Bastion

:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Domäne der Oberen :: Hangar :: Ruul; Marishka & Lyra ::


Die Dame der Dünkel, Marishka, gab sich weiterhin trotzig und eigen. Sie schien es gewohnt zu sein andere herumzuscheuchen und zu plagen. Doch nicht mit Ruul, dem Leiter der Unternehmung. Er war hier die finale Instanz. Und das machte er ihr auch klar ... später. Erst einmal berichtete sie von den urbanen Eigenheiten der Stadt, in der sich der Tempel der Sith befand. Der Duros hatte keine echte Ahnung von den architektonischen und gesellschaftshierarchischen Eigenarten von Bastion City. Es interessierte ihn auch nicht. Alle Bewohner des städtischen Molochs waren dem Nichtmenschen egal, war der Orden doch sein eigenes kleines Universum. Und seit seiner Abkehr vom geregelten Leben normaler Zivilisten tangierte ihn das ordinäre Geschehen auch nicht mehr. Marishka, die Herrische, fand aber offenbar Gefallen am Klang ihrer eigenen Stimme und sie leitete das Trio bis zum Schweberpark, wo sich eine Vielzahl von Gleitern und Speedern befand. Sie alle schienen dem Orden zu gehören und standen den Mitgliedern dieser Schattengesellschaft zur Verfügung.

Beide Weibchen nahmen auf den rückwärtigen Plätzen des ausgewählten Gleiters, einem EasyRide Personenbeförderer, Platz und dann wagte die Proditorin, Lyra, das Wort zu ergreifen. Ruul, der ob seines schwergängigen Atems etwas hinterher hing, bemühte sich gerade darum den Pilotensitz des Schwebers zu erklimmen, fror dann aber förmlich in der Bewegung ein. Der Blick seiner rotglühenden Augen heftete sich an die Verräterin und blieb dort wie zähflüssiger Kleber haften.

>>Hat der Herr Dich also nicht eingeweiht?<<, säuselte der Nichtmensch süffisant. Die Frage war ob Ihrer Erkundigung überflüssig, aber er selbst empfand tiefe Befriedigung dabei. Er, der traurige, verratenswürdige Mechaniker, wusste also mehr als die Diebin, die Intrigantin, die Lügnerin. Das gefiel dem Grünhäutigen über alle Maßen. Er kostete den Moment förmlich aus, presste die trockenen, schmalen Lippen so arg aufeinander, dass es beinahe schmerzte. Dann verzog er sein Gesicht zu einer amüsierten Fratze der Belustigung. Oh, es war herrlich. Es war wunderbar. Sie, die unwissende Teufelin, war von seinem reichhaltigen Wissen abhängig. Sollte er gnädig sein und sie in die Geheimnisse ihrer Unternehmung einweihen? Nein, er musste die Essenz dieses Gefühls erforschen. Dieses Gespür der Erhabenheit, der Überlegenheit. Es war süßer Honig.

>>Ich, Ruul, werde dafür sorgen, dass DU .. Tochter der Zwietracht ... einen Gegenstand von großem Wert stiehlst, auf dass unser Gebieter zu weiterem Ruhm gelangen möge!<<, trug der Duros vor. Er liebte diese Inszenierung, war ohnehin Stolz auf seinen reichen Wortschatz und sah seine Art der Artikulation als Möglichkeit seine ohnehin bekannte Stellung außerhalb der Gesellschaft zu untermauern. Niemand konnte ihn leiden, also warum sollten sie ihn da nicht auch direkt hassen - eben weil er anders war. Oder besser.

Ruul wartete einige Herzschläge ab, ließ seinen Blick aber auf dem einstigen Findelkind haften. Sollte sie doch in ihrer eigenen Ignoranz ertrinken, diese hinterlistige Lügnerin, die ihm so übel mitgespielt hatte. Sicher verbündete sie sich schon mit dem anderen Weibchen, so wie sie es alle taten. Aber er, Ruul, würde schon obsiegen. Er würde sie alle in den Staub werfen und zerschmettern ... SIE WÜRDEN ZU IHM AUFSEHEN MÜSSEN ....!
Er schüttelte den Kopf, wodurch auch sein starrer Blick erstarb. Hatte er das soeben wirklich gedacht? Das war keine wispernde Stimme im innern gewesen, sondern ein boshafter, ausformulierter Gedanken. Wie gruselig.

>>W-w-wir suchen ... ein Speichermedium der Sith, Lygnerin.<<, erklärte er, ein wenig stammelnd und sich verhaspelnd. Dann riss er sich von der Anwesenheit der garstigen Menschenfrauen los und erklomm den Pilotensitz. Die zivilen Schweber waren von erschreckender Simplizität, befand der technikaffine Duros. Alle Schalter, Hebel und Knöpfe waren funktional, aber von hässlichem Erscheinungsbild. Er selbst hätte bei einer eigenen Konstruktion gänzlich anders gebaut. Die Anordnung war chaotisch, die Möglichkeiten der Bedienung begrenzt. Das hier war für tumbe Geister konzipiert. Mit einem verächtlichen Grunzen, dem - natürlich - ein rasselndes Husten folgen musste, startete er die Triebwerke des Gleiters. Sanft brachten die Repulsoren das Gefährt in eine adäquate Flughöhe, dann manövrierte der Duros das Vehikel gekonnt aus dem Hangar. Sofort umwehte der Fahrtwind den haarlosen Schädel des Nichtmenschen, der jedoch die aufkommende Stille im Gefährt genoss. Dafür kam wenige Momente später der Lärm anderer Gleiter, Schweber und kleinerer Interstellarraumer zum Tragen, als sich Ruul mit dem Ordensvehikel in den hiesigen Verkehr eingliederte.

Die blasierte Marishka hatte einige Vorschläge zur Route gemacht, weshalb er sich grob an ihren Ratschlag hielt. Auch hatte er von seinem Gebieter die nötigen Zielkoordinaten erhalten. Selbige pflegte er gekonnt nebenher in den kleinen Navigationsrechner des schlichten Schwebers ein. Die ihm kurz darauf vorgeschlagene Flugroute stimmte grob mit den Angaben der Menschenfrau überein. Offenbar kannte sie sich hier aus, was letztlich - da war sich der Duros sicher - für eine noch größere Arroganz in ihren Aussagen sorgen würde.

Der Jünger, kein überragender aber doch solider Pilot, brachte den Gleiter in der Folgezeit zum eigentlichen Zielort, vorbei an der Halle der Imperatoren und der Halle der Völker und Kulturen. Das vor ihm auftauchende Gebäude war ein mittelgroßer Turm von neoklassischer Bauart, wie es sie so viele auf Bastion gab. Hier vermischte sich planetare mit imperialer Architektur, was dem Resultat nicht unbedingt schmeichelte. Ruul hatte eine sehr eigene Vorstellung von Ästhetik, die meist auf einer harten Effizienz beruhte. Hier traf weder das eine, noch das andere wirklich zu. Sein Anliegen war jedoch nicht das eines Kunstkritikers, er war im Auftrag seines Herrn unterwegs. Von der Rückbank deutete die Hochmütige auf eine Reihe von Schweberstellplätzen, die sich auf einer Repulsorplattform unweit des Gebäudes befanden - ein öffentlicher Landeplatz, sicher kostenpflichtig. Mit einem Murren nahm der Duros diese Hilfestellung zur Kenntnis und steuert die schwebende Plattform an. Er selbst hätte sie ebenso gefunden, aber die Bastionerin schien sich ihrer Sache sehr sicher zu sein.

Nur wenige Augenblicke später brachte er den repulsorbetriebenen Personenbeförderer in einer Haltebucht zum Stillstand. Rasch fuhr er die Systeme und das Antriebswerk herunter, schälte sich aus dem Sitz und sprang - leidlich geschickt - aus dem Pilotensitz. Seine zerschlissene, an den Enden ausgefranste Robe machte beim Sprung den Eindruck eines Umhangs - fast wie in den Helden-Holos. Doch er war kein Held, dessen war er sich bewusst. Ohne auf die Weibchen zu warten, ging er zwei rasche Schritte - sollten sie sich doch um die Gebühren des Stellplatzes kümmern. Er ging als Leiter des Unternehmens zwar mit gutem Beispiel voran, wollte aber auch nicht alle Aufgaben übernehmen. Sein Blick war dafür starr auf den Turm gerichtet, das Ziel ihrer Mission. Seine großen Augen hingen an dem Bauwerk, glitten über dessen Außenhaut und suchten - so schien es - nach Eigenarten oder Auffälligkeiten.

>>Dorthin müssen wir uns begeben.<<, sprach er, allerdings mehr zu sich selbst.

Den schwebenden Stellplatz verließ das Trio, nachdem die monetären Dinge geklärt waren, über einen Aufzug, der sie auf Bodenniveau brachte. Ruul wurde direkt von einer kaum gekannten Unruhe gepackt. Er stürmte förmlich los, die Kapuze über den Kopf geschlagen, die zerfaserte Robe vom Wind aufgebläht. Er ignorierte die Passanten, die Bewohner, die Baumdekorationen der Promenaden - konzentriert machte er sich auf zum Gebäude. Schritt um Schritt, bis er sein Ziel erreicht hatte. Keuchend, rasselnd kam er erst zum Stehen, als er an der Eingangspforte stand. Wieder wanderte sein Blick hinauf, als er versuchte, die Spitze des Bauwerks zu sehen, jetzt da er am Fuß des Towers stand. Vergebens. Der Duros zuckte mit den Schultern, betätigte das nahe Terminal, worauf sich die Tür öffnete. Dahinter lag das Foyer, mit verwaistem Empfang und dem generellen Eindruck seltener Nutzung. Auf der rechten Seite 'zierten' einige Graffiti-Kunstwerke die Wände. Auch das ein Zeugnis der Verwaisung. Doch Ruul war es egal. Er hatte einen Auftrag. Kurzerhand suchte er den nächstbesten Turbolift auf. Und hier hielt er inne, denn das Terminal war deaktiviert. Eine erste Hürde.

:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: RhivTower :: Südseite :: Ebene ZERO :: Ruul; Marishka & Lyra ::
 
[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center - Apartment] Treeya, Scytale

Nach einigen Momenten begann sie zu sprechen. Leise, kraftlos, aber trotzdem noch hörbar, erzählte sie ihm zuerst nichts Neues und im gleichen Atemzug ihren Plan, mit der Hilfe von Familie und Investoren ein eigenes Unternehmen zu gründen. Scytale hatte keine Ahnung mehr, wie sie mit Nachnamen hieß, aber ihre Familie schien reich zu sein. Gut, ihre Schwester hatte auch am Vorabend die Drinks bezahlt, wenn er es richtig im Kopf hatte, also nicht wirklich eine Überraschung.

Sie stoppte, zögerte fortzufahren. "Der Preis dafür bin ich", dieser trocken und monoton vorgetragende Satz weckte eher Verwirrung und Fragen. Was meinte sie damit? Irritiert sah er sie an. Sie habe bereits zugesagt, ohne auf das Kleingedruckte zu achten... Scytale ahnte nichts Gutes und seine zugegeben milde Befürchtung wurde bestätigt. Eine arrangierte Ehe.


"Hm. Fuck."

Wow Captain Obvious. Definitiv ein Weg das Problem anzugehen. Wirklich intelligent klang es nicht, aber das war so ziemlich seine Bewertung ihrer Lage.

"Ich will dich nicht angreifen, aber, war schon ziemlich blöd, oder? Kannst du nicht einfach abhauen? Bist du auf die Hilfe deiner Familie angewiesen, um zu studieren?"

Scytale wartete Treeyas Antwort ab und ignorierte ihren vermutlich schlecht gelaunten Blick auf den ersten Teil seiner Fragen. Wie alt war sie eigentlich? Las man sich etwa keinen Vertrag vorm Unterschreiben durch, wenn es denn einen gab? Wobei, organisierte Ehen wurden eher selten als solche eingetragen.

"Weißt du, auch wenn es heißt 'Feinde kann man sich aussuchen, Familie nicht', hast du immer noch die Wahl. Blut ist oft, aber nicht immer, dicker als Wasser."

Er hatte nur einen Halbbruder und eine eher normale Beziehung zu seinen Eltern. Gut, konnte durchaus daran liegen, dass sie nicht auf Einfluss, Geld und Macht aus waren. Ihre scheinbar schon und für ihn widerwärtig. Das eigene Kind zugunsten der eigenen Bedürfnisse zu verkaufen, war sogar für Scytale zu viel des Guten. Jemanden Fremdes töten, ja, klar, kein Problem. Aber den eigenen Nachwuchs verschachern? Vielleicht war es nicht so schlimm, wie sie es darstellte und die Lage war vollkommen anders? Er kannte sie keine 48 Stunden! Was tat er hier eigentlich? Er wusste es nicht. Er wusste auch nicht, wieso er ihr anbot, was er ihr nun anbot. Vielleicht Mitleid? Höflichkeit?

"Wenn du möchtest, kannst du ein paar Tage hier bleiben, Treeya... vielleicht finden wir ja eine Möglichkeit, dich aufzuheitern?"

Freundlich lächelte er sie an und strich vorsichtig durch ihr Haar, ihre Reaktion abwartend, um ja keine Grenze zu überschreiten, die es da möglicherweise gab. Sie heute hinauszuwerfen, sie vor die Tür zu setzen war zwar eine Option, insbesondere weil sie "nur" ein ONS war, aber ein kompletter Unmensch war der 27-jährige doch nicht.

[Outer Rim - Braxant-Sektor - Sartinaynian-System - Bastion - Bastion Center - Apartment] Treeya, Scytale
 
[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Gänge] – Darth Draconis & Niphira + Xargon & Nergal

Und dann war da nichts mehr, was gesagt werden musste. Mit einem knappen Nicken als Antwort, wanderte auch Nergals Blick noch einmal zu seinem Schüler. Die bevorstehende Konfrontation würde in keinster Weise einfach werden für ihn und obschon er bewiesen hatte, dass er nicht unfähig war, würde dies seine erste Feuertaufe werden. Xargon bekam von seinem Meister die Andeutung eines Nickens zugeworfen, dann war die Prozession jener vier Sith unterwegs.

Unruhe lag so oder so über dem Tempel. Auch wenn das Schiff abgeschossen worden war, lange bevor es den Tempel hätte erreichen können, waren solche Vorkommnisse alles andere als üblich. Und die folgende Nachricht, die ihre Runde durch alle Netzwerke machte und nicht mit dem Untergang des Schiffs unterdrückt worden war, sorgte für weiteren Diskussions- und Zündstoff. Dies Konfrontation war auf lange Sicht absehbar gewesen. Darth Malevolos, der schon vor einiger Zeit, während der Ernennung auf Anaxes, gegen seinen alten Gefährten aufbegehrt hatte, hatte scheinbar nicht vergessen wollen. Anders ließ es sich nicht erklären, das er einen derart tiefen Groll hegte. Andererseits... er hatte zu späteren Zeitpunkten wohl vergebliche erneute Versuche unternommen sich seines Rivalen zu entledigen. Ganz offenkundig hatten diese Misserfolge seine Wut nur weiter befeuert. Allzu wahrscheinlich war auch, dass er die wohlwollende Hand des Imperators die zu jener Zeit noch nicht über ihm gewacht hatte, geneidet hatte. Doch eben jene wohlwollende Hand über Darth Malevolos wurde mehr und mehr zu einer unnachgiebigen Kralle, die sich um seine Kehle legte.

Der Weg zum Hangar des Cathar war kein weiter. Und doch begegnete das Quartett der einen oder anderen Gestalt. Und ob schon Gerüchte über die Feindschaft seines Gefährten und des Cathar kursierten, behelligte sie niemand. Der Gang vor dem Hangar selbst lag verlassen da und erst nachdem sie die Schwelle überquert hatten, kam das Personal in Sicht und dann, nur wenige Meter von seinem gelandeten Schiff entfernt auch Darth Malevolos.

Der Hangar wurde mehr und mehr zu einem Miasma aus dunklen Energien. Draconis und Nergal die sich nicht in Zurückhaltung übten und ein auch schon aus der Ferne erkennbar aufgebrachter Malevolos. Zorn griff um sich wie eine Bestie im Blutrausch, die ihr nächstes Opfer so verzweifelt benötigte, wie der Süchtige seine Death-Sticks. Da es hier um die Rehabilitierung seines alten Freundes ging überließ Nergal ihm, ohne irgendwelche Hintergedanken zu hegen, die Bühne. Lauschte mit einem zufriedenen Schmunzeln hinter seiner Atemmaske den Worten, wohl wissend, das niemand hier einfach so seine Waffen nieder legen würde. Nur das ferne Klirren schien von einem letzten bis dato noch nicht überzeugten Techniker oder Jünger zu deuten, der sein Werkzeug fallen ließ. Ein kurzer Blick zur Seite offenbarte, wie eine letzte flatternde Robe, durch die sich langsam schießenden Tore des Hangars eilten. Und mit einem finalen Dumpfen klang, war der Hangar des Cathar vom Orden getrennt. Für den Augenblick zumindest. Nergal schätzte das es die Schülerin des Leviathans gewesen war, die sich kurz am Terminal neben dem Eingang zu schaffen gemacht hatte. Niphira. Kurz ruhten die lodernden Augen Nergals auf ihr.

Nergal selbst griff erst zu seiner Waffe, als der Cathar und der Chagrianer Igrax die ihren aktivierten. Und selbst dann hielt er den Griff seines Lichtschwerts einfach nur in der Hand, während die andere seinen Umhang von den Schultern zog. Betont langsam, aber nicht schleppend. Um ihn dann zur Seite zu werfen.

Erst als die Reste des so brutal deformierten Körpers schmatzend zu Boden klatschten, erwachte auch Nergals Lichtschwert kreischend zu boshaft fauchendem Leben.

Es würde kein zurückweichen geben. Einzig die verbliebenen drei Jünger wussten, dass sie nichts im kommenden Kampf ihres Herrn und Meisters ausrichten konnten. Während der Cathar und der Chagrianer vortraten, hielten sie sich noch zurück. Und dann explodierten die Sith aus dem Stillstand heraus und waren in Bewegung. Draconis und Nergal gegen Malevolos und Igrax. Gerade die Lichtlanze des Chagrianers war es, die Nergal daran hinderte, seinen ersten Angriff gegen den Cathar zu Ende zu führen. Mit einem wütenden Grollen, das wie aufeinander reibende Kontinentalplatten aus den Tiefen seines Körpers empor drang, stieß er Igrax zurück. Folgte seinen körperlichen Kraftaufwand direkt mit einem Machtstoß, der den Warrior nicht wie gewünscht von den Beinen fegte, sondern nur ins Straucheln brachte. Er nutzte die Gelegenheit die sich ihm bot und stach mit seinem Lichtschwert nach dem Cathar. Der, bisher nur wenig bedrängt, hatte sich in den bis hierher verstrichenen Sekunden nur mit Draconis befassen müssen. Kurz bevor Nergal aber wirklich gefährlich werden konnte, hatte der von Fell überzogene Sith eine seiner beiden Klingen zur Abwehr herum gerissen.

Dergestalt gebunden und einen in seinem Rücken kommen spürenden Chagrianer, schlug Nergal bewusst mit so viel Kraft wie er aufbringen konnte gegen die Klinge von Malevolos, sodass dieser für einen Augenblick länger gestört wurde, um sich mit einer schnellen Drehung dessen Schüler zuzuwenden. Der titanenhafte Sith besaß eine Schnelligkeit, die man einem so massigen Körper nicht zutrauen würde. Gepaart mit dem Unterschied an Kraft, fand sich der Chagrianer definitiv am kürzeren Ende der Gleichung wieder.

Derweil hatten die verbliebenen drei Jünger ihre eigenen Waffen gezückt, die ihr Meister ihnen wohlweislich hatte aushändigen lassen und schickten sich an gegen Nergals Schüler Xargon und die Schülerin des Leviathans Niphira vorzugehen. Zwar waren sie etwas aufgefächert, bildeten aber noch immer eine einheitliche Front, sodass die zwei Schüler sie nicht überflügeln konnten und schnitten sie zudem vom Hauptgeschehen des Kampfes ab.

Nergal indessen nahm eine Hand von seinem Lichtschwert und griff nach der Waffe des Chagrianers, mit dem seine Klinge sich verhakt hatte, und begann beide Waffen näher und näher an den Sith zu pressen. Das feindselige fauchen und zischen der beiden verkeilten Waffen, die in kleinen Bewegungen immer wieder aneinander prallten und glitten, schien die Melodie zur ersten in diesem Kampf geschlagenen Wunde zu werden. Doch bevor es so weit kommen konnte, entwand sich der Chagrianer doch noch im letzten Augenblick Nergals Griff. Sich locker machend und einfach nach hinten weg sinkend, rollte er sich zuletzt nah am Boden in rettende Sicherheit und Nergal war durch die herannahende Klinge des Cathar sich der Abwehr zu widmen. Die eigene Klinge schnell und effizient in eine Abwehrhaltung gebracht, fing er ohne große Mühe den Schlag des Cathar ab, hinter dem dennoch mehr Kraft lag, als Nergal angenommen hatte. Einen Ausfallschritt nach hinten machend, nahm Nergal für einen Augenblick die Wucht aus dem Angriff seines Gegners, indem er nicht die volle Kraft abfing und so die eigenen Arme entlastete.

Die Richtung in die er sich bewegte aber sofort wieder umkehrend, nutzte nun Nergal seinerseits das so aufgebaute Momentum, als auch einen guten Teil der ihm zur Verfügung stehenden körperlichen Kraft, um sich gegen die Klinge des Cathar zu werfen. Dergestalt heftig bedrängt, musste Malevolos zwei Schritte zurückweichen. Als sich die Klingen lösten und bevor der feline Alien seinen nächsten Angriff beginnen konnte, nutzte Nergal die Gelegenheit, die sich durch einen Angriff seitens Draconis bot und schlug ebenfalls zu. Während dieser versuchte auf der linken Seite an der Deckung des Cathar vorbei zu kommen, führte Nergal einen tiefen Hieb gegen Malevolos Beine, doch in dem Moment da seine Klinge zur Abwehr in Bewegung geriet, riss Nergal das eigene Lichtschwert mit einer Drehung des Handgelenks und einem nach vorne bringen seines Oberkörpers von einem tiefen Hieb in einen Stich geführt gegen den Kopf seines Gegners. Was diesen dazu brachte auch seine zweite Klinge herum zu reißen, sodass sich eine Öffnung für Draconis ergab.

Doch da war auch immer noch der Chagrianer, der in diesem Moment seinem Meister zur Hilfe eilte und schlimmeres verhindern konnte. Nergal, sichtlich in Rage über die so geraubte Chance, ging erneut für kurze Augenblicke auf den Warrior los, ehe er eine sich bietende Gelegenheit ergriff um erneut gegen den Cathar loszuschlagen. Wohl wissend, das er sich dabei für den Chagrianer offen machte. Doch der hatte in genau diesem Moment andere Beute gewittert. Offensichtlich hatte sich bei Niphira und Xargon eine Öffnung ergeben, die der Warrior ausnutzen wollte. Nergal, der sich nicht von Malevolos lösen konnte, aus dem gleichen Grund aber auch nichts dagegen einzuwenden hatte sich nicht gegen ein Lichtschwert in seinem Rücken verteidigen zu müssen, überließ den Chagrianer also den beiden Schülern. Es würde nicht einfach für sie werden, aber sie waren bei weitem nicht wehrlos. Der Cathar ebenso wenig. Ganz im Gegenteil. Mit einem fauchenden Brüllen, das dem mit scharfen Zähnen versehenen Maul des verräterischen Executors entsprang, löste er sich mit einem Kraftakt aus der Patt-Situation und ging sofort in den Angriff über. Eine Klinge gegen Draconis und die andere gegen Nergal führend.

Igrax indessen erreichte Xargon und Niphira, die sich nur noch einem der Jünger gegenüber sahen.


„Zeit zu sterben, damit ich meinem Meister in seinem Triumph beistehen kann.“

[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Darth Malevolos' Hangar] – Darth Draconis & Niphira + Xargon & Nergal VS Darth Malevolos[NPC] + Darth Igrax[NPC] & einem verbliebenen Jünger
 
:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: Orden der Sith :|: Domäne der Oberen – Hangar :|: Ruul und Lyra und Marishka

Ruul stellte das bisher faszinierendste Unikat an Persönlichkeit dar, das Marishka in ihrem Leben getroffen hatte. Allein dieses eine Wort, als er Lyra angefahren hatte. Und dann der so abrupte Wechsel in seinem Verhalten. Auf die an ihnen vorbeiziehende imperiale Architektur starrend, die für Marishka bis gestern noch zu einem eher alltäglichen Anblick gehört hatte, schüttelte sie in sich hinein denkend mit dem Kopf. Zeitgleich hatte sie eine Hand dazu abgestellt die dunklen und dichten Haare fest zu halten, damit sie nicht im Fahrtwind sich dem Chaos hingaben und ihr die Sicht nehmen würden.

Wenigstens hatte der Duros sich ihre Wegbeschreibung merken können. Obschon die kleine Navi-Konsole auch einen blinkenden Punkt anzeigte, der sicherlich nicht das Ziel des letzten Benutzers war. Kurz etwas genauer hinsehend hatte sich ihre Annahme bestätigt. Und so war die Fahrt verhältnismäßig schnell und allem voran in nachdenklichem Schweigen an diesem Trio Paradoxum vorbeigezogen.

Als er den Gleiter parkte und einfach weiter ging, ohne sich um die Gebühr oder Lyra und sie zu kümmern, entlockte das Marishka zwar ein weiteres Augenrollen, aber was wollte sie auch schon tun? Ihn daraufhin festnageln würde nichts bringen. Schon alleine nicht weil er tatsächlich als Anführer auserkoren worden war. Aber ob das wirklich so gute Qualitäten als Anführer waren, die er da präsentierte ließ sich anfechten. Glücklicher Weise hatte sie dank nicht formvollendeter Haft, in der sie festgesessen hatte, noch ein paar Credit-Chips in ihren Taschen gehabt, auf die Marishka nunmehr zurückfallen konnte. Sie stopfte einen davon im vorbeigehen in den passenden Schlitz, ehe sie mit ein paar schnelleren Schritten zu Lyra und Ruul aufschloss.


Kaum hatten sie die Fußgängerpassage erreicht und waren quasi ebenerdig angekommen, schien der Duros sich auf ihr Ziel, das schon sichtbar war, auszurichten und nicht mehr davon abzulassen. Marishka, die Kapuze ihrer Robe nicht über den Kopf ziehend, hielt sich mit der anderen jungen Frau etwas hinter dem Duros, allerdings sorgte sie für ein entsprechendes Tempo um nicht zu weit hinter ihm zurück zu fallen. Denn er schien wie in Trance einfach vorwärts zu marschieren. Für einen Herzschlag oder zwei wog Marishka ab ob sie mit Lyra irgendwie auf Touristen machen sollte, entschied sich aber rasch dagegen. Ihre Tarnung musste keines Falles SO gut sein. Und das Tempo das sie vorlegten sorgte für einen entsprechend zielstrebigen Eindruck, sodass man sie ohne weiteres für Einheimische halten konnte, die auf dem Weg zu welchem Termin auch immer waren. Was Marishka allerdings nicht vor dem immer mächtiger werdenden Gefühl bewahrte, das sie immer wieder daran erinnerte, dass sie hier für einen Sith unterwegs waren. Sie war ein Mitglied des Ordens. Teil der Sith. Vor Wochen war sie mit anderen Freundinnen aus ihrem Studiengang noch hier gewesen.


Keine zwei Blocks vom Eingang des Gebäudes vor dem sie zu einem schnaufenden und kurzatmigen Ruul aufschlossen, hatte sie als Teil einer völlig anderen Welt gesessen und Caf getrunken. Der Gedanke schien ihr so befremdlich, als sie ihren Blick über ihre aktuellen beiden Begleiter wandern ließ und sich dann anschickte dem Duros zu folgen. Offensichtlich waren die Sicherheitsvorkehrungen nicht allzu scharf. Die Stirn nachdenklich in Falten gelegt, kam ihr der Gedanke, das allerdings genau das auch für ein falsches Gefühl der Sicherheit sorgen konnte, während am Zielort bereits der erste Alarm ertönte. Die verlassene Natur des Foyers unterstrich den Anschein der Leere nur noch weiter. Staub war überall. Eine Wand von Graffiti geschmückt und die in sich zusammen gesackten Reste eines Droiden waren in einer anderen Ecke zu erkennen. Ganz offensichtlich auch bereits seiner wertvollsten Teile beraubt.


Aber hier wurde es allerdings etwas kniffliger. Denn Marishka wusste nur grob was sie für Draconis erledigen sollten. Nicht allerdings wo im Gebäude sich ihr Ziel befand. Der Duros steuerte jedoch sehr zielstrebig die Turbolifte an, was vermuten ließ, dass ihr Ziel weiter oben lag. Mit einem Nicken das ihren Gedanken galt, folgte sie ihm und versuchte, nachdem sich nichts tat als Ruul den Lift zu rufen versuchte, die Decke zu durchbohren und die Kabine Kraft ihrer Gedanken zu ihnen zu bringen. Nicht ahnend, das für einen winzigen Augenblick etwas in ihr erwachte und den Augen Marishkas einen rötlich-orangen Ton verpasste. Doch so schnell wie es gekommen war, war es auch wieder verschwunden. War sich selbst nicht bewusst, das für einen winzigen Moment die Brücke zur Macht offen gestanden hatte und ihre Sinne den Schacht des Turbolifts empor geeilt wären, würde sie über mehr Wissen zur Macht verfügen. So kam von ihr nichts weiter als ein entnervtes Seufzen.


„Phantastisch.“ Grummelte sie, mehr zu sich selbst, als an die beiden anderen gerichtet. Mit einem suchenden Blick fand sie allerdings den Empfangstresen und setzte sich mit gezielten Schritten in Bewegung.

Dort angekommen, den Staub von einem der Terminals wischend, ließ sich nach einer Untersuchung von dessen Menüs aber auch nichts weiter herausfinden. Der Lift würde erst dann wieder in Bewegung kommen, wenn sie seinen Storm herstellen würden.


„Nein, hier tut sich nichts.“

Das bedeutete also irgendwo einen Generator finden. Meist standen die... wo genau? Die unausgesprochene Frage wurde beantwortet als das Trio Paradoxum eine hinter den Turboliften gelegen Tür ausfindig machte, die ins Untergeschoss des Foyers zu führen schien. Zwar war das angebrachte Schild schon deutlich verwittert, aber ein paar Worte ließen sich in den Aurebesh Zeichen noch entziffern. Wartungseingang nur für Personal, zumindest riet Marishka das eine der Zeilen so oder so ähnlich gelautet haben musste. Vielleicht noch mit einem dicken Zutritt verboten versehen.

Zusammen machten sich die Jünger an den Abstieg in die Finsternis. Denn kaum hatten sie die Tür hinter sich gelassen, herrschte beinahe völlige Dunkelheit. Nur die vereinzelt angebrachte Notbeleuchtung sorgte für minimale Sichtverhältnisse. Und... mit dem zufallen der Tür hinter ihnen, waren die Geräusche der Stadt so gut wie nicht mehr zu hören und gingen dann, mit jeder Stufe die sie in die Dunkelheit vor ihnen taten, mehr und mehr verloren. Zwar war es hier definitiv dunkler als in den Gängen des Ordens, aber dessen drückende schwere erreichte diese Finsternis nicht. Alles schien unberührt und von einer fast zwei fingerdicken Decke an Staub oder Dreck überzogen.


„Ich würde vorschlagen wir teilen uns auf um schneller voran zu kommen?“

:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: unscheinbares Hochhaus :|: Untergeschoss//Wartungsbereich :|: Ruul und Lyra und Marishka & vielleicht ein paar Nagetiere
 
[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Gänge - Niphira, Darth Draconis, Nergal, Xargon]


Wer einen Kampf liebte spürte es im Vorfeld ob ein solcher bevorstand. Genau das war es dann aber auch, was geschah. Sobald die Gruppe sich in Bewegung gesetzt hatte fühlte es sich so an als wolle Niphiras Herz vor Leidenschaft aus ihrer Brust hüpfen. Ja! Heute war ein großartiger Tag um zu Kämpfen. Die spärlich belichteten Gänge tauchten die beiden Sith sowie die zwei Schüler mal in weißes, mal in rotes Licht. Ihre Bewegungen ließen nur erahnen was ihr Ziel wäre. Wohin der Weg sie führte. Doch war das Ende der Reise nicht weit. Schließlich standen die Vier vor den Hangartoren. Kein Zurück. Keine Flucht. Nichts würde sie davon abhalten zu kämpfen. Die Schülerin schaute zu ihrem Meister, dann zu Nergal. Während die anderen vor gingen benutzte Niphira das Terminal und verschloss über dieses den Hangar, nur um dabei die Konsole zu zerstören. In letzter Sekunde hechtete die Schülerin den anderen dreien hinterher. Warum fliehen? Wenn die beiden Executoren starben bevor der Feind ausreichend geschwächt wäre hätten sie ohnehin keine Chance auf ein Überleben. Warum also sich der Illusion einer Möglichen Flucht hingeben? Die beiden Sith sollten das Wort erheben. Wieder das für Niphira zu dramatische Gefasel. Am Ende war es halt die Etikette. Allerdings machte diese gerade alles nur unnötig kompliziert. Niphira erkannte den Cathar als solches. Sie ahnte wer es war und wurde durch Draconis ansprache bestätigt. Daraufhin wanderte der Blick der Schülerin zu Igrax. Das war also ihr gegner heute. Während Niphira wartete und dabei zuschaute wie Darth Draconis zwei Jünger ohne Probleme beseitigte warte Niphira darauf, dass der Kampf los ging. Es dauerte auch nicht lange. Worte waren mächtig. Doch derer waren wohl schon genug gefallen. Schließlich entbrannte der Kampf zwischen Draconis und dem Cathar. Als Nergal anders als der Plan von Niphiras Meister vorgesehen hatte den Schüler Malevolos angriff verschränkte sie die Arme vor der Brust. Schließlich stellten sich den Schülern die verbliebenen drei Jünger in den Weg. Eine Sache die bei Niphira nur das Heben einer Augenbraue auslösen.


“Wenn ihr brav Platz macht… werdet ihr vielleicht überleben…”

Sagte die Schülerin leicht belustigt. Ohne vorwarnung stürmte der erste der Jünger los.

"Gut... war ja nur ein Angebot..."


Sie würde ihr Lichtschwert nicht an einem Kiesel wie diesem Verschwenden so hörte man die Kollison von Metall auf Metall. Während die anderen Beiden je auf Xargon und Niphira los gingen. Sie waren Narren. Es würde nicht lange andauern bis die Jünger ihren letzten Atem aushauchen würden. Früher oder später. Xargon schlug sich nicht schlecht. Allerdings war Niphira ein wenig in die Defensive geraten. Es nervte sie. Diese Jünger waren lästiger als sie erwartet hätte. Immer wieder musste die Schülerin zurück weichen. Die Jünger waren alleine keine Genies des Kampfes. Doch wussten sie scheinbar ihre Überzahl zu nutzen. Immer wenn Xargon anfing die Oberhand zu gewinnen kehrte der dritte an die Stelle zurück wo man den anderen Schüler schwächen konnte. Ein paar Mal funktionierte das Spiel. Bis Niphira die Geduld verlor. Als der eine Jünger abermals zu Xargon abwanderte Stieß Niphira ihren “Tanzpartner” Mit der Macht von sich. Das Stöhnen als dieser gegen eine Säule des Hangars prallte erinnerte die Schülerin daran, dass dieses Mal keine Untoten ihre Gegner waren. Sondern Wesen aus Fleisch und Blut. Die so entstandene Lücke nutzte Niphira um die Zahlen bei Xargon ein wenig auszugleichen. Dessen ersten Gegner spießte sie von hinten auf sodass dieser auch endlich den anderen erledigen könnte. Aus ihrer Unterzahl war damit eine Überzahl geworden. Niphira schaute derweil zu den anderen beiden Kämpfen. Es wäre gerade verdammt idiotisch irgendwie zwischen den vieren herum zu tanzen. Niphira schaute zu Xargon und nickte ihm knapp zu.


“Wir müssen irgendwie den Kampf ausgleichen… Aber das da ist nicht unsere Liga…”

Die Schülerin schob vorerst ihr Schwert in dies Scheide und starrte den Kampf an. Es war nicht möglich. Ihr Blick wanderte zu dem verbliebenen Jünger der wohl bald wieder weiter kämpfen würde. Zumindest wirkte dieser Mann wie diese Art Narr. Ein Wesen ohne Gefühl dafür, wann es verloren hatte. Während Niphiria darüber nachdachte und sich bewusst abgelenkt gab schien sie damit unerwarteter Weise die Aufmerksamkeit des Kriegers auf sich gelenkt zu haben. Wie eine Bestia aus einem Alptraum, einem Monster gleich stürmte er in die Richtung der Schüler. Ein leichtes Kopfschütteln und Niphira schaute ihm in die Augen. Nun würde es definitiv hässlich werden. Wenigstens wäre sie aufgewärmt. Ihre Verspannung war durch den Sparringskampf mit den Jüngern zum Glück fast komplett gelöst. Langsam waren auch ihre Bewegungen flüssiger geworden. Gerade noch rechtzeitig wie es schien. Dieser Mann war definitiv kein Jünger mehr. Am Ende war es so als würde Niphira einem Monster gegenüber stehen. Ein Lichtschwert einer Lanze gleich wurde von dem neuen Gegner geführt. Eine Imposante Waffe. Gute Reichweite… Allerdings im Nahkampf von Nachteil. Die beiden Schüler würden nah an ihn ran müssen um kämpfen zu können. Dazu war noch ein Jünger übrig.

“Xargon! Erledige den Jünger… Wir haben keine Zeit mehr zum Spielen!”


Niphira war plötzlich bitter ernst geworden. Vorher hatte sie relativ locker gekämpft und zum Teil gelacht. Nun aber war davon nichts mehr zu erkennen. Respektvoll schaute sie Igrax an. In ihren Augen lag Respekt und die Anerkennung einer Realität. Sie alleine wäre ihm unterlegen.

“Es ist höchst bedauerlich… Dass wir das nicht zulassen können…”

Diesmal ohne nennenswerte Showeinlage sondern rein effizient zog Niphira ihre Lichtschwert. Sie durfte nicht nachlässig werden. Musste sich so lange verteidigen bis Xargon sich ihr anschloss. Innerlich hoffte die Schülerin, dass er schon viel von seinem Meister gelernt hatte. Niphira selbst hatte schließlich Schwert und Lichtschwert in der Hand. Der Erste Angriff kam von Oben. Mit beiden Klingen gekreuzt zwang der Krieger sie auf die Knie. Er konnte viel mehr Kraft durch die Lanze aufbringen als Niphira es mit dem kurzen Griff ihres Lichtschwertes konnte. Verdammt! Der Typ war wirklich stärker als sie es sich ausgemalt hatte. Sie schaute ein wenig nervös zu Xargon der sich gerade um den Jünger kümmerte.


“Verdammt! Beeile dich! Dieser Idiot ist wirklich stärker als er aussieht!”


Nur mit großer Mühe konnte Niphira ihm entkommen. Sie würde sich entscheiden müssen. Die Lanze war gefährlich. Jedoch… Verdammt… Dieser Typ war zu heftig. Es gab da nur eine Möglichkeit. Sie schaute zu Xargon und rief nur ein lautes:

“Fang!”

Wenn er wirklich Nergals Schüler war wird er ihm beigebracht haben mit zwei Klingen zu kämpfen. Damit der Krieger nicht einfach das Lichtschwert abfing Warf die Schülerin ein paar ihrer Messer im Gleichen Moment in die Richtung Igrax. Niphira musst versuchen an den Krieger heran zu kommen.

Auch wenn auf den ersten Blick das Lichtschwert weggeben idiotisch wirkte musste Niphira auf Xargon vertrauen. Dazu wäre ihre Vibroklinge gegen die Lanze weniger im Nachteil weil sie viele Stellen hatte die sie mit ihrer Klinge auch abwehren konnte. Sofort ging der Krieger wieder zum Angriff über. Auch wenn Niphira es schaffte sich halbwegs zu verteidigen, so war klar zu erkennen, dass die Schülerin eindeutig unterlegen war. Schritt um Schritt wurde sie zurück getrieben. Zum Teil nutzte sie selbst die Scheide um die Angriffe mit dem Heft der Lanze zu Blocken indem sie die entsprechende Seite dem Angriff entgegen drehte. Immer wieder versuchte die Schülerin in den Bereich zu kommen in dem der Krieger mit seiner Lanze unterlegen wäre. Es war wie damals am Anfang ihrer Ausbildung. Lerne die Angriffe kennen. Lanzen waren keine Hiebwaffen im herkömmlichen Sinne. Es waren Waffen die perfekt für mittlere Distanzen wären. Selten holte man wirklich aus und stach eher zu. Dazu konnte der lange Griff schnell auch ein Nachteil werden. Langsam versuchte Niphira sich weiter zwischen mehrere Kisten Treiben zu lassen. Auch wenn der Kampf einseitig war. Sie war zumindest in der Lage den Krieger an sich zu binden. Jedoch wäre es schier unmöglich ohne Xargon hier einen nennenswerten Treffer zu landen. Immer wieder schleuderte die Schülerin mit der Macht gegenstände nach Igrax während sich ihre Klingen kreuzten. Immer wieder musste Niphira zurück weichen da ihre Vibroklinge nicht ewig in der Lage wäre mit der Lichtklinge gekreuzt zu werden. Sobald Xargon ihr allerdings helfen würde… Ja… Dann wäre der Kampf wohl ausgeglichen. Schließlich kreuzten sich ihre Klingen und Niphira grinste.


“So ein Kampf auf Leben und Tod… Ist doch wirklich belebend oder? Warum schaut Ihr so verkniffen? GENIEßT DEN KAMPF!”

Sie lachte beim Zurückweichen. Während des Ganzen Kampfes bisher hatte sie einen Machtschrei vorbereitet. Die Position zwischen den Kisten nicht Grundlos gewählt. Mit allem was sie hatte und derzeit aufbringen konnte stieß sie einen Machtschrei aus. Durch die Kisten wurden die Schallwellen teils reflektiert. Sie konnte endlich einen Schlag landen. Durch die Ablenkung konnte sie dem Krieger den Schwertgriff in den Magen rammen, musste aber sich direkt wieder zurück ziehen da dieser sich sehr schnell wieder erholte. So waren sie wieder am Ausgang. Nicht mehr lange. Xargon würde sich ihr bald anschließen. Nur noch so lange müsste Niphira dieses Tempo durchhalten. Nur noch so kurz. Es war schließlich nicht möglich gegen den Krieger zu bestehen. Nicht ohne Hilfe. Niphira zog alle Register und war immer noch unterlegen. Die Frage wäre… Wie würde es bei den beiden Executoren ablaufen? Jetzt gerade konnte Niphira den Kampf nicht sehen. So lange aber dieser Kerl nicht zu seinem Meister konnte… Waren ihre Chancen gar nicht mal so schlecht. Nur noch ein bisschen. Nur noch ganz kurz. Niphira war an sich schneller, dennoch kam sie einfach nicht an den Krieger ran. Sie war schwächer, aber schneller. Sie würde wirklich die Hilfe von Xargon brauchen um eine Lücke zu öffnen. Oder der andere Schüler würde eine Überraschung schaffen. Nur Zeit schinden. Nicht mehr. Das war alles was Niphira tun musste. Sie vertraute Nergal und Draconis. Sie würden siegen. Beide Männer waren wahre Monster. Sie würden siegen! Alles andere wäre eine Beleidigung ihres Blutschwurs!



[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Malevolos Hangar - Niphira, Xargon, Igrax(NSC), Jünger(NSC)]
 
Zuletzt bearbeitet:

Bastion -Center -unscheinbares Hochhaus - Foyer- Ruul ,Lyra und Marishka


Angespannt betrat Lyra das Foyer. Auch wenn sich die anderen vermutlich wunderten, war Lyra nicht gerade verwundert über diese Zustände. Immerhin kannte sie ganz andere Gegebenheiten aus Bonetown, und ein paar Schmierereien an der Wand, sowie der Dreck, waren nichts was sie nicht schon tausendfach gesehen hätte. Viel interessanter war jedoch die Tatsache, warum sie hier waren. Interessiert, schaute sie sich um. Es war ein unauffälliges Gebäude, heruntergekommen, ja. Aber nicht sonderlich auffällig. Was beziehungsweise wer, würde hier etwas von Wert lagern. Es wäre auch zu einfach gewesen, wenn sie einfach hianuf fahren konnten, was auch immer stehlen und sich schnell wieder davon machen würden. Aber natürlich, war es wieder einer dieser Momente, in dennen das Schiksal ihnen Steine in den Weg legen musste.


Als sie sich, in völliger Dunkelheit, auf machten und die eisernen Treppenstufen hinabstiegen, versuchten sich Lyras Sinne an die Dunkelheit an zu passen. Sie war es gewohnt, in der Dunkelheit auszuharren, zu horchen und zu lauern.
Und auch wenn Marishka und Ruul vor ihr liefen und nicht daran dachten, dass in diesem Moment etwas passieren konnte, was die Situation wenden würde, dachte Lyra für einen Moment daran, die beiden auszuschalten. Sie glaube nicht wirklich, dass sie es schaffen würde, gleich zwei Fremde zu überlisten, aber dennoch, wäre es einfach zu schön, wenn sie nun, ohne viele Worte in den Gleiter steigen würde und irgendwo ein neues Leben ,unter neuem Namen beginnen könnte. Für einige Augenblicke, gab sie sich dem Gedanken hin, ehe sie ihn frustiert aus ihren Gedanken radierte.
Ihre Roben raschelten unter den Bewegungen und Lyra dachte daran, dass es eine Gute Entscheidung war ihre Robe abgelegt zu haben. Jenseits des Symbolcharakters, war sie um einiges lautloser und konnte fast geräuschlos die Treppe passieren, wären da nicht diese Schuhe, die ihre Füße unbeweglich machten und sich eisern un ihre Waden legten.
Als sie zum stehen kamen, durch brach Marishkas helle Stimme die Stille. Ein Aufteilen wäre hilfreich, auch wenn Lyra nicht direkt wusste, wonach sie ausschau halten sollte.


„Wieso suchst du nicht danach Ruul, du kennst dich doch so fabelhaft mit Generatoren aus.“ Sagte Lyra zynisch und war bereits in eine andere Richtung verschwunden ohne die Antwort abzuwarten. Egal, was der Duros antworten würde, Lyra würde es sowieso nicht hören wollen.

Nachdem sie sich immer weiter von Marishka und Ruul entfernte, schaute sie angestrengt in die Dunkelheit. Sie tastete sich langsam voran, ohne zu fallen oder gegen etwas zu laufen. Ihre Fingerspitzen, versuchten ihre Umgebung abzutasten. Die Geräusche der beiden anderen Jünger wirkten ewig weit entfernt während Lyra in der kühlen Dunkelheit umher wanderte. Ein Moment Einsamkeit tat gut und sie hoffte, dass sie den Generator, nicht allzu schnell finden würden. Ihr grauste es bei dem Gedanken zurück fliegen zu müssen. Zurück in diese Einöde.
Sie schaute sich um, doch Ruul und Marishka schienen außer Sichtweite. Langsam bog sie ab und verharrte für einen Moment. Sie schloss die Augen, während sie sich langsam an einer Wand auf den Boden gleiten ließ. Als sie fast am Boden angekommen war, wurde ihr Träger Augenblick davon gestört, dass eine kleine Lampe permanent aufleuchtete. Nachdem sie die Wand, die eigentlich eine große Vorichtung war, die in der Wand eingelassen war, studiert hatte, wurde ihr klar, dass sie auf den gesuchten Generator gestoßen sein musste. Ihre Fingerspitzen fuhren über das rote Lämpchen. Das Schiksal wollte ihr sicher einen Streich spielen.


„Ruul, Marishka, ich glaube ich habe den Generator gefunden. Folgt meiner Stimme.“ Rief Lyra und die Dunkelheit echote beinah zurück.

Lyra hatte keine Ahnung von Maschienen. Sie schaute mit zusammen gezogenen Augenbrauen auf den in die Jahre gekommenen Aparat, der direkt aus Chads Werkstatt hätte stammen können. Auch wenn sie wusste, das Ruul gleich daran herum werkeln konnte, ließ sie es sich nicht nehmen, das Problem in bonetownmanier zu lösen und trat beinah eine Spur zu wütend gegen den Klotz aus längst vergangen Tagen.

Bastion -Center -unscheinbares Hochhaus - Untergeschoss//Wartungsbereich - Ruul ,Lyra und Marishka
 
:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: RhivTower :: Südseite :: Ebene ZERO :: Ruul; Marishka & Lyra ::


Zu seiner Überraschung musste Ruul erleben, wie die Menschenfrauen aus eigenem Antrieb handelten, ohne dass er ihnen dazu eine Order gegeben hatte. Welch impertinente Hochnäsigkeit. Natürlich lag der Ursprung dieser Beinahe-Insubordination bei der Herrin der Dreistigkeit, Marishka. Ihre offenbar angeborene Neigung zu Widerstand und Rebellion war ihre prägendste Eigenart - so viel erkannte selbst der sozial verkrüppelte Jünger mit den mechanischen Fähigkeiten. Sie war ihm ein rechter Dorn im Auge, drohte sie mit ihren eigenmächtigen Entscheidungen seine Autorität zu untergraben, obschon selbige ihm natürlich nur von seinem Gebieter verliehen worden war - schließlich galt er als vom Schicksal verflucht. Hin- und hergerissen zwischen Eigenhass, Hochnäsigkeit und kompletter Verblendung schlurfte der Duros vom Terminal zu den nach unten führenden Passagen. Es war durchaus richtig, dass dieses Gebäude hier einer neuerlichen Stromversorgung bedurfte.

In die unteren Geschosse ging es nun lediglich zu Fuß. Stählerne Stufen führten in nur schwächstem Licht hinab in die tieferen Ebenen. Seufzend folgte der Nichtmensch den Damen, die hier nun ihrerseits ein ganz eigenes Tempo einschlugen. Jeder Schritt führte ihm wieder vor Augen, dass die Brandverletzung seines linken Beines nicht vollends verheilt war. Auch breitete sich eine unangenehme Beklemmung in seinem Brustkorb aus, gemahnte ihn diese Umgebung hier doch sehr an die Katakomben. Es war düster, bedrohlich und am Fuße der Stufen wartete Unbekanntes. Nein, das war kein Ort für Ruul. Lyra, die Lügenzüngige, mochte sich an einem solchen Ort wohl fühlen, bewegten sich doch Verräter seinem Empfinden nach stets zwischen Licht und Dunkelheit. Ihr natürliches Habitat waren die Schatten, die boshaften, Angst erzeugenden Halbräume zwischen den Extremen. Hier gefiel es der Hinterlistigen sicher sehr.

Als dann der fleischgewordene Hochmut, Marishka, vorschlug sich zu trennen, nahm der Duros das mit einer gewissen Befriedigung zur Kenntnis. Er verzichtete auf eine verbale Antwort, hatten die beiden Weibchen es doch nicht verdient sich sein Lob abzuholen. Er selbst indes war sich nicht zu schade, seine eigene Intelligenz stumm anzupreisen, kramte er aus den unendlichen Tiefen seiner Ordenskluft eine tragbare Lichtquelle hervor. Damit konnte er - zumindest partiell - die grässliche Dunkelheit erfolgreich vertreiben. So ließ es sich viel ungefährlicher angehen. Die Suche nach dem Generator war wenig spannend. Hier, in den Kellergeschossen, traf er zum Glück auf keine schrecklichen Alptraumgestalten. Er arbeitete sich durch geplünderte Container, umgestoßene Stahlfässer, entdeckte eine längst verlassene Schlafstatt und die Reste von verspeisten Nahrungsrationen. Oder besser: Deren Behältnisse. Dann erklang die widerwärtige Stimme der Lügnerin. Jedes ihrer Worte war wie Gift in seinen auditiven Wahrnehmungsorganen. Ihm war, als würde man ihren Ruf mit physischer Gewalt in seinen Schädel pressen. Oh, was für ein furchtbares Los er nur gezogen hatte, ausgerechnet mit zwei solch garstigen Weibchen umherziehen zu müssen. Hatte er seinen Herrn verärgert? Oder war dies Teil einer weiteren Prüfung, um zu sehen, wie viel Leid Ruul ertragen konnte?

Mit schlurfenden Schritten kam die grünhäutige Gestalt auf die den Generator mit Stiefeltritten bearbeitende Abscheulichkeit der Falschaussagen zu. Nicht nur, dass das einstige Findelkind einen verlogenen Charakter besaß, offenbar hatte sie auch kein Gespür für die Bedürfnisse der Maschinen. Der arme, nun geplagte Energieproduzent, versah hier seinen Dienst, stets darauf wartend, dass man seine Primärfunktionen startete. Doch sie, die Invasorin, traktierte ihn auf das Gröbste. Welch Unrecht!

>>HINFORT! Hinfort, gallespeiendes Gezücht! Ruul startet die Maschine, Du beschädigst sie nur und erschwerst unsere Aufgabe!<<, keifte er aufgeregt. Zu ihr sprechen zu müssen war ihm eine echte Qual und er hatte beschlossen, sie nur mit einem Mindestmaß an Aufmerksamkeit zu bedenken. Sie hatte es nicht verdient von ihm beachtet zu werden. Zu tief war die Wunde, die sie ihm geschlagen hatte. Zu verletzt war seine Seele. Nein, sie durfte keine bedeutende Rolle mehr in seinem Leben spielen. Sie hatte allen Kredit eingebüßt!

Der Duros schob sich den kleinen Strahler in den Mund, um beide Hände für die Arbeit frei nutzen zu können. Eine rasche Prüfung machte ihm klar, dass dies kein allzu komplizierte Technik war. Es gab diverse Schalter, Knöpfe und Betätigungsmechnismen. Sie alle waren aber simpel gestaltet und er erkannte ein Muster. Fast hatte er kurz den Eindruck, als könne er direkt durch die Abdeckung auf das Platinen-Herz des Generators schauen. Doch das war sicherlich ein Trugschluss. Eine kurze Einbildung, erzwungen durch das knappe Licht und die Gegenwart der bitterbösen Menschenweiber.

Ruul legte einige Schalter um, justierte die Leistung gezielt und drehte den Regler auf. Kurz danach erklang ein tiefes Grollen aus der Maschine, dann erwachte sie zum Leben. Dem Grünling huschte ein breites Grinsen aufs Gesicht und beinahe verschluckte er sich an seiner Lampe. Kichernd fuhr er herum, als zusätzliche Beleuchtung aktiviert wurde, die den Aufstieg ins Foyer deutlich erleichterten.

>>Danke, Ruul. Gute Arbeit, Ruul. Was wären wir nur ohne Dich, Ruul?<<, äffte der Duros die Stimmen der Frauen aus dem Gedächtnis nach und marschierte dann an ihnen vorbei. Sein Weg brachte ihn direkt die stählernen Stufen hinauf auf Ebene Zero. Schritt um Schritt ging es hinauf, jede Bewegung von einem satten 'KLONK' begleitet.
Als der Nichtmensch das Erdgeschoss erreichte, war er völlig außer Atem. Rasselnd musste er innehalten, ehe er die Tür aufschwang. Dann begab er sich, den Starken spielend, zum Turbolift. Das an Grässlichkeit nicht zu übertreffende Dreigestirn erreichte gemeinsam den Aufzug, obschon er zuvor doch viel eher gestartet war. Die Frauen mussten deutlich besser in Form sein als er. Aber das war eine Eigenart vom Fußvolk - sie verrichteten die niederen, unzivilisierten Aufgaben, derweil die Höherrangigen die Verantwortung trugen.

Als Ruul das Terminal bediente, gehorchte der Lift endlich. Die angerosteten Türen glitten schwerfällig und krächzend auf. Er selbst schritt ein, wartete nicht ab und betätigte den Ebenenbefehl. Marishka und Lyra mussten sich sputen, um noch in den Aufzug zu schlüpfen, ehe die Türen sich schlossen. Dann ging die Fahrt nach oben los. Und - dem Generator sei Dank - nach sieben Standardsekunden endete die Fahrt auch schon. Die 26. Ebene war erreicht. Das waren die Zielkoordinaten, die ihm sein Herr gegeben hatte. Sie waren angekommen.

:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: RhivTower :: Südseite :: 26. Ebene :: Ruul; Marishka & Lyra ::
 
O1d3MUX.png


Bastion ▼ Domäne der Oberen ▼ Hangar Kappa▼ Darth Malevolos, Darth Igrax vs. Darth Draconis, Nergal, Niphira Minora und Xargon Raknar
Die Macht war eine Kraft der Natur, die so natürlich war wie der Wechsel von Tag und Nacht, Leben und Tod und Ebbe und Flut. Sie durchströmte nicht nur alle Lebewesen, sie hetzte sie auch gegeneinander auf. In einem Akt der brutalen, ehrenlosen aber ehrlichen Selektion suchte die Natur nach dem stärksten, klügsten und wandelbarsten Wesen. Die Sith waren die Kulmination dieser Suche nach Perfektion, eine Ideologie die Schwäche zum Todfeind gemacht hatte. Noch vor den Jedi, noch vor den Rebellen, vor allem anderen war es die Schwäche, die ein jeder Sith verabscheute. Aus dem tiefsten Inneren seiner selbst verachtete jeder Akolyth der dunklen Seite diesen Zustand der kompletten Hingabe zu Altruismus, Gnade und Mitleid. Als Darth Draconis, der elende Parvenü und niederträchtige Ausgeburt eines zu kurz gekommenen Wesens aus dem Outer Rim in Begleitung von Lord Nergal und zwei schwächlichen Welpen den Hangar betrat, wusste er, dass es unter der Krone der Sith zu einer Entscheidung kommen würde. Wenn Sith in dieser Konstellation zusammentrafen, dann war das Blutvergießen vorprogrammiert. Als einer der Welpen des Emporkömmlings, ein besonders miserables Exemplar für diese Menschenspezies die sich für überlegen hielt. Er konnte nur verächtlich schnaufen, als der Gefallene, Ausgeburt des Outer Rims, Exilant ohne Furcht und Ehre ihm gegenüberstand und mit seiner glühenden Plasmaklinge seine Forderung stellte. Vor dieser Dreistigkeit, konnte die Faust des Imperators nur auf den Boden spucken.

„Was ist das hier für eine Farce?” grollte der Sith mit dem für seine Spezies typischen schweren Akzent, bei dem sich der R-Laut wie eine Lawine über den Hörer rollte.

„Ihr denkt doch nicht wirklich, dass ihr damit durchkommen werdet?“ giftete Malevolos weiter und löste den Umhang, in einer Mimikry korrespondierend zum Titanen. Dessen Hilfe für den Emporkömmling waren für ihn besonders verletztend, achtete er doch Nergal als Krieger und Mitglied des inneren Zirkels des Imperators.

„Ihr werdet dafür büßen, Draconis. Ihr werdet für jeden Tag eure niederträchtige Existenz büßen. Jeden einzelnen Tag. “

Seine Wut kannte ungeahnte Reservoire. Er schöpfte aus einem tiefen Fundus aus Hass, Niedertracht und Neid. Es war auch Neid. Er würde es nie vor diesen beiden Sith zugeben, doch hatte er nie verstanden, was Darth Allegious in ihnen gesehen hatte. Vor allem in IHM. Er, der die schützende Hand des Imperators so lange genossen hatte. Darth Allegious selbst hatte ihm gedroht die Pranken von Schattenthron zu lassen. Er hatte nie seine Schritte nachvollziehen können, wenn es um Draconis ging. Stattdessen hatte er zum ersten und einzigen Mal sich dem Wort seines Herrn und Meister widersetzt, ihn hintergangen, als er den Fall des Emporkömmlings initiiert hatte. Doch er hatte damals versagt. Darth Draconis hatte überlebt. Er hatte Kopfgeldjäger und Sith in die Galaxis ausgeschickt, doch sie hatten ihn nicht gefunden. Er soll auf seinem VT-49 gestorben sein, in seine Atome zersprengt. Offenbar ein Trugschluss. Dieser siebenfach verfluchte Arrivierte. Doch er würde seinen Fehler nicht wiederholen. Er würde ihn töten. Er würde ihn zerfleischen. Noch während Draconis davon sprach, dass sie die Waffen weglegen sollte, schnaufte der Cathar verächtlich, was aus seinem mächtigen Brustkorb wie das Grollen eines fernen Unwetters über dem Dschungel seiner Heimatwelt klang.
Der Affront begann erst, als Draconis sich anmaßte einen seiner Jünger anzugreifen. Es war einer von vieren, einer von jenen Auserwählten, die darum fechten würden den Platz als sein Schüler zu erringen. Ein Konkurrent weniger dachten wohl die Jünger, doch für Malevolos war es mehr als das. Es war die Rache des Emporkömmlings für den Mord an seinem auserwählten Schüler. Ein Arkanier. Man hatte ihm zugeflüstert, Draconis habe diesen getötet, als klar war, dass der Angriff seiner Kräfte den Arkanier für immer verstümmelt hatten. So sollte es also sein. Damit war das Schicksal des lächerlichen Debütanten, der sich „Pfähler“ von Coruscant nannte. Lachhaft. Er hatte schon weitaus mehr Seelen der dunklen Seite geopfert. Ohne auf diese Methode zurückzugreifen. Einfach und effizient. Sein Lichtschwert war der Pinsel, mit dem er das Gemälde des Todes malte und er würde heute ein neues Kunstwerk schaffen. Langsam, unaufgeregt glitten sein Hände zu seinen beiden Lichtschwertern, die aus den Spitzen der Kiltik Mandibeln seiner ersten erlegten Beute einer Blutjagd, die riesigen Pranken umgriffen das schwarze Chitin, suchten den Auslöser der fauchend garstigen Flammen, die aus dem Emitter ihren Weg suchten, wie gierige Schlangen nach der Beute zu beißen. Die Klinge erwachte gefühlt mit einem Knall zum Leben und gab das gewohnt widerlich hungrige Surren von sich, ein zorniger Bienenschwarm voller Abscheu.

Wenn vier Sith mit der Magnitude ihrer Kräfte aufeinandertrafen, dann gab das ein Beben in der Macht, dass spürbar für jeden im Hangar war. Es war wie ein lauter Knall, der den Durchbruch der Schallmauer signalisierte. Als die vier Kontrahenten aufeinander zustürmten, ihre Schritte von den Geschenken der Macht beschleunigt, war es als kollidierten Planetoiden miteinander. Das aggressive Fauchen und Zischen von karmesinroten Klingen die dürstend, beianhe schon in einem wilden Reigen liebkosend aufeinander trafen, sich entfernten und wie Ebbe und Flut wieder ihre Anziehungskräfte spielen ließen, verleiteten das Quartett zu einem düsteren Tanz des Todes. Doch dieser Tanz war nicht grazil, sondern mit einer Brutalität geführt, einem Eifer und Durst nach Zerstörung, der Malevolos wie Ambrosia die Kehle hinab lief. Sein Geist schien sich zu entfalten, der dunklen Seite hinzugeben und sein Körper fühlte sich lebendiger denn je. Es war der Reiz des Kampfes, die Aussicht auf eine ganz eigene Blutjagd, die dieses Wesen erfüllte. Wild und ungehemmt kamen die vier Kontrahenten zusammen, entfernten sich und suchten nach Schwachstellen in der Verteidigung des anderen. Auch wenn Nergal, der Titan der Sith, dank seiner Größe und Kraft, die er in jeden Schlag seines Lichtschwerts legte der weitaus stärkere Kontrahent war, suchte der Cathar den Konflikt mit Draconis. Er war es, den Malevolos sterben sehen wollte. Sein unbändiger Wunsch die Klinge in das Fleisch dieses Menschen zu treiben, zu sehen wie seine Pupillen sich weiten würden und er um Luft schnappen würde, wären für ihn ein Moment der Ekstase. In einem ungezügelten Stakkato aus Hieben und Schlägen malträtierte der Cathar die Lichtklinge des Emporkömmlings, während er mit seiner zweiten Klinge versuchte Nergal auf Abstand zu halten. Doch es half alles nichts, während Igrax den Arrivierten ablenkte, suchte auch Malevolos die Konfrontation mit Nergal. Er musste ihn unschädlich machen, wollte er den feigen Kath-Hund Draconis doch quälend blutend sterben sehen. Surrend ließ Malevolos seine Lichtschwertklingen kreisen, musste sich gegen mehr als nur eine Finte des Titanen erwehren, der sich als ein Meister des Djem So und des Juyo erwies. Egal ob es seine Beine, Arme oder die Schwachstellen seines Torsos waren, Nergal fand immer wieder Wege ihm gefährlich zu werden, während Draconis in einer Mischung aus Makashi und Soresu verharrte. Nergal war der Meister der Klinge, worauf der Emporkömmling wartete, war dem Cathar nicht klar, er traute diesem Wesen nicht. Viel Zeit darüber zu sinnieren blieb ihm jedoch nicht, denn Nergal wuchtete sich mit seiner ganzen Masse gegen den Cathar, brauchte ihn ins straucheln, sodass er, die Lefzen zu einem Knurren anhob, dabei seine Reißzähne offenbarte und zwei Schritte nach hinten taumelte, bevor er sich fing. Diesen Moment der Schwäche nutzten sowohl Nergal als auch Draconis. Während dieser eine Volte Machtblitze auf ihn feuerte, nutzte Nergal die Gelegenheit, um ihn anzugreifen. Für einen kurzen Moment war Malevolos verblüfft. Zwei Sith in dieser Position, die sich verbündeten und wie eine Einheit kämpften. Es war lange her, dass der Cathar so etwas gesehen hatte. Nur zwei Sith hatten diesen Einklang je gezeigt, doch wagte der Sith Exekutor nicht diesen Gedanken zu Ende zu denken. Wäre Igrax in diesem Moment nicht hinzugestoßen, es hätte schlimmer enden können. Er hatte sich einem Moment der Schwäche hingegeben.


Sein ehemaliger Schüler band Nergal, konnte für ihn den Moment herausfiltern, in dem er sich Darth Draconis vornehmen konnte und begann mit beiden Schwertern auf die Klinge des Emporkömmlings zu schlagen. Dieser versuchte immer wieder, dem Soresu folgend, die Energie der Schläge des Cathar nach außen zu leiten, von sich und seinen inneren Organen fern. Wie gern er sie schmecken würde, ihm den Lebenssaft zu rauben, ihn zu töten. Darth Malevolos gab sich mit jedem Schlag mehr der dunklen Seite hin, verfiel immer mehr in eine Raserei, Schlag um Schlag legte sich ein roter Schleier vor seine Augen, der ihn mit einer unmenschlichen Kraft erfüllte, seine Muskeln zu flüssigem Lava machte, aber auch dem Wahnsinn der dunklen Seite offenbarte. Mit einem Machtschrei überwältigte der Cathar seinen Kontrahenten, schaffte es seine Verteidigung zu durchbrechen. Der Schrei eines Cathars konnte von der Lautstärke mit dem Starten eines TIE Fighters verglichen werden. In Kombination mit der Macht war es ein lähmendes, geradezu beängstigendes Gefühl. Doch erneut schaffte er es nicht sich Draconis alleine zu widmen. Nergal intervenierte, suchte erneut den Konflikt, sodass sich der Cathar mit kreisenden Bewegungen, das Gewicht auf seine Beine verlagernd, damit abfand vorerst wieder die Klingen seiner Kontrahenten zu reflektieren. Sie beharkten sich wie Tiere aus der Urzeit, suchten nach Schwachpunkten, um ihre zornig hungrigen Klingen in ihrem Hunger endlich stillen zu können.


Die drei Kämpfer verschwendeten keine Zeit mit Reden, das Dun Möch war an diesem Punkt völlig nutzlos. Zwischen ihnen gab es nichts mehr zu sagen, jedes Wort der Hohn wäre nur der Beweis der eigenen Schwäche gewesen. Stattdessen sahen sich drei Meister der Sith gegenüber, hoch konzentriert und ihre Schwertkunst unter Beweis stellend. Er musste nur lange genug die Kräfte von Draconis binden, denn er war der unterlegene Schwertkämpfer. Seine Fähigkeiten reichten nicht an jene von Nergal heran, doch schien dieser sich dafür auf die Wege der Macht eingelassen zu haben. Als der Sith versuchte ihn mit Emanationen der dunklen Seite zu beschießen, die er so noch nie vorhergesehen hatte, knurrte er erneut auf und entschied sich, den direkten Konflikt zu suchen. Je mehr Momentum er dem Sith lassen würde, desto eher würde er ihn ablenken und Nergal zu einem tödlichen Stoß ansetzen. Erneut setzte der Cathar zu einem ohrenbetäubenden Machtschrei an, der beide Kämpfer diesmal nach hinten taumeln ließ, ihre Hände willkürlich zu den Ohren führen sollte, aus einer instinktiven Angst um ihre Trommelfelle. Jetzt hatte er beide, wo er sie haben wollte und entschied sich direkt dem Emporkömmling mit beiden Klingen stechen zu wollen, wohlwissend, dass er somit Nergal zwar eine Lücke offenbarte, doch für ihn zählte in diesem Moment nur eins: Darth Draconis musste sterben.


Bastion ▼ Domäne der Oberen ▼ Hangar Kappa▼ Darth Malevolos, Darth Igrax vs. Darth Draconis, Nergal, Niphira Minora und Xargon Raknar
 
Insignia.png

Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Darth Malevolos' Hangar :: Darth Draconis, Niphira Minora, Nergal und Xargon Raknar vs. Darth Malevolos, Darth Igrax und zwei Jünger

Orientierungslosigkeit. Das Gefühl, die Welt um einen herum würde zusammenschrumpfen auf diesen einen Moment, in dem man dachte, das Trommelfell sei wie der dünne Firnis des Kosmos gerissen und würde einen in die Leere hinab saugen. Existenz ist eingekesselt sein und genau das empfand der Sith in diesem Moment. Für einen kurzen Moment gab er sich der Illusion des blendenden Schmerzes hin, eine Illusion, die nur kurzweilig sein würde. Jeder lebte in einer Illusion, es galt den Grad der Fiktion zu ermitteln, eine Hierarchie der Fantasien zu erstellen, einigen eine Präferenz zu verpassen, doch eine Wahl hatte man nicht. Man konnte nicht eine Illusion zerstören, ohne eine andere mit in den Abgrund zu reißen. Ein ewig währender Kreislauf aus Erwartung und Niedergang, Aufstieg und Abstieg. Man lebt so lange in der Falschheit, solange man nicht gelitten hat. Wenn das Leid beginnt, betritt man die reale Welt, die Wahrheit rückt in greifbare Nähe und trennt sich wie Fleisch von den Knochen von der Lüge. Doch woher wusste man, dass man im Recht war? Woher wusste man, dass man auf der wahren Seite war? Das Kriterium ist simpel: Wenn andere ein Vakuum um dich herum erzeugen, gibt es keinen Zweifel daran, dass man näher am Essenziellen dran war, als die Umgebung.

Doch einige Realitäten konnte man untrennbar von der Welt der Illusionen trennen. Es gab einige Augenblicke, in denen die Realität so klar und unmissverständlich vor einem lag, dass es einem die Luft zum Atmen raubte. Ein Moment, in dem alles wie in Zeitlupe abzulaufen schien, der von einer Grausamkeit getragen wurde, die offenbarend war. Nichts konnte an diesen Realitäten rütteln, man musste lernen mit ihnen zu leben, oder besser gesagt: zu überleben. Eine solche Realität war das fauchende rote Biest aus den Emittern der aus gehärtetem, schwarzem Chitin bestehenden Lichtschwertgriffen seiner personifizierten Antithese. Unbeugsam, mit einem Willen zur Zerstörung und doch willenlos von den Pranken abhängig, die sie führten, bahnten sich die beiden Klingen ihren Weg auf seinen Körper zu. In diesem Moment, als er aus einer Betäubung seiner schmerzenden Ohren erwachte, als diesem kurzen Filmriss, der sein Blickfeld eingeengt und ihn dazu gezwungen hatte sich im Schmerz der Schallwellen, welche die Kehle des Cathars verlassen hatten, zu krümmen. Mit einer fließenden Bewegung, die eine typische Defensivbewegung des Soresu gewesen war, versuchte der Sith das Momentum der beiden bedrohlich nach ihm lechzenden Klingen abzuwenden, die Stoßrichtung umzuleiten, doch war die Muskelkraft des Cathar der von Darth Draconis bei weitem überlegen. Der Sith konnte zudem nur ahnen, welche Servo- und Hydraulikgelenke die Bewegungen des Cathar in seiner durastählernen Rüstung noch verbaut hatte, die seine Muskelkraft um ein Vielfaches steigerten. In einem Akt der Verzweiflung versuchte Draconis dem Stich noch auszuweichen und schaffte es soweit, dass die fauchende Plasmaklinge seinen Oberarm streifte. Die gierige Klinge der Faust des Imperators fraß sich durch das Material seiner Rüstung, trennten Fasern und drangen tief durch. Sie öffneten Fleisch, das einst geschlossen war. Der Geruch von verbranntem Fleisch erfüllte die Luft und ein stechender, brennender Schmerz erfüllte den Oberarm des Sith. Mit schmerzverzerrtem Gesicht atmete der Sith scharf aus, grollte und verfluchte den Cathar in allen Sprachen, die ihm in den Sinn kamen, bevor er sich mit einer Drehung von der so genannten Faust des Imperatos abwandte und wieder in die Eröffnungsform des Soresu wechselte, die Beine gespreizt und die Klinge erhoben, mit der Spitze zum Gegner hin haltend. Seine freie Hand nutzte der Sith um erneut den Cathar mit einer Volte von Blitzen zu treffen, die sich wie gierige Aale von seinen Fingern ausbreiteten, den Bogen zum Körper von Darth Malevolos spannen wollten und die zerstreuenden Energien der dunklen Seite auf den Körper des Cathar übertragen wollten. Doch Darth Malevolos nutzte die Plasmaklinge seines Lichtschwerts als eine Art Blitzableiter, ließ den Angriff verpuffen und setzte zu einem Schlag, der von oben herab sein Ziel suchte, mit der anderen freien Klinge in Richtung des Sith Exekutors. Während Draconis noch versuchte sich für den Aufprall der Klinge seines Kontrahenten zu wappnen, hatte Nergal sich scheinbar wieder gewappnet und ging zum Gegenangriff über. Bevor Malevolos ihn mit der tödlichen Klinge treffen konnte, sorgte der Titan dafür, dass sich Malevolos auch ihm wieder widmen musste.


Diesen Moment der Ablenkung nutzte Darth Draconis. Während Nergal seinen Intimfeind band, den felinen Sith mit der ganzen Kraft seines hünenhaften Körpers, der von den Malen der dunklen Seite gezeichnet war, band, nutzte der Sith Exekutor diesen Augenblick um mit der Macht diverse Kisten in Richtung der Faust des Imperators zu steuern. Wie Geschosse bahnten sich die Kisten ihren Weg. Manche waren mit Versorgungsgütern gefüllt, andere waren leer, doch sorgte der Sith damit, dass sich Darth Malevolos aus der Verhakung mit Nergal lösen musste und den Kisten zum Teil ausweichen oder sie zerstören musste. Die Blicke des Titanen und des Leviathans trafen sich. Es war ein eigenartiges Gefühl für Darth Draconis. Er hatte noch nie in einem solchen Gleichklang mit einem anderen Sith gekämpft, selbst mit seinem damaligen Meister Darth Ysim hatte nicht dieses Band bestanden. Mit Niphira verspürte er auch eine Bindung, die sich aber nicht in einem solch synchronen Ablauf steigerte. Das ging nur nach Jahren des gemeinsamen Blutvergießens. Es war eine Verbindung, die sich wie ein Nexus der dunklen Seite die Umgebung Untertan machte. Darth Allegious hatte damals beide ausgewählt ihm in seinem inneren Zirkel zu dienen, doch er hatte sich immer gefragt, wieso er zwei ehemalige Ash’rak so nah an seine Seite holte. Langsam begann er zu begreifen, wieso Darth Allegious damals in Nergal und ihm die zwei zerstörerischsten Kräfte des Sith Ordens gesehen hatte, die in seinem Auftrag alle Leben im Orden der Sith beenden sollten, die seiner Herrschaft gefährlich werden könnten.

Hatte der Imperator damals diese Kraft in ihnen bereits erahnt? Hatte er damals das bereits vorausgesehen, was sich seit seiner Rückkehr stärker manifestierte als ein Tumor in einem gebrechlichen Körper? Waren diese beiden Sith zu mehr bestimmt? Es wäre nicht das erste Duo gewesen, dass das Galaktische Imperium nachhaltig verändert hätte. Diese Erkenntnis traf ihn wie ein Blitzschlag, ein Gedanke, der sich sein gesamtes Rückgrat wie eine Malaise runter fraß. Als hätte ihm diese Erkenntnis neue Kräfte gegeben, gab sich Darth Draconis der Illusion hin, während er eine andere zerstörte. Sein Schwert mit einer Hand umschließend, den mittlerweile erwärmten Griff fest umschlossen, gingen beide Sith zum Angriff auf den Cathar über. Mit einem Fauchen, dass dem Pfähler die Nackenhaare zu Berge standen, ging Malevolos zu einer neuen Angriffswelle über. Zuerst fegte er einen Machtstoß gegen die beiden Sith hinweg, sodass sie sich, mit einem Machtschild schützend, von ihm abwenden mussten. Dann schlugen die zerstörerischen Lichtschwertklingen zu. Mit einem brisanten Stakkato drosch der Cathar auf seine beiden Kontrahenten ein, suchte den Konflikt im Blute, kam ihnen ganz nah und doch schafften sie es nicht seine Rüstung zu penetrieren. Sein Stil wurde wilder, dreckiger. In einer Drehung seiner Lichtschwerter, die wie zu einem Wirbelsturm aus todbringendem Plasma wurden, versetzte der feline Sith Draconis einen Schlag mit dem gepanzerten Ellenbogen, sodass der Schlächter von Dathomir augenblicklich spürte, wie ihm das Blut aus der Nase schoss und er nach hinten taumelte. Sterne waren alles, was Darth Draconis für einen Moment wahrnahm, gebeutelt von den Limitationen seines Körpers. Er wischte mit einer Hand das Blut aus seinem Gesicht, der eisenhaltige Geschmack lag ihm im Mund, als das rote Lebenselixier seine fahlen Lippen berührte. Der Cathar nutzte diesen Moment der Schwäche und verhakte das eine Lichtschwert mit dem des Titanen, um das andere Schwert diagonal gegen Nergal zu einem tödlichen Schlag anzusetzen.

„Oh nein. Ich erlaubte erst dir zu sterben, wenn ich verstanden habe, was uns verbindet!“ dachte Draconis und hieb mit einem Furor die Klingen des Cathar von unten nach oben, dass dessen Energie verpuffte. Seine Arme schmerzten von der Erschütterung der Kraft, die Malevolos aufwandte, doch nutzte der Sith die Gelegenheit, um aus nächster Nähe einen konzentrierten Machtstoß gegen die Brust des Cathar zu feuern, sodass dieser nach hinten gerissen wurde. Fast so, als hätte der Schlag die Sauerstoffmoleküle selber zerrissen, als hätte ein Echo in Raum und Zeit ihren garstigen Ruf ertönen lassen, schob sich diese Welle aus konzentrierter Verdrängung gegen Malevolos. Von den Füßen gerissen landete er mehrere Meter von ihnen entfernt, was dem Titan des Sith Ordens genügend Zeit verschaffen sollte aufzustehen. Erneut kreuzten sich die Blicke der beiden Sith, Der Pfähler nickte dem Schlächter von Corellia zu. Ein Blick, der den beiden mehr sagte, als eine ganze Litanei des Zorns. Ein Blick und das Verständnis zweier Individuen, dass das hier wie eine Art Pakt war, eine Bürde und Chance, ein Versprechen und eine Verpflichtung. Es blieb keine Zeit für viele Worte, denn solche Kämpfe waren nicht der Ort für Ansprachen. Die Luft musste reichen, um den nächsten Schlag des Kontrahenten abzuwehren, die Lungen waren damit beschäftigt einen Kampf am Leben zu erhalten, der für mindestens eine Kreatur heute den Tod bedeuten würde. Wörter waren sowieso Schall und Rauch. Ein Wort, sobald es auseinandergenommen wurde, zerteilt und in die Existenz geschleudert wurde, hatte keine signifikante Bedeutung mehr. Es war nichts. Wie ein Körper, der nach einer Autopsie weniger eine Leiche ist, als zuvor. Die Bedeutungsebene der Silben wird vom Empfänger aufgenommen, verwertet und wieder zu einem eigenen Sinn ausgespien, das alte Sein völlig vernichtet.


In den Augen des Cathar spiegelte sich die blanke Wut. Wut darüber, dass es überhaupt soweit gekommen war, Wut über die Existenz seines Intimfeindes und Wut darüber, dass er ihm nicht allein gegenübergetreten war. Das war kein fairer Kampf, doch Darth Malevolos wusste selbst zu genau, dass fair nicht der Weg der Sith war. Verrat war der Weg der Sith. Doch er hatte es bisher nicht geschafft diese beiden Kämpfer auseinander zu ziehen. Draconis und Nergal hatten schon im Sith Schisma zusammen gekämpft, auf Coruscant, sie waren über die Jahre hinweg, ihren jeweiligen Kampfstil beobachtend, erlebend, erfahrend, zusammengewachsen. Während die Klingen sich kreuzten, Finten ausgetauscht und Schläge pariert wurden, musste Darth Draconis erkennen, dass Malevolos einvorzüglicher Kämpfer war. Er war ein Lichtschwertkämpfer, der ihn in einem direkten Zweikampf, nur mit ihrer Kenntnis der Lichtklinge, besiegt hätte. Doch die Wege der Sith waren zahlreich, die Wege der Macht unergründlich. Während Nergal sein Puffer gegen die gierigen, kreischenden Klingen des felinen Sith wurde, konnte Draconis seinen Antagonisten mit zahlreichen Attacken beharken, die er aus seinen Fingerspitzen fahren ließ. Die Blitze suchten Bögen zum Durastahl, doch konnte der Cathar den überwiegenden Teil abwehren. Allerdings schaffte es der Sith hier und da eine Schwachstelle auszunutzen und Malevolos damit ein wutentbranntes, schmerzverzerrtes Gröhlen zu entlocken. Diese Stiche in seiner Defensive schienen ihn nur noch mehr in eine Raserei zu treiben. Sein Voranstoßen wurde immer unerbittlicher, während die beiden Sith eine kalte, eiserne Front bildeten, geeint in ihrem Ziel den Cathar eins mit der Macht werden zu lassen.


Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Darth Malevolos' Hangar :: Darth Draconis, Niphira Minora, Nergal und Xargon Raknar vs. Darth Malevolos, Darth Igrax und zwei Jünger

Insignia.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Bastion, Sith-Tempel – Hangar der Ebene der Oberen – außerhalb der „Birthright“ – Keebo >:(, Eowyn :sleep:, Kate :cautious:, Jonah :sneaky:, Jarael :cautious:, Janus :unsure: und Brianna

Was machte man nun mit Ian bzw. Keebo? Wer von beiden war der hochgewachsene Mann nun wirklich? Selbst ihre Echani-Sinne konnten Brianna darauf keine eindeutige Antwort geben. War er das eine, war er das andere – widersprüchliche Signale. Mit der Interpretation tat sie sich infolgedessen schwer. Wenn die Silberhaarige raten müssen hätte, wäre sie davon ausgegangen, dass er weder das eine noch das andere war und versuchte, sich jeweils dem anzupassen, was sein Umfeld von ihm erwartete. Nun denn, wenn er sich wie ein Sith gab, behandelte sie ihn auch wie einen. Sicherlich zählte Brianna nicht zu den Leuten, die unter Druck nachgaben. Es machte sie widerborstig. Sie von oben herab zu behandeln, wie Keebo es tat, führte es unweigerlich zur Eskalation. Freilich galt, was sich nicht verbog, das brach, so dass es natürlich schon Personen gegeben hatte, denen gegenüber sie klein beigegeben hatte. Da hatte sie sich eben auf das Verborgene, auf Heimtücke verlegt, oder auch einmal auf Verrat. Der Jedi-oder-Sith-was-auch-immer zählte nicht dazu. Er war auch nur ein Vollstrecker. Brianna müsste von Rechts wegen Meisterin. Von solchen Leuten ließ sie sich nicht wie eine Schülerin behandeln.

Tatsächlich landete die Neu-Janusitin einen Punktsieg. Ob sie jene sagenumwobene Sith-Gewerkschaft noch kennenlernen würde, blieb dahingestellt, jedenfalls kam sie mit ihrem gehässigen Spruch ohne weitere Maßregelungen durch. Wenn man jemandes Autorität unterminieren wollte, ging man genau so vor und schob die Grenzen des Erlaubten jedes Mal ein kleines Stück weiter. Ein zweites Mal würde sie jedenfalls nicht vor Keebo auf die Knie gehen und genauso wenig vor irgendeiner anderen Sith. Seine Antwort konnte sie schlucken, ohne sich großartig darüber zu ärgern – diese Runde ging an sie.

Das Heft selbst in die Hand nehmen war Brianna wichtig. Sie agierte, andere reagierten gefälligst. Sie entschied, dass es Zeit war, diese kleine Farce einer Begrüßungsrunde zu beenden und die arme Eowyn in ihren hoffentlich nicht allzu finsteren und modrigen Kerker zu bringen. Was Janus unter einer angemessenen Unterbringung für eine Jedi-Rätin verstand, konnte so ziemlich alles sein. Vielleicht kannte die Echani den Tempel-Janus auch schlicht einfach noch nicht gut genug, diese Situation war schließlich neu für sie und seine Schülerzeit bei Kira schließlich kein Vergleich.

Der Graf bestätigte Briannas Entschluss und auch den, sich an diese besonderen Jünger zu wenden. Raveen, ja, als Janus seinen Namen aussprach fiel es ihr auch wieder ein. Der Mann ging voraus, wobei seine Gangart wie auch sein ganzes Verhalten die Silberhaarige an einen Soldaten denken ließ. Hinter ihm ignorierten sich Keebo und Brianna nach Kräften, letztere auch deshalb, weil sie außer dem Versuch, ihren Geist wenigstens einigermaßen abzuschirmen Energie darauf verwenden musste, das seit der Demütigung durch den Sith-Vollstrecker wieder schmerzende Bein ruhigzustellen. Brianna konnte von Glück sagen, dass Eowyn nach ihren Maßstäben kaum etwas wog. Einige Jünger, die von Janus scheinbar stets als Füllmaterial verwendet wurden, komplettierten die Gruppe und gerierten sich dabei so, als ob ihre Präsenz irgendeinen Unterschied machen würde.

Eigentlich dachte die Ex-Jedi, dass sie auf der Landeplattform des Tempels schon alles erlebt hatte in Sachen dunkler Seite, doch den eigentlichen Tempel tatsächlich zu betreten war noch eine ganz andere Erfahrung. Gewissenermaßen ähnelte sie jener, die sie empfunden hatte, als sie die ‚Birthright‘ verließ, nur dass sie sich anscheinend schnell daran gewöhnt hatte, bis nunmehr die Dunkelheit eine Nummer stärker auf sie einprasselte. Sie glaubte nicht daran, dass der erste Eindruck wieder abgeflaut war, es war wirklich so viel intensiver, sobald sie den Tempel betrat. Es musste irgendwie mit dem Gebäude selbst zu tun haben, vermutete sie. Diese Eiseskälte, Schwärze und der Geruch von Tod und Verderben ließ sie innerlich erschaudern. Die Erinnerung an ihre dunkelsten Stunden, die sie zum Teil bereits von ihren anderen Begegnungen mit dern Dunklen Seite vertraut war, kehrte zurück: die Ermordung ihre Eltern und die Verzweiflung auf den Straßen von Nar Shaddaa; die Misshandlungen durch ihren ersten Meister; die Hoffnungslosigkeit während ihrer Sith-Gefangenschaft auf Korriban – all das und noch mehr.

Ihren schmerzenden Oberschenkel ruhigzustellen gelang ihr immer weniger, dafür rang sie zu sehr mit den Einflüssen, die auf sie einströmten. Es war nervtötend: all die Kraft, die man von außen trotz der dicken Muskeln kaum erahnen konnte und eine kleine Verletzung machte sie fast nutzlos. Brianna versuchte, auf den Ärger aufzubauen – das war es doch, was Janus wollte? Den Schmerz und die Wut zu nehmen und daraus Stärke zu schöpfen? Es gelang ihr jedoch nicht recht, dafür stand sie vielleicht auch zu sehr unter dem ungewohnten, drückenden Einfluss des Sith-Tempels.

Die Silberhaarige versuchte sich den Weg einzuprägen, doch in diesem völlig neuen, riesigen Gebäude war das eine Herausforderung. Was ihr jedoch auffiel war, dass es nicht abwärts ging: Die Arrestzellen in der Lianna-Basis waren ganz unten und im Sith-Tempel erwartete sie eigentlich ähnliches. Sie blieben in dem Bereich, der eine eigentümliche, etwas fremdartige aber auch irgendwo altmodische Architektur besaß. Dass es relativ düster war, verstand sich wohl von selbst, aber gelegentliche Statuen alter Sith deuteten darauf hin, dass es sich um eine Art VIP-Bereich handelte. Wie lange sie durch diesen wandelte (und nur das gesunde Bein belastete), konnte sie nicht genau sagen. Der Stolz verbot ihr, Schwäche zu zeigen und sie sank auch nicht so weit, denn schließlich erreichten sie Räumlichkeiten, die ganz eindeutig Janus' Stil verrieten.

Das bedeutete dann wohl, dass der werte Graf Eowyn erst in seinen Gemächern verhören würde, bevor er sie dann in einer ‚angemessenen‘ Unterkunft verrotten lassen würde? Der Raum, in den Raveen sie schließlich führte, war nicht übermäßig groß, schlicht-funktionell aber elegant eingerichtet, wie man es von seinem und ihren Meister erwartete, und erweckte im großen und ganzen beinahe den Eindruck eines Gästezimmers – aber eben nur beinahe. Die Tür, vor der die Staffage-Jünger als Wachen zurückgeblieben waren, kam Brianna verdächtig massiv vor, sie erspähte mindestens zwei diskret angebrachte Holokameras, das Bett machte Eindruck, als war es dafür gedacht, dass man wen darin anketten konnte und als Brianna Eowyn sanft dort absetzte, fielen ihr Kratzspuren an den Stellen auf, die sie dafür benutzt hätte. Der Sinn eines an einer Wand angebrachten Terrariums aus stabil aussehendem Transparistahl erschloss sich der Echani hingegen nicht und was in den Schränken war, wollte sie eigentlich lieber nicht wissen. Trotzdem… war das ein Ort, wo man eine Jedi des höchsten Ranges festhalten konnte?


„Und wie genau wollt ihr die Jedi davon überzeugen, nicht einfach zu … gehen, sobald sie aufwacht?“

Wollte sie von Raveen wissen, der aber kurz und dreckig auflachte.


„Glaubt mir, wir haben Mittel und Wege, einer Jedi Benimm beizubringen.“


„Ich werde später hierher zurückkehren, um die ihr zugefügten Verletzungen zu heilen, ganz wie ich beauftragt wurde,“


Verkündete Brianna dem Jünger, der darauf zu warten schien, dass sie beide den Raum verließen. Die Echani hörte auf mit dem Ignorieren von Keebo. Sie wollte wissen, was er nun vorhatte, jetzt wo Eowyn in Position war. Wie würde er sich weiter verhalten? War die Jedi ihm so egal wie er vorgab? Dumm, dass Raveen ihnen nicht den Gefallen tat, zu verschwinden. Brianna hätte es vorgezogen, mit dem Ex-Ex-Sith alleine zu sein. Irgendwann musste sie ja mal schlau aus ihm werden.


Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eo's „Gästezimmer“– Jünger (NPCs), Keebo :cautious:, Eowyn :sleep: und Brianna
 
:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: RhivTower :|: Südseite – Untergeschoss :|: Ruul und Lyra und Marishka

Entweder wusste Lyra einfach mehr über den Duros, oder Marishkas vorherige Annahme, dass ihre Formulierung 'mit den falschen Leuten' tatsächlich Ruul und Draconis gemeint hatte. Was wiederum aber auch bedeutet das sie wirklich mehr über den Duros wusste. Sie konnte sich aber ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, als die junge Frau in die Dunkelheit davon stampfte und der Alien es ihr wenig später gleich tat. Doch bereits im nächsten Moment fluchte sie nicht hörbar, denn sie selbst würde durch die Dunkelheit irren müssen. Sie ließ ihren stummen Fluch verhallen und verbiss sich jeden weiteren Kommentar und verschwand ebenfalls einfach in der Dunkelheit.

Eine Dunkelheit die zwar nicht absolut war, aber in ihrer allumfassenden Natur Marishka doch etwas mehr zu Leibe rückte, als sie gegenüber anderen gestehen würde. So rückte sie nur langsam in die nichtssagende Finsternis vor. Versuchte nicht gegen Dinge zu stoßen die sie nur halb erkannte, oder im letztmöglichen Augenblick erst entdeckte. Ein Schreckmoment ergab sich, als aus einer Kiste die mit was auch immer gefüllt war, ein Nagetier hervorbrach. Sie konnte sich gerade so noch zurückhalten und ihren Aufschrei unterdrücken. Was wäre das auch für ein Eindruck gewesen, den sie gerade bei diesem aufgeblasenen, selbstverliebten Duros hinterlassen hätte? Knirschte sie in sich hinein mit den Zähnen. Marishka hatte kein Problem mit derartigem Ungeziefer. Sie war in ihrem bisherigen Leben nicht wirklich damit in Kontakt gekommen... aber sie war nun auch nicht der Typ Frau, der schreiend vor dem kleinsten Getier flüchtete. Die Furcht in diesem Moment hatte einzig und allein dem plötzlichen Geräusch und der Bewegung gegolten. Redet sie sich zumindest ein. Was hätte es auch sonst sein sollen?

Das Martyrium in der Dunkelheit wurde schneller als sie erwartet hätte, aber nicht schnell genug für ihren persönlichen Geschmack, wieder beendet. Lyra schien den Generator gefunden zu haben. Zumindest deutete Marishka deren lautstarke Stimme, die durch das Untergeschoss hallte. Wirklich Worte ausmachen konnte sie für den Anfang noch nicht, doch als die junge Bastioner Ex-Studentin sich umdrehte und ihren Weg zurückverfolgte, wurde die Stimme ihrer Gefährtin klarer. Und am gesuchten Ziel, dem Generator der auch wieder für eine elektrische Versorgung der Turbolifte sorgen würde, kam das Trio Paradoxum wieder zusammen. Vereint in Eintracht und....


Wem machte sie etwas vor? Kaum hatten sie wieder zueinander gefunden, donnerte die Stimme des Duros anklagend durch die Dunkelheit in der sie zusammen gefunden hatten und die von dessen kleiner Lichtquelle ein wenig zurückgedrängt wurde. Während er am Generator hantierte, versuchte Marishka aus dem was er tat schlau zu werden. Aber wirklich erkannte sie kein System dahinter. Doch als wenig später die Dunkelheit von zusätzlichem Licht vertrieben wurde, war das das eindeutige Zeichen, dass er erfolgreich gewesen sein musste. Das Kichern das der Duros dabei erklingen ließ, hätte überall sonst für verhaltenes Lächeln und die hinter vorgehaltener Hand geäußerte Frage: Wer der Kerl eigentlich war und woher er entlaufen war? gesorgt. Bevor Lyra oder auch Marishka etwas sagen konnten, erwies sich der Duros wiederum als unnötig abweisend und schien sich in einem Versuch zu ergehen, weibliche Stimme zu imitieren. Wollte er sie hier nachäffen oder was? Kräftig durch die Nase ausatmend, quittierte sie seine Worte und starrte ihm einen Moment lang nur Dolche in den Rücken. Diese Mission war wirklich nur ein Unterfangen das die Nerven aller Beteiligten auf eine harte Probe stellte. Sonst nichts, oder?


Um nicht zurück zu fallen, stapfte sie dem Duros hinterher und bekam wenig später, als der den Lift betrat und sofort die Taste der Zielebene drückte, direkt die nächste Gelegenheit einen giftigen Blick zu ihm abzuschießen. Wie dieser Kerl nichts und niemanden sonst berücksichtige? War der Bolzenbirne, er schien ja so auf Technik zu stehen, überhaupt klar, dass er ohne den Teil den Lyra und sie erledigen sollten auch scheitern würde? Zugegeben... Marishka sollte überwachen und durch Bastion führen. Den Teil hatten sie hinter sich. Aber trotzdem... sie zogen hier doch an einem Strang? Ob er es nun sah oder nicht, sie schüttelte nur mit dem Kopf. Das schien jedenfalls einer der anwesenden anders zu sehen. Aber war es wirklich so verwunderlich? Sein ganzes Verhalten war zwar immer wieder gewissen Nuancen unterworfen, im Grunde aber seit Beginn ruppig und wenig auf das gebend was Lyra und sie taten. Wäre sie noch mehr solchen Charakteren begegnet, hätte Marishka eventuell eine andere Meinung über die Sith entwickelt. Andererseits... Selbstverwirklichung. Dominanz. Macht. Ruul hatte gute Voraussetzungen. Besser als sie? Besser als Lyra?


Weiter kamen ihre Gedanken aber nicht, denn der Turbolift hielt an und die Türen öffneten sich automatisch zur 26ten Ebene hin, auf der sich das Ziel befand, nach dem es Draconis begehrte und für das er dieses Trio zusammen gestellt hatte. Und im ersten Moment, musste Marishka die Augen fast komplett zusammen kneifen. Grelles Licht flutete die Turboliftkabine. Aber nicht nur einfach weil das Licht so hell war... nein... auch weil alle anderen Oberflächen scheinbar auf Hochglanz poliert worden waren und in einem so grässlich klaren Weiß erstrahlten, das Ruul, Lyra und Marishka aus der Umgebung hervorstachen, wie eine Gruppe Republikanischer Soldaten mitten in der Halle der Imperatoren. Genervt, überrascht, leidend und mit strapazierten Nerven, stöhnte Marishka auf.


„Das kann doch unmöglich deren ernst sein.“

Zog sie die geistige Gesundheit des wie auch immer gearteten Inhaber dieses Komplexes in Frage. Nach und nach aber gewöhnte man sich an diesen starken Kontrast zum vorherigen Halbschatten des Foyers und dem düsteren Untergeschoss.

Alles wirkte sauber. Rein. Fast schon zu rein. Wo hatte man sie da nur hineingeworfen? Aber doch wohnte dem ganzen eine definitiv andere Atmosphäre inne, als die Etappen die sie hierher geführt hatten. Was im ersten Moment auch gar nicht so sehr auffiel war, das es hier viel wärmer war, als im Foyer. Nicht drückend, nicht zu warm, gerade so an der Grenze. Ob das auf irgendetwas hindeutete? Vielleicht eine Temperatur näher an der einer fremden Heimatwelt? Oder doch nur persönliche Präferenz des Inhabers dieser Räumlichkeiten?

Der Turbolift kam in einem weitläufigen Raum an, dessen Decke etwas höher lag als die Standardmaße. Keine zwei Meter vom Ausgang des Liftes entfernt, führten drei Stufen nach oben auf die höhere und eigentliche Ebene des Raumes, der vermutlich genutzt wurde um Dinge welcher Art auch immer hier anzuliefern. Denn noch ein paar weitere Lifte endeten hier, die definitiv Frachtlifte waren. Und es standen einige Kisten umher, sobald sie die drei Stufen hinter sich gebracht hatten, oblag dem ganzen aber eine Ordnung, sodass nichts wirkte als wäre es an einem Platz an den es nicht gehörte. Es erschien richtig das derart viele Kisten und andere Behälter hier gestapelt wurden. Insgesamt führten zwar mehrere Türen von diesem geräumigen Bereich ab, doch die Doppeltür erweckte den Anschein als wäre alles auf sie ausgerichtet. Das was auch immer in den Kisten und Container war, kam entweder von dort, oder würde nach dort gebracht werden.

Das Trio Paradoxum warf sich kurz ein paar Blicke zu und dann war es offenbar des Duros mangelnde Geduld, die entschied wie es weiter ging und er stapfte auf die Doppeltür zu. In Gedanken rechnete Marishka damit, das sie sich nicht bewegen würde. Doch die Tür glitt nach kurzer Berührung des Schaltfeldes vor ihnen auf und offenbarte einen dahinterliegenden Gang, der ebenso hell erleuchtet und ebenso klinisch weiß und rein daher spazierte. Wem gefiel so etwas? Huschte es durch Marishkas Gedanken. Vor allem aber... war es ein gutes, oder ein schlechtes Zeichen, dass sie einfach so durch die Tür gekommen waren? Da der Gang über einige Türen verfügte, versuchte Marishka ihrem Gedanken direkt auf den Grund zu gehen und die erste der sie sich näherten zu öffnen. Hier stießen sie also auf die nächste Hürde. Nichts geschah. Zwar stand nicht fest ob hinter dieser Tür überhaupt etwas von dem lag, dass sie hier waren zu erledigen, doch die Wahrscheinlichkeit das dies die einzige verschlossene Tür bleiben würde, war gering.


„Also, Ruul. Das hier ist die Zielebene, aber wie soll es weiter gehen, großer Anführer des Trio Paradoxum.“

Für ein paar Herzschläge war sie sich selbst nicht sicher, wie sie ihre Worte deuten sollte. Sie klangen weitaus weniger giftig als sie das vorgehabt hatte. Sondern offenbarten eine Grundnote die Marishkas Skepsis ob ihrer Umgebung unterstrich und offen legte. Das alles schmeckte ihr nicht wirklich... und nicht nur, weil jemand die Helligkeit auf 12 gedreht hatte, obwohl die Skala nur bis 10 ging. Ernsthaft... was sollte das?


:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: RhivTower :|: Ebene 26 – Malevolos Komplex :|: Ruul und Lyra und Marishka
 
Bastion - Center -RhivTower - Turbolift – Malevolos Komplex - Ruul, Lyra und Marishka


Nachdem sie der Dunkelheit endlich den Rücken kehren konnten und sich im Turbolift wiederfanden, hingen alle ihren Gedanken nach. Ruul stand neben Lyra und sie konnte förmlich seine Anspannung riechen. Ruul schien für Lyra nicht der Typ, für spontane Gewaltexzesse zu sein, jedoch merkte sie unweigerlich, dass es unter seiner Oberfläche brodelte. Sicherlich trugen Lyras und Marishkas Art, noch dazu bei, dass der Duros sich unwohl in seiner grünen Haut fühlte. Lyra war das nur ganz recht, je länger sie neben dem Duros verharrte, desto größer wurde ihre Wut auf ihn. Ihm war es zu verdanken, dass sie nun an diesen seelenlosen Hexer gebunden war. Die Gedanken, die ihr vor dem Antritt ihrer Reise durch den Kopf gewandert waren, wirkten nun ewig weit weg. Lyra fiel es normalerweise nicht schwer zu lügen, doch nun würde sie ihren ganzen Hass hinunterschlucken müssen, um sich Ruul wirklich annähern zu können. Immer noch war Lyra nicht klar, ob dieses Vorhaben Sinn machte, denn sie konnte Ruul nicht einschätzen. Wäre er womöglich sogar erneut leichtgläubig und einfältig? Egal wie sie es drehte und wendete, sie kam um die Tatsache nicht herum, dass es für sie sinnvoller wäre Ruul als Freund anstatt als Feind zu wissen. Er war Draconis zugewandt, vielleicht wusste er sogar Dinge, die ihr helfen könnten zu fliehen. Wie sollte sie es nun anstellen, ihm näher zu kommen? Angespannt schaute sie zu Boden. Selbst wenn Ruul es nicht bemerken würde, war sich Lyra nicht sicher, ob Marishka sie verraten würde. Sie hatte das nötige Feingefühl, um vermutlich direkt hinter Lyras Machenschaften blicken zu können. So wie Marishka Ruul behandelte, bestand jedoch eine leise Chance, dass sie es sogar gutheißen würde. Lange wog Lyra ab, ihre Chancen standen 50/50 und sie konnte nur hoffen, dass ihr das Glück wohlgesonnen war. So nah, wie die beiden Jünger an ihr klebten, hätte sie vermutlich diesmal keine Möglichkeit zu fliehen, deshalb entschied Lyra, musste sie die Zeit nutzen, um die Wogen zu glätten und den Weg für so manche zukünftige Intrige zu ebnen.


Als die Türen des Turbolifts aufglitten, waren alle sichtlich überrascht. Nichts von dem Moder und Dreck, hatte dieses Stockwerk erreicht und die sterile Atmosphäre erweckte beinah den Eindruck einer Krankenstation.
Nachdem sie eingetreten waren und Lyra sah wie Ruul sich zielstrebig auf die Doppeltür zu bewegte, beschlich sie ein seltsames Gefühl. Das war zu einfach, irgendwas stimmte hier nicht. Doch zu spät, Ruul und Marishka waren bereits in den ebenso sterilen Gang eingetreten. Lyra hatte keinen Umhang mehr und zog deshalb den Kragen ihres Oberteils über ihren Mund und Nase. Sie waren gerade erst eingetreten, vielleicht hatte sie Glück ,ehe sie bemerkt werden konnten.



„Halt.“ Wisperte Lyra und hielt Ruul und Marishka an ihrem Armen davon ab, einen Schritt weiter zu gehen.


„Wartet, setzt eure Kapuzen auf. Vielleicht gibt es hier Kameras.“ Sagte sie leise und dachte an Schlimmeres, vielleicht warteten hinter der nächsten Ecke Feinde auf sie.

Lyras Augen suchten die Wände zielstrebig ab, dass war nicht das erste Mal, dass sie irgendwo heimlich eingestiegen war. Da war sie, an der Schwelle des Flures, eine winzige, mikroskopische Linse, die auf den Flur ausgerichtete war. Fieberhaft dachte sie nach. Die Kamera war zu hoch befestigt, um sie einfach abzuschlagen. Sie konnte ebenso nicht an der glatten Wand hinauf klettern. Das einzige was Lyra dabei hatte, war der Comlink und ohne weiter darüber nachzudenken, schleuderte sie das Gerät zielsicher in die winzige Linse. Sie war nicht die Stärkste, aber Lyra versuchte ihre gesamte Kraft in diesen einen Wurf zu katalysieren. Zerschellt prallte das Comlink ab und landete in Einzelteilen auf den Boden neben ihnen, jedoch war auch die winzige Linse zerbrochen und blinkte empört rot auf.
Lyra blickte sich weiter um, sie konnte keine weiteren Kameras entdecken. Bevor sie weiter gehen konnten, schleuderte sie den zerbrochenen Comlink über den Boden des Flures, um sicher zu gehen, dass keine Bewegungssensoren sie verraten würden. Sie kam sich ein wenig albern dabei vor, doch ihre Vorsicht basierte darauf, dass sie schon mehr als einmal panisch vor einem Alarm fliehen musste. Hörbar atmete sie aus und schaute zu Ruul und Marishka.


„Die Luft scheint rein zu sein. Aber dennoch, sollten wir besser nicht erkannt werden und vorsichtiger sein.“sagte Lyra leise.

Hinter einer dieser Türen, war vermutlich das wofür sie gekommen waren. Um keine Spuren zu hinterlassen, sammelte Lyra vorsichtig den Datenträger des kaputten Comlinks auf und verstaute in ihrer Hosentasche.
Abwartend sah sie zu Ruul. Trio Paradoxum war ein netter Spitzname für die ungleichen Jünger und Lyra konnte sich trotz der Ernsthaftigkeit der Situation, ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen. Marishka hatte es so deutlich auf den Punkt gebracht, dass Lyra und Ruul für einen Moment sprachlos waren.
Aber nichts desto trotz, war es nun wichtig zu erfahren, wie es weiter gehen würde.


„Ich würde vorschlagen du rückst endlich mit der Sprache raus, Sonderling. Wir haben nicht ewig Zeit, jede Tür zu untersuchen.“ Zischte Lyra angespannt.

Diese Geheimniskrämerei, machte die Mission nur unnötig schwierig. Wieso hatte Ruul sie nicht eingeweiht, so hätten sie effizienter und taktischer Vorgehen können. Doch so, waren sie davon abhängig, ob er sich erbarmen würde es ihnen mitzuteilen. Lyra sah auch Marishkas mürrisches Gesicht, wie sie den Duros musterte. Lyra dachte für einen Moment daran, Ruuls schwache Alphafähigkeiten bei Draconis anzuprangern. Immerhin hoffte Lyra nicht darauf, dass er bei ihr gnädig sein würde.



Bastion - Center -RhivTower - Ebene 26 – Malevolos Komplex - Ruul, Lyra und Marishka
 
Zuletzt bearbeitet:
:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: RhivTower :: Südseite :: 26. Ebene :: Malevolos' Komplex :: Ruul; Marishka & Lyra ::


Die Anspannung stieg langsam. Kaum dass sich die Türen des Turbolifts knirschend öffneten, wandelte sich das Bild einer längst verlassenen Anlage. Wo zuvor Dunkelheit und Halbschatten dominiert hatten, war nun grelles Licht künstlichen Ursprungs an deren Platz getreten. Der allgegenwärtige Schmutz, die Verunreinigung, die beißenden Gerüche waren einer klinischen Sterilität gewichen. Alles wirkte, als befände man sich in einer medizinischen Einrichtung. Ruul begann sich erfreut umzuschauen. Das hier war eine Niederlassung nach seinem Geschmack. Es roch himmlisch scharf nach Reinigungs- und Lösungsmitteln. Jemand sorgte dafür, dass hier fast pedantisch gesäubert und gereinigt wurde. Diese wundervoll kalt-abweisende Atmosphäre wurde jedoch jäh durch das Geschnatter der garstigen Weibsbilder zerstört. Erst nörgelte die dreist-arrogante Marishka, bezeichnete den Dreibund kurzerhand als Trio Paradoxum, woraufhin kurze Zeit später auch die lügnerisch-hinterlistige Lyra etwas zu sagen hatte.

Doch während es die personifizierte Arroganz nach Aufklärung lechzte, erdreistete sich die von niemandem beschworene und dennoch erschienene Verräterin damit, hier große Ratschläge zu erteilen. Man sollte sich verhüllen. Pah, dieses närrische Wesen. Ruul trug doch die Kapuze seiner Ordenskluft. Einerseits konnte er so geschickt die Beule an seinem Schädel verdecken, andererseits wirkte er damit - seiner Empfindung nach - höchst imposant. Und als Leiter der Unternehmung musste er ja auch optisch eine gute Figur machen. Als die Lügnerin dann aber ihren ComLink opferte, um eine Überwachungseinheit zu zerstören, kam der Duros nicht umhin, ihr eine gewisse Anerkennung abzuringen. Er hasste es, aber er tat es. Dennoch war nun die schöne Reinlichkeit dieses Ortes entweiht. Welch Ärgernis.

Doch auch sie gierte es nach mehr Informationen, hatte sie doch zuvor wohl nicht richtig zugehört. Das stand ihr gut zu Gesicht. Verräter und Haderlumpen neigten ja dazu, nicht anständig zu lauschen. Oder das Gehörte nicht zur Gänze zu begreifen. Innerlich musste der Nichtmensch lächeln, als er sich ausmalte, dass die Lügnerin wohl offenbar auch eine Deppin war. Welch wundervolle Erkenntnis, war es doch eine gewisse Gerechtigkeit. Wer boshaft war, sollte auch mit Dummheit geschlagen sein.

>>Ihr seid furchtbare Schinder, alle beide. Ich sagte doch bereits, was der Gebieter aufgetragen hat. Es soll ein Speichermedium der Sith gefunden werden, ein Holocron. Marishka wird Dir sicher beschreiben können, wie es aussieht ... weiß sie doch sonst auch alles, hm?<<, begann der Grünhäutige süffisant. Aber noch war er mit seinem kleinen Vortrag nicht am Ende angekommen.

>>Wir bringen diesen Speicher in unseren Besitz und ich, Ruul, sorge für die Vernichtung von hier gelagerten Unterlagen. Wenn ihr sonst noch etwas von Wert findet, so werdet der Sachen habhaft. Aber denkt daran: Euch ist kein Besitz im Orden gestattet, also hat der Herr und Meister einen Anspruch darauf!<<, belehrte er die beiden Frauen.

Dann tat er die ersten Schritte in die gleißende Helligkeit. Sein Blick wanderte unter dem Rand der Kapuze umher, erst in der unmittelbaren Nähe, dann schaute er die Treppen hinauf zu den oberen Bereichen dieser Ebene. Dort schien es Sichtscheiben zu geben, höchstwahrscheinlich aus Transparistahl. Vielleicht lag dahinter eine Computerzentrale oder zumindest ein Terminal, mit Hilfe dessen er sich einen Überblick verschaffen konnte. Obschon er den Weibchen hier nicht gern zustimmte, so hatten sie Recht damit, dass sie nicht ewig Zeit für ein Durchstöbern der Anlage hatten - wussten sie doch auch nicht, wie weitläufig das Areal letztlich war.

>>Sollten uns wohl aufteilen. Ich, Ruul, gehe nach dort oben. Möglicherweise finde ich dort Hinweise zu dieser Anlage. Ich gebe euch dann über die Kommunikationseinheiten Bescheid. Oh ... Du hast ja keine mehr ...<<, sagte er in einem mitleidigen, fast traurigen Ton zu Lyra. Natürlich hatte er sich das nicht verkneifen können, war die sie doch ins Zielkreuz seiner Verspottungen geraten, sie, die Tochter der Zwietracht.

Ohne groß auf eine Zustimmung der anderen zu warten, machte sich Ruul zu den Treppen auf. Seine gebeugte Gestalt, sein Humpeln, die ins Gesicht gezogene Kapuze, der rasselnde Atem und die klobige Bacta-Manschette seines linken Armes - all das ließ ihn verzerrt, verheert und unförmig erscheinen. Er glich einem alten, gebeutelten Veteranen, von zahlreichen Schlachten gezeichnet und nun am Ende seiner körperlichen Kraft. Einzig, Ruul war ein junger Duros, stand eigentlich sprichwörtlich im Saft und schien dennoch in den letzten Stunden und Tagen um Jahre gealtert zu sein.

Mit schwerfälligen Schritten erkomm er die wenigen Treppenstufen, die zu einer Empore führten. Dort entdeckte er dann auch sogleich, dass es sich tatsächlich um Transparistahlfenster handelte. Hinter selbigen befand sich eine Art von Sicherheitsstation, bedacht mit diversen Schränken für Verzeichnisse, einem Terminal und sogar einem abgesperrten Waffenschrank. Alles war in hellem Weiß gehalten, ebenfalls pedantisch sauber und steril. Der einzige Zugang zu dieser Sicherheitszentrale erfolgte über eine verschlossene Türe. Doch das zugehörige bedienbare Pad war mit Energie versorgt.
Der Nichtmensch konzentrierte sich kurz auf die technische Einheit, überlegte mehrfach über ein mögliches Passwort und tippte dann, wie von Geisterhand geführt, einen vierstelligen, numerischen Code ein. Die Drucktür öffnete sich zischend. Woher er die richtigen Nummern wusste, konnte er sich selbst nicht erklären. Wieder hatte es zuvor ein flackerndes Bild vor seinem geistigen Auge gegeben, unklar, surreal und der Realität scheinbar entrückt. Irgendwo hatte er - wenn er sich richtig entsann - sogar jemanden die Zahlen aufsagen gehört ... doch er konnte es nicht richtig erklären.

Als er in die Zentrale eintrat, zog er die zerfransten Enden seiner Robe wie eine Schleppe hinter sich her. Gebeugt und vergnügt zischelnd, begann er das Sicherheitsterminal zu bearbeiten. Doch selbiges entzog sich seiner Kontrolle. Die flüsternde Stimme blieb aus, auch sein entrückter Blick wollte sich nicht zeigen. Der Schirm des Terminals blieb schwarz. Seufzend griff der Duros in die Tiefen seiner Tasche, suchte und kramte, fand jedoch nicht das Richtige. Innerlich schalt er sich für seine Vergesslichkeit einen Narren. Dann hantierte er unter der Robe an seinem Werkzeuggürtel herum und förderte kurz darauf den Hydrospanner für Kleinstverschlüsse zu Tage. Dem Terminal musste er also auf konventionelle Art beikommen.

>>Das wird etwas dauern. Ist ein hochmodernes Gerät, braucht seine Zeit.<<, sprach er vor sich hin. Ob die anderen ihn gehört hatten? Was scherte ihn das letztlich?!

:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: RhivTower :: Südseite :: 26. Ebene :: Malevolos' Komplex :: Ruul; Marishka & Lyra ::
 
[Bastion | Center | Sith-Tempel | Trainingsraum der unteren Etagen] Shiqjat, Kira

Ihr Schüler war zum Glück nicht dumm und gehorchte. Er kniete vor ihr und Kira nickte selbstgefällig grinsend. Gerade wollte sie ihm noch ein paar drohende Worte schenken, damit er auch in Zukunft nie daran dachte sich ihr zu verweigern, da spürte sie etwas. Eine Verbundenheit, etwas vertrautes...und doch dunkles.

"Mutter, komm zu mir. Ich bin hier!”

Adria! Damit hatte Kira nicht gerechnet. Sie musste stark in der Macht sein, wenn das Mädchen sie bereits so gut spüren konnte und sogar mentale nachrichten schicken konnte. Sie war begabt....kam voll und ganz nach ihr. Kira grinste. Gemischte Gefühle quälten die Sith. Sie hatte keine Lust auf Kindererziehung, gleichzeitig war sie etwas wütend, wo das Kind gewesen war und gleichzeitig war sie froh, dass sie noch lebte und vielleicht konnte sie das Mädchen ausbilden und formen.

"
Komm, wir gehen. Ich spüre meine Tochter vor den Toren des Tempels... ."

Sagte Kira knapp und marschierte los. Adria war nicht alleine. Sie spürte noch jemanden, jedoch war dieser im Vergleich zu Adria schwach. Ihr Freund? (Venris). War wer ihr Babysitter? Adria hatte eine ausgesprochen starke Aura im Vergleich zum Exil-Planeten, wo sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Sie hatte also überlebt... .

Mit Sturmschritt und donnernden Absätzen marschierte die Sith aufrecht durch die dunklen Gänge und passierte dann den bewachten Eingang des Tempels. Dann sah sie das Mädchen, welches keines mehr war. Vor ihr stand eine junge, hübsche Frau. Kira blieb verblüfft stehen. Damit hatte sie nicht gerechnet. So viel Zeit war gar nicht vergangen... . Und dann fiel ihr die Sache mit den Alchemisten wieder ein.... . Sie hätte bereits tot sein müssen bei ihrem Wachstumstempo damals. Vielleicht hatte die Wirkung nachgelassen? Kira hatte dennoch nicht damit gerechnet eine Erwachsene Frau vor sich stehen zu haben. Der Altersunterschied zwischen ihnen war nun nicht mehr natürlich.

"Adria... . "

Aufgebracht und wütend empfing ihre Tochter sie und schleuderte ihr Vorwürfe entgegen, die zum Teil sogar berechtigt waren. Kira hatte es nicht sonderlich viel interessiert. Sie hatte sich damit abgefunden gehabt, es verdrängt, andere Sorgen gehabt...um ihr eigenes Überleben. Wahrscheinlich war Kira weit aus später als Adria vom Planeten runter gekommen. Ihr Meister?! Sie war also doch ausgebildet und das neben ihr (Venris) war ihr Schüler? Ehe Kira richtig reagieren konnte, griff ihre Tochter sie bereits wütend an. Die dunkle Seite der Macht war stark in ihr! Und als sie die junge Frau nun näher betrachten konnte, als sie ihrer Attacke mit Leichtigkeit auswich wurde ihr klar, dass sie hübscher und jünger aussah als sie selbst. Unverbraucht. Kira sah bereits leicht abgezetert aus, auch durch den Gebrauch der dunklen Seite. Es war nicht tragisch und sie war noch sehr attraktiv, besonders zu anderen Ordensmitgliedern und doch war ihre Tochter hübscher und stieß sie somit vom Schönheitsthron. Dafür hasste Kira ihre Tochter. Es war einerseits zwar eine Ehre, dass aus ihrem Blut ein so schöne Frau entstanden war, doch richtig freuen konnte sich die Sith darüber nicht. Ihre Tochter wollte sie töten? Das war ja wirklich lachhaft. Kira zündete ihre blutrote Klinge und parierte auch den Schlag von oben von ihrer Tochter.

"Shiqjat, kümmere dich um ihren Schüler!"

Befahl Kira ihrem Schüler trocken und wandte sich dann wieder ihrer aufgebrachten Tochter zu, mit der sie bisher noch nicht viel gesprochen hatte. Kira hatte sie zuvor nur erstmal genau beobachtet.

"Spiel dich nicht so als Opfer auf. Du lebst immerhin noch. Nur Schwache jammern rum und fordern Mitleid. Durch mich bist du überhaupt in diesem Universum. Zeig mehr Dank dafür!"

Meinte Kira zu ihrer Tochter und parierte immer noch die Angriffe ihrer Tochter und ging noch nicht zum Angriff über.

"Wer war dein Meister? Wer hat dir das beigebracht? Warst du hier auf Bastion?"

Fragte Kira ihre Tochter aus und beobachtete mit der Macht die Emotionen, Bewegungen und den Kampfstil ihrer Tochter.

"Du willst mich also töten? Deine eigene Mutter? Das wäre dein eigener Tod Schätzchen. Sei nicht dumm und beuge dich mir und ich bringe deine Ausbildung zu Ende. Du kannst mich nicht besiegen."

Mit diesen Worten drehte Kira den Spieß nun um und ging aus ihrer Defensive und ging in den Angriff über. Mit schnellen, eleganten Schlägen drängte sie ihre Tochter zurück und zeigte ihr, wer hier wirklich die Oberhand hatte. Mit zwei schnellen Bewegungen hatte Kira Adria in der Mangel und das Mädchen hatte die rote Klinge am Hals und eine kleine Vibroklinge vor ihrer Brust, die Kira aus ihrem Stiefel mit der Macht gezogen hatte.

"Wie war das? Du wolltest MICH töten?"

provozierte Kira ihre Tochter und verharrte mit ihr in der tödlichen Stellung.

Bastion, vorm Haupteingang des Tempels der Sith auf der Prachtallee mit den Statuen: Adria mit Kira, Venris mit Shigjat
 
:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: RhivTower :|: Ebene 26 – Malevolos Komplex :|: Ruul und Lyra und Marishka

Fast wollt Marishka beginnen sich zu beschweren, wieso der Duros so an ihr herumzerrte, da fiel ihr Blick auf Lyra und nicht den Grünling. Fragend wölbte sie eine Augenbraue nach oben, doch die junge Frau lieferte auch gleich einen Grund für ihr eingreifen. Kameras. Natürlich. Das sie daran nicht selbst schon gedacht hatte. Andererseits hatte Marishka vermutlich schon das ein oder andere Mal genau das auch in Gedanken gehabt, das bisherige einfache vorankommen aber ob der allgemeinen Umstände nicht weiter in Frage gestellt. Zugegeben aber dennoch ein gewisses mulmiges Gefühl im Magen gehabt. Und mit ihrer Vermutung lag Lyra auch gar nicht verkehrt, wie sie dann mit einem überaus geschickten Wurf demonstrierte. Etwas, das Marishka nur staunen ließ. Nicht das sie den Wurf an sich nicht hätte kopieren können, aber die Treffsicherheit hätte sie mit Nichten besessen. Ein wenig peinlich berührt musste sie an die Worte denken, die die Schülerin ihr mit auf den Weg gegeben hatte und sorgte dafür sich erneut in Gedanken ins Gericht zu nehmen, wirklich auf diesem Feld mehr zu machen.

Der nächste Schritt war herauszufinden was nun tatsächlich benötigt wurde. Denn genau genommen hatte der Sith Marishka davon nichts mitgeteilt. Nicht was sie beschaffen sollten, sondern nur das es sich um etwas handelte das entwendet werden sollte. Das es dabei um irgendwelche Speichermedien gehen würde, war von vorne herein klar, aber da man hier auch mit Sith zu tun hatte und mit einem gedanklichen Blick zurück zum Archiv und den dort mehr als zahlreich vorhandenen antiken Medien, ergo Schriftrollen und Bücher, könnte es sich eben vielleicht auch darum handeln. Ruul allerdings zerstreute alle Annahmen und sorgte für Klarheit. Obschon in seiner typisch überzogen arroganten Natur. Dafür allerdings war er es, dem der Sith Herr des Trios die meisten Infos bezüglich dieser Dinge mitgeteilt hatte. Und das sorgte dafür, das Marishka ihn wiederum mit einem misstrauischen Blick bedachte. Warum ihn? Wieso ausgerechnet der Duros? Doch was brachte es schon darüber zu rätseln. Sie steckten bis zu den Ellenbogen im Morast. Keine Zeit sich darüber aufzuregen wie sie hierher gekommen waren, sondern erst einmal befreien.


Und während sich Lyra augenscheinlich der Entwendung des Holochrons widmen sollte, war Ruul damit beauftragt gezielt etwas aus den Speichern zu löschen. Die Aufforderung zusätzlich Wertgegenstände ebenfalls mitgehen zu lassen begann Marishka ein paar Augenblick in ihren Gedanken hin und her zu drehen. Augenscheinlich wertvolle Dinge würde sie erkennen, aber wäre ihr neuer Gönner nicht eher an Sith-bezogenen Dingen interessiert? Und wie sollte sie die erkennen? Zwar konnte sie tatsächlich sagen was ein Holochron war, einfach weil sie mit Lyra im Archiv gewesen war und dort eine knappe Erklärung über diese überaus einzigartigen Speichermedien erhalten hatte. Und das es Jüngern wie ihnen definitiv nicht gestattet war solche Wissensfundi in die unerfahrenen Hände zu bekommen. Nur unter Aufsicht, oder abgegriffene Exemplare würden sie bekommen. Und selbst dann auch nur während sie im Archiv waren.


„Erinnerst du dich noch an die Würfel oder Pyramiden förmigen Gegenstände im Archiv?“ Richtete Marishka sich kurz an Lyra und deutete mit ihren Händen die ungefähre Größe an, an die sie sich erinnerte. Wirklich groß waren sie nicht, ein paar Hände voll in etwa, aber vielleicht half sie mit ihrer Visualisierung wenigstens etwas.

„An und für sich sollten sie einfach zu erkennen sein.“

Fügte sie mit einem Zucken der Schultern noch an und schenkte Lyra ein kurzes Schmunzeln. Als würde sie sich halb dafür entschuldigen nicht mehr darüber sagen zu können.

Letzten Endes war es auch hier sinnig die Suche nicht als Einheit, sondern einzeln zu beginnen. Sie mussten mehrere Räumlichkeiten untersuchen und durchsuchen. Und wer wusste wie lange sie wirklich hier verweilen konnten. Vielleicht war die Kamera mit den privaten Räumlichkeiten des Besitzers verbunden? Sie konnten was das betraf nur raten. Und so war es dieses Mal der Duros, der den Vorschlag einer Aufteilung des Trios unterbreitete. Wobei es weniger ein Vorschlag als eines seiner verkorksten Statements war. Stark und kraftvoll beginnen, mit einem Seitenhieb endend, der von ihm kommend, für Marishka immer ein bisschen zu... sie entschied sich den Gedanken nicht weiter hin und her rätseln zu lassen. Die beiden anderen kannten sich zweifelsfrei und irgendetwas schien er ihr übel zu nehmen. Er war auch zu Marishka abweisend, hatte sie aber lange nicht mit der gleichen Feindseligkeit behandelt, die er Lyra zuteil werden ließ.


Was sie die junge Frau in einem etwas anderen Licht sehen ließ. Behielt aber ihre Gedanken für sich und warf Lyra nur noch einen abschließenden Blick zu, das sie ja auf sich aufpassen sollte und hoffentlich daran dachte nach ihr zu rufen, sollte sie Hilfe benötigen. Ein knappes Nicken, das unter der weiten Kapuze, die sie über ihren Haarschopf gezogen hatte, nachdem Lyra es ihnen geraten hatte, beinahe verloren ging und Marishka schlug ihren eigenen zufälligen Weg durch den Komplex ein.


Die ehemalige Studentin entschied sich dem verlauf des Korridors zu folgen und spähte, als dieser einige Dutzende Meter weiter scharf nach rechts abbog, vorsichtig um die Ecke. Sie hielt einen Moment inne, wartete ob sich etwas tat und dann, als sie sicher war das doch nichts geschah, trat sie hervor und setzte ihren Weg fort. Als sie dann wiederum einige Meter weit von der letzten Biegung entfernt war, warf sie einen Blick zurück, in Gedanken bei Lyra und Ruul verweilend. Eigentlich sollte sie ja erstere Überwachen. Mit einem Kopfschütteln verdrängte sie den Gedanken und sah wieder geradeaus. Marishka war sich noch nicht sicher wie sie in dieser Sache vorgehen sollte. Andererseits war es, ihrem empfinden nach, auch wieder recht einfach. Sie würde Lyra nicht in den Rücken fallen. Nicht solange sie keine Gefahr für ihr eigenes vorankommen darstellte. Und das könnte sie nur, wenn sie irgendwie dieses Vorhaben sabotierte. Marishka war sich fast sicher, dass die junge Frau das nicht tun würde.... … … … … oder?


Mit einem dieses Mal energischeren Kopfschütteln, das sie wiederum für einen kurzen Augenblick ablenkte, warf sie anschließend erneut einen Blick zurück. Niemand war mehr zu sehen. Und entschied sich dann, eine der Türen auszuprobieren. Sie würde nichts erreichen, wenn sie einfach nur den Gang entlang schlich. Wahllos und zufällig entschied sie sich für die übernächste Tür zu ihrer rechten und wollte den Schalter betätigen, da verschwand die Tür bereits nach oben und Marishka starrte in das überraschte Gesicht eines menschlichen Jüngers. Kurz war darin die Überraschung noch zu sehen, dann verengten sich seine weit aufgerissenen Augen entschlossen und ein weitaus feindseligerer Blick trat hervor. Der fremde Jünger, augenscheinlich als Wache oder zur Instandhaltung hier gelassen, reagierte schneller als Marishka und wirbelte herum um wieder in den Raum, den er eben noch scheinbar hatte verlassen wollen, hinein zu rennen. Etwas versetzt kam nun auch Leben in Marishka, die einem Impuls folgend, sich direkt an die Fersen des Jüngers heftete.

Der Raum hinter jener Tür musste zu den größeren gehören. Zahlreiche Werkbänke, Kisten in unterschiedlichen Größen von einfach zu tragen selbst für Marishka bis hin zu Lastenskiffgröße waren hier vertreten. Manche geöffnet, viele verschlossen. Das erneute Zischen der sich wieder schließenden Tür, ging in den über den sterilen Boden hämmernden Schritten unter. Während Marishka zugleich:
„Oh nein, schön hier geblieben!“ fauchte und langsam aber sicher zu dem Jünger aufschloss. Einen Arm ausgestreckt, kam sie ihm näher und näher... gleich würde sie zupacken können um ihn anzuhalten.Gleich nur noch ein Stückchen näher, dachte sie, während ihr Atem in langen und tiefen Zügen ging...Gleich!

:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: RhivTower :|: Ebene 26 – Malevolos Komplex :|: Marishka, von Ruul & Lyra getrennt & mit einem Jünger von Malevolos konfrontiert
 
Bastion -Center - RhivTower - Ebene 26 – Malevolos Komplex - Marishka, Ruul & Lyra

Ruuls zynischer Spruch brachte Lyra zum Glühen. Wie gerne, hätte sie ihm an Kragen zu sich gezogen und ihrem Ärger Luft verschafft, aber dafür war nicht der richtige Augenblick. Am Ende würden sie noch gefangen genommen werden, weil dieser verfluchte Grünling sie provozieren wollte und das konnte Lyra nicht zu lassen. Auch wenn ihr nicht sonderlich viel an der Mission lag, wollte sie nur ungern weitere Akteure in diesem Strudel aus Machenschaften sehen, die ihr das Leben erschwerten. Deshalb ließ Lyra Ruuls Aussagen unkommentiert und hörte auf ihn, vorerst.
Nachdem Marishka Lyra erklärt hatte, was ein Holocron war, teilten sie sich in drei verschiedene Richtungen auf. Lyra hatte diese Art von Medium nur beiläufig im Archiv gesehen und störte sich nun an dem Faktor, dass sie ihm keine Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Wenn solche Missionen an der Tagesordnung waren, musste sie dringend ihr Wissen erweitern, sonst würde sie vermutlich noch Ruul fragen müssen und dies würde für beide Parteien schlecht aus gehen.

Missmutig sah Lyra dem humpelnden Ruul hinterher und wusste auch, dass Marischka sich an die Arbeit machte. Sie spürte wie sich ihr warmer Atmen, in dem improvisierten Mundschutz sammelte und sie beschlich ein seltsames Gefühl. Sie wusste nicht, was sich hinter der nächsten Tür verbarg, aber es behagte ihr nicht, dass sie sich aufgeteilt hatten. Lyra hatte keine Waffe, sie wusste nicht mal welche Art von Kräften ihre Gegner hier haben könnten. Es gefiel ihr nicht, aber ihr blieb keine Wahl und so passierte sie die Tür zu ihrer Linken, der wieder einen Korridor offenbarte. Das Licht flackerte bedrohlich und warf lange Schatten, auch hier war alles unscheinbar und dennoch pochte das Adrenalin in Lyras Adern und ließ sie sich achtsam umsehen. Der Korridor wies nur eine Tür auf, neben ihr, an der Wand, prangte ein Pad. Vermutlich auf Gesichtserkennung ausgerichtet. Lyra verwarf schnell den Gedanken durch die Tür eindringen zu können. Im schlimmsten Fall, würde sie einen Alarm auslösen, der ein gewaltiges Aufsehen verursachen würde.
Angespannt suchte sie den Korridor ab. Oben, an der linken Ecke, war ein Gitter verbaut, ein eckiger Belüftungsschacht. Panik kroch ihren Nacken hinauf. Dieser Schacht war sogar noch enger als der in dem Versteck von Curran. Lange betrachtete sie ihn, er war nicht verschraubt, und schien abnehmbar zu sein. Diese Tatsache brüllte fast ihren Namen und dennoch erfasste sie die Angst. Sollte sie erneut so einen Schacht passieren? Bei Curran wusste sie zumindest wohin er führen würde, doch hier konnte sie nur hoffen, dass an dem anderen Ende irgendwo eine Möglichkeit bestand, hinaus zu kommen. Die Tatsache, dass die Tür, nicht durch einen Code sondern durch einen Gesichtserkennungssenor gesichert war, machte Lyra stutzig. Was dort auch verborgen war, es müsste wichtig sein, vielleicht war es sogar das Holocron. Kurz dachte Lyra daran, Ruul oder Marishka zu suchen, doch Ruuls antwort spukte ihr bereits im Kopf umher.

>> Dafür bist du hier, Menschenweib. Beweg dich, oder soll Meister Draconis von deiner Unfähigkeit erfahren?<< keifte Ruul in ihren Gedanken.

Lyra verstand, dass selbst wenn sie hier wären, es vermutlich keinen anderen Weg für sie gab. Innerlich verfluchte sie Draconis noch einige dutzend Male, während sie langsam die Wand abtastete. Sie hatte keine Möglichkeit sich fest zu halten. Die Oberfläche war beinah so glatt wie Glass. Sie konnte nur mit Anlauf an der Wand hochspringen und ihre Finger im Gitter verkeilen, bis es raus fiel, danach müsste sie sich an der Kante hochziehen.
Der Schacht war sehr weit Oben angebracht und Lyra wog ab, ob sie es schaffen könnte. Zumindest war dieser Korridor, scheinbar frei von Kameras, dennoch musste sie sich beeilen. Auch wenn sie vor hatte, keine Spuren zu hinter lassen, begann sie ihre Stiefel aufzuschnüren und sie samt Strümpfe auszuziehen. Sie würde niemals schaffen mit diesen kolbigen Schuhen halt zu finden. Barfuß nahm sie Anlauf und hechtete an der Wand entlang, verfehlte das Gitter um wenige Zentimeter, ehe sie wieder am Boden aufkam. Dadurch das sie nun Barfuß war, war sie beinah lautlos und konnte somit wieder zurück gehen um erneut Anlauf zu nehmen, diesmal schaffte sie es gerade so und ihre sowieso schon geschundenenen Finger krallten sich ins Gitter, was unter ihrem Gewicht weg brach. Bevor sie fiel, hielt sie sich mit einer Hand an der Öffnung fest, ihre andere Hand hielt das Gitter, damit es nicht lauthals zu Boden fallen konnte.
Am liebsten hätte Lyra vor Schmerzen aufgeschrien, ihre sowieso schon blaue Hand trug ihr ganzes Gewicht, während sich das Metall der Öffnung unerbittlich in ihr Fleisch schnnitt. Mit einer großen Anstrengung gelang es ihr, sich hochzu ziehen und das Gitter im Schacht abzulegen, ehe sie ihren Körper, in den zum Glück, kühlen Schacht hinein gleiten ließ. Sie riss sich den Mundschutz von der Nase und versuchte ihre Atmung zu beruhigen. Der Schmerz hatte ihr beihnah die Tränen in die Augen getrieben und kurz verweilte sie auf dem Bauch liegend und horchte in die Stille.

Lyra versuchte krampfhaft nicht daran zu denken, wie eng dieser Tunnel war, und was womöglich vor ihr liegen würde. Nur mühsam konnte sie sich vorarbeiten und versuchte dabei, dass Metallgitter nicht mehr zu berühren. Lautlos robbte sie durch die Dunkelheit und hörte nichts außer ihren rasenden Puls. Immer wieder versuchte ihre Angst sie zu überrollen, aber jedes Mal schaffte sie es, ihren Geist zu beruhigen.
Jegliches Zeitgefühl war bereits verloren, als Lyra endlich Geräusche vernahm. Schritte. Sie robte weiter als sie das Ende des Tunnels vernahm. Dieser führte mit einer Öffnung nach Oben, von dort aus, sah sie bereits, das Neonlicht brennen. Der andere Weg, führte weiter in die Dunkelheit. Sie beschloss, zuerst nach zusehen, was sich hinter der oberen Öffnung verbarg und war dankbar, sich endlich wieder aufrichten zu können. Der Tunnel führte senkrecht nach Oben und Lyra müsste sich mit Händen und Füßen an allen Vier Stellen festhalten, um nach oben
klettern zu können.
Oben sah sie, wie sich ein Schatten, über dem Gitter bewegte. Sie hörte ein Schnauben und dann ein plumpes Geräusch, als würde sich jemand mühevoll hinsetzten. Sie zog erneut ihren Kragen bis zu ihren Augen hoch und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Lautlos versuchte sie halt zu finden, an dem kühlen Metall und wanderte wie eine Spinne in der Dunkelheit den Tunnel empor. Glücklicherweise, waren auch hier die Wände eng beieinander und Lyra schmal genug. Kurz bevor sie Oben ankam, horchte sie erneut, doch nicht viel außer einem Räuspern, war zu hören. Sie wanderte weiter und sah das Gitter in greifbarer Nähe.
Über sich, in der Nähe des Belüftungsschachts, erblickte Lyra einen Mann, der sitzend verharrte. Eine neue Adrenalinwelle rollte über ihren Körper hinweg und ließ sie beinah dem Atmen anhalten. Sie hatte lange gebraucht, um die Röhre zu passieren und hatte nichts weiteres gehört, konnte sie davon ausgehen, dass die Person allein war? Lyra hatte, wie so oft am heutigen Tag, keine Wahl und ergriff vorsichtig das Gitter. Ihre Chance, dass sie die Person überwältigen können würde, waren gering, dass wusste sie, aber dennoch musste Lyra es versuchen.

Lyra schmiedete den Plan, dass falls etwas schief gehen würde, sie sich wieder in den Schacht fallen lassen könnte. Womöglich hatte sie so genug Zeit, um zu entkommen. Die Finger der Jüngerin versuchten so leise wie möglich an dem Gitter zu rütteln. Millimeter für Millimeter, holte Lyra es langsam aus ihrer Verankerung. Sie wagte nicht zu atmen und musste sich unendlich konzentrieren, um den Halt im Tunnel nicht zu verlieren, sowie mit einer Hand lautlos das Gitter zu lösen. Ihr Körper war ein einziger, angespannter Muskel, während sie das Gitter in der Hand hielt und lautlos ablegte. Am liebsten hätte sie laut aufgeseufzt vor Erleichterung, doch stattdessen zog sie sich an der Öffnung hoch und sah plötzlich in die Augen eines Mannes, der sie verstört anstarrte. Offenabr, hatte er sie bemerkt und war davor in Stellung gegangen. Seine unscheinbare, schwarze Kleidung und das Narbenverzerrte Gesicht sahen gespentisch aus.
Lyra war so erschrocken, dass sie für eine Sekunde erstarrte, bis der eiserne Griff des Mannes sie am Hals aus dem Schacht zog und gegen die Wand dahinter presste. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie ihn an und klammerte sich mit ihren Händen an seinen Arm, der unerbittlich zu drückte. Seine verzerrte Fratze starrte Lyra genügsam an, während ihre Luftröhre langsam zugedrückte wurde. Im Affekt ließ Lyra ihre Hand sinken und tastete nach dem länglichen Datenträger, in ihrer Tasche. Wie einen Dolch ergriff sie ihn mit ihrer letzten Kraft und stach dem Fremden, damit ins Auge.
Dieser ließ sie schreiend los, während sie zu Boden fiel, ohne dass sie sich auffangen konnte. Noch einen Moment länger und Lyra hätte das Bewusstsein verloren. Gehetzt atmete sie ein, während sie sich panisch nach einer Fluchtmöglichkeit umsah, aber hier wars nichts bis auf einen kleinen Kasten, der in der Ecke, der auf einem Tisch ruhte. Doch ehe sie reagieren konnte, traf Lyra ein heftiger Schlag im Gesicht. Die Wucht brachte Lyra fast um den Verstand, denn der Schmerz zog sich mit einer abnormen Härte durch ihren sowieso schon schmerzenden Schädel. Das Blut schoss ihr sofort aus der Nase und behinderte ihre Atmung. Im letzten Moment sah sie, einen Blaster neben einen Stuhl liegen und konnte ihn ergreifen. Der Fremde, dessen Gesicht ebenfalls mit Blut überströmt war, packte sie am Bein und versuchte sie zu sich zu ziehen. Ehe Lyra nachdenken konnte, löse sie einen Schuss aus und traf den Fremden in der Brust. Angsterfüllt starrte Lyra ihn an und sah, was gesehen war, auch wenn sie es nicht richtig begreifen konnte. Seine Brust blutete stark und die Wunde ließ ihn in die Knie sinken, bis er schließlich wortlos halb auf ihr zusammensackte. Lyra krallte sich geschockt an die Waffe und starrte auf den leblosen Körper, langsam schälte sie sich unter ihm hervor und löse ihren Mundschutz, in dem sich viel Blut gesammelt hatte. Sie wischte sich achtlos über das fast taube Gesicht und tastete den Fremden nach einem Puls ab. Doch nichts war zu fühlen. Was sie hier getan hatte, hämmerte so stark in ihrem Inneren, dass es jeglichen Schmerz übertönte. Sie hatte das erste Mal jemanden getötet.

Bastion - Center - RhivTower - Ebene 26 – Malevolos Komplex - Lyra
 
Zuletzt bearbeitet:
Bastion, vorm Haupteingang des Tempels der Sith: Adria mit Kira im Kampf, Venris mit Shiqjat


Andere Töchter sahen gerne ihre Mutter. So war es aber nicht bei Adria. Kira schickte ihren Schüler( Shiqjat) zu ihrem angeblichen Schüler (Venris). Hah, sie dachte, sie hätte schon einen Schüler. Ihre Mutter dachte, sie wäre keine Schülerin mehr! Das war wie Musik in Adrias Ohren. Adrias Augen funkelten bernsteinfarben und sprühen vor Hass. Entschlossenheit stand in ihrem Gesicht. Kira zündete ebenfalls ihre Klinge. Nun standen sie sich gegenüber. Mutter und Tochter! Nicht nur Adria sprach und provozierte mit Worten. Auch Kira!

Ja, sie war noch am Leben und hatte das Fel zu verdanken, der sie beschützt hatte, als sie noch als Kind viel Schutz bedurfte, der auch den Fluch gestoppt und der sie zu Hybris gebracht hatte. All das, was sie nicht getan hatte! Sie hatten bei Hybris dafür aber auch genug bezahlen müssen. Sie hatte eine schlimme Vergangenheit und das hatte ihre dunkle Seite stark gemacht! Nur in diesem einen Punkt gab sie ihrer Mutter recht! Aber Kira dankbar sein? Wofür?!


“Ich war doch eindeutig ein Fehler und genauso hast du mich behandelt. Kinder kriegen kann jeder, Kinder groß ziehen, das ist die Stärke einer Mutter! Ja, meine Vergangenheit hat mich stark gemacht, danke für das Kompliment, aber du hast keinen Anteil daran. Ich habe höchstens mein hübsches Näschen von dir! Dankbarkeit? Das ich nicht lache! In diesem Punkt haben wir eine sehr sehr unterschiedliche Auffassung, Mutter! Aber, an meinem Leid hast du den größten Anteil! Du hast aus mir ein lebendes Experiment gemacht, du Verrückte! Und dafür bekommst du jetzt genau den Dank, der dir zusteht! Verrecken sollst du!”

Wieder versuchte sie ihre Mutter tötlich zu treffen, diesmal indem sie an ihr blitzschnell seitlich herum wirbelte und ihre Klinge blitzschnell in einem Halbbogen von unten hochzog und machtverstärkt zustieß, so, wie sie es damals mit den Droiden im Trainingsraum, die durch Fel immer viel zu stark eingestellt waren, hundertfach trainiert hatte. Doch ihre Mutter wich aus und parierte erneut gekonnt.

Sie hatte Fragen, doch Adria ließ ihr keine Ruhe. Immer wieder griff sie an. Dennoch war sie gewillt, ihrer Mutter einige Fragen zu beantworten. Sollte sie doch alles kurz vor ihrem Tod erfahren. Natürlich war es Adria wichtig, sich mitzuteilen, so wie Andere in den Semesterferien nach Hause fuhren und erzählten, was sie in der Zwischenzeit so erlebt hatten. Sie lechzte trotz allem nach Anerkennung, so wie alle Töchter und Söhne diese bei ihren Eltern suchten. Adria war da keine Ausnahme. So war es nur natürlich! Daher gab sie von sich inmitten des nächsten Angriffes ihrerseits einiges preis, während Kira ihre Schläge parierte und ihre Klingen knisterten und zischten:


“Mein Meister ist…, war Darth Sikarius. Du kennst ihn unter dem Namen Fel. Er war ein großer Mentor! Ich habe ihm vieles zu verdanken und habe viel von ihm gelernt. Er war mir auch Vater und Bruder.”

Sie musste kurz tief durchatmen. Nicht weil sie vom Kämpfen atemlos geworden war, sondern weil ihr Verlust sie kurz erneut einholte. Das sie ihn auch anders geliebt hatte, ging Kira nichts an. Dafür standen sie sich nun wirklich nicht nahe genug. Bilder kamen in Adria hoch. Wie sie sich in Fels Bett am Fußende einrollte. Es gab eine lange Zeit, da hatte sie ständig mit in seinem Bett geschlafen. Jede Nacht! Das allerdings wie ein Kind im Bett der Eltern. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken. Sie wischte die Erinnerung weg! Nicht jetzt! Jetzt musste sie bei der Sache bleiben! Kämpfen!

“... Er stoppte meinen Alterungsfluch. Ich war hier auf Bastion. Fel wurde von Darth Hybris befördert und dieser heilte mich endgültig. Ich war mit Fel im großen Krieg gegen die Yevethaner. Ich war es, die mit einem anderen Schüler den Anführer Fraan, einen Jedi, gemeinsam enthauptete. Dafür machte mich der Imperator höchstpersönlich zur bisher jüngsten Ritterin des Ordens aller Zeiten, als ich zurückkam. Ich war auch auf Korriban, der Welt unserer Ahnen und auf Artek III, wo ich gerade herkomme und mit Venris überlebt habe. Ich habe dort einen gefährlichen abtrünnigen Sithmeister getötet….”

Sie machte eine kurze Kunstpause, ehe sie weiter sprach, um das Gesagte wirken zu lassen. Sie hatte zwei weitaus mächtigere Machtnutzer, als sie es bislang selbst war, getötet. Das sollte Kira ruhig bewusst werden.

“... Unsere Meister überlebten dagegen nicht. Zumindest verloren wir dort jede Spur von ihnen. Venris ist wieder ein Jünger und ich bin formell noch Schülerin am Ende meiner Ausbildung.”

Sie musste etwas arrogant lächeln, weil Ihre Mutter angenommen hatte, er wäre ihr Schüler und sie längst befördert. Vielleicht sollte sie Venris tatsächlich zu ihrem Schüler machen?! Offenbar wirkten sie längst so, dachte Adria darüber nach, während sich gerade erneut ihre Klingen kreuzten, sie ein Weilchen so verharrten und die Klingen ein gefährliches Geräusch von sich gaben. Dabei standen sie sich so nahe und sahen in die Augen der jeweils anderen, wie schon lange nicht mehr. Der Unterschied war, dass der Größenunterschied nicht mehr so wie auf Noe war.

"Du willst mich also töten? Deine eigene Mutter? Das wäre dein eigener Tod Schätzchen. Sei nicht dumm und beuge dich mir und ich bringe deine Ausbildung zu Ende. Du kannst mich nicht besiegen."

“Glaub mir, ich bin nicht dein Schätzchen! Ja, das werde ich! Wenn ich mit dir fertig bin, wirst du nicht mehr aufrecht stehen! Dann kann man dich vom Boden kratzen! Du hast mir Lebenszeit geraubt, jetzt werde ich dir Deine nehmen!”

Sie hatte ihr die Worte förmlich ins Gesicht gespuckt. Längst wieder auseinander und mit einiger Distanz, bereitete sich Kiras Tochter längst wieder auf den nächsten Angriff vor. Doch plötzlich ging Kira in die Offensive. Auch ihre Mutter hatte ein Messer im Stiefel gehabt. Adria hätte es ahnen müssen. Familienmitglieder dachten und handelten oft ähnlich! Sie zeigten ähnliche Verhaltensmuster. Schließlich sah man sich nicht nur äußerlich ähnlich! Nun hatte Adria die blutrote Lichtschwertklinge ihrer Mutter gefährlich nah am Hals, dass es schon allein von der Hitze weh tat und ihr eigenes Lichtschwert lag zwei Meter von ihr entfernt deaktiviert am Boden. Vor ihrer Brust die Vibroklinge! Verfluchter Mist! Doch ans Aufgeben dachte Adria nicht. So lange sie noch atmen konnte, würde sie weiterkämpfen! Die Schuld an einem Sith bezahlte man immer! Auch du Mutter, dachte sich Adria. Sie sah ihr fest in die Augen, versuchte nicht an das zu denken, was sie vorhatte, sondern an ihre Wut, an ihren Hass und an ihr Leid. Sie dachte an das Labor, tief unten in den Katakomben des Sithtempels, sie selbst noch so klein, barfuss auf den kalten Fliesen und in ein benutztes stinkendes beflecktes Leichentuch gehüllt. Sie befeuerte damit ihre Macht und kanalisierte diese. Nur nicht an die Waffe denken! Nur an ihre Wut, ihren Zorn! Und dann war die Waffe auch schon in ihre Hand levitiert und aktiviert und auf den Kopf ihrer Mutter gerichtet. Sie schlug ihr förmlich zeitgleich mit der Macht und dem bloßen Gedanken zusätzlich auch das Messer aus der Hand. Ihr Knie zuckte machtverstärkt hoch und trieb sie damit von sich weg. Adria schlug erneut zu und trieb ihre Mutter mit Schlägen weiter vor sich her. Sie levitierte deren Messer heimlich vom Boden in ihre andere Hand und während sie ihre Mutter heftig attackierte, stieß sie zeitgleich hasserfüllt mit dem Messer in Richtung Kiras Hals.


Bastion, vorm Haupteingang des Tempels der Sith: Tochter Adria mit Mutter Kira im Kampf, Venris mit Shiqjat
 
Zuletzt bearbeitet:
:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: RhivTower :: Südseite :: 26. Ebene :: Malevolos' Komplex :: Sicherheitszentrale :: Ruul ::


Die garstigen Fluchweiber stahlen sich, ganz wie von Ruul angewiesen, in verschiedene Richtungen davon, derweil er an der Sicherheitsabdeckung des Terminals schraubte. Dabei half vorrangig der Hydrospanner für Feinjustierungen, den er wohlweislich mitgenommen hatte. Dieses filigrane Werkzeug war in der Lage auch Kleinstverschlüsse zu öffnen. Mit hochkonzentrierter Hingabe und hochsensiblem Fingerspitzengefühl vollführte der Duros Drehung um Drehung, bis sich die schlichten, aber winzigen Verschraubungen lösten. Eine nach der anderen. Der Nichtmensch verfiel dabei unbewusst in einen fast monotonen Takt. Maschinenhaft bewegte er sich in den exakt gleichen Bewegungen, passte Atmung und Körperhaltung perfekt an. Einem Droiden gleich brachte er die Arbeit zum Abschluss, verstaute sein Werkzeug und löste die Abdeckung, die zischend nachgab. Was für ein erhebendes Gefühl es war. Ruul war felsenfest davon überzeugt, dass seit Installation des Terminals niemand mehr an den "Eingeweiden" des Systems gearbeitet hatte. Dies hier war eine wahrhaftige Entjungferung von höchst empfindlicher Technologie, wusste er doch nicht, welche Sicherheitssysteme in der Anlage des Abtrünnigen verbaut worden waren. In jäher Vorfreude leckte sich das Alien über die spröden, farblosen Lippen.

>>Wirst Ruul jetzt zeigen, was Du in Dir verbirgst, jaah? Wirst Dich ihm nicht widersetzen, richtig? Bist ein braves, gehorsames Gerät<<, quakte er vor sich hin, kaum dass er seine gierigen Finger auf das Terminal gelegt hatte. Fachmännisch begutachtete er den Computer von allen Seiten. Noch entzog sich die Technik seinem Zugriff, aber er wusste, dass er jetzt, wo alles offenlag, eine Möglichkeit finden würde das Terminal zu starten.

Forschend wanderten die Finger des Duros über Platinen, Speichereinheiten und Kühlaggregate. Die Augen Ruuls begannen vor Vorfreude schier zu leuchten, als er sich tastend vorarbeitete. Doch er fand keine Möglichkeit das Terminal händisch zu starten, ohne dabei die Passwortabfrage umgehen zu können. Wie ärgerlich das nur war. Also musste er sich anderweitig behelfen.

Da Ruul vor Weisheit nur so troff - weshalb ihn das schlangenzüngige Findelkind und die herrische Anmaßende verachteten - hatte er sein DataPad mitgenommen. Dies befand sich, mittels Clip befestigt, am Gürtel unter seiner Ordenskluft. Kurzerhand klaubte er dieses Speicher- und Schreibmedium hervor, klemmte das dazugehörige Kabel an die Innereien des Terminals und versuchte sich an einer Überbrückung. Wo die physische Handwerkskunst versagte, vermochte möglicherweise die digitale Arbeit mehr Erfolg zu versprechen.

Der Duros war keineswegs ein solch guter Slicer wie es der in den Katakomben verstorbene Jünger Telvin gewesen war, aber als Teil seiner technikaffinen Befähigung war er auch in diesem Sektor nicht unbescholten. Seine Finger flogen förmlich über die Bedienelemente seines Pads. Er hantierte, leitete um, überschrieb. Sekundenlang, minutenlang. Dann, mit einem Mal, erwachte das Terminal zum Leben. Er hatte es vollbracht! Ein weiterer Triumph des ewig Erfolglosen. Wieder einmal konnte Ruul dem ungerechten Universum ein Schnippchen schlagen, sich ein bisschen Gerechtigkeit durch eigene Leistung zurückholen. Ach, wenn nur der Gebieter das hätte sehen können. Aber wie immer war der Duros allein mit seinem Glück.

>>Wollen mal sehen, was sie hier für Geheimnisse verbergen.<<, sprach der Nichtmensch erneut zu sich selbst. Niemand hier konnte ihm eine Antwort liefern, doch dafür arbeitete er sich durch die Sicherheitsprotokolle der gesamten Anlage. Rasch zog er sich die Grundrisse des Komplexes auf das DataPad. Die Informationsflut schien kein Ende zu haben. Eine brennende Neugier breitete sich in ihm aus, derweil er versuchte, das Ziel seines Auftrages zu finden. Irgendwo hier musste es ein Datenarchiv geben, das der Gebieter vernichtet wissen wollte. Welch hochbrisante Thematik.

Ruul entdeckte zunächst, dass es neben der Kamera in der Anlage noch weitere Geräte zur Überwachung und Kontrolle gab - jene offenbar besser verborgen als die von Lyra zerstörte. Schnell schaltete der Duros von einem Bild zum nächsten, bis er dann Zeuge wurde, wie das Findelkind offenbar von einem Wachmann in einem Schacht entdeckt wurde. Blut begann in den Hörorganen des Nichtmenschen zu rauschen. Sein Mundraum wurde von einem Moment zum anderen trocken, aller Speichel versiegte. Die Wompratte aus Bone-Town, diese hinterlistige Verräterin, schien von einem Moment zum anderen beschützens- und rettungswert. Ruul wollte eine Warnung zurufen, begriff aber sofort die Obsoleszenz seines Vorhabens. Er konnte sie nicht unterstützen. Warum sollte er auch? Sie hatte ihn hintergangen! Sie hatte seine Gutherzigkeit ausgenutzt, hatte ihn bestohlen und körperlich gedemütigt! Sie sollte leiden, sollte Bestrafung erfahren. Der Wachmann packte sie auf den Bildern und trotz all der Ablehnung, die er ihr gegenüber empfand, schluckte er schwer. In sich krampfte sich etwas zusammen. Sein Herr und Gebieter hatte ihn doch zum Leiter der Unternehmung erkoren - hatte er damit neben der Verantwortung nicht auch eine Protektionsaufgabe? War er nicht zuständig für die Unversehrtheit der Jüngerinnen? Sicher, er sollte einen Bericht über ihr Verhalten abgeben, aber was nützte der, wenn die Herrin der Lügen tot war? Unbeholfen streckte der Duros eine Hand aus, als wolle er Lyra zu Hilfe kommen. Dann jedoch löste sich ein Schuss. Auf den Übertragungsholos der Kamera war alles undeutlich und unklar, doch als der schwere Leib des Wächters in sich zusammenklappte und das Mädchen aus Bone-Town einen Blaster in der Hand hielt, war alles klar. Sie war eine Mörderin! Sie hatte getötet!

Auf dem Terminal flammten Warnmeldungen auf. Der Blasterschuss hatte zusätzliche Sicherheitsprotokolle aktiviert. Schnell gab Ruul einige Befehle ein. Und erneut schluckte er schwer. Überall in dem Komplex des Abtrünnigen erwachten Selbstschussanlagen zum Leben, dazu bereit, alles Organische zu pulverisieren. Zwei rasche Kontrollbefehle später wurden auch die Jüngerinnen, sowie ein weiterer Wächter als Ziele markiert. Das war nicht gut. Andererseits ... ... ... konnte er die beiden auf diese Weise loswerden, ohne selbst aktiv zu sein. Eine Vielzahl von Erklärungen und Ausflüchten entstanden in seinem Geist. Sein Gebieter würde sicher einige Fragen haben, doch letztlich ließ sich das alles gut darstellen. Er kopierte die Protokolle samt Sicherheitseinstellungen auf sein DataPad. Das musste als Beweis genügen. Und obschon er emotional aufgewühlt war, bedeutete das Einschalten der Waffensysteme doch das jähe Ende des Dreierbunds der Jünger. Ein finsteres Grinsen stahl sich auf sein Gesicht.

Gleich, in wenigen Sekunden, würden die in den Decken installierten Waffen feuern. Danach musste er die Anlage nur noch abschalten und konnte den Auftrag des Gebieters in Seelenruhe beenden. Seine Hand schwebte bereits über dem Befehl zum Shutdown. Er fokussierte die Holo-Darstellungen auf Lyra und Marishka. Die Lügende und die Hochmütige. Zwei wahre Plagegeister. Sie beide waren dem Untergang geweiht, ohne es zu wissen. Bald schon war nur noch Ruul im Gefolge von Darth Draconis, ohne Konkurrenz, ohne Mitwissende. Ihr Ende war nahe und er würde es mit ansehen können. Welch herrliche Ausschau, welch befriedigende Situation.

Dann deaktivierte er kurzerhand das Sicherheitssystem. Ohne darüber nachzudenken. Ohne zu bereuen, ohne anzuklagen. Zudem überschrieb er die Aufnahmen der Sicherheitskameras, löschte die Anwesenheit des Trio Paradoxum aus den Speichern. Doch er kam nicht umhin die ursprünglichen Daten, jene mit den Jüngern darauf - auch die Notwehr des Findelkindes - auf sein DataPad zu laden. Es war nicht klar wofür diese Informationen taugten, aber er wollte sie nicht missen.

Das Gefühl von Überlegenheit bemächtigte sich seiner. Mit diesen neuen Erkenntnissen ließ es sich die Zukunft ganz anders in Angriff nehmen. Damit konnte er die verhasste Jüngerin in ihre Schranken verweisen, möglicherweise auch denunzieren. Andererseits erschien ihm auch das falsch zu sein. Was war nur los mit ihm? Die Verräterin und die Hochnäsige waren doch keine Vertrauten, sie waren konkurrierende, hinterlistige Neider. Er ... ... ... er ...

Zur Flucht vor den eigenen Gedanken rief Ruul weitere Daten des Komplexes ab. Er fand einen Hinweis auf private Gemächer des Abtrünnigen, Angaben zu einem Lager und zu einem Forschungsbereich. "Vivisektion" als Begriff traf sein Interesse. Das war möglicherweise ein ausschlaggebender Hinweis. Es gab keine Angaben zu einem Archiv, weshalb sich die zerstörungspflichtigen Daten anderweitig befinden mussten. Von der Neugier getrieben, schlug der Duros deshalb kurzerhand den Weg zum Forschungsbereich ein. Unterwegs sendete er dieses Ziel an den Naseweis von Bastion, Marishka. Sie würde es dorthin schon finden.

:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: RhivTower :: Südseite :: 26. Ebene :: Malevolos' Komplex :: auf dem Weg zur 'Vivisektion' :: Ruul ::
 
[Bastion :: Center :: Wohnkomplexe :: Apartment :: Wohnzimmer] Treeya, Scytale

Seine zuerst etwas überforderte Reaktion war noch erträglich, aber als die guten Ratschläge folgten, sich doch einfach der Situation zu entziehen und mit ihrer Familie zu brechen, ließ es sie fast spöttisch und wütend auflachen. Er hatte keine Ahnung... und er sollte glücklich sein, dass er keine Ahnung hatte. Sie wüsste gar nicht, wo sie hin sollte, wenn sie mit ihrer Familie brechen würde. Ihr Studium? Ihr Apartment? Alles, was sie besaß? Ihr Stand in der Gesellschaft? Alles würde sie verlieren, denn nichts davon konnte sie selbst finanzieren. Logisch, sie könnte sich für Stipendien bewerben und nebenher jobben, aber nicht mehr auf Csilla. Sie würde mit einer solchen Aktion ihre Großeltern blamieren und selbst für Reed-Verhältnisse waren die Chiss noch ein wenig empfindlicher, wenn es um die Familie ging. Nein, alles keine Option, wenn sie nicht alles verlieren wollte, was sie hatte. Aber würde sie das nicht auch jetzt?

Scytales Frage, ob sie ein wenig hier bleiben wollte, ließ sie aus ihren trübsinnigen Gedanken aufschrecken und erstaunt blickte sie ihn an. Ein wenig machte er ihr gerade Angst, waren Menschen immer so vertrauensselig? Lud er gerade sie, eine vollkommen Fremde, einfach zu sich ein? Beziehungsweise lud er, als vermutlich alleinstehender Mann, gerade eine Frau über Nacht zu sich ein, von der er wusste, dass diese gerade einem anderen versprochen worden war? Na der Kerl hatte Nerven. Es wäre sicherer, das nicht zu tun.

Gerne,“ hörte sie ihre Stimme murmeln „ich glaube nicht, dass ich momentan einfach so zurück könnte. Und wenn ich auf Bastion bleibe, habe ich vielleicht die Möglichkeit, noch auf Odile zu treffen oder Natali.“

Wieder lehnte sie sich an ihn und war sich sicher, dass sie etwas ganz, ganz Dummes tat. Aber es war ihr egal. Hey, das waren die letzten Monate, vielleicht auch nur Wochen ihres Lebens! Die letzten Momente in Freiheit.

Hast du vielleicht irgend einen Drink?“, fragte sie seufzend „mir ist zwar immer noch ein wenig übel, aber irgendwie brauche ich etwas für die Nerven.
Sie beobachtete ihn stumm, wie er kurz aufstand und eine hellbraune, klare Flüssigkeit in zwei Gläser schenkte. Treeya bedankte sich artig, sie stießen wortlos an und vorsichtig nippte sie an dem Glas. Das Brennen im Rachen erzeugte wieder ein wenig Übelkeit, aber sie wusste, dass nach ein paar Schlucken sich ihre flatternden Nerven wieder ein wenig beruhigen würden.

Ich muss nur noch im Hotel auschecken morgen früh und meine Sachen holen,“ erklärte sie rasch und seufzte, dann lehnte sie sich aus einem Impuls heraus wieder an ihn. Und dann wäre ihre Spur erstmal nicht zu verfolgen. Für ein paar Tage einfach aus dem Leben sein, nicht erreichbar, schon gar nicht für ihre Mutter. Das klang gut, ein bisschen leben. Hey, das waren die letzten Monate, vielleicht auch nur Wochen ihres Lebens. Und sie würde keinen Moment mehr verpassen. Instinktiv drehte sie sich zu ihm und ihre Lippen suchten die Seinen. Keinen Moment mehr verpassen. Keinen.

[Bastion :: Center :: Wohnkomplexe :: Apartment :: Wohnzimmer] Treeya, Scytale
 
:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: RhivTower :|: Ebene 26 – Malevolos Komplex :|: Marishka, von Ruul & Lyra getrennt & mit einem Jünger von Malevolos konfrontiert

Sie bekam ihn tatsächlich zu fassen! Mit einem Mal hatte Marishka die Kapuze des Jüngers in der Hand. Sie war ihm einige Meter weit und um einige der Kisten herum hinterher gehetzt. Doch genau in dem Moment, da sie ihn zwischen die Finger bekam, pochte eine essentielle Frage durch ihren Schädel: Und was jetzt? Was sollte sie tun? Ihn unschädlich machen? Wie? Womit? Bantha-Dreck verdammter! Doch mehr als einen Strudel aus wild durcheinander fliegenden Gedanken kam nicht zustande. Eine Lösung zu finden wurde Marishka abgenommen, denn in dem Moment da sie die Kutte des Jüngers zu fassen bekommen hatte und zog, wirbelte der herum und in seiner Drehung zog er den Ellenbogen nach oben und erwischte Marishka schmerzhaft und heftig, direkt am Auge. Knochen prallte auf Knochen. Haut und Fleisch wurde in Mitleidenschaft gezogen. Der heftige Aufprall sorgte für eine unschöne Platzwunde direkt über ihrem Auge.

Da beide sich aber gerade noch rennend fortbewegt hatten und jetzt so plötzlich Richtung und Geschwindigkeit änderten, spielten ihre Körper nicht mehr im Einklang mit der Schwerkraft. Sowohl Marishka, als auch der Jünger, gingen zu Boden. Wie hart der Fußboden hier war, lernte man auf diese Weise leider unliebsam und schnell. Ächzend, schnaufend, stöhnend, hatten die beiden Jünger sich einander verheddert. Marishka hatte noch immer einen Teil der Kapuze in ihrer Hand, während sie in dem entstehenden Gerangel versuchte nun eine Art von Strick hinzubekommen um dem fremden Jünger so die Luft abzuschnüren. Doch kaum dachte sie genauer darüber nach, war da nicht nur das pulsierende Adrenalin, das im Takt ihres Herzens ihre Handlungen bestimmen wollte, sondern die in diesem Moment eher träge verfluchte Stimme der Vernunft, die versuchte zu erfahren was genau sie eigentlich vorhatte und wie sie das schaffen wollte?

Ein Herzschlag. Ein Zögern nur für den kleinsten Teil einer Aufmerksamkeitsspanne, die so begrenzt schien, das es eigentlich unmöglich war, doch im nächsten Moment waren da starke und muskulöse Hände. Stärker und schwieliger als Marishkas das jemals sein könnten. Der Jünger versuchte nach ihrem Hals zu packen. Doch mit einer schwungvollen Rolle zur Seite, konnte Marishka sich dem Griff entziehen. Nun war sie es allerdings, der man hinten an der Robe zog. Für einen panischen Moment verfing sich die Kapuze so an ihrem Gesicht, das da nur noch schwärze war. Keine sicht und die gedämpfte Geräuschkulisse, in der sie nur ihren schnellen Atem und das hämmernde Herz wahrnehmen konnte. Alles andere wirkte fern und weit weg. Wäre da nicht die andere Hand gewesen, oder besser gesagt Faust, die sich mit einem Schock in ihren Rücken graben wollte. Schmerzhaft schrie Marishka auf, strampelte mit ihren Beinen, versuchte zugleich sich über den Boden zu ziehen und kam doch erst weitere Adrenalin geflutete Momente später nach vorne, als sie in einem Geistesblitz, ihre Arme locker ließ um den Umhang endlich loszuwerden.

Sicht. Endlich wieder etwas sehen! Und dann konnte sie gerade noch die Beine anziehen, kaum das sie sich umgedreht hatte, da warf der Jünger sich wieder auf sie. Sie wollte nach ihm treten, traf aber nur seine Oberschenkel. Aus dem Gleichgewicht gebracht, bedeutete nicht unschädlich gemacht und so landete der Jünger nur halb auf ihr. Aufstöhnend holte Marishka ihrerseits zu einem Schlag aus und wollte das Gesicht des Jüngers treffen, doch der fing ihre Hand ab, sodass sie versuchte auf ihre zweite Hand auszuweichen, aber auch die konnte er mit einem geschickten wegducken zur Seite von ihrem Ziel fernhalten. Aber er selbst hatte nicht vor nur passiv zu bleiben und als der Jünger Marishka packen wollte um sie irgendwie unter Kontrolle zu bringen, holte sie erneut aus und konnte ihre Finger, dank weiblicher Fingernagelmode, ein paar rote Striemen durch sein Gesicht ziehen lassen. Freudig japste Marishka, während der Jünger wütend fauchte. Unmittelbar kam seine Rache. Wieder eine schwere Faust, die so sehr schmerzte, das da kurz die Frage war, was er getroffen hatte.Als er sie hochzuziehen versuchte, sah sie ihre Chance gekommen und mit einigem hin und her werfen, klappte Marishka direkt vor ihm ein, konnte ihren Arm, den er am Handgelenk hielt, gerade so aus seinem schraubstockartigen Griff reißen und warf sich dann, die Kraft aus einem aufbäumen aus ihren Beinen heraus nehmend, gegen den Jünger, sodass er zurück geworfen wurde. Die Werkbank, gegen die er unsanft, auch mit seinem Kopf, vor allem mit seinem Kopf, prallte, bemerkte Marishka erst, als sie sich an selbiger emporzog. Taumelnd und leicht benommen rappelte sich aber auch der Jünger langsam wieder auf. Doch im Augenblick war Marishka schneller, stand eher und holte, ohne darüber nachzudenken, mit einem Bein aus und trat dem Jünger mit dem Ziel seine Genitalien in seinen Unterkörper zu treten, zwischen die Beine.

Der Jünger sah den Tritt kommen und versuchte sich wegzudrehen und riss seine Hände zum Schutz nach unten. Weder das drehen, noch die Hände sollten seine Rettung sein. Aber dadurch das er die Hände nicht mehr benutzte um sich an der Werkbank festzuhalten, sackte er genügend nach unten, das Marishka ihm nunmehr auf sein Hüftgelenk trat. Unangenehm, vielleicht sogar schmerzhaft, aber nicht das von ihr gewünschte Ergebnis. Die junge Bastionerin ließ sich zu dem Fehler hinreißen, noch einmal auszuholen und es erneut zu probieren. Dieses Mal war der Jünger vorbereitet und packte ihr Bein. Marishka verlor ihr Gleichgewicht nur deswegen nicht, weil sie sich krampfhaft an der Werkbank festklammern konnte. Mit einem wütenden Fauchen und Zischen riss sie ihr Bein hin und her, ehe sie aus einem Reflex heraus nicht mehr versuchte von ihm weg zu kommen, sondern näher an den Jünger rückte und ihr Knie gegen seine Wange krachen ließ. Zu wenig Kraft als das sie ihn wirklich ernsthaft getroffen hätte steckte dahinter. Dennoch trug auch er nun eine Platzwunde im Gesicht zur Schau. Sich den Kopf haltend und in eine sitzende Position taumelnd, klappte der Jünger erneut vor der Werkbank zusammen.

Marishka bemerkte erst jetzt, das ihr halbes Sichtfeld rot eingetönt war. Reflexartig wanderte eine Hand nach oben und wollte über ihr Auge wischen. Nur um sie dann auf Grund des Schmerze aufstöhnen zu lassen, den sie sich selbst verursacht hatte, indem sie unbedacht an die Schwellung und unmittelbare Umgebung der Platzwunde gegriffen hatte. Abgelenkte Sekunden, die der Jünger genutzt hatte um sich an einem nahen Stuhl nach oben und auf die Füße zu ziehen. Mit einem wütenden Brüllen warf er sich erneut auf Marishka und bekam dieses Mal ihren Hals zu fassen.

Mit vor Schock geweiteten Augen, starrte sie in die Fratze aus Hass und Abscheu, die ihr Sichtfeld dominierte. Und dann war da nicht mehr genug Luft in ihren Lungen und der Atemreflex wollte einsetzen. Die Schmerzen. Der weniger und weniger werdende Sauerstoff ließ die Ränder von Marishkas Sichtfeld anfangen zu flimmern. Und es war, als würde dort auch die Farbe aus der Welt fließen. Nein! Nicht so! Nein, nein, nein! Schrien ihre Gedanken. Verzweiflung. Angst. Würde sie sterben? Sie würde sterben! Unmöglich! Nein! Das DURFTE NICHT SEIN! Donnerten ihre Gedanken mit einem Mal. Sie würde nicht sterben, aber... TU ETWAS! Und dann krachte Marishkas Faust in das Gesicht des Jüngers. Wieder. Wieder. Und wieder... Aber... sie hatte nicht genug Kraft. Wurde schwächer und schwächer. Nein! Unmöglich! Sie war doch ein Teil des Ordens! Wollte eine Sith werden! Wollte lernen!

Während eine Hand schwächer und schwächer werden versuchte irgendwie schaden am Gesicht des Jüngers zu verursachen, wanderte die andere hektisch über die Werkbank. Und dann war da ein letzter Funke. Sie führte die eine Han erneut zum Gesicht des Jüngers und bohrte ihren Daumen in sein Auge. Fester. Tiefer. Alle Kraft die sie noch hatte. Aber ihre Sicht schwand mehr und mehr... doch da... war das Stein? Wieso... Ihre Gedanken konnten sich nicht mehr fokussieren. Vage meinte sie Blut an ihrer Hand herunter laufen zu spüren und sie griff mit der anderen das, was auch immer sie gefunden hatte. Es fühlte sich hart an. Seltsam warm. Die Form konnten ihre inkohärenten Gedanken so oder so nicht mehr zuordnen und ein letzter Impuls ließ Marishka das umfasste Objekt an die Brust des Jüngers setzen und drücken. Da war Widerstand. Aber nur für einen Moment. Dann war da ein Geräusch, das sich trotz all ihrer fasrigen Gedanken, trotz ihrer Schwäche und ihres nahen Todes in Marishkas Gedächtnis brannte. Ein Geräusch das sie noch nie gehört hatte. Niemals so direkt. Niemals selbst erlebt. Einzigartig.

Mit einem Mal war es der Jünger der die Augen weit aufriss. Seine Hände lockerten sich um ihren Hals und wie ein verdurstender gierig Unmengen von Wasser schluckt, so gierig war Marishkas erster Atemzug in gefühlten Stunden. Direkt einen zweiten folgen lassend, setzte sich jedoch ein heraufziehender Husten durch, dessen heftige Natur dafür sorgte, das sie die Hände des Jüngers abschütteln konnte. Zugleich aber auch von der improvisierten Waffe abließ, die noch immer in der Brust des Mannes steckte. Der... nunmehr taumelnd, nur noch mit einem Auge versehen, wich einige Schritte zurück und starrte auf seine Brust. Ein Stein ragte aus seiner Brust. Ein Stein? Hustend, das Gesicht verkrampft versuchte Marishka zu erkennen was sie da als Waffe benutzt hatte um ihn zu bezwin...

Alle Gedanken hielten inne, als sie beobachtete, wie der Jünger unter Schmerzen, die Zähne zusammen gebissen und doch noch immer schwer atmend und stöhnend, den vermeintlichen Stein aus seiner Brust zog. Blut quoll aus der Wunde hervor, auf die er die andere Hand presste. Der Stein, schien mit irgendwelchen Zeichen versehen zu sein. Zeichen die kantig und schmal darauf eingemeißelt waren. Was auch immer es nun war, der Jünger gedachte es zu benutzen um nun seinerseits auf Marishka loszugehen. Entsetzt, aber auch entschlossener denn je, wollte sie den ersten Schlag abwehren, wurde aber von der scharfen Kante an der Schulter erwischt. Und dann war da brennender Schmerz in ihrer linken Hand. Sie hatte seinen Angriff abgewehrt. Allerdings indem sie ihre Finger um den Stein geschlossen hatte, den sie in diesem Moment beschloss als Runenkeil zu taufen. Doch durch die Würgeaktion zuvor, war Marishka zu schwach. Immer näher kam der Jünger ihr mit seiner gestohlenen Waffe. Und wenn man das hasserfüllte funkeln in seinem Auge und die Richtung die er mit seiner Waffe ansteuerte betrachtete, wollte er sich scheinbar für Marishkas Angriff der ihn sein anderes Auge gekostet hatte, revanchieren.

Sie riss ihr Knie nach oben, zusammen mit einem verzweifelten Schrei. NEIN! NEIN! NEIN!
„NEINEINEINEINEINNEINNEIN!“ brüllte sie ihm entgegen und holte erneut mit der freien Hand aus. Hämmerte sie gegen seinen Oberkörper, seine Schulter, seinen Hals, das Gesicht. Wieder und wieder das Gesicht. Schlug auf sein zerstörtes Auge, auf seinen Kiefer. Hämmerte sie wieder und wieder gegen seinen Hals und dann war da auf einmal neuer Schmerz in ihrem Gesicht. In ihrem Unterleib, der zugleich all die kostbare Luft wieder aus ihren Lungen presste. Und wieder in ihrem Gesicht. Der Wut entbrannte Schrei Marishkas war vor Überraschung abgebrochen.

Die Zähne zusammen beißend und den Kopf einziehend, versuchte sie einem Schlag zu entgegehen. Warf sich, als das nicht viel half, dem Jünger entgegen. Versuchte ihn wieder aus dem Gleichgewicht zu bringen. Riss erneut ein Knie nach oben, das allerdings kein gewünschtes weiches Ziel fand. Erst als sie sich heftiger und heftiger hin und her zu werfen begann und ein neuer Schrei aus ihrer Kehle emporstieg, zeigten sich erste Erfolge. Ein Schrei, der als irgendein Wort, oder vielleicht auch nur ein fortgesetzte 'nein' begann, aber bald schon zu etwas anderem überging. Und dann nur noch reiner aber purer Zorn ertönte. Ein Zorn, den sie vorher in ihrem Leben noch nicht gekannt hatte. Nein... Zorn war ein zu schwaches Wort. Hass. Hass erfüllte sie. Als habe ein urtümlicher Gott des Krieges ihren Ruf erhört und Marishka für würdig befunden. Blut lief über ihr Gesicht, während dieser ungekannte Hass stärker und heißer in ihren Adern, ihrem ganzen Körper brannte. Krieg und Tod hatten ein Auge auf diesen Kampf geworfen und ihre Champions erwählt. Unartikuliert, aber zielgerichtet, hämmerte sie auf ihren Feind los. Und mit dem Schrei des Hasses, kam neue Kraft. Auf einmal gab etwas nach. Dann hatte sie den Keil wieder in der Hand und es waren beide Hände, die den Jünger traktierten. Der musste unter Marishkas blankem Hass, der ihr Gesicht schärfer entstellte als jede vorherige Emotion ihres gesamten bisherigen Lebens und der schieren Zahl ihrer Attacken zurückweichen. Konnte nicht anders als zurück zu weichen und versuchte sich mit seinen Unterarmen zu schützen. Doch zu spät. Das entstellte Gesicht wurde getroffen. Eine lange Schnittwunde geschlagen und dann, als sie den Keil ein weiteres Mal in die Brust des Mannes hämmerte, sackte er endgültig und für immer in sich zusammen.

Am Boden angekommen, war es nur noch das Blut das aus seinem Körper quoll, das eine langsam größer werdende Lache um ihn formte. Marishka, taumelte einige Schritte zurück und ließ sich an der Werkbank zu Boden sinken. Ihr Atem ging schwer. Rau. Ihr Hals schmerzte. Ihr Gesicht. Ihr Oberkörper. Ihre Hände. Alles schmerzte. Alles. Aber sie hatte überlebt. Der einzieg klare Gedanke den sie fassen konnte. Überlebt! Gewonnen! Überlebt. Überlebt. Sie hatte überlebt. SIE HATTE ÜBERLEBT! Erleichterung. Freude. Freude? Aber nicht nur darüber überlebt zu haben... nein... Siegesfreude. Sie hatte ihren ersten wahrhaftigen Kampf überstanden!

Noch immer atmete sie gierig und in langen, langen Zügen ein und aus. Die Beine einfach der Länge nach ausgestreckt, beide Hände etwas zur Seite ausgestreckt, ging ihr Blick ins Leere. Wanderte durch den Raum und konnte doch nirgends hängen bleiben. Der Schmerz wurde langsam stärker... oder... besser gesagt.. Marishka wurde sich des Schmerzes mehr und mehr bewusst, jetzt, da das Adrenalin begann aus ihrem Kreislauf geschwemmt zu werden. Ihr Gesicht, ihre Hand pochte. Die andere Hand brannte. Blut lief ihr über und um das linke Auge herum, was sie mit dem Handrücken der zugehörigen Hand wegwischen wollte, wodurch ihr Blick auf die Schnitte in deren Innenseite fielen und all das Blut das aus diesen hervorquoll. Reflexartig wollte sie mit einem zur Faust ballen den Blutfluss stoppen, stöhnte aber schmerzerfüllt auf. Nein. Keine Gute Idee. Geschunden und verletzte saß sie hier. Und plötzlich piepte das Comlink.

Unter Schmerzen kramte sie dann, einige Atemzüge und Herzschläge später den Comlink hervor um eine Nachricht des Duros. Er war unterwegs zum Forschungsbereich? Welcher Forschungsbereich? Im gleichen Moment da sie mit der Nachricht fertig war, brach ein fast schon irre wirkendes Lachen aus Marishkas Brust. Dieser Duros. Mit Generatoren konnte er umgehen, aber alles andere wirkte dann doch... Marishka unterbrach sich selbst und schüttelte den Kopf. Sollte er machen was er für richtig hielt. Marishka würde sich fügen. Für jetzt. Für dieses Vorhaben. Gerade weit genug. Nicht weiter als bisher schon. Ob das für ihrer aller Patron in Ordnung wäre? Würde die Bolzenbirne sich überhaupt explizit über solche Dinge auslassen? Würde ihr Gönner so genau nachfragen? Tief durchatmend versuchte Marishka langsam zur Ruhe zu kommen. Ihr Herz hämmerte noch immer in ihrer Brust, aber mittlerweile waren ihre Gedanken klar genug, dass sie die Schmerzen nicht mehr ignorieren konnte. Obschon ein Teil ihres selbst noch immer lautstark: ICH HABE ÜBERLEBT! Brüllte und durch ihren Kopf geisterte. Langsam und mit vorsichtigen Bewegungen begann sie nach den glücklicher Weise mitgebrachten medizinischen Vorräten zu kramen. Danach würde sie sich auf den Weg machen, vielleicht sollte sie auch erst Lyra suchen und dann zu dem Duros aufschließen. Immerhin hatte Lyra ihr Comlink geopfert um eine der Kameras auszuschalten...


Marishka kam schleppend voran. Immer wieder pausierte sie, doch mit ein wenig Glück und Wissen schaffte sie es ihre Hand zu versorgen, dass die dortigen Schnittwunden nach einigen Minuten versorgt und von Pflastern und Verband bedeckt waren. Ächzend und stöhnend krallte sie sich an der massiven Werkbank, die tatsächlich ein stämmiger Tisch war der mit Vergrößerungsgläsern, mehreren Lampen und allerlei anderem Material und Gerät zur Untersuchung offensichtlich archäologischer Funde diente. Schlagartig ruhte ihr Blick wieder auf dem Keil, der aus einem dunklen Gestein war und mit roten Keilrunen verziert aus der Brust des Jüngers ragte. Gedankenverloren kramte Marishka einen kleinen Picter aus einer Tasche und begann einige Bilder zu machen. Von jenem Tisch, den dort liegenden anderen Steintafeln und den Kisten des Raumes in dem sie sich befand. Immer wieder wanderte ihr Blick zu dem toten Jünger.

Fast wäre sie weitergezogen, doch dann sank sie langsam auf die Knie und durchsuchte die Taschen des Mannes. Sie fand außer ein paar Credits nicht viel. Eine Sicherheitskarte, einen weiteren Comlink und einen kleinen Holoprojektor. Jetzt war sie bereit. Mit vorsichtigen Schritten, machte sich Marishka auf den Weg. Wo auch immer der Forschungsbereich war, in den es die Bolzenbirne verschlagen hatte. Lyra würde zu ihnen finden, oder sie würden sie dann anschließend aufsuchen. Andererseits sollte Lyra ein Holocron besorgen. Und ihrer aller Gönner hatte ihr diesen Auftrag wohl persönlich zugedacht, also würde der Duros sie schon nicht hier lassen. Sollte er auch mal versuchen, dachte sich Marishka, als sie loszog ihn zu finden. Nicht zuletzt auch jener Teil in ihr, der noch immer mit Stolz geschwollener Brust ihre vollbrachte Leistung zelebrierte. SIE HATTE ÜBERLEBT! Und grinste breit vor sich hin...


:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: RhivTower :|: Ebene 26 – Malevolos Komplex :|: Marishka, von Ruul & Lyra getrennt & mit einem Jünger von Malevolos[tot]
 
Zurück
Oben