[OP: Sry, es hat eben seine Zeit gedauert und man musste sich auch ersteinmal wieder überwinden. Wie man lesen wird, bin ich außer Übung. Sollte nicht die Norm werden.]
*Bastion* ~ *Center* ~ *Sith-Orden* ~ *Nähe Thronsaal* ~ *alleine*
Nyantho befand sich mit nichts als einer einfachen, schwarzen Pilotenhose bekleidet noch immer vor dem hiesigen Thronsaal. Mit vor dem Brustkorb verschränkten Armen verfolgte er die tapsenden und kuschenden Schritte der machtsensitiven, in der dunklen Seite geschulten Anhänger, die zu ihrem Rattenfänger, dem Imperator, eilten, angelockt vom schrillen, für einen Menschen biologisch unhörbaren Klang der Macht und des Triumphes. Die herunter schnellenden Töne deaktivierter, surrender Aggregatoren kündigten das Ende des Kampfes zwischen dem Chiss und einer weiteren ihm ebenbürtigen Gestalt, an. Er verfolgte die Schritte dieser Parasiten, die sich nur an den Innereien des neuen Sith-Imperiums laben wollten, ebenfalls im selben Licht des Scheins erstrahlen, so wie es der Imperator tat. Sie eilten in den Thronsaal wie willenlose Sklaven, waren sie schließlich auch nichts anderes gewesen. Blutegel waren sie allesamt, aber er nicht. Obgleich Alaine ihm befahl, ihr in den Thronsaal zu folgen, so widersetze er sich diesem. Auch wenn ihn seine Vernunft ebenfalls dazu riet, ihr Folge zu leisten um dem neuen Imperator seine Treue zu schwören, sein Gelübde als Leibeigener, als Lakai abzugeben, so entschloss er sich scharf dagegen. Im Laufe der Zeit würde er andere Machtanwender der dunklen Seite verraten, sich selber letztendlich jedoch nicht, nein, sein Ehrgefühl würde er nie verraten. Er würde seine Autarkie, seine Selbstgenügsamkeit noch bis zum letzten Atemzug genießen.
So stand er also alleine vor dem Thronsaal, der gemeinschaftslose Wolf, der sich für den Weg der Gesetzlosen und der eigenen Freiheit, die ihm niemand nehmen würde, entschied. Sein Sieg über sich selbst, sein Sieg über die Erfahrungen, die er bis Bastion gezwungenermaßen erleiden musste, zerberstete schon lange die Ketten vor der in Kenntnissetzung und Lehre über den Sith-Kodex selbst.
Urplötzlich vernahm er die beruhigende und harmonische Stille innerhalb des Ganges vor dem Thronsaal. Das Bombardement beendet, der Droidensturm und das Massensterben der Sith vorbei, die ihrem Wahn verfielen und ihre Lichtschwerter gegeneinander erhoben hatten. Er spürte keine Erschütterungen, die durch Stein- und Durabetonlawinen hätten ausgelöst werden können, hörte kein dumpf dröhnendes Grollen einschlagender orbitaler Turbolaserbatterien, einzig und allein lauschte er nur dem Knistern der orange-gelblichen Flammen, die von den lose aus der zerbersteten Gangdecke herabhängenden Spannungskabeln entzündet wurden. Er konzentrierte sich auf die akustischen Sinneseindrücke einer verstummenden Schlacht, die mit der Macht als Stahlfeder und dem Blut als Tinte Geschichte schrieb. Was er sah, was er hörte, was er fühlte, was er roch, das würde zukünftig für ihn die Norm werden.
Es roch nach bitterem Rauch, der die Tiefe des Gangkomplexes vernebelte und wirklichen Schaden wie ein seidenes Tuch einhüllte, rötlich flammte es im Nebel auf. Blut wurde flackernd von dem heißen Naturspiel in den schwebenden Tod hineinprojiziert. Wände und Deckenträger knirschten unter der Last des Durabetonschadens. Die Trommeln der Architektur wurden geschlagen, bis sie barsten und ohrenbetäubend zu Boden sausten. Rauchiger Dunst verhüllte die aktivierten Lampen der Repulsoren und Distruptorgewehren der Garde von Bastion und dieser Einrichtung.. Die dämmernden Strahlen des düsteren Sonnenuntergangs schienen durch die zerschossenen Öffnungen in den Wänden und Decken, der das Herz Bastions im letzten Trüben Schein badete, bevor entgültige Nacht es verzehrte und auslöschte.
Nacht für wen? Für den eigenen Orden? Das Imperium? Den Jediorden?`Der intergalaktischen Bevölkerung? Den Aufständischen? Für ihn? Eine gewaltige Detonation fernab seines Standortes im Ordensgebäude erschütterte das Gewölbe aus beschichtetem Durastahl, sodass Staub, Betonbrocken und Stahlrohre ihren Halt verloren und scheppernd auf dem rußigen Boden aufschlugen. Unter der flackernden Notbeleuchtung arbeiteten funkensprühende und über dem Boden schwebende Aufräumdroiden, die die Waffen der Gefallenen, ganze Kadaver, halbe Kadaver und Teile eines ehemaligen Lebens ordentlich sortierten und kurioserweise haufenweise zusammenwarfen.
Tod bringt Ordnung, Ordnung bringt Tod………….
Es nieselte aus einer undichten Sprinkleranlage, die als einzige zu funktionieren schien. Schädliche Dämpfe zogen aus den geborstenen Rohrleitungen, ätzende Flüssigkeiten tropften willkürlich gen Boden. Ein kurzer Blick zur Seite offenbarte ihm den Preis, den jeder in einer Parade der Ausrottung bezahlen musste. Eine von der undichten Decke tropfenden Flüssigkeit bohrte sich mit jeder leichten Ansammlung hochkonzentrierter Säure tiefer in den abgetrennten Kopf eines Wächters von Bastion hinein. Sein entstelltes Gesicht wurde durch den heraus geätzten Kiefer keinesfalls schöner. Mit jedem Tropfen trennte sich eine weitere Sehne vom Kiefer, bis dieser letztendlich lose herunterklappte. Nun bohrte sich die Säure durch die zurechtgelegte Wange, ätzte ein Loch hinein und befiel letztendlich die Zunge.
Er wendete seinen Blick gewollt von diesem Anblick ab und schätzte es überlebt zu haben als unbewaffneter Schwächling. In der ungewissen Beleuchtung wirkten die Schatten, die von den Trümmerhaufen und lose herabhängenden, funkensprühenden Kabeln erschaffen wurden, wie kauernde Ungeheuer, die ihre Kräfte zu einem weiteren Angriff sammelten, als hätte dieses Abschlachten der letzten Stunden nicht gereicht zur Stillung der inneren Mordlust. Er nahm die kleinen Facetten der Zerstörung in sich auf und abstrahierte diese auf ganz Bastion. Millionen abgeschlachtet, ehemals fluorierende Städte planiert. Sorglos schloss er seine Augen, versuchte einfach die tote Geräuschkulisse zu ignorieren, damit er seine Sinneseindrücke zwar ungläubig, aber dennoch schätzend auswerten konnte.
Nyantho erinnerte sich an Alaine Worte, an Alains Angebot mit ihr nach Korriban aufzubrechen mit der fraglichen Überzeugung, dass ihm die Abgeschiedenheit dort zusagen würde. Was wusste er schon großartig über Korriban? Der Planet war nurnoch ein alter Krug in einem intergalaktischen Museum innerhalb des Inner Rims; ein unbedeutender Krug, der an die archaischen Zeiten und Wurzeln, an die Kunst und ausgestorbene Kultur erinnerte. Korriban zählte einst zu der letzten Instanz der wahren Sith, doch was wusste er schon großartig über die wahren Sith? Was wusste er großartig über wahre Absichten und Lehren der Sith? Sie bekämpften sich gegenseitig um der Macht willen, um politische wie auch wirtschaftliche Macht zu erlangen, sofern sie den höchsten Posten erstmal erreicht haben sollten. Sie selektierten, sie richteten, sie wurden gerichtet und sorgten somit für die natürliche Auslese schwacher Geschöpfe, die nicht im Stande dazu waren der dunklen Seite der Macht effektiv zu dienen. Sie waren die geborenen Herrscher und Zerstörer, denn sie sind es bislang gewesen, die nur Stärke unter ihresgleichen erlaubten.
Langsam schritt er den Gang entlang, der zum Hangar führen sollte, denn es konnte schließlich sein, dass der Hangar in seiner ursprünglichen Form, so wie diesen Nyantho kennengelernt hatte, nicht mehr existierte. Aufrecht und mit geöffneter selbstsicherer und sich selbst bewussten Brust stampfte er durch den leergefegten Gang, dessen verlorenen Luftzirkulationen den Ruß der Schlacht aufwirbelten und mit dem Staub vermischten. Ein kühler bedrohlicher Luftzug streichelte ab und an seinen kleidungsfreien Oberkörper. Er spürte, wie sich kühle und warme Luft nach der Macht im Gang rangen. Sie vermischten sich, ließen die Luft zirkulieren und entfernten sich erneut voneinander. Er spürte den durch Flammen erhitzten Gang. So konnte er nicht mehr herumlaufen. Tote und herrenlose Kleidungsstücke gab es im Gang genug, die von den Aufräumdroiden sortiert wurden.
Er ging vor einem dieser Haufen in die Hocke und verschaffte sich mit seinem aufmerksamen, filternden Blick eine grobe Übersicht. Kein Gegenstand erfüllte seine Erwartungen und Ansprüche gänzlich. Allesamt bestand die Objektansammlung aus Kutten, die noch einen armlosen Korpus umgaben, verbogenen oder sauber vom Laserschwert durchtrennten Gewehren, durch EMP defekte Helme oder dergleichen. Er suchte nur nach dem gereinigten Schwarz einer ihn wärmenden Kutte, doch alles, was er sah, befand sich im gleichen Zustand wie das Ordensgebäude selbst. Letztendlich genügte er sich mit einer zerschlissenen, schwarzen Kutte mit einer weiten Kapuze, die das Minimum an Erwartungen zumindest stillte. Mit schleifenden Begleitgeräuschen streifte er die Kutte dem kauterisierten, zur hälfte vorhandenen Korpus eines Gefallenen Machtsensitiven ab und zog sich diese an. Glücklicherweise schien der Tote die gleiche stämmige Masse besessen zu haben.
Sein Weg führte ihn nun weiter durch den Gang, bis er letztendlich im besagten Hangar angekommen ist. Seine Kapuze hatte er tief in sein Gesicht gezogen gehabt, die Arme mit den weiten Ärmeln vor seinem breiten, muskulösen Brustkorb verschränkt. Die schwarze Kutte flatterte leicht im forschen und zügigen Gang. Mit seinem Blick auf den Boden gerichtet erreichte er den Hangar.
*Bastion* ~ *Center* ~ *Sith-Orden* ~ *Hangar* ~ *Nyantho, Ship „Feuer“*