Bastion

[Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen- Domizil von Darth Draconis - Trainingsraum - Niphira]



Niphira war in das Nahkampftraining übergegangen. Ihr Körper gab langsam nach. Nun trainierte sie Waffenlos gegen einen der Trainingsdroiden. Auch die Verstärkung mittels der Macht war an ihre Grenzen gelangt. Langsam schmerzte ihr Körper. Es war zum Verrückt werden. Dieses Niveau wäre lange nicht genug. Sie wollte Igrax übertreffen. Wollte eine Göttin mit der Klinge werden. Bis dahin aber war sie lediglich ein Wurm, eine Made welche nicht der Rede wert wäre. Nach und nach gab sich Niphira geschlagen. Es reichte. So stellte die Schülerin die Droiden ab. Erschöpft setzte sie sich auf den Boden und atmete ein wenig durch. Es war ein gutes, erfolgreiches Training gewesen. Dennoch. Wie weit ist wohl die Differenz zu ihrer Mutter? Wie stark mochte sie sein? Würde Niphira eine Chance haben? Den Blick auf ihre Hände gerichtet seufzte sie. Es war nicht leicht. Nachdenklich holte die Schülerin ihr Datapad hervor. Sie wies darüber ihre Untergebene, Lilya, an sich über Gifte und entsprechende Quellen auf Cathar zu informieren. Zum Einen konnte man schließlich nie ausschließen, dass ihre Mutter etwas derartiges verwenden würde, umgekehrt wollte sie ihre Stahlklinge mit entsprechenden Stoffen behandeln. Einfach um auf alles vorbereitet zu sein. Es wäre sicher schwierig einen perfekten Plan zu haben… Auf der anderen Seite… welcher Plan war schon perfekt? Langsam richtete sich Niphira auf. Sie hatte gute Fortschritte gemacht. Sie würde vielleicht bald wirklich auf dem Niveau eines Igrax agieren können. Und dies bedeutete… sie würde ihn bald überflügeln. Lächelnd verließ Niphira den Trainingsraum nachdem sie diesen wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt hatte. Es war perfekt. Sie fühlte sich viel stärker. Mit einem wirklich guten Gefühl betrat sie schließlich ihr Zimmer und wechselte ihre Verbände. Die Wunden heilten gut. Sie würde ihrer Mutter bei voller Kraft gegenüber stehen. Dann gäbe es keine Ausreden dafür, dass sie eventuell unterlag. Nein! Die Schülerin von Darth Draconis würde sich nicht von einer Jedi stoppen lassen. Niemand würde sie stoppen! Eines Tages wäre sie mächtig genug alle Feinde in den Boden zu rammen mit einer Gewalt welche ihres Gleichen suchte. Über ihre Kleidung für Bastion warf sich Niphira den schwarzen Robenmantel. Man musste diese Kleidung nicht sehen. Den Rest hatte sie abgegeben um es waschen zu lassen. Zum Glück sah man nicht zu viel unter diesem Kleidungsstück von dem was Niphira trug. Es wäre wirklich eine Schande wenn Jünger oder Schüler auf falsche Gedanken kämen. Mit selbstbewussten Schritten verließ Niphira das Domizil ihres Herren. In ihrer alten Tasche hatte sie ihre restlichen Bauteile und den Schrott welchen sie nicht mehr benötigte. Ihr Ziel war klar. Tauschen. Sie benötigte ein paar Dinge. So zog die Schülerin durch die Gänge des Tempels. Sie wollte etwas reproduzieren. Etwas zurück gewinnen. Zuerst gab die Schülerin ein paar der restlichen Kristalle zurück. Es waren welche die nicht zu ihr passten. Es war erstaunlich wie sehr sich gewisse Schüler regelrecht darin überboten ihr die gewünschten Sachen zu besorgen nur um einen oder der zwei Kristalle zu erhalten. Und es waren nahezu wertlose Ware welche man sogar in besserer Qualität hier im Tempel bekam.

Am Ende hatte Niphira alles was sie brauchte. Sie hatte noch ein paar Dinge behalten können um für den Notfall wieder tauschen zu können. Es hatte ein Wenig Zeit benötigt, aber immerhin. Ihre Liste war abgearbeitet. Niphira war keine Schülerin mehr. Zumindest bald nicht mehr. Also könnte sie auch entsprechend eine passende Klinge bauen. Mit den Dingen welche sie beschaffen konnte hatte sie sich Niphira wieder an eine der Werkbänke gesetzt. Eine einfache Klinge lag ihr nicht. So starrte sie auf die Bauteile. Zufrieden machte sich die Schülerin ans Werk. Sie zerlegte ihr derzeitiges Lichtschwert und zog einen Griff an sich. Das war simpel… Schon einmal hatte Niphira eine solche Klinge gebaut. Jetzt hatte die Schülerin wieder die Bauteile. Sie ließ sich Zeit. Schließlich war das Werk vollbracht. Eine wunderschöne Doppelklinge. Sie würde endlich wieder mit vollem Elan kämpfen können. Die Klingen gaben einen unheilvollen, starken Ton von sich. Diese Waffe war ihr Meisterstück. Damit würde ihre Mutter fallen. Ganz sicher! Kaum fertig gestellt wanderte das Lichtschwert an ihren Gürtel. Sie hatte ein Wort in den Griff graviert. “Macht”. Genau dies sollte diese Waffe darstellen. Schließlich musste diese Waffe dazu in der Lage sein jeden Gegner zu vernichten der sich ihr, oder Draconis in den Weg stellte. Zufrieden zog die Schülerin weiter. Sie musste vorbereitet sein. Allerdings war die Frage… Was sie nun tun konnte. Ihr Körper verlangte Ruhe. Sie selbst war mental angeschlagen. Somit war der erste Tag der Vorbereitungen abgeschlossen. Daher machte sich Niphira keine weitere Gedanken darüber was sie heute noch erledigen könnte. Ein kleiner Abstecher in die Kantine und sie hatte wieder ein paar ihrer geliebten Beeren welche sie gerne aß während sie sich entspannte. Wo könnte man den Abend am Besten ausklingen lassen? Mit nachdenklichem Blick betrachtete Niphira die Karte auf ihrem Pad und fand einen Ort der mehr als geeignet für diese Aufgabe war. Die Terrasse… Oder wie auch immer man es nennen wollte.

Wie immer zogen sich die Gänge ins endlose. Es gab schlicht kein Ende. Einfach weil jeder Gang gleich aussah. Gleich düster, gleich erdrückend… Am Ende war es aber Niphiras Heimat. Bald würde sie ihr altes zu Hause aufsuchen und dort ein Verbrechen begehen welches in jeder Geschichte verteufelt wurde. Vielleicht wäre es gut mal für ein paar Minuten wieder humanere Züge anzunehmen. Es dauerte etwas, schließlich aber trat die Schülerin nach draußen. Teilweise machte man einen Schritt vor ihr zurück und nickte ehrfürchtig. Eine Sache, welche Niphira irgendwie noch nicht so gewohnt war. Diese Gesten erinnerten sie daran, dass auch sie bald einen Schüler haben würde. Allerdings unter den Wesen hier wollte ihr niemand gefallen. Abgesehen von den Jüngern bemerkte Niphira schon bald zwei andere Gesichter welche sie zumindest ein wenig kannte. Marishka und das Vogelvieh welches zum Widersacher ihres Herren gehört hatte. Ohne umschweife ging Niphira auf die beiden Jünger zu. Ein Lächeln auf den Lippen welches teilweise kühl, jedoch nicht so wölfisch wie jenes ihres Meisters war. Es lag eine gewisse Befriedigung in ihren Augen bei dem Gedanken, sollte dieser halbe Vogel wirklich ein Feind sein, selbigen über Terrasse hinweg zu stoßen.


“Wie ich sehe führst du… Tut mir Leid… aber wie war dein Name noch mal? Und welches Personalpronomen bevorzugst du?”


Niphiras Stimme klang leicht unterkühlt. Sie würde einem Feind keine Schwäche zeigen. Wobei… Wenn die beiden hier zusammen standen war die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Wesen ihnen feindlich gesinnt war möglicherweise doch ein wenig absurd. Daher lockerte Niphira ihre Haltung während sie auf eine Antwort wartete. Nachdenklich massierte sie sich ihren noch immer leicht verspannten Nacken und lächelte etwas freundlicher.


“Tut mir Leid. Die letzten Tage waren ein wenig stressig. Ich bin Niphira Minora. Schülerin von Darth Draconis. Darf ich fragen, wie du zu den anderen gestoßen bist? Ich war leider zu erschöpft um alles mitzubekommen was ihr berichtet habt…”


Die ständig anwesende Härte in der Stimmer der Schülerin war nun auch einem etwas wärmeren Tonfall gewichen. Dennoch war Niphira nicht unaufmerksam. Sie behielt gerade Thatawaya mit ihren Machtsinnen stetig im Blick und würde jede ungewöhnliche Bewegung bemerken. Am Ende wäre es schließlich naiv davon auszugehen, dass alle immer gute Freunde werden könnten. Eher rechnete Niphira bei ihrem Meister eher damit, dass an jeder Ecke einer seiner Feinde ihr gedenken könnte das Leben zu nehmen. Nein. Das war ein Risiko welches sie garantiert nicht eingehen würde. Nicht hier, nicht heute. Dennoch wirkte die Fosh nicht wie ein Feind. Eher wie eine neue Gefolgsfrau ihres Herren. Hatte Draconis ein Faible für junge Frauen? Ein Gedanke der unweigerlich durch Niphiras Kopf schoss. Am Ende aber schüttelte sie diesen ab. Es gab keinen Grund darüber nachzudenken so lange Niphira selbst ausreichend Ausgebildet würde. Alles andere wäre irrelevant.


[Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Lernenden - Terrasse - Niphira, Marishka, Thatawaya, verschiedene Jünger]
 
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Die schwarzen Schwingen des Schlafes entführten den Sith in ein Reich, in dem er nur selten zu Gast war. Wie viele Sith mied auch Darth Draconis diesen Zustand der Wehrlosigkeit, der völligen Offenbarung des Leibes, des physischen Konstruktes den Äußerlichkeiten der Natur, dem Feind, dem Aasgeier. Träume kamen und gingen. Sie waren Eindrücke, Eine Verarbeitung der Gedanken, eine Sphäre zu Ebenen, die weit über das gewöhnliche Verständnis hinaus gingen. Sie waren Hilferufe auf anderen mentalen Ebenen oder eine Möglichkeit Zuflucht vor der Realität zu suchen. Sie waren Trost und Schrecken. Die Bilder manchmal nur undeutlich und verworren, manchmal klarer als die Realität. Doch der Schlaf hatte auch etwas Heilendes, wohltuendes. Wie eine schwere Last fiel es ihm von den Schultern, ein Ballast, den er ewig mit sich trug, ein Gefühl von einer beinahe titanenhaften Größe, die sich von seinen bleichen Schultern ablegte Doch da war mehr. Im Schlaf gab es das Unterbewusstsein, dass was in den Tiefen des seins lauerte, Schuld und Sühne in sich vereint, und einen jeden Schlafenden heimsuchen konnte. Ein jeder Sith versuchte die Kunst des luziden Träumens zu erlangen, gerade wenn man auf den Pfaden der Sith Magie wandelte, war die Deutung von Träumen, das Öffnen gegenüber Bogan und die beinahe okkulte Kraft, die hinter diesen Bildern steckte eine Macht, mit der man umgehen musste. Doch inmitten dieser Kraft lauerte auch das Untier, das Gewissen, dass jeder Sith siebenfach verfluchte. In den Katakomben de Tempel hatte er sich der Schuld und dem Gewissen gestellt, sich von ihren schweren Ketten endgültig befreit. Von allen, denen er unrecht getan hatte. Von allem, was er getan hatte, was das Leben genommen und nie wieder zurückgezahlt hatte.

Doch es gab darunter Wahrheiten, die selbst jetzt noch wie ein tosender Sturm gegen den seelischen Damm des Leviathans brachen, die sich inmitten seines Schuppenpanzers einen Zugang, eine Schwachstelle suchten. Er war es, der diesen Wellen standhielt, der sich immer tiefer in die bleierne Schwärze des Schlafes hinabsinken ließ, sich die Kräfte der Heilung dieses Zustandes zunutze machen wollte. Doch als er sich der Macht öffnete, materialisierte er sich in dieser Sphäre der Existenz, die weit über jede Körperlichkeit hinaus ging. Es war eine Zwischenwelt, in der Oben unten war und Unten oben. Eine Welt, in der das, was im Mikrokosmos geschah, sich auch unmittelbar auf den Makrokosmos auswirkte. Geschunden und gebeutelt von den Wahrheiten dieser Existenzebene würde er sie nie wieder ohne eine neue Erkenntnis verlassen, er spürte das. Die Macht flüsterte es ihm zu, wie ein dünner schwarzer Rauch schlängelte sie sich um seinen Leib, manifestierte ihren reptiloiden, aus schwarzem dichten Rauch geformten Kopf und flüsterte ihm verbotene Nichtigkeiten ins Ohr, verführerisch, lasziv und von der zerstörerischen Magnitude eines Thermaldetonators.

Es war in dieser Sphäre, dass eine Blase um den Geist beschaffen war, ein Ort, in dem man sich sicher sein konnte vor der anderen Welt, der physischen Welt und all ihren Gefahren. Eine Welt, die so beschaffen war, dass sich hier offenbarte was im Herzen lauerte und das fürchtete der Sith weit mehr als die physischen Gefahren, denen er sich noch vor einem Tag gestellt hatte. Ja, er hätte es bevorzugt sich noch einmal in die Klinge eines Feindes zu stürzen, als seine Überzeugungen nackt und entstellt, deformiert und für nichtig erklärt zu sehen. Eine Wunde konnte heilen, konnte vernarben und sich wieder zu einem funktionierenden Stück Materie formieren. Doch das, was im Innersten erwachen konnte? Das was im Innersten gegen jeden Versuch es wie eine Pestilenz auszubrennen, zu kauterisieren und doch tumorhaft immer wieder den Weg an die Oberfläche suchte, um die grausame Wahrheit präsent zu machen, das war für den Sith weitaus grausamer als jeder Tropfen Blut im Angesicht der dunklen Seite der Macht. Wahrheiten, die man nicht hören wollte, aber evident waren, waren weitaus tödlicher als jedes Lichtschwert. Und doch musste man sich diesen Wahrheiten stellen, akzeptieren und die Konsequenzen ziehen. Sich ihnen stellen. Sie nicht länger unterdrücken.

Seine Träume waren dunkel und voller Chaos, eine Dunkelheit, die ihn völlig umgab, und völlig umhüllte. Nachtmahrgleich erhoben sich steinerne Pfeiler, bedeckt mit uralten Runen, im Zentrum einer nicht enden wollenden Ebene aus Obsidian. Schwarze, wabernde Wolken umwallten sie, als besäßen sie eigenen Willen. Auf den Runen flackerte das blaue Feuer, die Macht der Sith. Dunkelheit, Dunkelheit überall, außer dort, wo die eingefangenen Blitze in den Runen zuckten und für Momente die kahle Umgebung in gespenstisches Licht tauchten. Es schien als wabere die Dunkelheit um ihn herum, als umschließe ihn, als wolle sie ihn vollständig für sich einnehmen. Früher hatte er davor zurückgeschreckt sich so der dunklen Seite hinzugeben, doch seitdem sein Meister ihn ausbildete, fürchtete er nichts mehr. Er wusste was Schmerz ist, wusste sie gezielt einzusetzen. Die Gestalt nahm all seine negativen Gefühle und absorbierte sie beinahe. Die Gestalt schien eine Korona aus flammenähnlicher, nicht fest materialisierter schwarzer Aura zu haben. Es schien, als nährte sie sich an der Luft um das Wesen darum herum, es schien als sauge sie die Luft um die Gestalt förmlich auf. In der Mitte befand sich ein Portal, visualisiert, ein aus gleißendem Licht bestehendes, umgedrehtes Auge. Wie ein loderndes Auge befand sich in der Mitte dieses Dreiecks ein Durchgang, der mit verführerischen Versprechungen den entmaterialisierten Leib des Herrn der Schatten zu sich rief. Sirenenhaft wurde er dorthin geleitet. Die Stimme. Diese Stimme. Er hatte sie bereits schonmal gehört. Doch es war nicht sie süße, verlockende Stimme der dunklen Seite, die rauen und doch liebkosenden Versprechungen Bogans, die er vernahm. Nein, es war eine andere Stimme. Auch bekannt, doch anders. Fordernder. Bittender. Verunsicherter und doch von einem Elan, der mehr aussagte als all die Stimmen, die er zuvor vernommen hatte. Es war Lyras Stimme.


Seine Machtranken schlossen sich um das Portal, wie Verlängerungen seiner Finger umspielten sie die gleißend helle Oberfläche des Schlundes. Sie animierten Gedanken und Gefühle, die tief in der Jüngerin verschlossen waren, doch waren sie präsent. Sie drangen an die Oberfläche, gegen ihren Willen, doch auch gegen seinen Willen. Unbewusst, ohne zu wissen was er da tat, entfesselte er eine Kreatur, die er so nie hatte entfesseln wollen. Er hatte nie nach ihr gesucht und doch hatte er sie gefunden. Zwei Hälften zu einem. Wie der Griff eines Lichtschwertes sich um den Kristall schloss, so verbanden sich diese beiden Geister zu einem. Er hatte es nicht gewollt und doch war es geschehen. Sie konnten dieser Wahrheit nicht länger aus dem Weg gehen. Er hatte sich dagegen gewehrt, doch die Neugier, seine siebenfach verfluchte Neugier hatte ihn übermannt. Hatte ihm seine sonst stoische Art genommen und zu einem Suchenden gemacht. Was er verspürte war verboten. Anders konnte er es nicht ausdrücken. Doch er war jenseits solcher profanen Grenzen, denn was verboten und was erlaubt war, waren Kategorien, die er kreierte. Was für den Krayt Drachen normal war, versetzte jedes Tauntaun in schiere Panik, weil es nicht begriff, Horizonte überstieg und dadurch lähmte. Nein, er war nicht so. Er musste der Realität ins Auge blicken, sich ihr stellen und betrat mit festem Schritt das Portal, dass ihm eine Wahrheit vor Augen führen würde, die ihm die ewige Verdammnis einbringen würde.

Die Kehrseite des Portals ließ ihn in eine Welt stolpern, deren Geruch aus Schwefel, Asche und verbrannter Erde bestand. Doch es handelte sich weder um Mustafar, noch um eine archaische Unterwelt einer fremden Mythologie, sondern um Bastion. Genauer gesagt, um BoneTown. Es fiel dem Herrn der Schatten erst auf, als er in der ferne die bedrohlich schwarze Spitze des Monolithen des Sith Tempels sah, die Pyramide, die sich in die Nacht hinaufstreckte, zu den Sternen, in denen die Erfüllung des Galaktischen Imperiums lag. Doch hier, am Boden, in BoneTown, dort regierte der Tod mit unerbittlicher Misere. Als reiner Beobachter sah er die Kulmination ihres Wunsches nach Zerstörung. Das teilende Element der Macht pochte mit einer schier unbändigen Kraft in den Gedanken der jungen Bastionierin, eine Macht die hier ihre Entladung fand. Ihre Ekstase fand. Als hätte sie Jahre auf den Moment gewartet sie selbst sein zu können nur um davor zurückzuschrecken sie selbst zu sein. Das Feuer ragte hinauf, fressend, einnehmend. Flammenwände verschlangen Leib und Materie, ließen die Schmerzensschreie der Verfolgten zu einer Litanei der Drangsal heranwachsen. Wie der Angriff eines vorzeitlichen Ungetüms das Feuer speit, reihten sich die Flammenwände aneinander, fraßen sich durch die Gebiete der Vorstadt Centers, hinterließen nur Schmerz und Pein. Des Metzgers Klinge scheren die Wehklagen der Lämmer nicht. „Oh, was für eine wunderschöne Vorstellung, Lyra.“ Ging es ihm durch den Kopf, als er verstand, was er hier sah. Es war das Bekenntnis zur dunklen Seite, es war eine Kommunion der Schatten. Sie hatte ihr Schicksal akzeptiert und den Abgrund umarmt, ein Strudel ohne Wiederkehr.


Wie ein Passant durchschritt die entmaterialisierte Gestalt das Flammenmeer, suchte nach dem Ursprung dieses… was war es denn? Eine Vision? War er hier in eine Offenbarung hineingestolpert und somit in eine der ersten Berührungen der Womp Ratte auf BoneTown mit der Kraft der dunklen Seite der Macht? Oder war es nur ein Traum, eine Manifestation ihrer innersten Wünsche? Hatte sie endlich die Wahrheit in ihrem Herzen akzeptiert, die Ranken, die in ihrem schlagenden Organ pochten und sich enger wandten, auch wenn sie noch dagegen ankämpfte? Es war ein Kampf ohne Kämpfer, denn nur sie focht mit sich. Eine etablierte Wahrheit, die unumstößlich war, egal wie sehr sie diese hasste. Sie war zu einer Akolythin der Dunkelheit geworden. Niemand mit einem reinen Gewissen, konnte diesen Pfad beschreiten, doch die Verdammnis war gleichzeitig auch der Ausweg. Wieso sich in Ketten legen lassen, mit einer zugeschnürten Kehle, wenn man frei sein konnte, atmen konnte, den Luft der Asche einzuatmen um auf dem fruchtbaren Boden eine neue Saat entstehen zu lassen, ein Gebilde, dass die Zeit überdauern würde. Darth Draconis erblickte die Zerstörung, mit weit geöffneten Pupillen, Ekstase machte sich in seinem Brustkorb breit, ein Drang den er zuletzt in einem anderen Leben gespürt hatte, lange bevor er zu einem Darth über den brennenden Dörfern von Dathomir ernannt wurde.


Und dann sah er sie. Nicht korporal, doch er erkannte ihre Aura. Er erkannte ihr Wesen, als habe er sie in vergangenen und zukünftigen Leben bereits gekannt. Als seien sieben Siegel gebrochen worden, die sie nun wieder zusammengeführt hatten. Er hasste dieses Gefühl, denn es machte ihn schwach. Schwäche war etwas, dass ein Sith sich nicht erlauben konnte. Doch war es auch gleichzeitig ein Feuer, dass in ihm loderte, dass die schwarze Flamme der dunklen Seite himmelhoch wachsen ließ. Sie war Licht. Doch nicht das, was ein Jedi unter Licht verstehen würde, auch nicht das blendende Licht der dunklen Seite, dass die Sith vergötterten. Sie trug das Licht des Mondscheins in sich, eine Quelle der Helligkeit, die in der Tiefe der Nacht verborgen war, die gerade laut genug war, um wahrgenommen zu werden, aber niemanden darüber hinwegtäuschte, dass sie nicht zur Sonne gehörte, sondern zum Mond. Wie ein Trabant, der sich um einen Planetoiden schwang, in einem ewigen Gleichklang verbunden, ein Tanz, der über Äonen hinweg ausgetragen wurde.

Wie die Motte zum Licht spürte der Sith die Anziehungskraft. Er wehrte sich. Sein metaphysischer Körper wehrte sich. Wie Widerhaken, die aus seinem Leib entfernt wurden, bemerkte er, wie sich ein Hindernis nach dem anderen aus seinem Körper löste, die Wärme des Blutes ihn bedeckte. Sein Blut. Das hier war sein Werk. Sie war sein Werk. Das hier war ihr Werk. Er wurde zu ihrem Werk. Eine Dystopie für Darth Draconis. Eine Utopie für Tyrus Ventar. Ein Name den er hasste. Ein Name den er vergessen hatte. Wachstum ist der einzige Beweis für das Leben. In einer höheren Sphäre ist es legitim gleichbleibend zu sein, doch hier, auf dieser Ebene, heißt leben Veränderung. Um Vollendung zu finden, muss man oft die Veränderung in sein Herz lassen. Doch diese Veränderung konnte weh tun, konnte sich wie ein heißer Plasmastrahl in der Brust anfühlen. Man traf Entscheidungen, um diesem Schicksal aus dem Weg zu gehen, doch würde einen die Klinge treffen, egal was man tat. So entschloss sich Draconis seiner Bestimmung zu folgen, die sich wie ein Teppich vor ihm ausbreitete. Dieser Teppich aus Blut führte hin zu einem Haus, dass er betrat. Was er dort erblickte, erinnerte ihn an Coruscant. Aufgespießte Leiber reihten sich aneinander. Abgetrennte Köpfe, von ihren Körpern entfernt, prangerten am Eingang, zeugten von einem Blutbad, dass über eine Exekution hinausging. Er sah sich selbst, die Klinge führend, die Leiber positionierend. Sie verschwammen zu einer Person. Er trug das Lichtschwert, er hielt den Kopf. Mit einem schmatzenden Geräusch fanden sich Pflock und Collum, verbanden sich zu einer Einheit. Dann erblickte er sie, der Mondschein in astraler Form. Sie.


„Bist du bereit zu wachsen, Lyra? Bist du bereit, den ersten Schritt zu gehen?“ ging es ihm noch durch den Kopf, doch plötzlich war er wie gelähmt. Das war so nicht geplant. Ihm entglitt dieses ganze Etwas. Vision? Traum? Vorhersehung? Er war nicht geübt auf dieser Ebene selbst Teil dieser Visionen zu sein, er überließ die Alpträume seinen Gegnern, labte sich normalerweise an ihren dunklen Energien. Doch das hier… das war was anderes. Bevor er sich versah, spürte er bereits ihren heißen Atem auf seiner Haut, blickte in zwei Augen, die so weit der Dunkelheit verfallen waren, dass er sich in ihnen verlieren konnte. Sie rangen beide um die Kontrolle. Sie rangen beide um die Oberhand, eine Position, die nur einer haben konnte. Nur einer konnte herrschen. Ihre Augen suchten seine, sprachen von Hass, Passion und Zorn.


Ihre Augen sprachen mehr Worte, als ihr Mund, als ihre blutbefleckten Lippen je imstande gewesen wären. Er blickte auf ihre Lippen. Er blickte in ihre bodenlosen, schwarzen Augen, umringt von einem dünnen, eisblauen Ring, Feuer und Eis vereint. Aus dieser Kommunion der Schatten geboren, besah Lyra ihr Werk, besah Darth Draconis die Evokationen ihres Verstandes. Gepfählte Köpfe, Blut und Flammen, ein Abbild des Todes. Diese Kommunion der Schatten war bindend, verbindend und entbindend zugleich. „Ich werde so, wie du bist. Du wirst so, wie ich bin.“ ging es dem Sith in einem beinahe prophetischen Moment durch den Geist. Sie waren gleich und doch unterschieden sie die Facetten ihres Seins. Sie umarmte ihn durch den Schatten, indem sie seine Kehle packte, sowie er sich an ihrer Cervix verging. Das schwarze Feuer der dunklen Seite loderte in ihren Augen und für einen Moment glaubte der Sith nie etwas erhabeneres gesehen zu haben, als den Hass und die Abneigung, die wie eine sterbende Sonne in ihrer Iris zu entflammen schien. Aus der Substanz der Dunkelheit entströmte das Blut tausender, das rote Licht eines Ozeans, der bodenlos zu sein schien. Aus dem Gift heraus strömte das Elixir des Lebens. Sie wies das Licht zurück, dass er vermied. Sie unterschrieb den Pakt, den er initiierte. Wiedergeboren erschien ihre Emanation in purpurnes Blut, der dunklen Essenz jener Sonne, die in der Despotie der Unterwelt schien, über die der Herr der Schatten befahl.


„Vernichte das Licht, dass mich blendet und meine Vision von der wahren Natur des Universums zurückhält.“ waren die Worte, die in seinem Geist wiederhallten, stumm und ungehört. Ein in der Leere des Kosmos verhallender Aufruf an sie die richtige Entscheidung zu treffen. Doch sie musste diese Entscheidung alleine treffen, ein Weg, der zu ihm führen würde.

Wie aus einer Explosion heraus, wurde er von ihrem gleißenden Licht geblendet und in die Dunkelheit gestürzt. Als sein Sichtfeld sich lichtete, erblickte er sie. In doppelter Manier. Vergangenheit und Zukunft. Verbunden durch ihre Lippen, ein Sakrament des Blutes, empfangen und besiegelt. Gesegnet sei der Akt, aus ihm entspringt der Moment der Begierde. Der Moment des Erwachens. Der Realisation, was Lüge und was Wahrheit war, was Begierde und was Passion war. Was gut und was besser war. Lyra näherte sich auf den dunklen Schwingen der Nacht, geleitet durch ihren Pfadweiser, auf dem Pfad der infernalischen Initiation. Doch nur einer konnte herrschen. Als sich die Lippen lösten, begann auch die Welt um sie herum zu zerfallen, zu einem dürren Abbild zu werden bevor es sich dematerialisierte.


Die Realität erschien ihm jetzt, nach diesem Erlebnis grau und trocken. Eine Einöde, bar jeden Sinnes und Verstandes. Doch da war der Mondschein. Lockend. Abstoßend. Einnehmend. Das Bacta, noch immer um ihn herum, fühlte sich kochend an. Blässchen bildeten sich, stiegen nach oben, suchten den Weg von Darth Draconis, dessen rotgoldenen Augen sich öffneten. Die Stirn in tiefe Falten gezogen, der Mundschutz versteckte noch immer das wölfische Maul des Pfählers, während sein Körper, von den dunklen Energien genährt, bereits stärker aussah. Die gähnende Leere dieser Existenz, unberührt von dem, was sie geteilt hatten, wirkte surreal. Leer. Nicht lebenswert. Es fehlte etwas. Es fehlte jemand. Es fehlte alles. Das Herz setzte aus, als es für einen Moment realisierte, was geschah. Doch der Raum wurde von etwas anderem erfüllt. Ein Miasma, dass den Raum erfüllte, dass nicht ihm gehörte. Es war sie. Sie war der Womp Ratte entwachsen, hatte sich in einem Kokon gewandelt, eine Metamorphose unterlaufen und saß nun, in den Scherben ihres alten Seins. Ihr altes Leben war Vergangenheit. Eine Realisation, die am Firnis der eigenen Wahrnehmung kratzte. Eine grausame Realisation, voller Entbehrungen, sich schließender Türen und zu Asche zerfallender Hoffnung. Doch das, was auf der anderen Seite lauerte, war so viel stärker, inniger und befreiender, als es ein Leben in BoneTown bieten konnte. Die dunkle Seite war ein großzügiger Meister und Darth Draconis würde sie auf diesem Pfad begleiten. Bis zum bitteren Ende.


>> LYRA. <<


Seine Gedanken schoben sich mit der Wucht eines Sternzerstörers in ihre Gedanken, wollten vertreiben was sie beseelte. Er stellte keine Fragen. Er lieferte keine Antworten. Stattdessen wollte er von ihr hören, was sie dachte. Was sie fühlte. Was sie gerade getan hatte. Es war ein Affront gewesen, einem Sith Exekutor dies anzutun, doch welcher Jünger konnte das von sich behaupten? Keiner. Das hier war unwirklich und doch war es Realität. Ein Geschenk des Kosmos. Eine Last und eine Befreiung zugleich. Etwas, das nur einmal jeden Äon geschah und sie waren hier, um die verbotene Frucht der Macht zu kosten und auf ihren Schwingen alle Echelons des Kosmos zu übersteigen. Nur einer wird herrschen.


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Der Graf verstand, dass ein Gespräch unter vier Augen von Nöten war, daher schickte er Jarael mit einer Aufgabe fort, die sie eine Weile beschäftigen sollte. Erst als die beiden allein im Raum waren, wandte er das Wort wieder an Kate. Äußerlich wirkte Janus vollkommen ruhig, doch die Empathin wusste, dass es nur eine Fassade war, die er beinahe ständig bestrebt war aufrecht zu erhalten. Er sprach vom Erfolg, den das Attentat ihnen eingebracht hatte. Ein Triumph gegen die Republik, indem man mehr Schaden anrichtete, um der Gegenseite das Leben zu erschweren. Kate verstand seine Gedanken und Pläne, auch wenn es irgendwo ganz tief in ihrem Inneren eine Stimme gab, die sie für ihre gedankenlose Folgeleistung eines verrückten Auftrags rügte.

"Der Plan war perfekt und auch die Ausfürung wies keine Fehler auf."

Soltren war in ihren Augen immer noch die Beste Wahl zu dem Zeitpunkt gewesen, weshalb sie sich für seine gute Arbeit aussprach. Dennoch war er aufgeflogen auf eine gewisse Art und Weise und normalerweise hätte sie das nicht beunruhigen müssen. Man hätte ihn einfach von der Bildfläche verschwinden lassen können, aber hier ging es um etwas mehr als um einen Handlanger, den man liquidieren hätte können, wie Janus es so schön nannte.

"Brianna hat ihn nicht nur zur Rede gestellt. Sie hat ihn in Verbindung mit mir gebracht!"

Die Krath schürzte die Lippen, ließ ihre Worte für einen kurzen Moment auf den Grafen wirken, damit ihm das Ausmaß dieses Umstands klar werden konnte und gab danach weitere wichtige Informationen, die ihn in seiner Lösungsfindung in eine bestimmte Richtung schieben sollten - natürlich ohne ihm direkte Vorgaben zu geben, schließlich musste er glauben, selbst auf die Antworten gekommen zu sein.

"Der Hunter hat gute Arbeit geleistet, ich habe es überprüft. Niemand hätte ihm auf die Spur kommen können."


Wenn nicht mit Hilfe der Macht, doch dies ließ sie unausgesprochen. Der Graf kannte die Jedi-Ritterin offensichtlich gut genug, um sich dazu eine eigene Meinung bilden zu können. Das Streitgespräch auf Alderaan war ein Indiz dafür gewesen, dass sie sich gegenseitig sehr gut kannten. Brianna hatte die Verbindung von dem Bounty zu Kate erspürt und das war ein Punkt, den sie nicht beeinflussen hätten können, weder Jonah noch Kate selbst oder Janus. Man hatte schlichtweg nicht damit gerechnet, dass ein Mitglied der Jedi-Fraktion eine derartige Fähigkeit an den Tag legen hätte können. Kate fand es jedenfalls nicht als normal an, dass man einfach so eine Eingebung haben konnte oder was auch immer Brianna zu jener Vermutung gebracht hatte.

"Brianna hat ihn auf offener Straße zur Rede gestellt und ihn festgesetzt. Zu unserem Glück konnte er sich aus ihrem Griff befreien, bevor die Sicherheitskräfte dazu kamen."

Kate schlug die Augen nieder und fügte etwas leiser, aber trotzdem noch gut hörbar hinzu:

"Er entkam dem Griff einer Echani Machtnutzerin!"

Jedem, der die Rasse der Echani bekannt war, hätte daraus schlussfolgern können, dass ein Jonah kein normaler Mensch sein konnte, wenn er sich aus dem Griff einer Echani zu lösen im Stande war. Er war Agarmarianer, verfügte daher über keine besonderen Kräfte, die seiner Rasse zuzusprechen hätten sein können. Nein, er war ein einfacher Mensch, wenn auch etwas sturer und aggressiver. Janus war zu einem Teil Echani, also musste er wissen, worauf Kate anspielte. Hinzu kam, dass Brianna nicht nur eine Echani war, sondern auch noch eine ausgebildete Machtnutzerin, ob sie nun noch zu den Jedi gehörte oder nicht, war dabei völlig außer Acht zu lassen. Sie hatte Kräfte, die sein Entkommen nicht möglich machen hätten dürfen und trotzdem hatte er es geschafft, sich loszureißen.

"Er war verletzt und ich befand es unter den gegebenen Umständen für richtig, ihn mit nach Bastion zu nehmen."

Aber um was zu tun? Das ließ sie ebenfalls offen. Sie war nicht der Meister. Sie konnte nicht darüber bestimmt. Sie konnte nicht über den verstoßenen BSler richten. Dies war allein dem hochrangigen Sith ihr gegenüber erlaubt. Er musste entscheiden, was das Beste war, das sie in diesem Fall tun konnten. Sollte er ein Gefangener bleiben? Sollte er auf Machtsensitivität geprüft und vielleicht sogar in die Reihen der Sith-Schüler aufgenommen werden? Oder würde man ihn einfach töten und so einen potentiellen, wirklich geschickten Handlanger einfach aus dem Weg räumen? Kate konnte es im Prinzip egal sein und genau das wollte sie ausstrahlen und doch fühlte sie eine Art Verantwortung ihm gegenüber, weil sie ihn mit auf diesen Planeten und in eine mögliche Todesfalle gebracht hatte.



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[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Quartier des Grafen] Janus, Kate, vor der Tür: Jarael, Handlanger aller Art (NSC)

Geduld. Selbstbeherrschung. Fingerspitzengefühl. Das waren nicht unbedingt Eigenschaften, die man zwingend mit der Dunklen Seite und den Sith in Verbindung brachte, aber schlussendlich war dies nichts anderes als das Resultat einer gewissen Lautstärke und Aufdringlichkeit der rabiateren Anhänger des Ordens. Nicht, dass Janus ihnen ihren Platz absprechen wollte, jede Organisation benötigte ihre Berserker und Barbaren und ihre philosophischen Ansichten – sofern man davon sprechen konnte – waren ihre Angelegenheit, nicht seine. Aber der Graf hatte schon immer die subtileren Aspekte der Macht zu schätzen gewusst. Befehle, die als Bitten formuliert waren. Ein System von Gefälligkeiten und gegenseitigen Abhängigkeiten. Manipulation und Intrigen, Pläne in Plänen. Ja, diesem Spiel galt seine Leidenschaft und er spielte es mit allem Ehrgeiz, aller Intelligenz und aller Raffinesse, die er aufbieten konnte. Und sollten seine Pläne erfolgreich sein, würde er es noch lange, lange Zeit spielen, mit immer höherem Einsatz und immer höherem Gewinn. Alderaan war ein weiterer Mosaikstein seines Aufstiegs, ein vitaler Punkt, den es sorgfältig zu nutzen und zu schützen galt. Deshalb war es so wichtig, dieses Gespräch mit Kate zu führen, unter vier Augen und abgeschirmt von neugierigen Ohren. Die ehemalige Jedi nahm einen wichtigen Platz in seinen Bestrebungen ein und hatte sich bereits als nützlich und clever erwiesen, aber das allein genügte nicht. Als die Krath davon sprach, dass sowohl der Plan als auch seine Ausführung perfekt gewesen wäre, wölbte der schlanke, blasse Vollstrecker eine Augenbraue und ließ zu, dass ein Hauch Missbilligung sich in seine Stimme schlich.


„Ist das so? Ich habe meine Zweifel. Wenn es perfekte Pläne und perfekte Abläufe geben würde, würden wir diesen Gespräch nicht führen. Nein. Es gibt nur ausreichende Pläne und das, was man aus ihnen macht, wenn sie nicht makellos ablaufen.“


Janus beließ es vorerst bei diesem Kommentar und hörte ruhig, beinah meditativ, zu, als Kate mit ihren Ausführungen fortfuhr. Die braunhaarige Frau erklärte, dass ihr angeheuerter Helfer von Brianna in Verbindung mit ihr gebracht worden war, und das, obwohl er seinen Job wie vorgegeben erledigt hatte und es keine Spuren in diese Richtung gab. Nun, keine konventionellen Spuren jedenfalls. Die Macht ermöglichte vieles, von denen normale Lebewesen – mindere Lebewesen, genauer gesagt – lediglich träumen konnten. Brianna musste irgendetwas an diesem Söldner aufgefallen, eine Art Eingebung oder Vision vielleicht, oder auch von der Macht verstärkter Instinkt. Die Echani war keineswegs dumm und Janus zweifelte nicht an ihrem investigativen Talent, ganz besonders, wenn die Macht dabei ihr Verbündeter war. Und dennoch...hinter dieser Angelegenheit steckte mehr, das konnte er fühlen. Der Graf behielt diese Gedanken für sich. Es gab Dinge, die seine Schülerinnen nicht tangierten, und so hörte er lediglich weiterhin aufmerksam zu. Offenbar hatte Brianna mit der für sie typischen Direktheit den Attentäter konfrontiert und nur knapp hatte er sich befreien können. Einer trainierten Echani zu entkommen war für sich bereits eine respektable Leistung, einer ausgebildeten und erfahrenen Echani-Jedi wie Brianna zu entkommen hingegen ein kleines Wunder, das nur zwei Erklärungen zuließ: Entweder war der Söldner Angehöriger einer humanoiden Spezies, die mit den Echani mithalten konnte – ausgesprochen zweifelhaft – oder war er selbst machtsensitiv und hatte diese Begabung, vielleicht völlig unbewusst, eingesetzt, um sich zu befreien. Kate fügte ihrem Bericht an, dass sie es für richtig gehalten hatte, den verletzten Mann mit nach Bastion zu nehmen, dann verstummte sie.

Für einige lange Momente hielt ihr Meister dieses Schweigen aufrecht, seine golden schimmernden grünen Augen musterten die Krath nüchtern, leidenschaftslos, als er diskret ihre Aura abtastete und nach verräterischen Zeichen Ausschau hielt. Nach allem, was er entdeckten konnte, sagte sie im Großen und Ganzen die Wahrheit und betrachtete das Schicksal des Handlangers neutral. Vermutlich war ihr die Sorge um ihr eigenes Wohlergehen größer als um das seine, eine begrüßenswerte Einstellung. Janus tippte nachdenklich mit den Fingerspitzen aneinander, dann nickte er und lächelte, ein dünnes, mysteriöses Lächeln, das man auf vielerlei Weise interpretieren konnte.


„Er scheint in der Tat etwas Besonderes zu sein. Vielleicht lediglich mit besonders viel Glück gesegnet, aber das denke ich nicht. Brianna zu entkommen spricht für eine gewisse Begabung, ein Talent, was man sich zunutze machen könnte. Und da Ihr die Gelegenheit, ihn auf Alderaan zu liquidieren, nicht genutzt habt...“


Der Halb-Echani machte eine kurze Kunstpause, sein glatter, ruhiger Tonfall von einer Sachlichkeit geprägt, die es schwer machte, zu sagen, ob dies ein Tadel oder eine bloße Feststellung war, bevor er fortfuhr.


„...ist er nun hier. Es wäre immer noch möglich, das Problem durch seinen Tod zu lösen. Doch stattdessen werdet Ihr über sein Schicksal entscheiden. Verfahrt mit ihm, wie es Euch beliebt, aber bedenkt: Ihr bürgt für jede seiner Taten. Lasst Euch dazu einen Rat geben: Wenn jemand nicht mehr von Nutzen ist, kann er ignoriert oder in Reserve gehalten werden. Wenn jemand zu einer Belastung wird, muss man sich von ihm trennen. Endgültig. Ihr versteht, Lady Manice. Gut, gut. Das wäre erledigt. Da wir gerade von Nutzen sprechen: Erzählt mir, was Ihr von der Situation haltet. Von Euren Mitschülerinnen, und von der Entwicklung mit Darth Keebo und seiner Gefangenen. Wirklich...bemerkenswert, nicht wahr?“


Janus gestattete sich ein leises, amüsiertes Lachen und ließ offen, was er damit sagen wollte. Seine eigene Meinung und seine Ansichten kannte er zu Genüge, ihn interessierten die Ansichten anderer. Wenn auch nur, um sie so besser für seine Pläne einsetzen zu können. Für sich genommen, außerhalb des Rahmens um ihn, waren die allermeisten Lebewesen für ihn schlicht und ergreifend...langweilig. Von in etwa so viel Bedeutung wie ein Reinigungsdroide, den man ersetzte, sobald er seine Funktion nicht mehr erfüllen konnte. Aber es gab Ausnahmen. Einige wenige Ausnahmen, und diese waren entweder gefährlich oder interessant. Und manchmal...auch beides. Der goldene Schimmer in den Augen des Sith glomm ein wenig heller, als der den Blickkontakt zu seiner Schülerin suchte. Es war immer ein Erlebnis, herauszufinden, wer in welche Kategorie gehörte.


[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Quartier des Grafen] Janus, Kate, vor der Tür: Jarael, Handlanger aller Art (NSC)
 
Bastion – Center – Tempel der Sith - Kantine- mit Marishka und anderen ( NPCs)

Das , was die Menschenfrau ihr erzählte, war spannend und verwirrend zugleich. Auf der einen Seite schien sie auch eine Art Furcht vor den Leuten hier zu haben. Zumindest schlug sie vor, die Leute nie direkt irre zu nennen. Thatawaya beschloss, diesen Rat zu beherzigen. Vor allem nach dem, was sie bei Ihm erlebt hatte. Aber das dieser Darth Draconis wohl schon länger was gegen ihren Peiniger hatte, brachte ihm wieder ein paar Pluspunkte ein. Allerdings musste die Fosh den Kopf schütteln, als Marishka meinte, sie würde mehr über Ihn wissen.

"Ich fürchte, ich könnte dir auch nicht mehr über ihn sagen. Ich hab ihn kaum gesehen. Ein Mal, bevor Ruul und Lyra mich gefunden haben. Er kam, um mich nach meinem Ausbruchsversuch wieder einzusperren.Davor war ein anderer Mann da, der mir und den anderen Tieren was zu Essen gebracht hat. Zumindest bis ich ihn... überwunden hab. "

Die beiden, ihr Peiniger und der Tierpfleger ,waren die einzigen vernunftbegabten Lebewesen, an die sie sich erinnern konnte. In welcher Verbindung die beiden zueinander gestanden hatten, wusste Thatawaya indes nicht.Aber jetzt spielte es auch keine Rolle mehr. Allerdings blieb noch die Frage, warum Er sie festgehalten hatte. Marishka gab jedoch die Aussicht, dass sie später vielleicht noch mehr dazu erfahren würden.


"Ich hoffe es"

gab sie zurück. Aber gleichzeitig fürchtete sie sich auch ein bisschen davor. Doch sie hatte das Gefühl, dass sie dieses Wissen für ihre Zukunft brauchte. Und dann würde sie nie wieder das Spielzeug von irgendwem sein. Marishka bestätigte ihr diese Idee sogar und fing beinahe an, von dieser Macht zu schwärmen. Jedoch tat sie das nur für sich, blickte verträumt in die Unendlichkeit. Thatawaya ließ ihr den Moment, bevor sie dann doch aufbrachen, die Terrasse zu suchen. Die Gänge des Gebäudes wirkten finster und geheimnisvoll. Und alt. Sehr alt. Ganz anders als das Gefängnis, in dem sie gelebt hatte. Und je weiter sie gingen, desto stiller wurde es. Beinahe erdrückend ruhig, auch wenn Thatawaya das ja irgendwie schon gewohnt war. Sie kamen an einigen Räumen vorbei, von denen einige Türen offen standen,andere jedoch geschlossen waren, weil sie wohl besetzt waren. Was war das hier für ein merkwürdiger Ort? Doch da kündigte Marishka das Ziel ihrer Reise an und öffnete ein Portal, das auf eine Terrasse führte. Beinahe ehrfürchtig trat Thatawaya hinaus. Die Sonne schien und der Wind strich sacht durch ihre Federn. Thatawaya ging vor, bis zum Ende der Aussenfläche und schloss die Augen. Die Luft roch gut, auch wenn die Abgase darin nicht zu leugnen waren. Thatawaya genoss es.

"Danke,Marishka. Danke, das du mich hergebracht hast."

Thatawayas Blick rührte sich nicht von der Welt "da draussen" weg und sie wäre am liebsten noch stundenlang hier geblieben. Doch eine weiter Person trat zu ihnen. Die unentspannte Frau, die sie vorher in dem Vorraum zu dem Quartier von Darth Draconis gesehen hatte. Sie stellte sich als Niphira Minora vor und entschuldigt sich für ihr Verhalten zuvor. Sie fragte auch noch einmal nach ihrer Geschichte,da sie wohl nicht aufgepasst hatte. Nicht aufgepasst? Aber sie anstarren, dafür hatte sie Zeit gehabt.

"Ich bin Thatawaya. Ich war eine Gefangene, bis Lyra und Ruul mich befreit haben. Dein Lehrer hat den, der mich gefangen gehalten hat, getötet."

Damit hatte er sie wohl endgültig befreit. Was wohl aus ihnen geworden wär, wenn Darth Draconis nicht gesiegt hätte? Wahrscheinlich hätte er sie alle auf der Stelle getötet. Doch da Darth Draconis gesiegt hatte, hatten sie alle eine weitere Chance gewonnen. Und Thatawaya hatte vor, diese Chance zu nutzen. Wenn sie schon keine Vergangenheit hatte, so würde sie sich zumindest eine schöne Zukunft machen.

Bastion – Center – Tempel der Sith - Domäne der Lernenden- Terrasse- mit Marishka, Niphira und anderen (NPCs)
 
- Bastion - Bastion Center - Sith Tempel Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Agatosh, Sera -

Das wahnwitzige Lachen seiner Mitschülerin verstarb just in dem Moment, in dem sie aus dem Nichts von den unsichtbaren Fäusten des blauen Bergs niedergestreckt wurde. Mit dem Gesicht voran knallte Sera auf den Boden, ganz genau so, wie Agatosh es sich erhofft hatte. Vielleicht hätte sein Schlag durch die Macht nicht ganz so stark ausfallen müssen, doch letzten Endes erfüllte er seinen Zweck auf zweierlei Art: einerseits brachte er Sera endlich zum schweigen, andererseits stellte er ein enormes Erfolgserlebnis für den Chiss dar. Wenn er schon zu Beginn der Ausbildung dazu fähig war, einen ausgewachsenen Menschen (wenn auch einen kleinwüchsigen und leichten) einzig und allein durch mentale Stärke zu Fall zu bringen, wo würde er dann in einer Woche stehen? In einem Monat? Oder in zwei Jahren?
Mit wieder geöffneten Augen starrte der Nichtmensch das
Mädchen an, die offensichtlich dem selben Trugschluss erlag, wie er selbst vorhin. Sie konnte es kaum fassen, dass es nicht die tatsächlichen Hände des Hünen gewesen sind, die sie getroffen hatten. Ganz genau so, wie es Agatosh vorhin ging, als Sera ihm auf die selbe Weise ein paar Schläge verpasst hatte.


Nur wenige Augenblicke später schloss sie dann wieder ihre Augen, um in dieses Jenseits der Macht zurück abzutauchen. Der Chiss fackelte nicht lange herum und tat es ihr gleich. Es war wohl das erste Mal, dass Sera irgendwas mit keinem ihrer vielen dummen Worten quittierte, sondern sich stattdessen auf die Aufgabe konzentrierte. Zurück in der Dunkelheit konnte Agatosh spüren, dass alles, was seine Mitschülerin umgab, drastisch an Intensität zunahm. Die Aura um sie begann wie wild im Raum zu schwingen und diesen schnell einzunehmen, sodass es Agatosh nicht mehr gelang, seine Konzentration aufrechtzuerhalten und dagegen zuhalten. Scheinbar hatte er vorhin goldrichtig gelegen: Aufkochende Emotionen, Frust und Schmerz waren wohl allesamt Schlüssel zum Erfolg im Umgang mit dieser dunklen Magie. Die Schmerzen, die er ihr gerade eben zugefügt hatte, beflügelten Sera förmlich. Zum ersten Mal seit sie sich kannten fühlte sich Agatosh nun in der schwächeren Position. Es mochte ihm einfach nicht mehr gelingen, seinen Einfluss in der Aura dieses Raumes zu halten, stattdessen überflutete Seras Zorn ihn förmlich.

Nach einigen Momenten der Verzweiflung, in denen es Agatosh nicht gelingen mochte, wieder den Zugriff zu gewinnen, öffnete er schließlich wieder seine rot leuchtenden Augen. Doch um ihn herum war auf einmal alles dunkel. War das Sera? Das konnte kaum wahr sein! Der Chiss hätte es spüren müssen, dass sie sich zum Schalter bewegt hat und ihrem lauten Atem nach saß die Rebellin nach wie vor auf der selben Stelle. Das ganze hatte sich in Windeseile zu einer Situation entwickelt, der der Nichtmensch schnellstmöglich wieder entfliehen wollte, da er die Stärke der Macht natürlich noch nicht einschätzen konnte. Was, wenn Sera plötzlich stärker als er war? Diese dunkle Macht machte schließlich jede gebrechliche Kreatur in eine tödliche Bestie. Gerade, als sich Agatosh mit einer schnellen Bewegung wieder auf die Beine schwingen wollte, wurde er gewaltsam zurückgestoßen. Instinktiv rollte Agatosh sich ab, um im nächsten Augenblick in halb kniender Position am Boden zu harren. Seine Augen hatten sich noch immer nicht an die verfluchte Dunkelheit gewöhnt, also konnte er nur noch schätzen, wo das Mädchen saß. Aufgebracht versuchte er zurück ins Jenseits zu tauchen, um wieder die Kontrolle zu erlangen. Ein aufreibender Versuch, der Agatosh so viel abverlangte, dass er es nicht merkte, wie Sera mit gezückter Lichtklinge auf ihn zugesprungen kam.

Der Schlag traf ihn härter, als er es jemals von einem Menschen wie Sera erwartet hätte. Er stieß den blauen Berg zurück, der mit einer Rolle wieder auf den Beinen landete und mit seinen funkelnden Augen endlich genau ausmachen konnte, wo sich das Mädchen mit der leuchtenden Klinge befand. Für ein paar Sekunde überlegte sich der Chiss, sie zum womöglich letzten Mal an diesem Tag in die Med-Station des Tempels und danach gleich ins Krematorium zu befördern, doch es waren die Worte ihres Meisters, die ihn zur Vernunft brachten. Das alles war nichts weiter als eine Lektion. Die ersten Schritte auf einem wohl langen und steinigen Weg. Statt die Rebellin zu Brei zu schlagen, drehte sich Agatosh also einfach um, um sich an einer anderen Stelle im Raum wieder niederzulassen. Er schloss seine Augen und knurrte mit seiner tiefen Stimme.

"Csaah [Nochmal]"


- Bastion - Bastion Center - Sith Tempel Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Agatosh, Sera -

 
[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Domäne der Oberen :: vor dem Trainingsraum OD-13TM / Zion :: ]


Sein Weg führte ihn nicht sehr weit weg vom Trainingsraum, in dem er gerade noch mit seinen Schülern trainierte. Nur wenige Schritte im Korridor weiter betrat Zion einen anderen Raum, der mit mehreren Monitoren, einem großen Tisch, zwei Stühlen und anderer Technik versehen war. Hier konnte man den Trainingsraum beobachten ohne gesehen oder bemerkt zu werden. Es gab nicht viele solcher speziellen Trainingsräume und daher kannten sie nur die oberen 10 Prozent. Als Zion in den Raum trat, senkte er die Ausstrahlung seiner Aura auf das niedrigste Level das möglich war. Er wollte nicht durch so eine Lappalie den Ausbildungsfortschritt seiner Schüler verhindern oder im Weg stehen. Denn es gab viele Schüler oder Jünger, die sich von einer mächtigeren Person abschrecken ließen und solange es nur am Anfang der Fall war, war es für Zion akzeptabel. Doch wenn man einmal den Weg zur Macht entdeckt hatte, gab es keine Ausrede mehr für Versagen.


In dem Schein der Unwissenheit sind viele Sith Anwärter oder Schüler konzentrierter oder auch weniger angespannt. Manchmal wollen sie ihrem Meister zu sehr gefallen, so dass sie überhastet agieren und somit ihre Übungen oder Konzentration in den Sand setzen. Andere hingegen, und hier zählte Zion Sera dazu, hatten Angst und fühlten sich unwohl in der Nähe anderer oder ihres Meisters. Sie fühlen sich unwohl, ihn zu enttäuschen oder fürchten sich vor den Konsequenzen. Daher war dieser Raum eine gute Möglichkeit, das Potenzial der Schüler zu beobachten und gleichzeitig ihnen den möglichen Freiraum zu geben. Es war interessant zuzuschauen, wie sich Sera gibt, wenn sie sich vor den Blicken ihres Meisters sicher fühlte. Ihre Art erst zu fragen und dann schnell Druck aufzubauen. Jedoch hatte Agatosh auch sehr souverän auf Sera reagiert. Er war überraschend sehr entspannt bei der Sache gewesen, Zion spürte direkt wie der Chiss sich mit der Macht verband. Womöglich müsste sich Zion bei Prada irgendwie revanchieren oder ihm einen Gefallen gewähren.

Als der massige Sith-Executor genug von seinen Schülern gesehen hatte, erhob er sich und verließ den Raum. Ohne zu überlegen entschied Zion sich, zu seiner Unterkunft zu gehen und sich nach langer Zeit mal wieder etwas zu erholen. Nach dem Kampf gegen diesen Sith in der San-Station, seinem kräftezehrenden Schwerttraining und dem ganzen Ablauf seit dem Verlassen von Dubrillion hatte Zion langsam seine Kraftreserven zum Erliegen gebracht. Es dauerte nicht lange, bis er an der Tür ankam, die zu seiner Unterkunft führte. Er entriegelte sie, schaute sich kurz um und stellte erneut fest, dass er endlich anfangen musste diese Unterkunft vernünftig einzurichten. Sein Hauptwohnraum war größtenteils mit Kisten und anderen Behältern gefüllt, einzig ein Raum hinter seinem Schlafgemach war strukturiert und das nur mit der Tatsache, dass da wichtige Gegenstände aus vergangenen Aufträgen gelagert waren. Dazu gehörten zum Beispiel ein altes Sith-Holocron, seine Waffenkiste und alte Steine, die eine leichte Aura ausstrahlten. Zion ließ aber alles in dieser Unterkunft an dem Ort, wo es lag und zog lediglich seine Rüstung und seine übrigen Sachen aus. Darauf ging er direkt zur Nasszelle und genoss für wenige Minuten das warme Wasser auf seiner Haut. Seine verspannten Muskeln konnten sich so ein wenig entspannen und für einen kurzen Moment vergaß Zion die Welt um sich herum. Und so kurz dieser Moment der Ruhe auch war, war er doch schon zu lange gewesen. Zion stellte die Dusche ab und trocknete die letzten feuchten Stellen auf seinem stählernen Körper ab. Ohne weitere Aktivitäten zu erledigen, bewegte sich der Hüne direkt ins Bett und versuchte zu schlafen.

Seine Augen waren geschlossen und sein Körper hatte sich bereits auf diese Ruhe und Entspannungsphase eingerichtet. Zion war bereit einige Stunden von diesem ganzen Schauspiel, das er die letzten Monate in der Galaxis erlebte, in die sanften Träume zu entfliehen. Doch obwohl sein Körper es wollte, war Zions Psyche dagegen. In seinem Kopf spielten sich immer wieder verschiedene Szenen ab. Szenen, die er live miterlebte und die nicht mehr aus seinem Schädel verschwinden wollten. Es waren Bilder von Menschenhaufen, von Frauen, Alten, Kindern und alle waren sie tot. Aber nicht einfach nur tot, sie waren nur noch leere Hüllen. Ihr Blut war ausgesaugt oder bedeckte den Boden vor ihnen. Doch waren das nur ein Teil der Ausschnitte, die er sah, die letzten Jahre in den Diensten des Sith-Ordens hatten ihn viel mehr sehen und auch selbst machen lassen. Er hörte auch die Schreie seiner Opfer, bevor sie verendeten oder leidend ihrem Schöpfer ins Auge blickten. Oft war Zion so gütig und tötete seine Feinde direkt. Er war kein Sadist wie einige andere Sith es waren. Aber manchmal ging es nicht anders, zum Beispiel, wenn sich Zion durch Massen von Gegnern kämpfen musste, am Ende konnte immer einer das ‚Glück‘ haben und den Sturm, welchen der Sith-Executor entfachte, überleben.

Zion bereute von all diesen Taten nichts, sie waren nur Mittel zum Zweck. Er schlug den Weg der Sith ein und musste nun mit dieser Bürde leben. Das war halt das Kreuz, das Zion tragen musste.


[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Domäne der Oberen :: Zions Unterkunft / Zion :: ]
 
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☾-Draconis & Lyra + (Droide DD-13)

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Ihre Nägel gruben sich in ihren Haaransatz, während die bodenlose Angst sie zu verschlingen drohte. Sie presste beinah gewaltsam ihre Zähne aufeinander, um den näherkommenden Gefühlen in ihrem Inneren zu entkommen. Sie krochen ihren erhitzten Rücken hinauf, mündeten in ihrem Nacken, begierig. Unablässig krochen sie in ihrem Verstand, der verwundet am Boden lag, klopften an die Pforte ihrer Psyche und hämmerten schlussendlich dagegen, traten die Tür ein, bis sie offen da lag. Schutzlos.


Die grenzenlose Verwirrtheit ihres Seins machte ihr zu schaffen. Die sonst klar denkende Frau, die Risiken abwog, rational nachdenken konnte, war bis ins Mark erschüttert. Wie konnte man logisch vorgehen, wenn unklar war, was Realität und was Täuschung beherbergte. Reichte dieser eine Sinneseindruck aus, um wahrhaftig davon zu sprechen, was er ihr vermitteln wollte, oder war es viel mehr eine Täuschung ihrer innersten Sehnsüchte gewesen, die zu lange unterdrückt worden war und sich nun endlich einen Weg in die Freiheit erkämpft hatte. Die Grenzen die dabei verschwammen, waren Grenzen, die sie niemals erwartet hatte zu übertreten und doch war es schleichend geschehen, Darth Draconis war in ihren Geist eingedrungen und hatte all die Schwächen gesehen und gespürt, hatte sie ohne Schleier der Verborgenheit betrachten können und Lyra fragte sich nun, wie sie weiter leben konnte, wenn der Feind, der ihr so nahe gekommen war, vielleicht kein Feind mehr war. Seine Worte, die die richtigen Mechanismen in ihrem Inneren in bewegung gesetzt hatten, hatten den Boden für diese Gedanken geebnet, ließen sie verdrängen, auf welchem Pfad der Dunkelheit sie wandeln würde und doch trieben ihre Füße sie immer weiter voran. Das münden in der Vision, in der er ihr so nahe war, was das Resultat all ihrer zurückgefahrenen Mauern, mahnte sie sich. Darth Draconis schien Mächte zu besitzen, denen Lyra sich nur wage bewusst gewesen war. Das pulsieren seines Blutes unter ihrer Hand war die Wahrheit die Lyra nicht verdrängen konnte, ein Stück Wahrheit das so real war, dass es schmerzte. Ein Bruchstück einer Erinnerung von der sie nicht wusste, wie sie es einordnen sollte. War dies nur ein Trugbild all dessen, was tief unter der Oberfläche lauerte, oder hatte auch sie einen Funken Wahrheit in ihm berührt, der unverzeihlich brannte und auch ihn letztendlich zur Einsicht bringen würde, was Gut und Böse tatsächlich bedeutete.


>>LYRA<<

Hörte sie Darth Draconis Stimme mit einer Intensität in ihrem Kopf, die sie zusammenfahren ließ. Er. Einmal mehr presste sie die Augenlieder zusammen. Das Echo seiner Stimme hallte in ihr wieder und bereitete fast körperliche Qualen. Hatte Darth Draconis in ihren Geist geblickt, während Lyra geträumt hatte, war vielleicht sogar er selbst, für diese Sintflut an Eindrücken verantwortlich? Sie sah den Sith deutlich vor ihrem inneren Auge, fühlte noch das Pulsieren seines Blutes unter ihren Händen. Ihre Finger noch so deutlich um seine Lebensader gelegt. Die Realität drohte zu zerbersten und verschwamm mit den Bildern in ihrem Geist zu einem Geflecht, dass undeutlich vor ihr lag. Ihr Geist hatte keine Kontrolle mehr und plagte sie mich immer intensiver werdenden Eindrücken, die ihr deutlich machten, was geschehen war.
Sie riss die Augen auf und versuchte sich aus ihrer Starre zu lösen, die noch heißen Tränen waren nicht versiegt, doch sie bemühte sich, sie von ihren Wangen zu wischen und die Spuren aus ihren Augen zu vertreiben. Jede Offenbarung hatte sie ihm gegeben, aber diese nicht, auch wenn sie unübersehbar war. Sie wollte nicht, dass er sah, wie der katalysierte Schmerz sich einen salzigen Weg nach draußen bahnte, so unverkennbar und demütigenden wie er war. Langsam drehte sie sich um und schritt erneut zu dem Bacta-Tank, in dem der Sith ausharren musste. Würde Lyra sich jemals an diese bohrenden und durschauenden Augen gewöhnen? Sie nun erneut zu sehen, brachte Lyra an den Rand der Verzweiflung. Seine undurchdringliche Miene verriet ihr nicht, was er dachte oder was er gesehen hatte. Unschlüssig wartete sie ab, atmete unruhig ein und aus und versuchte das was sie gesehen hatte in die Welt zu tragen. Welche Konsequenzen würde Lyra tragen müssen, falls Darth Draconis gesehen hatte, was sie gesehen hatte. Seine Kräfte, die er nun schon zahlreich demonstriert hatte, ließen Lyra vermuten, dass die Wahrheit bereits zu ihm vorgedrungen war. Der Versuch zu lügen, würde ein tödlicher Fehler sein. Die Bilder ihres Geistes sprachen eine unverkennbare Sprache, er würde keine Gnade zeigen. Als seine Hand ihr Lebenslicht ersticken wollte, verriet sein Antlitz nicht einen Funken von dem, was in seinem mächtigen Geist vor sich ging. Lyras Träume, falls es Träume waren, spiegelten auf eine groteske Art und Weise sein Wesen da und doch kam es Lyra so vor, als hätte sie etwas in ihm gesehen, als hätte dieser Traum sie für einen Moment, einen Wimpernschlag Wahrheit, den sie nicht einzuordnen wusste. Das Brennen seiner Augen, hatte sie gesehen, im Augenblick ihres letzten Atemzugs, wahrhaftig gesehen. Trotz dessen, dass sie ihre Augen verschlossen hatte, fühlte sie die unweigerliche Nähe zu ihm, die sie nicht einordnen wollte. War dies der Geschmack, die Blöße einer zum Tode verurteilten? Teilten Mörder und Opfer einen kämpfenden Momente der Intimität, bevor das Leben erloschen wäre? Einen Tanz des Todes, der die wahren Emotionen beider Seiten nicht verheimlichen konnte, indem jede Lüge des Seins zu Asche zerfiel und endgültige Wahrheit im Augenblick des Mordes auf beide niederregnete. Das Opfer starb mit dem Wissen, dass wahre Sein des Mörders zu verstehen. Während der Mörder mit einer Wahrheit leben musste, die nur Menschen sahen, die die Grenzen zum menschlichen übertreten hatten.

Sie war nicht sein Opfer, sie hatte aus dem Todeskampf heraus danach gehandelt sich zu wehren, doch es war nicht nur er, gegen den sie sich gewehrt hatte, es war das ganze leblose Universum das sich in seiner Hand bündeltete, gegen das sie vorgehen wollte, es auf Distanz halten wollte. Doch es war geschehen, es hatte sie übermannt und besiegt, durch einen Feind, den Lyra niemals dazu auserkoren hatte. Es war ihr eigenes Selbst, verdammt und verführt war sie gewesen, ergeben und eingetaucht in Draconis Essenz. Lyra sah keine Marionette in der Fremden, es war Hingabe für ihr Werk, es war vielmehr die Ausgeburt der Ewigen Dunkelheit. Wie ein erschaffenes Kind war die fremde Lyra vor ihr.
Erhaben und vollkommen, makellos durch ihre Makel. Ihre Stärke war so übermächtig, dass Lyra nicht verstehen konnte, wie ihr Abbild dies vollbringen konnte, ohne Skrupel hatte die Fremde vor, ihr eigenes Selbst zu vernichten. Mit einer zerstörerischen Wut, wollte sie alles ersticken was Lyra ausmachte. Den Moment des erlöschenden Lebenslichtes auskostend, verharrte die Fremde vor ihr, während der brennende Schmerz sich in ihrer Brust ausgebreitet hatte und ihr endgültig den Willen zu Leben auszutreiben versuchte.
Die Situation wurde immer auswegloser, für die Jüngerin. Ihr Kopf dröhnte und ihr Verstand lag wie totes Land vor ihr, noch befleckt, mit dem letzten Blut der vergangen Schlacht.
Sie sah ihn an und formte ihre wirren Gedanken als ihr Geist zu Darth Draconis sprach.

>> War dies Euer Werk?<<

Bebend musste Lyra erneut einen Ausbruch ihrer Emotionen unterdrücken. Ihre Fingernägel gruben sich in ihre Handflächen und sie musste alle Kraft aufbringen, damit ihr Verstand endlich ruhiger wurde, sie durfte nicht vergessen, wen sie vor sich hatte, Darth Draconis war in der Realität genauso im Stande sie ohne große Anstrengungen, zu töten. Ihr verwundeter Geist, durfte nicht vergessen, dass die Gefahr präsent vor ihr stand. Im nächsten Augenblick dachte sie an das weiche Polster und das Tablet, das mit einer Stärkung unberührt da lag.
Sah sie die Realität tatsächlich so klar, wie sie dachte, oder zerrten ihre Träume nur von dem Hass, denn sie zuvor auf Darth Draconis vespürt hatte. Die paradoxen Umstände, trugen dazu bei, dass Lyra allmählich den Sinn für die Realität verlor und sich fragte, ob sie tatsächlich erwacht war. Sie konnte sich nicht erinnern, wie sie eingeschlafen war, doch Lyra war sicher, dass diese Dinge nicht zuvor im Raum waren. Langsam zweifelte sie an ihrer Zurechnungsfähigkeit, denn sie fragte sich, ob Darth Draconis jemanden beauftrag hatte, es dort zu platzieren. Unwirsch schob sie diese Gedanken weit aus ihrem Sichtfeld, zu gütig waren diese Taten, für einen Mann, der vor wenigen Sekunden versucht hatte, sie in ihrem Traum zu töten. Diese unverhofft sanften Gesten war zu paradox, als dass sie Zugang zu Lyras Innersten finden konnten. Er, der das Zenit ihrer geisteigenen Unruhe bildete, brauchte kein weiteres Bruchstück, dass Verwirrung säte.

Die Gedanken ließen sie nicht los, wie grelle Lichter blitzten sie in ihrer Gedankenwelt auf, tauchten ihr Gemüt in die Emotionen jenes Augenblicks. Sie spürte die Lyra aus ihrem Traum nicht mehr, wie eine Fremde aus einer anderen Dimension versuchte sie sie zu rufen, sie zu erreichen, doch das einzige was sie fühlte, war Darth Draconis, der sich erneut in ihrem Geist ausgebreitet hatte. Was hatten diese Gedanken zu bedeuten, waren es Verkettungen ihrer Fantasie, gepaart mit ihrem geräderten Geist, der sie dazu gebracht hatte?
Nein. Lyra hätte niemals solche Gedanken haben können, ihre Fantasie hätte nicht ausgereicht, um sich dergleichen vorzustellen, solche Dinge zu sehen. Langsam formte sich ein Funken Kontrolle am Horizont ihres Geistes und sie eilte mit aller Kraft darauf zu. Darth Draconis musste sie beeinflusst haben. Hatte der Herr der Schatten sie manipuliert, hatte er sie es sehen lassen, ein womöglich unumgängliches Schicksal?
Im derzeitigen Zustand, traute Lyra seinen Kräften alles zu. Langsam führte sie sich die Momente vor Augen. Warum hätte Darth Draconis zugelassen, dass sie ihn berührte, ja gar verletzten wollte, wenn er die Situation hätte kontrollieren können. Es gab etliche andere Mittel, die ihm zur Verfügung gestanden hätten, um Lyra dem näher zu bringen, was sie zu einer würdigen Sith machen würde. Langsam atmete sie aus und in ihrem Verstand formte sich die Klarheit, eine Klarheit, die der Jüngerin sinnvoll vorkam und das Chaos, für einen Moment stillstehen ließ. Konnte es sein, dass auch ihr Gebieter Dinge gesehen hatte, die er nicht erwartet hatte? Wieder sah sie zu ihrem Herrn und diesmal verließen die Gedanken ihren Geist, schneller als ihr lieb war.

>> Herr, ich habe Dinge gesehen, die ich nicht für möglich gehalten habe. Ich sah Euch und Mich Dinge tun, die unaussprechlich sind.<<

Lyras Geist formte die Bilder, die sie heimsuchen würden, in einem endlosen surrealen Schwall, der ihren Verstand durchflutete.

>> Die Kräfte, die ich sah, waren unmenschlich. Ich war unmenschlich und ich wollte Euch schaden, Herr…Habt auch Ihr gefühlt, was ich gefühlt habe?<<

Bebend waren die Worte ihren stummen Lippen entglitten, während die Gefühle in ihr, ihre Brust zuschnürten. Ihre eiskalten Hände und ihr fraglicher Körper wären am liebsten versunken, doch es gab kein entkommen, wenn die Dunkelheit seines Seins ihre Krallen ausgefahren hatte. Sie konnte nicht in Worte fassen, welche Dinge in den letzten Momenten der Vision, die Kontrolle an sich gerissen hatten und sie hilflos zu sehen ließen, aber ihre in Blut eingefärbten Bilder, konnten die Wahrheiten nicht verstecken. Die Impulsivität übermannte Lyra und ließ Gedanken unablässig in ihrem Verstand umher treiben. All die Emotionen ihrer Vision, pressten sich mit aller Gewalt an die Oberfläche und breiteten sich aus, wie ein heimtückisches Gewässer. Das Brachland, zu dem ihr Geist zwangsweise geworden war, war überflutet. Die tote, trockene Erde konnte die Wassermassen nicht aufnehmen. Wie eine schwarze Seuche, hatte das mit Gewalt angefüllte Wasser, die Oberhand und ertränke alles was sich nicht zu wehren wusste. Die Ödnis hinter sich lassend, erreichte es Lyras Gebieter.

Darth Draconis Präsenz wurde von dem Wasser umspielt, dass lechzend an ihm hinabglitt als kniee es vor seinem Meister, dem Bezwinger der Schatten, der Mächte kannte, von denen das Wasser noch lernen konnte. Es offenbarte sich ihm, wie ein alter Freund und betete stumm zum einzigen Gott, denn es kannte.

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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Domizil des Drachen :: Infirmarium :: Darth Draconis und Lyra Ginn

Aus grauem tiefen dunklem Traumesschlaf entstiegen war Lyra Ginn ein fragmentiertes Geschöpf, dass sich an die letzten Fäden des Schicksals klammerte, die letzten trostspendenden Fetzen Realität, die sie kannte und nicht vermissen wollte. Doch das war tot. Ihr altes Ich war tot. Noch war sie nicht die vom Sakrament des Blutes überzogene Sith aus ihren Träumen, noch war sie kein Avatar der Begierde, des Zorns und des Hochmutes, doch stattdessen war sie noch in einem Larvenstadium. Sie musste wachsen. Über sich selbst hinaus. Über ihre Schrecken und ihre Angst hinaus. Sie musste das lösen, was sie davon abhielt sie selbst zu sein, das was sie daran hinderte ihre tiefsten Begierden zu verfolgen. Die Stärke vereint zu sein, die dunkle Macht in ihr. Die Lust zu leben und die Lust zu töten, die Energie die in ihr wohnte. Ihr Versuch ihm zu schaden hatte ihn aus der Fassung gebracht, doch gleichzeitig war es wie Coaxium in seinen Adern, trieb ihn an sie weiter an den Abgrund der dunklen Seite zu bringen. Sie wollte ihm schaden, doch damit war sie nicht alleine im Orden der Sith. Was ihn wirklich bewegte, beinahe schon inspirierte, war der Blick gewesen, denn die beiden Kreaturen der Dunkelheit ausgetauscht hatten. Zorn, Wut, Hass und doch eine Begierde, die infam und verboten war. Es war keine fleischliche Begierde, sondern eine Lust an der Macht, an der gestalterischen Kraft der Veränderung, die den Kosmos antrieb, die beide zur Veränderung trieb und aus beiden Kreaturen machte, die so viel mehr waren als diese siebenfach verfluchte Materie, an der sich ein Lebewesen mit allen Sinnen festkrallte.

Doch die Glut und das Feuer, der Zorn erlosch. Eine Unwetterfront, entfesselt von Blitz und Donnerschlag, galoppierender Hass, der sich in Luft auflöste. Die Womp Ratte von Bastion sank in sich zusammen, konnte das, was sie soeben gefühlt hatte, was sie bis vor kurzem in ihrem Traum manifestiert hatte, nicht fassen. Sie kehrte heim, in das Reich der Flammen, schmolz mit Pech, Schwefel und Feuer zusammen und sah das Fleisch vom Gebiss ihrer Unschuld fallen. Ein Sturm würde kommen, dessen war sie sich gewiss. Doch Darth Draconis hatte nicht die Absicht ihr das Lebenslicht auszupusten. Sie hatte sich ihrem Hass und ihrem Zorn hingegeben, in reiner, roher Gewalt, dem schnellsten Weg hinab in den Abyss der dunklen Seite, den Ort an den er sie, an der Hand haltend, führen wollte. Die Oberhand führte und wies den Weg, den letzten Schritt würde sie tun müssen, doch sie brauchte keinen Schubser mehr, vielmehr blickte sie über den Rand hinweg in die bodenlose Schwärze. Doch sie zögerte. Was das Herz verlangte und wonach der Kopf gierte, das waren Dinge die sie sah, fühlte und spürte, doch sie traute sich noch nicht. Sie suchte Deckung, versuchte das, wofür sie verantwortlich war von sich wegzudrängen. Zu vertuschen, in die Dunkelheit zu treiben, ohne zu wissen, dass ihre eigene Dunkelheit alles bereits offenbart hatte.


>> MEIN WERK? <<


Ein Lachen etablierte sich in der Wahrnehmung Lyras. Ein geschuppter Rachen voller Zähne, das Licht verschluckend, zu einer Fratze des Gelächters verzogen, Bilder, die nun den Geist der Akolythin der Dunkelheit heimsuchten. Das Lachen verebbte, bevor sich erneut die Worte des Leviathans in ihrem Geist wie die Gebote eines archaischen Gottes voller Rachsucht und Neid manifestierten.

>> NEIN, LYRA. SUCH DEN SCHULDIGEN NICHT WOANDERS. DAS WAR GANZ ALLEIN DEIN WERK. <<

Die Schuld für das eigene Vergehen bei anderen Wesen zu suchen war ein Reflex, dem so viele Wesen in der Galaxis unterlagen. Es war manchmal grausam und zugleich befreiend zu realisieren, dass niemand sonst für die eigenen Taten zur Rechenschaft gezogen werden konnte. Niemand, außer man selbst. Auch Lyra Ginn würde sich damit abfinden müssen. Nicht er hatte die Flammen heraufbeschworen, die dort lauerten. Er hatte lediglich die Macht in ihr ermutigt sich ihr zu öffnen. Doch das Chaos, die Zerstörung, die Leiber voller Blut und Drangsal waren ihr Verdienst. In ihr steckte eine Bestie, die danach gierte, befriedigt zu werden. Sie fand ihre Befriedigung in Blut und anderen Dingen, doch vor allem in einem beinahe schon archaischen Gerechtigkeitsempfinden. Es war ein Hochmut, der in ihr wohnte, der sich manchmal in ihren Bewegungen, in ihren Antworten und ihrer Art niederließ, der ihn erst jetzt erkennen ließ, welche Folgen dies hatte. Sie war voller Zorn auf eine Welt, die sie und ihresgleichen vergessen hatte, am unteren Ende einer Pyramide, die zu den reichsten Imperien der galaktischen Geschichte gehörte.
Doch auch Neid und Eifersucht mischten sich daraus resultierend in ihren Geist. Wieso die anderen und nicht sie? Wieso sollten andere glücklich werden und das erhalten, was sie sich immer gewünscht hatten, während sie dazu verdammt wäre von einem Ballast erdrückt zu werden, der ihr die Luft zum atmen rauben würde? Eine Ungerechtigkeit, die noch mehr an die Bestie in ihrem Herzen appellierte. Die Trägheit ihres Herzens wurde dadurch nur größer, dass sie in diesem Sumpf steckte, das Gefühl hatte zu ertrinken während die Völlerei ihrem hungernden Leib fernblieb. Die andere Version ihrer selbst war keine dunkle Emanation der dunklen Seite, es war Lyra Ginn. So wie sie sich selber gerne sehen würde. So wie sie sein wollte. Stark. Unabhängig. Keine Sklavin ihrer Umgebung, sondern Herrin ihres Schicksals. Triebfeder der Veränderung statt gefangen in einem profanen Leben voller Entbehrungen und Gewöhnlichkeit. Sie wollte es sich nicht eingestehen, doch er war der Schlüssel, das Lichtschwert, dass diesen Knoten von ihrer Brust lösen würde.


>> ES WAR EIN MONUMENT FÜR ALL‘ DEINE SÜNDEN. <<

Zusammengekauert saß sie da, versuchte die Fragmente ihres seins aufzusammeln wie eine Bettlerin die Brotkrumen ihrer dürftigen Mahlzeit, doch konnte sie nicht alles aufsammeln, verlor sich in einem Malstrom. Die dunkle Seite der Macht war verführerisch und milde, konnte Geschenke verteilen und den süßen Nektar des Wissens spenden, doch nur für jene die willensstark waren und sich nicht selbst verleugneten. Sie befand sich in einem Konflikt, zwei Seiten zerrten an ihrem Firnis: Ashla und Bogan. Doch wonach ihr Herz sich wahrhaftig sehnte, das wusste der Peiniger so vieler Seelen, der Leviathan. Sie sehnte sich nach der dunklen Seite der Macht, nach ihrem Avatar, ihm, wie der Verdurstende nach der Quelle in einer Oase auf Pasaana. Das hier war das Monument ihres Verlangens und sie konnte es nicht abstreiten. Egal was sie fühlte, sie wusste, dass ihr Zustand in diesem Kokon nicht mehr hineinpasste, sie musste über sich selbst hinauswachsen. Sie musste erkennen, dass die Sith und die dunkle Seite der Weg waren, der ihr endlich das geben würde, wonach sie sich ihr Leben lang gesehnt hatte. Es würde ein Einschnitt sein, eine schmerzende Erfahrung, doch empfing niemand die Veränderung mit offenen Armen. Es war ein peinigender Prozess, ein Weg der voller Dornen und Ranken war, doch Veränderung bedeutete Leben während der Stillstand den Tod bedeutete.

>> ES WAR EIN MONUMENT WIE DU SEIN WILLST. STARK. UNBEUGSAM. EINE SITH. DU WILLST SO SEIN WIE ICH. DU WIRST MIR NIEMALS SCHADEN KÖNNEN, LYRA. DAS FEUER IN MIR LODERT HELLER UND STÄRKER ALS JEDES FEUER AUßERHALB. DAS WILLST DU AUCH UND DESWEGEN WIRST DU MICH NICHT TÖTEN, SELBST WENN DU KÖNNTEST. <<

Mit einem süffisanten Unterton rieb der Sith ihr geradezu unter die Nase was sie beide fühlten aber keiner von beiden wahrhaben wollten. Das Unausgesprochene existierte erst, wenn man es in Worte fasste, denn Worte hatten, wie jeder Sith Magier wusste, eine unfassbare Macht und Anziehungskraft. Wenn der Gedanke sich geformt hatte, war es meist schon zu spät für das eigene Seelenheil, doch verfestigte sich dieser Gedanke, verband sich mit anderen Gedanken und verbreitete sich, so war es unauslöschlich. Genau diesen Zustand hatte der Sith mittlerweile im Kosmos der Bastionerin erreicht, doch was ihn verblüffte war, dass er nicht einmal die Macht exzessiv hatte dafür einsetzen müssen. Sie sträubte sich, sie wehrte sich und kratzte vielleicht auch, doch im Endeffekt woltle sie von der dunklen Seite verführt werden. Sie wollte, dass es so weit kommt und wartete nur auf eine Gelegenheit Tatsachen zu schaffen, auf einen Wink des Kosmos. Die ganze Pein, die Drangsal und das Leid durften doch nicht umsonst gewesen sein, sie waren die Begleiter auf einem Prozess, der am Ende, so wie jedes Wesen der in der Galaxis es wollte, einen Mehrwert brachte. Eine Erkenntnis wäre zu wenig, man wollte alles. Ein Sith wollte stets alles. In Lyra steckte das Wesen eines Sith, versteckt in der unschuldigen Hülle einer Frau, die sich ihre Verdorbenheit, die in diesen Sphären der Macht eine Tugend waren, nicht eingestehen wollte, obwohl sie diese romantisierte. Doch konnte es sein, dass man so war? Das man diese Flammen nährte und den Leibern der Peiniger dies antun konnte? Ja, es ging. Der Gedanke verriet sie, die Bilder die sich in ihrem Schädel formten, waren ein Zeugnis dieses Willens, dieses Verlangens nach der verbotenen Frucht.

Doch was war aus dem Hader geworden, den sie im Traum so offenkundig wie eine Standarte vor sich trug, dass sie sogar dazu gebracht hatte nach seiner Kehle zu greifen, ihm schaden zu wollen und sich in einen Malstrom aus Hass, Wut und Zorn zu verlieren? Scham bedeckte sie wie ein Leichentuch, dessen Stoff ihre Weiblichkeit betonte und gleichzeitig in ein Netz aus Verdorbenheit füllte. Sie, die in der Traumsphäre, dem geschützten Bereich so tollkühn gewesen war, erkannte nun das Ausmaß ihrer Handlungen, erkannte, dass das was sie wollte real existierte. Das, was diese beiden Kreaturen der Nacht verband, war manifest. Sie hatten nicht danach gesucht. Darth Draconis hätte es sogar getötet, wenn er es früher erkannt hätte. Doch dafür war es viel zu spät. Es war nun für sie an der Zeit zu realisieren, dass die Frau in ihrem Traum nicht nur ein Abbild ihrer selbst war, es war sie. Mit Haut und Knochen. Der Kuss, den sie austauschten eine Kommunion der Schatten, ein besiegelter Pakt, der alle anderen Siegel gebrochen hatte und jede Vereinigung ihres vorherigen Daseins null und nichtig machen würde.


>> WAS WIR TATEN, WAS DU WILLST… ES SPRICHT BÄNDE. DU KNIEST VOR EINEM THRON AUS LÜGEN, STATT DICH ZU ERHEBEN UND DER WAHRHEIT INS AUGE ZU BLICKEN. <<

Wie die Lichtblitze eines Blasters rasten die Eindrücke durch ihren Geist. Sie war überfordert von ihrem eigenen Chaos, drohte in ihrem eigenen Miasma zu ersticken, statt zu erkennen, dass es der erste freie Lufthauch ihres Lebens sein würde, wenn sie erkennen würde, dass genau dies das war was sie brauchte. Ein jedes Wesen hielt sich mit Lügen über Wasser, versuchte die Nichtigkeit des Lebens mit einem Sinn zu füllen, der weit über dem evolutionären Dasein hinaus ging, doch konnte das wirklich alles sein? Ein Netz aus Lügen, dass verhinderte, dass man den Verstand verlor? Für Darth Draconis war das eindeutig zu wenig und auch Lyra Ginn war aus einem anderen Holz geschnitzt. Erschreckend, wie ähnlich die als Wellen empfundenen Schwingungen ihrer Aura mit seinen harmonierten, in diesem Gleichklang wurden Bilder und Eindrücke mit einer Intensität unmittelbar geteilt, die ihm beinahe schon infam vorkam. Er versuchte seinen Geist besser abzuschirmen, konnte aber nicht erkennen, ob sie genauso Zugriff auf seine Gedanken haben konnte wie er auf die ihrigen.

Wie zwei Raubtiere belauerten sich die beiden Wesen. Obwohl sie ungleicher nicht hätten sein können. Sie mobil, im vollen Besitz ihrer Kräfte, war unterlegen. Er, immobil, in einem Bacta-Tank gefangen, war Schrecken und Verführung in Menschenhaut für die Womp Rratte von Bastion. Sie versuchte ihre Gedanken zu steuern, er hingegen war sich unsicher, was sie sah und was nicht. Es war zu lang her gewesen, dass eine andere Kreatur imstande war in den Geist des Leviathans zu blicken, schonungslos und ohne Grenzen. Sie schien auf eine gewisse Art von seinen Gedanken angezogen zu werden, die widernatürlich war, bedachte man doch, dass jede Faser ihres Seins versuchte ihm zu widerstehen. Sie sah so viel in ihm, widerliches wie infames, abstoßendes wie verachtungswürdiges, doch war da auch eine Form von Voyeurismus, den er noch nicht verstand. Was zog sie an, was war es, dass sie gegen ihren Willen band? Für Darth Draconis erklärte es sich aus ihrem Traum. EiN Traum, der visionär war, der zur Erfüllung gebracht werden wollte. Sie wollte Gerechtigkeit. Sie wollte, dass BoneTown gesäubert wurde und diese Säuberung würde sie nur durch ihn erhalten, den er hatte die Macht dazu ihre innigsten Wünsche zu erfüllen.


>> WAS DU DORT GESEHEN HAST, WAR DEIN INNIGSTER WUNSCH: GERECHTIGKEIT. DIE REINIGENDEN FLAMMEN, DIE JENE VERSCHLINGEN, DIE DIR UND ANDEREN IN BONETOWN GESCHADET HABEN. <<

Zugegeben, die Frau, die einen blutigen Kuss mit Lyra Ginn ausgetauscht hatte, war eine erhabene Version seiner eigenen Schülerin gewesen. War das ihr Wunsch? Das alte zu vertreiben und diesen Platz einzunehmen? Die einzige auf diesem Thron zu sein, an der Seite des Leviathans? Sie schien eine Affinität für diesen Wunsch zu haben, denn der geflügelte Kopfschmuck ihres Schatten-Ichs konnte durchaus mit den Flügeln mancher Darstellungen einer Sith Hydra verglichen werden, doch kannte sie überhaupt diese Kreaturen? Oder beruhten solche Vorstellungen auf den HoloDramas, die so gern von der galaktischen Bevölkerung konsumiert wurden? Sie musste sich klar werden, wo ihr Platz war. War es an der Seite des Leviathans, oder in der Gewöhnlichkeit ihres vergangenen Lebens, das weder Freude noch Erfüllung oder das brachte, wonach sie sich gesehnt hatte.

>> AKZEPTIERE DEIN SCHICKSAL, DU WIRST DEIN HEIL NUR IN MIR FINDEN. <<


Es war nicht mal eine Aufforderung, die der Sith hier in den Geist seiner Dienerin transferierte, sondern wie eine beiläufige Aussage, die keiner Antwort bedurfte. Darth Draconis benötigte keine Antwort darauf, denn dem Sith reichte es vollkommen aus, wenn er ihren Kopf beherrschte, ohne dass er direkten Einfluss ausübte. Sie würde an ihn denken, ihre Gedanken ausfüllen und zu einem Monolithen innerhalb ihres Wahrnehmungskonstruktes werden. Sie würde beginnen alles in Relation zu setzen, ihn zu sehen, und wenn er richtig deutete, was er tief versteckt in ihrer selbst gefunden hatte… dann war der Abgrund noch viel tiefer und schwärzer, als er es sich hatte vorstellen können. Ein Widerspruch von Verlangen und Hass, von Passion und Antipathie. Grazil tänzelte sie entlang eines Abgrundes, blickte hinein und verlor sich in ihm, kokettierte mit dem Rand doch wagte es noch nicht einen Schritt weiter zu gehen. Ihr fehlte der Mut, das Rückgrat sich ihrer Entscheidungen bewusst zu werden und den Sprung zu wagen. Sie hatte Angst vor der bodenlosen Leere des Abyss, hatte Angst, dass Darth Draconis nicht halten würde, was er ihr versprochen hatte. Doch er würde sie auffangen, er würde sie packen. Wenn sie beide in den endlosen Abgrund stürzen würden, dann würden sie es zumindest gemeinsam tun, mit dieser siebenfach verfluchten Verbindung, die sein Interesse band, einer Motte zum Licht hin gleich, und eines Tages noch sein Ende sein würde. Grab oder fleischgewordener Retter, was würde er für die junge BAstionerin sein? Virus oder Heilmittel, was würde sie für den Leviathan sein? Eine Tyrannerei, geboren aus dem Herzen der Dunkelheit.

>> SAG MIR, LYRA, WIE FÜHLTE ES SICH AN? DIESE KRÄFTE? DIESES GEFÜHL HERRIN DEINES SCHICKSALS ZU SEIN? <<


Es war besonders wichtig für einen Akolythen der dunklen Seite zu spüren, was man empfand. Nur so konnte man verstehen ,was das eigene Verlangen einem mitteilte, nur so konnte man hinter den Schleier der Moral und der Ethik blicken, mit der man von Geburt auf an konditioniert wurde, wie ein Köter, der geschlagen und genormt wurde. Nein, das war nicht der Weg der Sith, das war nicht der Weg der Freiheit. Seine Machtranken rissen Dämme ein, zerschlugen Verbindungen in ihrem Geist gewaltsam, die sie bisher daran gehindert hatten die Macht zu spüren. Sie war weit davon entfernt diese Urkraft des Universums zu nutzen, doch sie würde nun erst Recht die geballte Kraft ihrer Emotionen und ihrer Wellen spüren, die sie in der Macht hinterließen. Sie würde das Miasma der dunklen Seite nun mit ihrer ganzen Macht spüren und die Spreu würde sich vom Weizen trennen. Das was das Herz begehrte, das was der Verstand gierte, das würde sich in ihrem Geist offenbaren. Sie würde nun erkennen, dass ihr Weg bei den Sith war, denn die Macht war etwas, das geradezu süchtig machte. Die Macht war ein Instrument, ein Sklave und ein Verbündeter für jene, die mutig genug waren sich ihrer zu bedienen. Dumpf pulsieren die Laute er Maschinerien um sie herum, füllten die Stille die sich nun zwischen den beiden Kreaturen der Dunkelheit manifestierte, während Lyra Ginn sich dem Schwall hingab, der ihr Leben verändern würde.

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Panisch schreckte Zion auf, sein Oberkörper stand waagerecht in seinem Bett und ein blutrotes Schimmern erwachte zum Leben. Mit weit geöffneten Augen und starker Atmung schaute sich der schwitzende Sith-Executor in seiner Unterkunft um. Auf seiner Brust und seinen muskulösen Oberarmen waren die Schweißperlen genau zu erkennen. Er hielt sein Lichtschwert fest in seiner rechten Hand und wusste für einen Bruchteil einer Standartsekunde nicht, wo er war. Es war noch dunkel, bis auf den roten Schein, der durch den Raum glitt, gab es kein weiteres Licht. Als er selbst begriff, dass er im Tempel der Sith war und auf keinem Schlachtfeld beruhigte sich langsam seine Atmung und sein Blick wurde entspannter. Sein Lichtschwert ließ er zur Sicherheit aktiviert und senkte es nur ab. Mit einem Blick auf den Chronographen erkannte der Sith-Executor, dass er nur zwei Standartstunden geschlafen hatte. Er ging einige Schritte in seiner Unterkunft entlang bis er sich entschied, eine weitere Dusche zu nehmen, um den Schweiß von seinem Körper zu bekommen.

Als Zion einige Minuten später wieder frisch geduscht aus der Nasszelle kam, zog er sich eine schwarze Hose und einen ebenfalls schwarzen, schlichten Morgenmantel an. Da er aus anderen Nächten wusste, dass er heute nicht mehr einschlafen würde, wollte Zion etwas Nützliches in der Zeit tun. Er besorgte sich mit Hilfe seines Datapads Sprachübungen und Dokumente, mit denen er die Sprache der Chiss sprechen und lesen konnte. Es war nicht gerade einfach, die Sprache zu verstehen und auch die Wörter richtig zuzuordnen. Doch obwohl es am Anfang noch sehr schwierig war, konnte Zion bereits nach ein paar Stunden die ersten Grundwörter zur Verständigung. Er hörte jedoch nicht auf und beschäftigte sich weiter mit der Sprache und vergaß so ganz die Zeit, die ins Land strich.

Als Zion das nächste Mal auf den Chronographen in seiner Unterkunft schaute war er etwas überrascht, wie spät es bereits war. Obwohl es immer noch früh am Morgen war, hatte er bereits eine Verspätung in seinem heutigen Zeitplan. Schnell ließ er sich über seine Droiden etwas deftiges zum Frühstück bestellen, damit er seine Kraftreserven durch die Nahrung wieder auffüllen konnte. Zion fühlte sich immer noch etwas träge, er war eindeutig durch den wenigen, schlechten Schlaf gezeichnet. Sein Kopf brummte etwas und auch all seine Glieder empfanden so etwas wie leichte Schmerzen.

Nach dem Essen widmete Zion sich seinem Anzug und seiner Rüstung. In den letzten Aufträgen und im Kampf gegen diesen schmierigen Sith mit der eigenartigen Klinge hatte die Rüstung doch schon einige Kratzer hinnehmen müssen. Aus diesem Grund hatte Zion auch zwei dieser Rüstungen anfertigen lassen, falls eine mal kaputt geht und in diesem Fall zur Instandsetzung geht. Der Sith-Executor legte sich seine unversehrte Rüstung an und packte die andere in ein Tulb. Er nahm es, legte es sich auf seine Schulter und ging zum Ausgang. Er blieb einen Augenblick davor stehen und atmete noch einmal ganz tief ein und langsam wieder aus, dann öffnete sich seine Tür.

Mit ernster Miene und gestähltem Körper trat Zion mit dem Tulb auf seiner Schulter aus dem Raum und ging Richtung Waffenkammer, um seine Rüstung dem Waffenmeister zu übergeben, damit er sie ausbesserte und kleine Neuerungen einbaute. Der Weg zu seinem Ziel war nur wenige Minuten von seiner Unterkunft entfernt. Auf den Korridoren war vergleichsmäßig wenig los gewesen. Viele Sith waren noch nicht wach oder einfach noch nicht aktiv unterwegs. So wurde Zion von niemandem aufgehalten oder belästigt. Bei der Waffenkammer angekommen legte Zion das Tulb auf den Boden und schaute sich um und erblickte den zuständigen Sith-Jünger.

„Jünger! Ich habe hier Arbeit für deinen Vorgesetzten.“

Der Jünger zuckte bei Zions Stimme etwas zusammen und ging zu ihm.

„Er soll die Rüstung wieder instand bringen und wenn es technische Neuerungen gibt diese einbauen.“

Der Jünger nickte und sprach Zion an.

„Jawohl, Darth Zion. Ich werde es ihm ausrichten und soll die Rüstung direkt wieder zu Ihrer Unterkunft gebracht werden wie beim letzten Mal?“

Zion schaute weiterhin düster und streng zu dem Jünger. Doch war er etwas überrascht, dass der Jünger Zion kannte und auch, dass er wusste wie es das letzte Mal abgelaufen war. War der Jünger etwa schon beim letzten Mal dabei gewesen? Wenn ja, konnte sich Zion nicht an ihm erinnern. Also hatte es die Propaganda des Imperiums wirklich bis zur kleinsten Ecke des Reiches geschafft sich auszubreiten, dass sogar die Jünger, die kein Sonnenlicht sehen, es aufgeschnappt hatten.

Zion antwortete dem Jünger mit einem zustimmenden Nicken, drehte sich dann wieder um und verließ die Waffenkammer. Zion musste nun zu einem alten Kampfgefährten. Das letzte Mal, als sie sich sahen, waren sie auf Empress-Teta. Als er den düsteren Korridor betrat, machte er sich zu dem Ikotschi auf. Zions Erscheinungsbild verschwand nun nach und nach in der Dunkelheit.



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Die Jüngerin wusste nicht, ob sie den Worten von Darth Draconis trauen sollte. Seine allumfassende Präsenz, versuchte sich gegen die Zweifel in ihrem Geist zu stellen. Es drängte nicht, es war wie eine beinah sanfte Geste, die sie bestimmend and der Hand zog, ihr Gesicht festhielt und es vor dem Blick zurück, bewahren wollte. Ihr Werk und ihre Sünden waren das worauf die Vision beruhte, hatte ihr der Sith mittgeteilt. Die Quelle all dessen, waren Wünsche, Begierden, die tief in einer Ebene ihres Seins gelauert hatten und nur auf die Möglichkeit gewartet hatten, an die Oberfläche zu drängen und ihren Verstand mit der glühenden Lava der Erkenntnis zu begraben.
War dies tatsächlich die unumstößliche Realität, oder beging ihr eigener Verstand einen Verrat? Lyra konnte nicht mehr klar denken, es schien als würde ihr ganzes Sein den Namen des Sith rufen, der ihr nun innewohnte. Langsam versuchte sie, dass Treiben ihrer Gedanken zu unterbinden, eine Distanz zwischen ihnen zu schaffen, auch wenn dies in ihrem Geist kaum möglich war. Lyra schloss die Augen, um sich drauf zu konzentrieren die Gewässer zurück zu rufen, einen Wimpernschlag Raum zu erbeuten in einem territorialen Kampf denn sie nicht gewinnen konnte.

Während sie sich zurückzog, packte Darth Draconis Geist sie mit neuer, unverhohlener Härte und drängte sie immer wieder in die Position zurück. Seine unerbittlichen Worte hallten in den leeren Hallen ihres Geistes, wie eine höhere, göttliche Stimme wider, während sie, mit aller Macht versuchte sich zu verschließen. Doch sie konnte ihre Sinne nicht verschließen, ihren Blick trotz geschlossener Lider nicht abwenden. Mit einer widernatürlichen Intensität packe sein Präsenz sie immer wieder von neuem, ließ nicht zu, dass sie abdriftete, sich versuchte zu verbarrikadieren. Die Wogen brachen sich unaufhaltsam und er bot ihr einen Ausweg aus diesem Chaos, führte sie, wies Lyra an. Seine gesprochenen Worte wurden mit einer emotionalen Deutlichkeit untermalt, dass Lyra als Gefäß seiner Gegenwart, fast zerriss. Sie, die Herrin ihres eigenen Schicksals? Dafür hatte sie sich immer gehalten, doch nun wurden ihr durch die Umstände und letzen Ereignisse deutlich vor Augen geführt, dass Lyras Kontrolle nur ein Trugbild war. Sie musste die Realität erkennen und sich ihr stellen. Sie musste verstehen, dass sie sich nicht länger verstecken konnte.


>> Wie kann ich jemals frei sein, wenn Ihr der Schirmherr meines Schicksals seid? Erst wenn ich diese Bürde ablegen werde, erst wenn Ihr nicht mehr mein Gebieter seid, erst dann, werden wir uns wahrhaftig gegenüberstehen.<<


>> Ich bin nicht wie Ihr, aber Eure Macht, sie will ich fühlen, und wenn ich sie beherrsche, dann werde ich niemals mehr beherrscht werden. Ich bin Euer Mittel und Ihr seid das Meine.<<


Formte Lyra die Worte in ihrem Geist.


Erst dann werde ich tatsächlich Herrin meines eigenen Schicksals sein.


Hallte es unausgesprochen durch ihren Kopf und die Wogen türmten sich zu meterhohen Türmen in ihrem Geist. Wie ein letztes Mantra auf den Lippen, entglitt all der Zorn ihren Gedanken. Die Akzeptanz, das letzte gebrochene Siegel ihres Geistes, löste sich langsam von ihrem Sein.
Lyras Körper wurde durchbohrt von einer unerträglichen Kraft, die sich in ihrem Köper und ihrer Seele ausbreitete, so vollkommen und selbstverständlich durchlief es ihre Fasern, ertränke ihr Sein als hätte es schon immer zu ihr gehört, trieb sie in Sphären, als würde der gesamte Kosmos sich mit einer Gewalt bündeln. Ihr Körper, der nun bebend erfüllt war, mit etwas, dass so sich unendlich vertraut anfühlte. Ihre Schwäche, ihre Angst,wich einem vollkommenen beinah brennenden Gefühl, dass sie erzittern ließ. Sie vergaß alles um sich herum, ließ sich ein und ertränke den Widerwillen. Sie wollte es sehen, nur dann könnte sie wissen, wohin ihr Weg sie führen würde. Nur dann würde sie verstehen. Sie fühlte die sanfte Berührung ihres Schattenichs an ihrer Schulter, die Lippen an ihrem Ohr, plötzlich nicht mehr feindlich gestimmt, flüsterten sie ihr zu, halfen ihr los zu lassen, ihren Geist zu öffnen, hinzusehen und zu verstehen, was tief unter der Oberfläche nur darauf gewartet hatte, ihre Hand zu ergreifen. Nun sah sie es, fühlte es pulsieren und griff danach ohne Reue, umfasste es, wie die Hand, eines Ertrinkenden, um ihn aus dem Wasser der Unwissenheit zu ziehen.

Dies war die Macht, Lyra wusste es von dem ersten Augenblick an. Darth Draconis hatte etwas ausgelöst, Dinge in Gang gesetzte, sie sie endlich fühlen ließen, was sich hinter all den Worten tatsächlich verbarg. Es überrollte ihren Geist mit einer brennenden Intensität und Lyra konnte nur zusehen, wie alles, auch Darth Draconis Geist davon begraben wurden, doch diesmal sah Lyra nicht hilflos zu, sie ergoss sich in der Dunkelheit dieses Gefühls, fühlte die Macht, wie eine nie da gewesene Exstase in sich zusammenbrechen und sie war ihr gewillt, wie eine Einheit. Wie eine Mutter umschloss Lyra das verlorene Kind und ergab sich den Gefühlen, die an all dem zerrten, was Lyra dachte zu wissen. Kein Raum, keine Zeit war noch von belangen, sie fühlte wie ihr schreiender Geist endlich still wurde, Kraft erhielt, wie eine sanfte stärkende Berührung war dieser Balsam aus Emotionen, der sich auf ihrem Haupt niederließ.
Der Schmerz und das Leid in ihr wurden besänftigt, auf eine Weise die Lyra beinah die Tränen in die Augen trieb, doch in diesem Kosmos, der nun ihre Gedankenwelt erfüllte gab, es nur Vollkommenheit und Sieg. Es dehnte sich mit einer übermenschlichen Kraft aus, traf Darth Draconis Präsenz, und Lyra sah ihn, sah den Sith, dass erste Mal, wie er wirklich war.

Sein Antlitz glühte, flimmerte vor Hitze unter ihren Augen und auch in ihrem Geist, seine Stärke brannte mit dem Feuer von tausend Sonnen. Eine seltsame Symbiose erreichte Lyras Gedankenwelt, ohne es zu wollen, raste sie auf ihn zu, tauchte ein, glitt zum Mittelpunkt und verlor sich in ihm für einen Bruchteil eines Moments. Ihr Blick, der das erste Mal in ihrem Leben tatsächlich mit Klarheit sah, erblickte sich selbst. Gemeinsam mit den anderen Jüngern stand sie vor sich. Der Blick bohrte sich mit einer Unerträglichkeit in ihren, dass Lyra es kaum aushalten konnte. Sie spürte etwas wiederwilliges, in sich, etwas Drängendes und Verlangendes, dass an Qual grenzte und doch zu befreiend war, als dass man sich davon abwenden konnte. Sie sah ihr eigenes entsetztes Gesicht.
Einen Sog, der widernatürlich war, ergriff Lyras Selbst. Ihr Geist wollte ihn berühren, wollte ich ihn zu sich ziehen, doch ehe sie etwas tun konnte. Fühlte sie einen brennenden Schmerz, der so gewaltig war, dass sie schreien wollte, doch ihr Geist fühlte nur und war außerstande einzugreifen. Dieser Schmerz ergoss sich in einem Schwall aus Genugtuung und Kraft die Lyra niemals vorher gefühlte hatte. Hilflos durchlebte sie diesen Augenblick, bevor sie sich in ihrem Geist wiederfand, unschlüssig, wie sie es vollbringen konnte, aus ihrer Gedankenwelt zu fliehen.


Lyra wusste, dass es nicht sie selbst war, die sie gefühlt hatte, zu anders, war die Welt, in der die eingetaucht war. Durch einen Schleier von Emotionen war sie gewandelt und hatte Dinge gefühlt, die ihr nicht fremd waren, sie spürte Verwirrung, fast schmeckte sie eine Unsicherheit auf ihrer Zunge, die betörend war und dessen Ursprung sie nicht einordnen konnte. Plötzlich sah sie sich selbst, erneut, doch nicht wie zuvor in ihrer Vision, sondern wie eine Facette einer vergangenen Erinnerung. Angestrengt versuchte sie die Fetzten, die ihr Geist versuchte zu ergreifen, fest zu halten und zu ergründen, doch der Besitzer zog sie unweigerlich zurück. Es war Darth Draconis Geist. Einen verworrenen Blick hatte Lyra riskiert. Einen Flügelschlag lang, hatte sie das Meer seiner Emotionen berührt und durch die untiefen gesehen, was er gesehen hatte. Die Macht vertrieb die Unsicherheit ihres Seins, löschte die brennende Felder der Verwirrung und half Lyra sich zu konzentrieren, sie versuchte mit aller Gewalt zurück zu kehren, zu seiner Präsenz, gewaltsam danach zu greifen, ihn zu übermannen, so wie er es mit ihrem Geist getan hatte, doch sie schaffte es nicht. Die Balance verließ sie und sie fand sich in der Realität wieder und schaute Darth Draconis entsetzt an, ihr raschelnder Atmen und ihr bebender Körper traten näher an den Bacta-Tank. Sie betastete ihre Schulter, die Schultern, an der auch er verletzt worden war. Der Schmerz dieser Erinnerung war so real, dass Lyra sich fragte, ob auch sie eine Wunde davongetragen hatte. Doch ihre unversehrte Haut zeigte nur deutlich, dass die Kraft dieser Mächte ihr einen unverzeihlichen Einblick in etwas gewährt hatten, von dem sie nicht erwartet hätte, es zu sehen. Sie ließ ihre Finger wieder sinken. Die Emotionen, die sich vor ihrem geistigen Auge abgebildet hatten, machten sie sprachlos. Sie machten ihn menschlich.
Lyra wusste nicht, was sie dem Herrn der Schatten entgegenbringen konnte. Sie war außerstande etwas zu sagen, die Eindrücke ihres Geistes rasten auf sie nieder und diesmal gab es keinen Zweifel daran, dass auch der Sith gesehen hatte, was sie gesehen hatte. Ihr Pakt, der bereits besiegelt worden war, hatte Lyras Seele endgültig erreicht. Sie spürte das Versprechen, dass Darth Draconis ihr gegeben hatte in ihrem Inneren brennen und die Zweifel in ihr auslöschen. Der Weg, den sie gehen würde, wäre nicht der, denn er erwarten würde, doch Lyra war nun bereit diesen Pfad zu bestreiten. Konnte sie nun endlich vor sich sehen, was das Ende dieser Reise sein würde.

Ihr wurde bewusst, dass auch sie eine Wahl hatte, darüber hinaus, was von ihr verlangt wurde. Die Macht war nicht ihr Feind, es gehörte zu ihr, es war ihre Energie. Nur Darth Draconis Einwirkung würde seine Spuren hinterlassen. Vorsichtig müsse sie bleiben, sich selbst nicht vergessen, dann würde Lyra es schaffen die Kraft zu erhalten die nötig war, um für immer fort zu gehen. Die Lyra aus ihrem Traum war eine Option, aber keine Endgültigkeit. Sie würde sie formen, sie würde sie unterjochen und nicht anders herum. Sie würde ihre Rolle annehmen und den Weg gehen, den sie wählen würde. Auch wenn sie Umstände es von ihr verlangten, würde sie seinen Weg akzeptieren, denn er würde in ihrem münden.
Ihr Knie berührte den Boden und ihr Haupt senkte sich. Sie verbeugte sich vor dem Herrn der Schatten. Dies war keine Rebellion mehr, auch keine Demut, viel mehr ein stilles Bekenntnis ihres Paktes, denn auch sie musste den Blutzoll zahlen. Sie hatte Dinge gesehen, die sie nicht sehen durfte und auch er hatte Lyras Innerstes nach außen gekehrt. Eine stumme Beichte dieser Schwäche war vollbracht, und war unwiderruflich in den Kosmos geschrieben. Lyra verstand die Tragweite dessen nicht, doch etwas in ihr, schrie ihr entgegen, welche Gefahren das für ihr Leben bergen könnte.


Sie sah ihn nicht an, doch spürte sie seinen Blick auf ihr ruhen. Ihr Herz überschlug sich vor Anspannung. Eine Unsicherheit brannte wie ein Funken in ihr auf, der ihr etwas sagte, dass sie sich nicht traute zu denken. Sie rang ein unbekanntes Gefühl nieder.
Langsam versuchte es sich den Weg zu ihrem Geist zu erkämpfen, doch Lyra versiegelte ihren Verstand und schaute dem Sith in die Augen. Seine Kälte würde dafür sorgen, dass es niemals existieren könnte.

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Mitten in der Nacht erwachte Treeya kurz und ihr natürlicher Fluchtinstinkt setzte ein. Scytale schlief tief und fest, es wäre so einfach, sich ihr Zeug zu schnappen und zu gehen. Was hatte sie sich eigentlich gedacht? Sie war vollkommen nüchtern - nicht ganz im hier und jetzt, aber sie konnte sich definitiv nicht rechtfertigen, sie hätte nicht gewusst, was sie da tat. So gesehen, war sie eine so gut wie verheiratete Frau, auch wenn ihr Kopf diesen Fakt noch nicht richtig begreifen wollte, wie konnte sie da einfach die Nacht mit einem Fremden verbringen – vor allem, schon wieder? War er dann eigentlich noch ein Fremder? Durch die Fenster fiel nicht viel Licht herein, sie konnte sein Gesicht nur schemenhaft erkennen, doch je länger sie sich die Gelegenheit gab, ihre Gedanken in Ruhe zu sortieren, desto mehr verwarf sie die Möglichkeit, einfach schnell zu verschwinden. Wo sollte sie auch hin? Sich mitten in der Nacht in das Hotel schleichen, um dort mit all dem Chaos in ihrem Kopf alleine zu sein?

Leise, um ihn nicht zu wecken, legte sich Treeya wieder zurück in das Bett und drückte ihren Kopf in das Kissen, trotz all der düsteren Aussichten für ihre Zukunft, schaffte sie es, sich ein wenig zu entspannen und ein Gefühl von Sicherheit zu empfinden. Obwohl sie diesen jungen Mann kaum kannte, war er der erste Mensch seit langem, der ihr vorwurfsfrei zugehört hatte, ja, der ihr sogar Hilfe angeboten hatte, obwohl er mit ihr eigentlich bis auf eine, nunmehr zwei, Nächte nichts weiter zu schaffen hatte. Sie hatte wenige wirkliche Freunde, mehr flüchtige Bekannte und kannte das Gefühl kaum, sich ein wenig auf jemand anderen stützen zu wollen. Es war kein unbedingt gutes Gefühl, genau genommen machte es ihr ein wenig Angst. Leise seufzte sie und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. War es wirklich gut, hier zu bleiben? Vielleicht sogar für mehrere Tage? Aber an welchen Ort sollte sie sonst? Nach Csilla zurück und so tun, als würde ihr Leben ganz normal weiter verlaufen, so wie sie es eigentlich für sich geplant hatte – das könnte sie nicht. Sie war immer sehr darauf bedacht, rational und überlegt zu handeln, doch diese Fähigkeit ließ sie seit gestern vollkommen im Stich. Eigentlich schon, seit sie auf Bastion angekommen war. Dieser Ort war wohl einfach nicht der richtige für sie, um sie selbst zu sein – also sollte sie vielleicht auch einfach aufhören, es weiterhin zu versuchen. Sie drehte sich zu der Seite, wo er lag und rückte kaum merklich näher zu ihm, sodass sie zumindest ihren Kopf in seine Schulterbeuge legen konnte. Müde schloss sie die Augen.

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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Domäne der Oberen :: Domizil des Drachen :: Infirmarium :: Darth Draconis und Lyra Ginn

Tektonische Platten die mit der Masse ganzer Kontinente aufeinander rasen, entwickeln eine ungeheure Spannung. Der Druck, den sie aufeinander aufbauen, türmt sich zu Bergen, lässt ganze Landstriche wie Tote auferstehen und drückt sich unnachgiebig aufeinander. Es knirscht und rumort an diesen Grenzen, Friktion tritt auf, und eine Spannung baut sich auf, auf deren Erlösung alle warten – bis auf die jämmerlichen Kreaturen, die das Unglück haben dort zu leben, wo diese Spannungsfelder auftreten. Doch jede Spannung, jeder Druck sucht unnachgiebig nach Erlösung, nach einem Punkt, an dem die Malaise ein Ende hat, an dem es endlich zu einer Entscheidung kommt. Die Erdbeben, die diese Spannungsfelder auslösen, können ganze Existenzen, ja ganze Zivilisationen auslöschen. Diese Spannungsfelder, diese Friktion, gefolgt von der ultimativen Entladung, waren kein Werk, dass allein der planetaren Tektonik vorbehalten war, sie konnte sich auch in der Macht abbilden. Hierbei nahmen die Geister bestimmter Wesen, der Erwachten, den Platz der tektonischen Platten ein. In diesem Fall waren es die Geister von Darth Draconis und Lyra Ginn, die sich aneinander rieben, Spannung aufbauten und einen Druck entließen, der zu einem Erdbeben führte, dass den Leviathan überraschen sollte. Es war eine Entladung in ihrem Geist, die sie vom Opfer zum Täter machen sollte, von der Oktroyierten zur Oktroyierenden. Es war ein Prozess, ein Gesinnungswandel, doch war es auch eine Erkenntnis, geboren aus Scham und Schande, gebenedeit in Erhabenheit und Freiheit. Ihre Worte waren scharf formuliert, ein Akt der spirituellen Rebellion, der dem Sith Meister unter seiner Beatmungsmaske ein wölfisches Grinsen abverlangte, denn ihr Scharfsinn zeugte von einem wachen Geist, der ihm imponierte. Doch was sie als nächstes tat, als sie ihre Verbindung zur Macht realisierte, war ihm unbegreiflich. Eine Schockstarre erfasste sowohl den Pfähler als auch die Womp Ratte von Bastion, eine Katatonie, geboren aus dem entladenen Druck der Vergangenheit.

Es gab einen gewissen Stil, eine gewisse Ästhetik in der vollkommenen Leugnung, im fleischgewordenen Dementi, eine Eleganz in der Furcht, die wie ein Strahlenkranz, eine Mandorla den Kopf umspielte, sich in Rauch auflöste und das Herz mit Klauen packte, deren Spitzen sich in die äußeren Schichten der Aorta bohrten. Ein Hesychasmus, ein Ort der Zuflucht, von dem man sich Dinge und Klarheit erhoffte, ging in Brand auf, untätig beobachtet von der Wüste im Inneren. Exquisite Paradoxien stellten infrage was er über mehr als sechszehn Jahre im Orden der Sith gelernt hatte, Ruinen hinterlassend, die von streunenden Hunden und zahnlosem fahrenden Volk eingenommen wurden. Ein wohlgenährtes Würgen des letzten Restes an Sicherheit, Finger, die sich um eine Kehle schlossen, die sich nach der erlösenden Leere der Schwärze des Antikosmos sehnten. Das Eindringen der fremden geistigen Macht in seine Festung war ein infamer Akt, sakrosanktes Terrain wurde betreten, ein inneres Sanktum entweiht, dass zuletzt sein eigener Meister entweiht hatte, bevor er sich einen Darth nennen durfte. Das hier war wider die Natur, unnatürlich. Es stellte auf den Kopf, was Draconis für wahr und falsch, vor allem aber für möglich gehalten hatte. Sie war doch bloß eine simple Jüngerin, welcher bestiale Scherz der Macht sah er sich hier konfrontiert. Bevor er handeln konnte, hatte sie Dinge in ihm gesehen, die unverzeihlich waren.


Die Risse im Soma, Psyche und Pneuma, eine Einbahnstraße gespiegelt in der Offenbarung eines Weges, den der Sith nicht für möglich gehalten hatte. Die Scheiterhaufen der Gewissheit brannten lichterloh, als der Leviathan einen Eindringling in einem inneren Sanktum vorfand, kalte Flammen leckten mit unnachahmlicher Gier an der Asche der Hoffnung, auf einen Ausweg. So standen sie sich gegenüber, in einem Moment, den der Leviathan so nie hätte haben wollen, doch nun vor vollendeten Tatsachen stand. Er wollte sich nicht eingestehen, dass er innerlich starb, bei dem Gedanken, dass ihn ein anderes fühlendes Wesen sah, verstand und nicht zurückschrak. Das sie erblickte, die Flammen, die seinen Leib umspielten, er ihre eisige Kälte betrachtete, die von Frostbrand getränkte Haut, und beide nicht zurückschraken. Es war ein Moment, der beinahe eine Ewigkeit gedauert haben mochte, ein Moment, der nie hätte aufhören dürfen. Doch es galt der Realität ins Auge zu blicken, denn was der Pfähler in diesem Moment erlebte war eine infame Handlung, die selbst für Lyra neue Höhen darstellte. Er sah den Moment, der ihn erschüttert hatte, er sah den Moment, der ihm eine Erkenntnis gebracht hatte, um die er nicht vor dem goldenen Thron gebeten hatte. Was er gesehen hatte, was er gefühlt hatte, in den tiefsten Tiefen seines verkohlten schwarzen Herzens, war unsagbar. Es war infnam. Es war vor allen Dingen verboten. Eine Schwäche, die er sich nicht leisten konnte.


Eine Belohnung für die Beharrlichkeit, ein nimmer versiegendes Wolfsgeheul des Herzens. Gebunden den Pfad zu wandern, das Chaos, wieder, das Chaos, immerzu. Von nun an bis in alle Ewigkeit. Für einen Moment wünschte sich Darth Draconis er würde Feuer und Schwefel auf die Jüngerin hinabregnen lassen können, doch es herrschte ein Plan des Kosmos, dem er sich zwar nicht fügen musste, doch seine Neugier in den Bann hielt. Die infame Handlung führt zu einem Höllensturz, einer Verbannung aus dem Geist des Leviathans, ein Pfad gepflastert mit Verwüstung und zerbrochenen Tugenden, doch gab sich niemand der Illusion hin, es gäbe noch einen anderen Pfad. Mit jedem Traum wachsen die Scheiterhaufen, ein Feind des Vertrauens, eine von ihren Illusionen in die Irre geführte Akolythinm ein von seinen Emotionen in die Irre geleiteter Philosoph. Diesen Pfad wandeln, für jetzt und in alle Ewigkeit.


Die große Wahrheit war, dass es keine gab und von dieser Offenbarung aus man sehenden Auges, mit einem Schrei der Freude, einer Transluzenz des Geistes und den geröteten Augen des Schmerzes einem Abgrund entgegenjagte, für den es keine Bremsen gab. Die Macht der Inertia war ein vitaler Faktor, doch konnten sich weder der Herr der Schatten noch die Herrin der Lügen dagegen wehren. Die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit wohnten jeder Handlung inne, jeder weitere Schritt ein Versuch die Rüstung der Taubheit zu durchdringen, den Panzer der bodenlosen Schwärze zwischen Systole und Diastole zu penetrieren und das zu offenbaren, dass das verboten war. Brücken zu verbrennen wurde zu einer Angewohnheit, die Fronten wurden gezogen und füllten den gesamten Horizont, als sei es eine von einer höheren Macht gezogenen Linie. Es war als würde man die toten Leiber der Vergangenheit an den schwarzen Ufern des Chaos stapeln, mit einer Barke das Gewässer befahren, dass aus dem morschen Holz des Lebensbaumes geschnitzt war. Veteranen einer spirituellen Rebellion waren die Sith, doch wussten sie wirklich noch wofür sie rebellierten? Darth Draconis wusste es und schreckte daher umso mehr vor der Offenbarung zurück, die ihm die dunkle Seite, im Angesicht dieser Perversion der Macht, wie einen Kadaver vor die Füße warf. Das Odeur der Heiligkeit der sakrosankten Geheimnisse seines Innersten waren gebrochen worden, ein Gestank der profanen Existenz hatte es beschmutzt, eine glänzende Perle der Ufer von Iego.


Eine unergründliche Länge starrte der Sith die Frau an, die es nicht wagen konnte, ihm in die Augen zu blicken. Doch Draconis war von dieser Tat, ihrer Tat verblüfft, schockiert, angeekelt und doch gleichzeitig von einer pervertierten Neugier angetrieben, dass er sich weiter nach vorn bahnen wollte, durch den Bacta, bis seine Umrisse aus der geleeartigen Flüssigkeit deutlich zu sehen waren, seine Maske sein Gesicht zum Teil zwar verdeckend, doch die glühende Iris seiner Augen durch die Flüssigkeit hindurch leuchtete, angetrieben von den Feuer des Palingenesis, von den Flammen der dunklen Seite.


>> FREIHEIT IST WENN DU ES NICHT MEHR ALS BÜRDE EMPFINDEN WIRST, LYRA, SONDERN DU MEINE OBERHAND AUS FREIEN STÜCKEN ANNEHMEN WIRST. DAS SCHICKSAL WIRD DANN ZU WACHS IN DEINEN HÄNDEN WERDEN. <<

Zwischen den Verdammten, den im Unrat steckenden und den wahrhaftig Wahnsinnigen, den großen Architekten des Versagens, den Skulpteuren des Verlustes gab es keinen goldenen Thron, dem man hätte folgen können, keinen goldenen Schrein, den man hätte aufsuchen können. Der Sith wollte sich über die Vergänglichkeit erstrecken, den Geist über die Materie transzendieren. Mit einer schier unerschütterlichen Hingabe durch den Äther pflügen, bis die Grenzen gebrochen und die Schalen, die das transmaterielle Licht hielten, gebrochen waren. Verkünder des Falls, Suchende der vom Weg abgekommenen, in den Ruinen der Dunkelheit, in den Abwässern des Aufstiegs würde er die Transzendenz suchen, von den verwitterten, von Wurzeln umspielten Säulen des Kosmos bis zur Spitze des Horizontes. Die graue Asche des Gebetes auf den Lippen, getrennt vom Unterbewusstsein, eine Perversion der Theodizee der Macht, mit dem Herzen gegen Niemanden. Aus den Totenackern der zerbrochenen Träume und verkrüppelten Seelen, leere Gräber, die nur darauf warteten, gefüllt zu werden. Mit bloßen Händen würde man nach ihnen graben, nur um sie für den Bruchteil eine Sekunde zu erheben.

>> DU WIRST MEHR ALS NUR DAS FÜHLEN. WEITAUS MEHR. DU BIST MEIN MITTEL UND ICH BIN DAS DEINE. <<


Gesegnet seien die Schneider, denn ihre Masken sind passgenau geschneidert. Es war eine ungewöhnliche Allianz von gemischten Fehlschlägen, Verrat und prophetischer Aberglaube. Etwas anderes konnte es nicht in der Gedankenwelt des Leviathans sein. Infame Schwächen, die den Moment zwischen Systole und Diastole beschleunigten, die Pupillen erweiterten, sodass die goldene Iris zu wachsen schien, begleitet von zwei schwarzen Löchern, welche die Jüngerin mit Haut und Haaren verschlingen wollten. Zu realisieren was sie getan hatte war schwer, doch es gab keinen anderen Weg. Es gab nur diesen Weg. Es war manifest und sein Geist ließ keinen anderen Schluss zu.

>> DAS WAS DU GETAN HAST, DIESE VERBINDUNG… SIE BRINGT DICH IN GEFAHR. <<

„Vor allem bringt sie mich in Gefahr, oh du siebenfach verfluchte Kreatur.“ Dachte der Sith, den Abgrund vor seinen Augen sehend. Bisher war es ein Spiel gewesen. Die Verführung, der sanfte, schwarze Nebel der dunklen Seite, der sich um die Beine seiner Opfer schlängelte, zu einem arkanen, fleischlosen Reptil wurde, dass sich mit züngelnder, gespaltener Zunge am Körper entlang schob und die Versprechungen der dunklen Seite in das Ohr des Opfers säuselte. Darth Draconis hatte schon oft diese Form angenommen, hatte aus schierer Lust am Brechen eines Geistes die dunkle Seite beschworen und Wesen an den Rand des Abgrundes gebracht, sei hinabgestoßen, um zu sehen wie sie an ihren Träumen erstickten, sie wie eine Violine gespielt bevor er ihre Saiten durchgeschnitten hatte. Doch jetzt war er es, der in einem Fanal des Kosmos, der in einem widerlichen Scherz des Schicksals selbst an einem gänzlich anderen Abgrund stand, kurz davor sich selbst zu verlieren. Er hatte das nicht gewollt, doch war dies keine Frage des Wollens, sondern des Akzeptierens. Was sich in ihm manifestiert hatte, was die Macht in diesen beiden Kreaturen der Nacht und Macht für eine Verbindung evoziert hatte, die für ihn wider die Natur war. Andererseits, war nicht seine gesamte Existenz, seine Taten im Angesicht der Natur und der Macht eine Perversion? War dies ihre grausame Rache dafür? Er konnte sie nicht töten, sein erster Impuls auf diese Form der Schwäche, denn er wusste nicht, was die Verbindung dann mit ihm machen würde. Nein. Er musste sie bei sich halten, nah und näher. Niemand durfte erfahren, was für einen Sündenfall sie hier begangen hatten.

>> DU WIRST AN MEINER SEITE BLEIBEN. DU WIRST GENAU BEOBACHTEN UND VERSTEHEN LERNEN. DU WIRST ZU MEINEM SCHATTEN. <<

Als wüsste Darth Draconis nicht wie es sich anfühlt Wesen zu verlieren, als würde der Leviathan nicht wissen wie es war die Würfel des Schicksals zu werfen und vom Ergebnis enttäuscht zu sein. „Bewahr dir deine Würde, Narr!“ sprach eine Stimme in seinem Kopf, verhallte in seinen inneren Sanktum ungehört nach außen, eine Festung der Ignoranz seinen Geist umgebend, mit Zinnen und Türmen aus Verachtung und Ballisten aus Impertinenz.
Als hätte er nicht ein Leben damit zugebracht die Punkte zu verbinden, das Muster zu erkennen. Er spürte es, er fühlte es und es verunsicherte ihn. Ein Gefühl, dass Darth Draconis nicht gewohnt war, er der Leviathan und Bezwinger der Faust des Imperators. Als ob die Ironie nicht ein Defensivmechanismus gewesen wäre, als würde er zur Abwechslung lachen können, himmelschreiend lachen im Angesicht der Absurdität dessen, was sich zwischen Systole und Diastole formte. Als wären die durastählernen Widerhaken in seinem Rücken, die ihn vor dem Abgrund der Erkennntis zurückhielten, nur ein Hindernis, eine kurze Qual sein. Als ob der Sith dazu im Stande war etwas anderes zu fühlen.
Als ob alles dazu führen sollte, dass es eines Tages richtig sein würde. Träume erfüllen sich nicht für Kreaturen der Nacht wie ihn. Wagte er es wirklich, wagte er den Schritt? Als wären die Götter der Macht gelangweilt, als würde der Konflikt in den Herzen der unter ihnen kriechenden Wesen nicht ausreichen, juckte es in ihren astralen Fingern, als hätten sie nie Wesen aus schierer Langeweile gebrochen, packten sie die Brust des Siths und brachen die Rippen auseinander, legten das schwarze, verkohlte Herz des Sith offen und betteten sich anschließend erfüllt zwischen den Abfällen seines Seins.

>> UND ALS MEIN SCHATTEN FRAGE ICH DICH, WAS HAST DU GESEHEN UND VIEL WICHTIGER, WAS HAST DU GEFÜHLT? WELCHE ERKENNTNISSE ZIEHST DU AUS DEM GESEHENEN? <<


Eine Übung in Müßigkeit, eine Aufgabe der Vergeblichkeit. Sie hatte hinter die Pforten der eisernen Festung geblickt, ein infamer Vorgang, der nicht mehr zu ändern war. Doch was sie gesehen hatte, was sie gespürt hatte, das war der offenbarende Moment. Draconis wusste es und Lyra wusste es, doch er wollte, dass sie es aussprach. Den Worten hing eine Magie inne, ein in die Existenz werfen, nach dem er gierte. Sie sollte es aussprechen, sie sollte sich hingeben. Wenn er in den Abgrund stürzen würde, dann würde er sie mitreißen.

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Ein ewiger Augenblick verstrich, ehe die Jüngerin eine Bewegung im Bacta-Tank vernahm. Der Sith, hatte sich dem Glas genährt, wie ein Raubtier im provisorischen Käfig, belauerte er sie. Selbst seine eingeschränkte Körpersprache zeigte deutlich, dass etwas sich geändert hatte. Die tosenden Sonnen, bohrten sich mit einer Hingabe in ihren Anblick, wie Lyra es zuvor mit seinem Geist versucht hatte und wie er es bereits mit ihrem getan hatte.


Lyras Anspannung wuchs und sie kniete vor ihm, wie eine zum Tode Verurteilte, wohl wissend, dass dies womöglich der letzte Augenblick sein könnte. Ohne Rücksicht, hatte sie diese Grenze passiert, eine mit Blut gezeichnet Grenze, vorerst ahnungslos überschritten, doch hatte ihre Neugier unwiderruflich an Fahrt aufgenommen, selbst nachdem die mahnenden Rufe ihres Geistes sie versucht hatten zurück zu drängen. Dieser Augenblick, war es nicht wert, ein Leben zu lassen und dennoch war sie magisch angezogen worden, wollte ein Teil davon sein, ihm näherkommen und verstehen, denn dies trug dazu bei, dass auch sie sich verstand und doch war da ein Aspekt, der unweigerlich in ihr pochte. Sie wollte ihm seine eigene, bittere Medizin verabreichen, als letzten Widerwillen, bevor sie für immer nachgab, sie wollte ihn wahrhaftig sehen und seine Unsicherheit schmecken. Auch wenn Lyra zu Anfang nicht klar war, was gesehen war, auch wenn sie die Eindrücke nicht verstand, wurde ihr deutlich, dass dieser kosmische Wink des Schicksals ihre letzte Rebellion vor dem endgültigen Eintauchen sein würde. Zu gnädig war das Universum, denn es hatte ihr einen Funken Leben eingehaucht, denn auch Darth Draconis nicht einfach ausradieren konnte. Es hatte, wie auch immer es von statten gegangen war, dazu beigetragen, dass Lyra nun endlich verstand, wozu die Macht im Stande war. Sie konnte verändern, niederreißen und erschaffen, wenn sie dem Nutzer gnädig gestimmt war und das wilde Pulsieren in ihren Adern, selbst im Angesicht des möglichen Todes, zeigte ihr, dass sie nun zumindest nicht als Unwissende starb.
Eine Welle der Verunsicherung erfasste Lyra, die darauf beruhte, wie Darth Draconis ihr nun gegenübertrat. Sein langanhaltender Blick, sprach bände und schwieg doch, wie die unendliche Dunkelheit der Galaxie. Was würde der Sith tun? Lyra blickte ihn an, versteckte sich nun nicht mehr, erfasste seinen Blick und hielt im Stand, auch wenn, oder vielleicht gerade weil, es womöglich das letzte Mal sein würde.


Die Verbindung zu seinem Geist, war ein Drahtseilakt der seines gleichen suchte. Lyra, die Akrobatin aus den Slums, hatte keine Möglichkeit sich an diesen feinen Kanten zu halten. Ohne doppelten Boden, würde sie unweigerlich fallen und doch hatte sie es, ohne darüber nachzudenken, gewagt hinüber zu balancieren und in das unendliche Nichts zu blicken. Vielleicht war es genau diese Ungewissheit, die ihr die nötige Selbstsicherheit gegeben hatte, es zu schaffen, in seinen Geist einzudringen. Diese Fähigkeit war ein beinah schon unglücklicher Zufall, denn Lyra wusste, dass sie den Vorgang nicht einfach wiederholen konnte. Die Eindrücke, die sie sah, waren erschreckend und verwirrend zu gleich und dennoch ließ sie sich diesmal nicht davon entmutigen.
Lyra wusste nicht, welche Art von Konsequenzen ihre Handlungen haben würden, sie hatte keine Vorstellung davon, wie die Sith sich untereinander verhielten, aber ihr war klar, dass das Eingreifen in den Geist eines Wesens, dass weit höher in der Rangfolge war sie selbst, vermutlich ein tödlicher Fehler sein würde.

Die fatale Anspannung zwischen ihnen entlud sich in einer unausgesprochenen, fast zum Zerreißen gespannten Atmosphäre, die wie eine Naturgewalt tobte und es doch nicht schaffte die Spuren zu verwischen, die diese Entgleisung verursacht hatte. Doch anstelle sie zu zerschmettern, richtete der Sith erneut das Wort an sie. Unerwartete Worte. Diese Transgression bliebt nicht ohne Strafe, viel mehr, forderte Darth Draconis die Einsicht als Bezahlung ihres Tabubruchs. Der Alleinherrscher bot ihr erneut seine Führung, mit der Bedingung einer Freiheit mit Einschränkungen. Lyras Gedankenwelt nahm seine Worte entgegen, wog ab und erinnerte sich an die anderen Jünger, an seine Schülerin und doch war es schwer für die Diebin zu verstehen, welches abstruse Konstrukt, dies mit realer Freiheit gemein hatte. Sie ließ seine Worte ohne Antwort.


Lyra war zu entsetzt darüber, dass der Herr der Schatten, auch diesmal, nicht den Weg der offenkundigen Bestrafung gegangen war, viel mehr, forderte sein perfides Sein die Einsicht, die langsam, aber sicher in Lyras Geist voran schritt. Auf dem Weg dahin, schien Darth Draconis, ihr Verhalten als nötiges Übel zu billigen.Vorerst. Lyra bemerkte wie ihr raschelnder Atmen sich beruhigte und dennoch war die Gefahr noch nicht gebannt, viel mehr wusste sie, dass der Lord, nach diesem Frevel einen gesonderten Platz in seiner Hölle, für die lästige Diebin reserviert hatte. Spätestens dann, als er ihr den Platz, als „Seinen Schatten“ zuwies. Eine unklare Formulierung die alles und doch nichts beinhaltete. Eine lernende Jüngerin, eine würdelose Sklavin oder eine ausführende, rechte Hand. Lyras Geist raste bei der Vorstellung, dem Sith nicht entkommen zu können, noch einen Schritt weiter gehen zu müssen, um die Erkenntnisse gewinnen zu wollen, nach denen sie nun gierte.

War sie doch vor wenigen Momenten noch ein lästiges Insekt, was plötzlich zu einer ausgewachsenen Wompratte mutiert war, die es gewagt hatte, den Weg mit ihm zu kreuzen. Ins Fadenkreuz geraten, durch ihre unstillbare Neugier, hatte die Ratte es zu weit getrieben, doch wie aus einer göttlichen Laune heraus, war dort keine Macht, die sie zerquetschen wollte, sondern nur ein Schatten, der verharrend über ihr schwebte, unschlüssig was zu tun war. War sie diesen Funken Aufmerksamkeit würdig und würde damit ihren Tod besiegeln oder sollte er sie ziehen lassen, in eine namenlose Existenz hinein.
Was sollte die Wompratte also tun, außer das, was in ihrem Naturell lag. Zuzubeißen.


>>Ich sah sie, ich sah Eure Unsicherheit, Euer Zögern im Moment des Kampfes gegen Euren Feind Malevolos. <<


Lyra sah diesen Augenblick mit aller Deutlichkeit vor sich. Sie sah ihn nicht nur, sie erlebte ihn, aus Darth Draconis Inneren heraus. Das Brennen des Zögerns hatte beinah so tiefe Wunden geschlagen, wie die Verletzungen selbst, denn sie waren ein Einschnitt in etwas, dass nicht mit Bacta geheilt werden könnte. Eine Monstrosität, die ihre Entladung in einem Wimpernschlag der Unsicherheit niedergelassen hatte und im Augenblick der rohen Gewalt einen Raum erschaffen hatte, der so fragil und unscheinbar war, dass niemand ihn gesehen hatte, bis zu diesem Moment. Gut verschlossen und ungeklärt war er und auch Lyra verstand ihn nicht zur Gänze, doch sie sah ihn, roh. Lyra ergoss sich gedanklich in dem Augenblick, der wie eine pochende Wunde in ihrem inneren klaffte, lechzend nach Beachtung. So unerklärlich, dass für die Jüngerin auch war, umso erschreckender war, die Tatsache, dass auch ihre Gefühle von Verunsicherung geprägt waren. Es zeigte auf, dass auch der Sith, nicht alles verbannen konnte, nicht jeden Funken auslöschen konnte, wie es ihm beliebte, sondern das auch er sich an das menschliche Konstrukt seines Daseins anlehnen musste, das es einen Preis hatte, ein Sith von seinem Schlag zu sein und dass auch er nicht so geboren worden war. Eine Erkenntnis die Lyra erschütterte, machte die Vorstellung, dass der Sith es hatte soweit mit sich kommen lassen, den Umstand nicht milder. Vielmehr führte sie Lyra Darth Draconis rabiate und disziplinierte Herangehensweise vor Augen, die er sicherlich an den Tag gelegt haben musste, um mit den Jahren, seine Schwächen auszumerzen und sie mit Kraft zu füllen. Die Bewunderung, die Lyra hinsichtlich dessen für den Sith übrighatte, überraschte die Jüngerin. Nun wo sie wusste, wie schwer es war, sich auf die Macht einzulassen.



>>Ich fühlte Euren Schmerz, denn er wurde zu meinem. Es ist keine Schwäche, denn sie entlud sich in Eurer Stärke..<<



Darth Draconis hatte in diesem Umstand geschafft, sein Gleichgewicht wieder zu erlangen und mit einer Hingabe vorzugehen, die Lyra kaum begreifen konnte. Wider seiner Schmerzen, für ein höheres Ziel. Doch kaum als sie diese Gedanken formuliert hatte, wurde ihr bewusst, dass sie es auf eine gewisse Art nachvollziehen konnte. Der Preis, den Lyra gezahlt hatte, war nicht annährend so groß gewesen und auch ihre Ziele, waren von simpler Natur gewesen und dennoch hatte auch sie gekämpft und Schmerz in Kauf genommen, gelitten, trainiert und wiederstanden. Sie schaute einen Augenblick auf ihre bandagierten Hände hinab. Einen Wimpernschlag schrumpfte der Kosmos in ihrem Herzen zusammen und sie versuchte ihrem Gebieter all das Unaussprechliche, was in ihr vorging mitzuteilen, all die Dinge, die sie in Bonetown gesehen und ertragen hatte. Das Gefühl durchflutete sie, die Eindrücke durchfluteten ihren Geist und suchten den von Darth Draconis. Die schattenhaften Bilder ihrer Verletzungen traten in ihren Verstand, die Kämpfe mit ihren Feinden und wie sie mit gebrochenen Knochen und in den Abgrund blickend, am Boden gelegen hatte. Ihr blutiger Pfad, bildete sich klar aus und Lyra eröffnete ihm, die Wahrheit, die in den Slums lauerte und sie bis vor kurzem, jeden Tag um ihr Leben bangen ließ.


>>Und dennoch plagt Euch dieser Zwiespalt, ich spürte ihn in meiner Brust, ich fühlte eine seltsame Kraft und auch Ihr, habt etwas gesehen, dass Euch unerwartet traf.<<


Lyra fokussierte den Sith mit ihrem Blick und ließ ihn nicht los. Sie wollte verstehen was er dachte, eine Regung erkennen, in seinem eiskalten Wesen. Obwohl ihre Gedanken drohten, sie zu überwältigen.


>>Ist dies das Naturell der Macht? Zieht es zwei Wesen zueinander..<<


Die Anspannung entlud sich in ihren Worten, wie ein sterbender Planet, der zu zerbersten drohte, doch kein Geräusch verhallte in der Dunkelheit ihres Universums. Langsam griff die Jüngerin danach und erstarb bei dem Versuch es zu berühren.
So verklang der Prozess in ihrem Inneren, stumm. Sichtbar für das Auge, dass hinsah und verstand.


>>Auch gegen ihren Willen, Herr?<<

Lyra schaute abwartend zu dem Sith hinauf ,während die Kälte ihres Blickes in der Glut des seinen, versank.




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Die Spezies Mensch wurde mit einem zweischneidigen Schwert ausgestattet, eine Waffe der Einbildung. Geschmiedet in einer Luftspiegelung der inhärenten Transzendenz, verwickelt in den Mechanismen des Lebens selbst. Zwischen Langeweile und dem Impuls zu Fliehen gefangen, das ist die Ode, die diese Spezies an die Existenz spielte. Das Zischen und Hissen der Womp Ratten, Psalme skandierend, während sie im Unrat des Daseins vegetierten. Ein Orbis, in dem die Welt nicht mehr schien, denn sie war schon lange untergegangen, in einem beinahe kosmischen Witz von größter makabrer Grandeur, bevölkert von Hyänen, die in einem morbiden Walzer vertieft waren, streiften durch das Land. Es war die Ebene, die unbewohnt war, bis jetzt. Es war die Ebene, deren fruchtlose, trockene Erde keine Früchte mehr getragen hatte. Bis jetzt. Ein fernes Unwetter, ein Grollen im Westen, kündigte die Ankunft einer Bestie an, eine Kreatur, die sich unter sieben Siegeln versteckt hatte, die für Darth Draconis tot geglaubt gewesen war.Unfähig noch einmal einen Spross in die Welt zu setzen. Bis jetzt. Es war eine Bestie, von Anziehungskraft genährt, von Passion erfüllt und deren Schwingen von einem widernatürlichen Drang nach Hoffnung getrieben war, die einem Akolythen der dunklen Seite die Tränen in die Augen hätte treiben sollen. Konnte nicht eine Sintflut bitte kommen und diese Existenz vom Antlitz der sonnenlosen, dunklen Welt tilgen? Ein realer Regen, ertränkend, eine Sammlung von Plagen und Pestilenzen, eine Pandemie. Wenn alles vorbei wäre, könnte dann die seelenlose, verkümmerte Welt nicht weiter in ihrem Frieden weiter existieren, ein Frieden, der auf bleichen Knochen tausender Toter aufgebaut war? Nein. Nicht einmal der Teufel sieben corellianischer Höllen würde in diesen Moloch spucken. Dieser Ort war verloren. Es war sein inneres Sanktum. Er war verloren. Bis jetzt.

Während der Vorhang fiel, sein seidenes, flatterndes Gewand zu Boden ging und entblößte, was verborgen war, krümmte und wand sich das Ego in Spasmen der Erkenntnis. Widerwillig vor der Wahrheit, einen Ausweg suchend dem Unausweichlichen auszuweichen. Erlesene Götter die wie Schweine beim bloßen Gedanken an eine Existenzberechtigung dieser Windungen seines Herzens grunzten, eine raison d’être himmeljauchzend empfinden während sich der Sith unter diesem Ballast innerlich krümmte. Von den Gärten Ithors bis zu den Grabenkämpfen Tirahnns, von den eisigen Wüsten Csillas zu den sündigen Pflastern Nar Shaddaas ging ein Tosen und ein animalischer Ruf durch den Kosmos, ein Widerhall in der Aorta des Sith, der sich dem stellten musste, was in ihm keimte.
Was sie sah war enigmatisch, doch offenbarend genug, um ihn ihm zu lesen wie in einem Datapad. Ein kurzer Moment hatte gereicht um zwei Geister, die verbunden waren, wie ein Ventil öffnend, alles zu offenbaren, was verborgen war, alles in das Licht zu zerren, was zuvor in Dunkelheit getaucht war. Hatte nicht Malevolos seine Unsicherheit geschürt, sondern das, was in seiner Brust keimte, als er sie erblickte? Es war der Moment der Schwäche gewesen, der seinen Hass evoziert hatte und ihm den Sieg gebracht hatte. Doch wie hätte es anders ausgehen können? Sandkörner, die durch seine Finger zerrinnen, so mannigfaltig waren die möglichen Visionen der Zukunft, die nie kommen sollte. Das Zögern, dass seinen Untergang bedeutet hätte, die Trennschärfe zwischen Sieg oder Niedergang, Verlust oder Verzehr des Feindes. Ein Abgrund offenbarte sich, der nicht darauf wartete, ob Draconis sich fallen lassen würde. Dieses schwarze Loch sog ihn auf, verspeiste ihn und würde ihn nicht mehr ausspucken.


Erhabene Wahrheiten wurden enthüllt, zu dem Schlag seines Herzens, zu dem Hämmern marschierender Truppen, zu dem Surren und Dröhnen einer zum Leben erweckten, karmesinroten Plasmaklinge. Man konnte Weisheit in den Epitaphen der Feiglinge finden, jener Herzen, die nicht mutig genug gewesen waren, den finalen Schritt zu gehen, auf dem Sterbebett liegend, den Tod des Friedens erleidend, auf ihr Leben zurückblickten und nur Scham und Schande empfanden. Das Leben ungenutzt verstreichen hatten lassen, nicht dem Wink des Kosmos gefolgt zu sein, in Sphären, die auserwählt waren, nur von wenigen, wenn überhaupt, je erreicht zu werden. Den Spiralturm der Transzendenz zu besteigen, von seinen Zinnen herabzublicken, auf die Ameisen, das Gewürm, die Maden des Gewöhnlichen, wie die Lyra in einer Welle der Verunsicherung zu ertrinken drohten. Doch das war nicht ihr Schickal. Die Wogen dieser unbarmherzigen Sturmflut schwappten über ihren dürren Leib, doch erhob sie sich. Wie ein samtschwarzer Diathim begab sich diese Womp Ratte auf Augenhöhe mit dem Ungeheuer.


>> DU SIEHST GEFÄHRLICHE DINGE, LYRA. WER ZU LANG IN DEN ABGRUND BLICKT, MUSS FÜRCHTEN, DASS DER ABGRUND ZURÜCKBLICKT. WER ZU LANGE MIT UNGEHEUERN KÄMPFT, MUSS ZUSEHEN NICHT SELBST ZU EINEM ZU WERDEN. <<

Doch sprach der Leviathan von seinem Naturell, dass sich auf Lyra auswirkte, oder war es die unverhohlene Furcht vor den Auswirkungen ihres Wesens? Der Mantel der Stille weitere sich über die beiden Kreaturen der Nacht auf, während der Sith die Schmerzen und das Leid der Frau aufsogen, dass sie ihm zur Verfügung stellte. Ihre Erinnerungen, ihr Drangsal, es war wie eine kraftspendende Natur, die ihn beflügelte. Ahnte sie, dass er ein Wesen war, dass an diesen Emotionen wachsen konnte? Ihr geteiltes Leid, eine Quelle der Kraft für den Leviathan? Er sog es in sich auf, gierig, durstig, nimmermüde. Doch wie ein Verdurstender, der sich am Wasser einer Oase gütlich tat, war er zu gierig. Er verschluckte sich förmlich an ihr, nahm mehr auf als er wollte, fing sich mehr ein als er wollte. Er war gefangen in einem endlos erscheinenden Strudel aus Eindrücken, die er für tot geglaubt hatte. Bis jetzt.
War es der Tunnel, an dessen Ende ein Licht erwartet nur um in das blendende Nichts zu fallen? Zu Boden siechende Hoffnungen peitschten über den Grund seiner Vorstellungskraft. Lamenti und Litaneien versunkener Zeiten, lange bevor er den Titel des Darth getragen hatte, holte ihn ein was er so lange unterdrückt hatte. Nichts ist vergessen würden die Menschen der Wissenschaft sagen, die sich mit dem Geiste beschäftigen, jede Sünde, jedes Trauma wird eines Tages wie ein Untoter den Acker seiner letzten Ruhestätte durchbrechen und seine grässliche Fratze der Welt präsentieren. Es gab keinen Pfad, dem man hätte folgen können, nur einen Nachtmahr der ewigen Wiederholungen, getrieben von einer Existenz in die nächste, eine Aufgabe, die beinahe endlos und bar jeden Sinns glich. Jene die das trockene, tote Sandmeer der Menschlichkeit durchkämmten, jene die nach Mustern, Verbindungen und Entwicklungen suchten, hatten sie wirklich die Hoffnung jemals fündig zu werden? War es Weisheit gewesen, die sie angetrieben hatte, diesen gebrochenen Karren weiter durch die Einöde zu schieben?

Auf ewig den Karren gegen die Steigung schiebend, vorbei an den Ruinen nicht wahrgenommener Chancen, zerbrochener Hoffnung und Unschuld. Die verkommenen Knochen jener die versagt hatten säumten den Weg zu seinem Herzen, Mahnmale so vieler Gelegenheiten vergangener Leben, die irgendwo in ihm wohnten. War es nicht Typhojem selbst, der ihm eröffnet hatte, dass alles im Universum ein Test für ihn sei? Jedes Leben, dass er genommen hatte, war ein Leben was er früher gelebt hatte? Jedes Verbrechen ein Verbrechen an seiner selbst? Wie passte sie in dieses Mosaik? Typhojem hatte ihm nie gesagt, dass auf dem Weg zur Göttlichkeit es vielleicht andere Wesen geben würde, die ihm diesen Weg streitig machen würden. Doch wenn es so war, sah er sich selbst in die Augen, so wie so vielen anderen Wesen, denen er das Licht des Lebens auspustete, oder blickte er hier in genuine Augen, ein neues, frisches, unverbrauchtes Paar Augen? Der linkshändische Gott der Sith hatte ihm diesen Aspekt unterschlagen. Doch war er dazu verpflichtet sich ihm so zu offenbaren? Lachhaft. Er hatte keinen Anspruch, nur die Ungewissheit. Hatte er, im Urschlamm der imperialen Gesellschaft, in den geschlossenen Augen der Blinden und Verlorenen die einzig Sehende gefunden? Er hatte sich nie verstanden gefühlt, denn die Mysterien der Macht hatten ihm schon immer in einer eigenen, verbotenen und verdorbenen Sprache zugeflüstert. Eine Sprache, die nur er sprach, die nur er verstand, die nur er begreifen konnte. Bis jetzt.

Der Gestank der Erkenntnis traf ihn, er war das Räucherwerk für ihn verboten geglaubter Tempel, mit goldenen Schreinen, Götzen der Dinge, die er für infam und verachtungswürdig gehalten hatte. Nun war er einer von ihnen. Einer jener, die mit dieser Schmach leben mussten. Zwischen dem zermahlenden Zähnen des Fleischwolfs, zwischen dem Schlachthof, das war der Horizont des Verlustes, der Gräue und der Glitzer einer Welt, die nur Schmerz bedeuten konnte. Eine Welt, die nur Verlust bedeuten konnte. Wie konnte er sich in diesen Abgrund stürzen? Doch wie konnte er im selben Atemzug von Lyra Ginn erwarten, dass sie sich in andere Abgründe stürzen möge, wenn er nicht bereit war sich selbst in den Schlund zu stürzen? Doch sollte es wirklich darauf hinauslaufen? Ein Spiel wer zuerst blinzeln würde, wer zuerst zugeben würde und wer zuerst sich der Wahrheit stellte? Verachtung machte sich in ihm breit. Vor sich. Vor dem, was sich zwischen Systole und Diastole abspielte. Vor dem Kosmos. Aber nicht vor ihr.


Aus dem Heulen er Propheten der dunklen Seite, aus den Flüchen der Rechthabenden, in den mit Basalt und schwarzem, glänzenden Gestein ausgekleideten Hallen des Tempels der Sith wurde eine neue Brut gebrütet. Ein Brandstifter der modernen Zeit, von nobelstem Leid, von größter Magnitude auf einer Skala der Rechtschaffenen der Ausbeutung. Doch wurde dieser Brandstifter niedergetrampelt, eine Brut, die im Keim erstickt worden war. Hatte der Drache die Flügel ausgebreitet oder waren sie ihm abgeschnitten worden? Eine prophetische Einsicht, die Darth Draconis verborgen bleiben würde, während er sich in den eiskalten, eisblauen Augen der Womp Ratte von Bastion verlor.


Er widerstand dem Impuls, er widerstand dem Moment der Schwäche sich abzuwenden. Es war der Nullpunkt, der Einschlagort der Transgression. Ob ironische Distanz oder wahre Subversion, es war in ihrem Fleisch eingeschnitzt, ein Pamphlet gegen das System, dass sie so verachteten, eine Brandschrift gegen den Kosmos, den sie so verfluchten. Die Sprache der Geißel hätte im folgenden Gespräch genutzt werden müssen. Doch stattdessen erhielt die Sprache des Hungers und des Verlangens Raum sich auszubreiten. Ein nimmermüder Zustand der unbarmherzigen Panik ergriff das schwache Fleisch. Fortan nahm ein Ringen um Ordnung den Platz ein, eine totale Institution der verborgenen Gesetze der Nacht, die in die offenbarende, nackte Fratze des Tages gezerrt werden musste. Von vielen Sith belächelt, doch nur von wenigen gekannt. Darth Draconis war ein Brandstifter der immerwährenden Aporie. Bis jetzt.


>> DAS IST NICHT DIE NATUR DER MACHT, LYRA. DAS IST DIE NATUR EINER WEITAUS GRAUSAMEREN KRAFT. <<

Doch es gab keinen anderen Weg mehr. Es gab keinen Ausweg. Die Anziehungskraft war unbarmherzig. Die Anziehungskraft, die zwischen Systole und Diastole sich manifestierte, stach und zusammendrückte, diese Anziehungskraft wetzte ihr Messer an den Grabsteinen der Gutherzigen scharf. Diese Anziehungskraft suchte ihr Heil in den blutleeren, geöffneten Armen der Heillosen, diese Anziehungskraft war das Unglück, das Waisenkinder liebte. Sie war die Erlösung, die ein Kriegsverbrecher im Lauf seines eigenen Blasters suchte, ein eschatologisches Versprechen, das niemand halten konnte. Diese Anziehungskraft war eine Träne, die eine Hinterbliebene für ihren in der Ferne Gefallenen vergoss, das Wehklagen in den Ohren der Falschen. Diese Anziehungskraft war wie das Wachs, das zwischen den Fingern verlief während der Kerze sich dem Ende neigte, die Furcht vor der danach hereinbrechenden Schwärze raubte den Atem. Diese Anziehungskraft war das bittersüße Gift, dass der Verzweifelte als Ambrosia die Kehle hinablaufen ließ. Es war die Anziehungskraft, die ganze ewig geglaubten Imperien zu Fall gebracht hatte, auf deren Knochen neue, stärkere Verbindungen gewachsen waren.

>> ES IST DIE NATUR DER … ANZIEHUNGSKRAFT. EINE KRAFT DIE BINDET, WAS SICH WEHRT, VERKNOTET WAS DIE AUFLÖSUNG SUCHTE. SIE KENNT KEINE GNADE, NUR IHR DIKTAT. <<

Das Wort auf seiner Zunge zerfiel zu Asche, denn es war nicht mehr als ein blasser, getriebener Hierophant, ein Mime für das, was in ihm brannte. Arm in Arm in diesem verlorenen Kampf, in diesem Spiel, in dem die Karten markiert sind und die Wahrscheinlichkeiten gen Null gehen. Hand in Hand mit einem Schicksal, schlimmer als der Tod, verdammt dazu Stück für Stück, Stich, um Stich näher zu rücken. Was getan werden musste, musste getan werden. Die menschliche Natur ist was es ist. Mit verschlossenen Augen wandern die Unglückseligen umher, dem Waffenruf der Existenz zur Befriedigung niederer Instinkte folgend. Glückselig liefen sie, mit beinahe himmelschreienden Psalmen auf den Lippen, in das zweischneidige Schwert. Doch nur zwei Augenpaare waren geöffnet.

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:|: Braxant Sektor :|: Sartinaynian System :|: Bastion :|: Center :|: Orden der Sith :|: Domäne der Lernenden – Terrasse :|: Marishka & Thatawaya

Marishka brauchte einen ganzen Moment, bis sie endlich erkannte, was an dieser Szenerie ihr so seltsam vorkam. Und als sie es erkannte, war sie irgendwie bestürzt. Überrascht. Und amüsiert zugleich. Es war Thatawaya und deren offensichtlicher Gefallen an diesem Ortswechsel. Oder eher gesagt dem 'draußen' sein. Besser gesagt die Erleichterung und augenscheinliche Freude, die die Fosh deswegen ausstrahlte. Die Art wie sie an Marishka vorbei geschritten war, ihre Augen geschlossen hatte und einfach nur in diesem Moment verweilte.

Beinahe kamen ihr diese Dinge fremd vor. Und doch... es dauerte nur einen Augenblick. Kurz. Die Dauer eines Augen öffnens und wieder schließens und da war die Erinnerung an ihre eigene Erleichterung, an ihre Freude über ihren Triumph über den anderen Jünger. Die irre Freude noch am Leben zu sein. Nein. Schalt sie sich selbst in Gedanken. Das war etwas ganz anderes. Das hier... das hier war... normal. Und wo ihr Geist ihr weiß machen wollte sie hätte in der letzten Zeit ähnliches erlebt, stimmte es einfach nicht. Das letzte Mal als sie einfache und normale Freude empfunden hatte war an jenem Abend gewesen, an dem sie zur Mörderin geworden war. Einfache harmlose Freude. Normales Leben. Dumme Witze. Wortwitze. Politische Persiflage. Und jetzt?

Marishka war von einer, zwar durchaus besser situierten, aber dennoch normalen Bürgerin des Imperiums in dessen sprichwörtliches Herz katapultiert worden. Ein Gedanke der jetzt, da auch sie den Ausblick auf dieser Terrasse auf sich wirken ließ, während die Fosh einfach da stand und so aussah als würde sie die Sonnenstrahlen aufsaugen. Belustigt drang ein harsches Schnauben aus Marishkas Nase. Im Herzen des Imperiums. Nicht das das irgendetwas an ihrer Stellung an sich geändert hatte. Oder? In der MediStation zusammen mit Lyra hatte es sich als überaus nützlich erwiesen einen Namen wie den ihres Gebieters benutzen zu können. Widerwillig aber dennoch ohne zögern hatte das Personal ihnen gehorcht.


Aber sie wollte sich nicht zu sehr darauf einlassen. Draconis Name würde sie nicht aus allem winden lassen. Wenn er überhaupt so eine weite Reichweite haben würde. Andererseits hatte er sich, zusammen mit diesem unfassbaren Riesen eines scheinbar harten Widersachers entledigt... gut möglich das seine Stellung innerhalb des Ordens nun besser war als vorher. Doch Marishka war nun wahrlich nicht hier um jetzt zu dem zu werden, was sie Zeit ihres Lebens mit ihrem Familiennamen vermieden hatte. Sie hatte sich praktisch nie darauf berufen eine Tochter der Arugen-Shyish Familie zu sein um irgendetwas zu bekommen, was sie sonst nicht erreicht hätte. Eventuelle passive Beeinflussung anderer durch das Wissen wer sie war, waren nicht gültig, dafür konnte Marishka immerhin nichts. Nein... sie war hier um die Wege der Macht zu erlernen. Und nachdem was sie gesehen hatte, endlich entschlossen und auf dieses Ziel fixiert. Nichts sollte sie davon abhalten. Gar nichts...


Und so folgte nur eine wegwerfende Handgeste, als sich die Fosh bei ihr bedankte. Ein simples und wortloses Zeichen das Thatawaya sich dafür nicht hätte bedanken müssen.


Bevor die Fosh und sie aber ihre Unterhaltung wieder aufnehmen konnten, gesellte sich jemand zu ihnen, mit dem Marishka zugegeben nicht gerechnet hatte. Ihre Wundheilung musste phantastisch sein, oder Bacta besser als Marishka gedacht hatte. Möglich aber auch das sie nicht allzu schwer verletzt gewesen war... Jedenfalls war es Niphira die die Fosh und sie beehrte. Da sie nicht so recht wusste, wie sie jetzt agieren sollte, hielt Marishka sich für den Moment bedeckt und verbeugte sich nur leicht vor der Schülerin ihres Schutzpatrons. Und da sie ihre Worte auch ohne große Umschweife an die Fosh richtete... blieb Marishka stumm in deren Nähe stehen.


Vielleicht hatte sie doch mehr unter den Medikamenten und Schmerzmitteln gelitten als gedacht. Immerhin war sie eigentlich anwesend gewesen, als die Geschichte der Fosh bereits einmal aufgearbeitet worden war. Andererseits... sie schien ebenfalls im Hangar gekämpft zu haben... vielleicht hatte das ihre Gedanken mehr beschäftigt, als das sie hätte aktiv alle Gespräche mitverfolgen können. Kurz wanderte Marishkas Blick auf die Stadt dort draußen... So unterschiedlich war das Leben das sie dort draußen geführt hatte, das es ihr, obwohl sie noch nicht lange im Orden war, fast schon surreal fremd vorkam, sich an das 'Davor' zu erinnern.


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-- Bastion | Center | Sith Tempel - Domäne der Oberen | Draconis Domizil | Xargon, Nergal und Niphira, Darth Draconis & die Rasselbande + NPCs --


Es war eine Rasselbande – und er war irgendwie ein Teil davon. Eine seltsame Zusammenstellung. Xargon lies noch ein letztes Mal seinen Blick schweifen, bevor Nergal ihn zum Gehen aufforderte. Er freute sich auf ein erneutes Treffen mit Niphira, wenn es irgendwann einmal die Möglichkeit geben sollte. Man sagte, dass eine Schlacht oder ein Kampf Lebewesen zusammen schweißen konnte – ob das auch auf die Sith mit all ihrem Luxus hier zu traf. Der Kiffar runzelte ein wenig die Stirn, beobachtete die Szenerie, welche sich ihm bot. Die kleine Gruppe, welche sich hier eingefunden hatte. Und welche sich nun scheinbar offensichtlich wieder auflöste. Nichts weiter als eine Zweckgemeinschaft, und vielleicht nicht so ganz aus dem Zufall heraus entstanden. Zumindest Niphira schien einige Lebewesen dieser Gruppe schon zu kennen, wie es den Anschein hatte. Sie war Lyra in die gleiche Richtung gefolgt, während der Grünling hingegen immer noch recht nah bei Nergal stand und sich offenbar um dessen Atemmaske kümmerte. Xargon seufzte, und spürte, wie sich die Anspannung in seinem Muskeln langsam lockerte. Nur durch die Augenwinkel nahm er wahr, wie sich sein Meister offenbar bei dem Grünling bedankte. Der Kiffar hob eine Augenbraue an, technische Fähigkeiten waren wohl auch im Orden sehr gefragt. Er beobachtete den Grünling dabei, wie er die letzten Einstellungen an der Atemmaske vornahm und Nergal damit zufrieden stellte. Ob es wohl möglich war, diese technischen Fähigkeiten auch mit der Macht zu verbinden?




Der Weg der Drei führte sie fort von dieser Rasselbande, zurück in die dunkel verschlungenen Arme des Sithtempels. Gänge aus dunklem Stein, garniert mit roten Leuchtlampen, prägten die folgenden Sekunden. Auch hier, in der Domäne der Oberen, schien sich das Grunddesign nicht verändert zu haben. Und doch hatte Xargon das Gefühl, dass die Domäne der Lernenden düsterer war. Geheimnisvoller. Gefährlicher. Und vielleicht auch nicht ganz ungewollt. Wie der Weg der Sith wohl aussah? Doch Nergal, er lies ihm keine Zeit darüber nachzudenken. Und Ruul, der Grünling? Stumm befolgte er die Befehle des Executors, reparierte die Maske und schien beiden folgen zu wollen. Mit gerunzelter Stirn beobachtete der Kiffar den grünlich schimmernden Weggefährten, seine gebückte Haltung, die Demut, welche er verkörperte. Den merkwürdig anmutenden Kopf, welcher etwas nach unten gebeugt war. Der Duro hatte eine, für seine Rasse, recht normale Statue – aber dennoch konnte der Kiffar diese Haltung an einem solchen Ort nicht ganz verstehen. Sie machte ihn zum Ziel der vermeintlich Stärkeren in der Domäne der Lernenden. Und dennoch, hatte selbst der Duros seinen Nutzen. Der Blick des Kiffar wanderte kurz zu Nergal und der Atemmaske, welche vorhin repariert wurde. Die technischen Fähigkeiten des Grünlings waren durchaus brauchbar an einem düsteren Ort wie diesen. Vielleicht jedoch auch noch sinnvoller in anderen Zeiten.



Die tiefe Stimme seines Meisters durchbrach das so auffällige Schweigen der drei und schien die Wände dabei etwas zu beben zu bringen. Wie ein Echo hallten die gesprochenen Worte wieder zur Gruppe zurück, Xargon runzelte die Stirn. Ob Nergal wohl auch von den Wachen sprach, welche sein Domizil behüteten? Es klang danach, nach diesen Personen in den schwarzen Roben und dem durch Masken verdeckten Gesichtern, welche wohl in der Domäne der Oberen an Ort und Stelle festgewurzelt waren. Privilegien also? Etwas fragend zog Xargon eine Augenbraue nach oben, und dies war nicht allein den Vorrechten der Wächter geschuldet. Selbst die Sith hatten offenbar eine Art Strafverfolgung in ihren Reihen, trotz ihrer Macht. Vielleicht ergab sich ja in Zukunft mal die Gelegenheit, darüber genauer nach zu forschen. Die Warnung seines Meisters, auch wenn sie mehr an den Grünling gerichtet war, beschloss Xargon nicht zu überhören.





Als Nergal dann zu weiteren Erklärungen ansetzte, bogen sie in einen weiteren Gang ein. Xargon fühlte sich erneut an die kleine Showeinlage seines Meisters in einem der Trainingsräume der unteren Domäne erinnert. Und an diese Visionen, welche er von Gegenständen bereits auf Kiffu empfangen hatte. Diese Bilder, die vor seinem inneren Auge abgelaufen sind wie ein Holofilm. Sie hatten eine Geschichte erzählt, eine Vergangenheit, ein Ereignis, dass diesem Gegenstand widerfahren war. Zum Guten oder zum Bösen. Ob diese auch von der Macht geschickt wurdenß Der wachsame Blick des Kiffar glitt hinüber zu seinem Meister, welcher weiter über den Nutzen der Macht schwadronierte. Xargon nickte langsam, dachte dabei tatsächlich an seine ersten Stunden im Trainingsraum mit Nergal zurück. An diese Hitze in seinem Inneren, diesen Lavafluss, der ein schemenhaftes Gebäude umrundet hatte. Eine Festung, ein Schild, ein Schutz – alle hatten nur einen Ursprung. Nämlich genau diesen Lavafluss. Diese Hitze, diese Wärme in seinem Körper. Ob sie sich wohl für jeden gleich anfühlte? Ob der Duros bereits die Macht nutzen konnte? Apropo Duros, wann hatte dieser eigentlich zu ihnen aufgeschlossen? Bisher hatte der Kiffar das Gefühl gehabt, dass er demütig hinter ihnen geblieben war, doch mittlerweile schien dieser konzentriert neben ihm zu laufen. Hin und wieder, so kam es Xargon zumindest vor, schien der Grünling sogar Nergal zu mustern. Aber dennoch, er hielt sich zurück und dazu, das musste Xargon ihm anerkennen, sogar mit einem gebührenden Abstand.



Als die beiden Schüler ihnen im nächsten Gang entgegen kamen, runzelte der Schwarzhaarige erneut etwas fragend die Stirn. Das war durchaus bemerkenswert und effektiv. Die Vorteile lagen durchaus auf der Hand.



Das würde auch bedeuten, dass man Bewegungen von Feinden vorhersehen kann, Meister?


Seine Stimme war nachdenklich, denn Nergal setzte nun erneut an. Erinnerte ihn an diese Festung, welche er sich bereits im Trainingsraum vorgestellt hatte und eine Erklärung dafür lieferte er auch gleich mit. Wenn man diese taktisch betrachtete, dann war dieser Schutz elementar. Zumeist formte man sich für einen Angriff immer einen Gedanken, auch wenn dieser Vorgang unbewußt ablaufen konnte. Wie ein Computer, welcher verschiedenste Schaltmechanismen in Sekundenschnelle neu verknüpfte. Sich veränderte, sich an die Gegebenheiten oder Situationen anpasste. Xargon seufzte, wenn das hier alles vorbei war, würde er das Gelernte noch einmal in Ruhe durchgehen müssen. Es war sowohl die falsche Zeit, als auch der falsche Ort, um sich weiter darüber Gedanken zu machen. Sein Sinn fiel nun auf seine ihm angedachte Aufgabe und ganz langsam begannen sich die Rädchen in seinem Kopf zu drehen. Diese Herausforderung, auch wenn sie mehr zur Übung diente, würde interessant werden.



Ihre Schritte führten das kleine Trio nun langsam aber sicher zu den Gemächern des vor wenigen Minuten getöteten Sith. Die Wachen, wie auch bereits an Nergals Gemächern, standen stramm. Ihre Gesichter – verhüllt unter Masken und ein großer schwarzer Umhang verschlang den Großteil ihres Körpers. Für einen Moment glaubte Xargon, eine gewisse Anspannung im Raum spüren zu können und sein Blick wanderte nun zu den Wachen, welche direkt an einer größeren Schiebetür standen. Obwohl die Gänge sehr dunkel gehalten waren, hoben sich die mattglänzenden Brustrüstungen der Wachen dennoch von dem Rest der dezent schwarz gehaltenen Kleidungsstücken ab. Die Muskeln der Wächter schienen für ein paar Sekunden durchaus angespannt, aber je weiter sich das Trio ihnen näherte, desto entspannter schien ihre Haltung zu werden.




-- Bastion | Center | Sith Tempel - Domäne der Oberen | Gänge/vor Malevolos Gemächern | Xargon, Nergal und Ruul --
 
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Die brennende Erkenntnis, loderte mit Flammen, dessen Hitze keinen Regeln unterlag. Unaufhaltsam durchbohrten sie ihren wehrlosen Körper, entfachten kleine Feuer, entwurzelten die Bollwerke ihrer Welt, zerschmetterten ihre Wahrheiten und gossen Öl in die die tiefen Ebenen ihrer Selbst, bis sie auf die verkohlten Grundmauern niedergebrannt waren. Das schmerzende Pochen dieser Wunde, von der man sich nicht abwenden konnte, raubte ihr den Atem. Kein voran gegangener Pfad hatte diesen schweren Weg geebnet, keine Spuren wiesen eine Richtung, im Dickicht des unbetretenen Ortes auf, in dem sie einen Schritt vor gewagt hatte. Die unberührte Art dieses Ortes, der anders war als alles andere zuvor, ließ sie kopfüber in eine Dunkelheit gleiten, ohne Licht und ohne Schatten.
Dort wo es kein Leben gab, regierte der König und seine Untertanen, Schatten seiner selbst, während sich Lyra wiederfand in seinem Angesicht. Ein Eindringling hatte es gewagt, hatte die Warnungen des Schicksals ignoriert, um zu sehen, was in den Sagen geschrieben stand. Nur einen Herrscher hatte diese Welt, keine andere Kraft beseelte ihn außer die, die er aus Schmerz gewann.
Den Thron aus Knochen erbaut, den Weg mit Blut getränkt, führte keine Abzweigung in einen anderen Wink des Königreiches, nur einen unmissverständlichen Pfad musste sie gehen, um dort Platz zu nehmen, wo keine Untertanen knieten. Nur eine Sprache herrschte in dieser Welt und auch Lyra beherrschte sie. Eine Sprache, die niemand erlernen konnte, dessen Worte nicht existierten, dessen Bedeutung im Kosmos ungehört verhallte, die Lücken der Zeit füllte und nur für die Wesen bereitstand, die sich im Angesicht des Sturms begegnet waren. Das Königreich voller Mühsal, wahrhaftig erbaut aus Leid und Krieg, die Fahnen gehisst, die Klingen befleckt. Jeden Stein in Blut getaucht, jeden Winkel mit Asche versiegelt. Die Reinheit zu wahren, war ihr höchstes Gut. Doch der König hatte diese Armee nicht kommen gehört, denn sie schlichen lautlos. Die Klingen der Reiter verhallten in der Unendlichkeit, denn der König hatte derartiges noch nie erblickt. Ihre Spuren unsichtbar, ihre Fallen so einfältig und doch wirksam.
Der Hochmut beider Krieger brachte sie zu Fall und doch stiegen sie aus dem Nichts empor und standen sich gegenüber. Ungleich zerfressen von den Überresten ihrer Kämpfe, bebend, verängstigt von den unerwarteten Mächten. Tausend Schlachten geschlagen, tausend Tode ertragen, kämpfend um den letzten Triumpf, der besiegelte, welchen Wert die Opfer ihrer Klingen hatten. Herausfordernd um kreisten sie sich, die Schwerter abwartend, abwiegend. Welch sinnloser Kampf, um verbrannte Erde, in der nur eine Art von Flora wachsen konnte. Die Blumen des Bösen hatte ihre unsichtbaren Triebe unter ihre blutigen Füßen gesät, ohne dass es das Königreich verstanden hatte. Zu fokussiert war es gewesen, zu selbstsicher, um die Gefahr dieser dunklen Blumen zu erkennen. Aus dem Leib der Zwietracht geboren, verbunden in Dunkelheit, genährt mit Hass und Verrat erblühte eine abtrünnige Frucht, dessen Ursprung nicht zu den Samen passte. Dessen überraschende Süße, darüber hinwegblicken ließen, auf welchem, mit Blut gedüngten Ackern, sie entsprungen war.

>> Der Preis hinab in die Dunkelheit zu sehen, ist hoch. Das tödliche Wissen darin, wird mir den Schmerz nehmen, wenn auch ich, ihr zum Opfer falle.<<

Lyras Geist bebte, ein tosender nie enden wollender Sturm hatte sich über ihr Gemüt gelegt, dass das Feuer immer weiter schürte, ihre Wachsamkeit lähmte und sie voran trieb, ein Ziel vor Augen, dass sich nicht greifen ließ, dass sich flink ihrem Willen entwand und sie antrieb, ohne Rücksicht, auf ihr Gewissen. Eine Gelegenheit, hatte die Schwäche ihres Seins ausgenutzt, ließ sie ihre Vorsicht vergessen, ließ sie treiben in dem pechschwarzen Wasser, der Unvernunft, ließ sie kratzen am Käfig der Bestie. Diese fragile Verbindung könnte brechen wie ihr Genick und dennoch war ihre Neugier unaufhaltsam vorgeschritten.

Lyra erhob sich, trat näher an den Tank mit dem Bacta heran und brannte vor Angst und Verwirrung. Die Distanz gering, die geistige Distanz geringer. Ihre Neugier, das Raubtier hervor zu locken, war übermenschlich. Die Unsicherheit die Lyras Körper durchflutete, wurde langsam niedergerungen, von der Hoffnung einen weiteren Blick auf etwas zu erhaschen, was niemand sonst gesehen hatte.

>>Herr, daher frage ich Euch, warum tötet ihr mich nicht. Wieso widersetzt ihr Euch dessen nicht, was der Kosmos Euch auferlegt hat?<<

Ihre Finger berührten das Glas und sie schaute in die unendlichen Tiefen der sterbenden Sonnen, wohlwissend, dass ihre Neugier ihr zum Verhängnis werden könnte. Wohlwissend, dass sie das Schicksal herausforderte, ja gar überstrapazierte. Doch sie konnte sich nicht beherrschen, zu sehr war sie vorgerückt, wie die Streitkräfte, die die Grenzen der Feinde passiert hatten. Welchen Wert hatten die Entbehrungen für den Soldaten, wenn er nicht den Mut hatte, die finale Schlacht zu schlagen? Dem Feind den Dolch in die Brust zu rammen? Ohne zurück zu blicken, passierte sie diese Grenze und fand sich neugeboren wieder. Mit einer Entschlossenheit, die wie ein weit entfernter Gesang begonnen hatte und zu einem lauten Kriegsgeschrei entzündet war. Langsam näherte sie sich der Dunkelheit, schob sie nicht von sich, schrie ihr ihren heiseren Kriegsgesang entgegen, das Schwert zum Schlag angesetzte um dem Wesen den Kopf abzutrennen, das Streitross wütend schnaubend, die Augen tränennass vor Einsicht, galoppierten die Reiter, der Dunkelheit entgegen. Bereit das Unauslöschliche auszulöschen. Mit dem Tod der Bestie auch die Leere zu besiegeln und in unendlichem Frieden zu vergehen. Die Dunkelheit war bereit, doch im Angesicht dessen, sahen die Krieger einen Widerwillen, eine Unsicherheit über das Firmament gleiten, was nur alle Millionen Jahre geschah und mehr Bedeutung in sich trug als tausend geschlagene Schlachten.
Lyras Blick hang an der Aura des Sith. Diese beinah flammende Aura, loderte wie ein Feuer, dass den Blick des Sehenden fesselte und trotz der Gefahren, hypnotisierte.

>>Entledigt Euch dieser Schwäche und die Freiheit wird euren Geist überfluten.<<

Lyras Provokation, die beinah einer Todessehnsucht glich, pochte in ihrem wehmütigen Herzen und drohte ihr Sein zu ertränken. Das Gefühl lastete unendlich schwer auf ihr. Worte, die sich keiner Sprache bedienten, rasten unwirsch durch ihren Verstand. Eine Verräterin ihres eigenen Fleisches, für einen Betrug beschuldigt, dessen ihr schwacher Geist sich nicht bewusst war. Sie wollte verstehen. Das Gesicht der Jüngerin nur wenige Zentimeter von dem Tank entfernt, blickte sie ihn an, aus nächster Nähe, erfasste sie seine Gesichtszüge, die unerklärlich vor ihr aufragten. Es suchte nach dem Ungesagten, dass leblos in ihr wiederhalte. Nur der Kampf würde sie hervorlocken können, nur die Demut wäre der Köder.

Welch ein toter Ort, eines Raubzuges nicht würdig, eines Krieges unerreichbar und doch erfüllten die Reiter ihre Pflicht, ohne zurück zu blicken, getrieben von einem Verlangen, dass bereit war, selbst den trostlosesten Landstrich nieder zu brennen. Den unbrennbaren Sand anzuzünden und mit einer kosmischen Hitze die kristallklare Wahrheit ans Licht zu zwingen, sodass es sich in unendlichen Facetten, im Angesicht ihrer Geister brechen würde, und ihre leeren Leiber beseelen würde, mit einer Materie, die die wahrhaftige Geisel des Universums war.


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[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Oberen – Gänge] – Nergal & Xargon & Ruul

„Voraussicht ist im Rahmen der Möglichkeiten, allerdings ist die Zukunft immer im Wandel und man wird, außer kurzen Bildern und Eindrücken, nie mehr darüber in Erfahrung bringen. Dennoch: Ja. Es ist möglich. Gerade im Kampf kann das besonders hilfreich werden. Allerdings ist es weniger ein vorausahnen was geschehen wird, als der Eindruck nahender Gefahr aus einer bestimmten Richtung, oder auch einfach nur genau das. Die Warnung der Macht 'das' etwas geschehen wird, nicht aber was.“

Da die Quartiere des Cathar nicht mehr weit entfernt waren, blieb Nergal stehen und wand sich zu seinem Schüler um und warf dem ebenfalls folgenden Ruul einen kurzen Blick zu.

„Umso schärfer die eigenen Sinne, umso genauer kann das Wissen, das man aus solchen Empfindungen und Warnungen der Macht zieht werden. Aber wie ich sagte, denkt nicht die Zukunft wäre vorhersehbar. Gerade die Natur ihrer Ergründung kann mitunter dafür sorgen das sie überhaupt nicht, oder genau so wie man es sieht Zustande kommt. Davon abgesehen aber, sind die Möglichkeiten so mannigfaltig, das eine absolute Klarheit praktisch niemals gegeben ist. Drehe ich mich links oder rechts herum um, seht ihr mir dabei zu, oder werft ihr einander einen Blick zu. Wie agieren andere Wesen und beeinflussen das Geschehen hier, oder anderweitig, dass es uns betreffen könnte.“ Für einen Augenblick hielt Nergal inne, sah seinen Schüler noch einen oder zwei Herzschläge lang an, ehe er erneut zu dem Duros blickte und sich dann umdrehte um ihren Weg fortzusetzen. „Die Zukunft im Auge zu behalten ist nicht verkehrt, niemals jedoch auf Kosten des hier und jetzt. Niemals.“

Und so überbrückte Nergal das letzte gute Dutzend Meter bis sie die Quartiere des Cathar erreicht hatten. Die Wächter des Ordens selbst waren noch nicht eingetroffen. Die Wachen vor der Tür waren die üblichen Anwärter und niederen Angehörigen des Ordens, die einen großen Grundsatz des einfachen Personals stellten. Keine besonderen Wesen, aber dennoch essentiell darin die alltäglichen Dinge am Laufen zu halten.

Die Wachen speziell vor diesem Quartier wirkten angespannt. Aber wenn man bedachte was mit ihrem Herrn geschehen war, war es nachgerade ein Wunder das sie sich überhaupt noch hier befanden und Nergal wusste nicht, ob er es ihnen anrechnen sollte, oder davon genervt war. Mit einem tiefen Atemzug, der langsam wieder ausgestoßen wurde, stemmte er seine massigen Hände in die Hüften. Solche Treue war lobenswert. Gerade an ihrem Herren jedoch verschwendet. Nergal ließ sich nicht lange von den Wachen aufhalten und mit einfachen Worten machte er ihnen klar, wessen sich ihr Meister schuldig gemacht hatte.

Zögerlich, aber dann doch schneller werdend, verließen die Wachen ihren Posten. Ließen ihren Meister nun endgültig hinter sich zurück. Nergal indessen ließ sich von einer der Wachen eine Zugangskarte aushändigen, mit der er dann näher an die Tür zu den ehemaligen Gemächern von Malevolos herantrat. Doch kurz bevor er sie öffnete hielt er inne, wand sich zu den beiden ihm folgenden Gestalten um.


„Vergesst nicht was ich euch aufgetragen habe. Alle möglicher Weise wertvollen Gegenstände die in seinem Besitz sind, werden genau das bleiben, egal wie verlockend sie sein sollten. Weltliche Hinweise oder Beweise könnten ebenfalls hilfreich sein.“

Immerhin konnte es genauso gut möglich sein, dass sie über tatsächliche Dokumente oder Schriftstücke stolperten. Und er wollte nicht, dass sie bei ihrer Suche und Konzentration auf die Macht und das, was sie möglicherweise mit dieser wahrnehmen würden, solche einfachen Dinge übersahen. Noch einmal in sich gehend und mit seinen Sinnen hinter die Tür greifend um sich zu vergewissern das keine Überraschung auf sie wartete... in welcher Form auch immer, zog Nergal die Zugangskarte durch das kleine Lesegerät und das Portal öffnete sich vor ihnen. Langsam, mahlend, aber doch schnell genug, als das es nicht zu lange dauerte.

Die dunkle Natur des Ordens setzte sich hinter dem Eingang in Form des dunklen Gesteins des Ordens fort. Allerdings schien der Cathar mehr Licht zu bevorzugen. Ob das einfach nur seine Art war, oder einen bestimmten Hintergrund hatte, konnte er nicht sagen. Fakt jedoch war, das die Gemächer des Cathar überaus gut beleuchtet waren. Ein Gutteil des Lichts rührte von Fackeln her, sodass sich nicht nur eine gewisse Helligkeit ergab, sondern auch eine höhere Temperatur. Und das nicht einfach nur im Kontrast zu den Gängen, die logischer Weise nicht gezielt beheizt werden konnten. Der Unterschied zu den Gemächern von Draconis musste jedem sofort auffallen.


Also gut. Ihr wisst was zu tun ist.“

Seine Finger suchten das Holocron und legten sich, besitzergreifend, aber doch auf eine gewisse Art und Weise sanft um das kleine Speichermedium. Nergal selbst machte den ersten Schritt in die Gemächer des Cathar. Der helle und warme Eingangsbereich war, im Vergleich zu den Gemächern von Draconis und jenen die Nergal bewohnte ähnlich geschnitten, besaß jedoch einen größeren und nicht durch eine Tür getrennten Durchgang in einen weitläufigen Hauptraum, den man guten Gewissens auch als Saal hätte bezeichnen können. Malevolos als kriegerischer Sith und so wie viele andere, wie selbst Nergal, hatte ebenfalls einen gewissen Hang dazu besessen Errungenschaften seiner Laufbahn bei den Sith zu sammeln und auszustellen. Waffen. Rüstungen. Trophäen besiegter Feinde. Auch der Cathar besaß eine Ausstellung einiger Lichtschwerter. Im Gegensatz zu Nergal hatte er nicht nur einfach die Waffe präsentiert, sondern einer jeden den Kristall entnommen, sodass man an dessen Färbung schnell und einfach erkennen konnte wer der ehemalige Besitzer gewesen sein mochte.

Und es überraschte Nergal nicht, zu sehen, dass darunter sowohl Jedi als auch Sith waren. Die Anzahl an sich war geringer als in Nergals Quartieren. Der Excutor musste dem Cathar aber anrechnen, das diese Art der Darstellung durchaus gut gewählt war. Belustigt schnaubend schüttelte er mit dem Kopf. Positiv über den Dekorationssinn eines Sith zu denken... was für eine Ironie.

Darüber hinaus stellte er auch Schriftrollen, vermehrt jedoch Bilder und Darstellungen von Machttechniken oder Geschehnisse aus einer lange vergangenen Zeit der Sith Imperien zur Schau. Ein Gemälde das sehr groß war und fast eine ganze Wand bedeckte, musste Ziost darstellen. Die massive Festungszitadelle die darauf gezeigt wurde, konnte nur auf jener ehemaligen, kalten Welt der Sith liegen.

Langsam, aber doch zielstrebig, durchquerte Nergal die Gemächer des niedergestreckten Sith. Im hinteren Bereich des großen und offenen Raumes, lag eine Ecke, die gut und gerne als Büro oder Audienzbereich gedient haben mochte. Ein entsprechender Tisch, mehrere Stühle, Regale mit Datenträgern und Büchern und ein Holoprojektor, samt Terminal. Von hier konnte man auch den Rest des Domizils überaus gut überblicken. Und in unmittelbarer Nähe befanden sich mehrere Türen die ganz offensichtlich in die anderen Bereiche seiner Gemächer führen würden. Seine Finger auf dem Holprojektor ruhen lassend, ohne selbigen zu aktivieren, warf Nergal einen Blick über die Schulter in die Gemächer hinter sich. Er rechnete nicht wirklich damit sofort etwas zu finden, aktivierte das Gerät aber dennoch unter unterzog es einer kurzen Untersuchung, als auch die restlichen Menüs auf die er von hier zugreifen konnte. Wie erwartet blieb die Ausbeute aber gering.

Weshalb Nergal seine Sinne der Macht ebenfalls bemühte und über seine nähere Umgebung wandern ließ. Er konnte spüren das Malevolos sich hier oft aufgehalten haben musste, doch nichts deutete darauf hin, dass hier einschneidende Erlebnisse stattgefunden hatten. Zwar gab es durchaus auch die Möglichkeit, dass seine bloße häufige Anwesenheit genau diese gesuchten Hinweise überschrieben hatte... aber so viel Glück und eine derart einfache Erklärung war nur sehr sehr selten der Fall. Und er konnte darüber hinaus spüren das aus dem einen oder anderen Eck der Quartiere definitiv stärkere Eindrücke zu vernehmen waren... Der Cathar hatte also nicht alle seine Aktivitäten in andere Einrichtungen verlegt um hier 'nur' zu leben. Ein gezielter Griff und der blaue Schein des Projektors erstarb.

Er würde sich direkt dem eigentlichen und persönlichen Zimmer des Sith widmen und von dort ausgehend weitere Kreise ziehen. Vorausgesetzt... er würde dort nichts finden. Oder Xargon oder Ruul würden vor ihm an einem anderen Ort fündig werden. Bevor er sich aber weiter bewegte, richtete er seine Aufmerksamkeit auf ein weiteres Terminal und war im ersten Moment fast enttäuscht, dass es sich nur um eine Auflistung und Katalogisierung von Malevolos Besitz zu handeln schien. Genau das aber sorgte dafür das er begann intensiver und genauer hin zu sehen. Vielleicht würde er so etwas finden was nicht aufgeführt war... oder anderweitig eingetragen, aber nicht vorhanden.


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Der Marsch im Schatten der Bedeutungslosigkeit angesichts der allgegenwärtigen Präsenz des riesenhaften Sith-Titanen zog sich gefühlte Äonen lang. Ruul kam es beinahe wie eine ausserkörperliche Erfahrung vor, als er im umgangssprachlichen Kielwasser des urtümlichen Giganten einherschritt. Dessen körperlich ebenfalls beeindruckender Schüler versuchte den klaren Ausführungen dieses Kriegerpoeten nachzueifern, scheiterte jedoch kläglich, wie der Grünhäutige befand. Nicht jeder war ein Meister der Worte. Er, Lord Nergal, erschien vertraut damit Verbalisiertes zu einer scharfen Klinge zu schmieden, derweil sein Scholar sich darin versuchte, seine Laienhaftigkeit allerdings unbedarft präsentierte. Doch dafür schien er höchst bewandert im Umgang mit echten, tödlichen Waffen zu sein. Selbstverständlich stand er auch hier im Schatten des Riesen, war der doch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der größte - nicht nur physisch - aller Kämpfer des Ordens. Der Duros konnte sich auch nur ansatzweise niemanden vorstellen, der diesem Behemoth der Zerstörung gewachsen war. Umso wichtiger war es natürlich, sich diesem Hünen allgefällig zu präsentieren. Er konnte ein mächtiger, ja lebensentscheidender Verbündeter und Lehrmeister gleichermaßen sein. Ruul gab sich zwar nicht der Illusion hin, selbst einmal so etwas wie ein Kämpfer zu werden, denn er verachtete im Grunde die Schlichtheit profaner Auseinandersetzung. Jeder Primitivling war in der Lage den Abzug einer Blasterwaffe zu betätigen oder noch verheerende Waffensysteme zu verwenden. Wahre Größe erwuchs lediglich aus geistiger Bewaffnung. Hier sah der einst so unbescholtene Mechaniker mittlerweile seine Zukunft. Sicherlich, er verstand es hervorragend sich in Mechanik, Technik und Technologie zu verewigen, aber die jüngsten Ereignisse, Hinweise und Lehransätze hatten dem Nichtmenschen gezeigt, dass dort noch eine ganz andere Welt auf ihn wartete. Und langsam, so gestand er sich ein, war er bereit für eine Reise zu einer solchen Welt.

Mit rasselnden Lungen versuchte der Kleinste des Dreierbundes Schritt zu halten mit den langen Beinen der menschlichen Hünen. Ruul verfluchte sich über seinen Mangel an Bereitschaft zu körperlicher Ertüchtigung, konnte jedoch just in diesem Moment nichts anderes, als mit vor Übersäuerung schmerzenden Muskeln weiterzumachen. Sein purer Wille trieb ihn an, derweil sein Körper schon zu versagen drohte. Einmal mehr bestätigte er, dass der Geist Herr war über die biologische Materie. So war es bisher gewesen und so musste es auch zukünftig sein. Ein Dogma, dem er sich verpflichtet fühlte. Das schwache Fleisch galt es zu kontrollieren und zu unterwerfen. Auch aus diesem Grund liebte der Duros die Arbeit mit mechanischen Gerätschaften, kühleren Materialien und technologischen Spielereien. Sie waren für ihn kalkulierbar, ihre Leistungen berechenbar und das Ergebnis empirisch testbar. Metabolismen indes enttäuschten ihn ein ums andere mal.

'Voraussicht' nannte der Titanenartige den Einwand des Scholaren zusammenfassend. Und dieses Wort brannte sich mit der Kraft von tausend Sonnen in den Schädel des Grünhäutigen. Die Bestimmtheit, mit welcher Nergal andeutete, mit Hilfe der Macht in einem bestimmten Rahmen handeln zu können, machte es dem Duros einmal mehr begreiflicher. All die kryptisch formulierten Anweisungen in den Schriften der ordenseigenen Bibliothek konnten nicht ansatzweise den Lehren eines Tutors gerecht werden. Dem Niedergeschriebenen mangelte es an Emotion, an Feingefühl und an Tiefe. Und wo Ruul die kühle Klarheit von Matrizen oder Blaupausen schätzte, war der Lerneffekt bei Ungekanntem tendenziell niedrig graduiert, wenn die Kernelemente der Lehren zu unverständlich waren. Doch langsam, so dämmerte es dem Nichtmenschen, begriff er die bizarren Winkelzüge der Macht. Sie waren weniger magisch oder mysteriös, als mehr strukturell angelegt. Komplexe, aber letztlich verständliche Gitternetze. Nicht mit dem Auge erkennbar, aber durch besonders empfindsame Geister spürbar. Diese Empfindsamkeit war es im Grunde, die man lernen und begreifen musste, nicht die an Zaubersprüche aus Holo-Dramen gemahnenden Formeln. Die Fähigkeit diese besonderen Kräften zu mobilisieren beruhte im Grunde nur darauf, selbst der richtige Empfänger der - wenn man sie so nennen wollte - Macht-Wellen zu sein. Man musste sich selbst zum Subraum-Empfänger entwickeln, zumindest in der Vorstellung von Ruul. Das wiederum warf die Frage auf, ob man die Sensibilität des eigenen Geistes in diesem speziellen Falle durch technologische Verstärker erhöhen konnte. War die Hybridisierung von Fleisch und Maschine möglicherweise ein Schlüssel für die höchsten Höhen?

Die Überlegungen - in dieser Form jung und unverbraucht für den Duros - fanden ein jähes Ende, als der Gigantöse einmal mehr seine Stimme - einem Donnerschlag gleich - erhob und seine Begleiter darüber informierte, sich keiner Besitztümer des jüngst gerichteten Abtrünnigen zu bedienen. Seine Information, so freundlich sie auch formuliert war, besaß dadurch in Wahrheit eine befehlshafte Kundgabe. Nicht drastisch umrissen, nicht mit einer Drohung versehen, aber dafür angereichert mit der Gewissheit der eigenen Autorität. Das war, in der Einfachheit der Gestaltung, eine Fähigkeit, die Ruul niemals erreichen würde - soviel wusste er hier und jetzt. Ihm mangelte es an natürlichem, ja geburtgegebenem Ansehen. Er war kein Anführer, keine Person zu der andere aufsahen. Doch, so hatte er festgestellt, besaß er einen gewissen Wert. Der jedoch fußte einzig und allein auf seinen Fähigkeiten. Die Tatsache, dass er bisweilen das Gefühl hatte, in direkter Kommunikation mit Technik und Mechanik zu stehen, verhalf ihm zu außergewöhnlichen Leistungen in diesem Sektor. Der Erhabene, Darth Draconis, hatte diese besonderen Talente offenbar für sich und seine Vorhaben entdeckt. Und Ruul war dem großen Sith unendlich dankbar für diese Form der Anerkennung. Dankbarkeit ihrerseits zeigte sich beim Duros durch fast sklavische Unterwerfung und Loyalität. Für Dritte und Vierte musste dieses Verhalten unterwürfig und abstoßend anbiedernd wirken, doch die Meisten hatten kein solchermaßen isoliertes Leben wie der Grünhäutige geführt. Man hatte ihn gemieden, erniedrigt, geschlagen und verhöhnt. Doch, so wusste der Nichtmensch, eines Tages war in der Lage sich an jedem Einzelnen von ihnen zu rächen. Auf die eine oder andere Weise.

Wie üblich verlor sich der Grünling in seinen Gedankenspielen, ja seiner eigenen Welt, so dass er die Ankunft in den Ordensgemächern des Abtrünnigen kaum realisierte. Erst der Sturmwind von Lord Nergals Stimme katapultierte ihn in die stoffliche Welt zurück. Sie hatten eine Aufgabe, mussten weitere Beweismittel finden. Gleichzeitig durfte der Duros nicht wieder in Hab- und Raffgier verfallen, wie in den geheimen Räumen des Katzenartigen. Hier musste er noch vorsichtiger zu Werke gehen. Und weil er darin durchaus nicht untalentiert war, entfernte er sich direkt von dem grobschlächtigen Schüler des Titanen. Dessen ungelenkes Verhalten sollte nicht Anlass zu kollektivem Tadel werden. Schlurfend, vorn übergebeugt und lüstern dreinblickend, machte sich der Grünhäutige auf. Irgendwo hier gab es sicher weiteres Beweismaterial, welches seinem Herrn dienlich sein konnte. Das zu finden war also von allergrößter Wichtigkeit!

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