Darth Sting
Kreatur der Finsternis
[Bastion | Sith-Ordensgebäude | auf der Suche nach Torryn] Chiffith
Chiffith war sicher gewesen, dass es keine Herausforderung sein würde, Torryns und Iounas Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Doch es erwies sich als schwerer als gedacht. Schuld daran war der immense Eindruck, den Allegious auf Chiffith gemacht hatte. Furcht war ein Gefühl, das der barbarische Lamproid kaum kannte; er hatte es bisher nur in sehr wenigen Situationen verspürt und keineswegs immer dann, wenn er wahrhaftig in Lebensgefahr gewesen war. Ein blutiger Kampf schreckte ihn nicht, auch nicht die Aussicht, dabei möglicherweise umzukommen. Die Gegenwart mächtiger Sith jedoch hatte diese Wirkung auf ihn. Und da kein Sith mächtiger sein konnte als Darth Allegious, hatte auch dieser die einschüchterndste Wirkung auf ihn. Obwohl er den Thronsaal längst verlassen hatte, klang sie noch immer nach. Er war abgelenkt und unkonzentriert, weil ihm immer wieder die Eindrücke durch den Kopf schwirrten, die er zu den Füßen des Herrschers der Galaxis erlebt hatte. Die Frage kam ihm in den Sinn, ob es daran lag, dass er selbst noch so schwach, so unbedeutend war in dieser Phase seiner Ausbildung, denn anderen, wie Darth Keebo oder Nergal, schien die Nähe des Imperators kaum etwas auszumachen. Vielleicht gewöhnte man sich auch daran. Die Ehrfurcht, die ihn gepackt hatte - ein unbändiges Gefühl der Überlegenheit Allegious', das ihn instinktiv zur Unterwerfung zwang - wollte ihn einfach nicht loslassen. Es hinderte ihn daran, sich auf das zu konzentrieren, was vor ihm lag: Die Fährte von Iouna und Torryn.
Er war an den Ort zurückgekehrt, an dem er den beiden Humanoiden begegnet war. Dort, wo die Bombe des wahnsinnigen Kopfgeldjägers explodiert war. Mittlerweile waren das Feuer gelöscht und die Trümmer der Explosion weggeräumt, aber die Zeit hatte nicht ausgereicht, um alle Spuren zu beseitigen. Vor allem die vielen Gerüche hingen noch im Raum, wenngleich sie sich im Vergleich zu vorhin deutlich verdünnt hatten. Chiffith hatte sich den ungewöhnlich durchmischten Duft der beiden Menschen bewusst eingeprägt, aber nun fiel es ihm dennoch schwer, ihn auszumachen. Mehrmals entdeckte er ihn, doch dann schweiften seine Gedanken ab und er verlor die Fährte wieder. So etwas war ihm in seinem ganzen bisherigen Leben noch nicht passiert!
Mittlerweile war der Lamproid lange genug bei den Sith, um bei der Suche nach einer Lösung für dieses Problem auch Wege in Betracht zu ziehen, von denen er früher nichts geahnt hatte. Die Macht konnte ihm dabei behilflich sein, die beiden aufzuspüren, wenn er es schaffte, sie sich nutzbar zu machen. Chiffith besann sich auf das, was Darth Draconis ihn gelehrt hatte. Es war die Leidenschaft, die einem Sith seine Stärke gab; starke Gefühle, gerade noch in Zaum gehalten, so dass der Machtanwender sie kontrollierte und nicht sie ihn. Es kam dem Lehrling zu Gute, dass diese konkrete Aufgabe eine seiner stärksten Leidenschaften berührte: Die Lust zu jagen. Als Chiffith sich darauf besann, welch grandiose Erfüllung er in dieser Tätigkeit fand, begannen die mächtigen Eindrücke aus dem Thronsaal augenblicklich zu verschwimmen. Denn mindestens so mächtig wie seine Einschüchterung durch die schiere Größe des Imperators war Chiffiths Jagdtrieb. Nur war dieser während der Ausbildung unter Draconis in den Hintergrund gedrängt worden.
»Es ist, als würden sie mich zähmen!« dachte der Lamproid. »In dieser künstlichen Umgebung habe ich fast schon ein wenig vergessen, wer und was ich bin. Ich muss das Wilde zügeln, um hier zu überleben. Aber ganz ersticken darf ich es nicht, denn es verleiht Stärke. Nur kenne ich das richtige Maß noch nicht.«
Während Chiffith die Fesseln lockerte, mit denen er sein raubtierhaftes Temperament zurück gehalten hatte, erwachten seine Sinne wieder zu voller Stärke. Sofort fand er die Duftspur. Sie lang klar und deutlich vor ihm wie der Lichtkegel einer elektrischen Lampe. Der Sithadept war bemüht, sich seines Tuns und seiner Absichten im Klaren zu bleiben und so die Kontrolle zu behalten, zugleich aber ließ er sich auf das Wilde ein. Er heftete sich an die Fährte, als gehörte sie einer Beute, die er schlagen wollte, und folgte ihr hartnäckig durch die Flure und Hallen des Sithtempels, bis er schließlich im Werkstattbereich ankam.
Diesen Teil des Ordensgebäudes hatte Chiffith noch nie besucht, denn er verstand nichts von Technik und machte sich auch nichts daraus. Metall, Polymere und Elektronen bedeuteten ihm nichts; ganz im Gegensatz zu den Gestalten, die hier herumliefen und für gar nichts Anderes Augen zu haben schienen. Manche schienen sich einen Wettstreit darin zu liefern, wer mehr künstliche Teile in sich selbst verbauen und damit die Unzulänglichkeit seines humanoiden Körpers eingestehen konnte. Nein, nichts an dieser Umgebung lockte ihn. Bis auf die Fährte, die eindeutig hierher führte. Da waren sie: Torryn, der mittlerweile ein Sith geworden war, und seine Schülerin Iouna. Sie standen vor einer Werkstatt. Worüber sie sich unterhielten, hatte Chiffith nicht mitbekommen.
»Der Imperator schickt mich zu dir«, fauchte er die Worte, die er sich auf dem Weg hierher zurecht gelegt hatte. Mittlerweile beherrschte er das Basic einigermaßen gut, sofern er ein wenig Zeit hatte, über die Wörter und Sätze nachzudenken, bevor er sie aussprach. Der zischende Akzent war jedoch so stark wie bei seiner Ankunft. »Er sagt, du planst etwas und brauchst Unterstützung dabei. Ich soll dir helfen. Was es ist, hat er aber nicht gesagt.« Sein Blick schweifte über die Werkbänke und Maschinen in dem Raum, vor dem sie standen. »Ich glaube nicht, dass er das hier gemeint hat.«
Dass er Torryn noch immer duzte, war ihm nicht bewusst. Womöglich lag es daran, dass er ihn bereits gekannt hatte, als er noch ein Jünger gewesen war. Er steckte in Chiffiths Hirn einfach nicht in der Sith-Schublade. Daher erfuhr er keineswegs die Unterwerfung und Ehrerbietung, die der Lamproid beispielsweise seinem Meister entgegenbrachte. Dies war jedoch nicht das Produnkt durchdachter Entscheidung, sondern einer jener Fälle, in denen er sich seiner Handlungen nicht so bewusst war, wie es seine Rolle und Lage eigentlich erfordert hätte.
Ein weiterer Humanoider kam hinzu. Diesmal einer von der Sorte, an die Chiffith beim Betreten der Werkstätten gedacht hatte. Mindestens sein Auge, wahrscheinlich aber auch noch andere Körperteile, waren durch etwas Künstliches ersetzt worden. Außerdem hatte er einige Teile zusätzlich, nämlich diverse Kabel in seinem Kopf, deren Zweck und Funktion der Lehrling nicht einmal erahnen konnte. Allerdings war diese Person ihrem Auftreten nach zu urteilen selbst kein Jünger, sondern ein Sith, womöglich eines hohen Ranges. In seinem Verhalten und seinen Worten wurde deutlich, dass er es gewohnt war, Befehle zu geben und Antworten auf seine Fragen zu erhalten. Das Selbstverständnis eines Herrschers - ein Charakterzug vieler Sith. Deshalb hielt sich Chiffith auch zurück, als plötzlich ein roter Lichtstrahl aus dem künstlichen Auge hervorzuckte und auf ihn fiel. Mit offensichtlichem Missmut, aber erzwungener Geduld, ließ er die Prozedur über sich ergehen, auch wenn er keine Ahnung hatte, was der fremde Sith damit bezweckte und welche möglicherweise schädliche Auswirkung es auf ihn haben würde. Dies war, im Gegensatz zur Fährtensuche, eine der Gelegenheiten, bei denen er gut daran tat, seine Leidenschaft im Zaum zu halten.
»Was heißt das, ›autorisiert‹?« fragte er. Denn er kannte dieses Wort nicht und konnte dementsprechend auch nicht sagen, ob es auf ihn zutraf oder nicht.
[Bastion | Sith-Ordensgebäude | Werkstattbereich] Chiffith, Torryn, Iouna, Darth Eneco (NPC)
Chiffith war sicher gewesen, dass es keine Herausforderung sein würde, Torryns und Iounas Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Doch es erwies sich als schwerer als gedacht. Schuld daran war der immense Eindruck, den Allegious auf Chiffith gemacht hatte. Furcht war ein Gefühl, das der barbarische Lamproid kaum kannte; er hatte es bisher nur in sehr wenigen Situationen verspürt und keineswegs immer dann, wenn er wahrhaftig in Lebensgefahr gewesen war. Ein blutiger Kampf schreckte ihn nicht, auch nicht die Aussicht, dabei möglicherweise umzukommen. Die Gegenwart mächtiger Sith jedoch hatte diese Wirkung auf ihn. Und da kein Sith mächtiger sein konnte als Darth Allegious, hatte auch dieser die einschüchterndste Wirkung auf ihn. Obwohl er den Thronsaal längst verlassen hatte, klang sie noch immer nach. Er war abgelenkt und unkonzentriert, weil ihm immer wieder die Eindrücke durch den Kopf schwirrten, die er zu den Füßen des Herrschers der Galaxis erlebt hatte. Die Frage kam ihm in den Sinn, ob es daran lag, dass er selbst noch so schwach, so unbedeutend war in dieser Phase seiner Ausbildung, denn anderen, wie Darth Keebo oder Nergal, schien die Nähe des Imperators kaum etwas auszumachen. Vielleicht gewöhnte man sich auch daran. Die Ehrfurcht, die ihn gepackt hatte - ein unbändiges Gefühl der Überlegenheit Allegious', das ihn instinktiv zur Unterwerfung zwang - wollte ihn einfach nicht loslassen. Es hinderte ihn daran, sich auf das zu konzentrieren, was vor ihm lag: Die Fährte von Iouna und Torryn.
Er war an den Ort zurückgekehrt, an dem er den beiden Humanoiden begegnet war. Dort, wo die Bombe des wahnsinnigen Kopfgeldjägers explodiert war. Mittlerweile waren das Feuer gelöscht und die Trümmer der Explosion weggeräumt, aber die Zeit hatte nicht ausgereicht, um alle Spuren zu beseitigen. Vor allem die vielen Gerüche hingen noch im Raum, wenngleich sie sich im Vergleich zu vorhin deutlich verdünnt hatten. Chiffith hatte sich den ungewöhnlich durchmischten Duft der beiden Menschen bewusst eingeprägt, aber nun fiel es ihm dennoch schwer, ihn auszumachen. Mehrmals entdeckte er ihn, doch dann schweiften seine Gedanken ab und er verlor die Fährte wieder. So etwas war ihm in seinem ganzen bisherigen Leben noch nicht passiert!
Mittlerweile war der Lamproid lange genug bei den Sith, um bei der Suche nach einer Lösung für dieses Problem auch Wege in Betracht zu ziehen, von denen er früher nichts geahnt hatte. Die Macht konnte ihm dabei behilflich sein, die beiden aufzuspüren, wenn er es schaffte, sie sich nutzbar zu machen. Chiffith besann sich auf das, was Darth Draconis ihn gelehrt hatte. Es war die Leidenschaft, die einem Sith seine Stärke gab; starke Gefühle, gerade noch in Zaum gehalten, so dass der Machtanwender sie kontrollierte und nicht sie ihn. Es kam dem Lehrling zu Gute, dass diese konkrete Aufgabe eine seiner stärksten Leidenschaften berührte: Die Lust zu jagen. Als Chiffith sich darauf besann, welch grandiose Erfüllung er in dieser Tätigkeit fand, begannen die mächtigen Eindrücke aus dem Thronsaal augenblicklich zu verschwimmen. Denn mindestens so mächtig wie seine Einschüchterung durch die schiere Größe des Imperators war Chiffiths Jagdtrieb. Nur war dieser während der Ausbildung unter Draconis in den Hintergrund gedrängt worden.
»Es ist, als würden sie mich zähmen!« dachte der Lamproid. »In dieser künstlichen Umgebung habe ich fast schon ein wenig vergessen, wer und was ich bin. Ich muss das Wilde zügeln, um hier zu überleben. Aber ganz ersticken darf ich es nicht, denn es verleiht Stärke. Nur kenne ich das richtige Maß noch nicht.«
Während Chiffith die Fesseln lockerte, mit denen er sein raubtierhaftes Temperament zurück gehalten hatte, erwachten seine Sinne wieder zu voller Stärke. Sofort fand er die Duftspur. Sie lang klar und deutlich vor ihm wie der Lichtkegel einer elektrischen Lampe. Der Sithadept war bemüht, sich seines Tuns und seiner Absichten im Klaren zu bleiben und so die Kontrolle zu behalten, zugleich aber ließ er sich auf das Wilde ein. Er heftete sich an die Fährte, als gehörte sie einer Beute, die er schlagen wollte, und folgte ihr hartnäckig durch die Flure und Hallen des Sithtempels, bis er schließlich im Werkstattbereich ankam.
Diesen Teil des Ordensgebäudes hatte Chiffith noch nie besucht, denn er verstand nichts von Technik und machte sich auch nichts daraus. Metall, Polymere und Elektronen bedeuteten ihm nichts; ganz im Gegensatz zu den Gestalten, die hier herumliefen und für gar nichts Anderes Augen zu haben schienen. Manche schienen sich einen Wettstreit darin zu liefern, wer mehr künstliche Teile in sich selbst verbauen und damit die Unzulänglichkeit seines humanoiden Körpers eingestehen konnte. Nein, nichts an dieser Umgebung lockte ihn. Bis auf die Fährte, die eindeutig hierher führte. Da waren sie: Torryn, der mittlerweile ein Sith geworden war, und seine Schülerin Iouna. Sie standen vor einer Werkstatt. Worüber sie sich unterhielten, hatte Chiffith nicht mitbekommen.
»Der Imperator schickt mich zu dir«, fauchte er die Worte, die er sich auf dem Weg hierher zurecht gelegt hatte. Mittlerweile beherrschte er das Basic einigermaßen gut, sofern er ein wenig Zeit hatte, über die Wörter und Sätze nachzudenken, bevor er sie aussprach. Der zischende Akzent war jedoch so stark wie bei seiner Ankunft. »Er sagt, du planst etwas und brauchst Unterstützung dabei. Ich soll dir helfen. Was es ist, hat er aber nicht gesagt.« Sein Blick schweifte über die Werkbänke und Maschinen in dem Raum, vor dem sie standen. »Ich glaube nicht, dass er das hier gemeint hat.«
Dass er Torryn noch immer duzte, war ihm nicht bewusst. Womöglich lag es daran, dass er ihn bereits gekannt hatte, als er noch ein Jünger gewesen war. Er steckte in Chiffiths Hirn einfach nicht in der Sith-Schublade. Daher erfuhr er keineswegs die Unterwerfung und Ehrerbietung, die der Lamproid beispielsweise seinem Meister entgegenbrachte. Dies war jedoch nicht das Produnkt durchdachter Entscheidung, sondern einer jener Fälle, in denen er sich seiner Handlungen nicht so bewusst war, wie es seine Rolle und Lage eigentlich erfordert hätte.
Ein weiterer Humanoider kam hinzu. Diesmal einer von der Sorte, an die Chiffith beim Betreten der Werkstätten gedacht hatte. Mindestens sein Auge, wahrscheinlich aber auch noch andere Körperteile, waren durch etwas Künstliches ersetzt worden. Außerdem hatte er einige Teile zusätzlich, nämlich diverse Kabel in seinem Kopf, deren Zweck und Funktion der Lehrling nicht einmal erahnen konnte. Allerdings war diese Person ihrem Auftreten nach zu urteilen selbst kein Jünger, sondern ein Sith, womöglich eines hohen Ranges. In seinem Verhalten und seinen Worten wurde deutlich, dass er es gewohnt war, Befehle zu geben und Antworten auf seine Fragen zu erhalten. Das Selbstverständnis eines Herrschers - ein Charakterzug vieler Sith. Deshalb hielt sich Chiffith auch zurück, als plötzlich ein roter Lichtstrahl aus dem künstlichen Auge hervorzuckte und auf ihn fiel. Mit offensichtlichem Missmut, aber erzwungener Geduld, ließ er die Prozedur über sich ergehen, auch wenn er keine Ahnung hatte, was der fremde Sith damit bezweckte und welche möglicherweise schädliche Auswirkung es auf ihn haben würde. Dies war, im Gegensatz zur Fährtensuche, eine der Gelegenheiten, bei denen er gut daran tat, seine Leidenschaft im Zaum zu halten.
»Was heißt das, ›autorisiert‹?« fragte er. Denn er kannte dieses Wort nicht und konnte dementsprechend auch nicht sagen, ob es auf ihn zutraf oder nicht.
[Bastion | Sith-Ordensgebäude | Werkstattbereich] Chiffith, Torryn, Iouna, Darth Eneco (NPC)