Bastion

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Darth Angelus Quartier - Darth Angelus, Craton Minara

Wer sich auf das Spiel mit dem Tod einließ, musste es riskieren alles zu verlieren, um im Gegenzug alles gewinnen zu können. Der Sith-Orden war kein Ort, in dem die Schwachen überlebten und sogar aufstiegen, so wie es in der gewöhnlichen Welt der Normalsterblichen der Fall war. Wer es hier schaffte, zu überleben und mit einer Konstanz stärker zu werden, der verdiente es, sich der absoluten Spitze der Nahrungskette zugehörig fühlen zu dürfen. Nein, nicht zu dürfen; solcherlei apologetische Floskeln trafen es nicht ansatzweise auf den Punkt, denn hier gab es kein "dürfen", stattdessen nahm man sich ein Sith einfach, was ihm zustand und musste sich bei niemandem im Anschluss dafür rechtfertigen, vorheucheln, dankbar für all das zu sein, was man sich eigentlich gar nicht, überhaupt nicht verdient hat. Nur Narren entschuldigten sich für ihre Größe und schmälerten ihre eigenen Leistungen. Wahre Gewinner hingegen waren besessen davon, immer weiter nach oben zu gelangen und dabei nicht nach links und rechts zu schauen. Diese Gedanken brausten durch den Kopf des dunklen Ritters, der in seiner staubigen und blutigen Montur vor dem Gemälde stehend, auf das Lichtschwert des Mirilaners blickte. Craton hatte sich genommen, was ihm zustand und darauf bestanden, es auch zu behalten. Sein Zorn war endlich vollständig und in all seiner schieren Naturgewalt erwacht und hatte es vollbracht, den Attentäter zu einer entfesselten Bestie zu transformieren, lechzend nach Freiheit, Blut und Feuer. Eine solche Bestie zu kontrollieren, war sinn- und zwecklos, eine Erkenntnis, die auch Darth Sting einst auf Dubrillion erfahren hatte. Und genau das zeigte die Antwort des Mirilianers, der keinerlei Gedanken mehr daran verschwendete, irgendwie zurückzustecken und sich selbst zu schmälern, sondern nur noch an Rache und Gewalt dachte. Eine Waffe, ja ein Priester des Todes, der sich den Krieg förmlich herbeisehnte und jedwede Angst vor der dunklen Seite der Macht besiegt hat. Darth Angelus nickte mit kalter Miene, ehe er dann doch noch finster grinste.

Es erfüllte ihn mit einer gewissen Art von Stolz, Craton zu beobachten, ihm zuzuhören und seine drückende dunkle Aura zu spüren. Obwohl, eigentlich war es viel mehr eine schiere Genugtuung und die diabolische Freude daran, seinem Weggefährten nun auch noch den aller letzten Hauch von der bei den Normalsterblichen so hoch im Kurs stehenden Menschlichkeit ablegen zu sehen. Seine letzte Anmerkung ließ Darth Angelus' Miene wieder erstarren. In letzter Konsequenz sei Craton noch immer ein Schüler, und zwar sein Schüler. Der Krieger beobachtete den Mirilaner, wie er das Haupt senkte und sich damit abzufinden versuchte, dass Realität und Erwartung vielleicht doch noch etwas zu weit auseinander lagen. Doch das taten sie in diesem Fall nicht. Ganz und gar nicht.

"Nicht mehr. Von diesem Tage an, bis zu deinem Tod, sollst du ein vollwertiges Mitglied der Sith sein."

Nun standen sich die beiden Sith direkt gegenüber, im Hintergrund thronte über ihren Häuptern das Gemälde von der Hinrichtung des Königs Kal Fraan. Darth Angelus sah auf den etwas kleineren Fastmenschen herab und sog dessen Überraschung förmlich auf. Es war ein berauschendes Gefühl, welches man nur einmal im Leben erlebte, eines, mit dem der Ritter selbst bestens vertraut war. Die Klinge des frischen Kriegers flammte fauchend auf, als Darth Angelus sie direkt über der Schulter seines nunmehr ehemaligen Schülers anlegte. Seine Stimme war durch die Macht verzehrt und seine Augen funkelten in einem blutigen Rot, als er mit seiner bedeutsamen Ankündigung fortfuhr:

"Ich habe dir alles beigebracht, was ich weiß, wessen ich fähig bin. Du hast von mir gelernt..."

Mit einer eleganten Bewegung wanderte die Klinge hinüber auf Cratons andere Schulter:

"...du hast mit mir getötet."

Und nun, vor den finalen Worten ihres gemeinsamen Weges, hielt er den roten Lichtstrahl direkt zwischen die Gesichter, der eng einander stehenden Männer. An den flammenden Strahlen der tödlichsten Waffe der Galaxie vorbei sah er seinem nunmehr ehemaligen Schüler in die Augen, die nun rötlich aufzuflackern begannen.

"...und du hast gemeinsam mit mir obsiegt. Du bist frei."

Mit ebenjenen Worten deaktivierte Darth Angelus die Waffe des Sith, um sie diesem ohne Umschweife wieder zu reichen. Mit einem finsteren Lächeln auf den Lippen musterte der Ritter, wie der Krieger seine Waffe annahm. Er hatte im Kampf gegen Darth Zena einen Wolf an der Seite und an der Spitze des Rudels war nun kein Platz mehr für beide. Stattdessen würde Craton losziehen, sich einen eigenen Schüler nehmen und damit beginnen, Furcht und Elend über jene zu bringen, die es wagten, sich ihm in den Weg zu stellen und ihm in die Quere zu kommen.

"Du hast dir das Recht erkämpft, einen Titel zu wählen, bei dessen Klang deine Feinde und Konkurrenten erzittern werden. Craton Minara war ein guter Schüler, doch nun ist er ein Krieger der Sith. Wie soll ich ihn von dieser Stunde an nennen?"


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[Sartinaynian System – Bastion – Hauptstadt 'Center' – Orden der Sith – Domäne des Imperators – Gänge vor dem Thronsaal] – Nergal

Mit einem dumpfen Krachen, das sich in der Finsternis des Ganges verlor, fielen die schweren Tore des Thronsaal hinter Nergal zusammen. Versperrten den Weg den sie nur Augenblicke, oder Tage zuvor freigegeben hatten wieder. Wie lange war er im Thronsaal gewesen? Stunden. Höchstens. Der Blick des titanenhaften Sith ging über die linke Schulter zurück. Den Toren zum Thronsaal noch immer den Rücken zugewandt sickerten die Geschehnisse die sich abgespielt hatten langsam aber sicher tiefer und tiefer in sein Bewusstsein. Endlich hatte er die letzte Stufe erklommen. Es fehlte nur noch der eine letzte Schritt. Die Gelegenheit den Thron zu ergreifen. Nicht das Nergal sofort ernsthafte Ambitionen auf den Thron der Sith und des Imperiums aushecken würde. Er wusste das es nur wenige Sith gab die sich in Sachen Macht und allem voran Kampffertigkeiten mit ihm messen konnten, aber ebenso wusste er das Allegious noch immer über ihm stand. Noch. Dachte er mit einem Schmunzeln, das sich verborgen hinter der Atemmaske die seine untere Gesichtshälfte verdeckte länger hielt als das ohne sie der Fall gewesen wäre.

Langsam richtete er den Blick nach vorne. Lord der Sith. Hinter der Ernennung in diesen elitären Kreis der Sith steckte zugleich auch ein Zugeständnis an neuen Befugnissen, welche eine Ernennung zu einer so genau durchdachten Sache machen sollten. Schlussendlich war es nicht weise einem jeden dahergelaufenen Lichtschwert schwingenden Anhänger des Ordens mit dem Recht auszustatten im Namen des Imperators auftreten zu dürfen.

Langsam setzte Nergal sich dann in Bewegung. Die Gedanken noch immer auf das vorangegangene Treffen mit Allegious gerichtet, griff er in der Macht hinaus, ließ alle Restriktionen die er seiner Präsenz sonst auferlegte, alleine schon um Wesen wie seinen Schüler, oder andere niedere Jünger des Ordens nicht mit der vollen Wucht seiner Aura niederzuschmettern, fahren. Rief die Dunkle Seite zu sich. Ließ sich von ihr umfangen, ähnlich wie es im Thronsaal geschehen war, aber doch auf eine völlig andere Art und Weise. Für einen Moment loderte ein neues Leuchtfeuer auf, überstrahlte viele der Präsenzen in seiner unmittelbaren Umgebung und darüber hinaus. Dem Schrei eines Apex Predators gleich, der seine Stellung nach einer gewonnen Herausforderung noch einmal bekräftigte. Er konnte spüren wie ihn die Macht durchflutete. Bis hinab auf mikroskopische Ebene. Es war berauschend, auch weil er all die Emotionen die tagtäglich im Orden auf und abebbten wahrnehmen konnte und sich daran ebenso sehr gütlich tat, wie ein Raubtier sich an frisch geschlagener Beute. Nicht nur die eigenen Emotionen machten die Sith stark... Emotionen generell. Wie ein Volltrunkener der nach mehr und mehr gierte labte er sich an dem so großzügig offerierten Bankett.

Doch bei all der Völlerei. Bei all der Ausgelassenheit, lauerte die Gefahr stets direkt unter der Oberfläche. Denn in all dem das ihn durchströmte war allzu deutlich der Schmerz den so viele hier im Orden erleiden mussten zu spüren. Schmerz hatte Nergal selbst ebenfalls zu genüge ertragen müssen. Ohne darüber nachzudenken ballte sich seine rechte Hand zur Faust. Der gesamte Arm von einem leichten surren erfüllt, das seine kybernetische Natur preisgab. Die Macht die ihn durchflutete und um die künstlichen Organe in seinem Körper spülte, weil sie nicht organisch waren. Das verlorene Auge. Der kahle, leichenblasse Schädel. Dunkle Adern, ewige Augenringe. Einerseits hatte die Dunkle Seite ihn reich beschenkt, doch sie hatte ihn eben so viel gekostet.

Während er die Domäne des Imperators hinter sich ließ, warf er noch einen letzten Blick zurück. Vage in Gedanken darüber sinnierend wie lange es her war, dass er zusammen mit Allegious auf Yag'dhul für das Imperium gekämpft hatte. Zusammen mit zahlreichen anderen Sith hatten sie aktiv dafür gesorgt die Grenzen des Imperiums auszuweiten. Kleine und unbedeutende Sith im damaligen großen Ganzen.

Mit einem Schmunzeln auf den Lippen, das wie so oft hinter der Atemmaske Nergals verborgen blieb, schüttelte er sachte den Kopf. Die Tage der Unbedeutsamkeit waren vorbei. Lange vorbei. Für einen kurzen Moment war da der Gedanke, dass es an der Zeit war, dass die Galaxis ebenfalls seinen Namen lernen würde. Von seinen Taten lernen und ihn fürchten sollte. Doch Ruhm unter der normalen Bevölkerung war nicht sein Ziel. Und... in seinen Augen auch kein erstrebenswertes Ziel. Sollten die Tätigkeiten die er im Namen der Sith und des Imperiums ausführte ihm zu Bekanntheit verhelfen, nun... dagegen ließ sich nur beschwerlich Einspruch erheben. Aber man konnte auch nicht dauerhaft durch die Galaxis reisen und öffentliche Hinrichtung an öffentliche Hinrichtung hängen. So wie er es gemeinsam mit seinem Weggefährten Draconis auf Coruscant getan hatte.

Eine der Erinnerungen die nicht so weit zurück lag wie beispielsweise Yag'dhul... aber definitiv eine jener Erinnerungen, der man sich in genüsslicher Zufriedenheit widmete. Fast war es als konnte er die Schreie der auf dem Dach des Jedi Tempels hingerichteten Wesen wieder klar und deutlich hören. Ein wahrer Genuss.

Das Zischen der aufgleitenden Turbolifttüren brachte Nergal jedoch aus seiner Reminiszenz hervor. Die Domäne der Oberen erreicht, spielte er einen kurzen Augenblick mit dem Gedanken seinen Schüler und die Fosh an seine Seite zu rufen. Doch die aufgetragenen Aufgaben und die eingeräumte Freizeit konnte noch nicht abgelaufen sein und mit einem kurzen Blick auf das integrierte Chrono seiner Panzerung bestätigte sich genau diese Annahme auch. Viel interessanter war das ihm dabei einige eingegangene Nachrichten auffielen. Also änderte er seine Richtung und steuerte seine persönlichen Räumlichkeiten an, wo er, von seinem alternden Maior Domus mit einer tiefen Verbeugung empfangen wurde.


„Ralsk.“ Erkannte er die Respektbezeugung des alten Twi'lek an, hielt aber nicht inne sondern strebte sofort in Richtung des Hauptraumes, wo er sich unmittelbar dem Terminal und Holoprojektor zuwandte. Auch wenn der eine oder andere bei all der archaischen und brutalen Natur gerne glauben wollte das im Orden der Sith noch alles auf altmodische Art und Weise geregelt wurde, könnte nichts ferner der Wahrheit sein. Allein die Berechtigungen für den Zugang zu den einzelnen Ebenen, als auch das katalogisieren der schieren Menge an Artefakten und Schriftstücken war für sich genommen schon umfangreich genug. Niemand hatte ernsthaft genug Zeit um sich durch zahlreiche Bände an Auflistungen zu quälen, nur um einem Schriftstück hinterher zu jagen um dann in einem anderen Buch nachsehen zu müssen ob irgendjemand es aus der Bibliothek des Ordens entliehen hatte oder nicht.

Dennoch war es befremdlich das er just nach einer Beförderung eine Nachricht erhalten hatte, die ihm zu eben dieser gratulierte. Deren Zweck jedoch nicht in der Beglückwünschung lag, sondern ihm auch die notwendigen Codes und Zugangsdaten für eben jene Bereiche mitteilte, die ihm nun, als einer der ranghöchsten Sith des Ordens zustanden.

Viel interessanter war daran jedoch, dass dabei die Zugangsdaten für eine Bibliothek waren, die, den Angaben zufolge, in der Domäne der Herrschenden liegen musste. Eine Bibliothek von der selbst Nergal noch nichts gehört hatte. Was schnell und unmissverständlich klar machte, in wie weit diese Information für 'Außenstehende' gedacht war. Die Verlockung sie aufzusuchen um ihre Inhalte zu inspizieren und was er dort möglicher Weise an noch unbekanntem Wissen finden könnte, war groß, brachte Nergal zugleich aber auch wieder auf ein Thema zurück, dem er geschworen hatte sich persönlich anzunehmen. Die nicht nur aus dem Orden, sondern auch direkt von Grabungsstätten und aus Gräbern entwendeten Artefakte, die von einem Ring unbekannter Wesen im geheimen verkauft und gehandelt wurden. Ein großer Teil dessen was er entdeckt hatte, schien direkt an Sith gerichtet zu sein und sich an diese zu richten. Doch vereinzelte Einträge in den Aufzeichnungen von Malevolos hatten darauf hingedeutet, dass dieser Schmuggelring nicht nur Kontakt zu Sith pflegte. Grundsätzlich nicht überraschend, da Nergal nicht davon ausging das alle Ebenen dieser verborgenen Machenschaften von Sith ausgeführt wurden, allerdings war es, abgesehen davon das Artefakte der Sith direkt von Ausgrabungsorten aber auch aus dem Orden entwendet wurden, absolut unverzeihlich selbige Stücke an irgendwelche Nicht-Sith zu verkaufen.

Artefakte die im Zusammenhang mit der Macht standen brachten astronomische Summen ein. Außerhalb des Ordens. Innerhalb waren nur wenige Sith mit monetären Mitteln gesegnet. Zugleich war es aber auch ein offenes Geheimnis das man besser nicht erwischt werden sollte mit Sith-Artefakten zu handeln um sich zu bereichern. Selbst die wenigen Stücke die in offiziellen Ausstellungen oder vereinzelt in Museen zu finden waren, waren sorgfältig ausgewählte Objekte oder doch nichts weiter als Kopien, von denen sich der Orden in vollem Bewusstsein ihrer Natur getrennt hatte, damit sie so wenig wie möglich preisgeben konnten und die Sith in der breiten Öffentlichkeit das blieben was sie weitestgehend waren: Ein nur wenig bekanntes Mysterium.

Die von Malevolos gewonnenen Daten abrufend, begann Nergal sich dieser Aufgabe zu widmen, ehe er dem alternden Twi'lek, der in seiner Nähe gewartete hatte, einige kurze Aufgaben erteilte, die dieser sogleich zu erledigen begann und Nergal dadurch alsbald seine Ruhe hatte...

[Sartinaynian System – Bastion – Hauptstadt 'Center' – Orden der Sith – Domäne des Oberen – Nergals persönliche Räumlichkeiten] – Nergal
 
- Bastion - Bastion Center - Sith Tempel Domäne der Oberen - Trainingsraum OD-13TM - Agatosh, Sera, Darth Zion -

Nach ihrer Trainingseinheit war der Chiss ohne weitere Worte verschwunden, mit der fliegengewichtigen Sera, die wie ein Kleinkind über seiner Schulter lag und den Worten seines mächtigen Meisters im Hinterkopf. Nachdem er seine Gefährtin in der Krankenstation abgeliefert hatte, in der sie anscheinend schon ein bekanntes Gesicht war, begab er sich ohne weitere Umschweife in sein Quartier in der Domäne der Lernenden. Hier war er nun endlich allein, ohne das nervige Gebaren von Sera und den Tumult des Tempels. Agatosh legte sich auf seine Liege, auf der er weder der Länge, noch der Breite nach wirklich Platz hatte und schloss die Augen, um in einen tiefen und von lebendigen Träumen geprägten Schlaf fiel. Er sah die finsteren Gänge der Katakomben und spürte die Kälte, die dort herrschte. Dort stand er irgendwann, nach einem langen und qualvollen Gang durch das unterirdische Labyrinth, vor dem Sith Darth Incubus, der in seinen Kopf drang und ihm einmal mehr Schmerzen zufügte, die ihn schweißgebadet erwachen ließen. Zum zweiten Mal schlief der Schüler wieder ein, um bei dunklen Träumen von seiner Vergangenheit wieder urplötzlich aus dem Schlaff gerissen zu werden, doch diesmal nicht voller Schweiß. Agatosh fühlte sich miserabel und es gelang ihm, einmal mehr einzuschlafen. Was er nun sah, waren Bilder, in denen er in einer Halle voller Gefallener stand und eine rot leuchtende Klinge emporhob. Ein schmackhafter Augenblick, aus dem er schließlich auch erwachte, wenn auch diesmal durch das Piepen seines Comlinks. Schwerfällig setzte sich der Schüler auf, um sich seine dunkle Robe überzuziehen und sich kurz darauf in die Tiefen der Domäne der Lernenden begab, in denen er die folgenden drei Tage nahezu schlaflos verbrachte.

Es waren ungemein lehrreiche Tage, in denen er sich zum einen in der Bibliothek und mithilfe der Protokolldroiden des Tempels über die Sith und deren Historie informierte, doch zum anderen auch die Zeit nutzte, um seinen Körper in einem harten und aufreibenden Training zu stählen. Die Übergänge waren fließend und schnell lernte Agatosh, dass ihm die Lehren und der Kodex der Sith während des Trainings ungemein behilflich sein konnten. Mentale und physische Stärke waren in diesem Ort so nah beieinander, wie nirgendwo sonst und allein diese Erkenntnis genügte dem Chiss, um massive Fortschritte zu erlangen. Während dieser Tage vermied er es, mit anderen Schülern und Jüngern in Kontakt zu geraten. Durch Sera hatte er schmerzhaft gelernt, wie einfach es war, sich vom Wesentlichen ablenken zu lassen und sich im nutzlosen Unsinn zu verlieren. Und dennoch ging er seiner Aufgabe nach, ein Auge auf seine Mitschülerin zu haben, die er täglich auf der Station besuchte und dabei zusah, wie sie im Koma lag. Die Leute hier musterten ihn argwöhnisch und flüsterten hinter seinem Rücken, sicherlich ein Nebenresultat ihrer Auseinandersetzung mit den Schülern des Darth Incubus, einem Namen, auf den er während seiner Studien nicht ein einziges mal getroffen war, obwohl er mehrfach nach ihm gesucht hatte.

Und am letzten Tag seines selbstständigen Trainings begab sich der Hüne schließlich wieder hinunter in die Katakomben, wo er sich eine ruhige Stelle suchte, um sich sich niederzulassen und einfach nur die Kälte und den Schrecken der Katakomben zu spüren und zu ertragen. Und mit jeder Stunde, die mühsam verstrich, gewöhnte sich Agatosh daran und freundete sich sogar mit der Finsternis an. Sie herrschte hier nicht vor, weil es sich um irgendwelche Gänge unterhalb des Tempels handelte, sondern existierte sie einzig und allein wegen der Wesen, die diese in all den Jahrhunderten durchquert hatten und immer noch durchquerten. Der Chiss wollte unbedingt zu diesen Wesen gehören und diese Kälte selbst ausstrahlen können. Es war sein großes Ziel und mit Darth Zion als sein Meister, würde es ihm bald schon gelingen.

Dies sollte also der letzte Tag sein und nachdem Agatosh sich zum letzten Mal schlafen gelegt hatte, fiel er diesmal in einen tiefen Schlaf, aus dem ihm auch nicht das Piepsen seines Comlinks zu wecken vermochte. Er hatte sich daran gewöhnt. Er hatte es verstanden. Und er war nun endgültig ein Teil hiervon.

Voller Energie und Kraft machte sich der Hüne bereit, zu seinem Meister zu stoßen. Frisch rasiert und in voller Montur stand er schließlich vor dem Eingang der Pyramide der Extinktoren, wo er die schwere Präsenz seines Meisters spürte, wie sie sich ihm immer weiter näherte. Und dann stand er da, Darth Zion und sofort erkannte Agatosh, dass sein Meister sich eine neue Rüstung zugelegt hatte, auch wenn die Unterschiede zur Vorherigen marginal waren. Offensichtlich erfreut, seinen Schüler anzutreffen, erhob der Sith das Wort und erkundigte sich nach dem Training seines Schülers und kündigte noch im selben Zug an, dass sie auf einer Parade erwartet wurden. Der Chiss folgte seinem Meister und erzählte ihm auf dem Weg so gut es in Basic eben ging von den Fortschritten der letzten Tage. Dass er seine Zeit abwechselnd mit dem Studium der dunklen Seite der Macht, der ch'ittoco bazehn, körperlichen Training im Kampf und zuletzt in der Nähe zur Macht selbst zugebracht hatte. Auch berichtete er vom Genesungsprozess seiner Mitschülerin. Es blieb nur zu hoffen, dass Darth Zion all das verstand, was er sprach.

- Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Korridore - Agatosh, Darth Zion -
 
Bastion, Tempel der Sith, Ebene der Krieger: Trainingsraum 7c: Adria, Venris und Darth Keebo


Das Grinsen, das sich nun auf Adrias Gesicht abzeichnete war unmissverständlich, zeugte von jener Arroganz, die schon ihre Mutter ausgestrahlt hatte. Beinahe tat es Keebo leid, denn da war Potenzial in der Familie Guldur. Aber Mutter und Tochter verschwendeten es. Welche mehr, vermochte Keebo nicht zu sagen, doch Adria lebte vermutlich gefährlicher, da sie nicht einmal erkannte, wann es besser war, das Gesicht zu wahren. Keine seiner Warnungen hatte sie erreicht und eigentlich wäre dieses Grinsen, das unverschämter nicht hätte sein können, Grund genug gewesen, sie zu bestrafen. Als Adept und als Apprentice hatte Keebo für weitaus harmlosere Vergehen Strafen über sich ergehen lassen müssen. Doch Adria zu bestrafen war reine Zeitverschwendung. Für was? Um sie in ihrer Arroganz zu bestätigen? Um ihr einmal deutlicher u machen, wo ihr Platz war? Sie wollte nicht erkennen und an einem anderen Tag in einer anderen Situation würde sie an seine Worte denken. Oder sterben. Vielleicht, wenn es das Schicksal so wollte, sogar beides. Ihm jedenfalls würde es keine Befriedigung bringen, diese Frau zu bestrafen, wo ihm ohnehin noch immer die Ohren dröhnten. Sollte Adria mit seinem Rat tun, was auch immer sie wollte. Entweder, sie dachte noch einmal darüber nach oder aber sie tat, was ihr Auftreten bisher vermuten ließ. Keebos Sorge sollte das nicht sein. Ob er sie bei einem zweiten Treffen etwas lehren würde oder nicht, würde die Situation zeigen. Was brachte es, einem Ordensmitglied etwas näherzubringen, dass doch nicht gewillt war, über den eigenen Horizont zu blicken? Da war Potenzial, keine Frage. Adria allen aber entschied, ob sie es verschwendete oder nicht.

Den Raum verlassend, nahm der Sith weiter Einfluss auf seine Ohren, um sie endlich zur Beruhigung zu zwingen. Mochte er von Adria halten, was auch immer er wollte, ihr Machtschrei war eindrucksvoll gewesen und sie hatte ihn gelehrt, vorsichtiger zu sein. Womit ihr kleines Intermezzo vielleicht doch auch einen Vorteil für ihn ergeben hatte.
Einen Vorteil. Ian begehrte auf, als Keebo sich beeilte, sein Quartier aufzusuchen. Die Türe fest verschlossen, lehnte sich der Dunkelhaarige gegen jene und baute eine so dichte Mauer der Abschirmung um sich, dass er beinahe fürchtete, seine Gefühle in ihr eingesperrt zu haben und sie so nur noch deutlicher zu spüren. Seit sie hier angekommen waren, er und El’mireth, nein, er und Eowyn, hatte er nicht eine Sekunde er selbst sein dürfen. Hier, in seinem Quartier bot sich erstmals die Gelegenheit dazu, aber Ian wusste nicht, was er fühlen sollte. Mit einem Mal kam ihm sein Quartier zu klein und eng vor und Ian musste den Impuls, die Türe aufzureißen niederringen. Nicht das Quartier war schuld, es war dieser Ort, der sich so beklemmend anfühlte und das einzige, was dagegen helfen könnte, wäre die Grundmauern niederzureißen. Fast hätte Ian aufgelacht, sich der Absurdität dieses Gedankens bewusst. Doch seine Aufmerksamkeit wurde anderweitig gefordert. War da auch eine Mauer die seien Gefühle nach Außen abschirmte – Eowyns Gefühle drangen zu ihm durch, als wäre da keine Mauer. Und ihre Angst ließ das Gefühl der Enge erneut anschwellen, diesmal um sein Herz. Ian hatte keine Ahnung wer bei ihr war, ob jemand bei ihr war. Überdeutlich aber konnte er spüren, dass sie drohte, die Kontrolle zu verlieren. Ihre Angst war in seine Mauer gedrungen. Wieder war da ein Impuls, den er niederringen musste, dieser sehr viel schwerer als der Erste. Da er kaum zu ihr rennen konnte – auch wenn es das war, was er wollte – tastete er nach ihrem Geist, der so aufgewühlt war und suchte, sie vorsichtig mental zu beruhigen und sie zu stärken. So sandte er ihr Impulse, die hoffentlich ausreichen würden, dass sie aus sich selbst heraus neue Stärke fand, um die Angst in ihre Schranken zu weisen. Würde das nicht helfen, würde er deutlicher werden, sich zu erkennen geben und hoffen, dass das half. Bloß zu ihr, das durfte er nicht. Das hatte er versprochen. Sie waren erst angekommen und er durfte nicht in der ersten, schwierigen Situation zu ihr eilen. Er durfte nicht. Wie es ihn reute, sie hier hergebracht zu haben. All das aber half nicht. Selbstvorwürfe waren unangebracht, weil sie nur erstarren konnten. Ian aber musste handlungsfähig bleiben. Da öffnete er, mit versteinerter Miene die Türe, verließ das Quartier. Er hatte eine Aufgabe und je schneller er zum Ziel kam, desto besser. Sein Ziel waren die Katakomben.

Bastion, Tempel der Sith, Gänge
 
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Bastion-Sith-Tempel- Gänge- Mit Xargon

Die Begegnung mit diesem Mann war seltsam gewesen und sein Auftrag war unvollständig und bot eigentlich mehr Chancen zu scheitern als als erfolgreich zu sein. Thatawaya hatte garkeine andere Option, als sich so viel Hilfe wie möglich zu holen. Lord Nergal war da sicher eine gute Quelle nach Xargon, der ihr seine Hilfe ja schon zugesagt hatte. Etwas, wofür sie ihm überaus dankbar war. Aber zunächst führte sie der Weg in die Kantine.

"Ich hoffe es."

meinte sie auf Xargons Idee, dass sie dort vielleicht auch etwas Essbares fand. Der Gemüseeintopf war für sie nicht nur kompliziert zu essen gewesen. Er hatte ihr auch Darmkrämpfe und andere Verdauungsbeschwerden eingebracht. Ihre Spezies war einfach nicht für vegetarische Kost gebaut. Dieses Mal hatte sie aber Glück. In der Auslage wurde gebratenes Fleisch angeboten, was Thatawaya etwas genauer betrachtete, während Xargon sich bereits zwei dicke Scheiben auf seinen Teller legte. Eine Bewegung hinter dem Buffet erregte Thatawayas Aufmerksamkeit. Dort stand ein Mann und hantierte mit rohem Fleisch. In einer Wanne am Boden lagen Innereien, Sehnen und andere "Abfälle", die er wohl nicht in die Pfanne geben wollte. Thatawayas Schnabel öffnete sich ein paar mal, als sie die Schlachtabfälle sah.

"Kann...kann ich davon was haben?"

fragte sie, was wiederrum den Koch- oder was auch immer er war- aufmerksam machte. Er zeigte mit seinem Messer auf die Wanne.

"Von dem da?"

fragte er nach und Thatawaya nickte noch einmal. Der Mann musterte sie, nahm dann eine Metallschüssel und klatschte eine paar Hände voll hinein. Herzen, Lebern, Nieren und andere Organe von kleinen Tieren landeten noch einmal extra in der Schüssel, ehe er sie ihr hinstellte wie einem Hund.

"Guten.."

brummte er und beobachtete sie, bis sie den Tisch erreicht hatten. Thatawaya wartete, bis Xargon sich gesetzt hatte.

"Guten Appetit. Ich hoffe, ich verderb ihn dir jetzt nicht."

Eine Gabel war praktischer als ein Löffel, wenn man einen spitzen Schnabel hatte. Die Fosh pickte sich die Herzen und Lebern als besondere Leckerbissen zuerst raus, ehe sie sich den letzten Hunger mit den Resten vertrieb. Allerdings war ihre Portionsgrösse nach der langen Fastenzeit immernoch überschaubar, weshalb sie die knapp halbleere Schüssel zurück zu dem Mann trug.

"Entschuldigung? Können sie mir das vielleicht irgendwie konservieren? Ich würd davon später noch was essen."

Der Koch hatte sie mit einer Mischung aus Erheiterung und Ekel beobachtete und nahm die Schüssel jetzt nickend entgegen.

"Soll ich dir von dem Zeug da auch was aufheben?"

fragte er und Thatawaya sah zu der Wanne am Boden.

"Nicht, wenn sie bald frisches Fleisch bekommen."

Der Koch nickte und verschwand mit der Metallschüssel in einem Nebenraum.
Inzwischen hatte Xargon sein Fleisch ebenfalls gegessen und sie verliessen die Kantine wieder.

"Ich hätte nicht gedacht, dass es da tatsächlich was für mich gibt. Und ich glaube, der Mann war froh, es los zu werden. "

Die Federn auf ihrem Kopf hatten sich orange gefärbt, weil sie sich so über die Mahlzeit gefreut hatte. So traten sie ihren Weg zu den Katakomben an. Da Lord Nergal sich immernoch nicht bei ihnen gemeldet hatte, konnten sie ihr Glück ja zumindest mal versuchen. Auch wenn Thatawaya beim besten Willen nicht wusste, wo sie anfangen sollte.
Auf dem Weg zu den Katakomben fiel ihr ein Mann ( Darth Keebo) auf, der ein Stück vor ihnen ging. Und er bog an den selben Stellen ab wie sie. Offensichtlich hatte er das selbe Ziel und er sah aus, als ob er schon etwas länger zu den Sith gehörte. Allerdings hatte Thatawaya auch nicht das grummelige Auftreten des letzten Sith vergessen. Darum dauerte es einen Moment, bis sie sich dazu durchrang, ihn anzusprechen. Ihn einzuholen, das war nicht schwer. Thatawaya war eine ausgezeichnete Läuferin und es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie ihn eingeholt hatte.

"Entschuldigung? Verzeiht, dass ich euch störe, aber ihr scheint ebenfalls die Katakomben als Ziel zu haben. Kennt ihr euch dort aus? Mein Freund Xargon und ich haben den Auftrag, dort eine Tür zu finden, die zwei Symbole aufweist. Habt ihr sie gesehen? Oder habt ihr eine Idee, wo wir sie finden könnten?Mehr Informationen haben wir leider nicht bekommen, darum sind wir auf Hilfe angewiesen. "

Thatawayas Kopffedern wechselten von Orange zu Grün, während sie den Sith neugierig ansah. Vielleicht hatte sie ja in doppelter Hinsicht Glück. Zum einen, weil dieser Mann hier vielleicht freundlicher war als Darth Zion, den sie vorher getroffen hatten. Zum anderen vielleicht, weil er die Tür kannte. Hätte Thatawaya Daumen gehabt, hätte sie sie gedrück. Doch sie konnte nur aufgeregt mit den Krallen ihrer Füsse auf dem Steinboden klackern.

Bastion-Sith-Tempel- Gänge- Mit Darth Keebo und Xargon
 
[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger

Schmerz war ein guter Lehrer, vielleicht sogar der Beste, den es in dieser Galaxis geben konnte. Er erinnerte selbst die Hochmütigsten daran, dass sie aus Fleisch und Blut waren, und spornte die Schwachen an, sich gegen das Leid zu wehren, das ihnen zugefügt wurde. Ohne Schmerz gäbe es keine Freude – wie konnte das eine ohne das andere existieren? Raveen betrachtete sich nicht als Philosophen, solche abstrakte Überlegungen waren ihm fremd, aber er hatte Gefallen an der kriegerischen Kultur der Echani gefunden, die ihm sein Herr näher gebracht hatte. Der ehemalige Sturmtruppler wusste nicht, ob die spezifische Interpretation von Graf Sturn deutlich von dem abwich, was auf Eshan gelehrt und praktiziert wurde, aber das musste ihn glücklicherweise auch nicht interessieren. Viel spannender waren doch neue Wege, um Knochen zu brechen, um Haut aufzureißen und Blut spritzen zu lassen – und diese Wege zu perfektionieren. Dafür war er hier. Dafür alle in diesem Raum hier, und einige hatten das Potential, wahre Bestien zu werden, hungrige Nexu, die die Galaxis mit den Augen eines Jägers sahen. Frei von Zögern oder Mitleid, die perfekte Waffe im Arsenal ihres Herrn und Meisters. Der Nukleus einer Armee, die einst die Sterne erzittern lassen würde – eines Tages, wenn die Vision des Lords Wirklichkeit werden würde. Raveen war stolz darauf, Teil dieser Vision zu sein, und entsprechend ernst und hingebungsvoll verrichtete er sein Werk, auch in dem Bestreben, anderen zu ihrem vollen Potential zu verhelfen. So wie Hadar: Die Kämpferin von Taris besaß alle Grundlagen, die es brauchte. Den Biss. Den Ehrgeiz. Die Härte. Raveen genoss es, gegen sie anzutreten, und er unterschätzte sie niemals. Auch heute nicht. Schon die erste Attacke zielte darauf ab, die Jüngerin aus dem Gefecht zu nehmen, ihren Körper und Geist so hart zu treffen, dass sie aufgeben musste. Und sie dachte ähnlich. Handelte ähnlich, das wusste er, als er das Funkeln in ihren Augen sah.

Ein Hagel von Schlägen und Tritten, blitzschnelle Bewegungen, die auf empfindliche Stellen des Körpers zielten, das Rauschen von Adrenalin, das feurige Pochen rasant schlagender Herzen, das Knacken von Knochen und der metallische Geschmack von Blut auf den Lippen – es war alles da. Die Zeit schien gleichzeitig sehr schnell und sehr langsam zu vergehen, jene surreale Situation in einer erbitterten Auseinandersetzung. Denn es war eine Auseinandersetzung, weder seine erste Attacke noch ihr rascher Konter erzielten den gewünschten durchschlagenden Effekt. Jetzt war es ein Spiel von Womp-Ratte und Nexu, das Lauern auf jeden noch so kleinen Fehler. Eine Öffnung, eine Gelegenheit – jetzt! Mit Wucht traf Raveens Faust Hadars Unterkiefer und die Jüngerin taumelte rückwärts, rollte aber noch rechtzeitig zur Seite, als er nachsetzte. Raveen ignorierte den Schmerz, als seine Fäuste den Boden trafen. Ein blutiger Reigen setzte ein, beide Kämpfer schon lädiert, aber keiner bereit, aufzugeben, und der Ausgang des Duells war knapper, als ein Beobachter vielleicht zu Beginn gedacht haben mochte. Schlussendlich gab Erfahrung und ein Quäntchen Glück den Ausschlag. Ein Schlag, der Stab, der schwächer werdende Widerstand – Raveen kannte es. Kannte es gut. Aber anders als so viele seiner Opfer wehrte sich Hadar bis zuletzt, gab nicht auf, bis ihr Körper schließlich einfach nicht mehr konnte. Raveen setzte sich neben ihr auf den Boden, einen manischen Ausdruck in seinem blutüberströmten Gesicht. Seine Nase pochte und war leicht verschoben und seine Fäusten brannten wie Feuer, aber es war vorbei. Vorerst. Der ehemalige Sturmtruppler spuckte einen blutigen Klumpen auf den Boden, strich sich über das Gesicht und stand auf – wohl wissend, wie ehrfürchtig er und auch seine besiegte Gegnerin angestarrt wurden.


Niemand hat etwas von Pause gesagt. Weiter kämpfen!“


Fauchte er in den Raum und die Jünger gingen eilig wieder dazu über, aufeinander los zu gehen. Auch Raveen suchte sich einen Gegner, doch dieser erwies sich als...unbefriedigend, er fiel viel zu schnell. Missgestimmt ließ der blonde Mann die Kämpfe noch eine Weile weiter laufen, bis sich die Reihen gelichtet hatten, und blies dann in eine Pfeife. Humpeln, blutend und übersät mit Verletzungen nahmen die Jünger wieder Aufstellung, während diejenigen, die das Bewusstsein verloren hatten, medizinisch versorgt und wieder auf die Beine gebracht wurden. Raveen verzichtete demonstrativ auf irgendeine Form von Behandlung und schritt die Reihen ab, taxierte die versammelten Kämpfer und schätzte ein, wer sich wirklich verausgabt hatte und wer nicht.


„Schon besser. Bei weitem nicht gut genug, aber besser. Ihr habt zehn Minuten, dann fahren wir mit dem Schießtraining fort. E-11 Blasterkarabiner. Ich will, dass jeder von euch mindestens die Anforderungen des Sturmtruppenkorps erfüllt – und jetzt los!“


Als sich die Jünger daran machten, die kurze Pause auszunutzen, nickte Raveen kurz seiner Gegnerin zu – eine knappe, aber deutliche Geste der Anerkennung. Sie war eine der Besten dieser Einheit. Vielleicht sogar die Beste. Vielleicht eines Tages sogar gut genug, um ihn herausfordern und gewinnen zu können. Aber nicht heute. Nicht heute.


[Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Trainingsräume] Hadar, Raveen (NSC), weitere Jünger
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Domizil von Janus | Briannas Quartier | Janus, Brianna

Die Ausbildung zum Sith war weitaus mehr als die bloße Unterweisung im Gebrauch von Macht und Lichtschwert, und auch die Einführung in die Philosophie und den Kodex des Dunklen Ordens blieb nur leere Worte, wenn sie nicht mit Feuer und Leben gefüllt wurde. Wissen zu vermitteln und den Körper zu trainieren war im Grunde fast schon trivial, eine Förmlichkeit und ein Weg, wie ihn auch die Jedi und andere, kleinere Gruppen von Machtnutzern gingen. Aber ein Sith war mehr als das. Wurde mehr als das. Seine Ausbildung führte ihn an die Grenzen dessen, was er war, und darüber hinaus, riss die liebgewonnenen Barrieren und Mauern ein und fegte all das fort, was einen zurückhielt und schwächte. Eine Ausbildung, die diesen Namen auch verdiente, schuf etwas völlig Neues, ein Lebewesen, das alles überwunden hatte, was sein Meister oder seine Meisterin ihm in den Weg geworfen hatte, aber wichtiger noch: Der sich selbst überwunden hatte. All die kleinlichen Eitelkeiten, all die Schwächen und die Moral, an die sich niedere Lebewesen klammerten, es musste vernichtet werden wie ein Feind im Kampf, völlig und absolut. Janus war dankbar dafür, dass ihm eine solche Gelegenheit gewährt worden war – so dankbar, wie er nun mal sein konnte – und der schlanke Fastmensch war der festen Überzeugung, dass eines Tages die Gelegenheit kommen würde, dieser Dankbarkeit gegenüber seiner alten Meisterin Kira Guldur angemessen Ausdruck zu verleihen. Er hatte sie gehasst. Gehasst, zu was sie ihn gezwungen hatte, welchen Demütigungen er ausgesetzt gewesen war, dass er wegen ihr auf der Verliererseite des Bürgerkriegs gestanden hatte. Und er hatte sie geliebt, auf eine reinere, unverfälschtere Art als es gewöhnliche Lebewesen, denn dieser Hass hatte ihn stark gemacht. Hatte ihn über sich hinauswachsen lassen, hatte ihn stark gemacht. Daraus hatte Janus eine wertvolle Lektion gelernt: Man musste hassen, was man liebte, und lieben, was man hasste. Nur in dieser so paradox anmutenden Einheit konnten ein Meister und ein Schüler wirklich ihr volles Potential entfalten, aneinander gekettet und gezwungen, sich dem Anderen zu stellen. Einen Schüler auszubilden bedeutete auch, ausgebildet zu werden, zu lernen und zu wachsen. Und nun bot sich dem eleganten Grafen die einmalige Gelegenheit, seine Theorie erneut in die Realität umzusetzen. Brianna war dafür perfekt, die ehemalige Jedi brachte alle Eigenschaften mit, die es ihm erlaubten, sie zu begehren und zu umgarnen und sie gleichzeitig für die Schwäche zu verachten, die die Jedi ihr verliehen hatten. Und sie würde ihn lieben, so wie sie ihn letzte Nacht geliebt hatte, und doch niemals wissen, ob er nicht ihr Verderben war. Es war makellos, und bei aller ohne Zweifel großen körperlichen Freude und Vergnügen war es dieser Triumph, die den Lord so zufrieden hatte schlafen und aufwachen lassen, ein Lächeln auf den Lippen, das so viele Deutungen zuließ und doch nur eine hatte: Er bekam, was er wollte. Und noch weitaus mehr.

Entsprechend zufrieden zeigte sich Janus, als seine Schülerin im Laufe des morgens angemessen munter und eifrig war, er konnte deutlich spüren, dass eine gewisse Vorfreude auf das Training in jeder Bewegung und jedem Wort der Echani mitschwang. Brianna war nicht dafür geschaffen, zu faulenzen und sich der Dekadenz hinzugeben, sie war ein Objekt in Bewegung, eine Kraft, die sich nicht einfach aufhalten ließ. Jetzt kam es nur darauf an, diese Energie in die richtige Richtung zu lenken. Janus gab sich ganz als generös-aufmerksamer Meister und quittierte auch das neue Erscheinungsbild seiner Schülerin mit einem anerkennenden Blick und einem Hauch von sanfter Spitzfindigkeit in seiner Stimme.


„Dann sind wir schon zu zweit. Die Galaxis ist in Bewegung – wer nicht mit ihr Schritt halten kann, wird zurückfallen und nur noch zusehen können, wie andere ihr Schicksal und ihre Zukunft bestimmen. Und mit der Zuschauerrolle begnüge ich mich nun mal nur in der Oper. Gehen wir ans Werk, meine Schülerin.“


Gesagt, getan. Eines der vielen Privilegien, die sein Rang und seine Stellung mit sich brachten, war der Zugriff auf einen eigenen Trainingsraum, der alles bot, was für die angemessene Ausbildung eines Schülers notwendig war. Dieser Ort zeichnete sich durch eine nüchterne, im Vergleich zu den opulenten Gemächern des Grafen beinah brutal schlicht anmutenden Einfachheit aus. Hier gab es nichts Verspieltes oder Verschnörkeltes, nur das Ergebnis harten Trainings. Hier wurden in Schweiß und Blut neue Sith geschmiedet, bereit, der Galaxis ihren Stempel aufzudrücken. So würde es auch Brianna ergehen – Janus verfolgte einen klaren Plan, als er sich ihr zum Kampf stellte. Zum einen wollte er herausfinden, wie sich die gefallene Jedi seit ihrer letzten Begegnung weiter entwickelt hatte, und dafür gab es kaum etwas besseres als eine Auseinandersetzung. Zum anderen aber ging es darum, sie an das zu gewöhnen, was die Ausbildung im Orden der Sith. Das Überwinden von Grenzen, die Zerstörung des alten Ichs. Noch schien aber vieles beim Alten: Brianna kämpfte auch mit einem Trainingslichtschwert gewohnt gut und kraftvoll, ihr Stil ebenso schlicht wie effektiv. Ein Lächeln teilte die Lippen des Grafen, als er wieder und wieder wie eine Schlange vorstieß und mit ökonomischer Effizienz und der Eleganz eines Fechters nach Lücken und Schwächen Ausschau hielt – so, wie es sich für Makashi gehörte. Aber es brauchte mehr, um das zu erreichen, was für seine Schülerin wollte. Sie musste lernen, das Töten ein Werkzeug war, das man gebrauchte, um seine Ziele zu erreichen. Dass die Leben anderer nur so wertvoll waren wie der Nutzen, den man aus ihnen ziehen konnte. Und was gab es dafür besseres als Jünger? Janus genoss die Überraschung, diesen fast schon verletzten Ausdruck auf Briannas Gesicht, als er seinen Dienern den Befehl zum Angriff gab, und demonstrativ trat er zwei Schritte zurück und deaktivierte seine Klinge. In diesem Moment stürzten sich die Jünger auch schon auf seine Schülerin, aus mehreren Richtung und eine Vielzahl von Waffen schwingend, darunter Energiepiken, Kriegshämmer, mit Kortosis beschichtete Schwerter und Äxte und auch das ein oder andere auf maximale Energie eingestellte Trainingslichtschwert, dessen Berührung schwerste Verbrennungen verursachen konnte.


„Sie sind hungrig, Brianna, wie Nexu, die Beute wittern. Sie wollen das, was ihnen ihrer Meinung nach zusteht, und werden alles tun, um es zu bekommen. Die Frage ist: Bist Du es auch? Bist Du Jägerin..oder Beute?“


Der Graf verschränkte die Arme hinter dem Rücken und setzte eine dezidiert neutrale Miene auf, machte deutlich, dass er nicht einschreiten würde. Das war ihr Kampf, ihre Prüfung. Brüllend gingen mehrere Jünger zum Angriff über, offenbar darauf hoffend, dass ihre erdrückende Überzahl ausreichen würde, um ihre Gegnerin in die Knie zu zwingen und sich ihren Platz zu verdienen. Janus überlegte, wie er sich wohl fühlen würde, falls das eintreten sollte, und entschied, dass er wohl einen Hauch Bedauern empfinden würde. Zumindest für eine Weile. Die Galaxis war in Bewegung – und er würde nicht auf diejenigen warten, die nicht Schritt halten konnten...


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[Outer Rim / Braxant-Sektor / Sartinaynian-System / Bastion / Center / Tempel der Sith / Domäne der Imperators / Kammer des Herrschers / Darth Allegious (NSC), Darth Zion, verschiedene Wachen und Würdenträger (NSC)

Macht, gleichgültig, wie groß sie auch sein mochte, war nie singulär. Selbst die größten Herrscher und weisesten Machtnutzer konnten alleine, ganz für sich genommen, nicht das Schicksal der Galaxis bestimmen. Nein, auch sie, die Könige, die Tyrannen, die Kanzler und Imperatoren, brauchte Werkzeuge, die ihren Willen in die Realität umsetzten. Diener, Lakaien, Anhänger, Gefolgsleute, man mochte diese Lebewesen nennen, wie man wollte, es änderte nichts daran, dass sie für die Herrschaft so notwendig waren wie Luft zum Atmen. Darth Allegious hatte diese Lektion im Laufe der blutigen Jahre seines Aufstiegs und seiner Regentschaft verinnerlicht, der Imperator besaß ein Gespür für die Schwächen und Begierden anderer Wesen und wie er sich diese zunutze machen konnte. Die große Masse der imperialen Bürger war in dieser Hinsicht geradezu trivial leicht zu führen. Sie hatten nicht den Ehrgeiz und die Mittel, selbst nach der Krone zu greifen, sondern begnügten sich damit, einen Zipfel der Macht in den Händen zu halten, selbst ein wenig Einfluss zu besitzen und denen zu folgen, deren Willen stärker und deren Weisheit größer war. Viele strebten nicht einmal unbedingt nach einem Anteil an der Macht, mochte dieser auch noch so klein sein, sondern waren damit zufrieden, wenn sie Essen auf dem Tisch hatten, ihre Familie in Sicherheit war und es einen Feind gab, vor dem man sich fürchten und den man hassen konnte. Das Imperium verließ sich darauf – er verließ sich darauf. Die gewaltige Maschinerie, die seinen Befehlen folgte, konnte nur funktionieren, wenn sich genügend Rädchen in die richtige Richtung drehten. Aus den Wirren und dem Chaos des Bürgerkriegs hatte der halbmechanische Noghri sein Reich geführt, von diesem Nimbus zehrte er noch heute. Er hatte seine Rivalen besiegt, das Imperium wieder geeint und Stärke und Stabilität zurückgebracht. Das war sein Vermächtnis, das war das Fundament seiner Herrschaft. Aber auch wenn dies vielen imperialen Bürgern ausreichte, um seinen Anweisungen zu folgen, gab es doch eine ganz spezielle Gruppe, für die dieses Maß an Kontrolle nicht ausreichte. Ihr Hunger war unersättlich, ihr Ehrgeiz kaum zu stillen, ihr Streben nach Macht unaufhörlich: Die Sith. Jene Kreaturen, die den Tempel hier auf Bastion bevölkerten, vom geringsten Jünger bis zum einflussreichsten Lord, sie alle strebten nach mehr, immer mehr. Genügend von ihnen träumten davon, eines Tages seinen Platz einzunehmen, und einige von ihnen besaßen vielleicht sogar das Potential, das zu tun – wenn sie sich zusammentaten, wenn sie genügend Rückhalt hinter sich versammeln konnten. Wollte er die Macht nicht verlieren, musste er genau das verhindern, und dafür gab es ein patentiertes Mittel: Einen von ihnen zu erheben, um die anderen gegen ihn aufzubringen, ihre Aufmerksamkeit vom Imperator abzulenken. Im Idealfall schuf man sich durch Auszeichnungen, Privilegien und Beförderungen auch ein – wenn auch stets gefährdetes – Band der Loyalität, konnte Gefolgsleute gewinnen, die die eigene Position stärkten.

Genau dies sollte heute geschehen. Alles war vorbereitet, um diesen Zweck zu erfüllen und eine Botschaft weit über den Orden hinaus zu senden. Nicht der Nexus der Finsternis, der sein Thronsaal war, diente als Ort für die Feierlichkeit, sondern die repräsentativen – und etwas weniger verstörenden – Kammern, die an den Thronsaal glänzten. Das glorreiche Banner des Imperiums hing an den Wänden, unverkennbares Symbol der Macht, und eine Ehrenformation der scharlachrot gewandten Leibgarde des Imperators hatte Aufstellung genommen. Grauer Stein glänzte in goldenem Licht, als die künstliche Beleuchtung eine Art Halo schuf, in deren Zentrum natürlich der Imperator selbst stand, und ein Holokamerateam der KOMENOR hielt sich bereit, den denkwürdigen Augenblick festzuhalten. Ein langer roter Teppich führte zu dem Thron, auf dem sich Darth Allegious präsentierte und den Mann empfing, der heute eine große Ehre aus seinen Händen empfangen würde. Neben den Leibgardisten wohnten nur einige ausgewählte Gäste dieser Feierlichkeit bei, hohe Offiziere und Würdenträger in prächtigen Uniformen, deren Glanz dennoch in der Finsternis zu verblassen drohte. Es wurde Zeit. Feierlich bedeutete der Imperator mit einer knappen Geste dem Sith der Stunde, dass er vortreten sollte: Darth Zion. Ein Meister der Dunklen Seite, ein gefürchteter Krieger, der Hammer, der so oft die Feinde des Imperiums niedergestreckt hatte. Sein ganzes Erscheinungsbild strahlte kontrollierte martialische Stärke aus und Darth Allegious konnte erkennen, wieso er mittlerweile zu einem der Liebling der Streitkräfte avanciert war. Ein Held, wenn man so wollte, und Helden waren gefährlich. Aber auch nützlich – heute würde er als Beispiel dafür dienen, welche Belohnung treuer Dienst mit sich brachte. Der Imperator wartete ab, bis das Geräusch Tausender Stiefel von weiter unten verklang – dort, auf dem Vorfeld des Tempels, marschierten Angehörige von Armee und Sturmtruppenkorps, ein jeder so positioniert, dass sein Schatten die Illusion eines weiteren Soldaten schuf, der mit ihm in Formation stand. Die gewaltigen Kampfläufer der AT-Reihe thronten wie mythische Bestien über den Soldaten, deren weiße und graue Rüstungen in der Sonne funkelten, und das schrille Kreischen einer Formation TIE-Jäger erfüllte die Luft, als sie den Herrscher des Imperiums im Vorbeiflug ehrten. Ehrfürchtige Stille senkte sich über den Raum und Darth Allegious genoss die Anspannung, ließ sie einige Augenblicke verweilen, bevor er sich mit ruhiger, befehlsgewohnter Stimme an den Sith wand, der vor ihm kniete.


„Treue Bürger des Imperiums, hört die Stimme Eures Imperators! Wir haben uns heute hier versammelt, um einen unerschütterlichen und tapferen Krieger zu ehren, der wieder und wieder seinen Mut, seine Stärke und seine Loyalität bewiesen hat. Auf Dutzenden Schlachtfeldern hat er unsere Soldaten zum Sieg geführt und mit rechtschaffenem Zorn jene Feinde niedergestreckt, die unser geliebtes Imperium vernichten wollen. Ob gegen die dekadenten Lakaien der Jedi, die gedungenen Söldner der separatistischen Bewegungen oder gegen die barbarischen Aufständischen der Yevethaner, deren Strafgericht dank seiner Taten näher als je zuvor gerückt ist: Kein Terrorist, kein Rebell, kein Verräter und kein Abtrünniger konnte seinem Schlag entkommen, kein Feind des Imperiums gegen ihn bestehen. Dank ihm marschieren wir als ein Reich unaufhaltsam in eine bessere Zukunft, und nun soll er aus meinen Händen seinen verdienten Lohn empfangen.“


Der Imperator ließ sich ein aufwändig verziertes Holzkästchen reichen und entnahm ihm feierlich die Ehrenmedaille jener exklusiven Gemeinschaft, zu der sich Darth Zion von diesem Tag an zählen durfte.


„Darth Zion, Dunkler Lord der Sith und Krieger des Imperiums, von diesem Augenblick an erhebt Ihr Euch als ein Ritter des Reiches. Tragt diese silberne Medaille mit Stolz und lasst jeden, der sie erblickt, wissen, dass sie mit dem Blut unsere Feinde erworben wurde. Das Imperium und all seine Bürger danken Euch für Eure Dienste...und Eure Opfer.“


Ein nur für den anderen Sith bestimmtes Lächeln teilte für einen kurzen Moment die Lippen des Noghri, als er in all den feierlichen Lob und Stolz eine unmissverständliche Mahnung einfließen ließ. Dieser Mann mochte ein Held sein, und Helden hatten ihren Platz in seinen Plänen, doch eben nur einen Platz. Er bestimmte das Schicksal des Imperiums. Das Schicksal der Galaxis. Eine donnernde Salve als Salut an den triumphierenden Krieger erklang und zufrieden damit, seine Diener – groß wie klein – für heute erneut daran erinnert zu haben, wer über ihr Gedeih und Verderben entschied, zog sich der Imperator zurück. Zurück in die Schatten seines Thronsaals, zurück an dem Ort, an dem die Dunkelheit keine Maske trug...


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Dämmerlicht, stille und dieses übermenschlich große Gemälde, das eine übermenschliche Tat darstellte. Craton beantwortete die Frage seines Meisters, ließ seiner Aggression und seiner Wut freien Lauf. Nein nicht ganz, er hielt einen Teil zurück, kontrollierte ihn und ließ sich nicht von ihm kontrollieren. Nicht mehr seit seiner Erfahrung mit dem Anderen. Er würde sich nie wieder so aufgeben, doch diese Macht die ihm durch die Adern Schoss berauschte ihn zur Genüge. Doch nachdem er geendet hatte, sich seinem Meister gegenüber erklärt hatte und huldvoll das Haupt geneigt hatte, durchschnitt die Stimme Darth Angelus die Stille. Er sei kein Schüler mehr, denn von nun an ein Sith.

Mit Erstaunen in den Augen ruckte der Kopf der Mirialaners hoch, die Augen des festmenschen, trafen die des Ritters des Imperators. Was hatte er gerade vernommen? Seine Schülerschaft war beendet? Mit einem Zischen erwachte die karmesinrote Klinge des Lichtschwertes, das Lichtschwert das er dem Shatajir abgenommen hatte, die Klinge die er sich erobert hatte. Langsam wanderte die fauchende Klinge über seine Schulter und Darth Angelus fuhr mit seinen Worten fort. Er habe ihm, Craton, alles beigebracht was er wüsste und zu was er fähig sei. Sein Schüler habe von ihm gelernt und die Klinge wanderte über den Kopf des Mirialaners zur anderen Schulter. Er habe mit ihm Blut vergossen, Leben genommen, an seiner Seite gekämpft und gesiegt. Das Lichtschwert wanderte weiter und ragte als roter Pfahl zwischen ihnen auf, beleuchtete ihre Gesichter, ließ jede Falte und Unebenheit scharf und kontrastiert hervortreten. Die Augen der Beiden Krieger trafen sich, jeder verstand das Feuer in denen des Jeweilig anderen und dann sprach Darth Angelus des Mirialaner frei. Er gab ihm seine Freiheit wieder, zu tun was er wollte, zu gehen wohin er wollte und auch zu strafen wen er wollte?

Die Waffe erlosch und übrig blieb nur der schwarze Griff mit dem glänzenden Dorn, welcher der Königsmörder Craton reichte. Die Miene des Ritters war kaum zu deuten, ein wenig stolz, ein wenig nachdenklich, doch im ganzen unnahbar. Der frischgebackene Krieger ergriff seine Waffe und platzierte sie an seinen Gürtel, das Gewicht wirkte im ersten Moment ungewohnt. Darth Angelus erklärte nun mit feierlicherer Stimme als noch zuvor das er Craton Minara ein guter Schüler gewesen sei, doch es nun Zeit wäre sich einen Titel zu wählen, einen neuen Namen. Der Mirialaner grinste schief bevor er zu sprechen begann.


“Ihr kennt den Namen, wie meine Klinge ist er eine Eroberung. Und zwar eine die nur durch euch möglich wurde. Ich will keinen Darth oder Lord oder sonstigen Titel, euch steht so etwas, doch nicht mir. Nennt mich Dopa Maskey er war Teil von mir, ein Potential, das ihr erkanntet und mich wird der Name immer daran erinnern, was hätte sein können.“

Er hätte noch so vieles sagen können, was ihm an diesem Namen lag, warum er ausgerechnet ihn gewählt hatte, doch er schwieg einfach. Ein wenig Nimbus musste man schließlich um sich schaffen, wenn man schon keinen Titel wie Königsmörder, Ritter des Imperators oder Geißel der Katakomben vorweisen konnte, wie sein Meister. Der Mirialaner atmete tief durch, wobei er kurz die Augen schloss, füllte seine Lungen bis zum Anschlag mit Luft, nur um sie dann langsam wieder entweichen zu lassen. Ein schelmisches Lächeln umspielte seine Lippen als er wieder zu sprechen begann.

“Sagt mir Darth Angelus oder wünscht ihr noch immer die anrede Meister? Was sind eure jetzigen Pläne? Macht ihr euch sofort auf die Suche nach einem neuen formbaren Geist? Oder trefft ihr euch mit eurer liebreizenden… Schwester? Falls ich solcherlei Dinge erfahren darf. Denn ich bin wenn ich ehrlich bin gerade ein wenig Überwältigt von der Fülle an Möglichkeiten die sich mit Bieten. Oder hättet ihr gar noch einen Rat für mich?“

Bei den Sonnen wie gerne hätte der Mirialaner jetzt ein gutes Glas Abrax gehabt um den Moment zu feiern, sein Kehle schrie förmlich danach. Vielleicht sollte er sein neues Leben als Sith mit einem Besuch in einer Bar beginnen? Ob das seinem Ruf zuträglich wäre?


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spielt vor dem Imperator Post

Zion beobachte das Treiben genau, dutzende, wenn nicht sogar hunderte grauuniformierte Soldaten marschierten den
Arthious-Boulevard in Richtung Sith-Tempel entlang. Die Geräuschkulisse war atemberaubend. Unter den gleichmäßigen Schritten der Soldaten und dem im Hintergrund spielenden Musikkorps des Imperiums war eine Gänsehaut-Atmosphäre gegeben, die es im Imperium nur selten gab.

Hier war der Hochadlige in den hohen Türmen gleich wie der Barbesitzer an der Ecke. Der Sturmtruppen-General war auf derselben Stufe wie der TIE Fighter-Mechaniker. Heute waren alle Bürger im Imperium gleich. Heute waren sie alle stolz auf sein Imperium, an dem jeder Anteil am Sieg und am Ruhm hatte. Jedes Körnchen war wichtig, damit das große Standglas für das Imperium weiterlief.

So konnte man denken, wenn man nicht tiefer in der Materie saß und hinter den Vorhang des Scheins schaute. Zion wusste das und auch viele andere, denn der Geruch eines Umsturzes war nah und lag bereits in der Luft von Bastion. Doch sollte daraus kein weiterer Bruderkrieg entstehen, kein sinnloses Schwächen der eigenen Stärke. Diese Wende musste schneller und präziser vonstattengehen. Genau so wie es einst
Janem Menari gewollte hatte. Doch konnte man nie mit allem rechnen, so wie Menari nicht mit Allegious gerechnet hatte. Darum musste man sich vorbereiten und sich stärken für den kommenden Kampf.

Und genau deshalb wunderte sich Zion, was in den Köpfen einiger Sith Lords los war. Der Hammer von Bastion richtete seinen Blick auf seine Waffe, einen Streithammer, der neben ihm stand. Seine Gedanken drifteten ab in die Vergangenheit. Zurück zur Pyramide der Extinktoren mit seinem Schüler vor wenigen Stunden.


Er ging mit seinem Schüler die dunklen Gänge des Tempels entlang. Sie waren zielstrebig Richtung Haupttor unterwegs. Denn von da aus war es nur noch ein Katzensprung zu den Tribünen. Zion hatte auch in Erinnerung, dass man einige Personen auch zu ihrem Platz leiten wollte. Doch bis dahin sollte es länger dauern, als Zion dachte. Denn, obwohl die Pyramide der Extinktoren, mit der Pyramide der Inquisitatoren, am nächstem zum großen Haupteingang des Tempels der Sith war, hatte das Schüler-Meister-Gespann viel Zeit verloren. Es lag noch nicht einmal an den ganzen Massen von Ordensmitgliedern, welche auch auf dem Weg zur Parade waren. Es lag genau genommen nur an zwei Individuen.

Nur wenige hundert Meter nach der Pyramide der Extinktoren wurden Zion und Agatosh von drei Sith eingeholt. Zwei von den dreien schleppten eine onyxfarbige Kiste, die circa zwei Metern Länge maß. Der eine Sith, ein schwarzhäutiger Mensch, welcher nichts trug sprach Zion direkt an.

Darth Zion, entschuldigt, dass ich Euch störe. Ich bin im Auftrag der Zirkelmeisterin Lord Gyptser hier. Hier ist ein Datapad von ihr und diese Kiste. Sie sagte, Ihr sollt erst das Datapad lesen und dann die Kiste öffnen.“

Zion schaute den Menschen etwas zweifelnd und grimmig an.

„Tschuldigung, Darth Zion, ich befolge nur Befehle. Wie wir alle hier.“

Knurrend riss der Sith-Executor dem dunkelhäutigen Menschen das Datapad aus der Hand und las sich den Inhalt durch. Die Stimmung von Zion wurde deutlich schlechter, nach außen hin versuchte er es bestmöglich zu verschleiern. Ohne ein Wort ging er an dem Sith vorbei und drückte ihm das Datapad wieder in die Hand. Vor der onyxfarbenen Kiste blieb Zion stehen und schaute sie kurz an, danach richtete sich sein Blick auf die beiden Kistenträger und er nickte ihnen vielsagend zu. Beide gingen auf die Knie und öffneten langsam die Kiste. Als diese offen war schaute ‚Der Hammer von Bastion‘ auf den Inhalt. Mit starrem und festem Blick fixierte er das Geschenk von Gyptser. Der Coruscanti wusste nicht, ob er grinsen oder vor Verzweiflung die Hände über dem Kopf zusammenschlagen sollte.

Zion erblickte in der onyxfarbenen Kiste eine Waffe von einem Meter neunzig. Es war ein mächtiger Streithammer, wie er ihn schon öfters aus dem Waffenarsenal der Extinktoren erhalten hatte. Er war aus obsidianschwarzem Durastahl mit Verzierungen aus Gold an den beiden großen Außenseiten. Die eine Seite zeigte das Signum der Extinktoren. Auf der anderen Seite war, wie bereits auf seiner Rüstung, Zions eigenes Zeichen. Mehrere dezente blutrote Rubine durchzogen den Kopf des Hammers, sowie auch den Griff. Dieser Kriegshammer sah schwerer aus als der, den er sonst trug. Geschätzt mit neunzehn Kilogramm war auch dieser kein Leichtgewicht. Zusätzlich zu dem Hammerkopf hatte der Streithammer einen Schlagdorn, der in der Lage war, einen ausgewachsenen Menschen von unten bis oben aufzureißen.

Zion streckte seine Hand nach vorne und ließ die Macht für ihn arbeiten. Langsam ruckelte der Streithammer in der Kiste und schoss blitzschnell in Zions ausgestreckte Hand. Er schaute ihn noch einmal genauer vom Nahem an und packte ihn danach an seine Rückenpanzerung, welche eine Befestigung für Streithämmer hatte.
Mit einem Handwischen schickte er die drei Sith weg mitsamt der Kiste, in der der Hammer war. Er mochte diese Waffe, ein Streithammer hatte Kraft, war zerstörerisch und hatte eine Symbolkraft für den Feind. Doch wurde diese Symbolkraft vom KOMENOR ausgenutzt und ausgeschlachtet. Chäl Gyptser, seine Zirkelmeisterin, war nun auf selbiges Boot aufgesprungen. Sie versuchte, alles aus der Propaganda für sich rauszuholen und sich somit an ihren Posten als Zirkelmeisterin zu klammern. Sie musste verzweifelt sein und wurde mehr und mehr zu Allegious Schoßtier. Doch war Zion nicht dumm - dieses Geschenk abzulehnen wäre ein offener Affront gegen sie gewesen. Seine Gedanken laut auszusprechen wäre eine sichere Todeserklärung für ihn gewesen. Daher nahm er diesen Streithammer an, zum Schutz für ihn und weil diese Waffe irgendwie zu ihm passte. Er blickte noch einmal zu seinem Schüler.


„Ab einer bestimmten Ebene leben einige mehr wie Politiker als wie wahre Sith. Was ist deine Meinung zu diesem Geschenk von meiner Zirkelmeisterin? Aber lass uns weiter gehen, sonst kommen wir zu spät.“

Das Schüler-Meister-Gespann begab sich daraufhin wieder auf seinen Weg.


Der Blick des Sith-Executors lag immer noch auf seinem neuen Hammer, welcher neben ihm stand. Seine Gedanken kehrten langsam wieder in das Hier und Jetzt zurück und er wandte den Blick wieder auf die Massen von Zuschauern und auf die Militärparade.
Agatosh befand sich noch schräg hinter Zion und beobachte die Szenerie. Der erste Teil der Parade war bereits vorbei, die regulären Bodentruppen des Imperiums waren an den Tribünen am Sith-Tempel vorbeimarschiert und hatten ihre Position eingenommen.
Es waren nun die ersten schweren Panzerfahrzeuge des Imperiums zu sehen, die langsam den Boulevard hinabfuhren. Zion blickte sich um und schaute in die Massen und auf die Ehrentribünen. Als ersten erkannte Zion den Herold des Imperiums,
Iago Kroan. Er war ein Morellianer im gehobenen Alter, der fast seit dem Tag der Ausrufung des Imperiums für es diente, so hörte man es wenigstens aus den Gerüchten. Aber er war nicht nur Herold des Imperators, er war auch ein Mitglied der Krath.



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Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Darth Angelus Quartier - Darth Angelus, Craton Minara

Zu Behaupten, dass das Gefühl an das seiner eigenen Beförderung heranreichte, wäre zwar immer noch eine Übertreibung gewesen, doch so zufrieden wie in den Minuten der Ernennung Cratons zu einem Krieger der Sith war Darth Angelus schon lange nicht mehr gewesen. Dabei war es eine vergleichsweise einfache Aufgabe, den Mirilianer fertig auszubilden. Die dunkle Seite war schon stark in ihm, als er ihm über der Kanalisation des Tempels zum ersten Mal begegnet war. Was auch immer jene ihm angetan hatten, an deren Seite der Fastmensch vorher gekämpft hatte, es hatte seinen Zorn erweckt und damit das Tor zum schier unendlich wirkenden Potential der dunklen Seite der Macht. Die schwierigste und gleichwohl wichtigste Herausforderung für den Meister eines solchen Mannes war, ihn zu kontrollieren, ihm aber auch paradoxerweise gleichermaßen die Freiheit schmackhaft zu machen. Zum Beginn ihrer gemeinsamen Zeit war Craton besessen gewesen. Besessen von einer gefährlichen Entität, die sich in seinem Hirn festgesetzt und gedroht hatte, den Geist Cratons zu korrumpieren und auf ewig zu besetzen. Unter der Anleitung des Ritters war es dem Mirilaner jedoch gelungen, sich dieser Last zu befreien und einen gewaltigen Schritt in Richtung Sprengung seiner Ketten zu machen. Schon spontan während ihres abendlichen Dinners, und deutlich intensiver später während seiner Ausbildung, hatte sich Craton Dopa Maskey gestellt und es vollbracht, diese parasitäre Vision aus seinem Geist zu reißen. Es war der maßgebliche Schritt und der Rest lief quasi wie von selbst, denn Craton hatte begriffen, dass Sith-sein nicht bedeutete, ein wenig mit dem Lichtschwert herumfuchteln und levitierte Steine zerbröckeln zu können, sondern besessen vom leidenschaftlichen Drang nach Freiheit, Verbesserung und Aufstieg zu sein und dadurch eine viel stärkere Bindung zur dunklen Seite der Macht zu schaffen, als es den Schülern und Jüngern des Ordens möglich ist. In letzter Konsequenz war es diese Einstellung und Mentalität, die ihn im Kampf gegen den Kult des Fleischs zu einem maßgeblichen Faktor ihres gemeinsamen Erfolgs gemacht haben. Er war maßgeblich an der Planung ihrer Strategie beteiligt, hatte es durch die Nutzung der Macht geschafft, sich vor den wachsamen Augen einer ausgebildeten Sith und ihres fast fertig ausgebildeten Schülers zu verschleiern, und sich letztlich beiden im Kampf gestellt. Die Existenz des Schülers von Darth Zena hatte er in Kürze ausradiert und selbst gegen die rothaarige Virtuosin im Schwertkampf hatte er sich behaupten können. Er stand nun genau am selben Punkt wie Darth Angelus einst auf Dubrillion; er war frei, geradezu besessen vom betörenden Gefühl der dunklen Seite der Macht und musste zusehen, möglichst schnell zu den anderen Kriegern des Ordens aufzuschließen.

Dementsprechend verwundert blickte Darth Angelus Craton an, der es ablehnte, sich einen Darth Titel zu nehmen. Stattdessen zog er einen Namen vor, den er bereits erobert hatte, genauso wie seine "Skorpion" getaufte Klinge; Dopa Maskey. Einerseits bewunderte der Ritter das Verlangen seines ehemaligen Schülers danach, die Fehltritte seiner Vergangenheit auszuradieren und mit diesen auch den Zugriff dieser Erscheinung auf seinen Geist. Craton war stolz darauf, sich davon befreit zu haben und dazu hatte er jedwede Berechtigung. Doch auf der anderen Seite hätte es der Ritter vorgezogen, wenn Craton sich einen Darth Titel mit macht- und klangvollem Namen erwählt hätte. Dopa Maskey war mehr oder weniger ein Enigma und abgesehen von Craton selbst und Darth Angelus würden nur die aller wenigsten erfahren, was es mit diesem Namen auf sich hatte. In letzter Konsequent oblag die Entscheidung jedoch einzig und allein Craton und dessen Wahl hätte der adelige Krieger so oder so akzeptiert.

Der Sith beobachtete den vor ihn stehenden Krieger, der die Augen schloss und tief einatmete. Als er seine Augen wieder öffnete, ließ er ein zufriedenes Lächeln aufblitzen und erkundigte sich nach einer Vielzahl von Belangen. Darth Angelus hätte ihn dabei gerne unterbrochen, doch unterdrückte den Drang danach und wartete geduldig ab. Mit seiner Schülerin Odile würde er schon noch oft genug dazu gezwungen sein.

"Du bist jetzt ein Krieger und ein solcher besitzt keinen Meister mehr, ansonsten dürfte er sich wohl kaum Krieger nennen. Nenne mich bei meinem Namen, Dopa Maskey."

Er verschränkte seine Arme und musterte den frischen Krieger. Über die Frage, was er als nächstes tun würde, hatte sich Darth Angelus selbst noch nicht allzu viele Gedanken gemacht. Viel zu schwer lastete in den letzten Tagen der Auftrag der Extinktoren und der Stress, der damit einherging, auf seinen Schultern. Doch in einer Sache war er sich zumindest sicher:

"Eine Schülerin habe ich bereits. Ich werde zusehen, dass sie alsbald wieder zu Kräften kommt und ihre Ausbildung fortsetzen kann. Sie hat noch viel zu lernen, ist arrogant und verwöhnt von ihrem bisherigen Lebensstil. Mit dem Befolgen meiner Anweisungen hat sie auch noch ihre Schwierigkeiten, doch ich denke, dass sie ihre erste Lektion nun endlich gelernt hat, wenn auch ziemlich schmerzhaft."

Auch wenn Darth Angelus nach diesen Worten leise seufzte, musste er dennoch zugeben, dass er sich darauf freute, die Ausbildung Odiles fortzusetzen.

"Dennoch ist Odile voller ungenutztem Potential und besitzt eine stärkere Bindung zu mir, als jedes andere Wesen auf Bastion. Wenn sie mir gehorcht, wird sie eine mächtige Kriegerin werden und auf ihrem Weg dorthin eine Vielzahl von Feinden fällen."

Auf die letzte Frage des mirilianischen Sith hatte Darth Angelus eine passende Antwort parat. Der Ritter wollte vermeiden, dass sich Dopa Maskey innerhalb des Ordens blamierte und damit auch ein schlechtes Licht auf seinen Meister werfen würde. Zwar zweifelte er nicht daran, dass sein ehemaliger Schützling intelligent genug war, um es zu erkennen, doch fühlte sich Darth Angelus gezwungen, ihm einmal mehr die ungeschönte Wahrheit zu verraten:

"Du fragst direkt, also werde ich dir in aller Direktheit antworten, Dopa Maskey. Um hier zu überleben, um dir hier, im altehrwürdigen Orden der Sith einen Namen zu machen, wirst du dich konstant steigern müssen. Lehne dich nicht zurück und verliere dich nicht in Selbstzufriedenheit und Glücksgefühlen. Der Sith-Orden ist ein Ort voller feiger Opportunisten, die nur darauf warten, sich ein vermeintlich schwaches Glied der Nahrungskette zu suchen und diesem den Dolch in den Rücken zu rammen. Sieh zu, dass du konstant stärker wirst und dir einen eigenen, vielversprechenden Schüler nimmst. Die dunkle Seite der Macht wird dich stets begleiten, Dopa Maskey."

Mit diesen Worten verabschiedete sich der Ritter mit einem respektvollen Nicken von Dopa Maskey, dem vermutlich frischesten Krieger im Orden der Sith. Auf seinem Quartier ließ er sich im Anschluss von zwei Jüngern die schwarze Rüstung säubern und polieren, ehe er sich auf den Weg in Richtung Medstation aufmachte. Der Imperator erwartete ihn schon bald auf einer gewaltigen Parade und anschließenden Zeremonie und hierbei wollte der Ritter auf keinen Fall ohne seine neue bzw. alte Schülerin erscheinen. Seine Präsenz lag schwer in der Atmosphäre der Station, als Darth Angelus in diese trat und Odile sofort erblickte. Wo auch immer ihr Geist in diesen Augenblicken schwebte, seine Aura würde sie schon zurück ins Hier und Jetzt befördern; falls nötig mit Nachdruck. Mit langsamen Schritten näherte er sich dem Krankenbett der Adeligen und deutete den Bediensteten des Ordens mit einer Kopfbewegung an, sich für ein paar Minuten zu verziehen. Bei ihr angekommen, legte er ihr eine Hand auf den Bauch und suchte nach dem best- und schnellstmöglichen Weg in ihren zwar verwirrten, aber dafür auch geschwächten Geist. Darth Angelus kannte Odile inzwischen gut genug, um genau jenen Weg schnell ausfindig zu machen. Schon als Schüler war es ihm gelungen, die willensstarke junge Künstlerin zu manipulieren. Manch einer hätte es wohl in romantischer Manier formuliert: sie gehörten einfach zusammen.

Und mit einem Mal klopfte der Ritter also drei mal an, ehe er seine Stimme erhob:

"Aufwachen, Odile. Die Schlafenszeit ist jetzt vorbei."


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Medstation - Darth Angelus, Odile Lemaire


 
[Sartinaynian System – Bastion – Hauptstadt 'Center' – Orden der Sith – Domäne des Oberen – Nergals persönliche Räumlichkeiten] – Nergal

DEr Beginn dieser Arbeit war alles andere als gewohnte Gewässer für ihn. Ermittlungsarbeit hatte er bisher noch nicht ausführen dürfen. Nicht den langwierigen und vor allem trockenen Teil dem er sich hier und jetzt stellen musste. Das überprüfen von einzelnen Einträgen in ganzen Datenbanken. Querverweise verfolgen, deren Aktualisierung überprüfen und so darauf hoffen demjenigen oder den Machenschaften die man aufgedeckt hatte, auf die Spur zu kommen. Es kostete ihn durchaus einige Momente in denen er sich neu fokussieren musste, doch wenn Nergal in seinem Leben bei den Sith etwas gelernt hatte, dann war das Geduld. Die Macht ließ sich nicht einfach dazu bringen die gewünschte Lösung zu enthüllen. Nicht ohne Folgen. Ein allzu schnelles Ergebnis das direkt ans Ziel führte, hatte in der Regel andere, unvorhergesehene Folgen. Besser gesagt... Tribut für die Dunkle Seite. Es war ein geben und nehmen. Nergal hatte ganz offensichtlich hinsichtlich seines Körpers Einbußen davon getragen. Weder sah er noch aus wir ein... normaler Mensch, noch war sein Körper ohne bleibende Schäden geblieben. Aber das war der Preis den sie alle entrichteten. Er auf so offensichtliche und physische Weise. Andere Sith opferten, manchmal ohne das sie es wussten, Teile ihres Selbst, ihres Wesens. Wurden paranoid. Verrückt. Verloren sich in den Mysterien der Macht.

Ohne das Nergal es wollte oder darauf angespielt hatte mit seinem Gedankengang, huschten selbige doch zu seiner zurückliegenden Begegnung mit dem Imperator. Mit einem langgezogenen Atemzug pausierte er die Arbeit an in den zahlreichen Listen und Datenbanken des Ordens zu Artefakten und Fundstücken aus Grabungen, Gräbern und anderen alten Sith-Hochburgen längst vergangener Zeitalter. Die massigen Hände auf dem Tisch abgestützt, senkte er langsam den Blick. Ignorierte das blau-getönte Bild das der Holoprojektor vor ihm in die Luft warf.

Allegious. Hätte Nergal sich mehr erhoffen sollen von der Gelegenheit zum Lord der Sith befördert zu werden? Gerade weil es Allegious war, der ihn in diesen Rang empor gehoben hatte? Er, mit dem er so viele gemeinsame Kämpfe bestritten hatte? Der ihn als Werkzeug für seine Thronbesteigung auserkoren hatte? Andererseits... hätte er womöglich auch einen anderen Sith finden können der erledigte was Nergal getan hatte. Es würden sich vermutlich nur wenige finden die Skrupel dabei hätten Verbündete imperiale Einheiten für ein größeres Endziel zu opfern. Kurz blieben die Bilder an sein Eindringen in das Zentrum des Schildgenerators von Bastion in seinen Gedanken hängen. Die Soldaten die sich ihm hatten entgegen stellen wollen. Und der letzte Blick zum Horizont als die Invasionsstreitmacht seines ehemaligen Chiss Meisters begonnen hatte gen Center zu sinken.

Aber hätte er wirklich mehr erwarten können? Seit geraumer Zeit hatte Nergal bedenken was das Verhalten des ehemaligen Noghri betraf. Der Frieden mit der Republik. Die Auflehnung der Yevethaner. Sicherlich hatte das Imperium eine Pause benötigt um sich neu zu konsolidieren. Aber... Mit einem entnervten und heftigen Ausatmen, das zum Teil von seiner Atemmaske wiedergegeben wurde in Form eines störrischen und dunklen Brummens und Krächzens, richtete er sich auf und machte einige Schritte um den Tisch herum. Kurz kam ihm der Gedanke für den Moment alles zu beenden und sich für eine Meditation zurück zu ziehen. Dieser Gedanke jedoch wurde sogleich wieder verworfen. Auch wenn er in den nächsten Tagen definitiv Zeit dafür schaffen sollte um seine Kräfte zu regenerieren, war jetzt noch nicht der passende Moment.

Allegious, versuchte er den vorangegangenen Gedanken wieder auf zu nehmen, während sein Blick erneut an der Projektor-Darstellung hängen blieb. Es war völlig falsch irgendetwas anderes erwartet zu haben, gestand Nergal sich ein. Die einstige Beziehung die zwischen den beiden Sith geherrscht hatte, war seit langem nicht mehr als das existent. Zwar war die neue Bindung basierend auf dem alten gewachsen. Aber der eklatanteste Punkt war... Allegious war immer weiter und weiter abgedriftet. Und obschon die Verwicklung auf diese Tiefe Art und Weise in die Macht etwa anziehendes hatte, war sie doch wiederum nutzlos, wenn man daraus keinen Vorteil ziehen konnte. Weltliche Macht an der das Interesse verloren ging, war wertlos. Es würde sicherlich jene geben die argumentieren würden, das er einfach so mächtig geworden war, das er so weit über den Dingen stand, dass er die Geschicke des weltlichen von der anderen Seite aus lenkte. Und vielleicht mochte das auch zutreffen... doch wenn das der Fall war, war die Frage in wie weit seine Weisungen überhaupt korrekt ankamen. Oder deuteten jene die er auf diese Weise, eventuell, steuerte, seine Befehle? Und... war es gewollt das die Lage in der Galaxis und im Imperium so... zweischneidig erscheinen sollte? Nicht das die Propagandamaschine des Imperiums jemals eine andere Ansicht zulassen würde, aber... Zufriedenheit der eigenen Untergeben sah anders aus.

Bevor die Gedanken des frisch ernannten Sith-Lords aber weiter schweifen konnten, wurde er von einer auf seinem persönlichen Komlink, eingehenden Nachricht unterbrochen. Der Hinweis auf eine Parade mitsamt anhängender Ehrung bedeutender Persönlichkeiten der jüngsten Vergangenheit und Ereignisse, stellten eine Willkommene Abwechslung dar. Er war nicht das was man auf diesen Veranstaltungen erwartete. Ganz und gar nicht. Im Gegenteil sogar, war er oftmals das personifizierte Bild all dessen was die breite Masse an den Sith fürchtete, sofern sie denn überhaupt eine Ahnung hatten was diese waren. Aber genau deswegen zog Nergal auch einen gewissen... Genuss aus diesen Dingen. Wie Politiker sich wanden. Nicht wussten wohin sie sehen sollten, damit sie nicht in das entstellte Gesicht Nergals blicken mussten. Eine Parade also, wiederholte er in Gedanken. Mit einem abschließenden Nicken das in die Leere seines Quartiers ging, nachdem er seine Arbeit vorzeitig beendete und alles wieder ausgeschaltet hatte, sandte er Ralsk, dem alternden Twi'lek der als sein Major Domus fungierte eine Nachricht, die ihn informierte was er vorhatte und, sollte sein Schüler in Begleitung der Fosh hierher zurückkehren, sollte er sie zu ihm schicken.

Kurz hatte er überlegt seinen Schüler direkt in Kenntnis zu setzen, aber er wollte dem jungen Xargon schon von Anfang an klar machen, dass es immer wieder Abschnitte und Momente geben würde, da er auf sich selbst angewiesen sein würde. Auch wenn diese Lektionen erst nach seiner Beförderung so wirklich zum Tragen kommen würden.

Und so ließ Nergal, einen strammen Schritt vorlegend und den Umhang seiner Aufmachung hinter ihm her wehend, sein Quartier zurück um sich in Richtung der Parade und deren Feierlichkeiten zu bewegen. Was sich als gute Gelegenheit herausstellen könnte um alte und neue Kontakte zu pflegen, oder überhaupt erst entstehen zu lassen...


[Sartinaynian System – Bastion – Hauptstadt 'Center' – Orden der Sith – Domäne des Oberen – Gänge] – Nergal
 
[ :: Bastion :: Center :: Arthious-Boulevard :: vor dem Tempel der Sith :: Ehrentribüne /Agatosh | viele viele Gäste | Zion :: ]



Dieser alte Morellianer. Zion hatte
Iago Kroan bisher nur sehr selten gesehen. In Holoauftritten oder in anderen offiziellen Übertragungen. Einmal sah Zion ihn direkt und persönlich. Damals hatten beide jedoch kein Wort miteinander gewechselt. Jedoch waren sie in den gleichen Gesprächskreis involviert. Es war auf Empress Teta gewesen, in der großen Zitadelle der Krath. Zion wusste nicht, was er von dem Herold halten sollte und nach dem, was beim Haupteingang geschehen war, wusste er es auch nicht besser. Mit den Geräuschen der Repulsortriebwerke verlor Zion sich in seinen Gedanken.


Agatosh und Zion bewegten sich weiter durch den Tempel der Sith. Mit dem Streithammer am Rücken und einer merklich düsteren Mimik schritt Zion leicht vor dem ‚Blauen Berg‘ entlang, als er eine Comnachricht erhielt. Es war eine Lageinformation seiner ehemaligen Schülerin, Lisha Tal’aar.
Die dunkelrothaarige Frau wurde für Zion ein wichtiges Standbein, denn ihre Arbeit ermöglichte es Zion, selbst weniger zu arbeiten. Sie sammelte Informationen und wertete sie für ihren ehemaligen Meister bis zu einem bestimmten Punkt aus. Die Zeit, die Zion dadurch sparte, konnte er in sein persönliches Training oder in das von Agatosh investieren. Natürlich hatte er so auch die Möglichkeit, sein persönliches Netzwerk weiter auszubauen, denn Lisha spielte ihm so viele Informationen zu, die er sonst nicht direkt zur Hand gehabt hätte.
Diesmal hatte sie für ihn drei neue Punkte, der eine ging um Darth Zena. Er wollte etwas über ihre Geschichte erfahren und auch aus ihrer Gegenwart. Einiges hatte sie bereits erzählt, einiges jedoch nicht. Zion überflog diesen Absatz nur schnell und erfuhr so, dass ein besagter Darth Angelus und sein Schüler Craton Minara sie besiegt hatten.
Die nächsten beiden Punkte aus der Nachricht waren für Zion weniger schön, teilweise sogar sehr ärgerlich.

Der alte Schüler von Janem Menari wurde zum Sith-Lord erhoben, höchstpersönlich vom Imperator. Eine Information, die etwas an Zions Ego kratzte, aber vielleicht berechtigt war. Immerhin war er bereits länger als Sith unterwegs als Zion. Jedoch war längere Zeit nichts von Nergal an Zions Ohr getragen worden und erst vor wenigen Monaten war Nergal wieder aktiv im Orden unterwegs gewesen. Was er in der Zwischenzeit gemacht hatte, wusste Zion nicht. Vielleicht war er in einer Mission für Allegious unterwegs gewesen. Es könnte daher sein, dass dies der Grund für die Beförderung zum Sith-Lord war.
Doch was Zion richtig wütend machte, war die Beförderung von
Janus Sturn zum Sith-Lord. Dieser Sith war um einiges später zum Orden gestoßen und Zion glaubte kaum, dass Janus sich während Zions Zeit im Exil so viel in seinen Namen erarbeiten konnte. ‚Der Hammer von Bastion‘ sah Janus Sturn immer als gleichwertig und gleichberechtigt an, sonst hätte er mit ihm nie ein Bündnis geschlossen, ein loses Bündnis aber ein Bündnis. Mit keinem anderem Sith hatte Zion bisher eine solche Vereinbarung und er hatte nicht vor, sie zu brechen, da diese Vereinbarung sehr vorteilhaft für beide Parteien war. Zion musste mit Sturn reden und ausloten, wie er noch zu ihrem Bündnis stand.
Trotzdem war es nicht gerecht und einfach nicht nachvollziehbar. Es bewies
Allegious Willkür und Unberechenbarkeit. Zion war einer der wenigen, die den Imperator nicht wegen seiner Tat auf Coruscant vom Thron haben wollte. Es war mehr das diplomatische Verhalten des Noghris, das Zion nicht verstand und welches ihm zuwider war. Um ehrlich zu sein, fand der Sith-Executor die Verseuchung von Coruscant sogar strategisch genial und zählte sie zu Allegious Meisterwerken, seit er an der Macht war. Aber diese eine Tat wog nicht die dutzenden Fehlentscheidungen auf. Zions Meinung, dass der ehemalige Widersacher seines Meister vom Thron gestürzt werden sollte, wurde nun noch mehr gefestigt.
Von wegen Amnestie für die ehemaligen Gegner im Bruderkrieg. Der Sith-Orden war immer noch eine Zwei-Klassen-Gesellschaft und die Sith, die bis zum Ende auf
Menaris Seite standen, spürten es noch immer.


Zion war angefressen. Er versuchte dies nicht zu zeigen aber seine Miene war deutlich düsterer als noch vor der Nachricht von Lisha und da war sie bereits nicht sehr heiter. Schweigend ging der Sith-Executor nun weiter, er wollte seinen Schüler nicht grundlos anblaffen. Zion wusste nicht, ob er seine Wut im Zaum halten konnte. Zu lange hatte er kein richtiges Ventil gehabt, zu lange stauten sich die Wut und alle Emotionen in ihm auf.

Auf dem Weg zum Haupttor hatte Zion darüber nachgedacht, ob er Agatosh langsam in seine Pläne einweihen sollte. Nicht in alle und erst recht nicht in die welche, die Krath betrafen. Aber vielleicht, was seinen inneren Kreis betraf. Zum Beispiel die Angelegenheit mit Darth Zena oder der Disput mit Kal'Lesu. Verdient hätte er sich diesen Vertrauensbonus. Nach dieser Parade würde Zion eine Entscheidung getroffen haben, so nahm er es sich vor.
Der alte Spruch ‚Alle guten Dinge sind drei‘ hatte auch heute für Zion Bestand. Nur waren es keine guten Dinge, sondern ungute.
Bis zu dem Haupttor passierte nichts und Zion konnte sich in seinem Missmut baden. Gleichzeitig hörte er
Agatoshs Ausführungen über dessen Training an. Zion würde es nicht zugeben, aber er war etwas stolz über den Tatendrang und den Einsatz von Agatosh. Es war wahrlich eine Schicksalsfügung der Macht gewesen, dass Zion den blauen Riesen auf Dubrillion traf. Auch Agustin Prada hatte viel damit zu tun und es war bereits jetzt klar, dass Zion den Sektor Adjutant nach Bastion einladen musste. Die Stimmung von Zion baute sich auch dank Agatosh auf, da der Sith-Executor diesen Ehrgeiz mochte und auch schätzte. Man durfte nie zufrieden mit sich sein, denn sonst würde man stehen bleiben und Stillstand bedeutete Rückschritt. Agatosh bewies Zion, dass in seinem Schüler viel steckte und er die Einstellung dazu hatte, dieses Potenzial herauszupressen.
Doch so langsam wie Zions Laune sich besserte, so schnell verging sie wieder.


Als der Schüler und sein Meister vor dem großen Eingangstor des Sith-Tempels waren, wurden sie erneut abgepasst.

Ein Bediensteter grüßte Zion und verbeugte sich vor ihm. „Darth Zion.“ Und nickte dann nachträglich Agatosh zu, wahrscheinlich kannte diese kleine Gestalt noch nicht mal den Namen seines Schülers.
„Ich bin hier, um Euch Euren Platz zu zeigen.“ Zion nickte nur und folgte nun dem vorangehenden Diener. Er führte die beiden zu einer der Ehrentribünen und verneigte sich. „Auf der Tribüne wäre dann für Euch freie Platzwahl, Darth Zion.“ Noch bevor Zion sich aufmachte, die Tribüne zu betreten, sprach der Diener ein weiteres Mal. „Der Imperiale Herold, Iago Kroan, lädt Euch nach der Parade zu einem Gespräch ein. Ich wünsche Euch eine angenehme Parade, Darth Zion.“ Nun verbeugte sich der Diener von Iago Kroan ein letztes Mal und verschwand aus Zions Augen.



Zion blickte den
Herold immer noch an. Die ganze Zeit als der Sith-Executor in der Vergangenheit hauste schaute er auf Iago Kroan. Nun erneut im Hier und Jetzt blickte auch der Herold zu ihm und Zion nickte ihm zu. Ein Nicken, das vom Imperialen Herold minimal erwidert wurde. Der Fokus von Zions Blick bewegte sich wieder auf die Parade. Die Repulsorpanzer waren nun auch schon an ihnen vorbeigefahren. Im Hintergrund hörte Zion bereits die markanten Geräusche der ersten TIE Fighter, wenigstens vermutete Zion, dass es TIE Fighter waren. Er kannte sich mit dem Sternenjägerkorps nicht aus und konnte maximal heraushören, dass jeder Sternenjägertyp ein anderes Geräusch erzeugte als der andere. Aber die Geräusche den richtigen Typen zuweisen? Nein, dies konnte er bei weitem nicht. Jedoch kam ihm bei dem TIE Fighter Geräusch kurz der Gedanke, ob die Wolves zugegen waren und in ihren Defendern heute hier langflogen.
Mit diesem Gedanken nahm Zion ein Stechen in seiner linken Brustseite war und für einen Bruchteil einer Sekunde war vor seinem inneren Auge eine blonde Frau, mit Augen so klar wie der Himmel und einer Schönheit, die ihres gleichen suchte. Es kam ihm auch so vor als würde der Wind in seinem Ohr
Billie säuseln. Doch nein, Zion weigerte sich, er stieß es ab und konzentrierte sich und ignorierte jedes weitere Gefühl in diese Richtung, genau wie diese verdammten TIE Fighters oder diese Wolves.
Auf dem Boulevard hingegen stampften nun AT-AA an den Tribünen vorbei und man sah auch bereits ein Meer aus weißen Rüstungen dahinter.

Zion hielt seinen Streithammer weiterhin in seiner linken Hand und schaute auf das Militärgerät und immer wieder zu den Rängen auf den Tribünen, die er einblicken konnte.
Nach und nach erkannte er bekannte Gesichter, wohlgesinnte und weniger wohlgesinnte. Ihm gegenüber sah er
Darth Carifexan, den Chiss, der bereits an der Seite von Janem mit ihm kämpfte. Auf einer anderen Tribüne erblickte er Darth Viridia, eine Falleen, die ebenfalls bei den Krath war und Zion die Treue geschworen hatte. Zion erkannte auch seine beiden Kindheitsfreunde die Geschwister Messius, Auxillius und Sonea. Sein alter Freund hatte einen Kelch in der Hand und amüsierte sich, Sonea hingegen fokussierte wie immer die Lage. Aber Zion erkannte noch viel mehr. Darth Ictus, Darth Pila und auch einen ganz besonderen Mitstreiter, Darth Pepo. Doch waren auch Gestalten zu sehen, die Zion lieber auf dem Schlachtfeld sehen würde, in seinem Lichtschwert so wie Kal'Lesu. Jedoch wunderte sich Zion auch über das Fernbleiben einiger Charaktere, wie Chäl Gyptser, Darth Hybris oder andere Zirkelmeister. Doch diese Frage konnte sich ‚Der Hammer von Bastion‘ selber nicht beantworten, da er unterbrochen wurde. Ein Diener stand hinter ihm.

„Darth Zion. Ihre Heiligkeit Imperator Darth Allegious wünscht Euch im Thronsaal des Imperators zu sehen. Wenn Ihr den Royal Guards bitte folgen würdet.“

Zion schaute zu dem Diener hin und nickte langsam. Der Sith-Executor war etwas sprachlos und wusste nicht, was dies sollte. Doch er fasste sich schnell, denn er wusste, wenn der Imperator etwas wünschte, dann befahl er es.
Agatosh musste hierbleiben, doch könnte er hier trotzdem etwas lernen. Noch bevor Zion aufstand, sprach er zu seinem Schüler.

„Bleib du hier. Beobachte die Leute, ihre Reaktionen und ihre Auren. Lerne dein Umfeld kennen, so kannst du es später auch überlisten und besiegen.“

Nun stand Darth Zion auf und ging zu den zwei Royal Guards hinter der Ehrentribüne. Ohne ein Wort zu sprechen oder auszutauschen begab sich Zion mit seiner roten Begleitung zurück zur Pyramide der Sith, zum Thronsaal der ganzen Galaxie, zu
Darth Allegious.



[ :: Bastion :: Center :: Arthious-Boulevard :: Tempel der Sith :: Korridor zum Thronsaal von Darth Allegious /zwei Royal Guards (NPC) | Zion :: ]
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Janus' Domizil | Eowyns 'Zimmer'] Saphenus; Eowyn

Eowyn begann zu lachen. Ihr Lachen unterschied sich deutlich von dem, das sarkastisch unterwandert zuvor aus ihrem Mund gekommen ist. Diesmal war es ein Lachen, das für Saphenus‘ Ohren von Hohn und Überheblichkeit geprägt war. Die Jedi begann, ihr wahres Gesicht zu zeigen und dennoch spürte der Sith, wie ihn ihr Lachen in seinem Innersten traf. Kaum merklich spannten sich seine kümmerlichen Muskeln etwas an. „Ich bin versucht, genau das zu tun.“, knurrte er. „Dann wird sich die Frage, wer wem überlegen ist, endgültig beantworten lassen. Auch wenn es Euer Untergang wäre, auf die eine oder andere Weise.“ Eowyn wies den Vorwurf, den Sith Geheimnisse stehlen zu wollen, sodann entschieden von sich. Ihre Worte ergaben Sinn, doch die ganze Geschichte schien Saphenus zu einfach zu sein. Trotz all der Torheit, die er den Jedi nur zu gerne unterstellte, glaubte er nicht, dass sich eine Rätin in einen scheinbar geläuterten Sith verliebte und sich von ihm nach Bastion locken ließ. Er zuckte mit den Schultern. „Wie gesagt, es könnte mir nicht egaler sein. Meine Interessen liegen woanders. Ich bezweifle ohnehin, dass, selbst wenn es Euch gelänge, gar ein Holocron oder Ähnliches zu stehlen, Nutzen daraus ziehen könntet. Dazu schränkt Euch die helle Seite der Macht zu sehr ein. Wahres Potential lässt sich nur mit der dunklen Seite entfalten. Aber es erfreut mich, dass wir angesichts der Notwendigkeit eines erneuten Krieges einer Meinung sein. Und auch der Grund für sein erneutes Entflammen könnte mir nicht egaler sein.“ Nun lächelte er Eowyn beinahe freundlich an.

Eowyn schien auf Saphenus‘ ironisches Spiel erneut einzugehen. „Und Ihr seid natürlich eine Lady?“, fragte Saphenus und schmunzelte nun seinerseits. „Mir fällt es schwer, mir eine Jedi in einem Kleid vorzustellen. Ebenso könntet Ihr versuchen zu ersinnen, wie ich in einem Anzug aussehe.“ Er lachte albern und strich wie zur Betonung seiner Worte Staub von seinem Umhang. „Und natürlich wäre es unter meiner Würde. Allein schein ob der Tatsache, dass Ihr Euch offenbar nur zu leicht verführen und insbesondere täuschen lasst.“ Sein Blick wurde wieder ernst.


Ganz genau beobachtete der Sith, wie die Jedi auf seine Fantasie reagierte. Er selbst sah sich schon durch die dunklen Gänge des Tempels wandern, hinab in die unteren Ebenen wo all jene ihr Zuhause hatten, die es gerade einmal wert waren, den Tempel betreten zu dürfen. Er musterte Eowyn und prägte sich ihre Gesichtszüge genau ein. Ihre Antwort war ein leises „Nein“, mit dem sie doch so viel von dem verriet, was in ihr vorging. Saphenus spürte, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. Als müsste sich die Jedi selbst bekräftigen, wiederholte sie ihr „Nein“, diesmal lauter und kräftiger. Saphenus‘ Grinsen wurde so breit wie noch nie. Seine gelben Zähne blitzten. „Als wäre es so leicht, sich aus der Verantwortung zu stehlen.“, flüsterte er und legte den Kopf schief. „Ihr wisst, was ich getan habe und tun könnte. Könntet Ihr wirklich in den Spiegel sehen und jede Verantwortung von Euch weisen, wenn Ihr tatsächlich die Chance gehabt hättet, mich daran zu hindern? Wie könnt Ihr von Frieden und Gerechtigkeit sprechen, wenn Ihr euch weigert, alles dafür notwendige zu unternehmen. Lasst uns diesen Gedanken doch weiterführen: würdet Ihr selbst den Imperator verschonen? Würdet Ihr ihn vor Gericht stellen und in ein Gefängnis sperren, das er angesichts seiner unglaublichen Macht und seines Wissens ohnehin sprengen würde? `Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.`.“ Er fuhr sich mit der Zunge über seine rauen Lippen. „Dann verratet mir doch: was würdet Ihr mit mir machen, wenn die Rollen umgekehrt wären? Ihr vermeidet es, mir eine ehrliche Antwort darauf zu geben. Würde es Euch dafür helfen zu wissen, dass ich meine eigene Frau vernichtet habe, ihren Liebhaber und schließlich sogar meine Eltern? Was für ein Monster muss ich sein, um so etwas zu tun?“ Er funkelte sie an. „Und wo wir bei Ehrlichkeit sind: Ihr könntet Euch niemals darauf verlassen, dass ich es bin. Ebenso wie Ihr es nicht bei diesem Keebo konntet.“


„Ich habe keine Ahnung?“, fragte Saphenus amüsiert. „Dann erleuchtet mich doch! Und wagt es nicht, Euch hinter Eurem Sarkasmus zu verstecken. Ich schaue hinter Eure Fassade. Ich spüre Eure Anspannung und wie Ihr droht, Eure Beherrschung zu verlieren! Jedi…pah.“ Saphenus verzog angewidert das Gesicht. „Als hättet ihr auch nur eine Sekunde gezögert, mich zu töten, nachdem ich meine Frau und das dumme Stück, das sie ihren Liebhaber nannte, mit Hilfe der Macht vernichtet habe. Als hättet ihr gezögert, mich für diese Morde zu bestrafen. Als hättet ihr mich nicht durch die Galaxis verfolgt!“ Saphenus spürte, wie sich Eowyns Atem leicht zu verändern begann und seiner tat es ihr gleich. Seine Geduld und sein Interesse an de Geplänkel neigten sich dem Ende. Seine Muskeln spannten sich an. „Ihr Jedi seid überheblich, arrogant und eingebildet. Ihr seid der Grund, warum die Republik dem Untergang geweiht ist. Das Volk fängt langsam an, hinter eure Fassade zu blicken und zu erkennen, dass sie sich nicht auf euch verlassen können. Dass sie besser dran sind, einem starken Führer zu folgen als eurem scheinbar geeinten Orden. Ihr seid nicht in der Lage, für Stabilität in der Galaxis zu sorgen! Ihr habt versagt, genau wie Ihr bei Keebo versagt habt! Und dennoch versteckt Ihr Euch hinter Euren Idealen als könnten sie Euch retten. Ihr seid es, die blind sind.“ Saphenus spürte, wie seine Wut mehr und mehr Besitz von ihm ergriff. „Als hätte es noch keinen Moment gegeben, in dem Ihr versagt habt, weil Ihr dem Kodex der Jedi gefolgt seid. Unschuldige, die gestorben sind. Unschuldige, die noch sterben werden!“ Voller Wut auf die Selbstbeherrschung der Jedi griff Saphenus nach seinem Lichtschwert. Mit der anderen Hand griff er nach Eowyns Fingern und noch bevor sie reagieren konnte, drückte er ihr den kalten Griff in die Hand. Mit seiner Hand um die ihre aktivierte er das Lichtschwert und zwischen den wenigen Zentimeter, die ihre Gesichter voneinander entfernt waren, breitete sich der violette Lichtstrahl aus. Saphenus spürte die Hitze, sie drohte, seine Haut zu verbrennen und dennoch zuckte er nicht zurück. „Kontrolle, Gefühle...Lüge! Es gibt keinen Frieden, nur Leidenschaft. Durch Leidenschaft erlange ich Stärke. Durch Stärke erlange ich Macht. Durch Macht erlange ich den Sieg. Durch den Sieg zerbersten meine Ketten. Die Macht wird mich befreien! “, fauchte er und sah Eowyn mit deutlichem Wahnsinn im Blick an.

[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Janus' Domizil | Eowyns 'Zimmer'] Saphenus; Eowyn
 
- Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Korridore - Agatosh, Darth Zion -


Immer wieder fiel der kalte Blick des Hünen auf die neue Waffe seines Meisters, einen gewaltigen Kriegshammer, geziert mit den Initialen des Darth Zion und bestückt mit roten Rubinen. Eine schöne Waffe, doch war es fraglich, ob der Sith sich dazu hinreißen würde, sie auf dem Schlachtfeld zu nutzen. Agatosh konnte sich keine tödlichere und praktikablere Waffe vorstellen als die roten Lichtschwerter des Ordens; sie waren leicht, handlich und vermochten es alles zu trennen, egal ob Lebewesen oder Objekt. Obendrein waren sie so beschaffen, dass ein jedes Wesen mit ihnen umzugehen vermochte, vom Kind bis zum Greis, von verschiedensten nichtmenschlichen Spezies hin zu weiterentwickelten Humanoiden. Ein jeder konnte damit einen überlegen Gegner mit einer wiederum unterlegenen Waffe in Sekundenschnelle töten. Es war die perfekte Waffe und dem Kriegshammer in jederlei Hinsicht überlegen. Doch dann entsann sich Agatosh einer bedeutenden Szene aus seiner Vergangenheit auf Dubrillion; das letzte große Gefecht der dubrillianischen Revolution. Der Hüne hatte auf dem Schlachtfeld an der Seite der imperialen Truppen gekämpft, gemeinsam mit einer Spezialeinheit der dubrillianischen Kräfte. Sie waren dem Feind überlegen, doch vermochten es nicht seinen Willen zu brechen, was eine folgenschwere Wendung und einen taktisch sauber inszenierten Hinterhalt zur Folge hatte. Mit - für normale Menschen - perfekt ausgebildeten Soldaten, den besten Blastern und martialischen und wendigen zweibeinigen Kampfläufern, also dem wohl deutlich tödlicheren Arsenal, war es ihnen nicht gelungen, die Rebellen zu zermürben. Es war das dumpfe Stampfen der noch viel gewaltigeren, aber verwundbaren und trägen vierbeinigen Kampfläufern, die das Eintreffen der Truppenverbände von General Fondham begleitet hatten, die den Willen der Rebellen schneller brachen, als Agatosh es damals zu fassen vermochte. Sie waren nicht einmal mehr gewillt, den Kampf bis in den Tod fortzusetzen und einen größtmöglichen Schaden zu verursachen, nein, sie flohen stattdessen Hals über Kopf vor den ihnen bisher unbekannten AT-ATs, die noch nicht einmal ansatzweise in Schlagweite waren.

Ähnlich verhielt es sich vielleicht bei den Sith; viele Soldaten des großen Krieges kannten den Anblick von Lichtschwer schwingenden Gegnern. Viele waren vielleicht daran gewöhnt und hatten sich damit abgefunden. Doch was, wenn ein Halbgott des Krieges und der Zerstörung wie Darth Zion auf dem Schlachtfeld auftauchte, und währenddessen einen zwanzig Kilogram schweren Kriegshammer schwang? Seine ersten Gegner mit einem einzigen Hieb zermalmte und das "zivilisierte" Schlachtgeschehen in ein grausames Blutbad verwandelte? So etwas vermochte es, den Gegner auf der Stelle zu brechen, auch wenn es eigentlich keinen großen Unterschied machte. Diese Angst vor Tod und Schmerz, die in den Köpfen der meisten Lebewesen steckte, war stärker als ihre Tapferkeit im Kampf. Wenn sie sich mit gewohnten Mitteln bekämpft sahen, konnten sie diese Angst vielleicht noch unterdrücken, doch wenn sie etwas zu sehen bekamen, dass sie durch Mark und Bein erschütterte, waren sie gebrochen.

"Starke Waffe. Macht Gegner Angst. Bricht Gegner"

Lautete also die Antwort des blauen Bergs, die erst einige Minuten nach der Frage seines Meisters folgte. Als sie irgendwann ihren Platz für die Parade erreicht hatten, beobachtete der Chiss die Szenerie und das Spektakel. Er kannte es bereits von Dubrillion, da Agustin Prada ein großer Freund davon war, seine militärische Stärke in Form der PAD zur Schau zu stellen. Zwar hatte er als Mitglied einer offiziell gar nicht existierenden Spezialeinheit nie selbst bei einer solchen Parada mitgewirkt, doch hatte er ein paar von ihnen bereits aus nächster Nähe betrachten können. Die dunkelgrau uniformierten Soldaten waren die selben, an deren Seite er auf Dubrillion gekämpft hatte. Passabel ausgebildet und mit guten Waffen gerüstet, doch kein Vergleich zu den imperialen Sturmtruppen. Von den vorbeiziehenden Panzerfahrzeugen waren einige im Besitz der PAD und Agatosh war schon unzählige Male als Passagier in solchen Ungetümen transportiert worden. Die schiere Menge an Kriegsgerät und Personal, die das Imperium auf Bastion allerdings zur Schau stellte, war in diesem Ausmaß ein Novum für den Chiss. Wellenartig setzten sie immer ein Stück drauf; erst mit den über sie hinweg donnernden Jägern, dann mit den großen Läufern und einer kolossalen Menge an Sturmtruppen, der Elite des Imperiums.

Ausdruckslos verfolgte Agatosh die Parade und bekam im Hintergrund mit, wie eine Gestalt an seinen Meister herantrat, der kurz darauf zu ihm kam. Er würde für eine Weile verschwinden und Agatosh hierbleiben müssen. Doch die Zeit nicht einfach so verstreichen lassen, sondern stattdessen beobachten. Lernen. Adaptieren. Wortlos nickte der blaue Berg und sah seinem Meister hinterher, der flankiert von zwei rot gerüsteten Wächtern von Dannen schritt.

Langsam drehe sich sein Haupt wieder in Richtung der Parade. Doch dieser schenkte er längst keine Beachtung mehr, stattdessen wanderte sein toter Blick über die Tribüne und all die Wesen, die sich hier tummelten.


- Bastion - Bastion Center - vor dem Sith Tempel - Ehrentribüne - Agatosh, diverse Persönlichkeiten des Ordens
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Flure | Kiras Quartier] Shiqjat, Kira


Kira musterte ihren Schüler einen Moment ohne erkennbare Miene und stand langsam auf und näherte sich dem Sith.


“Ich könnte dir also im Weg stehen? Interessante Sichtweise. So ehrlich und doch töricht. Ich denke 99% der Schüler denken so. Nur denke ich, ich brauche dir nicht zu erklären, bei wie vielen der Sith-Schüler sich der Wunsch, sich über ihre Meisterin zu erheben ,erfüllt. Doch… glaube ruhig daran, wenn es dir hilft stark zu werden. Immerhin brauche ich einen starken Schüler und keinen Schwächling.”


Meinte Kira und belächelte seinen Hinweis, dass er anscheinend ihr gestriges Massaker beseitigt hatte. Er schien seine Aussage damit zurück rudern zu wollen und auch seine Haltung wirkte demütig. Sehr gut. Kira nickte zufrieden.


Du denkst mit. Das gefällt mir. Ein Schüler mit Grips und Stärke kann mir sehr nützlich sein und vielleicht gelingt es dir ja wirklich deine Pläne zu erreichen.”


Gab sie von sich und meinte dies durchaus ernst. Einerseits brauchte sie einen fähigen Schüler an ihrer Seite und zum Anderen wollte sie ihn anspornen wirklich hart zu arbeiten, damit er ein wertvoller Verbündeter werden würde.


“Damit können wir arbeiten...und wir fangen am besten mit deinen Schwächen an. Was sind deine Schwächen? Schwächen sollte man so schnell wie möglich ausmerzen.


Fragte sie ihn und umkreiste ihn lauernd, während sie ihre Arme hinter ihrem Rücken verschränkt hatte.


Scheue dich nicht mir deine Schwächen zu nennen. Nur so haben wir eine Basis , um aus dir einen wahren Sith zu machen.”


Erklärte sie ihm und hoffte darauf, dass er sich ihr wirklich öffnete, damit sie gleich in seiner Ausbildung richtig ansetzen konnte.


“Frieden ist eine Lüge, es gibt nur Leidenschaft.

Durch Leidenschaft erlange ich Stärke.

Durch Macht erlange ich den Sieg.

Durch den Sieg zerbersten meine Ketten.

Die Macht wird mich befreien.”



Zitierte Kira den Sith-Kodex, während sie ihn umkreiste und blieb dann wieder vor ihm stehen und blickte ihm streng in die Augen.


Schwächen haben bei uns Sith keinen Platz und müssen eliminiert werden.”


Kira war gespannt welche Schwächen er besaß. Jeder besaß Schwächen... .

"Wenn du es mir nicht sagen solltest, werde ich es auf die unangenehm Weise herausfinden müssen. Doch dies würde unnötige Zeit deiner Ausbildung beanspruchen. Inklusive deiner Behandlung auf der Medi-Station. Ich denke, wir sind uns einig, dass wir das Beide nicht wollen, richtig?"

Drohte sie ihm.

[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Flure | Kiras Quartier] Shiqjat, Kira
 
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Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus

Schade, dass Saphenus nur versucht war, ihr ein Schwert zu geben... Ihr Untergang, ja, vielleicht, denn es war sehr fraglich, ob sie sich hier herauskämpfen konnte, sobald irgendjemand Wind von der Sache bekam. Dennoch... Sie würde das Risiko eingehen. Immerhin wäre es eine Chance... Vor allem passte es zu ihrer Rolle, denn in dieser hatte sie nichts zu verlieren, rein gar nichts. Sie erwiderte nichts darauf - was sollte sie schon? Er setzte die Sache ja doch nicht in die Tat um...
Ihre weiteren Worte aber verstand er, natürlich, falsch. Bewusst? Oder einfach, weil er sie nicht anders verstehen konnte? Sie sah keine Notwendigkeit in einem Krieg, sie sah nur, dass er unvermeidbar bald beendet sein würde - spätestens, wenn ihre eigene Mission hier bekannt werden würde, oder, falls die Republik es schaffte, tatsächlich ein Gegenmittel zu entwickeln und der Plan des Imperators nicht aufgehen würde. Bloß war alles, auf das sie nichts erwidern musste, etwas Gutes - denn je weniger sie sprach, desto eher würde diese Unterredung beendet sein, nicht wahr?


Oh, wenn Saphenus nur wüsste, wie attraktiv sie in einem Kleid aussah - doch es war gut, dass er es nicht wusste, gut, dass er in ihr nur die kleine, unattraktive Jedi in ihrer hässlichen Robe sah. Eowyn musste an ihren Verlobungsabend mit Ian denken - er im Anzug, sie im Abendkleid, und vermutlich hätte man sie aktuell kaum wiedererkannt, das war richtig. Ihr habt Recht. Sowohl in Bezug auf sie selbst in einem Kleid als auch darin, dass sie zu leicht zu täuschen war. Zumindest ihr vorgebliches Selbst...

Doch all das Geplänkel schien sie nicht davor zu bewahren, dass der Sith ernst machte. Die Jedi. Ein so unsäglich schlechtes Thema. Ihre nur noch mäßige Kontrolle schwand dahin, Saphenus' Drohung war schlicht zu furchteinflößend - und zu unberechenbar. Sie musste ihm alles zutrauen... Und ihn irgendwie davon überzeugen, dass diese Idee keine gute war. Doch das schien ihr so gar nicht gelungen zu sein. Sein Mund verzog sich, sein Gesicht wurde immer hässlicher, als sein gehässiges Grinsen darauf erschien. Er wusste um seine Wirkung, er wusste, was er tun musste, damit sie sich unwohl fühlte - er spielte schon längst mit ihr, und Eowyn sah keine Möglichkeit, das Spiel zu beenden oder zu drehen. Er wusste genau, dass sie sich verantwortlich fühlen würde, egal, was sie nun von sich gab, und egal, wie sehr sie rational wusste, dass dies nicht der Fall war. Hätte ich denn eine Chance, Euch zu hindern?, fragte sie dennoch mit rauher Stimme - denn das war es schließlich, worauf es ankam. War sie nicht ohnehin chancenlos?
Sein Gedankenspielchen aber brachte Eowyn an den Rand ihres Glaubens, denn diese Frage war es, die sie schon so lange vor sich herschob, die sie zu beantworten einfach nicht in der Lage war.
Jeder hatte ein Recht auf einen Prozess, auf eine faire Entscheidung, sie war keine Richterin, sie war die, die dafür sorgte, dass jemand vor Gericht kam. Aber der Imperator? Der Mann, der so viel Leid über die Galaxis gebracht hatte - würde man nicht ohnehin die Todesstrafe über ihn verhängen? Bisher war die Frage nur theoretisch gewesen. Aber nun war sie so viel näher an ihm... wie würde sie handeln, falls der unwahrscheinliche Fall eintrat, dass sie gegen ihn irgendeine Chance hatte? Sie fand keine Antwort, keine, die nicht offenbart hätte, wie wenig ihr die Worte fehlten. Saphenus würde es sofort erkennen, wenn sie halbherzig agierte, und Schweigen war genauso gut wie alles andere.
Nicht jedoch bei der Frage danach, was sie mit
ihm anstellen würde. Er verlangte eine Antwort, und es schien beinahe so, als wolle er sie wirklich dazu bringen, ihm an den Kopf zu schleudern, dass sie ihn töten würde, ohne schlechtes Gewissen, ohne Reue... Natürlich, erkannte Eowyn nun verspätet. Darauf lief alles hinaus, nicht wahr? Er wollte sie an den Rand treiben, an die dunkle Seite, wollte, dass sie ihr Licht verlor, und das so viel subtiler, als Guldur es getan hätte, hätte sie Wert darauf gelegt. Doch diese Dinge rational zu erkennen hieß nicht, dass sie dagegen ankam, dass sie die Worte, die er sprach, gelassen aufnehmen konnte. Die Aufzählung seiner Verbrechen, es erinnerte sie an Ian - aber gleichzeitig war es so anders. Während Ian schon von Beginn an mit diesen Taten gehadert hatte, so schien Saphenus... stolz darauf zu sein. Als wäre es ein Wettbewerb, wer bei den Sith das größte Monster war... Sein Blick sprach Bände. Da war nichts amüsiertes mehr, kein "sehen wir mal, was das hier wird", nein. Er wollte Antworten, und er hatte keine Geduld mehr. Ich würde Euch wohl vor Gericht stellen lassen, antwortete Eowyn schließlich leise, so ruhig sie konnte und sah in das verbliebene Auge ihres Gegenüber. Vermutlich hätte es keinen Sinn, Euch von irgendetwas zu überzeugen. Und es wäre nicht meine Aufgabe, über Euer Schicksal zu entscheiden.

Sie trudelte einem Abgrund entgegen, den sie schon sehen konnte. Das wirklich Schlimme war, dass sie ihren Fall einfach nicht bremsen konnte. Sie sollte ihn erleuchten? Nein, nein. Auf keinen Fall. Sie durfte... nicht mehr davon reden. Sie durfte sich nicht mehr so... ausspielen lassen, er war auch nur irgendeine Person, nichts Besonderes, er mochte Macht über sie haben, doch... Er durchschaute sie, komplett. Natürlich, das war zu erwarten gewesen, wie hatte sie, die sie emotional so instabil war, sich vormachen können, gegen jemanden wie ihn anzukommen? Er glaubte nicht daran, dass sie ihn nicht sofort zur Strecke bringen würde, natürlich nicht, warum auch - die Sith glaubten immer das Schlechteste von den Jedi, das wusste Eowyn seit Jahren. Warum sollte es bei Saphenus anders sein? Ich... brachte sie heraus, doch das war alles, was sie auf seine Hypothesen erwidern konnte, bevor er weitersprach. Mehr war da nicht. Was sollte sie sagen? Sagen, dass er Unrecht hatte, dass sie ihn nicht umgebracht hätte? Vielleicht hatte er schließlich Recht? Sie hätte es nicht vorgehabt, doch die Dinge gerieten zu oft aus dem Ruder. Und natürlich hätte sie ihn verfolgt. Aber was interessierte ihn das, es spielte keine Rolle, oder? Oder etwa doch? Seine Art wurde heftiger, seine Bedrohung immer größer. Wie lange hatte er sich noch im Griff? Selbst, wenn er nicht vorhatte, sie zu töten, oder ihr etwas anzutun... was, wenn er kurzzeitig die Kontrolle verlor? Eine Sekunde reichte aus, und er war mittlerweile nah, so nah...
Dann war da etwas anderes, etwas, das sanft, sacht versuchte, Einfluss zu nehmen auf ihren Geist, etwas, das sich eigentlich positiv anfühlte, doch Eowyn wurde kurzzeitig panischer. Saphenus hatte in ihrem Kopf, in ihrer Seele und ihren Emotionen, rein gar nichts zu suchen - und sie konnte nichts dagegen... Saphenus würde sie quälen, nicht versuchen, ihr etwas Gutes zu tun. Das konnte nur eines bedeuten...
Doch gleichzeitig waren da die Dinge, die Saphenus, der immer unberechenbarer wurde, ihr entgegenspuckte. Eowyn wusste, dass er nicht die Wahrheit sagte, und sie wusste, dass alles nur verdreht war. Sie wusste genau, dass, sobald er fort war, sobald sie wieder klar denken konnte, alles nur noch lächerlich klingen würde in ihren Ohren. Sie hatten nicht versagt... Nein. Sie waren dabei, Gebiete zurückzubekommen. Sie waren dabei, das Vertrauen der Leute wiederzuerlangen... und nur, weil der Imperator diesen perfiden Plan ausgeheckt hatte... Sie schwankte, zwischen Erwiderungen, zwischen Rechtfertigungen - und gleichzeitig dazwischen, alles über sich ergehen zu lassen, ihn seine Wut hinausbrüllen zu lassen... doch was, wenn ihn das noch aggressiver machte, was, wenn ihre Stummheit ihn immer mehr gegen sie trieb... Sie zitterte noch immer leicht, bekam sich ohnehin kaum in den Griff. Ihre Ideale... was war sie ohne sie? Er wusste doch überhaupt nicht, was das hieß... Er wusste nicht, wovon er sprach, er... er
wusste nicht..!

Natürlich hatte sie versagt. Sie versagte andauernd - aber der Schluss, den Saphenus zog, war falsch. Sie versagte nicht wegen der Jedi. Unschuldige starben nicht wegen der Jedi. Sie starben, weil sie
persönlich versagte, nicht der Kodex - oder aber, weil andere sie umbrachten, andere, wie der Imperator. Und jetzt, langsam, begannen die positiven Impulse Eowyn zu helfen. Noch immer war sie panisch, noch immer hatte sie Angst, noch immer fürchtete sie den nächsten Moment, die nächste Sekunde, fürchtete, was Saphenus tun würde, doch er hatte Unrecht. Er lag falsch. Und auch, wenn das hier ihre letzten Momente sein würden... war sie es sich nicht schuldig, sich wenigstens so zusammenzureißen, dass sie nicht einbrach, dass sie den Kopf aufrecht hielt?
Dennoch zuckte sie furchtbar zusammen, als ihr Gegenüber eine ruckartige Bewegung machte. Er packte unangenehm nach ihrer Hand, der geschienten, und Eowyns Schmerzensschrei blieb gerade noch in ihrem Hals hängen, bevor sie etwas in ihrer eigenen Hand spürte. Kalt. Vertraut. Und dennoch... so anders. Ein Lichtschwert... nicht ihres, das seine. Aber es war nicht so, dass er es ihr überlassen würde, nein - er wollte, dass sie brach. Er wollte, dass sie das letzte bisschen ihrer Kontrolle verlor. Er wollte sehen, wie sie versagte... Sie konnte nicht schnell genug reagieren, als die Klinge auch schon erschien. Erneut zuckte Eowyn zusammen, wenn auch nicht so heftig wie zuvor, doch da war keine Warnung gewesen, kein gar nichts - wie auch, die Macht war schließlich nicht mehr mit ihr. So fühlte es sich an, auch, wenn ihre passiven Fähigkeiten durchaus noch vorhanden waren. Theoretisch wenigstens, denn hier hatte sie nichts davon bemerkt, hier war sie keine Hilfe gewesen.
Violett, bemerkte Eowyn am Rande, eine ungewöhnliche Farbe... doch diese war egal, so nah, wie sie die Klinge an ihrem Gesicht spürte, das Knistern, das Funkeln. Eine klitzekleine Bewegung... Erneut drohte die Angst sie zu überwältigen. Nur eine kleine Bewegung. Es würde so einfach sein für ihn... Seine Stimme war nun nur noch... hässlich, genau wie die Fratze, die sie durch das Lichtschwert hindurch sah. Der Sith-Kodex, sie kannte ihn beinahe so gut wie den der Jedi, doch er war eine Lüge - die Ketten zerbarsten nicht, sie wurden erst angelegt durch das, was die Sith "Stärke" und "Macht" nannten. So sehr Eowyn manchmal mit dem Kodex der Jedi haderte - der der Sith war falsch, einfach
falsch.

Sie zwang sich, sich auf die Erinnerung an die Impulse eben zu konzentrieren, während ihr Atem noch immer beschleunigt war, geprägt von Angst und Furcht. Kontrolle. Sie musste,
würde Saphenus zeigen, was es hieß, sich zu kontrollieren - er hatte Unrecht. Er zeigte es ihr gerade eindrucksvoll. Er beherrschte sie über Angst - aber dadurch konnte er keine wahre Macht über sie haben, nein. Das durfte nicht sein. Und sie durfte nicht so enden - nicht in der Gewalt eines wahnsinnigen Sith, der kurz davor stand, sie einfach...
Ruhe. Gelassenheit.
Atmen.
Atmen...

Ihr habt Unrecht, presste Eowyn schließlich zwischen ihren Zähnen hervor. Nein, da war kaum Kontrolle, sie zitterte noch immer, aber das bisschen... musste reichen. Wir versagen nicht - Leute wie Ihr zerstören die Lebensgrundlage so vieler, nehmen ihnen die Freiheit... Vielleicht absolut falsch, ihm nun noch etwas entgegenzuschleudern, aber Eowyn würde nicht kampflos untergehen. Nein. Das gestand sie ihm nicht zu, das ließ ihr Stolz einfach nicht zu. Unschuldige sterben wegen Euch, setzte sie nach und blickte ihm dann so starr in das eine Auge, wie sie nur konnte. Durch euren "Sieg" und Eure "Macht" erschafft Ihr Eure Ketten. Ihr habt nur Angst, Eure Macht wieder zu verlieren, so, wie die Kontrolle... Der Entschluss war mit diesem Wort so schnell gefasst, dass selbst Eowyn darüber nicht nachdenken konnte - sie tat, was ihr Instinkt ihr riet, handelte aus dem Bauch heraus, auch, wenn das das letzte war, was sie tun würde. Und so bewegte sie ihre Hand, ruckartig, versuchte, über das Überraschungsmoment Saphenus aus der Bahn zu werfen, damit das Schwert zur Seite gekippt werden würde, fort von ihr, fort von ihm.

Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Eowyns "Zimmer", mit Saphenus
 
Bastion - Sith-Tempel - martialischer Trainingsraum - Alizee und Shim’rar

Der Sith beobachtete seine Schülerin genau, nicht zuletzt um zu überspielen, dass er praktisch keine Ahnung hatte auf was genau er achten wollte. Diese Art der Ausbildung war ihm neu - im Orden, in einem Trainingsraum, und vor allem mit einer Schülerin, die die Hälfte der Zeit den Eindruck vermittelte sich nicht mal sicher zu sein hier sein zu wollen. Aber vielleicht bedeutete das wenigstens, dass sie selbst keine genauen Erwartungen an ihre Ausbildung hatte, und das konnte er ausnutzen.

Ich bin schockiert. Ich dachte du wärst hier wegen meiner unwiderstehlichen Anziehungskraft.

Er war der Meister. Er war derjenige, der wusste, wie man die Macht einsetzte. Und er war derjenige, der Alizee sprichwörtlich umwerfen und sie mit relativ geringer Anstrengung ausschalten konnte. Er hatte also keinen Grund sich dämlich zu fühlen, als sie seine Aufgabe ziemlich schnörkellos ablehnte.

Arica hätte ihn dafür wahrscheinlich aus Prinzip abgestochen und dann grade so geheilt weiter trainieren lassen, dass die Wunde bei jeder richtigen Bewegung wieder aufgerissen wäre. Der lila Twi’lek war sich aber sicher, dass das nicht sein Stil wäre. Einerseits wäre das eine riesige Sauerei, um die er sich nicht kümmern wollte, andererseits war er sich nicht sicher wo genau man die junge Frau am besten theatralisch anritzte um den gewünschten Effekt zu erzielen - er hatte keine Lust sich eine neue Schülerin suchen zu müssen, und ob sie es wusste oder nicht, im Moment gereichte seine Faulheit zu ihrem Vorteil.

Dann nicht,

meinte er lapidar, und riss ihr mit der Macht seinen Dolch aus der Hand. Er würde ihr beibringen müssen, sich gegen solche Dinge zu wehren, aber das würde automatisch passieren wenn sie lernte die Macht besser zu nutzen.

Okay. Dann sag du mir doch, was du lernen willst,

fuhr er fort, während sein Dolch sich langsam mit der Klinge nach unten zu Boden senkte und in seinen Stiefel glitt, während er sich in Bewegung setzte und anfing Alizee zu umkreisen. Dabei nahm er seine Hände hinter den Rücken und behielt seine Schülerin im Blick,[/i]


Du weißt also, dass du mit einem Dolch keine Chance gegen mich hast, und willst das scheinbar auch nicht lernen. Du glaubst nicht in der Lage zu sein mich küssen zu können, und willst, sehr zu meiner Überraschung, auch das nicht lernen. Dann machen wir das ganze anders. Sag du mir, was du lernen willst.

Er hatte in seiner eigenen Ausbildung viele verschiedene Trainingstechniken gesehen - die meisten allerdings im Vorbeigehen, während er versucht hatte mit seiner Meisterin Schritt zu halten. Aber im Moment erschien es ihm am sinnvollsten erst mal herauszufinden was seine Schülerin erwartete. Gehorsam aus ihr herausprügeln wie es seine Meisterin mit ihm gemacht hatte konnte er später immer noch. Auch wenn das mit Sicherheit die langweiligste Version einer Ausbildung war.


Bastion - Sith-Tempel - martialischer Trainingsraum - Alizee und Shim’rar
 
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Bastion, Tempel der Sith, Ebene der Krieger: Trainingsraum 7c: Adria und Venris


Die Antwort von Venris genügte der jungen Sith erstmal. Die Übungen begannen. Er stellte sich gar nicht mal so schlecht an. Luft nach oben gab es dennoch. Dennoch, hing er nun kopfüber im Schneidersitz in der Luft.

“Nicht schlecht!”

Und, dann räumte er im Trainingsraum auf. Es lagen viele Scherben herum. Mit puren Gedanken! Das war sehr gut! Adria staunte richtig. Er machte gute Fortschritte. Und das, obwohl er dabei über dem Boden im Schneidersitz schwebte, wenn auch nicht mehr kopfüber.

Sie zeigte ihm einen Daumen hoch. Dann hob sie alle Scherben der zersprungenen Fensterscheiben und Spiegel des Trainingsraumes an und ließ sie nicht nur schweben, sondern um sie herum im Kreis schweben. Sie waren mittendrin. Das wirkte irgendwie harmonisch, obwohl kaputte Scherben für Chaos sprachen. Adria lächelte. Während das so weiterging, erklärte sie Venris eine neue Aufgabe:


“Man muss in der Macht oft Mehreres gleichzeitig tun. Ein Schutzschild beispielsweise um sich ziehen. Eins, gesponnen aus der dunklen Seite der Macht! Lass deine Gedanken real werden! Du willst dich schützen, also stülpe dir eine Machtglocke über dich. Stell dich dazu ruhig hin. “

Auch Adria stellte sich wieder auf ihre Füße. Sie ging zum anderen Ende des Raumes und ließ aber die Scherben weiter kreisförmig wie eine Mauer um sie schweben, nur das der Kreis jetzt größer war.

“Erinnere dich an die Übung mit den Zapfen. Wehre gleichzeitig ab. Mal sehen, wie gut dein Schild jetzt ist?!”

Nun schleuderte Adria ein dutzend der schwebenden Scherben nacheinander auf Venris. Hinter einander weg! Das war drastisch? Ja, diese Übung war es! Adria wusste, dass das Leben da draußen nicht immer Zuckerschlecken war. Sie durfte ihren Schüler nicht verhätscheln! Er war wohlbehütet aufgewachsen, doch als Sith, musste er mit den Widrigkeiten des Lebens zurechtkommen. Sie musste ihn dafür stark machen! Der Dschungel war auch eine einzige Schlangengrube gewesen! Jedi hätten wohl Bälle oder einen speziellen Trainingsdroiden dafür genommen. Doch Adria nahm scharfe spitze Scherben! Sie waren bei den Sith! Die Frage war, ob Venris bluten würde? Würde er es überhaupt überleben? Wenn nicht, war er sowieso weitere Mühe nicht wert gewesen.

Irgendwann würde diese drastische und gefährliche Übung enden und dann würde es Zeit sein, aufzubrechen und auszuruhen. Morgen lag die Parade des Imperators an!

“Hole mich morgen sauber und gepflegt pünktlich ab. “

Dann gab sie ihm noch die Verhaltenregeln mit, die Darth Sting ihr damals bei ihrem ersten Imperatorbesuch mit auf den Weg gegeben hatte. Man konnte ja schließlich nie wissen?!

Am nächsten Tag machten sich beide auf zur Parade. Adria war stolz, so gute Plätze für sich und ihren Schüler zu haben und ließ sich zur Ehren-Tribüne geleiten. Irgendwie hatten beide dafür wie geübt, so dumm das auch klang. Auf ArtekIII mit dem Spiel mit dem falschen Imperator und dessen Gefolge. Und, Adria war ja schon mal vom Imperator vorgeladen worden. Sie musste sich außerdem an die Worte ihres Meisters erinnern. Fel bzw. Sikarius hatte ihr, sie war damals noch ein kleines Kind gewesen, von einer Parade erzählt, auf der er den Imperator erstmalig zu Gesicht bekommen hatte. Es war ihre Gute Nacht Geschichte gewesen. Er hatte von allem und ihm geschwärmt und ihr berichtet. Nun, dass war Adrias erste Parade. Sie war gespannt, was sie zu sehen bekommen und wen sie sehen und treffen würde.




Bastion, Bastion-Center, Arthious-Boulevard vor dem Sith-Tempel: auf der Parade vor den Ehrentribünen angekommen: Lady Adria mit Schüler Venris und viele Leute darunter etliche Sith, Politiker und Militärangehörige
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Janus' Domizil | Eowyns 'Zimmer'] Saphenus; Eowyn

Saphenus‘ Hand umklammerte die Eowyns so fest, dass seine Knöchel unter der krank schimmernden Haut weiß hervortraten. Seine Waffe lechzte nach Blut, sie gierte danach, sie fauchte und spuckte das violette Licht in den Raum und tobte, weil sie stillhalten musste. Saphenus‘ Auge leuchtete gelb, während er sich der dunklen Seite der Macht öffnete und sich ganz und gar von ihr durchströmen ließ. Er spürte die Verdorbenheit, die ihn umgab und versuchte, auch Eowyn ganz und gar in sie einzuhüllen, bis nichts mehr von dem Licht übrig war, das trotz der Fesseln in ihr schien. Eowyn begann zu zittern und ihr Atem wurde schneller. Saphenus spürte, dass sie mehr und mehr Kraft aufwenden musste, um die Kontrolle über sich selbst zu behalten und er labte sich an ihrer nachlassenden Kraft. Seine Muskeln waren maximal gespannt und stemmten sich gegen Eowyns, während die Klinge reglos in der Luft verharrte. Saphenus‘ Gesicht hatte kaum noch etwas mit dem eines Zabrak gemein. Es wirkte entstellt, verzogen, von Widerwärtigkeit geprägt. Die dunkle Seite ließ seine Haut wie plötzlich gealtert wirken, als zögen sich tiefe Falten wie Furchen durch sein Gesicht.

Zwischen zusammengebissenen Zähnen schleuderte Eowyn
ihm ihre Verteidigung entgegen und Saphenus‘ Grinsen wurde breit. Er genoss es, wie sie gegen ihn kämpfte, wie sie gegen die dunkle Seite der Macht antrat und ihm versuchte, ihrerseits ihren Willen aufzuzwingen. Angesichts der Tatsache, dass ihr Zugang zur Macht durch die Fesseln an ihren Händen blockiert war, war es eine meisterliche Leistung und Saphenus wusste, dass die Jedi ihrem Rang gerecht wurde. Dennoch sog er die Unsicherheit, die manchmal hinter ihrer doch so starken Fassade aufblitzte, tief in sich ein und genoss es, sie zu spüren. Eowyn fuhr fort und klammerte sich weiter wie eine Ertrinkende an die Ideale ihres Ordens. Sie sprach von Ketten, die die Sith selbst erschufen anstatt sie zu vernichten und sie sprach von der Angst, Macht zu verlieren. Saphenus wusste, dass letzteres stimmte. Natürlich fürchtete er, seine Macht wieder zu verlieren und für einen Augenblick versank er eine Spur zu tief in seinen Gedanken. Eowyns Hand bewegte sich. Ruckartig drückte sie das Lichtschwert zur Seite und Saphenus reagierte den Bruchteil einer Sekunde zu spät. Die violette Klinge strich so nah an Saphenus Bein vorbei, dass sie seinen Umhang und die Haut darunter versenkte, nur um sich dann in den Boden zu bohren.


„Oh nein!“, knurrte er und nutzte die Macht, um die Klinge wieder zwischen sie zu bringen. Dabei umklammerte er Eowyns Hand sogar noch fester als vorher. Seine Gelenke knackten dabei. Mit unsichtbaren Fingern griff er nach ihrer Kehle und drückte zu. Er schnürte ihr die Luft ab und stieß sie gleichzeitig von sich, wobei er ihre Hand freigab. Sein Lichtschwert weiter von ihren Fingern gehalten standen sie nun knapp einen Meter voneinander entfernt. Mit einer kaum wahrnehmbaren Handbewegung führte Saphenus sein Lichtschwert mit Hilfe der Macht in seine Richtung, sodass die Spitze der fauchenden Klinge auf seine Kehle zeigte. Dann breitete er seine Arme aus.


„Ihr seid feige, wie alle Jedi.“, brüllte er und sah Eowyn voller Zorn an. „Ihr versteckt Euch hinter Eurem Kodex, damit ihre keine Entscheidungen treffen, keine Verantwortung übernehmen müsst. Ihr versteckt Euch hinter Eurer Macht, obwohl Ihr sie nutzen könntet, um die Galaxis zu einem besseren Ort zu machen. Wie viel mehr könntet Ihr erreichen könntet, wenn Ihr handeln anstatt diskutieren würdet!“ Spucke flog Eowyn entgegen. „Ihr würdet mich vor Gericht stellen?! Pah!“ Reinster Hohn erfüllte seine Stimme. „Ihr besitzt eine so große Macht und würdet trotzdem minderwertige Wesen über mein Schicksal entscheiden lassen. Dabei wisst Ihr, tief in Eurem Herzen, dass ich nichts anderes als den Tod verdiene. Mein Vater starb in einem Gewitter aus Machtblitzen und ich habe es genossen, seinen Körper zucken zu sehen. Wie könnt Ihr es rechtfertigen, mich nicht zu richten?! Ihr sagt es selbst: Unschuldige sterben wegen uns und sie werden weiter sterben, weil Ihr Euch hinter Euren Ratssitzungen, Diskussionen und Ausschüssen versteckt anstatt zu handeln. Wie viele Leben sind schon vernichtet worden, weil die Jedi der Trägheit des Senats folge leisteten und zusahen, wie Kriege entbrannten? Ihr seid zu feige, das wahre Potential zu nutzen und den Platz einzunehmen, der Euch rechtmäßig zusteht: nämlich als Herrscherin über all jene, die schwächer sind als Ihr! Ihr versagt, auch wenn Ihr versucht, Euch etwas anderes einzureden. Ihr versagt!“ Saphenus‘ sah Eowyn an. Er blickte so tief in ihre Augen, als könnte er durch sie hindurch direkt in ihr Innerstes sehen. „Nutzt Eure Macht.“, flüsterte er. „Und verhindert all das Leid, das ich noch verursachen werde.“

[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Janus' Domizil | Eowyns 'Zimmer'] Saphenus; Eowyn
 
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