Dazu wollte Niphira ihr Können bis zu einem Limit treiben, dass sie sich bisher noch nicht erträumen könnte. Langsam war sie aufgestanden. Ihr Körper sendete Schmerzen aus. Ja. Das wäre ein Gefühl, dass sie unter diesem Mann kennenlernen würde wie kein anderes. Es war ein Gefühl, dass sie willkommen heißen würde. Denn jeder Schmerz wäre eine Lektion. Seine Worte stimmten. Sie musste voranschreiten. Greth war ein guter Lehrer gewesen. In ihren Augen jedem Jünger hier im Tempel mehr als überlegen. Er hatte ihr alles beigebracht was sie brauchte um stark zu sein. Nun aber würde sie diesem Mann dienen. Irgendwann würde sie ihm ebenbürtig sein. Vielleicht wäre es möglich, dass im Schwertkampf zu werden, was dieser Mann in der Macht war. Auch wenn er ein harter Lehrer war. Anders als ihre Mutter erzählte er nicht grundlos irgendwelche Lügen. Manchmal brauchte man Glück. Manchmal kreuzten sich gewisse Pfade einfach. Was nun hier eingetreten war hinterfragte Niphira nicht. Sie nickte ihm zu. Leben erfüllte ihren Körper wie seit gefühlt Dekaden nicht mehr. Ein warmes Gefühl, dass sich immer weiter aus breitete und ihre Entschlossenheit anfeuerte. Ja, der Entschluss stand fest. Entweder man tat es oder nicht. Ab sofort gab es kein Versuchen mehr. Versuchen beinhaltete die Option des Scheitern. Sie würde alles tun um das zu verhindern.

Seine Aufforderung war klar. So selbstverständlich und mit einer ebenso gleichen Verständlichkeit kam Niphira seiner Aufforderung nach sich hinzuknien. Die Schmerzen ignorierte sie so weit es möglich war. Ihr Blick demütig gen Boden gerichtet. Dieser Pfad würde bedeuten, dass vieles aufgegeben werden musste. Am Ende aber würde sie stärker werden. Stärker als der Sith, der ihre Heimat nieder gebrannt hatte. Er hatte ihr alles genommen. Hatte sie als Trophäe her geschickt. Wenn er nur geahnt hätte, welches Monster an jenem Tag schaffen würde. Ihr Blick war fokussiert. Sie würde ihr Leben in die Hände ihres Herren, nein, Meisters legen. Sie wollte ein Welpe sein, der zu dem mächtigsten Kathhund des Rudels wurde. Sie wollte ihren Meister stolz machen. Er hatte jegliche Bewunderung verdient. Sie würde lernen seine Feinde zu zermalmen. Niphira spürte es noch nicht, aber am Ende war ihr Geist bereit sich der dunklen Seite hin zu geben. War bereit ihren Hunger im Dienste des Sith zu stillen. All dies feuerte ihre alte Entschlossenheit wieder an. Wenn der Sith ihre Augen sehen könnte, würde er sehen, dass wieder Feuer in ihnen glühte. Sie war bereit. Dessen war sich Niphira sicher. Bereit sich allem zu stellen, was der Sith ihr entgegen werfen mochte. Dies… war der Weg des Schwertes, den sie gelernt hatte.



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Die Begierde Wissen zu erlangen und an diesem Wissen zu wachsen war ein Urinstinkt für jedes Wesen, dass den Pfad der Sith verfolgte. Es waren die ersten Anhänger Bogans aus den Reihen der Jedi, die damals die Fragen stellten, die sich die Jedi nicht erlaubten zu stellen. Es waren diese Anhänger der dunklen Seite, die mehr tun wollten, als nur zu meditieren, die ihre Fähigkeiten dazu nutzen wollten ihre Wünsche und Träume zu verwirklichen und etwas zu tun, statt nur stumme Zeugen einer Galaxis in Flammen zu sein. So war das erste Schisma der Macht entstanden, ein Graben, der bis heute zwischen den beiden Orden klafft. Und doch verband beide Orden eine Waffe: Das Lichtschwert. Der Sith aktivierte seine Klinge und führte die Klinge zuerst auf die linke Schulter, dann auf die rechte Schulter, ohne sie zu berühren. Die Luft war erfüllt vom Geruch des Ozons der Plasmaklinge.

"Niphira Minora, hiermit ernenne ich dich zu meiner Schattenhand. So wie du mir dienst, so werde ich dir Wissen schenken. Bis die Macht unser Untertan ist. Möge die Macht dir treue Dienste leisten."

Nachdem er den offiziellen Teil abgeschlossen hatte, bedeutete er ihr, dass sie sich wiwder aufs Bett setzen konnte um ihr Bein zu schonen. Niphiras Vergleich mit einem Muskel entlockte dem Sinn ein dünnlippiges Lächeln, ein Schmunzeln. Sie hatte den ersten Schritt in ein größeres Universum gewagt und war nicht davor zurückgeschreckt Fragen zu stellen. Langsam aber sicher kam sie aus sich heraus, fasste Vertrauen zu dem Sith Executor.


„Ja, so kann man das sehen. Es ist eine Betrachtungsweise. Doch die eigene Fähigkeit die Macht wahrzunehmen, ist weitaus komplexer als „nur“ der Vergleich mit einem Muskel. Die Macht wird von vielen Sith als ein Werkzeug gesehen, als eine Waffe in ihrem Kampf um die Erfüllung der eigenen Wünsche. Sowohl wir, die Sith, als auch die Jedi nutzen die Macht.“

Die Macht war jedoch viel, viel mehr in den Augen des Siths, sodass er seiner Schülerin eine Kostprobe seines Wissens geben wollte. Auch eine Schülerin sollte so viel wie möglich über die Macht wissen. Er bildete keine bloßen Schwerter aus, er bildete intelligente Wesen aus. Wenn sie eine Jägerin sein wollte, musste sie verstehen, was sie da benutzte. Man konnte jedem Affen einen Blaster in die Hand drücken, doch nur diejenigen, die auch seine Funktionsweise verstanden, konnten wirklich effektiv mit der Waffe umgehen.

„Die Macht ist ein unsichtbares Energiefeld, welches alle Dinge umgibt und durchdringt. Dich, mich, dieses Gebäude, diesen Planeten, ja das ganze Universum. Dabei gehorcht die Macht jedoch einfachen Prinzipien, nämlich der natürlichen Ordnung der Dinge.“

Sein Blick verharrte und sah in Niphiras Gesicht, suchte den Funken, den Wesen in den Augen trugen, wenn sie verstanden, was man ihnen sagte. Er wartete bis diese nickte und somit zu verstehen gab, dass sie verstanden hatte. Draconis wusste nicht wie intelligent seine neue Schülerin war, doch mutmaßte er, dass ihre Redegewandtheit ein Anzeichen für eine Intelligenz war, die zumindest über dem Durchschnitt lag.

„Die natürliche Ordnung ist immer im Gleichgewicht. Tag und Nacht, Leben und Tod, Licht und Dunkelheit. Jedes Paar repräsentiert eine andere Art von Balance. Als ein Teil der natürlichen Ordnung folgt die Macht denselben Regeln. Die helle Seite stellt Wissen, Frieden und Gelassenheit dar. Die dunkle Seite stellt Furcht, Zorn, Hass und Aggression dar. Beide Seiten existieren gleichzeitig, aber nicht immer im Gleichgewicht. Manchmal hat die helle Seite die Vorherrschaft; zu anderen Malen herrscht die dunkle Seite. Wenn einer der beiden Seiten zu sehr an Macht gewinnt, resultieren daraus neue Konflikte, und im Konflikt floriert die dunkle Seite. Die Anwender der hellen Seite werden seit Beginn ihres Trainings vor der dunklen Seite gewarnt. Sich der Furcht hinzugeben, den Zorn herrschen zu lassen, sich den Aggressionen zu beugen, dies sind die ersten Schritte zur dunklen Seite.“

“... und meine Waffe im Kampf gegen meine Rivalen.“ fügte der Sith in Gedanken hinzu. Er tötete nur, wen er ihnen nicht viel größeres Leid mit ihren eigenen Erfahrungen und Emotionen zufügen konnte. Draconis liebte es viel mehr zu sehen wie sie sich quälten, wenn man sie vor Schmerzen schreien lies, wenn man ihnen die Lüge ihrer Lehren vor Augen führte oder die Ausweglosigkeit ihrer eigenen Intrigen, die sie ans Ende gebracht hatten.

„Wenn einer der beiden Seiten zu sehr an Macht gewinnt, resultieren daraus neue Konflikte, und im Konflikt floriert die dunkle Seite. Die Anwender der hellen Seite werden seit Beginn ihres Trainings vor der dunklen Seite gewarnt. Sich der Furcht hinzugeben, den Zorn herrschen zu lassen, sich den Aggressionen zu beugen, dies sind die ersten Schritte zur dunklen Seite. Die dunkle Seite beherrscht das Schicksal von jedem, der bereit ist ihr zu folgen.

Kurz ließ der Sith Stille weilen.


„Es ist leicht ihr zu verfallen, doch sie bringt auch reiche Geschenke. Furcht führt zur dunklen Seite der Macht. Wenn sich jemand seiner Furcht hingibt, öffnet er sich für den Zorn. Er ist von Zorn erfüllt, weil er sich fürchtet, diesen Zorn entlädt er an seiner Umwelt, ein Mittel die Furcht zu verdecken. Der Zorn führt zu Hass, während die dunklen Gefühle größer und zerstörerischer werden. Der Hass der von der Feindseligkeit und der Abneigung erfüllt ist, setzt die Stufe für das Leid voraus, wenn man sich in die dunklen Seite vertieft “

Erneut wartete der Lord der Schatten darauf, dass Niphira nickte. Das waren wichtige Lektionen, die den Grundstock ihres Verständnisses der Macht prägen würden. Er würde seinen Eindruck bei ihr hinterlassen, sie mit dem nötigen kognitiven Rüstzeug ausstatten, damit sie ihren Glauben an die dunkle Seite der Macht mit den Lehren ihres Meisters in Einklang brachte. Sie schien gut mitzukommen, zumindest konnte er diesen Eindruck erwecken. Er würde ihn immer wieder testen um zu sehen ob er diese Lehre auch wirklich verinnerlicht hatte.
Hier würde er mit der Indoktrination anfangen. Ein Feindbild dient immer der Obrigkeit wie Draconis eindrucksvoll in seiner Zeit im Orden der Sith gelernt hatte und zeigte deutlich, dass es besser ist den Höheren zu dienen, ansonsten würde das Feindbild den Sieg davontragen. Feindbilder werden seit je her genutzt um die Massen aufzuschrecken, um Hass und Zorn hervorzurufen. Ein machtvolles Instrument. Draconis sind die Jedi egal, er jagt sie genauso wie jeden anderen der seine Macht bedrohen könnte, doch solange die Sith ein Feindbild haben würden, würden sie davon absehen sich ein weiteres Mal selbst zu vernichten..


“Die Jedi würden dich glauben lassen das Frieden ein wünschenswertes Ziel ist. Dass der innere Frieden des Geistes der Weg zur Beherrschung der lebendigen Macht ist, dass das Fehlen des inneren Konflikts dich zu einem mächtigeren Wesen macht. Wir kennen den Unterschied. Es ist unsere Leidenschaft, unser Hass und unser Begehren welche unsere Macht erfüllt. Es ist der Konflikt, der über ganze Zivilisationen oder nur über dein eigenes Sein verbessert. Der Konflikt zwingt einen sich zu verbessern. Er erzwingt Veränderung, Wachstum, Anpassung ... Entwicklung ... oder den Tod. Diese sind nicht unsere Gesetze, aber die des Universums. Ohne Konflikt gibt es nur Stillstand.“

Er versuchte ihm zu erklären, dass die dunkle Seite weit mehr als die „böse“ Seite der Macht war. Sie war das, was jedes Lebewesen in dieser Galaxie tagtäglich erfuhr und weitergab. Sie war der verlängerte Arm einer jeden Aktion auf der eine Reaktion folgte. Auf dem Weg zur vollkommenen Erleuchtung durch die Macht lastet tatsächlich ein immerwährender Fluch, aber nur weil diejenigen, die ihn suchen, in Kategorien von „gut“ und „böse“ denken - wobei sie selbst natürlich die „Guten“ sind. Um zu überleben, sind die Götter der Vergangenheit zu ihren eigenen Teufeln geworden, die Sith des heutigen Zeitalters entlocken höchstens ein müdes Lächeln im Vergleich zu Marka Ragnos, der dem Sith Imperator noch selbst den Sith Titel gegeben hatte. Die dunklen und wahrhaftig bösen Mächte, die in den Mythen beschrieben werden, haben nichts mit dem grauen Bösen zu tun, werden aber oft miteinander verwechselt. Das graue Böse, das uns im Kosmos umgibt, wird hauptsächlich von frustrierten und verwirrten Individuen begangen. Machtgierigen Politikern und Kriminellen, die unfähig sind ihre kleinlichen Wünsche zu materialisieren oder gar zu beherrschen. Das Böse in der Realität hat in keiner Weise mit dem metaphysischen Bösen zu tun, das dem Gelehrten in den sakralen Texten begegnet. Tatsächlich verfügen die Wesen der Galaxis universell über eine eigenartige Vorliebe für Brutalität und exzessive Gewalt, die uns von den anderen Tieren unterscheidet. Man könnte fast meinen, es sei ein Merkmal gesteigerter Intelligenz. Wir scheinen die einzigen Schöpfer von Todessternen, Massenvergewaltigungen, totalen Kriegen und extensiven Tötens zu Vergnügungszwecken zu sein. Das graue Böse ist materiell, allzu materiell, während das metaphysische Böse schwarz wie die Nacht und vollkommen unmenschlich ist. Die grauen bösen Merkmale werden ziemlich oft mit Güte gerechtfertigt. Wie oft begegnet man nicht schrecklicher Grausamkeit, verpackt im Mantel der Güte? Grausamkeit im Namen des Guten? Diese Torheit würde dem metaphysischen Bösen nicht in den Sinn kommen. Sie versteckt sich nicht, steht klar für das, was sie aussagen will. Die Mächte des Bösen scheinen in den Mythen revoltierend, infrage stellend, umstürzlerisch und Neuland beschreitend. Das metaphysische Böse ist hart und schimmernd wie ein schwarzer Diamant und in seiner vernichtenden Macht so entfernt wie die schwarzen Löcher im Universum. Es ist scharf wie ein Rasiermesser und glatt wie Seide. Was an den dunklen Mächten am Erschreckendsten ist, sind ihr Alter und ihre Entlegenheit sowie die Tatsache, dass sie über Wissen zu brüten scheinen, das zu viel ist, um von den Gelehrten geschaut zu werden. Für einen Moment hatte er in das Antlitz dieses metaphysischen Bösen geblickt und was er gesehen hatte, versetzte ihn in Panik. Angst war ein Gefühl, dass Darth Draconis lange nicht mehr gespürt hatte.

“ Was würde die Macht erfüllen, wenn nicht unsere Leidenschaft? Die dunkleren Emotionen ... Zorn, Hass, Angst ... diese Gefühle lassen uns mächtiger werden. Liebe ist gefährlicher als alle anderen Gefühle. Liebe führt zu Zorn, noch öfter zu Hass... aber ist führt auch zu Gnade, die weit schlechter ist. Die Macht gibt uns alle Stärke, auch den Jedi. Es ist die Beherrschung unserer Leidenschaft, die uns die Kraft gibt welche die Jedi nicht besitzen.“

Seine Versuche ihr deutlich zu machen, dass die Macht gibt jedoch auch genauso schnell nimmt, waren hoffentlich erfolgreich, denn was Draconis nun ihn lehrte, sollte der Grundstein seiner Zukunft werden. Niphira sollte verstehen, dass die Macht die eigenen Vorstellungen und Fähigkeiten zu nie geahnten Weiten katapultieren konnte, aber gleichzeitig auch mit ihrer raubtierhaften Natur sich an den Wesen nährten, die nicht bereit waren diese Machtfülle wahrzunehmen.

“Was hält sogar das unterentwickelteste Wesen am Leben? Die Angst um wegzulaufen, der Zorn um zu kämpfen... ohne sie würde das Geschöpf mit Sicherheit sterbenWir sind mehr als sie, weit mehr, aber irgendwie sind wir nicht so unterschiedlich wie man denkt. Zu denken wir sind Kreaturen außerhalb der Notwendigkeit von simplen Gefühlen und Leidenschaften ist eine Wahnvorstellung. Es ist unser Ziel stärker zu sein, und nicht nach erreichen unserer Potenziale uns auf unseren Lorbeeren auszuruhen. Wir sind die Suchenden, nicht die Führer. Je mächtiger man in der Macht wird, desto mehr Mächte wirst du erhalten. Doch du musst immer für deine Macht kämpfen.“

Nun erläuterte er ihr den Kodex des Ordens, in grober Form. Er würde später darauf zurückkommen, doch es war für ihn wichtig, dass sie nicht nur die Macht benutzte, sondern auch verstand was sie damit tat und wieso. Sie sollte einen klaren Blick haben und sich nicht von den Lügen der Jedi blenden lassen.

„Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft. Durch Leidenschaft erlange ich Stärke. Durch Stärke erlange ich Macht. Durch Macht erlange ich den Sieg. Durch den Sieg zerbersten meine Ketten. Die Macht wird mich befreien. Die Ketten stellen unsere Beschränkungen dar, jene die uns gesetzt werden, und jene die wir uns selbst setzen. Das ultimative Ziel eines jeden Sith ist es, sich von solchen Ketten zu befreien. In gewisser Weise ist es so, wir tun was immer wir wünschen... aber es ist mehr als das. Jemand der sich von allen Ketten, persönliche wie andere befreit, erreicht Perfektion. Ihr Potenzial ist erfüllt. Vollkommene Stärke, vollkommene Überlegenheit, ein vollkommenes Schicksal. Dies sind unsere Ideale, zu jeder Zeit.“

Jetzt musste der Sith Executor selber kurz durchatmen. Nach diesem Sermon, der doch ausführlicher war, als er geplant hatte, spielte er den Ball wieder zu seiner Schülerin zu.

„Ich denke, du hast die ein oder andere Frage. Jetzt ist der Zeitpunkt diese zu stellen.“

Geduldig wartete der Sith darauf, was sie zu sagen hatte. Es waren viele Informationen gewesen, nun würde sich zeigen, wie aufnahmefähig Niphira doch in Wirklichkeit war. Für einen Menschen, der so viel Zeit in der Bibliothek verbracht hatte, musste das zwar eine große Menge an neuen Informationen gewesen sein, doch sicherlich war es nichts, was sie überfordern würde. So zumindest mutmaßte der Sith.


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Niphira kniete vor ihm. Es war womöglich ein Test. Sie würde dieses Mal bestehen. Sie verharrte. Lauschte Worten und versuchte sie richtig zu verstehen. Er griff ihr Beispiel mit den Muskeln auf. Ein Werkzeug? Für einige Sith war die Macht nur ein Werkzeug? Obwohl sie auf so viel Wissen zugreifen konnten blieben gewisse Anhänger des Ordens so kleinkariert? Natürlich war Niphira am Anfang auch erst einmal der Gedanke gekommen wie man diese Macht im Kampf nutzen könnte. Allerdings könnte man den Nutzen noch auf so viele Bereiche neben dem Kampf ausweiten. Sie Nickte bei jeder Äußerung die der Executor von sich gab. Kaum sichtbar, aber deutlich genug um zu zeigen, dass sie an seinen Lippen hing. Sie wusste derzeit mehr über die Jedi, als über die Sith. Es war ein Fakt. Sie kannte die Erzählungen ihrer Mutter und deren Padawan damals. Unbewusst ballte sie eine Faust bei dem Gedanken daran. Zorn erfüllte sie bei dem Gedanken der Arroganz der sie gegenüber gestanden hatte. In der Tat musste sich Niphira kurz dazu ermahnen, sich nicht von diesen Gedanken ablenken zu lassen. Sie würde ihr Geburtsrecht einfordern. Würde ihre Mutter eines Tages besiegen und ihr jämmerliches Lichtschwert an sich nehmen. Sie, Niphira Minora, würde diese Waffe seiner Bestimmung zuführen. Doch jetzt? Entspannte sie sich wieder etwas mehr. Diese Lektionen waren wichtig. Sie musste lernen. Musste wachsen. Sie wollte mächtig werden. Nicht nur wegen ihres Meisters. Nicht nur wegen ihren eigenen Zielen. Sie war selbst nur Teil einer größeren Maschinerie. Ein Zahnrad eines komplexen Systems der Sith.

Darth Draconis erklärte die Macht. Etwas dass sie grob schon einmal gelesen hatte. Aber Bücher waren zunehmend unbefriedigend geworden. Ohne jemanden mit praktischer Erfahrung war das Wissen darin scheinbar nutzlos. Die Macht durchdringt jedes Wesen. Alles im Universum. Ihr kam dabei ein merkwürdiger Gedanke.

“Greth, also mein Lehrer auf Cathar, hatte von einer derartigen Energie gesprochen. Man solle, selbst als ein Wesen ohne die Fähigkeit diese Energie zu spüren, tief in sich gehen und versuchen zumindest einen gewissen Kontakt zu dieser Energie herzustellen. Glaubt Ihr, dass er unbewusst dabei von der Macht sprach?”

Sie flüsterte es eher leise. War ihr Lehrer doch weiter gewesen, als Niphira gedacht hatte? Auf der einen Seite begriff sie, was ihr Meister sagte. Aber da waren diese Fragen, die auf kamen, durch das was Greth sie unterrichtet hatte. Viele seiner Übungen hatten einer Meditation geglichen, die dazu diente Energien auf zu nehmen. Er sagte immer, dass es etwas sprituelles wäre. Auch die folgenden Ausführungen hatte sie teils so bereits gehört. Alles befand sich im Gleichgewicht. Ohne das Böse konnte es kein Gutes geben. Ohne Licht, gab es kein Schatten. Leben und Tod waren Verknüpft. Man musste seine Balance finden. Vernachlässigte man seinen Geist, war ein starker Körper nutzlos. Trainierte man seinen Geist und ließ den Körper verkümmern hatte man nichts von seiner Intelligenz. Ein faszinierendes Feld war dieser Gedanke auf jeden Fall. Wissen, Frieden und Gelassenheit waren der Weg der hellen Seite? Aber war es nicht das was sie bei ihrem Training stets angestrebt hatte? Die dunkle Seite spiegelte hingegen Furcht, Zorn, Hass und Aggression wieder? War das erstrebenswert? Niphira fragte sich was sinnvoller war. Man brauchte auch Wissen. Ohne Wissen würde jegliche Macht, jegliches Können irrelevant werden sobald man von einem intelligenteren Wesen ausgenutzt würde… Wie der Chiss der ein Muskelberg war und kaum des Basic mächtig.

“Aber wenn ich den Zorn herrschen lasse… Laufe ich dann nicht Gefahr mich von ihm blenden zu lassen? Wichtige Fakten zu ignorieren und eher in Fallen von Wesen zu laufen, die sich nicht auf diesen Pfad begeben?”


Sie schaute nun das erste Mal zu ihrem Herren auf. An sich stimmte vieles an seinen Aussagen. Aber dies waren Punkte die nicht zu verachten wären. Oder würde es hier auch Lektionen geben. War es nicht notwendig vorsichtig zu sein? Wer sich zu extrem in seine Emotionen rein steigerte verlor den Blick auf das wesentliche. Wieder traf Niphira eine Erkenntnis. Sie hatte sich zu sehr in ihre Emotionen verloren und dabei ihr Können vergessen. Ein interessanter Gedanke. Wichtig und eindeutig etwas was sie für sich mental festhalten sollte. Langsam senkte sie ihren Blick wieder ein wenig. Hoffte den Executor mit ihren Fragen nicht gekränkt zu haben. Bloß war es wichtig. Stärke alleine würde in einem realen Kampf nicht helfen. Schatten war ein Tier gewesen. So viele Muskeln er hatte, so wenig Hirn nutzte dieser beim Kämpfen. Vieles an einem direkten Kampf war Kopfsache. Gewann man im Kopf, hatte man den Kampf in den meisten Fällen auch für sich entschieden.

Seine folgenden Worte beantworteten ihre Fragen schon ein wenig. Aber die Aussagen waren nicht gerade etwas, was auf den ersten Blick erstrebenswert wäre. Es wirkte, als wären Sith Wesen, die nur Hass, Zorn und Furcht kannten. Nach allem was Niphira wusste, waren es eher Schwächen als Stärken weniger Vor- als Nachteile. Sachte nickte sie wieder. Sie verstand es. Aber diese Sache war. Merkwürdig. Es wollte keinen Sinn ergeben. All diese Dinge waren für einen guten Schwertkämpfer von Nachteil. Dennoch hatte der Sith auf Cathar mit diesen Dingen gegen sie leichtes Spiel gehabt. Warum? Was übersah sie? Vielleicht würde eine Antwort folgen. Vielleicht war die Antwort irgendwo in dem großen, ganzen tatsächlich zu finden. Sie lauschte seinen Worten. Seine Worte über die Jedi versetzten Niphira in die Zeit zurück, als Hiteda sie noch regelmäßig besucht hatte. Sich für ihre Tochter interessiert hatte. Ja… Niphiras Mutter hatte von Frieden geredet. Aber schon Greth, ein Soldat, hatte erkennen können, dass alleine durch die nötige Balance, ein absoluter Frieden unmöglich war. Immer würde es Aggressoren geben. Immer würde jemand auf eine gewisse Art und Weise Krieg führen. Das war ein unumstößliches Gesetz. In den Worten ihres Meisters fanden sich Weisheiten ihres alten Lehrers wieder. Kurz war es fast so, als würde Greth vor ihr stehen. Nicht ein Sith, dessen Namen sie gerade einmal wirklich kannte. So vieles an seinen Worten war vertraut. Innere Konflikte erinnerten einen daran, dass man wachsen musste. An sich selbst und dem was man im Leben kennen lernte. Wie sollte das funktionieren, wenn man sich durch die Illusion eines inneren Friedens nur selbst im Weg stand. Die Worte des Executors machten Sinn. Sehr sogar.

Es war vieles was sie ihr zu denken gab. Was Niphira hinterfragen ließ was der Sith erzählte. Liebe war immer eine starke emotion gewesen. Aus Angst vor dieser Emotion hatte Hiteda ihren Mann, später ihre eigene Tochter, Niphira, verlassen. Am Ende hatte die Jedi nur eine starke Emotion gegen eine Schwächere getauscht. Dieser Gedanke war erstaunlich wenn man bedachte, wie penibel ein Jedi scheinbar nach innerem Frieden strebte. Scheinbar verfolgten sie wie im Wahn dieses Ziel und vergaßen, dass sie mehr verbrannte Erde hinterließen als ein Rancor der marodierend durch ein Spielzeug-Dorf zog. Hier erhielt sie die Antwort. Leidenschaft. Das war der Schlüssel. Leidenschaft mit der sie immer trainiert hatte. der sie voran getrieben hatte. Emotionen mussten kontrolliert werden, aber waren zugleich der Katalysator, der Kraftstoff, der sie weiter vorantreiben würde. Interessant. Durchaus interessant. Langsam fügte sich alles zusammen. Macht. Wissen. Alles war vereinbar. Balance gehörte auch hier zu den Kernpunkten des Trainings. Details die nicht zu verachten waren. Das Beispiel mit der Liebe zeigte aber auch, dass falsch gelenkte Emotionen zu einer Schwäche werden könnten. Wen hasste sie gerade? Die Jedi? Nicht ganz. Aber ihre Mutter die den Orden über alles gestellt hatte. Ihr Leben dem Orden untergeordnet hatte, nur um ihren Status zu erhalten.

Ein Tier rannte weg, wenn seine Instinkte ihm sagten, dass alles andere Ausweglos sei. Oder man kämpfte um jeden Meter den man verteidigen könnte. Am Ende waren alle Wesen, Mensch, Zabrak, Twi’lek, Chiss, einfach alle nur weiter entwickelte Tiere. Emotionen konnten helfen über sich selbst hinaus zu wachsen. Ein schwerer Verlust konnte ungeahnte Kräfte in jedem Wesen herauf beschwören. Emotionen waren komplex. Es wäre hart zu lernen alle so einzusetzen ohne Schwächen preis zu geben. Man konnte nicht ruhen. Perfektion war ein Ideal, dem man sich annähern, es aber niemals erreichen könnte. Dennoch sollte man genau danach streben. Perfektion. Es gab nie einen Punkt wo man alles wusste. Daher war das Leben mit ständigem Lernen verknüpft. Der Sith fuhr fort. Mit dem Kodex der Sith. Sie hatte ihn gelesen. Hatte ihn gelernt, aber seinen Inhalt nicht verstanden. Nun konnte Niphira zumindest die meisten Teile verstehen. Ihr Meister war weise. Wusste zu vermitteln, was sie wissen musste. Es deckte sich also mit ihren eigenen Gedanken. Weswegen trainierte sie jeden Tag im Trainingsraum den Kampf mit der Klinge? Weil es niemals perfekt war. Man fand immer Verbesserungsmöglichkeiten. Früher oder später fielen einem Punkte auf, wo man anders vorgehen müsste. Selbst ihr Lehrer hatte weiterlernen müssen. Als der Sith durch atmete schaute Niphira auf. Da waren wirklich Fragen. Ein paar hatte sie schon genannt. Aber da war noch mehr.

“Wenn die Jedi einen solchen Weg wählen? Warum fliehen sie vor ihren Familien und geben somit der Furcht nach?”


Niphira war nicht sicher, ob es im Orden der Jedi üblich war, aber man sah an ihrem Blick, dass diese Frage schon etwas persönliches hatte. Dass sie wenigstens hin und wieder in ihrem Leben Kontakt mit einer Jedi gehabt haben musste. Allerdings nicht in welcher Hinsicht. Aber da war noch mehr.

“Wenn Wissen, der Weg der hellen Seite ist… Wäre es dann nicht zum Teil ein widerspruch an sich zu lernen stärker zu werden, wenn dieses Attribut nicht auch auf die dunkle Seite zutrifft? Wenn wir nicht mental voranschreiten entstehen Lücken in unserem Sein, die von unseren Feinden und Gegnern ausgenutzt werden könnten?”

Es waren simple Gedanken. Aber Fragen die Interessant waren.

“Wenn beide Seiten solche Lücken ermöglichen, alles im Gleichgewicht zueinander steht… Warum habe ich selten von Wesen gelesen, die versuchen beide Seiten in Einklang zu bringen. Wenn ich nur dem Licht folgen würde ohne dem Pfad der Dunkelheit beachtung zu schenken, würde ich die Kraft die Ihr angesprochen habe von mir stoßen und hinter meinen Möglichkeiten zurück bleiben. Gleichzeitig scheint es riskant zu sein nur dem Pfad der dunklen Seite zu folgen wenn man nicht zu extrem von seinem eigenen Gefühlen geblendet werden will. Was bedeuten könnte, dass ein einklang mit seinen eigenen Emotionen der effektivste Weg wäre. Ein Weg bei dem man die Emotionen lernt in den richtigen Dosen frei zu lassen ohne auf ihre Stärken verzichten zu müssen, jedoch noch genug Kontrolle besitzt um aufmerksam zu bleiben und nicht daran selbst zu Grunde zu gehen? Habe ich etwas bei Euren Ausführungen vielleicht nicht richtig verstanden?”


Niphira dachte weiter an die Worte des Sith. Erinnerte sich aber an Schatten und viele andere Jünger. Sie strebten nach macht. Aber was würde ihr Meister darüber denken?

“Ein paar der Jünger vergreifen sich regelmäßig an Schwache. Halten das Studium in der Bibliothek für Zeitverschwendung und gehen gerne auf Wesen los, die eine gewisse Zeit in der Bibliothek verbringen… Sie kontrollieren meist, welche Jünger einen gewissen Status erhalten, welche geächtet werden…”

Sie musste innehalten und erinnerte sich daran, dass sie selbst ursprünglich zu jenen zählte, die von den starken jüngern verachtet worden war. Eine kurze Pause war dadurch entstanden, die sie aber schnell unterbrach.

“... diese geächteten Jünger wurden als wertlos erachtet von jenen, die nur auf ihren Körper schauten... da jene in der Bibliothek meist weniger Zeit in den Aufbau ihrer Muskeln investiert hatten und demnach automatisch unterworfen wurden… Ist Wissen unter den Sith so wertlos? Oder unterschätzen diese… Starken… Jünger den Wert des Wissens, während die andere zu sehr ihre Körper vernachlässigten?”

Niphira hatte am Anfang Probleme gehabt eine Balance aus beiden Teilen zu finden. Zeitweise war sie für die Bücherwürmer nur ein Schläger gewesen, der sich hin und wieder bildete, für Wesen aller Schatten dagegen nur ein Bücherwurm, der ein paar Muskeln hatte. Es hatte keinen wirklichen Ort für sie unter den Jüngern gegeben. Nur Hass, Verachtung…

“Dazu kommt, dass irgendwie jeder versuchte nur an sich zu denken. Die eigene Macht zu stärken und selbst die besten Untergebenen zu verraten. Es gab Anführer und Jene die folgten. Die Anführer verheizten regelrecht ihre Untergebenen. Umgekehrt nahmen sie aber jeden auf, der bereit war willenlos zu folgen… Ich konnte mich weder mit dem einen noch dem anderen Anfreunden. War es falsch sich auf sich selbst zu konzentrieren und sich aus diesem System heraus zu halten?”


Bei der letzten Frage folgte automatisch die nächste.

“Erwarten Sith, die nach Schülern suchen dieses Verhalten? Es erscheint mir ein wenig unlogisch mögliches Potenzial einfach weg zu werfen ohne es vollständig genutzt zu haben… Und wie kommt es, dass Sith häufig Schüler auf anderen Planeten einsammeln? Ich meine… Ich habe…”

Sie senkte ihren Blick überlegte ob es eine Erwähnung wert war, eine Schülerin am Anfang ihrer Ausbildung besiegt zu haben. Vermutlich hätte der Chiss sie wohl locker schlagen können. Daher schüttelte sie nur sachte mit dem Kopf.

“Das ist nun unwichtig. Ich glaube vorerst waren das die wichtigsten Fragen die mir einfielen.”

Am Ende wusste Niphira nun, dass sie nichts wusste. Die Grenzen des machbaren schienen sich immer weiter zu entfernen. Sie war weiter weg von allem als sie bisher gewusst hatte. Auch das war mehr als interessant. Eine erstaunliche Lektion...



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