Sayaka Akaji
Bastion ~//~ außerhalb ~//~ Anwesen der Familie Akaji ~//~ Garten ~//~ Sayaka Akaji & Hiroshi
Die Besorgungen waren erledigt und Sayaka war froh, dass sie ihren Gärtner mitgenommen hatte, denn ohne ihn hätte sie es niemals geschafft all die Grünpflanzen, Steine, Holz und was sie sonst noch so brauchte zu verfrachten. Nun allerdings hatten sie alles auf dem Anwesen abgeladen, damit Sayaka sich erneut in die Arbeit stürzen konnte. Gerade wollte sie Anfangen als eine der Dienerinnen heraus eilte und Sayaka darum bat herein zu kommen, weil deren Manager sie über Interkom sprechen wollte. Mit einem Seufzen ließ die Exotin ihr Werkzeug fallen, nickte ihrer Dienerin zu und schritt dann den Kieselsteinweg zurück zum Anwesen. Dort angekommen trat sie hinein, suchte den Ort auf, in dem das Interkom stand und setzte sich vor die Apparatur. Sie drücke den Entsprechenden Knopf, dann flackerte das zum Stillstand gekommen Bild ihres Managers auf, auf dessen Lippen ein Lächeln lag. James Given, war seit etlichen Jahren ihr Manager, er hatte ihr geholfen, sie Unterstützt wo sie konnte. Heute war er fünfzig, aber ebenso erfolgreich noch in seinem Geschäft wie vor dreißig Jahren. Given kannte viele der bekanntesten und erfolgreichsten Filmemacher, Produzenten und Regisseure. Er stand stetes in regem Kontakt zu ihnen allen, denn da die Produzenten ihn schon Jahrelang kannten, wussten, dass man sich auf ihn verlassen und das seine Klienten etwas besonderes waren, hatte er nie mit Langeweile zu tun. Der Film war ein hartes Geschäft, weiterkommen tat nur der, der wirklich etwas bieten konnte, der gut war. Vorüber waren die Zeiten, in denen schlechte Schauspieler eine Chance erhielten. Sie verschwanden vom Markt so schnell wie sie gekommen waren. Wer wollte sich auch schon einen drittklassigen Film ansehen! Das heutige Publikum war wählerisch, wollte etwas geboten bekommen. Sayaka hatte in ihrem bisherigen Leben bei unzähligen Filmen gespielt, meist die Hauptrollen, wobei sie nicht jeden Film akzeptierte auch wenn die Gage vielleicht noch so gut war.
„James, ich hätte nicht damit gerechnet, heute etwas von dir zu hören. Allerdings nehme ich an, dass es etwas Wichtiges ist, denn sonst würdest du dich nicht schon heute melden.“
Sie lächelte das Bild ihres Managers an. James Given konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Sein Liebling hatte recht. Zwischen ihm und Sayaka herrschte eine lange und tiefe Freundschaft, die noch heute von bestand war. Selbst mit ihrem Ehemann verstand er sich blendend.
„Du hast Recht, es ist etwas sehr wichtiges. Stell dir vor, ich habe vor einigen Minuten ein Angebot bekommen, welches du nicht abschlagen kannst. Ein alter Freund von mir, bester Produzent und Filmemacher hat einen neuen Film geplant. In dessen Hauptrolle geht es um eine Kriegerin, eine Gesetzes Freie, die an der Seite eines Mannes kämpft. Die beiden Verbindet eine lange liebe, wenn sie sich diese auch noch nicht gestanden haben, da sie einst mit dem besten Freund verlobt war, jener allerdings umkam. Es handelt sich bei dem Film um etwas antikere Geschichte, welche voll und ganz auf die deines Volkes passt. Die Gage dafür ist das Doppelte von deiner letzten. Ich lasse dir das Drehbuch sofort zukommen.“
James sprach wie ein Wasserfall. Sayaka hörte die Begeisterung in seiner Stimme, sah sie aber ebenso in seinem Gesicht. Wenn Given so begeistert von etwas sprach, dann konnte sie sicher sein, dass es sich um etwas ganz spezielles handelte.
„Was ist mit den drei Drehbüchern, die ich hier noch habe?“
James schüttelte den Kopf. „Dies sollte nicht wirklich ein Problem sein. Ich glaube kaum, dass du dich für zwei der insgesamt drei Drehbücher entschieden hättest. Es genügt wenn du eines nimmst, inklusive dem, welches ich dir zukommen lasse. Zumal keines der drei, die du momentan hast so exklusiv ist, wie dieses, was ich noch hier habe.“
James Strahlen war kaum zu übersehen. Seine Begeisterung wuchs und wuchs.
„Deiner Begeisterung nach zu urteilen handelte es sich bei dem Werk um etwas sehr besonderes. Also gut, schick es mir zu. Was die anderen drei Drehbücher angeht, so hast du Recht, ich würde mich nur für eines entscheiden. Die anderen beiden sagen mir nicht so zu. Ich bin gespannt es zu lesen.“
Das Funkeln in Givens Augen wurde größer, Sayaka sah wie er sich die Hände rieb. Vorfreude.
„Sayaka, solltest du dich für das Drehbuch entscheiden, beginnen die Dreharbeiten Ende des Monats, also schon bald. Demnach müsstet du deine Entscheidung sofort treffen, nachdem du es gelesen hast.“
Die Exotin nickte. Dies war ihr durchaus klar.
„Du wirst meine Entscheidung noch an dem Tag erfahren an dem ich das Drehbuch erhalten habe, darauf gebe ich dir mein Wort.“
„Gut, sehr gut. Hast du etwas von deiner Tochter gehört?“
James Themenwechsel kam nicht überraschend. Sie hatte James einige Dinge erzählt, von denen sie wusste, dass sie Han jene nicht sagen konnte, andernfalls hätte er womöglich noch seiner Karriere geschadet und dies wollte sie nicht.
„Nein noch nicht, hoffe allerdings, dass dies blad der Fall sein wird. Ich wollte noch etwas warten.“
Sie seufzte leise. Die Sorge um ihre Tochter erwachte erneut zum Leben und ebenso auch die Angst, dass ihr etwas Schlimmes zugestoßen sein könnte. James schwieg einen Moment, dann schüttelte er den Kopf.
„Du solltest nicht mehr allzu lange warten Sayaka. Die Aufgaben eines Offiziers des Imperiums stecken voller Gefahren. Ich wünschte deine Tochter wäre deinem Beispiel gefolgt. Ihre Kinderauftritte waren beliebt und ihre damaligen Fans trauern noch immer.“
Diesmal war Sayaka es, die traurig mit dem Kopf schüttelte.
„Ich weiß, doch es wäre nicht ihr Leben gewesen. Sie hat sich geschworen den Fußstapfen ihres Vaters zu folgen. Damit ist sie glücklich und mein Mann ist es ebenso. Auch wenn ich es mir ebenso sehr gewünscht hätte wie du, letztlich zählt das Glück des eigenen Kindes. Wir erhalten nicht alles, was wir uns als Eltern wünschen, dies müsstest du wissen James. Umso glücklicher sind wir also, wenn unsere Kinder auf ihrem Weg ihre Erfüllung finden. Wir sind es, die sie darin bestärken sollten.“
Ein sanftes Lächeln erschien auf ihren Lippen.
„Darin gebe ich dir wohl recht. Nun gut, dann warte noch ein wenig, aber nicht zu lange. Im Übrigen habe ich es mir gerade anders überlegt, ich komme selbst nach Bastion und bringe dir das Drehbuch.“
„In Ordnung. Ich freue mich dich zu sehen. Über alles weiter können wir dann sprechen, wenn du hier bist und ich es gelesen habe.“
James nickte. Dann verabschiedete er sich und das Bild wurde schwarz. Sayaka blieb allein zurück, sah noch einen Augenblick auf die Stelle, an der das Bild ihres Managers geflimmert hatte, dann erhob sie sich. Sie hatte noch Arbeit vor sich, welcher sie nachkommen wollte, ehe es dunkel wurde. Dabei würden ihre Gedanken erneut um ihre Tochter kreisen. James hatte Recht, sie würde nicht mehr überaus lange warten, ehe sie versuchen würde mit Toji Kontakt aufzunehmen, um in Erfahrung zu bringen wie es ihrer Tochter ging, wenn er sich nicht bald meldete.
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