Brianna Kae
Silbermähne
Bastion – Center – Kanalisation, Überlaufbecken – Riuen, Elise und Brianna
Hatte Brianna zu viel gesagt? War sie zu leicht zu durchschauen? Eigentlich hätte die Echani sich bemüht, die Tatsache der sexuellen Anziehungskraft zwischen Janus und ihr so beiläufig wie nur möglich darzustellen, aber offensichtlich war es ihr nicht gelungen. Es war schwer, davon zu sprechen, ohne an jene Liebesnacht zu denken und wie sehr diese sie an die schlimmste Nacht ihres Lebens erinnert hatte. In der Jedi-Tempel-Tratsch-Küche war mehr als einmal davon die Rede gewesen, um wie viel interessanter das Liebesleben unter Machtsensitiven war im Vergleich zu anderen Leuten? Interessanter? Mit dunklen Machtnutzern ins Bett gestiegen zu sein war für sie ein einziger Alptraum; es dieses Mal aus freiem Willen getan zu haben machte die Sache nicht besser. Die anfängliche Lust war schnell der Erinnerung an das zurückliegende Trauma gewichen. Zurückziehen hatte sie sich nicht mehr gekonnt, der Mission zuliebe hatte sie es durchziehen müssen, Janus zu verärgern war keine Option gewesen. Die Erinnerung an damals auf Gamorr war so lebendig gewesen, dass Brianna beim bloßen Gedanken daran ein wenig zu zittern begann. Hätte sie doch bloß nichts gesagt.
Riuen wandte sich angewidert ab – das konnte die Echani aus seiner Reaktion herauslesen – und nannte die Tatsache, dass der Sith sie bei der Virussuche vor seinen Karren spannte Missbrauch. Allein bei der Erwähnung des Wortes wurde Brianna bleich, also bleicher als sonst, was beinahe unmöglich schien. Dass Elise laut wurde, verstörte die Silberhaarige noch mehr, sie zitterte nun sichtlich und sie fühlte sich, als vermochten ihre muskulösen Beine sie plötzlich nicht mehr zu tragen. Ja, es gab Charakterzüge in Janus, die Brianna an ihren früheren Meister erinnerten. Ein Psychopath war er mit Sicherheit, und zu erfahren, dass er die blondierte Jedi auf Thearterra beinahe getötet hatte, machte es nicht besser. Dabei erhob ihre Mitjedi laute Vorwürfe gegen den Orden.
Brianna war unsicher, wie sie reagieren sollte. Ein paar inhaltsleere Phrasen, ausweichen, das wäre das Sinnvollste gewesen, aber dazu fühlte sie sich momentan nicht mehr in der Lage. Mit einer Stimme, die sachlich wirken sollte, aber eher brüchig klang, berichtete sie, wie es gelaufen war.
„Bei unserer ersten Begegnung, als er Schüler, noch kein offenkundiger Psychopath und ich Padawan war, fühlten wir uns zueinander hingezogen. Scheinbar weiß der Rat davon oder es ist Ahnas Bruchpunkttechnik – ich bin mir sicher dass sie sie beherrscht – die sie vorausahnen ließ, was passieren würde. Sie sandten mich zu einer Art Strafmission als Diplomatin nach Alderaan in dem Wissen, dass ich dort Sturn begegnen würde. Als die Dinge ihren Lauf nahmen, bekam ich die Anweisung, mit ihm zu gehen.“
Die 28jährige verkniff sich jedwede Wertung und ließ die Geschichte für sich stehen, aber der überwiegende Teil von ihr glaubte, dass Ahna sie deshalb wie einen Fisch ins kalte Wasser geworfen hatte, um absolut überzeugend zu sein. Nicht die Brianna, die sich jetzt plötzlich an einen Sith heranmachte sondern die, die schließlich Janus' Verlockungen erlag. Nicht nur Elise hoffte, dass die Echani wusste, was sie tat. Eigentlich hing die ganze Mission davon ab, dass sie ihrem Sith-Meister nicht vollends verfallen würde, verfügte Brianna doch über eine gefährliche Menge an Informationen darüber, was sich innerhalb und außerhalb des Sith-Tempels so tat.
„Ahna weiß es – hoffe ich.“
Riuen meinte, dass Eowyn sich selbst helfen musste, da niemand von ihnen etwas für sie tun konnte. Seine Worte erinnerten Brianna daran, dass einer Teilnehmerin der Mission sehr viel Schlimmeres widerfuhr als mit einem Sith zu schlafen, und sie bemühte sich darum, die Fassung wiederzuerlangen.
„Ian wird tun, was er kann, um das Virus so schnell wie möglich zu finden, um viele Leben zu retten, aber auch wegen dem von Eowyn,“
Beschied ihm Brianna. Elise schien auch sehr besorgt um Eowyns Wohl zu sein, aber auch darum, ob diese Darth Noxia ihnen überhaupt helfen würde.
„Solange sie denkt, dass ich Sturns Schoßkätzchen bin und für ihn arbeite, wird sie das wohl. Das sollte unsere höchste Priorität sein. Wenn wir dabei die Gelegenheit bekommen, Eowyn zu retten, müssen wir sie nutzen, aber es darf unser Hauptziel nicht gefährden. Eigentlich soll ich Ahna von ihr aus ausrichten, von Rettungsversuchen abzusehen, aber ich habe nicht vor, diesem Wunsch nachzukommen. Wir sind nicht wie die Sith, wir opfern keine Jedi wie Eowyn, solange es irgendwie geht. Wenn wir uns aber entscheiden müssten…“
Diese mögliche Konsequenz ließ die Echani im Raum stehen, auch wenn sie ihr hörbar missfiel. Eine Möglichkeit wie es dazu kommen konnte, warf Riuen wenig später auf, als er feststellte, dass möglicherweise nur das Virus den Tempel durch die Kanalisation verlassen können würde.
„Im Zweifelsfall stecken wir die Virusprobe in ein Transparistahlröhrchen und schwemmen sie durch die Kanalisation nach draußen. Ihr verschwindet heimlich still und leise von Bastion, ohne dass es jemand mitbekommt. Mission erfüllt, Coruscant gerettet. Was aus uns im Tempel wird, ist dann ein Problem für einen anderen Tag.“
Brianna zuckte mit den Achseln. Sie wäre nicht einmal sonderlich überrascht gewesen, wenn genau dies von vornherein Ahnas Plan gewesen wäre. Vielleicht wäre die oberste Schatten im Gegensatz zu ihnen tatsächlich bereit, eine oder mehrere Jedi für den ultimativen Erfolg zu opfern. Ian und sie würden wohl in der Lage sein, von Bastion zu verschwinden, aber mit dem seelischen Wrack, das Eowyn bei ihrer letzten Begegnung gewesen war, sah es leider anders aus, so wenig ihr der Gedanke gefiel.
Riuen warf die Frage nach einem Kanalplan auf und lieferte zugleich die Idee, mithilfe einer Verstopfung dafür zu sorgen, dass sie einen bekämen. Brianna pflichtete ihm bei:
„Guter Gedanke! Vielleicht hat Ian schon die eine oder andere Abwasserleitung auf seinen Erkundungen gesehen.“
Just als der Chiss fand, wie die Beobachterinnenrolle auch von innerhalb des Tempels sein würde, meldete sich Briannas Kom. Es war ungewöhnlich, dass Ian ihr Nachrichten sandte. Vor allem glaube die Echani sich zu erinnern, dass sie nur eine sehr begrenzte Menge davon hatten, bevor sie neue Codes brauchten oder so ähnlich – von den technischen Details verstand sie nichts. Es musste sehr wichtig sein, das war ihr allerdings klar. Sie hatten keine Zeit mehr für weiteren Austausch oder gar ein gemeinsames Training, sie mussten jetzt handeln: das Außenteam zusammenführen, mit Noxia reden, sich in 48 Stunden wieder treffen. Brianna nickte, immer noch aufgeregt.
„Ganz genau.“
Sie verabschiedeten sich mit dem klassischen Jedi-Gruß, den sie selbst eigentlich nie verwendete, doch in diesem Fall erschien er ihr tatsächlich angebracht. Das war vielleicht die wichtigste Aufgabe ihrer Lebens und entsprechend wollte sie sie behandeln.
„Und auch mit euch beiden.“
Weder Elise und Riuen schienen auf den Gedanken zu verfallen, Brianna auf dem Weg nach draußen zu begleiten und sie selbst war zu stolz, um um Hilfe zu bitten, ergo versuchte sie auf's Bestmögliche, wieder zurück zum Ausgangspunkt zu finden. Es gelang ihr nicht, aber zumindest stand sie nicht nach einer halben Stunde plötzlich wieder am Überlaufbecken und musste den beiden peinliche Erklärungen machen. Dafür zog sich der Rückweg sehr viel länger als der Hinweg. Brianna verbrachte ihn damit, immer wieder ‚Video meliora proboque, deteriora sequor‘ zu murmeln, damit sie dieses scheinbare Losungswort ja nicht vergaß. Zu guter Letzt fand die Silberhaarige einen, wenn schon nicht denselben Ausgang und sie öffnete ihn auf ähnliche Weise. Er schien zu einer Schlachterei zu gehören, darauf deuteten die Tierkadaver und Kühlregale jedenfalls hin. Der Ort, wo sie sich befand, ließ sie vermuten, dass die Feuchtigkeit, die sie gespürt hatte, wohl doch kein reines Wasser war, was die Selfiekamera ihres iKoms zu ihrem Leidwesen bestätigte. Sie würde sich umziehen und die Haare waschen müssen, bevor sie Noxia unter die Augen trat… aber als sie die Außentür der Schlachterei ein- und hinaus auf die Straße getreten war, stellte sie fest, dass es ohnehin bereits mitten in der Nacht war.
Die Straße kannte sie nicht, also sprang Brianna flugs auf ein Hausdach, um einen Überblick zu gewinnen. Zum Glück war Bastion City mit großem Bedacht in Hinblick auf die Sichtachsen entworfen worden; alles richtete sich auf die bedeutenden Symbole imperialer Macht aus und von den meisten Standorten aus sorgten breite Prachtboulevards dafür, dass man diese gut sehen konnte, so auch von hier aus. Zudem besaß die sechseckige Form des Sith-Tempels einen so hohen Wiedererkennungswert, dass ein zweites Verlaufen nahezu ausgeschlossen war. Leider war sie so weit davon entfernt wie nie zuvor seit ihrer Ankunft auf Bastion und ihre Ausdauer hatte seitdem gelitten; ein Taxi nehmen traute sie sich nicht, es dauerte daher über eine Stunde, bis sie auf Schleichwegen zum Tempel zurückkehrte. Unterwegs kaufte sie sich dabei noch einen fettigen Abendimbiss von einem devaronianischen Stand gegen den Kohldampf.
Für die Tempelwachen schien es keine allzu ungewöhnliche Sache zu sein, dass eine Frau in blutverschmierten Sportklamotten mitten in den Nacht eintreten wollte, hier bekam sie keine Probleme. Innen drin nahm sie schnellstmöglich den Turbolift nach oben, denn sie wollte niemandem begegnen, die sie kannte. Zum Glück war die Wahrscheinlichkeit in nachtschlafender Zeit nicht so groß. Beinahe ungesehen erreichte sie ihr Quartier und entledigte sich der verdreckten Klamotten. Da sie um diese Zeit ohnehin nicht mehr damit rechnen konnte, Noxia aufsuchen zu können, trieb sie noch ein wenig Sport (nur Laufen war ihr nicht genug), bevor sie duschte und in's Bett ging und noch im Einschlafen ‚Video meliora proboque, deteriora sequor‘ murmelte.
Am anderen Morgen machte Brianna ebenfalls nur eine reduzierte Einheit Frühsport, so lange eben bis sie annahm, nun einer Sith unter die Augen treten zu können. Beim Frühstück recherchierte sie, wo sie Noxia finden würde, und machte sich auf dem Weg.
Bastion – Sith-Tempel – unterwegs zu Darth Noxia – Brianna (allein)
Hatte Brianna zu viel gesagt? War sie zu leicht zu durchschauen? Eigentlich hätte die Echani sich bemüht, die Tatsache der sexuellen Anziehungskraft zwischen Janus und ihr so beiläufig wie nur möglich darzustellen, aber offensichtlich war es ihr nicht gelungen. Es war schwer, davon zu sprechen, ohne an jene Liebesnacht zu denken und wie sehr diese sie an die schlimmste Nacht ihres Lebens erinnert hatte. In der Jedi-Tempel-Tratsch-Küche war mehr als einmal davon die Rede gewesen, um wie viel interessanter das Liebesleben unter Machtsensitiven war im Vergleich zu anderen Leuten? Interessanter? Mit dunklen Machtnutzern ins Bett gestiegen zu sein war für sie ein einziger Alptraum; es dieses Mal aus freiem Willen getan zu haben machte die Sache nicht besser. Die anfängliche Lust war schnell der Erinnerung an das zurückliegende Trauma gewichen. Zurückziehen hatte sie sich nicht mehr gekonnt, der Mission zuliebe hatte sie es durchziehen müssen, Janus zu verärgern war keine Option gewesen. Die Erinnerung an damals auf Gamorr war so lebendig gewesen, dass Brianna beim bloßen Gedanken daran ein wenig zu zittern begann. Hätte sie doch bloß nichts gesagt.
Riuen wandte sich angewidert ab – das konnte die Echani aus seiner Reaktion herauslesen – und nannte die Tatsache, dass der Sith sie bei der Virussuche vor seinen Karren spannte Missbrauch. Allein bei der Erwähnung des Wortes wurde Brianna bleich, also bleicher als sonst, was beinahe unmöglich schien. Dass Elise laut wurde, verstörte die Silberhaarige noch mehr, sie zitterte nun sichtlich und sie fühlte sich, als vermochten ihre muskulösen Beine sie plötzlich nicht mehr zu tragen. Ja, es gab Charakterzüge in Janus, die Brianna an ihren früheren Meister erinnerten. Ein Psychopath war er mit Sicherheit, und zu erfahren, dass er die blondierte Jedi auf Thearterra beinahe getötet hatte, machte es nicht besser. Dabei erhob ihre Mitjedi laute Vorwürfe gegen den Orden.
Brianna war unsicher, wie sie reagieren sollte. Ein paar inhaltsleere Phrasen, ausweichen, das wäre das Sinnvollste gewesen, aber dazu fühlte sie sich momentan nicht mehr in der Lage. Mit einer Stimme, die sachlich wirken sollte, aber eher brüchig klang, berichtete sie, wie es gelaufen war.
„Bei unserer ersten Begegnung, als er Schüler, noch kein offenkundiger Psychopath und ich Padawan war, fühlten wir uns zueinander hingezogen. Scheinbar weiß der Rat davon oder es ist Ahnas Bruchpunkttechnik – ich bin mir sicher dass sie sie beherrscht – die sie vorausahnen ließ, was passieren würde. Sie sandten mich zu einer Art Strafmission als Diplomatin nach Alderaan in dem Wissen, dass ich dort Sturn begegnen würde. Als die Dinge ihren Lauf nahmen, bekam ich die Anweisung, mit ihm zu gehen.“
Die 28jährige verkniff sich jedwede Wertung und ließ die Geschichte für sich stehen, aber der überwiegende Teil von ihr glaubte, dass Ahna sie deshalb wie einen Fisch ins kalte Wasser geworfen hatte, um absolut überzeugend zu sein. Nicht die Brianna, die sich jetzt plötzlich an einen Sith heranmachte sondern die, die schließlich Janus' Verlockungen erlag. Nicht nur Elise hoffte, dass die Echani wusste, was sie tat. Eigentlich hing die ganze Mission davon ab, dass sie ihrem Sith-Meister nicht vollends verfallen würde, verfügte Brianna doch über eine gefährliche Menge an Informationen darüber, was sich innerhalb und außerhalb des Sith-Tempels so tat.
„Ahna weiß es – hoffe ich.“
Riuen meinte, dass Eowyn sich selbst helfen musste, da niemand von ihnen etwas für sie tun konnte. Seine Worte erinnerten Brianna daran, dass einer Teilnehmerin der Mission sehr viel Schlimmeres widerfuhr als mit einem Sith zu schlafen, und sie bemühte sich darum, die Fassung wiederzuerlangen.
„Ian wird tun, was er kann, um das Virus so schnell wie möglich zu finden, um viele Leben zu retten, aber auch wegen dem von Eowyn,“
Beschied ihm Brianna. Elise schien auch sehr besorgt um Eowyns Wohl zu sein, aber auch darum, ob diese Darth Noxia ihnen überhaupt helfen würde.
„Solange sie denkt, dass ich Sturns Schoßkätzchen bin und für ihn arbeite, wird sie das wohl. Das sollte unsere höchste Priorität sein. Wenn wir dabei die Gelegenheit bekommen, Eowyn zu retten, müssen wir sie nutzen, aber es darf unser Hauptziel nicht gefährden. Eigentlich soll ich Ahna von ihr aus ausrichten, von Rettungsversuchen abzusehen, aber ich habe nicht vor, diesem Wunsch nachzukommen. Wir sind nicht wie die Sith, wir opfern keine Jedi wie Eowyn, solange es irgendwie geht. Wenn wir uns aber entscheiden müssten…“
Diese mögliche Konsequenz ließ die Echani im Raum stehen, auch wenn sie ihr hörbar missfiel. Eine Möglichkeit wie es dazu kommen konnte, warf Riuen wenig später auf, als er feststellte, dass möglicherweise nur das Virus den Tempel durch die Kanalisation verlassen können würde.
„Im Zweifelsfall stecken wir die Virusprobe in ein Transparistahlröhrchen und schwemmen sie durch die Kanalisation nach draußen. Ihr verschwindet heimlich still und leise von Bastion, ohne dass es jemand mitbekommt. Mission erfüllt, Coruscant gerettet. Was aus uns im Tempel wird, ist dann ein Problem für einen anderen Tag.“
Brianna zuckte mit den Achseln. Sie wäre nicht einmal sonderlich überrascht gewesen, wenn genau dies von vornherein Ahnas Plan gewesen wäre. Vielleicht wäre die oberste Schatten im Gegensatz zu ihnen tatsächlich bereit, eine oder mehrere Jedi für den ultimativen Erfolg zu opfern. Ian und sie würden wohl in der Lage sein, von Bastion zu verschwinden, aber mit dem seelischen Wrack, das Eowyn bei ihrer letzten Begegnung gewesen war, sah es leider anders aus, so wenig ihr der Gedanke gefiel.
Riuen warf die Frage nach einem Kanalplan auf und lieferte zugleich die Idee, mithilfe einer Verstopfung dafür zu sorgen, dass sie einen bekämen. Brianna pflichtete ihm bei:
„Guter Gedanke! Vielleicht hat Ian schon die eine oder andere Abwasserleitung auf seinen Erkundungen gesehen.“
Just als der Chiss fand, wie die Beobachterinnenrolle auch von innerhalb des Tempels sein würde, meldete sich Briannas Kom. Es war ungewöhnlich, dass Ian ihr Nachrichten sandte. Vor allem glaube die Echani sich zu erinnern, dass sie nur eine sehr begrenzte Menge davon hatten, bevor sie neue Codes brauchten oder so ähnlich – von den technischen Details verstand sie nichts. Es musste sehr wichtig sein, das war ihr allerdings klar. Sie hatten keine Zeit mehr für weiteren Austausch oder gar ein gemeinsames Training, sie mussten jetzt handeln: das Außenteam zusammenführen, mit Noxia reden, sich in 48 Stunden wieder treffen. Brianna nickte, immer noch aufgeregt.
„Ganz genau.“
Sie verabschiedeten sich mit dem klassischen Jedi-Gruß, den sie selbst eigentlich nie verwendete, doch in diesem Fall erschien er ihr tatsächlich angebracht. Das war vielleicht die wichtigste Aufgabe ihrer Lebens und entsprechend wollte sie sie behandeln.
„Und auch mit euch beiden.“
Weder Elise und Riuen schienen auf den Gedanken zu verfallen, Brianna auf dem Weg nach draußen zu begleiten und sie selbst war zu stolz, um um Hilfe zu bitten, ergo versuchte sie auf's Bestmögliche, wieder zurück zum Ausgangspunkt zu finden. Es gelang ihr nicht, aber zumindest stand sie nicht nach einer halben Stunde plötzlich wieder am Überlaufbecken und musste den beiden peinliche Erklärungen machen. Dafür zog sich der Rückweg sehr viel länger als der Hinweg. Brianna verbrachte ihn damit, immer wieder ‚Video meliora proboque, deteriora sequor‘ zu murmeln, damit sie dieses scheinbare Losungswort ja nicht vergaß. Zu guter Letzt fand die Silberhaarige einen, wenn schon nicht denselben Ausgang und sie öffnete ihn auf ähnliche Weise. Er schien zu einer Schlachterei zu gehören, darauf deuteten die Tierkadaver und Kühlregale jedenfalls hin. Der Ort, wo sie sich befand, ließ sie vermuten, dass die Feuchtigkeit, die sie gespürt hatte, wohl doch kein reines Wasser war, was die Selfiekamera ihres iKoms zu ihrem Leidwesen bestätigte. Sie würde sich umziehen und die Haare waschen müssen, bevor sie Noxia unter die Augen trat… aber als sie die Außentür der Schlachterei ein- und hinaus auf die Straße getreten war, stellte sie fest, dass es ohnehin bereits mitten in der Nacht war.
Die Straße kannte sie nicht, also sprang Brianna flugs auf ein Hausdach, um einen Überblick zu gewinnen. Zum Glück war Bastion City mit großem Bedacht in Hinblick auf die Sichtachsen entworfen worden; alles richtete sich auf die bedeutenden Symbole imperialer Macht aus und von den meisten Standorten aus sorgten breite Prachtboulevards dafür, dass man diese gut sehen konnte, so auch von hier aus. Zudem besaß die sechseckige Form des Sith-Tempels einen so hohen Wiedererkennungswert, dass ein zweites Verlaufen nahezu ausgeschlossen war. Leider war sie so weit davon entfernt wie nie zuvor seit ihrer Ankunft auf Bastion und ihre Ausdauer hatte seitdem gelitten; ein Taxi nehmen traute sie sich nicht, es dauerte daher über eine Stunde, bis sie auf Schleichwegen zum Tempel zurückkehrte. Unterwegs kaufte sie sich dabei noch einen fettigen Abendimbiss von einem devaronianischen Stand gegen den Kohldampf.
Für die Tempelwachen schien es keine allzu ungewöhnliche Sache zu sein, dass eine Frau in blutverschmierten Sportklamotten mitten in den Nacht eintreten wollte, hier bekam sie keine Probleme. Innen drin nahm sie schnellstmöglich den Turbolift nach oben, denn sie wollte niemandem begegnen, die sie kannte. Zum Glück war die Wahrscheinlichkeit in nachtschlafender Zeit nicht so groß. Beinahe ungesehen erreichte sie ihr Quartier und entledigte sich der verdreckten Klamotten. Da sie um diese Zeit ohnehin nicht mehr damit rechnen konnte, Noxia aufsuchen zu können, trieb sie noch ein wenig Sport (nur Laufen war ihr nicht genug), bevor sie duschte und in's Bett ging und noch im Einschlafen ‚Video meliora proboque, deteriora sequor‘ murmelte.
Am anderen Morgen machte Brianna ebenfalls nur eine reduzierte Einheit Frühsport, so lange eben bis sie annahm, nun einer Sith unter die Augen treten zu können. Beim Frühstück recherchierte sie, wo sie Noxia finden würde, und machte sich auf dem Weg.
Bastion – Sith-Tempel – unterwegs zu Darth Noxia – Brianna (allein)