Bastion

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Mit Hingabe hatte sich der Duros in die Aufgabe zur Kontrolle der Ausrüstung gestürzt, kaum dass die Schülerin von Darth Draconis ihm die Erlaubnis gegeben hatte. Die folgenden Momente verschwanden im einem Nebel der frommen Akribie, in denen Ruul seine Umgebung gänzlich vergaß. Alle Gedanken an Intrigen, eine mögliche kämpferische Auseinandersetzung, an Gunst und Missgunst waren vergessen. Die Überprüfung des Equipments füllte sein ganzes Dasein aus. Auch als er schon längst fertig war, der Sith-Lord zurückkehrte und die gesammelte Expedition zur Eile antrieb, wanderte der Geist des Nichtmenschen in ferne Gestade. Er sinnierte über Energiespulen, Halbleiter, Stromkreise und Hydrospanner. Dessen physische Manifestation befingerte der Duros unentwegt in der Tasche seiner Ordensmontur. Die dadurch erzeugte Ablenkung ging auch mit einem gewissen Sicherheitsgefühl einher.

Ruul bekam vom kurzen Flug hinab zu den unteren Hangar-Etagen kaum etwas mit. Wie ein seelenloser Beherrschter reagierte sein körperliches Dasein bloß auf die Vibrationen des Raumgefährts. Als die anderen Jünger die Ausrüstung zusammenklaubten, schlurfte er wie in Trance dahin, griff sich all das, was er seiner Meinung nach zu tragen hatte und folgte dienstbar dem Tross. Als sie sich jedoch den untersten Etagen des Ordensgebäudes näherten, wurde ihm mulmig. Mehr noch, seine Eingeweide fühlten sich an, als würden sie in eine gewaltige Presse gezwängt. Es war kein großer Schmerz, aber ein beklemmender Druck, der sich ausbreitete. Sein Schädel drohte ihm auf den Schultern zu bersten - zumindest nagte die Sorge davor an ihm. Und dann nahm er auch optische Grausamkeiten bisher ungekannten Ausmaßes wahr: Die schrecklichen Figuren, die garstigen Statuen.

Sein Mund trocknete von einem Moment auf den anderen aus, seine Augen begannen zu tränen. Eine kalte Zwinge legte sich förmlich um seinen Hals. Ruul dräute ein nahes Übel. Es war so unendlich falsch hinab in diese tödliche Finsternis zu steigen. Alles in ihm schrie danach diesen Ort so schnell es ging zu verlassen. Sogar die innere Stimme schwieg. Kein Wort von Reparaturen mehr, von der Grausamkeit der Sith. Alle seine Sinne schrillten warnend in der ihnen zur Verfügung stehende Weise auf. Dennoch führte Draconis sie hinab in die Schwärze. In die Nicht-Existenz. In das Gegenteil des lebenden Seins. Ruul atmete stockend, seine Finger krallten sich in die Werkzeuge in seinen tiefen Taschen. Die Nägel schabten über das Metall der Gegenstände. Deren Wärme ließ nach.

Schritt um Schritt folgte er dem großen Sith. Seinen Blick senkte er, starrte nur auf die eigenen Füße. Für Seitenblicke fehlte dem Duros der Mut. Aus den Augenwinkel jedoch erahnte er die Obskurität dieser Stätte. Er befürchtete, dass all die schemenhaften Schädel, die er hier wähnte, früher einmal lebendige Besitzer hatten. Ein Mausoleum also, eine Nekropole. Eine Schädelstätte. Ein Ort des Todes. Hier wurde das Nichtleben zelebriert und lobgepriesen. Dem Duros wurde schwindelig, doch er musste sich zusammenreißen. Hier in blanke Panik zu verfallen hieß alles Ansehen zu verlieren. Er durfte nicht scheitern. Er musste weitermachen. Wo war nur die innere Stimme? Wieso lenkte sie ihn nicht ab? Wozu konnte er sie brauchen, wenn sie ihm nicht half?

Als der Slicer etwas anmerkte schwieg der Duros, was gut war, denn der Houk herrschte den Menschen an. Die Stimme des Riesen war knorrig und knackte wie ein brechender Ast. Doch an diesem Ort war es das Übel von geringstem Ausmaße. Diese sinistren Gänge - wurden sie enger? - hatten ein Eigenleben. Ruul hatte den Eindruck, als würden gestaltlose Hände nach ihm greifen .. nach seinem Körper, seinem Geist, seiner Essenz. Er wankte, als er ausweichen wollte. Doch rasch schon bemerkte er die Sinnlosigkeit dieses Tuns. Keine körperliche Macht wollte seiner habhaft werden, sondern eine allgegenwärtige Präsenz. Es war ein Ort der puren Bösartigkeit. Hier gedieh' lediglich Düsternis. Hier wurde Unbill geboren. Der Duros konzentrierte sich auf seine Schritte, begann sie in einem Rythmus zu zählen und diesem Takt dann zu folgen. Das half - ein wenig. Sein Fokus galt nur dem Schritttempo, der geräuschvollen Abfolge .. doch dann brachte ihn Stimmengeflüster aus dem Konzept. Wisperte jemand seinen Namen? Nein, woher sollten SIE ihn kennen? Unmöglich. Er war ein unbedeutender, technikbegabter Jünger eines Ordens, dessen Mitglied er eigentlich gar nicht sein wollte. Er war nicht hier um Macht zu erlangen. Er war hier, weil JEMAND etwas in ihm gesehen hatte, das er nicht war. Ruul liebte Greifbares. Mechanisches. Nicht unstoffliche Ideale oder mystisches Werken.

Das Flackern der Fackeln, die hier als Lichtquelle fungierten, tat ein Übriges zum schaurigen Spektakel bei. Überall ahnte man dunkle Gestalten, meinte finstere Figuren zu entdecken. Und doch war es ein Spiel der Schatten, ein namenloses Tun der Schemen. Es war markerschütternd und surreal. Es war das komplette Gegenteil von all dem, was der Duros mochte. Dies hier war seine ganz persönliche Hölle. Sollte es eine Form der Verdammnis geben, so sah sie EXAKT SO aus!
Das Sammelsurium an Schrecknissen, die Schädel, die Finsternis, die Übelkeit erzeugenden Gerüche, die Einflüsterungen aus dem Nichts, all das war purer Horror. Ruul stand kurz vor einem Zusammenbruch. Das Einwirken solch düsterer Fährnisse auf solch mannigfaltige Weise rüttelte an den Grundfesten seiner Weltordnung. Es war Marter in ihrer rohesten Form.

Seine Aufmerksamkeit galt wieder den Schritten, der Schrittfolge, den daraus resultierenden Geräuschen. Dennoch nahm er immer wieder diese lachenden Schädelfratzen im unstet flackernden Licht der Fackeln wahr. Sie verhöhnten ihn. Sie, die längst dahingesiecht waren, wagten es zu spotten. Obschon sie im Tode nur noch dazu dienten anderen Leid zuzufügen, erfüllten sie ihren Zweck mit mehr Hingabe als der Duros. Er klammerte sich förmlich an ihm bekannte Strukturen. Er suchte Schutz, Sicherheit und Bequemlichkeit. Sie hingegen, jene die ihr Ende fanden und zu abschreckendem Wandschmuck wurden, erreichten durch ihr Tun einen neuen Nutzen. Im Leben möglicherweise ungewollt, verjagten sie im Leben danach die Hasenfüßigen und Weichbeherzten. Die Feiglinge eben. Wesen wie Ruul. Ein einzelnes, beinernes Haupt reichte also aus, um den Duros in die Flucht zu treiben ...

NEIN! Er würde hier nicht aufgeben. Er musste durchhalten, trotz der Bedrohungen. Auch wenn er die Gegenwart des Todes förmlich schmecken konnte, er durfte nicht aufgeben. Nicht, nachdem er am heutigen Tag schon so viel erreicht hatte! Seine rechte Hand klammerte sich um den Hydrospanner. Er war der technische Leiter der Expedition. Er musste weitermachen ...


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[Bastion - Center - Tempel der Sith - Ebene der Oberen - Domizil von Darth Draconis - Landeplattform - Niphira, Ruul, Schatten, Gorh, Telvin]


Niphira hatte nur ihren Meister angeschaut als dieser zurückkehrte. Sie hatte ihre Meditation beendet und sich noch einmal ein wenig gestärkt. Schließlich waren sie in das Schiff gestiegen und los geflogen. Niphira beschränkte sich auch weiterhin darauf ihren eigenen Geist zu stärken. Auf keinen Fall wollte die Schülerin wanken. Zusammenbrechen und sterben. Sie erwartete nicht weniger als eine Hölle. So war sie ein wenig angespannt als die Gruppe schließlich die Katakomben betraten nachdem das Schiff gelandet war. Sie selbst war um Ruhe bemüht. Panik würde ihre Konzentration schwächen. Eine geschwächte Konzentration würde lediglich dazu führen, dass diese Wesen in ihren Geist eindringen konnten. Wesen… oder was auch immer die Gruppe erwarten mochte. Bei dem Betreten der Katakomben hielt Niphira sich dicht bei ihrem Meister. Weniger in der Hoffnung von ihm geschützt zu werden oder ihn beschützen zu können. Es war eher das Signal dass sie zusammen gehörten als ein Team welches hier ein Ziel verfolgte. Die Jünger dagegen… Es dauerte nicht lange bis keiner von ihnen noch ansatzweise Anzeichen zeigte, die Idee hier rein zu kommen als kluge Entscheidung zu empfinden. Schon bald würden sie aufbegehren wenn es schlecht lief. Bald würden sie anfangen zu meutern und Schlimmstenfalls sich gegen ihre Herren stellen. Es wäre eine nur zu natürliche Reaktion. Schon bald dominierte ein brummender Ton die Höhle. Langsam spürte Niphira wie etwas an ihren Barrieren kratzte. Versuchte an ihren Geist zu kommen. Es wirkte so als würde es noch schlimmer werden als Niphira es sich ausgemalt hatte. Würde ihre Verteidigung bersten wäre sie verloren. Zweifel war nicht hilfreich. Und trotz allem drang schon bald eine Stimme durch. Eine ihr unbekannte Stimme. Sie säuselte leise. Kaum hörbar. Langsam schaute Niphira dabei zu ihrem Herren. Er war es nicht, der mit ihr sprach. Die Jünger waren zu weit weg. Was auch immer es war. Wer auch immer da Sprach. Nur sie konnte es gerade hören. Eine leichte Angst kroch in ihr hoch die schlimmer wurde mit jedem Schritt. Ihre Verteidigung stand noch. Und doch konnten sie so weit in ihren Geist eindringen? Wie mächtig waren diese Wesen dann zu Lebzeiten gewesen?!

Auch die Jünger hatten damit zu kämpfen. Etwas dass Niphira beruhigte aber zugleich auch verärgerte. Sie sollte weit stärker sein als sie. Sie sollte dominanter sein. Sie beherrschen. Die Stimme ging nun immer weiter. Forderte dass sie ihren Meister los wurde und sich ihm anschloss. Sie hatte instinktiv eine Hand an ihre Waffe gelegt und erschrak. Dieses Wesen. Sie mussten weiter. Jede Sekunde Stillstand wäre nur exponentiell Gefährlicher zur vorigen. Langsam ließ sie ihre Hand sinken. Schloss ihre Augen und Antwortete der Stimme nur sehr gepresst, dass sie ihren Mund halten solle. Dass ihre Versuchungen lächerlich seien. Niemals würde sie ihren Meister hintergehen. Gerade jetzt nicht. Doch kaum hatte sie sich gegen diese Stimme verteidigt nahm die Nächste Stimme ihren Platz ein. Diesmal jedoch nicht als Verführer. Sie wurde verhöhnt. Als Jedi die Sith spielte. Die vorherrschende Angst, Die Furcht und der Schrecken wurden durch Zorn abgelöst. Erst Klänge die Niphira ein wenig mit ihrer Heimat verband ließen sie wieder fokussierter werden. Die Eindrücke die sich hier ergaben waren Ekel erregend. Diese Musik. Die Klänge. Der Gesang. Erst als sie einen kurzen Blick auf das erhaschte was passierte. Die Wesen die keinen Kopf besaßen ließen sie einen Schritt zurück machen. Das hier. Dieser Ort. Sie sollte nicht hier sein. Sie war noch lange nicht bereit dafür. Als dann die Wesen zum Teil Kopflos waren schüttelte Niphira ungläubig mit ihrem Kopf. Soviel zu der Strategie ihnen einfach die Köpfe ab zuschlagen. Dass konnte Niphira nun getrost als Schwachsinn der Holodramen abtun. Mehr war es nicht. Sie selbst empfand es schließlich als Befreiungsschlag als man sie anwies weiter zu gehen. Niphira verschränkte dabei die Arme vor der Brust. Die Eindrücke möglichst nicht dazu bringen sie zu kontrollieren. Also lief sie weiter. Entschlossen. Auch wenn die Stimme welche sie scheinbar schon ewig begleitete ihre Herkunft verspottete. Sie ins Lächerliche zog. Sie wäre keine Sith. Niphira schüttelte lediglich hin und wieder mit dem Kopf. Sie waren wirklich in einer Hölle gelandet. Ein Martyrium welches ihre Seele permanent attackierte. Selbst ihren Meister schien es nicht besser zu ergehen. Ein Zurück gab es nicht. Es gab nur die Mission. Langsam drang Niphiras Entschlossenheit auch wieder in ihren Körper. Keine Aufgabe. Kein Zurückweichen. Inzwischen lief sie stolz voran. Versuchte die Stimmen die sich langsam mehrten zu ignorieren. Es gab kein Aufgeben. Ein wahrer Meister des Kampfes starb aufrecht wenn er denn musste. Nicht gebeugt. Als der Duros kurz innehielt rempelte Niphira ihn leicht an.

“Du solltest weiter laufen wenn du überleben willst…”

Ein unheilbringendes Grinsen lag auf ihrem Gesicht. Es glich einer Fratze einer Psychopathin die diese Form der Qualen eher Willkommen hieß, als dass sie diese mied. Immer tiefer gingen sie in die Höhlen. Immer stärker wurden Charakterzüge von ihr getriggert die sonst eher ruhig in ihr schlummerten. Jetzt jedoch erwachten sie zunehmend. Sie würde nicht aufgeben bis sie fiel. Egal was kommen mochte. Sie wollte ihren Gegnern nicht die Genugtuung überlassen die Angst in ihrem Gesicht zu sehen. Auch wenn die Stimmen sie verurteilten. Auch wenn eine sich gar damit brüstete mit spielerischer Leichtigkeit einen ihrer Vorfahren mühelos getötet zu haben. All das ließ die Schülerin langsam kalt. Sie war nicht ihre Abstammung. Niphira war nicht länger der Sproß der Minora. Einer langen Dynastie von Jedi die nicht einmal besonders mächtig waren. Sie waren ein Witz. Schon jetzt überflügelte sie ihre Familie. Also warum sich bremsen lassen von der Abstammung? Der Mangelhaften lehren die ihre Mutter der Schülerin mitgeben wollte. Niphira würde nicht stehen bleiben und schon gar nicht hier stehen bleiben und aufgeben. Weiter. Immer weiter. Wenn sie schon nicht in der Lage wäre voran zu schreiten. Dann würden die Jünger schon bald ihren Respekt ihr gegenüber verlieren. Schatten dagegen wirkte leicht angeschlagen. Ihn setzten die EInflüsse zu. Niphira wirkte nun dagegen als würde sie ein wenig flanieren. Auch wenn Draconis ohne Mühe verspüren könnte, dass auch sie nicht unberührt von den Schrecken der Katakomben blieb. Lediglich die Abschirmung und ihre Entschlossenheit ließen sie diese Qualen so gut weg stecken. Auch wenn die Stimmen auch ihr ordentlich zusetzten. Ohne Zweifel folgte Niphira ihrem Meister weiter. Zusammen würden sie überleben. Die Jünger dagegen… Nun ja… Die wirkten nicht so als würden sie noch weit mit ihnen hinab steigen. Es war ein Kampf mit sich selbst. Angst zu verspüren war völlig normal. Gerade an einem Ort wie diesem. Sich davon kontrollieren zu lassen war aber töricht und gefährlich. Eine Einfache Rechnung. Ein einfacher Weg. Ein guter Gedanke die eigene Wachsamkeit trotz alledem aufrecht zu erhalten.





[Bastion - Center - Tempel der Sith - Katakomben - Domizil von Darth Draconis - Landeplattform - Niphira, Ruul, Schatten, Gorh, Telvin, Darth Draconis]
 
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Braxant Sektor :: Sartinaynian System :: Bastion :: Center :: Sith Tempel :: Katakomben :: Darth Draconis, Niphira Minora, Ruul und Jünger


Die Gruppe um Darth Draconis bewegte sich auf dem schmalen Grat zwischen Leben und Tod und versuchten dabei zwischen Wahn und Sinn zu unterscheiden. Die kontinuierliche Anspannung während des Tods eine blasse, fleischlose Hand auf der Schulter der Expedition ruhen ließ, konnte zu ungeahnten Dummheiten führen. Die Jünger hatten ihre Parangs im Anschlag, bereit Technologie gegen jede Ausgeburt dieser Unterwelt einzusetzen. Die Angst der Jünger war greifbar. Wie ein fauliges Miasma strömte es aus ihren Poren und war für die dunkle Seite der Macht ein Festmahl an Agonie und Schmerz. Ruul schien besonders unter dem Druck der hier herrschenden Kräfte zu leiden, doch antwortete er auf die Schrecken auf eine Art und Weise, die Draconis überraschte. Er schien, unbewusst, dem Wahnsinn dieses Ortes seinen eigenen Wahnsinn entgegenzustellen. Bemerkenswert. Feuer mit Feuer zu bekämpfen war in den Augen der Sith eine Tugend. Niphira hingegen erwies sich als ein Bollwerk. Seine Rechnung ging auf. Auch wenn sie von denselben Visionen und Ängsten geplagt wurde, wie die anderen Verdammten dieser Gruppe, war es ihre Willensstärke, die sie von den anderen absetzte. Unwillkürlich erwachte in dem Sith ein Beschützerinstinkt, den er nicht für möglich gehalten hatte. Was war das? Nicht der beste Augenblick um solche Gefühle zu hegen und zu kultivieren. Sie wären eine Schwäche, die Bogan hier, in seinem Reich der Toten und Verlorenen schamlos ausnutzen würde. Infame Gedanken versuchten sich listig und mit einer Abneigung gegen alles Lebende in seine Gedanken einzunisten. Er, der Gott in einem Ei, der sich nur durch den Tod allen Lebens in der Galaxis aus seinem Gefängnis befreien konnte und den Fleischkerker in eine höhere Ebene der Existenz verlassen konnte, war versucht Bogan hier und jetzt diese Jünger zu opfern. Vielleicht sogar seine Schülerin? Es wäre das größte Opfer, das vollendete Werk. Immer wieder hörte er die selbe Phrase in seinem Kopf. „Sieben Kerzen zu deinen Ehren, dreizehn Stiche vollenden das Werk.“

Sie hörten Zisch -und Pfeifflaute, die so fremd wie bedrohlich klangen und richteten die Lichtquellen, die in der anderen Hand verweilten, in die dunklen Ecken ihrer Umgebung. Nur war da nichts, was man hätte töten können. Sich nicht sicher ob es eine akustische Täuschung, ein Tier oder einfach nur Einbildung gewesen war. Zusätzlich trieben die steinernen Untiere vergangener Tage, welche die Streben und Säulen der Gänge schmückten, in den Wahnsinn. Es schien als wachten sie über die Schädel, die sich hier aneinander, übereinander und manchmal gefühlt auch gegeneinander türmten. Kam man an einem dieser steinernen Wächter in der Form eines Tu’kata vorbei, so schien es als würden die mineralischen lidlosen Augen dieser Gargoyles sie beobachten. Ihre Fänge, bloße Attrappen? Illusion und Wirklichkeit zerfloss zu einem Fiebertraum, der immer mehr zum Albtraum wurde. Aus einem noch tiefen gelegenen Schlund der Grabanlageneingeweide drangen gewisse Klänge hervor, gleichmäßig und klar und anders als alles, was sie jemals zuvor vernommen hatten. Dass diese Klänge überaus alt und eindeutig zeremonieller Natur waren, empfand Darth Draconis fast intuitiv. Das rhythmische Pfeifen, Summen und Rasseln schien Schrecken heraufzubeschwören. Ein Schrecken, der eigentümlich wenig mit individueller Furcht zu tun hatte und sich eher in einer Art objektiven Mitleids mit den Eindringlingen kundtat, weil sie diese Untiefen nie wieder lebend verlassen würden. Die Klänge wurden lauter und sie alle merkten, dass die Geräusche näherkamen. Ein höllisches und heulendes Gegurgel oder Todesgeröchel zerriss nun die Luft, die noch immer nach dem süßlich modrigen Geruch der Leichenkörper stank. Der Houk reagierte als erster, da er, bedingt durch seine Spezies, das beste Gehör in der Gruppe hatte. Sein Parang schnitt und hieb, die dadurch entstehenden schwingenden Bewegungen der anderen Hand, die seine Lampe hielt, erhellte kurzzeitig die Kreatur auf die er hieb, ein langgezogener Schrei hallte an die gedrungenen, dunklen Decken und wurde wieder zurückgeworfen. Die Kreatur fiel von eben jener Decke und blieb in einer unnatürlich erscheinenden Position direkt vor den Füßen des Houk liegen. Vor ihm kniete eine grässlich anzuschauende Kreatur der sieben corellianischen Höllen, dessen nachtschwarz glänzende Haut mit Wasserperlen gespickt war. Das Zischen drang aus einem lang gezogenen vor silbrig glänzenden, mörderischen Fangzähnen bestückten Maul, aus dem unaufhörlich eine klare Flüssigkeit tropfte, die wie Speichel aussah, aber wie Schwefel roch. Der lang gezogene Schädel der die Form einer kleinen dicken abgerundeten Bohne besaß, schwenkte von einer Seite zur anderen, letzte Zuckungen die verrieten, dass die Kreatur noch immer im Diesseits weilte, wobei der stachelbewehrte körperlange Schwanz im Gleichtakt mit schwang. Der schlanke, ja fast zerbrechlich wirkende Körperbau täuschte jedoch nicht über die Klauen an die beiden vorderen und hinteren Extremitäten hinweg und die vier Kinderarmlangen Stacheln auf dem Rücken sahen auch nicht einladender aus. Die Kreatur wollte sich gerade über Ruul hermachen, da griff Draconis ein. Ohne zu zögern Schoss der Sith Executor auf die Kreatur zu, und aktivierte die Lichtklinge seines Schwertes in den Kopf des Untiers, woraufhin jede Bewegung erstarrte und ein langgezogener Pfeifton das grässliche Maul der Bestie verließ.

Mit einer Mischung aus Unglauben und Erstaunen sah Draconis die Überreste dieser Kreatur an. Nein. Das konnte nicht wahr sein. Niemals. Er hatte sie zurückgelassen. Er hatte ihre Königin mit seinem Meister damals auf Nar Shaddaa getötet. Diese Kreatur konnte unmöglich auch hier hausen. Er erinnerte sich an den Schmerz, den ihre Fangzähne ausgelöst hatten. Ihr säurehaltiger Speichel, der ihm die Haut verätzt hatte. Lange Zeit hatten diese Wunden gebraucht, bis sie beinahe spurlos verschwunden waren, doch die Erinnerung blieb. Die Last der Erinnerung blieb immer.


„Diese Kreaturen dürften überhaupt nicht hier sein.“ entwich es dem Mund des Sith. Sein Blick suchte den seiner Schülerin. Er war damals in der selben Position gewesen wie Niphira. Wissensdurstig. Eigensinnig. Ein Schüler eines Sith, der über Leichen gehen würde um seine Ziele zu erreichen. Die Schädel um sie herum schienen eine Fratze des Gelächters ob dieser Ironie des Schicksals zu bilden. Leise hörte man ein Lachen im Hintergrund. War es Einbildung gewesen? Als wolle er sich vergewissern, dass die Kreatur wirklich real war, tastete er mit der Spitze seines Stiefels nach dem Kadaver, Nexus eines grässlichen Gestanks. Ein weiteres Mal hörte er ein Lachen, diesmal klang es jedoch anders, gehässiger.

„Wir sollten we…“

Doch weiter kam der Sith nicht. Sie hörten erneut die Zisch und Gurgellaute, intuitiv reagierte Niphira zuerst. Doch weitere Kreaturen bahnten sich ihren Weg zu ihnen. Diese Gänge waren zu eng, um wirklich zu kämpfen, allerdings konnten sie die Enge auch zu ihrem Vorteil nutzen. Sie mussten nur in Formation bleiben. Hier würde es keinen Sinn machen die Jünger zu verpulvern, er brauchte sie für die ihm unbekannten Gräuel des Artefakts. Diese Kreaturen kannte er. Er wusste was zu tun war. Seine Lichtschwertklinge bohrte sich in den Schädel des Wesens und ein Moment später flog der Kadaver mitsamt dem zweiten Monster aus dem Vorraum. Schwefelgelbes Blut spritze durch den Raum und traf Wände, Decke und Boden, jedoch nicht Draconis, welche den Schwall Säureblut, der für ihn bestimmt war, zur Seite ablenken konnten. Doch es war ihnen keine Pause vergönnt, denn schon im nächsten Augenblick zeigten sich weitere grauenhafte Köpfe voller triefender Fangzähne, die sich öffneten und kurz davor standen Säurebatzen zu spucken. So ungern Draconis es zugeben wollte, er erkannte die Situation und wusste das sie alle in diesem kleinen Vorraum in der Falle saßen und früher oder später, abhängig davon wie lange die Kräfte reichen würden, drauf gehen würden. Erneut war da diese säuselnde Stimme, die sich wie Klauen in seine Hirnmasse bohrte: „Sieben Kerzen zu deinen Ehren, dreizehn Stiche vollenden das Werk.“

Da sterben jedoch mitnichten eine Option darstellte, schossen seine Dornen des Hasses wie dünne tödliche Nadeln aus seinen Händen, arkane Sith Magie, gen jedem Ungeheuer, um sich einen Weg hinaus zu bahnen. Als sie dann an der ersten Stufe hinab standen und zwei weitere dieser Kreaturen in den staubigen Boden der Katakomben verendeten, musste Draconis feststellen, dass ihnen der Weg versperrt war. Der Durchgang war von einem großen Berg bräunlich verfärbter Knochen und einer undefinierbaren Brachwassersuppe versperrt, eine Todesfalle. Unzählige dieser Bastarde standen, hockten, lagen oder knieten auf den Stufen und wälzen wie ein einzelner Strom gen Expeditionsgruppe.


„Ducken!“ herrschte der Sith Executor die Jünger an, als er seine Hand in Richtung der Wesen ausbreitete und Blitze seine Fingerspitzen verließen.

Die Kreaturen schrien in Pein auf, manche platzten in Folge der Energie, die durch ihre geschundenen Leiber zuckten. Das Blut schien mit den unnatürlichen Kräften der dunklen Seite, die sich in den Machtblitzen manifestierten, Sie waren weit genug entfernt, dass die Hitze der Feuersäule sie nicht verletzte, doch die Augenbrauen mancher Teilnehmer der Expedition versengte. Das Feuer ließ wenigstens, in seiner reinigenden Natur, die Säure der Kreaturen verpuffen, als die Explosion und die Hitze ihre Panzerung zum Bersten brachte und sie in eine klumpige Masse transformierte. Sie dachten nicht lange nach und stürmten vor, hinein in die Ungewissheit des folgenden Raumes. In dem Gewissen, vorerst, vor den Kreaturen sicher zu sein, nahmen sie alles was nun kommen würde, in Kauf.
Doch jetzt hatten er und die anderen ein anderes Problem. Denn jetzt stand er mehr oder weniger in einem Raum und dieser war - egal welche Form er besaß - groß und schien sich nach unten, gen den endlosen Schlund zum Inneren des Planeten hinzuneigen. Da es rein technisch gesehen nicht den geringsten Grund gab einen Raum derartig schief zu bauen, kam der Sith zu dem Schluss das er weder in einem Raum stand in dessen Mitte sich irgendetwas wichtiges befand oder das dieser ganze Komplex abgesackt war. Plötzlich stieß der Sith Executor gegen etwas und er zuckte zusammen. Unter viel zu lautem Getöse flog etwas von seinem Fuß wie von den Tuka'ta persönlich angetrieben durch den Raum, schlug auf den Boden auf und riss andere Dinge mit sich die offenbar auf die Mitte zurollten. Den infernalischen und unnatürlichen Geräuschen nach zu urteilen die diese Gegenstände verursachten schienen sie hohl und nicht allzu schwer zu sein, doch schrien sie auf, als seien es lebende Kreaturen der sieben corellianischen Höllen. Ewig andauernde Herzschläge später prallten sie gegen etwas schweres, blieben an dessen Fuß oder was auch immer liegen. Als die Echos verklungen waren, schluckte Draconis schwer und versuchte erneut mit karmesinroten Plasmaklinge etwas Licht in die ewige Dunkelheit zu bringen. Die Dunkelheit jedoch, schien jegliches Licht zu absorbieren und machte eine genaue Erfassung der Umgebung unmöglich. Doch auch dieses Mal konnte er nur diesen Druck spüren, dieses Gefühl von Enge und etwas das nicht existieren sollte. Etwas undefinierbares, das alles andere überlagerte und ihn deshalb blind machte. Die Stimme wurde fordernder, herrischer. „Sieben Kerzen zu deinen Ehren, dreizehn Stiche vollenden das Werk.“ Die gesamte Gruppe stocherte in der undefinierbaren Dunkelheit voran, getrieben von der Beklommenheit und dem Geruch der sie wie ein Leichentuch umhüllte. Ihre Sinne waren so vernebelt, dass sie die pechschwarzen Stufen aus dem unbekannten Material nicht sahen und das Gleichgewicht sie enttäuschte. Ihre Körper fielen vornüber und ihr Geist verlor seine Verbindung zum Jetzt.


Als Darth Draconis nach dem Absturz über die schwarzen Steinstufen wieder zu Sinnen kam – oder dies zumindest glaubte –, war er allein und von Dunkelheit umgeben wie zuvor. Dunkelheit. Ein undefinierbarer Schmerz kroch in sein Gehirn, der Ursprung war unbekannt. Seine Augen waren geschlossen und doch sah er überall Konturen von irgendetwas, von Dingen, die sich bewegten und verschwanden. Sein Körper, das spürte er genau, war taub und kribbelte, als ob sein gesamter Körper eingeschlafen wäre. Etwas stieß an seine Hand, ließ ihn zusammenzucken. Er hörte, als wäre es fern und doch neben seinem Ohr Ruul schreien und Niphira fluchen. Schatten machte ein undefinierbares Geräusch und der Houk grunzte nur. Einzig Telvan blieb für einen Moment still, hatte die Knie eng an seinen Körper angezogen und wippte sich vor und zurück. Er schien unverletzt, doch etwas schien den Menschen zu plagen. Es war nicht schmerzhaft und doch schrie er. Der stinkende Wind, schon vorher schlimm genug, war jetzt höllisch; dennoch hatte er sich inzwischen so sehr daran gewöhnt, dass er ihn gleichmütig ertrug. Benommen begann der Sith, von der Stelle wegzukriechen, woher der Fäulniswind wehte, und spürte unter den mittlerweile rissigen und geschundenen Händen kolossale Blöcke einer gewaltigen Bodenpflasterung. Um sie herum türmten sich noch immer die Schädel der Gefallenen auf. Ihre strafenden, hämischen Blicke ruhten aus den leeren Augenhöhlen auf den Lebenden. Neid und Missgunst sprach aus ihnen, der Wunsch zurück in die fleischliche Existenz zu kommen allgegenwärtig. Alle Oberflächen die er erblickte waren mit gigantischen eingemeißelten Hieroglyphen übersät. Seine Finger fühlten und erfühlten die okkulten Symbole, die sich auf dem rauen Material befanden. Es würde Wochen, wenn nicht gar Monate dauern, den Sinn aller Hieroglyphen herauszufinden. Seine Finger glitten über einen Teil dieser alten in Kittât verfasseten Glyphen. Es schien, als verschwammen die Glyphen für einen Moment vor seinem inneren Auge, um sich dann in einen neuen Satz zu arrangieren. „Sieben Kerzen zu deinen Ehren, dreizehn Stiche vollenden das Werk.“ Nein. Nicht jetzt. Nein. Sie mussten weiter. Als er weiter vorankroch, traf Er auf gigantische Säulen, die unglaublich weit auseinanderstanden; und plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit von etwas gefangen genommen, das sich in der Mitte des Raumes befand. Er hörte, wie die anderen zu ihm aufschlossen. Sie hatten also auch überlebt. Sein Blick ging wieder nach vorne. Dort stand es. Ein kleines sullustanisches Kind, das lachte.

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Bastion ʭ Sith Tempel ʭ Domäne der Lernenden ʭ Schlafsäle der Jüger ʭ Askleopias, Slefiy und Jünger


Natürlich hörte sie das Klopfen das signalisierte das sie sich neben den Fremden setzen sollte. Sie selbst hatte kein Problem mit seinem Aussehen, schließlich waren solche Kleinigkeiten nicht von Bedeutung. Es war egal wie ein Wesen aussah viel wichtiger war wie durchsetzungsfähig es war, wie viel Stärke und Macht es in sich hatte. Das er ein Mann zu sein schien war ein viel größeres Problem, sie hasste Männer durch und durch. Dies war nicht immer so gewesen doch die Behandlung die sie durch die Bande in der sie groß geworden war genossen hatte, hatte dazu geführt. So spürte sie seine Berührung als sie sich neben ihn gesetzt hatte. Am liebsten wäre sie aufgesprungen hätte ihre Beine um seinen Arm geschlungen und so diesen gebrochen, aber das wäre dumm und töricht gewesen und genau diese beide Dinge war sie nicht. Sie war zwar nicht blind, aber sie war körperlich wesentlich schwächer als die meisten Schüler hier und so würde ein solches Verhalten ihr ihre vorteilhafte Position nehmen. Erstens würden die anderen sie dann nicht mehr unterschätzen und sie für Blind halten, zweitens könnte dieses Wesen ein Verbündeter sein und genau dies brauchte sie in diesem Moment hier. So zuckte sie nicht mit einem Muskel und lächelte das Wesen an, legte sogar eine ihrer Hände auf eine von ihm und schaute in die Richtung seines Kopfes.



„Danke das ist sehr freundlich, ich bin es nicht gewohnt das jemand freundlich zu mir ist“ sagte sie und dies war nicht einmal gelogen. Die Männer der Bande hatten sie mehr wie ein Werkzeug behandelt um zu Putzen und ihre Lust zu befriedigen. Später hatte ihr ehemaliger Besitzer sie zwar ausbilden lassen und aus ihr eine intelligente Waffe gemacht aber die Behandlung war nie eine andere geworden. Sie legte ganz leicht ihren Kopf bei seiner Frage zur Seite.




„Midi was?“
fragte sie ihn und wusste nicht was er meinte. Natürlich wusste sie von der Macht, diese war für sie seitdem sie denken konnte normal gewesen hatte sie umgeben und sie geleitet ihr, ihr Augenlicht geschenkt doch dieses Wort kannte sie nicht und das obwohl sie viele Sprachen sprach.




Auch hörte sie das kichern einiger anderen Jünger ließ ihren Blick auf dem Wesen neben sich.


„Ärger dich nicht über sie, sie sind nur eifersüchtig mehr nicht. Mein Name ist Slefiy und ich bin mehr als dankbar das du mich bemerkt hast“

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[Bastion | Center | Sith-Tempel | Trainingsraum der unteren Etagen] Shiqjat, Kira

Der Hass in dem Mann wuchs. Genau dies hatte sie gehofft und bezweckt. Sie wollte sehen zu was er unter diesen Bedingungen leisten konnte. Zu was machte der Hass und die dunkle Seite ihn? Wurde er dadurch stärker oder schwächer? Seine Angriffe waren plump, abgehakt und nicht flüssig. Sie waren daher sehr vorhersehbar. Sie hatten zwar eine gewisse Kraft, doch durch die Macht war Kira gestärkt, so dass es für sie ein Leichtes war die Hiebe zu kontern. Wichtig war auch weniger die Kraft in Lichtschwertkampf, sondern eher die Technik. Eine Weile ließ sie ihn angreifen, als es ihr jedoch zu langweilig wurde, ging sie in den Angriff über und drängte ihn mit ihren schnellen und wendigen Hieben an die Wand. In seiner Panik heraus wich er ihr immer wieder aus, rollte sich ab und beging dann einen Fehler. Kurze Schmerzen durchzuckten ihr Knie, auf welches er sie geschlagen und schlussendlich ihr seinen Griff in die Kniekehle gerammt hatte, doch durch die Macht war der Schmerz nur von kurzer Dauer. Doch er hatte dadurch eine gefährliche Position eingenommen, die seinen Tod bedeuten würde. Sie holte mit dem Lichtschwert aus, trat ihn zu Boden und hielt ihn mit ihrem Absatzstiefel auf seiner Brust am Boden fixiert und wirbelte ihr Lichtschwert herum und setzte zum vernichtenden Schlag in seinen Bauch an und ließ ihr Schwert niedersausen. Nur wenige Millimeter vor seinem Körper stoppte die Klinge und versengte nur leicht einen Teil seiner Kleidung. Geruch von verbranntem Stoff stieg ihr in die Nase. All das war nur in wenigen Sekunden passiert.

"Du wärst jetzt tot. Dein Fehler hätte dich in weniger als einer Sekunde getötet."

Meinte sie trocken und stand mit kühler Miene über ihm. Die Lichtschwertklinge auf seinen Bauch gerichtet.

"Mh..."

Machte Kira und entwendete ihm mit der Macht sein gestohlenes Lichtschwert und ließ dann von ihm ab.

"Was mach ich nur mit dir... ."

Kira ging ein paar Schritte von ihm weg und drehte sich dann wieder zu ihm um und hielt ihre gespreizten Finger in seine Richtung. Weißblaue Machtblitze zuckten aus ihren Fingerspitzen und trafen Shiqjat's aufrichtenden Körper und schleuderten ihn gegen die nächste Wand. Nur wenige Sekunden ließ sie ihn zucken und senkte dann ihren Arm wieder und grinste. Mit einem harten Gang aufgrund ihrer Absatzstiefel näherte sie sich dem Mann wieder. Dünner Rauch und ein paar elektrische Entladungen zuckten noch über seinen Körper. Das war die Quittung für ihr Knie.

"Ich bin leider noch nicht überzeugt....ich glaube du bist doch Zeitverschwendung."

Schürte sie abermals seinen Hass. Sie hatte definitiv noch nicht das volle Ausmaß seines Potentials gesehen. Er hielt seinen Hass und die dunkle Seite noch viel zu sehr im Zaun.

[Bastion | Center | Sith-Tempel | Trainingsraum der unteren Etagen] Shiqjat, Kira
 
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Bastion ʭ Sith Tempel ʭ Domäne der Lernenden ʭ Schlafsäle der Jüger ʭ Askleopias, Slefiy und Jünger
Eine Berührung konnte für einen Vuvrianer intensiver sein, als ein Kuss für andere Spezies. Als Slefiy, wie sich die junge Blinde offenbarte, seine Hand berührte, wäre ihm beinahe das Herz geplatzt. Seine hochempfindliche Haut schoss dutzende, wenn nicht hunderte Impulse in sein zentrales Nervensystem, ließ es wie ein Feuerwerk hell erstrahlen. Sie hatte ihn berührt. Sie hatte sich nicht in Ekel abgewandt. Sie war sein. Er würde sie nicht mehr ziehen lassen, nein, niemals! Für einen Moment hatte Askleopias das Gefühl, dass sein Herz so laut pochte, dass Slefiy es unter Umständen hören würde. Er atmete tief und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Doch wie die Fliege zum Licht hin fliegt, flogen seine Gedanken nur um sie, ihr blondes Haar und ihre alabasterfarbene Haut.

„Dann haben wir ja Glück uns gefunden zu haben, Slefiy.“

Wieder hielt er einen Moment inne. Er wagte sich immer weiter vor. Seine Verzweiflung ließ ihn nicht erkennen, dass er diese Frau nur wenige Augenblicke kannte, er sich da in etwas hineinsteigerte. Die Gabe zur Reflexion fehlte ihm. Das war zu gut um wahr zu sein, dachte der Nichtmensch. Konnte er so viel Glück haben? War es endlich soweit, hatte seine Stunde geschlagen und der Kosmos auch ihm endlich mal ein Fitzelchen Glück wie eine Karotte vor der Nase gehalten? Musste er einfach nur schnell genug sein und zubeißen? Ein Schauder ging über seinen schlacksigen Rücken. Wie ein Reek in Brunftzeit wäre er am liebsten umhergesprungen. Diese blonde Schönheit hatte ihn akzeptiert, so wie er war. Ohne Wenn und Aber. Sein Herz schlug mit der Kadenz einer oktuplen Barbette an schweren Turbolasersysteme.

Midi-Chloriane.“ gurrte der Vuvrianer, er konnte sein Glück kaum fassen. „Das sind kleine Zellen in deinem Blut… oder sind es Bakterien? Jedenfalls sorgen sie dafür, dass wir die Macht spüren können. Die Macht ist nämlich ein Energiefeld, dass uns alle umgibt.“

Im Endeffekt wiederholte er nur, was er von den anderen darüber gehört hatte. Es war mehr ein Nachplappern, eine Wissensblase die bei der kleinsten Belastung platzen würde und nichts zurückließ. Doch bevor Slefiy diesen Mangel an Wissen feststellen konnte, wagte Askleopias die Flucht nach vorne. Angriff war manchmal eben die beste Verteidigung und so konnte er sie auch aus dem Zugriff der anderen Jünger entfernen.

„Vielleicht sollten wir die Bibliothek aufsuchen, dort können finden wir sicher was darüber.“

Sehnig wie er war, hatte er sich zu seiner vollen Größe von zwei Metern aufgetürmt und bot der vermeintlich blinden Sith Jüngerin seine Hand an. Als diese sie ergriff, führte er sie aus dem Schlafraum hinaus, unter den hämischen Blicken der anderen Jünger. Er versuchte ihre Sticheleien und Kommentare zu ignorieren. ER war derjenige, der dieses schwarze Juwel der Sith an der Hand führte, nicht sie! Darauf musste er sich konzentrieren, nicht seinem Hass nachgeben. Er beschloss mehr über die junge Frau herauszufinden.

„Bist du in irgendwas besonders gut? Die Sith schätzen es, wenn wir Jünger uns nützlich machen. Das letzte, was man will, wenn man glaubt was man über die Sith so hört, ist es diese Despoten zu verärgern. Gibt allerhand Dinge, die es hier für uns zu erledigen gibt.“


Seine beiden relativ fleischigen Antennenfortsätze erschauderten bei dem Gedanken an das, was die Sith mit einem tun konnten. Zumindest was er gehört hatte. Jeder kannte die Geschichten, jeder hielt den Blick gesengt, wenn ihre dunklen Lordschaften die Gänge der Domäne der Lernenden durchstreiften und versuchten bloß nicht in ihren Fokus zu geraten, doch gesehen hatte er das unheilvolle Werk dieser schwarzen Halbgötter noch nicht. Zum Glück.

Bastion ʭ Sith Tempel ʭ Domäne der Lernenden ʭ Gänge des Tempels ʭ Askleopias, Slefiy und Jünger
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:: Bastion-System :: Bastion :: Center :: Sith-Orden :: Katakomben :: Ruul, Gorh, Schatten, Telvin sowie Darth Draconis & Niphira Minora ::
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Der Schrecken wollte nicht weichen. Der Horror sich nicht verflüchtigen. Egal wie sehr Ruul, der vielfach Gepeinigte, auch gegen die Einflüsterungen, die Verlockungen und Botschaften der Verderbnis anzukämpfen versuchte, er scheiterte. Er war gefangen in einem Mahlstrom sich windender Agonie. Alle seine Sinne wurden bis aufs Äußerste malträtiert. Er drohte in einem Ozean der Finsternis zu ertrinken. Eine Kakophonie kreischender Missgunst täubte ihn. Gleißendes Licht aus dem Zentrum aller Schwärze blendete seinen Geist. Der Geschmack nach Galle kroch seinen Schlund hinauf und verschlang ihn förmlich von innen. Seine Gliedmaßen drohten sich seiner Kontrolle zu entziehen, ganz so als trete eine langsame Lähmung auf. Mehr und mehr verkam der Duros zu einem Gefangenen im eigenen Leib. Panik legte sich über seinen Geist wie eine dünne Decke in kalter Nacht. Er wusste nicht wohin, er wusste nicht warum. Was machte er an einem Ort wie diesem? Wohin hatte der große Sith-Lord ihn nur gebracht? All seine Ängste nahmen von einem Moment zum anderen um ein Vielfaches zu, seine Sorgen, seine Nöte .. all das potenzierte sich, während Glück, Hoffnung und Zuversicht geradezu erstarben. Es gab keinen Gedanken mehr an das Morgen mit seiner Freude, seinen Möglichkeiten, nur noch an die gegenwärtige Marter. Jemand - oder Etwas - versuchte ihn zu für sich zu gewinnen. Es lockte, es verführte mit Sehnsüchten und Wünschen. Ruul versuchte sich an die beruhigende Gegenwart des Hydrospanners zu klammern, doch in seiner Linken ruhte das Gewicht des Parang schwer. Der große Draconis hatte ihm die Waffe überreicht, doch nun schien dieses gekrümmte Instrument des Todes eine Art von Eigenleben zu entwickeln. Der Duros hatte das Gefühl, dass der Parang zu ihm sprach. Oder Etwas mit Hilfe des Parangs Zugang zu ihm erlangte. Diese Erkenntnis erschütterte den ohnehin schon so geplagten Nichtmenschen bis ins Mark. Dieser Ort hier war verflucht. Alles was er im Orden bisher gesehen hatte war das reinste Vergnügen im Gegensatz zu diesem leibhaftigen Albtraum. Ungesehene Kräfte zehrten an seinem Geist, wollten sich an seiner Seele laben. Er haderte mit seinem Verstand, mit seiner Wahrnehmung und wurde wieder auf allen Sinnesebenen geblendet. Kraftlos öffnete er die Hand und ließ den Parang fallen. Und sofort merkte er den Unterschied. Zwar tobte um ihn herum immer noch ein Sturm der Dunkelheit, doch - so kam es ihm vor - befand er sich nun im Auge des Unwetters.

Sein Blick wanderte umher, doch sah er alles verschwommen. Bizarre, unklare Formen erschienen .. körperlicher als zuvor. Sie schienen aus purster Schwärze geformt, waren abstoßend, seltsam glänzend. Die metallisch wirkenden Leiber dieser geisterhaften Schemen bewegten sich mit kaum gekannter Geschmeidigkeit. Ruul befürchtete seinen Verstand verloren zu haben, als er - ein wenig befreit vom ständigen Nebel der Einflüsterungen - endlich mehr wahrnahm. Dennoch beherrschte die Finsternis weiterhin seine Wahrnehmung. Dunkel war es, sogar die Fackeln, welche das Gros der Expeditionsteilnehmer trug, spendeten kein echtes Licht. Und mehr noch, die Dunkelheit schien alles Grelle und Helle in sich aufzunehmen. Es wurde dunkler, finsterer, düsterer, als der Duros einige Schritte auf die schwarzglänzenden Geisterformen zu tat. Und dann traf ihn Realität wie ein Blasterschuss. Die Wesenheit nahmen eine grausame Stofflichkeit an. Oder Ruul erkannte sie erst jetzt als physische Körper. Fleischgewordene Albtraumgestalten manifestierten sich förmlich vor ihm, über ihm, neben ihm. Wesenheiten, wie dem kranken Geist eines Wahnsinnigen entsprungen, zischten und fauchten. Erneut umfing Schwärze den Jünger und er begann zu schreien. Der Duros wusste sich nicht weiter zu helfen. Er war kein Kämpfer, hatte nicht den Mut sagenumwobener Heroen und war mit den Eindrücken schlichtweg überfordert. Die Kreatur, geformt wohl aus nichts als reiner Boshaftigkeit, sprang und streckte die Klauen aus. Der Tod eilte in Windeseile heran, Ruul wusste, dass er versagt hatte.

Dann entzündete sich eine rote Sonne unweit seines Kopfes. Ein rubinrotes Leuchten, ein reinigendes Feuer im Tosen der Finsternis. Darth Draconis' gleißende Lichtschwertklinge erwachte zum Leben und rettete den Duros. Die Kreatur des Todes verging im ultraheißen Glühen der Sith-Waffe. Einer flammenden Nova gleich beschrieb sie weite Kreise, um die fauchenden Wesenheiten auf Distanz zu bringen. In den rasend schnellen Bewegungen des Lords, den strafenden Hieben seiner Klinge und der puren Anzahl der Angreifer hielt es der panische Duros für das Beste, sich hinter die anderen Expeditionsteilnehmer zu manövrieren. Doch während dieses Vorhabens musste er erkennen, dass die Kreaturen in der Lage waren säurehaltigen Speichel zu versprühen. Er, der Gepeinigte, geriet inmitten des heißen Brodems. Zwar traf ihn der Strahl konzentrierter Zerstörung nicht, doch er atmete - unglücklicherweise - große Mengen des begleitenden Dampfes ein. Hustend brach er zusammen, derweil der Sith-Lord seine Kräfte nutzte. Doch davon bekam Ruul nichts mit. Ein unsägliches Brennen fraß sich die Atemwege herab bis zu seinen Lungen, ganz so, als würde ein Feuersturm durch seinen Torso fegen. Er rang nach Luft, hustete, spuckte, kreischte - doch es gab keine Erlösung. Qual, Pein und Leid erschienen auf der Bildfläche und sollten zu seinen ständigen Begleitern werden. Er litt wie er nie zuvor gelitten hatte. Er konnte kaum atmen, eine Schmerzwelle nach der anderen jagte durch seinen Körper. Der totale Kollaps stand bevor.

Dann, mit einem Mal, umfing ihn Schwärze. Erneut, aber intensiver als zuvor. Hatte bisher in seinem Kopf ein Nebel aus Dunkelheit gewabert, ihn behäbig und träge gemacht, ihm zugeflüstert und gelockt, so befand er sich nun in einem nicht enden wollenden Strom aus schwärzestem Öl. Es legte sich klebrig über Ruuls Geist, erstickte alle Gedanken, nahm ihm Luft und Beweglichkeit. Das bisherige Gefühl des Ertrinkens war die Sorge eines Kindes im Vergleich zu dem, was er nun durchlitt. Er hatte das Gefühl schon über die Grenzen aller Belastungsfähigkeit hinaus zu sein. Möglicherweise war er schon längst tot. War das hier das große "danach"? Oder ..

Sein Verstand wollte nicht mehr verstehen. In dem Ozean öliger Schwärze konnte nichts lange Bestand haben. Hier verging jedweder Widerstand, jeder Versuch sich selbst zu retten wurde ertränkt. Ruul konnte sich nicht helfen. Sein physisches Ich strampelte und schrie. Seine seelische Komponente drohte mit seiner Gegenwehr zu scheitern. Niemand, nichts konnte ihn retten. Er selbst war nicht stark genug und auch der Sith-Lord schien nicht mehr da zu sein.

Der Geruch brennenden Stoffes drang in seine olfaktorischen Sinnesorgane. Ein neuer, viel sengenderer Schmerz gesellte sich dazu. Sein Atem, angeschlagen und rasselnd, begleitet alles. Die Augen erfassten erste Umrisse. Ein grelles, gelbliches Flackern unweit von ihm. Wieder schrie er jaulend auf. Plötzlich war er hier. Im Jetzt. Er erkannte, sah, roch, hustete. Wieder eine Schmerzwelle im Brustkorb, ganz so, als läge ein schleimiger Film auf seinen Lungen. SEIN BEIN BRANNTE! Und zwar wortwörtlich. Er war in eine Fackel geraten. Rasch klopfte er das Feuer aus, suchte Hilfe, fand sie nicht. Oh, diese Schmerzen. Er konnte kaum atmen. Die Flammen ließen sich löschen. Und dann ein Lachen. Wer lachte denn in dieser Situation? Ach, warum nur war er mitgekommen? Was hatte ihn nur geritten? Und wieder dieses grässliche Lachen.


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[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Lernenden – Kantine] – Yneha + Lilya[NPC] + Andere Jünger[NPCs] & Nergal

Nicht gehen ohne jemanden der ihr geholfen hatte. Loyalität. Treue. Innerhalb des Ordens wurden diese Prinzipien nicht gerne gesehen und nur gegenüber dem Imperator gefördert. Einmal davon abgesehen das sich Schüler ihren Meistern gegenüber entsprechend verhalten sollten. Und doch lehrte man sie im selben Atemzug auf nichts anderes zu achten, als das eigene Selbst. Den eigenen Vorteil. Den persönlichen Machtgewinn. Ohne wirklich von ihm gewollt zu sein, schlich sich ein düsteres Grinsen auf sein Gesicht. Doch die Außenwelt bekam nichts davon mit, da die Atemmaske wieder Mund und Nase des Sith verdeckte. Einzig die unheilvoll glühenden Augen waren ein Hinweis auf die Innere Gefühlswelt Nergals. Ob die beiden Anwärter vor ihm schon sonderlich viel in der Macht wahrnehmen konnten, bezweifelte der über zwei Meter große Sith und selbst wenn, waren seine mentalen Abwehrmechanismen vor ihnen gefeit. Nichtsdestotrotz hing seine düstere Anwesenheit über der Kantine wie ein sprichwörtliches Gewitter über der Stadt.

„Verdient dieser jemand überhaupt noch deine Treue und Loyalität? Vielleicht hat sie dich nur benutzt und jetzt, da sie bekommen hat was sie wollte, hat sie sich deiner entledigt. Richtete er das Wort zuerst an die Twi'lek.

Das tatsächlich Hybris der ehemalige Mentor des jungen Mädchens(Yneha) war, überraschte Nergal für einen Augenblick. Ein weiterer Sith den er nicht mehr im Orden geglaubt. Andererseits hatte er ihre Ausbildung abgebrochen. Die Frage war, auf Grund ihrer Mängel, oder hatten sich andere Umstände ergeben, die dazu geführt hatten? Doch er konnte diesen ehemaligen Kampfgefährten nicht im Orden wahrnehmen, ein leichtes Ziehen in der Macht, das seine Aufmerksamkeit auf sich zu richten versuchte, schien von Bastion selbst wegzuzerren. Interessant... murrte Nergal in Gedanken und blickte wieder auf das Mädchen(Yneha) hinab, bevor er wieder zu der Twi'lek(Lilya) sah.


„Im weitesten Sinne wurde euch zumindest nichts falsches erzählt. Und grundlegend habt ihr recht.“ Er deutete auf die Twi'lek. „Du verfügst ebenfalls über das Potenzial ausgebildet zu werden. Ihr beide seid empfänglich für die Macht. Und ja... die Macht ist eine Entität. So wie jeder von uns nicht nur launisch, nicht nur mitfühlend und leidenschaftlich ist, ist auch die Macht nicht nur schwarz. Nicht nur weiß. Allerdings...“

Nergal streckte mit den folgenden Worten seine noch organische linke Hand, verborgen in seiner dunklen Rüstung, aus die Finger leicht gekrümmt, doch noch schien es nur so als wolle er zugreifen, tat es jedoch erst untermalend zum Schluss.

„Die Sith setzen die Macht nicht für die Dunkelheit ein. Gut. Böse. Das sind Kategorien von schwachen Wesen, die sich uns in den Weg stellen wollen, oder die das, was wir tun, verurteilen wollen, weil sie selbst nicht stark genug sind unserem Pfad zu folgen. Das Ziel der Sith ist nicht Dunkelheit und Chaos. Sondern die Verwirklichung und Befreiung unseres Selbst, von allem was uns zurückhält, oder schwach macht. Und um dieses Ziel zu erlangen, benutzen wir die Macht, auf die Art und Weise wie wir es wollen. Und jene die uns daran hindern wollen, ziehen wir entweder auf unsere Seite, oder vernichten sie.

Die Jedi stellen dabei die größte Antithese zu den Sith dar, denn ihre Ängstlichkeit sich selbst zu befreien ist so groß, das sie alles was wir sind dogmatisch ablehnen und auszulöschen versuchen.“


Gerade die letzten Worte des Menschenmädchens(Yneha) ließen Nergal langsam nicken und mit einem zustimmenden Brummen reagieren.

„Ganz richtig. Emotionen sind ein natürlicher und wichtiger Bestandteil aller Lebewesen. Deswegen können und vor allem wollen wir Sith auch aus ihnen Kraft schöpfen. Und genau dort liegt auch der Grund begraben, wieso man uns als die dunklen Übeltäter brandmarken will.

Zorn. Wut. Hass, Sind ideale Emotionen um sich daran zu nähren und zu stärken. Und jeder selbsternannte Moralprediger will der Galaxis weiß machen, das sie schlecht sind. Warum? Wer hat gesagt das sie 'böse' sind? Niemand anderer als die Jedi, die sich von all dem abwenden und lieber diskutieren und verhandeln. Aber wozu verhandeln und sinnlose Reden schwingen, wenn du dir beispielsweise... dein gestohlenes Eigentum auch einfach wiederholen kannst?“
Kurz schüttelte er mit dem Kopf. „Die Sith unterwerfen sich nur einem einzigen Dogma. Dem Kodex der Sith. Denn in diesen Worten haben wir die Essenz dessen festgehalten, was uns ans Ziel der Selbstverwirklichung und Selbstbefreiung von Schwäche und allen Ketten die uns die Galaxis überwerfen will, führt.“

Für einen Moment ruhte sein Blick weiter auf dem jungen Mädchen, richtete sich dann wieder an die Twi'lek und gleichzeitig griff Nergal mit der Macht hinaus, untersuchte beide. Potenzial war da und die Tatsache das zumindest eine der beiden bereits einmal einen Meister besessen hatte, sprach für sie. Konnte aber im Umkehrschluss ebenfalls bedeuteten, dass sie fallen gelassen worden war, weil sie nicht stark genug war, oder welche Fehler auch immer besaß. Also doch eher die Twi'lek? Oder sollte er diese Entscheidung vielleicht so oder so nicht jetzt und nicht so schnell treffen? Es war kaum Zeit vergangen seit er wieder im Orden weilte. Stunden. Wenige Tage. Und er hatte gerade erst begonnen sich wieder mit dem Gedanken eines Schülers anzufreunden...

„Der Weg der Ausbildung ist alles andere als leicht. Aber wenn es das ist was ihr wollt. Wirklich wollt. Müsst ihr nur zugreifen. Der erste Schritt ist mit eurer Anwesenheit hier getan... Aber das ist eben nur der erste Schritt von vielen, vielen hunderten oder tausenden.“

[Sartinaynian System – Bastion – Center – Tempel der Sith – Domäne der Lernenden – Kantine] – Yneha + Lilya[NPC] + Andere Jünger[NPCs] & Nergal
 
[Bastion - Center - Tempel der Sith - Katakomben - Domizil von Darth Draconis - Landeplattform - Niphira, Ruul, Schatten, Gorh, Telvin, Darth Draconis]


Niphira war nicht begeistert von dem Ausflug. Am Meisten jedoch verärgerte sie die unnötige Panik dieser Narren. Es waren nur Stimmen! Stimmen konnten keine Schmerzen verursachen! Der Zorn der ihren Körper zunehmend aus füllte erreichte nun auch ihre Augen. Sie kämpfte mit ihrer Beherrschung. Draconis wusste was er tat. Darin vertraute Niphira ihrem Meister. Selbst wenn es zum Äußersten käme wäre der Executor noch hier. Jetzt war es zu früh in Panik zu geraten. Es war gar lächerlich. Ein wenig Dunkelheit. Ein paar Stimmen. Lächerlich… Absurd! Und dann waren sie zu hören. Pfeifflaute. Zischen? Niphira hielt inne. Legte instinktiv eine Hand auf ihre Lichtschwert. Bereit sich gegen alles zu verteidigen, was ihr auch nur zu nahe käme. Langsam drehte sie ihren Kopf umher. Erweiterte ihre Wahrnehmung mit der Macht. Auch wenn dadurch ihre Verteidigung etwas geschwächt wurde und die Kakophonie aus Stimmen lauter, war es nun wichtig die Quelle der Laute zu erkennen. Leicht zuckten ihre Mundwinkel nach oben. Vielleicht kam nun endlich der spaßige Teil des Ausflugs. Die Jünger traten für die Schüler nun mehr und mehr in den Hintergrund. Die Gänge waren nach wie vor eng. Die Doppelklinge war also nicht die primäre Wahl für diesen Gang. Also nahm sie langsam das umgebaute Übungslichtschwert in die Hand. Endlich zahlte es sich aus auch diese Klinge überarbeitet zu haben. Optisch, rein äußerlich, hatte sich nichts geändert. Allerdings hatte Niphira die Kristalle und Schaltkreise ausgetauscht. Nun war es eine vernünftige Einhandwaffe. Umso mehr sich Niphira auf die Geräusche fokussierte, desto deutlicher bemerkte sie die Regelmäßigkeit in ihren Rhytmen. Sie atmete ruhig. Versuchte die Quelle auszumachen. Der Blick ihres Meisters verhieß zumindest nichts gutes. Dennoch. Hier und jetzt zu sterben wäre absurd. Armselig. Alleine der große Executor sollte schon hier seine Reise beenden? Zunehmend vermischte sich der Zorn mit der Willenskraft der Schülerin. Sie grinste.


Schließlich fing einer der Jünger an auf ein Wesen ein zu hacken. Das Licht seiner Lampe erhellte kurz die Erscheinung des Wesens. Gut. Endlich! Das Wesen vor dem Houk wirkte wie eine Existenz die aus einem Alptraum einer Kindergeschichte entsprungen war. In diesem Moment aktivierte die Schülerin ihr Lichtschwert. Die blaue Klinge erhellte einen kleinen bereich um sie herum. Jedoch war ihr Meister schneller. Etwas dass Niphira mit einem leicht genervten, aber anerkennenden Knurren kommentierte. Langsam trat sie an seine Seite. Ließ aber ihre Klinge aktiviert. Gemessen an dem was sie in dem Gesicht von Draconis sah war er nicht auf diese Wesen vorbereitet gewesen. Niphira schürzte ihre Lippen und schaute zu dem Wesen. Es sollte nicht hier sein? Dieses Wesen und ihr Meister schienen sich zu kennen. Das hieß… Ihr Meister kannte diese Wesen. Womöglich kannte er ihre Schwachpunkte. Also war alles in Ordnung oder nicht? Sie schaute zu Draconis als dieser ihren Blick suchte. Sie nickte ihm ernst zu. Langsam hockte sie sich vor dem ihr unbekannten Wesen hin. Auf Cathar gabs doch Wesen die eindrucksvoller waren. Auf einen Verdacht hin betrachtete Niphira die Sekrete genauer. Langsam nahm sie eine der Beeren aus ihrer Tasche und schnitt ein Stück heraus. Langsam tunkte die das Stück in die verschiedenen Flüssigkeiten. Als das Stück der Beere von der Säure zersetzt wurde hob die Schülerin langsam die Augenbrauen und richtete sich wieder auf.

“Sie sind aber hier…”

Das Lachen ließ sie aufhorchen. Langsam drehte sie sich in dessen Richtung. Oder war es doch aus der anderen Richtung gekommen. Schon bald lachte wieder jemand. Gehässig. Sie hörten Laute. Ein wiederwertig Gegurgel. Instinktiv schlug sie einem der Wesen den Kopf ab. Noch eines davon? Das Licht ihrer Lichtschwertklinge erhellte die Richtung. Schon bald kamen mehr und mehr der Wesen in den sichtbaren bereich. Sie fluchte. Laut. Der Gang war ein Nadelöhr. Dennoch waren sie zu viele. Ihr Meister schaltete am schnellsten. Schleuderte die toten Wesen ihren Brüdern entgegen und konnte das für ihn bestimmte Sekret ablenken. Nah an diese Wesen zu gehen war töricht. Niphira zog ihre Wurfmesser und ließ diese durch die Macht auf die Kreaturen zu schießen. Präzise Kopftreffer. Zumindest bremste es die vordersten Kreaturen zum Teil ein. Ihr Meister tat seinen Teil. Niphira war wirklich noch weit von seinen Fähigkeiten entfernt. Mit einer Handbewegung kehrten die Wurfmesser zu ihr zurück. Sie hatte diese Beherrschung von Machtgriff und Machtstoß in dem Gebäude der Stadt entwickelt und diese in seiner Abwesenheit ein wenig perfektioniert. Bisher waren zwei Klingen ihr Maximum. Dennoch würde diese Technik unvorbereitete Gegner überraschen können. Doch nun? Sie saßen in der Falle. Wesen versperrten ihren Weg. Auf der anderen Seite waren Knochen aufgetürmt. Sobald das Kommando sich zu ducken kam warf sich Niphira auf den Boden und zog Telvin mit sich der durch sein Zögern fast mit gebraten worden wäre.

“Du verdammter Narr! Führe deine verfluchten Befehle aus!”

Den nun freien Weg würden sie nutzen müssen. Niphira zerrte den Splicer mit sich bevor er wieder zögern könnte. Sie fasste es nicht, dass sie dem Jünger gerade im wahrsten Sinne des Wortes das Leben rettete. Sie würde ihn töten sobald er seinen Zweck erfüllt hatte. Sobald das Artefakt in Sicht wäre würde ihre Klinge seinen Kopf abtrennen. Aber nun war es noch zu früh. Noch musste er genutzt werden. Schlitternd blieb die Schülerin neben ihrem Meister stehen. Schaute ihn an. Dann in den Raum. Niphira verstand die Architektur nicht. Die Tiefe wirkte Endlos. Sie sah noch einen Gegenstand in die Tiefe fallen. Etwas stimmte an diesem Raum aber überhaupt nicht. Die Geräusche wollten nicht zu dem passen, was die Schülerin sah. Nun schaute sie irritiert zu ihrem Meister. Was sollten sie tun? Zurück konnte die Gruppe nicht gehen. Vor ihnen lag ein tiefes Nichts! Vorsichtig lehnte sich Niphira vor. Der Zorn auf den Jünger brachte die Schülerin auf eine Idee. Sie wollte ihn gerade in das Nichts stoßen, welches so unnatürlich wirkte, dass es ihr verdächtig vorkam ohne zu wissen warum. Sie hatte die Rechnung jedoch ohne Telvin gemacht. In dem Moment wo sie ihren Plan in die Tat umsetzen wollte wurde er von jemandem angerempelt, verlor das Gleichgewicht und zog Niphira mit sich. Niphira spürte nur den Fall bis sie die Herrschaft über ihre eigenen Sinne verlor. Endlos lange und doch kurz fühlte sich der Sturz an. Es war unmöglich für sie die Dauer des Falls abzuschätzen. Es war wie in einem ihrer Träume. Irgendwann kam sie langsam zu sich. Sie befand sich abermals auf Cathar. Krampfhaft zog Niphira ihre barrieren und Schilde wieder hoch. Es war zu spät. Oder war das Leben auf Bastion nur ein Traum gewesen? Der Geruch verbrannten Fleisches stieg in ihre Nase. Langsam schaute sie sich um. Spürte einen unsagbaren Schmerz in der Brust als jemand sie von hinten mit einem Lichtschwert aufgespießt hatte. Alles tauchte sich in dem Moment in Dunkelheit. Schwärze umhüllte Niphira. Sie Fluchte. Verfluchte alles und jeden, während sie es langsam schaffte wieder auf zu stehen. Langsam schaute sich die Schülerin in der Dunkelheit um. Erkannte nur Schemen. Wer auch immer Schuld war, und für Niphira war es definitiv Telvin, würde dafür bezahlen! Sie fluchte lauter und lauter. Schaute dann nach Oben, konnte aber auch dort nichts erkennen. Sie aktivierte ihre Klinge und schaute sich abermals um. Langsam schritt Niphira voran, stolperte dann aber und kam endgültig wieder zu sich. Das Lichtschwert lag neben ihr. Langsam kroch sie voran. Bis sie eine Wand erreichte. Es erforderte zwar Kraft, aber bald stand die Schülerin wieder und lief ein wenig träge weiter. Sie musste die anderen wieder finden. Bei einer Säule erkannte sie die Gruppe. Sie waren wieder vereint. Gerade als Niphira Telvin erblickte und sie ihn am liebsten mit bloßen Händen erwürgt hätte, erregte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit. Langsam schaute sie auf. Ein Lachen? Ein Kind? Sulustaner? War dieses Gör verantwortlich für das alles hier? Dieses Lachen löste in Niphira nur zunehmende Aggressionen aus. Sie wollte gerade los stürmen und ihre Lichtschwertklinge aktivieren, als ein Impuls sie zurück hielt. Langsam schaute sie zu ihrem Meister und legte den Kopf schief. Sie würde besser erst einmal seine Anweisungen abwarten bevor sie handelte. Der Executor hatte mehr Erfahrung im Umgang mit solchen Situationen.


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[Bastion - Center - Sith-Tempel - Domäne der Lernenden - Gänge bei der Kantine - Lilya, Yneha, Nergal , Jünger]


Schluckend hörte Lilya die Worte Nergals. Sie schaute beschämt zu Boden und bekam eine ziemlich gesunde Gesichtsfarbe. Jemand der unwissend war könnte glauben, dass sie beschämt wäre. Tatsächlich musste sie wieder an diese Menschenfrau denken. Ihre Gefühle spielten verrückt alleine wenn sie daran dachte diese wieder zu sehen. Aber irgendwie war die Frage des Lords berechtigt. Des Executors. Sie wurde nicht um eine Antwort gebeten, weswegen sie eher für sich weiter überlegte. Ihre neue Freundin schien sich dagegen plötzlich wieder deutlich wohler hier zu fühlen. Würde sie ihre falschen Gedanken des entfliehens offenbaren? Oder sie wie von so vielen als Opfer genutzt werden? Lilya sehnte sich nach Sicherheit. Gewissheit wenn es um ihre Zukunft ging. Sie wollte nicht mehr ohne Ahnung umher treiben. Sie wollte eigentlich lernen sich zu wehren. Und doch war da etwas. Nämlich Angst. Würde sie nicht automatisch zu dem werden, was sie bisher gefürchtet hatte? Schüchtern schaute sie zu Yneha, dann wieder zu Nergal, nur um ihren Kopf dann zu senken. Wenigstens einmal wollte sie diese Frau wieder sehen. Ob es wohl eine reelle Chance gab? Eine Chance sie zu treffen? Eine Ausbildung zur Sith würde bedeuten, dass sie selbst stark werden würde. Aber würde es nicht genauso bedeuten, dass Lilya von ihr weg trieb? Vorsichtig machte sie einen Schritt zurück. Unbewusst. Flehend dass Yneha es ihr gleich tun würde. Sie hatte Angst davor wieder alleine zu sein. Die Jünger hier im Tempel würden die Twi’lek zerreißen wenn sie alleine wäre. Man würde sie fertig machen! Zusammen könnten sie ein brauchbares Leben führen. Zusammen. Als Freunde! Dieser Mann, dieser Sith vor ihr, er löste in Lilya nur Angst aus. Nicht mehr. Angst vor dem was aus ihr werden könnte. Angst vor dem was er ihr antun könnte und Angst vor so vielem mehr. Dieser Mensch mit den schwarzen Haaren war nun auch Schüler eines Sith. Würde sich verändern. Wirkte so kalt und finster. Würde Yneha auch so werden? Würden alle Wesen die Lilya kennen lernen würde genau solche Monster werden? Konnten diese Wesen überhaupt noch etwas anderes als Wut, Hass und Zorn empfinden? Ängstlich aber auch fragend schaute die Twi’lek ein wenig hastig zwischen Nergal und Yneha hin und her. Man sah ihr an, dass dieses Treffen für sie mehr als nur unangenehme war.


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Die Macht natürlich kannte sie die Macht, war sie doch wie sein sanfter Schleier der sie umgab und es ihr möglich machte zu sehen. Ihre Verbindung zur Macht war sehr stark, selbst für eine ihres Volkes glaubte sie zu mindestens. Der Jedi der sie damals nicht gerettet hatte, hatte ihr dies erzählt und dennoch war sie dort geblieben alleine hilflos. Auch konnte sie spüren wie dieser Ort von Macht durchdrungen war, nicht ein wenig vom Licht und von der Dunkelheit wie an anderen Orten dieser Ort hier war nur eines Finster und auch wenn es sie ein wenig beunruhigte machte es eines noch mehr, es machte sie neugirieg.




Als das fremde Wesen ihr Vorschlug in die Bibliothek zu gehen nickte sie sanft und zwang sich selber diese zu nehmen und ihm zu folgen
„davon habe ich noch nie gehört“ log sie als er ihr von diesen kleinen Wesen erzählte. Nein eigentlich war es keine Lüge schließlich kannte sie nur die Macht als ganzes und konnte sich nicht vorstellen das diese wie eine Krankheit war die sich in den Körpern der Wesen verankerte.





In der Bibliothek angekommen löste sie sich von ihrem Begleiter und tat so als ob sie blind nach einem Stuhl suchen würde, bis sie einen fand ihn ergriff und sich setzte.




„Nun setzt dich doch zu mir“ sagte sie höflich. „Nun ich beherrsche einige sprachen da mein damaliger Besitzer wollte das ich als Übersetzerin für ihn arbeite“ sagte sie dann nachdenklich und verschwieg das sie auch seine Leibwächterin und seine Killerin gewesen war.




„Aber ob das hier so hilfreich ist weiß ich leider nicht“
ihr Ton senkte sich und sie tat zu mindestens so als ob sie traurig war. Egal welche Prüfung sich ihr hier stellen würde sie würde sie bestehen koste es was es wolle.


Sie würde ihre Rache an den Jedi, nein an allen bekommen die ihr je etwas getan hatten und endlich das erreichen was ihr zustand auch wenn das das Leben anderer oder ihr eigenes kosten würde.

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Es hatten sich immer wieder Kreaturen hierher verirrt, davon kündeten mehrere Skelette die verstreut auf dem Boden lagen. Sie schienen keines gewaltsamen Todes gestorben zu sein, doch konnten Knochen niemals die Seelenqualen reflektieren, welche derjenige dem sie gehörten womöglich gelitten haben könnte. Dieser Ort machte krank. Die Expeditionsteilnehmer wussten es spätestens, seitdem sie die in das bodenlose Loch gefallen waren. Der Druck, der in ihren Köpfen und auf ihren Brustkörben lag hatte sich kaum merklich verzogen, noch immer lastete er auf den Anwesenden. Die dunkle Seite hatte eine räuberische Natur, sie nahm was sie konnte und wenn es nur das Seelenheil dieser Wesen war. Anders als die helle Seite der Macht, welche das Ganze umfasst, ist der gesamte Fokus der dunklen Seite das Selbst. Der Reiz der dunklen Seite ist seine Zerstörungskraft und seine Isolation. Jene welche Macht aus egoistischen Gründen suchen, werden von der dunklen Seite erfüllt und bekommen diese, was ihrem egoistischen Anschauungsbild der Dinge gefallen wird. Die dunkle Seite hebt das Ich aus dem Wir hervor. Auf diese Art wird aus dem Hass und dem Zorn eine Quelle der Stärke gemacht. Viele werden zur dunklen Seite angezogen, weil seine egoistische Natur die großen und angeberischen Machenschaften erlaubt. Die Mühelosigkeit, mit der man diese Macht erhält täuschen darüber hinweg, dass der Hass und der Zorn die Einzelperson von innen heraus zerfressen, selbst wenn man sein Umfeld dominiert. Schließlich weist die dunkle Seite den Sinn des Lebens selbst zurück.
So stand es nun da, inmitten dieses nekrotischen Felds aus Verderben und Agonie. Ein sullustanisches Kind. Doch dann dämmerte es ihm. Nein. Das konnte unmöglich so sein. War ER das? Es war ein prägender Moment gewesen. Darth Ysim hatte ihm befohlen eine Mutter und ihr Kind zu ihm zu bringen. Der Mutter die Hände abzuschneiden. Sie und ihr Balg in dem verkommenen Viertel zu belassen, wo Schutzgeldeintreiber bereits auf sie lauerten. Wo er sie gefunden hatte. Er hatte sie dem sicheren Tod überlassen. Ysim spekulierte damals, das Kind werde von denen entweder als Sklave verkauft oder zu einem der ihren. Sie hatten einen Lebensweg massiv beeinflusst. Und das war nun der Preis dafür. Doch Darth Draconis blieb skeptisch. WAS war es? Es konnte unmöglich wirklich hier sein.


„Verschwinde, Geist der Vergangenheit. Ich bereue nichts!“ entgegnete der Sith Executor irritiert, mit zusammengezogenen Augenbrauen und versuchte die Apparition mit einer Handbewegung, die einem Geistestrick ähnelte zu beseitigen. Doch nichts dergleichen geschah.

„Hahaha, bist du dir sicher, Ventar? Hier gibt es keine Geheimnisse. Wir hatten doch so viel Spaß, in BoneTown. So. viel. Spaß.“


Bei der Betonung der letzten drei Worte fühlten die Expeditionsteilnehmer einen starken, stechenden Schmerz in der Schläfe. Selbst der Sith Executor verzog das Gesicht vor Pein, krümmte sich kurz bevor er seinen Geist der dunklen Seite öffnete und die Pforten aufstieß. Er drängte die Dunkelheit, die dieses Kind darstellte, zurück, krümmte seine Finger als würde er es allein mit der Kraft seiner Gedanken und einer Handbewegung verbannen wollen. Das Kind verzog das faltige Gesicht zu einer grässlichen Fratze.

„Verschwinde, Kreatur der Dunkelheit. Weiche zurück!“ begann der Sith dem Wesen zu entgegnen, diesmal lauter und vehementer.

Er hatte von einer gewissen Form der Geisteraustreibung gehört, die ein Akolyth der Sith Magie verwenden konnte, doch hatte sich Darth Draconis noch nie eingehend beschäftigt. Für ihn war dieser Aspekt bisher nie wichtig gewesen. Nun verfluchte er seine Engstirnigkeit, doch wer hätte ahnen können, dass er hier einen Exorzismus ausführen soll? Seine Nasenflügel bebten vor Wut. Er wusste nicht einmal, ob dieses Wesen ein Sith Geist war. Es war eine Manifestation der dunklen Seite, soviel war klar, doch es schien an seine Vergangenheit gebunden zu sein. Es materialisierte sich als sein Moment der Reue, sie alle sahen dasselbe Kind. Es musste irgendwie mit ihm zusammenhängen.

Aus der Quelle seiner eigenen, inneren Dunkelheit schöpfend, sammelte der Sith die Macht in seinen Händen bevor er sie mit zwei Volten Machtblitzen auf das sullustanische Kind warf. Die Blitze zuckten, wie gierige Zungen des Todes schlugen sie zur Seite aus, versuchten einen Bogen zwischen den Lebenden und dem Schleier des Todes zu spannen. Das Kind schien die gewaltige Entladung der dunklen Seite zu absorbieren. Die Augen verfärbten sich langsam rot, glühend rot. Der Kopf begann sich zur Seite zu neigen, begann sich um 360 Grad um die eigene Achse zu drehen und dabei irre zu lachen, bevor es wieder zum stehen kam. Der Hohn war der Manifestation der dunklen Seite ins Gesicht geschrieben.


„Eins, zwei, Draconis kommt vorbei. Drei, vier, er wird schreien wie ein Tier…“ begann das Kind in einem Singsang zu singen, dass es einem das Mark in den Knochen erstarren ließ. Mit einer lässigen Bewegung hatte das sullustanische Kind plötzlich ein Seil in der Hand, das plötzlich rot zu glühen begann. Es hätte einer Lichtpeitsche gleichen können, zumindest war das, was man eine Klinge nennen konnte, genauso elastisch wie eine Lichtpeitsche. Doch endete die Spitze in einem anderen Griff. Das Kind ergriff den anderen Griff und begann in elaborierter Weise Seilchen zu springen. Mal über Kreuz, mal in gewohnter Weise. Immer wieder die surrende Plasmaemanation haarscharf am eignen Leib vorbei. Die Luft begann neben dem modrigen Geruch des Todes auch nach Ozon zu riechen. Und nach versengten Haaren. Woher kam dieser Geruch?

Der Houk ergriff als erstes die Initiative, bevor der Sith Exekutor auch nur ein anderes Wort hätte sagen können stürmte der Hüne voran. Wie von einem unsichtbaren Hammer getroffen wurde die Bestie nach hinten gestoßen. Im hohen Bogen flog Gorh zurück und stieß gegen Telvin, der sogleich ebenfalls wie eine Schachfigur umfiel. Erst jetzt fiel dem Sith der Zustand Ruuls auf, doch konnte Draconis dem Duros jetzt in diesem Moment auch nicht helfen. Angestrengt dachte er nach, während die Macht ihm zuflüsterte, dass Niphira wie ein Kath-Hund in Ketten darauf wartete von der Kette losgelöst zu werden und wie ein schwirrender Tornado aus Klingen das Wesen zu vernichten. Doch nach der Demonstation des Houk wollte Draconis kein Risiko eingehen. Diese Gestalt war etwas, das seinen Kenntnisstand übertraf. Der kleine Sullustaner indes lachte herzhaft und begann schneller Seilchen zu springen, während er weiter sang.

„Fünf, sechs, Draconis wird nie ein Hex‘“ Jetzt erkannte der Sith woher der Geruch nach verbrannten Haaren herkam. Der Sullustaner schlug sich kauterisierte Kerben mit dem Lichtseilchen. Schmerzen, die jedes andere Wesen hätten laut aufschreien lassen. Stattdessen vergossen die glühend roten Augen nur blutige Tränen, während das Grinsen des Sullustaners breiter und breiter wurde, bis es irgendwann von einem Ohr zum anderen Ohr reichte. „Sieben, acht, sagt alle „Gute Nacht“!“

Die sieben großen Kerzen, die den Raum erleuchteten, wurden ausgeblasen. Die Dunkelheit brach über die Gruppe herein und der Terror begann…


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Der Schmerz der Brandwunde überlagerte das Gefühl der Scham bei Weitem. Ruul richtete sich mühsam auf, seine Wahrnehmung nur auf das sengende Pochen seines linken Beines fokussiert. Vergessen einstweilen das dräuende Übel ewigwährender Finsternis. Das Flüstern einer diffusen, kaum erklärbaren Dunkelheit. Das lodernde Brennen des rohen, offenliegenden Fleisches bohrte sich mit der Intensität einer gefrorenen Klinge in das Hirn des Duros. Er litt, er wimmerte und er konnte kaum noch Widerstand leisten. All die Schrecken die ihn umgaben brachten seinen Verstand an den Rand des Wahnsinns. Leidend blickte er sich um, seine Sinne wie durch Nebel schiebend. Die Scholarin machte, neben dem Sith-Lords selbst, den wohl besten Eindruck. Niphira schien den Verlockungen und Verfluchungen viel besser widerstehen zu können als er. Sie war ein Ausbund an Tugendhaftigkeit, eine eiserne Faust rebellierenden Geistes. Ruul bewunderte ihren Mut, ihre Entschlossenheit und ihre Tollkühnheit. Er selbst wagte es kaum laut zu atmen.

Das Lachen des Kindes verkam - weit im Hintergrund - zu einem Lied. Reime, geformt aus waberndem Hass und tieftrauriger Verachtung, drangen bis zum Nichtmenschen. Wieder drohte sich ihm sein Magen umzudrehen - ein Resultat aus psychischer Überlastung, den Schmerzen einer Brandwunde und der Surrealität des trällernden Sullustaner. Ein zaghaftes Aufbegehren des Duros verhinderte jedoch seinen emotionalen und körperlichen Kollaps. Er durfte sich keine Blöße geben. Er maßregelte sich selbst, schalt sich einen Narren und zwang sich - mithilfe zahlreicher stummer Durchhalteparolen - zu künstlicher Courage.

Dass auch der Herr und Meister dieser Expedition, Darth Draconis, seine Schwierigkeiten mit der Situation hatte, beflügelte Ruul. Er fasste neuen Mut, sah sich in seinen Ängsten und Beklemmungen weniger herabgesetzt. Zuversicht bemächtigte sich seiner zusehends. Bis, ja bis der Houk seine Tapferkeit bewies. Denn das sullustanische Kind begann mit einer peitschenartigen Waffe einen wahren Funkenreigen heraufzubeschwören. Der Duros war - wieder einmal - kaum in der Lage das Erlebte begreifend wahrzunehmen und zu verarbeiten. Das hier überstieg die Vorstellungskraft eines Technikers, so sehr er auch meinte die Sprache der Maschinen sprechen zu können. Das hier war ein Wirbelwind des Chaos und fernab jeder Realität die Ruul kannte. Es war manifestierter Wahnsinn.

Irrsinn, Wahnwitz, die Verderbtheit in all ihren Facetten. Zu viel um ertragen zu werden. Zu überwältigend um erduldet zu werden. Der Nichtmensch kämpfte dennoch mit sich, seinem Verstand und dem Durchsetzungsvermögen desselben. Die Anwesenheit des Erhabenen wirkte weiterhin auf ihn, wie auch die stoische Kampfbereitschaft seiner Scholarin. Die anderen Jünger waren - abgesehen vom Ungeheuer auf zwei Beinen namens Gorh - ebenso untauglich wie Ruul selbst. Von menschlichen Slicer, Telvin, hatte er derartiges fast erwartet, aber auch der ach so selbstgefällige, ungestüme und großspurige Twi'lek mit dem lächerlichen Namen Schatten gab ein Trauerspiel ab. Seine Scharade war aufgeflogen. Das arrogante Verhalten verblasst zu einem winselnden Häufchen Unzulänglichkeit. Das sah der Duros mit Genugtuung. Mit einer perfiden Befriedigung.

Das kindliche Lied erklang wieder, sorgte für einen neuen Sturm ungebündelter Kräfte und warf die Gesandtschaft zu Boden. Der Duros, gerade noch in einem Moment des Hochgefühls gefangen, wurde einmal mehr von allgegenwärtiger Schwärze umfangen. Die zähe, ölige Schwärze breitete sich neben und über ihm aus. Die unendliche Ödnis hielt Einzug und umschloss ihn. Doch dieses Mal gewährte er der fremden Macht nicht die Genugtuung hier zu schreien. Er verschloss seinen Mund, so wie er seinen Geist vor den Einflüsterungen verschloss. Ruul konzentrierte sich auf das Brennen seiner Wunde und den Hydrospanner in seiner rechten Hand. Alles war gut, wenn er nur an seine Werkstatt dachte ...

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Bastion - Bastion Center - Sith-Orden - Domäne der Lernenden - Trainingsraum Darth Angelus, Odile Lemaire

Obwohl die ersten Angriffe auf ihren Meister fehlgingen und er sie recht unsanft mit einem Schlag zwischen die Schulterblätter zu Boden geschickt hatte, setzte die athletische Tapanerin sie nur mit größerer Anstrengung fort. Niemand hatte ihr je mangelnden Ehrgeiz unterstellt und auch wenn ihr Atem schon etwas schneller ging, wurden ihre Muskeln gerade erst warm. Jede ihrer anmutigen Bewegungen vibrierte vor kontrollierter Spannung und dennoch: Es war nicht genug. Darth Angelus reagierte und bewegte sich schneller, als sie es je bei einem Menschen gesehen hatte. Als sie wieder auf ihn zustürmte, machte er nicht mal Anstalten auszuweichen, sondern drehte sich ihr nur langsam zu. Odile hatte mit dem Metallstab, der ihr als Waffe diente, gerade nach ihrem Meister ausgeholt, als in dessen Hand plötzlich sein Lichtschwert erschien, es nur Millimeter vor ihrem Gesicht zündete und somit unmittelbar verhinderte, dass ihr Schlag sein Ziel fand. Die Hälfte des Metallstabes fiel klappernd zu Boden. Die junge Frau blieb mit vor Schreck geweiteten Augen so dicht vor Sabar stehen, dass sie zu ihm aufsehen mußte.


"Ups. Das war... knapp.", meinte sie mit einem schiefen Grinsen und atmete erleichtert aus. Darth Angelus schien zumindest nicht unzufrieden mit ihrer Leistung zu sein, wie sie zunächst nach seinem Tadel und dem Schlag auf den Rücken vermutet hatte. "Ich freue mich wirklich sehr darauf, alles zu lernen, was Ihr mir beibringen könnt, Meister. Es wäre absolut fantastisch, sich so bewegen zu können, wie Ihr es tut."

Nachdem Sabar das Training für beendet erklärte, strich die junge Künstlerin mit einer nachlässigen Bewegung einen Schweißtropfen weg, der an ihrem Hals hinunter über ihre weiße Haut rann und griff nach dem formlosen schwarzen Kleidungsstück, das sie in ihrem Quartier vorgefunden hatte. Ein kleiner Schutz vor der kühlen Luft in der Halle für ihre erhitzte Haut, denn die adelige Tapanerin wollte auf keinen Fall riskieren, ihre soeben begonnene Ausbildung wegen eines vermeidbaren Schnupfens unterbrechen zu müssen. Abgesehen von ihrer Musik hatte die attraktive Virtuosin bisher nichts wirklich ernst genommen, aber das hier war anders. Sie wollte es. Mit jeder Faser und aus vollem Herzen. Mit jeder Minute, die sie an Sabars Seite verbrachte, wurde ihr bewußter, wie überlegen er als Sith ihr und jedem anderen Wesen war, das die Macht nicht nutzte. Es gab für Odile keine Zweifel, dass sie zur Meisterschaft, zur Exzellenz geboren war. Sie war kein Mittelmaß und es stand für sie völlig außer Frage, dass sie ihre Fähigkeiten zur Vollkommenheit entwickeln und sich damit über alle anderen erheben würde.

Von diesem Gedanken beseelt, bedachte sie Darth Angelus mit einem respektvollem Nicken und einem selbstbewußten Lächeln, als er ihr den Auftrag gab, sich in der Rüstkammer mit einem Übungslichtschwert und leichter Rüstung auszustatten. Einen Teil des Weges legten sie noch gemeinsam zurück und nicht ohne ein gewisses Amüsement bemerkte Odile, dass sie an einem anderen Ort ihre Hand auf seinen Arm gelegt hätte. Doch ihr untrügliches Gespür für die Feinheiten der Umgangsformen, die eine Gesellschaft sich auferlegte, hielten die tapanische Adelige davon ab. Darth Angelus war soviel mehr als der Herzog Sabar Muraenus von Nordsang, größer, ehrfurchtgebietender - und solange er ihr keinen Arm anbot, würde sie das beachtliche Machtgefälle zwischen ihnen mit einem angemessenen Verhalten würdigen. Allerdings sah sie keinen Grund für die subalterne Kriecherei, die sie bei einigen Gestalten beobachtet hatte, die ihr hier begegnet waren. Das war so widerlich würdelos, dass es sie anekelte.

Als sie sich trennten und Sabar sich zu den Archiven begab, war es nur noch ein kurzes Stück bis zur Rüstkammer, die Odile von der ihr eigenen Aura der Zuversicht umgeben, betrat und wie geheißen, mit äußerster Sorgfalt zunächst nach einem Übungslichtschwert und dann nach einer passenden Rüstung zu suchen. Ein geeignetes Instrument zu finden - und als solches betrachtete sie die Waffe, die sie schließlich auswählte - war eine unerläßliche Vorraussetzung, für jede Art von Stück, das man beabsichtigte darauf zu spielen. Dementsprechend lange dauerte es, bis sie eine fand, die ihren Ansprüchen genügte und deren schmales Heft ihre schlanken Finger ganz umschließen konnten, aber das war gut investierte Zeit. Überraschend schnell fand sie hingegen eine Rüstung, von der Odile annahm, dass sie von ihr nicht mehr als unvermeidbar in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt werden würde. Vielleicht war es die Qualität der Verarbeitung, die sie darauf aufmerksam werden ließ, vielleicht auch nur Zufall. Torso, Oberarme und Schultern schützte ein Geflecht aus kleinen Metallringen, das sich geschmeidig und überraschend leicht an ihre Silhuette legte, darüber ein Schicht gehärtetes Leder in einem satten Weinrot, das von feingearbeiteten, brünnierten Metallteilen verstärkt wurde, dazu passend gearbeitete Arm- und Beinschienen. Ein capeartiger, ebenfalls dunkelroter Umhang aus einem schweren Wollstoff komplettierte das Ensemble. Der weiche, silbergraue Fellbesatz am Kragen war ein nettes Detail, das die junge Frau lächelnd zur Kenntnis nahm, als ihr dabei Sabars Vorliebe für Pelze in den Sinn kam.

Odile sah keinen Sinn darin, in ihr leeres Quartier zurückzukehren, um dort tatenlos Zeit verstreichen zu lassen, stattdessen suchte sie für ein leichtes Training wieder die Halle auf, vor der sie um Mitternacht mit ihrem Meister verabredet war. Es wäre sicher von Vorteil, wenn ihr Körper die Möglichkeiten und Grenzen ihrer Rüstung kannte, die trotz ihrer leichten Ausführung bei manchen Bewegungen hinderlich war. Die ehemalige Ballerina brauchte nicht lange, um auch mit diesem Handicap wieder die gewohnte tänzerische Anmut an den Tag zu legen und ließ die Intensität des Trainings langsam abklingen, um zur rechten Zeit in bester Form für Darth Angelus' Ausflug zu sein - schließlich wollte sie ihn auf keinen Fall verschwitzt und außer Atem zu dem erwähnten Treffen begleiten. Odile stellte sich seinem kritischen Blick, als er auf sie zukam, und schlug ihren Umhang zurück, damit er sie ganz in Augenschein nehmen konnte. Sabar verlor keine Worte, aber sein zufriedenes Nicken genügte der jungen Frau, die ihren Platz an seiner Seite wieder einnahm und ihn durch die Gänge des Tempels begleitete, bis sie über eine steinerne Treppe in den Untergrund des Tempels stiegen. Klamme, kalte Luft umgab sie und eine immer dichter werdende Dunkelheit, die aus den Wänden selbst zu sickern schien und sich mit der tiefen Stille zu etwas verdichtete, das fast greifbar war. Es war nicht nur die Abwesenheit von Licht und die Abwesenheit von Geräuschen. Nein, es aggregierte zu etwas Neuem, etwas, das mit erdrückender Schwere auf ihr lastete und ihr den Atem zu rauben schien. Panik stieg in Odile auf und sie fühlte sich außer Stande auch nur einen weiteren Schritt in diese lebendige Schwärze hinein zu machen. Diese... hungrige Schwärze.

Erst als sie Sabars Hand auf ihrer Schulter spürte, gelang ihr ein erster, zittriger Atemzug. Wie ein Neugeborenes, schoß es ihr durch den Kopf. Nur dass sie in die Dunkelheit hineingeboren wurde. Und - ein weiterer beunruhigender Gedanke - sich ihre Lungen nun mit dieser Schwärze füllten. Aber immerhin konnte sie wieder atmen, denken und die Panik niederkämpfen. Dankbar für Darth Angelus' Stärke, berührte die junge Frau mit ihren Fingerspitzen seine Hand und sammelte sich, stemmte sich entschlossen gegen die beängstigende Aura dieses Ortes. Bis zu einer Abzweigung folgte sie Sabar noch durch die Dunkelheit, danach erhellten Fackeln den Gang, von denen ihr Meister eine an sich nahm. Dann ging es weiter nach unten. Die Stille brach. Füllte sich mit verstörenden, klagenden Geräuschen, die ihr Verstand sich weigerte zuzuordnen. Odiles edle Züge waren hart geworden, wirkten wie gemeißelt von der Anstrengung ihre Contenance zu wahren und zumindest äußerlich gefaßt zu wirken. Die Tapanerin ging aufrecht, folgte zügig, aber nicht in würdeloser Eile der Führung ihres Meisters. Wenn sie die Reaktionen ihres Körpers unter Kontrolle brachte - ihre Atmung, ihren Puls - würde ihr Geist folgen.

Mit einem Mal und ohne Vorwarnung trat Darth Angelus plötzlich wuchtig gegen etwas, das im Schatten zu ihren Füßen kauerte und sie machte mit einem erschrockenen Schrei einen Satz zur Seite. Das flackernde Licht von Sabars Fackel beleuchtete eine in sich zusammengesunkene Kreatur. Traurige Tentakel hingen schlaff über ein im Dunkeln liegendes Gesicht.
"Wie elend dieses Wesen ist." Darth Angelus' Schülerin wandte sich brüsk ab. "Wie... häßlich."

Es blieb der letzte Zwischenfall, und Odile hatte sich wieder im Griff, bevor die beiden ihr Ziel erreichten: Hinter einer brüchigen Mauer und einer steilen Böschung, die sie beinahe ebenso mühelos hinabsprang, wie ihr Meister, lag ein stinkender Kanal, gesäumt von einem rostigen Geländer. Nonchalant daran gelehnt, stand ein schlanker Fastmensch (Craton). War das der mögliche Verbündete, den ihr Meister erwähnt hatte? Odile blieb an Sabars Seite stehen und betrachtete den Tätowierten eingehend. Nett. Selbstbewußt, trainiert... Schade, dass er grün war. Aber dafür konnte er ja nichts. Geduldig lächelnd wartete sie, bis die beiden ihr Alpha-Männchen-Imponiergehabe beenden würden und zum interessanten Teil des Gesprächs kämen. Nachdem sie schon im Eternal Dawn zwischen Tom und Sabar geraten war, war sie nur milde überrascht, als der Mann, den ihr Meister Dopa Maskey genannt hatte, auf dessen zugegebenermaßen wenig dezentes Auftreten reagierte und provozierend nahe an Sabar heran trat. Sie verstand nicht, was der Grüne zischte, aber das... sah nicht danach aus, als wäre das der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Ob es nun die widerlichen Ausdünstungen dieses fauligen Kanals waren oder die Anspannung, unter der sie gestanden hatte, seit sie diesen Ort betreten hatte, schließlich verlor sie die Geduld und sie war nicht länger bereit, den Balztanz der beiden Männchen zu ertragen. Kein Understatement mehr, keine Contenance oder Gedanken an mögliche Konsequenzen. Odile trat von Darth Angelus' Seite nach vorn und stand so nah zwischen den beiden, dass sie ihren Atem auf ihrem Gesicht spürte.

Die um einiges kleinere und fast zerbrechlich wirkende Frau war völlig außer sich und ihre sonst so liebliche Stimme war nur noch ein flüsterndes Zischen:


"Nehmt euch ein Zimmer, Jungs."

Bastion - Bastion Center - Sith-Orden - Katakomben - Gang 169 - Steg über dem unterirdischen Kanalisationsystem - Darth Angelus, Odile Lemaire, Dopa Maskey
 
[Bastion - Center - Tempel der Sith - Katakomben - Niphira, Ruul, Schatten, Gorh, Telvin, Darth Draconis]



Niphira starrte das Kind an. Wollte angreifen. Kämpfen. Dem Kind die Gliedmaßen abtrennen und zum Fraß vorwerfen. Aber all das war einfach nicht möglich. Die Blitze ihres Meisters schienen vom Kind absorbiert zu werden. Seine Worte. Dazu das Kind. Er kannte es? War es wirklich hier? Sie sendete ihre Sinne aus so weit sie konnte ohne sich zu schwächen. Sie konnte aber nichts ungewöhnliches vorfinden. Langsam hing sie ihr Lichtschwert zurück während ihr Meister versuchte mit der Macht zu arbeiten. Die Blitze wurden scheinbar absorbiert. Wenn es denn überhaupt da war. Irgendwas stimmte dort nicht… Bone Town. Worte die Draconis verunsichern sollten. Die Säulen… Niphira starrte das Kind an. Schon bald das Balg zu reden. Niphira verschränkte die Arme vor der Brust. Langsam huschte ein Grinsen über ihr Gesicht ehe ein stechender Schmerz ihren Kopf malträtierte. Dieses Kind… Sie ging langsam auf die Knie. Voller Zorn mahnte Niphira sich selbst voran zu schreiten und unkontrolliert anzugreifen. Nein. Es war etwas falsch an dieser Situation. Warum sollte ausgerechnet nur ihr Meister… Wie sollte zufällig ein Wesen wie dieses hier sein?! Auch ihr meister schien darunter zu leiden. Ihr Meister. Langsam versuchte Niphira sich aus alledem einen Reim zu machen. Langsam fing Niphira an am Rande der Säulen um das Kind herum zu laufen. Es stand einfach da. Das Kind war lästig. Am liebsten wäre Niphira mit ihrer Klinger auf das Gör losgegangen. Doch ihr Meister war es, der es mit Blitzen attackierte. Es passierte aber nichts. Als würde das Kind nicht existieren. Oder nicht davon beeinflusst werden. Als würde es die Blitze absorbieren. Entweder… oder… Niphira hockte sich hin. Betrachtete genau das Geschehen. Was stimmte hier nicht. Das Lachen. Alles. Warum etwas aus seiner Vergangenheit? Warum etwas so harmloses? Oder ging es dabei darum… Was wenn diese Falle nur dazu diente ihren Meister zu schwächen? Ihn zu erschöpfen. Sie vollendete den Kreis und stellte sich hinter ihren Meister.

“Was immer da steht… Will uns schwächen… Es Absorbiert Eure Blitze wie ein Felsen…”


Kam es kühl. Auch wenn sie es herunter spielte… In Niphira löste dieses Balg ein gewisses unbehagen aus. Den Blick weiter auf das Kind gerichtet schüttelte sie langsam mit dem Kopf. Dieser Zählreim. Der Hohn. Es sollte sie aufhalten und schwächen. Ihre Kräfte aufzehren. Einen anderen Grund gab es für dieses Machwerk nicht. Ein Geruch den Niphira nur zu gut kannte machte sich breit. Der Geruch verbrannten Fleisches… Verbrannter Haut. Ein kurzer Flashback. Cathar. Der Sith. Sobald Niphira wieder zurück in der Realität war stürmte der Houk bereits auf das Kind zu. Das lachende Kind. Dieses Seil. Niphira grinste. Es war so leicht? Konnte es sein? Langsam ergab sich ein Bild. Diese Illusion. Die Reaktion auf die Blitze. Vielleicht. Aber nur vielleicht… Niphira machte sich bereit. Wollte etwas ausprobieren. Jedoch kam der Zählreim zu einem jähen Ende. Sieben Kerzen? Welche Bedeutung hatten sie? Doch in dem Moment erloschen sie. Niphira war noch immer weniger Meter von den den anderen entfernt. Nur wenige Meter… Langsam ging sie in die Richtung der anderen. Aber dort waren sie nicht mehr! Nervös schaute sie sich um. Da war nur Dunkelheit. Irgendetwas schien ihre Sinne zu blockieren. Diese Dunkelheit war nicht normal. Das Kind war nicht normal! Voller Zorn aktivierte sie ihre Lichtschwertklinge aber auch die schien verschwunden! Hastig schnellte ihr Blick umher. Was war das? Sie stieß gegen etwas. Oder gegen Jemand? Aber es war keiner der Jünger. Nicht ihr Meister. Nein. Schwarze Roben. Ein Rotes Licht erhellte einen kleinen Bereich. Ein viel zu bekanntes Gesicht. Der Zabrak Sith. Aber das war nicht Schrecken genug. Sie selbst trug wieder die alten Lumpen wie im Dorf. In ihr Gesicht fiel eine weiße Strähne. Nein! Nicht hier? Was war hier los? Der Sith lachte hämisch auf. Langsam wich Niphira zurück.

“So klein… So schwach… Ihr Jedi seid alle so schwach…”

Er lachte und hieb nach Niphira. Sie wollte gerade den Sith mit der Macht zurück stoßen, aber es geschah nichts. Egal was sie tat. Es blieb ohne Wirkung. Sie fluchte. Lauter und lauter. Immer wieder wich sie aus. Immer wieder wiederholte er diese Worte. Immer wütender wurde Niphira aber auch Panik war da. Panik die immer mehr in ihr anwuchs. Langsam wurde sie davon übermannt. Bis sie das gleißende Licht eines blauen Lichtschwertes sah. Die Klinge hatte sich durch den Rumpf des Sith gebohrt. Hatte ihn binnen Sekunden gerichtet. Ihre Mutter trat vor sie. Ihr Gesicht eine verzerrte Fratze dessen was ihr eigentliches Gesicht war. Niphira knurrte. Griff etwas Schweres. Ihre Mutter griff sie sofort an. Trieb sie immer weiter zurück. In der Dunkelheit war sie blind. Wenn nur etwas Licht da wäre! Sie stieß gegen eine der Säulen und schüttelte mit ihrem Kopf. Ihr kam eine Idee. Die Kerzen. Sie waren nicht viel. Aber ein wenig Licht würde helfen das Lichtschwert wieder zu finden. Instinktiv streckte sie ihre Hand in die Richtung der Kerzen aus welche sich entzündete. Ein kleiner Teil des Raumes war beleuchtet. Das Abbild ihrer Mutter stieß einen markerschütternden Schrei aus. Licht. Sie hörte wieder die Stimme ihrer Mutter.

“Licht vertreibt jegliche Dunkelheit…”


Sie grinste. Stach auf das ein was ihre Mutter darstellen wollte. Es war ein Anfang. Ironischerweise hatte ihre Mutter einer angehenden Sith geholfen dieses Rätsel zu lösen. Nicht nur sehen konnte Niphira. Sie hatte ihre KLinge die ganze Zeit gehalten. Sie sog die dunkle Seite regelrecht in sich auf. Ein breites Grinsen in ihrem Gesicht. Die normale Klinge wanderte an ihren Gürtel. Nun nahm sie ihre Doppelklinge.

“Jetzt weiß ich was wir tun müssen! KOMM HER!”

SIe stürmte los. Schätzte die Richtung ihres Zieles ab. Die dunkelheit zum Sklaven machen. Sie versklavte die Dunkelheit. Sog immer mehr die dunkle Seite in sich auf. Sie merkte wie ihr Verstand teils wich. Aber irgendwie konnte sie noch ungefähr beeinflussen wo sie sich hin bewegte. Die Halle war erfüllt von ihrem gackernden Lachen während sie das Abbild ihrer Mutter zurück trieb. Noch eine Kerze und es wäre noch mehr geschwächt. Doch umso dunkler es wurde, desto stärker wurde das Abbild wieder. Niphira lachte.

“Ach komm… ist das alles? Ich dachte meine Mutter wäre stärker… Oder ist das alles?! ZEIG ES MIR!”


Ein Kampf entbrannte. Mutter und Tochter. Sie tauschten schläge aus. Es wirkte wie ein grausamer, tödlicher Tanz. Nur der Gewinner des Kampfes würde überleben. Niphira ging voll und ganz darin auf. Mit jedem Schritt gewann das etwas an Kraft. Wurde stärker. Niphira freute sich umso mehr auf den Kampf. Versank in ihrer Leidenschaft. Ließ sich endlich einmal komplett gehen. Immer schneller wurde sie. Aber das Etwas zog mit. Schließlich erreichten sie die zweite Kerze. Niphira grinste breit und starrte in die Dunkelheit während sie mit Hilfe der Klinge die nächste Kerze entzündete. Wieder der Schrei. Das Abbild ihrer Mutter sackte in sich zusammen. Wurde immer schwächer. Sie begriff langsam. Schaute sich um. Konnte aber die anderen nicht erkennen.

“Entzündet die Kerzen! Das Licht schwächt was auch immer es ist!”

Sie rief es und wurde von hinten umgerannt. Ihre Klingen rollten in das dunkle nichts. Sie keuchte und drehte sich langsam auf den Rücken. Schaute nach oben. Schatten? Sie schaute fragend. Was sollte das?

“Wenn ich dich töte… WERDE ICH SEIN SCHÜLER! Du Schwächling!”


Der Zabrak wollte ihr in das Gesicht schlagen. Mit einem Machtschub prallte der Zabrak gegen die Säule hinter ihm. Es würde ihn nicht lange lahmlegen. Nur lang genug, damit sie wieder stehen könnte. Er hatte nicht den Verstand verloren. Hatte gewartet. Nun schlug er zu. Verrat war der weg der Sith. Wenn er es so wollte. Ein letztes Mal. Niphira legte ihre Waffe ab. Stellte sich unbewaffnet dem Jünger gegenüber. Legte den Kopf schief.

“Ich werde weder die Macht noch Waffen nutzen um dich zu Töten. Du bekommst nur diese Chance… Oder du kannst wie ein Feigling aufgeben…”


Niphira wusste was die Wahl des massigen Zabrak war. Sofort lief er mit seiner Waffe los. Hiebte nach der Schülerin, welche ihm einfach auswich und von hinten versuchte in die Kniekehle zu treten. Lediglich ein leichtes Stolpern und der Zabrak drehte sich zu Niphira um. Wurde zorniger. Niphira fing nun dagegen an ihn spottend aus zu lachen.

“Ist das alles was der große Schatten gegen das wehrlose Gizka ausrichten kann?”

Wieder stürmte er los. Wollte sie mittig durchteilen. Ein offensichtlicher Angriff. Niphira packte in sein Handgelenk und lenkte ihn so an sich vor bei und konnte ihm gezielt den Kehlkopf einschlagen. Nach Luft japsend ging der Zabrak vor Niphira auf die Knie. Hustete und starrte sie flehend an. Niphira grinste nun. Sie wurde durch die Dunkelheit gelenkt während sie ihm in den Magen trat.

“Erinnerst du dich an die Geschichte im Trainingsraum? Ich habe sie nicht vergessen…”

Sie Sammelte ein paar Steine auf und stopfte sie dem Zabrak in den Mund. Sie grinste immer sadistischer. Bis sie ihm gegen das Kinn trat. Das Geräusch welches diese Szene begleitete war ein klares Zeichen. Er würde so schnell kein festes Essen mehr kauen können. Niphira sammelte ihre Waffen wieder auf. Schaute den Zabrak an. Hob ihn mit der Macht so weit sie konnte in die Luft und schaute ihm kurz beim Zappeln zu ehe sie ihn mit allem was sie konnte auf den Boden schleuderte. Er würde jämmerlich hier unten verenden. Vergessen werden. Ein Nichts. Ein Niemand. Ein Opfer für das Wesen was sich hier in der Dunkelheit umher trieb.

“Hier! Den kannst du Fressen! Ich habe ihn nicht komplett zerstört. Der Schädelknochen sollte gut in deine Sammlung passen…”

Damit drehte sich Niphira von dem Leblosen Körper des Zabrak ab und stapfte mit der aktivierten Doppelklinge in die Dunkelheit um sich weiter um die Kerzen zu kümmern. Kerzen… Wie altertümlich. Wie lächerlich. Wie… Armseelig… War es aber nun Niphira oder die Dunkelheit, die den Körper der Schülerin im Griff hielt. Sie kicherte wie eine Verrückte in dem schwarzen Nichts. Hatte sie nun den Verstand verloren? Hatte sie zu viel der dunklen Seite aufgenommen? Mehr als ihr Verstand ertragen konnte?


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Die sprichwörtliche Nacht brach über die Gruppe herein, als grausame Dunkelheit sich wie ein Leichentuch über die Geister der versammelten Anhänger Bogans senkte. Die Kerzendochte waren die letzte verglimmende Hoffnung auf Licht in diesem Gefängnis, dass keinen Ausweg mehr offerierte. Das Lachen des sullustanischen Kindes versiegte und wurde durch ein gurgelnd sprudelndes Geräusch abgelöst. Noch mit dem letzten Funken Licht sah der Sith Executor, wie der Kopf des Sullustaners entlang des Mundes nach hinten klappte, als sei es ein Blastergewehr, dessen Lauf umgeklappt wird um Patronen nachzufüllen. Aus diesem Abyss flossen neben diversen Flüssigkeiten eine dünne schwarze Rauchschwade empor, deren weiterer Weg aufgrund der Abstinenz von Licht sich Darth Draconis entzog. Das gurgelnd speiende Geräusch stapelte sich Oktave um Oktave höher, bis es zu einem harpyenhaften Schrei akkumuliert hatte. Schemenhaft konnte die Gruppe kaum die eigene Hand vor den Augen sehen. Draconis und Niphira handelten instinktiv und aktivierten die gierig nach Blut lechzenden Plasmaklingen ihrer Lichtschwerter, deren betörend bedrohliches Summen sich in die Kakophonie der Geräusche einreihte. Im fahlen roten Licht ihrer todbringenden Waffen konnte Draconis ausmachen, dass die Lampen der Gruppe nicht zu funktionieren schienen Gorh hämmerte mit seiner fleischen Pranke auf die Lampe ein, Zorn in den Augen funkelnd, doch auch seine „Streicheleinheiten“ brachten die Maschine nicht dazu das ersehnte Heil in Form von Licht zu spenden. Immer wieder hämmerten sich diese Worte in seinen Kopf, überschatteten zeitweise sogar das schreckliche Kreischen des sullustanischen Balgs. „Sieben Kerzen zu deinen Ehren, dreizehn Stiche vollenden das Werk.“

Doch es sollte nicht dabei bleiben. Die Macht vibrierte um sie herum, einem Erdbeben gleich machte die Entität auf sich aufmerksam, auf allen Ebenen, die seine Sinne wahrnehmen konnten. Wovon wollte die Kreatur ablenken, wieso wollte sie, dass die Aufmerksamkeit auf ihr lastete? Aus der Dunkelheit heraus manifestierte sich ein Grauen, dass darin gelauert hatte. Gierig war es gewesen, sich an der Emanation der Angst zu laben, welche die Jünger wie Schweiß aussonderten. Schall und Rauch war es, und zu Schall und Rauch sollte es wieder werden. Doch dazwischen, da würde es der Terror in Form sein, der Nachtmahr, der sie verfolgen würde. Draconis spürte es zuerst, wie ein Lufthauch, der an ihm vorbeizog. Dann nahm es Form an, genauer gesagt nahm es für jeden einzelnen der Lebenden in diesem Bereich Form an. Ruul schien sich vom Terror vereinnahmen zu lassen und von seinem eigenen persönlichen Nachtmahr quälen zu lassen, während Gorh den Kopf schüttelte, als wolle er etwas, dass sich mit scharfen, schwarzen Klauen in seinem Geist festgesetzt hatte abschütteln. Telvin schrie markerschütternd, als wolle er dem Kind Konkurrenz machen und schwang seinen Parang in der einen Hand und seine Lampe in der anderen Hand wild umher, als könne er der Entität etwas entgegensetzen. Schatten hingegen kauerte sich hin, schüttelte den Kopf als habe er soeben eine Nachricht erhalten, die er nicht glauben wollte. „Nein. Nicht sie. Niemals. Nicht wenn ich was dagegen tun kann!“ sagte der Zabrak, der sich unmittelbar hinter Draconis befand wie ein Mantra immer wieder zu sich selbst. Was hatte sich als seine Angst manifestiert, dass es den wuchtigen Gehörnten so zerbrach? Aus dem Augenwinkel konnte der Sith Executor nur sehen, wie Niphira begann mit irgendwas zu sprechen, doch ihre Worte waren undeutlich. Es schien, als spreche sie aus einer Badewanne heraus und sei in Watte eingepackt. Ihre Worte verloren sich in den Dissonanzen der allumfassenden Gräuel, doch das Licht ihrer umherwirbelnden Klingen bedeutete dem Sith, dass sie wohl in einen Kampf verwickelt sein musste. Der Schleier, der auf seinen Sinnen wie ein schweres Gewicht lag, vermochte ihm jedoch nicht zu verraten was genau sie da bekämpfte. War es das Kind, war es ein Aspekt der Emanation? Er konnte es nicht genau sagen. „Sieben Kerzen zu deinen Ehren, dreizehn Stiche vollenden das Werk.“ flüsterte schlangengleich die dunkle Seite in sein Ohr, umspielte seine Gedanken wie eine Dirne auf der Suche nach einem schnellen Hehler. Währenddessen tauchte seine Lichtschwertklinge die Umgebung mit jeder Bewegung kurzzeitig in ein fahles Licht, dass große Schatten an die Wand warf und offenbarte, dass das Wesen, mit dem Niphira kämpfte, keinen Schatten besaß. Doch was war es dann, fragte sich der Sith, denn eine Illusion wäre nur für sie sichtbar gewesen. Er schloss die Augen und nutzte die Macht um zu sehen, sich zu orientieren und vertraute darauf, dass sein ergebener Sklave ihm nicht in den Rücken fallen würde. Die Macht war sein Diener, mit ihm auf seiner Seite würde er was auch immer das sullustanische Kind darstellte vernichten.


Verrat ist der Weg der Sith. Schatten schien einer jener Jünger zu sein, die diese Lektion zwar verinnerlicht hatten, jedoch nicht das nötige Gespür aufwiesen zu wissen, wann man den Dolch am Besten zückte und wann man lieber abwartete. Gerade als Niphira begann die Kerzen zu enzünden, stürmte der Gehörnte auf die Scholarin zu. Ein Kampf entbrannte, der dem unter Schmerzen leidenden Geist des Sith Executors bewies, wieso die Sith Mal um Mal scheiterten. Statt sich hinter einer Idee und einer Person zu versammeln um dieser zu folgen, entbrennen aufgrund der räuberischen Natur der dunklen Seite. „Sieben Kerzen zu deinen Ehren, dreizehn Stiche vollenden das Werk.“ Einige Schläge und er wäre seiner Begleiter entledigt. Würde dann die Entität endlich Erbarmen mit ihm haben und ihn ziehen lassen? Er spürte wie die dunkle Seite ihn erratischer machte, seinen Geist vergifttete. Große Macht wurde von der dunklen Seite nur mit einem Gegenwert gewährt, Auge um Auge.

Nein, nicht sie waren der Feind, sondern dieses siebenfach verteufelte Blag, dass ihn und seine Diener hier mit Pein und Agonie überschüttete. Den Versuch unternehmend einen klaren Gedanken zu fassen, richtete sich der Sith auf. Die Dunkelheit hatte ihn niedergedrückt, versucht davon abzuhalten sich um seine Diener zu kümmern, doch wuchtete sich der Sith mit all seiner ihm zur Verfügung stehenden Macht auf, setzte einen Fuß vor den anderen und versuchte die Entität direkt anzugehen. Ein Kampf der Willen entbrannte. Die ausgehöhlte Form des sullustanischen Kindes erhob die Hände, schoss seinerseits violett gefärbte Machtblitze dem Sith entgegen, der diese mit seiner eigenen Volte konterkarrierte, sodass sich ein Ball komprimierter Machtenergien bildete.

Hinter dem Kind konnte der Sith nur erahnen, dass sich Niphira mittlerweile aus ihrem Kampf gelöst und höchstwahrscheinlich als Siegerin hervorgegangen war. Der Tod des Gehörnten war zu einer selbsterfüllenden Prophezeihung geworden. Schatten hatte gefürchtet von Niphira niedgestreckt zu werden und nie ein Sith Schüler zu werden, also hatte er sie angegriffen. Seine Angst brauchte keine Rauchschwaden, sie war bereits im Raum vertreten. Sie begann sich um die großen, von unzähligen Wachstropfen übersäten Kerzen zu kümmern, die zuvor Licht gespendet hatten. Als ein weiteres Licht aufging und den Raum beim Erwachen der Flamme lichterloh erhellte, sah der Sith wie Schmerzen den Fleischkerker der Entität mit Schmerzen durchzucken ließen. Die Epiphanie traf Darth Draconis mit der Wucht eines XX-9 schweren Turbolasers. Niphira hatte durch ihre ungestüme, chaotische Art diese Enigma entschlüsselt, bevor es ihm möglich gewesen war. Ihre direkte, pragmatische Art kam zu einer Lösung, die scheinbar funktionierte. Sieben Kerzen mussten angezündet werden um die Entität zu schwächen. Dreizehn Stiche würden es richten. Doch weder Gorh noch Niphira hatten Erfolg dabei gehabt die Entität zu schwächen. ER musste es tun. Das hier war seine Prüfung, etwas das ihm niemand abnehmen konnte. Die dunkle Seite verzieh keine Reue, kein Bedauern. Sein grundloser Mord der Mutter, mitsamt ihrer Verstümmelung und dem Ausliefern des Kindes auf Befehl Darth Ysims hatten ihn sein Leben lang verfolgt. Der Tod galt jenen, die ihn verdient hatten, doch was waren diese Maden schon im großen galaktischen Plan gewesen? Ihre Existenz hatte nichts mit dem Werk der Sith zu tun und trotzdem hatte er sie gerichtet.
Diese Reue war sein Makel gewesen, verbunden mit der Angst der dunklen Seite nicht gerecht zu werden. Er, der Pfähler von Coruscant, der Schlächter von Dathomir, trauerte einer namenlosen Sullustanerin und ihrem Blag hinterher, dass er als Säugling hinterlassen hatte. Deswegen hatte sich seine Angst nicht manifestiert, wie bei den anderen. Seine Angst war das sullustanische Kind, immanent mit der Sorge für die dunkle Seite nicht gut genug zu sein. Doch er musste es töten. Als ultimatives Opfer Bogans. Sieben Kerzen zu Bogans Ehren, dreizehn Stiche vollenden das Werk, dass er vor Jahren begann. So sollte es geschehen.
Mit neuem Elan verlegte der Sith sein Gewicht auf das vordere Bein und intensivierte die Volte, die er dem Kind in Form von Machtblitzen entgegenschoss, während Niphira Minora die letzte Kerze zündete. Das Licht blendete für einen kurzen Moment sowohl das Kind, als auch Niphira, wie auch jeden anderen der Lebenden. Es war eine Manifestation der dunklen Seite per se. Heller als die Sonne, heller als alles andere, raubte es das Augenlicht und stürzte jeden in die allumfassende Dunkelheit Bogans. Die Akkumulation der dunklen Energien schwappte, bestärkt durch die neue Woge aus den Fingerspitzen des Sith Executors, wie ein Tsunami aus Hass, Zorn, Wut und Verachtung über den deformierten Körper der Entität, durchzuckte es und deformierte es weiter. Die Körpergliedmaßen zuckten zum Klang eines ohrenbetäubenden Schreies und brach sich in unnatürlicher Weise, sodass das Wesen mit einem völlig entartet aussehenden Körper auf die Knie ging. Der Sith marschierte mit der Entschiedenheit eines wutentbrannten Krayt Drachens auf die Kreatur hin, zündete erneut das Lichtschwert und hieb dem Wesen in einer kreisenden Bewegung die Hände der malformierten Gliedmaßen ab. „So die Mutter, so der Sohn“ dachte der Sith still und heimlich für sich, bevor er sich über dem Wesen aufbaute und zum ersten Mal zustach. Ein beißender Gestank aus Ozon, verbranntem Fleisch und einer undefinierbaren Flüssigkeit, die nach Moder und Aas roch, entwich. Das war der erste Stich. Zwölf weitere Male fand die glühende Plasmaklinge des Sith Executors ihren Weg in das verdorrte Fleisch der Kreatur, bei jedem Stich schrie die gebeutelte Kreatur herzzerreißend auf, flehte jedoch nie um Gnade. Mit jedem Stich wurde das Wehklagen größer, der Wunsch nach Erlösung im Timbre der Schreie versteckt. Nach dem dreizehnten Stich erlosch die Stimme und eine gespenstische Stille machte sich breit. Lediglich das Keuchen der Lebenden blieb als Mahnmal der Geschehnisse zurück, unterstreicht vom rasselnden Atem des Duros.

„Beeindruckend.“ konnte der Sith nur in die Richtung seiner Schülerin herausbringen, während sein eigener Brustkorb sich unter seiner schweren Atmung in regelmäßigen Abständen hob und sank. „Wirklich beeindruckend.“

Seine Aufmerksamkeit glitt nun zu den anderen Jüngern. Sie schienen mit den Nerven am Ende zu sein, doch gab es unter der Ägide des Sith Executors keine Ruhe für die Niederträchtigen. Wie ein rasendes Tier tobte die Bestie der dunklen Seite in seinem Brustkorb. Sein Geist hatte er den arkanen Kräften dieses Ortes weit geöffnet. Nicht in vollem Umfang Herr seiner Sinne wandte er sich nun an die Jünger, während er über die Leiche des Zabraks stieg, dessen eingeschlagener, mit brüchigen Zähnen versehener Kopf für alle Verräter ein Warnschild und Sühneopfer zugleich darstellte.


„Wir marschieren weiter.“ zischte der Sith seine Untergebenen an, ohne ihnen Erklärung für die Geschehnisse geben zu wollen.

„Herr, vielleicht eine kurze…“ begann Telvin, doch weiter kam er nicht. Von seinen Füßen gerissen wurde er zum Sith katapultiert und verharrte, einer Marionette gleich, in der Luft, packte sich an die eigene Kehle und gab gurgelnde Geräusche von sich.

„Schlafen kannst du, wenn du tot bist. Bleibst du hier, passiert das schneller als du es dir wünschen kannst. Wir marschieren weiter.“

Wie ein nasser Sack ließ der Sith den Menschen zu Boden fallen und drehte sich auf dem Absatz wortlos um. Die Entität hatte den Durchgang verschleiert, sodass Darth Draconis den nun offenbarten Gang entlangging, gefolgt von seiner Schülerin und den anderen Jüngern, die sich trauten den Weg voran zu gehen. Die engen, kahl behauenen Gänge deuteten darauf hin, dass sie langsam einen noch älteren Teil der Katakomben betraten. Teile der Wandverkleidung waren abgehauen worden, teilweise gewaltsam. Endlos schien der Gang zu sein, leicht geneigt. Langsam sammelte sich Wasser unter den Stiefeln des Siths, das Brachwasser stieg immer weiter, bis es die Füße gänzlich umspielte und das Vorankommen erschwerte. Der Gang endete schließlich an einer Abzweigung. Ein Durchgang schien zugemauert zu sein, während eine andere Öffnung so eng war, dass sie nicht gehend durchmarschieren können würden. Eher kriechend. Die Öffnung war umgerechnet einen Meter breit und hoch teilweise mit allerlei Knochen angefüllt. Der Sith konnte Rippenbögen, Oberarm- und Oberschenkelknochen ausmachen, diverse Schädel konnte er ebenfalls ausmachen. Aus einem der Schädel schlängelte sich aus den leeren Augenhöhlen eine Schlange, die sich hinab ins stinkende Brachwasser schlängelte und scheinbar in einer Öffnung unter dem zugemauerten Durchgang verschwand.

„Wir werden da durchgehen müssen. Lasst hier, was ihr nicht hindurch tragen könnt.“

Dabei streifte sein Blick den leicht röchelnden Ruul. Er hatte sich so viel Mühe gemacht das Equipment zusammenzustellen nur um es hier jetzt unverrichteter Dinge stehen lassen zu müssen.


„Ich werde zuerst gehen. Dann alle anderen. Niphira, du sorgst dafür, dass keiner umkehren wird.“

Wie so oft sprach Draconis seine Worte als Auftrag und Drohung zugleich. Keiner dieser Jünger würde seine Entscheidung widerrufen und sie hier unten im Stich lassen und vor allem würde keiner dieser Jünger durch eine plötzliche Platzangstattacke beginnen den Erfolg seiner Operation zu torpedieren. Mit einem beherzten Machtgriff ließ der Sith einen Teil der Knochen in das faulige Wasser fallen, was zu einigen Spritzern sorgte, die sich ihren Weg in die Höhe bahnten. Seinen Befehl in die Tat umsetzend begann nun Darth Draconis als erster voran zu robben. Die Knochen machten das vorankommen mühselig. Der ohnehin enge Gang wurde durch die Masse an osseinhaltigen Objekten erschwert. Die scharfkantige Natur sorgte dafür, dass die Rüstung des Siths angegriffen wurde. Seine Arm- und Beinschienen erwiesen sich hierbei als hilfreich, sie waren jeden Credit wert gewesen. Doch er spürte wie die Knochen Teile seines Beinkleides und seiner Oberarmbekleidung punktierten. Meter um Meter arbeitete sich der Sith diesen weiteren, schier endlos erscheinenden Gang voran. Während er mit der linken Hand vorangriff, um sich an einem Brustkorb nach vorne zu ziehen, spürte er wie etwas über seine Finger huschte. Dem Impuls jedem Wesen mit einem Machtstoß den Gar auszumachen unterdrückend, arbeitete sich Draconis voran, bis sie einen Ausstieg gefunden hatten. Der Gang vor ihnen öffnete sich, ein verwinkelter Kreuzgang der ihm nach der Enge so groß wie die Eingangshalle des Tempels erschien, in Wahrheit aber gerade so hoch war, dass der Houk darin stehen können würde. Draconis streifte seine Kleidung gerade, als Ruul und der Houk mehr oder weniger grazil aus der Öffnung krochen. Gerade letzterer hatte massive Probleme gehabt. Doch dann spürte der Sith etwas in der Macht, etwas war im Gang. Im nächsten Moment hörte er Niphira schreien, dieses etwas hatte sie an ihren Knöcheln gepackt.


„Ruul, mein Bester, da bist du ja!“ Die Stimme ließ den Sith umdrehen, das Lichtschwert gezündet in der Hand. Vor ihm sah er einen Abednedo in einer Technikeruniform, die leicht versengt war. „Ich dachte schon, du hast mich alleine gelassen. So wie damals, als wegen dir die Maschine explodierte.“

Langsam begann das Gesicht des Abednedo zu wie Wachs zu schmelzen…

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Das Grauen nahm wieder Gestalt, wenn auch weiterhin eine dezent unstoffliche. Der Duros schnappte verzweifelt nach Luft, kaum dass die Woge aus Schwärze und Finsternis über sie gekommen war. Doch diese zweite Brandung der Dunkelheit hatte er besser verkraftet. Er war konzentrierter zu Werke gegangen, hatte sich zur Gänze auf das leidende Fleisch seines Beines fokussiert und damit eine Verbindung zur Realität hergestellt. In seinem Geist tobte indes ein Sturm klagender Entrüstung darüber, nicht mehr einen direkteren Einfluss auf die Empfindungen des Duros zu haben. Der Zog des Okkulten ließ den Nichtmenschen taumeln - einmal mehr auf allen bekannten Ebenen: Physis, Seele und darüber hinaus. Doch die zerstörerische Urkraft schien ihr destruktives Wirken nicht mehr in gebündelter Form leiten zu können. Die Hiebe der versuchenden Stimme waren weniger intensiv, weniger kraftzehrend. Das Nichts wirkte in diesem Augenblick nicht mehr so bedrohlich, nicht mehr final auf Ruul. Er war allerdings weit davon entfernt selbstbestimmten Mut vorzuweisen oder der Negation des Seins bewusst die Stirn zu bieten. Er, der Duros, war ein Spielball der Mächte und im Grunde zu einer passiven Zuschauerrolle verdammt. Doch in diesem Moment war er bereit sein Schicksal anzunehmen.

Dann blitzen grelle Lichter auf, der Boden unter seinen Füßen geriet in Wallung. Die Luft sirrte vor pulsierender Kraft. Hätte Ruul Haare besessen, sie hätten zu Berge gestanden. So vibrierte sein Körper, derweil er es nicht verstand der Situation Herr zu werden. Doch in Zentrum der geballten Wut stand einmal mehr Darth Draconis, einem antiken Leuchtfeuer gleich. Er war der strahlende Fixpunkt der Gruppe. Sein unentwegtes Anbranden wider die Dunkelheit sorgte für die bittere Entschlossenheit der Scholarin und das nimmermüde Tun des Houk. Wohin es den Schatten verschlagen hatte, konnte der Duros nicht sagen. Aber es tangierte ihn auch in keinster Weise. Den Fokus auf die reale Welt aufrecht zu erhalten kostete den Nichtmenschen einen Großteil seiner Kraft. Doch unter Aufbringung der letzten Ressourcen war er imstande dem Erhabenen bei der Bekämpfung dieser garstigen Kinder-Kreatur beizuwohnen. Einem Wirbelsturm gleich deckte der Sith-Lord die Wesenheit mit Schlägen seiner grimmigen Klinge und mit elektrisierenden Schlägen konzentrierter Macht an. Es war ein Zyklon sich windender Energien und blitzender Lichter. Der Dunkle Lord focht mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Ruul erkannte jedoch mit Schrecken, dass auch der übermächtige Lord der Sith seine Schwierigkeiten hatte. Und wenn ein Wesen solcher Machtkonzentration mit diesem kindlichen Unhold schwer zu kämpfen hatte, wie sollte dann er, der einfache Schrauber und Techniker, an einem Ort wie diesem bestehen können? Das hier war ein Grab. Nicht nur für die gepeinigten Seelen, deren Schädel als Wandschmuck dienten, sondern auch für all jene Unbescholtenen, die es wagten hier einen Fuß hinein zu setzen. Der Duros war an einen Ort ohne Widerkehr gekommen. Das hier war nicht nur das Ende seines Lebens, es war das Ende der Zeit. So mussten die letzten Tage des Universums aussehen. Das Ende der Endlosigkeit.

Der Machtvolle kämpfte sich, allen Unbills zum Trotze, durch die erdrückende Schwere des Übermächtigen. Die allgegenwärtige Präsenz, die mit ihrer Anwesenheit verlockte, verführte, verdarb und verheerte, schien nun selbst auf dem Rückmarsch zu sein - gebändigt vom entfesselten Zorn des Draconis. Funken stoben in alle Richtungen davon, als der Dunkle seine blutrot fauchende Klinge in gezielten Attacken ins Ziel brachte. Dann, von einem Augenblick auf den anderen, erstarben alle Lichtquellen und einmal mehr umfing sie gähnende Finsternis. Die Leere legte sich wie eine Decke über die Expedition. Der Duros versuchte gleichmäßig zu atmen, produzierte mit seinen vom Brodem der Glanzkreaturen verätzen Lungen aber nur das rasselnde Geräusch von Krankheit und Siechtum.

Wieder verstrichen Augenblicke, die dem Duros wie Äonen vorkamen. Er war gefangen in der eigenen Unzulänglichkeit, in einem geschundenen Leib, gezeichnet von den Erlebnissen der letzten Momente, Minuten, Stunden, Tage? Ruul hatte in den tiefen, mysteriösen Eingeweiden des Ordens jedwedes Zeitgefühl verloren. Er fühlte sich tormentiert, gerädert und gepeinigt. Und doch war es ein Segen nicht von der eigenen, penetranten inneren Stimme belästigt zu werden. Das war die Sonnenseite dieser todbringenden Finsternis.

Dann vernahm er die Stimme des Lords, der sich anerkennend äußerte. Wem gegenüber? Sich selbst? Der folgende Wortwechsel zwischen dem Slicer und dem Dunklen Lord der Sith ging im Gedankenchaos des Duros unter. Einmal mehr drehte sich seine Welt und er musste sich an der nächstbesten Säule stützen. Schwer atmete er, rasselte vor sich hin, keuchte und spie aus. Was für ein trauriges Bild er doch abgeben musste. Er beschwor seinen eigenen Körper, drohte ihm schwerste Bestrafung an und richtete sich auf. So gut es ihm möglich war. Als sein Herr ihm befahl alle Ausrüstung abzulegen, die nicht von Nöten war, drohte die kleine Welt des Duros in sich zu zerfallen. Wofür all die Mühe? Wofür die peinlich genaue Auflistung, die Nacharbeit, das Werkeln in den Lagern? Musste er derart erniedrigt werden. Seufzend legte er ab, was er nicht brauchte - was nicht viel war, denn er führte nur einen kleinen Handscanner und seinen Hydrospanner mit sich. Von diesen Geräten konnte und wollte er sich nicht trennen. Sie waren alles, was ihm noch blieb.

Ihm wurde die Sinnhaftigkeit des Befehls klar, als er sah, wohin der Lord verschwand. Ein Schlund aus Gebeinen sollte der Weg sein den sie einschlugen. Der Duros schluckte schwer. Welch ein Gräuel, welch ein Übel. EIN TOR IN DEN TOD! DAHIN FÜHRT ER DICH, RUUL! IN DEN ABGRUND! IN DIE ABYSS! AUF DASS DU EINER VON IHNEN WIRST ... DEN SCHLÄCHTERN .. DEN MORDBRENNERN!, keifte die innere Stimme unversehends. Da war sie wieder. Weshalb? Woher kam sie? Aber sie hatte Recht. Welches gesund denkende Wesen glitt in einen beinernen Tunnel, ganz ohne Abscheu oder Widerwillen? Es war unnatürlich, abstoßend und falsch.

Die anderen Teilnehmer der Expedition schienen weniger Scheu zu haben. Sogar der Feigling, Telvin, ließ sich vom knöchernen Maul verschlingen. Ruul trat von einem Bein aufs andere, zögerte, haderte. Er konnte jedoch nicht allein bleiben, hier inmitten dieser Lebenskraft raubenden Umgebung. Nur die Gegenwart des Lords gewährte ihm Schutz. Oh, welch Unglück! Zitternd, röchelnd und hustend schob er sich in die winzige Kathedrale aus Knochen, diesen Dom aus Rippen, den Tempel aus maroden Kiefern. Jede Berührung mit seiner Umgebung sorgte für einen Schauder, jedes schabende Geräusch ließ ihn erzittern. Er rang mit sich, zwang sich gleichzeitig voran. Er war wie ein Korn zwischen den Mahlsteinen, ergab sich dem Schicksal, ließ sich treiben. Es war Marter und Seelenqual gleichermaßen.

Dann, endlich, der befreiende Ausgang. Die Imagination der Umklammerung durch die sterblichen Überreste der hier Aufgeschichteten verlor ihren Terror. Seine Seele kam abermals zur Ruhe .. bis er eine bekannte Stimme hörte. Der Techniker aus der Werkstatt, Dumin, längst verstorben .. und nun zurückgekehrt um ihn zu peinigen. Diese Vorwürfe, dieses Wehklagen. Ja, Ruul hatte nicht genug getan um den Kollegen zu retten. Er hatte sein eigenes Leben nicht in Gefahr gebracht, wollte das bisschen Existenz bewahren, das er hatte. Und nun war Dumin hier um ihn heimzusuchen ... oder zu .. schmelzen?! Das Gesicht des früheren Mitarbeiters zerfloss auf widerlichste Weise. Ganz so, wie die Hitze der lodernden Werkstatt ihn dereinst verzehrt hatte. Immer diese Vorwürfe, immer die Hinweise auf Fehler ... es war nicht mehr auszuhalten. Mit einem schrillen Schrei warf sich der Duros auf den fettwanstigen Abednedo, bohrte ihm den Hydrospanner in das verflüssigte Gesicht .. und ging zu Boden, als ihn die Kraft verließ ...

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[Bastion - Center - Tempel der Sith - Katakomben - Niphira, Ruul, Gorh, Telvin, Darth Draconis]


Niphira wandelte durch die Dunkelheit. Ihre Gedanken waren benebelt von dem Rausch eines guten Kampfes. Der Sehnsucht nach mehr. Sie war in ihrem Element. Mit jedem Schritt in der Finsternis wurde sie eher ein alter Bekannter als ein Furchteinflößendes nichts. Erst als die letzte Kerze entzündet worden war realisierte sie dass sie sich nicht erinnern konnte was passiert war ab dem Zeitpunkt wo sie gegen Schatten gekämpft hatte. So oder so. Die Kerzen brannten. Langsam schaute sich Niphira in dem nun wieder erleuchteten Raum um. Sie war zum Teil immer noch abwesend. Langsam setzte sie sich auf den Boden und musste dagegen ankämpfen nicht ihre Barrieren fallen zu lassen. Ihr Blick galt aber dem was ihr Meister tat. Das was auch immer wirklich da vor sich ging war einfach nur widerlich. langsam aber wurde ihr bewusst, dass sie scheinbar die Schrecken dieses Raumes überlebt hatten. Sie beobachtete wie ihr Meister sein Werk vollendete. Immer noch war sie ein wenig ratlos was genau passiert war. Was nun die Situation gewendet hatte. Das Licht vielleicht? War es wirklich das Licht gewesen? Sie schaute die Jünger an. Fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und schloss kurz ihre Augen. Schatten. So lange war es gewesen. So lange haben sie einander gehasst. Nun war er tot und sie… Der Bücherwurm des Tempels auf dem Weg zu einer Sith. Auch wenn das Überleben hier unten nicht gesichert war, so war Niphira sich mehr als sicher diesen Ausflug überstehen zu können. Langsam richtete sich die Schülerin auf. Ihr Meister lobte sie nun auch noch. Langsam kratzte sie sich am Hinterkopf, verneigte sich dann aber respektvoll. Ein Lächeln auf ihren Lippen. Sie würden besser keine Rast einlegen. Jede Sekunde hier unten war ein Risiko. Selbst die Schüler würden es besser realisieren. Auf Draconis Kommando hin meldete sich Telvin zu Wort. Langsam trat Niphira an die Seite ihres Meisters und starrte den Jünger an wie ein Raubtier, welches auf den Befehl wartete zubeißen zu dürfen. Niphira grinste bei der Szenerie in der dieser junge Mann in der Luft schwebte und gurgelte. Keine Luft bekam. Bei den Worten Draconis nickte sie ruhig. Es war nicht schwer zu erkennen was hier die Strafe für Verrat wäre. Schatten sollte ein Mahnmal dessen sein was ein Verrat bedeutete.

Ohne einen Moment zu zögern befolgte sie die Anweisung ihres Meisters und ging mit ihm weiter. Wie weit würden sie noch in die Tiefen dieser Gänge voranschreiten? Die Finsternis war erdrückend. Die Macht an diesem Ort ein Widerhall einer dunklen, finsteren Symphonie. Ein Stück welches ein starkes Unbehagen in der Schülerin auslöste. Ein Schauer jagte über ihren Rücken. Etwas rief nach ihr. Langsam schaute sie zurück, aber da war nichts. Niphira tat es mit einem Kopfschütteln ab. Überlegte was hier vor sich ging. Doch schon bald kam die Gruppe zum Stehen. Eine Sackgasse? Ein genauerer Blick begleitet von den Worten ihres Meisters offenbarte ein lachhaft kleines Loch. Er würde vorangehen, sie als Schlusslicht. Also gut. Dann war es so. Sie betrachtete die Schlange welche sich aus dem Tunnel und einen der Schädel darin heraus schlängelte. Fasziniert beobachtete sie das Reptil während erst Draconis, dann die Jünger in das Loch krochen. Eine Sekunde hielt sie inne. Dann folgte sie den anderen. Der Geruch wurde zunehmend widerlich. Die Knochen und restlichen Überreste schienen zu stinken. In der Ferne konnte Niphira ein vermeintliches Ende ausmachen. Sie mussten doch langsam ihr Ziel erreichen. Die Anderen verließen gerade den Tunnel als sie etwas packte. Eine Schlange? Eine Knochenhand? Noch ehe sie reagieren konnte zog etwas an ihrem Bein. Niphira schrie auf während sie zurückgezogen wurde. Zurück in die Hallen? Nein. Sie fiel schließlich. Ein Fall der nicht zu enden schien bis sie hart mit ihrem Rücken auf prallte, nur um im Wasser zu treiben. Dieser Ort? Sie war noch nie bei vollem Bewusstsein hier gewesen… Sie versuchte etwas um sich herum auszumachen. Aber da war nichts. Nur eine Plattform in der Ferne. Eine Plattform die so viele ihrer Visionen und Illusionen begleitet hatte. Mühelos zog sie sich an dieser hoch. Schaute sich um. Das große Nichts. Mehr war dieser Ort nicht. Nachdenklich schaute Niphira in die Tiefen des Wassers. Oder war es Wasser? Eher eine blutrote Flüssigkeit die für Blut aber viel zu flüssig war. Zu dünn. Sie konnte Schemen unter sich erkennen. Es war still. Bis eine Hand aus dieser Flüssigkeit schoss und versuchte sie zu packen. Langsam erschien der dazugehörige Körper. Ein Twi’lek mit einem abgetrennten Lekku der selbigem in den eigenen Mund gestopft worden war.

“Du solltest tot sein…”

Sie starrte den jungen Mann an. Zog ihr Lichtschwert und durchtrennte seinen Kopf. Er fiel zurück in die Flüssigkeit während zunehmend Wesen um Wesen aus dem Gebäude ihren Weg aus der Flüssigkeit heraus suchte auf die Plattform die zu wachsen schien. Sie musste es noch einmal tun? Sie fing an Wesen um Wesen zu zerschneiden. Doch es wurden immer mehr bis sie erschöpft auf die Knie sackte nachdem das letzte Wesen wieder in die Flüssigkeit gefallen war. Sie keuchte. Starrte ihre Hände an. Sie hatte nicht realisiert wie viel Blut bereits an ihren Händen klebte. Blut welches sich nun auf eben jeder Hand bildete. Hastig versuchte Niphira das Blut ab zu Waschen. Doch es wollte sich nicht lösen. Schließlich tauchte Schatten auf. Auch ihn zu besiegen war kein Problem. Ihre Hände waren vom Blut rot gefärbt. Sie musste nun alles geschlagen haben. Musste gesiegt haben. Und dann hörte sie ein letztes Wesen aus dem Rot aufsteigen. Ihr ehemaliger Meister. Ihr Mentor.

“Greth…”

Keuchte sie nur verzweifelt und sank auf die Knie. Kraftlos. Senkte ihren Blick. Der Mann trat mit festen Schritten auf sie zu. Griff nach seinem Schwert. Niphira senkte demütig ihren Blick. Spürte aber als nächstes nur wie er ihr wie damals über den Kopf streichelte. Friedlich. Nur zögerlich wagte Niphira den Blick zu heben. Sie respektierte ihn. Könnte ihn nicht so leicht abschlachten. Es wäre respektlos. Sie zitterte. Langsam nahm der Mentor, wortlos, ihre Hand in die Seine. Legte ihr etwas in die Hand und lächelte ehe er sich umwandte. Langsam zum Rande der Plattform ging und leise murmelte;

“Du gehst den Weg einer Kriegerin. Warum sollte ich dich töten Wollen…? Du machst mich selbst in meinem Tod stolz. Ich werde durch dein Schwert meine Rache erfahren. Mein Besitz ist ab sofort dein...”


Das war alles was von ihm kam. Dann sprang er in die Flüssigkeit welche pulsierend anfing zu leuchten. Niphira schaute sich um. Dann auf das was Greth in ihre Hand gelegt hatte. Einen Schlüssel und eine Notiz. Niphira wusste nur, dass er Soldat gewesen war. Aber nun? Es war das Siegel der Dorfwache. Jedoch wusste Niphira nicht was dies bedeuten sollte. Dieser Teil ihres Lebens war doch Geschichte! Vorbei! Vergessen? Irgendetwas wollte ihr etwas zeigen oder sagen? Oder was sollte diese Illusion? Oder Vision? Oder doch etwas ganz anderes? Niphira starrte in das weite Nichts…

Murrend kam die Schülerin wieder zu sich. Eines war klar. Diese Illusion war anders gewesen. Etwas wollte sie zurück dahin holen. Wollte sie zu ihrer Heimat zurück bringen. Aber was? Wie ein Hilferuf? Wie ein Ruf durch die Macht? Niphira befand sich wieder ganz am Anfang des Ganges. Hatte sie hier schon das Bewusstsein verloren? Oder… Nein… Sie besah sich der Schäden an ihrer Rüstung. Etwas hatte sie zurück gezerrt. Langsam kroch Niphira den Tunnel weiter. Er wirkte Endlos. Die Knochen kratzten immer wieder an der Rüstung. Schmerzten teils wenn man sein Gewicht unbedacht auf die falschen Körperteile verlagerte. Hoffentlich hatte dieser Ausflug bald ein Ende. Wenn sie schon hier solche Probleme hatten… Wie schlimm würde es noch werden? Am Ende kroch Niphira durch diese enge Höhle und erreichte ihr Ende. Mit Müh und Not schaffte sie halbwegs anmutig raus zu kommen und sich aufzurichten. Die Gruppe wirkte abgelenkt. Die Schülerin schaute sich fragend um. Bemerkte aber erst dann die Gestalt die nicht zu ihnen gehörte. Ein Wesen das regelrecht nach gebratenem Fleisch und angesengten Haar roch. Niphira Fischte nun eine ihrer Beeren aus der Tasche und genahm sich ein paar Bissen. Das wurde ja immer besser hier...



[Bastion - Center - Tempel der Sith - Katakomben - Niphira, Ruul, Gorh, Telvin, Darth Draconis]
 
Bastion - Bastion Center - Sith-Orden - Katakomben - Gang 169 - Steg über dem unterirdischen Kanalisationsystem - Darth Angelus, Odile Lemaire, Dopa Maskey

Die Aura des Dopa Maskey verriet, dass er definitiv ein Anwender der Macht war. Darth Angelus hatte dies bereits vermutet, doch konnte er erst jetzt so gut wie ausschließen, dass es sich bei dem Fastmenschen um einen Hochstapler oder Betrüger handelte. Als der Krieger zu Ende gesprochen hatte musterte er sein Gegenüber, wie er sich geschmeidig von dem Geländer stieß und sein Messer verschwinden ließ. Auch wenn es hier unten verdammt dunkel war, hätte auch ein Normalsterblicher erkennen können, dass es sich bei dem Fremden um ein besonderes Wesen mit einem besonderen Selbstbewusstsein handelte. Die Augen des Adeligen funkelten rot ins Dunkle hinein, wie ein kurzer Impuls. Dann schloss er seine Augen und begann zu spüren, wie die Aura des Dopa Maskey überhaupt im Detail beschaffen war. Darth Angelus hatte eine solche Aura noch nie gefühlt: sie war noch überraschend schwach und unruhig flatternd, doch vereinzelte Strömungen übertrafen so einiges, was dem junge Sith bisher bekannt war. Es schien, als würde eine Stimme zu ihm zu sprechen zu versuchen, doch so sehr sich Darth Angelus auch bemühte, verstand er nur verschwommenes Geflüster. Vielleicht war es auch nur ein Trick des Mannes, folglich öffnete Sabar wieder seine nun deutlich rot aufblitzenden Augen und hörte zu, wie Dopa Maskey mit einem nonchalanten Grinsen im Gesicht auf die Frage des Kriegers antwortete, wie weit man ihm trauen konnte. Schon vorhin hatte er bei seiner Begrüßung eine Sprache mit einfließen lassen, die der Dubrillianer zwar ins Huttische einordnen, aber kein Wort davon verstehen konnte. Dopa Maskey genoss es offenbar in Rätseln zu sprechen, was dem Krieger seinerseits ein amüsiertes Grinsen entlockte.

"Ein Sith kann einem Sith soweit trauen, wie jedes beliebige intelligente Wesen einem anderen Wesen trauen kann. Du willst nichts von dir preisgeben, Dopa Maskey, doch ich verschließe mich nicht davor, die Wahrheit auszusprechen, die Dir offenbar weder deine Meisterin, noch irgendwer sonst in diesem Tempel näher gebracht hat. Unsere übernatürliche Macht und unser Status als Sith machen uns nicht automatisch zu verräterischen Parasiten. Einen Verbündeten sehe ich als einen Bruder, an den ich stets denken werde, wenn ich eine weitere Stufe auf meinem Weg an die Spitze erklimme. Und einen Verräter sehe ich als einen dreckigen Parasiten, dem ich eigenhändig die Eingeweide aus dem Leib reißen werde, so ich von seinem Verrat erfahre. Es liegt an Dir, was du sein möchtest, ob Bruder oder Parasit. Noch steht es uns frei, getrennte Wege zu gehen, doch diese Chance währt nicht mehr allzu lange. Also entscheide Dich und das möglichst schnell."

Die Stimme des Sith-Kriegers hallte in der finsteren Kulisse und das finstere Grinsen auf seinem Gesicht schien nicht so recht zu den harten und sogar halbwegs ehrlichen Worten zu passen, die er soeben ausgesprochen hatte. Zwischen Darth Angelus und Darth Sting würde auf immer ein eiserner Bund bestehen, der zwischen Schüler und Meister. Die Loyalität des adeligen Kriegers gehörte nach wie vor seinem Meister und dessen Meister, Darth Allegious und trotz der blutigen Werke, die er verrichtet und die seinen Verstand mit dunklen Schleiern vernebelt hatten, ist er noch nicht einmal auf die Idee gekommen, auch nur einen der beiden zu hintergehen.
Dopa Maskey machte mit geweiteten Armen einen weiteren Schritt auf Sabar zu, der ohne zu Zögern seinerseits mit zwei durch die Macht beschleunigten Schritten nach vorne rauschte. Kein Stück nachgeben, um keinen Preis. Es war nicht einmal mehr ein halber meter, der die beiden Männer voneinander trennte, als der rätselhafte Fastmensch selbstbewusst meinte, dass er der richtige Mann für den Auftrag sei und als Bezahlung dunkles Wissen verlange. Endlich schienen sie die selbe Sprache zu sprechen, was einen erheblichen Teil dazu beitrug, dass diese Unterhaltung nicht weiter unnötig in die Länge gezogen wurde, also grinste Darth Angelus abermals und entblößte sein strahlend weißes Lächeln. Daraufhin flüsterte Dopa Maskey mehr, als dass er sie aussprach: die konkrete Frage nach seinem Auftrag. Das Lächeln des Sith verbreitete sich, während er ein letztes Mal damit haderte, diesem Wesen einen doch ziemlich wichtigen Auftrag zu erteilen, von dessen Erfolg im Extremfall so einiges abhing. Doch irgendwie gefiel Dopa Maskey ihm.


Gerade, als er in die Innentasche seines Sakkos unter dem schwarzen Umhang greifen wollte, war es seine Schülerin Odile, die sich zwischen die beiden Männer schob und ein paar sinnlose Worte zum Besten gab. Darth Angelus wusste in diesem Augenblick nicht, ob es ein Zustand der geistigen Umnachtung oder die drückende Aura der Finsternis hier unten in den Katakomben war, die die Adelige dazu veranlasste, sich ausgerechnet jetzt in das Gespräch zwischen den 'Erwachsenen' einzumischen. Sein vorher recht lebhaftes Lächeln fror förmlich ein, als er seinen Kopf langsam in Richtung Odiles drehte und sie mit funkelnden Augen ansah. Der Sith dachte darüber nach, sie auf der Stelle alleine zurück nach oben zu schicken, durch die hunderten finsteren Gänge und vorbei an den ganzen jämmerlichen und doch irgendwo gefährlichen Gestalten, die in jenen finsteren Gängen ihr Dasein fristeten. Es war davon auszugehen, dass die unerfahrene Schülerin es nicht auf sich gestellt schaffen sondern zerbrechen würde, also schlug sich Darth Angelus den Gedanken aus dem Kopf und entschied sich, genauso vergleichsweise kulant mit ihr umzugehen, wie er es für den Anfang seiner Ausbildung vorgesehen und bisher gehandhabt hatte. Er wandte sich wieder Dopa Maskey zu und wartete geduldig, bis sich Odile aus der Bahn zwischen den beiden Männern entfernte. Der adelige Krieger zückte endlich den Datastick aus seinem Umhang hervor und drückte ihn dem Grünhäutigen in die Hand.

"Verschwinden lassen. Unauffällig und leise, ohne irgendeine Spur, die auf mich zurückführen könnte."

Die Betonung, die Sabar nutzte deutete an, was er mit verschwinden lassen meinte. Ein huttisch sprechender und zweigesichtiger Halunke wie Maskey allem Anschein nach einer war, würde es mit Sicherheit verstehen.

"Kontaktiere mich, wenn es erledigt ist. Dann werde ich Dich mit dunklem Wissen bezahlen, was auch immer Du dir darunter vorstellst."

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Nicht nur hatte sie IHN als Begleiter ausgewählt, es war auch sie die ihn bat sich zu ihm zu setzen. Sie suchte seine Nähe. Doch wollte sie ihn nicht dazu benutzen irgendwas zu bekommen, nein, sie brauchte seine Hilfe. Sie war abhängig von ihm und interessierte sich nicht dafür, dass er, in den Augen der meisten Wesen dieser Galaxis, geradezu abstoßend aussah. Sie sah über diesen Makel hinweg, ja empfang es gar nicht als Makel. Sein Kopf schwirrte, fünf seiner zwölf Augen zuckten leicht während drei juckten. Er gab nach und rieb sie eins nach dem anderen, während er ihren Ausführungen zuhörte. Jetzt ergab alles Sinn. Eine Sklavin war sie zwar gewesen, doch keine die so schuften mussten wie jene in den Minen von Kessel.

„Ich befürchte eher weniger, denn… naja… du weißt schon… du bist blind.“

Es war ihm unangenehm gewesen Slefiy auf ihren Makel anzusprechen. Sie, die Schöne, die in seinen zwölf Augen sonst makellos war. In diesem Moment sah der zwölfäugige Nichtmensch, dass ein 3D-4X Droide, mit dem typisch steifen Gang eines Protokolldroiden - zumindest vermutete er, dass es sich um einen handelte – auf sie zu, als hätte dieser nur auf den Moment gelauert sich als hilfreicher Diener anzubiedern.

[„Erlaubt mir euch zu korrigieren, Meister Sith. Mein Name ist W-15-E, Mensch-Droiden Botschafter und Helfer in der großen Bibliothek der erhabenen Sith. Auch wenn im Tempel der Sith die natürliche Selektion nur die gesündesten und klügsten Geister des Galaktischen Imperiums fördert, soll Blindheit keine Grenze sein. Viele große Sith verloren im Kampf ihr Fähigkeit zu sehen. Ich werde sie nun berühren, Lady Sith.“]

Der konische Kopf des Droiden neigte sich leicht, drehte such um aus seinem singulären Photorezeptor zuerst den Vuvrianer und dann die blinde Frau anzusehen. Sich an sein Protokoll für Blinde wohl erinnernd, nahm er behutsam und führte ihre Hand beim Terminal auf ein kleines glattes Feld. Der Zeigefinger des Droiden speiste sich in das Terminal ein, drehte sich zwei Mal bevor das glatte Feld zum Leben erwachte. Die Inhalte des Monitors, genauer gesagt die Schrift, begann sich in verschiedenen Pünktchen auf dem Feld zu etablieren, angepasst an die Fingerbewegung der blinden Frau.

[„Aus diesem Grund wurden die Schriften des Tempels mit Brailleschrift versehen, sodass jeder diese Lesen kann, der nicht konventionell das Wissen über seine Augen kann.“]

Als die entsprechende Reaktion der beiden Sith Jünger ausblieb, schien der Droide mit dem verchromten Körper die Hände entschuldigend zu heben, bevor seine durch seinen Vocoder blechernd klingende Stimme sich zu einem Addendum hinreißen ließ.

[„Vorausgesetzt, man beherrscht die Schrift. Tut das die Lady Sith?“]

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