Bastion

[Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Imperial Inn - Hauptsaal] Abella Sorovkin, Valeria Muraenus, zahlreiche hochrangige Gäste der imperialen Gesellschaft

Es tat so gut, sich in Abellas Umarmung zu schmiegen und sich einen Augenblick lang geborgen zu fühlen. Auch wenn Valeria ihre Freundin vielleicht damit im Moment etwas überforderte und es nicht gerecht schien, ausgerechnet bei ihr Trost und Halt zu suchen. Etwas, dass ihr selbst Sabar verweigerte - ihr einziger noch lebender Verwandter. Nach einem zitternden Atemzug fand sie die Kraft wieder, ein warmes Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern und sich vom Star dieses Abends zu lösen. Fassung. Haltung. Sie konnte das. Ihre verhasste Erziehung kam dem jüngsten Sprössling des Hauses Muraenus nun zu Gute. Und wenn auch mancher hier im Saal vermuten mochte, wie es um sie stand - ansehen konnte man es ihr nicht.

Folgsam ließ sich die zierliche junge Frau von Abella in den Backstage-Bereich des
Imperial Inn führen und nahm den weißen Mantel entgegen, den ihr die Freundin reichte. Auf dem Weg durch einen Lieferanteneingang nach draußen dachte sie einen Moment über die Frage des Supermodels nach, bevor sie zunächst etwas zögerlich, dann zunehmend nachdrücklicher antwortete. So, als wäre sie froh, sich diese Dinge von der Seele reden zu können.

"Um ehrlich zu sein, weiß ich es auch nicht. Wie du sicher weißt, hätte ich jetzt auf Dubrillion eine Menge Arbeit: Die Bergungs- und Aufräumarbeiten im Eisensang-Gebirge sind zwar in die Wege geleitet, aber ich sollte mich auch persönlich davon überzeugen, dass dort alles nach meinen Wünschen verläuft. Ich müßte Geschäftspartner treffen und nicht zuletzt die Gedenkfeier für die Familie und alle anderen, die bei diesem Anschlag ums Leben gekommen sind, ausrichten."


Mit einem tiefen Atemzug nahm sie auf den Stufen vor dem Eingang platz. Die kühle Nachtluft in Valerias Lungen klärte ihre Gedanken von der düsteren Stimmung, in die sie gefallen war und sie betrachtete ihre Freundin für eine Weile still. Sie kannte ihr schönes Gesicht und jede Regung darin in- und auswendig, seit die elegante Corellianerin für sie Porträt gesessen hatte, doch in diesem Moment fragte sich die empathische Künstlerin, was wirklich hinter der glatten Stirn ihres Gegenübers vor sich ging, und ob es nicht vielleicht voreilig war, ihr Herz auszuschütten. Abellas Schönheit rührte nicht nur von ihrem offensichtlich perfekten Äußeren, sondern für Valeria in ganz entscheidendem Maße von dem wachen Geist, der ihre Augen zum Strahlen brachte. Der jungen Dubrillianerin war durchaus bewußt, dass die arbeitsreiche, intensive Zeit, die sie miteinander verbracht hatten, auch die intelligente Abella in die Lage versetzt hatte, zu erahnen, was ihre Freundin gerade bewegte. Zu vertrauen konnte gefährlich sein - das wußte selbst Valeria - aber schon im nächsten Augenblick schämte sie sich für diese Gedanken. Unaufrichtigkeit und Misstrauen waren ebenso falsch. Unbeeindruckt von Valerias Zweifeln erhob sich die schlanke Corellianerin und bot an, etwas zu trinken zu organisieren.

"Hm... gute Idee. Vielleicht etwas aus deiner Heimat?"


Die fragil wirkende Adelige grinste breit über die willkommene Ablenkung. Abella kannte ihre Vorliebe für Corellianischen Whiskey und wußte sicher, was gemeint war. Als die Tür sich hinter dem Model geschlossen hatte, lehnte Valeria den Kopf in den Nacken und blickte in Bastions Nachthimmel. Keine Sterne. Stattdessen ein düsteres Rot. Das Albedo der Stadt, reflektiert an der Atmosphäre. Unwillkürlich wünschte sie sich in die kalten Berge und die eisige Luft des dubrillianischen Nordens.

In dem breiten Glas, das Abella ihr in die Hand drückte, schwammen Eiwürfel. Wortlos preßte Valeria es gegen ihre Stirn, als die Trauer mit Macht zurückkam - und das Heimweh nach einem Ort, den es nicht mehr gab. Kurz entschlossen leerte sie das Glas in einem Zug, um diesen Schmerz durch das Brennen des Alkohols in ihrem Hals zu ersetzen.


"Ja, stark."
, pflichtete sie ihrer Freundin mit belegter Stimme bei und hielt ihr das Glas entgegen, in dem nur noch die Eiswürfel leise klirrten. "Tut mir leid, dass ich gerade keine unterhaltsamere Gesellschaft bin. Aber ich verspreche, mich zu bessern. Dich auf der Reise nach Dubrillion an meiner Seite zu haben, würde mich ungemein freuen - und vermutlich Vieles einfacher zu ertragen machen."

Valerias Grinsen geriet etwas schief, war aber nichtsdestotrotz ehrlich, als sie Abella noch einmal zuprostet.

[Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Imperial Inn - vor einem Lieferanteneingang] Abella Sorovkin, Valeria Muraenus, zahlreiche hochrangige Gäste der imperialen Gesellschaft
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Katakomen |Craton Minara, Darth Angelus, König der Ratten​


Ein interessanter Anblick, wie sein Meister wie eine Naturgewalt über dem zerlumpten Rattenkönig aufragte und ihm androhte ihm das Haupt von den Schultern zu trennen. Wie Darth Angelus am Pumpen war, wäre es ein Wunder, wenn es nur bei dem Haupt bleiben würde und er nicht noch einen Teil der dahinterliegenden Wand mit einreißen würde. Craton konnte jedoch seinen Meister soweit beruhigen, das es ihm gelang einige Worte mit dem ganz eindeutig durchgeknallten Bewohners der Katakomben zu wechseln.

Darth Angelus drang dann sofort weiter auf ihn ein, ob es der Kult des Fleisches sei und ob sie den Jüngern hier auflauern würden. Er befahl dem alten zu sprechen und stellte ihm in Aussicht, das er so vielleicht den Sturz der Hexe miterleben durfte. Die zerlumpte Gestalt hingegen stellte den Kopf schief und wackelte eigentümlich mit den Fingern. Fast so als würde er sie gerade das erste mal wirklich registrieren.


“Kult… Ja die Anhänger der Hexe huldigen und kultivieren das Fleisch. Manche Tragen die Gliedmaßen von anderen... von denen die nicht der Hexe dienen wollten. Doch ich nicht… ich bin schlauer… ich entkam. Hahahaha!“

Der Zerlumpte steigerte sein Sprechen zu einem Krescendo, das in einem Lachanfall mündete, bei dem der Speichel nur so flog. Hustend und Prustend versuchte er sich dem Griff des Maha Kahkesa (Königsmörder) zu entwinden. Gleichzeitig versuchte er wohl eine Bewegung zu machen als ob man ihm folgen solle. Als er Teils auf allen Vieren, teils gebückt huschend in einen der Tunnel entfleuchte hörte man noch:

“Schnelll, schnell, folgt mir… Ich führe euch zu ihnen… ich führe euch durch die Tunnel...“

Wie bei den Sonnen konnte dieses Wesen von dem möchtegern gebaren eines Königs zu dem eines Kriechenden Dieners wechseln und plötzlich solchen Elan dabei entwickeln? Mit hochgezogener Augenbraue sah Craton zu seinem Meister herüber, bevor sich beide anschickten dem Rattenkönig zu folgen. Dieser bewegte sich außergewöhnlich Flink und versiert durch die Tunnel der Katakomben, blieb an manchen Wegkreuzungen hocken und lauschte, bevor er gurgelnd Kichernd weiter eilte. Der Weg des Alten war wirr und manches mal hatte der Mirialaner das Gefühl das sie im Kreis gingen, doch führte sie der zerlumpte Mann nicht in eine Falle oder einen Hinterhalt. Nun zumindest nicht für sie… Er brachte sie in einen Raum, der wohl die Grenze zwischen älteren und neueren Schichten der Katakomben bildete. Waren sie bisher durch Steinwände mit rudimentären Lichtquellen auf Bodenniveau gewandelt, gingen aus diesem Raum Korridore ab, die an ein Sternenschiff erinnerten. Fast schon hell erleuchtet, mit glattem Durastahl verkleidet und ebenmäßig. Doch das interessante war der Raum in dem sie der Rattenkönig geführt hatte, hier lagen ein gutes Dutzend Körper oder waren es nur Körperteile?

Manche lagen einzeln auf dem aus Gitter blechen bestehenden Boden, wieder andere wirkten eng umschlungen, hatten sie sich in Todesangst zusammen gekauert?

Craton ging in die Hocke um sich das genauer anzusehen, während der alte brabbelte:


“Hier endet mein Königreich und die Gänge der Hexe beginnen… erschlagt sie, bringt mir ihren Kopf und ich halte mein Versprechen… Geht nun und eilt meine Krieger… mein Tochter wird euch erwarten...“

Als der Mirialaner seinen Blick von den beiden verschlungenen Leichen kurz abwandte um zu dem alten zu sehen, war dieser schon wieder in den Tunnel verschwunden aus dem sie gekommen waren. Craton wusste nicht wie aber irgendwie war er an Darth Angelus vorbei entkommen. Dann verlangte die Szene vor dem ehemaligen Schmuggler wieder seine Aufmerksamkeit, denn die beiden, hatten sich nicht gehalten. Sie hatten sie gegenseitig erdrosselt, im Tod hatten sie noch die Hände um den Hals des Anderen gelegt. Bei genauerer Inspektion stellte sich auch heraus, das sie keinerlei Narben hatten, nicht so wie der Alte. Mit einer fließenden Bewegung erhob sich der Mirialaner wieder und wandte sich seinem Meister zu.

“Meister diese Beiden haben sich erwürgt und tragen keine Narben. Ob sie sich geweigert haben dem Kult beizutreten? Ist es möglich mit der Macht den Geist von jemanden so zu brechen das er so etwas tut?“

Leicht hallten die Worte des Sith-Schülers nach und auch wenn seine Worte ruhig und rational klangen, lag in ihnen dieser Unterton. Wenn es möglich ist, dann bringt mir das bei. Langsam rollte der ehemalige Schmuggler mit dem Kopf und seinen Schultern. Am rande seine Bewusstseins nagte erneut das Flüstern der Katakomben und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Dann richtete er wieder einen festen Blick auf Darth Angelus bevor er fragte.

“Den Linken oder den Rechten gang oh Retter des Königreiches? Oder Beide gleichzeitig? Was ist euer Begehr?“

Ein wenig imitierte Craton die Mundart des wirren alten, vielleicht würde es die Stimmung etwas aufmuntern und wenn nicht… er fand es witzig.


| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Katakomen – Vor den Gängen der Hexe |Craton Minara, Darth Angelus,​
 
Bastion, Park hinter dem bzw. des Tempels der Sith: Adria, Venris und Mohan in der Hütte auf dem Hügel



Natürlich hatte sich Venris ihrer Nachfragen bezüglich des Grafen Sturn gewundert. Sie fuhr ein wenig runter und versuchte es diskreter anzugehen, doch dafür war es wohl zu spät. Wie es schien, handelte es sich tatsächlich um ein und dieselbe Person. Venris stellte aber keine Fragen. Gut so. Sie musste sich ihrer Rolle ihm gegenüber erst noch richtig bewusst werden. Seit wann müssten Meister ihren Schülern Rede und Antwort stehen? Selbst wenn er nachgefragt hätte, sie hätte doch niemals antworten müssen! Es war eben alles noch sehr ungewohnt. Adria als Meisterin! Der Graf war nach Venris`Worten keine kleine Nummer. Das hätte sie sich denken können. Fel bzw. Sikarius war dessen Schüler gewesen und dieser war nun längst Krieger gewesen, kurz vor seiner nächsten Beförderung. Das hieß, dass der Graf höher stehen könnte, müsste, sollte!? Wie auch immer. Und, er hatte, nach Venris`Worten, ein großes Gefolge. Adria fragte sich, ob sie sich vor ihm zu fürchten hatte? War er eine Gefahr für sie? Nur, weil sie Fels Schülerin gewesen war? Man konnte es nie wissen!? Sith waren oftmals von seltsamer Natur. Doch Adria wollte nicht länger Gedanken an etwas verschwenden, was sein könnte. Fel hätte sich vor ihm in acht nehmen müssen. Fel!? Hatte Graf Sturn womöglich etwas mit Sikarius`Verschwinden zu tun? Er hatte doch schon diese, wie hieß sie doch gleich, Ne`im geschickt gehabt. Diese Jüngerin war nicht einfach so in der roten Staubwüste aufgetaucht. Der Graf hatte Fel gesucht!? Adria wurde bleich. Sie hatte das Verschwinden ihres Meisters noch nicht vollständig überwunden. Es gab einfach zu viele offene Fragen! Wie sollte man so darüber hinwegkommen?! Sie hatten zudem ein Band gehabt, fest wie Durastahl, nein, besser wie Cortosis. Wie auch immer, Venris konnte herzlich wenig über ihn sagen. Adria musste sich damit begnügen, auch wenn sie ein klein wenig enttäuscht darüber war. Sie hatte sich mehr Informationen erhofft. Doch, es war nicht Venris`Schuld.

Dann stellte Adria weitere Fragen, aber nicht länger zu Graf Sturn, sondern zu Arestia. Interessant fand sie das, was sie zu hören bekam. Sie wollte gerne noch mehr erfahren, wie Venris sie überlistet hatte, doch das Essen wurde kalt. Ein anderen Mal, sagte sie sich und löffelte ihr klares Goraksüppchen.

Danach zog es Mohan und Venris nach draussen. Adria probierte sich nach einer gebratenen Keule durch die Süßspeisen. ….


Mohan sah die Not, die sein Anführer durchlitt, nachdem ihm Mohan auf die Frage nach seiner Mirilli, seiner Liebsten, geantwortet hatte. Flüchtig sah er zu ihm hinüber. Venris wurde in blasses sanftes Mondlicht getaucht und wirkte wie erschlagen, hilflos, jeder Lebensenergie beraubt. Schnell senkte Mohan wieder seinen Blick und schob rasch nach:

“Oder, sie ist aufgestiegen, als Bibliothekarin in eine Bibliothek der oberen Klassen hier im Tempel wie auf der Ebene der Krieger. Womöglich gibt es noch mehr Sithtempel mit Bibliotheken? Vielleicht auch an geheimen Orten? Auch das wäre eine Möglichkeit! Oder, sie liegt schlicht und ergreifend auf einer Krankenstation?”

Venris winkte und wandte sich ab. Seine Meisterin kam….


Ihr Schüler wirkte deprimiert, auch wenn er es zu verstecken versuchte. Doch seine Aura konnte nicht lügen. Es ging ihm nicht gut. Auch er hatte zu viel gegessen.
Adria hatte ebenfalls genug für heute. Die Ritterin fragte daher nicht nach. Sie hatte ebenfalls viel zu viel gegessen, sicher mehr als Venris und Mohan zusammen. Die junge Kriegerin war nur noch müde. Das alles musste irgendwie verdaut werden. Ihr schwante, dass sie es wohl damit reichlich übertrieben hatte. Daher gab sie kurz Anweisungen und verzog sich. Morgen war auch noch ein Tag. Und, solange Venris funktionierte und ihren Plänen nicht in die Quere kam, sollte er doch sein Privatleben haben. Sie ahnte, dass es nicht nur sein Magen war, was ihm zu schaffen machte.

Voller Tatendrang sprang sie aus ihrem Bett. Es war breit und weich und mit seidigen Laken. Sie hatte noch nie so gut gegessen und dann geschlafen. Sie lief zu ihrem Schrank. Er war gefüllt mit sith-typischen Klamotten. Sie waren im Grunde nicht groß anders, als die, die man als Jünger in der Kleiderausgabe erhielt. Doch diese hier rochen frisch wie der Morgentau, waren glatt gebügelt, von feinerer Struktur und anschmiegsam weich auf der Haut. Ein viel edleres Material. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Das gefiel ihr. Sie griff zu. Nur ihren typischen Gürtel und ihre eingelaufenen Stiefel und ihr knappes Lederröckchen wollte sie nicht missen. Doch darüber wählte sie einen schwarzen Sithumhang, denn unten in den Katakomben konnte es ziemlich kühl sein und genau dahin wollten sie an diesem Morgen. Adria war so gut drauf und war so zeitig aufgestanden, dass sie sich an eine neue Frisur wagte. Sie band wie gewöhnlich ihr Haar weit oben am Hinterkopf straff zusammen. Doch dann griff sie zu einem Haarteil. Einem Draht. Damit wurde ihr Zopf , den sie darum flocht, in die Höhe über ihr Haupt mehrere Zentimeter angehoben, bestimmt 20, um dann lang geflochten über ihre Schultern zu fallen. Es stand ihr ausgezeichnet. Zufrieden warf sie einen Blick in den Spiegel.

Kurz nachdem Adria einen Schluck Caf nahm, den ihre Dienerin frisch aufgebrüht herein gebracht hatte, tauchte, wie befohlen, ganz pünktlich ihr Schüler auf. Heute wirkte er viel besser drauf. Das gefiel ihr und sie war zufrieden. Es gab für sie daher keinen Anlass, nochmal herum zu stochern. Auch sie selbst war gut gelaunt. Sie konnte ihre Tage jetzt selbst gestalten und heute hatte sie etwas Abenteuerliches vor, um ihre Neugierde zu befriedigen. Was konnte es Schöneres geben!? Während ihre Dienerin ihre Laken glatt zog, machten sich die Zwei zu Größerem auf. Auch, wenn es heute nur die Gruft dieser Arestia zu besichtigen gab. Schließlich konnte man nicht täglich gegen eine düstere Burg voller Kreaturen und Schein-Imperatoren und ihrem Gefolge kämpfen.

Venris schlug den Weg zur Bibliothek in der unteren Etage der Jünger ein. Dort erwartete sie schon dieser Mohan in kniender unterwürfiger Haltung. Adria gab ihm ein Handzeichen aufzustehen. Sie betraten die Bibliothek. Eine halbseitig im Gesicht verbrannte Bibliothekarin, deren blindes Auge silbrig wie ein Eisgletscher im Öllicht funkelte, grüßte schnell und zeigte sich untertan. Die Bibliothek war um diese Uhrzeit noch unbesucht. Adria hatte hier als Schülerin nur unwillig und ungern Zeit zugebracht und das so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Sie erinnerte sich gut. Es war schon witzig, dass sie kurz nach ihrer Beförderung zur Kriegerin hier auftauchte. Doch, der Grund waren keine Bücher oder Folianten.


“Wir benötigen deine Hilfe nicht, Mädchen!”,

wimmelte sie die hilfsbereite Bibliothekarin ab. Mohan öffnete schnell und gekonnt die Geheimtür weit hinten in der Bibliothek. Er hatte es sicher schon dutzende Male gemacht. Genauso routiniert erhellte er einen düsteren Gang mit einem Feuerzeug, dass er aus seiner Hosentasche gezogen hatte. Adria hatte bis dato nie darüber nachgedacht gehabt, dass jeder eine andere Vergangenheit mitbrachte, dazu gehörte auch eine als Jünger, so wie die von Venris hier im Tempel.

Sie liefen hintereinander. Mohan ging auf ihren Wink vor. Adria folgte Mohan und lief somit in der Mitte. Es wurde immer kühler. Sie begann trotz Umhang zu frösteln. Sie war schon oft hier unten gewesen, aber das war etwas frischer als sonst. Sie schlug ihre übergroße Kapuze hoch. Dort vor ihnen endete doch der Gang? Aber Mohan lief weiter auf die Wand zu. War das eine Illusion? Immerhin war es dunkel und man konnte nur schwer etwas erkennen. Adria zündete ihr Lichtschwert. Es war nicht nur eine ausgezeichnete Waffe, sondern auch eine Lichtquelle. Und, ob dort hinten eine Wand war! Der Gang endete dort. Doch plötzlich öffnete sich die Wand und der Gang schien weiter zu gehen. Hatten sie etwas Bestimmtes überschritten? Allerdings nicht weit, denn erneut kam eine Wand. Mohan warnte nun vor einer abgelegten Leiche am Boden, seitlich abgelegt im Gang. Adria vernahm einen widerlichen Leichengestank. Sie leuchtete. Es handelte sich der Kleidung nach um einen jungen Mann mit rotblondem lockigen Haar. Sie ging dran vorbei und trat aus einer Nische in die Katakomben hinaus. Vor ihnen diese Wand mit der Inschrift: “Sie ist in uns, unter schwarzen Schwingen. Traue keinem!” Darunter ein Auge. Das drückte der Einäugige. Das passt irgendwie, dachte sich Adria schmunzelnd. Doch, was bedeutete die Inschrift? Darauf konnte sie sich so gar keinen Reim drauf machen. Warum ein Auge? Auch dieses Tor öffnete sich für sie, welches als Wand getarnt gewesen war. Mohan ergriff nun eine Fackel aus einer Wandhalterung. Alles in allem fand Adria es ziemlich spannend. Sie mussten nun einige Stufen hinab, die in Stein gehauen waren. Mohan ging vor und zündete unten in einem Rondell weitere Fackeln und einige Ölkerzen in Schalen an. Sie schienen angekommen zu sein. Adria sah sich um und konnte nun ihr Lichtschwert deaktivieren und an ihren Gürtel hängen, da die Beleuchtung ausreichte. Sie spürte zur Kälte ein Beklommenheitsgefühl. Fast fühlte es sich ein wenig wie Furcht an. Das würde sie natürlich niemals laut aussprechen bzw. zugeben. Adria war es unbehaglich. Es lag einiges hier unten herum. Zusammen getragenes Zeug wie Decken und Teppiche. Es gab auch einen Brunnen, ebenerdig mit einem Aufzug. Auch hier unten war der Spruch mit den Schwingen an den Felswände eingeritzt oder aufgemalt.

“Was bedeutet dieser Spruch?”

Während sie die Antwort von Venris erhielt, fiel ihr Blick auf einen zugeschütteten bzw. verschütteten Gang.

“War das schon immer so?”

Adria deutete interessiert darauf und ließ sich von Venris aufklären.

“Wie hast du sie überhaupt überlistet?”

Wie sie dabei so auf die großen Steine des verschütteten Ganges blickte, blieb ihr Blick an einem der Felsbrocken hängen. Was war das? Kam das durch das flackernde Licht der Fackeln? Sie trat näher heran. Dabei hörte sie es säuseln. So, als wenn Wind säuselt, nur, dass hier kein Wind war. Ein Luftzug, ein kleiner, mehr nicht!

“Hört ihr das auch?”

Sie trat noch näher an das von ihr Fixierte heran. Es sah aus, wie eine Fratze! Wie ein Gesicht einer gezeichneten Frau! Das war unheimlich. Sie weinte. Adria beruhigte sich. Es war hier überall feucht! Diese feuchte Kälte hier unten war heftig! Aber, es sah wirklich so aus! Wieder rollte eine Träne aus ihrem rechten Auge.

Venris, siehst du das auch?”,

fragte Adria unsicher. Die Träne fiel hinab. Adria folgte ihr mit ihrem Blick. Ähm, es klimperte. Sie bückte sich. Da lag etwas! Wie ein Kristall! Die Form eines Tropfens oder einer Träne! Geistesgegenwärtig ergriff Adria das heute morgen eingesteckte schwarze Spitzentaschentuch und hob es damit hoch. Sie wollte es lieber nicht anfassen. Nicht berühren! Sie erinnerte sich an die Aussagen von Venris über diese Hexe!

Venris, schau nur, die Träne der Arestia!”,

sagte Adria fast feierlich, aber ziemlich ergriffen und aufgeregt zugleich. Was es damit wohl auf sich hatte? Solche Macht konnten Hexen besitzen? Adria wollte unbedingt bei den Hexern vorbei schauen und um Aufnahme bitten. Adria wollte auch Macht! Viel Macht! Diese Träne sollte ihr Einlass verschaffen. Adria wickelte die Träne ein und verstaute sie gut in einem Täschchen an ihrem schwarzen Gürtel.

Sie blickte sich weiter um und sah jede Menge Räucherstäbchen, Kerzen und so ein Zeug. Es erinnerte sie an die Kirche auf Noe, wo man Damien verehrt hatte.

“Wofür ist das Zeug hier? Sagt nicht, ihr betet Arestia an?”

“Nein!”,

sagte Mohan schnell.

“Wir wollen unseren Meister Venris verehren und anbeten!”

Es war, als hätte man in Adria eine Lunte angezündet, so schnellte ihre Wut hoch. Dennoch lächelte sie schmallippig, während ihre Augen unheilvoll bernsteinfarben glommen.

“Ach so, das ich nicht gleich darauf gekommen bin!”,

sagte sie spitzzüngig. Dann hörte man Beide nur noch röcheln, weil Adria ihnen mit der Macht die Luft abdrückte.

“Ich will euch ja nicht die Stimmung versauen, aber ich bin so wütend! In diesem Orden wird nur einer von allen Sith verehrt und das ist kein Geringerer als unser hochverehrter Imperator!”

Jetzt kapierte sie auch, wofür Mohan die Jünger zusammensammeln sollte. Adria konnte Eins und Eins zusammenzählen. Sie hatte es schon bei Damien gehasst. Nun ihr eigener Schüler, von dem sie dachte, dass er den Geist der Arestia getötet hatte, weil sie ein Imperatorfeind gewesen war. Doch Venris wollte sich nur selbst hier anbeten lassen! Sie drückte Venris zu Boden auf die Knie und ließ von ihm ab, während sie Mohan weiter den Hals zudrückte und ihn gut sichtbar dabei hochhob, aber nur so, dass er litt, aber nicht gleich erstickte.

“Die Macht umgibt und durchdringt alles und jeden, ähnlich, wie man es von den Gottesteilchen kennt. Doch nur wenige Auserwählte können auf die Macht zugreifen und sie nutzen. Das verschafft uns Stärke und Macht. Dennoch steht Einer über uns allen. Der Imperator! Er ist das Hirn und in ihm pulsiert das Herz der dunklen Seite der Macht! “

Und nun drückte sie bei Mohan richtig zu. Dabei sprach die Ritterin:

Venris, ich kann das nicht dulden! Sieh, zu was du mich gebracht hast, wenn du meinen Zorn erweckst!”

Es sah sehr düster um Mohan aus. Er zappelte, rang nach Luft. Sein Auge war panisch aufgerissen... Dann hörte das auf. Das Leben wich aus ihm. Adria ließ seinen erschlafften Körper fallen.

“Wir gehen!”,

sagte sie in einem Tonfall, als würden sie gerade aus dem Kino kommen. Als sie wieder in der Bibliothek ankamen, sagte sie zu Venris:

“Enttäusche mich nie wieder! In einer halben Stunde im Trainingsraum 3a. Ich habe ihn nur für uns reserviert.”

Eigentlich hatte es ihre Dienerin auf ihren Befehl getan. Adria ging nun erstmal auf ihr Zimmer, um die Träne der Hexe gut zu verstecken und um etwas zu frühstücken. Sie gab ihrer Dienerin den Befehl, nachdem sie mit frischen Brötchen und Rührei gekommen war, ein Trainingslichtschwert für Venris zu besorgen. ...


Kaum waren Adria und Venris in dem Gang verschwunden gewesen, der zur Bibliothek führte, und hinter ihnen hatte sich der Gang verschlossen, kam von den Katakomben her ein junger neugieriger Jünger und kletterte hinab in die Gruft. Schicksal! Er war noch neu, war Macht begabt, war hierher verschleppt worden, aber er war noch nicht verdorben. So kam es, als er den toten Jungen am Boden sah und merkte, dass er noch warm war, dass er ihn versuchte, wieder zu beleben und das mit Erfolg. Und so kehrte Mohan ins Leben zurück und sollte seinen ersten Jünger für seine Truppe finden. Sein Lebensretter hieß Caleb. Mohan hatte Schaden genommen. Immerhin war er tot gewesen. Er sprach verzögert. Er brauchte länger, doch dafür konnte er plötzlich mental mit den Leuten kommunizieren. Mohan wollte nun erst recht Venris`Auftrag erfüllen. Er besorgte sich fluoreszierende Farbe und beschrieb die Wände damit in der Gruft. Am meisten kam das große V vor, für Venris! Er malte es groß auf. Teils über die Sprüche mit den Schwingen. Auf der einen Wand kam eine Huldigung für Venris, auf die Andere ein Gebet. In der einen Ecke wurde ein Schrein für Venris errichtet, was makaber war, da Venris schließlich lebte.

Erst nach Stunden meldete sich Mohan bei seinem Meister auf mentaler Ebene und das mitten in der Nacht, als Venris im Bett war. Eher wollte Mohan es wegen Adria nicht. Es war zu gefährlich.


“Mein Meister Venris, Ich weile wieder unter den Lebenden und werde den Auftrag zu ende bringen!”,

und er meinte seine Worte ernst, und hatte jedes einzelne Wort mit Bedacht gewählt und jedes Wort war wahr.


Bastion, Tempel der Sith, Adria auf ihrem Zimmer, Venris?, Mohan(NPC) in der Gruft mit Caleb(NPC)
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - In den Tiefen der Katakomben - Darth Angelus, Craton Minara, König der Ratten

Während er sich darauf vorbereitete, einen Angriff gegen die Barrieren des Geistes des verwirrten Königs der Ratten zu starten, setzte dieser seine gestörten Verhaltensmuster fort und machte fast den Anschein, somit zu einer ehrlichen Antwort anzusetzen. Und tatsächlich sollte diese kommen. Darth Angelus verschränkte die Arme und starrte mit versteinerter Miene in die Leere der Finsternis hinein. Dieser Kult war allem Anschein nach gefährlicher und grausamer, als er es zunächst erwartet hatte. Dass diese Bande von einer Sith-Hexe angeführt wurde, machte es auch nicht unbedingt leichter und war ein Detail, welches der Zirkel der Extinktoren ihm eigentlich nicht hätte verschweigen sollen. Irgendwas passte nicht zusammen, der Krieger konnte es wortwörtlich spüren. Nachdenklich verhinderte er eher beiläufig, dass sich der alte Narr aus seinem Griff herauswindete, doch spürte er recht schnell, dass der Kerl sie irgendwohin führen wollte. Der Ritter ließ von seinem Gefangenen ab, der auf der Stelle verschwand und sich seinen Weg durch die Gänge wie ein Tier auf allen Vieren bahnte. Seine Stimme hallte in den Gängen wider, als er ihnen anwies, ihm zu folgen. Darth Angelus erwiderte den Blick Cratons mit einem kurzen Seufzer, ehe er sich in Bewegung setzte und im Laufschritt der Präsenz des selbsternannten Königs nachfolgte. Dieser wirkte zunächst ähnlich wirr wie ihr eigener Gewaltmarsch vorhin, doch konnte Darth Angelus fühlen, dass hier in der Nähe irgendetwas nicht stimmte.

"Pass gut auf. Das hier riecht nach einem Hinterhalt."

Mahnte seinen Schüler leise zur Vorsicht, doch sollte seine Vermutung sich zunächst nicht bestätigen. Sie erreichten einen Bereich der Katakomben, der Darth Angelus bis dato völlig fremd war. Die Gänge hier waren hochmodern und gaben keinerlei Rückschlüsse auf ihre Lage in den Tiefen der Katakomben. Mit erstauntem Blick sah sich Darth Angelus um, während sie dem Alten folgten, der wie besessen kicherte und vor sich hin murmelte. Der Raum, in den sie geführt worden, war voll mit verstümmelten Leichen und der Geruch, der hier unten in der Luft lag, brachte selbst den Krieger, der den Gestank der Yevethaner gewohnt war, an seine Grenzen. Er hielt sich eine Hand vor die Nase und kniete nieder, um versessen durch das vergilbte Haar jener Leiche zu fahren, welche als eine der wenigen noch unverstümmelt war. Auch Craton ging in die Hocke, um diesen Schauort genauer inspizieren zu können, während sich der Narr von ihnen verabschiedete und das mit ebenso wirren Worten, wie die ganze Zeit schon. Es schien fast, als würde dieser Ort ihn verängstigen und zu einer schnellen Flucht von hier weg bewegen. Darth Angelus legte seine Hand auf eine freie Stelle des Bodens und schloss seine Augen für ein paar Sekunden. Als er dieser wieder öffnete und mit ernster Miene zu Craton hinüberblickte, versuchte er, ein paar der eingefangenen Emotionen und Auren, welche er von den Toten erfasst hatte, in den Geist seines Schülers zu leiten.

"Spürst du das?"

Sein Schüler fand zwei tote Körper, die sich seiner Ansicht nach von den anderen unterschieden. Während all die anderen ineinander verschlungen ihren grausamen Tod erwartet hatten, schien es so, als hätten diese beiden sich gegenseitig mit bloßen Händen erwürgt. Darth Angelus ging hinüber zu seinem Schüler und musterte dessen Entdeckung mit rot aufleuchtenden Augen. Er legte seine Hand auf das Haupt von einem der beiden und spürte Schmerz, Verzweiflung...und Trauer. Mit leicht angestrengter Miene bohrte der Krieger tiefer und ihm eröffnete sich ein wahrhaftiges Bild des Schreckens. Szenen, die sich hier unten abgespielt haben; er konnte sie zwar nicht bildlich nach verfolgen, aber er vermochte es zu ertasten, was sich vor den Augen und in den Gedanken der Toten abgespielt haben muss. Und so tief er auch in den Abgrund hineinblickte, der sich vor ihm auftat; es schien so, als seien diese beiden nicht durch den Kult gestorben, sondern viel mehr für den Kult.

"Diese beiden waren so verzweifelt, dass sie sich gegenseitig das Leben genommen haben. Doch nicht etwa durch die Qualen, die der Kult ihnen zugefügt hat. Es wirkt auf mich eher so, als wären sie aktive Diener dieser verfluchten Hexe gewesen. Also warum all der Aufriss...warum dieser massenhafte Selbstmord?"

Als er sich wieder erhob, spürte er, wie sein Schützling hier unten schwächelte. Die absolut schwarze Aura in diesem Raum war bei weitem schlimmer, als die in den 'gewöhnlichen' Teilen der Katakomben...falls man diese so nennen konnte. Der Raum führte weiter in zwei Gänge. Bei der Anrede seines Schülers, der seinen Meister als Retter des Königreiches betitelte, was eine Anspielung auf den alten Narr mit seiner Ratte war, schnaubte Darth Angelus nur. Das kam einem verzweifelten Lachen am nähsten, welches er hier unten nicht willens war, von sich zu geben. Normalerweise hätte er vorgeschlagen, sich aufzuteilen und so ihre Chancen zu erhöhen, doch dieser Ort war unter Umständen noch zu gefährlich für Craton, vor allem in seiner momentanen Verfassung.

"Los, folgen wir dem rechten Gang."

Darth Angelus ging voraus. Das Licht in diesem Gang flackerte unruhig vor sich hin und der Boden war an einigen Stellen mit Blutspritzern oder gar Blutlachen übersehen. Langsam setzte der Krieger einen Schritt vor den anderen, während seine Augen wachsam auf jedes noch so kleine Detail achteten. Er hätte nicht erwartet, solch einen Ort in den Katakomben zu finden. Der Krieger aktivierte nun seine Klinge, da seine Machtsinne in diesem Wirrwarr kaum noch behilflich waren. Und dann erreichten sie einen noch größeren Raum, der deutlich sauberer war. Hinten führten einige Stufen hinauf zu einem Stuhl mit einer Lehne aus weinrot/goldenem Stoff. Es wirkte fast wie ein Thron und dieser Raum dadurch wie eine Art Thronsaal. Mit langsamen Schritten erklomm der Krieger die Stufen hinauf zu diesem Stuhl. Blutflecken waren tief im Stoff festgesaugt und dort oben roch es zweifelsohne nach Tod. Doch Darth Angelus nahm auf dem Thron Platz, in dem er es sich tief zurückgelehnt geradezu bequem machte. Er brauchte dringend einen kurzen Moment Ruhe, um das hier alles zu verarbeiten. In Gedanken versunken starrte er in Richtung Boden und beinahe hätte er es übersehen, das kleine Stück Gold, ebenfalls gezeichnet vom Rot menschlichen Blutes. Er griff nach dem Amulett, welches vorher wohl an einer Kette hing und musterte die Gravuren auf diesem. Und dann ging ihm plötzlich ein Licht auf. Ohne Worte erhob er sich und drückte seinem Schüler das goldene Amulett in die Hand. Er gab Craton ein paar Sekunden, ehe er ihn fragte:

"Weißt du was das ist?"

Er wartete auf die Antwort des Fastmenschen und doch als diese nicht kam, gab er sich selbst die Antwort.


"Die Gravur, sie ist das Zeichen des Zirkels der Hexer. Der alte Narr hat von einer Hexe gesprochen, die diesen Kult anführt, oder nicht? Das hier gehört zweifelsohne zu ihr. Und würde sie noch unter den Lebenden weilen, läge ihr Amulett dann in einer Blutlache unter ihrem Thron?"

Letzteres Wort betonte er mit einem unverkennbaren Ausdruck der Verachtung. Wieder wartete der Krieger einige Momente, in denen er in sich ging, dann vollendete er seinen Gedanken:

"Die Hexe ist tot. Und ihre Anhänger haben sich deshalb ihr Leben genommen...zumindest ein Großteil. Ich verstehe nun den Auftrag des Zirkels, denn ich soll zu Ende bringen, was hier in diesem Saal begonnen wurde. Wir werden die aufgescheuchten Reste dieses Kultes jagen und ihm ein für alle mal ein Ende bereiten. Es sind gewiss noch viele und sie sind gefährlich, doch wir haben unsere Spur und werden von unserer Beute nicht mehr ablassen."


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - In den Tiefen der Katakomben - Vermeintlicher Thronsaal der Hexe - Darth Angelus, Craton Minara
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Audienzkammer des Grafen] Kate, Jarael, Darth Keebo, Eowyn, Kira, Shiqjat, Handlanger aller Art (NSC)

Der rothäutige Junge Mann beobachtete die Szene vor sich mit ausdruckslosem Gesicht. Seine gelben Augen verzogen sich aber zu schlitzen als seine Meisterin ihn ansprach. Ein böses lächeln stahl sich auf seine Lippen als er den Blick zu ihr wandte und ihr in die Augen blickte.


“Oh das und viel mehr. Dieser Jediabschaum würde nie mehr atmen wenn es nach mir ginge.”


Sein Gesicht hatte sich in eine vom Hass zerfressene Maske verwandelt. Seine Augen loderten förmlich und er musste sich zusammenreißen um nicht gleich einen Versuch zu starten die Jedi zu töten. Dieser Orden von schwächlingen hatte ihm seine Eltern genommen. Ihn gezwungen sich mit all diesen Widerlichen Menschen und anderen zu umgeben. Sie hatten reines Blut vergossen. Nciht das er sie nicht irgendwann selbst getötet hätte. Aber die Jedi hatten seinen Weg deutlich erschwert.

“Außerdem würde ich keinem Jedi gestatten die Lehren der Sith zu erlernen. Sie sind feige und grobschlächtig. Ihre Verbindung zur hellen Seite der Macht verunreinigt diesen Abschaum.”

So langsam hatte das junge Reinblut seine Gefühle wieder einigermaßen im Griff. Seine Augen waren dabei auf die Echani gerichtet die sich ihm in den Weg geschoben hatte. Er hatte ihre abwertenden Worte über seine Spezies nicht vergessen.

“Ich bin ein Geschöpf der Dunklen Seite. Ich bin seit meiner Geburt untrennbar mit ihr verbunden. Ich werde Kräfte entwickeln die dem Verstand einer jeden anderen Spezies übersteigen werden. Kein Jedi und kein möchtegern Sith wprd mich auf meinem Weg aufhalten. Du bist schwach Echani. Dein Verstand reicht vielleicht für die Lehren der Jedi. Doch die Dunkle Seite ist etwas das dich zerreißen wird. Wie es mit jedem Heuchler geschehen sollte!”

Sein Blick war hart und standhaft. Er zeigte keine Angst, denn was konnte diese Kreatur ihm schon antun. Dennoch drängte er sich nicht einfach an ihr vorbei, wie er es sonst getan hätte. Sie war offenbar bereits als Jedi ausgebildet worden und obwohl er die Helle Seite für schwach hielt, wusste er doch das er noch so gut wie nichts konnte. Da half ihm keine noch so enge Verbindung zur Dunklen Seite, wenn er sie sich nicht untertan machen konnte.

"Ich werde mit freuden deinem Untergang zusehen, Echani."

Seinen Blick Keebo zuwendet lächelte er. Doch es war ein absolut falsches Lächeln.

"Ihr scheint euch mit Schwächlingen zu umgeben. Ich stimme meiner Meisterin zu was ihre Meinung über euch angeht."

Jederzeit für einen Wutausbruch seiner Kontrahenten gewappnet trat er einen Schritt zurück und funkelte die anderen an.

[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Audienzkammer des Grafen] Kate, Jarael, Darth Keebo, Eowyn, Kira, Shiqjat, Handlanger aller Art (NSC)
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Katakomen – Vor den Gängen der Hexe |Craton Minara, Darth Angelus,​


Sein Meister las anscheinend etwas anderes aus den Körpern die in dieser Kammer lagen, denn auch er war in die Hocke gegangen und befühlte den Kopf eines der Beiden. Craton spürte wie sich sein Meister dabei der Macht öffnete, was tat er da? Entriss er dem Toten Erinnerungen? Gefühle? Sah er seinen Todeskampf? Darth Angelus klärte seinen Schüler über seine Erkenntnisse auf, anscheinend standen sie zwischen toten Anhängern des Kultes den sie verfolgten. Sie waren also nicht durch den Kult des Fleisches sondern für ihn gestorben, doch was machte das für einen Sinn? Ein Augenbraue des Mirialaners wanderte fragend nach oben doch noch bevor sie das Gespräch vertiefen konnte entschied der Imperiale Ritter das sie dem rechten Gang folgen würden.

Craton schüttelte noch einmal seinen Kopf um ihn von dem beständigen Flüstern hier unten zu klären, bevor er Darth Angelus folgte. Nur allzu gerne hätte er etwas als überwachungsmaßnahme hier zurück gelassen, doch war sein Meister von einem leichten Sieg ausgegangen und sie hatten nichts aus ihren Waffen mitgenommen. Der ehemalige Schmuggler machte sich einen geistigen Vermerk, sich für den Fall der Fälle einfach etwas in dieser Richtung zu besorgen, für das nächste Mal. Sie folgten dem Sternenschiffartigen Korridor, der mit unstetem Licht erfüllt war. Nach wenigen Metern wurden sie das erste Mal rötlich brauner Flecken gewahr, die immer Häufiger wurden, bis es nicht mehr zu leugnen war, sie folgten einer Blutspur. Eingetrocknet zwar, doch deutlich zu erkennnen, immer wieder gab es auch Lachen artige Flecken, groß genug das dort ein Mensch niedergestreckt worden sein konnte.

Craton zuckte zusammen als das Lichtschwert seines Miesters summend zum Leben erwachte, hatte er etwas gespürt, was ihm entgangen war? Nein, nicht so wie die Blicke des Maha Kahkesa (Königsmörder) hin und her flogen und er das Umfeld im Auge behielt. Der Korridor führte sie in einen großen Raum, in den viele andere Gänge mündeten. An einem Ende stand auf einem Podest zu dem einige Stufen hinaufführten ein Stoff bezogener Sessel. Während Darth Angelus auf diese zuschritt, durchwanderte sein Schüler langsam den Raum, er lauschte. Das Flüstern war hier anders, es bedrängte ihn nicht, säuselte eher, süße Verlockungen. Darth Angelus nahm auf dem Thron platz seinen Kopf auf eine Faust gestemmt. Craton schüttelte erneut den Kopf um seine Sicht zu klären, denn sie verschwamm als er zu seinem Meister blickte. Dort saß nicht der Krieger in der schimmernden schwarzen Rüstung, nur wer war es?

Craton hatte das Gefühl als würden ihm die Füße unter dem Körper weggezogen, als er einen Schritt auf den Thron zumachen wollte. Die Stimmen wollten ihn dazu zwingen zu knien, doch das wollte er nicht, ein Knurren entfuhr seiner Kehle, genährt von Zorn. Wut geschürt aus dem Gefühl das wieder jemand versuchen wollte ihn zu beherrschen. Die krallen bewährte Hand des Mirialaners ging zu der Vibroklinge und augenblicklich verstummten die Stimmen, das Flüstern und auch das Verschwommene Bild das seinen Meister auf dem Thron ersetzt hatte. Ein Gedanke hallte laut und mit Macht in seinem Kopf nach: “Ich bin ein Sith, ich bin Dopa Maskey!“

Darth Angelus kam auf ihn zugeschritten, etwas in seinen behandschuhten Händen haltend. Er fragte ihn ob er wüsste was das wäre und drückte seinem Schüler eine Art Amulett in die Hand. Craton starrte auf die Gravuren und Linien, sie schienen einen viel zackigen Stern oder einen Vortex zu bilden. An irgendetwas erinnerte ihn dieses Symbol, doch an was?

Als es dem Ritter der Imperators anscheinend zu lange dauerte, erklärte er dem ehemaligen Schmuggler, das es sich bei den Zeichen um einen der Zirkel des Ordens handelte. Genauer um den Zirkel der Hexer und somit machten die Worte des Alten für Darth Angelus Sinn. Mit einer längeren Pause, in der Craton überlegte ob dies eine Aufforderung war seine Sicht darzulegen, sprach der Sith-Krieger weiter. Der Auftrag den sie erhalten hatten, sollte nicht im Töten der Hexe liegen, das war anscheinend bereits geschehen, stattdessen sollten sie die Reste aufwischen. Mit einem Feuer in der Stimme, welches der Mirialaner nicht wirklich empfand Sprach der Maha kahkesa (Königsmöder) davon das sie nun wüssten wer ihre Beute wäre und das ihnen nicht entkommen könne. Ein ungutes Gefühl beschlich den Mirialaner, etwas war nicht richtig, doch was? Doch anstatt seinem Darth Angelus etwas zu sagen, dieses Gefühl anzusprechen, brachte er nur die Worte.


“Schreitet voran, MaLorda.“

Und als er dann dem Ritter des Imperators folgte, fühlte er sich Steif, unbehaglich, als wäre die Luft um ihn herum zähflüssig geworden und er müsste um jeden Schritt kämpfen.

Darth Angelus war allerdings vollstens in seinem Element, er Schritt wie eine Mensch gewordene Naturgewalt durch die Gänge die von diesem Thronsaal abgingen. Jagte die verbliebenen Kultisten, zumeist kleine Grüppchen die sich in Seitenkammern mit einer in die Wände eingelassenen Leiter zusammendrängten. Während der Sith-Krieger mit seinem Lichtschwert das gros der blutigen Arbeit verrichtet, deckte sein Schüler ihm die Flanken. Auch wenn die Worte des Darth Angelus im Trainingsraum noch waren das sein Schüler am lebenden Objekt üben sollte, so stellte er ihm hier doch keinerlei Aufgaben. Anscheinend genoss er es zu sehr Tod und Verderben in den Reihen seiner Feinde zu sähen.

Craton hatte Schwierigkeiten sich zu fokussieren, er fühlte sich schlapp, gefesselt und selbst seinem Meister den Rücken frei zu halten fiel ihm schwer. Doch er gab sich alle Mühe, es gelang ihm sogar Zwei der Angreifer mit der Macht zurück zu stoßen, doch er merkte, das er nicht ganz da war.

Endlich war es vollbracht, endlich hatten sie jeden Korridor, jede Kammer und jeden Gang der vom Thronsaal abging abgeschritten, zwischenzeitlich hatte Craton wieder das Gefühl gehabt den Reaktor zu vernehmen, doch sie hatten sich dem Gang und dem Feind folgend wieder entfernt. Uns als sie wieder im Thronsaal des Fleischkultes angelangt waren, beschloss Darth Angelus, das es Zeit war wieder aufzusteigen, eine Putzkolonne aus Jüngern könnte sich um die zurückgelassenen Leichen kümmern.



| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Katakomen – Aufstieg aus den Katakomben |Craton Minara, Darth Angelus,​
 
Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Imperial Inn - Lieferanteneingang - Abella Sorovkin, Valeria Muraenus

Die Corellianerin staunte nicht schlecht, als ihre deutlich jüngere Freundin das Glas mit nur einem Zug leerte, wo der starke Whiskey doch Abella selbst schon nach einem kleinen Nippen zu stark war. Sie war mehr eine Freundin des Weines und des Champagners, viel mehr als das jedoch des schlichten Wassers und diversen anderen leckeren unalkoholischen Getränken. Die Welt, in der sie sich seit 10 Jahren bewegte, war glamourös und versetzte sie oft in Ektase, doch die schönsten Augenblicke fanden in der entspannten Ruhe statt, in der sie sich ohne diesen ganzen Wirbel zurücklehnen und im Stillen nachdenken konnte. Und so komisch es auch wirken mochte, dieser gemeinsame Augenblick mit Valeria kam dem sogar ganz nahe. Die junge Adelige erinnerte sie an sich selbst, zu einem Zeitpunkt, in dem sie als junge Erwachsene auf Corellia auf sich alleine gestellt war, ohne Familie, ohne allzu viele Freunde, traurig und allein. Es gab Abgründe im Leben, die das Potential hatten, jemanden ein für alle mal zu verschlingen und der grausame Tod der eigenen Familie stand in dieser Betrachtung an der Spitze. Von daher war es nicht verwunderlich, dass die zierliche aber dafür anscheinend umso trinkfestere Valeria nicht davor zurückscheute, sich zur Not den Kummer mit Alkohol von der Seele zu fegen.

Irgendetwas sagte ihr, dass es nun an ihr lag, die Stimmung zwischen ihnen etwas zu lockern, zumal sich Valeria sogar dafür entschuldigte, keine sonderlich unterhaltsame Gesellschaft zu sein und ihr Angebot dankend annahm, sie nach Dubrillion zu begleiten. Die junge Lady hatte unlängst nachgeschenkt und prostete Abella mit einem etwas mühsamen Grinsen zu, also seufzte die corellianische Schönheit und tat es ihrer Freundin gleich. Das Glas leerte sie in einem Zug, wonach ihr erst einmal die Luft wegblieb, da sie sich auch ein Stück weit am Whiskey verschluckte. Mit feuchten Augen hustete sie in die Armbeuge und brauchte ein paar Sekunden, um sich wieder halbwegs zu sammeln. Dann rieb sie sich die Tränen aus den Augen und blickte Valeria in die Augen. Sie sahen sich für ein paar Augenblicke an, völlig still, doch dann fingen sie an synchron zu lachen. Ein entlastendes, befreiendes und angesichts des Ursprungs sicherlich auch leicht dämliches Lachen in die Nacht hinaus. Das Modell meinte irgendwann nur noch:

"Wenn es blöd läuft, wirst du mich heute heimtragen müssen. Du kannst dir nun wahrscheinlich vorstellen, wie trinkfest ich bin."

Sie räusperte sich ein paar Mal und genoss die aufgeheiterte Atmosphäre. Auf eine sehr besondere Art und Weise fühlte es sich so gut an, Valeria, die sie als Frohnatur sondergleichen in Erinnerung hatte, lachen zu sehen. Agustin hatte diesen Charakterzug in der Corellianerin sehr früh erkannt und ihr irgendwann verraten, dass er sie für einen durch und durch guten Menschen halte. Den vielleicht besten, den er in seinem Leben je kennengelernt habe. Ihr bedeuteten diese Worte mehr, als seine Macht, seine Dominanz und sein Reichtum. Denn er war der erste Mann aus dieser imperialen Oberschicht, der sie als die Person wertschätzte, die sie tatsächlich war. Und der zweifelsohne große Erfolg ihrer heutigen Show bedeutete ihr nichts im Vergleich dazu, zumindest einen Hauch der Fröhlichkeit wiederzusehen, die früher zu jeder Sekunde auf dem Gesicht ihrer jungen adeligen Freundin strahlte. Was sie letztlich wieder zu einem ernsten Punkt brachte. Abella sah Valeria an und versuchte die passenden Worte zu finden, die nun eigentlich nur sie selbst betrafen.

"Weißt du, es gibt da eine Sache, die ich dir erzählen möchte. Und zwar möchte ich mich aus dem Showgeschäft zurückziehen."

Valeria war damit die erste Person, der sie dieses Geheimnis anvertraute.

"Ich habe einen tollen Mann kennengelernt, den du höchstwahrscheinlich kennen wirst. Er ist ein Verwalter im Myto-Sektor und war vor nicht allzu langer Zeit der Gouverneur deiner Heimatwelt; Agustin Prada. Ich habe ihn vor einiger Zeit über Berufswege kennengelernt und gemeinsam mit ihm an einer Werbekampagne gearbeitet. Dort sind wir uns näher gekommen."

Es war ein schönes Gefühl, endlich mit irgendjemandem über ihre Beziehung reden zu können. Agustin steckte momentan in einer schwierigen Situation, in dem er ums Überleben kämpfte und er bestand darauf, ihr Verhältnis zueinander vorerst ausschließlich im Privaten zu halten, bis Besserung einkehren würde, was seinen Aussagen nach nur noch eine Frage von Tagen oder wenigen Wochen darstellte. Wieder trafen sich die wunderschönen grünen Augen der beiden Freundinnen, als Abella Valeria ihre zarte Hand auf die Schulter legte.

"Valeria, ich will ihn dazu überreden, dir zu helfen. Auf jede erdenkliche Weise und so lange, bis du keine Sorgen mehr haben wirst. Wir beide werden uns häufig sehen und viel Zeit miteinander verbringen können, denn mein Aufenthalt auf Dubrillion wird nicht nur ein kurzer Besuch sein. Gemeinsam werden wir alles schaffen, das verspreche ich dir."

Bastion - Bastion Center - Stadtzentrum - Imperial Inn - Lieferanteneingang - Abella Sorovkin, Valeria Muraenus
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - In den Tiefen der Katakomben - Vermeintlicher Thronsaal der Hexe - Darth Angelus, Craton Minara

Deutlich überlegter und gesammelter als vorhin stellte sich Darth Angelus auf den kommenden Kampf ein. Er nickte seinem Schüler zu, als seine Klinge erflammte und die durch die Abgründe der Katakomben gezeichneten Gesichter der beiden Sith im strahlenden Blutrot der tödlichen Waffe glommen. Gemeinsam mit dem Flackern der Neonröhren über ihnen verwandelte sich der Thronsaal der verräterischen und vermeintlich toten Hexe in ein flimmerndes Lichtspektakel, das nur durch den unsichtbaren aber dafür umso deutlicher spürbareren Schatten übertroffen wurde, den die Auren der beiden warfen. In seiner Pracht, die der Krieger durch die beeindruckende Waffe, seine schwarz funkelnde Rüstung mit dem schweren und durch den Staub bedeckten Umhang und die makellose Miene darstellte, war deutlich zu erkennen, dass die Zeichen auf Marsch gesetzt waren. Von nun an würde sie ihr Weg nur noch in eine Richtung führen; vorwärts, nicht im Kreis herum und garantiert nicht rückwärts. Sie waren hier unten, um ihr blutiges Werk zu verrichten und sich in ihrer Rage an der dunklen Seite der Macht zu laben, denn nichts anderes hatte Darth Angelus vor. Nach einem kräftigen Schwung der Klinge in Richtung der Marschrichtung setzte sich der Ritter mit entschlossenen und dominanten Schritten in Bewegung, seine Machtsinne wie unsichtbare Fühler aussendend. Sein Schüler folgte ihm und deckte ihn von seitlichen Flankenangriffen, als sich die ersten Kultisten dem Duo in den Weg stellten, um sie mit ihren scharfen Waffen oder selbst ihren baren Fäusten und Klauen zu attackieren. Wie ein Künstler mit einer besonderen Vorliebe für die Farbe Rot warf sich der imperiale Ritter in den Kampf und schwang seine Klinge mit einer Geschwindigkeit und Wucht, der die unausgebildeten Kämpfer des Kultes nichts entgegenzusetzen hatten. Er verfiel in die Ektase des Blutdurstes, den einst die Kämpfe gegen die Yevethaner in ihm zum Leben erweckt hatten, und gab sich zusehends seiner erbarmungs- und kompromisslosen Rage hin. Er fällte einen Feind- , durchkämmte einen Raum nach dem anderen und stiftete seinen Schüler und sich selbst zwischendurch immer wieder mit hasserfüllten Tiraden gegen diese erbärmlichen Kreaturen an, die es wagten, sich ihnen in den Weg zu stellen.

Die Stimmung unter ihren Feinden nahm bald eine andere Dynamik an, als sich der offene Kampf mehr und mehr in eine Hetzjagd nach den verzweifelt fliehenden Überresten des Kultes verwandelte. Darth Angelus beschimpfte seine Feinde vor Zorn als Feiglinge, gab ihnen in manchen Fällen schmerzhafte und qualvolle letzte Momente, in anderen Fällen endete er ihre Existenz mit einem einzigen Hieb. Und sie ließen nicht nach. Sie verbrachten beinahe die gesamte restliche Nacht damit, die verstreuten Kultisten durch die Gänge zu jagen und auszumerzen. Der Krieger hatte unlängst aufgehört mitzuzählen, als sie den letzten verzweifelten Narren, der mit jeweils einem abgetrennten Bein und Arm verzweifelt auf dem Boden des Thronsaales robbte, durch ihre beiden Klingen töteten. Darth Angelus warf ein finsteres Grinsen in den Raum und ließ seine pechschwarze Aura ein letztes Mal den ehemaligen Thronsaal der Hexe fluten, ehe sie sich zurück auf den Weg nach oben machten.

Es war tief Nacht und die Gänge menschenleer, als sich Meister und Schüler den Weg zurück in die Domäne der Lernenden. Ihre Rüstungen waren von Staub, Dreck und Blut bedeckt und der Geruch, den sie hinter sich zogen, zeugte von dem Leid und dem Tod, die sie in den Katakomben verbreitet hatten. Sie gaben ihre Monturen in der Rüstkammer zur Reinigung und Pflege ab und in zwei schwarze Umhänge gekleidet standen sie schließlich wieder im Trainingsraum, den Darth Angelus zu einer Operationsbasis umfunktioniert hatte.

"Gut gemacht"

Lobte er Craton, während er sich wieder über die Karte beugte. Seine schwarzen und blutunterlaufenen Augenringe täuschten darüber hinweg, dass Darth Angelus hellwach war und nicht daran dachte, nun zur Ruhe zu kommen. Doch sein Schüler sollte sich ruhig eine Pause gönnen.

"Nimm dir die Zeit, die du benötigst und ruhe dich aus. Du weißt, wie du mich dann findest."

Mit diesen Worten verabschiedete der Ritter seinen Schützling, um kurz darauf dem Orden Bericht zu erstatten. Und was er im selben Zug erfuhr, erfüllte ihn mit einer schieren Fassungslosigkeit. Ihr Auftrag sollte noch lange nicht zu Ende sein...

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - In den Tiefen der Katakomben - Vermeintlicher Thronsaal der Hexe - Darth Angelus, Craton Minara
 
[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Balkon | Janus

Neu gewonnene Macht konnte ebenso schnell verloren werden, wie man sie erreicht hatte. Das war eine Lektion, die Janus nur allzu bewusst war. Er verdankte das, was er der Galaxis abgerungen hatte, nicht zuletzt einer gesunden Portion Vorsicht und Wachsamkeit. Und dennoch war es berauschend, die Dunkle Seite in ihm zittern und beben zu hören und auf die unzähligen Lichter Bastions zu blicken als wären sie Fackeln, die zu seinem Triumph entzündet worden waren. Hier stand er nun, ein Lord der Sith, einer der Auserwählten des Imperators und somit als eines der mächtigsten Lebewesen im Imperium und darüber hinaus. Es war erhebend und befriedigend und somit versuchte der blasse Aristokrat gar nicht, das manische Lächeln aus seinem Gesicht zu verbannen oder das goldene Schimmern in seinen grünen Augen zu verbergen. Allein auf diesem Balkon, den Blick auf das nächtliche Herz des Imperiums gerichtet, konnte er seinen Erfolg genießen, seine Gedanken ordnen und seine nächsten Schritte planen. Der ehrgeizige Fastmensch befand sich in einer gleichermaßen privilegierten wie heiklen Lage. Es galt, die „Treue“ zum Imperator solange aufrecht zu erhalten, bis die Krath in der Position waren, ihre Pläne zu verwirklichen. Bis dahin musste Janus einen Akt auf dem Drahtseil vollführen und stets auf der Hut sein, nicht enttarnt zu werden. Alles hing davon ab – es war ein Spiel um nichts geringeres als die Zukunft des Reiches und der Einsatz sein eigenes Leben. Riskant, gewiss, doch die Belohnung war es wert. Sollten seine Verbündeten und er Erfolg haben, würden sie das Schicksal des Imperiums bestimmen und es wieder zur dominanten Macht in der Galaxis machen. Janus gab sich selbst gegenüber nicht vor, dass es ihm etwas am Wohl all jener kümmerlichen Kreaturen lag, die in ihren trivialen Existenzen gefangen eben jene Galaxis bevölkerten, aber sein Stolz und sein Hunger nach Macht und Einfluss hatten ihn schon vor langer Zeit zu der Schlussfolgerung gelangen lassen, dass sie unter seiner Herrschaft sehr viel besser dastehen würden. Wer, wenn nicht er, war in der Lage, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern? Schlussendlich wünschten es die Massen auch nicht anders. Der süße Duft der Freiheit mochte verlockend sein, aber die Unterwerfung unter einen visionären, überlegenen Geist war der eigentliche Naturzustand. Und solange dieser Geist sein eigener war...nun, wer war er, sich den Gesetzen des Daseins zu widersetzen? Janus gestattete sich ein leises, amüsiertes Lachen, warf noch einen letzten Blick auf Center und verließ dann den Balkon. Es stand Arbeit an. Eine neue Position bedeutete neue Möglichkeiten, diese zu festigen und auszubauen. Und nicht zuletzt musste sein Aufstieg verkündet werden – das war eine Aufgabe, auf die er sich ganz besonders freute.

Als der frisch ernannte Lord den Balkon verließ, formierte sich rasch eine Ehrengarde seiner Leibwächter um ihn. Auch ihre Anwesenheit war ein Zeichen der Autorität, über die Janus gebot. Ihre Leben lagen in seiner Hand und auf seinen Befehl hin würden sie kämpfen, töten und sterben, ein Miniaturbild dessen, was der schlanke Halb-Echani im größeren Stil anstrebte. Nicht zuletzt genoss er es, das Vorbild des Imperators – und gewissermaßen der meisten Herrscher – zu imitieren und sich mit seinen Getreuen zu umgeben. Eine spezielle Wache war in den meisten Kulturen das Vorrecht jener, die gehobene Positionen innehatten. Die Tatsache, dass er eben eine solche Position bekleidete, stand Janus ins Gesicht geschrieben. Er bewegte sich mit förmlichen Eleganz und Autorität eines wahren Aristokraten, seine Mimik und Gestik erhaben und würdevoll, seine Haltung tadellos und seine Kleidung von exzellentem Geschmack. Aber über all das hinaus war es seine Präsenz, diese unsichtbare Kraft, die die Dunkle Seite ihn wie hungrige Schatten begleiten ließ. Janus strahlte Macht nicht bloß aus, er verkörperte sie – nicht prahlerisch, aber dennoch deutlich und unmissverständlich ließ er seine Umgebung spüren, dass er ein Meister der Dunklen Seite war, dass ihre Kraft seinen Befehlen unterstand und er über Fähigkeiten gebot, die die meisten Lebewesen als unnatürlich betrachten würden. So, wie er die Macht beherrschte, beherrschte er auch den Willen jener, die ihm dienten, und so gehörte es selbstverständlich dazu, dass ein Herold in einer gepflegten dunklen Robe das Erscheinen des Grafen ankündigte, als dieser in die Domäne der Oberen zurückkehrte und die Türen zu seinen Gemächern öffnen ließ. Es lag eine Spannung in der Luft, die der vor einem Gewitter glich – Zeit, wieder das Heft des Handelns in die Hände zu nehmen.


„Es ist mir Ehre und Privileg, die Ankunft von Graf Janus Sturn zu verkünden. Auserwählt von Seiner Majestät Darth
Allegious – möge seine Herrschaft tausend Jahre währen – trägt er nun mit Recht und Stolz den Titel eines Lords der Sith und es ist sein Wunsch, die Freude über diesen Aufstieg mit allen treuen Dienern des Reiches zu teilen.“

Ein leises Raunen ging durch den Saal und Janus nutzten diesen Moment, um einzutreten. Er liebte seine dramatischen Auftritte, eine kleine, verzeihliche Schwäche. Die Arme ausgebreitet und ein gewinnendes Lächeln auf den Lippen nahm er sofort den ganzen Raum für sich in Anspruch, seine sonore, glatte Stimme höflich, aber nicht ohne eine gewisse Schärfe. Seine geschärften Machtsinne und sein Gespür für Stimmungen verrieten ihm, dass hier einiges im Argen lag. Angesichts der volatilen Gäste war dies kein Wunder, aber Janus hatte nicht vor, diesen Erfolg durch kleinliche Streitereien niederer Lebewesen ruinieren zu lassen.


„Meine lieben Gäste...Brüder und Schwestern des Dunklen Ordens. Geehrte Jedi-Rätin El´mireth. Ich lade alle Anwenden mit großer Freude ein, diesen erhabenen Moment mit mir zu teilen. Mit neuem Rang trete ich vor Euch, doch seid gewiss: An meinem unerschütterlichen Streben, den Sith und dem Imperium den Platz zu verschaffen, der ihnen gebührt, hat sich nichts geändert. Seine Majestät selbst ist uns in Ihrer Weisheit und Entschlossenheit ein Vorbild, dem wir alle nacheifern sollten. Und mit unseren vereinten Kräften gibt es keine Macht in dieser Galaxis, die sich mir – die sich uns – dabei in den Weg stellen kann. Eine neue Ära bricht an, eine Ära der erleuchteten Führung und des wahren...Friedens. Lasst uns alle unseren Platz in dieser neuen Ordnung einnehmen und die Früchte der harten Arbeit so vieler Jahre ernten.“


Der Sith hatte ruhig begonnen, seine Stimme dann aber graduell ein wenig lauter und energischer werden lassen, ein klassischer rhetorischer Kniff, untermalt davon, dass er keinen Hehl aus seiner Stärkte machte. Wie ein gewaltiger Schatten legte sich die Aura des Grafen über den Raum, eine Finsternis, in deren Herzen er und er allein stand. Dies hier war sein Reich. Seine Domäne. Und niemand widersetzte sich an so einem Ort seinem Willen. Niemand. Ganz besonders dann nicht, wenn er die Autorität eines Lords der Sith mit sich brachte. Keiner der anwesenden Sith kam ihm nun im Rang gleich, eine Tatsache, die selbst so manches überschäumende Temperament kühlen sollte.


[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Audienzkammer des Grafen | Janus, Brianna, Kira, Darth Keebo, Eowyn, Kira, Shiqjat, Handlanger aller Art (NSC)
 
[ Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Domäne der Wissenden | Etage 13 | vor Zimmer 13 ] Venris Traja

Als Adria aus ihrem Zimmer kam, wirkte auch sie ganz erfrischt und munter. So hielten die beiden sich nicht mit irgendwelchen unnötigen Kleinigkeiten unnötig auf, sondern machten sich sofort auf den Weg. Die Vorsicht und Zurückhaltung die Venris gestern noch im Bezug auf die Gruft Arestias gespürt hatte, waren zwar nicht ganz verflogen, hatten aber doch ein wenig dem Stolz Platz gemacht, dass er Adria zeigen konnte, was er einst als Jünger verbracht hatte. Der Weg führte sie zuerst zur Bibliothek, wo Mohan sie bereits erwartete; kniend und unterwürfig, so, wie es sich für einen Diener auch gehörte. Die Bibliothek rief für den Bruchteil eines Augenblickes wieder Erinnerungen an vergangene Tage in Venris Geist auf, die er aber schnell und bevor sie Wurzeln schlagen konnten weit nach hinten in seinem Kopf schob, wo bereits all die anderen dunklen, deprimierenden und erdrückenden Gedanken aufgestapelt und gut versteckt waren, vor Venris selbst und besonders vor den Augen seiner Umwelt.
Doch als die Bibliothekarin mit dem unverwechselbaren Aussehen , welche Mohan gestern beschrieben hatte, auftauchte und ihnen ihre Hilfe anbot, flammte kurz so etwas wie Zorn in ihm auf. Sie tat hier so lieb und nett, aber mit Sicherheit verheimlichte sie ihnen doch etwas, etwas über den Verbleib der einstigen Bibliothekarin Mirili. Hilfsbereit mochte sie nach außen hin wirken, doch in ihrem gesunden Auge meinte Venris Bosheit und Hinterlist aufblitzen zu sehen. Sie würde wohl auch nicht ohne Grund ein solch entstelltes Gesicht besitzen. Irgendetwas hatte sie zu verbergen, Venris wusste nur noch nicht was. Doch bevor er diese Thematik weiter zerdenken konnte, wurde das Mädchen von Adria davon gescheucht. Schnell verschwand sie hinter den Bücherregalen und beinahe genauso schnell kühlte Venris Zorn auch wieder ab, auch wenn er noch einen kurzen, misstrauischen Blick zwischen die Regale warf, jedoch niemanden entdeckte.

Mohan ging den Weg zur Geheimtür in die Katakomben vor, öffnete diese und führte sie sicher zu den Katakomben. Er hatte sich den Weg gut eingeprägt, das musste man ihm lassen. Vielleicht war Venris nach ihrem ersten Zusammentreffen nach einer solch langen Zeit ein wenig zu hart zu ihm gewesen, immerhin war Mohan die einzige Person, die ihm treu geblieben war, die einzige Person, die ihn fast durch seine gesamte Zeit als Jünger begleitet hatte. Natürlich, ihre Beziehung hatte Höhen und Tiefen gehabt, doch nachdem Mohan erst einmal seinen Platz gefunden hatte, hatte er ihm immer den Rücken frei gehalten, sich darum gekümmert, dass er seine Gruppe anführen konnte. Und selbst nachdem er fortgegangen war, war Mohan loyal geblieben und hatte gewartet, ohne die Gewissheit zu haben, dass Venris jemals zurückkehrte. Mohan war zu nichts wirklich großem bestimmt, doch er war dazu bestimmt, Venris Diener, seine Hand zu sein und diese Position füllte er voll aus. So jemanden unter sich stehen zu haben, sollte schon etwas bedeuten und durfte von Venris eigentlich nicht unterschätzt werden.
Zügig gingen sie weiter durch die Katakomben. Es war kalt und zügig und diese bedrückende, dunkle Atmosphäre schwabte über sie, wie kalte, schwarze Wellen, doch an diesen Ort hatte Venris sich mittlerweile beinahe gewöhnt, ja, es gelang ihm vielleicht sogar ein Stückweit Kraft aus dieser Dunkelheit zu ziehen. Wie lange war er an Orten wie diesen gewesen, Artek, Korriban, es fühlte sich immer ähnlich an. Und seine Jüngerschaft hatte er eh beinahe zur Hälfte hier unten verbracht. Adrias Zimmer war vielleicht schön und gemütlich, doch hier unten war man dieser dunklen Energie in ihrer rohen, ursprünglichen Form so nahe, wie sonst nur selten. Auf Venris wirkte das seinen ganz eigenen Reiz aus.
Adria zündete ihr Lichtschwert als Leuchtquelle und mit eiligen Schritten näherten sie sich immer weiter dem Eingang zu der Gruft. Als sie diese erreichten, betätigte Mohan schnell den Knopf im Auge, welcher die geheime Tür aufschwingen ließ. Die Leiche, die vor dem Eingang abgelegt war, beobachtete Venris kaum, sondern schritt eiligst in die Gruft. Als sie endlich den Hauptraum betraten, fühlte es sich für Venris trotz dieses Gefühls der Beklommenheit ein bisschen an wie nach Hause kommen, so albern das auch klingen mochte. Aber dieser Ort war der einzige, halbwegs sichere Rückzugsort gewesen, den er über lange Zeit hatte und mit den Decken und Teppichen, die sie hier zusammen getragen hatten, wirkte es ja beinahe schon wohnlich.

Nun, wo sie angekommen waren, schien Adrias Interesse wieder geweckt zu sein und sie begann ihn mit Fragen zu überhäufen. Als sie fragte, was der Spruch bedeutete, ließ er beinahe andächtig seine Hand über die Schriftzeichen gleiten. Das er diese noch einmal sehen würde, war zeitweise alles andere als sicher gewesen.

,,Arestia, konnte mit ihrem Geist ja von den Körpern anderer Besitz ergreifen, deswegen heißt es, dass sie ,,in uns" ist und das man eben niemandem trauen kann, da sie ja von jedem Besitz ergreifen konnte. Das wurde hier von einem ihrer früheren Opfer eingeritzt ... einer Wache des Imperators."

Den letzten Teil fügte Venris nicht ohne Stolz an, war er so doch als Jünger einer Wache der Imperators überlegen gewesen und hatte das aufeinandertreffen mit Darth Arestia überlebt. Dann schien Adria sich für die ehemalige Grabkammer zu interessieren, die zugeschüttet und so für Adria natürlich nicht als solche zu erkennen war.

,,Nein, dort befindet sich die eigentliche Grabkammer, oder besser befand. Nachdem Arestia endgültig starb, brach die Kammer mit ihr zusammen."

Dann wollte Adria noch genauer Bescheid wissen, wie es ihm nun genau gelungen war, sie in seinen Körper zu locken.

,,Nun, ich konnte ihr glaubhaft überzeugen, das mein Körper deutlich stärker und mächtiger war, als der, welchen sie vorher hatte, sodass sie meinen Körper dann übernehmen wollte. Doch als sie dann die Körper wechselte, konnte ich das Amulett mit ihrem Geist zerstören. "

Erinnerungen kamen ganz plötzlich wieder auf, wie Arestia in Mirilis Körper gefangen war, was sie über Mirilis Gefühle gesagt hatte, wie sie mit ihren Händen über seine Brust gestreichelt hatte. Venris schüttelte den Kopf, doch ließ dieser Ort in Einklang mit den Erinnerungen seine Emotionen stärker werden, sodass er sie nicht einfach zu den anderen stopfen konnte, welche nun drohten, wieder mehr und mehr ans Licht zu kommen.
Doch plötzlich lenkte Adria ihn ab, fragte, ob sie etwas hören würden. Venris schüttelte nur den Kopf. Dann ging es noch weiter, nun sah Adria auch etwas. Schnell schob Venris alles zurück, seine Erinnerungen und Emotionen. Jetzt musste er sich um Adira kümmern ihr helfen. Dieses Pflichtbewusstsein zu seiner Meisterin half ihm zumindest teilweise dabei, alles wieder zu verdrängen. Doch als er dahin blickte, wo Adria hinschaute, sah er nichts. Dieser Ort hatte eine ganz eigene Macht, da war es nicht verwunderlich, Dinge vorgespielt zu bekommen, die eigentlich nicht da waren. Doch als Adria dann etwas kristallförmiges in die Luft hielt und es als die Träne der Arestia anpries, zeichnete sich Sorge in seinem Gesicht ab. Was war hier los? Er sagte nichts. Schaute sich eher sorgenvoll um. Hier sollten solche Dinge besser nicht passieren, das bedeute nichts gutes. Venris wollte gehen, raus hier.

Dann fragte Adria, ob sie hier Arestia anbeten würden. Schnell wollte er antworten, doch Mohan kam ihm zuvor und als er meinte, dass sie hier ihn, Venris anbeten wollen würden, zuckte er zusammen, wich zurück. Etwas stimmte hier nicht und Adria reagierte auf so etwas ohnehin schon sehr allergisch. Doch ehe er den Raum verlassen konnte, wurde ihm die Luftröhre zugedrückt. Adria meinte, dass niemand anderes als der Imperator von ihnen angebetet werden sollte. Dann ließ der Druck auf Venris Luftröhre nach, stattdessen wurde er nun auf den Boden gedrückt. Angsterfüllt blickte er zu Mohan hinauf, der immer noch nach Luft rang und am ganzen Körper zitterte und zappelte. Venris hörte gar nicht genau, was Adria über den Imperator und seine Größe erzählte, er blickte nur panisch auf Mohan, dessen Gesicht immer Blauer anlief. Das Blut rauschte in seinen Ohren. Er wollte aufspringen und Mohan beistehen, wollte etwas sagen, doch nichts gelang ihm. Und dann zwang Adria ihn, den Tod seines getreuesten, loyalsten, eifrigsten und einzigen Dieners ... seines Freundes Mohan mit anzusehen. Er zappelte, strampelte. Man konnte sehen, wie das Leben aus ihm wich, bis nicht mehr als eine leblose Hülle blieb, welche von Adria achtlos fallen gelassen wurde.
Venris, der sich nun wieder bewegen konnte, krabbelte zurück. Panisch hatte er die Augen aufgerissen, in der Angst, der Nächste zu sein. Doch Adria schien das ganze kaum zu kümmern und sie wollte nur zurück in die Bibliothek. Selten war Venris so voller Angst und Trauer gewesen, für den Moment war Mirili ganz vergessen. Bevor er aufstand und Adria folgte, kroch er zu Mohan, drückte seinen leblosen Körper an sich und eine Träne floss aus seinem Auge. Mohan war ein Freund von ihm gewesen, der einzige, der treu zu ihm gestanden hatte und Venris hatte ihm das nie zur Genüge gezeigt. Nun war es zu spät. Er musste sich zwingen, die Leiche seines einzigen Getreuen zurück auf den Boden gleiten zu lassen und Adria zu folgen. Seine Angst stand ihm nach wie vor ins Gesicht geschrieben. Das war nicht die Adria, die er kennen gelernt hatte. Irgendetwas musste mit ihr in dieser Gruft geschehen sein. Die Dinge, welche sie gesehen hatte, dieser seltsame Kristall, war Arestia doch nicht so Tod, wie er es gedacht hatte, gehofft hatte?

Der Rest des Tages war für Venris so, als würde er sich selbst dabei beobachten, wie er Adria folgte und mit ihr trainierte. Er selbst stand nur daneben und schaute zu. Von dem doch verhältnismäßig noch freundschaftlichen Meister-Schüler Verhältnis zwischen Adria und Venris war nun nichts mehr geblieben. Adria war nun seine Meisterin und hatte von Venris kein aufbäumen und keine Beschwerden zu erwarten. Sie hatte ihre Position mit Angst untermauert. Venris wollte sich keine Fehler leisten, hatte er doch gesehen was sie ohne Reue zu zeigen tun konnte. Solche Angst hatte er selbst nicht vor Lanesra gespürt.



Es war mitten in der Nacht, als Venris aufwachte. Er hörte Mohan. Bildete er sich das nur ein? Er lebte wieder und würde seinen Auftrag zu Ende bringen? Panisch ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, doch da war niemand. Was hatte das zu bedeuten, wo war Mohan und wie stellte er das an? Venris konzentrierte sich, probierte irgendwie in Kontakt mit ihm zu kommen, doch er hatte keine Ahnung, ob es ihm gelang. Voll und ganz konzentrierte er sich auf eine Nachricht, in der Hoffnung, dass Mohan sie irgendwie hörte.

,,Halte dich bedeckt. Adria darf davon nichts wissen. Besuche mich oder sag mir, wo ich dich sehen kann, sobald es sicher ist."

Erst nach wenigen Minuten wurde ihm bewusst, was er da getan hatte. Sollte Adria davon mitbekommen, oder wäre das sogar eine Falle von ihr, würde er bald neben Mohan in einer Gruft liegen. Doch wenn es wirklich Mohan war, mit dem er da kommunizierte ...
Ihm würde auch klar sein, was Adria ihnen antuen würde und so würde er sich hoffentlich im Hintergrund halten, bis sie irgendwann Adria nicht mehr fürchten mussten, sei es, weil Venris es selbst zum Sith-Krieger geschafft hatte oder auch weil der dunkle Fluch, welchen sie in der Gruft auf sich gezogen hatte, von ihr abgefallen war. Venris hoffte immer noch, das letzteres überhaupt zutraf und er sich nicht all die Zeit so in Adria verschätzt hatte. Doch bis es soweit war, mussten sie sich bedeckt halten, möglichst wenig Aufmerksamkeit auf sich ziehen und so dem Zorn Adrias entgehen.


[ Bastion | Bastion-Center | Sith-Tempel | Domäne der Lernenden | Venris Zimmer ] Venris Traja
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Katakomen – Aufstieg aus den Katakomben |Craton Minara, Darth Angelus,​


Der Mirialaner war seine Meister gefolgt, hatte mit ihm zusammen die Reste des Kultes des Fleisches vernichtet, doch stellte sich bei ihm kein Gefühl des Sieges ein. Er schlich mehr wie ein Schatten an der Seite von Darth Angelus durch die Gänge, zunächst die der Katakomben und später die der Domänen. Das Lob nahm er kaum wahr und als sein Meister ihn sich ausruhen schickte, nickte er nur leicht und deutete eine Verbeugung an bevor er sich zurück zog. Vielleicht wenn der den Staub der Katakomben von sich abwusch, würde es ihm besser gehen, den Geruch der Gänge und des verbrannten Fleisches aus der Nase bekam. Doch als er sich geduscht auf seiner Matratze der Länge nach ausgestreckt hatte, hatte er immer noch Gefühl als würde ein Tonnenschweres Gewicht ihn niederdrücken und das Atmen erschweren. Sein Meister hatte auch nicht gerade fit ausgesehen, eher geschafft und ermattet, doch würde dieser sicherlich eher Reserven mobilisieren können als Craton sein Schüler.

Doch vielleicht sollte er auch versuchen diese Reserven anzuzapfen? Der Mirialaner schloss seine Augen und begann ruhig und gleichmäßig zu Atmen, wie er es gelesen hatte und auch auf Lothal bereits versucht hatte. Langsam eröffnete sich ihm die grau verschleierte Welt, wie er sie durch die Macht wahrnahm, die beiden Schüler, auf der anderen Seite der Nasszelle waren gerade im Begriff zu erwachen. Auf den Gängen huschten Schemen von Auren entlang, entweder zu schwach in der Macht um groß aufzufallen oder so eingeschüchtert, das sich selbst ihre Aura zurück zog. Und dennoch am Rand seiner Wahrnehmung war etwas, unbestimmt, wie der andere zunächst. Doch er war es nicht, ihn hatte Craton besiegt, da war etwas anderes, etwas das die Schwäche in seiner Verteidigung prüfte. In der Katakomben war es ihm nicht bewusst geworden, doch hier sich darauf konzentrierend, spürte er es ganz genau. Jemand versuchte seinen Geist zu erforschen, versuchte mehr zu erfahren und was dann? Wer oder was war es und was sollte damit bezweckt werden?

Craton fokussierte sich, baute Mauern und legte Fallen in seinem Geist, ja es gelang ihm sogar Falsche Bilder für den tastenden Geist zugänglich zu machen. Von einem ihn quälenden allmächtigen Meister, denn er hasste und fürchtete. Von Zwangsarbeiten und reihen von zerlumpten Sklaven, alles nur um einen „Blick“ auf die Aura des Eindringlings zu werfen. Sie war elegant und energisch, doch in irgendwie auch missgestaltet. Doch gerade als Dopa Maskey versuchte dahinter zu kommen, zog sich die Aura zurück und verschwand. Egal was der Sith-Schüler versuchte, er konnte sie nicht wieder auffinden und letztendlich dämmerte er in einen Traumlosen Schlaf hinüber.

Als er wieder zu sich kam, fühlte sich der Mirialaner erfrischt und ausgeruht, ganz anders noch als am Tag zuvor. Er begab sich in die Waffenkammer um seine Rüstung abzuholen und zugleich noch nach ein paar kleineren Spielereien zu fragen. Der Verweis auf seinen Meister reichte zum Glück, das ihm einige Bewegungsmelder, samt dazugehörigem Empfänger und eine Würfel große Spionagekamera ausgehändigt wurden. Auf seine Nachfrage, nach der Rüstung seines Meisters, wurde dem Mirialaner mitgeteilt, das man sie ihm bereits zu seinem Quartier gebracht hatte. Anscheinend war das ein Service der für Krieger getan wurde aber Schüler noch nicht wert waren.

Mit der Panzerung angetan, stand Craton kurz unschlüssig im Gang, was hatte Darth Angelus gesagt? Er würde wissen wie er ihn finden könne? Mhh, interessante Ausdrucksweise, doch zunächst Frühstück und vor allem Caf. Einer Eingebung folgend, begab sich der ehemalige Schmuggler in die Domäne der Wissenden, er konnte seinem Meister schließlich kein Frühstück aus der Kantine der Jünger bringen. Die Wachen ließen ihn erstaunlich schnell passieren, was wohl an seiner Kleidung und dem Auftreten lag. Und natürlich am Namen seines Meisters, so zumindest dachte der Mirialaner als er Essenspaket für Darth Angelus und sich zusammenstellte und mit Zwei großen Bechern Caf wieder zum Trainingsraum ging, den der Ritter des Imperators umfunktioniert hatte.

Als Craton den Raum betrat, war sein Meister nicht anwesend, nur der große schwere Tisch, mit dem einsamen Dolch stand dort. Doch der Mirialaner spürte wie sich ihm eine wohl bekannte Aura näherte. Die automatische Tür glitt auf und der Schüler begrüßte seinen Meister.


“Guten Morgen MaLorda, ich habe mir die Freiheit herausgenommen uns Frühstück zu besorg...“

Weiter sprach er nicht, als er den Gesichtsausdruck des Maha Kehkesa (Königsmörders) sah. Eine Augenbraue des Mirialaner wanderte in die höhe, was bei den Sonnen war vorgefallen, das Darth Angelus aussah als hätte ihm jemand ins Müsli Uriniert?

“Meister was ist passiert? Habe ich etwas getan das euch missfiel?“


| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Ebende der Lernenden – Trainingsraum |Craton Minara, Darth Angelus,​
 
-- Sartinaynian System | Gasriese Alpha-88-0-8 | Mond 8-88-8-0 | Malles Festungskomplex | Ebene 1 | Labor | Xargon, allein --


Hier war etwas. Unsichtbar, verborgen und vielleicht auch etwas gefährlich. Xargon hielt eine Weile in diesem Raum inne, schaute sich um. Doch nichts, rein garnichts, schien einen negativen Einfluss auf ihn haben zu wollen. Ihn verletzen zu wollen. Im Gegenteil, er spürte diese angenehme Wärme, die ihn umgab. Die – je näher er den Phiolen mit der Hand kam – immer intensiver, aber scheinbar auf eine ungefährliche Art. Das Blut in seinen Händen begann zu pulsieren und Xargon spürte, wie es an den warmen Stellen zu pochen begann. Lebhaft, entspannend. Das sanfte Wispern rang mehr und mehr an seine Ohren, umgarnte ihn, WOLLTE, dass er es anfasste...

Bis er dann die Hand zurückzog, einfach so. Das Wispern wurde mehr und mehr zu einem Wortschwall, doch es schien sich wieder von ihm zu entfernen. Der Raum..er schien einfach verschwimmen zu wollen. Ob dies ein Trick war, etwas um ihn von Wichtigem abzulenken? Xargon hatte das Gefühl, dass sich ein unsichtbarer Schleier über seine Augen legte. Ihm die sonst so geschärfte Sicht verweigerte, wie als wenn er unter Wasser wäre. Sie verschwimmte, und das sonst so flackernde Licht im Raum wollte und wollte intensiver werden. Es wollte ihn blenden. Der Kiffar schloss für einen Moment die Augen, schüttelte den Kopf und atmete tief durch. Es fühlte sich wie damals an. Wie damals, als er den Mordfall auf Kiffu lösen musste, als ausgebildeter Wächter. Xargon hatte die Fähigkeit Bilder zu empfangen, ihm unbekannte Visionen aus der Vergangenheit von längst zurück liegenden Ereignissen. Und jedes Mal verspürte er kurz davor den gleichen Moment, diesen Verlust der eigenen Sehfähigkeit, je weiter er sich den Gegenständen näherte. Sie übten eine gewisse Anziehungskraft auf ihn aus, unsichtbar doch vorhanden. Wie eine Präzens, welche die Luft zum zirkulieren und die Häärchen auf der Haut zum Anspannen brachte. Etwas WAR hier! Xargon seufzte und zog die Hand weiter zurück, er würde es nicht berühren, nicht direkt. Mit der Zeit hatte der junge Schwarzhaarige gelernt, das diese Bilder nur kamen, wenn er die Gegenstände tatsächlich berührte. Wie, als würde ein unsichtbarer Faden, eine Verbindung zwischen ihm und den unterschiedlichsten Dingen entstehen. Nicht viele Kiffar verfügten über diese Art von Fähigkeit und Xargon konnte die Stunden der Meditation in dem Training zum Wächter nicht mehr abzählen.

Ihm entging, wie sich seine Hände selbstständig gemacht hatten, während er mit seiner verschwommenen Sicht beschäftigt war. Ein paar Sekunden lang schaute Xargon auf das dünne, schwarze und blickdichte Tuch, welches er in den Händen hielt. Er hatte das Gefühl verwirrt, an einem anderen Ort zu sein. Die Rückkehr in die Realität wurde ihm erst bewußt, als er das Kitzeln des feinen Stoffes in seiner Hand vernahm. Hörbar atmete der junge Mann tief ein, als sein Blick sich wieder zu den Phiolen mit dieser fremdartigen Farbe wandte. Und wieder schien es, als würden sie ihn rufen wollen. Dieses Mal jedoch schüttelte Xargon den Kopf und versuchte sich vorallem auf eines zu konzentrieren. Nämlich das Pergament der vor ihm lag und auf welchem er nun einen Namen las, welcher ihm sehr wohl bekannt war:


Thatawaya


Diese Phiolen, welche er wieder betrachtete, müssten irgendwas mit dem vogelartigen Wesen, dass ihn und sein Meister begleitete, zu tun haben. Er würde dies Nergal mitteilen, vielleicht gab es ja eine Möglichkeit mehr über diese Flüssigkeit heraus zu finden. Und diese sah nicht gefährlich aus. Doch anstatt danach zu greifen, lies Xargon erneut seinen Blick durch den Raum schweifen. Es hatte doch etwas ganz Eigenes, fast geheimnisvolles. Und es war totenstill. Nicht einmal ein einziger Luftzug war zu spüren. Das flackernde Licht der Fackeln war jedoch nicht die einzige Lichtquelle, welche den Raum zu erhellen schien. Fremdartige Gebilde, manche davon erinnerten Xargon an Urnen und Statuen gaben einen rotgoldenen Farbton von sich. So sehr, dass der Schwarzhaarige die Stirn runzelte. Diese scheinbar alten, und verstaubten, Holztafeln an der Wand schienen von einem anderen Ort zu erzählen, von einer anderen Zeit. Sie ähnelten in ihrer Gestaltung denselben Tafeln, welche Nergal ihm im Sithorden bereits gezeigt hatte. Und doch waren sie anders, ihre Schriftzeichen – oder zumindest das was Xargon als solche erkannte und nicht als eine zufällige Anordnung von Strichen – wießen eine andere Art des Musters auf. Ob es wohl diesselbe Sprache war? Der Blick seiner eisblauen Augen blieb dann jedoch an einer Form, einer Gestaltung der Natur hängen, welche fast an eine Art Stab erinnerte. Xargon trat einen Schritt näher, und wieder war da dieses Flüstern in der Dunkelheit, diese leisen unsichtbaren Stimmen. Der Kiffar petzte die Augen zusammen, der Ursprung müsste wohl dieser Gegenstand sein. Und er betrachtete ihn für eine Weile.


Fremdartige Runen, zumindest hielt Xargon diese Ritzzeichen für so etwas, zierten einen alten Holzstab. Es war durchaus bemerkenswert, dass sich das Material immer noch in so einem Zustand befand, wenn man bedachte, dass das ganze Zeugs eben ziemlich alt aussah. Wie lange dieser Stab, welcher am Ende dennoch kunstvoll gefertigt war, schon da stand? Nach einigen Sekunden Stirnrunzeln schüttelte der Schwarzhaarige den Kopf. Vielleicht hatte er einfach gefunden, was er gesucht hatte – nur diese Stimmen schienen ihn nicht in Ruhe zu lassen. Sie wollten, dass er die Gegenstände anfasste. Sie wollten, dass er für seine Umgebung blind wurde und sich den Bildern hingab, welche seinen Geist überschwemmten. Der Trick war, dies nicht zu zu lassen. Xargon nahm das schwarze Tuch, welches er immer noch in seiner Hand hielt und riss es in der Mitte durch. Die Idee dahinter war ziemlich simpel, aber die Methode war wirksam. So konnte er die Gegenstände zumindest beide gefahrlos berühren und bisweilen auch transportieren. Vielleicht wußte sein Meister ja noch eine Möglichkeit, diese Bilder auf eine andere Weiße unterdrücken zu können. Doch bevor er zur Tat schreiten würde, aktivierte er das Kommodul, welches Nergal ihm in der großen Halle noch gegeben hatte.


Meister, hier ist so eine Art...Lagerraum, welcher fast einer Grabkammer gleicht, wenn man die Ausstattung betrachtet. Außer Phiolen mit einer seltsamen Flüssigkeit und ein Pergament, welcher auf Thatawaya hinweißt, sowie einem recht altem und seltsam aussehenden Stab hatte ich bei den anderen Gegenständen nicht das Gefühl, dass sie nützlich wären.

Xargon seufzte, als er wieder diese Stimmen hörte, welche ihn abzulenken versuchten. Nergals Antwort, dass er die Gegenstände mitbringen sollte, hatte er schon fast erwartet und vielleicht ergab sich ja die Möglichkeit, diese seltsamen Erlebnisse in diesem Raum später mit seinem Meister aufzuarbeiten. Der Kiffar ergriff die beiden Gegenstände mit den Stofffetzen, so das kein direkter Hautkontakt stattfinden konnte und machte sich wieder auf den Weg zurück in die große Halle. Der Schein der Fackeln schien dabei mehr und mehr einer endlosen Dunkelheit zu weichen, so sehr, dass er den Gang nur noch schemenhaft erkennen konnte. Wie, als wäre er fast erblindet. Die Stimmen wurden intensiver, lauter.



-- Sartinaynian System | Gasriese Alpha-88-0-8 | Mond 8-88-8-0 | Malles Festungskomplex | Ebene 1 | Auf dem Weg zur großen Halle | Xargon, allein --
 
Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Audienzsaal – NPCs, Keebo, Eowyn, Shiqjat, Kira und Brianna

Schon witzig, wie schnell sich die Frontlinien veränderten. Eher am Tag hatte es noch so ausgesehen, als würden gleich zwischen Keebo und Brianna die Fetzen fliegen, nun standen sie Seite an Seite gegen Kira und ihren nicht minder eingebildeten Schüler Shiqjat. Eowyn war das einigende Element zwischen den beiden und wo die Echani im Sinne ihrer Rolle hier auf Bastion gerade noch über den Bruch eines Knöchelchens hinweg sehen konnte, war mit dem Würgegriff Kiras jede Grenze überschritten. Niemand konnte sagen, ob diese Verrückte aufhören würde, bevor Eowyn erstickt wäre. Wäre die Echani alleine, hieße die einzige mögliche Option, die blonde Jedi zu retten, die Vollstreckerin hier und jetzt anzugreifen, ein gefährliches Spiel. Doch Keebo versuchte, die Autorität seines wiederhergestellten Sith-Ranges in den Ring zu werfen, in der Hoffnung, dass es die Schwarzhaarige zur Vernunft bringen würde.

Was Keebo genau tat, vermochte Brianna nicht zu sagen, aber sie spürte eine Woge der Macht zwischen ihm, Eowyn und Kira heranrollen. Gleichzeitig drohte er der schlanken Sith – offenbar war seine Geduld nun erschöpft. Endlich, dachte die Silberhaarige, die nicht verstand, wie jemand auch nur ein Quäntchen davon für die Frau übrigen haben konnte. Ihren Schüler hatte sie zudem passend ausgesucht. Die Echani konnte sich zumindest nicht vorstellen, dass sie überhaupt in der Lage war, eine Person außer durch Gewalt zu formen. Janus war ja kein bisschen nach ihr geraten, man konnte sogar sagen, dass die beiden nur wenig gemein hatten. Bei Shiqjat hatte sie offenbar schlicht eine Person ausgewählt, die genauso vermessen arrogant war wie sie selbst. Dass er offen davon sprach, die Gefangene zu töten, passte ins Bild.

Erst recht, was danach kam! Brianna konnte schlicht nicht anders als hörbar auflachend den Kopf zu schütteln, als er, der Schüler des zur Person gewordenen kruden Vorschlaghammers unter den Sith von ‚grobschlächtigen Jedi‘ sprach. Jener Frau, die nur plump und brutal konnte und der auch nichts Anderes in den Sinn käme. Er bezeichnete sich seit seiner Geburt untrennbar mit der dunklen Seite verbundenes Geschöpf. Außerdem war er vollkommen überzeugt von der Überlegenheit seiner Spezies, über die Brianna nicht viel wusste. Vielleicht war die Macht wirklich besonders stark in ihnen, was die Namensgleichheit verdeutlichte. Vielleicht waren es aber auch nur historische Zufälle. Was auch immer der Wahrheit entsprach, Brianna hatte schon eine Menge an Machtkräften gesehen und wenn Shiqjat anderen glauben machen wollte, dass er all das übertreffen wollte, brauchte es mehr dazu als einfach nur irgendein reinblütiger Sith zu sein. Denn ganz ehrlich, wäre er wirklich etwas Außergewöhnliches unter einer – das hatte sie den Worten der anderen entnehmen können – tatsächlich besonders angesehenen Sith-Spezies, hätte ihn sich schon längst eine Klügere und Mächtigere als Schüler unter den Nagel gerissen als Kira.

Brianna war wunderschön, wenn sie lachte und es war ein Jammer, dass sie es so selten zeigte. Dummerweise würde sie im Moment auch nicht gerade Sympathiepunkte sammeln, aber sie konnte nicht anders. Die Lehren der Sith waren also einfacher als die der Jedi? Die Silberhaarige hielt sich selbst nicht für besonders klug, obwohl sie wusste, dass sie gut reden konnte, aber den Sith-Kodex hatte sie allemal verstanden und er war weniger kompliziert als das wirre und widersprüchliche Äquivalent der Jedi. Und obwohl sie zu schwach für die Dunkle Seite sein sollte, scheute er vor einer direkten Konfrontation mit Brianna zurück und führte Kiras Befehl nicht aus. Die Angesprochene wischte sich erst die Tränen aus den Augen, bevor sie, dadurch beflügelt, zur Gegenrede ansetzte:


„Bei den Sternen, du weißt ja noch gar nichts über die Macht! Du bist nicht mit der Dunklen Seite geboren, sondern einfach nur mit der Macht! Die Dunkle Seite ist, was wir damit machen und man nennt sie nicht von ungefähr den ‚einfachen, leichten Weg‘, im Gegensatz zum umständlichen, in ein Regelkorsett eingeschnürten Weg der Jedi. Die Lehren der Sith besagen im Wesentlichen ‚nimm mit Gewalt, was rechtmäßig dein ist‘, und das ist mein Lebensmotto, Ich trage dieselbe Macht in mir wie du, wie nebenbei bemerkt alles, was kein Droide oder ein Stein oder derart ist. Wahrscheinlich sogar mehr davon, weil ich das Gefühl habe, dass ich schwerer bin als du. Du solltest wirklich erst einmal deine Hausaufgaben machen, bevor du dich mit den großen Mädels anlegst!“

Brianna vermutete, dass sie eher bald Shiqjats Untergang beiwohnen würde als andersrum, da er die Tendenz hatte, Kiras respektlose Art zu übernehmen, was er Keebo gegenüber bewies. Er zog zwar sofort den Schwanz ein und wich zurück an Kiras Seite, aber ob ihn das viel helfen würde, war dahingestellt. Die Abwägung, wie sie sich weiter verhalten sollte, wurde der Echani abgenommen, da sie in der Macht spürte, wie Eowyn bewusstlos. Sie musste Kira jetzt aus der Reserve herauslocken und sich selbst zur Zielscheibe machen, damit sie von der wehrlosen Frau abließ, die Brianna so offensiv als ihre Freundin bezeichnet hatte, obwohl sie davor zwei, drei Jahre nicht mit ihr gesprochen hatte.


„Und nur um eines klarzustellen: es ist das gute Recht einer Sith, die Jedi feige und grobschlächtig zu nennen, wenn man die Schülerin jemandes wie Janus ist, der das feine und subtile Kunst der Dunklen Seite beherrscht – aber nicht, wenn man sich hinter jemanden wie Kira versteckt, die selbst nur den plumpen, direkten Weg mit dem Kopf durch die Wand beherrscht! Ich, wie du gleich merken wirst, bin nicht wie sie. Ich bin eine Meisterin der Kampfkunst, was eine großartige Sache ist, um sie mit der Macht zu verbinden. Egal wie tief deine Einsicht in die Macht werden wird, ich werde immer schneller sein als du und immerzu härter zuschlagen können als du. Aber für jemanden wie dich brauche ich keine Fäuste, denn du wirst ohnehin meinem Willen gehorchen. Eigentlich muss ich sogar die Macht nur geringfügig benutzen.“

Schon während sie geredet hatte, hatte sie sich auf die Macht konzentriert. Nun war es soweit, sie packte eine von Shiqjats Händen mit der Macht, zog sie auf Schulterhöhe und knickte die Hand nach unten ab, etwa in einem 90-Grad-Winkel, also nicht so weit dass sie ihn verletzte, aber fest genug, dass es schmerzte. Nicht so fest, wie sie, die im Zeigefinger allein schon mehr Kraft hatte als andere in der ganzen Hand, es mit ihrem schraubstockartigen Griff gekonnt hätte. Aber doch stark genug, um ihn nicht entkommen zu lassen. Zugleich fixierte sie den Ellenbogen des Reinbluts, um zu verhindern, dass er auf diese Weise den Druck von seinem Gelenk nahm. Es war einer der simpelsten Handgelenkshebel aus der Echani-Kampfkunst, und zugleich eine sehr feinfühlige Anwendung des Machtgriffs, einer von Briannas Lieblingstechniken, obwohl nicht wenige Jedi darüber die Nase rümpften. Wahrscheinlich hatten sie dabei Kiras unsubtile Anwendung derselben Machtfertigkeit an Eowyn im Kopf. Brianna hingegen demonstrierte mit Taten, dass sie hier die Schülerin des Meisters von Subtilität und Effizienz, ihrem geliebten Janus war.

Was sie auf diese Weise nicht so gut konnte war Shiqjat wieder zu sich her ziehen, aber dafür konnte sie ihn ganz wunderbar im Kreis laufen lassen. Die normale Reaktion jedes Humanoiden in einem Handgelenkshebel war, das Gelenk zu entlasten, und der einzige Weg war, der Richtung des Drucks zu folgen. Also machte sie das und ließ ihn dabei versehentlich einen Diener mit Sektgläser umrennen, weil sie nicht auf die Umgebung aufgepasst hatte. Im selben Moment betrat ein Herold den Raum, welcher Janus' Rückkehr ankündigte und zugleich eine kleine Bombe platzen ließ, als er die vollzogene Beförderung des Gastgebers der Feier zum Lord verkündete. Der Halbechani hatte Brianna gegenüber so etwas angedeutet und sie strahlte, weil sie sich ehrlich für ihren Lieblingsgrafen freute. Sie strahlte sogar schon, bevor eine Woge der Macht der Dunklen Seite über den Raum schwappte und sie in Ekstase versetzte. Sie lauschte Janus' salbungsvollen Worten, die dem ähnelte, was er auch früher schon verkündet hatte, aber sie ergötzte sich daran, als wäre es ein bahnbrechender neuer Plan, die Galaxis zum Wohle Aller neu zu ordnen.


„Ich freue mich ja so für dich, Janus, Lord meines Herzens!“

Flötete sie quer durch den Saal ihrem Liebsten zu und wandte sich einen kurzen Moment lang Kira zu.

„Du musst sehr stolz darauf sein, dass dein Schüler es geschafft hat, den höchsten Rang in unserem Orden zu erreichen.“


Nach dem vergifteten Lob fauchte sie Shiqjat mit all dem Hass an, der eigentlich seiner Meisterin galt.

„Und du kniest gefälligst, wenn ein Dunkler Lord der Sith den Raum betritt!“


Die Echani drückte sein Handgelenk ruckartig nach unten, um ihn auf die Knie zu zwingen. Dass auf dem Boden um ihn verteilt die Scherben zerbrochener Sektgläser lagen, interessierte sie nicht. Im Gegenteil dazu kam ihr das Missgeschick auf einmal sehr gelegen. Sinnlose Gewalt, das wäre Brianna bisher nicht in Sinn gekommen, aber plötzlich stand sie im Vordergrund und nicht mehr die ursprüngliche Motivation, Eowyn zu verteidigen. Ja, sie fand tatsächlich Gefallen daran, aber die kleine, leise Stimme die sie warnte blieb ungehört. Ebenso wie jene die ihr sagte, dass sie gerade dem selben Erzwungene-Kniefälle-Fetisch verfiel, über den sie sich vorhin noch in Gedanken lustig gemacht hatte.

Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Audienzsaal – NPCs, Janus :inlove:, Keebo :thumbsup:, Eowyn :sleep:, Shiqjat :sneaky:, Kira >:( und Brianna
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Darth Angelus' Quartier - Darth Angelus

Mit versteinerter Miene saß der Sith vor seinem Schreibtisch und überflog auf dem Datapad den Schriftverkehr mit dem Zirkel der Extinktoren. Immer und immer wieder, weil er nicht glauben konnte, was er las. Der Krieger war geneigt, seiner Wut freien Lauf zu lassen, doch beherrschte er seine Emotionen, nahm eine kalte Dusche, um sich den Gestank der Katakomben vom Leibe zu waschen und legte sich dann auf sein bequemes Doppelbett im Schlafraum. Der adelige Krieger blickte gen Decke und kam gedanklich, wie emotional nicht mehr zur Ruhe. Die Anstrengungen in den Katakomben verlangten ihren Tribut, sodass es ihm nicht gelang, länger als ein paar Minuten einzuschlafen, nur um im nächsten Moment wieder aufzuschrecken. Darth Angelus erhob sich mühsam, ließ das Fenster mechanisch öffnen und atmete die frische Nachtluft ein, ehe er die zahlreichen Etagen weiter herunter blickte und die leuchtende Skyline von Bastion Center am Horizont erblickte. Wie weit in diese Richtung führten die Katakomben wohl unterirdisch? Die niederschmetternde Nachricht des Zirkels warf Fragen wie diese auf, die ihn nicht zur Ruhe kommen ließen. Es dauerte nicht allzu lange, bis seine Stimmung in einen blanken, flammenden Zorn umschwankte, in dem er eine knappe Stunden durch sein Quartier tigerte und sogar noch tief Nachts die Trainingsräume betrat, um dort seinen Frust abzubauen. Darth Angelus hatte sich schon vor längerem vorgenommen, die Technik der Machtblitze zu erlernen, doch in dieser Hinsicht gelangen ihm keine nennenswerten Fortschritte, also beschränkte er sich recht bald auf Übungen mit der Klinge und diversen Machttechniken, die er bereits beherrschte. Der Krieger nutzte die gesamte restliche Nacht, um seinen Zorn auszulassen und spielte sogar mit dem Gedanken, wieder einen Abstecher in die Katakomben zu machen, um irgendetwas töten zu können. Irgendwann, früh morgens holte er sich dann wieder seine gesäuberte und funkelnde schwarze Rüstung, legte sie an und begab sich zurück in den Trainingsraum, aus dem er gestern herausgestürmt war und um den er seitdem einen großen Bogen gemacht hatte. Craton erwartete bereits und hatte ihnen Frühstück und Caf mitgenommen. Der Mirilianer begrüßte seinen Meister, doch stellte fest, dass irgendetwas nicht stimme.

Mit finsterer Miene sah der Ritter seinen Schüler an. Seine Haut wirkte bleicher als sonst ohnehin schon und seine irgendwo zwischen grün und rot funkelnden Augen gläsern und trüb. Ohne Worte nahm er das Lunchpaket und den Caf entgegen und legte die Vorräte auf dem Tisch ab. Er deutete mit dem durch die Panzerhandschuhe geschützten Zeigefinger auf die Stelle, in der er gestern vor ihrer Jagd den Dolch gerammt hatte. Mit heiserer, schwacher Stimme und einem fast schon ratlosen Schulterzucken meinte er bloß:

"Das gestern war nur eines von vielen Verstecken"

Der Sith musste sich merklich zusammenreißen, um nicht alleine bei der Mitteilung dieser Informationen einem Wutanfall zu erlegen. Er ballte seine Fäuste und atmete tief durch, um dann etwas gefasster und ausführlicher nachzulegen:

"Mir wurde mitgeteilt, dass sich ein anderer Sith zum Anführer des Kultes aufgeschwungen hat. Oder jemand, der sich als solcher ausgibt. Wir haben den Feind gestern nicht gejagt und zur Strecke gebracht. Er hat stattdessen mit uns gespielt und sein Kanonenfutter in den Kampf geschickt. Also, was schlägst du nun vor, mein Schüler?"

Craton wirkte wieder deutlich frischer und erholter als gestern zu Ende ihrer Jagd, also gab es zumindest irgendetwas Positives. Der Krieger griff nach dem Caf-Becher, um ein paar Schlücke aus diesem zu nehmen, doch auch das gab dem Krieger keine Kraft. Seit er nach Bastion zurückgekehrt war, befand er sich im Stillstand. Die Quantensprünge, die er unter der Fittiche seines Meisters gemacht hatte, blieben gänzlich aus. Seine Chance, die Feinde des Imperators auf Tirahnn auf dem Schlachtfeld zu bekämpfen, wurde ihm verwehrt und stattdessen wurde er beauftragt, in den Katakomben diesen verdammten Kult zu jagen. Seine Euphorie über den Auftrag war so schnell verflogen, wie sie aufgekommen war. Darth Angelus starrte also ins Leere hinein und fügte leise hinzu:

"Wir müssen unsere Strategie überdenken"

Und nun war Craton am Zug.

Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Darth Angelus' Quartier - Darth Angelus
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Ebende der Lernenden – Trainingsraum |Craton Minara, Darth Angelus,​


Anstatt ihm zu antworten, nahm sein Meister von ihm die Tüte entgegen und trat an ihm vorbei. Es wirkte fast so als müsse er sich am Tisch festkrallen um seine Contenance zu wahren, dann zeigte er auf den Dolch und sagte das dies nur eines von vielen Verstecken gewesen sei. Ihm sei mitgeteilt worden, dass sich ein andere Sith zum Anführer das Kultes aufgeschwungen habe. Sie hätten gestern nicht den Feind gejagt, er habe ihnen eine lange Nase gedreht. Und dann forderte von ihm, seinem Schüler Vorschläge für das weiter Vorgehen.

Die Gedanken des Mirialaner raste, sie hatten mit ihnen gespielt? War es seine Schuld? Hatten sie bemerkt, das er einen der ihren ausgeschaltete hatte? Unwahrscheinlich und dann die Aura letzte Nacht, hatte sie nicht versucht mehr zu erfahren? Hatte der Kult sie vielleicht versucht einzuschätzen? Langsam ging Craton auf den Tisch zu, stellte das Essen ab und betrachtete die Karte.


“Mhhh… Vielleicht hat der Kult nicht mit uns gespielt, vielleicht wollte er uns einschätzen lernen. Seit wir aus den Katakomben zurück waren, schien es mir als verfolge mich eine Aura...“

Wieder verstummte der ehemalige Schmuggler und betrachtete nachdenklich die Karte, mit den unzähligen Gängen, Korridoren und Ebenen. Sein Meister nahm derweil einige Schlücke von dem Caf bevor er meinte, dass sie ihre Strategie überdenken müssten. Doch ließ er diese Worte einfach so im Raum hängen und starrte ins leere. Craton zog eine Augenbraue hoch, nahm einen Schluck des starken Gebräus und überlegte. Was wenn sie… Vielleicht könnte es klappen...

“Meister, was wäre wenn wir uns als Bittsteller ausgeben? Als potentielle neue Mitglieder dieses Kults? Ihn so unterwandern und von innen heraus vernichten?“

Der Sith-Schüler betrachtete seinen Meister in seiner auf Hochglanz polierten Rüstung und fand sofort, das sein Vorschlag nicht auf Gegenliebe treffen würde. Kein Mann wie Darth Angelus würde sich in Lumpen gehüllt in die Katakomben begeben um dort vor einem Kult und einem niederen möchtegern Sith den Bückling zu machen. Mit der behandschuhten Rechten fuhr sich der Mirialaner nachdenklich über das Kinn. Die Bartstoppeln gaben ein kratzendes Geräusch von sich als sie über das Ledris schabten.

“Oder wir ziehen einige Jünger ins Vertrauen und übergeben ihnen diesen Teil der Aufgabe. Während wir uns auf die Lauer legen, Überwachungsmaßnahmen ergreifen, die restlichen Verstecke ausfindig machen und lernen.“

Craton meinte sich zu erinnern irgendwo mal gehört zu haben, das Wissen der halbe Sieg war und die andere Hälfte… nun in ihrem Fall wahrscheinlich brutale Gewalt. Der Mirialaner nahm noch einen Schluck von seinem Caf während er auf die Gedanken seines Meisters zu seinen Ideen wartete.


| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Ebende der Lernenden – Trainingsraum |Craton Minara, Darth Angelus,​
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Darth Angelus' Quartier - Darth Angelus

Am Liebsten hätte Darth Angelus jedwede mögliche Strategie in den Wind geschlagen, sich auf direktem Weg zurück nach unten in die Katakomben gemacht und so lange jedes einzelne Mitglied dieses verräterischen Packes, das sich selbst Kult des Fleischs schimpfte, gejagt, bis nicht einmal mehr eine blasse Erinnerung an diese Verräter bliebe. Dann hätte er dem Zirkel der Extinktoren das Haupt dieses ominösen Anführers vor die Füße werfen und seinen Anspruch innerhalb des Sith-Ordens und des Zirkels festigen können. Doch so? Machte sich der Krieger bloß lächerlich. Er hatte es schon gemerkt an der Art und Weise, wie das unfreiwillige Treffen mit Lady Samara abgelaufen war und zuletzt an der Nachricht des Extinktors Kal'Lesu . Irgendjemand musste diesen arroganten Haufen daran erinnern, dass er es war, der Kal Fraan getötet hatte und niemand aus ihren Reihen. Und das, obwohl er damals nicht weiter war, als ein Schüler und sie alle schon Krieger oder sogar noch höherrangige Mitglieder des Ordens. Wenn sich der Ritter eins verdient hatte, dann ein wenig verdammten Respekt! Doch stattdessen ließ man ihm im Kampf gegen diesen verfluchten Kult im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln tappen und dem Wind hinterherjagen. Hätte er diese Informationen, die er eben seinem Schüler mitgeteilt hatte, schon gestern verfügt, dann hätte er die Sache ganz anders angehen und auf direktem Wege versuchen können, der Schlange den Kopf abzuschlagen. Jetzt aber wusste der Anführer des Kultes Bescheid, dass sie ihn jagten und das würde alles nur noch weiter zigfach erschweren.

Gemeinsam mit seinem Schüler studierte der Krieger zum wiederholten Male die Karte, während die beiden nachdachten. Der Einwurf des Mirilianers, dass der Kult sie gestern studiert hatte, lag förmlich auf der Hand, doch interessant oder eher beunruhigend war der darauffolgende Nachsatz. Mit finsterer Miene starrte Darth Angelus auf die Karte hinab. Und das fiel Craton jetzt ein, mehrere Stunden später? Der Sith sparrte sich jedweden Kommentar und lauschte dem Vorschlag Craton's. Für einen Augenblick sah er seinen Schüler an, der fragende Ausdruck in seinem Gesicht war kaum zu übersehen.

"Und wie sollen wir das anstellen? Du wirst von dieser Aura verfolgt und ich kann mich nicht als gewöhnlicher Jünger ausgeben. Zumindest nicht dort unten..."

Die Katakomben trennten die Spreu vom Weizen. Wer dort unten Angst hatte, klar spür- und greifbare Angst, der war ein nichts und ein niemand. Doch diese Angst hatte der Krieger nicht mehr, was mehr als offensichtlich war. Selbst wenn er so tun würde als ob, würde es ein halbwegs geübter Anwender der dunklen Seite der Macht spüren können, dass irgendetwas nicht stimmt. Darth Sting hatte ihnen während ihrer Reise auf Koornacht ein paar illusorische Kniffe beigebracht, doch diese Techniken hatte Darth Angelus seither weder praktisch angewandt noch irgendwie geübt. Der einzige Weg bestand in einigen gezielt eingesetzten geistigen Angriffen, doch selbst das war mehr oder weniger wertlos, wenn unter den Kultisten ein oder mehrere ausgebildete Sith steckten.

Nachdenklich strich sich der Sith über das Kinn und musterte seinen Schüler.

"Jedoch können wir uns aufteilen. Gemeinsam könnten wir dafür sorgen, dass diese Aura von dir weicht, dann könntest du dich in die Katakomben schleichen und dich mit List und silberner Zunge unter diesen Kult mischen. Die Katakomben machen dir noch zu schaffen, das habe ich gespürt und das werden die auch spüren. Vielleicht ist das ja unser großer Trumpf."

In einem Bogen schritt Darth Angelus einmal um den Tisch und direkt vor Craton, während seine Gedanken allmählich Form annahmen.

"Unterdessen mache ich weiter wie gehabt. Ich greife mir ein paar Jünger, quetsche sie aus, manipuliere ihren Geist und schicke sie zurück nach unten. Dort werde ich mich selbst auf die Lauer legen und den Kult mit Angriffen aufreiben, Unruhe stiften. Und diese Unruhe wird dir nützlich sein, wenn du die richtigen Antworten auf die Rätsel parat hast, die ich diesen Bastarden stelle. Traust du dir das zu... oder hast du noch andere Vorschläge?"

Ihnen lief die Zeit davon, denn jede weitere Stunde, in denen es ihnen nicht gelang, zumindest etwas Kontrolle zu erlangen, spielte ihren Feinden nur in die Karten.


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Wissenden - Darth Angelus' Quartier - Darth Angelus
 
Bastion, Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Audienzsaal – NPCs, Keebo, Eowyn, Shiqjat, Kira und Brianna

Kira schmunzelte nur über die Empörung der Echani über den Wachstumsschub ihrer Tochter Adria und die Beraubung derer Kindheit. Fast süß, wie sehr sie für ihr Kind Mitleid empfand, welches sie nicht einmal kannte. Eindeutig Jedi! Eindeutig... .
Bezüglich ihrer Reinrassigkeit als Echani, hörte die Sith kaum noch hin, sondern schnappte sich gelangweilt ein Glas Schnaps und trank es erneut auf Ex.
Ihre Aufmerksamkeit galt nun dieser Jedi-Rätin. Diese war viel spannender, als das Geplänkel dieser Möchtegern Sith-
Brianna.

Kira lachte auf, als
Brianna so stark dafür sprach und sich so dafür einsetzte Eowyn bekehren zu wollen auf die dunkle Seite.

"Och...arme Brianna. Fehlt dir hier etwa eine Freundin im Orden der Sith, dass dich das so sehr interessiert, was mit dieser Jedi passiert? Das ist ja schon fast rührend... ."

Spielte Kira die Worte der Jedi spottend herunter und lächelte belustigt. Ihr war das Leben der Rätin ziemlich egal. Sie interessierte sich nur für sich selbst und für ihren Schüler...irgendwann. Zumindest dann, wenn sie Zeit in ihn investiert hatte. Zum jetzigen Zeitpunkt, war er noch nicht so wichtig.

Als sie sich dann an
Eowyn vergriff und auch noch Shiqjat ermunterte die Jedi ebenso zu demütigen, ging bei Brianna eine Sicherung hoch. Sie spürte Wut in ihr und zwar auf sie. Kira grinste und würgte derweil die Jedi weiter.

"Sehr gut, Brianna. Du kannst ja doch richtig giftig werden. Was mir das Recht dazu gibt? Nun... .Ich nehme es mir einfach. Wie sagt man so schön? Frechheit siegt?"

Kira grinste Brianna weiterhin unbekümmert an. Für sie war das alles immer noch nur ein Spiel, auf Kosten von Eowyn. Sie hatte nicht vor sie zu töten, doch sie wollte den Moment der Aufregung so weit es ging auskosten. Brianna zur Weißglut zu bringen schien jedenfalls zu funktionieren.
Keebo, mischte sich nun ein, welchem die Jedi gehörte. Er hatte sie arrogant genannt und dies als ihre Schwäche ausgesprochen. Etwas, was Kira bereits oft gehört hatte und es eher als Kompliment sah.
Doch dann drohte Darth Keebo ihr unterschwellig. Sie spürte bereits die Macht in ihm aufwallen, doch was kam, hatte sie nicht vorhersehen können. Eine elektrische Entladung traf sie, was durch ihre Verwunderung darüber, ihre Verbindung zu
Eowyn trennte. Die Jedi war bereits bewusstlos geworden und sackte nun wie ein nasser Sack zusammen und lag auf dem Boden. Sie begann wieder zu atmen, ein natürlicher Reflex, doch schien ihre Atmung trotzdem auszusetzen, obwohl Kira sie bereits losgelassen hatte.
Kira hingegen hatte der plötzliche Schmerz der elektrischen Entladung etwas überrascht. Doch sie hatte es sich kaum anmerken lassen, bis auf den Punkt, dass sie die Jedi losgelassen hatte.
Kira unterdrückte den Schmerz vom elektrischen Schlag, der noch in ihren Muskeln und in ihrem Kopf nachbebte. Stattdessen überspielte sie ihren Fehler und lachte laut los und lachte dabei ein sehr grausames, hässliches Lachen.

"
Durchaus kreativ Darth Keebo. Das muss ich dir lassen."

Sagte sie, nachdem sie begriffen hatte, wo der Ursprung des elektrischen Schlags her kam und es nicht etwa Machtblitze gewesen waren.

Brianna war nun deutlich erzürnt und bearbeitete nun ihren Schüler. Kira blieb tatsächlich erstmal stehen und sah sich das Spektakel an. Natürlich konnte sich ihr Schüler gegen diese Jedi noch nicht all zu stark wehren. Dafür hatte er noch nicht genügend Ausbildung, doch seine Worte, die er der Echani entgegen spuckte, waren durchaus akzeptabel. Er kam nach ihrem Kaliber und genau dies gefiel der Sith an Shiqjat. Amüsiert sah Kira zu, auch wie Brianna ihrem Schüler Schmerzen zu fügte. Sie spürte den Schmerz in der Hand ihres Schülers.

"Interessant... . Ihm kannst du also Schmerz zufügen, aber Eowyn nicht? Sie war wohl deine Freundin im Orden, hm? Du hast selbst gesagt....er ist nur ein Schüler. Armen, wehrlosen Schülern kannst du also Schmerz zufügen. Interessant."

Beobachtete Kira grinsend und unternahm im Moment nichts ihrem Schüler irgendwie zu helfen. Er musste da für den Moment durch. Zu interessant war diese Echani und sie so wütend zu sehen, machte den Triumph für Kira nur umso stärker.

"Vielleicht wirst du ja doch mal irgendwann so wie ich. Die Dunkle Seite greift bereits nach dir...mehr und mehr."

So ganz ernst meinte Kira dies nicht, aber sie wusste, dass die Echani sicherlich niemals so sein wollte wie Kira. Dies konnte diese bleiche angeblich ehemalige Jedi auch gar nicht. Aber sie wollte durchaus ihren Zorn schüren, an dem sich Kira gerade ergötzte.

Das Spiel wurde dann jedoch getrübt durch
Janus. Er kehrte zurück und das Grinsen von Kira wurde zu einer ernsten Miene. Die Ansage eines in einer Robe gekleideten Männer und die Ansprache durch Janus selbst ließen die Laune von Kira auf einen gewissen Tiefpunkt sinken. Brianna stach dabei genau in ihren wunden Punkt, ob sie stolz wäre auf ihren ehemaligen Schüler. Es war schon erniedrigend gewesen, dass er den selben Rang hatte wie sie, doch, dass er nun über ihr stand war schlicht weg ungerecht und keinesfalls gerechtfertigt. Mit welchen Widerlichkeiten hatte Janus sich dieses Privileg beim Imperator erkauft?!
Ihr galt schon längst dieser Titel, stattdessen hatte man sie damals zu unrecht verbannt!
Auf
Brianna's Frage antwortete die Sith nicht, denn sie musste nun wirklich ihre Wut darüber stark im Zaun halten. Die Aura von Kira verfinsterte sich deutlich und eisige Kälte umgab nun diese Frau. Ihre Augen färbten sich dunkel und Hass auf Janus und den Imperator selbst stieg in ihr auf. Der Neid in ihr war groß und als Brianna ihren Schüler nun zum Knien zwang, huschte reflexartig die Hand von Kira zu Brianna. Ihre ganze Wut über die Situation ergoss sich nun in Form von Machtblitzen über Brianna. Grelle weiß/lilane Blitze zuckten zu ihr und durchdrangen ihren marklosen Körper mit voller Härte. Die Sith zog jedoch schon nach ein wenigen Sekunden ihre Hand zurück. Deren Tod durfte sie hier leider nicht riskieren, auch wenn sie die Echani liebend gerne vernichtet hätte.

"Meinen Schüler auf die Knie zu zwingen, ist immer noch meine Aufgabe, Brianna Kae!"

Spuckte sie ihr hasserfüllt entgegen und wollte sie damit erinnern, wo hier ihr Platz war. Und zwar unter ihr!
Leichter Rauch von den Machtblitzen erfüllte noch den Raum zwischen ihr und der Echani, was Kira noch bedrohlicher wirken ließ. Der Spaß hatte jetzt ein Ende.

Danach wandte sie sich
Janus zu.

"Ich gratuliere. Ich hoffe du wirst dich immer daran erinnern, wer dir die Grundsteine deiner Ernennung gelegt hat."

In ihrer Stimme war nun keinerlei Hohn mehr. Sie war geladen, ernst und somit umso gefährlicher. Auch für sich selbst, was Kira durchaus selbst wusste. Es wurde langsam Zeit zu gehen... .

"Shiqjat! Steh auf! Wir gehen!"

Befahl sie ihrem Schüler barsch und wandte sich erneut an Janus.

"Vielen Dank für Speis und Trank. Ich habe mich zumindest etwas amüsieren können."

[Bastion-System | Bastion | Center | Tempel der Sith | Domäne der Oberen | Audienzkammer des Grafen | Janus, Brianna, Kira, Darth Keebo, Eowyn, Kira, Shiqjat, Handlanger aller Art (NSC)

 
Zuletzt bearbeitet:
Bastion, Tempel der Sith, Adria und Venris im gemieteten Trainingsraum 3a auf der Ebene der Schüler


Adria betrat den Trainingsraum. Erinnerungen an ihre Zeit als Schülerin wurden wach. Sie hatte viel Zeit in ihnen zugebracht. Ihr Schüler war schon da. Gut, denn auf Pünktlichkeit legte Adria viel Wert. Sie ging auf ihn zu. Fast im selben Augenblick wie sie, kam auch ihre Dienerin. Sie brachte eine schmale Holzkiste mit. Adria, die bei Venris angekommen war, drehte sich um und öffnete mit der Macht das Kästchen in ihren Händen, was diese vor sich hielt. Dann levitierte Adria das darin liegende Lichtschwert zu sich. Die Dienerin verbeugte sich und ging wieder. Adria hatte längst Venris fokussiert.

“Das Lichtschwert ist die Haupt-Waffe eines Sith, aber auch unserer Gegenspieler, der Jedi! So kann man mit Verlaub sagen, es ist die Waffe der geschulten Machtnutzer. Bei den Sith wie bei den Jedi gehört die Lichtschwertausbildung zur Grundausbildung. Es ist erstmal gedrosselt, damit du dich nicht selbst umbringst. Natürlich ist die Klinge rot!”

Damit überreichte sie ihrem Schüler sein Trainingslichtschwert.

“Halte es in Ehren und verliere es nie!”

Sie machte eine gewichtige Pause.

“Ich werde dich nun in den Grundlagen unterweisen. Stell dich neben mich und schaue genau zu und ahme mir dann nach. Wir beginnen mit einer Verteidigungssequenz.“

Sie aktivierte ihre scharlachrote Klinge. Elegant und geschmeidig wirbelte sie bewusst langsam die fauchende Klinge durch die Luft. ...Nachdem ihm Adria zwei Angriffs-und Verteidigungssequenzen beigebracht hatte, wobei sie sehr ausdauernd gewesen war und auf viele Wiederholungen setzte, damit Venris ein Gefühl dafür bekam, holte sie aus einem Wandschrank einen Übungsdroiden. Dafür setzte sie die Macht ein.

“Jetzt, wirst du üben, das Gelernte einzusetzen!”

Sie programmierte den Roboter so, dass er nach einer halben Stunde automatisch vom Anfangslevel in ein höheres Level springen würde.

“Übe hart und viel, denke aber auch daran, dass du Essen und Schlafen musst. Oben an der Stirn hat der Droide einen Ausschaltknopf. Nutze die Macht wie beim Levitieren, um ihn zu drücken. Lenke die Macht in deine Finger. Versuche es nicht mit deiner Hand. Das wirst du bitter bereuen. Ich werde morgen um Sieben wieder hierher kommen und dich prüfen.”

Damit aktivierte sie den Droiden und verließ den Trainingsraum.

Sie hatte heute etwas sehr Spezielles vor. Angestachelt vom Lichtschwertkampfunterricht wollte sie heute Nacht ihr eigenes Lichtschwert bauen. Endlich!

Sie saß da, im Schneidersitz, auf dem Boden ihres Appartements und baute mit dem Kristall, welchen sie von ihrer Mutter Kira bekommen hatte, eine Klinge mit der Macht und war dabei in eine Art Trance geraten. Sie war abgelöst von Zeit und Raum. Dann verband sie beide Klingen, dass ihres jetzigen Lichtschwertes, welches ihr ihr Meister gegeben hatte und die neue Klinge zu einer Doppelklinge. Sie saß die ganze Nacht. Als die Sonne langsam aufging, trat sie hinaus auf ihren Balkon, aktivierte sie und siehe da, es erschienen zwei scharlachrote Klingen und wirbelte die Klingen durch die Luft. Während der Griff wie gewohnt geübt in ihrer Hand lag, waren die Klingen an beiden Enden neu und komisch, doch schnell gewöhnte sich die herausragende gedrillte Kämpferin daran. Zwei Klingen zu führen barg seine Vorteile! Adria genoss bereits nach kurzem Training ihr neues Lichtschwert. Die Doppelklinge.

Im engen schwarzen Trainingsoutfit stand sie um sieben Uhr Standardzeit vor Venris im Trainingsraum und lächelte.


“Ich hoffe, du hast fleißig geübt!”

Sie zündete ihre Doppelklinge.

“Greif mich an, mein Schüler!”


Bastion, Tempel der Sith, Adria und Venris im gemieteten Trainingsraum 3a auf der Ebene der Schüler
 
| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Domäne der Lernenden – Trainingsraum 7 |Craton Minara, Darth Angelus​


Kaum das er seinen Vorschlag vorgebracht hatte sich als vermeintliche neue Kult-mitglieder auszugeben und seinem Verweis auf die Aura die ihn verfolgt hatte, erfolgte das Gegenfeuer seines Meisters. Wie er sich das vorstellen würde? Er von einer Aura verfolgt und Darth Angelus der sich als einfach Jünger ausgeben solle? Lächerlich! Doch Craton hob abwehrend die Hände bevor er erklärte.

“Nun in eurem glänzenden Panzerkleid könnt ihr euch sicher nicht als Jünger ausgeben, doch ohne es...

Hierbei tat der Mirialaner so als würde er etwas in seiner behandschuhten Hand zerreiben und verschwinden lassen.

“Lasst den anderen das sehen was er sich wünscht, nicht was ihr seid. Und was diese Aura betrifft, sie schien Interesse zu haben, doch sie nagte nur am Rand meines Geistes, dank eurer Lektion ließ ich sie nur dorthin vordringen wo ich sie haben wollte. Ich zeigte ihr Hass, Hass auf euch und eure Lehrmethoden, euch als Sklaventreiber. Das könnte hilfreich sein.“

Die Stimme des Sith-Schülers klang bei diesen Worten fast belustigt, so als ob er einem Kumpel von einem Streich oder einer geglückten Schmuggel-tour durch die Reihen des Zolls erzählte. Nachdenklich fuhr sich der Ritter des Imperators über sein Kinn, er sinnierte davon das man sich aufteilen könnte, wenn man zuvor dafür gesorgt hätte das die Aura von Craton gewichen sei. Hiernach solle er sich in die Katakomben schleichen und dort das tuen was er ma besten könne. Sich bei dem Kult des Fleisches einschleichen, ihn für sich gewinnen und Informationen sammeln.

Der Maha Kehkesa (Königsmörders) umrundete den Tisch und auch seinen Schüler, bis er letztendlich vor ihm stehen blieb. Darth Angelus formulierte seine Gedanken weiter aus, er würde sich Jünger schnappen, sie ausquetschen und wieder in die Katakomben entlassen. Auch er würde dort lauern, als Böses im Schatten, ein Jäger der den Schwachen des Kultes nachstellen würde. Und hier würde auch wieder der Mirialaner ins Spiel kommen, er sollte derjenige sein, das wüsste was gespielt wurde und helfen können. So würde das vertrauen des Kultes in ihn wachsen und er würde vielleicht an noch wichtigere Positionen gelangen können. Dann die abschließende Frage, ob er sich dies zutrauen würde oder ob er noch anderweitige Vorschläge hätte?

Craton atmete tief durch und überlegte, wenn diese Aura, wie er vermutete zum Kult gehörte und wenn sie ihn wiedererkannte, müsste er eine sehr gute Ausrede parat haben. Alles andere wäre sicherlich ein Klacks...


“MaLorda, sicherlich kann ich diesen Kult an der Nase herumführen, wenn ihr dies wünscht. Doch bleibt immer noch die Aura und vor allem die meinige, wie verschleiern wir die? Wer auch immer mich in den Katakomben versucht hat geistig auszuspähen und mich auch hier oben versucht hat zu besuchen, weiß wie ich…. Wie ich mich anfühle, wie meine Aura schmeckt, alles andere kriege ich verschleiert oder verändert.“

Während er noch sprach, begann der ehemalige Schmuggler damit die Verschlüsse seiner Rüstung zu lösen und die Handschuhe abzustreifen. Er würde sich bei keinem Kult in diesem Aufzug einschleichen können. Nur in der einfachen Unterkleidung vor dem Tisch stehend, rollte er mit dem Nacken und murmelte:

“Ich hasse diesen Part.“

Dann hieb er den Kopf mit voller Wucht auf den Tisch, einmal, zweimal, bis ihm schwindelig wurde. Er hörte ein Knacken und als er sich wieder aufrichtete, blutete er aus der Nase und einer Platzwunde. Hiernach griff er sich ein Messer und ließ es in den Schaft des Stiefels gleiten, das kleine Comlink in den anderen. Das Blut in der Nase hochziehend und auf den Boden speiend, blickte er seinen Meister an.

“Ich bin bereit.“


| Outerrim-Territorien –Braxant Sector – Sartinaynian-System – Bastion –Bastion Center –Tempel der Sith – Domäne der Lernenden – Trainingsraum 7 |Craton Minara, Darth Angelus​
 
Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Janus' Audienzkammer - mit Ian, Brianna, Kira, Shiqjat, weiter weg Kate und Jarael, NPCs

Sie hatte keine andere Wahl. Verzweifelt griff Eowyn nach dem Energiefeld um sich herum, das so deutlich zu spüren war, beinahe sichtbar, warm, einladend, verlockend, lebensspendend. Der Schmerz, der sie dabei traf, war jedoch bei weitem nicht so heftig, wie sie geglaubt hatte, zu wenig, um sie davon abzuhalten, die Macht in sich einzusaugen und auszuholen, um Guldur anzugreifen. Warum dies so war, verstand sie nicht, aber das war momentan auch nicht wichtig. Doch sie hatte zu lange gewartet, und Ian hatte einfach nicht eingegriffen - sie war zu schwach, sie konnte sich nicht mehr konzentrieren. Einen Moment später wurde ihr Sichtfeld komplett schwarz und sie verlor die Kontrolle über ihren Geist und ihren Körper.

~~~

Da waren Stimmen und Geräusche, die wie durch Watte zu ihr drangen. Eowyn konnte sie hören, sie konnte sagen, ob es eine männliche oder weibliche war, doch die Worte... sie blieben ihr erst einmal verschlossen. Und da war Schmerz. Schmerz, der sie erst einmal komplett überraschte und überrollte, so dass sie einmal aufschrie, bevor sich ihr Bewusstsein langsam wieder weitete. Richtig. Bastion, die Party. Guldur. Luft... Sie konnte wieder atmen. Hatte die Sith von ihr abgelassen, als sie nicht mehr bei Bewusstsein war, weil es keinen Spaß machte, jemanden zu quälen, der es nicht mitbekam? Tief atmete Eowyn den so vermissten Sauerstoff ein, gab sich Mühe, den schmerzenden Hals zu ignorieren. Luft. So selbstverständlich... Doch wenn sie einmal fort war...
Wie viel Zeit war vergangen? Vermutlich nicht allzu viel... sie lag noch immer recht unbequem auf dem Boden, und um sie herum war mittlerweile relative Stille eingekehrt... nur noch
eine Stimme sprach, und langsam verschwand auch die Watte aus Eowyns Ohren. Sturn? Ja, das war Sturn... er war also zurück. Und wenn er eine Rede oder etwas ähnliches hielt, und so klang es, dann hatte sie einen Moment Zeit, um sich zu sammeln. Sie hatte irgendwann ihren Namen gehört... aber aktuell zählte wohl eher, dass sie wieder zu einem klaren Verstand kam. Ihre Hand schmerzte furchtbar, und sie hatte Mühe, ihr Stöhnen zu unterdrücken. Doch sie hatte sich genug Blöße gegeben, war schon schwach genug erschienen - sie würde sich jetzt nicht wie ein Kleinkind auf dem Boden einrollen und vor Schmerzen schreien. Sie musste wieder auf die Beine kommen, wenigstens auf die verdammten Knie, wenn das genehmer war, auch wenn ihr jetzt eher danach war, schwach zu bleiben und ihre Außenwirkung zu vergessen. Aber das ging nicht. Was da passiert war, was sie gefühlt hatte, darüber würde sie später nachdenken können. Sie blinzelte, und langsam gewohnten sich ihre Augen wieder an das Licht.

Sturn hatte geendet, und höfliches Gemurmel erhob sich. Brianna freute sich über irgendetwas, das Eowyn nicht mitbekommen hatte, dann aber rollte eine Welle voll Hass über die Jedi hinweg, so dass sie, noch ohne völlige Kontrolle über sich, zusammenzuckte. Brianna war wütend... auf diesen Schüler. Und sie zögerte nicht, ihn zu maßregeln, auf eine Art und Weise, die den Sith Ehre machte. Eowyn erschauderte - Schauspiel, Wirklichkeit, oder etwas dazwischen? Sie musste Brianna vertrauen... sie musste einfach. Mühsam und vorsichtig setzte sie sich auf, hockte auf ihren Unterschenkeln und wollte gerade weiter aufstehen, als Guldur offenbarte, dass sie noch nicht genug hatte. Diesmal war Brianna ihr Ziel, und Eowyn machte sich instinktiv erneut kleiner, zog den Kopf ein. Einen weiteren Angriff, auch wenn er sie vielleicht nur fehlgeleitet traf, würde sie nicht gut überstehen, da musste der Außeneindruck erst einmal warten. Sie hörte und sah aus den Augenwinkeln Blitze, hörte Geräusche, Laute, und dann war es erneut vorbei. Vorsichtig hob sie wieder den Kopf. Die Situation sah nicht gerade freundlich aus, und die Blicke Guldurs sprachen Bände. Ihre kalte Gratulation an Sturn war eher eine deutliche Warnung, das war Eowyn selbst in ihrem jetzigen Zustand klar, und jetzt erschloss Eowyn sich, dass Sturn einen Rang höher geklettert war. Höher als Ian. Keebo. Was nicht gut war. Gar nicht gut. Wäre sie nicht schon vermutlich recht blass gewesen - spätestens jetzt hätte ihr Gesicht Wandfarbe gezeigt.
Guldur machte Absichten, die Party zu verlassen, und das war es, was Eowyn jetzt ebenfalls dringend wollte. Ihre Zelle war natürlich ebenso öffentlich wie dieser Raum hier, und sie würde ihre Schranken nicht fallen lassen können, aber wenigstens... wenigstens... hätte sie das
Gefühl, ein bisschen weniger beobachtet zu sein... vielleicht zumindest... Vermutlich aber war das alles Einbildung. Vermutlich würde sie ihr in ihrer Zelle auch nicht besser gehen. Und vielleicht musste sie gerade jetzt Stärke zeigen, auch wenn ihr nach dieser absolut nicht war, auch wenn sie das Gefühl hatte, diese Stärke aktuell verloren zu haben?

Sie preste die rechte Hand fest an ihren Körper, während sie sich mit der linken abstützte und sich langsam, aber stetig in eine aufrechte Position brachte. Die Beine ein wenig breiter gestellt als normal konnte sie sogar ohne allzu große Unsicherheiten stehen.
Guldur und ihren Schüler würdigte Eowyn keines Blickes, nein, sie würde sie mit Missachtung strafen, was vielleicht stärkeren Eindruck machte als alles andere. Stattdessen wandte sie sich Sturn zu und zwang sich zu einem Lächeln - eines, das ihre Augen niemals erreichen konnte, doch das tat ein Lächeln an diesem Ort vermutlich ohnehin niemals.


Ich sehe, Ihr habt einen Sinn für einen großen Auftritt.

Ihre Stimme klang noch immer rau, aber das würde sich vermutlich erst einmal auch nicht ändern.

Verzeiht, dass ich Eure Rede verpasst habe, ich war etwas... unpässlich von der Höflichkeit dieses Ordens, von der ich nun restlos überzeugt bin. Vielen Dank dafür.

Sie neigte den Kopf.

Außerdem möchte ich mich den Gratulationen selbstverständlich anschließen.

Nichts lag ihr ferner, aber Eowyn bemühte sich auch nicht sehr, ihr doppeltes Spiel zu verbergen. Vermutlich war es dank ihrem betont unterwürfigen Tonfall, so gut sie ihn aktuell erzwingen konnte, ohnehin vielen klar, aber keiner konnte von ihr verlangen, das ganze auch noch ernst zu meinen. Gut, wenn Sturn das Spiel höflich spielen wollte, das konnte sie auch. Seine Fassade würde vermutlich nicht zulassen, ihr etwas anzutun, selbst, wenn er auf den Gedanken kommen sollte, ihre unehrliche Unterwürfigkeit würde an ihm kratzen. Sie selbst und vor allem Brianna und I...Keebo waren vermutlich erst einmal sicher... Es fiel ihr schwer, klar zu denken, eine Strategie zu fahren und für die Mission zu arbeiten. Die Schmerzen im Zaum zu halten war schwer genug - nun auch noch logisch oder taktisch zu denken, das konnte sie nicht. Sie hoffte nur, keinen groben Fehler zu begehen...


Bastion - Sith-Tempel – Domäne der Oberen – Janus' Domizil, Janus' Audienzkammer - mit Ian, Brianna, Kira (?), Shiqjat (?), Janus, weiter weg Kate und Jarael, NPCs
 
Zurück
Oben