Bastion

Bastion-Sith-Tempel- Trainingsraum- mit Shim'rar

Sie war nicht auf einer Wellenlänge mit dem lilahäutigen Sith vor sich. Wenn sie Pech hatte, blieben diese Reibungspunkte, die jetzt immer wieder gefährliche Funken hervorriefen, bis zu ihrem letzten gemeinsamen Tag. Er hielt sich für unwiederstehlich, Alizee stiess diese Einstellung schon ab. Aber ja nun. Sie musste sich ja nicht auf die Anmach-Versuche des Sith einlassen. Und auch nicht auf seine Versuche, sie in eine Falle zu locken. Das sie seiner Aufforderung nicht nachkam, schien ihn aber wiederrum zu frustrieren, denn er riss ihr ohne Vorwarnung den Dolch aus der Hand und ließ ihn wieder in seinen Stiefel gleiten. Dann fragte er sie, was sie lernen wollte. Er zählte ihr auf, was sie verweigert hatte und fragte sie erneut, was sie sich vorstellte. Alizee runzelte die Stirn

" Ich will schon lernen, aber ich hab das Gefühl, ihr wollt mich ins Messer laufen lassen. Trotzdem ich das Messer in der Hand hatte. Und ich denke, dass ich sogar mit einem Messer und der entsprechenden Ausbildung keine Chance gegen euch hätte. Das hier ist nur ein Spiel, in dem ihr mir wieder eure Überlegenheit demonstrieren wollt. "


antwortete sie gerade heraus und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ausserdem ist das Ding höchstens ein aufgeblasenes Taschenmesser gewesen. Das senkt die Chancen nur noch mehr. Also: Was soll das hier wirklich werden?"


fragte sie und legte den Kopf schief. Sie war vorsichtig mit dem Twi'lek vor ihr. Sie konnte sich gut verstellen, dass er im Moment noch nur darauf aus war, sie zu erniedrigen. Alizee war stolz und das war etwas, dass vielleicht von den höherrangigen Sith nicht gern gesehen wurde. Das war ihr im Moment aber noch egal.

Bastion-Sith-Tempel-Trainingsraum- mit Shim'rar
 
Bastion-Sith-Tempel-Hangar-unbenannter TY-1400-Frachter-Aufenthaltsraum-mit Darth Makhaira

Marlis war froh, dass sich auch die Sith entspannen konnte. Vielleicht hatte der Wein auch seinen Beitrag dazu geleistet. Die Sith lächelte ihr sogar zu und diesmal erwiederte Marlis dieses Lächeln auch ehrlich.

" Es ist schonmal gut, dass ihr nicht mehr die ganze Zeit an eurer Waffe rumfummelt. Das kann schnell als permanente Drohung aufgefasst werden und macht es schwer,sich zu entspannen.Ich hatte Mühe."

Ihre neue Herrin überlegte, dass es derzeit vielleicht keine gute Idee war, den Jedi-Tempel heimzusuchen und Marlis war fast etwas enttäuscht deswegen. Sie hatte gehofft, bald nach Hause zu können. Sie unterdrückte ein seufzen und schüttelte statt dessen den Kopf.

"Wenn ihr überhaupt so weit kommen würdet. Die Kontrollen im Orbit sind ziemlich streng. Sie wollen natürlich verhindern, dass zu viele Personen auf den Planeten reisen, um eine Ausbreitung auf jeden Fall auszuschliessen. Wahrscheinlich würdet ihr schon im Netz der Flotte hängenbleiben und dann wirds kompliziert."

Als die Sith dann von ihrer "Arbeit" erzählte, nickte Marlis.

"Das klingt spannend. Wenn man meinen Meister nicht getötet hätte, hättet ihr ihn sicher fragen können. Ich würde ja fast sagen, dass ein Grossteil des Konflikts daher stammt, dass die Sith viel kaputt machen und die Jedi versuchen, dass zu verhindern. Aber das ist nur eine persönliche Meinung-mein Wissen reicht natürlich nicht annähernd weit genug, um das beurteilen zu können. "

Wieder huschte ein Schatten durch ihren Blick. Nur für eine Sekunde. Weil alles so komplett anders gekommen war, als sie sich gedacht hatte. Gut, so war das Leben. Aber Marlis empfand es noch nicht als Segen, in die Fänge der Sith geraten zu sein.

"Wie werden die Sith denn von den imperialen Bürgern gesehen? Auch als Bedrohung oder seid ihr für die Imperialen sowas ähnliches wie die Jedi für die Bürger der neuen Republik? Ich meine.. helft ihr den Bürgern des Imperiums, wenn diese in Not geraten oder so? Wenn jetzt auf ein einer imperialen Welt so ein Virus losbrechen würde, wären die Sith dann da um zu helfen?"

Wollte sie wissen und zog die Knie an. Vielleicht konnte sie ja ihren Platz im Sith-Orden finden und er würde sich vielleicht nicht so von dem unterscheiden, was sie auf Coruscant vorgehabt hatte. Vielleicht hatte sie Glück. Vielleicht.

Bastion-Sith-Tempel-Hangar-unbenannter TY-1400-Frachter-Aufenthaltsraum-mit Darth Makhaira
 
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Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus

Ihre Hand schmerzte furchtbar, aber das war aktuell das kleinste von Eowyns Problemen. Sie riss sich zusammen, versuchte, das letzte bisschen an Kontrolle zusammenzukratzen - und Saphenus grinste einfach nur mehr, als sie ihre Worte entgegnete. Es schien ihn erst einmal überhaupt nicht zu berühren, was sie da sagte, vielleicht auch nicht verwunderlich. Irgendwie klangen ihre Worte doch wie die eines trotzigen Kindes, das die Wahrheit nicht anerkennen wollte - obwohl sie wusste, dass sie Recht hatte, dass sie nicht trotzig war, dass ihre Worte schlicht die Wahrheit waren.
Sie hatte nicht viele Möglichkeiten, um irgendwie zu handeln. Sie war wie gelähmt, vor Angst, vor dem Verlust der Macht, doch ihr Instinkt war noch nicht gebrochen. Eowyn handelte, ohne nachzudenken, sie handelte und erkannte selbst erst währenddessen, was sie eigentlich tat.


Und ihre Handlung hatte Erfolg.
Zumindest für eine Sekunde.
Saphenus' Klinge durchschnitt den Boden, blieb darin hängen.
Warum sie das getan hatte, war sich Eowyn selbst nicht ganz sicher - um ihm zu zeigen, dass sie nicht besiegt war? Um das Schwert fortzubekommen aus der direkten Nähe? Aus schlichtem Trotz? Oder um den Kreislauf zu durchbrechen?
Ziemlich schnell stand allerdings fest, dass sie nun ein wirkliches Problem hatte. Dafür brauchte sie keine Warnung durch die Macht, sie sah es an Saphenus' Fratze. Sie hatte keine Chance, als er die Klinge erneut zwischen sie beide drückte und ihre verletzte Hand dieses Mal so fest drückte, dass sie aufschreien
musste. Doch lange hatte sie nicht die Möglichkeit dazu. Zum zweiten Mal in weniger als vierundzwanzig Stunden spürte Eowyn, wie ihr die Luft abgedrückt wurde, und dieses Mal, dieses Mal... war niemand da, der ihr helfen würde. Panik erfasste sie, als sie gleichzeitig nach hinten gedrückt wurde, und es dauerte, bis sie begriff, dass sie noch immer Saphenus' Schwert in der Hand hielt - doch sie machte sich nichts vor, sie war es nicht gewesen, die die Klinge auf ihn gerichtet hatte. So lange sie keine Luft bekam, so lange sie nicht atmen konnte, so lange dieser Wahnsinnige vor ihr kurz davor stand, sie umzubringen, war es völlig egal, dass sie sein Schwert hielt. Ruhig... sie musste ruhig bleiben... Panik würde sie nur noch mehr Luft kosten... Da verlor sich der Druck auf ihre Kehle schon. Eowyn atmete tief ein, kostete den Sauerstoff, der ihre Lungen füllte, aus - und erstarrte, als ihr Gegenüber zu schreien begann.

Da stand sie nun, ein Schwert in der Hand, die kaum in der Lage war, selbiges zu halten, und sah einem hasserfüllten Sith entgegen, der brüllte wie ein Rancor. Von außen musste die Situation völlig absurd wirken - doch sie selbst war nicht fähig, sie zu begreifen. Zwar hielt sie nun das Schwert, aber realistisch gesehen hatte sie noch immer wenige Chancen. Sie musste... sich sammeln... Sie versteckte sich nicht. Nein. Und was er sagte, war absurd, so absurd... Oder war sie feige, indem sie die Entscheidung über seinen Tod anderen überlassen würde, indem sie nicht selbst handeln, indem sie die Verantwortung abwälzen würde? Sie war gegen die Todesstrafe... aber sie wusste, dass sie verhängt werden würde, unweigerlich... Ihre Hand zitterte, mittlerweile nicht mehr nur aus Angst und Schmerzen. Sie zitterte, weil sie wusste, dass er nicht komplett Unrecht hatte. Die Jedi wurden ausgebremst - aber das war richtig, sie wusste, dass es richtig war, sie wusste, dass niemand die Macht haben durfte, eigenmächtig solche Entscheidungen zu treffen... Gleichzeitig aber hatte Saphenus Recht, sie verloren Zeit, sie verloren Leben... Aber sie, als Herscherrin? Niemals. Niemals nie würde sie sich anmaßen, über Schwächere zu urteilen... über sie zu bestimmen. Sie redete es sich nicht ein. Sie versagte nicht deshalb, sondern sie versagte, weil sie nicht in der Lage war, ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Das war ein Unterschied. Ein riesiger Unterschied. Und mit dieser Aussage war er zu weit gegangen, weckte sie wieder auf, denn diese Theorie war einfach... so absurd falsch.
Was nicht hieß, dass er nicht auch Recht haben könnte. Er
verursachte Leid, und auch, wenn Eowyn wusste, dass sie den Rest ihres Lebens darunter leiden würde, würde sie ihn nun niederstrecken, wäre es dennoch vielleicht nicht absolut falsch...
Absurd.
Einfach absurd, was sie da dachte.
Denn selbst, wenn das, was sie da gerade dachte, ein Fünkchen Wahrheit enthalten würde (was recht unwahrscheinlich war), so war es doch absolut unrealistisch zu glauben, dass Saphenus ihr nur irgendeine Chance lassen würde. Seine scheinbare Gebrechlichkeit hieß nicht, dass er wehrlos war. Sie hatte nun sein Schwert - na und? Womöglich hielt er es just in diesem Moment ebenfalls mit der Macht auf seiner Position, und sie würde unfähig sein, es in seine Richtung zu stoßen. Ihr fielen auf Anhieb drei Möglichkeiten ein, wie er sich noch immer vor ihr schützen konnte, und sie war nicht so verschlagen, wie Saphenus es war.

Und außerdem war er ein Meister der Manipulation.
Gut, dass sie rechtzeitig erwacht war.

Sie atmete noch einmal durch, erwiderte seinen durchdringenden Blick, brachte ihr Zittern unter Kontrolle, richtete sich ein wenig auf und - lächelte.
Ihr liegt falsch, sagte sie ruhig, wesentlich mehr Herrin ihrer Sinne als noch vor fünf Minuten. Ich bin weder feige, noch verstecke ich mich. Ich bin nicht weise genug, um über Leben und Tod zu entscheiden, aber weise genug, das zu erkennen. Eure Taten waren grausam, das wissen wir beide. Aber wir wissen beide auch, dass ich Euch jetzt ohnehin nicht niederstrecken dürfte, also ist das alles hier nur ein Schauspiel. Wir Jedi handeln; aber es ist... amüsant, dass Ihr mir vorwerft, nicht aktiv genug, gegen Euch vorzugehen. Ihr Lächeln wurde tiefer. Wenn Euch das allerdings so wichtig ist, dann verspreche ich Euch, dass ich Euch suchen werde, sollte ich jemals hier herauskommen. Euch Eurer gerechten Strafe zuführe. Und dadurch viel Leid verhindere... Anstatt ihm seine Kehle zu durchbohren, deaktivierte sie das Schwert und öffnete unter Mühen und Schmerzen, die sie versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, die stark verletzte Hand, um die Waffe zu Boden fallen zu lassen. Richtet Euch selbst, wenn es Euch so wichtig ist. Ich werde es nicht tun. Ob Saphenus nun völlig durchdrehen würde? Für einen Moment war es ihr egal. Er hatte sie ohnehin in der Hand - aber sie wollte nicht vor ihm kriechen...

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus
 
Bastion-Sith-Tempel- Gänge- mit düsteren Gedanken

Die Gänge waren düster und es war, als hätten die Mauern all die Dunkelheit in sich aufgesogen. Als wären sie zusammengesetzt aus den leidvollen Erfahrungen, der Düsternis und der unerträglichen Schwere aller negativen Gefühle. Beinahe ein Jahrzehnt war dieser Ort das Zuhause des Dunkelhaarigen gewesen. Aber war Bastion auf der Suche nach Heimat je zu dieser geworden? Auf Coruscant hatte er sich deplatziert gefühlt, fremd, als Eindringling und hier? Hier lag das Echo seiner Vergangenheit und war er selbst nicht aus ähnlichem geschaffen, wie diese Mauern? Darin bestand in groteskem Hohn beinahe etwas, das Trost ähnelte und doch keiner war. Ächzende Dunkelheit um ihn herum – und etwas Lauerndes in sich, das sich zu gut versteckte. Bastion rief so viele Erinnerungen wach. Die beste, nein, die eigentlich einzig sinnhafte Konsequenz wäre gewesen, sich abzuschirmen. Nichts, an sich heranzulassen. Die Gänge nur als das zu sehen und zu spüren, was sie waren. Konstrukte. Doch Ian durfte das Außen nicht abschirmen. Und da spürte er sie wieder. Die Angst Eowyns und ein kurzer, so eindringlicher Moment akuter Gefahr. Ians Hand ballte sich zur Faust, als er seinen Schritt stoisch beschleunigte. Katakomben. Er musste in die Katakomben, auch wenn sein Herz eine andere Richtung einschlagen wollte. Es galt, Eowyn auszublenden – nicht nur wegen des Versprechens, das er ihr gegeben hatte. Fokus. Katakomben.

Offensichtlich war Keebo nicht der Einzige, der dorthin wollte. Hinter ihm waren zwei andere Wesen. Ein Kiffar und ein vogelartiges Wesen, beiden wollte der Sith keine Beachtung schenken, doch der Vogel kam, ihn einholend, auf Keebo zu und sprach ihn an. Die Federn auf dessen Kopf veränderten sich, gingen von orange zu grün über und es fragte nach
Hilfe. Keebos Musterung währte einige Sekunden, in denen er registrierte, wie die Krallen des Wesens auf dem Boden schabten – Nervosität? - und in denen er abwog, wie er reagieren sollte.

„Ihr bekommt den Auftrag eine Türe zu finden und ehe ihr eigenständig danach sucht, fragt ihr nach Hilfe?“ Sein Blick wanderte von dem Wesen zu dessen ‚Freund‘ Xargon und wieder zurück, dann begann Keebo zu lachen. „Oh, ich habe eine sehr gute Idee, nicht wo, aber wie ihr diese Türe findet.“ Erneut ließ Keebo ein paar Sekunden verstreichen, ehe er den beiden einen eiskalten Blick zuwarf und einen bedrohlichen Schritt auf das Vogelwesen zumachte. „Sucht danach. Wer auch immer euch den Auftrag und die mangelnden Hinweise gegeben hat, wird sicher erwarten, dass ihr selbständig sein werdet. Helft euch selbst. Oder glaubt ihr, dass hier ist ein Hort für Jünglinge?“


Bastion-Sith-Tempel- Gänge- Mit Thatawaya und Xargon
 
- Bastion - Bastion Center - Arthious-Boulevard - Ehrentribünen - Agustin, Aren, andere Gäste und Persönlichkeiten

Anders als auf Truuine befanden sich die beiden Verwalter nun inmitten des Who Is Who der imperialen Oberschicht. Von hochrangigen Verwalter, Militärs, Geschäftsmogulen, mächtigen Sith und anderweitiger Prominenz unterschiedlichster Arten war hier denkbar alles vertreten und zwar in Hülle und Fülle. Egal in welche Richtung Agustin auch schaute, überall tummelten sich Persönlichkeiten, die an und für sich eine besondere Stellung genossen. Doch sie alle standen an diesem Tag im Schatten zweier Männer; dem Imperator höchstselbst und dem Hammer von Bastion, Darth Zion. Für einen kurzen Augenblick schlich sich ein kaltes Lächeln auf das Gesicht des Schlächters von Dubrillion, während er neben Aren die Tribünen hinabging und die vergleichsweise ruhigen Momente nutzte, um über all das zu sinnieren. Augenscheinlich hatte er auf das richtige Pferd gesetzt; mit dem Bau des gewaltigen Hammerdenkmals im Süden Dubrillions hatte er einen Stein ins Rollen gebracht, der den Beginn der Prominenz seines wertvollen Verbündeten im Zirkel der Extinktoren markiert hat. In allen Ecken des Imperiums hatte man begonnen, es Dubrillion gleichzutun und diese Mahnmalle für die Stabilität und gegen den Aufstand und gleichzeitig Statuen zu Ehren des Hammers von Bastion zu errichten. Auch Aren hatte ihm bereits zugesagt, auf den Zug zeitnah aufzuspringen, doch damals hatte der Bastioner noch keine Ahnung gehabt, wie schnell sich diese gekonnt inszenierte Werbung für Zion tatsächlich auszahlen würde. Es war eine Überraschung der angenehmen Art, hier anzukommen und erst im Zuge der Parade von der Ehrung eines wichtigen Verbündeten zu erfahren, aber dennoch behielt der Verwalter kühlen Kopf und wog auch die möglichen Nachteile der Situation ab. Es war leider nichts Ungewöhnliches, wenn ein Mann im Rampenlicht seine Freunde vergaß, sobald der Ruhm begann, ihm den Verstand zu rauben. Oder, was noch viel gravierender wäre, wenn Darth Zion seine Position gegenüber dem anstehenden Machtwechsel grundlegend verändern würde. Agustin schätzte den Sith nicht als so dumm ein, sich gewissermaßen am sinkenden Schiff festzuklammern, wenn doch eine weitaus glorreichere und erfolgreichere Zukunft direkt vor der Tür stand, doch eine wirkliche Sicherheit hatte er für dieses Vertrauen andererseits auch nicht. Es gab wohl nur eine Möglichkeit, Einsicht zu erlangen und diese lag in einem direkten Gespräch mit dem frisch gekürten Mitglied des imperialen Ritterordens. Anlass zu einer besonderen Eile gab es dennoch keinen, also hielt Agustin an seinem Plan fest und folgte Aren nebenher, der seine Freude über die Neuigkeiten Ausdruck verlieh, aber sicherlich ähnliche Hintergedanken hegte, wie Agustin. Bezüglich des Kommentars über Arens Kontakte im Sith-Orden, winkte Agustin nur ab.

"Bisher hatte auch ich lediglich zweimal das Vergnügen und es war letztlich wohl nur eine Mischung aus Glück und Vorsicht, dass diese beiden Male sich als wahrhaftige Volltreffer entpuppt haben. Erinnerst Du dich an Fondor und Governor Saphenus Lemur, mit dem ich damals dorthin gereist war?"

Der auf dieser Welt beheimatete Verwalter gab seinem Kollegen ein paar Sekunden Zeit, um sich zu entsinnen. Männer wie sie trafen auf hunderte und tausende Personen und das zu allen möglichen Anlässen. Agustin schätzte Aren als jemanden ein, der ein großes Talent dafür besaß, sich einen Großteil dieser Gesichter merken zu können, genauso wie es bei ihm selbst der Fall war. Vor allem, wenn es sich um jene handelte, die in der breiten Masse noch einmal besonders hervorstachen, so wie es bei dem Governor von Korriban der Fall war. Agustin führte seine Gedanken also fort:

"Er war der Erste seiner Zunft, mit dem ich ein ergiebiges Bündnis geschlossen habe. Denn auch Lord Saphenus ist ein ungemein mächtiges Mitglied des Ordens und steht Darth Zion in nichts nach, ganz im Gegenteil. Als Statthalter der seit Jahren in Vergessenheit geratenden traditionellen Sith-Welten steht er vielleicht nicht so sehr im Rampenlicht, als es bei einem Kriegshelden und ranghohen Ritter der Fall ist, aber sein Ehrgeiz und seine Durst nach Macht werden nur von seinem Hass auf die Jedi übertroffen. Dieser Mann agiert in der Dunkelheit des Verborgenen und das äußerst geschickt. Vielleicht treffen wir auch ihn hier an."

Anders als damals auf Fondor hatte Agustin ein gutes Gefühl auf seiner Heimatwelt. Aren und er hatten inzwischen eine Macht angehäuft, die beachtlich war und trotz seines existenziellen Kampfs mit Moff Klaasen war Agustin nur noch ein Stück weit davon entfernt, die Kontrolle im Myto-Sektor an sich zu reißen und eine der letzten Stufen auf dem Weg nach ganz oben zu erklimmen. All das manifestierte sich alleine schon in der Art und Weise, wie sie hier empfangen und behandelt wurden. Das Imperium schien allmählich zu begreifen, dass es nicht nur Krieger wie Darth Zion waren, die sich das Attribut "Kriegsheld" verdient hatten, sondern auch jene Verwalter, die mit eiserner Hand für Stabilität und Ordnung sorgten, wo so ziemlich alle anderen kläglich versagten.
Gespannt neigte der Bastioner sein Haupt, um sich das vollkommen positiv beginnende anfängliche Urteil seines Kollegen zu hören, doch wurden sie jäh von einer
weiblichen Stimme im Hintergrund unterbrochen, die Arens Namen rief. Agustin sah um sich und erblickte ein bekanntes Gesicht, nämlich das von Adriana Figg, die mit schnellen Schritten in Richtung ihres Verlobten geeilt kam.

Während sie
Aren in die Arme fiel, musterte Agustin mit einem knappen Blick des stilvollen Aufzug der Adeligen. Ähnlich wie Abella war auch sie eine wunderschöne Trophäe, für die die meisten Männer getötet hätten. Ihre Ausstrahlung zog den Sector Adjutanten des Prefsbelt-Sektors innerhalb von Sekunden in den Bann, eine Sache, die der Schlächter von Dubrillion schon auf Yaga Minor erkannt hatte. In letzter Konsequenz konnte sich Agustin für seinen Verbündeten und Freund nur freuen; ihm ist eine absolute Traumfrau im wahrsten Sinne des Wortes vor die Nase gesetzt worden, ohne dass er auch nur irgendetwas dafür hätte tun müssen. Und wo der Bastioner ansonsten das Sprichwort:

"Hinter jedem mächtigen Mann steht eine Frau, die ihn früher oder später ruinieren wird" präferierte, hatte er bei den beiden ein ebenso gutes Gefühl, wie es bei Abella und ihm selbst der Fall war.

Mit einem schmalen Lächeln schritt er also auf
Adriana zu, die sich inzwischen von Aren gelöst und begrüßende Worte an ihn gerichtet hatte. Nach einer deutlich distanzierteren, aber immer noch sehr höflichen Umarmung erwiderte der Bastioner dann also das Wort:
"Die Freude liegt ganz auf meiner Seite, Miss Figg. Es ist eine überaus angenehme Überraschung, Sie auf meiner Heimatwelt begrüßen zu dürfen."

Nach der Erwiderung ihrer Begrüßung galt es nun also, hier unten auf Abella zu warten. Das penetrante Gebaren der Holokameras hatte inzwischen ebenso wie die Parade ein Ende gefunden und sie hatten damit mehr oder weniger ihre Ruhe. Also steckte sich der Verwalter eine Zigarette an, die er vermutlich besseren Wissens den anderen beiden ebenfalls anbot.

"Abella sollte demnächst auch erscheinen. Aber davor würde mich eine Sache noch brennend interessieren, wenn es in Ordnung ist. Aren, du bist doch zu einem Großteil deiner Kindheit hier auf Bastion aufgewachsen, genauso wie ich. Wie kam es dazu, wo du doch ursprünglich von Bacrana, dem Stationierungsort deines Vaters, stammst?"



- Bastion - Bastion Center - Arthious-Boulevard - - Bastion - Bastion Center - Arthious-Boulevard - Vor den Ehrentribünen - Agustin, Aren, Adriana Figg

 
[Bastion - Bastion Center - Little Tyrena - Corellian Comfort - Bar] Treeya Reed, Valeria Muraenus, Abella Sorovkin, Scytale Mentel und weitere Gäste, Barkeeper, Sängerin mit Band

Es war Valeria völlig klar, was sie hier gerade versuchte: Im Alkohol Ablenkung und Vergessen zu finden. Fröhlich zu wirken, obwohl sie der Galaxis lieber den Rücken zuwenden und sich irgendwo verkriechen wollte. Ebenso war ihr selbst im Rausch noch bewußt, dass die Flucht vergeblich war, und sie es bereuen würde, wenn sie dem Verlangen nachgab, einfach weiter zu trinken. Die kreisende Whiskeyflasche abzulehnen, war ganz und gar nicht einfach und etwas in ihr bedauerte es zutiefst, aber auch in ihrem benebelten Zustand wußte sie, dass es das Richtige war. Seit Sabar mit seiner schrecklichen Nachricht zurückgekommen war, tat sie viel zu oft das Richtige, das Notwendige - das, was man von ihr erwartete. Der temperamentvollen, jungen Frau war nichts mehr zuwider, als sich irgendwelchen äußeren Zwängen zu unterwerfen, doch schien das im Moment geradezu unausweichlich zu sein. Mit ihrem Vorschlag, ins Corellian Comfort zu wechseln, wollte Valeria Zeit gewinnen, um etwas nüchterner zu werden und den Alkoholnebel aus ihrem Kopf zu vertreiben. Gleichzeitig war die Umgebung dort ein wenig anonymer und weit weg von diesem Treffpunkt der High Society, den das Imperial Inn darstellte.

Während des angenehmen Geplauders im Gleiter erfuhr sie auch die Namen ihrer neuen Bekanntschaften und war nicht wenig erstaunt, dass es sich bei der attraktiven Frau, die auch jetzt noch ihre Sonnenbrille nicht absetzte, um ein Mitglied der Familie Reed handelte. Der Clan war eine galaxisweite Größe im Spirituosenhandel, aber Valerias Bruder hatte ihr unlängst von seinen unschönen Erfahrungen mit den Reeds berichtet und sie als arrogant und kaltherzig beschrieben. Vorsicht war also geboten, und auch wenn ihr Treeya freundlich und zurückhaltend vorkam, war es wohl besser auf der Hut zu sein. Ab diesem Moment wog die dubrillianische Adelige wieder jedes Wort und jede Geste sorgfältig ab, vermied sogar - auch wenn ihr das schwer fiel - allzu große Nähe zu Abella. Unter diesen Umständen zu entspannen, war beinahe unmöglich, doch die wunderbar behagliche Atmosphäre der Lounge des
Corellian Comfort und die freundliche Gesellschaft, ließen Valeria bald wieder etwas lockerer werden. Vielleicht erwies es sich ja irgendwann auch als ganz nützlich, jemanden aus dem mächtigen Reed-Clan zu kennen. Und so übel, wie Sabar sie beschrieben hatte, wirkte Treeya ja eigentlich gar nicht.
Ein wenig schuldbewußt grinste die zierliche, junge Frau in ihren alkoholfreien Cocktail und schob sich eine der Beeren in den Mund, die als Garnitur darauf lagen. Treeyas Frage nach der Künstlerin auf der Bühne, konnte sie zu ihrem Bedauern jedoch nur mit einem Schulterzucken beantworten.


"Tut mir leid. Ich kenne sie nicht. Aber auf welches Konzert wolltest du denn gehen?"

Valeria hoffte, das dieses Thema unverfänglich genug war, um den beiden damit nicht auf die Füße zu treten. Immerhin kam ihr mittlerweile sogar dieser Scy nicht mehr ganz so unympathisch vor.

"Werdet ihr euch morgen auch die Parade ansehen? Wenn ihr möchtet, könnten wir uns morgen dort treffen."

Bis zu diesem Augenblicke hatte sie eigentlich nicht vorgehabt an diesem gesellschaftlichen Ereignis teilzunehmen. Dazu war sie weder in der Stimmung, noch hatte sie Zeit dafür. In den letzten beiden Tagen hatte die angehende Juristin zwar konzentriert gearbeitet, aber es lag immer noch ein Berg von Flimsi-Kram vor ihr. Allerdings wäre es auch unverzeihlich sich eine solch außergewöhnliche Gelegenheit, vorteilhafte Bekanntschaften zu schließen, entgehen zu lassen und vermutlich war die Parade sogar besser dazu geeignet, sie auf andere Gedanken zu bringen, als der corellianische Whiskey zu Beginn dieses unerwartet netten Abends.

[Bastion - Bastion Center - Little Tyrena - Corellian Comfort - Bar] Treeya Reed, Valeria Muraenus, Abella Sorovkin, Scytale Mentel und weitere Gäste, Barkeeper, Sängerin mit Band
 
[ Bastion | Bastion Center | Arthious-Boulevard | vor der Ehrentribüne ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Adriana Figg

Hier auf Bastion, im Herzen des Imperiums, spürte Aren nun, wie weit sein Weg ihn bereits getragen hatte. Damals, während er hier aufgewachsen war, war für ihn als Mitglied der angesehenen Fourb-Familie wohl auch kein kleines, unglückliches Los im Schicksalsgefüge der Galaxis vorgesehen. Doch seit den letzten Jahren hatte er sich mit immer schneller werdenden Schritten auf etwas zubewegt, was nicht mehr nur ein Zahnrädchen in diesem großen Getriebe der Galaxie sein konnte, sondern eine Position, in der man die anderen Zahnrädchen anordnete, ihnen zeigte wie sie sich bewegen mussten und vor allem wofür sie sich zu bewegen hatten. War es ihm zwar immer im bewusst gewesen, so erfüllte ihn dieser Gedankengang hier, wo die Fäden des Imperiums, die Fäden der Macht zusammenliefen, so stark wie selten zuvor. Alles hatte sich so genial entwickelt, er hätte es sich selbst nicht besser vorstellen können. War vor einigen Wochen das Amt des Moffs des Prefsbelt-Sektors noch in einer gefühlt unerreichbaren Entfernung, so war es durch den Pakt mit Aren nun nur noch Zentimeter von seiner gierig ausgefahrenen Hand entfernt. Und es schien, dass jeder Schritt auf seinem Weg, diese paar Zentimeter nochmals halbierte. Nicht nur, dass sich hier und heute die Möglichkeit bieten würde, den Hammer von Bastion, Ritter des Imperators, Darth Zion kennen zu lernen und vielleicht auch gleich in eine für sie beide vorteilhafte Beziehung zu treten, Agustin erwähnte nun auch noch, dass sich ein weiterer Sith und Verbündeter von ihm eventuell hier befände. Ein Mann, der zwar eher im Hintergrund spielte, dessen Macht jedoch an die des Hammers von Bastion definitiv heranreichte. Gesehen hatte er ihn schonmal, doch war er in Arens Erinnerungen nicht mehr übermäßig präsent, da ihre Begegnung ohnehin nicht übermäßig lange gedauert hatte. Umso erfreulicher wäre es doch, diese Erinnerung wieder aufzufrischen und sich im gleichen Zuge eventuell auch gleich länger zu unterhalten.

Mit dem Eintreffen von Adriana steigerte sich Arens Laune nicht nur nochmals, sondern auch aus einer anderen, deutlich unromantischeren Sicht war ihr Eintreffen von Vorteil. Aren war mit Sicherheit keine hässliche Person, doch den Beruf eines Models hätte er sich auch nicht zugetraut. Nun allerdings mit der bildhübschen Adriana an seiner Seite würde sein Auftreten nochmals mehr die Augen auf sich ziehen, vor allem wenn man bedachte, was für eine Intelligenz sich in diesem wunderschönen Kopf befand und noch dazu welchen Stand sie in der High Society hatte. Einigen der hier Anwesenden war ihre Familie mit Sicherheit ein Begriff, sie selbst vielleicht auch. Während Adriana Agustin begrüßte, schob er diesen Gedanken schnell zur Seite, schämte er sich doch glatt ein wenig dafür. Er sollte doch nicht gleich daran denken müssen, wie sich ihre Beziehung positiv in der Öffentlichkeit auswirken könnte, sondern sich schlicht und einfach nur freuen. Doch war ihm dafür das Dasein als Politiker wohl schon zu sehr in Fleisch und Blut übergegangen, um solche Überlegungen gänzlich zu unterdrücken.

Mittlerweile hatte das Kamera geflackere nachgelassen und so machte sich eine entspanntere Atmosphäre unter den dreien breit, die Agustin dazu nutzte, eine Zigarette herauszuholen. Aren lehnte mit einer kurzen Handbewegung und einem kurzen Schmunzeln sofort ab. Die Zigarre vor ein paar Tagen auf seiner Yacht war eine Ausnahme gewesen, doch er versuchte sich davor zu hüten, es zur Gewohnheit werden zu lassen. Anders sah es jedoch Adriana, welche dankend annahm. Mit einem überraschten Blick schaute er kurz zu ihr herüber.

,,Dankeschön, ich versuche zwar immer wieder aufzuhören, aber irgendwie gelingt es mir nie so richtig. Und ein, zwei Laster kann man sich ja auch erlauben."

, meinte sie mit einem Lächeln an Agustin gewandt und zog eine Zigarettenspitze aus ihrer Handtasche hervor, was wiederum zumindest bei Aren den etwas skeptischen Eindruck erweckte, dass sie es nicht besonders ernst damit meinte, dieses Laster abzulegen. Doch schnell kam auf Arens Gesicht wieder das gewohnte, sympathische Lächeln in den Vordergrund.
Agustin erwähnte, dass bald auch Abella bei ihnen eintreffen müsste. Doch vorher schien ihn noch seine Kindheit hier auf Bastion zu interessieren und wie es dazu gekommen war, dass sie hier stattgefunden hatte. Kurz blickte Aren erneut überrascht auf. Hatte er das Agustin noch gar nicht erzählt, obwohl sie doch die ganzen letzten Tage beinahe vollständig miteinander verbracht hatten? Auf der anderen Seite, warum hätte er gesollt? Sie waren doch immer sehr mit dem Geschäftlichen gewesen und wenn sie sich mal über Privates unterhalten hatten, was nun auch nicht selten vorgekommen war, so doch häufig über eher aktuelleres.

,,Das ich davon noch gar nicht erzählt habe. Also, als meine Schwester geboren wurde, wurde es wohl besonders meiner Mutter zu unruhig auf Bacrana. Sie wollte irgendwohin, wo wir Kinder friedlich aufwachsen konnten, ohne alle zwei Meter mit einem Soldaten in Kampfmontur zusammenzustoßen. Nach Bastion sind wir dann gekommen, da meine Mutter und mein Vater wohl wollten, das wir in die hohen Kreise der imperialen Kultur eingeführt werden. Hauptsächlich aber wegen meiner Großmutter, der Mutter meines Vaters, der es zu dieser Zeit nicht unbedingt gut ging und wir uns um sie kümmern sollten. Sie hatte früher einen recht hohen Posten im Außenministerium und dann noch mit der aufsteigenden Position meines Vaters im Rücken ging es uns hier mehr als gut. Meine Mutter und mein Großvater hatten damals ein eher angespanntes Verhältnis, weswegen wir auch erst später nach Uyter kamen, aber sein Vermögen hat uns es wohl nochmals angenehmer gemacht, hier zu leben."

Nachdem er geendet hatte, fiel ihm auf, dass auch Adriana ja gar nichts von seiner Jugend und Kindheit hier gewusst hatte. Es war wohl mehr als Zeit gewesen, sie in dieser Richtung auch ein wenig aufzuklären, doch es freute Aren auch, dass Agustin an diesem Thema so eine Interesse zeigte, wäre sowas unter ,,normalen", einfachen politischen Partner eher unüblich gewesen.

,,Für dich muss es auch ein erhebendes Gefühl sein, nun hier nach Bastion, deiner Heimat, zurückzukehren, oder? Ich meine, wie du dich nach oben gekämpft hast ... ich kenne keinen anderen, der so einen Aufstieg vollbracht hat."

In Arens Stimme schwang einiges an Respekt mit, den er auch vollkommen ehrlich empfand. Es zeigte nur nochmals, was für ein Kaliber von Mensch Agustin war. Er war seltenst in die Situation gekommen, sich ganz alleine, ohne irgendwelche Rückendeckung seinen Weg zum Aufstieg zu bahnen. Natürlich waren auch seine Leistungen nicht vom Himmel gefallen, aber einen solchen Weg wie Agustin ihn hinter sich hatte ... immer wenn Aren darüber nachdachte flößte es ihm einen großen Respekt vor seinem geschätzten Kollegen und Freund ein.

[ Bastion | Bastion Center | Arthious-Boulevard | vor der Ehrentribüne ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Adriana Figg

 
- Bastion - Bastion Center - Arthious-Boulevard - - Bastion - Bastion Center - Arthious-Boulevard - Vor den Ehrentribünen - Agustin, Aren, Adriana Figg
Agustin staunte nicht schlecht, als Adriana Figg zugriff und sein Angebot annahm. Er sah in der jungen, attraktiven, wie intelligenten Frau vieles, aber eine Raucherin hatte er in ihr bestimmt nicht vermutet. Mit einem charmanten Lächeln meinte die junge Adelige in Richtung der beiden Verwalter, dass sie zwar versuchte, damit aufzuhören, doch ein, zwei Laster sozusagen noch im Rahmen waren. Mit einem sichtlich erheiterten Schmunzeln nickte der Bastioner zufrieden, um Aren einen kurzen Seitenblick zuzuwerfen. Der schien nicht minder überrascht zu sein, was Agustin umso mehr erheiterte. Besonders bei ambitionierten und politisch motivierten Menschen war es oftmals der Fall, dass sie sich selbst verleugneten, um irgendein besonders gutes Bild, oder besser gesagt irgendeine Illusion von sich zu erzeugen. Den Genuss von Zigaretten lehnten sie dabei zum Beispiel oftmals strikt ab, was jedoch keineswegs zu bedeuten hatte, dass diese Personen in irgendeiner Form konsequent und geradlinig lebten. Nein, sie beäugten zwar Raucher offensichtlich von oben herab, doch waren sich nicht zu schade, wöchentlich bei exzessiven Feiern ihrer High Society teilzuhaben und sich mit allem möglichen Alkohol vollzupumpen, von anderen in der Oberschicht beliebten und härteren Drogen ganz zu schweigen. Es war genau diese Sorte Mensch, von der und deren verweichlichten Lebensstil man sich zu hüten hatte. Lady Adriana Figg, Arens Verlobte, fiel ganz offensichtlich nicht einmal ansatzweise in dieses Muster. Statt sich mit einem übermäßigen, ungesunden Ehrgeiz und heuchlerischem Lebensstil selbst zu zerstören, zelebrierte sie ihr Leben so, wie es ihr passte und Aren konnte sich verdammt glücklich schätzen, dass sein Großvater ihm unter all den hochwohlgeborenen Damen des Imperiums genau diese Frau 'vor die Nase gesetzt' hatte. Denn die Wahrscheinlichkeit für einen guten Treffer lag in diesen Kreisen wortwörtlich im Promillebereich.

"Nichts zu danken"
Einmal mehr warf Agustin einen knappen Blick hinüber zu den zahlreichen anderen Tribünen, bei denen irgendwo seine Frau sein musste. Er hatte keinen Zweifel, dass sie sich blendend mit Aren und seiner Verlobten verstehen würde und zwar auf Anhieb. Während seiner Reise hatte er des Öfteren mit ihr geredet und dabei immer wieder vom ausgezeichneten Verhältnis zu seinem Verbündeten erzählt, natürlich ebenso wie von den Vorzügen von dessen Luxusyacht. Dabei hatte sie immer wieder erheitert gelacht und gemeint, dass sie sich darauf freute, Arens Bekanntschaft zu machen. Und auch der Bastioner. In der imperialen Verwaltung fand man in der Regel weder sonderlich gute Verbündete, noch Freunde. Es war ein undankbares Geschäft, in dem man die meiste Zeit über auf sich gestellt war und sich in einer Welt bewegte, in der honorige Werte kaum mehr eine Rolle spielten, stattdessen umso mehr Heimtücke und Missgunst. Damals, als er Aren zum ersten Mal auf Dubrillion empfangen hatte, konnte er nur schwer vermuten, dass der hochgeborene Verwalter eine Ausnahme darstellen würde. Anders sah es bei seinem gewaltigen Talent aus, denn das hatte Agustin augenblicklich erkannt. Mit ihm nun letzten Endes einen wahrhaftigen Verbündeten und Freund gefunden zu haben, war eine angenehme Überraschung, wie der Bastioner sie schon seit langer, langer Zeit nicht mehr erlebt hatte. In Aren sah er einen loyalen und ehrlichen Mann und dessen Erzählungen auf seine Frage hin bestätigten diesen Eindruck nur umso mehr.

Denn obwohl er aus reichem Hause stammte, war er quasi in den großen Krieg hineingeboren worden, bevor er als Kind mit seiner Familie nach Bastion gezogen ist, um sich gemeinsam um seine kranke Großmutter zu kümmern. Die Geschichte vom angespannten Verhältnis seiner Mutter, die statt einer 'guten' Partie einen imperialen Offizier geheiratet hatte, und seinem Großvater kannte Agustin bereits, auch wenn er zum damaligen Zeitpunkt zu alkoholisiert gewesen war, um sich nun an jedes andere Detail erinnern zu können. Natürlich hatte Aren sein Leben lang vom Reichtum seiner Familie profitiert; doch statt es sich im gemachten Nest gemütlich zu machen, hatte er es vorgezogen, nach den Leitlinien der Erziehung seines Vaters an der Front zu kämpfen und sich anschließend im unnachgiebigen Geschäft der imperialen Verwaltung zu versuchen. Der Anfang einer großartigen Erfolgsgeschichte, die gerade erst im Begriff war, so Richtig in Fahrt zu kommen.

Angesprochen auf seine eigene Abstammung auf Bastion nickte Agustin augenblicklich.

"Damals war es weitaus unwahrscheinlicher für mich überhaupt erst einmal aus Bonetown herauszukommen, als es für die meisten anderen war, Bastion zu verlassen. Es war eine harte, aber lehrreiche Zeit, für die ich im Nachhinein dankbar bin. Denn wie heißt es doch so schön: Erinnere dich stets daran, wohin du gehst, doch vergiss nicht wo du herkommst."

Der ernstgemeinte Respekt, den Aren in seinen Worten mitklingen ließ, bedeutete Agustin mehr, als er sich vielleicht anmerken ließ. Natürlich kannte Aren nicht alle Einzelheiten über den Aufstieg von Agustin Prada und Frank Clanton aus den Gossen Bonetowns, doch mittlerweile meinte Agustin sogar, dass sein Verbündeter selbst diesen haarsträubenden Anekdoten so einiges abgewinnen würde. Denn auch wenn sie aus verschiedenen Welten stammten, waren sich die beiden Männer letztlich zu ähnlich.

"Es ist jedenfalls ein erfrischendes Gefühl, wieder hier zu sein, bestimmt auch für dich. Wer weiß, was alles passiert sein wird, wenn wir das nächste Mal Bastion bereisen."

Und mit diesen Worten war Agustin als Abschluss dieser kleinen Exkursion in ihre gemeinsame Vergangenheit auf der Thronwelt auch zufrieden. Es brachte nämlich nichts, sich übermäßig mit der Vergangenheit zu beschäftigen, wenn die Zukunft so vieles zu bieten hatte, auch wenn diese Erinnerungen an ihren Weg nach oben auf ihre Art natürlich ungemein wichtig waren. Der Verwalter warf einen Blick auf sein piepsendes Comlink. Abella kündigte an, dass sie bald zu ihnen stoßen würde. Ein schmales Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er das kleine Gerät wieder in der Innentasche seines Sakkos verschwinden ließ.

"Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, soll nach der Parade noch eine große Feierlichkeit in den imperialen Räumlichkeiten stattfinden. Freut Ihr euch schon?"


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Bastion, Tempel der Sith, Thronsaal des Imperators: der Imperator, Ritterin Adria, Darth Angelus, Darth Zion, viele andere Würdenträger….


Der Sithlord nickte dankend. Zions Aura waberte um ihn herum. Seine Aura, die sie sehen konnte, ohne ihn mit der Macht ab zu tasten, weil sich Letzteres nicht schickte, verriet ihr aber, dass er etwas nicht gut hieß. War es wieder ihr Name bzw. ihre Abstammung oder etwas anderes? Sie stand, nachdem sie wieder zurückgetreten war, grübelnd da und beobachtete nun, wie Darth Angelus ihm fast kumpelhaft die Hand reichte. Ähm, was sollte das denn, bitte schön?! Irritiert sah sie lauernd zu Darth Zion. Dieser ließ sich nichts anmerken. Und das bei diesem Schnitzer der Etikette. Doch auch in seiner Aura konnte sie nichts erkennen. Er hieß das sogar gut. Jetzt war Adria noch irritierter. Aufgewachsen in einem Dschungel, ziemlich einsam inmitten voller Gefahren, vielen Tieren und Kreaturen und sattem Grün, nur mit ihrem Meister Sikarius, der auf Etikette gepfiffen hatte, war sie den Umgang mit Leuten wie den Sith hier im Orden, einfach nicht gewohnt. Es wäre sicher etwas anderes gewesen, wenn sie hier direkt aufgewachsen wäre!? Doch, das hätte sie vermutlich nicht überlebt! Auch wäre es etwas anderes gewesen, wenn sie auf einem bevölkerungsreichen zivilisierten Planeten groß geworden wäre?! Im Grunde bräuchte sie nochmal einen Meister, der sie damit vertraut machen würde. Sie brauchte jemanden, der sie in diesen Dingen an die Hand nahm und sozusagen in die Gesellschaft einführte. Erneut fiel ihr das auf die Füße und sie glaubte den Grund in der Aura von Zion gefunden zu haben. Warum Zion aber auch Irritation bei der Ernennung zum Ritter gezeigt hatte, stand immer noch als Frage im Raum. Direkt Freude war es nicht gewesen?! War er nur zu überrascht gewesen? Wer weiß, wie unsere Auren damals gewirkt hatten, dachte sich Adria.

Darth Angelus trat wieder neben sie. An Darth Zion traten nun einige Offiziere heran. Angelus, den ihr Meister immer Fischfresse genannt hatte, sie wusste auch nicht, warum ihr das plötzlich einfiel, sprach sie leise an. Der Imperator hatte sich rasch wieder zurückgezogen, da unterhielten sich plötzlich viele untereinander. Er glaubte sie mittlerweile in den Reihen der Sithkrieger. Adria bejahte kurz und stolz:

“Gewiss!”

Er schob einen Glückwunsch hinterher.

“Danke, gleichfalls!”,

denn sie hatte ihn das letzte Mal noch als Schüler gesehen und konnte den Glückwunsch zurückgeben. Möglich, dass er länger als sie schon ein Sithkrieger war oder aber auch nicht. Wen kümmerte das?! Seine Stimme hatte die alte Vertrautheit verloren. Er wirkte unnahbar, kühl und arrogant. Das konnte Adria auch. Seine Aura verriet Adria außerdem, nach einem kurzen Seitenblick, Desinteresse. Sie war also nur Mittel zum Zweck, da er hier auch niemanden weiter kannte. Sie waren Verbündete gewesen, doch ihr Krieg war vorbei. Wie stand es jetzt zwischen ihnen? Eigentlich hatten sie Verbündete bleiben wollen. Sie waren beide Ritter! Das und ihre Vergangenheit zum Thema Fraan verband sie für immer. Doch es war Zeit vergangen. Er benahm sich anders. Zum Zeitpunkt ihres Sieges hätte sie ihn gewiss gefragt, warum es offensichtlich völlig in Ordnung war, dass er Zion nur die Hand schüttelte und er einem Höherrangigen nicht den nötigen Respekt zollte. Doch so verkniff sie sich dass. Ihr Meister hatte ihn nie leiden können. Hatte Angelus womöglich etwas mit dessen Verschwinden zu tun? Hatte er sich für all` die Demütigungen gerächt? Argwohn machte sich in ihr breit. Argwohn konnte sie auch in Zions Aura ausmachen, der sich immer noch mit dem Offizier unterhielt. Dennoch versuchte sie das Gespräch aufrecht zu halten und sich nichts anmerken zu lassen. Sie konnte nirgends seinen Meister bzw. Exmeister sichten. Auch er war zum Ritter geschlagen worden. Dennoch fehlte er hier!

“Ich kann Sting nirgends sehen?”

Da wurden sie in ihrem Gespräch unterbrochen. Darth Zion sprach sie plötzlich nochmal an. Natürlich, der Name Guldur! Wie könnte es anders sein! War dies doch der Grund für seine komische Aura vorhin gewesen?! Ihr Blutdruck schoss nach oben. Sie konnte es regelrecht spüren. Reiß dich zusammen, warnte sie sich selbst. Sie wollte nicht nochmal so ein Fiasko wie mit Keebo erleben. Sie atmete einmal tief durch und setzte ein Lächeln auf, das aber nicht in ihren Augen ankam, denn diese funkelten bernsteinfarben.

“Lady Kira Guldur ist meine Mutter und Darth Wilson Trekan mein Vater.”,

gab sie sachlich und ruhig Auskunft.

“Sind bzw. waren sie Ihnen bekannt?”


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[ Bastion | Bastion Center | Arthious-Boulevard | vor der Ehrentribüne ] - Aren Vayliuar, Agustin Prada, Adriana Figg

Irgendwie beeindruckte es Aren doch, wie offen Agustin mit seiner Vergangenheit umging, stammte er doch aus einem Gebiet, in welchem Armut und Kriminalität an der Tagesordnung waren. Manch ein anderer Mann hätte diese Herkunft verschwiegen, gar verleugnet, doch ein Mann wie Agustin hatte dies nicht nötig. Und vor allem mit seinem letzten Satz hatte er doch recht. War er nun auch ein Mann, der in höchsten gesellschaftlichen Kreisen verkehrte, so hatte die Zeit in Bonetown im wohl doch einen Stempel aufgedrückt und das meinte Aren nicht im negativen Sinne. Eine Ausdauer, einen Biss und eine Härte wie Agustin sie besaß konnte man sich nicht im Nachhinein aneignen, so etwas wurde einem von früh auf aufgeprägt. In einer Gegend wie Bonetown wohl noch mehr als irgendwo sonst, wenn man auch nur den geringsten Wunsch dazu verspürte, einen Platz an der Sonne für sich zu beanspruchen. Auch mit dem nächsten Punkt, den er anschnitt, rang er Aren ein Schmunzeln ab. Wo würden sie stehen, wenn sie das nächste Mal hier sein würden? Wahrscheinlich gab es zwei Varianten. Entweder sie trafen als gefeierte Triumphieren hier ein, mächtiger, bekannter und strahlender, als es sich ein unbeteiligter jetzt vorstellen könnte. Oder, und das war die deutlich ernüchternder Alternative, sie würden niemals wieder einen Fuß auf diese Welt setzten, weil sie in irgendeinem ungekennzeichneten Grab als Verräter verschimmelten. Doch Aren war optimistisch, nein, er war sich sicher, es würde sich um die erste Alternative handeln. Wie viel hatten die beiden Männer allein die letzten Tage im Alleingang bewegt, wie viel war da noch möglich, vor allem wenn noch mehr hochkarätige Verbündete dieses Spiel mitspielen würden?

,,Ja, man kann gespannt bleibe, das auf jeden Fall. "

Nachdem sie kurz in vergangenen Tagen geschwelgt hatten, klingelte auf einmal das Comlink Agustins. Anscheinend würde Aren nun bald nicht mehr der einzige in Begleitung einer schönen Frau sein. Aren musterte das Gesicht seines Freundes, auf dem sich ein schmales Lächeln abzeichnete. Aren wusste mittlerweile gut genug, dass Agustin nicht nur der eiserne, kalte Politiker war, denn er in der Öffentlichkeit gab, doch Abella schien nochmal ganz besondere Gefühle in ihm wachzurufen. Er gönnte Agustin sein Glück von Herzen. Kurz warf Aren einen Blick zu Adriana herüber. Er hatte sie sich zwar nicht persönlich ausgesucht, aber hatte diese eigentlich so unbedeutende Tatsache denn wirklich soviel Gewicht, wie Aren ihr Anfangs zugerechnet hatte. Er fühlte sich glücklich, entspannter wenn Adriana bei ihm war, so gut, wie bei nur wenigen. Dies war doch eigentlich die Hauptsache und nicht irgendwelche, beinahe kindischen Rebellionen gegen einen Großvater.

Als Agustin erwähnte, dass nach der Parade auch noch eine größere Feierlichkeit angeplant sei, war es Adriana, die antwortete.

,,Oh, ich freue mich sehr. Auf Yaga-Minor war bis auf die Eröffnung des Parks von Aren doch eher wenig los. Auf Gerrenthum und den ganzen anderen Welten dort unten im Süden konnte man kaum einen Tag verbringen, ohne nicht auf ein irgendein ,,gesellschaftliches Großereignis" geladen zu werden. Die Ruhe der vergangenen Wochen gefiel mir da tatsächlich doch ziemlich gut, aber nun habe ich auch nichts dagegen einzuwenden, mal wieder ein wenig feiern zu gehen."

Aren musste kurz lächeln, bevor er ebenfalls antwortete.

,,Freuen tue ich mich definitiv auch, keine Frage. Solche Feste bieten doch immer wieder gute Gelegenheiten. Besonders freue ich mich aber erstmal, Abella endlich kennen zu lernen, nachdem du nun schon soviel von ihr erzählt hast."

Noch bevor Agustin etwas erwidern konnte, fiel Adriana bereits ein, bei der es schien, als hätte dieses Thema schon eine ganze Zeit auf ihrer Seele gebrannt. Er hatte ihr gegenüber bereits erwähnt, um wen es sich bei Agustins Freundin handelte und dort war ihm bereits aufgefallen, dass es sich bei Adriana gewissermaßen um einen ... Fan handelte, was man nun auch wieder leicht heraushören konnte.

,,Wird sie uns denn hier gut finden? Sollten wir nicht vielleicht einen etwas ... markanteren Ort suchen, wo sie uns besser sofort bemerken kann?"

Es war keine richtige Aufregung oder gar ein Herzflattern, welches man Adriana anmerkte, dafür war sie, so salopp es auch klingen mochte, wohl einfach zu reich geboren. Menschen wie sie waren nur selten in der Situation, etwas wirklich zu begehren, was sie nicht bekommen konnten, da sprach Aren auch ein wenig aus eigener Erfahrung. Wenn man ein solches Vermögen innehatte wie die Figgs oder die Fourbs, so gab es an Dingen, die man kaufen konnte, kaum eine Schmerzgrenze. Sogar Berühmtheiten wurden zu etwas ,,normalen", wenn man so wollte. Man war definitiv neugierig, so wie Adriana jetzt gerade, doch wirkliche Aufregung fühlte man in solchen Momenten nur noch selten. Auf dem 15 Geburtstag seiner Cousine hatte sein Großvater beispielsweise einen Sänger des Lantillian Sektors engagiert, den damals gefühlt jedes Mädchen unter 20 hatte heiraten wollen. Es war normal, dass zu größer gefeierten Geburtstagen seines Großvaters auch der Präsident Uyters seine Aufwartung machte. Diese ... man könnte es vielleicht Ehrfurcht nennen, die manche vor der Prominenz, vor Sängern, Künstlern und Sportlern hatten, fiel schnell ab, wenn es normal geworden war, sich im Umgang mit diesen zu befinden. Doch diese Neugierde war Adriana definitiv nicht abzusprechen.

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Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Thronsaal - Darth Angelus, Wachen und Würdenträger, Darth Zion, Adria Guldur

Es war keine allzu große Überraschung, dass Adrias Beförderung anscheinend kurz nach seiner gefolgt war, schließlich trennte die beiden nach der Mission im Koornacht-Cluster nichts mehr, wenn es um die reinen Fähigkeiten und ihr Training in den dunklen Künsten ging. Doch was Darth Sting mit dem Massaker an Darth Angelus' Familie erschaffen hatte, war ein Meisterwerk, das diese erlernten Fertigkeiten um ein vielfaches übertroffen hatte. Durch die letzte Prüfung seines Meisters nämlich hatte sich der adelige Krieger förmlich in der dunklen Seite der Macht ertränkt und jedwede Kette gesprengt, die da noch war. Ob das bei Adria ebenfalls der Fall war? Es war zumindest zu bezweifeln, unter anderem weil ihr Meister verschwunden war und aus Darth Angelus' Sicht damit in den Sternen stand, wer überhaupt ihre Ausbildung vollendet hatte. Anscheinend niemand, der ihr gezeigt hat, was es bedeutete ein wahrer Sith zu sein, der vor niemandem mehr auf den Knien herumkroch und sich in Ketten halten ließ. Dem adeligen Sith war es letztlich gleichgültig; in Adria sah er nur eine potentielle gleichwertige Verbündete, mit der er eine nicht gerade erfolglose Historie verband. Sie war eine große Kriegerin und eine Virtuosin im Kampf, doch anscheinend immer noch mit dem Verstand eines Kindes ausgestattet. Jemand, der schon vor einem Vollstrecker auf die Knie fiel, hatte nicht begriffen, was es bedeutete frei zu sein: was es bedeutete ein Sith zu sein! Es war fast schon bedauerlich, wenn ein solches Talent verschwendet wurde, doch sollte es Darth Angelus nicht kümmern. Also hüllte er seine Aura in einem offen zur Schau gestellten Desinteresse, das erst in dem Moment ein wenig aufflackerte, als Adria Guldur seinen Meister erwähnte.

Darth Angelus sah die deutlich kleinere Frau für einen kurzen Augenblick mit dem Ausdruck von Verwunderung an. Wie konnte es sein, dass er nicht daran gedacht hatte, seinen Meister Darth Sting anlässlich der Zeremonie wieder treffen zu können? Schließlich war der Imperator höchstselbst dessen ehemaliger Ausbilder und der Nichtmensch damit eines der bedeutendsten Mitglieder des Ritterordens. Ohne sich extra umsehen zu müssen, wusste Darth Angelus aber sofort, dass sein Meister hier nirgendwo steckte. Seine vertraute Präsenz hätte der Krieger schon aus Kilometern Entfernung gespürt und augenblicklich zuordnen können, doch war da nichts. Weit und breit nicht.

"Ich auch nicht. Seit meiner Erhebung in den Stand des Kriegers habe ich ihn nicht mehr gesehen. Und wie sieht es mit Darth Sikarius aus? Irgendeine Spur?"

So sehr es sich der Krieger auch gewünscht hätte; er hatte rein gar nichts mit dem Verschwinden seines erbitterten Feindes zutun. Ebenso wenig, wie er auch nur den Hauch einer Ahnung hatte, weshalb und wohin Darth Sikarius damals nach ihrem großen Erfolg verschwunden war. Hätte er es gewusst, hätte er in diesem Moment gewiss nicht hier gestanden, sondern selbst in den abgelegensten und entferntesten Ecken der Galaxie Jagd auf den Wahnsinnigen gemacht. Alleine der Gedanke an diesen elendigen Bastard verdunkelte die Laune des Kriegers schlagartig, doch ehe die beiden Gefährten aus alten Tagen noch weitere Worte darüber verlieren konnten, war es der Mann der Stunde, Darth Zion, der sich zu ihnen gesellte.

Darth Angelus verschränkte seine Arme und blickte den frisch gekürten Ritter, den Hammer von Bastion, fast schon neugierig an. Er hat nicht erwartet, dass sich der Vollstrecker ihnen direkt zuwenden würde. Man konnte es fast die erste respektable Konversation unter Gleichgesinnten nennen, die Darth Angelus seit seinem letzten Treffen mit Darth Sting zu verbuchen hatte. Zuerst richtete Zion das Wort an Adria, die er nach ihrer Mutter fragte. Im Gegensatz zu ihm hatte sie sich scheinbar schon vorhin beim Hammer von Bastion vorgestellt, der sich im Anschluss Darth Angelus zuwandte und meinte, dass es ihm entgangen sei, seinen Namen zu erwähnen.

Für einen Augenblick musterte der Krieger sein Gegenüber. Noch immer hielt Darth Zion seinen Kriegshammer in der Rechten, fast schon, als würde er versuchen, irgendeinen Eindruck bei den beiden schinden zu wollen. Der Vollstrecker hatte offenbar keinen Schimmer, wer Darth Angelus war, auch wenn er sein Gesicht zu kennen meinte. Also nickte der Sith knapp, um sich seinem Gegenüber zu eröffnen:

"Darth Angelus, Schüler von Darth Sting, seines Zeichens Schüler von seiner Majestät, Darth Allegious und ebenfalls Mitglied im Ritterorden des Imperators."

Der Krieger deutete den Ansatz einer knappen Verbeugung an, begleitet vom ledernen Knarzen seiner Rüstung, die durch den schweren schwarzen Pelz bedeckt war. Dann deutete er in Richtung von Adria, um fortzufahren:

"Wenn ihr mein Gesicht wiederzuerkennen meint, dann gewiss auch ihres. Denn gemeinsam haben wir Kal Fraan in seinem Palast auf N'Zoth gestellt, im Kampf besiegt und hingerichtet, wie das verräterische Ungeziefer, das er war."

Ein wölfisches Grinsen tat sich auf dem wohlgeformten Gesicht des imperialen Kriegshelden auf, ehe sein Blick auf die gewaltige Waffe von Darth Zion herabwanderte.

"Euer Ruf eilt Euch voraus, Darth Zion. Ihr scheint Euch nicht zu schade dafür zu sein, an den Fronten des Krieges zu kämpfen, selbst Hand anzulegen. Es ehrt mich, künftig gemeinsam mit Euch seiner Majestät Darth Allegious ergeben zu dienen und unserem ritterlichen Eid gerecht zu werden. Heil dem Imperator!"

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Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen, Janus' Domizil – Trainingsraum – Janus und seine Groupies :lukevader sowie Brianna

Wompratten. Das war nicht Briannas übliche Galaxissicht, ganz klar. Natürlich hielt die übermenschlich starke Echani sich für etwas Besseres, sie war nicht wie die Durchschnittsmenschin oder auch die Durchschnittsjüngerin. Doch war es gedanklich immer noch ein weiter Weg von ‚eine, die mir nicht das Wasser reichen kann‘ hin zu ‚Ungeziefer‘. Es war nicht ganz klar und sie hätte es auch selbst unmöglich zu sagen vermocht, ob sie derart überhebliche Dinge ins Universum rausposaunte, weil es von ihr als Sith erwartet würde oder weil der Aufenthalt im Orden tatsächlich abfärbte. Wie auch immer, die Silberhaarige setzte sich damit selbst unter Druck und machte sich vor allen Dingen angreifbar, eine Blöße, die Janus augenblicklich aufgriff. Allein dass er die Möglichkeit äußerte, sie könnte verlieren, ärgerte die Kampfkünstlerin. Sie spürte die Hitze des Zorns in sich aufsteigen, war aber zugleich Realistin genug, um zuzugeben, dass es eine sehr ungewohnte Situation war. Was, wenn die schiere Überzahl ihr tatsächlich über den Kopf wuchs?

Das passierte jedoch nicht, weil Brianna wesentlich geschickter im allgemeinen Getümmel agierte als die meisten anderen und diese sich zigfach gegenseitig im Weg standen. Was sie antrieb war der Ärger, sowohl darüber, dass Janus der Meute ihren Kopf als Preis ausgelobt hatte als auch über die Stichelei, die darauf folgte. Doch er trieb sie nicht so weit dass ein Jedi entsetzt darüber oder ein Sith zufrieden darmit gewesen wäre. Bedingungslose Hingabe, sich ganz von dunkelsten Ecken ihrer eigenen Seele leiten lassen und über ihre gewöhnlichen Fähigkeiten hinauszuwachsen, das blieb aus. Zu wenig Herausforderung war nicht das Problem, oder nicht das originäre. Brianna hatte in ihrem Leben schon viele Kämpfe bestritten. Ihr Erfolgsrezept, in diesen zu bestehen bestand nicht darin, sich gehen zu lassen und Gewohnheiten waren schwer zu ändern. Sie hatte auch gar nicht die Zeit, groß über den Zweck der Übung nachzudenken und sich Schritte zu überlegen, wie sie ihren Meister zufrieden stellen konnte. Ihre Gegnerinnen mochten nicht ihre individuelle Klasse erreichen, auf Trab gehalten wurde sie trotzdem.

So ging es dahin, und ganz wie ein Nexu verlor Brianna irgendwann ein wenig das Interesse an dem Spiel. Die letzten Vier waren nicht notwendigerweise die allerstärksten Kämpferinnen aus der Horde der Jüngerinnen, aber die schlauesten, die sich im anfänglichen Hauen und Stechen wohl eher zurückgehalten hatten und auch nun viel mehr als Einheit agierten als irgendwer es zu Beginn getan hatte. Sie nervten ungemein. Das Ergebnis des Kampfes war nunmehr ja abzusehen und wäre dies ein Training von der Art, wie sie es kannte, hätte die Echani es aus Spaß und um des gemeinschaftlichen Lernens willens gerne zu Ende exerziert, aber diese, nach einer Weile nur noch drei Personen, waren darauf aus, sie zu töten. Spaß war nicht beteiligt, und zugleich war Brianna nicht so sehr in Lebensgefahr, um Nervenkitzel zu empfinden. Sie hatte keine Lust mehr, doch Janus tat ihr den Gefallen nicht, einen Schlussstrich unter die Sache zu ziehen. Stattdessen spürte die Silberhaarige eine Welle dunkler Macht durch den Raum fegen. Sie konnte den Fluss der Energie nachvollziehen, der ihre Gegnerinnen, die Chiss, die Menschenfrau und den Twi'lek, stärkte, kampflustiger und aggressiver machte. Anschließend drückte er seine Enttäuschung über das Gesehene aus, was Brianna wurmte, die der Meinung war, dass sie sich keine Blöße gegeben hatte. Es folgte die Aufforderung, es schnell zu Ende zu bringen, und dabei benutzte er die Mehrzahl. Das konnte grundsätzlich alle vier Kombattantinnen heißen, fühlte sich aber nicht so an. Das war ein ‚ihr drei, denen ich nunmehr zusätzliche Kräfte verleihe, sollt es zu Ende bringen‘ – ganz als ob sie auf die Probe gestellt worden und durchgefallen war. Brianna konnte sich nicht vorstellen, dass Janus Enttäuschung über die versammelten Jünger zum Ausdruck bringen wollte, nein, über sie, und diejenigen, welche die Echani zuvor als Wompratten bezeichnet hatte, sollten die Sache abschließen.

So schnell wandte er sich von ihr ab? Wie konnte er nur?! Brianna versuchte gar nicht erst, ihre Enttäuschung über ihn zu verbergen. Ihm würde sie es zeigen und keine Sorge, die Parade würde nicht warten müssen. Sie starrte ihren Meister wütend an, die Fäuste geballt.


„Ich hoffe du bereust es trotzdem nicht hierher gekommen zu sein statt dir bei der Parade die besten Plätze zu…“

Fauchte sie und sah im letzten Moment aus den Augenwinkeln, dass die Energiepeitsche der Chiss auf sie zu schnellte. Mit Echani-Reflexen wich sie zurück, um trotzdem an der rechten Schulter gestreift zu werden. Die Spitzen der Kettenglieder zerschnitten und verbrannten sowohl Robe als auch die obersten Hautschichten an der Stelle. Nur knapp entging sie in der Rückwärtsbewegung der Lichtschwertklinge der Menschenfrau, wirbelte herum, nur um zu spät zu sehen, dass sie geradwegs in die Energiepike des Twi'lek lief. Dieser konnte eigentlich kaum etwas für seinen Zufallstreffer, weshalb Brianna zum Glück nur die flache Seite des energetisierten Endes gegen den Bauch bekam anstatt der Spitze. Auch diese touchierte die Echani nur einen kurzen, schmerzhaften Sekundenbruchteil lang, bevor sie reagiert und die Richtung geändert hatte, am Lekkuträger vorbei und aus der unmittelbaren Gefahrenzone heraus.

Der Schmerz der beiden Verletzungen pochte und die Kränkung der Ehre, getroffen worden zu sein war groß. Brianna spürte, dass ihr Gesicht rot anlief vor Wut und hörte, wie ihr Trainingslichtschwert plötzlich erlöschte, weil sie den Griff in ihrer Faust zerquetscht hatte. Augenblicklich fing die zerstörte Waffe an, heiß zu laufen, so dass sie sie schleunigst in eine Ecke pfefferte. Dort fing sie zu brennen an und setzte dabei die Roben einiger Jünger in Brand, die sich dort sicher gewähnt hatten. Letzteres bekam Brianna jedoch nicht mit, die in Bewegung blieb, zugleich die Hand nach dem Hammer des Zabrak ausstreckte und der – ohne sich groß konzentrieren und meditieren zu müssen wie bei den Jedi – prompt in ihre Hand geflogen kam. Die Waffe war eigentlich zu klobig und zu schwer, um einhändig benutzt zu werden, doch die Echani hatte schon Chi Ishis benutzt, die mindestens so schwer gewesen waren und jetzt spürte sie das Gewicht kaum mehr. Augenblicklich ging sie auf den Twi'lek los, alle taktischen Überlegungen von eben vergessend. Mit einem Hammerschlag zerteilte sie seine Energiepike in zwei Hälften, die sofort erloschen, nur dass sich mit einem metallischen Klonk die Kettenpeitsche der Chiss um den Hammerkopf wickelte.

Der Plan der blauhäutigen Humanoidin war sicherlich gewesen, Brianna den Hammer zu entreißen, doch dafür war die Echani zu stark. Stattdessen versuchte sie, den Spieß umzudrehen und die Waffe, die ihr am meisten Kopfzerbrechen bereitete, aus dem Kampf zu nehmen. Doch auch Chiss waren häufig kräftiger als Menschen und die Körperkraft ihrer drei Gegnerinnen durch Janus' Einfluss gesteigert. Die Jüngerin ließ nicht los und stemmte sich dagegen, als Brianna begann, sie an der Kette durch den Raum zu ziehen. Nur einen Augenblick später griff der Twi'lek mit den Resten seines Stabes an, was Brianna jedoch mit der freien Hand stoppte. Sie machte einen Ausfallschritt in seine Richtung und rammte ihn ihre Faust in die Rippen (für einen Fußstoß stand sie nicht sicher genug, da die Chiss machtverstärkt an ihr zerrte). Allerdings erhöhte sich durch diese Aktion der Zug auf die Kette noch mehr, so dass diese mit einem hässlichen Geräusch riss. Briannas Ende peitschte mit einer Wucht durch den Raum, dass sie ihren Hammer Hammer sein ließ, ihn in Richtung des Twi'lek schleuderte und sich selbst mit einem Hechtsprung in die andere Richtung in Sicherheit brachte. Im Gegensatz zu ihr wurde ihr Opponent voll getroffen und schied aus dem Kampf aus, Brianna selbst musste sich jedoch bereits im nächsten Augenblick dem Lichtschwerthieb der Menschenfrau erwehren. Die Silberhaarige rollte über den Boden und sichelte die Frau um. Ohne langes Federlesen drehte die immer noch auf dem Boden liegende Brianna die Fallende herum, so dass sie auf den Bauch landete, entwand ihr mit einem Hebelgriff das Lichtschwert und schickte sie mit einem heftigen Druck auf einen Nervenknoten ins Reich der Träume.

So schnell Brianna auch gewesen war, Zeit zum Aufstehen blieb trotzdem nicht. Auch die Chiss hatte sich beim Verlust ihrer Spezialwaffe schadlos gehalten und anscheinend irgendwo ein Lichtschwert geplündert. Mit dieser setzte sie nun zu einem derart mächtigen Hieb an, dass die kniende Echani sicherheitshalber beidhändig abwehrte – Klinge gegen Klinge und Unterarm gegen Unterarm. Der heftige Aufprall schockte die Chiss – Briannas Ellen und Speichen waren wesentlich besser abgehärtet – so dass die Silberhaarige gefahrlos wieder auf die Füße springen konnte, den Waffenarm ihrer Gegnerin mit der Hand harmlos nach unten leitend. Der andere Arm der Rotäugigen deckte dadurch ihren Körper, zugleich konnte diese ihn nicht in Sicherheit bringen, so dass Brianna ihn kurzerhand mit einem Kniestoß brach. Die Wucht des Angriffs war so groß, dass die Chiss durch den Druck auf den Brustkorb bewusstlos wurde und schlaff zu Boden sank.

Die Aufgabe gemeistert, funkelte die immer noch wütende Brianna ihren Janus einige Sekunden lang böse an, bevor die Wut anfing zu verfliegen und ihre Gesichtsfarbe sich von Rot langsam zurück in das gewohnte Alabasterfarben zurück verwandelte. Gleichzeitig fing die geschnittene und versengte Schulter und der elektrogeschockte Bauch unangenehm an zu schmerzen, was ihr bis zu diesen Moment wenig ausgemacht hatte außer ihre Wut zu befeuern. Janus war Schuld daran – doch sobald sie wieder klar denken konnte, gewann das Gefühl, das Ziel der Übung erreicht zu haben, Oberhand in der Echani. Sie begann zu lächeln, den Schmerz und, das hämmernde Herz und die Nachwirkungen des Adrenalins überspielend, sich mit anmutigen Bewegungen Janus zu nähern, als wäre nie etwas gewesen.


„Gib mir eine Viertelstunde, mich frisch zu machen, umzuziehen und einen Happen zu essen, dann bin ich ganz deine Begleiterin bei der Parade. Allerdings würde ich gerne den Anlass erfahren,“

Bat sie ihren Meister in jovialem Tonfall, ohne aber die Irritation über seine Trainingsmethoden völlig überwunden zu haben. Ein bisschen Ärger blieb – außerdem hoffte sie, dass die Chiss soweit in Ordnung war. Brianna mochte die Blauhäutige, sie war eine gute Kämpferin für eine Nicht-Echani.


Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen, Janus' Domizil – Trainingsraum – geschlagene Groupies :sleep:, Janus 8-) und Brianna
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Domizil von Janus | Briannas Quartier | Janus, Brianna

Stolz war ein zweischneidiges Schwert. Einerseits führte Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten dazu, dass man nicht unterwürfig den Kopf neigte und andere sein Schicksal gestalten ließ. Andererseits war es gefährlich, zu viel davon abhängig zu machen, denn das erlaubte anderen, einen zu manipulieren und natürlich sorgte es auch für eine gewisse Vorhersehbarkeit und Irrationalität. Ein dezidiert pragmatisches Lebewesen beugte im Zweifel das Knie und war bereit, sich eine Zeit lang unterzuordnen, statt sich einen sinnlosen Kampf mit einem überlegenen Feind zu liefern, um die eigene Reputation – oder das, was man dafür hielt – zu bewahren. Janus kannte diesen gefährlichen Spagat nur zu gut, der verschlagene Aristokrat hatte seine Position unter anderem deshalb erreicht, weil er in der Lage war, zu erkennen, welche Schlachten man ausfechten sollte und welche lieber nicht. Es war diese nüchterne, pragmatische Ader, die sich hinter seinem zeitweise durch eitel und arrogant anmutendem Auftreten verbarg und im Zweifel die Oberhand hatte. Brianna hingegen fehlte diese Gabe noch, oder genauer gesagt, sie musste erst noch lernen, sie wirklich zu gebrauchen. In der Konfrontation mit den Jüngern war ihr Stolz tangiert worden, ihre Ehre als Echani und als Kämpferin, und das konnte sie nicht einfach auf sich sitzen lassen, ihr Zorn waberte wie ein feuriger Windhauch durch die Macht und ließ Janus lächeln. Es verlief genau so, wie er es geplant hatte, der Dunkle Lord konnte fühlen, wie sich eine Mischung aus Wut, Frustration, Unsicherheit und Langeweile in seiner Schülerin breit machte, eine potente Mischung an Gefühlen. Sehr wahrscheinlich würde sie heute nicht so weit gehen, ihren moralischen Kodex zu verletzen, aber das musste sie auch gar nicht. Ein Schritt in die richtige Richtung, mehr war nicht notwendig, um sie zur Dunklen Seite zu führen. Und war diese graduelle Korrumpierung – oder Erleuchtung – nicht so viel gründlicher und eleganter? Das Lächeln des Grafen wurde ein wenig breiter, als er scheinbar teilnahmslos und neutral den Fortgang des Kampfes verfolgte.

Als Brianna ihm eine verärgerte Erwiderung an den Kopf warf, reagierte Janus lediglich, indem er einen Hauch tadelnd eine Augenbraue wölbte, gefolgt von einem leichten Kopfschütteln, als diese kurze Ablenkung der Echani einen Treffer durch die von der angriffslustigen Chiss-Jüngerin geschwungenen Energiepeitsche einbrachte. Noch während die Kämpfer eine rasche Abfolge von Attacken und Ausweichen durchliefen, übertönte die glatte, ruhige Stimme des Fastmenschen den Lärm, ganz im Tonfall des Herrn und Meisters.


„Zorn ist nützlich, aber lass nicht zu, dass Deine Feinde ihn gegen Dich wenden. Schärfe Deinen Blick. Konzentriere Dich auf das, was zählt.“


Es war eine Lektion, die – ein wenig anders formuliert – wohl auch von einem Jedi hätte kommen können, und Janus empfand die Ironie hinter diesem Gedankengang als durchaus amüsant. So verblendet und verkümmert die Anhänger der Hellen Seite auch waren, in dem Konzept der Selbstkontrolle lag durchaus etwas wertvolles. Natürlich trieben die Jedi diese Idee auf die Spitze und ließen sich von einem ominösen „Willen der Macht“ leiten, sie verleugneten ihre eigenen Ambitionen so sehr, dass das Feuer des Ehrgeizes in ihnen nahezu gänzlich verlöscht war. Aber dennoch, es war nicht falsch, die eigenen Emotionen zu einem gewissen Grad zu kontrollieren, die Dinge nüchtern und sachlich zu sehen und zu vermeiden, Sklave der eigenen Erlebnisse zu werden. Es gab Sith, die sich geradezu schwärmerisch ihrem Zorn und Hass hingaben und eine Welle aus Blut und Zerstörung ritten, aber diese Berserker waren nicht weniger versklavt als die Jedi. Nein, die Dunkle Seite durfte nicht Herr und Meister sein, sie war ein Werkzeug, ein Schwert, das es mit Präzision und kühlem Kalkül zu führen galt. Janus neigte leicht den Kopf, als er sich wieder ganz auf das Hier und Jetzt konzentrierte und seine Jünger durch die Macht stärkte, ihre Bewegungen schneller werden ließ, ihre Schläge heftiger und ihren Geist klarer. Es waren durchaus formidable Gegner, und entsprechend chaotisch verlief der Rest der Auseinandersetzung, die so intensiv war, dass gleich mehrere Waffen zerstört oder aus den Händen ihrer Besitzer gerissen und gegen sie eingesetzt wurden. Selbst einige der Jünger, die sich am Rand des Geschehens aufhielten, wurden nicht verschont, Roben gingen in Flammen auf und eilig warfen sich die Diener zu Boden, um die Flammen zu ersticken. Die Reihen der Kämpfer lichteten sich, bis nur noch die Chiss übrig blieb – und sie bekam Briannas Zorn so heftig zu spüren, dass das Brechen von Knochen im ganzen Raum zu hören war. Bewusstlos sackte die Jüngerin in sich zusammen und über ihr thronte triumphierend und mit funkelnden Augen Brianna, die noch immer voller Wut zu ihrem Meister blickte. Dieser honorierte ihren Sieg und die Art und Weise, wie er errungen worden waren, mit einem knappen Nicken, als sich ihre Blicke trafen, und genoss die schiere Energie und Intensität, die ihm aus diesen blauen Augen entgegen funkelte wie brennendes Eis.


„Gut. Sogar ein wenig schneller, als ich erwartet hatte.“


Kommentierte er das Geschehen bündig und beobachte auch in der Macht, wie sich der Zorn seiner Schülerin langsam zu legen begann. Sie war verletzt und hatte Schmerzen, ihre Fähigkeiten waren in Frage gestellt worden, aber sie hatte gesiegt und lebte – also konnte sie zufrieden sein, nicht wahr? Janus betrachtete sie mit schwer zu deutenden Gesichtsausdruck, als sie näher kam, tastete mit der Macht ihren Geist ab, und als sie schließlich ihre Bitte und Frage vorbrachte, gab er sich angemessen großzügig und nickte kurz.


„Es sei Dir gewährt. Auch ich mir dafür sorgen, dass ich angemessen repräsentativ bin, denn um Deine Frage nach dem Anlass zu beantworten: Wir werden einen Helden ehren. Und Helden sollten man nie den ganzen Ruhm überlassen, findest Du nicht auch?“


Janus gestattete sich ein leises Lachen, legte eine Hand auf die Schulter seiner Schülerin und drückte sie kurz, eine vertraute, bestätigende Geste, als würde er sie an einem kleinen, privaten Scherz teilhaben, den nur sie beide verstanden, dann drehte er sich um und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier. Verbale Anweisungen an die Jünger, die im Trainingsraum zurückblieben, waren nicht notwendig, der Wille ihres Herrn und Meisters erklang in ihren Köpfen und eilig machten sie sich daran, die Schäden zu beseitigen und die Verletzten zur Krankenstation zu bringen. Sie würden ihr kümmerliches, aber für den Grafen nützliches Dasein erst einmal fortsetzen – vielleicht würde einer von ihnen nochmal die Chance bekommen, sich zu erheben. Aber das war ein Gedanke für einen anderen Tag, nun galt es, sich vorzubereiten. In seinem prunkvoll ausgestatteten Badezimmer wusch und pflegte sich Janus und legte dann die für diesen Anlass ausgewählte Kleidung an. Sie entsprachen ganz seinem Stil: Eine an sich schlichte, aber elegante schwarze Robe aus feinstem Stoff, die mit roten Streifen und dezenten goldenen Verzierungen geschmückt war. Die allzu aufdringliche Zurschaustellung von Reichtum war in seinen Augen eine Eigenschaft von Emporkömmlingen, und zu diesen zählte er nun wahrlich nicht. Jemand mit einem Auge für solche Dinge würde gewiss erkennen, dass der Stoff der Robe von Serenno stammte und von den meisterlichen Schneidern dieser Welt in mühseliger Handarbeit bearbeitet worden war, und der für die roten Streifen verwendete Farbstoff wurde aus dezidiert seltenen Schnecken gewonnen, deren Bestand man irgendwo im niedrigen dreistelligen Bereich ansiedelte. Selbst die kleinen goldenen Verzierungen waren nicht bloßer Selbstzweck: Es handelte sich um das berühmt-berüchtigte Zeichen des Zirkels der Inquisitoren, eine Botschaft an all jene, die sich damit auskannten. Das für die Hand eines Fechters bestimmte gekrümmte Lichtschwert des Grafen blieb vorerst unter seiner Robe verborgen, das offene Tragen einer Waffe hielt er für ein wenig überzeichnet, auch wenn es sich gewiss um ein prächtiges Statussymbol handelte. Hoch aufgerichtet, in der tadellosen Haltung eines Aristokraten und mit einem höflich-gewinnenden Lächeln auf den Lippen suchte er schließlich Brianna auf und bot galant seinen Arm an, als sie sich auf den Weg zu ihrem Ziel machten.

„Ich freue mich, dass Du dieser Veranstaltung an meiner Seite beiwohnen wirst. Zuvor sollten wir allerdings einige Aspekte dieser Feierlichkeit kurz ansprechen, um Missverständnisse zu vermeiden. Es handelt sich zweigeteilte Angelegenheit, zunächst um eine Zeremonie beim Imperator höchstpersönlich und dann um eine Parade zu Ehren von Darth Zion aus dem Zirkel der Extinktoren. Ein fähiger Kämpfer, der sich beim Militär einer gewissen Beliebtheit erfreut, und den ich als einen Verbündeten betrachte. Der Imperator hat ihn in den Stand eines Imperialen Ritters erhoben, eine große Ehre – dies ist sein Tag in der Sonne. Und wo wir gerade von der Sonne reden: Ein solches Ereignis wirft natürlich lange Schatten. Andere mächtige Sith, hochrangige Militärs, einflussreiche Politiker und Beamte, sie alle werden Präsenz zeigen, um ihre Stellung zu sichern. Lege Dir keine Fesseln an, wenn Du mit ihnen interagierst aber behalte im Hinterkopf, dass jeder dieser Männer und Frauen ein nützliches Werkzeug sein kann, wenn Du Dich richtig verhältst...oder ein gefährlicher Feind, wenn Du sie verärgerst. Betrachte es als eine weitere Stufe Deiner Ausbildung, Brianna. Willkommen im politischen Bastion.“


Der Graf hatte seine Worte sorgfältig gewählt, als er den letzten Satz aussprach, kam in den Sichtfenstern des Turbolifts, mit dem sie zur streng gesicherten Domäne des Imperators nach oben in den Tempel fuhren, die gewaltige Skyline der imperialen Hauptwelt in Sicht, die sich heute von ihrer prächtigsten Seite zeigte. Riesige Hochhäuser, Verwaltungsgebäude und Militärbasen glänzten im Sonnenlicht und gewaltige Banner mit dem imperialen Wappen schmückten nicht wenige von ihnen, während Holos und Leuchtschrift vom Ruhm des Reiches und seiner Bestimmung, der ganzen Galaxis Ordnung und Stabilität zu bringen, kündeten. Janus erlaubte einen Anflug von Stolz auf seinem Gesicht. Dies war das schwarze Herz der Galaxis. Das Zentrum des imperialen Spinnennetzes, das so viele Welten eingesponnen hatte und zusammenhielt. Hier wurde Geschichte geschrieben...Mit einem leichten Ruck kam der Turbolift zum Halt auf und erneut bot Janus seinen Arm an, als er und Brianna hinaus schritten und schließlich den Thronsaal erreichten. Der Lord verzichtete auf einen dramatischen Auftritt und zog es vor, erhobenen Hauptes und mit aller Würde und Autorität, die ihm gegeben war, einzutreten, während sein Blick ruhig, aber wachsam war. Es dauerte nicht lange, bis er einige andere Sith und eine ganze Reihe von hohen Würdenträgern erspähte. Eine solche Konzentration von Macht versprach einige Gelegenheiten...


[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne des Imperators | Thronsaal des Imperators | Janus, Brianna, Darth Zion, Darth Angelus, Adria Guldur, Wachen und Würdenträger (NSC)
 
[Rückflug nach Bastion | VSD II Euminis | Brückenturm | Brücke] Commodore Toral, Offiziere der Brückencrew

Die Schlacht und Rückeroberung von Cal-Seti verlief, nachdem die Flotte der Yevethaner zerschlagen worden war, relativ ereignislos für die Flottenoffiziere der Kampfgruppe. Die Hauptlast hatten nun die Bodentruppen zu tragen, die, so gut es ging, durch die Schlachtschiffe im Orbit das Planeten Unterstützung erhielten. Viel Unterstützung konnte Mile den Bodentruppen allerdings nicht geben, ohne die imperiale Flotte in eine schwache Position gegenüber Gegenangriffen zu bringen und so musste er von seinem Plan mit seiner Kampfgruppe in den Orbit des Planeten einzudringen Abstand nehmen. Der Sieg über die nun eingekesselten, feindlichen Bodentruppen war nur noch eine Frage der Zeit und der Kommodore von Muunilinst bereitete seine Schiffe unterdessen auch darauf vor weiter in das Kernland der revoltierenden Nichtmenschen vorzurücken und ihnen imperiale Gerechtigkeit zu Teil werden zu lassen. Der eingehende Marschbefehl überraschte ihn nicht, der Inhalt dessen aber umso mehr: Mile würde mit seiner Kampfgruppe nicht weiter in Feindesland vorrücken, sondern zurück nach Bastion kehren. Auf einer gewissen Weiße war er natürlich erleichtert, dass er sich selbst und seine Mannschaft keinen größeren Risiken mehr aussetzen würde, aber auf der anderen Seite kam so ein Befehl nicht von ungefähr und er wusste ganz genau, dass sein Onkel Lortan da nicht nur seine Finger mit im Spiel gehabt hatte. Der alte Ganove hatte sicherlich eine Menge politisches Kapital dafür eingesetzt und musste sich eine ganze Menge davon versprechen. Aber bei allen Gasriesen der Gordischen Weite: Der imperiale Flottenoffizier konnte sich überhaupt nicht vorstellen was sich sein Onkel davon versprach: Und genau das bereitete ihm größeres Unbehagen und ein intensiveres Magengrummeln als die letzte Lieferung Tiramisu an die Euminis.

„Captain Tade, wir haben neue Befehle bekommen. Signal an die Schiffe der Kampfgruppe: Kurs setzen nach Bastion. Sprung auf Zeichen der Euminis“, gab Mile die Befehle weiter, deren Umsetzung nun im Ermessen der ihm untergeordneten Offiziere und Mannschaftler lag. Wie eine gut geölte Maschine wurden diese umgesetzt und nachdem die Schiffe der Kampfgruppe so viele Verwundete und Verletzte wie nur möglich aufgenommen hatte, sprangen die Schiffe innerhalb weniger Augenblicke in den Hyperraum auf den Weg zum imperialen Zentrum.

Unterwegs machten sie Zwischenhalt bei Fresia und dort wurden weitere Schiffe in den Konvoi eingegliedert. Transporter, die dringend benötigten Nachschub an die Front geliefert hatten, nahmen nun weitere Verwundete – zivile wie militärische auf, um diese in Lazarette zu verlegen, die weiter hinter der Front lagen, um die kritische Infrastruktur in der Nähe des Konfliktes im Koornacht-Sternenhaufen zu entlasten.

Die ersten Stunden des Hyperraumsprunges verbrachte Mile in seinem Büro und erledigte den angefallenen Papierkram. Berichte für KOMENOR – zur Prüfung, ob diese als Propaganda genutzt werden konnten. Eine Durchschrift an den ISB, eines an den kommandierenden Admiral, ...

Der Mensch von Muunilinst lehnte sich mit einem Seufzen in seinem Stuhl zurück und gestattete sich die Augen zu schließen. Mit seiner linken Hand massierte er sich die Schläfe, um die aufkommenden Kopfschmerzen zu vertreiben. Nachdem die Kampfgruppe in den Hyperraum gesprungen war, hatte sich die Anspannung, die jedes Mal während Gefechten auftrat, unvermittelt abgebaut und den Weg für die bis dahin unterdrückten Erinnerungen und Gefühle frei gemacht. Die aufflammenden Turbolasersalven vor seinen inneren Augen wurde von den Schmerzensschreien verletzter und verwundeter Soldaten untermalt, die er während der Enterung der Euminis über Fresia vernommen hatte. Noch nie hatte er gegen so barbarische und blutrünstige Gegner wie die Yevethaner gekämpft. Unwillkürlich pochte seine verletzte Schulter auf und erinnerte ihn daran, dass auch er zu den in der Schlacht Verwundeten gehörte. Er öffnete kurz die Augen und sein Blick fiel auf die schwarze Schatulle, die noch unberührt auf seinem Schreibtisch stand. Mile hatte sie aufgrund der erlittenen Verletzung über Fresia bekommen. Es war kurz vor dem Sprung nach Cal-Seti gewesen oder war es doch länger her und während der Reparaturen gewesen? Er wusste es nicht mehr genau. Der Kommodore griff nach der Schatulle und öffnete sie. Auf schwarzen samt war ein bronzenes Kreuz der Aufopferung präsentiert. Nachdenklich besah der Flottenoffizier die Auszeichnung, ehe er die Schatulle ohne sie zu schließen auf sein Schreibtisch zurückstellte und daran zurückdachte, wie die Yevethaner damals die Euminis enterten. Wie er den Befehl gab zur Sekundärbrücke zu wechseln und wie die Yevethaner sie in den engen Gängen angriffen ...

Ein ungutes, fast schon beklemmendes Gefühl beschlich ihn als er sich in seinen Gedanken verlor und nur ein Signalton an der Tür riss ihn aus seiner Gedankenwelt. Mile schüttelte die Gedanken ab und sammelte sich, ehe er mit einem „Herein“ den unerwarteten Gast in sein Büro bat. Überraschenderweise brachte sein Steward schon sein Abendessen, aber mit einem Blick auf sein Chronometer, stellte der Offizier von Muunilinst fest, dass es doch nicht zu früh war und das Abendessen zur exakt richtigen Zeit kam. Er hatte wohl länger mit dem Papierkram verbracht als er gedacht hatte.


„Sir, ihr Abendessen,“ richtete der Steward seine Worte an Mile und stellte ein Tablett mit einem Banthasteak, garniert mit alderaanischen Thymian und mit corellianischen Rosmarin-Kartoffeln als Beilage. Das Essen roch herrlich und Mile nutzte es, um sich von seinen Gedanken und der Arbeit abzulenken. Er nickte dem Steward dankend zu und nach einem „Guten Appetit“, verließ dieser das Büro seines Vorgesetzten. Während der Mahlzeit hörte Mile nur das Klimpern des Besteckes und die – nur leicht an der Hörgrenze arbeitende – Lüftung des alten Sternenzerstörers. Es war Privileg und Last der kommandierenden Offiziere alleine zu speisen. Nur einige Zeit, nachdem Mile sein Essen beendet hatte, kam schon der Steward und räumte das Geschirr ab. Mile wunderte sich jedes Mal, wie er es schaffte so pünktlich zu arbeiten und vermutete schon insgeheim Überwachungsgeräte in seinem Büro. Kurze Zeit danach, stand auch schon Captain Tade in der nun offenen Tür.

„Ah, heute gab es Bantha“, meinte er nur als er auf den Knochenrest auf den Teller blickte, den Miles Adjutant an ihm vorbeitrug.

„Das stimmt“, entgegnete Mile seinem langjährigen Freund, „man könnte meinen, wir haben im Frachtabteil halb Tatooine, so oft wie der Schiffskoch mir Bantha zubereitet.“

„Nun, sie können für sich spezielle Rationen anfordern“, meinte Kyle nur, aber Mile winkte ab, „Nein, beim letzten Mal als ich das getan hatte, kam eine verdorbene Ladung Tiramisu anstelle meiner eigentlichen Anforderung. Ich schätze unser geschätzter Koch hat meine Sonderwünsche als Kränkung aufgefasst und diese nachträglich geändert.“ Während ihres Gesprächs hatte sein ehemaliger erster Offizier sich auf den Stuhl gegenüber von Miles Schreibtisch gesetzt und wechselte plötzlich vom belanglosen Smalltalk zu den Themen, wegen dem er tatsächlich zu Mile gekommen war.

„Wie es scheint haben wir einige ziemlich übel zugerichtete Verwundete mit an Bord genommen. Einige Besatzungsmitglieder hat das sehr erschüttert und es kam auch schon zu ersten Anfeindungen von lange auf Cal-Seti eingeschlossenen Soldaten gegenüber unserer Besatzung. Scheinbar suchen sie ein Ventil für die Trägheit des OKF.“

Mile schwieg einige Augenblicke und überlegte sich eine passende Antwort. Er konnte durchaus den Zorn und den Frust der verletzten Soldaten verstehen, allerdings konnte er weder nachvollziehen noch unterstützte er es, dass dieser Frust sich gegenüber Kameraden entlud.


„Ordnen sie mehr Wachen in die gemeinsamen Bereiche ab und sperren sie bestimmte Bereiche des Schiffes für unsere Gäste. Wir sollten Durchmischung verhindern. Ordnen sie den Wachen aber an, dass sie nur wenn unbedingt nötig unmittelbaren Zwang anwenden sollen. Ich will keine Rebellion auf meinem Schiff.“

Tade nickte nur, als er sich eine kurze Notiz machte und mit einer Wischbewegung auf seinem Datapad den Befehl weitergab. Eine Meuterei von unzufriedenen Verwundeten hätte dem Kommodore gerade noch so gefehlt. Obwohl Kyle alles gesagt zu haben schien, saß er noch immer auf dem Stuhl gegenüber des Schreibtisches und machte keine Anstalten zu gehen. Sicherlich würde er nicht darauf warten, dass er entlassen wird? Dazu war der Rangunterschied zu gering.

„Gibt es noch etwas Captain?“, fragte Mile etwas zu barsch, als er wollte und verzog leicht sein Gesicht.

„Nun“, Tade stockte kurz, als er nach den richtigen Worten rang, „die Mannschaft fragt sich, warum wir nach den erfolgreichen Vormarsch von der Front abgezogen werden. Sie sind besorgt, es könne sich um eine Bestrafung handeln.“

Bestrafung? Mile war auf dem ersten Blick irritiert. Sie hatten Fresia gehalten und die Schlacht von Cal-Seti war erfolgreich verlaufen. Die neue Republik hatte sogar im Orbit die Hauptlast getragen und somit imperiale Verluste reduziert. Aber tatsächlich konnte er ein klein wenig diese Bedenken verstehen ... aber nein, das konnte nicht sein, es war sein Onkel gewesen, der wieder irgendwas im Schilde führte und Mile bei sich auf Bastion haben wollte. Dort wo er schalten und walten konnte wie er wollte.

„Ich denke nicht, dass es sich darum handelt“, formulierte Mile seine Antwort, „ich könnte mir vorstellen, dass unsere alte Dame“, damit meinte er die Euminis, „eine Generalüberholung bekommen soll und das Oberkommando lieber modernere, effizientere Schiffe, wie z.B. ISDs an der Front sieht“. Vermutlich hatte diese Tatsache Lortans Wunsch beim Oberkommando den nötigen Auftrieb verliehen. Victorys waren alt und ineffizient im Vergleich zu einem ISD und somit den Aufwand der Versorgung im unzugänglichen Koornacht-Sternenhaufen weniger geeignet.

„Teilen sie den Offizieren mit, dass sie die Gedanken der Mannschaft lieber auf den anstehenden Landgang richten sollen. Wenn eine Bestrafung ansteht, wird es die Mannschaft sowieso nicht treffen.“

Mile hoffte, dass dieses Thema nun damit erledigt war. Zumindest nickte Tade zufrieden und verließ anschließend das Büro.

=|:|=|:|=

Der Flug nach Bastion bescherte keine weiteren Probleme für die Euminis und ihre Besatzung. Gelegentlich flammten noch einige Male die ursprünglichen Problemherde auf, doch konnte diese relativ gut gelöst werden. Wiederholungstäter und Anstifter wurden einfach isoliert und unter Zimmerarrest gestellt und würden später mit einem Disziplinarverfahren abgestraft. Und die Fixierung auf den Landgang wirkte tatsächlich Wunder. Die anfänglichen Zweifel waren wie weggeblasen, als auch dem letzten Soldaten klar wurde, dass sie pünktlich zum Imperiums-Tag auf Bastion eintreffen würden. Kurz vor dem letzten Rückfall aus dem Hyperraum betrat Mile die Brücke und betrachtete ruhig das Treiben auf der Brücke, bevor sein Konvoi schlussendlich im Orbit über Bastion aus dem Hyperraum fiel. Sofort wurden entsprechende Codes übermittelt und die Schiffe flogen in eine entsprechende Warteposition.

„Captain, sorgen sie dafür, dass die Verwundeten so schnell wie möglich in Krankenhäuser überführt werden. Und geben sie Anweisung an die Abteilungsleiter den Landgang entsprechend zu organisieren, dass ein Großteil dem Tag des Imperiums beiwohnen kann.“

Mile warte kurz bis Captain Tade die Befehle umgesetzt hatte und ging dann näher zu ihm hin und flüstere ihm zu.

„Ich werde auch auf Bastion anwesend sein und etwas Urlaub antreten. Sie haben in der Zwischenzeit das Kommando über die Kampfgruppe.“

Die beiden Freunde verabschiedeten sich und Mile packte sich in seinem Zimmer seine Tasche mit entsprechender Paradeuniform, Orden und zivile Kleidung, die er schon ewig nicht mehr getragen hatte. Anschließend verließ er mit einer Lambda-Fähre die Euminis in Richtung Bastion.

Seine erste Adresse wäre sein Onkel Lortan. Er hatte ihm einiges zu erklären.


[Bastion | Lambda-Shuttle im Landeanflug] Mile Toral
 
Bastion - Bastion Center - Little Tyrena - Corellian Comfort - Bar - Abella Sorovkin, Valeria Muraenus, Scytale Mentel, Treeya Reed, andere Personen

Mit jeder verstreichenden Sekunde schien die gefühlvoll vorgetragene Nummer die corellianische Schönheit mehr in den Bann zu ziehen. Es ging dabei nicht um die Musik per se, sondern die Atmosphäre dieses für sich stehenden Clubs fernab von dem Trubel des Stadtkerns, in dem jeder noch so kleine Schritt und jedes noch so leise gesprochene Wort von hunderten Augen und Ohren beobachtet und unter die Lupe genommen wurden. Nein, was diese Atmosphäre wirklich in Abella auslöste, war ein Heimweh, wie sie es schon lange nicht mehr gespürt hatte. Corellia mochte eine vom Krieg und der Politik der großen Mächte gebeutelte Welt sein, doch es war immer noch ihre Heimat und darauf war sie stolz, so schmerzhaft die Erinnerungen an die schwierige Zeit dort auch in Teilen sein mochten. Es war ein Ort des Exzesses und der Tradition von Vorreitern, die der Galaxie auf so vielen Ebenen den Stempel aufgedrückt hatte. Abella kannte zwar nur die alten Geschichten darüber, was Corellia einst vor hunderten Jahren vor der Ära des Imperiums und der Neuen Republik dargestellt hatte, doch wann auch immer sie früher über dem Meer gesessen und in aller Seelenruhe in Richtung des schimmernden oder auch stürmenden Horizonts das wunderschöne Treiben der Segelyachten und selbst der quarrischen Fischer auf ihren kleinen motorgetriebenen Booten verfolgt hatte, schien die Vergangenheit für sie greifbar zu sein. Auch ohne Geld und erst recht ohne Ruhm fühlte es sich damals so schön an, durch die Straßen zu schlendern und sich zu jedem Zeitpunkt heimisch und wohlauf zu fühlen. Es war ein Gefühl, dass dem Modell inzwischen fremd geworden war, auch wenn ausgerechnet sie sich gewiss nicht beschweren musste. Für einen kurzen Augenblick strich sich die junge Frau eine verlorene Strähne aus dem Gesicht, stimmte in den Beifall für die Darbietung mit ein und verabschiedete sich dann mit einer entschuldigenden Geste für einen Moment, um nach draußen an die frische Luft zu verschwinden - heraus aus der Illusion ihrer Erinnerungen, zurück in die Wirklichkeit, wo sie an der Wand lehnend zittrig frische Luft schnappte. Abella nahm sich eine Zigarette, die sie sich anzündete und wartete in der Stille vor dem Eingang des mittlerweile gefüllten Clubs auf die Stimme ihres Freundes. Jenes Mannes, der ihr inzwischen so ziemlich alles bedeutete und durch den sie erkannt hatte, wie wertvoll ihr Leben eigentlich war - und nicht zu verschwenden vor den Kameras der imperialen High-Society.

"Ja?"

Sie hatte keine Ahnung, wie spät es dort war, wo sich Agustin im Moment befand. Die Frage an und für sich war schon ein Trugschluss, da er momentan auf Reisen war und sich im wahrsten Sinne des Wortes in einem zeitlosen Raum befand. Zumindest klang es nicht danach, als ob sie ihn geweckt hätte. Seine Stimme klang wach und lebendig.

"Wie geht es dir? Ich wollte dich nur fragen...wie es dir geht. Ich weiß schon, wir hatten vor ein paar Stunden erst gesprochen, aber irgendwie war mir danach."

Für einen Moment herrschte Stille.

"Ist alles in Ordnung bei dir? Ich war bis zuletzt dabei, ein paar bürokratische Arbeiten zu erledigen, aber dein Anruf kommt mir wie gelegen. Es scheint mir nämlich fast, als hätte ich die Zeit vergessen."

Für einen Moment musste Abella leise lachen. Während sie ihrer Jugend auf Corellia hinterherweinte, war ihr Freund also in gewohnter Manier dabei, seine Pläne in die Tat umzusetzen und sich im wahrsten Sinne des Wortes in der Arbeit zu verlieren.

"Du wirst es mir nicht glauben, aber ich verbringe den Abend in einem corellianischen Nachtclub in Bastion Center. Dabei habe ich ein wenig an früher gedacht; meine Kindheit und Jugend auf Corellia. Meinst du, wir könnten irgendwann einmal dorthin reisen? Gemeinsam?"

Der mächtige Verwalter und Politiker kam ebenfalls nicht umhin, kurz aufzulachen.

"In einem Nachtclub sagst Du? Ich habe von den Bericht aus dem Imperial Inn eben gelesen; wenn es jemand verdient hat, den Abend gebührend zu feiern, dann Du."

Wieder herrschte für ein paar Augenblicke Stille. Abella sah es nicht so, denn bei ihrem Auftritt hatte sie weder Freude, noch Erfülltheit verspürt. Es war nichts weiter als eine Nebensächlichkeit, diese paar Meter auf und ab zu schreiten und dabei gut auszusehen. Sie hatte das schon hunderte Male gemacht und mit der Zeit hatte es jedweden Reiz verloren.

"Corellia liegt momentan in den Händen unserer Feinde, Abella. Du könntest sicherlich ohne allzu große Schwierigkeiten dort hinreisen, vor allem in diesen Zeiten, aber bei mir ist es leider kompliziert. Wenn irgendwann aber bedeutet, dass wir uns noch eine Weile gedulden und die Dinge ihren Lauf nehmen lassen, dann wäre es mir eine große Freude. Truuine hätte dir gefallen; es ist wie Corellia eine von Ozeanen bedeckte Welt, deren schimmernde Städte auf gewaltigen Kuppeln, oder sogar Unterwasser erbaut wurden. Und noch dazu war ich dort in den letzten Tagen sehr erfolgreich. Ich kann also verstehen, dass du dich nach deiner Heimat sehnst, wenn Truuine nur halb so schön ist wie Corellia. Irgendwann werden wir also bestimmt dorthin reisen, ja."

Es waren Momente wie dieser, in denen sie merkte, wie Wohl sie sich an der Seite des unter vorgehaltenen Händen "Schlächter von Dubrillion" bezeichneten Bastioners fühlte. Im einen Augenblick meinte sie noch, dass er sie vielleicht mit einer Ersatzlösung vertrösten wollte, einer mit Sicherheit wundervollen Welt, die etwas Corellia in sich trug. Doch war Agustin nicht so gestrickt; er verstand nur allzu gut, wie sie sich fühlte und wonach sie sich sehnte. Mit aller Ehrlichkeit erklärte er ihr, weshalb diese Reise momentan höchst schwierig und damit auch unwahrscheinlich war und dennoch wich er nicht aus, um ihr irgendeinen anderen Vorschlag zu machen, von dem er bestens wusste, dass es für sie niemals das selbe sein würde.

"Ich werde mich gedulden. Versprochen. Eigentlich will ich dich auch gar nicht weiter aufhalten. Es tat mir gerade nur gut, mit dir zu reden."

Die Corellianerin schnippte die Zigarette weg, als die ersten Regentropfen auf den Boden zu tröpfeln begannen. Was wäre schon ein Aufenthalt auf Bastion gewesen, ohne dass es irgendwann angefangen hätte, zu regnen?

"Genieß deinen Abend, lenke dich ein wenig ab und versuche, morgen bei der Ehrenparade in Bastion Center zugegen zu sein. Du wirst nicht enttäuscht werden."

Nun zauberte sich wieder ein schmales Lächeln auf die Lippen der Entertainerin. Agustin hatte recht, denn drinnen warteten Leute auf sie, mit denen es sich gewiss aushalten ließ.

"Dann wünsche ich dir eine gute Nacht, oder noch frohes Schaffen. Ich freue mich darauf, dich wieder zu sehen, aber das weißt du ja bestimmt schon."

"Natürlich. Viel Spaß und bis bald."

Mit diesen Worten endete ihre spontane Korrespondenz, wonach Abella nach höchstens zehn Minuten wieder ins Innere des Clubs ging. Inzwischen schüttete es, wie in Strömen, begleitet von Wind, Blitz und Donner, doch drinnen war natürlich noch alles so, wie sie es verlassen hatte. Die anderen waren in einem munteren Gespräch verwickelt, als die Corellianerin zu ihnen zurückkehrte. Und wie es der Zufall so wollte, war auch hier die Parade das Thema, wobei Valeria sich bei ihnen erkundigte, ob sie gemeinsam dorthin gehen sollten. Mit einem charmanten Lächeln auf den Lippen nickte Abella, während sie im selben Zug einen Schluck aus ihrem eisgekühlten Cocktail schlürfte. Davor stieß sie noch beinahe entschuldigend grinsend mit dem Offizier Scytale an, dessen Trinkspruch sie vorhin knapp verpasst hatte. Ihre schlagartig getrübte Laune war nun wie verschwunden, denn die Nacht gehörte nun wahrlich ihnen...


***

Sie hatten nicht schlecht gefeiert. Als Indikator diente hierfür stets der morgendliche Kater nach solchen Abenden, der nach einem Glas Wasser und ein paar Momenten auf dem Balkon ihrer Suite im Imperial Inn allerdings fast wie verschwunden war. Nach der stürmischen Nacht schien vormittags die Sonne, begleitet von einem angenehmen seichten Wind, den sie in ihrem seidenen Morgenmantel an der frischen Luft sitzend merklich genoss. Gerade, als sie sich ein leichtes Frühstück aufs Zimmer bestellen wollte, war es Valeria, die sich bei ihr erkundigte, ob sie nicht gemeinsam frühstücke - oder wie sie es nannte - brunchen wollten. Mit einem heiteren und dennoch fast schon schüchtern anmutenden Lachen sagte Abella augenblicklich zu, ehe sie sich fertigmachte, was bei ihr erstaunlicherweise nicht allzu viel Zeit in Anspruch nahm. Anschließend wollten sie schon die große Parade auf der Thronwelt des Imperiums besuchen, also warf sich die Corellianerin besonders in Schale. In einem vom Imperial Inn nicht unweit entfernten, aber zu dieser Zeit erstaunlich ruhigen Cafe trafen sich die beiden jungen Frauen also und Abella konnte es sich nicht nehmen, ein paar Scherze über die letzte Nacht zu reißen. Sie erinnerte sich nicht mehr an alles, doch daran, dass die zierliche Adelige sie nach allen Regeln der Kunst unter den Tisch getrunken hatte. Doch auch Treeya und Scy hatten sich als tolle Gesellschaft erwiesen, mit denen es nach einer gewissen Anlaufzeit durchaus Spaß machte. Auch sie wollten zur Parade erscheinen, was Abella in jedem Fall begrüßte. Doch ihre leichte Aufregung rührte woanders her, nämlich auf eine von ihr als solche interpretierte Anspielung ihres Freundes. Nach einem wirklich ausgiebigen Frühstück oder auch Brunch erschienen die beiden attraktiven Damen also auf der Parade, wo sie es sich auf ihren reservierten Plätzen bei den Tribünen nebeneinander gemütlich machten. Es waren nicht wirklich die besten Plätze, was allerdings nichts Schlechtes hieß - im Gegenteil. So waren sie von den nervigen Holokameras weitestgehend verschont und ungestört und konnten die folgenden Stunden in aller Ruhe die Parade verfolgen. Irgendwann sah Abella ihre jüngere Freundin an und legte ihr freundschaftlich und liebevoll den Arm um die Schulter. Hier, bei ihr, brauchte sie nämlich sich vor nichts hier zu fürchten. Sie war nicht allein und genau das zählte.





Bastion - Bastion Center - Arthious Boulevard - Ehrentribünen - Abella Sorovkin, Valeria Muraenus, andere Gäste



 
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[Bastion :||: Center :||: Appartement von Lortan Toral :||: Arbeitszimmer] Lortan Toral

Bastion war ein Widerspruch in sich. Ähnlich wie der Firmensitz von Toral Engineering, Muunilinst, war die imperiale Thronwelt ein Teil des äußeren Randes und somit eigentlich in der Region der Galaxis verortet, die allgemein als hinterwäldlerisch und rückständig verschrien war. Zumindest waren die Kernweltler dieser Meinung und wer lange Zeit im Kern der Galaxis verbracht hatte, konnte teilweise diese Sicht verstehen. Die Kernwelten pulsierten vor Leben und – was noch viel wichtiger war – vor Geschichte und Tradition. Corellia, Alderaan, Coruscant, das waren nur drei Beispiele kultureller Hochburgen menschlicher Größe. Die Geschichte und Traditionen dieser Welten, gepaart mit der relativen Nähe zum inneren Kern und damit einem vergleichsweise viel intensiver leuchtenden Nachthimmel, sorgten für das typische Überlegenheitsgefühl der Bewohner des galaktischen Kerns. Bastion und Muunlinst standen der Kultur dieser Welten in nichts nach, dennoch würden sie nie die Glorie dieser Perlen der Menschheit erreichen können. Und genau das schätzte der alte Mann an diesen beiden Welten. Bastion und Muunilinst mussten sich immer stärker Anstrengen als andere Welten. Härter arbeiten, mehr leisten und das führte zwangsläufig dazu, dass diese Welten auch die Kernwelten übertrumpften, da diese Welten des Imperialen Kerns, die Vorzüge einer Kernwelt mit dem Pioniergeist, dem Fleiß und dem Einfallsreichtum einer Welt des Äußeren Randes kombinierten. Nur einige Stunden Flugzeit und man war von Bastion aus im Wilden Raum, wer mutig genug war, sogar in den unbekannten Regionen und diese Mischung von zivilisatorischen Wohlstand mit dem Hauch von Abenteuer, diese Mischung war es, die die Kernweltler den Bewohnern des Imperialen Kerns neideten.

„Und zu was? Zu Recht!“, murmelte Lortan vor sich her, als er sich wieder über einen arroganten Kernwelter aufregte und seinem Ärger kurz Luft machen musste. Aber genau diese Arroganz und Überheblichkeit der Kernweltler hatte erst zum Aufstieg der Torals geführt, weil niemand im Kern die Chancen im Outer Rim erkannte hatte und immer noch nicht erkennt. Nun zumindest einige im Imperium erkannten die Chance, sonst wäre die Thronwelt nicht hierher verlegt worden – und dass es die Thronwelt des Galaktischen Imperiums ist, das demonstrierte die für heute angesetzte Parade zum Tag des Imperiums. Es war eine ideale Gelegenheit seinen Neffen Mile hierher zu ordern – was zwar nicht leicht gewesen war, allerdings duldete die arrangierte Ehe zwischen Treeya Reed und seinem Neffen keinen Aufschub mehr. Lortan musste seinen Neffen stärker dazu drängen sich auf diese Sache einzulassen – und er, Lortan Toral, würde dafür sorgen, dass sich sein Neffe den Interessen der Familie beugte.

„Ihr Neffe ist so eben eingetroffen“, vermeldete sein treuer Sekretär, der Chiss Kainan, über das Interkom mit elektronisch verzehrter Stimme. Lortan drückte mit seiner Rechten den Antwortknopf und meinte nur: „Schicken Sie ihn herein“. Erwartungsvoll richtete Lortan seine Aufmerksamkeit auf die Tür seines Büros und vermisste unwillkürlich sein großes Büro auf Muunilinst, bei dem all seine Bitt ... Besucher etwas länger brauchten, um bei ihm am Schreibtisch anzukommen. Doch den kurzen Blick, den Lortan auf seinen Neffen werfen konnte verriet ihm, dass dieser immer noch eine stattliche Person war. Treeya Reed würde begeistert sein. Diese Galauniform, der Ziersäbel an seiner Seite. All dies würde Frauenherzen höher schlagen lassen. „Und wenn nicht, nun dann ist es nicht mein Problem“, fügte der alte Patriarch in Gedanken hinzu.

Mit ausgebreiteten Armen stand Lortan hinter seinem Schreibtisch und schenkte Mile ein herzliches Lachen,
„Mile, mein Junge. Es tut gut, dich nach all der langen Zeit mal wieder zu sehen, was verschlägt dich nach Bastion? Ich dachte du wärst mit der Befriedung irgendwelcher Wilder beschäftigt“, tat er überrascht. Sein Neffe quittierte diese Aussage nur mit einer gerunzelten Stirn und einem skeptischen Gesichtsausdruck: „Ich bin nicht freiwillig hier, Onkel. Aber sicherlich weißt du das“, er machte eine Pause, ehe er mit scharfem Unterton weitersprach, „aber so gut wie du informiert bist, kannst du mir doch sicherlich sagen, was ich hier mache.“ Miles Augen funkelten bedrohlich, aber Lortan hob nur beschwichtigend die Arme, „Mile, mein Junge, Mile ... Ich bin nur ein ehrlicher Geschäftsmann, der viele Freunde hat, ich weiß weder was das Imperium als nächstes plant, noch habe ich einen Einfluss darauf.“ Ein verschmitztes Lächeln auf seinen Lippen unterstrich seine Aussage, auf die sein Neffe nichts mehr entgegnete. Natürlich hatte Lortan Toral sich dafür stark gemacht, dass Mile aus diesem Schlachthof, der sich Koornacht Sternenhaufen nannte, zurückkam. Selbstverständlich erst, nachdem sich sein Neffe einige weitere Auszeichnungen verdient hatte, aber aktuell konnte er kein weiteres Risiko eingehen. Zu viel hing davon ab. Treeya Reed war naiv und beeinflussbar genug, um sie auf seine Seite zu ziehen. Den Keil ,den er begonnen hatte zwischen sie und ihre Mutter zu treiben würde mit der Zeit das Zerwürfnis vergrößern, um schlussendlich dann mit Treeya zusammen seinen Einfluss auf das Firmenimperium der Reeds zu vergrößern.

Seine Gestik und sein Gesichtsausdruck wurden ernster, als Lortan auf das zu sprechen kam, wegen dem er Mile tatsächlich hergebeten hatte.


„Tatsächlich spielt es mir aber gut in die Karten, dass du hier bist, Mile. Eine gute Fügung des Schicksals“, er wartete keine Reaktion seines Neffens ab und fuhr einfach fort, „ich wollte mit dir unsere Abmachung besprechen, die wir per Hologramm getroffen haben“, auch hier gab Lortan dem Flottenoffizier keine Gelegenheit zu Widerworten, der wie es sich gehörte keine Miene verzog und doch kannte Lortan den Jungen, gut genug, um zu wissen was in ihm vor ging.

„Moment“, kam es aus dem Mund seines Neffens, „ich kann mich an keine Verabredung erinnern. Hilfe mir bitte auf die Sprünge, Onkel“

Lortan seufzte theatralisch, ehe er wieder zu einer Erklärung ansetzte:

„Ich habe eine echt tolle, junge Frau für dich gefunden Mile. Sie kommt aus gutem Hause, ist intelligent, nett anzusehen und das beste ist ... sie hat auf jeden Fall eingewilligt eine Ehe mit dir einzugehen!“ Er blickte Mile siegessicher an. Immerhin hatte sein Neffe damals schon zugesagt und warum sollte er sich auch sträuben. Es war doch alles nur halb so wild und für das Wohl der Familie, für das Wohl von Toral Engineering.

„Nein“, kam es nach kurzer Pause aus dem Munde seines Neffens. Der alte Toral blickte ihn verdutzt an. Bitte, was?! „Kannst du das bitte wiederholen?“, fragte Lortan freundlich, aber ungläubig. Er brauchte noch kurz, um die Antwort zu verdauen. Warum musste sich Mile gerade jetzt quer stellen.

„Nein, ich werde mich nicht zwangsverheiraten lassen. Schlimm genug, dass das arme Mädchen auf deine Taschenspielertricks reingefallen ist. Ich werde das ganz sicher nicht, geschweige denn zu einem Ng‘ok in deinen Intrigen werden“, wiederholte Mile nun nachdrücklicher seinen Standpunkt.

„Mile“, begann Lortan nun mit einer Stimme, die ein Erwachsener gegenüber einem revoltierendem Jugendlichen nutzte, denn sicherlich verstand der Commodore nur nicht die Tragweite seiner Entscheidung – und überschätze die damit verbundenen negativen Veränderungen in seinem bisherigen Leben maßlos „wir hatten uns doch schon geeinigt. Du warst doch damals ganz angetan. Es ist doch nichts mit dabei. Du heiratest ein hübsches, junges Ding. Feierst eine schöne Hochzeit, genießt den Extra-Urlaub in deinen Flitterwochen, kassierst die zusätzlichen Bezüge“, Lortan zwinkerte ihm zu, „und dann geht jeder seiner Wege. Die Ehe wird doch nur auf dem Papier bestehen“, beendete der alte Herr seine Ausführungen sanft. Aber auch das schien seinen Neffen nicht zu überzeugen.

„Wenn das so ist, warum heiratest du sie dann nicht? Oder Korlen?“

„Also bitte Mile“, entrüstete sich Lortan, „ich bin doch viel zu alt für so etwas. Wie sähe das denn aus. Ich mit jemandem, der jünger als meine Tochter ist. Das Holonet würde sich darüber das Maul zerreißen. Und über Korlen weißt du ganz genau Bescheid“, Auch wenn er skrupellos war, er würde niemals eine Frau aus so gutem Hause mit jemanden wie seinem Sohn verheiraten. Es gab Grenzen und Lortan Toral war ein Mann mit Anstand und Prinzipien.

„Mile, du bist das beste Keffi im Stall, dass ich habe. Du bist unser Vorzeigenachfolger!“, appellierte Lortan nun an das Ego von Mile und er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als Mile ihn fragte: „Was springt für mich dabei raus?“

„Du meinst, zusätzlich zu einer tollen, intelligenten und wunderschönen Frau? Nun...“, er tat so, als ob er lange und gründlich überlegen würde, aber er hatte schon im Vorfeld seine Möglichkeiten abgesteckt, „... wie wäre es mit einem Kommando über einen Imperial-II Sternenzerstörer, kürzlich ...“ er konnte nur erahnen, ob sein Neffe nach so einem Kommando gierte und er lächelte zufrieden, weil er sicher war, dass er ihn doch noch leicht um den Finger wickeln konnte, aber auch dieses Lächeln verschwand so schnell, wie es gekommen war,

„Ich dachte du hast keinen Einfluss auf das Oberkommando“, meinte Mile trocken, „und das glaube ich dir, ich glaube also nicht, dass du mir so ein gutes Angebot erfüllen kannst. Ich mag es nicht, wenn du versuchst mich zum Narren halten zu können, Onkel“, presste er die letzten Worte streng hervor, „ich habe deine Scharade und deine Spielchen satt.“

„Mile, das ist doch kein Spiel. Es ist nur zu deinem Besten! Überleg doch mal, du würdest damit in der Familienhierarchie deutlich aufsteigen, wenn du mit so einer guten Partie verheiratet bist. Es würde deine Stellung im gesamten Imperium enorm steigern, nicht nur bei uns im Unternehmen ...“, versuchte es der alte Toral immer noch, ganz der Gönner, auf die gute Art, seinen störrischen Neffen zu überzeugen. Aber so langsam bröckelte auch seine Geduld, er ist nicht soweit gekommen, nur damit so ein kurzsichtiges und störrisches Familienmitglied seine Planung über den Haufen schmiss. Aber sein fehlgeleiteter Neffe wollte nicht auf die Weisheit des Alters hören, stand auf und erteilte seinen Plänen und Vorschlägen erneut eine Abfuhr.

„Mile“, nun stand auch Lortan auf und versuchte es ein letztes Mal, „denk doch nur was du dir damit antust. Du bist alleine, ohne Frau, was denken denn die anderen darüber? Die Leute auf Bastion tratschen schon ... Solltest du in die Admiralität aufsteigen, wird es hässlich mit der Politik, du kannst dir so eine Schwachstelle nicht leisten ...“

Sein Neffe atmete tief durch und entgegnete mit ruhiger Stimme: „Es mir ganz neu, dass du um mein Liebesleben besorgt bist, Onkel. Es hat früher keine Rolle gespielt und für eine Karriere im Militär spielt es auch keine.“

„Mein lieber Junge“, meinte Lortan mit der Güte des Alters und nutzte die Zeit, um um den Tisch herum zu gehen, „ich mach mir Sorgen um dich, wann warst du das letzte Mal in Gesellschaft mit einer Dame. Erinnere dich nur an den Festakt damals hier auf Bastion. Du bist dort ganz allein aufgetaucht, obwohl du eine Begleitung angekündigt hattest“, er schwieg kurz, als er selbst merkte, dass er zu schwimmen anfing, „denk an deine Mutter ...“

Sein Neffe hob aber nur eine Augenbraue: „wir sind jetzt also schon an diesem Punkt in der Diskussion angelangt. Zuerst appellierst du an mein Ego, dann versuchst du es über die Karriere beim Militär und jetzt packst du die Moralkeule aus? Ich bitte dich, für wie unfähig hältst du mich eigentlich?“ Mile wartete kurz ab und Lortan wusste, dass seinem Neffen mit Vernunft nicht beizukommen war. Er entschied sich also dazu ihn gehen zu lassen und Plan B in Angriff gehen zu lassen.

„Mile ich verstehe, dass du aktuell unter enormer Anspannung stehst“, meinte Lortan weiterhin gönnerhaft, als er Mile langsam in Richtung Tür begleitete, „ich will dich auch nicht weiter unter Druck setzen. Mein Angebot steht, genieß die Parade, hab‘ ein paar schöne Tage auf Bastion und überleg es dir doch nocheinmal. Wir sehen uns!“, beendete Lortan das Gespräch nach seinen Bedingungen und ließ seinen Neffen das Büro verlassen. Anschließend setzte er sich wieder an seinen Schreibtisch und öffnete eine Holo-Verbindung. Es dauerte eine Zeit, aber schlussendlich konnte er die Abbildung eines imperialen Offiziers in beige-weißer Uniform erkennen.

„Ah, Sival, mein Freund“, begrüßte Lortan den Offizier, der ihm noch einiges schuldete, „sag, studiert dein Junge immer noch Geotechnik?“ Nicht sonderlich verwundert, dass der alte Toral so schnell zum Punkt kam, verneinte der Offizier die Frage nur und erwähnte, dass sein Sohn sogar schon fertig sei mit Studium.

„Das ist ja ausgezeichnet, mein lieber Sival! Vorzügliche Nachrichten. Wie es der Zufall so will, ist gerade eine Stelle frei geworden, die wie maßgeschneidert für deinen Jungen ist ...“

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[ Bastion | Bastion Center | Arthious-Boulevard | Ehrentribüne ] - Darth Angelus, Odile

Der Tag war so strahlend wie Odiles Lächeln, und Bastions Sonne wurde von Myriarden spiegelnder Oberflächen reflektiert. Eine unüberschaubare Menschenmenge hatte sich bunt und lärmend entlang des Arthious Boulevards versammelt, als sie furchtlos und blendend schön an der Seite ihres Meisters Darth Angelus in Richtung der Ehrentribünen schritt. Die Absätze ihrer überkniehohen Stiefel schlugen selbstbewußt auf den Permabeton und die neue schwarz-rote Lederrüstung knarzte dabei leise. Aber so makellos ihr Auftritt auch war, vergaß die tapanische Adelige nicht für einen winzigen Moment, dass sie nur hübsches Beiwerk für die ehrfurchtgebietende Erscheinung des Ritters war, den sie begleitete. Ein Stachel in ihrem Fleisch - aber nur ein kleiner - der ein fast angenehmes Kribbeln von Ehrgeiz entlang ihrer Wirbelsäule auslöste.
Im Unterschied zu anderen Gelegenheiten wirkte Darth Angelus' martialisches Äusseres hier keineswegs deplaziert. Ein glänzender, schwarzer Sandpanther-Pelz lag über seiner Rüstung und sie hätte in diesem Augenblick nur zu gerne mit ihren Fingerspitzen darüber gestrichen, vielleicht auch - und bei diesem Gedanken kräuselten sich Odiles Lippen - durch Sabars gleichfalls schwarzen Haare.

Als sie schließlich die Tribüne erreichten, nahm die blonde Künstlerin mit unbefangener Anmut ihren Platz ein und ging dabei ganz in ihrer Aufgabe auf, als Angelus' Schülerin eine gute Figur zu machen und seinen respekteinflößenden Auftritt noch mehr Glanz zu verleihen, ohne ihn dabei zu überstrahlen. Die Tapani wußte, dass sie damit der Eitelkeit ihres Meisters schmeichelte, aber es war ein Spiel - und sie spielte es gut. Keine ihrer Gesten war unbewußt oder zufällig: Das hier war ihr Publikum, genauso wie seins - und sie würde es nicht mit einer mittelmäßigen Darbietung enttäuschen. Nach Angelus' Worten neigte Odile - ganz die perfekte Schülerin - gehorsam den Kopf, aber sie war sich ziemlich sicher, dass ihrem Meister das amüsierte Funkeln in ihren Augen nicht entgangen war.


"Ich werde hier sein, wenn Ihr zurückkommt, Meister."


Sie hatte sich schon zuvor umgesehen, aber nun ließ sie erneut den Blick ihrer seegrünen Augen unauffällig über die Gesichter der Anwesenden streifen. Einige hatte sie von flüchtigen Begnungen im Tempel wiedererkannt. Den blauen Muskelberg (Agatosh) konnte man auch schwerlich vergessen. Trotz ihrer Neugier blieb Odile noch eine gute Weile an ihrem Platz. Es könnte den falschen Eindruck hinterlassen, wenn sie zu schnell neue Gesellschaft suchte, nachdem ihr Meister gegangen war. Sie wollte schließlich nicht verzweifelt wirken. So als ob sie sich allein fürchtete... für einen kurzen Moment blitzte ein Bruchstück aus ihrem Traum vor ihrem inneren Auge auf: die gesichtslose Menge, die sie bedrängte und die kalte Leere, durch die sie fiel. Das Atmen fiel ihr plötzlich schwer und beinahe wäre ihr brillantes Lächeln verrutscht. Aber Odile würde sich nicht von einem Tagtraum die Stimmung versauen lassen! Entschlossen bohrte die adelige Tapani ihre spitzen Fingernägel in ihre Handfläche und ließ sich vom Schmerz wieder in die Gegenwart zurückholen. Das war zwar nicht ganz so angenehm, wie von Sabar geweckt zu werden, aber hinreichend effektiv. Und... vielleicht wäre jetzt doch ein guter Zeitpunkt, um neue Bekanntschaften zu schließen.

Der blaue Berg (Agatosh) stand immer noch da, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte, stoisch und unbeweglich wie ein.. nun ja... ein Berg eben. Bevor sie hinüberschlenderte, wischte sich die zierliche junge Frau noch schnell mit den Handflächen über das Leder der Rüstung. Die paar Tropfen zusätzlichen Rot würden da hoffentlich nicht auffallen. Der massige Chiss schien sie nicht zu bemerken, bis sie direkt vor ihm stand und den Kopf in den Nacken legte, um zu ihm aufzuschauen.

"Ich glaube, wir sind uns schonmal über den Weg gelaufen..." Odile streckte eine schmale Hand zu ihm hin. "Ich bin Odile."

Just in diesem Augenblick fiel ihr Blick an der Schulter des Blauen vorbei auf eine andere Gestalt (Treeya) in der Menge und das Lächeln der Sängerin wurde noch ein wenig breiter, als ihre Blicke sich trafen. Sie nickte ihrer Freundin kurz zu und hoffte, das jene das als Einladung verstehen würde, sich zu ihnen zu gesellen, bevor die roten Augen ihres Gegeüber wieder ihre ungeteilte Aufmerksamkeit hatten.


[ Bastion | Bastion Center | Arthious-Boulevard | Ehrentribüne ] - Odile, Agatosh, Treeya?
 
[Alter angefangener Post, den ich euch aber nicht vorenthalten wollte]

[Bastion | Tempel der felsgeborenen Häretiker (Sith) | Domäne der Oberen | Quartier des Grafens] Jarael, Janus, Kate, Handlanger aller Art (NSC)


Es kostete Jarael einiges an Überwindung und Kraft sich zusammenzureißen und zu beherrschen. Sie hatte Felsgeborene und ihre Gewohnheiten nie wirklich verstanden, aber dass sie ihre „gefangene“ Jedi am Leben ließen, nun das brachte das sprichwörtliche Fass zum Überlaufen. Es war eine Verschwendung von Ressourcen, so einem Todfeind diese Gnade zu gewähren und ganz nebenbei eine infame Beleidigung ihr Gegenüber. Diese Sith waren auch nicht viel besser als die anderen Felsgeborenen, verweichlicht, überheblich und arrogant, nur wer in der Leere aufwuchs, die dortigen Entbehrungen erlebt hatte, um jeden Liter Atemluft kämpfen musste, der wusste was es bedeutete zu Leben und der wusste auch, dass jeder Atemzug den ein Feind tat einer zu viel war. Es konnte nur eines bedeuten, die ach so großen Unterschiede, die Jedi und Sith untereinander hervortaten waren gar nicht so groß, wie beide Seiten immer propagierten. Sie schäumte vor Wut fast über und es kostete sie ihre allerletzte Kraft sich zusammenzureißen, als sie von ihrem „Meister“, der versprochen hatte, sie zu unterweisen, ihre Nutzung der dunklen Seite – so nannten die Felsgeborenen die Essenz Vahls – zu verfeinern und zu verbessern, fortgeschickt wurde ein Bankett vorzubereiten zu Ehren der Rückkehr dieses Sith‘ der sich als Jedi ausgegeben hatte und ...

Jarael blickte von außen auf sich selbst, als sie nur bestätigend nickte und ein „Ja, Meister“, über ihre Lippen kam. Sie spürte die beruhigende Hand Vahls auf ihrer Schulter ruhen und ein Flüstern in ihren Ohren, dass ihr zu Geduld riet. Ihr feuerrotes Haar kräuselte sich deutlich, wie bei einem Windstoß – trotz des Aufenthaltes in einem windstillen Raum – als die Hand der Göttin von Feuer und Zerstörung über ihr Haupt strich und sie dafür lobte, dass sie sich in diesem entscheidenden Moment zusammengerissen hatte. Die junge Vahla verneigte sich zum Abschied und verließ den Raum. In dem kurzen Moment, als die Tür mit einem Zischen sich hinter ihr schloss und der Gewissheit, dass sie aktuell niemand sah, ballte sie immer noch wutentbrannt ihre Hand zur Faust, ehe sie wutschnaubend fortstapfte. Zuerst wollte sie in Richtung ihrer Kabine gehen. Denn just in dem Moment, als sie sich von Sturns Quartier entfernt hatte, keimte ihre Wut, ihr verletzter Stolz wieder in ihr auf, zuerst nur ein Klumpen in ihrem Magen, der sich – als er die kritische Masse erreicht hatte – explosionsartig in ihrem ganzen Körper verbreitete. Mit der Flamme Vahls in ihren Augen bahnte sie sich nun ihren Weg durch den Sith-Tempel, die wie sie immer mehr erkannte, sich nur dadurch definierten, dass sie anders als die Jedi waren und somit keinen Deut besser waren als diese selbst, bis sie endlich vor ihrem Quartier angekommen war. Eines hatte die Beziehung zu ihrem neuen ... Meister aber dennoch, sie hatte nun ein eigenes Quartier, nicht unweit von Graf Sturn erhalten. Sie betrat es und ließ ihren Blick umherschweifen. All ihre Habseligkeiten, die sie mit in den Tempel gebracht hatte, waren hier. Das Zimmer war groß – im Vergleich zu den Kabinen auf den Schiffen der Flottille und auch im Vergleich anderer Räume, die sie in der Zeit, in der sie unter den Felsgeborenen wandelte, kennen gelernt hatte. Die vereinzelten Dekorationselemente, die hier und dort auf den Kommoden und Anrichten standen, verblieben nicht lange an ihrem Ort. Mit einer großzügigen, weitausholenden Geste räumte die blashäutige Vahla die Gegenstände ab und spürte die Genugtuung in ihr, als das Gerümpel scheppernd auf den Boden fiel. Schweratmend ballte sie mehrmals ihre Hände zur Faust und ein kurzer Windstoß ging erneut durch den Raum, strich beruhigend durch ihr Haar und tatsächlich schaffte es Jarael kurz inne zu halten und konnte den Versuch unternehmen ihre Gedanken zu sortieren.

[Bastion | Tempel der felsgeborenen Häretiker (Sith) | Domäne der Oberen | Quartier von Jarael] Jarael
 
[ :: Bastion :: Center :: Tempel der Sith :: Thronsaal von Darth Allegious /geladene Gäste (z.T. NPCs) | Darth Angelus | Adria Guldur Zion :: ]



Darth Zion, seines Zeichens Sith-Executor, blickte zu der kleineren Frau runter. Sie wirkte aufgeregt und etwas hektisch. Dies sah man nicht sofort, aber es gab klare Anzeichen dafür, zumindest für Zion. Der etwas rötere Kopf, die erhöhte Atemfrequenz und ein leichtes Aufpulsieren ihrer Aura. Diese Reaktionen deuteten darauf hin, dass ihr dieses Gespräch sehr nah ging.
Und Zion erhielt direkt auch die Antwort, weshalb dieses Thema
Adria so zu beschäftigen schien und auch nah ging. Kira Guldur sollte also ihre Mutter sein.
Zions Gesicht konnte seine Verwunderung nicht widerspiegeln, denn dieses war wie versteinert und richtete sich die ganze Zeit auf die junge Frau vor ihm. Rein gar nichts an seinem Körper ließ dieses Erstaunen durchsickern, auch nicht Zions Aura oder sein Geist. Das jahrelange Training und hunderte von Übungen hatten ihn gelehrt, wie man seinen Geist und seine Aura perfekt abschirmen konnte.
Für den Sith-Executor ergab dieser Altersunterschied zwischen
Kira und ihrer sogenannten Tochter keinen Sinn, er war viel zu gering. Jedoch konnte Kira dieses Kind bereits vor ihrer Zeit im Orden bekommen und ausgesetzt haben. Was ihn zum zweiten Elternteil brachte. Wilson Trekan. Zion konnte sich noch schwach an ihn erinnern, zumindest unter diesem Namen. Er war wie Zion ein Schüler von Darth Janem Menari, einer der größten Sith der letzten Jahrzehnte. Wilson war ein Krieger, wenn man wollte, konnte man sogar sagen, er war eine Kampfmaschine. Jedoch fiel er in den letzten Tagen des großen Bruderkrieges.
Jedoch wunderte sich Zion etwas darüber, wie sie ihn nannte,
Darth Wilson Trekan. Diesen Titel hatte er nie mit seinem Geburtsnamen getragen. Als er sich den Darth Titel verdiente, nahm er einen anderen Namen an und den Titel Darth. War es also wirklich ihr Vater oder kannte sie ihn nur von Erzählungen her? Zion konnte keine Lüge in ihren Gefühlen erkennen.

„Darth Exilis. Wilson Trekan war nie unter dem Namen Darth Wilson Trekan unterwegs. Als er seinen Darth Namen wählte, gab es kein Wilson mehr, nur noch Darth Exilis. Und ja, ich kannte ihn und auch Kira Guldur. Lebt sie noch im Exil oder ist sie bereits Vergangenheit?“

Zion konnte sich noch dunkel an sie erinnern. Er gab
Ranik Dran und seinen beiden Schülern, von denen eine Kira war, Unterschlupf auf Anaxes, auf dem Zion damals den Gouverneursposten innehatte. Dies waren die alten Zeiten aus einer alten Epoche. Mit guten Erinnerungen und auch schlechten Erinnerungen. Mit Gästen, die der Pflicht wegen seines Palasts besucht hatten oder Gästen, die ihn der Liebe wegen besucht hatten. Kurz flackerte in seinen Augen wieder das Gesicht von Billy auf. Ein Gesicht, das er oft und gerne angesehen hatte, aber nicht jetzt. In der jetzigen Zeit gehörte dieses Gesicht nicht mehr zu seiner Welt. Er schüttelte innerlich diese Gedanken von sich und lauschte Adrias Antwort. Darauf wandte sich Zion nun dem Mann zu, der sich nun vorstellte. Der Sith-Executor konnte sich nicht daran erinnern, jemals was von diesem Sting gehört zu haben und auch die Tatsache, dass Sting ebenfalls ein Ritter des Imperators war und gleichzeitig der Umstand, dass Darth Sting der Schüler des Noghris war, sagte Zion nichts. Dieser kannte nur zwei Schüler beziehungsweise Schülerinnen des Imperators, Jolina Norris und Alisha Reven. Jedoch gab es ein kleines Detail, das Zion für einen Bruchteil einer Sekunde etwas amüsant fand. Nämlich, dass er nun Darth Angelus gegenüberstand. Dem Darth Angelus, über den er erst einige Stunden in der Vergangenheit Informationen eingeholt hatte. Und das nur, weil Zion seine Verbündete losgeschickt hatte, um ihm Darth Zena zu holen. Jene Zena, die kurz vor dem Tode stand, und zwar durch Darth Angelus Lichtschwert. Zion konnte ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken. Die Macht musste schon einen extremen Humor besitzen und war ein Fachmann der Ironie.
Zion nickte dem Sith-Krieger zu und lauschte weiter seinen Worten. Diese beiden Sith waren also die Henker von
Kal Fraan, dem Herrscher dieser widerwärtigen Geschöpfe. Also waren diese beiden Wesen auch mehr auf dem Schlachtfeld heimisch als anderswo.

„Darth Angelus, ich habe tatsächlich von Euch gehört. Ihr seid es doch auch gewesen, der diesen Kult des Fleisches besiegt hatte und die Tiefen der Katakomben von dieser Brut reinigte. Meinen Glückwunsch noch einmal dafür.“

Das tierische Grinsen von Angelus wanderte auf Zions Kriegshammer. Zion selbst hatte diese Waffe fast schon vergessen. Er wusste, wie
Chäl Gyptser es wollte, dass Zion als der Krieger des Imperiums gezeigt wurde. Für ihn war es bereits gang und gebe, mit Waffen zu posieren. Diese Handlungen waren leider für ihn schon fast natürlich geworden.
Dies mochte Zion kein bisschen. Er wollte nicht von Holokameras eingefangen werden. Weiterhin mochte er nicht, wie er zum Werkzeug degradiert wurde. Für Zion war es akzeptabel, als Waffe eingesetzt zu werden, in Schlachten in ganzen Kriegen oder in Enterungsmanövern für die Flotte. Er hatte damit kein Problem, da er daraus eigenen Nutzen ziehen konnte, so wuchs er über sich hinaus und konnte für die physische Ebene immer einen höheren Maßstab setzen.
Die Worte
Angelus hätten Zion schmeicheln sollen, sie taten es aber nicht. Denn Zions Meinung war, dass es die Pflicht jedes Sith war, auf dem Schlachtfeld für das Imperium zu kämpfen. Würden die Armeen und die Flotten mehr in Kooperation mit den Sith stehen, hätte man nicht diesen sinnlosen Frieden beschlossen. Im Gegenteil sogar, diese Rebellen, ob Yevethaner oder Neue Republik, egal wie sie sich nennen, wären bereits restlos ausgemerzt. Jedoch waren einige Sith wie auch einige Generäle oder Admiräle zu stolz und zu arrogant, um sich mit den jeweils anderen einzulassen. Ach was heißt hier einige, es war der größte Teil, denn niemand mochte die Torte des Erfolges mit jemand anderem teilen.
Doch Zion nahm die Äußerungen Angelus nicht negativ auf, denn sie waren ehrlich gemeint und zusätzlich waren sie von Überzeugung nur so getränkt. Er hatte aber auch recht, Zion war lieber an der Front und im Kampfgetümmel als bei irgendwelchen Bällen, Versammlungen oder einfach nur im Tempel.

„Ich danke Euch, Darth Angelus. Als ein Mitglied des Zirkels der Extinktoren ist es meine Pflicht, für das Imperium an die Front zu gehen und zu siegen. Ich würde es begrüßen, weitere und neue Gesichter auf dem Schlachtfeld neben mir zu sehen.“

Mit einer kurzen Pause gab er dem Gespräch einen Moment, um die gesagten Wörter einsickern zu lassen.

„Die Ehre ist ganz meinerseits, Darth Angelus, Hei…“

Doch in diesem Moment übertönte eine laute doch auch sanfte Stimme den Thronsaal. Im gleichen Augenblick, in dem Zion sich zu der Quelle dieser Stimme drehte, nahm er die gesprochenen Worte wahr.

„Lords und Ritter! Admiräle, Generäle und weitere Gäste! Als Stimme des Imperators verkünde ich Ihnen, dass eine imperiale Standardstunde nach der Großen Parade, die zu Ehren des Imperators und Darth Zions stattfindet, außerhalb des Sith-Tempels ein Stehbankett für Sie alle und die weiteren Gäste auf den Ehrentribünen erfolgt.“

In der kurzen Pause des Sprechers erkannte Zion, wer dieser war. Es war der
Herold, Iago Kroan, höchstselbst gewesen. Zion hatte nicht mitbekommen, wie er im Thronsaal aufgetaucht war. Zion musste zugeben, er war von diesem Zwischenruf etwas erfreut, da Zion nicht gerne Siegesrufe auf Leute ausrief, die er vorhatte zu stürzen.
Doch
Kroan war noch nicht fertig und sprach weiter.

„Es stehen mehrere Shuttles für Sie in den oberen Hangarbuchten bereit. Diese werden Sie zu dem Stehbankett begleiten und am NoiTec Tower absetzten. Von da werden sie aufgenommen und können die festliche Umgebung genießen und dem Imperator Allegious I., sowie dem neuen Ritter, die Ehre erweisen. Ich bitte Sie daher, nun den Thronsaal zu verlassen und sich in frühestens einer imperialen Standardstunde im NoiTec Tower einzufinden, wenn es Ihre Zeit erlaubt. Lang lebe der Imperator!“

Darauf schaute der Herold noch einmal kurz zu Zion und nickte ihm leicht und unmerklich zu. Zion erwiderte ihm dieses Nicken. Etwas verdutzt stand der neue Ritter nun vor den beiden Knappen. Es fühlte sich für Zion lange an, waren jedoch nur ein, zwei Sekunden gewesen. Wieso gerade im
NoiTec Tower? Doch diese Frage würde er sich später stellen beziehungsweise beantworten. Kurz darauf winkte die Zirkelmeisterin Darth Zion leicht zu sich. Zion wandte sich wieder den beiden Sith-Kriegern zu.

„Ich werde Sie verlassen. Lord Gyptser, meine Zirkelmeisterin, verlangt nach mir. Wir werden uns bei dem Stehbankett wahrscheinlich wieder sehen. Sith-Krieger Guldur. Sith-Krieger Darth Angelus.“

Bei seinen letzten Worten nickte er den beiden Sith-Kriegern zu und begab sich zu
Gyptser.



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| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Bibliothek –| Craton Minara, Darth Angelus​


Was war Macht? Diese Frage hatte ihn beschäftigt, er hatte sich Bücher, Schriften und Aufzeichnungen bringen lassen. Wo es ging als Datacard und Kopie, um es mit in sein Quartier nehmen zu können. Eine der ersten Schriften hatte eine einfach Quintessenz: „Wissen ist Macht.“ Ganz schlicht und einfach, je mehr man über seinen Gegner, seine Umwelt und auch die Macht an sich wusste, umso besser und stärker war die eigenen Position. Wieder andere Texte beschäftigten sich mit der Macht an sich, die dunkle Seite auch Bogan genannt, stand der hellen Seite, Ashla gegenüber. Interessant, Bogan konnte man manipulieren mit Wut, Hass und Furcht, auch die Furcht in anderen und vor allem Leidenschaft. Die Leidenschaft für etwas oder jemanden, konnte eine der Stärksten und beständigsten quellen für die dunkle Seite, der sich der Orden der Sith bediente sein.

Auf einem Stück Flimsi machte sich der Mirialaner Notsitzen dazu, bevor er sich den nächsten Datacards widmete.

Ein gewisser Lord Hosb schrieb etwas davon das jedes Lebewesen Macht anstreben würde und sei es nur aus dem Grund, nicht ohnmächtig zu sein. Auch ein interessanter Gedankengang, vor allem einer der perfekt auf den Orden passte. In seinen Schriften führte er diese Idee noch weiter aus, Macht und Moral, Macht über Gruppen, Städte und Zivilisationen, doch wurde er nie Konkret. Im letzten Kapitel verwies er auf ein Holocron, natürlich hatte dieser Lord ein Holocron erschaffen. Sein Vermächtnis, seine Macht über das Grab hinaus und oh Wunder, es war nicht in den Hallen des Ordens auffindbar. Craton streckte sich und rieb sich die müden Augen. Er entschied das es genug für heute war. Er betrat die Domäne der Wissenden, holte sich etwas zu Essen und begab sich dann in sein Quartier. S-4 hatte bereits einen Teil der Möbel entsorgen lassen und die Strahler so ausgerichtet, dass sie seine Rüstung beleuchteten. Mit den Sanwiches in der Hand stand er vor der Rüstung, auf dessen Schultern die Imperialen Embleme prangten, S-4 hatte auch den passenden Helm besorgt und ihn zu Füßen der Rüstung aufgestellt. Nachdenklich biss der Mirialaner von dem Brot ab und kaute bedächtig. Irgendetwas störte ihn an dem Anblick, doch was?

Dann sickerte die Erkenntnis in seinen Geist, diese Rüstung war zwar auf ihn angepasst aber dennoch mehr oder weniger ein Imperiales Massenprodukt. Sie verkörperte nicht ihn, sein neues Ich, seinen neuen Namen, seine Legende, sein Vermächtnis…

Morgen, sagte er sich, morgen werde ich daran etwas ändern, dann würde es beginnen.

Zischend glitt die Tür zu seinem Quartier auf, Craton wirbelte herum, die Hand bereits am Lichtschwert, als er sich gewahr wurde, das S-4 gerade herein kam, ein Tablett mit einer Flasche und vier Gläsern darauf, in der Hand.


“Master Dopa Maskey ich habe eine Flasche Abrax für sie besorgt. Ich hoffe sie sind zufrieden mit meiner Arbeit.“ “Ja S-4, das bin ich. Morgen musst du mir etwas rote und schwarze Farbe besorgen und eine Schleifmaschine.“ „Sir, wofür das?" “Wir müssen die Rüstung ein wenig umarbeiten.“

Craton ließ sich von seinem Droiden einschenken und genoss das Aroma des aquamarinblauen Getränks. Er schloss die Augen und inhalierte den Würzigen Duft, er ließ den ersten Schluck über die Zunge rollen und langsam den Rachen hinab rinnen. Als er die Augen wieder öffnete starrte er in die leuchtenden Photorezeptoren des Imperialen Droiden. Einer Eingebung folgend fragte er:

“Sag mal S-4 bist du mit Waffen zur Selbstverteidigung ausgestattet?“ „Nein, Sir. Mein Chassis ist zwar robust ausgelegt und auch so, dass ich in gefährlichen Umgebungen funktionieren kann aber Waffensysteme wurden mit nicht eingebaut. Allerdings sind die dafür vorgesehen Hardpoints vorhanden.“ “Interessant. Und müsste an deiner Programmierung noch etwas verändert werden?“ „Nun ja, Sir. Ich darf sie als meinen Meister nicht verletzen. Aber wenn sie mir befehlen ein anderes Lebewesen zu foltern und es taucht nicht in meiner Tabuliste auf. Werde ich dies tun.“ “Gut dann möchte ich das du dich so schnell wie möglich mit, zumindest leichten Waffen zur Selbstverteidigung, nachrüsten lässt.“ „Sehr wohl, Sir. Sonst noch wünsche?“ “Ja, Weck mich morgen früh gegen Acht und reserviere einen Trainingsraum für Nachmittags.“ „Sehr wohl, Sir. Gute Nacht, Sir.“

Und mit diesen Worten stakste der Droiden wieder aus dem Quartier des Mirialansichen Sith-Kriegers und überließ ihn seinen Gedanken, seinem Sandwich und seinem Abrax.

Die Nächsten Tage des Mirialaners waren mit Training, Bibliotheksbesuchen und Modifikationsarbeiten an seiner Ausrüstung angefüllt. Die Imperialen Embleme verschwanden von den Schulterteilen seiner Rüstung, eine Hälfte des Helms wurde rot eingefärbt und die roten Streifen des Uniformmantels verlängerte er über die Schulterpanzerung. Der Mirialaner übte sich darin Vibromesser zu Werfen und sie mit der Macht ins Ziel zu führen, das gleiche versuchte er mit dem eroberten Lichtschwert. Er befestigte Schlaufen und Haken an seiner Rüstung und dem Mehrzweckgürtel. Und dann als sein Körper keine Blessuren mehr von dem Kampf in den Katakomben mehr trug, er seinen A-180 Blaster endlich in einer bequem zu erreichenden Stelle am Rücken an der Rüstung angebracht hatte und er sich bereit fühlte. Lieh er sich einen Speeder des Ordens und fuhr nach Bonetown, die Rüstung unter einem Kapuzenmantel verborgen und den Helm auf dem Beifharersitz liegend. Sein Ziel war das aus pockennarbigen Permabeton bestehenden Hochhaus von MR. Tarrd.



| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Bone-Town – im Speeder | Craton Minara
 
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