Valeria Muraenus
kleine Schwester
[Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Imperial Inn - Hauptsaal] Abella Sorovkin, Valeria Muraenus, zahlreiche hochrangige Gäste der imperialen Gesellschaft
Es tat so gut, sich in Abellas Umarmung zu schmiegen und sich einen Augenblick lang geborgen zu fühlen. Auch wenn Valeria ihre Freundin vielleicht damit im Moment etwas überforderte und es nicht gerecht schien, ausgerechnet bei ihr Trost und Halt zu suchen. Etwas, dass ihr selbst Sabar verweigerte - ihr einziger noch lebender Verwandter. Nach einem zitternden Atemzug fand sie die Kraft wieder, ein warmes Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern und sich vom Star dieses Abends zu lösen. Fassung. Haltung. Sie konnte das. Ihre verhasste Erziehung kam dem jüngsten Sprössling des Hauses Muraenus nun zu Gute. Und wenn auch mancher hier im Saal vermuten mochte, wie es um sie stand - ansehen konnte man es ihr nicht.
Folgsam ließ sich die zierliche junge Frau von Abella in den Backstage-Bereich des Imperial Inn führen und nahm den weißen Mantel entgegen, den ihr die Freundin reichte. Auf dem Weg durch einen Lieferanteneingang nach draußen dachte sie einen Moment über die Frage des Supermodels nach, bevor sie zunächst etwas zögerlich, dann zunehmend nachdrücklicher antwortete. So, als wäre sie froh, sich diese Dinge von der Seele reden zu können.
"Um ehrlich zu sein, weiß ich es auch nicht. Wie du sicher weißt, hätte ich jetzt auf Dubrillion eine Menge Arbeit: Die Bergungs- und Aufräumarbeiten im Eisensang-Gebirge sind zwar in die Wege geleitet, aber ich sollte mich auch persönlich davon überzeugen, dass dort alles nach meinen Wünschen verläuft. Ich müßte Geschäftspartner treffen und nicht zuletzt die Gedenkfeier für die Familie und alle anderen, die bei diesem Anschlag ums Leben gekommen sind, ausrichten."
Mit einem tiefen Atemzug nahm sie auf den Stufen vor dem Eingang platz. Die kühle Nachtluft in Valerias Lungen klärte ihre Gedanken von der düsteren Stimmung, in die sie gefallen war und sie betrachtete ihre Freundin für eine Weile still. Sie kannte ihr schönes Gesicht und jede Regung darin in- und auswendig, seit die elegante Corellianerin für sie Porträt gesessen hatte, doch in diesem Moment fragte sich die empathische Künstlerin, was wirklich hinter der glatten Stirn ihres Gegenübers vor sich ging, und ob es nicht vielleicht voreilig war, ihr Herz auszuschütten. Abellas Schönheit rührte nicht nur von ihrem offensichtlich perfekten Äußeren, sondern für Valeria in ganz entscheidendem Maße von dem wachen Geist, der ihre Augen zum Strahlen brachte. Der jungen Dubrillianerin war durchaus bewußt, dass die arbeitsreiche, intensive Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, auch die intelligente Abella in die Lage versetzt hatte, zu erahnen, was ihre Freundin gerade bewegte. Zu vertrauen konnte gefährlich sein - das wußte selbst Valeria - aber schon im nächsten Augenblick schämte sie sich für diese Gedanken. Unaufrichtigkeit und Misstrauen waren ebenso falsch. Unbeeindruckt von Valerias Zweifeln erhob sich die schlanke Corellianerin und bot an, etwas zu trinken zu organisieren.
"Hm... gute Idee. Vielleicht etwas aus deiner Heimat?"
Die fragil wirkende Adelige grinste breit über die willkommene Ablenkung. Abella kannte ihre Vorliebe für Corellianischen Whiskey und wußte sicher, was gemeint war. Als die Tür sich hinter dem Model geschlossen hatte, lehnte Valeria den Kopf in den Nacken und blickte in Bastions Nachthimmel. Keine Sterne. Stattdessen ein düsteres Rot. Das Albedo der Stadt, reflektiert an der Atmosphäre. Unwillkürlich wünschte sie sich in die kalten Berge und die eisige Luft des dubrillianischen Nordens.
In dem breiten Glas, das Abella ihr in die Hand drückte, schwammen Eiwürfel. Wortlos preßte Valeria es gegen ihre Stirn, als die Trauer mit Macht zurückkam - und das Heimweh nach einem Ort, den es nicht mehr gab. Kurz entschlossen leerte sie das Glas in einem Zug, um diesen Schmerz durch das Brennen des Alkohols in ihrem Hals zu ersetzen.
"Ja, stark.", pflichtete sie ihrer Freundin mit belegter Stimme bei und hielt ihr das Glas entgegen, in dem nur noch die Eiswürfel leise klirrten. "Tut mir leid, dass ich gerade keine unterhaltsamere Gesellschaft bin. Aber ich verspreche, mich zu bessern. Dich auf der Reise nach Dubrillion an meiner Seite zu haben, würde mich ungemein freuen - und vermutlich Vieles einfacher zu ertragen machen."
Valerias Grinsen geriet etwas schief, war aber nichtsdestotrotz ehrlich, als sie Abella noch einmal zuprostet.
[Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Imperial Inn - vor einem Lieferanteneingang] Abella Sorovkin, Valeria Muraenus, zahlreiche hochrangige Gäste der imperialen Gesellschaft
Es tat so gut, sich in Abellas Umarmung zu schmiegen und sich einen Augenblick lang geborgen zu fühlen. Auch wenn Valeria ihre Freundin vielleicht damit im Moment etwas überforderte und es nicht gerecht schien, ausgerechnet bei ihr Trost und Halt zu suchen. Etwas, dass ihr selbst Sabar verweigerte - ihr einziger noch lebender Verwandter. Nach einem zitternden Atemzug fand sie die Kraft wieder, ein warmes Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern und sich vom Star dieses Abends zu lösen. Fassung. Haltung. Sie konnte das. Ihre verhasste Erziehung kam dem jüngsten Sprössling des Hauses Muraenus nun zu Gute. Und wenn auch mancher hier im Saal vermuten mochte, wie es um sie stand - ansehen konnte man es ihr nicht.
Folgsam ließ sich die zierliche junge Frau von Abella in den Backstage-Bereich des Imperial Inn führen und nahm den weißen Mantel entgegen, den ihr die Freundin reichte. Auf dem Weg durch einen Lieferanteneingang nach draußen dachte sie einen Moment über die Frage des Supermodels nach, bevor sie zunächst etwas zögerlich, dann zunehmend nachdrücklicher antwortete. So, als wäre sie froh, sich diese Dinge von der Seele reden zu können.
"Um ehrlich zu sein, weiß ich es auch nicht. Wie du sicher weißt, hätte ich jetzt auf Dubrillion eine Menge Arbeit: Die Bergungs- und Aufräumarbeiten im Eisensang-Gebirge sind zwar in die Wege geleitet, aber ich sollte mich auch persönlich davon überzeugen, dass dort alles nach meinen Wünschen verläuft. Ich müßte Geschäftspartner treffen und nicht zuletzt die Gedenkfeier für die Familie und alle anderen, die bei diesem Anschlag ums Leben gekommen sind, ausrichten."
Mit einem tiefen Atemzug nahm sie auf den Stufen vor dem Eingang platz. Die kühle Nachtluft in Valerias Lungen klärte ihre Gedanken von der düsteren Stimmung, in die sie gefallen war und sie betrachtete ihre Freundin für eine Weile still. Sie kannte ihr schönes Gesicht und jede Regung darin in- und auswendig, seit die elegante Corellianerin für sie Porträt gesessen hatte, doch in diesem Moment fragte sich die empathische Künstlerin, was wirklich hinter der glatten Stirn ihres Gegenübers vor sich ging, und ob es nicht vielleicht voreilig war, ihr Herz auszuschütten. Abellas Schönheit rührte nicht nur von ihrem offensichtlich perfekten Äußeren, sondern für Valeria in ganz entscheidendem Maße von dem wachen Geist, der ihre Augen zum Strahlen brachte. Der jungen Dubrillianerin war durchaus bewußt, dass die arbeitsreiche, intensive Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, auch die intelligente Abella in die Lage versetzt hatte, zu erahnen, was ihre Freundin gerade bewegte. Zu vertrauen konnte gefährlich sein - das wußte selbst Valeria - aber schon im nächsten Augenblick schämte sie sich für diese Gedanken. Unaufrichtigkeit und Misstrauen waren ebenso falsch. Unbeeindruckt von Valerias Zweifeln erhob sich die schlanke Corellianerin und bot an, etwas zu trinken zu organisieren.
"Hm... gute Idee. Vielleicht etwas aus deiner Heimat?"
Die fragil wirkende Adelige grinste breit über die willkommene Ablenkung. Abella kannte ihre Vorliebe für Corellianischen Whiskey und wußte sicher, was gemeint war. Als die Tür sich hinter dem Model geschlossen hatte, lehnte Valeria den Kopf in den Nacken und blickte in Bastions Nachthimmel. Keine Sterne. Stattdessen ein düsteres Rot. Das Albedo der Stadt, reflektiert an der Atmosphäre. Unwillkürlich wünschte sie sich in die kalten Berge und die eisige Luft des dubrillianischen Nordens.
In dem breiten Glas, das Abella ihr in die Hand drückte, schwammen Eiwürfel. Wortlos preßte Valeria es gegen ihre Stirn, als die Trauer mit Macht zurückkam - und das Heimweh nach einem Ort, den es nicht mehr gab. Kurz entschlossen leerte sie das Glas in einem Zug, um diesen Schmerz durch das Brennen des Alkohols in ihrem Hals zu ersetzen.
"Ja, stark.", pflichtete sie ihrer Freundin mit belegter Stimme bei und hielt ihr das Glas entgegen, in dem nur noch die Eiswürfel leise klirrten. "Tut mir leid, dass ich gerade keine unterhaltsamere Gesellschaft bin. Aber ich verspreche, mich zu bessern. Dich auf der Reise nach Dubrillion an meiner Seite zu haben, würde mich ungemein freuen - und vermutlich Vieles einfacher zu ertragen machen."
Valerias Grinsen geriet etwas schief, war aber nichtsdestotrotz ehrlich, als sie Abella noch einmal zuprostet.
[Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Imperial Inn - vor einem Lieferanteneingang] Abella Sorovkin, Valeria Muraenus, zahlreiche hochrangige Gäste der imperialen Gesellschaft