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☾-Draconis & Lyra + (Droide DD-13)
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Von einer bleiernen Schwere, wurde Lyra hinab gedrückt. Warm, weich und verlockend war sie, ohne Hast und ohne Druck, dennoch unablässig. Nur bruchstückhaft blitze die Erinnerung in ihrem Geist auf, die Angst, die sie eben noch empfunden hatte, war einer einnehmenden Leere, ohne Zeit und Raum gewichen.
Es schien eine Ewigkeit vergangen zu sein, als sie Darth Draconis Augen das letzte Mal gesehen hatte, vielleicht aber auch nur ein Wimpernschlag, Lyra konnte es nicht sagen. Dieser Umstand, der sie normalerweise beunruhigt hätte, verunsicherte die Jüngerin nicht. Keiner der voran gegangen Emotionen, die ihren aufgewühlten Geist beherrscht hatten, war noch präsent. Sie schimmerten in weiter Ferne, entglitten ihren Fingern wie Rauch, als sie danach greifen wollte. Der Wille dagegen anzukämpfen pochte schwach in ihrem Herzen, wie eine Wunde, die langsam verheilte und sich den wundheilenden Kräften des Körpers beugen musste. Mühselig arbeitete ihr Verstand daran sich zu orientieren, sich in der Dunkelheit zurecht zu finden, die sie warm und sicher umschloss. Beruhigt harrte sie aus, ergab sich der Stille und dem Frieden, der so allumfassend war, dass sie sich nicht erinnerte, jemals ein ähnliches Gefühl in sich getragen zu haben. Ihre halb geschlossenen Augen sahen in der Ferne eine Person. Lyra zwang sich die Augen aufzureißen, doch die Konturen verschwammen vor ihren Blick.
Langsam näherte sich Lyra dem fremden Wesen, dass eine ungewöhnliche Vertrautheit ausstrahlte. Den Körper in einer Rüstung, das im Halbdunkel verborgene Gesicht, bemalt. Es war eine Frau, ihr Kopfschmuck, der sich lautlos bewegte, deutete an, dass sie sich umdrehen wollte, Lyra anblicken wollte, doch nichts geschah. Ihr Profil deutete ein Lächeln an, eine karmesinrote Klinge erhellte die Dunkelheit. Lyra riss entsetzte die Augen auf, und die Person drehte sich um. Die Jüngerin erkannte ihr Antlitz, gänzlich fremd und doch so bekannt. Ihr Ebenbild verschwand und gab den Blick frei auf einen nun sehr bekannten Ort, sie sah Bonetown. Doch diesmal brannte nicht die Sonne auf ihrer Haut, sondern das Züngeln der Flammen, das ihr einen Pfad aus todbringendem Feuer bereitete. Hilflos sah sie zu, wie das was sie einst kannte, langsam zu einem Ort wurde, der nur noch aus Qual und verbrannter Asche bestand. Angsterfülle rannte sie los, verfolgt von dem brennenden Wellen, die ihr immer wieder den Weg abschnitten. Sie brachen sich hinter ihr, neben ihr. Ließen Häußer einstürzen, verbrannten Leben, dass sich verkohlt am Wegesrand türmte.
Kein Winkel der Stadt kam ihr bekannt vor, hektisch sah sie, wie die Menschen von einem Platz zum nächsten rannten nur um festzustellen, dass das Feuer ihnen immer wieder den Weg versperrte. Ihre Schreie halten in jeden Winkel von Lyras Körper. Ihr bebender Leib suchte panisch nach einem Ausgang, doch sie fand ihn nicht. Aus dem Nichts erblickte Lyra ihr einstiges Zuhause, einen Fleck, der ihre einzige Zuflucht gewesen war, so auch nun, rannte sie unbeirrt zu dem Komplex. In der Hoffung, dort die Erlösung zu finden. Die Tür öffnete sich nicht, panisch rüttelte sie an ihr, betete zum Kosmos, dass sich ihr ein Weg aufzeigen würde, der sie vor dem Tod bewahren könnte. Ihr Blick glitt zu Boden und sah, wie aus dem Türspalt eine rote Flüssigkeit hinaus glitt, zäh, tiefrot und langsam. Wie eine verheißungsvolle Schlange, tauchte sie Lyras Füße in ein sattes Rot, während sich sie züngelnden Flammen in der Blutlache brachen und das Inferno hinter ihr wiederspiegelten. Sie riss sie Tür auf und erblickte das einstige Apartment, was sie zuhause nannte. Vor ihrem Auge breiteten sich die unzähligen blutbeschmierten Fratzen von abgetrennten Köpfen aus. Geschnitten, gerissen und nicht einfach platziert, sondern durchbohrt.
Ihre einstigen Gesichter zu Masken aus Entsetzten verzerrt, aus dem Leben gerissen und noch frisch. Die Farbe war noch nicht mal aus ihren Leibern gewichen, doch sie hatten bereits ihr Ende gefunden. Gepfählt auf Stäbe, an denen sich das Blut sammelte. Auf Klingen vergangener Tage gespießt, häuften sie sich zu einem Kunstwerk der Abscheulichkeit an und und schrien ihr ihre Worte aus den längst verstummten Mündern entgegen.
All die unzähligen Pfähle in den Boden gerammt, wie eine unverkennbare Warnung, schändeten sie ihre einstige Herkunft.
Die Hitze der Flammen bereits in ihrem Rücken, wich Lyra dennoch zurück, einen ewigen stummen Schrei ihm Gesicht. Das eiskalte Entsetzten brachte sie an den Rand der Ohnmacht. Die Gesichter kamen ihr bekannt vor, sie sah sie nun deutlich vor sich, all die Mitglieder aus Currans Bande, etliche, unzählige und alle waren sie da, blutend, büßend, auf ewig verstummt.
Wie ein erhabener See aus Lebenselixier, kroch das Blut immer näher zu ihr, bedeckte ihre Füße, ergoss sich immer weiter. Vor Grauen schloss Lyra die Augen, bis eine Hand sie hart gegen die Wand presste. Dies war keine Macht, dies waren die noch vom Blut gefleckten Hände eines Mannes, der sie nun unentwegt ansah. Seine Miene unergründlich, seine Augen endlos tief. Rohe Kraft entlud sich in seiner Hand, ein berstender Widerwille durchfuhr seine Finger.
Seine Hand grub sich in ihre Kehle, sein Gesicht näherte sich dem ihren. Lyra schrie unentwegt, ohne, dass ein laut ihren Mund verließ.
Plötzlich griffen Lyras Finger nach Darth Draconis Hals, umschlossen ihn mit der letzten Kraft in ihrem Körper. Sie fühlte seine Haut, sie spürte seinen Atem, sie spürte ihn. Entsetzt blickte sie ihn an, die Realität und die Illusion übernannten sie. Lyra drückte zu, sie fühlte seinen bebenden Puls unter ihren Fingern. Sie wollte ihn töten, sie wollte, dass er fühlte, was sie fühlte, dass er litt und verstand. Sie wollte ihn nicht gehen lassen.
Lyra schloss die Augen, um sich vor seinen Blick zu verschließen, so wollte sie nicht sterben, sein Blick würde nicht das Letzte sein, was ihre Augen sehen würden. Sein Griff verstärkte sich, ihr Herz raste, ihr Verstand zerbrach unter diesem unaussprechlichen Terror, der ihre Seele gefangen hielt. Vor Panik riss sie die Augen erneut auf. Ihre Lungen hauchten den Letzen Atem aus.
Darth Draconis war verschwunden, ihre Kehle wurde zugedrückt von der Frau, die ihr so bekannt vorkam und die doch eine völlig andere war. Ihre Augen waren dieselben, jedoch gezeichnet von unaussprechlichen Dingen. Stärke loderte in ihnen, verheißung lag auf ihren Zügen.
Ihr Griff, ebenso tödlich, ihr blutverschmiertes Gesicht lächelte, näherte sich Lyra, ihre Lippen berührten sich beinah, sie fühlte den Hauch auf ihren eigenen und hörte die Worte, die diesen blutigen Mund verließen.
Immer fester drückte die Hand zu. Dem kommenden Tode ins Auge blickend, ließ Lyra die Hand sinken. Die Luft reichte nicht aus, das Ende übermannte sie.
>> Nur Eine wird leben. << presste die Stimme hervor, Lyra beobachtend.
Ein blutender Kuss, besiegelte die gesagten Worte, schmerznehmend, luftraubend, ehe Lyra spürte wie eine bebende, rote Klinge ihre Brust durchbohrte.
Mit einem erstickten Schrei erwachte die Jüngerin schweißgebadet. Ihr Körper wurde von Angst geschüttelt, ihr Atem konnte sich kaum beruhigen. Augenblicke verstrichen, ehe sie verstand wo sie war und dass sie sich noch immer in Draconis Domizil befand. Lyras Gesicht versank in ihren Händen und sie hielt ihre Tränen zurück, ehe sie langsam durch atmete. Noch nie zuvor hatte sie einen so realen Traum erlebt, Lyra war nicht aufgefallen, dass der Schlaf sie übermannt hatte. Mit rasendem Herzen sah sie zum Bacta-Tank und sah, wie Darth Draconis augenscheinlich schlief. Unwirsch wischte sie sich den Schweiß von der Stirn. Mit zitternden Beinen erhob sie sich. Verstört stand sie da und wusste nicht, was sie tun sollte. Sie sah, dass jemand sie scheinbar auf einer Art Polster gelegt haben musste. Ebenso fand sie ein Tablet, mit Nahrung und Wasser, neben dem provisorischen Bett.
Zitternd kniete sie sich hin und trank das Wasser, dass wie Balsam ihre wunde Kehle hinab glitt. Was war geschehen, Lyra konnte es sich nicht erklären. Nun wo sie wach war, erkannte sie, dass es lediglich ein Traum gewesen sein musste. Die bildgebenden Eindrücke und die nervenaufreibenden Stunden zuvor, hatten ihrem malträtierten Geist einen Streich gespielt, dies war die einzig logische Erklärung. Darth Draconis Worte haben ihre Gedanken vergiftet, haben sie Dinge sehen lassen, oder womöglich hat der Herr der Schatten, ihren Geist gar nicht verlassen. Mühsam stand sie auf und näherte sich dem Bacta-Tank. Sie sah ihr miserables Spiegelbild und fuhr langsam mit den Fingern darüber. Ihre Hand glitt empor über Darth Draconis Brust, hin zu seiner Kehle. Ihr Traum, war so real, dass Lyras todesangst sie gelähmt hatte, dass das Blut und das Elend was sie gesehen hatte, sie beinah den Verstand verlieren ließen. Vor ihrem geistigen Auge sah sie, wie er sie zu töten versuchte und sie es auch ihm gleichtat. Die Lebhaftigkeit dieser Eindrücke brannte sich in Lyras Netzhaut ein und ließ sie vergessen zu atmen. Sie hatte ihn gefühlt, seine Gegenwart. War dies das Resultat davon, dass er in ihren Geist eingedrungen war, war es vielleicht der Nachgeschmack, von dem was, unausgesprochen in ihrem Verstand zurückgeblieben war.
Waren die Gefühle nur ein Produkt ihrer Fantasie? Langsam ließ Lyra ihre Hand sinken. Langsam atmete sie aus. Sie drehte ihm erneut den Rücken zu. Doch war nicht Darth Draconis, dass furchterregendste was sie in ihrer morbiden Gedankenwelt erblickt hatte, viel mehr war es, der blutverschmierte Schatten ihres Selbst, der versucht hatte Lyra auszulöschen. Diese Frau war kein Abbild, es war keine Verzerrung ihrer Fantasie, sie sah sich selbst, mit allen Details ihres Seins, sie fühlte sich in ihr, sie schmeckte sich. Und doch konnte sie es unmöglich sein. Ihr Abbild, mordend, skrupellos und mächtig. Wie Darth Draconis. Angespannt schloss sie die Augen, versuchte sich bildhaft an ihre Gestalt zu erinnern. Die Entschlossenheit ihrer eigenen Augen erschütterte Lyra. Ihre Gestalt strahlte mit der Kraft von tausend Sonnen in ihren Geist, wie ein neuer, übermächtiger Feind. War dies ein Ausblick auf das, was sie werden würde, wenn ihr von Dunkelheit ergriffenes Herz ,keinen Ausweg finden würde?
>> Nur Eine wird leben.<< donnerte es unaufhörlich in ihrem Geist.
Lyra vergrub das Gesicht in ihren Händen, während sie versuchte die Tränen zu unterdrücken. Der Wahnsinn breitete sich in ihrem Verstand aus, kratze an den Gitterstäben und bleckte die Zähne, bis sie sich der den Tränen ergab und sie lautlos ihre Wangen hinab glitten.
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