Darth Draconis
Ego sum Omega
Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Orden der Sith :: Krankenstation :: Darth Draconis, Niphira Minora und Xexto Arzt (NPC)
„Was interessiert den Krayt Drachen das Gejammer von Gizkas? Du bist jetzt hier, eine Schülerin der Sith. Diese Wesen sind Jünger. Du hast dich bewiesen und diese Wesen nicht.“ begann der Sith ihre Fragen stückweise zu beantworten. „Oder denkst du es ist Zufall, dass sie in der Lage sind, in der sie sind, ihre Prioritäten falsch setzend? Sie müssen diesen Weg selber einschlagen. Dabei kannst du nicht helfen und ich auch nicht.“
Er wusste nicht, ob er gerade in Niphira ein Leuchtfeuer der Erkenntnis ausgelöst hatte oder sie ob dieser Offenbarung geschockt war. Er ließ sie hinter den Vorhang blicken. Sie war nun Teil eines größeren Ganzen. Sie war eine der Auserwählten, die sich irgendwann, wenn sie die Ausbildung überleben würden, Sith nennen durfte. Alle anderen würden weiter auf ihre törichte Art und Weise zu kurz gedacht sich nur auf ihre Muskeln oder nur ihr Hirn verlassen und sich dann beschweren, dass niemand ihnen von oben eine Richtung vorgab. Es war die zu einer imaginären Gottheit beten und sich wundern, wieso diese Gebete nicht erhört werden. Es war eine vollkommen paternalistische Art und Weise zu denken, die nicht mit den Lehren der Sith in Einklang zu bringen war. Sie warteten auf eine Weisung von oben, eine Entmündigung ihrer Entscheidung. Nur sie konnten die Entscheidungen in ihrem Leben fällen und mussten mit den falschen Entscheidungen leben. Mal länger, mal kürzer.
„Die Sith können keine Galaxis eigenhändig regieren. Es würde in einem Gemetzel enden, aus dem nur Scherben hervorgehen. Doch ein Sith strebt nach mehr. Worüber willst du herrschen, wenn alles brennt? Über ein Imperium des Drecks und der bleichen Knochen?“
Draconis hüstelte ein Lachen hervor und schüttelte ein wenig mit dem Kopf. Diese rhetorische Frage würde er Niphira zum Nachdenken mitgeben. Sie hatte die Angewohnheit in seine Worte hineinzureden, weswegen er, als sie es erneut versuchte, den Finger hob und sie kurz ermahnend ansah. Wenn er sprach, hatte sie zu schweigen. Er räumte ihr Zeit und Raum für ihre Fragen ein, doch nur wenn sie gefragt wurde. Das Privileg der freien Meinungsäußerung war ein Privileg, dass man sich erkämpfen musste. Alles musste man sich erkämpfen, denn nur der Fortschritt führte voran. Stillstand bedeutete Tod.
„Was die Jedi betrifft… sie genießen nur das halbe Spektrum der Macht. Sie erkennen zwar die Dualität des Seins, schaffen aber nicht einen Schritt weiter zu denken. Sie denken, wenn sie das emotionale Niveau von Automata verfolgen, dass sie dann bessere Wesen seien. Nichts ist weiter von der Wahrheit entfernt. Ein wahrer Sith gibt sich dem ganzen Spektrum hin. Ein Sith macht sich die Macht zum Untertanen. Um das zu tun, muss er auch Kontrolle über sich selbst besitzen, über das was er fühlt. Kann er sich nicht selbst kontrollieren und das Biest in seinem Inneren zum richtigen Zeitpunkt entfesseln, ist er nicht mehr als ein Tier. Das unterscheidet einen dunklen Machtnutzer von einem Sith.“
Elitarismus war für das Dasein eines Siths immanent. Die Inklusion einer bestimmten Gruppe Auserwählter führte im Umkehrschluss immer zur Exklusion aller anderen Wesen. Mit inbegriffen waren alle Bewohner des Tempelgebäudes, die diesen Normen nicht entsprachen. Das Mysterium der Macht, das Heilige und das Profane waren Dinge, die nicht jeder verstehen konnte. Manchen gereichte es die Macht wie ein Werkzeug zu nutzen. So wie ein Handwerker einen Hammer für die eine Aufgabe und einen Hydroschraubenzieher für eine andere Aufgabe benutzt, so vergingen sie sich an Bogan und seinen Geschenken. Doch die Macht war deutlich komplizierter und doch simpler. Es gab kein richtig oder falsch, die Macht war einfach da. Es waren die Wesen, die sie benutzten, die diese moralischen Werte anhand ihres Blickwinkels konstruierten.
„Vergleich es mit der Sonne. Der Naturzustand des Universums ist absolute Dunkelheit. Sonnen sind riesige Sterne, die mit ihrem Licht ganzen Planeten Leben spenden. Doch was passiert, wenn du in die Sonne schaust? Sie blendet dich. Zu viel Licht führt zu Dunkelheit.“
Der Sith stand auf und strich seine Soutane glatt. Mit einem Wink holte er wortlos den Xexto zu sich, der hier als behandelnder Arzt zuständig war. Ob er jemals frei hatte? Es schien zumindest so, als sei er hier, egal zu welcher Uhrzeit auch Darth Draconis ihn heimsuchte.
„Meine Schülerin benötigt einen Repulsorstuhl. Wie lange wird sie brauchen, bis sie wieder das Bein belasten kann?“
„Es sollte die Belastung der Haut angepasst oder reduziert werden. Anderenfalls kann es passieren, dass die Wunde wieder aufgeht und es zu einer verzögerten Wundheilung kommt.“
„Wie viel Bacta benötigt sie? Geben sie ihr eine Menge mit, dass sie in ein paar Tagen wieder fit ist.“
„Bei allem Respekt Mylord…“ begann der Xexto zögerlich, er hasste es diesen Wesen mit ihren kurzen Leitungen zu widersprechen. „Das verdünnte Bacta, dass uns zur Verfügung steht, sorgt durch seine Verdünnung mit anderen Stoffen zu längeren Heilphasen.“
„Ich möchte keine Ausreden hören, sondern Ergebnisse sehen. Geben sie ihr das was sie benötigt, damit sie so schnell wie möglich wieder das Bein belasten kann.“
Mit einer Verbeugung und zweiundsiebzig Flüchen auf drei verschiedenen Sprachen war der Xexto kurz verschwunden und kam, nach einer gefühlten Ewigkeit, mit einem holprigen Repulsorstuhl zurück und überreichte der Schülerin ein Med-Pak des Ordens. Während Niphira sich in den Stuhl wuchtete und dieser, mit einem eher unguten Geräusch seines Repulsortriebwerkes kurz an Höhe verlor, bevor er sich wieder einpendelte, erschien Roon Vass. Er humpelte stark, doch konnte er gehen. Gewohnt gebückt suchte der Nichtmensch seinen Weg zum Sith Executor. Die mechanische Atmung des Kel Dor rasselte. Scheinbar würde auch diese Kreatur eine gewisse Regenerationszeit benötigen, bis er wieder gewohnt seinen Dienst verrichten konnte. Doch einfache Aufgaben würde er ihm zutrauen. Wenn er daran scheitern würde, wäre er es nicht wert ein Sith zu sein.
„Ich glaube, du bist mir eine Erklärung schuldig. Wer hat euch angegriffen?“
„Es war ein Anomid. Er kam und sagte zu den Jüngern, wer sich sofort von euch abwenden und seinem Gebieter dienen würde, würde überleben.“
„Und der Anomid hat nicht verraten wem er dient?“ fragte der Sith den Jünger ungläubig.
„Nein.“ rasselte die durch den Vocoder verzerrte Stimme. „Nicht direkt. Er sprach nur von der eisernen Faust.“
Darth Malevolos. Es gab nur einen Sith im Orden auf Bastion, der sich als die Faust des Imperators bezeichnete. Alle anderen lernten schnell kennen, wieso man den Cathar Sith so nannte.
„Du hast gute Arbeit geleistet. Geh nun zur Doashim zurück. Das Innere des Schiffes bedarf einer Reinigung.“
Der Sith Executor wartete nicht, ob Roon Vass Widerworte geben würde. Er strich sich mit seiner Klauenhand über die lidlosen Augen, das Rasseln des Atems noch immer präsent, während er unter Schmerzen eine Verbeugung hinkriegte und sich dann entfernte. Mit einem Nicken signalisierte der Sith seiner Schülerin indess, dass sie ihm folgen sollte.
„Sith behandeln ihre Schüler so, wie es die Natur auch tut. Diejenigen, die sich am Besten anpassen können, überleben. Sei es durch List, Stärke oder Wendigkeit. Wenn ich von einer Klippe stoße, dann weil ich dir zutraue, dass du deinen Fall mit der Macht abdämpfen und dich sicher abrollen können wirst. Wenn du es nicht schaffst… dann warst du auch keine Sith.“
Doch der Sith wollte sich nicht nur auf die Aspekte konzentrieren, die ein Außenstehender als negativ wahrnehmen würde. Die Macht gab und die Macht nahm. Bogan hatte viele Geschenke für jene zu überreichen, die sich durchsetzen konnten. So auch der Sith Executor.
„Du hast dich auf der Doashim bewiesen. Du hast dich vor allem für mich eingesetzt. Vielleicht siehst du das nur indirekt so, aber du hättest die Situation auch anders lösen können. Stattdessen hast du den Kampf gesucht und meine Feinde konfrontiert.“ begann der Sith, bevor er stehen blieb. Mit ihm blieb auch der Repulsorstuhl stehen. Wenn es etwas gab, dass er honorierte, dann war es Loyalität. Das mochten andere Sith Meister anders sehen, denn Verrat ist der Weg der Sith, doch wollte er keinen Sith aus den Lehrbüchern der alten Sith Imperien züchten. Wie gut das gegangen ist, war ja Geschichte. „Loyalität mir gegenüber zahlt sich aus. Daher frage ich dich, gibt es etwas in diesem Gebäude was dir fehlt? Etwas, dass du dir wünschst?“
Es konnte unmöglich sein, dass Niphira wie ein unbescholtenes Blatt durch diese Hallen gewandert ist. Offene Rechnungen, Rache, geklaute Gegenstände. Auf dieser Ebene der Existenz herrschte die pure Anarchie. Lediglich die Sith und Jünger der Pyramide der Wächter sorgten für Ordnung. Sie würde sich was wünschen und er würde sehen, ob er es erfüllen würde.
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