Bastion

[Bastion | Sith-Ordensgebäude | auf der Suche nach Torryn] Chiffith

Chiffith war sicher gewesen, dass es keine Herausforderung sein würde, Torryns und Iounas Aufenthaltsort ausfindig zu machen. Doch es erwies sich als schwerer als gedacht. Schuld daran war der immense Eindruck, den Allegious auf Chiffith gemacht hatte. Furcht war ein Gefühl, das der barbarische Lamproid kaum kannte; er hatte es bisher nur in sehr wenigen Situationen verspürt und keineswegs immer dann, wenn er wahrhaftig in Lebensgefahr gewesen war. Ein blutiger Kampf schreckte ihn nicht, auch nicht die Aussicht, dabei möglicherweise umzukommen. Die Gegenwart mächtiger Sith jedoch hatte diese Wirkung auf ihn. Und da kein Sith mächtiger sein konnte als Darth Allegious, hatte auch dieser die einschüchterndste Wirkung auf ihn. Obwohl er den Thronsaal längst verlassen hatte, klang sie noch immer nach. Er war abgelenkt und unkonzentriert, weil ihm immer wieder die Eindrücke durch den Kopf schwirrten, die er zu den Füßen des Herrschers der Galaxis erlebt hatte. Die Frage kam ihm in den Sinn, ob es daran lag, dass er selbst noch so schwach, so unbedeutend war in dieser Phase seiner Ausbildung, denn anderen, wie Darth Keebo oder Nergal, schien die Nähe des Imperators kaum etwas auszumachen. Vielleicht gewöhnte man sich auch daran. Die Ehrfurcht, die ihn gepackt hatte - ein unbändiges Gefühl der Überlegenheit Allegious', das ihn instinktiv zur Unterwerfung zwang - wollte ihn einfach nicht loslassen. Es hinderte ihn daran, sich auf das zu konzentrieren, was vor ihm lag: Die Fährte von Iouna und Torryn.

Er war an den Ort zurückgekehrt, an dem er den beiden Humanoiden begegnet war. Dort, wo die Bombe des wahnsinnigen Kopfgeldjägers explodiert war. Mittlerweile waren das Feuer gelöscht und die Trümmer der Explosion weggeräumt, aber die Zeit hatte nicht ausgereicht, um alle Spuren zu beseitigen. Vor allem die vielen Gerüche hingen noch im Raum, wenngleich sie sich im Vergleich zu vorhin deutlich verdünnt hatten. Chiffith hatte sich den ungewöhnlich durchmischten Duft der beiden Menschen bewusst eingeprägt, aber nun fiel es ihm dennoch schwer, ihn auszumachen. Mehrmals entdeckte er ihn, doch dann schweiften seine Gedanken ab und er verlor die Fährte wieder. So etwas war ihm in seinem ganzen bisherigen Leben noch nicht passiert!

Mittlerweile war der Lamproid lange genug bei den Sith, um bei der Suche nach einer Lösung für dieses Problem auch Wege in Betracht zu ziehen, von denen er früher nichts geahnt hatte. Die Macht konnte ihm dabei behilflich sein, die beiden aufzuspüren, wenn er es schaffte, sie sich nutzbar zu machen. Chiffith besann sich auf das, was Darth Draconis ihn gelehrt hatte. Es war die Leidenschaft, die einem Sith seine Stärke gab; starke Gefühle, gerade noch in Zaum gehalten, so dass der Machtanwender sie kontrollierte und nicht sie ihn. Es kam dem Lehrling zu Gute, dass diese konkrete Aufgabe eine seiner stärksten Leidenschaften berührte: Die Lust zu jagen. Als Chiffith sich darauf besann, welch grandiose Erfüllung er in dieser Tätigkeit fand, begannen die mächtigen Eindrücke aus dem Thronsaal augenblicklich zu verschwimmen. Denn mindestens so mächtig wie seine Einschüchterung durch die schiere Größe des Imperators war Chiffiths Jagdtrieb. Nur war dieser während der Ausbildung unter Draconis in den Hintergrund gedrängt worden.


»Es ist, als würden sie mich zähmen!« dachte der Lamproid. »In dieser künstlichen Umgebung habe ich fast schon ein wenig vergessen, wer und was ich bin. Ich muss das Wilde zügeln, um hier zu überleben. Aber ganz ersticken darf ich es nicht, denn es verleiht Stärke. Nur kenne ich das richtige Maß noch nicht.«

Während Chiffith die Fesseln lockerte, mit denen er sein raubtierhaftes Temperament zurück gehalten hatte, erwachten seine Sinne wieder zu voller Stärke. Sofort fand er die Duftspur. Sie lang klar und deutlich vor ihm wie der Lichtkegel einer elektrischen Lampe. Der Sithadept war bemüht, sich seines Tuns und seiner Absichten im Klaren zu bleiben und so die Kontrolle zu behalten, zugleich aber ließ er sich auf das Wilde ein. Er heftete sich an die Fährte, als gehörte sie einer Beute, die er schlagen wollte, und folgte ihr hartnäckig durch die Flure und Hallen des Sithtempels, bis er schließlich im Werkstattbereich ankam.

Diesen Teil des Ordensgebäudes hatte Chiffith noch nie besucht, denn er verstand nichts von Technik und machte sich auch nichts daraus. Metall, Polymere und Elektronen bedeuteten ihm nichts; ganz im Gegensatz zu den Gestalten, die hier herumliefen und für gar nichts Anderes Augen zu haben schienen. Manche schienen sich einen Wettstreit darin zu liefern, wer mehr künstliche Teile in sich selbst verbauen und damit die Unzulänglichkeit seines humanoiden Körpers eingestehen konnte. Nein, nichts an dieser Umgebung lockte ihn. Bis auf die Fährte, die eindeutig hierher führte. Da waren sie: Torryn, der mittlerweile ein Sith geworden war, und seine Schülerin Iouna. Sie standen vor einer Werkstatt. Worüber sie sich unterhielten, hatte Chiffith nicht mitbekommen.


»Der Imperator schickt mich zu dir«, fauchte er die Worte, die er sich auf dem Weg hierher zurecht gelegt hatte. Mittlerweile beherrschte er das Basic einigermaßen gut, sofern er ein wenig Zeit hatte, über die Wörter und Sätze nachzudenken, bevor er sie aussprach. Der zischende Akzent war jedoch so stark wie bei seiner Ankunft. »Er sagt, du planst etwas und brauchst Unterstützung dabei. Ich soll dir helfen. Was es ist, hat er aber nicht gesagt.« Sein Blick schweifte über die Werkbänke und Maschinen in dem Raum, vor dem sie standen. »Ich glaube nicht, dass er das hier gemeint hat.«

Dass er Torryn noch immer duzte, war ihm nicht bewusst. Womöglich lag es daran, dass er ihn bereits gekannt hatte, als er noch ein Jünger gewesen war. Er steckte in Chiffiths Hirn einfach nicht in der Sith-Schublade. Daher erfuhr er keineswegs die Unterwerfung und Ehrerbietung, die der Lamproid beispielsweise seinem Meister entgegenbrachte. Dies war jedoch nicht das Produnkt durchdachter Entscheidung, sondern einer jener Fälle, in denen er sich seiner Handlungen nicht so bewusst war, wie es seine Rolle und Lage eigentlich erfordert hätte.

Ein weiterer Humanoider kam hinzu. Diesmal einer von der Sorte, an die Chiffith beim Betreten der Werkstätten gedacht hatte. Mindestens sein Auge, wahrscheinlich aber auch noch andere Körperteile, waren durch etwas Künstliches ersetzt worden. Außerdem hatte er einige Teile zusätzlich, nämlich diverse Kabel in seinem Kopf, deren Zweck und Funktion der Lehrling nicht einmal erahnen konnte. Allerdings war diese Person ihrem Auftreten nach zu urteilen selbst kein Jünger, sondern ein Sith, womöglich eines hohen Ranges. In seinem Verhalten und seinen Worten wurde deutlich, dass er es gewohnt war, Befehle zu geben und Antworten auf seine Fragen zu erhalten. Das Selbstverständnis eines Herrschers - ein Charakterzug vieler Sith. Deshalb hielt sich Chiffith auch zurück, als plötzlich ein roter Lichtstrahl aus dem künstlichen Auge hervorzuckte und auf ihn fiel. Mit offensichtlichem Missmut, aber erzwungener Geduld, ließ er die Prozedur über sich ergehen, auch wenn er keine Ahnung hatte, was der fremde Sith damit bezweckte und welche möglicherweise schädliche Auswirkung es auf ihn haben würde. Dies war, im Gegensatz zur Fährtensuche, eine der Gelegenheiten, bei denen er gut daran tat, seine Leidenschaft im Zaum zu halten.


»Was heißt das, ›autorisiert‹?« fragte er. Denn er kannte dieses Wort nicht und konnte dementsprechend auch nicht sagen, ob es auf ihn zutraf oder nicht.

[Bastion | Sith-Ordensgebäude | Werkstattbereich] Chiffith, Torryn, Iouna, Darth Eneco (NPC)
 
[Bastion - Appartmentkomplex der Reserveverwaltungskräfte - Persönliches Appartment von Andros Cavendish]

Neues Spiel, neues Glück.

Andros dachte gar nicht mehr an den kleinen Spaß, den er sich mit der Präfektin vor ein paar Tagen erlaubt hatte. Ihm fiel nur auf, dass sie in der letzten Zeit ziemlich zuvorkommend zu ihm war und sich augenscheinlich freute, wenn sie ihn sah. Diese aus seiner Sicht leicht masochistische Ader verwirrte ihn etwas, aber intelligente Lebewesen- und dazu zählte er jede Form von Leben, die halbwegs dazu in der Lage war, willentlich Gedankengänge zu produzieren- waren zu komplex, als dass man sie hätte auf einmalige Erfahrungen reduzieren können. Zumindest dachte er das, und was die anderen dachten, war ihm sowieso egal.

Meistens zumindest.

Es gab eigentlich im ganzen Appartmentkomplex nur zwei Personen, die er wirklich mochte und die er auch gerne traf: Legat Troy Glover, ein kleiner, dicklicher, sarkastischer, aber alles in allem recht umgänglicher Mensch, mit dem er seinen Humor teilen konnte, und Präfektin Darca Binnet, eine hochgewachsene, blauschwarzhaarige Schönheit, die über einen scharfen Intellekt und eine nicht minder scharfe Zunge verfügte. Eigentlich war Darca eine ziemliche Ziege, und sie gifteten sich oft gegenseitig an, trennten sich aber abends stets mit einer Unarmung und einem freundlichen Grinsen auf den Lippen.

Heute Abend würde er sie beide sehen, und er freute sich wirklich, auch wenn der Anlass ein nach seiner Meinung trauriger war.

Troy hatte exzellente Verbindungen zum Imperialen Geheimdienst, und er war einer der wenigen, der genau wusste, was gerade auf Corellia im Gange war. Dies lag zu einem nicht unerheblichen Teil daran, dass Troy selbst Corellianer war und allgemein Kontakte sammelte wie eine Spinne im Netz ihre Fliegen sammelt. Als auf Andros' Bildschirm also die Einladung zu einer 'Corellia-Helden-Party' aufpoppte, organisiert von Troy Glover, Veranstaltungsort 'Club 66', vierter Stock, ab 20:00 Uhr, bitte in Galauniform kommen, wußte er, was passiert war:

Corellia war gefallen. Oder kurz davor.

Sie waren von ihrer Außenwelt hermetisch abgeriegelt; wo schon der normale imperiale Bürger 'wohlwollenden Informationsrestriktionen' unterlag, bekamen sie noch weniger mit. Umso verwunderter war Andros über Troys freche, schlampig getarnte, vor Sarkasmus und Zynismus geradezu triefende Aktion: konnte er sich vielleicht Dinge erlauben, die sich andere nicht erlauben konnten? Und wenn ja, warum? Oder war es gerade diese schlampige Tarnung, die eine solche Naivität verbreitete, dass man ihm gar nichts konnte?

Andros stand vor dem Spiegel in seiner Galauniform und blickte kurz zur Uhr, die ihn aus seinen Gedanken riß. Nur noch eine halbe Stunde! Er mußte sich beeilen, wenn er nicht zu spät kommen wollte. Er rückte seine Uniform zurecht und sah wirklich formidabel aus. Er wußte auch, dass ihm sein Auftritt heute Abend wieder sowohl verliebte als auch neidische Blicke einbringen würde. Dennoch trug er die Uniform recht selten, wofür es einen einfachen Grund gab: sie war unbequem. Aber er war mit sich zufrieden, und er hatte gute Laune, denn: der Anlaß der Party war unangemessen, die meisten Gäste waren es wohl auch, aber sie würden es nicht merken, und deswegen würde die Stimmung gut sein. Ein Hoch auf den Imperator und seine Berater! DAS stimmte ihn mehr als fröhlich.

***​

Andros stand mitten im 'Club 66', einer der vielen Annehmlichkeiten, die sie genossen. Massive Holztische mit kleinen Lampen, mit schwarzem Leder überzogene Sitzbänke, ein königsblauer Teppich und leicht mattgedimmtes dunkelblaues Licht zierten den Club genauso wie die riesige Bar, hinter der wahrhaftige Schönheiten beider humanoider Geschlechter standen. Blickfang des 'Club 66' war jedoch das riesige Terrarium in der Mitte des Clubs, in der sich zwei blau-schwarz gescheckte Schlangen befanden, die Andros nicht näher einordnen konnte. Sie gaben dem Club auch seinen Namen, hieß die eine doch wie die andere schlicht 'six'. Offensichtlich waren die beiden Schlangen so etwas wie Zwillinge, und wer, der sich im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte befand, konnte behaupten, dass die Imperiale Verwaltung keinen Humor verstand?

Andros rauchte eine Zigarre und unterhielt sich mit dem schmächtigen Legaten, der die Einführungsveranstaltung geleitet hatte. Der Mann sah aus, wie jemand, der an etwas glaubte, sich aber selbst nicht mehr ganz so sicher war, ob er an dieses Etwas glauben wollte oder ob er daran noch glaubte, weil er es gewohnt war. Andros kannte diese Art von Mensch; sie war ambivalent und mithin gefährlich. Montags und freitags konnte man sich mit ihr ehrlich und direkt unterhalten, dienstags und mittwochs verriet sie einen, und donnerstags kannt sie dich nicht.

Er lächelte bedächtig und philosophierte mit dem Legaten, der aussah, als ob viel zu wenig Körper in viel zu viel Haut gepackt wurde, über allgemeine rechtswissenschaftliche Probleme. Fachlich waren sie auf einer Wellenlänge, persönlich nicht. Andros holte mit einer theatralischen Handbewegung zu einem neuen Satz aus, als er eine Hand auf seiner rechten Schulter spürte und innehielt. Die 'Pflaume', wie Andros den Legaten innerlich nannte, lächelte verschmitzt, entschuldigte sich und ging zur Bar.

"Aber, aber, wer wird denn gleich ausholen, wenn ich hinter ihm stehe?"


Andros grinste. Er erkannte die Stimme sofort, drehte sich aber bewußt nicht um und nahm einen Zug von seiner Zigarre.

"Du würdest doch auch ausholen, wenn ich überraschend hinter Dir stehen und Dir meine Hände auf die Schultern legen würde."

"Ich denke nicht. Ich würde erst ausholen, wenn Du mir mit Deiner Taille zunahe rückst."

"Traust Du mir sowas zu?"


Eine kurze Pause- kurz genug, um nicht übertrieben, aber lange genug, um dramatisch zu wirken.

"Einem gutaussehenden und zielbewußten Mann traue ich alles zu, Andros. Auf Dich bezogen mache ich mir also keine Sorgen, nein."

Ein breites Grinsen umspielte sein Gesicht. Er nahm einen weiteren Zug von seiner Zigarre, drehte sich zu ihr hin und blies ihr den Rauch ins Gesicht. Sie hustete dezent in absichtlich schlecht geschauspielerter Art. Darca war einfach eine arrogante, bissige und bösartige Ziege, aber sie mochten sich. Warumauchimmer. Und sie war Starkraucherin, mithin ständig von einer Rauchwolke umgeben.

"Da bin ich aber beruhigt. Meine Handbewegung war ohnehin nur eine natürlich Abwehrreaktion meines Körpers auf eine bösartige schwarze Witwe, Darca."

Sie grinste bis über beide Ohren. Die Rolle der unnahbaren, kalten und selbstbewußten Schönheit mit fahler Haut und roten Wangenknochen gefiel ihr, und Andros wußte das, deswegen bestärkte er sie regelmäßig auf seine Art und Weise. Er wußte auch, was beide gemeinsam hatten: sie waren einsam, so schrecklich einsam, und darin so untrennbar verbunden, denn sie hatten beide ihre Liebsten verloren: sie auf dem Schlachtfeld, er im Kreißsaal.

"Du bist ein geborener Diplomat, mein Freund. Und Frauenversteher. Und weil Du so ein Frauenversteher bist, gibst Du mir bestimmt ein Ale aus, oder?"

"Ich gebe Dir alles aus, was Du möchtest, Darca. Du musst nur fragen, das weißt Du."


Er zwinkerte ihr zu, drehte sich um, ging zur Bar und holte zwei Ale. Für ihn war sie eine gute Freundin; was er deswegen nicht erkennen konnte war, dass sie schon ein paar Mal darüber nachgedacht hatte, ihn zu fragen, ob er ihr nicht mal was anderes geben könnte als reine Freundschaft. Aber sie kannte ihre Rolle in seinem Spiel und seufzte schließlich. Als er mit den beiden Ale zurückkam, entdeckte er, dass ein junger und schnittiger Präfekt Darca in ein Gespräch verwickelt hatte. Er bekam es nicht mit, sah aber nur, wie sich dieser auf einmal mit rascher Geschwindigkeit und hoch erhobenem Haupt von ihr entfernte. Sie verdrehte ihre Augen und verzog ihre Lippen zu einem sehr, sehr schmalen Grinsen, dass schon fast eher an Zähnefletschen erinnerte.

"Nicht Dein Typ?"

"Ich suche einen intelligenten und humorvollen Gesprächspartner, Andros. Kein Opfer."

"Aha. Deswegen durfte ich auch nur das Ale holen, richtig?"

"Richtig."


Er spielte ein schwermütiges Seufzen und verdrehte, sie nachahmend, die Augen.

"So ist das halt unter besten Freunden. Die Masche hat eben noch nie funktioniert."

Sie lachten beide herzhaft- die eine mit Schmerz im Herzen, der andere voller Freude.

Eine quiekige Stimme dröhnte durch den vollen und verrauchten Club, und ein kleiner, dicklicher Klumpen Mensch steuerte auf die beiden zu. Er legte sowohl Darca als auch Andros eine Hand auf die Schulter, was ihm bei letzterem kaum gelang, und die beiden mußten wieder lachen. Der kleine Dicke lächelte nur sanft.

"Wenn das nicht mein Lieblingspaar ist! Die schwarze Witwe und der elegante Panther. Vereint im Bier! Wie hätte das gedacht? Habe ich Dir eigentlich schonmal gesagt, wie herrlich obszön es aussieht, wenn eine Frau wie DU eine bist Bier trinkt, Darca?"

"Habe ich Dir eigentlich schonmal gesagt, wie herrlich obszön es aussieht, wenn eine kleine dicke Kampfkugel wie Du ständig am Buffett rumlungert, Troy?"


Sie lachten jetzt alle.

"Der Punkt geht an Dich, Darca, wie immer. Darf ich Dein Kätzchen kurz entführen? Ich würde gerne etwas mit ihm besprechen. Unter vier Augen."

Darcas
Gesicht veränderte sich blitzartig. Da war sie wieder: die kalte, harte Verwaltungsbeamte, die nicht umsonst 'schwarze Witwe' genannt wurde. Sie hatte sich diesen Namen erarbeiten müssen- durch unzählige Todesurteile, die sie mit unmenschlicher Sachlichkeit in ihrer Rolle als ehemalige Staatsanwältin beantragt und erwirkt hatte, selbst bei kleinsten Verbrechen. Sie nickte und entfernte sich, aber nicht, ohne Andros vorher verbindlich-unverbindlich zuzuzwinkern. Er erwiderte Darcas Zwinkern, aber auch er hatte sich verändert. Sein Gehirn arbeitete jetzt mit 120%iger Leistung.

"Was ist los, Troy? Bist Du eigentlich des Wahnsinns, eine Party unter diesem Motto zu veranstalten? Ich kann mir vorstellen, was auf Corellia läuft, wenn Du sowas hier abziehst, aber ich wußte nicht, dass Du lebensmüde bist."

"Scheiß' auf die Party, Andros, mir kann keiner was, und das weißt Du. Die halten mich alle für die dicke, kleine, naive Knutschkugel, und das ist auch gut so. Naja, zumindest dachte ich, dass mich alle dafür halten."

Andros runzelte die Stirn. Ihm lag ein Kommentar auf den Lippen, aber er verkniff ihn sich.

"Positiv oder negativ?"

"Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich mich morgen im Raum 'Kashyykk' einfinden und dort jemanden treffen soll. Auf Anordnung."

Andros gingen viele Varianten durch den Kopf, aber er konnte sich für keine entscheiden. Sie waren alle gleichwertig, denn er kannte den Sachverhalt, der dahinter stand, nicht. Und sowas haßte er. Er schlug einen nüchtern-sachlichen Ton an- seinen Arbeitston.

"Offiziell also. Zeit, voneinander Abschied zu nehmen, denke ich. Auch deswegen die Party?"

"Auch. Ich weiß nicht, was morgen passiert, Andros, und ich habe Angst. Du bist der einzige, dem ich das sagen kann, und ich kann das nur hier sagen, weil uns hier in dem lauten Trubel niemand hört."

"Wir werden abgehört? Bah, dumme Frage. Natürlich. Da hätte ich auch früher drauf kommen können."


Troy nickte bedächtig.

"Ich denke schon, alles andere wäre Quatsch. Ich möchte Dir etwas geben, für den Fall, dass mir etwas zustoßen sollte. Meine Familie ist auf dem Weg nach Bothawui, und vielleicht kannst Du ihr das hier zukommen lassen."


Troy drückte Andros eine Holodisk in die Hand. Der wiederum nickte.

"Ich werde sehen, was sich einrichten lässt. Ich habe da noch ein paar Bekannte, mein Freund. Und jetzt laß' uns Spaß haben, der Helden von Corellia gedenken und den morgigen Tag würdigen."

Troy rief mit seiner quakigen Stimme Darca herbei, und sie ließen sich zusammen fotografieren und anschließend feiern.

***​

Andros befand sich in seinem Appartment und sah aus dem Fenster auf ein Landepad. Er erkannte sofort Troy, der, zusammen mit zwei Sturmtrupplern, eine Lambdafähre bestieg und abhob. Andros legte seine Hand ans Kinn und überlegte.

Neues Spiel, neues Glück, sagte man. Er lächelte. Bitter.


[Bastion - Appartmentkomplex der Reserveverwaltungskräfte - Persönliches Appartment von Andros Cavendish]
 
[Bastion – Sith Orden – Krankenstation] Medidroide und Odin

Odin kam zu Bewusstsein. Er versuchte, die Augen zu öffnen, aber alles, was ihm gelang, war ein kurzes Blinzeln. Dieser Augenblick reichte aus, damit ihm klar wurde, wo er sich befand. Er lag in einer der Krankenstationen des Sith Ordens, die mit ihren weißen, sterilen Ausstattungen einen erheblichen Kontrast zu den restlichen Räumlichkeiten des Komplexes bildeten. Nicht selten war er schon hier gelandet, nach Kämpfen mit Ensenious' Schüler, der ihm gnadenlos zugesetzt hatte, wenn er dies durch seine Schwäche zugelassen hatte. Er drehte seinen Kopf zur Seite und öffnete dieses Mal behutsamer seine Augen. Verschwommen sah er neben sich mehrere leere Betten und dahinter einen Medidroiden, der den Rücken zu ihm gedreht hatte und mit irgendetwas an einem Terminal beschäftigt war.

Er fühlte sich betäubt. Er wusste, dass ihm Schmerzmittel verabreicht worden war. Dies gehörte zur üblichen medizinischen Prozedur der Medidroiden, aber er verabscheute es. Wenn er so viel Schwäche gezeigt hatte, dass er in einer Krankenstation zu Bewusstsein kam, hatte er die Schmerzen als Strafe verdient. Auch jetzt erinnerte er sich an jenen Sith Lord, unter dessen Aufsicht er etwa ein Jahrzehnt im Sith Orden trainiert hatte. Oft hatte er ihm eingetrichtert, dass Schmerz der größte Lehrmeister sei, um eine Lektion zu lernen. Anfangs hatte er zwar zu diesen Worten genickt, doch erst mit der Zeit hatte er sie
verstanden, denn sie waren wahr. Jedoch hatte er das erst begreifen können, als er es einige Male am eigenen Leib gespürt hatte.

Die Wahrscheinlichkeit sank, einen Fehler ein zweites Mal zu begehen, wenn er schmerzhafte Konsequenzen nach sich trug. Ihm war bewusst, dass dies keine besonders ausgeklügelte Weisheit der Sith war, sondern konnte man die Erfolge dieser Lehrmethode auch bei Tieren oder selbst bei Kleinkindern beobachten. Ein schwaches Lächeln huschte bei diesem Gedanken über seine Lippen, bei diesem paradox wirkenden Vergleich zwischen den Lehrmethoden für einen Sith und einem Kleinkind. Aber man konnte diesen Vergleich sogar noch weiter spinnen.

Wie ein Kind lernte, nicht in Berührung mit Feuer zu kommen, da dies zwangsläufig schmerzhafte Verbrennungen nach sich zog, lernte ein Krieger wie er, seinen begangenen Fehler nicht zu wiederholen, sei es eine unpräzise ausgeführte Bewegung mit dem Schwert oder das zu langsame Wahrnehmen der Bewegung eines Gegners. Je öfter man durch den gleichen oder ähnlichen Fehler den Schmerz als Lehrmeister erhielt, desto mehr ging das richtige Handeln, sei es die Einschätzung einer Kampfsituation oder eine Waffenkombination, ins Fleisch und Blut über und entwickelte sich zu einem tief verwurzelten Instinkt. Nein, Schmerz durfte nicht betäubt werden, im Gegenteil musste er gefördert werden, denn er verhalf zu Stärke.

Ein leises Keuchen entsprang unweigerlich seiner trockenen Kehle, als er spürte, wie sich langsam ein stechender Schmerz in seinem Bauchbereich ausbreitete. Er schloss die Augen und lenkte seine ganze Konzentration, die zweifelsohne durch seinen schwachen Zustand noch sehr gering war, auf dieses leidvolle Gefühl. Im Kampf war es notwendig, Verletzungen bewusst beiseite zu schieben und die erzeugten Qualen zu unterdrücken, um die Kampftauglichkeit weiterhin aufrecht zu erhalten. Doch danach, in der vermeintlich friedvollen Umgebung der Krankenstation und auf Genesung wartend, lag in genau dem Gegenteil seine Aufgabe.

Der Droide hatte scheinbar das leise Geräusch, das Odin von sich gegeben hatte, bemerkt und machte sich nun daran, eine Infusion vorzubereiten. Die Maschine kam an sein Bett und wollte seine Arbeit verrichten, aber die Rothaut schaffte es mit großer Anstrengung, den Arm zur Seite zu strecken und so den Weg des Droiden aufzuhalten.
„Nein!“, stieß er leise hervor und er war überrascht darüber, wie schwer es ihm fiel, sich zu artikulieren. „Kein Schmerzmittel.“ Der Droide schien ihn einige Augenblicke abschätzend zu mustern, wenn dies überhaupt möglich war. Letztendlich drehte er sich wortlos um und kehrte zu seiner vorherigen Arbeit zurück, wahrscheinlich nach der Abwägung, dass die Schmerzen von lebendigen Geschöpfen als qualvoll empfunden wurden, aber überlicherweise nicht zum Tode führten. Zufrieden schloss Odin die Augen und begann von Neuem, den Fokus auf den sich ausbreitenden Schmerz zu legen. Langsam bahnten sich die Erinnerungen in seinen Kopf, wer für seinen derzeitigen Zustand verantwortlich war: Der unbekannte Trandoshaner…


[Bastion – Sith Orden – Krankenstation] Medidroide und Odin
 
[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum] Kossekos, Cyna

Schnell wich die Twi’lek seinem Hieb aus und begann die Initiative zu übernehmen. Mit schnellen, flinken Schlägen wollte sie Kossekos aus dem Konzept bringen und sich näher an ihn heran tasten. Mit dem Dolch wäre es für sie ein leichtes eine wichtige Blutbahn zu treffen und somit Kossekos quasi verlieren zu lassen. Obwohl Kossekos bereits früh herausfand was das Weib vorhatte konnte er kaum etwas dagegen unternehmen, zu langsam waren seine Bewegungen, zu flink agierte die Twi’lek. Mit einem Tritt in den Bereich wo sich seine Geschlechtsorgane befanden wollte sie ihn überrumpeln, ohne zu bedenken, dass er seine Durastahlrüstung trug und so die Panzerung die meiste Energie des Angriffes abfing. Grunzend holte der Trandoshaner mit der linken aus, schlug gegen die Schläfe der Twi’lek und diese zu Boden. Ohne zu zögern drehte die Echsengestalt seine Waffe, so dass die Klinge gen Himmel zeigte, trat einen Schritt vor und holte mit der Waffe aus um der Frau den Schädel zu treffen. Flink warf sich diese weg und „nur“ eine Bodenplatte zerbrach in ihre Einzelteile.
Während er noch sich daran machte die Waffe aus dem Boden zu ziehen, umpackte er den Griff mit beiden Händen und schwang die Axt um seine eigene Achse. Sollte sich die Twi’lek in unmittelbarer Reichweite aufgehalten haben würde sie der Schlag erneut aus dem Gleichgewicht bringen. Das Gemüt des Trandoshaners erhitzte sich weiter mit jeder Sekunde die die beiden Kontrahenten kämpften. Sein Blute kochte, seine Sinne waren geschärft und er spürte etwas in sich…eine Stärke, ein Gefühl unberechenbarer Macht die Verlockung einer Unendlichen Stärke! Soetwas hatte er zuletzt beim Kampf gegen den Roten Baron und auf Korriban gespürt.


[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum] Kossekos, Cyna
 
[Bastion – Center – Zerstörter Bezirk – alte Schule - Kira, Adria & Jolina, Med-Droide]



Wie nicht anders zu erwarten, regte sich bereits Widerstand in der jungen Mutter als Jolina auch nur Alaines Namen aussprach. Noch immer schwelte also alter Zwist zwischen ihnen beiden. Ein Detail, welches sich vielleicht einmal als nützlich erweisen könnte.

Kira nahm die Indizien, die auf Janus als Täter deuteten gut auf. Obschon sie nicht wirklich überzeugt schien, wollte sie ihn schnellstmöglich überprüfen. Ja sie forderte es von Jolina förmlich in ihrer unnachahmlich charmanten Art.


„Wir werden uns um Janus kümmern! Wenn er es denn war, hatte er Hilfe! Dieser Droide… oder besser Cyborg, denn ich konnte deutlich die Präsenz von Leben in diesem Scheusal spüren, schien sich ganz und gar auf die Kinder konzentriert zu haben. Wir waren wohl… einfach nur im Weg. Daher scheint es nur Logisch, dass der Auftraggeber von deiner Schwangerschaft gewusst haben muss. Das dürfte den Kreis der Verdächtigen weiter einengen oder?“

Oh wenn Kira auch nur ahnen könnte, dass ihre alte Mitschülerin an all ihrem Leid Schuld hatte. Wie tragisch, es ihr nicht beichten zu können, aber dann würde Jolina ihre alte Feindin leider rasch umbringen müssen und dahin wären all die künftigen Pläne mit ihr. Nein, die Apprentice würde das Leid das Kira ihr augenblicklich bot genießen und gut.

Dann wurde es wirklich interessant. Kira berichtete von ihren Vermutungen bezüglich der Vaterschaft. Also hatte sich die Hexe gleich mit mehreren Sith eingelassen?! Na das passte ja prima zu ihr! Von einem Sith mit dem Namen Wilson hatte Jolina nur flüchtig gehört. Vielleicht gab es sogar mal ein Aufeinandertreffen an der Seite ihres Meisters, aber bewusst daran erinnern konnte sich die junge Sith nicht.

Während Kira die Vermutung äußerte, dass Ranik wohl nicht mehr Zeugungsfähig wäre, besah Jolina das Gesicht der kleinen Adria in den Armen der ehemaligen Mitschülerin. Dem Deformierten sah sie glücklicherweise wirklich nicht ähnlich. Aber wer wusste schon wie Ranik einmal ausgesehen haben mochte. Vielleicht war er ganz ansehnlich bevor die Dunkelheit ihn letztlich völlig entstellt hatte? Dieser Rüpel war eine Warnung und ein wandelndes Beispiel für jene, die sich allzu sorglos in die Finsternis werfen.

Jolina lauschte stumm als Kira ihr von der Vergewaltigung und der anschließenden Verführung durch diesen Wilson erzählte. Angestrengt suchte die junge Sith nach Anzeichen von Lügen in den Worten der Apprentice doch sie konnte keine finden. Konnte es sein, dass dieser so bösartigen aber doch auch starken Frau wirklich derart übel mitgespielt wurde? Eigentlich war Kira selbst schuld sich auf ihn einzulassen. Alaine und Jolina selbst hatte lange vergebens versucht sie vor Ranik zu warnen. Doch Jolina fühlte dennoch irgendwie Mitleid mit der ehemaligen Mitschülerin. Auch wenn durch ihre Ausbildung dieses Gefühl nicht sehr ausgeprägt hervortrat. Der Zwist, den die beiden jungen Frauen schon so lange austrugen, war eine Sache für sich, aber trotzdem würde Jolina ihrer alten Freundin kein solches Schicksal wünschen.


Ranik… dieses Scheusal hat es also schamlos ausgenutzt, dass du nicht mehr auf den Schutz von Allegious bauen konntest… es… es tut mir Leid, dass du das durchmachen musstest! Vielleicht können wir irgendwann dafür sogen, dass der Deformierte dafür büßt.“

Jolina wusste nicht wo sich Ranik derzeit aufhielt. Vielleicht war er in den nachträglichen Wirren des Bürgerkriegs umgekommen, aber das war wohl nicht sehr wahrscheinlich. In jedem Falle wäre er ein guter Sündenbock was die Kindesentführung anging. Wenn die Zeit reif war, würden sie ihn Aufspüren und zahlen lassen.

„Weiß dieser Wilson von deiner Schwangerschaft?“

Fragte Jolina als Kira ihren Glauben bekräftigte, dass Adria und… Aaron von ihm stammen könnten. Dieser Wilson war eine für Jolina unbekannte Größe. Es wäre besser so viel wie möglich über ihn in Erfahrung zu bringen.

Zuletzt sprach Kira von der Silberhexe. Soso eine Jedi also. Scheint als habe Kira auch etwas Spaß gehabt ihn ihrem Exil. Janus hatte Jolina bereits davon berichtet, dass sie im Exil drei Jedi aufgreifen konnten. Ja da wäre Jolina gerne dabei gewesen, dann wären die Jedi gewiss auch nicht entkommen. Leider hatten Jedi die dumme Angewohnheit aus Überzeugungsgründen eher selten Kinder zu kidnappen.


„Gut, dann betrachten wir die Jedi zunächst nicht. Aber bedenke, wenn sie von deiner Schwangerschaft wusste, könnte sie, auch wenn es zugegebenermaßen Unwahrscheinlich scheint, auf die Idee gekommen sein diene Kinder vor ihrer Mutter zu Retten… wie die Jedi das doch so gern tun.“

Kira sollte das nicht aus den Augen lassen. Es kann Jolina zupass, wenn mehr und mehr der Entführung verdächtig schienen. Zunächst aber war Janus im Fokus der Ermittlungen. Der müsste doch eigentlich irgendwo im Orden zu finden sein. Sollte er seinen Aufstieg vermasselt haben wohl irgendwo in den Katakomben als Futter für den Freak der da ab und an Neulinge prüft.

Der Medidroide versorgte inzwischen die Wunden von Kira und auch Jolinas gebrochener Arm bekam eine Schiene. In der Krankenstation würde sie später den Bruch reparieren lassen. Für den Moment taten es die provisorischen Maßnahmen des Droiden. Der Arm war nun zwar noch immer unbrauchbar aber zumindest nicht mehr im Weg.

Wieder glitt der Blick der Apprentice zu der Kleinen in Kiras Armen. Sie würden sie Mitnehmen müssen. Kira würde die Kleine jetzt sowieso nicht mehr aus den Augen lassen.


„Wir sollten jetzt hier verschwinden, vielleicht kommen sie noch einmal um ihren Auftrag zu vollenden, dann sollten wir ihnen nicht noch einmal die Chance geben.“

Jolina hatte eine Idee und holte ihren Remote hervor und aktivierte ihn. Er würde die Schule überwachen und melden, falls die Entführer zurückkommen sollten. Was natürlich nicht geschehen würde, aber Kira sollte denken, dass Jolina mitdachte.

„Du kennst meinen kleinen Freund "Lutz" sicher noch gut. Immerhin hat er dir schon zweimal einen ordentlichen Schlag verpasst! Ich lasse den Remote hier für den Fall, dass die Angreifer noch einmal auftauchen. Dann wüssten wir es zumindest und bekämen vielleicht sogar einige Aufnahmen der Entführer.“

Jolina entließ Lutz in die Freiheit der Schulräume und machte sich dann daran alle Sachen zu packen. Zumindest so wie es ihr mit nur einem Arm gelang. Auch Kira war bereit. Sie hatte sich Adria mit einem improvisierten Tragegeschirr umgebunden und sah zwar noch immer entkräftet aber zumindest entschlossen aus.

„Denk dran wie erschöpft du noch bist Kira! Sollten wir Janus finden, flipp nicht gleich aus. Ich weis du machst viel durch aber denk dabei auch an deine Tochter. Wenn er mit der Sache zu tun hat ist er vielleicht vorbereitet, wir sollten besonders vorsichtig sein!“

Damit sollte Kira genug geimpft sein den armen Janus nicht gleich in der Luft zu zerfetzen. Der könnte schließlich noch nützlich sein. Gemeinsam verließen sie vorsichtig das alte Schulgebäude und machten sich auf in Richtung Sith- Orden. Den Meddroiden nahmen sie nicht mit. Schon zur Sicherheit, falls der verwanzt war.




[Bastion – Center – Zerstörter Bezirk – Straßen - Kira, Adria & Jolina]
 
Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious, Nergal und Keebo

Allegious spürte das Entsetzen das von beiden ausging, insbesondere von Darth Keebo. Doch damit hatte er gerechnet. Er hatte Keebo nicht ohne Grund ausgewählt, denn sowohl die Berichte des Geheimdienstes, als auch die des Ordens, besagten das jener hier eine emotionale Persönlichkeit besaß. Das Profil des Dunklen Kriegers entsprach nicht jenem das sich für die Tragweite einer solchen Mission empfohlen hätte. Er entsprach als solcher ohnehin nicht dem üblichen Kodex der Sith. Aber gerade deswegen hatte er ihn dafür ausgewählt, denn jener würde mit der Aufgabenstellung hadern und sich gründlich darüber den Kopf zerbrechen. Somit würde sichergestellt sein, dass er es sich nicht allzu leicht machen würde und die Bedeutung der Mission vernachlässigte. Die Einleitung zu Verhandlungen war ein wichtiger Schritt für den Plan den Allegious entwickelt hatte. Würde dieser Schritt fehlschlagen, würde es keine Verhandlungen geben und somit keinerlei Coruscant Debakel. Viel Gefährlicher wäre es, wenn er jemanden auserkoren hätte, der der Bedeutung zur Sondierung von Gesprächen nicht den entsprechenden Wert beigemessen hätte. Überdies hinaus stand Keebo noch nicht weit genug oben in der Rangfolge, was ihm ein zusätzlicher Ansporn sein würde diese Mission zur Zufriedenheit des Imperators durchzuführen. Egal von welcher Seite man es auch betrachtete, Keebo war dafür perfekt.


Nergal hingegen war nicht so eindeutig einschätzbar wie es bei Keebo der Fall gewesen war. Dazu kam das Nergal weitaus gefestigter in der Dunklen Seite der Macht war um eine genauere Analyse seiner Gedanken unmöglich zuzulassen. Allerdings hielt er sich bis jetzt auch verbal bedeckt. Allegious mutmaßte das dies damit zusammen hing, dass jener erst sprechen wollte wenn Keebo fort gegangen war. Also würde der Imperator warten bis jener sein Schweigen brechen würde. Letzten Endes jedoch rechnete er damit dass Nergal den Plan für gut befinden würde. Er war unlängst nicht mehr so roh und grobschlächtig wie einst. aber das war er selbst ja auch schon lange Zeit nicht mehr. Zumindest stand für ihn fest dass jener weitaus mehr Potential besaß als viele unter ihnen die niemals höher hinauf steigen würden. Das machte ihn indessen natürlich auch um ein Vielfaches gefährlicher. Es würde bald die Zeit kommen in der Nergal den höchsten aller Ränge anstreben würde und sich dann auf ewig an den Imperator würde binden müssen. Der Herr künftigen Blutes würde in Folge dessen auch immer der Imperator sein. Zumindest sicherte Allegious damit auf alle Ewigkeit die Beständigkeit eines ewigen Imperiums. Zumindest würden nur Sith herrschen können, ein Nicht-Machtbegabter würde niemals in der Lage sein etwas wirklich nützliches mit dem Blut anzustellen, es sei denn er übergab dieses Blut hervorragenden Virologen, wobei eine solche Tätigkeit jedoch sicherlich Jahre in Anspruch nehmen würde.

Keebo fragte nach einem Ort der für die Friedensverhandlungen bereitet werden würde. Sicherlich hatte er sich schon einige Gedanken dazu gemacht. Die Republik würde dem Vorschlag des Imperiums mit Mißtrauen begegnen. Und das wa noch eine höchst untertriebene Bezeichnung. Es wäre daher wohl nur angemessen und eine entsprechend diplomatisch vernünftige Reaktion indem man der Republik anbot den Ort der Verhandlungen selbst zu bestimmen. Auf der anderen Seite jedoch bedeutete dies, zuzugeben wie schwach man indessen wirklich war. Allein schon die Offerte von Verhandlungen würde das Imperium… schwächlich aussehen lassen. Bis zu einem gewissen Grad war eben dies ja durchaus die Intention. Allerdings bestand dann die Gefahr dass es zu einladend wirkte und das würde die Republik ebenso in Skepsis stürzen. Also musste das Imperium seiner Doktrin gemäß versuchen federführend zu sein. Allegious hatte mit den hiesigen Beratern einige Planeten sondiert. Jedoch rieten ihm diverse Analytiker das ganze nicht zu sehr zu fokussieren. Keebo sollte das Gefühl haben selber Verantwortung zu tragen. Sollte dieser Informationsmaterial anfordern, würde man dafür Sorge tragen dass die vom Imperium bevorzugten Planeten in den Vordergrund rücken würden.


Eine Delegation aus ausgewählten Vertretern des Imperiums wird euch in naher Zukunft aufsuchen. Macht euch mit ihnen vertraut, ihr werdet deren Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Den Ort der Austragungen überlasse ich euch. Die Macht ist stark in euch, sie wird euch leiten und uns den richtigen Planeten bringen. Wann gedenkt ihr aufzubrechen? Werdet ihr eure Schülerin mitnehmen?

Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious, Nergal und Keebo
 
Bastion - Sith-Orden - eine Krankenstation - Merkuzio und Shim'rar

Shim’rar hörte die Versicherungen des jungen Mannes, aber auch wenn er sich nicht sicher war ob er tatsächlich Grund hatte Merkuzio zu misstrauen - also ihm bewusste Täuschung zu unterstellen - gewann die verbrannte Gestalt dadurch keine Punkte.

Du willst das ich dich ausbilde, und sagst mir gleichzeitig du hast keine Ambition? Bist du auf ewig damit zufrieden im Schatten zu stehen? Angenommen ich steige zum Imperator auf, lasse alle meine Konkurrenten weit hinter mir, bliebst du dann auch in meinem Schatten, oder würdest du nicht die Hand nach der Krone ausstrecken?

Die Frage war sicherlich keine einfache, sie zu beantworten praktisch unmöglich sofern man nicht wusste was der Fragende hören wollte, und welche Antwort ihn zufriedenstellen wollte konnte der Twi’lek selbst nicht sagen.
Entweder Merkuzio war wirklich als Diener zufrieden, aber das konnte im Umkehrschluss bedeuten, dass er träge und langsam wurde, zufrieden mit dem was er hatte ohne je zu versuchen besser zu werden - und ein schlechter Diener war nichts anderes als Verbrauchsmaterial, und es rentierte sich nicht Zeit darin zu investieren.
Oder er hatte tatsächlich Ambition und den Wunsch nach oben zu kommen, dann würde er als Schüler gleichzeitig zur größten Gefahr für Shim’rar werden, derjenige, der ihn am besten kannte, der in direkter Nähe war wenn der Twi’lek doch mal einen Fehler machte, und der ihn am besten ausnutzen und manipulieren konnte.
In dem Fall wäre es ein vielleicht unvertretbares Risiko den jungen Mann auszubilden, aber gleichzeitig wäre er fähiger und effektiver als jener ohne wirklichen Antrieb, entschlossen seine Ziele zu erreichen, und damit ein wertvoller Verbündeter solange sich seine Ziele mit denen Shim’rars deckten.
Eine Frage, auf die es keine richtige oder gute Antwort gab. Wahrscheinlich musste ihm für den Moment die Tatsache ausreichen überhaupt eine Antwort zu bekommen, immerhin konnte alles was Merkuzio sagte ohnehin gelogen sein.


Und einen solchen Anzug musst du dir verdienen - ich weiß schließlich selbst noch nicht ob du hingerichtet wirst oder nicht. Um den Droiden mach dir keine Sorgen. Der wird versorgt. Allerdings...

Shim’rar grinste den verletzten Mann an und deutete auf die Überreste des Blechgesellen.

Leg ihn in dein Bett. Dann kümmern wir uns um den Anzug.

Der Sith hatte bisher noch nie wirklich versucht einen Droiden zu heben, aber nach allem was er wusste waren sie schwer. Er war gespannt wie sich sein möglicher Schüler dieser Aufgabe nähern würde, aber er war sich sicher, dass es in seinem Zustand alles andere als angenehm werden würde.


Bastion - Sith-Orden - eine Krankenstation - Merkuzio und Shim'rar
 
Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious, Nergal und Keebo

Vom Imperator höchstpersönlich mit einer Mission beauftragt zu werden, konnte man als Ehre sehen. Ein Auserwählter zu sein mochte dem Selbstvertrauen einen erheblichen Schub geben und das eigene Ego enorm stärken. Darth Keebo hingegen sah sich nicht geehrt und entgegen aller Vermutungen wünschte er sich, der Imperator hätte einen anderen für diese Aufgabe auserwählt. Dankbar war er keinesfalls. Wahrscheinlich hätte sich jeder andere die Finger danach geleckt oder so stark nach Aufmerksamkeit gebuhlt, um den Imperator zu begegne, eine Aufgabe von ihm erteilt zu bekommen. Aber Keebo war nicht wie die anderen. Vielleicht hätte jeder andere über die Leichtigkeit dieser Aufgabe gelacht, sie völlig ohne Skrupel durchgezogen. Schließlich ging es hier nicht darum, sich selbst die Finger schmutzig zu machen. Töten war so subtil für viele geworden und doch gehörte genau das zu jenen Dingen, die Keebo in einen Strudel von zweifeln zog. Hier ging es nicht einmal darum, direkt aktiv zu werden, sollte er schließlich nicht der Henker, sondern der Scharfrichter sein. Doch diese Tatsache erleichterte die Sache nicht. Welchen unterscheid machte es den Tod zu überbringen oder ihn selbst einzuleiten? Blut würde an seinen Händen kleben, so viel stand fest. Schuld und Unschuld mochten zu den Worten gehören, die für einen Sith keine Bedeutung hatten. Keebo hingegen, ein Mensch voller Zweifel, voller Ängste war gänzlich anders gestrickt. Seine Familie auf Telos hatte den Tod verdient, denn sie hatten fortwährend nach seinem Wohlergehen getrachtet. Hatten ihm Pein zugefügt, ihn gequält, über Jahre hinweg.
Mochte er zur Republik stehen, wie er wollte. Wer auf einem republikanischen Planeten geboren worden war, der konnte nichts dafür. So wie er nicht hatte entscheiden können auf Telos aufzuwachsen. Demnach brachte er den Tod über Wesen, die ihm nichts getan hatten. Die dem Imperium nichts getan hatten. Tod über Männer. Tod über Frauen. Tod über Kinder. Waren es nicht letztere die der Mensch auf Telos verschont hatte? Wusste er nicht selbst zu gut, dass er Kindern nichts antun konnte, weil sein Gewissen ihm das verbat? War da nicht ständig die leise Stimme, die versuchte ihn davon abzuhalten Dinge zu tun, die so normal für einen Sith erschienen?

Keebo setzte alles daran seine Gedanken zu verbergen und nicht zu zeigen, wie schockiert er von dieser Aufgabe war, wie viel Unbehagen sie ihm tatsächlich bereitete. Vielleicht war all das nur ein Test. Eine Erprobung seiner Tauglichkeit als Sith. Eine Aufgabe, von der alle glaubten, dass er an ihr scheitern würde. Unbemerkt straffte der Mann die Schultern. Er hatte es weit gebracht! Zu weit, um jetzt aufzugeben. Niemand würde ihm seinen Rang aberkennen. Niemand sollte an ihm zweifeln. Oh nein, er würde übermitteln, was er übermitteln sollte. Was scherte ihn, was dann geschah? Er war weder der Entwickler des Virus, noch der, der es frei setzte. Ob er in die Republik reiste oder nicht: Das Virus würde frei gesetzt werden. Selbst wenn er die Aufgabe nicht erledigte, wenn der Imperator sich einen anderen Handlanger suchen würde. Was geschehen sollte, würde geschehen. Welchen Grund also gab es, zu zweifeln?

Die Kinder…

Wen hatte seine Kindheit geschert? Wer hatte ihm geholfen? Waren es nicht die Jedi, die Freunde der Republik gewesen, die ihm Hilfe verwehrt hatten, indem sie ihn nicht ausbilden wollten?
Es würde nichts weiter sein, als die Verweigerung von Hilfe, die von seiner Seite aus ging. Niemand fand den Tod durch seine Hand. Selbst wenn er zum Verräter werden würde, wer würde ihm Glauben schenken? Ein Virus, das die Republik vernichten sollte? Ihn belächelnd würden sie an ihm vorbei gehen, ihn als Narren sehen. Demnach gab es nichts, was ihn davon abhalten sollte. Nichts, was ihn dazu verleiten sollte sein eigenes Todesurteil zu unterzeichnen.
Die Nächte würden elend werden. Die Schlaflosigkeit würde ihn quälen. Aber welchen unterschied machte das?

Allegious überließ ihm die Wahl des Planeten, auf dem die Vorverhandlungen stattfinden sollten.
Indes wollte der Noghri wissen, ob Keebo gedachte, seine Schülerin mit zu nehmen. Wenn er sie unter der Deckung, als seine persönliche Beraterin, mitnahm war dies wohl möglich.


„Ich werde so schnell wie möglich aufbrechen“, lautete daher Keebos Antwort. Allerdings galt es hier nichts zu überstürzen. „Meine Schülerin wird mich begleiten und dabei lernen.“ Es sei denn, er fand eine andere Aufgabe für sie.

Bastion - Sith-Orden - Thronsaal - Allegious, Nergal und Keebo
 
Bastion – Center – Zerstörter Bezirk – Straßen - Kira, Adria & Jolina

Kira konnte nicht leugnen, dass Jolina in allen Punkten recht hatte. Es gefiel ihr irgendwie nicht wirklich. Vielleicht, weil sie die Frau dennoch irgendwie immer noch hasste und ihr nicht traute. Vielleicht auch, weil die Frau es nur geschafft hatte ihr ein Kind zurückzubringen. Kira ließ sich vom Droiden aufhelfen und nahm ihren Sithumhang, zerschnitt ihn mit dem Lichtschwert in ein kleineres Tuch und wickelte sich dann das Kind vor den Bauch.

„Ich werde versuchen mich bezüglich Janus zusammenzureißen, aber versprechen kann ich nichts.“

Meinte Kira trocken, während sie überprüfte, ob ihr Kind gut in dem Tragetuch saß.

„Ranik das alles büßen zu lassen wäre ein Traum, nur habe ich ihn seit längerem nicht mehr gesehen. Er scheint eigene Pläne zu haben..und hat den Planeten wahrscheinlich verlassen.“

Meinte Kira hasserfüllt und streichelte dann über den Kopf von Adria.

„Du bist ganz sicher nicht von diesem Scheusal.“

Meinte sie fast schon liebevoll zu dem Kind.

„Wilson weiß nichts davon, nein. Ich habe ihn seit der Nacht auch nie wieder gesehen. Trotzdem heißt das nicht, dass er deswegen unschuldig ist was die Entführung meiner Kinder anbelangt. Ich finde, es machte ihn gerade deswegen verdächtig. Vielleicht hat er mich beobachtet, beschattet? Die Technik ist doch mittlerweile so weit, dass man das ja kaum noch mitbekommt.“

Stellte Kira fest und folgte Jolina dann raus aus der ehemaligen Schule.

„Die Idee mit dem Remote ist gut-.“

Meinte Kira sachlich, denn sie wollte nicht darauf eingehen, dass dieses Ding ihr schon zwei Schläge damals verpasst hatte. Die ganze Situation war schon peinlich genug.

„Und wohin gehen wir jetzt? Mir ist nicht gut zu Mute durch den Tempel so geschwächt mit Kind zu gehen…wer weiß was uns dort erwartet. Du gehst auf jeden Fall vor, Jolina!“

Befahl Kira und überlegte einen Moment.

„Gut wäre es, wenn ich noch einen Sithumhang hätte, denn dann könnte ich mein Kind besser darunter verbergen. Momentan dient meiner ja als Tragetuch, aber wenn ich drüber noch einen Umhang lege, dann…würde mein Kind nicht ganz so auffallen. Und Adria braucht auch dringend was zum Anziehen und vor allem Windeln. Bleibt nur zu hoffen, dass sie erst mal so ruhig bleibt und nachher nicht den Tempel zusammenschreit.“

Überlegte die Sith.

„Aber vielleicht sollte ich mich auf der Krankenstation doch nochmal genauer anschauen lassen… .“ Was meinst du? Du könntest in der Zeit, es sei denn du willst dich auch nochmal besser behandeln lassen…Janus für mich beschatten und scheinheilig ausfragen. Also nicht offensiv, sondern rausbekommen wo er in der zeit war usw. Durchsuche seine Taschen, sein Kom, sieh dir all seine Datenübertragungen der letzten Stunden an. Verstanden?! Danach berichtest du mir! Mach es aber so, dass er keinen Verdacht schöpft!“

Bastion – Center – Zerstörter Bezirk – Straßen - Kira, Adria & Jolina
 
Bastion - Sith-Orden - eine Krankenstation - Merkuzio und Shim'rar


In diesem Moment wurder er wütend. Was musste er denn noch machen um endlich ein Schüler der Sith zu werden. Er redete sich den Mund fuselig und bemühte sich so gut er konnte, um seinem zukünftigen Meister zu gefallen. So höflich war er bis jetzt noch zu keinem Lebewesen. Wenn es sich nicht um einen Sith handeln würde, hätte er ihn so gleich gepackt und ihm die Kehle zugedrückt, damit er endlich das bekam, wonach er sich sehnte. Dies hatte er in seiner Vergangenheit mehr als einmal gemacht. Es gab eine Zeit, da hatte er sogar gefallen daran gefunden , andere Lebewesen zu quälen und diese zu demütigen.

Sein Zorn wurde immer heftiger. Was bildete sich dieser Sith eigentlich ein? Überhaupt daran zu denken Imperator zu werden. Dieses Ziel würde er nur sehr schwer erreichen können. Dennoch hatte er sehr großen Respekt vor ihm. Der Sith könnte ihn auf der Stelle töten. Das wäre kein Kraftakt. Er würde wie eine Fliege sterben.

Seine Miene verfinsterte sich und seine Augen begannen gelb zu leuchten. Er konnte seine Wut nicht mehr verbergen.

"Was bildet ihr euch eigentlich ein? Ihr wollt Imperator werden? Das könnt ihr alleine gar nicht schaffen. Sicher würde ich mehr wollen, als nur ein Diener zu sein. Aber ich würde euch nicht hintergehen. Davon hätte ich nichts. Ich würde euch den Rücken stärken um euch zu helfen. Imperator zu werden ist kein Ziel, dass ich verfolgen möchte. Das wäre mir zu viel Verantwortung. Und ich schätze mal, dass man dadurch auch sehr paranoid werden kann. Jeder will deinen Platz. Das wäre nicht mein Weg. Ich versichere euch, dass ich euch unterstützen werde, auch wenn ich euch am liebsten auf der Stelle töten würde. Für eure Arroganz. Aber ich bin im Gegensatz zu euch nur ein Wurm. "

"Ihr wollt, dass ich diesen dämlichen Schrotthaufen auf das Bett hebe? Das könnt ihr haben. "

Er bückte sich und packte zu. Dieser Droide war schwer. Sehr schwer. Ihn zu schlagen , war degegen recht einfach gewesen. Seine Wut wurde immer mehr und mehr. Er wollte jetzt nicht noch einmal versagen. Er hatte schon genug Mist gebaut und wollte sein Ziel erreichen. Ein Sith werden.

Er versuchte es erneut und mobilisierte seine Kraftreserven. Er dachte an seine Vergangenheit und an seine Eltern, welche ihn verstoßen hatten. Sein Zorn wurde zu diesem Zeitpunkt zu einem mächtigen Verbündeten.

Er schaffte es unter stöhnen und schreien den Droiden zu heben.

"Ahhhhhhhhhhhhhhhhhh!"

Er hob den Doiden und warf ihn auf das Bett, welches durch die Wucht zusammenbrach.
Nach Atem ringend stand er vor dem Sith und bemühte sich seine Fassung zu halten.


Bastion - Sith-Orden - eine Krankenstation - Merkuzio und Shim'rar
 
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[Bastion – Sith Orden – Werkstattbereich – vor einer Werkstatt - Torryn(Tier), Iouna]

Entmutigend, geradezu deprimierend klangen Torryns Worte, der vergrämte Klang seiner Stimme kränkte sie. Die deutliche Missbilligung füllte auf einmal den ganzen Raum aus. Dabei schien er nur wissen zu wollen, ob sie wirklich zu Ian wolle. Ob wirklich. Vielleicht erwartete er auf diese rhetorische Frage gar keine Antwort, denn sobald er sie ausgesprochen hatte, drehte er sich mit dem Rücken zu ihr, beschäftigt nur mit dem Panel, begann er die Raumnummer einzugeben. Was sollte sie denn sagen! Was antworten. Welche Antwort hätte er erwartet. Iouna merkte eine leichte Anspannung in den Schultern, und sie fröstelte ein wenig. Mehr als nur drei Schritte trennten sie von Torryn. Ein kühler Wind strömte von irgendwo her, ein dunkler Schatten drängte sich unmerklich zwischen ihr und ihm, trübte die Sicht, sie fühle sich so alleine. Eine diffuse Angst schlich sich ein, nagte, das kleine Nagetier. Eine alte, abgenutzte Angst. Klein genug, denn sobald sie sich ihrer bewusst wurde, verwandelte sie sich in das vertraute Herzklopfen, eine körperliche Reaktion, ähnlich der Verliebtheit, mehr nicht. Aber sie blieb reglos stehen und hielt den Atem an. Es dauerte, bis sie merkte, dass sie nicht sprechen konnte. So wartete sie, bis ihre Stimme wieder da war. Worte zwangen sich auf ihre Lippen, aber durch die enge Kehle kamen sie nicht heraus. Stimme, in ihr verloren, nicht wieder auffindbar. Nicht jetzt, aber irgendwann wieder. Sie schluckte und ihre Hand berührte die Lippen, die sich trocken und anfühlten und brannten.

Plötzlich kam die Erkenntnis - sie waren doch gar nicht mehr alleine hier! Nicht ihre Angst verwirrte sie, sondern eine reale, unbekannte Präsenz. Erschrocken fuhr sie herum und im Gang erblickte Chiffith, der sich auf sie zu bewegte. Aber er war es nicht, der den dunklen Lärm, die schwarze Unruhe in ihr geweckt hatte. Da war noch etwas, ein Jemand, ein großer Schatten in der Nähe, schemenhafte Verkörperung der Finsternis. Personifizierte Furcht. Ein Sturm der niederträchtigen Gefühle. Sie betrachtete skeptisch den Lamproiden. Arglos ließ er den Blick über sie gleiten und bewegte sich einfach weiter zu Torryn. Dann begann er zu reden, seine gepresste Tierestimme klang dabei befremdlich und gestochen, wie eine falsche Tonbandaufzeichnung. Der Imperator würde ihn, Chiffith, zu ihnen schicken. Torryn würde seine Unterstützung brauchen. Zwischen ihr und Torryn stellte er sich hin und redete unbeirrt und seine einwandfreie Sprechfähigkeit sichtlich genießend.

Inzwischen war die andere, nebulose Präsenz so nah, dass sie glaubte, ihren Atem auf der Haut zu spüren. Eine dunkle, schwere, rätselhafte Luft, die sich nicht mit Worten, nicht mit Gedanken vertreiben ließ. Sie bewegte sich, wabberte. Sie tastete um sich herum wie eine Menschenhand, saugte sanft, mit unsichtbaren Lippen, an ihnen Drei. Diese Präsenz lebte.

Schnell blickte Iouna zu Torryn, ihre Blicke trafen sich und sie sahen sich intensiv an.


„Wir werden beobachtet!“, ihr Mund formte die Worte tonlos, mit Erleichterung erkannte sie, dass er verstand, denn er nickte ihr leicht zu.

In dem gleichen Moment, verdrängt von einer menschlichen Gestalt, die sich unerwartet aus dem Schatten löste, rückte Iouna zur Seite. Ein männlicher Cyborg von auffälliger Größe trat vor. Sofort vertrien seine Erscheinung den seltsamen Geist, Schatten, Präsenz, oder was immer das war. Ob der Geist dem Cyborg selbst gehörte, wusste Iouna nicht, aber es spielte auch keine Rolle mehr. Der Cyborg, der sich als Darth Eneco vorstellte, strömte offensichtlich keinerlei Feindseligkeiten aus. Konzentriert betrachtete und prüfte er sie alle, um sich dann nach einer autorisierten Person zu erkundigen. Iouna schmunzelte als ausgerechnet Chiffith die Stimme erhob und unbedarft nachfragte, was denn ‚autorisiert’ bedeutete. Sie ging um den Sith herum und stellte sich neben Torryn und dem Lamproiden, so dass sie eine gerade Linie bildeten.


[Bastion – Sith Orden – Werkstattbereich – vor einer Werkstatt - Torryn(Tier), Iouna, Chiffith, Darth Eneco (NPC)]
 
[Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum] Cyna, Kossekos

Ein Fehler. Ein dummer, peinlicher Anfängerfehler. Im Eifer des Gefechtes hatte die rothäutige Twi´lek völlig die Panzerung des Trandoshaners (Kossekos) vergessen. Der Schmerz, der durch ihren Fuß schoss, als sie gegen den Durastahl trat, ließ sie einen Augenblick unaufmerksam werden. Ein Augenblick, der ihr beinahe den Sieg gekostet hätte. Ein Hieb mit der Pranke raubte ihr fast das Bewusstsein, ließ sie zu Boden fallen. Kaum hatte die angehende Sith ihre Orientierung wiedergefunden, blicke sie auch schon in eine heranrasende Axt. Nur ihren schnellen Reflexen war es zu verdanken, dass sie der Niederlage ein zweites Mal entrann. Kaum wieder auf den Beinen, folgte gleich der nächste Schwung mit der mächtigen Axt. Haarscharf zischte die Axt an ihren Lekku vorbei, als sie zu einer Rolle ansetzte. Doch nun war sie in der günstigeren Position. Ihre Rolle hatte sie in die Seite des echsenhaften Kriegers gebracht. Wieder versuchte sie es mit einem Tritt, diesmal jedoch die Kniekehle im Visier, damit ihr Kontrahent einknicken würde. Und sollte das geschehen, würde ein schneller Streich ihres Dolches im Nacken der Echse den Kampf beenden. So zumindest war der Plan.

[Bastion - Sith-Orden - Trainingsraum] Cyna, Kossekos.
 
[Bastion – Sith Orden – Werkstattbereich – Torryn(Tier), Iouna, Chffith, Darth Eneco (NPC)]


Gerade hatte sich Torryn einen Überblick über die vor ihm liegende Werkstatt verschafft und wollte eintreten, als er die Anwesenheit neuer Personen bemerkte. Es reichte nicht, dass Iouna unverständliches von sich gegeben hatte, sondern sie wurden wieder gestört, was die Aufgabe, die Torryn sich für sie überlegt hatte, nicht einfacher machen würde. Außerdem wollte er sich endlich dem Artefakt widmen. Nicht nur er hatte das Verlangen, seinen Aggressionen wieder freien Lauf zu lassen, in dem er Trainingsdroiden verstümmelte und zerstörte. Tier war wach und Torryn fühlte seine Präsenz wie eine zweite Haut. Es war so nahe, stumm, wachsam und es begann zu flüstern.

Torryn drehte sich um. Er hatte Stimmen gehört. Das zischelnde Basic kannte er gut. Chiffith. Die andere Stimme war fremd. „Autorisiert“ war das Wort, das Chiffith wiederholte, aber der Lamproid war sich der Bedeutung nicht bewusst, fragte nach dem Sinn. Iouna stellte sich nun neben ihren Meister, so dass sie eine Reihe bildeten und den Sith ansahen, der sich als Darth Eneco vorgestellt hatte. Ein Sith, der definitiv augmentiert war, ausgestattet mit Implantaten. Torryn wusste von den Zirkeln des Ordens. Nach seinem Gebaren zu urteilen, war Eneco ein Mitglied der Technomanten. Obwohl er sich auf die Werkstatt konzentriert hatte, erinnerte sich Torryn an die Worte des Sith, schätzte sie kurz ab und überlegte eine Antwort.


„Als Krieger bin ich autorisiert, diesen Bereich zu betreten, um die Ausbildung zum Krieger voranzutreiben. Die Herstellung einer Lichtwaffe ist das Ziel.“
antwortete Torryn dem cybernetisch veränderten Sith, dessen künstliches Auge ihn rotes Licht hüllte, abtastete. Torryn fühlte sich dabei unwohl, spürte wie sich Tier in einen Schatten auflöste, unsichtbar wurde, sich verbarg.

Eneco musterte Torryn lange, schwieg einen Moment. Es entstand der Eindruck, als sortiere er Daten, bevor wieder zum Sprechen ansetzte. „Torryn Endral, Schüler von Darth Keebo. Gerade erst habt ihr eure Prüfung zum Krieger bestanden, meinen Glückwunsch. Der Lamproide, namens Chiffith, der nach meinen Daten neuerdings Schüler seiner Majestät ist und diese Frau, namens Iouna Lethe sind also hier bei euch. Nun denn, der Mangel an Meistern im Orden ist offenkundig, wie auch der an talentierten Schülern. Wir treffen uns nicht aus purem Zufall wie es mir scheint.“ Eneco schaute dabei kurz zu Chiffith.


Torryn hatte seine Arme vor der Brust verschränkt, wie auch sein Gegenüber. Die alte Sithwaffe hing an seinem Gürtel.
„Das ihr hier seid, Lord Enceo hat bestimmt einen anderen Grund, als den, dass ihr wissen wollt, was ich und meine Schüler hier im Werkstattbereich machen, nehme ich an.“

„So ist es.“ Eneco zeigte auf die Waffe an Torryns Gürtel. „Diese Waffe, die ihr bei euch tragt ist sehr alt, wie ich bemerke. Ein Artefakt von Korriban, aber in einem ziemlich desolaten Zustand. Ihr wollt sie also reaktivieren und euren Schülern zeigen, wie man Lichtwaffen konstruiert. Das ist gut, sehr löblich, denn ich brauche euch und eure Schüler für eine sehr wichtige Mission und dabei ist nicht nur der Zugang zur dunklen Seite wichtig, sondern auch, dass ihr euch verteidigen und töten könnt. Und wie es mir scheint, hat seine Majestät auch ein Interesse daran, denn sonst wäre sein Schüler nicht hier.“

Der junge Sith-Krieger musste nicht lange überlegen, denn es klang wie eine Darlegung von Fakten, die man als solche so hinnehmen musste und die nicht veränderlich waren. Eneco war in der Hierarchie der Sith definitiv höher gestellt als er. Wenn der Technomant einen Befehl erteilte, hatte Torryn zu gehorchen und auch Iouna und Chiffith. Demut, Gehorsam und Respekt gehörten zum Orden, wie die dunkle Seite selbst, das hatte Torryn schon früh begriffen, als er zum Jünger des Ordens der Sith geworden war. Auch das wiederholte Auftauchen von Chiffith hatte etwas von einem Muster, das sich nun an diesem Ort zusammengefügt hatte. Wenn es der Imperator war, der Chiffith zu ihm geschickt hatte, dann wusste er bereits, was geschehen würde, dass Eneco hier auftauchen würde und sie auf eine Mission schicken wollte. Etwas hatte sich also Zusammengefügt. Eine Fügung. Eine Vorsehung.

„Um was genau handelt sich, Lord Enceo. Wobei sollen wir euch unterstützen?“ fragte Torryn nun sichtlich interessiert.

Eneco machte eine Handbewegung und zeigte damit an, dass sie in die Werkstatt gehen sollten. Er selbst ging vor. Torryn nickte Iouna und Chiffith zu und folgte ihm dann. Als sich die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, stellte sich der Sith in die Mitte des Raumes. Die dünnen Verkabelungen, die man in seinem Nacken erkennen konnte, lösten sich aus dem Körper, verlängerten sich, und schlängelten sich in die Computer, so dass sich Eneco mit dem System verband. Die Daten, die er benötigte, transferierte er gedankenschnell in die Holoprojektoren der Werkstatt. Der ganze Prozess der Datenübertragung dauerte nur wenige Minuten und die Datenkabel verschwanden wieder in seinem Körper. Für die Umstehenden mochte dieser Vorgang befremdlich ausgesehen haben, aber für einen Technomanten war es Normalität. Coruscant erschien als Hologramm im Raum.


„Das Ziel ist Coruscant. Wie euch bekannt sein dürfte, haben die imperialen Streitkräfte vor und auf Corellia eine bittere Niederlage erlitten. Ein derber Schlag für das Imperium und seine Majestät.“

Eine kurze Pause trat ein. Als wolle Eneco seinen Worten noch mehr Nachdruck verleihen.

„Der Zirkel der Technomanten hat schon immer seinen Teil dazu beigetragen, dass Waffensysteme gebaut wurden, deren Pläne zwar von einer Maschine realisiert werden können, aber die nur durch die Macht der dunklen Seite lebt und funktioniert. Sithbruten wurden seit langer Zeit nicht mehr eingesetzt. Ein Makel, den es zu beheben gilt, denn Sithbruten sind eine Waffe, die nicht zu unterschätzen ist, die viel zu lange in Vergessenheit geraten ist. In den Archiven wurden unsere Analytiker fündig. Sie fanden das hier.“

Wieder eine kurze Pause. Das Hologramm veränderte sich und zeigte nun verschiedene Ruinen, Tunnel, Pergamente. Torryn, Iouna und Chiffith schauten auf das Hologramm, sahen die sich verändernden Bilder und hörten, was der Technomant über diese Bilder erzählte.

„Vor tausenden von Jahren gab es auf Coruscant den Menschenstamm der Zhell und das Volk der Taung, eine Alienrasse, vielleicht echsenartig. Beide Völker lieferten sich einen blutigen Krieg. Die kriegerischen Taung waren den Zhell überlegen. Durch die Enstehung eines planetaren Machtphämomens verfinsterte sich der Planet und tauchte ihn völlige Dunkelheit. Die Taung nannten sich ab diesem Moment die Krieger der Dunkelheit. Die Zhell waren zu diesem Zeitpunkt, der auch einen Wendepunkt darstellte am Rande der Niederlage und damit am Ende ihrer Existenz, wenn die Taung siegen sollten. Laut Aufzeichnungen waren es aber die Zhell, die die Taung besiegten und die Taung damit zwangen, Coruscant zu verlassen.“


Wieder änderten sich die Bilder.

„Die Analysten der Aufzeichnungen beschäftigte nun eine Frage besonders: Wie war es möglich, dass die Zhell den Krieg gewannen? Man stieß auf Fragmente, deren Inhalte sich zu einem nahezu stringenten Kontext verarbeiten ließen. Die Zhell suchten nach Möglichkeiten, wie sie die Taung besiegen konnten, die ihnen körperlich in jeglicher Hinsicht überlegen waren. Es wurden neue Waffen gebraucht, effektiv und tödlich. Die Anwendung der Macht war eine Fähigkeit von Wenigen und Privilegierten. Man erkannte das Potential, wenn man die Macht für zerstörerische Zwecke nutzte. Auch, wenn die Macht benutzt wurde, um Materie zu verändern oder Lebewesen zu mutieren. In der langen Zeit des Krieges gegen die Taung war den Zhell jedes Mittel recht, um den Krieg zu beenden. In einem Ritual, dass den Tod vieler Kriegsgefangener und Opfer beinhaltete, wurden die Opfer verschmolzen mit Teilen von Droiden und verschiedenen Waffen. Das Ritual gelang, aber hatte einen Preis: Licht. Die dunkle Seite überzog den Planeten und erweckte das, das nicht mehr leben sollte: Ihre Krieger der Dunkelheit.

Die Krieger der Dunkelheit, wie sie nun beide Seiten nannten, prallten in der nun folgenden, finalen Konfrontation aufeinander. Die Taung wehrten sich verbissen, aber jeder, der starb wurde assimiliert und verschmolz mit den Kriegern der Zhell. Knochen, Fleisch, Hirn, Waffen, selbst Maschinenteile und Technik verbanden sich mit den Körpern der durch namenlose Prozeduren erschaffene Zhell-Krieger. Die Urform des Mechu-Deru-Vitae wurde von ihnen benutzt, die Reinform, wie sie wir nur noch in Ansätzen kennen, wenn wir Sithbruten erschaffen.

Den Taung blieb keine andere Option, als zu fliehen und Coruscant zu verlassen. Die unselige Infanterie der Zhell war nicht zu stoppen. Nur die vollkommene Vernichtung konnte sie aufhalten, denn kleinste Reste fügten sich wieder zusammen, wuchsen zusammen und bildeten eine neue groteske Kreatur, die nur ein Ziel hatte: Tod dem Feind der Zhell. Je länger die Kampfhandlungen dauerten desto größer wurde auch die Unruhe bei den Erschaffern. Die dunkle Horde suchte nicht nur mehr Opfer bei den Taung, auch Zhell wurden assimiliert. Einige Kreaturen wuchsen zu riesenhaften Monstrositäten heran, die nur durch den Einsatz von Thermalbomben aufgehalten werden konnten.

Mit dem Ende des Krieges kam die Ernüchterung. Die Zhell hatten einen neuen Feind, einen selbst geschaffenen, der begann autonom zu agieren, eine eigene Intelligenz zu entwickeln. Eine parasitäre, amorphe Masse war aus den Kriegern entstanden, die sich Lebewesen, wie auch Droiden einverleiben konnte, um sie für sich zu verändern oder nur mit Bruchstücken von sich zu kontrollieren. Die Zhell ersannen eine neue Strategie, um dieser Bedrohung entgegen treten zu können: Nicht vernichten, einfangen und einsperren für die Ewigkeit war der Plan. Begraben unter dem Stein der Megastädte. Die Kreaturen würden sich dann selbst zerfleischen, um sich zu erhalten, bis es keinen mehr gab, den sie assimilieren konnten. Und damit enden auch die Daten, die wir sammeln konnten. Der Zirkel vermutet, dass es tatsächlich noch irgendwo Reste dieser bio-technischen Masse gibt, die seit unzähligen eingesperrt ist. Mit unseren jetzigen Mitteln wird es möglich sein, sie zu kontrollieren und sie wird die Mutter einer neuen Brut von biologischen Waffen werden, die seiner Majestät bei der Rückeroberung von Corellia ungeahnte Dienste erweisen wird.

Ihr Drei seid nun diejenigen, die ich mit den Daten und Hinweisen ausstatten werde, die ihr braucht, um das Erbe der Zhell zu bergen, wenn es dort noch zu finden ist und damit den Sith zugänglich zu machen.“


Eneco stoppte und erwartete eine Reaktion seiner drei Auserwählten, die sich besser schlagen würden, als dieses niedere Jüngerpack, das er bisher nach Coruscant geschickt hatte. Das Hologramm von Coruscant flimmerte wieder, schwebte mitten im Raum.

Torryn hatte wieder die Arme vor der Brust verschränkt. Das war wirklich mehr, als er erwartet hatte. Die Suche nach einer Waffe, die ein ganzes Volk vernichtet hatte oder zumindest entscheidend an dem Ausgang eines Krieges gewesen war. Sie war auch ein Vermächtnis, ein Artefakt, wie sein Lichtschwert, wenn es sie denn gab. Und wenn es sie gab, war sie wirklich eine mächtige Ergänzung im Arsenal des Imperiums. Trotzdem war ihm unwohl bei der Sache. Aber nicht nur ihm. Tier war unruhig, unstet, fand keine Ruhe, vermittelte das Gefühl einer namenlosen Gefahr, was Torryn frösteln ließ. Um sich nichts anmerken zu lassen, ergriff er das Wort und wandte sich an Eneco.


„Wenn wir also dieser wirklich außergewöhnlichen Sache nachgehen sollen, würde ich vorschlagen, dass wir hier unser Projekt zunächst einmal beenden, denn, wie ihr schon vorhin anmerktet, ist Gegenwehr zu erwarten.“

Darth Eneco nickte und über der künstlichen Handfläche seines silbrig, transparenten Armes bildete sich ein weiteres Hologramm. Torryn konnte nicht erkennen, was der Technomant jetzt nun wieder aktivierte.

„Ich habe die nötigen Ressourcen für euer Projekt angefordert. Die Teile, die ihr für die Instandsetzung des Artefaktes benötigt, befinden sich hier in der Werkstatt, denn es geht dabei nur um Justierungen und Feinschliff an den Emitterkristallen. Eine Arbeit, die ihr sicherlich bewerkstelligen könnt. Die anderen Teile, für eure Schülerin und den Schüler seiner Majestät können sie im Lagerbereich abholen.“

Eneco schien kurz zu überlegen. Seine gesunde Hand strich über sein Kinn. „Wenn ihr mit eurem Projekt fertig seid, würde ich gerne die Ergebnisse sehen, bevor ihr aufbrecht.“ Dann nickte er, als ob er sich selbst zustimmen würde und ging zur Tür hinaus. Hinter ihm verblasste das Hologramm von Coruscant. Hinter ihm blieben drei Personen im Werkstattbereich zurück, die sich später dem Vermächtnis der Zhell widmen würden.

Torryn löste sich aus diesem unwirklichen Moment. Eneco ging einfach. Nun, er würde einfach zu kontaktieren sein. Jetzt lag es bei ihnen, die Lichtwaffen zu konstruieren, obwohl Torryn nicht wusste, ob auch Chiffith gemeint gewesen war. Jedenfalls sollte Iouna das nötige Material aus dem Lagerbereich holen, das sie brauchte. Er schaute zu ih
r.

„Du hast ja gehört, was er gesagt hat. Im Lagerbereich liegt nun alles für dein Lichtschwert bereit und auch für Chiffith, wie es scheint. Was diese Mission angeht. Ich denke, dass wir uns darüber unterhalten sollten, wenn Du wieder hier bist.“


[Bastion – Sith Orden – Werkstattbereich – Torryn(Tier), Iouna, Chffith]
 
[Bastion-Sith-Orden-Trainingsraum 3] Wrath und Chratis
Wrath hatte seinen Schüler erläutert wieso er Lord Dran suchte und dass sein schüler die Augen und Ohren offen halte sollen wenn es um den deformierten Sith ging. 4 Augen sahen mehr als 2. Auch wenn der Kalle nicht wusste wer Ranik war wenn es Informationen über seinen verbleib war würde man sicher in näherer Zeit über diese stolpern. Dessen war sich der Sith-Krieger bewusst. Sein Schüler dadrauf anzusetzen war eine gute Idee um schneller Ergebnisse zu erreichen.

Nun Chratis geh ruh dich aus mach was dir beliebt. Doch halte die Ohren offen und schaue ob du etwas über Lord Dran erfahren kannst du sei deskret dabei.Komm zu mir wenn du neue Informationen hast. Ansonsten werde ich dich rufen wenn ich dich wieder benötige.Nun geh mein Schüler.

Der Mensch wandte sich von dem alien ab und setzte sich in eine ecke um zu meditieren. Wrath hätte ebenso gut in eine der Meditationsräume gehen können oder ins sein Quatier doch hier könnte er genauso darüber nachdenken wie es für ihn im Orden weitergehen sollte. Diese suche nach seinem Meister muste weitergehen allein schon deswegen weil er der einzige wirkliche bezugs Person war die er im Orden hatte.Während der Adepten zeit war er stets Ranik Schatten gewesen und hatte nur wenig Kontakte im Orden geknüpft. Zumindest wenig freundliche, dies hatte viel mit dem auftreten seines Mentors zu tun. Aber auch damit das Wrath ein gehorsamer Schüler war und dem deformierten Sith direkt am Anfang eine Treueschwur geleistet hatte.
Doch er konnte nicht nur auf Ranik setzen er musste selber wieder in den Orden finden doch wie sollte er dies nur anstellen. Er könnte sich einen der Zirkel anschliessend doch er hatte noch nie mit einem zu tun da es auch noch nicht nötig war. Ganz zu schweigen davon das er im Bürgerkrieg befördert wurde und so als er die berechtigung hatte in einen der Zirkel einzutreten nicht konnte da er verbannt war. Der Sith wusste schon welchen der Zirkel er beitreten würde. Dies stand ausserfrage es war der Zirkel der Hexer der ihn intressierte. er wollte schon immer die Macht bis ins kleinste verstehen und ihr seinen willen aufdrücken. Ausserdem würde ihm somit mehr Büchermaterial zuverfügung stehen. Er musste eun Mitglied des Zirkel werden. Doch wer war für diesen Verantwortlich. Er würde den Zirkel hier im Orden suchen müssen. Doch die Zirkel waren nicht Zentral gelegen sonder eher versteckt in den tiefsten winkel des Ordens.

[Bastion-Sith-Orden-Trainingsraum 3] Wrath +
 
[Bastion-Center-Sith Orden-Trainingsraum] Kossekos, Cyna

Schnell rollte die Twi'lek zur Seite, wich so seinem Angriff aus und trat in die Kniekehle des Trandoshaners, mit einem fauchen knickte Kossekos erneut ein und schlug mit seinen Klauen um sich. Ein sengender Schmerz durchzuckte seinen Nacken, während gleichzeitig sich seine Klauen in etwas verfingen. Brüllend stand der Trandoshaner auf, stolperte einige Schritte zur Seite und schlug eine Hand in den Nacken. Er spürte sein Blut dort herausfließen, sein Nacken war Rot und gleichzeitig eine gigantische Scham...und Angst. Angst wie der Imperator reagieren würde wenn er erfuhr das Kossekos versagt hatte, Angst über seine weitere Zukunft, Angst ober überleben würde.
Aus dem Augenwinkel erfasste er wie sich die Twi'Lek an ein Körperteil fasste und eine Blutige Hand wegzog. Seine Klaue hatte sie erwischt, auch sie erwischt. Sie beide waren, wie es die "regeln" waren, verletzt so das Blut floss. Doch wer hatte zuerst zugeschlagen? Wer zuerst Blut fließen lassen? Kossekos wusste es nicht...und ehrlich gesagt war ihm das egal. Er hatte nicht verloren! Er hatte nicht seinen Meister enttäuscht! Er würde weiterleben!


"Unentschieden."

Zischte er und warf die Vibroaxt zur Seite, nur um direkt den Trainingsraum zu verlassen und Cyna stehen zu lassen. Sollte sie doch selber den Weg zurück zu ihrem meister finden, Kossekos musste seinem finden und ihm Bericht über seinen Auftrag erstatten. Der Auftrag...der Rote Baron...wäre es nicht deutlich praktischer wenn er gleich selber die "Ausbeute" in Augenschein nehmen konnte? Sicherlich. Aus diesem Grund bog Kossekos nicht in Richtung des Thronsaals ab, sondern ging das Risiko ein seinen Meister durch Warten zu erzürnen und bewegte sich zur Krankenstation. Dort angekommen, erklärte ein Droide ihm das der Rote Baron erwacht sein und entlassen werden konnte. Ohne zu zögern nährte er sich dessen Gestalt auf der Krankenliege und ließ sich auf einem Stuhl sinken. Einige Sekunden blickte er schweigend in dessen Verwundertes Gesicht, bevor er die Rechte Klaue hob und auf die Brust des Mannes wies.

"Sei froh das ich dich als würdig genug erachtet habe zu überleben, mein Meister wünscht keine Schwächlinge. Du hast dich als würdig erwiesen Roter Baron, das ist eine große Ehre und eine große Verpflichtung. Ich stelle dir hiermit 2 Fragen und du hast nur die Wahl, anzunehmen oder abzuschlagen. 1. wirst du mir zu meinem Meister folgen und 2. kannst du dich von selbst bewegen?

Und zuletzt eine Formalität: Wie ist dein wahrer Name?"


[Bastion-Center-Sith Orden-Krankenstation] Kossekos, Odin
 
Bastion - Sith-Orden - eine Krankenstation - Merkuzio und Shim'rar

Anfangs hatte der Sith nicht gewusst, was er von dem Menschen oder dem was davon übrig war halten sollte. Je mehr Merkuzio allerdings von sich gab, desto mehr sah sich Shim’rar in dieser Einschätzung bestätigt.
Wusste der junge Mann eigentlich, wie er sich anhörte? Wie er mit dem redete, von dem er hoffte, dass er ihn ausbilden würde? Nicht mal als Schüler redete er mit seinem auserwählten Meister so wie in manchen Fällen für einen Gleichgestellten nicht geschickt oder gesund gewesen wäre.


Ein kleiner Tipp vorneweg, es liegt manchmal durchaus Weisheit darin die Klappe zu halten,

meinte der Twi’lek amüsiert und grinste den verbrannten Mann raubtierhaft an. Er wollte ihn also umbringen? Was er sich einbildete? Wären andere Sith in der Nähe gewesen hätte Shim’rar Merkuzio jetzt wahrscheinlich töten müssen und wahrscheinlich auch wollen, aber so führte der wütend vorgetragene Monolog eher dazu, dass sich der Vollstrecker fragte ob die wandelnde Kohle nicht vielleicht doch verborgene Qualitäten hatte.
Ganz abgesehen von dem unbedachten Reden zeigte er ein gewisses Potential bei seiner suboptimierten Aggressionsbewältigung, und solche Emotionen konnten ihm von Nutzen sein. Nicht in der Form wie er sie eben zur Schau gestellt hatte, aber vom Prinzip her schon.
Shim’rar selbst war mit starken, gemeinhin als negativ bekannten Gefühlen durchaus vertraut, doch sein Ansatz war ein anderer - er drückte diese Gefühle unter die Oberfläche, pferchte sie zusammen damit sie ihn nicht beeinflussten, und zehrte von ihnen wenn er sie brauchte. Er kanalisierte seine Wut, seinen Hass, unabhängig von deren Ursprung, wann er es wollte und wo es ihm nutzte.
Das würde er Merkuzio natürlich nicht beibringen. So wie ihn seine Rage stark und vielleicht auch fähig machte, so machte sie ihn auch angreifbar. Der Twi’lek würde seinen Schüler lehren seine Emotionen besser zu nutzen, aber so würde er in dessen Wut immer einen Vorteil haben wenn er jemals auf den Gedanken kam seinem Meister den Rücken mit einer Klinge zu stärken.


Ich hätte gedacht, dass mein Ordensbruder dir bereits Respekt beigebracht hatte. Vielleicht sollte ich seine Lektion vertiefen. Tu hast getan was ich dir befohlen habe,

fügte er hinzu ohne auf eine Antwort zu warten oder eine auch nur zuzulassen,

aber es kommt immer auch auf das “Wie” an. Die Ausführung ließ, in den Augen eines zukünftigen Meisters, sicherlich zu wünschen übrig. Aber ich scheine einen Hang zu hoffnungslosen Fällen zu haben. Meine letzte Schülerin hat nur so lange überlebt weil sie ausgesehen hat wie, nun, wie sie aussah, wenn du verstehst - eine Qualität, die ich nutzen konnte. Wenn du überleben willst musst du einen Nutzen haben.

Damit ging er ohne zu warten zur Tür zum Nebenraum, wo zwei lebendige Ärzte und ein Droide sehr bemüht waren nicht den Anschein zu erwecken sehr genau zugehört zu haben.

Besorgt diesem Kerl einen Anzug, damit er mir nicht zusammenbricht. Man kann diesen Anzug sicherlich recht einfach außer Funktion setzen, nicht wahr?

fuhr er fort, und bedeutete den Ärzten gleichzeitig mit einem Wink, dass die Frage nicht wirklich an sie gedacht war. Er hatte seinen Blick ohnehin schon wieder auf Merkuzio gerichtet.

Aber keine Sorge. Das wäre nicht mein Stil. Das wirst du noch früh genug feststellen. Wenn du dazu in der Lage bist triff mich im Trainingsraum am Ende des Ganges.

Der Sith kannte die Pläne des Ordens nicht gut genug um jeden Raum zu kennen - nicht umsonst hatte er sich erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit wieder dem Orden zugewandt. Aber er war sich ziemlich sicher, dass es am Ende eines jeden Ganges einen Trainingsraum gab, und wenn nicht würde er gleich sehen wie sein neuer Schüler mit unerwarteten Situationen umging.
Er selbst war beinahe etwas enttäuscht tatsächlich einen Trainingsraum vorzufinden, ungenutzt und schlecht beleuchtet, aber für die Zwecke einer ersten Übungsstunde ausreichend.
Er setzte sich auf einen der Hocker, die aus einem Holz gefertigt waren das eher wie Stein aussah und sich noch härter anfühlte, und wartete.


Bastion - Sith-Orden - ein kleiner Trainingsraum - Shim'rar
 
}>>[ Bastion >< Sithorden >< vor der Kammer von Korriban >< mit Arica]<<{

Mit einer Melodie aus stumpfen Geklapper, schweren Sohlen die auf metallenen oder steinernen Boden stampften, marschierten Arica und Alec wieder zum Turm der Executorin zurück. Das stets trübe, kalte Licht der Ordenshallen hüllten die Gestalt seiner Meisterin ein, die gut zwei Meter vor ihm ging. Alec versuchte seinen Blick davon abzuhalten, immer wieder auf ihre Körper, ihre Hüften, ihren Arsch, ihre Arme ... das Blut auf dem Leder ihres Oberschenkels fallen zu lassen. Er konzentrierte sich, blickte starr geradeaus, fokussierte sich. Aus Reflex hätte er beinahe zu der Packung Zigaretten gegriffen, die wie immer in der hinteren Hosentasche seiner Jeans steckte, doch sah er davon ab. Als er das letzte Mal in Aricas Schlepptau zu rauchen angefangen hatte, hatte sie ihn an der Gurgel gepackt und gegen die Wand geschmettert. Nicht so toll. Er hatte doch diesen scheiß Machtmeditationskram gelernt, gelernt, sich mit der Macht zu umgeben, sie an sich zu ziehen und aufzusaugen, darin seine Kraft und Ruhe zu finden. Er konzentrierte sich auf seinen Körper. Das ewige Rumgestehe vor der Kammer hatte seine Gliedmaßen wieder erlahmen und dadurch schmerzen lassen. Noch immer hielt die Nachwirkung des Sudes an - in seinen Gelenk sowie in seinem Schritt. Doch er konnte sich konzentrieren, drehte leicht doch regelmäßig, rhythmisch die Arme in seinen Schultern, fokussierte sich auf seinen Körper und seine Umgebung, wie das schwarze, enge T-Shirt auf seiner spürbar frisch gereinigten Haut rieb, wie unter dieser Haut die Muskeln noch immer vor Erschöpfung und Anspannung zugleich glühten. Alec schloss die Augenlieder eine Sekunde länger, als es für ein Blinzeln normal war, atmete ruhig ein und aus, verdrängte den Schmerz seiner Schulter, die sich unter allem wieder bemerkbar machte, und strich sich mit der rechten Hand über den Kopf, wischte den Schweiß von seiner Stirn, fuhr sich über die kurzen Haarstoppeln. Sie waren schon wieder ganz schön gewachsen, von einer rasierten Glatze konnte längst keine Rede mehr sein. Er müsste sie bei Gelegenheit mal wieder stutzen.

Endlich erreichten sie Aricas private Gemächer - das Schlafzimmer schien eine eigene Präsenz entwickelt zu haben, nach ihnen zu rufen - und beide betraten den Trainingsraum. Alec hoffte sehr darauf, dass es endlich mal wieder ein bisschen praktisches Training, eine neue Lektion geben würde. Sie sollte ihm verdammt nochmal was beibringen, oder nicht? Hatten sie nicht heute schon genug rumgestanden und gelabert? Aber nein - sie hatte ja gesagt, dass er ihr zunächst einmal genauere Erklärungen wegen dieser Alchemiesache geben sollte. Was gab es da groß zu sagen? Geduldig und fast hoffend, dass die Executorin doch noch ein anderes Thema anstimmt oder ihm irgendeine Eröffnung geben würde, wartete Xander. Doch seine Meisterin, die sich wenige Meter vor ihm aufgebaut hatte und nun wirklich demonstrativ wartete, wirkte nicht so, als würde sie ihm hier irgendetwas leicht machen. Was auch immer ihr letzte Nacht gefallen und zum quicken gebracht hatte - jetzt galt es, sich zu rechtfertigen, bei klarem Verstand. Miststück. Doch wo fing er an?


"Ich ... wie ich bestimmt gestern schon gesagt hatte, habe ich das Buch, mit dessen Anleitung ich den Sud gebraut habe, in einer der Katakomben in Dukarius Festung gefunden. Es hat eben mein Interesse gewegt. Das ist eigentlich alles."

sagte Alec so gleichmütig wie es ihm vermocht war. Er hasste es, sich rechtfertigen zu müssen. Als hätte er etwas getan, für das er sich schämen musste. Scham war jedoch nichts, nicht real. Sie war schwäche, psychische Weichheit. Es gab jedoch nichts, dessen er sich schämte. Dieser Tatsache musste er sich ganz und gar wieder bewusst werden. Er sah Arica fest an. Sie half ihm nicht aus, half ihm nicht weiter. Offensichtlich war jedoch, dass er noch nicht fertig war. Dass sie mehr hören wollte. Dass sie vielleicht gar nicht an Entschuldigungen interessiert war? War sie vielleicht einfach neugierig, neugierig auf eine Talent, dass sie in ihrem Schüler entdeckt zu haben glaubte? Hmmpf. War Rezepte befolgen ein Talent? Noch dafür für einen Sith? Alec wandte den Blick von Arica ab und ging langsam zur Seite, schaute aus dem Fenster, stellte sich selbst die Frage, was das mit dieser Alchemiegeschichte auf sich hatte. Es hatte ihm tatsächlich ein gewisses Vergnügen bereitet, diesen Sud herzustellen, obwohl er sonst alle handwerklichen oder unnötigen Arbeiten verabscheute. Vielleicht war es das Versprechen auf eine besondere Kraft, die er entdecken konnte, die heimtückisch und unendeckt von anderen nur die seine sein konnte. War es nicht so, wie Sith dachten? War das keine Tugend? Langsam, mit schlürfendem, unkonzentrierten Schritt, ging Alec auf und ab und sprach schließlich weiter.

"Ich glaube, ich finde einfach den Gedanken und die Aussicht reizvoll, in diesen Formeln Möglichkeiten zu entdecken, die die gewöhnlichen Fähigkeiten von bloßen Machtnutzern übersteigen, verändern, vielleicht sogar revolutionieren. Sachen, die man sich sonst nicht vorstellen kann. Die selbst Gegner, die eigentlich über einem stehen sollten, überraschen und vernichten können."

sagte Alec und warf einen Seitenblick zu Arica, blickte ihr kurz in die Augen. Doch im Augenwinkel sah er auch das getrocknete Blut auf ihrem Oberschenkel. Sollte sie von seinen Worten halten, was sie wollte.

"Eigentlich habe ich nichts übrig für diesen ganzen Wissenschaftskram. Sollen die Schwachen ruhig gelehrig werden, Bücher schreiben und jene Waffen erfinden, die dann von denen eingesetzt werden, die sich nicht bei dem Anblick einer Klinge in die Hosen scheißen. Ich nutze lieber Arme und Beine, das was ich in den Hosentaschen habe und die Macht, um meine Ziele zu erreichen. Dieser Alchemiekram aber ... das ist etwas, was ich nur zugerne mit all diesen Dingen kombinieren möchte. Keine Ahnung wie. Keine Ahnung ob da noch mehr brauchbares Zeug in dem Buch ist und ob ich vielleicht nur Glück hatte mit dem Sud. Aber wenn ich dadurch Neues ... finden kann, dann halte es aus, mir dafür auf einem Laborstuhl den Arsch breit zu treten und Otternasen und Eichhörnchensperma in kleine Brennzuber zu schütten."

sagte Alec und nahm einen tiefen Zug aus der Zigarette, die ihm im Mundwinkel hing. Ohne dass es seine Absicht gewesen war hatte er ungezügelter Gesprochen, als vielleicht angemessen war. Und wie er sich nun doch zur Beruhigung eine Fluppe angezündet und geraucht hatte, war auch wie von selbst passiert. Mist, hatte sie nicht mal davor gewarnt? Dass er das nicht in ihrer Gegenwart machen sollte? Er nahm den Glimmstängel zwischen zwei Fingerspitzen und schaute endlich wieder zu Arica herüber, schaute kurz auf die Zigarette, dann wieder zu ihr.

"Das war nicht geplant. Anscheinend, hab ich wohl doch nicht immer alles unter Kontrolle."

meinte Alec mit einer merkwürdigen Stimme, die fast ein bisschen belustigt hätte klingen mögen. Was gab es auch schon zu sagen. Das war das beste einer vermeintlichen Entschuldigung, was er in diesem Moment rausbringen und sie auch nur ansatzweise akzeptieren mochte. Kriecher konnte niemand leiden, auch sie nicht - selbst wenn sie manchmal nach Kriecherverhalten verlangte. Na, war das die Art Schüler, die sie sich wünschte?

}>>[ Bastion >< Sithorden >< vor der Kammer von Korriban >< mit Arica]<<{
 
[Bastion – Sith Orden – Krankenstation] Medidroide und Odin

Odin lag noch immer auf seinem Bett, wie er es seinem Geschmack nach mittlerweile viel zu lang getan hatte. Er spürte noch immer das Bacta, das ihm verabreicht worden war, durch seine Adern schießen. Er war erfreut, denn er würde in kürzester Zeit wieder vollständig hergestellt sein. Er hatte genügend Zeit gehabt, um sich seinen eigenen Gedanken zu widmen. Er hatte den Kampf mehrere Male in seinem Kopf durchgespielt, diese bittere Niederlage gegen den Trandoshaner. Jener war gut, aber letztendlich hatte ihm nur der unerwartete Einsatz der Macht den Sieg gebracht. Das nächste Mal würde es vielleicht auch schon anders aussehen. Er wusste, sobald er die Krankenstation verließ, würde er nach dem Echsenwesen Ausschau halten.

Aber dafür gab es gar keinen Anlass. Schon wenig später betrat der fremde Sith die Krankenstation und richtete einige Worte an die Rothaut. Sein Meister? Odin hatte sich für würdig erwiesen? Just in diesem Augenblick ergaben die Worte für das Reinblut noch nicht viel Sinn. Er ließ seinen Gegenüber aussprechen und richtete sich dann langsam in seinem Bett auf.


"Um meine Gesundheit brauchst du dir keine Sorgen machen, Trandoshaner", sagte er in einem Anflug von Abfälligkeit. "Meine Name ist Odin Ashakun. Und mit wem habe ich die Ehre?" Er machte eine kurze Pause, während er über die erste Frage nachdachte. "Bevor ich dir zu deinem Meister folge, würden mich zwei Dinge interessieren: Wer ist dein Meister? Und was will er von mir?"


[Bastion – Sith Orden – Krankenstation] Kossekos, Medidroide und Odin
 
[Bastion-Center-Sith Orden-Krankenstation] Kossekos, Odin

Langsam richtete sich sein Gegenüber auf, mobilisierte seine Kräfte um aus seiner Schwäche sich zu erheben und Kossekos anzublicken. Scheinbar hatten die Waffen tiefere Wunden erzeugt als der Trandoshaner dachte..oder er war schwächer als er aussah. Zumindest war seine Arroganz wieder zur Gänze da, als er davon sprach wie gesund er wäre und das sich Kossekos keine Sorgen zu machen brauchte. Ebenso, wollte er wissen mit wem er sprach und wagte es dann auch sofort zu fragen, was sein Meister von ihm wollte und wer er wäre. Diese Naivität! Kossekos hat mit Absicht nicht den Imperator erwähnt, er wollte sehen wie die Erkenntnis das Gesicht des Roten Barons entgleisen ließ und wie er zu stammeln begann, zu winseln in der Anwesenheit seiner Majestät. Fauchend erhob sich das Echsenwesen und blickte zischend zum Mann hinab.

"Ich sagte nur annehmen oder abschlagen, mein Meister hat Pläne, die ein erbärmlicher Wurm wie du nicht einmal annährend begreifen kannst! Wenn deine Gesundheit ja soo stark wiederhergestellt ist..dann wird es dir ja ein leichtes sein mir zu folgen und meinen Meister selbst zu fragen was er von dir will. Oder bleibe hier und bleibe der Wurm der du bisher warst!"

Mit diesen Worten drehte sich Kossekos um und verließ schnellen Schrittes die Krankenstation, ungeachtet ob ihm der Rote Mann folgen würde. Sein Meister wartete bereits auf ihn, und wenn schon der Kerl hier nicht einfach mitkommen wollte dann würde der Imperator ihn sicherlich mit Gewalt holen lassen. Er hatte Pläne für die er würdiges Personal brauchte, nach eigenen Aussagen, und dieser hier war ein guter und starker Krieger.

[Bastion-Center-Sith Orden-Vor der Krankenstation] Kossekos, Odin
 
[Bastion | Sith-Ordensgebäude | Werkstattbereich] Chiffith, Torryn, Iouna, Darth Eneco (NPC)

Als Iouna neben ihn und Torryn trat, bildeten die drei eine Linie, die Darth Eneco gegenüber stand, wie Soldaten, die vor ihrem Kommandanten antraten. Der Lamproide fühlte sich zurückversetzt in den Trainingsraum, in dem Lo'Tsodnuth die Jünger auf ihre Eignung geprüft hatte. Damals war er auch Torryn zum ersten Mal begegnet. Das lag nun schon eine ganze Weile zurück. Der Mensch hatte es mittlerweile selbst zum Sith gebracht; er hingegen war noch lange nicht so weit. Der Wunsch, schnellere Fortschritte zu machen, erwachte wieder.

Obwohl Chiffith ziemlich sicher war, Darth Eneco noch nie begegnet zu sein, kannte dieser seinen Namen. Aber merkwürdigerweise schien der Cyborg anzunehmen, dass der Lamproid der Schüler des Imperators war. Das war natürlich Unsinn, er war noch immer der Lehrling von Darth Draconis; nur hatte der Herrscher ihm einen Befehl erteilt, der ihn vorübergehend von seinem Meister trennte. Wenn Allegious ihn wirklich selbst ausbilden wollte (was ihm natürlich die höchste aller Ehren wäre), dann hätte er das doch wohl sicherlich gesagt... Auch dieser Sith war also nicht unfehlbar, daran änderten auch seine kybernetischen Veränderungen nichts.


»Ich bin nicht...« begann er eine Richtigstellung.

Doch mitten im Satz brach er ab. Eneco schien ihm gar nicht zuhören zu wollen, sondern fuhr fort mit seiner Ansprache, die sich offensichtlich in erster Linie an Torryn richtete. So blieb der Irrtum vorerst unberichtigt. Eigentlich konnte es dem Nichthumanoiden ja egal sein, ob der Sith die richtigen Informationen hatte oder nicht.

Was dann folgte, war die wohl spannendste Erzählung, die Chiffith je gehört hatte. Der kleine Exkurs in ein längst vergangenes Kapitel der Menschheitsgeschichte interessierte ihn zwar nicht im Mindesten. Wichtiger war schon die Erkenntnis, dass die Macht in der Lage war, neue Formen von Leben zu schaffen und dieses als Waffe einzusetzen - von diesen Techniken hatte er bisher nichts gehört. Aber das eigentlich Interessante war, dass dieses merkwürdige, lebende, halbmechanische Ding, von dem Eneco sprach, noch existieren sollte. Und sie drei - Torryn, Iouna und Chiffith - sollten diejenigen sein, die danach suchten! Die ultimative Jagd stand bevor, auf ein Wesen, das als Waffe gezüchtet worden und von technisierten Armeen nicht endgültig bezwungen worden war! Welch eine Vorstellung, sich auf die Fährte eines solchen Gegners zu heften! Chiffiths Jagdinstinkte sprachen absolut auf den Gedanken an. Und zugleich spürte er, halb unbewusst, dass auch Torryns Verhalten oder eventuell seine Ausstrahlung sich subtil veränderte. Der Mensch wirkte nun irgendwie wilder, triebhafter. Zum ersten Mal begann er zu ahnen, dass der Mann eine Seite in sich trug, die dem Wesen des Lamproiden näher war als der äußere Schein. Es war keine bewusste Entscheidung, sondern Instinkt, ihn als Jagdgefährten zu akzeptieren. Auch wenn er irgendwie den Eindruck hatte, dass dieser seine Vorfreude nicht vollständig teilte.


»Ich freue mich darauf!« knurrte Chiffith, und giftiger Geifer troff von seinen Fängen, als die Speichelproduktion von der Mordlust angeregt wurde. »Ich bin eine gute Wahl.«

Es klang womöglich überheblich, doch der Lamproid war von der Wahrheit dieser Aussage überzeugt. Er wusste, dass seine Sinne, Reflexe und Kraft der eines Menschen überlegen waren. Er hatte bereits in den Tiefen Coruscants gejagt und getötet und wusste daher, dass er sich dort zurecht finden würde. Die Mission schien ihm auf den Leib geschneidert. Obwohl er natürlich gar nicht wissen konnte, was ihn erwarten würde. Doch so weit blickte er nicht.

Er konnte es kaum erwarten. Und offenbar sollte es quasi sofort losgehen. Was auch immer der Plan Torryns in diesem Werkstattbereich gewesen war, er schob ihn zu Gunsten dieser Reise auf. Sowohl er als auch Eneco nannten es nur ›das Projekt‹. Nur langsam wurde ihm klar, dass es um den Lichtschwertbau ging. Für die technischen Aspekte konnte Chiffith sich nicht erwärmen, weil er davon ebenso wenig verstand wie ein Nerf vom Sabaccspiel. Aber Lichtschwerter... das war ein Thema, das ihn natürlich nicht kalt lassen konnte.

›Habe ich mich gerade verhört?‹ fragte er sich überrascht in seinen Gedanken. ›Hat Eneco gerade gesagt, dass der ›Schüler Seiner Majestät‹ auch mitmachen soll? Damit meint er doch wohl nicht mich?‹

Ihm schwante nun, dass die scheinbar harmlose Verwechslung nun Folgen enormer Tragweite haben konnte. Wieder wollte er den Irrtum richtigstellen - doch abermals unterließ er es. Chiffith mochte ungebildet sein, aber er war doch schlau genug, die einmalige Chance zu erkennen. Man eröffnete ihm die Möglichkeit, sich ein eigenes Lichtschwert zu bauen - ein überaus wichtiger Schritt in der Ausbildung eines Sith. Darth Draconis hatte niemals Andeutungen gemacht, dass diese Übung in absehbarer Zeit bevorstand. Aber er wusste es nicht, und wie der Imperator schon vorausgesagt hatte, würde es eine ganze Weile dauern, bis Chiffith ihm wieder unter die Augen treten musste. Eine Zwangspause seiner Ausbildung war ihm überhaupt nicht recht, denn er war hier, um sich weiter zu entwickeln; Aber nun hatte der Lamproide die Gelegenheit, auch ohne seinen Herrn und Meister signifikante Fortschritte zu machen. Das vage Vorhaben, schneller zu lernen als der Sithlord es vorsah, erhielt nun unverhofften Nährboden. Zwar fürchtete er sich vor dem Zorn von Darth Draconis, wenn dieser sich hinter- oder übergangen fühlte, und auch die unabsehbaren Folgen, die es haben konnte, sich unrechtmäßig als Schüler des Imperators auszugeben. Doch diese Chance durfte er nicht an sich vorüber gehen lassen!

»Dann bauen wir also Lichtschwerter«, zischelte er und lachte dabei hämisch in sich hinein. »Aber ich weiß nicht wie es geht. Torryn, du musst sagen, was ich dafür brauche.«

Nicht mehr lange also, bis er ein Mittel in Händen hielt, sich gegen andere Lichtschwerter zu verteidigen - jene Waffe, die es einem in jeder Hinsicht unterlegenen Menschen ermöglichen konnte, ihn im Nahkampf all seiner Vorteile zu berauben. Wenn er auch noch lernte, damit umzugehen, musste er ein schrecklicher Krieger werden! Und war das nicht der Grund, sich all dem überhaupt auszusetzen?

[Bastion | Sith-Ordensgebäude | Werkstattbereich] Chiffith, Torryn, Iouna
 
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