Bastion

[Bastion - Bastion Center - Orden der Sith - Erdgeschoss des Sith Tempel - Jon Orus, Whip, Voth und Selura]

Auch wenn es für Jon nach wie vor keine sonderlich angenehme Situation war, erschien ihm nun das Eis zwischen seiner Wenigkeit und den bis gerade eben unbekannten Personen gebrochen zu sein. Ihn beruhigte es zutiefst, dass es sich zumindest bei Voth ebenfalls um einen Jünger handelte. Auch das dieser bereits einige Jahre im Orden verbracht hatte. Seine Aussagen bezeugten, dass er sich mit den Gepflogenheiten der Sith bereits auskannte, was bei dem Menschenjungen ein gutes Gefühl hervor rief. Von einer halbwegs routinierten Persönlichkeit waren keine Kurzschlusshandlungen zu erwarten. Whip machte nach wie vor einen relativ ruhigen Eindruck. Der 19 jährige faste daher den Entschluss, dass es sich wohl um keine allzu gefährliche Situation handelte. Auch wenn ein ruhiges Wesen wie Whip bei dem Jünger immer ein mulmiges Gefühl auslöste. Oftmals hatten sich stille Wasser als tief erwiesen. Insbesondere auf den Orden der Sith passte diese Sprichwort wie die Faust aufs Auge.

Vollkommen unvermittelt hatte sich eine weitere Person dazugesellt. Der Orus-Spross hatte sie bereits auf einige Entfernung kommen gesehen, jedoch eher mit einem raschen Vorbeischreiten gerechnet. Stattdessen hatte sich die unbekannte Rattataki zu der Gruppe gestellt und überraschend forsch gesprochen. Eine mutige Entscheidung, wo es doch in diesem Orden nur so von mächtigen Personen mit relativ kurzem Geduldsfaden und wenig Skrupel wimmelte. Mit einigen unauffälligen Blicken hatte er den Neuankömmling gemustert. Besonders war ihm eine Narbe an der Lippe aufgefallen, welche der Rattataki eine ganz besondere Note verlieh. Ihr forsches Auftreten und die verschränkten Arme hatten jedoch keinen sonderlich beängstigend Eindruck hinterlassen. Allerdings hätte er ihr wohl auch nicht alleine in einem dunklen Raum begegnen wollen. Wahrscheinlich beruhigten ihn eher die Anwesenheit des vierarmigen Twi´lek und Whip, welche sich wohl im Zweifelsfall gemeinsam mit ihm gegen die neue verbündet hätten. Zügig hatte die Rattataki ihren Namen bekannt geben, was ebenfalls auf eine freundlich gesinnte Offenheit schließen ließ.

Die offenen und zeitgleich fordernden Fragen hatten den Menschen zu einer kurzen Denkpause gezwungen, in welcher fast unbemerkt vier Wachen an der vierer Gruppen vorbei geschritten waren. Jon hatte diese kaum wahrgenommen. Für ihn waren Wachen ein alltäglicher Anblick und da er sich auch nichts zu verbergen hatte, beunruhigte ihn dies nicht sonderlich. Auch wenn die Wächter kurz und routinemäßig herüber geschaut hatten. Ihm fiel jedoch auf, dass auch Selura kurz zu den Wachen geschaut hatte. Da sie erst kurz vor diesen hier aufgetaucht war, beschlich den Sith-Jünger das Gefühl eines gewissen Zusammenhangs. Als die Wachen vorbeigezogen waren, musterte er die Rattataki noch etwas genauer. Hierfür schritt er kurz und gemächlichen Schrittes um Selura herum und musterte sie von allen Seiten durch. Er erhoffte sich davon eine gewisse Präsenz gegenüber dem Alien zu zeigen und diesen wenn möglich etwas einzuschüchtern. Nach Ende der Umrundung blieb er vor der Jüngerin stehen und grinste diese an, wobei sein goldener Eckzahn zum Vorschein kam und im flackernden Licht der Fackeln leicht bläulich schimmerte. Dann begann er in leicht überheblichem Ton auf die vielen Fragen von Selura zu antworten:

"Dein Name ist also Selura. Wohl angemerkt ein schöner Name. Um deine Fragen zu beantworten. Wir haben uns hier vor einigen Momenten eingefunden und eine kurze Unterhaltung geführt. Hier im Orden wimmelt es von den unterschiedlichsten Lebewesen, sodass unsere Konstellation nichts wirklich Außergewöhnliches ist. Wobei das sicher im Auge des Betrachters liegt."

Kurz wanderte sein Blick von Voth, dessen vier Arme immer noch beeindruckend wirkten, zu Whip. Dieser stand immer noch wie angewurzelt da und blickte mit seinen Kugeln in Richtung von Selura. Er machte scheinbar einen beunruhigten Eindruck, sodass der Blick des 19-jährigen Jüngers kurz auf ihm stehen blieb. Plötzlich kam Jon eine Vermutung in den Sinn. Kurz bevor Voth und Whip ihn entdeckt hatten, konnte er vernehmen wie letzterer etwas von einem Mord und sich nähernden Personen erzählt hatte. Der Menschenjunge blickt zurück zu Selura. In ihm flackerte der Verdacht auf, dass es sich bei Selura um eine der Personen handelte. Dies könnte auch das auftauchen der Wachen und den flüchtigen Blick von ihr zu diesen erklären. Der Jünger prüfte kurz die anderen Ecken des Raums und stellte fest, dass zumindest keine zwei weiteren Personen in Sicht waren. Der Mensch hoffte, dass diese nicht hinter der nächsten Ecke auflauerten. Dennoch herrschte in ihm der Drang seinen Verdacht zu überprüfen und so sprach er Selura nun in einem ernsten Tonfall erneut an:

"Aber erzähl uns doch etwas von dir. Wer wandert zu so später Stunde noch alleine durch die Lager der Jünger? Dein plötzliches Auftauchen. Der Blick zu den Wachen. Die vielen Fragen. Mir scheint es, als hätte hier jemand etwas zu verbergen? Und das sind Gewiss nicht wir drei."

Erwartungsvoll und mit ernster Miene blickte der die Rattatki an. Er hatte bewusst einen strafferen Ton angeschlagen. Auch weil er wusste, dass dies bei Leuten mit einer Leiche im Keller oftmals zu unbewussten Reaktionen und einem gewissen Unbehagen führte. Zudem war er sich relativ sicher, dass Selura nicht so einfach etwas gegen die dreier Gruppe ausrichten konnte. Außerdem waren 4 Leichen im Lager der Jünger auch im Sith Orden etwas ungewöhnlich. Im Zweifelsfall hätte jemand danach sehr unangenehme Fragen gestellt, sodass er sich auf einer sicheren Seite wägte. Nach seiner Frage verschränkte er schließlich auch die Arme und blickte streng zu dem weiblichen Wesen herüber.

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*Von der Gruppe hatte jeder seine eigene Art Selura zu begrüßen, eine weile dauerte es und Jon war der erste der sich meldete er hatte eine Aufmerksamkeit die Selura´s ähnelte auch ihm sind die Wachen nicht entgangen dies merkte Selura als dieser immer wieder hinsah. Als Jon sich wohl etwas bewusst wurde schritt er kurz und gemächlichen Schrittes um Selura herum und musterte sie von allen Seiten, Selura blieb ruhig stehen und ein sanftes lächeln zierte ihre Lippen*

Gefällt dir was du gesehn hast?

*Fragte sie nur locker als Jon vor ihr stand und grinste, der Goldene Eckzahn entging ihr nicht es war ein merkmal um ihn wieder zu erkennen wenn es nötig sein würde. Vermutlich wollte er sich nur aufspielen und sie einschüchtern, was sie allerdings niedlich fand, denn hier jemanden einzuschüchtern war schwer, jeder wusste was hier abging, schwäche war der Tod. Doch anstatt auf ihre frage zu antworten, fing er an mit einem Ton den Selura nur zu gut kannte und überhaupt nicht mochte ihre fragen zu beantworten*

Stimmt Gruppen sind nichts Außergewöhnliches, viel Außergewöhnlicher sind die Personen in der Gruppe, ich meine...ich hatte nicht in erinnerung das Twi´lek 4 Arme haben.


*Worauf der Blick von Jon zu den anderen beiden Voth und Whip wanderte, letztere stand immer noch wie angewurzelt da und blickte mit seinen Kugeln in Richtung von Selura. Er machte scheinbar einen beunruhigten Eindruck welchen Selura mit sicherheit nicht unbewacht lies, immerhin war beunruhigung ein zeichen das man vor etwas Respekt hatte doch warum Whip diese Vorsicht hatte machte nur eines klar, er kannte sie...doch sie nicht ihm*


Aber im grunde will doch hier jeder nur seinen Vorteil richtig?

*Warf sie Jon an den Kopf als dieser die Ecken prüfte und als er sie wieder ansah lächelte sie ihn Charmant an*

Keine Sorge ich bin alleine.

*Und nun fing Jon an mit seinen Fragen, sie waren gezielter und er hatte recht es war schon recht Spät, so bewies Jon wieder seine Aufmerksamkeitsfähigkeit, er bemerkte die Blicke von Selura er war jemand wie sie...jemand der auf Kleine Details einging um sie zu nutzen oder achtete auf alles was wichtig sein könnte zumindest kam es Selura so vor, doch sein Ton und seine Art konnten sie nicht einschüchtern, sie Antwortete ruhig und sah ihm direkt in die Augen, ihre Haltung veränderte sich ein wenig, sie lies den Linken arm hinunter hängen und ihre Rechte hand ruhte nun an ihrer Tailie und sie legte ein wenig den Kopf schräg*


Ich...ich sorge nur dafür das wir alle wieder beruhigt in die Bibliothek können um zu lernen, ohne das der Bibliothekar alle anmault wenn er seinen ekelhaften Tee trinkt. Ich mache das natürlich mehr für mich als für die anderen...aber die andern haben dadurch wohl oder übel auch einen nutzen....den auch ihr hättet...glaubt mir mit dem Skriptor ist nicht zu spaßen..ihr holt euch ein paar Bücher...setzt euch hin und wie aus dem nichts steht er neben einen und hällt euch für nicht würdig in "Seiner" Bibliothek zu sitzen....naja ich denke ihr gehört nicht zu jenen die sich runter machen lassen von einem Bücherwurm. Ich jedenfalls nicht...also kam eines zum andern...

Darum bin ich so spät noch unterwegs.

*Selura erläuterte nur das was sie wissen mussten, sie hätte auch mehr erzählt allerdings war die gefahr verraten zu werden immernoch zu groß, sie konnte den dreien nicht trauen...doch wenn sie sich ihr anschließen würden...hätten sie mehr chance vielleicht sogar den Scriptor selber los zu werden...er war verletzbar was seine gebrochene Nase bewies die ihm Selura verpasste, wenn nun Vigosh,Voth,Whip und Jon sich mit Selura gegen ihn stellen...hätte er garkeine chance, aber es wäre zu auffällig wenn der Scriptor verschwinden würde...einfach so...sie mussten diesen Sith finden und so schnell es ging wieder zum Informanten um weiter zu kommen, ein Sith musste den Scriptor offiziel und mit erlaubnis beseitigen*

*Für Whip blieb Selura´s Aura gleich, immernoch ruhig, nicht eingeschüchtert oder angifslustig. Im gegenteil sie lügte nochnichtmal*


Also...vielleicht ist das angebot sogar für euch schmackhaft...immerhin wollen wir alle nur in der Biblitohek lernen...und nicht vom Scriptor erniedricht und rausgeworfen werden....wer weiss...vielleicht tötet er sogar Jünger in seiner Bibliothek. Und alles was ich tue...oder getan habe..mache ich nur deshalb weil es mich zu meinem Ziel führt...was zum wohle aller Jünger hier ist...auch wenn es heisst anderen einen gefallen tun zu müssen der nicht gerade den Regeln entspricht...aber ein Sith...tut alles sollange es ihn zum erfolg seines Ziels führt...nicht?


*Ja Selura nahm an das sie etwas wussten...wieviel wusste sie nicht aber die Fragerei von Jon war für sie zu auffällig, es hätte keinen sinn zu lügen...auch wenn sie damit nur die bestätigung hätte das sie etwas wussten...aber für sie war es zu riskant dies rauszufinden*


[Bastion - Bastion Center - Orden der Sith - Erdgeschoss des Sith Tempel - Jon Orus, Whip, Voth und Selura]
 
[Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Erdgeschoss] Whip, Voth, Jon

Angestrengt kniff Whip die Augen zusammen und betrachtete Jon Orus – so hatte der Mensch sich vorgestellt – in der Macht. Das Zuhören hatte er bereits vor etwa einer Minute aufgegeben. Die Worte des Jüngers machten ihn kirre, vor allem da er nur die Hälfte dessen verstand was da aus seinem Mund kam! Kommunikation unter den Testsubjekten in den Katakomben hatte, wenn überhaupt, nur aus ein paar Worten bestanden, die sofort auf den Kern dessen gingen, was gesagt werden sollte.

Jon tat das genaue Gegenteil. Er machte möglichst viele Worte und sagte mit ihnen möglichst wenig. Die Hälfte der Worte die der Mensch verwendete, hatte Whip entweder noch nie gehört, oder ihre Bedeutung schon lange vergessen, tief unten in den Katakomben. Also verhielt er sich still, während er Voth das Reden überließ.

Immer mehr begann er die Gesellschaft des Twi’lek zu schätzen zu lernen. Während dieser sprach und verbal eine gewisse Dominanz klarmachte, hatte der Mutant Gelegenheit sich Jon Orus einmal genauer anzusehen und zu dem Schluss zu kommen, dass er keine unmittelbare Gefahr darstellte. Wahrscheinlich hätte es denn Mann gegruselt, wenn er gewusst hätte, wie viel man mit Hilfe der Macht über eine Person herausfinden konnte. Weniger über seine Vergangenheit oder Gedanken, sondern das was ihn ausmachte, nämlich seine Stimmung und Emotionen.

Grade wollte Whip auf Voths Impuls reagieren und sich ebenfalls vorstellen, doch da spürte er sie wieder. Die Aura der Mörderin, die er nach dem Auftauchen Jon Orus‘ aus den Augen gelassen hatte. Diesmal schien sie jedoch nicht einfach abzubiegen und vorbeizugehen, sondern kam aus einer anderen Richtung genau auf sie zu. Alarmiert erstarrte der Mutant ein weiteres Mal und verhielt sich still.

Dann war sie vor ihnen und blieb stehen. Im Plauderton fragte sie nach dem Grund einer solchen Ansammlung an Jüngern, doch ihre Aura zeigte eine leichte Beunruhigung. Ob dies dem besonderen Aussehen Whips und Voths geschuldet war, oder deshalb weil sie grade einen Mord begangen hatte, konnte der Mutant nicht sagen. Fest stand jedoch, dass er vorsichtig sein musste. Er wusste nicht wie sie den Jünger in seinem Quartier ausgelöscht hatte und ob und welche Waffen sie bei sich trug…

Es wäre wohl das Logischste gewesen defensiv zu spielen und die Rattataki ihrer Wege ziehen zu lassen…doch Whip hatte im Grunde akzeptiert für Chiffith den Informanten zu spielen. Das bedeutete, er brauchte Informationen über verdächtige Aktivitäten und schwarze Schafe im Tempel. Die Jüngerin hatte sicherlich die Grenze von verdächtigen Aktivitäten zum schwarzen Schaf überschritten, als sie den Menschen getötet hatte. Würde Chiffith eine höhere Belohnung zugestehen, wenn man sie lebendig zu ihm brachte?

Wieder stand Whip nur da und hörte zu, während man sich unterhielt. Diesmal hatte er jedoch die Ohren gespitzt. Die Rattataki sprach bedeutend klarer und unverblümter als Jon. Das war gut. Doch trotzdem war nicht ganz klar was sie meinte. Sie erzählte davon gegen den Scriptor der Bibliothek vorzugehen…doch halt. War das nicht ein wichtiges Amt im Tempel? Stellte sie sich damit nicht aktiv gegen den Imperator? Plötzlich war der Mutant sich sicher, dass man diese Person gefangen nehmen musste. Chiffith würde zufrieden sein!

Jetzt galt es alles auf eine Karte zu setzen. Voth würde schnell schalten müssen und seine Energiepeitsche benutzen, um Whip zu helfen die Jüngerin festzusetzen. Leicht, langsam, im unsteten Licht der künstlichen Fackeln kaum wahrzunehmen, drehte Whip den Kopf in Richtung seines Twi’lek-Kameraden und hauchte:


„…das ist die Mörderin…“

Plötzlich, völlig unvermittelt machte er einen Satz nach vorne. Sein Oberkörper mit den mit stacheligen Fesseln gebundenen Armen rammte die Jüngerin heftig gegen ihren Torso mit den muskulösen Armen und weichen Brüsten und zusammen stürzten sie in einem Gewirr aus Armen und Beinen und einer sehr langen, sehr schleimigen Zunge zu Boden. Diese Begann auch umgehend nach der Kehle der Jüngerin zu tasten, doch der Mutant hoffte, dass Voth nun reagieren würde…

[Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Erdgeschoss] Whip, Voth, Jon, Selura
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Erdgeschoss] Voth, Whip, Jon, Selura(kommt gerade an)

Nachdem Voth sich vorgestellt hatte, war nun Whip an der Reihe. Er wollte gerade etwas sagen, als ein freches "Hey" irgendwo hinter Voth die Stille im Tempel durchdrang. Rasch fuhr er herum, um zu sehen, wer sie da so ungewöhnlich forsch angesprochen hatte. Was er sah, war eine recht junge, sportlich wirkende Frau mit auffällig weißer Haut und einem haarlosen Kopf. Eine Rattataki also. Voth hatte im Tempel schon den einen oder anderen Vertreter dieser Spezies gesehen, aber noch nie mit einem gesprochen. Die Frau, die jetzt auf die Dreiergruppe zukam, war Voths Ermessen nach höchstwahrscheinlich eine Jüngerin. Höhere Ordensmitglieder würden die Gruppe vermutlich gar nicht erst beachten, geschweige denn so ungewöhnlich begrüßen.

Weiterhin fiel Voth die Narbe an der Lippe der Rattataki auf. Sie verlieh ihr eine art kämpferisches Aussehen, eine Eigenschaft, die hier im Tempel nur von Nutzen sein konnte. Allerdings wirkte sie trotz allem nicht besonders furcht- oder respekteinflößend, als sie sich jetzt zu den dreien dazustellte und die Arme verschränkte. Neugierig fragte sie die Gruppe nach ihrem Aufenthaltszweck. Dabei beäugte sie Voth neugierig, welcher ihr einfach nur einen neutralen Blick zurückwarf.

Jon schien beschlossen zu haben, für die Gruppe zu sprechen, und dagegen hatte Voth auch nichts. Der Jünger schien recht wortgewandt zu sein, jedenfalls meinte Voth, das nach ihrem Gespräch abschätzen zu können. Während Jon sprach, machte Voth sich einige Gedanken über die fremde Jüngerin. Es war ziemlich mutig von ihr, einfach so herumzulaufen und unbekannte Ordensmitglieder anzusprechen. Man konnte nie wissen, wann man zufällig an einen hochnäsigen Apprentice oder einen noch höheren Sith geriet. Das war Voth einmal passiert. So hatte er Prügel bezogen, nur weil er zwei herumstehende Sith-Schüler nach dem Weg zu den Trainingsräumen gefragt hatte. Die Rattataki hätte bei ihnen theoretisch ebenfalls Pech haben können.

Sie war dem Twi'lek aber nicht ganz geheuer. Erstens schien sie eine Spur zu neugierig, wodurch sie irgendwie den Anschein erweckte, etwas verbergen zu wollen, und zweitens war der Zeitpunkt ihres Auftauchens wirklich verdächtig. Immerhin hatten gerade ein paar Jünger jemanden in seinem Quartier umgebracht, waren dann verschwunden, und jetzt tauchte Selura, so hatte die Jüngerin sich vorgestellt, hier auf. Sehr verdächtig.

Offenbar hatte Jon Orus ähnliche Überlegungen angestellt, denn jetzt sprach er die Rattataki darauf an, das ihr Erscheinen gerade jetzt ziemlich merkwürdig wirkte.
Die Antwort Seluras darauf war eindeutig. Das, was sie von sich gab, war ebenso nichtssagend wie ganz offensichtlich ausweichend. Sie faselte irgendetwas von der Bibliothek und einem fiesen Scriptor, etwas, was doch gar nichts mit der momentanen Situation zu tun hatte. Voth war sich nun fast ganz sicher, dass die Jüngerin etwas über den Mord wusste oder daran beteiligt gewesen war.

Er beschloss deshalb, auch mal etwas zu sagen, um, vielleicht ein wenig energischer als Jon es tat, herauszufinden, was es mit Selura wirklich auf sich hatte. Er hielt jedoch Inne, als er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. Es war Whip, der jetzt, nachdem er die ganze Zeit still dagesessen hatte, den Kopf in Voths Richtung drehte. Ganz leise flüsterte er etwas, das Voth kaum verstand:


"...sie ist die Mörderin"

Mörderin? Whip war sich also sicher, Selura hatte gerade den Mord begangen. Diese hatte ebenfalls gehört, was Whip gesagt hatte, und wich einen Schritt zurück, doch egal, ob sie hätte angreifen oder fliehen wollen, gegen Whip hatte sie keine Chance. Wie ein grauer Blitz schoss der Mutant auf die Rattataki zu, prallte ihr vor die Brust und warf sie auf den Boden.

Für Voth hatte die bisherige Zeit im Tempel unter anderem den Vorteil, dass seine ohnehin schon nicht schlechten Reflexe noch weiter trainiert worden waren. Innerhalb von einer Sekunde wurde er sich der Situation bewusst, wollte einschreiten, erinnerte sich daran, dass er noch Darth Baals Energiepeitsche in der Robe hatte, zückte diese, aktivierte sie und hinterließ einen leuchtend roten Streifen auf dem schneeweißen Arm der Jüngerin, die auf dem Boden wild umherstrampelte und versuchte, Whip abzuschütteln, welcher nun auf ihrer Schulter hockte und mit der Zunge ihren Hals erreichen wollte. Schnell schlug Voth noch einmal zu. Normalerweise würde er nicht einfach so blindlings mit der Peitsche umherschlagen, vor allem nicht auf Jüngerinnen, aber besondere Situationen brauchten besonderes Verhalten.

Beim zweiten Mal traf die hellorange leuchtende Peitschenschnur Seluras Bauch. Ein Schlag der Peitsche war zwar nicht direkt gefährlich, aber auf jeden Fall ziemlich schmerzhaft, sodass Selura für ein paar Sekunden außer Kraft gesetzt war. Diese Zeit nutzte Voth, um mit je zwei seiner Arme die Arme der Rattataki festzuhalten. Es war jetzt das erste Mal, das er seine neuen, unfreiwillig erhaltenen Arme benutzte, und erfreut stellte er fest, dass sie tadellos funktionierten. Vielleicht waren sie doch noch nützlich.
Selura lag jetzt ziemlich wehrlos auf dem Boden, nur ihre Beide strampelten noch wild umher.


"Jon, halt' ihre Füße fest!", rief Voth deshalb, "und Whip, würge sie nicht zu doll. Sie muss ja noch reden können", fügte er mit einem Grinsen hinzu.

Jon tat, wie ihm geheißen wurde, und dergestalt festgehalten hatte Selura keine Chance mehr, sich irgendwie zu befreien. Darum hatte Voth jetzt alle Zeit der Welt, sie auszufragen.

"Also gut, Selura", begann Voth in ruhigem Ton, "irgendwelche Machenschaften eines Scriptors in der Bibliothek interessieren mich nicht. Wir wissen, dass du gerade jemanden in seinem Quartier ermordet hast." Bei diesen Worten betonte Voth das 'ermordet'. Etwas energischer fuhr er fort. "Aber wen? Und warum? Außerdem wissen wir, dass noch zwei andere bei dir waren. Wer war das, und wo sind sie jetzt? Und bitte, versuch nicht wieder, dich irgendwie rauszureden."

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Erdgeschoss] Voth, Whip, Jon, Selura
 
[Bastion - Bastion Center - Orden der Sith - Erdgeschoss des Sith Tempel - Jon Orus, Whip, Voth und Selura]

Jon lauschte den Ausführungen von Selura gebannt. Die Sith-Jüngerin hatte gelassen, aber noch immer mit einem forschen und leicht provokanten Ton auf seine Fragen geantwortet. Bezüglich dem Twi´lek mit vier Armen musste er ihr sogar zustimmen. Ein solcher Anblick war selbst im Sith Orden nicht alltäglich. Während ihren Ausführungen hatte die Rattataki eine Hand in die Hüfte gelegt und ihm tief in die Augen geschaut. Sie wirkte relativ gelassen und nicht angespannt. Dennoch schien dem Alien jede Bewegung im Raum aufzufallen. So war ihr beispielsweise aufgefallen, dass er die Ecken des Raumes auf weitere Personen geprüft hatte. Ohne Zweifel sprach ihre aufmerksame Art und Weise dafür, dass sie nicht erst seit gestern Teil des Ordens war. Einem Frischling wäre solch ein kurzer und lediglich prüfender Blick mit Sicherheit nicht aufgefallen. Dann hatte sie etwas von der Bibliothek und dem Scriptor der Bibliothek gesprochen. Der Menschenjunge dachte kurz nach und versuchte sich an den Scriptor zu erinnern. Aktuell war er sich jedoch noch nicht mal sicher, ob es nur einen oder gleich mehrere Scriptor in der Bibliothek gab. Für den Orus-Spross war dies jedoch gar nicht sonderlich ausschlaggebend, denn ihm waren nahezu alle Mitarbeit der Bibliothek unangenehm. Meist hielt es sich hierbei um hochnäsige Jünger, die sich für etwas Besseres hielten und sich permanent aufspielten. Er selbst war auch schon mehrmals mit den Bediensteten der Bibliothek aneinander geraten. Oftmals ging es dabei eigentlich nur um Banalitäten wie leises vorlesen der Texte zum besseren Verständnis oder die angeblich unsachgemäße Behandlung von Datenpads. Jon hatte sich jedoch noch keinen größeren Fehler in der Bibliothek geleistet, sodass die Auseinandersetzungen sich immer auf sinnfreie Diskussionen beschränkten. Scheinbar war Selura doch etwas aggressiver und emotionsgeladener als zuerst gedacht. Insbesondere die Formulierung ihrer Sätze über den Scriptor ließen auf diese Seite ihres Wesen schließen.

Der Menschenjunge wollte nun eigentlich auf die Worte der Rattataki eingehen und sie genauer zu dem Scriptor befragen. Auch reizte es ihn, weiter nach den Gründen für ihr vermutlich weniger zufälliges auftauchen zu bohren. Bevor er jedoch antworten konnte, vernahm der Mensch wie das Wesen mit der langen Zunge (Whip) einige unverständliche Worte zu Voth zischte. Dann schoss das Wesen mit einer unvermuteten Geschwindigkeit mit seinem ganzen Körper nach vorne und rammte Selura mit seinem Oberarm voran gegen die Brust. Beide gingen in einem Knoten aus Gliedmaßen und der endlosen Zunge direkt vor Jon zu Boden. Bevor der 19-jährige überhaupt auf die überraschende Situation reagieren konnte, vernahm er ein leises Suren und sah einen roten Lichtstrahl auf die trainierte Rattataki niedersausen. Der Mensch hatte eine solche Waffe, wie Voth sie gerade benutzte, bereits vorher im Orden der Sith gesehen und identifizierte sie als eine Lichtpeitsche. Im Gesicht von Selura konnte man die Effektivität der Waffe ablesen. Kurz fragte der Mensch sich, womit das weibliche Wesen eine solcher Behandlung verdient hatte. Sein Gedankengang zerschlug sich jedoch, als er von dem vierarmigen Twi´lek den Befehl bekam sich die Beine der Rattataki zu schnappen und diese somit endgültig unter Kontrolle zu bekommen. Der rothäutige Voth hatte bereits mit seinen vier Armen die Arme von Selura in einen festen Griff genommen.

Auch wenn er die Schläge mit der Energiepeitsche nicht für die beste Idee gehalten hatte, fand er doch an der aktuellen Situation gefallen. Endlich stand er einmal auf der dominierenden Seite und war nicht der Unterlegene. Überzeugt von ihrem Handeln fixierte er seinen Griff an den Beinen der Kontrahentin noch einmal fester. Der junge Mann wollte definitiv auf Nummer sicher gehen, dass die trainierte Rattataki sich nicht so einfach befreien konnte. Als er das Gefühl der absoluten Kontrolle hatte, blickte er kurz auf und sah, wie sich die lange Zunge des menschenähnlichen Wesens, welches von Voth eben mit dem Namen Whip gerufen worden war, wie eine Würgeschlange um den Hals von Selura windete. Trotz das Jon die überlegene Situation genoss, hoffte er nicht auf den Tod der Rattataki.

Voth begann das Wesen nun auszufragen und der Menschenjunge von Tatooine lauschte gespannt auf die Fragen. Erneut fiel ihm auf, dass die vier Arme die besondere Ausstrahlung des Twi´lek unterstrich. Gestützt wurde dieser Eindruck mittlerweile von dem Wissen, dass dieses Alien auch noch eine Energiepeitsche besaß. Als Voth mit seinen Ausführungen fertig war, ergänze Jon ihn noch:

"Und versuch keine Spielchen. Besonders ein Befreiungsversuch würde für dich tödlich enden!"

Eigentlich hatte Voth bereits alles gesagt, doch der Orus-Spross hatte solch einen Gefallen an der beherrschenden Rolle gefunden, dass er zwangsläufig noch eine Drohung nachlegen musste. Ihm war es jedoch auch wichtig, dass die Rattataki sich wirklich über die Folgen ihres Handelns bewusst wurde. Wenn sie wirklich eine Mörderin war, dann durfte man auch nicht zögern im Zweifelsfall ihr Blut zu vergießen. Auch wenn der Tod von Selura für Jon eher ungünstig gewesen wäre. So hoffte der 19-jährige durch die Auslieferung des Aliens in der Gunst von einigen wichtigen Persönlichkeiten im Orden aufzusteigen. Vielleicht war sie der Schlüssel zu dem langersehnten Meister.

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[ Sartinaynian-System / Bastion / Bastion Center / Stadtzentrum / Sithtempel / Katakomben / Folterkeller der Inquisition ] Fel

Als Fel sein verbliebenes Auge aufschlug, hätte er es genauso gut wieder schließen können. Es war stockfinster. Aus einem Impuls heraus versuchte er sich die Hand vorzuhalten, um zu schauen ob selbst diese unsichtbar blieb, doch irgendetwas schien sie festzuhalten. Energisch rüttelte er, doch der einzige Effekt der sich zeigte, war ein leises Klimpern von Metall auf Metall und ein kalter Schmerz an seinem Handgelenk.

Generell war Schmerz omnipräsent. Jetzt wo er darüber nachdachte meldeten sich immer mehr Stellen an seinem Körper, die seinem Hirn signalisierten, dass etwas nicht in Ordnung sei. Sein fehlendes Auge und der Armstumpf schrien förmlich nach Schmerzmitteln und seine Haut fühlte sich heiß und geschunden an. Der Mörder grunzte und versuchte sich in eine bequemere Position zu bringen, doch wieder ertönte nur das Klirren von Metall und seine Gliedmaßen blieben wie sie waren, in alle Himmelsrichtungen gespreizt.


„Hallo?“

Rief er verloren in die Dunkelheit hinein und biss sich gleich darauf auf die Zunge. Wie der Denker richtig feststellte war es absolut dämlich, in einer solchen Situation auf sich aufmerksam zu machen. Doch es geschah nichts. Die Finsternis blieb wie sie war, dunkel und kalt und klamm. Kein Geräusch drang hindurch, nur das langsame Schlagen seines Herzens und das raue Geräusch seines Atmens.

Wie war er hierhergekommen? Das einzige woran er sich noch erinnern konnte war die Parade auf dem Arthious-Boulevard. Hatte er nicht den Tempel erreicht? Ja genau! Er hatte seinen Namen preisgegeben und seine Waffen abgeben müssen. Und dann war dort dieser Mensch gewesen, dunkler Bart, Glatze, Blitze an den Fingern. Halt, er hatte sie nicht an den Fingern gehabt, sie waren aus ihnen hinausgeschossen und in Fels Leib eingedrungen wie Schlangen aus lebendigem Feuer. Der Mörder überlegte angestrengt, doch mehr wollte einfach nicht kommen.

Zum wiederholten Male in wenigen Tagen fragte er sich ob er tot war, verwarf dann jedoch diesen Gedanken. Er war am Leben. Zerschunden, von Schmerzen gepeinigt, doch am Leben. Die Frage war nur, warum hatte man ihn am Leben gelassen? Warum hatte man ihn überhaupt erst angegriffen?!

Plötzlich hörte der Mörder ein Geräusch. Angestrengt lauschte er, und tatsächlich hörte er es wieder. Ein langsames, anhaltendes Schlurfen, das sich auf ihn zuzubewegen schien. Auch schien es auf einmal nicht mehr gar so dunkel zu sein. Eine rechteckige Kontur begann sich langsam einige Meter vor ihm abzuzeichnen. Mal war sie stärker zu sehen, mal schwächer, fast als würde die Lichtquelle unstet hin und herschwanken. Nach und nach wurde es heller und auch das Schlurfen wurde lauter. Außerdem gesellte sich schon bald ein leichtes Tappen hinzu.

Leto Fel war niemand der Angst vor der Dunkelheit hatte. Oft genug war er selbst mit ihr eins gewesen um seinen Opfern aufzulauern. Als Kind hatte er nie geweint, sich nie gefürchtet, wenn seine Mutter das Licht abgeschaltet hatte. Möglicherweise lag das daran, das er selbst einen Funken Finsternis mit sich trug wohin er auch immer ging. Andere Wesen glaubten die Dunkelheit sei ihre Verbündete. Für sie war die Finsternis eine Waffe. Doch Leto Fel war in ihr geboren, von ihr geformt worden. Er hatte das Licht erst erblickt als er ein Mann gewesen war. Damals hatte es ihn nur geblendet. Damals auf Taris, als er klar den Pfad der Hellen und der Dunklen Seite vor sich gesehen hatte und sich für die Dunkelheit entschieden hatte.

Doch die Dunkelheit an diesem Ort machte ihm Angst, trieb den kalten Schweiß auf seine Stirn. Wenn überhaupt verstärkte das sporadische Licht nur noch diesen Effekt. Langsam wurden Konturen in der Zelle sichtbar. Die Tür, Fesseln an den Wänden und immer hielt das Schlurfen an. Unruhig wand sich Fel und brachte seine Ketten zum Klingen. Ein flaues Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Das einzige was er tun konnte, war nicht vor Angst aufzuschreien.

Und dann. Wurde. Alles. Still. Das Licht war hell genug, dass seine Quelle sich genau hinter der halb geöffneten Holztür befinden musste. Ein unsichtbares Gewicht schien auf dem Brustkasten des Mörders zu lasten, während eisige Finger der Angst seine Eingeweide durchwühlten. Schwarze Schwaden krochen in die Zelle und klammerten sich an der Tür fest. Dann trat es ein. Die Kreatur war ein fleischgewordener Albtraum. Giftgrün und schwarz gemaserte Schuppen spannten sich über einem Körper, der nur aus Muskeln und Sehnen zu bestehen schien. Glitzernde Klauen, zu Fäusten geballt, ruhten lässig auf Hüfthöhe der humanoiden Gestalt und klickten leise und entnervend. Doch am Schlimmsten war der Schädel. Der lippenlose Mund zeigte mehr Zähne als ein lebendiges Wesen das Recht hatte zu besitzen. Sechs leere Augen glühten in einem unheimlichen gelben Licht und beleuchteten die Szenerie mit einem unsteten Glimmen.

Fel konnte nicht anders, als beim Anblick dieser scheußlichen Kreatur laut aufzubrüllen. Diese schreckliche, perverse Verbindung aus einem Trandoshaner, einem Dämon und einem Albtraum. Das Wesen schnaubte befriedigt und trat langsam in den Raum hinein. Haltlos begann der Mörder zu zittern. Irrationale Panik durflutete ihn und Todesangst wie er sie noch nie gekannt hatte erfüllte seine Adern wie brodelnde, kochende Lava.

Dann hatte das Monster ihn erreicht. Eine lange, gespaltene Zunge schob sich hinter den multiplen Zahnreihen hervor und kostete den Angstschweiß auf Fels Haut. Wie wahnsinnig rüttelte dieser an den Ketten, an denen er an der Wand hing und versuchte sich vor dem bösartig-gelben Licht zu verbergen, dass aus den Augen der Kreatur strahlte.

Plötzlich war das Wesen verschwunden und Fel holte tief Luft. Wo war es?! Es konnte doch unmöglich weg sein! Hektisch sah er sich um, doch die Zelle war leer…


„Angst gemacht dir das hat, hmm?“

Die Stimme war ganz klar männlich. Sie klang nicht unfreundlich, doch war irgendetwas an ihr, dass Fel einen weiteren Schauer über den Rücken jagte. Sie kam aus der Richtung seiner Füße, ein Ort wo er bisher nicht hingesehen hatte. Der Sprecher war klein, kaum einen Meter groß. Geflochtene, schwarze Zöpfe fielen ihm über den schwarz berobten Rücken und zwei grüne Ohren standen zu beiden Seiten seines Kopfes ab. Alles in allem keine allzu imposante Gestalt.

„Nicht allzu beeindruckend meine Erscheinung ist, nicht wahr?“

Fragte das Wesen und verschränkte die dreifingrigen Finger hinter dem Rücken.

„Sehr bald mehr Angst vor dieser Erscheinungsform du haben wirst, Leto Fel“

Wie beiläufig begann es hin und her zu schreiten

„Schlimme Schmerzen du erleiden wirst“

Fel brüllte auf, als sein Herz im wahrsten Sinne des Wortes einen Schlag aussetzte. Er wusste es zwar nicht, doch hatte der Fremde die Macht benutzt um einen Myokardinfarkt zu simulieren. Sein Hirn hatte darauf mit dem Eindruck heftigster Pein reagiert. Der Mörder keuchte, als der Schmerz nachließ. Tränen waren in sein verbliebenes Auge getreten und brannten in seiner leeren Augenhöhle.

„Warum…bin ich…hier?“

Würgte er schließlich hervor und schluckte eine Ladung Mageninhalt hinunter, der Anstalten machte seinem Mund zu entweichen. Der Fremde sah ihn einige Augenblicke an, dann antwortete er:

„Den Orden geschwächt du hast. Dein Angriff auf Janus Sturn gestraft werden muss“

Wieder wand der Mörder sich vor Schmerzen. Ein langgezogener Schrei voller Agonie entrang sich seinem Mund, bis es ihm den Atem verschlug.

„Verrotten du wirst. Eine Ewigkeit lang wünschen du wirst, dass tot du wärst. Nicht sterben lassen ich dich werde“

Eine neue Welle von Pein durchstach seinen Körper. Diesmal konnte der Mörder jedoch nur noch schluchzen.

„Was…bist du?“

Flüsterte er kaum hörbar, doch der Fremde antwortete.

„Darth Aethernitas“

Grüne Hände verschwanden für einen Moment in seinem Gewand und kamen mit einer Spritze mit leuchtend-blauer Flüssigkeit wieder hervor.

[ Sartinaynian-System / Bastion / Bastion Center / Stadtzentrum / Sithtempel / Katakomben / Folterkeller der Inquisition ] Fel, Darth Aethernitas (NPC)
 
[Bastion - Bastion Center - Orden der Sith - Erdgeschoss des Sith Tempel - Jon Orus, Whip, Voth und Selura]



*Selura war gespannt auf die Reaktionen der Drei, doch als Jon gerade ansetzte etwas zu sagen flüsterte Whip etwas zu Voth, Selura wusste das nun etwas passieren würde und riss ihre Arme bereits hoch doch so schnell konnte sie nicht reagieren und bekam den Schlag direkt ab und sie riss die augen auf. Nur ein weiterer beweis das sie niemanden trauen kann und irgentwann auch sie dran käme zuzuschlagen*

*Als Whip und Selura rangelten und sie die Zunge erblickte, man war die ekelhhaft, aber dafür war gerade keine zeit sie wollte gerade wegs nach der Zunge greifen und sie gedanklich bereits aus dem Maul von Whip reissen als sie dann nur die Energiepeitsche spührte und schließslich festgehalten wurde, ihre Wut und ihr Zorn stieg unverschämt an, was Whip durchaus nun spühren wird, sie kam sogar an einem Punkt wo sie den Zweiten peitschen hieb nicht mehr spührte, sie konnte ihre Arme nicht bewegen da Voth sie mit allen 4 Armen hielt als Jon sich dann ihrer Beine annahm bekam er aus Reflex noch einen tritt gegen das Kinn der nicht gerade ohne war, aber was ihn nicht gerade daran hinderte sie dannach festzuhalten*

*Doch alle 3 Spührten ihre Kraft die sie hatte, was garnicht zu ihrer Gestallt passte und schon garnicht zu ihrem gemüt und Jon bekam auch eine kostprobe, doch irgentwann rührte sie sich nicht mehr und Whip spührte das sie sich beruhigte, sie antwortete außerdem eher röchelnd durch die Zunge*


Wenn diese Schleimige *Mistge.....* ....seine....Zunge....da....wegnehmen würde....könnte ich auch....anständig....sprechen...

*Whip würde dann wohl oder übel erkennen das sie besser ohne die Zunge reden konnte und lies von ihrer Kehle ab, nach einigen atemzüge sah sie Voth an*

Nummer eins....ihr habt keine Beweise dafür! Und nur weil es dieses Feuchte Vieh behauptet stimmt es noch lange nicht! Und wenn ihr drei Hohlköpfe nicht zwischen den Texten verstehen könnt! Dann seid ihr hier sowieso bald nicht mehr! Ich versuche es nun zu erklären das ihr es versteht!

Der Scriptor hat vor einen Darth zu hintergehen Darth Halberd! Die Beweise hat eine Frau namens Talitha! Sie hat nur ein Ohr Leicht zu finden! Wir waren auf den weg zu den Katakomben um mit dem Informanten zu reden der da unten haust der uns sagen kann wo man Darth Halberd finden kann! Und da uns die Wachen des Scriptors suchen damit sein Plan nicht auffliegt sehe ich mir die Wachen nunmal an! Denn nicht alle sind von ihm! Kurz gesagt der Informant wollte das jemand verschwindet! danach hätten wir die Informationen bekommen! Ihr würdet alle drei genauso handeln! Also! Was ist?! Wollt ihr nun einen Scriptor dran griegen oder nicht?! Ich für meinen Teil schon denn ich sahs nur da und er wollte mich umbringen! Ich hab ihn dafür die Nase gebrochen! Und?! Ich mache genau das selbe wie ihr! Ich decke verrat auf! Und nutze dafür die mir gegebenen Mitteln!

Also! Lasst ihr mich nun wieder los?! Ich bin selber nur da reingerutscht weil dieses Miststück Talitha nicht die Beweise rausrücken wollte! Sie hat sie in der Tasche! Und mehr weiss ich nicht!

*Weshalb sollte Selura weiter lügen? Vielleicht fanden die 3 mehr gefallen an Talitha und liesen sie in ruhe...Selura konnte sie ohnehin nicht leiden und wenn sie sie umbringen....hatte Selura zumindest ihre Ruhe.*

Und nun lasst mich los! Ich will und werde euch nicht angreifen! Wenn ich das gewollt hätte! Wärs schon längst passiert! Verdammt nochmal! Wenn hier einer ein Verräter ist dann ist es der Scriptor weil im ein Furz quer liegt! Und dieser Informant der andere dazu anstiftet dinge zutun die verboten sind und sich von ihrer Verzweiflung einen nutzen macht! Man hatte keine andere wahl! Oder wisst ihr wo Darth Halberd zu finden ist?!

*Sie fing dann wieder an leicht zu zappeln, sie wollte nichts weiter als aufstehen und weiter ihre Haut retten, aber das musste sie denen nicht auf die nase binden*



[Bastion - Bastion Center - Orden der Sith - Erdgeschoss des Sith Tempel - Jon Orus, Whip, Voth und Selura]
 
[: Sartinaynian-System | Bastion | Bastion Center :||: Stadtzentrum | Arthious-Boulevard | Ehrentribüne :||: Captain Toji Murata, Captain Fogerty, Major General Vermillion und etliche Ehrengäste von Rang und Namen :]

Die flüsternd geführte Unterhaltung zwischen den beiden Offizieren auf der Ehrentribüne endete jäh als der Herold Seiner Majestät nach Sharins Ritterschlag plötzlich deren Namen – laut und deutlich – nannte und sie anschließend zu sich auf die Bühne bat. Bei dem Invaliden war in diesem Moment die Überraschung, die ihn mit einem Mal überwältigte, groß, beinah schon riesig, weil er bei diesem Spektakel eigentlich mit nicht mehr als einer Statistenrolle für sich gerechnet hatte. Man hatte zwar mit dem geehrten Chiss beim letzten Einsatz im fernen Shinbone-System zusammengearbeitet, aber der Grund für die zeremonielle Aufnahme in den exklusiven Ritterorden war ein anderer. Die ganze Galaxie verdankte unter anderem dem Kommandanten der „Valkyrie“, dass nach der Niederlage bei Corellia ein Waffenstillstand zwischen Galaktischen Imperium und den Rebellen zustande kam.

Bedingt durch die Starre seiner rechten Körperhälfte erhob sich Toji ein bisschen schwerfälliger von seinem Platz als der blonde Corellianer, den die greise „Zunge“ des Imperators ebenfalls namentlich aufgerufen und auf die Bühne gebeten hatte. Insbesondere von Seiten anwesender Offiziere kamen nun zahlreiche Glückwünsche, obwohl denen wohl im Vorfeld die Anwesenheit der beiden überaus suspekt vorgekommen sein musste. Freundlich lächelte man Fogerty und dem Invaliden zu, klopfte ihnen kameradschaftlich auf die Schulter, sobald sie in Reichweite waren, oder schüttelte sogar ihre Hände. Deshalb kamen die beiden nur langsam, ganz langsam voran. Wie schon bei dem zum Ritter geschlagenen Chiss zuvor wollte anscheinend jeder – egal ob mit den Personen bekannt oder nicht – an deren Ehrung ein kleines Bisschen teilhaben.

Trotz all der Glückwünsche erreichten beide Offiziere nach ein paar Minuten die Bühne, wo sie der Herold schon erwartete. Toji, der in diesem Augenblick so überwältigt von all den Eindrücken war, bemerkte die kurzzeitige Verstimmung bei der faltigen, menschlichen Gestalt nicht. Denn obwohl er kein Fanatiker war, war der versehrte Commenorer dennoch nicht vor der Wirkung der Propaganda gefeit. Meist unterschwellig beeinflusste sie ihn genauso wie die überwiegende Mehrheit der Bürger auf imperialem Territorium. So stahl sich letztendlich doch ein zaghaftes Lächeln auf sein Gesicht, während neugierige Cam-Droiden unruhig über deren Köpfe hinweg schwebten. Obwohl der letzte Kommandant der „Pandora“ einst der Ernennung von Kratas zum Grand Admiral beigewohnt hatte, fühlte er sich noch nie so nah der „Macht“. Bastion, die Thronwelt der Imperialen, war doch einige Nummern größer als Carida. Stolz schwoll seine Brust.

Die gesamte Atmosphäre der Bühne fesselte ihn ungemein. Immerhin konnte man von hier aus den kompletten Boulevard – mit all den Bodentruppen und Zuschauern – überblicken, während sich im Hintergrund schlanke Wolkenkratzer in den Himmel erhoben. Jedoch verweilte sein Blick meistens nicht besonders lang bei den Soldaten, sondern wanderte zum bebauten Horizont, wo er hier und da kleinere Kriegsschiffe erblickte. Offenbar wollte auch die Imperiale Flotte ihren Stolz – wenigstens in Maßen – zeigen. Beim Anblick einer Korvette aus den corellianischen Werften wurde Toji dabei auf einmal ganz warm ums Herz. Er achtete in diesem Moment nicht auf die Worte des Herolds, die Fogertys Taten lobten. Erst als man dem Corellianer einen Orden – „Schild des Imperiums“ – an die linke Brust heftete, war der Captain wieder im Hier und Jetzt. Jubel erfüllte den Boulevard. Es war ein unbeschreibliches Gefühl!

Doch mit der Auszeichnung war noch nicht Schluss. Um die ganze Sache „abzurunden“, beförderte man den Kommandanten der „Heart of the Order“ am Ende noch zum Commodore. Zum ersten Mal in seinem Leben traf Toji in diesem Moment auf High Admiral Jerome Fyrestone, dem Vorsitzenden der Imperialen Flotte. Obwohl dieser Mann längst ergraut war, strahlte er für den invaliden Captain eine ganz besondere Aura aus. So erfahren, so mächtig. Während der ranghohe Offizier Fogerty das neue Abzeichen anheftete und danach dessen Hand schüttelte, wurde sich der Commenorer bewusst was für ein kleines Licht in diesem gigantischen Militärapparat er doch war. Selbst als eigener Herr auf „seinem“ Schiff diente er schlussendlich bloß anderen und deren Interessen. Doch Trübsal fand in diesem Augenblick purer Erkenntnis keinen Weg in sein Herz. Ganz im Gegenteil! Irgendwie war er stolz darauf Teil solch einer mächtigen Maschinerie zu sein. Nein, er würde weiter als Offizier im aktiven Dienst für die Ideale des Galaktischen Imperiums streiten.


[: Sartinaynian-System | Bastion | Bastion Center :||: Stadtzentrum | Arthious-Boulevard | Bühne :||: Captain Toji Murata, Captain Fogerty, Herold Kroan sowie ein paar Statisten (darunter auch High Admiral Fyrestone) :]​
 
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[Outer Rim : Braxant-Sektor : Bastion-System : Bastion | Bastion Center : Stadtzentrum : Arthious-Boulevard : Haupttribüne]
Herold Iago Kroan, Darth Allegious, dessen engste Getreue, Commodore Fogerty, Captain Murata und mehrere Imperiale Gardisten​

Der Augenblick als die Tausenden jubilierten, die an diesem Tag zum zentralen Arthious-Boulevard gepilgert waren, war ergreifend. Nichts wirkte eindrucksvoller auf schlichte Gemüter als die Freude der breiten Masse. Unwillkürlich wurden sie so selbst zu einem Instrument der Propaganda; stellten sich in den Dienst einer Sache, die sie nicht verstanden. Bloß für den Bruchteil einer Sekunde zeigte sich auf dem blassen, faltigen Gesicht so etwas wie Zufriedenheit. Die komplette Veranstaltung war letztendlich sein Verdienst. Er hatte sie ersonnen, er hatte die richtigen Leute beauftragt und er hatte die zum Schluss höchstpersönlich die Abnahme vorgenommen. In der Öffentlichkeit mochte er bloß als Sprecher Seiner Majestät bekannt sein, aber in Wirklichkeit erstreckten sich seine Kompetenzen – und Beziehungen – doch über weitaus größere Strecken. Ja, tatsächlich war er in Darth Allegious' Machtapparat eine solide Säule für dessen Herrschaft.

Frey Fogerty, gerade mit dem überaus namhaften Orden „Schild des Imperiums“ ausgezeichnet und gleich darauf noch zum Commodore der Imperialen Flotte befördert worden, verschwand mit einem Mal wieder aus den Spähren seiner aktiven Aufmerksamkeit. Höchstens als Schemen existierte er in Iago Kroans Gedankenwelt noch. Denn eine Sache nagte noch immer an dem Herold. Dieser blonde Mensch hatte es bei diesem prunkvollen Festakt tatsächlich gewagt dem Patriotismus im Bezug auf die eigene Heimatwelt Ausdruck zu verleihen, indem er nicht die standardmäßige Gala-Uniform der Imperialen angezogen hatte, sondern die der corellianischen Sicherheitskräfte trug. Insbesondere im Hinblick auf das Verhalten der CorSec-Einheiten in der letzten Schlacht um Corellia – sie hatten am Ende kapituliert! – hatte das einen etwas bitteren Beigeschmack. Jedoch waren dem Herold nun die Hände gebunden. Millionen – oder gar Milliarden – Lebewesen hatten den Commodore nun schon so gesehen.


„Doch nicht nur Commodore Fogerty verdient unseren Dank“, fuhr der Greis fort, nachdem er sich ein weiteres Mal den Massen auf dem Boulevard zugewandt hatte. „Neben diesem sehr ehrenhaften Flottenoffizier steht ein Mann, der in der Ausübung seiner Pflicht nicht minder tapfer. Bloß dankte ihm das Glück nicht in der Weise wie es für einen treuen Militärangehörigen eigentlich angemessen wäre.“ Mit einer schlichten Geste rückte er den Fokus auf Captain Murata. Sofort stürzten sich ein paar Cam-Droiden auf den versehrten Uniformierten. „Wir, die einfachen Bürger des Galaktischen Imperiums, vergessen oft zu schnell wie hoch der Tribut ist, den wir für unsere Sicherheit bezahlen. Unsere modernen Bürgerrechte – Privilegien einer zivilisierten Gesellschaft – sind in weiten Teilen der Galaxie keine Selbstverständlichkeit … und allein die Neue Ordnung setzt sich seit Jahrzehnten dafür ein, dass sich dieser Umstand ändert. Doch steinig und schwer ist dieser Weg...“ Nun wandte sich Kroan mit seinem ganzen Körper direkt an den Militärangehörigen. „Ihr, Captain Murata, seid der beste Beweis dafür – und in seiner unendlichen Gnade verleiht euch Seine Majestät, Allegious I., jetzt und hier das 'Kreuz der Aufopferung' Zweiter Klasse.“

Ein zweiter Lakai, dieses Mal mit einem purpurfarbenen Kissen, trat in Erscheinung. Im Tageslicht funkelte das polierte Metall wunderschön, sandte das gesamte Farbspektrum eines Regenbogens in die Welt hinaus. Feierlich nahm der dürre Herold den Orden in die Hände, präsentierte es dem Volk kurz und heftete es anschließend – unter lautem Beifall – an die linke Brust des Invaliden. Obwohl der geehrte Offizier seine Narben zu verstecken suchte, konnte man sie aus der Nähe problemlos an diversen Stelle erblicken. Die Sache hatte schon einen etwas widersprüchlichen Charakter, dass eine Ideologie, die eigentlich auf Perfektion und Hochkultur aus war, in der Öffentlichkeit irgendwelche Kriegsversehrten ehrte. Tote waren kein Problem. Sie konnte man ohne größere Schwierigkeiten zu gefallenen Helden stilisieren. Aber an einem Soldaten, der für sein restliches Leben behindert war, klebte stets der Makel, nicht den Mut gehabt zu haben bis zum Tod gegangen zu sein. Obzwar Iago Kroan in diesem Moment solche Gedanken hatte, schüttelte er Toji Murata höflich die Hand, bevor er fortfuhr.

„Es soll auch bei Ihnen nicht nur bei dieser Auszeichnung bleiben, Captain“, verkündete der Herold und ließ ein Lächeln aufblitzen. „Bei Corellia habt Ihr genau wie am fernen Rand der Galaxie tapfer die imperialen Interessen verteidigt. Im unsäglichen Sith-Bürgerkrieg habt Ihr davor über Bastion auf der richtigen Seite gekämpft und somit Eure Loyalität bewiesen. Das Imperiale Oberkommando hat deshalb beschlossen Euch – genau wie Euren Kameraden Mr Fogerty – heute in den Rang eines 'Commodore' zu erheben.“ Ein letztes Mal trat High Admiral Fyrestone heran, übergab feierlich das neue Rangabzeichen und schüttelte danach die Hände. Die Massen ließen sich währenddessen noch immer zum Jubeln hinreißen. „Möge der Zuspruch, den wir Euch heute hier zeigen, Euch in Eurem Handeln stets motivieren. Für Imperator und Imperium, Commodore Murata.“

Es folgten noch ein paar allgemeine Worte, die an die beiden Flottenoffiziere – sowie die Zuschauer – gerichtet waren, bevor der Herold sie wieder zu ihren Plätzen auf der Ehrentribüne entließ. Erste Gratulanten schienen schon parat zu stehen, um ihre Glückwünsche – möglichst als erster – beiden mitzuteilen. Während für die Militärangehörigen das Händeschütteln kein Ende zu nehmen schien, läutete der Greis derweil die letzten Züge der Veranstaltung ein. Noch einmal zischten verschiedene Sternjägertypen über die Zuschauer hinweg. Manche zeigten beeindruckende Manöver in der Luft, andere ergossen einen letzten Schwall Konfetti über die Masse. Danach zollten die Soldaten, die bis zu diesem Moment stillgestanden hatten, ein letztes Mal dem Imperator ihren Tribut, bevor sie ganz langsam – Kontingent für Kontingent – wieder abzogen. In der Zwischenzeit beschallten die vielen Lautsprecher die Zuschauer mit einem ergreifenden Chor, den die Leinwände zeigten. Nachdem er sich kurz vor Darth Allegious verneigt hatte, zog sich der Herold wieder in den Hintergrund zurück.

***​

Bei all den Menschenmassen, die nun den Boulevard für sich einnahmen, war es für Talath Dei Pax, einem niederrangigen Lakai der imperialen Regierung, gar nicht so einfach sich einen Weg zu den Ehrentribünen zu bahnen. Immer wieder kamen ihm ausgelassene, feiernde Gestalten in die Quere – und oft genug hatte er genau deswegen einen derben Flucht auf den Lippen. Jedoch schien Bastions Volk an diesem Tag vollkommen immun dagegen zu sein. Meist verhöhnte man ihn nur als Nörgler oder Spaßverderber und wandte sich dann wieder den guten Dingen im Leben zu. So musste er also weiterhin ganz allein – und gänzlich missverstanden – gegen diese äußerst harmlosen Widrigkeiten ankämpfen, um den erhaltenen Auftrag zu erfüllen. Zum Glück kam die Tribüne allmählich in Sicht.

Kurz bevor er zwei scharlachrote Mitglieder der Imperialen Garde passierte, überprüfte der drahtige Fastmensch das Sitzen seiner gräulichen Kleidung, fuhr sich durch das dunkelbraune Haare und sah noch einmal nach den Kodezylinder in seinen Taschen. Er hatte alles dabei! Ganz selbstsicher zückte er seine ID, zeigte sie den schweigsamen Gardisten und kam dann in den Bereich, den er wohl nie als Gast erleben würde. Hier unterhielten sich ausschließlich die Großen und Mächtigen miteinander – sowie deren privilegierte Günstlinge. Ein berauschender Moment für den Lakai. Wie so oft in seiner bisherigen Karriere bei der imperialen Regierung war er der Macht so nah und gleichzeitig doch so fern. Bevor er sich aber zu sehr in seinen traumhaften Gedanken verlor, folgte Pax lieber wieder der Erfüllung seiner Aufgabe.


„General Vermillion, ich störe nur ungern Ihre private Unterhaltung mit diesen beiden Herren, aber Grand Vizier Draay schickt mich“, sagte er, verbeugte sich leicht und wandte sich dann direkt den beiden Offizieren zu. „Mr Fogerty, Mr Murata, man erwartet Sie morgen Punkt zehn Uhr im Büro des Regierungschefs. Hier haben Sie jeweils einen Kodezylinder mit den nötigen Berechtigungen. Sollten Sie einen Gleiter wünschen, der sie abholt, sagen Sie mir bitte Bescheid.“ Talath Dei Pax lächelte beide freundlich an. „Ach, und Mr Fogerty. Ich habe hier eine persönliche Einladung vom 'Imperialen Bund corellianischer Vertriebener' für Sie. Man gibt heute Abend ein Bankett und würde Sie gern als Ehrengast dort sehen.“

[Outer Rim : Braxant-Sektor : Bastion-System : Bastion | Bastion Center : Stadtzentrum : Arthious-Boulevard : abgesperrter Bereich bei einer der beiden Ehrentribünen]
Lakai Pax, Major General Vermillion, Commodore Fogerty und Commodore Murata; im Hintergrund weitere bedeutsame Amts- und Würdenträger]
 
[Bastion - Bastion Center - Orden der Sith - Erdgeschoss des Sith Tempel - Jon Orus, Whip, Voth und Selura]

Innerhalb der letzten Sekunden hatten sich die Ereignisse überschlagen. Aufgrund von Whips Initiative hatten sie sich zu dritt auf Selura gestürzt und diese fixiert. Trotz ihrer Kraft hatte die Rattataki keine Chance gegen die drei gehabt. Insbesondere die vier Armen von Voth gaben ihnen einen elementraren Vorteil. Erst nach einigen Augenblicken hatte Jon wieder einen halbwegs klaren Kopf und sein Gewaltrausch war abgeflaut. Ebenfalls bemerkte nun erst den leichten Schmerz in seinem Kiefer. Als sich die Kampfhandlungen abspielten, hatte er wohl einen Tritt oder Schlag des Aliens abbekommen und merkte erst jetzt die Folgen dieses Treffers. Ein unangenehmes und leicht taubes Gefühl strahlte von seinem Kiefer in sein Hirn. Der Menschenjunge hoffte, dass nichts gebrochen war. Trotz den leichten Schmerzen fixierte er weiterhin die Beine der Jüngerin mit all seiner Kraft. Dann horchte er kurz wieder auf, denn Selura begann zu sprechen.

Sie schien, was der 19-jährige durchaus verstehen konnte, vollkommen aus der Haut zu fahren. Kurze und unstrukturierte Sätze platzen aus dem Mund der Rattataki. Zudem fiel zumindest im Ansatz der ein oder andere Kraftausdruck. Die Stimmlage entsprach einer tief sitzenden Boshaftigkeit und verdeutlichte die Gefühlslage von Selura zweifelsfrei. Erneut erzählte sie etwas von einem Scriptor und untermauerte ihre Abneigung gegenüber diesem. Zudem vernahm Jon in den aufgeregten Worten etwas von einem Darth Halberd und einem Informanten in den Katakomben. Zudem fiel der Name Talitha, welche angeblich über eine Form von Beweisen verfüge, des Öfteren. Der Junge von Tatooine versuchte kurz die Informationen zu verarbeiten, was sich jedoch mit dem Griff um die Beine der Jüngerin als nicht sonderlich einfach gestaltete. Das weibliche Alien fing erneut an leicht zu zappeln, was jedoch aufgrund der festsitzenden Griffe nicht von Erfolg gekrönt war. Da die Hände von Voth noch immer die Arme seines Opfer fest umschlangen und auch Whip mit seiner Zunge die Situation vollkommen unter Kontrolle hatte, löste Jon seine Umklammerung. Langsam und bedacht machte er einige Schritte zurück um sich eine Übersicht über die Situation zu verschaffen. Wie erwartet reichte auch die Fixierung durch den Twi´lek und das bis zur Unkenntlichkeit verstümmelte vollkommen aus.

Der Menschenjunge von Tatooine begann daher in ernstem Tonfall und mit finsterer Miene auf die Aussagen der Rattataki einzugehen. Er wollte zweifelsohne mehr Informationen aus der Jüngerin herauspressen und sich diese zu nutzen machen. Allen voran war er an diesem Darth Halberd und dem Informanten interessiert:

"Meine Liebe, du scheinst voller Hass zu sein? Oder ist es Angst? Du wirst auf jeden Fall von starken Gefühlen angetrieben. In deinen wirren Satzkonstruktionen konnte ich etwas von mir drei unbekannten Personen erhaschen. Erzähl mir mehr von diesem Darth Halberd. In meinen zwei Jahren in diesem Orden habe ich noch nichts über ihn gehört. Sollte man ihn kennen? Auch würden mich ein paar Informationen über deinen Informanten im Untergrund interessieren. Aber bitte meine Liebste, verschone mich mit ausreden und dieser Talitha. Beweise hin, Mord her. Mich interessieren nur Darth Halberd und der Informant!"

Jon hatte bewusst einen besonders herablassenden und befehlenden Ton gewählt. Er wollte die Informationen um jeden Preis und war auch bereit, der Rattataki weitere Schmerzen zuzufügen. Sofern dies natürlich zu seinem Ziel führte. Er schritt langsam auf die am Boden fixierte Selura zu. Noch immer schlang sich die Zunge von Whip spielend um ihren Hals und war bereit, sie im Zweifelsfall zu ersticken. Als er das Alien erreicht hatte, beugte er sich dich über Ihr Gesicht und sprach sie mit einem schon fast psychotischen Blick erneut harsch an:

"Na los meine Liebe, erzähl mir was ich wissen will. Dann lassen wir dich vielleicht auch los. Informationen gegen die Chance auf Freiheit! Noch kann sich der gute Whip beherrschen. Allerdings weiß ich nicht, wie lange er seine Zunge noch im Griff hat. Ich glaube aber, dass die richtigen Antworten sein Gemüt besänftigen würden."

Dann nahm er wieder ein bisschen Abstand ein und wartete auf die Antwort der Rattataki. Zudem hoffte er, dass es sein Vorgehen von Whip und Voth geduldet, bestenfalls sogar weiterhin unterstützt würde. Dem Menschenjungen war durchaus bewusst, dass ihr Vorgehen gegenüber Selura sehr hart, wenn nicht sogar fast schon grausam war. Er hoffte, dass sie der Jüngerin kein Unrecht getan hatten. Der Orus-Spross strich sich abschließend mit der Hand über den Kiefer und rief sich noch einmal in Erinnerung, dass die Jüngerin dennoch gefährlich war.

[Bastion - Bastion Center - Orden der Sith - Erdgeschoss des Sith Tempel - Jon Orus, Whip, Voth und Selura]
 
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[Bastion | Sith-Tempel | Gänge] - mit Talitha (NPC)

Taumelnd, mit Schmerzen in der Brust, stützte sich Talitha an der kalten Wand ab. Ihre Finger glitten unkontrolliert über den rauen Stein, sie bekam kaum Luft. Ihre Lungen brannten als würde sie keien Sauerstoff atmen sondern giftiges Methan. Die schweißnassen Haare klebten auf der Stirn und im Gesicht, ihre Beine waren taub. Sie war gerannt, sie musste einfach weg von dieser...Rattataki! Beim Gedanken an Selura wurde Talitha wütend, ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Die Fingernägel, etwas länger als üblich, schnitten in ihre Haut. Ohne Probleme, ohne Reue hatte sie ihn ermordet, nicht einmal den Versuch unternahm sie mit ihm zu reden, ihn zu fragen was das soll, ihn vielleicht auf ihre Seite zu ziehen. Und sie selber....hatte nichts dagegen unternommen. Mord widerstrebte ihr, dem Komplott gegen Edgar Tlalloy schloss sie sich nur an, weil ihr eigenes Leben bedroht war. Aber ein anderes zu nehmen, nur weil ein dubioser Informant ihnen das im vagen Austausch von Informationen befohlen hatte, das ging zu weit! Dennoch, sie selbst stand einfach nur da, hörte die dumpfen Erstickungsgeräusche des Menschen während Selura ihr Handwerk verrichtete. Wie angewurzelt war sie nicht in der Lage gewesen in das Quartier zu stürmen und die Rattataki daran zu hindern. Scham überkam sie. Stets hatte sie gdacht, ihre Wert- und Moralvorstellungen würden sie hier im Tempel schützen, davor bewahren zu dunkel, so verdorben zu werden wie die Gemäuer selber. Sie hatte dabei versagt. Zuzuschauen und nichts zu unternehmen war genau so schlimm wie es selber zu tun, das Blut klebte genau so an ihren Händen wie an Seluras. Nur dass es dieser überhaupt nichts ausmachte. Verzweifelt stief Talitha einen kleinen Schmerzensschrei aus, dann zuckte ihre Hand zu ihrem Mund und presste ihre Lippen aufeinander. Vigosh....der Anzati hatte ebenfalls nichts unternommen. Auch wenn sie seine Miene nicht ganz deuten konnte, belastend war es nicht für ihn gewesen. Mit Selura eingehakt, die sich sorglos an ihn schmiegte, verließen sie gemütlich den Ort des Geschehens.

Ihr wurde schlecht, nur mit großer Anstrengung konnte sie die Übelkeit bekämpfen. Verzweifelt schritt sie auf und ab, überlegte fieberhaft. Sie hatten sich getrennt um den Wachen auszuweichen, was konnte sie nun tun, was sollte ie tun? Die drei hatten einen Jünger ermordet und das war gegen die Regeln. Ohne einen Beschützer, ohne einen Fürsprecher war spätestens das für sie das Todesurteil. Halberd, wenn er es denn gewillt war, konnte sie vielleicht vor dem Scriptor retten, dennoch musste den Regeln des Tempels Rechnung getragen werden. Das hier ließ sich nicht so einfach übersehen! Dazu versuchte Selura den Mord einer Twi'lek in die Schuhe zu schieben. Egal wie verdorben diese selbst sein mochte, verdiente sie es an ihrer Stelle für den Mord bestraft zu werden? Selbst wenn man die wahren Täter noch erwischen sollte, Strafe konnte nicht wieder zurückgenommen werden!

Mit einem Mal fasste sie einen Entschluss. Ihr Gesicht wurde ausdruckslos und eine einsame Träne, die langsam ihre Wange herunterollte, weggewischt. Ihr Atem ging plötzlich ganz ruhig und tief. Auf dem Absatz drehte sie sich um und ging den gleichen Weg zurück, den sie gekommen war. Sie starrte stur geradeaus und ignorierte die Jünger, die eilig an ihr vorbeigingen. Niemand hielt sie auf, niemand belästigte sie. Fast glaubte sie alles wäre nur ein böser Spuk, ein Albtraum, aus dem sie gerade mit der Gewissheit erwacht war, dass alles gut war. So sehr Talitha das auch glauben wollte, sie wusste dennoch, dass die Realität anders aussah. Entschieden verbannte sie diese Gedanken aus ihrem Kopf.

Es dauerte nicht lange und sie war wieder bei den Quartieren angelangt und plötzlich war ihre Entschlossenheit verschwunden. Die Situation vor ihr war so grotesk, so absurd, dass sie sich unwillkürlich die Augen rieb. Fast schien alles wirklich wie ein Albtraum: Vor ihr waren rei, nun ja, Wesen, die Selura mit Gewalt auf dem Boden fixierten. Der Mensch (Jon Orus) war noch der Normalste von allen, zumindest schien es so. Sein Körper wurde von einem langen Umhang verhüllt, sein Gesicht wirkte dennoch normal. Dann ein Twi'lek (Voth), der vier Arme besaß, doch am ungewöhnlichsten war das dritte Wesen (Whip). Talitha kannte die Rasse nicht, wenn es überhaupt eine war. Eine lange Zunge schnellte aus dem Maul. Wie erfroren blieb Talitha stehen. Ihr Plan, zumindest die Notiz aus dem Quartier zu entfernen, die Selura dort hinterlassen hatte, war plötzlich zunichte. Was ging hier vor? Dann war es zu spät um sich umzudrehen und einfach zu gehen. Das Wesen mit der langen Zunge zuckte mit dem Kopf und starrte sie aus grotesken Augen an...


[Bastion | Sith-Tempel | Gänge] - mit Talitha (NPC), Selura, Jon, Voth, Whip (NPC)
 
Bastion/ Center/ Stadtzentrum/ Artious-Boulevard/ Ehrentribüne/ Frey, Toji, Ehrengäste

Frey lächelte, als sein Nebensitzer zunächst keine Worte fand. So saßen sie da, lauschten den Worten des Herold und hingen ihren eigenen Gedanken nach, bis der Captain schließlich doch noch Worte fand. Er sprach von dem Stolz der Truppe und was wir ohne sie wären. Frey fragte sich kurz, ob Murata seinen verbalen Angriff richtig interpretiert hatte, wischte den Gedanken jedoch fort und setzte ein breites Lächeln auf.

"Gewiss."

Die Antwort war knapp gehalten, was unter anderem daran lag, dass der Chiss Sharin gerade vom Imperator höchst persönlich zum Ritter geschlagen wurde. Allerdings wurde die höchst feierliche Aufmerksamkeit in den Gästerängen wieder unterbrochen. Vermillion sprach den blonden Corellianer auf sein neues Schiff an. Auch wenn es nur Worthülsen und absurde Vergleiche waren setzte Frey wieder ein Lächeln auf. Er wusste, dass er sich hier auf der Tribüne Freunde machen sollte.

"Oh, ich danke Ihnen. Ja, die Umstellung war nicht ganz einfach. Auf meinem ersten Flug hatte ich jedoch Zeit mich mittels einfacher Simulationen an die größere Crew und das größere Schiff zu gewöhnen. Sie können sich die Heart ja einmal anschauen, ich lade Sie zu einer Tasse Tee ein."

Als sein Gesprächspartner darauf zu sprechen kam, dass Murata ihm doch Ratschläge geben könnte, wand sich der Corellianer wieder zu dem Invaliden.

"Oh, ich bin mir sicher, Captain Murata würde mir sehr gerne zur Hand gehen."

Das Gespräch wurde je durch tosenden Beifall gepaart mit lauten Jubelrufen beendet. Sharin war nun offiziell ein Mitglied im imperialen Ritterorden. Eine Ehre, die nur wenigen zuteil wurde. Nun trat der Herold wieder in den Vordergrund und heizte die Menge mit mächtigen Worten an. Dann plötzlich, fiel Freys und Muratas Namen. Hatte er sich verhört? Zögerlich erhob der Corellianer sich und schaute sich schnell um. War auch wirklich er gemeint, oder gab es noch einen anderen Captain Fogerty? Aber nein, seine Kameraden applaudierten ihm, dem blonden Offizier mit der Uniform der CorSec. Sie klopften ihm auf die Schulter, schüttelten ihm die Hand. Würde man Frey ein paar Jahre später fragen, wie er von seinem Platz auf die Ehrentribüne gekommen ist und vorher noch dem Imperator die Ehre erwiesen hat, würde er keine Antwort darauf parat haben. Es war wie im Rausch. Erst als er zusammen mit Murata vor dem Herold stand und dessen entsetztes Gesicht sah, kam er wieder zu Sinnen. Der Alte echauffierte sich höchst wahrscheinlich aufgrund Freys Uniform, was dem Corellianer wieder ein Lächeln auf das Gesicht zauberte. Das ganze Imperium konnte nun sehen, wie ein stolzer Sohn Corellias auf der Ehrentribüne beim Herold seiner Majestät stand. Doch auch der Alte fing sich schnell wieder und sprach von Freys Taten im Shinbone-System und verkündete schließlich feierlich, die Verleihung des "Schild des Imperiums", einen Orden. Es war ein stolzer Moment, als er das kleine Stück Metall an die Brust geheftet bekam. Die Menge jubelte. Ob man dies auch auf Corellia sehen konnte?

Zu Freys Überraschung ging es noch weiter. Er war gedanklich eigentlich schon auf dem Rückweg zu seinem Sitzplatz, als der Herold wieder das Wort erhob. Er kam auf den Bruderkrieg zu sprechen und auf Freys Entscheidung, für die Loyalisten zu kämpfen. Frey sollte nun zum Commodore befördert werden. Die Abzeichen wurden von High Admiral Fyrestone persönlich angebracht!


"Ich danke Ihnen, Sir."

Den letzten Nachsatz, ließ Frey lieber verhallen. Er wusste genau, dass dieser auf Major Lynchs Abmachung mit ihm abzielte. Der Corellianer wusste nicht, wie viele Mitwisser es in diesem kleinen Spiel gab. Je undurchsichtiger dieses Geflecht jedoch war, desto besser war es für ihn. Alles was zählte war, dass Lynch seine Versprechungen wahr gemacht hatte. Einen Sternenzerstörer und einen neuen Rang.

Bastion/ Center/ Stadtzentrum/ Artious-Boulevard/ Ehrentribüne/ Frey, Toji, Ehrengäste
 
[Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten - Untere Ebene - Gänge – Kira, Adria und ihr imaginärer Freund Bibo, Jolina samt Knecht, Nheria und Bero]

Kira war froh endlich die keimigen und verstörenden Labore verlassen zu haben. Schon alleine, um ihre Tochter nicht noch mehr zu schocken, als ohnehin schon. Das der Sith sie einfach ziehen ließ aufgrund seines Alkoholrausches war nicht gerade vorhersehbar gewesen. Niemals hätte sie damit gerechnet, sondern vielmehr mit einem erbitterten Kampf, irgendwelchen Tricks oder Fallen. Doch es passierte nichts. Niemand und nichts hielt sie mehr auf. Das war beinahe gespenstisch und beunruhigend.

„Bantha-King? Woher kennst du denn den Blödsinn? Wir gehen erst mal einkaufen, junges Fräulein! So kannst du jedenfalls nicht rumrennen!“

Meinte Kira zu Adria und zog an den Lumpen ihres Kindes.

„Und wenn du brav bist, kann ich mich zu einem Bantha-King überreden lassen.“

Fügte Kira hinzu, um ihre ungewollte Strenge wieder etwas abzumildern und wandte sich dann zu Jolina.

„Ja, ich habe bekommen was ich wollte. Wenn auch…mit sehr viel Nervenkitzel. Aber wer hätte das gedacht. Es hat funktioniert!“

Jubelte die Sith und strahlte für einen Moment sogar.

„Aber ich werde nicht hier bleiben. Es ist nicht sicher hier. Hier sind zu viel feindlich gesinntes Gesocks! Ich will mein Kind hier nicht aufwachsen sehen! Ich habe genug gelernt, so dass es mir möglich ist mich selbst fortzubilden anhand von Schriften! Ich habe ohnehin eigene Ziele. Ich werde unauffällig reisen, damit mich keiner verfolgt. Insbesondere jetzt der Alchemistenzirkel. Ich tauche unter und es liegt an dir, Jolina, ob du mich begleiten willst! Ich vertraue dir …mittlerweile und du wärst die Einzige, der ich das anbiete. Also? Wie entscheidest du dich? Kommst du mit oder nicht? Ich weiß noch nicht welchen Planeten, doch es wird sich schon einer finden, den ich als geeignet erachte. Irgendwas…Gemütliches. Es soll nichts von Dauer sein, aber solange, bis Adria angreifbar ist und sich nicht wehren kann.“

Erklärte Kira und sah Jolina mit großen, erwartungsvollen Augen an.

„Und?!“

Drängte Kira mit einem eindringlichen Gesichtsausdruck und sie erreichten schließlich wieder die Quartierebenen, der „gewöhnlichen“ Sith.

[Bastion - Center - Sith Orden - Quartierebene– Kira, Adria und ihr imaginärer Freund Bibo, Jolina samt Knecht, Nheria und Bero]


[Op] Sorry für die lange Wartezeit. War über 3 Wochen im Urlaub ;) Das mit dem Reisen auf einen anderen Planeten bezieht sich bereits auf die bald beginnende Story: Beförderung im Exil.]
 
Es mutete immer noch seltsam an, wenn man ihn gleich einem Königstitel ansprach. Dabei war das Imperium doch vielmehr als eine verkrustete und überholte Feudalmonarchie. Das Imperium war ein Instrument perfekter Ordnung. Ein Instrument seiner Diktatur. Auch wenn für den Orden selbst keinerlei Regeln galten. Aber der Orden war eine Art Elysium innerhalb der Hierachie des Imperiums. Sharin würde sich künftig in beiden Welten bewegen müssen, notgedrungen wenn er ein Berater des Imperators abgeben wollen würde. Doch das musste sich erst noch zeigen. Sharin kam dem Wunsch der Imperators nach, ihn in den Thronsaal zu begleiten. Eine Weigerung wäre einem bedauerlichen Unfall gleichgekommen, den der Chiss erfahren hätte, gleich nach der Beförderung selbst. Er war über alles erhaben und er scherte sich nicht um Titel oder Ämter. Auch Nereus Kratas war beseitigt worden. Er hatte mit der Verbrecherorganisation der Black Sun zu diesem Zwecke konspiriert. Bis heute war Nereus nie wieder aufgetaucht. Allegious fragte sich in diesem Moment was aus dem Mann geworden war der einst über die Grenzen des Imperiums hinaus, berühmt gewesen war. Eigentlich war er davon ausgegangen dass sie der Familie eines Tages ein Lösegeld-Angebot unterbreiten würden. Für diesen Fall hatte Allegious vorsorglich schon alles dererlei ausgerichtet, dass der Verdacht der Entführung niemals auf ihn zurückfallen würde. Da dies aber bis heute nicht geschehen war, musste Nereus wirklich tot sein. Der symbolische Sarg, der leer gewesen war, war also Wirklichkeit für Nereus geworden. An seine Stelle würde er künftig nur noch Leute setzen die kontrollierbar waren. Denn eines musste man dem Mann Kratas lassen, er war ein ernstzunehmender Gegner. Kein Speichellecker. Ein Umstand der zwar bewundernswert war, aber letzten Endes auch zu seinem Tod geführt hatte...

Allegious spürte keine Falschheit in seinem künftigen Verbündeten wobei er äußerst sensibel vorging. Er spürte dass Sharin über einen starken Verstand verfügte. Ein brachiales Eindringen in seinen Schädel konnte zu Wahnsinn führen, in jedem Fall wäre es aber ungeheuer schmerzhaft und Sharin würde sich vor Schmerzen winden, etwas das dem propagandistischen Effekt nicht gut tun würde. Vielleicht würde er später im Thronsaal eine Art Vertrauensbeweis in genau dieser Form von dem Chiss fordern. Welch eine Wahl würde jener dann schon haben? Er konnte ablehnen, das würde wiederum seinen Tod bedeuten oder er nahm an und der Imperator würde alle Geheimnisse seines eventuell künftigen Günstlings kennen. Das war nun mal der Preis in enem System dass dazu gedacht war nur einem zu dienen- ihm selbst.

Der Imperator verfolgte wie der Herold sich einiger anderer, verdienter Offiziere annahm und sie jeweils mit einem Stück Blech bekleidete. Allegious spürte das Anschwellen von Stolz und er musste dabei unweigerlich an sich selbst denken als er als Offizier in der Armee gedient hatte. Als er damals befördert wurde, war es ihm ähnlich ergangen. Er war damals noch jung und unerfahren gewesen und verstand von wirklicher Macht nichts. Und so hielt er sich damals an Titel und Auszeichnungen fest. Wie jeder andere glaubte er damals, der Schüler des Imperators zu sein, privilegiere ihn dazu etwas Besonderes zu sein, gar unter besonderen Schutz zu stehen. Doch dem war nicht so. Da Dasein als Schüler des Imperators war oftmals härter und unnachgiebiger. Denn ebenso wie der Imperator stets untermauern musste, der Stärkste zu sein, übrertrug sich selbige Dominanzbuhlerei auf den Schüler, er musste der Stärkste unter den Schülern sein. Hinzu kam dass der Imperator für ihn so gut wie nie Zeit gehabt hatte. Allegious, oder damals noch Marrac'khar, hatte so alles alleine erlernen müssen. Das, was er damals als Unzulänglichkeit gehalten hatte, war jedoch letzten Endes seine Stärke gewesen. Er hatte sich selber beibringen müssen wo er an Dokumente, Holocrons und Aufzeichnungen heran kam. Er hatte sich ohne den Schutz eines Meisters durch die Trainingssääle schlagen müssen. Er lernte sich durchzusetzen. Azgeth war ein weiteres Beispiel für seine Theorie. Er hatte sie ständig umgeben, ihr alles beigebracht was er ihr beibringen konnte, mit dem Ergebnis dass sie desertiert war. Je näher man einen Schüler bei sich hielt umso berechenbarer war seine Gabe die dunkle Seite anzuwenden da er ja einen unmittelbaren Einfluss darauf hatte. So würde er auch künftig mit seinen Schülern verfahren um sich ihrer so schneller eines Tages entledigen zu können wenn die Zeit dazu reif war...

Einer der Offiziere trug keine imperiale Uniform. Allegious war irritiert, schließlich schrieben die militärischen Protokolle Kleidung vor, je nach Anlass und Gegegebenheit. Eine Tendenz innerhalb des Militärs nach Individualisierung war ihm nicht bekannt und so mutete es doch bisweilen recht abstrus an, dass sich ein kleiner Wurm (nicht Chiffith), es sich herausnahm gegen Auflagen zu verstossen. Allegious würde später auf jeden Fall eine Meldung an den Vorgesetzten dieses Mannes erstellen, in der er fordern würde, disziplinarische Maßnahmen einzufordern. So sah er jetzt darüber hinweg und ließ dem Mann den Triumph in dem Wissen dass sich sein Stolz nachher in Schwam umwandeln würde, erst recht wenn Frogerty's Vorgesetzter ihn darüber instruierte dass der Imperator persönlich Maßnahmen gefordert hatte.

Der andere welcher befördert und mit einem Orden ausgezeichnet wurde, war offensichtlich halbseitig gelähmt. Dabei musste er unweigerlich an sich selbst denken, als er damals nach dem Kampf gegen Kyandra, schwerste Verletzungen davon gezogen war. Nur eine damalige Operation hatte sein Leben retten können. Er konnte nur schätzen wie hoch die Kosten gewesen sein mussten um das Leben des Noghri zu erhalten. Damals war er heftigst entstellt worden- es war mehr als offensichtlich dass er halb Maschine geworden war. Mit den Jahren jedoch und mit Hilfe von Lidia di Kastro's Operationen war es ihr gelungen zum einen, einen Großteil der maschinellen Komponenten zu verbergen und einen Teil dieser Prozesse rückgängig zu machen. Vielleicht war es in allzunaher Zukunft Zeit, mehr lebende Materie in seinen Körper zu integrieren. Allegious würde hierzu in nächster Zeit einige Ärzte konsultieren. Jedenfalls erinnerte Toji ihn an seine eigene Unvollkommenheit aus den damaligen Tagen, weniger bezogen auf sein Äußeres als vielmehr auf seine Unfähigkeit die Macht anzuwenden. In dieser Hinsicht fühlte er sich damals behindert. Wie es dem, nun aufgestiegenem, Commodore wohl ging? Fühlte er sich ähnlich benachteiligt? Hatte er sich an diesen Umstand gewöhnt? Allegious begann erst zu verstehen, als Arthious ihm gezeigt hatte was eine solche körperliche Wandlung für einen Sith bedeutete- nichts. Ein Sith waren frei von irdischen Ketten. Nichts konnte sich ihm in den Weg stellen, wenn er es selbst nicht zuließ.

Die Parade neigte sich dem Ende entgegen. Hier und da hielten einige Offiziere noch einen Plausch. Das Militär war abgezogen und die Menschenmassen verteilten sich auch langsam wieder in ihre Quartiere oder gingen weiter ihrer Arbeit nach. Iago hatte sich zurückgezogen. Allegious würde sich seiner ein anderes Mal annehmen. Mit einem Nicken bedeutete er Chiffith dass es Zeit war sich zu erheben und zurück in den Thronsaal zu begeben. Genau so taten sie es. Chiffith, Sharin und er machten sich auf den Weg in den Orden des einen Sith. Aber dieses Mal würden sie zu Fuß gehen. Nicht wie zuvor mit der Macht. Sharin sollte einen Eindruck von denjenigen bekommen die sich Sith nannten. Er musste verstehen in was für einer Welt der Imperator lebte um ihm bestmöglichst zur Seite zu stehen. Sie waren kurz vor dem Eingang, als er zu sprechen begann:


Das ist Chiffith, mein Schüler. Nun Sharin, jetzt wo ihr den Rang eines Commodore bekleidet werdet ihr sicherlich noch ein wenig... praktische Erfahrung in den Reihen der Flotte sammeln wollen, ehe ihr euren Platz an meiner Seite einnehmen wollt? Wie lange gedenkt ihr dies zu tun? Wie schätzt ihr die Stimmung in der Flotte ein, und... wie waren die Vorverhandlungen? Wer hat mit euch verhandelt? Wie stellte sich jener an den der Orden besser unter dem Namen Keebo kannte?
 
Bastion - Center - Sith Orden - Domäne der Alchemisten - Untere Ebene - Gänge – Mutter Kira, Adria und ihr imaginärer Freund Bibo, Jolina samt Knecht, Nheria und Bero


Die Mutter schritt mit ihr auf dem Arm voran und Adria ließ ihren Blick interessiert schweifen, hatte sie von hier oben einen guten Rundumblick und betrachtete die düstere Umgebung und mitlaufenden Personen. Die Mutti sprach zu ihr und wollte nicht gleich zum Bantha-King, denn sie wollte etwas einkaufen. Was sie wohl damit meinte? Ob dies was Tolles war? Adria antwortete postwendend auf die Frage, woher sie den Bantha-King kannte.

„Na vom Holonet-TV! Und Onkel Bor hat auch für uns etwas bestellt! Und ich heiße Adria und nicht Fräulein!“,

sagte die Kleine ziemlich kess und bestimmt, eben ganz ihre Mutter. Doch dann fiel ihr ein, dass ihr kleines Plastikspielzeug aus der Junior-Tüte noch irgendwo im Labor lag.

„Ich will zurück! Ich habe etwas vergessen! Sofort! Mein kleiner Wookiee!“,

forderte sie weinerlich und Adria zog ein ziemliches Schippchen.

„Und wenn du brav bist, kann ich mich zu einem Bantha-King überreden lassen.“

Da beschloss Adria lieb zu sein, denn vielleicht gab es diesmal noch etwas Besseres! Außerdem wollte sie dort immer mal persönlich hin, kannte sie dies nur aus der Werbung. Sie würde Onkel Bor irgendwann besuchen gehen und den kleinen Wookiee einfach abholen. Adria drückte ihre ausgestopfte Ratte umso fester an sich.

Nun wandte sich die eine Tante (Jolina) unter den vielen Personen, die sie begleiteten, an sie. Sie meinte, sie sei groß geworden. Adria konnte sich gar nicht erinnern, klein gewesen zu sein. Auch konnte sie sich an jene Tante (Jolina) nicht erinnern, die aber Adria umgekehrt zu kennen schien. Klein-Adria hatte also die Augen ihrer Mami! Hm! Adria sah zum ersten Mal in Mamis Augen. Jaaa?! Adria hatte sich noch nie im Spiegel gesehen. Vielleicht war das gut so. Adria völlig in Lumpen gehüllt, mit Trauerrändern unter den Fingernägeln und dennoch wirkte sie süß mit ihrem Zopf und ihrem niedlichen Antlitz. Die Tante stellte sich als Jolina vor. Sie war eine Freundin von Mama. Adria hatte auch einen Freund, wenn auch einen Imaginären. Bibo! Er lief als letzter hinterher.


„Hallo, Tante Jolina!“,

begrüßte die kleine Sith-Tochter Jolina freundlich und aufgeweckt und nannte sie Tante. Sie war sehr kontaktfreudig. Irgendwann fuhren sie alle mit dem Fahrstuhl und fasziniert saugte Adria alle neuen Eindrücke in sich auf, angefangen von den Tasten, die gedrückt werden mussten bis zu dem Spiegel, der innen angebracht war. Nun endlich sah Adria sich zum ersten Mal. Ihre Finger glitten dabei durch ihr Haar. Sie schaute sich ihre Augen an. Waren die wirklich wie Mamas! ? Sie erreichten dann die Quartierebene, in der ihre Mutter wohnte, Ebene 12. Die Mutti sprach die ganze Zeit angeregt mit Tante Jolina und Adria entnahm den Gesprächsfetzen, die sie aufgeschnappt und auch verstanden hatte, dass sie reisen würden. Ob das was Aufregendes sein würde?

Mama betrat mit ihr ihr Quartier und stellte Adria auf dem Boden ab. Wie angwurzelt blieb die Kleine stehen und war fasziniert von ihrer neuen ungewohnten Umgebung, von der Einrichtung, den Farben, aber auch von der Helligkeit, war sie ja nur das düstere Labor gewohnt. Während sie die neuen Eindrücke versuchte zu verarbeiten, packte ihre Mutter hektisch einiges zusammen und griff nach ihr und zog sie hinter sich her.


Es ging zurück zum Fahrstuhl. Dann suchten beide den Ausgang auf und traten ins Freie. Adria musste heftig blinzeln. Es war so grell. Diese Helligkeit, denn jetzt schien auch gerade richtig gut die Sonne und das war sie nicht gewohnt. Sie konnte kaum sehen. Und erstmal der Wind! Was für ein komisches Gefühl! Ihre Ohren nahmen Trommelwirbel wahr, denn zeitgleich war ja die Parade des Imperators. Mutti hatte ein Speeder-Taxi rangewunken und ehe sich Adria versah, saß sie drin und machte ihre erste Fahrt ihres Lebens. Sie schaute staunend aus dem Fenster, auch wenn ihre Augen schmerzten wegen der ungewohnten Helligkeit. Sie sah zum ersten Mal staunend Bäume, Speeder, viele Leute, hohe Häuser!

Irgendwann erreichten sie das riesige Einkaufscenter von Bastion. Nachdem sie ausgestiegen waren, betraten sie die funkelnde Glitzerwelt des Konsumtempels und zogen das kleine Mädchen in seinen Bann. Sie hätte nie geahnt, dass es so etwas gibt! Gleich im Eingangsbereich allerdings, wartete Bantha-King auf seine kleinen Besucher und als Adrias Augen dies erspäht hatten, entzog sie der Mutter ihre Hand und flitzte ohne sich nochmal umzudrehen los und hatte nur noch ein Ziel vor Augen. Adria hatte keine Angst in dem Gedränge verloren zu gehen, denn erstens hatte sie die Befürchtung nicht und zum Anderen hatte sie keine Bindung zu ihrer Mutter aufgebaut.

Sie stürmte förmlich hinein. An den Kassen hatten sich mehrere große Schlangen gebildet. Da der Eingang seitlich davon war, stand Adria erstmal zwischen dieser Traube an Leuten. Angewidert und Nase rümpfend zog eine Mutter rasch ihr Kind zur Seite. Naja, Adria sah nicht gerade wie ein normales Kind aus! Sie war in Lumpen gehüllt. Dazu kam ihr geradezu stechender Geruch. Es wäre schon schlimm genug gewesen, wenn sie nur nach Urin gestunken hätte, aber leider muffelte sie auch nach Gruft, so modrig feuchter Kellergeruch, nach Tod, man denke an die Leiche und nach einer Vielzahl an verschiedenen chemischen Produkten, die Ral und Bor für ihre Experimente benutzt hatten und im Labor ausdünsteten und nicht zu vergessen nach Ratten, diese vielen kleinen Pelztiere aus Coruscant!

Adria orientierte sich kurz und ging kurzerhand zum nächsten Tisch und nahm einem Kind den Burger aus der Hand und biss herzhaft hinein. Die Mutter erstarrte regelrecht und wies ihr Kind an, nichts dazu zu sagen.

„Weißt du was, Liebes, Mutti kauft dir einen Neuen!“,

dabei ließ sie den Blick nicht von Adria. Bloß wen verwunderte dieses Verhalten?! Woher wusste das völlig unsozialisierte Kind, wie man sich hier zu benehmen hatte?! Das man es kaufen musste! Das man keinem Kind den Burger einfach so entriss!

Adrias Blick fiel dann auf den Nebentisch. Die Kinder daran hatten ihre Juniortüten ausgepackt und zwei kleine Spielzeuge standen verführerisch auf dem Tisch. Adria wusste, was sie wollte und was sie brauchte! Und sie nahm es sich. Sie ergriff das erste Spielzeug, ohne Gegenwehr, aber als sie sich das Zweite greifen wollte, da hielt die kleine rotblonde Besitzerin ihr Spielzeug rasch fest. Doch das hielt das Sith-Kind nicht auf! Energisch bog sie grob ihre zarten Finger zur Seite und kratzte sie heftig am Unterarm. Zufrieden blickte Adria auf ihre neuen Spielzeuge. Es gab immer noch diese Wookiee-Serie in allen möglichen Positionen: mal liegend, mal winkend, mal sitzend oder stehend. Das Mädchen mit dem Verlust und dem tiefen heftigen Kratzer weinte laut. Adrias Blick fiel auf sie. Doch der war nur beobachtend, nicht mitfühlend!

Die Zeit, in der ein Kind ein Gefühl für soziale Gerechtigkeit entwickelt, hatte sie durch den Wachstums-und Entwicklungssprung durch den Alchemistentrank schlicht und ergreifend verpasst, oder man kann auch sagen, übersprungen. Dazu kamen noch ihre genetischen Anlagen ihrer Sith-Eltern. Wenn man erstmal in die Klauen der Dunkelheit geraten war wie Adria, von klein auf oder besser gesagt, hineingeboren, wird nie mehr Licht! Adria befand sich bereits jetzt auf dem Pfad der Finsternis. Eine Mutter vom Nebentisch fragte die betroffene Mutter besorgt:

„Ihr Kind hat doch alle nötigen Impfungen, nicht wahr?! Schauen sie sich mal ihre Fingernägel an. Das sind ja Krallen! Hoffentlich ergibt das keine Blutvergiftung! Sie sollten mit ihrem Kind lieber einen Arzt aufsuchen! Wo kommt nur dieses asoziale Kind her?!“

Nun ja, Darth Bor hatte ihr nie, die viel zu langen Nägel, geschnitten und ziemlich viel Dreck hatte sich drunter geschoben! Die Mutter beruhigte ihre weinende kleine Tochter, wagte es aber nicht, der Adria das Spielzeug wieder zu entreißen, welches ihr ein Leichtes gewesen wäre, da sie zu sehr fürchtete, ebenfalls gekratzt zu werden. Sie hätte mal Adria sehen sollen, ehe sie der Wolf aus der Gruft gebadet hatte! Als der pinkfarbene Schleim in ihrem Haar klebte! Als sie noch mit einem gebrauchten Leichentuch, um ihrem Leib gewickelt, herum lief! Die andere Mutter vom Nebentisch redete weiter auf die betroffene Mutter ein und Adria gelang es, von ihr unbemerkt, neben ihre kleine Tochter, die sich inzwischen wieder beruhigt hatte, zu geraten. Plötzlich sagte Adria laut und alle, von den zwei Tischen, schauten erschrocken hin:


„Das Mädchen weint ja gar nicht mehr!“,

und machte eine Art Klaue, drehte ihre Hand um und ohne den Blick von der Mutter zu nehmen, fasste sie seitlich, dass heißt und stach ihr ihre Finger ins Gesicht, in ihre Augen besonders! Das Kind ertönte zu recht wieder wie eine Sirene und befriedigt grinste Klein-Adria erfreut. Es gefiel ihr, wenn das Mädchen heftig weinen musste.

Ihre Beute hatte Adria in ihren viel zu großen Ausschnitt getan und nutzte dies als eine Art Beutel. Sie begann nun Jagd auf die anderen Kinder zu machen und war dabei nicht zimperlich! Sie entriss dutzende kleiner Spielzeuge. Ein Mädchen hatte eine tolle glitzerne Haarspange im Haar. Adria riss ihr die samt Haare raus, unbeeindruckt von dem Leid und Schmerz, welchen sie anrichtete. Den langen Rattenschwanz ihres ausgestopften „Kuscheltieres“, welches viele angewidert aus ausreichender Entfernung betrachteten, peitschte sie aus Versehen beim schnellen Umdrehen beim Richtungswechsel einer sitzenden Frau ins Gesicht.

Adria landete in den lustigen Energiebällen. Doch Adria wollte den Teddy, welchen eines der kleinen Mädchen hatte, die hier eindeutig einen Kindergeburtstag feierten. Sie hatte keinen Sinn für die Energiebälle, die den anderen Kindern viel Spaß und Vergnügen bereiteten. Auch wollte sie nicht mit den anderen Kindern spielen. Sie war nur auf den Teddy fixiert! Da die Bälle Adria beim Vorankommen derart störten, dass dies einen gewaltigen Wutausbruch erzeugte, hatte zur Folge, dass Adria mal wieder ungewollt und unwillkürlich zeigte, wie stark ausgeprägt die Macht in ihr war. Die Bälle zerstoben in alle Richtungen und auch durch den Hauptraum der Fast-Food-Kette. Dies hatte zur Folge, dass die Kinder alle gemeinsam laut losschrien und das Weite suchten. Eine kleine Massenpanik! Adria stürzte auf das Kind mit dem Teddy und biss ihr so lange in den Arm, bis jene das begehrte Zielobjekt losließ und ebenfalls die Flucht schreiend und sich am Arm haltend, ergriff. Adria stand da, stolze Siegerin mit ihrem ersten Teddy ihres Lebens. Die ausgestopfte Ratte hatte sie bereits bei der Sichtung des Teddys achtlos fallen gelassen. Dieser hellrosane Teddy was viel schöner und hatte ein weitaus freundlicheres Gesicht, als die Ratte. Der Teddy hatte eine weitaus schönere Farbe! Er war viel kuschliger und weicher und geradezu flauschig! Und, wenn hier schon alles aufgezählt wurde, um es nicht zu vergessen, der Teddy hatte nicht so einen hässlichen störenden langen Schwanz wie die ausgestopfte Ratte! Adria drückte den Teddy an sich! Bibo nickte ihr begeistert und anerkennend zu. Ihr imaginärer Freund stand am anderen Ende des nun leeren Bällebeckens. Er war ihr treuester Fan! Adria ging durch den sich ziemlich geleerten Bantha-King. Niemand hielt sie auf. Das Personal warf ihr entsetzte Blicke zu! An der Tür traf sie auf ihre Mutter und sagte nur trocken:

„Ich bin fertig!“

Daraufhin hastete ihre Mutter mit ihr, die ihr eigentlich ziemlich fremd schien, in den größten Kinderausstatter von Bastion. Eine Verkäuferin wurde heran zitiert zum Helfen. Die Frau blickte ziemlich pikiert auf das ungepflegte Kind. Als Adrias Mutter mal nicht hinguckte, sprühte sie etliche Dosen Kinderparfüm über Adria. Adria war total zugenebelt. Sofort musste sie heftig niesen und dabei kam endlich der Zahn aus ihrem Näschen mit raus. Der Milchzahn, den sich Adria nach seinem Rausfall tief in ihr Nasenloch geschoben hatte! Ihre Mutter kaufte alles in dutzenden Größen, denn wer wusste schon, wie lange sie auf Reisen wären und wie man dort zum Einkaufen kommen würde. Ihre Mutter ahnte nicht, wie klug und weitsichtig diese Entscheidung war. Adria bekam gleich etwas Neues an. Es war ein Kostüm in rot mit Rock und Weste und mit einer passenden Jacke dazu und Käppchen. Unter der Weste trug sie eine weiße Bluse. Adria wirkte sehr schick und ungewohnt darin und viel zu artig! Wahrscheinlich wurde letztere Wirkung durch die weiße Bluse erzeugt. Die Verkäuferin brachte noch einen kleinen Rucksack vorbei, als sie sah, wie Adria ihre Lumpen umfunktioniert hatte, und das Spielzeug darin eingebunden hatte, um es besser tragen zu können. Der Rucksack war natürlich besser! Ihre roten Stiefelchen drückten ein wenig.

Dann ging es zügig zurück und ehe sich Adria versah, stand sie wieder in dem Quartier ihrer Mutti. Die Bluse war ein wenig eng an den Ärmeln und störte. Das Käppchen nervte besonders. Adria ging mit dem Finger darunter, denn es juckte fürchterlich und war viel zu warm! Sie schwitzte! Die Sachen kratzten irgendwie! Adria war keine normale Kleidung gewohnt!


Bastion - Center - Sith Orden – Kiras Quartier in der 12. Ebene: Mutter Kira und Adria und ihr imaginärer Freund Bibo, Jolina samt Knecht, Nheria und Bero?
 
[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Erdgeschoss] Voth, Whip, Jon, Selura, weiter weg Talitha

Voth wusste nicht, wie Selura reagieren würde. Schrie sie wieder herum und warf mit Beschimpfungen um sich, oder würde sie sich endlich ein wenig kooperativer zeigen? Für sie selbst war jedenfalls letzteres besser und logischer, schließlich war sie es ja, die Hilfe wollte.

Bevor die Rattataki antworten konnte, fügte Jon Voths Worten aber noch einen ähnlich gesinnten Satz hinzu, der zwar relativ überflüssig war, aber dennoch freute Voth sich, dass der Jünger auf seiner Seite war.
Seluras Antwort war laut, wütend und hektisch, wofür Voth in gewissem Maße Verständnis hatte, allerdings auch ein kleines bisschen klarer als vorher. Offenbar wollten Selura und ihre Freunde einen Darth Halberd, dessen Namen Voth noch nie gehört hatte, vor einem gewissen Scriptor schützen, der Böses im Sinn hatte. Warum genau sie das tun wollten verstand Voth nicht wirklich, denn er hielt es nicht für das Schlaueste, sich in eine Verschwörung einzumischen, an der auch hochrangige Sith beteiligt waren. Außerdem war man sich im Tempel bis auf das eine oder andere Zweckbündnis sowieso eher selbst der nächste. Aber vielleicht versprachen die Rattataki und die zwei anderen, die verschwunden waren, ja eine Belohnung oder ähnliches von ihrer Hilfe. Wenn sie Pech hatten, war ihre "Belohnung" aber auch ein zweites Armpaar, dachte Voth innerlich grinsend, während er an den Verrückten zurückdachte, wegen dem er jetzt so aussah. Aber langsam fand er sich damit ab.

Voth überlegte, wie er seine nächsten Fragen formulieren konnte, denn Selura hatte noch längst nicht alles herausgerückt und es war noch einiges unklar. Zum Beispiel wie sie die Sache mit Halberd überhaupt herausgefunden hatten. Oder wer genau der Informant war, der angeblich in den Katakomben war. Auch glaubte Voth es noch nicht so ganz, dass Selura einfach so einen zufälligen Jünger umgebracht hatte, weil die Kontaktperson es so wollte.
Er kam allerdings nicht zum Fragen, da Jon ihm zuvorkam und ähnliche Fragen stellte wie die, die Voth gestellt hätte. Da hatte Voth jedoch keinesfalls etwas dagegen, denn Jon hatte sich bisher beim Ausfragen von Selura bewährt, was er mit weit mehr Geduld als Voth zustande brachte.

Während Jon sprach, sah Voth sich kurz um. Das konnte nie schaden, denn im Tempel wusste man nie, wer oder was hinter der nächsten Ecke lauerte. Vor allem jetzt, da sie eine lärmende Rattataki zu dritt auf dem Boden festhielten, konnten sie ziemlich leicht auffallen.
Und tatsächlich, jemand schien sich für ihr Treiben zu interessieren. Whip hatte das offenbar auch schon bemerkt, denn er und Voth sahen in die gleiche Richtung. Dort stand, halb im Schatten, eine Gestalt. Voth konnte sie nicht so gut erkennen, war sich aber ziemlich sicher, eine Frau ausmachen zu können. Sie trug einfache Kleidung, und auch ihre schüchterne Körperhaltung und ihr erstaunter, fast schon ängstlicher Gesichtsausdruck sprachen dafür, dass man hier eine Jüngerin vor sich hatte.
Als Voth ihr Gesicht näher betrachten wollte, fiel ihm etwas ins Auge. Die Fremde trug an der einen Seite ihres Kopfes, dort, wo sich das Ohr befand, einen Verband. Im Grunde nichts außergewöhnliches, schließlich traf man im Tempel immer mal wieder auf Personen, meistens Jünger, mit Verletzungen. Doch an irgendetwas erinnerte dieser Verband Voth - natürlich, Selura hatte in ihrem Redeschwall eine Frau namens Talitha erwähnt, die angeblich gewisse Informationen hatte. Auch erwähnte die Rattataki, dass Talitha leicht an ihrem fehlenden Ohr zu erkennen war. Die Wahrscheinlichkeit war also sehr hoch, dass die fremde Gestalt, die etwa zehn Meter von der Gruppe weg stand, die gesuchte Jüngerin war.

Kurz überlegte Voth, was zu tun war. Dann beschloss er, Selura fürs erste zu Vertrauen, wenn auch mit Vorsicht, denn immerhin hatte sie scheinbar die Wahrheit gesagt, was Talitha anging. Als Jon gerade mit Reden fertig war, sagte Voth leise


"Also gut, stellen wir sie mal hin. Vielleicht ist sie dann gesprächiger."

Voth und Jon halfen der Rattataki hoch.

"Aber haltet sie gut fest. Ich versuche mal, mit Talitha da hinten zu reden. Vielleicht bekomme ich etwas heraus."

Zufrieden sah Voth, wie Jon Seluras Handgelenke fasste und hinter ihr zusammenführte. Auch Whip hockte neben der Rattataki und würde sie im Notfall bestimmt schnell wieder auf den Boden zurückbringen.
Dann drehte Voth sich in Richtung Talitha und ging langsam auf sie zu. Er wusste nicht, wie die Fremde reagieren würde. Angreifen würde sie höchstwahrscheinlich eher nicht, dazu wirkte sie zu ängstlich, aber es konnte gut sein, dass sie davonlief. Darauf war Voth vorbereitet, als er etwa vier Meter vor Talitha stehen blieb, die bisher nur auf der Stelle gestanden hatte. Ruhig sprach er sie an.

"Entschuldige bitte, du bist doch Talitha, oder? Könnte ich vielleicht kurz mit dir sprechen?"

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Erdgeschoss] Voth, Whip, Jon, Selura, weiter weg Talitha
 
[ Sartinaynian-System / Bastion / Bastion Center / Stadtzentrum / Sithtempel / Katakomben / Folterkeller der Inquisition ] Fel

365. Dreihundertfünfundsechzig. Drei. Hundert. Fünf. Und. Sechzig. Zum dreihundertfünfundsechzigsten Mal öffneten sich Fels Fesseln mit einem heiseren Klicken und seine Beine schlugen hart auf dem Boden auf. Ohne Zeit zu verlieren stieß er sich wieder ab und sprang in Richtung der verschlossenen Holztür. Zum dreihundertfünfundsechzigsten Mal stellte er fest, dass ein Tritt gegen das Schloss ausreichte um es bersten zu lassen und den Durchgang zu öffnen. Zwar blind, jedoch aus Macht der Gewohnheit sicher wie ein Schlafwandler sprang er hinaus und wich der Klaue der Technobestie aus, die wie immer genau davor postiert war. Wie jedes Mal berief er sich auf die Macht und die Kreatur wurde auseinandergerissen. Dann ging es weiter.

Zu Beginn hatte der Mörder geglaubt er sei Wahnsinnig. Er hatte es in sich aufgesogen, es akzeptiert, und zu seiner Stärke gemacht. Doch in den dreihundertfünfundsechzig Flucht-Folter-Schlafzyklen hatte er gelernt, dass dies nicht auf ihn zutraf. Zu Beginn ja, jetzt nicht mehr. Was war wahrer Wahnsinn? Wahrer Wahnsinn war das Gleiche zu tun. Immer und immer und immer wieder und dabei zu erwarten andere Ergebnisse zu erzielen. Zu Beginn hatte er geglaubt, gehofft, eine unsichtbare Entität angefleht, dass ein Fluchtzyklus ihm irgendwann zu einem erfolgreichen Entkommen führen würde. Doch Darth Aethernitas war immer dort gewesen. Jedes Mal ein Stückchen weiter in der Ferne. Einen Meter, zwei, fünfzig, hundert, bei jedem Mal weiter weg, jedes Mal anders, um die Hoffnung zu schüren, jedoch schließlich immer wieder dort, um ihn wieder einzufangen und zu foltern.

Wie brach man einen Mann? Ganz einfach, man sperrte ihn in ein tiefes, dunkles Loch und hoch, hoch über ihm ließ man eine Öffnung, durch die Tageslicht hineinfallen konnte. Eine verlockendes Lichtlein, eine Chance zu entkommen, so nah und doch letztendlich so fern. Fel war gebrochen worden. Er glaubte nicht entkommen zu können. Egal wie weit er kam, Darth Aethernitas hatte es geplant und würde letztendlich irgendwo lauern, um ihn zurück in seine Zelle zu verfrachten. Warum der Mörder trotzdem bei jedem Mal losrannte? Routine. Ohne den Fluchtzyklus versank er in Dunkelheit, krümmte sich auf dem Zellenboden zusammen und spürte, wie die Wände langsam auf ihn zukamen. In gewisser Hinsicht war dies schlimmer als Aethernitas‘ Folter, doch nur von einem bestimmten Standpunkt aus.

Wie jedes Mal kicherte Fel als er sich unter der sich langsam schließenden Tür durchrollte und die beiden alchemistischen Bestien von sich abschnitt. Beim siebenundzwanzigsten Fluchtzyklus war es noch ein hoffnungsvoller Laut gewesen, jetzt war er nur noch Routine, ein Wiederhall seiner Seele, die Aethernitas gebrochen hatte.

Nach dem Fluchtzyklus folgte die Folter. Schreckliche Schmerzen und bei jedem Mal anders, sodass sich keine Gewöhnung einstellen konnte. Der Inquisitor war ein wahrer Meister darin immer neue und innovative Techniken zu erfinden den Mörder über seine Grenzen hinauszutreiben. Mal körperlich, mal psychisch und mal in der Macht. Doch egal was er tat, es endete jedes Mal damit, dass der Mörder als winselndes Häuflein Elend auf dem Boden seiner Zelle landete. Und dann setzte Aethernitas nach und erzählte ihm über sich, seine Geschichte, wie er von Aidem Yestro, dem Jedi, zu Darth Aethernitas dem Sith geworden war. Auch dies war eine Art Folter. Es gab nämlich parallelen zwischen Folterer und Gefolterten, nur dass ersterer hoch aufgestiegen war, zu einem Exekutor in den Reihen der Inquisitoren und dass letzterer auf ewig gefoltert werden würde.

Fels Hände begannen zu zittern, als er die Treppe erreichte, die er beim letzten Mal erklommen hatte und an deren Ende der Exekutor auf ihn gewartet hatte. Wo würde er bei diesem Zyklus stehen? Wie weit würde er den Mörder kommen lassen? Mit einem heiseren Schrei löste sich eine Kreatur aus einer Nische und schwang ein scharfes Metallteil in Richtung Fels. Erschrocken holte er Luft und duckte sich grade noch rechtzeitig. Er hatte das Wesen in dem langen, schwarzen Mantel beinahe vergessen. Der Preis war ein langer, schmerzhafter Kratzer quer über den nackten Rücken.


„TÖTE ES!“

Brüllte der Würger und übernahm Fels Stimmbänder. Mit einem wilden, animalischen Schrei warf er sich nach vorne und versenkte seinen rechten Armstumpf im Gesicht der Kreatur. Die hässliche Narbe wo sein Arm einst, in einem anderem Leben, gewesen war, juckte, schmerzte jedoch nichtmehr. Wenigstens das hatte Aethernitas mit seiner Folter ausgetrieben. Das Wesen quiekte und ging zu Boden, als ein Stück freien Knochens sich in sein Sehorgan bohrte. Binnen einer Sekunde war der Mörder auf ihm und schloss die ausgemergelten Finger seiner Linken um den weichen Hals.

Kaum zehn Sekunden später war er wieder auf dem Weg. Der Mantel des Wesens war um seine Schultern geschlungen und wärmte sein ausgekühltes Fleisch genau wie er es im vorigen Zyklus getan hatte. Oben auf der Treppe stand niemand und auch im nächsten Gang wartete Aethernitas nicht. Langsam und vorsichtig strich Fel durch breitere und hellere Gänge, als es sie in den Katakomben gab. Binnen kurzem begann er Dinge wiederzuerkennen. Hier hatte er die Leichen von Kellan und seinen Komplizen deponiert damals, dort hatte er Karkk’Oh hinabgestoßen. Es schien alles so weit weg, so unendlich fern, wie das Leben eines andern…


„Mach dir keine Hoffnungen. Der Meister muss hier irgendwo sein…“

Murmelte der Würger mit seiner Stimme und Angst durchflutete den Körper des Mörders. Dieser Zyklus lief wieder darauf hinaus, dass der Inquisitor ihn weit kommen ließ um Hoffnung zu wecken. Doch Fel fiel nicht darauf hinein. DIESMAL NICHT! Ein wahnsinniges Kichern entfuhr seinen Lippen.

Der Mörder musste blinzeln, als schließlich goldenes Sonnenlicht sein Auge stach. Er keuchte und duckte sich hinter einer steinerneren Statue zusammen, um sein Gesicht zu schützen. Seine Haut war blass, abgezehrt. Ausgemergelt. Die Wangen waren eingefallen und ein schwarzer Augenring umgab sein intaktes, linkes Auge. Das verbrannte Gewebe auf der anderen Seite hatte einen gräulich-pinken Farbton angenommen, in dem das schwarze Loch seines fehlenden Auges nur allzu deutlich erkennbar war.

Fröstelnd zog der Mörder den Mantel um seinen ausgezehrten Leib enger. Seine Haut war bleich wie Milch, auch wenn man sie unter der Kruste aus Dreck, Blut und weniger angenehmen Dingen kaum erkennen konnte. Mit einer unbeholfenen Bewegung setze er sich seine Kapuze auf und begann langsam und vorsichtig die Stufen vor dem Tempel hinabzukrabbeln, immer darauf vorbereitet in das kleine, grüne Gesicht von Darth Aethernitas zu blicken, doch auch auf der Außentreppe wartete er nicht.

Weder in den Gassen vor dem Tempel, noch auf dem Weg zum Raumhafen wurde er abgefangen. Die ganze Zeit rauschte Adrenalin durch seinen Körper. So weit war er noch nie vorgedrungen, doch er durfte keine Hoffnung empfinden! Dann wäre es noch schlimmer wieder auf den Inquisitor zu treffen.

Wie ein schwarzes Insekt am Boden kriechend und sich vor der Sonne verbergend schlich Fel durch den Raumhafen. Niemand bemerkte ihn. Wer ihn sah hielt ihn für einen dunkleren Schatten, oder wenn überhaupt einen Bettler. So wurde er auch nicht aufgehalten als er sich hinter dem Rücken von zwei Wachmännern in den Gepäckbereich eines öffentlichen Passagierschiffs manövrierte und sich langsam die Laderampe hocharbeitete. Eine Anzeige hatte ihm gesagt, dass es sich bei dem Schiff um die Red Ruby von Bastion Spacelines handelte und es in weniger als einer Stunde abheben würde.

Wahrscheinlich war Darth Aethernitas an Bord. Aber die Routine musste aufrechterhalten werden…


[ Sartinaynian-System / Bastion / Bastion Center / Stadtzentrum / Raumhafen / Red Ruby / Frachtraum ] Fel
 
[Bastion - Bastion Center - Orden der Sith - Erdgeschoss des Sith Tempel - Jon Orus, Whip, Voth und Selura]


"Meine Liebe, du scheinst voller Hass zu sein? Oder ist es Angst? Du wirst auf jeden Fall von starken Gefühlen angetrieben. In deinen wirren Satzkonstruktionen konnte ich etwas von mir drei unbekannten Personen erhaschen. Erzähl mir mehr von diesem Darth Halberd. In meinen zwei Jahren in diesem Orden habe ich noch nichts über ihn gehört. Sollte man ihn kennen? Auch würden mich ein paar Informationen über deinen Informanten im Untergrund interessieren. Aber bitte meine Liebste, verschone mich mit ausreden und dieser Talitha. Beweise hin, Mord her. Mich interessieren nur Darth Halberd und der Informant!"


*Selura knurrte lautstark und bedrohlich wärend sie Jon mit ihrem blick fixierte und innerlich ihm schon ins Gesicht spucken wollte*

Erstens ich bin nicht deine Liebe! Und was meine Gefühle angeht sollte dich das einen Schei** interessieren! Und wenn ich mehr über diesen Darth wissen würde! Bräuchte ich keinen Informanten der mir von ihm erzählt! Oder?! Du schlaumeier! Und was diesen Informant angeht! Entweder bist du Taub! Oder du gaukelst dein interesse nur vor denn sehr viele Jünger wissen das man bestimmte informationen für entweder hohen Preis oder Gefälligkeiten bekommt bei einem Typen der unten in den Katakomben lebt!

Und deine drohung kannst du dir sonst wohin schieben! Glaubst du ich habe angst vor Schmerzen oder den Tod?!

*Sie erwiederte den Blick von Jon gleichgültig und voller Zorn, sie schien nicht beeindruckt von ihm zu sein sie hatte ihre ängste aber das waren gewiss nicht irgentwelche Jünger die sie festhielten dies war sie schon gewohnt das sie in der Gruppe stärker waren es würde nichts bedeuten wenn sie gewinnen...aber am besten wäre es wenn sie Selura töten würden...ansonsten würde ihre Rache kommen....irgentwann...*

Mehr weiss ich nicht ihr Banthaschnüffler!


"Also gut, stellen wir sie mal hin. Vielleicht ist sie dann gesprächiger."



*Was für Idioten! Dachte sich Selura aber immerhin stellte man sie wieder auf die Beine auch wenn Jon sie immernoch festhielt, sie hätte sich nun befreien können doch als sie Talitha bemerkte wusste sie warum sie nicht mehr auf dem Boden lag....sie beschloss ruhig zu bleiben und wenn nötig abzuhauen denn nur mit den Händen am Rücken...war sie beweglicher außerdem...wusste sie nun mit was sie es zutun hatte und ein schmunzeln machte sich auf ihren Lippen breit*


Das nächstemal! Fragt ihr bevor ihr angreift! Das hätte uns das ganze ersparrt! Und der Hinter mir würde sein Kiefer noch spühren!

*Sagte sie zwar sauer aber erleichterte als sie nun wieder auf den Beinen war, sie hoffte nur das Talitha nun nicht was falsches tuen würde...obwohl...eigentlich war es Selura ja egal...gerade weil sie etwas falsches macht macht sie sich verdächtig...und dann...wäre die Aufmerksamkeit auf sie gelenkt und Selura würde einfach so verdufften...sie musste von Bastion weg...sie würde sicherlich auch auserhalb dieser Mauern wo alle bekloppt werden einen Meister finden...warscheinlich sogar eher als hier drinnen...*

[Bastion | Bastion Center | Sith-Tempel | Erdgeschoss] Voth, Whip, Jon, Selura, weiter weg Talitha
 
Bastion/ Center/ Stadtzentrum/ Artious-Boulevard/ Ehrentribüne/ Frey, Toji, Ehrengäste

Frey spürte, wie Schwindel ihn erfasste, doch er konnte sich auf den Beinen halten. Commodore. Er konnte nun eine Kampfgruppe befehligen und mehr Einfluss ausüben. Es war vielleicht nur ein kleiner Schritt für die Zuschauer, aber für Frey persönlich war es die Bestätigung seiner Taten. Die Beziehungen die er pflegte und neu geknüpft hatte, seine Anstrengungen, all das machte sich nun bezahlt. Für ihn war es ein immenser Fortschritt. Jedoch schmälerte das Folgende seinen Triumph etwas: Der Herold war noch immer nicht fertig. Natürlich bekam Murata auch einen Orden dafür, dass er sich zu einem Krüppel machen lassen hat. Doch auch er bekam die Beförderung! Auch er war nun Commodore! Der Siegestaumel des Corellianers wandelte sich schlagartig in Zorn um. Er war zusammen mit einem unscheinbaren Chiss und einem invaliden Strohkopf befördert worden. Was sollte das denn für ein Licht auf ihn werfen?

Nach ein paar allgemeinen Worten, denen Frey nur noch wenig Beachtung schenkte, wurden die beiden frisch beförderten Offiziere wieder zu ihren Sitzplätzen zurückgeschickt, wo sie schon erwartet wurden. Noch mal wollte ihnen jeder die Hand schütteln und auf die Schulter klopfen. Doch was für Frey vor wenigen Minuten noch Balsam für die Seele war, nervte ihn momentan nur noch. Seine Sternstunde war wie eine Sternschnuppe verpufft. Dennoch versuchte er seine Haltung zu wahren und setzte ein falschen Lächeln auf, als sie sich wieder zu General Vermillion setzten. Die restliche Show war nicht minder beeindruckend als das, was es davor zu sehen gab. Das Sternjägerkorps zeigte noch ein paar Kunststücke ihrer Piloten, dann zogen die aufmarschierten Soldaten unter großem Getöse wieder ab. Zusammen mit dem Imperator erhoben sich schließlich auch die Offiziere.

"Ich möchte Ihnen noch mal ganz persönlich gratulieren. Commodore Murata und Commodore Fogerty, beide mit imperialen Auszeichnungen geehrt. Noch Ihre Urenkel werden von diesem Tag erzählen."

Frey lächelte nur. Er war nicht imstande etwas zu sagen und wurde, zu seinem Glück, auch schnell erlöst. Ein blauhäutiger Mann machte räuspernd auf sich aufmerksam, entschuldigte die Störung und informierte Murata und Frey, dass sie sich am nächsten Tag beim Regierungschef einfinden sollten. Den Corellianer überraschte dies nicht. Diese Zeremonie hat Wellen geschlagen, das konnte jeder mit Augen im Kopf sagen. Was Frey jedoch überraschte, war eine Einladung zum Bankett des "Imperialen Bund corellianischer Vertriebenen". Er hatte von diesem Bund noch nichts gehört, witterte jedoch seine Chance, nützliche Leute kennen zu lernen.


"Dankeschön, wir werden dort sein."

Dann wandte er sich an Murata mit einem herausfordernden Unterton.

"Meine Frau sitzt auf Corellia fest und auf ein Bankett geht man in der Regel nicht alleine. Sie haben nicht zufällig Interesse, Commodore?"

Bastion/ Center/ Stadtzentrum/ Artious-Boulevard/ Ehrentribüne/ Frey, Toji, Ehrengäste
 
[Bastion - Bastion Center - Orden der Sith - Erdgeschoss des Sith Tempel - Jon Orus, Whip, Voth, Selura und Talitha]

Jon hatte gerade seine klaren Fragen formuliert und wartete gespannt auf die Antworten von Selura. Wie erwartete schmeckte der Rattataki die überhebliche Art des Jüngers nicht und man konnte ihr die Wut förmlich ansehen. Ihr Blick durchbohrte ihn förmlich. Doch aus unerklärlichen Gründen gefiel dem Jünger diese Form von Antipathie. Es löste in ihm ein wohliges Gefühl der Überlegenheit aus und am liebsten hätte er weiterhin mit der anderen Jüngerin gespielt. Diese knurrte nun geradewegs eine Antwort heraus. Jon musste kurz, für die anderen jedoch unbemerkt, schmunzeln. Er hatte mit seinen Worten eigentlich genau das erreicht, was er wollte. Die wohl gewählte Form der Provokation, die Wortwahl und allen voran sein eingebildetes Auftreten. Er musste der Rattataki vollkommen zu wider sein, zumindest vermittelte sie mit ihren Worten genau diesen Eindruck. Das Alien schien sich in eine Art Rage zu reden und wollte den arroganten Menschenjungen bestmöglich in seine Schranken verweisen und verbessern. Durch diesen inneren Antrieb konnte sich der Junge von Tatooine jedoch fast sicher sein, dass Selura die Wahrheit sagte. Natürlich bestand auch weiterhin ein kleines Restrisiko, dass sie ihren Zorn und die Unbeherrschtheit in perfekter Manier spielte. Allerdings ging Jon nicht davon aus. Auch die Antwort der Rattataki untermauerte die Wahrheit und gab weitere Informationen preis. Von dem Informanten im Untergrund hatte der 19-jährige noch nie etwas gehört. Allerdings war er sich auch nicht ganz schlüssig, ob er etwas mit einem ominösen Informanten im Untergrund zu tun haben wollte. Leicht enttäuscht nahm er auch zur Kenntnis, dass es keine weiteren Informationen zu Darth Halberd gab. Der Sith Lord hatte das Interesse des Jüngers geweckt und in Verbindung mit den Informationen zu dem Bibliothekar ließen sich sicher interessante Beziehungen bilden.

Voth war eine weitere Person, welche er als Talitha bezeichnete, aufgefallen. Der Menschenjunge erinnerte sich, dass die Rattataki von Talitha gesprochen hatte. Diese sollte angeblich irgendwelche Beweise oder Daten bei sich tragen, was für den 19-jährigen doch von Interesse war. Erst hatte er dieses Alibi für eine Lüge von Selura gehalten, musste jedoch nun eingestehen, dass er sich getäuscht hatte. Als er sich jedoch wieder bewusst wurde, dass die Rattataki einen Mord begangen hatte, lief es ihm Eiskalt den Rücken herunter. Der vierarmige Twi´lek Voth gab die Anweisung, dass Selura auf die Beine geholt werden sollte. Jon tat wie ihm aufgetragen wurde und er führte die Hände des Alien mit festem Griff hinter dem Rücken zusammen. Dem Mensch war durchaus bewusst, dass Selura sich hätte befreien können. Doch die Konsequenzen dieses törichten Verhaltens wären grausam gewesen und sie hätte einen hohen Preis für den Fluchtversuch gezahlt. Whip stand immer noch direkt neben Ihnen in Lauerstellung und auch Voth war nur einige Schritte entfernt gewesen. Die Rattataki einfach gehen zu lassen, stellte zu keinem Zeitpunkt eine wirkliche Option dar. Der Junge von Tatooine hatte das Gefühl, als würde die Rattataki noch eine wichtige Rolle in der näheren Zukunft spielen. Voth schritt unterdessen auf Talitha zu und sprach diese an. Jon hörte mit einem Ohr hin, was die beiden besprachen. Gleichzeitig wollte er den Gesprächsfaden zu Selura jedoch nicht abreißen lassen und so wandte er sich, nunmehr mit einem deutlich freundlicheren und keinesfalls überheblichen Ton, an die Rattataki:

"Du bist ein durchaus interessantes Lebewesen. Verlierst trotz einer solch negativen Position deinen Hochmut und deinen Willen nicht. Eine durchaus bemerkenswerte Eigenschaft. Auch hast du keinen törichten Befreiungsversuch gewagt. Das wäre zweifelsohne nicht zu deinen Gunsten geendet. Auch wenn ich dir nicht glaube, dass du keine Ängste verspürst. Tod und Schmerzen sind in diesem Orden allgegenwärtig und mitnichten das beängstigendste in diesen Hallen. Viel schlimmer ist der Gedanke, dass man dem Wahnsinn verfällt und dies in vollem Bewusstsein mitbekommt. Wahrscheinlich ein unsägliches Gefühl, dass schlimmer als jeder körperliche Schmerz oder der Tod ist. Vielleicht wäre Letzterer in diesem Fall sogar eine Erlösung? "

Jon räusperte sich kurz und dachte dann einen Augenblick nach. Die Hände der Rattataki weiterhin zu fixieren schien nicht mehr zweckdienlich. Die gesamte Situation hatte sich deutlich entspannt und Selura strahlte trotz ihren forschen Antworten keine Kampfeslust aus. Ein Fluchtversuch wäre für sie zudem nicht sonderlich sinnvoll gewesen. So wussten nunmehr drei Leute von ihrem Mord und hätten sie im Zweifelsfall an die Ordensführung oder den Scriptor verkaufen können. Dann setzte er wieder an und sprach weiter:

"Ich möchte dir anbieten, dass ich deine Hände wieder freigebe. Ich glaube nicht, dass du irgendwelche Dummheiten vorhast. Immerhin wissen wir nun von deinen Taten und könnten dich für einen netten Preis verkaufen. Andererseits hast du scheinbar noch einige Informationen parat und diese Talitha scheinst du auch zu kennen. Mir scheint ein Zweckbündnis für beide Parteien durchaus lukrativ. Natürlich kannst du jetzt auch weg laufen, womit du aber zeitgleich dein Ende in diesem Orden besiegeln würdest. Also, was sagst du? Soll ich dich freigeben?"

Der Mensch fixierte den Griff demonstrativ vorübergehend noch etwas und blickte dann hinüber zu Voth. Dieser wartete noch auf die Antwort von Talitha.

[Bastion - Bastion Center - Orden der Sith - Erdgeschoss des Sith Tempel - Jon Orus, Whip, Voth, Selura und Talitha]
 
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