Bastion

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos

Stille.
Außer ihrem eigenen Atem konnte Eowyn nichts hören, obwohl sie sich tatsächlich bemühte. Doch der Sith war nun einmal kein Anfänger, hatte die Macht um sich und sie... hatte nichts.
Aber es war klar, dass er sich nicht mehr lange würde hinhalten lassen, wenn überhaupt. Was bedeutete, dass sie sich jetzt auf das konzentrieren musste, worauf ihre Ausbildung sie unter anderem jahrelang vorbereitet hatte. Und so verschloss Eowyn ihre wahre Mission so weit und tief wie nur irgendwie möglich in ihr, holte die Tarngeschichte hervor, gab sich größte Mühe, zu Eowyn El'mireth, der naivsten Rätin aller Zeiten zu werden. Sie verabscheute Keebo, er war das Ungeziefer unter ihrem Stiefel. Brianna hatte die Jedi verraten und war ebenso verloren, auch wenn Eowyn dies angesichts ihrer beider Vergangenheit noch bedauerte. Trotzdem spielte sie in ihren Gedanken keine Rolle mehr.
Sie schrie heiser auf, als sich etwas durch ihr Oberteil in ihren Arm bohrte. Den leisen Anfall von Angst schob sie sofort beiseite - Rätinnen hatten keine Angst.
Sie hatte keine Angst. Egal, was ihr gerade verabreicht worden war - sie würde damit klarkommen. Er brauchte sie außerdem lebend. Er würde sie noch nicht umbringen, also vermutlich... irgendeine Droge? Sie brauchte also einen Fixpunkt, musste sich in ihrer alternativen Realität verankern, in einer Realität, in der diese Mission nie geplant worden war. Aketos und Wes - die zwei wohl wichtigsten Personen abgesehen vom Verräter.

Thanatos begann neben ihr wieder zu sprechen, doch seine Worte waren nichts als Hüllen. Dann aber leuchtete der Raum in einem blauen Licht, und Eowyn ahnte mehr als sie es sah, dass er wieder vor ihr stand. Blitze, die um ihn herumzüngelten. Sie hatte gelernt, sie zu absorbieren, sie hatte gelernt, mit ihnen umzugehen, doch ohne die Macht... Sie kam nicht dazu, den Gedanken zu Ende zu denken, bevor der Schmerz sie umhüllte. Sie schrie, während sie sich reflexartig anspannte und versuchte, den Fesseln zu entkommen, doch diese gaben nicht einen Millimeter nach. Dann war es wieder dunkel, die Schmerzen etwas reduzierter, und Worte prasselten auf sie nieder. Es nicht einmal versucht? Dabei hatte sie es doch ernsthaft in Betracht gezogen... Wenn natürlich auch nur zum... Sie schrie erneut, brüllte, wand sich in ihrer Fixierung, als die nächste Salve auf sie niederprasselte. Doch überall war Schmerz, da war kein Entkommen, nicht die geringste Möglichkeit. Kurze Zeit später war da nicht einmal mehr die theoretische Möglichkeit, sich zu winden, ihre Muskeln gehorchten Eowyn schlicht nicht mehr. "Als würdest du brennende Stromschläge bekommen"... Wenigstens hatte Keebo sie in dieser Weise darauf vorbereitet.
Sie zuckten auch noch, als die Blitze längst nicht mehr auf sie niedergingen. In dieser Pause, in der wieder Dunkelheit herrschte, kam Eowyn jedoch weniger dazu, klare Gedanken zu fassen. "Weil du vor Schmerzen kaum mehr denken kannst"... Selbst dieser Gedanke, diese Erinnerung, entglitt ihr. Leben retten... Niemand würde sie retten... Das war richtig, und das war gut, denn wenn sie sich vorstellte, dass Aketos hier eindrang und sie nur wegen ihrer Dummheit herausholen wollte, nein, sie hatte es verdient, wenigstens hatte sie dem Verräter keine geheimen Informationen gegeben...
Er gönnte ihr keine lange Pause. Ihre Schreie hallten von den Wänden wieder, die Tränen liefen völlig unbemerkt von ihr die Wangen herunter. Er sollte aufhören. Aufhören. Sie hielt es nicht aus, es schmerzte tief in ihr,
alles schmerzte, nein, mehr als das, sie brannte, sie brannte lichterloh und keiner war da, um sie zu löschen, wo war das Wasser, warum hatte sie versagt, warum war sie hier, wo war "hier"? Sie wollte bitten, betteln, dass er aufhörte, aber wie sollte sie, wenn sie doch nur schreien konnte?!

Der Mann vor ihr sagte irgendetwas, doch sie schrie, sie verstand kein Wort. Und dann war es irgendwann wieder dunkel, irgendwann waren die schlimmsten Schmerzen langsam vorüber, und sie wimmerte nur noch mal leise, mal lauter, während ihre Muskeln nicht aufhörten, sich nach ihrem eigenen Gutdünken zu bewegen. Das Flüstern hätte sie beinahe überhört - doch als sie die Worte erkannte, trafen sie sie wie Blasterblitze. Kein Entkommen. Keine Macht. Warum tat man ihr das an, warum? Ein erneutes Aufschluchzen, aber ihre Stimmbänder waren so geschädigt, dass es nur noch ein Krächzen war. Kein Warum. Das war die Strafe. Wes bestrafte sie für ihre Naivität, für die Gefahr, in die sie den Orden gebracht hatte, für ihren Verrat mit Duval. Er sorgte dafür, dass sie den Jedi nie wieder schaden würde.
Ihr Kopf hing herab, um ihn zu heben hätte sie Kraft benötigt, die sie in zehn Jahren nicht mehr besitzen würde. Aber noch immer brannte sie, ihr ganzer Körper und auch ihre Kehle - und wer wusste schon, wann er weitermachen würde? Sie musste ihn
jetzt bitten, oder nie. Aufhören, Wes, flüsterkrächzte sie, und Wasser, schob sie hinterher, wohlwissend, dass für mehr Worte erst einmal keine Kraft mehr vorhanden sein würde. Er musste sie erhören. Er brachte sie um. Wenn er weitermachte, brachte Wes sie um...

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit "Wes"/Darth Thanatos
 
Bastion - Sithtempel - Bibliothek - Nira Merash, Darth Nexx


Es gab Tage, da wurde man genervt. Dann gab es Tage, wo man sich nützlich fühlte und heute, wo man sich in Teilen gedemütigt wähnte. Nira war kein Bücherwurm wie die Nerds, die hier seit Ewigkeiten versauerten. Allgemein wusste Nira nur um wenige Jünger, welche sich für die Arbeit in diesem Bereich des Tempels entschieden, die wirklich auch am Ende Schüler wurden. Sith suchten starke Wesen. Keine, die bereits beim heben eines Aktenordners Schweißausbrüche bekamen. Nun stand sie hier. Der Auftrag war simpel. Eigentlich hätte ein rasierter Rancor die Aufgabe erledigen können, aber da sie direkt die Anweisung erhalten hatte musste Nira dem wohl nachkommen. Mit einem knappen Nicken fing die rothaarige an zu suchen. Arica Kolar…? Nie gehört…

Wenige Minuten später legte sich Niras Stirn in Falten und ihr Blick wanderte zu dem Sith. Er wirkte nicht wie jemand von der geduldigen Sorte. Langsam schüttelte sie mit ihrem Kopf.

“Es ergibt keinen Sinn… Je nach Quelle wird gemutmaßt, dass diese Person verschwunden, gestorben oder übergelaufen sein könnte. Es gibt nur Mutmaßungen. Wie gesagt. Zwischen dem Tod und ihrem Überlaufen ist alles erwähnt als Möglichkeit. Es gibt keine konkreten Hinweise, was aus dieser Person wurde…”


Lediglich eine Information war für Nira interessant. Eine Art Arena auf Ziost, welche zum Kämpfen einlud. Der eigentlich perfekte Zeitpunkt, ihre Fähigkeiten zu testen. Doch bis dahin… Es blieb dabei.

“Vielleicht befinden sich die relevanten Informationen in Bereichen, die den Jüngern nicht zugänglich sind, mein Herr…”


In der Tat war es bekannt, dass die wirklich interessanten Informationen nicht für einen Jüngern zugänglich waren. Alleine um zu verhindern, dass kein Jedi oder Spion sich einschleusen, um geheime Informationen zu erlangen. Zumindest hier würde Nira nichts finden. Rannte hier nicht so ein Mensch herum? So ein halbes Hemd mit weißen Haaren? Die hatte die Bibliothek auswendig gekannt. Zumindest hat es so gewirkt. Als Nira fragte, erwähnte ein Rodianer nur, dass sie wohl mit einem gewissen Darth Draconis mitgegangen sei. Er selbst wusste aber nicht genau, was aus der geworden war. Selbst hier wieder kein Glück. Wäre der Sith nicht hier, dann wüsste Nira genau, was das Schicksal des anderen Jüngers war. Ein kaltblütiges Lächeln legte sich auf die Lippen der Frau, ehe sie zu dem Sith schaute.

“Ich bedauere, dass zumindest in dem Teil der Archive, die für Jünger zugänglich sind, nur unzureichende Informationen zu finden sind. Kann ich Ihnen noch anderweitig zu Diensten sein?”


Allgemein wäre es gut, dem Rodianer seinen Platz zu zeigen. Aber erst musste die Reinblütige zur Ruhe und unbeschadet aus dieser Situation kommen. Dann würde sie sich wieder ganz ihrem täglichen Leben hingeben. Wozu hatte dieser Sith wohl dieses schmächtige Gör mitgenommen? Die war doch nur am flennen und allgemein schwach. Anders als sie. Sie, Nira Merash, war ein Sinnbild dessen, was die Sith wollten. Sie war groß, stark, unbeugsam und grausam. Schwäche gab es nicht in ihrem Wortschatz! Die Jünger hier waren alle nur Maden welche die Seele des Tempels aushöhlten und keinen Wert für die Sith hatten. Wertlose Insekten. Kaum mehr als Spielfiguren der Großen und Nira würde sicherlich bald beweisen, dass sie besser als alle anderen hier war!



Bastion - Sithtempel - Bibliothek - Nira Merash, Darth Nexx
 
[Bastion - Bastion Center - Diamond District - Café Kaveri]Valeria Muraenus, Daemon Galdore Midracha, Metrin Kaveri (NSC), Café-Gäste

Das geflügelte Wesen, welches die Crema ihres Caf verzierte, wurde zusehens kleiner als Valeria die Tasse leerte, und die Sterne, die es umgaben rückten näher zusammen. Schließlich löffelte sie die Reste mit einem zierlichen Löffel heraus und stellte die Tasse mit einer so sorgsamen Bewegung zurück auf den Unterteller, dass nicht das leiseste Klappern des schönen Porzellans zu hören war. Danach faltete sie die weiche Stoffserviette auf und tupfte sich die Lippen und legte dann auch diese wieder ab, bevor sie sich in den mit dunkelgrünem Samt überzogenen Sessel zurücklehnte und Metrin hinter der Bar ein warmes Lächeln schenkte. Sie war oft in diesem exquisiten Café direkt neben der Großen Oper des Imperiums, das so selbstverständlich Kunstwerke junger Künstler präsentierte, dass es nicht selten Trends setzte. Wer hier ausstellte, hatte gute Chancen, über Nacht Stadtgespräch zu sein - nur ein kleiner Schritt entfernt von imperialer Berühmtheit. Zumindest solange auch KOMENOR einen propagandistischen Nutzen daraus ziehen konnte. Das war bei allem Geschick, das Metrin bei seiner Auswahl bewies, nicht immer der Fall. Tatsächlich hatte sie das Gefühl, dass er mitunter ganz bewußt Werke zwischen ideologisch gefälligen platzierte, die ihr ein wenig... subversiv vorkamen.

Die junge Frau hatte den großen, weißhaarigen Mann (Daemon) schon bemerkt, der jetzt auf ihren Tisch zusteuerte und sein predatorenhaftes Auftreten verursachte ihr eine Gänsehaut der unguten Art, schon bevor er sich zu ihr setzte. Ein Mensch war das doch wohl sicher nicht. Wenn es hochkam, irgendeine Promenadenmischung. Die dubrillianische Aristokratin lehnte sich noch ein wenig weiter im Sessel zurück und zog die Hände vom Tisch, um sie in ihrem Schoß zu falten. Es war dreist unhöflich, nicht auf ihre Zustimmung zu warten, nachdem er sich schon selbst eingeladen hatte. Es wurde auch nicht besser, als er mit männlicher Herablassung eine Bestellung für sie aufgab, noch bevor sie abwinken konnte. Glaubte er wirklich, dass er mit einer derart arroganten Anmache erfolgreich sein würde? Oder verfolgte er damit doch einen anderen Zweck? Bisher hatte Valeria sich auf Bastion sicher gefühlt. So sicher, dass sie Moxley - ihren persönlichen Assistenten, Bodyguard und Ratgeber - nicht mehr bei jedem Ausflug mitnahm. Die Terroristen, die ihre Familie vernichtet hatten, würden sicher nicht hier im Herzen des Imperiums zuschlagen. Oder doch? Ihr zuvor noch warmes Lächeln gefror und in ihren großen Augen tauchte etwas so Dunkles auf, dass die kalte dubrillianische Wildnis dagegen wie einen gastlicher Ort wirkte. Genauso eisig fiel die knappe Antwort der Muraenus auf die Bemerkung des Weißhaarigen aus, dass seine Gesellschaft ihr den Tag verschönern würde, da sie ja nur mit ihrem Caf hier saß.


"Eine Caf-Tasse ist eine angenehme, weil unaufdringliche, Gesellschaft."

Die Erwartung, dass der ungebetene Tischgast den subtilen Wink beachten und sich entfernen würde, wurde jedoch enttäuscht. Stattdessen lehnte er sich nach vorn und legte seine mit protzigen Ringen besetzten Hände auf ihren Tisch - ganz kurz schoß Valeria der Gedanke durch den Kopf, dass ihr Bruder Sabar (Darth Angelus) dieses Auftreten vielleicht tatsächlich gefallen hätte: Diese durch und durch männliche, paternalistische Anmaßung. Valeria hätte angewidert das Gesicht verzogen, wenn nicht ihre Kindheit auf
Eisensang sie gelehrt hätte, unter allen Umständen Haltung zu bewahren. Und es war genau das, was die Aristokratin nun tat. Entgegen ihrem Instinkt, der mit jeder weiteren Geste dieses präpotenten Widerlings lauter davor warnte, sich weiter mit ihm abzugeben, blieb sie sitzen und antwortete ihm mit ruhiger Stimme, die ganz im Gegensatz zu dem Sturm stand, der sich in ihren Eingeweiden zusammenbraute.

"Sie wollen wissen, was mich plagt? Was mit mir los ist?" Lady Valeria Muraenus pausierte und hob ihr Kinn. Irgendwie schaffte sie es dabei, auf den selbst im Sitzen größeren Mann ihr gegenüber herabzuschauen und mit einem sparsamen und nachsichtigen Lächeln fuhr sie fort.

"Ich vergebe Ihnen Ihre Indiskretion. Sie können vermutlich nichts dafür, dass man Leuten wie Ihnen nie die Etikette und grundlegenden Regeln der Höflichkeit nahegebracht hat. Vielen Dank für den Caf. Bitte entschuldigen Sie mich nun: Mein Caf und ich haben gerade Freundschaft geschlossen, und wir haben wichtige Dinge zu besprechen."


[Bastion - Bastion Center - Diamond District - Café Kaveri]Valeria Muraenus, Daemon Galdore Midracha, Metrin Kaveri (NSC), Café-Gäste
 
Bastion - Bastion Center - Bonetown - Abgelegenes Industriegebiet - Lagerhaus - Darth Angelus, Hadar Starfall

Mit einem herablassenden Blick sah Darth Angelus hinunter zu der fremden Mörderin, die in der Falle saß. Er spürte nur allzu gut, wie es im Inneren der dunkelhäutigen Frau ratterte und wie sich ihr enorm ausgeprägter Überlebenswille der Gewissheit widerstrebte, dass ihr Leben nun von der Gnade eines überlegenen Feindes abhing. Dass es rein gar nichts mehr gab, das in ihrer Macht stand, um ihr Schicksal mit eigener Kraft zu verteidigen und zu retten. Der Krieger hatte schon so manchen Feind niedergestreckt und dessen letzten Momente beobachtet. Neunundneunzig Prozent hatten in den Situationen aufgegeben, in der die Attentäterin nun ohne Aussicht auf Rettung steckte. Sie hatten sich verängstigt an ihr Leben geklammert und um Gnade gewinselt oder gleich designiert den Kampf aufgegeben. Der Sith konzentrierte sich darauf, die relativ mühelos geschlagene Frau zu lesen und zu erkennen, ob sie sich für eine dieser beiden feigen Optionen entschied. Würde sie sein Angebot nutzen, um um Gnade zu flehen? Würde sie schweigen und aufgeben, wie ein Feigling, der sich geschlagen gibt? In beiden Fällen würde er sie töten. Und das gewiss nicht ohne es in angemessener Form auszukosten und zu genießen.

Zunächst schwieg sie also. Ihr Herz raste schneller als das eines Nagetiers und sie rang mit sich, ehe sie ihre Augen zusammenpresste und ihre Entscheidung traf.

Die
Mörderin entschied sich aufzugeben. In gewissermaßen wählte sie den Tod. Närrin. Alles, was sie zu tun hatte, war sich ihm zu unterwerfen, ihm Respekt zu zollen und ihm etwas von Wert anzubieten, ohne dabei allzu weinerlich um ihr Leben zu flehen. Doch nichts davon zog sie auch nur in Erwägung. Einerseits wuchs in Darth Angelus nun das Verlangen, dieser zu zeitintensiven Sache und ihrer Existenz ein Ende zu setzen. Gnade war eine Schwäche und sobald er sich dazu entschied, sie zu verschonen, würde sie früher oder später in den Sith-Orden zurückkehren und danach logischerweise seine Schwäche die große Runde machen. Und wenn es eines gab, was er gewiss nicht brauchte, dann noch mehr entgegengebrachte Arroganz und Hohn unter seinen Ordensbrüdern. An dieser Mörderin hier und jetzt jedoch ein Exempel zu statuieren... war hingegen eine große Möglichkeit für ihn. Ihrem Herren war sie als beliebige Dienerin gewiss nicht wichtig genug, als dass er Angelus für ihre Hinrichtung zur Rechenschaft ziehen könnte. Außerdem hatte sie sich in seine Angelegenheiten eingemischt und ihn angegriffen, versucht ihn hinterrücks zu ermorden. Oder wie auch immer die Geschichte dann im Detail lauten würde.

Nahezu alles schrie förmlich danach, diesen Weg zu gehen und keine weitere Zeit hiermit zu verschwenden. Und dennoch widerstrebte es dem dunklen Ritter. Er hatte seine Schülerin verloren und seine wichtigsten Verbündeten im Kampf gegen die Mainasu Roku waren auf dem Absprung. Und diese ihrer Stellung nach insignifikante Dienerin hatte es immerhin vollbracht, seinen tödlichen Lichtschwertwurf abzuwehren. Vielleicht musste er einsehen, dass es dieser Tage schwierig war, verlässliche Verbündete und Untergebene auf dem gewöhnlichen Weg zu gewinnen. Und dass es stattdessen keine andere Option gab, als sie gewaltsam zu konfrontieren, sie zu zerstören, ihren Willen zu brechen und sie erst hinterher, sobald sie ihren untergeordneten Platz kannten, auf seine Seite zu ziehen. Zwar spürte er persönlich in ihr keine so beachtliche und offensichtliche Stärke in der Macht, wie er es bei seinem ersten Treffen mit Odile vermocht hatte. Allerdings hatte er ja nun feststellen können, was solche trügerischen Illusionen in der kalten Realität zu bedeuten hatten. Odile war gescheitert. Er war zu lasch mit ihr verfahren und hatte sich geweigert, sie zu brechen, um sie schleunigst auf den Teppich zu holen und ihr zu demonstrieren, dass sie ein Nichts und ein Niemand war und auch bleiben würde, wenn sie sich nicht mit aller Leidenschaft und Entschlossenheit seinem Lehren hingab. Und nun bot sich die Gelegenheit, diesen schwerwiegenden Fehler zu korrigieren.

"Genug der leeren Worte. Ich habe Dir die Möglichkeit geschenkt, mich von der Sinnhaftigkeit dessen zu überzeugen, dein Leben zu verschonen. Du hast Dich in Deiner Sturheit und getrieben von deinen animalischen Instinkten dieser Möglichkeit widersetzt. Und dennoch zeugt dein innerer Kampf und Deine närrische Aufgabe zumindest von Ansätzen der Entschlossenheit und Stärke."

Attribute, die dieser Tage beiderlei rar gesät waren. Nun trat der Krieger zurück und löste den Machtgriff von der Kehle der Fremden. Die Klinge seines Lichtschwert nahm er von ihrer Kehle, jedoch ohne die tödliche und furchterregende Waffe zu deaktivieren. Sie musste eines verstehen: wenn sie sich erneut widersetzte, würde er sie töten. Mit einer aristokratisch-erhabenen und gleichermaßen unterschwellig herabwürdigenden Handgeste deutete er sie an, sich vom dreckigen Boden zu erheben.

"Unterwerfe Dich, zolle mir Respekt und ich werde dir die Gelegenheit gewähren, Dich zu beweisen. Bring' Deinem Herren den Kopf der Zielperson und bitte Ihn um Erlaubnis, Dich in die Schülerschaft unter Darth Angelus, Ritter seiner Majestät Darth Allegious, zu begeben."

Er gab ihr nun die Chance, sein aus ihrer Sicht enorm wertvolles Angebot anzunehmen. Die grünen Augen des Kriegers funkelten in der Dunkelheit der Nacht, während er die Fremde, deren Namen er noch immer nicht kannte und der auch überhaupt keine Rolle spielte, herausfordernd fixierte.

Bastion - Bastion Center - Bonetown - Abgelegenes Industriegebiet - Lagerhaus - Darth Angelus, Hadar Starfall
 
Bastion - Sith Orden - Bibliothek - Darth Nexx, Nira Merash

Kurz nachdem Nexx seine Recherche beendet hatte, wandte sich sein Blick von dem Bildschirm ab und er starrte nachdenklich in die Leere. So viel hatte sich verändert und nichts hatte er von all dem mitbekommen. Darth Allegious war nun der neue Imperator und Herrscher über den Orden der Sith; dass hingegen ein Friedensvertrag zwischen dem Imperium und der neuen Republik geschlossen wurde, durch den unter anderem Coruscant in die Hände der neuen Republik gefallen war, konnte der Warrior nicht fassen. Auch von der galaxisweiten Pandemie aufgrund des tödlichen C-Virus, hatte der Sith nichts mitbekommen. Was war nur noch alles in seiner Abwesenheit geschehen?

Wieder im Jetzt angekommen, blickte
Darth Nexx zu der Jüngerin (Nira) hinüber, die er zeitweilig ausgeblendet hatte. Er hatte ihr aufgetragen, ihm Informationen über den Verbleib seiner Meisterin zu liefern, doch während seiner Eigenrecherche, war er ihr diesbezüglich bereits zuvorgekommen. Unabhängig davon und vor allem unwissend darüber, ergriff die Jüngerin in jenem Moment initiativ das Wort und teilte dem Sith die Ergebnisse ihrer Recherche mit. Zwischendurch interagierte sie noch mit einem Rodianer, doch an ihrem Fazit sollte sich nichts ändern und sie hatte Recht. Auch Nexx war zu dem gleichen Ergebnis gekommen: Der Verbleib seiner Meisterin Arica Kolar war ungewiss.

Der Sith ballte die Fäuste, während sich der Takt seiner immer präsenten Atemgeräusche, die sein Beatmungssystem bei Exhalation und Inhalation verursachte, verschnellerte. Denn die Ungewissheit war es, in der er all die letzten Jahre verbracht hatte. Zirkel der Assassinen und sämtliche Theorien über ihren Lebensstatus. So langsam begriff er, dass die Recherche doch zu einer Gewissheit geführt hatte, und zwar zu der, dass er seine Meisterin und ursprüngliche Inquisitorin persönlich nicht mehr kannte. Die Vergangenheit war geschehen und die Zukunft war in diesem Moment.

Somit musterte der Warrior die Jüngerin erneut, die soeben kompromisslos seinem Befehl gefolgt war. Betrachtete man ihr äußeres, so fiel schnell auf, dass sie größer war als er selbst. Ihre rote Haut passte optisch optimal zu ihren schwarzen Roben, was den ursprünglichen roten Zabrak an sein eigenes damaliges Erscheinungsbild erinnerte. Außerdem schien sie recht kräftig zu sein und allgemein spürte der Sith ein hohes Maß an Wut und Agressivität in ihr. Womit sie jedoch tatsächlich kurzweilig die Aufmerksamkeit des Sith erlangt hatte, war mit dem, was er in ihr venommen hatte, nachdem sie mit dem Rodianer interagiert hatte. Die Atmung des Sith verlangsamte sich wieder, als er kurz unter seinem Helm schmunzelte.


Weitere Recherchen werden zu keinem anderen Ergebnis führen. Wenn Arica Kolar - ursprüngliche Inquisitorin und Leiterin des Zirkels der Assassinen - nichts und niemanden etwas über ihren momentanen Verbleib wissen lassen möchte, dann hat sie konsequent dafür gesorgt... Falls sie überhaupt noch am Leben ist.

In diesem Moment war der Rodianer, mit dem Nira gesprochen hatte, gerade im Begriff an dem Warrior vorbeizuschreiten, als Nexx ihn an der Schulter packte und festhielt.

Diese Jüngerin hier,

so sprach Nexx und neigte den Kopf kurz hinüber zu Nira, bevor er wieder den Rodianer anschaute,

war mir soeben bei der Recherche behilflich. Hatte sie dir nicht eben eine Frage gestellt, die du ihr nicht beantwortet hast? Aufgrund deines mangelhaften Engagements und deiner schieren Unwissenheit hast du soeben ihre und daher meine Arbeit sabotiert.

Er ließ den Rodianer los, bevor sich der Warrior von beiden abwand und anhand einer Handbewegung andeutete ihm zu folgen, als er aus der Bibliothek schritt, um kurz darauf mit beiden in einen nahegelegenen Trainingsraum einzukehren.

Kämpft nun! Ich biete dir die Möglichkeit, dich meiner Strafe zu entziehen, Rodianer. Dir hingegen biete ich die Möglichkeit, dich vor mir zu beweisen, Jüngerin.

Nexx öffnete ein Regal mit sämtlichen Trainingswaffen, von Lichtschwertern bis hinzu Blastern, die allesamt nur geringfügigen Schaden verursachten. Der Rodianer wählte ein Lichtschwert und einen Blaster aus, den er sich vorerst an seinen Gürtel steckte. Während Nexx daraufhin zur Seite trat und die Arme verschrenkte, wartete er gespannt auf die Wahl der Jüngerin.

Bastion - Sith Orden - Trainingsraum TR 72 - Darth Nexx, Nira Merash, unbekannter Rodianischer Jünger
 
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.:Bastion - Treffpunkt N - Jo`Dan (JK), Neela (Gaya) und Pico:.

Gaya
ließ sich selbstverständlich ein sarkastischen Kommentar nicht nehmen. Die Togruta hatte hervorragend gelernt mit dem trockenen Humor des Kel'Dor umzugehen und so sehr er sich freute ihre Ausbildung als abgeschlossen zu sehen würde ihm doch ihre ständige Präsenz fehlen. Für Außenstehende mag der Ritter wie ein grantiger alter Eremit wirken und ganz oft fühlte sich JK auch wie einer. Insgeheim fehlte ihm aber oft der Trubel des Jedi-Ordens auf Coruscant. Die Macht konnte nur wachsen wenn viele Individuen ihren Teil dazu beitrugen, so zumindest die Philosophie des Ritters. Mit einem kleinen hops ließ sich die Padawan auf einer der quadratischen Lagerkisten nieder. JK bewunderte ihre Haltung, jeder Muskel angespannt um eine grazile, anmutige Figur zu präsentieren. Ihre Frage über sein Befinden überraschte ihn. Von jedem anderen Individuum hätte er sie als Floskel oder gar Zeitvertreib gewertet. In der Stimme der Togruta schwangen emotionen mit, war es Sorge? Mitleid?
JK lehnte sich an eine der Kisten unmittelbar neben ihr, die Buchstaben in Aurabesh besagten das in ihr Türscharniere lagerten aber wer wusste das schon.
Er ließ sich einen Moment Zeit bevor er Antwortete.


"Gut, ich habe fantastisch geschlafen und gut gefrühstückt, dir?"

Dies war nicht gelogen, er hatte in der Tat eine sehr gute Nacht gehabt... denoch fuhr er mit ernsterem Ton fort.

"Ich bin unruhig. Es geht los, endlich. All die Mühen und Opfer der letzten Wochen und Monate könnten sich jetzt auszahlen oder wir könnten alles verlieren worauf wir hin gearbeitet haben. Wir könnten alles verlieren was wir lieben und dadurch uns selbst verlieren. Selbst die Macht fühlt sich getrübt an und ich weiß nicht ob es an diesem Ort oder dem Moment liegt."

Er schloß die Augen und versuchte das Gefüge der Macht um sie zu erfassen doch selbst wenn er die Zeit anhalten könnte würde er mit großer Wahrscheinlichkeit beim Versuch die Schicksalsstränge zu interpretieren den Verstand verlieren.

"Es fühlt sich an als würde die Galaxis an einem Scheideweg stehen, 'alea iacta est' der Würfel ist geworfen und diese Handlungsohnmacht behagt mir nicht!"


.:Bastion - Treffpunkt N - Jo`Dan (JK), Neela (Gaya) und Pico:.
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn

Es kostete den Sith Kraft und Energie, die Jedi mit Machtblitzen zu taktieren, doch dies war es ihm wert. Er labte sich nicht an ihrem Leid. Für ihn war es eher Mittel zum Zweck, doch er empfand auch kein Mitleid. Er hatte einen Auftrag, den er gerne erfüllen wollte, um somit noch höher an die Spitze der Hierarchie der Sith zu gelangen. Es war eh schon eine Ehre, einen solchen Auftrag erhalten zu haben, aufgrund seiner Erfahrungen und Kompetenzen. Er wollte seinem Ruf alle Ehre machen und niemanden enttäuschen und dies würde er auch nicht.

Die Jedi litt deutlich. Dafür brauchte er nicht die Macht, auch wenn er ihre Qual natürlich spüren konnte, doch ihre Schreie und ihr verkrampfter Körper genügten auch so, um zu wissen, dass er sie an die Grenzen trieb.
Das Licht ließ er absichtlich gelöscht, insbesondere, als er endlich Wirkung seines Wahrheitsserums erzielte, denn sie begann die Orientierung zu verlieren. Sie wirkte verwirrt, schien zu Halluzinieren. Der blasse Sith grinste schwach und ging erneut zu seinem Metallkoffer und holte eine Injektion heraus und schnipste kurz dagegen, damit sich die Flüssigkeit noch einmal gut mischte und injizierte ihr ein weiteres Mittel in den Oberarm. Es stellte sicher, dass sie nicht das Bewusstsein verlor und länger durchhalten würde.


“Wasser? Moment… .”

Meinte der Sith ernst, jedoch innerlich amüsiert, denn er hatte hier tatsächlich einen Wassereimer stehen, auch wenn er eher für andere Verhörzwecke gedacht war, die er jedoch bei ihr nicht anwenden wollte. Doch dieser Eimer hatte hier eine andere, praktische Verwendung. Er nahm schwung und ließ das kalte Wasser, auf der ohnehin frierenden Jedi schwappen, was sie völlig durchnässte. Erneut hob er eine Hand und entlud Blitze auf sie und überlegte derweil, wen sie mit “
Wes” meinen könnte. Er hatte sich natürlich gründlich vorbereitet, bevor er das Verhör vornehmen konnte und hatte Daten zusammengesucht und die Datenbanken des Sith Ordens durchsucht, zu allen bekannten Jedi des Jedi-Ordens sowie bekannten Orten der Jedi. Es gab nicht viele Daten, aber über die Jahre genug und er erhoffte sich, jene Datenbanken füllen zu können. Er nahm entspannt sein Datapad heraus, während er ihr erneut eine Pause von seiner durchaus tödlichen Energie ließ, denn immerhin wollte er sie nicht umbringen. Noch nicht. Darth Thanatos atmete tief durch und ließ die Macht durch sich fließen, um sich seinerseits zu erholen. Es wirkte vielleicht wie ein Kinderspiel, elektrische Energie durch seine Finger zu leiten, doch dem war nicht so und es hatte ihn viele Jahre Übung gekostet, um jene Fähigkeit zu perfektionieren und trotzdem nagte sie auch an ihm selbst. Man bezahlte einen gewissen Preis, doch der war gering zu dem, was es ihm im Gegenzug bot. Er scrollte mit dem Finger die Namen und schließlich fand er tatsächlich eine Übereinstimmung, die passen könnte und deaktivierte den Bildschirm wieder und widmete sich wieder der Gefangenen und trat im Stockfinsteren näher und streichelte kurz ihre nasse Wange und strich ihr ein verschwitztes, klebriges Haar aus dem Gesicht.

“Tsch…alles wird gut. Ich bin hier. Beruhige dich. Ich rette dich. Ich bin es,
Wes. Wes Janson! Erinnerst du dich an mich? Weißt du noch, was passiert ist?”

Improvisierte der Sith perfide, um einen Anhaltspunkt zu finden, wie er sie ködern konnte, um wichtige Informationen Preis zu geben. Er verstellte dabei durch die Macht seine Stimme, sodass sie nicht mehr nach seiner Eigenen klang. Sie war jetzt weicher und gespielt freundlicher, auch wenn sie der Stimme von
Wes sicherlich nicht ähneln würde, doch er hoffte, dass die Dunkelheit und ihre Halluzinationen dazu führten, dass sich das Bild trotzdem in ihrem Kopf anpasste und zusammenfügte, sodass sie glaubte, der Jedi wäre tatsächlich hier. Er war gespannt in welcher belastenden Situation sie sich in ihrem Wahnkonstrukt befand. Aus der Geschichte, konnte man eine Neue formen und nur zu leicht Informationen sammeln und dies im besten Fall so, dass das Opfer es kaum bemerkte.

“Bitte sprich mit mir! Geht es dir gut?”

Fragte er erneut nach und ergriff ihre Hand, so als wollte er sie trösten und verbarg dabei seine dunkle Aura.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth "Wes" Thanatos

Etwas piekste sie, aber bei all dem, was Eowyn gerade spürte, war es kaum mehr als der Stich eines Insektes. Ihre Nerven waren völlig überreizt, auch wenn die unfreiwilligen Zuckungen langsam nachließen. Ihr wurde langsam schwindelig - ein seltsames Gefühl, wo sie doch gar nichts sah - und befürchtete schon beinahe, das Bewusstsein zu verlieren (was vielleicht gar keine so schlechte Idee wäre?), doch sie blieb wach. Dumpf bekam sie mit, wie ihr Wunsch nach Wasser gehört wurde. Ihr Hals fühlte sich an, als bestünde er aus reinem Schmirgelflimsi, und ihr Körper brannte immer weiter, ohne Unterlass. Wasser würde helfen. Wasser würde ihren Körper innerlich löschen und ihrem Hals die Möglichkeit geben, ein wenig zu heilen... Sie schrie hoch auf, als das Wasser ihren Körper traf. Versuchte man, sie zu löschen? Vielleicht, doch es half nichts, sie brannte noch immer, und ihr Hals musste innerlich völlig zerstört sein. Warum gab Wes ihr nichts zu trinken? Er würde sie doch nicht umbringen wollen, allenfalls bestrafen! Bevor sie jedoch allzu lange darüber nachdenken konnte, kehrte die Qual zurück, noch intensiver als zuvor. Durch das Wasser drangen die Blitze tiefer als die letzten Male, und dieses Mal war Eowyn sich sicher, dass sie jede Sekunde sterben würde, während sie gar nicht mehr mitbekam, dass sie ihre Schmerzen mit heiseren Schreien in den dunklen Raum brüllte. Längst wäre sie gefallen, wenn die Fesseln und der leicht schräge Tisch sie nicht aufrecht halten würden, doch selbst so hing sie nur mehr schlecht als recht in ihrer Position.
Als die direkten Schmerzen nachließen war es eine kleine Erleichterung, doch Eowyn konnte nicht aufhören zu schluchzen - und wollte es auch nicht. Sie wollte nur, dass alles aufhörte. Sie wollte, dass das hier nur ein Traum war, eine Einbildung, irgendetwas, nur nicht die Realität. Ihre Haare hingen ihr tropfend ins Gesicht und mischten sich mit den Tränen, während ihre Glieder erneut erst langsam nachließen, sich selbstständig zu bewegen. Wie war sie hier hineingeraten? Wo war sie? Sicher, sie hatte eine Strafe verdient, aber so? Alles um sie war... dumpf, wie durch Watte, nur ihre Schmerzen, diese furchtbar stechenden Schmerzen,
die spürte Eowyn so deutlich wie nichts anderes. Der Raum drehte sich, sie drehte sich. Wann endete all das? Sie würde jedes Ende nehmen, das Wes ihr gab, jedes...

Reflexartig zuckte Eowyn kurz zurück, als etwas sie berührte.
Jemand. Jemand strich ihr einen Teil der störenden Haare aus dem Gesicht, und bei dieser Geste musste Eowyn noch mehr Tränen vergießen. Sie war nicht allein mit ihrem Peiniger. Irgendjemand war hier, der es gut mit ihr meinte, irgendjemand gab auf sie Acht... Oder war viel Zeit vergangen? Das alles ergab keinen Sinn, aber sie hatte keine Kraft für zusammenhängende Gedanken. Ihre Strafe. Sie bekam ihre Strafe... Warum verwies man sie nicht einfach? Sie hatte Wes vertraut... Die Person sprach mit ihr, und Eowyn schluchzte erneut auf. Wes war hier, Wes war für sie da - aber wer hatte ihr das dann angetan? Egal, er war hier, alles würde gut werden. Er rettete sie. Wie er es sagte. Sie hatte sich immer auf ihn verlassen können, immer, bis auf dieses eine Mal, als er... sie erinnerte sich nicht, aber es spielte keine Rolle. Was war schon ein Mal.
Sie wünschte, sie könnte ihm antworten. Sie wünschte, sie könnte ihm sagen, dass sie sich an ihn erinnerte, natürlich, dass sie all das aber nicht verstand, doch wie sollte sie das tun, wenn ihr Hals noch immer brannte, genau wie ihr Körper, und sie kaum Kraft besaß, um Worte in Gedanken zu bilden? Außerdem schlug ihr Herz wie wild, und nicht nur das, zusätzlich auch in seltsamen Rhythmen. Sie zitterte, ihr war außerdem so kalt, dass ihre Zähne klapperten und ihr all ihre restliche Kraft raubten. Sprechen? Wie sollte sie sprechen?!
Er griff nach ihrer kalten Hand, berührte mit seinen warmen, rauhen Fingern die ihren. Ihr wurde dadurch noch deutlicher klar,
wie kalt ihr war. Ein so alltägliches Getränk wie warmer Kaff schien ihr nun so unerreichbar fern wie das ewige Leben.
Wieder fragte er. Wieder sollte sie sprechen. Sah er nicht, dass sie nicht konnte? Wieso holte er sie nicht heraus? Er war Wes Janson, einer der mächtigsten Männer der Galaxis, er musste doch sehen, wie es ihr ging. Wusste er von ihrem Peiniger, wenn er es nicht gewesen war? Musste sie ihn nicht warnen? Oder war es für ihn wichtig, dass er herausfand, wie sie hierher gekommen war? Aber das wusste sie doch nicht. Sie hatte ihm alles gestanden, dann waren da Missionsplanungen gewesen, Ithor... und noch etwas... etwas mit Keebo... er hatte sie verraten... hatte
er sie so zugerichtet?! Nein, das würde er trotzdem niemals tun... Aber er hatte damit zu tun, und hatte er nicht... war da nicht... dunkel erinnerte sie sich an düstere Gänge, Bilder von einem hart blickenden Keebo in eben jenen tanzten genauso verrückt in ihrem Kopf umher wie die eines süffisant lächelnden Duval, eines streng blickenden Rornan und einer verächtlichen Aketos - und keines davon konnte sie greifen, keines richtig erkennen, noch nicht einmal wusste sie, ob all das wahr war, oder geträumt, oder war das hier ein Traum?! Konnten Träume so real schmerzen? Sie schrie leise auf, weil sie all das nicht mehr ertrug. Es fühlte sich alles so falsch an und gleichzeitig so richtig. Sie musste sich an Wes halten. Tun, was er sagte, er wusste so viel, wenn sie sich nur zusammenriss, vielleicht konnte er ihr wirklich helfen... Sie würde ihm alles sagen, was sie noch wusste. So, wie sie konnte. Falls sie Worte fand, falls sie Sinn ergaben, falls sie wusste... wusste...

Kenn d-dich... hauchte sie und spürte, dass sie lauter nicht würde sprechen können. Es musste reichen. Er musste sie verstehen. Habbb dir alles ge.beichtet. Vvvvon
Duval. It-hor geplant. Wwwwarum... Sie konnte kaum ihre Lippen bewegen. Sie gehorchten ihr nicht, nur der Kälte um sie herum, und genauso wenig gehorchten ihre Stimmbänder. K-Keebo hat m-mich verraten, versuchte sie dennoch hervorzubringen, denn er musste davon wissen, doch sie hörte sich selbst kaum. Wwwwarum die Strafe? Sie musste es wissen. War es doch Wes gewesen? Oder war sie... wo war sie gewesen? Keebo hatte sie verraten... und dann..? Der Gedanke entglitt ihr, verschwand in einem Wirbelsturm. Waren es die Schmerzen? Oder warum war alles so... weich? Hilf m-mir, brachte sie hervor. Warum half er ihr nicht?! Wes Janson war doch in der Lage, ihr zu helfen, ihre Fesseln zu sprengen oder ihr wenigstens Wärme zu spenden - oder was war los mit ihm? Wollte er wissen, ob sie eine Rettung verdient hatte? Das hatte sie nicht... Trotzdem... Jedi straften so nicht. Oder?! Aber... doch nicht Wes, ihr alter Freund. Nicht er.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth "Wes" Thanatos
 
[Bastion - Bastion Center - Diamond District - Café Kaveri]Valeria Muraenus, Daemon Galdore Midracha, Metrin Kaveri (NSC), Café-Gäste

Daemon grinste selbstgefällig, als sich die Frau (
Valeria) vor ihm windete, wie ein angeekeltes Bantha, was das falsche Futter bekam. Unbeeindruckt hörte er ihr zu und wendete den Blick nicht von ihr ab, sondern grinste schließlich immer amüsierter und trommelte vergnügt mit seinen Ring besetzten Fingern auf dem Tisch. Für ihn war es ein Spiel. Reiner Zeitvertreib und wenn er Glück hatte, dann gönnte die Frau ihm am Ende vielleicht sogar eine angenehme Nacht. Doch noch war sie Beute, die erobert werden musste. Nicht nur durch Scharm, sondern auch durch Angst. Sie wusste vermutlich gar nicht, wen sie vor sich sitzen hatte, auch wenn sie auf Bastion nahe des Sith-Tempels damit rechnen musste. Zugegeben, er hatte es bisher nicht weit gebracht. Er war lediglich als Jünger im Orden akzeptiert worden. Die meisten dieses Ranges starben innerhalb der ersten Wochen und Monate oder kamen nie über diesen Rang hinaus, weil sich nie ein Meister für sie interessierte und sie somit immer Sklaven des Ordens blieben. Daemon hatte nicht vor auf dieser Stufe seiner Karriere zu bleiben und bisher hatte er alles erlangt, was er sich vorgenommen hatte. Zum Teil, weil er es sich einfach genommen hatte. Genauso wie die Frauen und das Geld. Es hatte ihm immer zur Verfügung gestanden und wenn nicht, dann hatte er es dennoch an sich gerissen und wenn nötig mit Gewalt. Sein Vater hatte ihm diesbezüglich einen Grundstein gelegt auf Cantonica.

“So wie Sie sich ziehren , junge Dame, sind sie doch sicherlich noch ledig, nicht wahr? Ich lade sie zum Kaffee ein und sie werden despektierlich.”

Mahnte er sie süffisant grinsend und nippte an seinem eigenen Kaffee und musterte sie für einen Moment länger, als es angebracht wäre.

“Sie kommen wohl nicht von Bastion oder?”

Fragte der weißblonde Halbechani sie nun ernst und sah ihr fast schon etwas bedrohlich in die Augen. Seine blauen Augen wirkten dabei ziemlich unterkühlt.

“Ich verzeihe ihnen ihre Unwissenheit und ihre unehrerbietige Art.”

Fügte er ruhig mit seiner tiefen Stimme hinzu und grinste sie humorlos an.

“Fangen wir doch einfach von vorne an… . Mein Name ist Daemon Galdore Mitdracha. Daemon reicht vollkommen.”

Der hochgewachsene, schlanke Mann, machte eine kurze Pause und grinste dann breiter, gespannt auf ihre Reaktion und was es bei ihr bewirken würde.

“Ich bin Mitglied des Ordens der Sith. Sie haben doch sicher schon davon gehört oder?”

Der 32 Jährige verriet mit Absicht nicht seinen Rang. Sie würde es ohnehin nicht herausbekommen und die Phantasie würde ihr Übriges tun, zu was er fähig wäre, auch wenn es nicht stimmte. Vielleicht würde dies ihre Einstellung etwas ändern.

“Mit wem habe ich die Ehre? Sie kennen nun meinen Namen und ich würde auch gerne ihren erfahren. Erzählt mit von euch. Wir haben Zeit.”

Meinte er und hatte immer noch dieses arrogante Grinsen im Gesicht.

[Bastion - Bastion Center - Diamond District - Café Kaveri]Valeria Muraenus, Daemon Galdore Midracha, Metrin Kaveri (NSC), Café-Gäste
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn

Der weißhaarige Mann spürte die Verwirrung und die Orientierungslosigkeit der Frau und vor allem ihr Leid. Er hatte sie absichtlich an ihre psychischen und physischen Grenzen gebracht und erhoffte sich damit Resultate. Mit Glück erzählte sie ihm von selbst die wichtigen Informationen und er müsste somit nicht in ihren Geist eingreifen. Dies war seine letzte Option, denn die Gefahr bestand, dass sie sein Eindringen bemerkte und ihn erkannte und sich dann erst recht verschloss oder er würde die Jedi unabsichtlich geistig beschädigen, wenn sie sich zu sehr wehrte und er zu großen Druck auf ihren Verstand ausübte. Dann wäre sie nicht mehr als eine leere Hülle. Es wäre kein Verlust, da sie eh sterben würde, doch es wäre bedauerlich zwecks der Informationen. Daher wäre es seine letzte Option, da sie mit Risiken behaftet war, die er noch nicht eingehen wollte und vielleicht auch gar nicht musste.

Ihre schwache und heisere Stimme verrieten ihm
Duval und einen Planeten Ithor. Mit der einen Hand hielt er weiter ihre rechte Hand und wärmte sie, während er mit der Anderen, abgewandt von ihr, auf seinem Datapad suchte. Der Name “Duval” war in keinem Verzeichnis zu finden. Entweder war er nicht gelistet oder kein Jedi. Ithor war ein Planet, dies wusste er schon vorher, aber dieser Planet der Neuen Republik war bisher nicht nennenswert aufgefallen. Gab es dort vielleicht eine Jedi-Basis? Darth Thanatos wurde nicht wirklich schlau aus diesen Informationen, was ihn etwas frustrierte und es ihm auch somit schwer fiel zu improvisieren. Keebo war der einzige Anhaltspunkt, an den er festhalten konnte, um das Lügenkonstrukt zu verbessern und Vertrauen zu ihr zu schaffen. Während er überlegte, griff er unter den Tisch, auf dem der Koffer mit den Spritzen stand, nach einer Flasche Wasser mit einem Strohhalm und hielt ihn an ihre Lippen.

“Ganz ruhig. Ich bin hier. Wir schaffen das! Wir werden beide hier raus zu kommen. Ich brauche dafür nur Informationen, um zu verstehen, was überhaupt passiert ist. Hier, trink! Langsam!”

Forderte er sie auf und verstellte erneut mit der Macht seine tiefe, raue Stimme und ließ sie trinken. Ein Getränk, welches einige Elektrolyte enthielt, damit sie durchhielt. Er versuchte ihr ein falsches Bild der Geborgenheit zu vermitteln und eine Grundlage für ihr weiteres Gespräch. Da sie verwirrt war und vermutlich eh die Orientierung zwischen Raum und Zeit verloren hatte, war es umso einfacher eine falsche Geschichte zu präsentieren, um an nützliche Informationen zu gelangen.

Keebo hat dich verraten? Dann hat er dir das also angetan und dich in diese Zelle gesperrt? Was hat er mit dir gemacht? Sag es mir! Du siehst furchtbar aus!”

Spielte er auf entsetzt und streichelte ihr kurz über den Kopf und nutzte ihre Hilflosigkeit aus, um sie in dem Glauben zu lassen, hier wäre tatsächlich
Wes Janson, der sie tröstete, wärmte und umsorgte. Ein kleiner Rettungsring in ihrer misslichen Lage, den jedes Wesen in ihrem Zustand hilfesuchend annehmen würde.

“Ich würde dich so gerne befreien! Ich werde es tun, wenn ich kann!”

Er tat so, als wäre er ein Mitinsasse dieser Zelle, so wie sie, auch wenn ihm dieses Spielchen auf Dauer auf die Nerven ging. Er merkte jetzt bereits, dass er aufpassen musste die Geduld dafür zu behalten. Natürlich ergötzte es ihn ein wenig, sein falsches Spiel zu betreiben, doch es widerte ihn wiederum an, so gespielt freundlich seien zu müssen.

“Was ist da zwischen euch passiert? Zwischen dir und
Keebo? Und was hat Duval und Ithor damit zu tun? Ich verstehe das nicht, Eowyn! Warum sind wir eingesperrt und du fast zu Tode gefoltert? Bitte, kläre mich auf, nur so kann ich es verstehen und dir bzw. uns helfen.”

Fragte er nach und hoffte, dass die Elektrolyte im Wasser dazu beitrugen, dass sie ihm wieder besser antworten könnte. Ansonsten musste er mit anderen Mittelchen nachhelfen. Die Zeit tickte, denn das Wahrheitsserum hatte nur eine effektive Wirkung von rund 2,5 Stunden. Insgesamt wirkte es 4 Stunden, aber er wollte mit ihr fertig sein, ehe die Wirkung langsam nachlassen würde. Danach konnte er ihr nicht so schnell erneut welches verabreichen. Das vertrug sich nicht gut mit dem Organismus und führte zu unschönen Nebenwirkungen.

Ein Grund mehr, weshalb er sich beherrschen musste, nicht die Geduld zu verlieren. Wenn er Glück hatte, hatte die Menschenfrau bereits etwas erwähnt, was sie bei Anfang des Verhörs tief in sich hatte verbergen wollen. Wenn er Pech hatte, waren es belanglose Informationen. Dann müsste er sich neue Anhaltspunkte suchen, die zu seinem Ziel führen würden.


“Es tut mir so leid, was dir widerfahren ist,
Eowyn! Kannst du dich denn gar nicht erinnern? Was ist schief gelaufen? Was war der ursprüngliche Plan?”

Fragte der Sith sie mit verstellter Stimme, die etwas höher und freundlicher Klang, als seine eigene Stimme. Erneut ergriff er ihre Hand und wärmte sie und drückte sanft zu, als wollte er ihr Trost spenden. Für ihn war es nur Mittel zum Zweck dieser Jedi ein wenig Harmonie und Frieden zu geben, an der sie sich klammern konnte. Doch wie lange er dies durchhalten würde, war ebenso fraglich. Er hatte Geduld. Mehr als andere Sith in diesem Orden, aber auch sie war schwer begrenzt.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn
 
Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, Ians Quartier - Ian

Das Amulett war der Schlüssel, manchmal war die naheliegendste Lösung doch die einfachste. Wer auch immer das Schmuckstück gefertigt hatte – es war gute Arbeit gewesen. Der Schmuck veränderte, sobald man ihn über dem Herzen trug, die Wahrnehmung der Eindrücke der Macht. In seinem Quartier konnte Ian kaum noch etwas spüren, als er das Amulett anlegte. Erst, als er sich wieder davon trennte, kehrte seine gewohnte Wahrnehmung zurück. Ob und was ihn das Tragen dieses Schutzes kostete, wollte der Dunkelhaarige in diesem Moment nicht wissen und es herauszufinden würde Zeit kosten, die er nicht hatte. Zu oft forderte die Anwendung der dunklen Seite ihren Tribut, manchmal sofort, oft genug auf Raten. Sich darüber bewusst zu sein, musste in diesem Fall ausreichen. Er würde das Amulett nur in den Katakomben tragen und sich beeilen. War er bis jetzt auch ohne einen Schutz durch die Katakomben gegangen, spürte der Mann zu deutlich, dass jeder weitere Gang ihm Schaden zufügen würde. Sein Nervenkostüm fühlte sich löchrig an, obwohl da endlich wieder Hoffnung war. Zwar schwieg die Dunkelheit in ihm, doch da war etwas anderes, das auf ihn lauerte, etwas, das beinahe noch schwerer zu bekämpfen war. Und Ian war klug genug zu wissen, dass dieses Etwas sich von der dunklen Seite vertreiben ließ – und das machte alles gefährlicher. Vielleicht war das Gefährlichste an der dunklen Seite, nicht ihre Verführung, sondern ihr Versprechen. Ein Ausweg aus der Hölle. War man schon halb verbrannt, spielte es keine Rolle mehr, wie man am Ende aussah. Bloß der Ausweg zählte. Das machte die Dunkelheit nicht unbedingt zur einfachsten, sondern manchmal zur vielleicht einzigen Lösung, die half, etwas auszuhalten, dass unter allen anderen Umständen nicht auszuhalten war. Schlimme Ereignisse hatten die Macht, das Gehirn zu verändern – und die dunkle Seite konnte vor dieser Veränderung warnen. Allerdings nicht, ohne einen Preis…

Eigentlich hatte Ian sich die Überwachungsvideos ansehen wollen, doch jene Gedanken und andere hatten ihn davon abgehalten. Er wollte Eowyn nicht hintergehen, indem er sah, wovon sie selbst vielleicht nicht mit ihm reden wollte. Auch wenn ihr Zustand ihm Angst machte, am Ende sah er etwas, das sie beide traumatisierte und das wäre nicht hilfreich.
So setzte Ian sich nicht mit den Videos, sondern mit dem Kartenmaterial auseinander, dass Brianna und er bisher erstellt hatten und nahm sich erneut das Buch von Darth Noxia zur Hand und glich ab, suchte nach Hinweisen, als er mit einem Mal heftig zusammenzuckte, als eine ganze Welle von Gefühlen ihn erreichte. So stark, dass Ian aufsprang und sich gleichzeitig festhalten musste. Va’art. Dort hatte er etwas Ähnliches gespürt, in der verregneten Nacht, die so vieles verändert hatte.
Angst und Verzweiflung waren es dort gewesen. Jetzt fühlte Ian etwas Ähnliches und das, obwohl Eowyn mehr als hundert Meter und eine Höhle trennten. Er spürte Verzweiflung, eine so tiefe und schmerzende Verzweiflung und wusste, dass sie zu Eowyn gehörte. Damals war es ein kleiner Kampf gewesen, zu ihr zu gehen, oder nicht? Eine Umarmung hatte gereicht. Jetzt stellte sich nicht die Frage, ob er zu ihr gehen konnte oder nicht. Jetzt stellte sich auch nicht die Frage, ob es klug war, sie zu umarmen oder nicht. Denn weder das eine, noch das andere war möglich.
Ian durfte nicht zu ihr. Das letzte Mal als er versucht hatte, eine Situation zu verbessern, hatte er Schaden angerichtet. Außerdem hatte er ihr ein Versprechen gegeben. Und tiefe Verzweiflung – war sie nicht immerhin etwas?

Verbissen setzte sich der Dunkelhaarige wieder, ignorierte, was er spürte und zwang sich, Noxias Informationen in Verbindung mit dem Kartenmaterial zu setzen. Wann kam Brianna endlich und brachte ihm gute Nachrichten? Lag in den Worten Noxias, dem Einmalcode, den er Brianna gesendet hatte, nicht etwas, das er vielleicht übersehen oder noch nicht zur Gänze begriffen hatte?
Noxias kleine Abschnitte zu den Katakomben halfen nicht, sie ergaben im Gesamtbild keine große Ergänzung und trotzdem wollte Ian nicht – als er das zweite Mal zusammenzuckte, stöhnte er auf, denn Verzweiflung? Oh, Verzweiflung war es nicht, die er nun spürte. Schmerz. Der Schmerz war so stark, dass Ian sich augenblicklich zusammenkrümmte. Er war so stark, als fügte
ihm jemand in diesem Augenblick buchstäblich Schmerz zu und das bedeutete…

Synästhesie war unter anderem die Bezeichnung dafür, wenn eine Person allein durch den Anblick eines Reizes einer anderen Person so empfand, als würde der Reiz bei ihr selbst ausgelöst werden.
Mitgefühl, Empathie. Wesen neigten dazu, die ersten beiden Dinge zu empfinden, wenn es eine Verbindung zu einem anderen Wesen gab. Die Hirnforschung konnte nachweisen, dass der Anblick einer Person, die man mochte, und die gerade Schmerzen litt, die gleichen Areale im Gehirnareal aktivierte, wie bei eigenem Schmerz. Das Gehirn war ein außergewöhnliches Organ. Und die Macht war ebenso außergewöhnlich. Das eine war ein Energiefeld, das alle umgab und das andere war dafür verantwortlich, dass etwas überhaupt
war. Hirnareale wurden aktiviert, indem Sinne verarbeitet wurden. Und die Macht? Die Macht war, wie ein zweites, überempfindliches Gehirn, das Dinge weiterleitete, die es spürte, ohne es sehen zu müssen. Zwei sensible Organe waren eines zu viel. Was Ian nun spürte war zu viel. Es war zu viel und das nicht, seinetwegen. Was aus zu viel noch mehr machte, dabei gab es keine Steigerung von „zu viel“.
Dann klopfte es an seiner Türe und erneut zwang Ian sich zusammenzureißen. Er straffte sich und öffnete, mit undurchdringlicher Miene, die Türe zu seinem Quartier, hatte keine Ahnung, wer davorstand. Während sein Körper bemüht war, geradezustehen, und sein Gesicht nichts verraten durfte, war der Rest damit beschäftigt, alles abzuschirmen.


Bastion – Sith Tempel – Zirkel der Hexer, vor Ians Quartier – Ian (drinnen) und Brianna (davor)

 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth "Wes" Thanatos

Ihr war so kalt. So bitterkalt... Wes hielt ihre Hand und gab ihr so einen Hauch von Wärme, aber das reichte nicht einmal im Ansatz. Eowyn zitterte und klapperte mit den Zähnen, ihr Körper hatte sich von den Attacken noch immer nicht wirklich erholt, besonders nicht von der letzten. Von der, bei der Wes schon hier gewesen war. Hätte er nicht sehen müssen, wer das hier tat? Oder war er es doch selbst, versuchte zu vertuschen, was er tat, weil der Rat es nicht billigte? Oder...
Sie verstand nichts, aber Wes würde dergleichen nicht tun, oder? Er doch nicht. Sie verstand einfach nichts, viele Gedanken entglitten ihr, kaum, dass sie sie gedacht hatte. Da war nur das wesentliche - sie, hier, irgendwo, und ihr Retter doch unmittelbar vor ihr. Sie musste ihm nur geben, was er wollte, nicht wahr? Er hatte so vieles bewerkstelligen können. Er würde auch das hier schaffen. Was auch immer "das hier" war... Bastion. Sie war auf Bastion, nicht wahr? Aber wenn das stimmte... was machte er hier?
Eowyn stöhnte auf, sie verstand einfach nichts. Genauso wenig wie er. Informationen... ja. Und jetzt, endlich, gab er ihr etwas zu trinken. Warum erst jetzt?! Sie war versucht, alles gierig in sich aufzusaugen, doch immerhin sagte ihr ihr Verstand, dass das nicht gut wäre. Langsam, Wes hatte ja Recht... Die ersten Schlucke waren die reinste Offenbarung. Sie hatte noch nie etwas getrunken, das so gut geschmeckt hatte. Ihr gequälter Hals lechzte nach noch mehr Flüssigkeit, aber sie bremste sich, zwang sich mit aller Kraft, das Wasser nicht in Sekunden herunterzustürzen.

Ob Keebo ihr das hier angetan hatte? Sie wusste es doch nicht. Sie wusste es nicht! Wes' Berührungen waren seltsam, noch nie hatte er sie überhaupt berührt, glaubte Eowyn, aber sie waren auch noch nie gemeinsam in einer solchen Lage gewesen - und sie war ihm dankbar, so dankbar, und sie sehnte sich nach seinen freundlichen Berührungen wie ihr Hals nach noch mehr Wasser. Sie wollte,
brauchte, seine Nähe und seinen Trost. Er war seit Wochen der einzige, der... wirklich? Und warum?
Und warum zweifelte Wes daran, sie hier herauszuholen? Er hatte doch eben noch gesagt, er würde es tun. Er hatte es gesagt! Hatte er Pläne? Noch mehr Fragen, so viele Fragen. Und diese Scham, dass sie Keebo auf den Leim gegangen war... Wes würde es doch nicht verstehen. Das mit Lia, das war etwas ganz anderes gewesen. Sie würde ihm die Wahrheit sagen müssen. Kein Wunder, dass er all das nicht verstand. Aber was er hier machte... das wusste sie doch auch nicht! Er sollte sicher auf Coruscant sein, genau wie alle anderen Räte. Sie, ja,
sie hatte das hier sich ja selbst zuzuschreiben, nach all ihren Fehlern. Aber Wes? Er hatte doch nichts falsch gemacht, ganz im Gegenteil. Keebo hatte doch nur sie verraten. Wes war nicht an Bord gewesen, als sie losgeflogen waren... oder? Sie wusste es nicht. Sie konnte sich kaum daran erinnern. Wes ergriff wieder ihre Hand, und Eowyn konzentrierte sich erneut. Sie musste sich für ihn anstrengen. Der ursprüngliche Plan... was war der Plan gewesen?!

Ithor, krächzte sie unter Zähneklappern. Das war der Plan gewesen. Hatte Wes sie nicht dort hingeschickt? Oder war es Ahna gewesen? Auch das wusste Eowyn nicht. Ithor... d-die Nahrungsengp-pässe. Solllllte d-das... prüfen.
K-Keebo... ich w-weiß nicht.
Es war alles so weich. So unscharf. Sie konnte sich nicht konzentrieren, die Kälte, die Schmerzen, Wes, es... es war zu viel... Sie musste sich zusammenreißen. Er... h-hat mich verrrrraten. B-betäubt? Vielleicht. Zumindest hatte sie das dunkle Gefühl, dass es so gewesen war. N-nach Basssstion gebrachttt... W-w-weiß nicht, w-wer das hier w-war... Keebo? Nein. Der tat so etwas nicht. Er würde es höchstens veranlassen... Sie kannte ihn doch. Oder? Immerhin hatte er sie verraten... Aber würde sie sich nicht erinnern? Wieso erinnerte sie sich nicht? Aber sie erinnerte sich an die Gänge... seinen Blick... Und war da nicht... Terrrrr.entatek. K-katak-k-komben. Ja. Er hatte sie... da hineingeschickt. Ganz dunkel erinnerte sie sich. Warum? Da war nicht der blasseste Schimmer. W-wollte mich viellllleicht q-quälen...

Und Duval? Der hatte damit nichts zu tun, oder? Das war nur, woran sie sich erinnern konnte. Ihre letzte Begegnung mit Wes. Oder? ODER? Eowyn schluchzte erneut auf. Sie wusste nicht, was hier los war. Aber Wes konnte ihr nicht helfen. Wie auch? Er hatte keine Schlüssel, um sie loszumachen, und die Macht... konnte er nicht die Macht nutzen?! Bestimmt nicht. Sie saßen hier fest, und alles war ihre Schuld. IHRE Schuld.
D-Duval hatte R-rechtttt... Ist-t einnn Arsch, ab-ber... Er hatte gesehen, dass Keebo ihnen allen etwas vorgemacht hatte. Aber sie hatte nicht auf ihn hören wollen. Kein Wunder, dass er zu extremen Maßnahmen hatte greifen müssen. Er hatte sicher nur das Beste für die Republik im Sinn.
T-tut mir so Lllleid, W-Wes... Erneut liefen die Tränen, diesmal aber nicht nur aus körperlichem Schmerz. Ich b-bin Schuld. Annnn allem. W-warum bistttt du n-nicht auf C-C-C-orussscant?! Ich w-wollte das n-nicht... R-rette dich. Bittttte! Wes durfte nicht leiden, weil sie versagt hatte, schuldhaft versagt. Er musste sie zurücklassen. War das nicht... Es kam ihr bekannt vor. Aber sie wusste nicht, weshalb, und ohnehin... Sie konnte nicht fliehen. Sie würde ohne die Fesseln nicht einmal stehen können, geschweige denn, laufen. Lass m-mich hier. Aber erneut diese Schmerzen? Erneut diese Qualen? Sie wusste, dass sie das nicht ertragen würde. Und wer wusste schon, ob sie nicht etwas wichtiges ausplaudern würde, etwas, an das sie sich jetzt gerade vielleicht gar nicht erinnerte? Und außerdem, war es nicht besser, wenn ein Freund ihr half, als wenn... Keebo es tat? Sie wollte und konnte es nicht aussprechen. Abbbber d-du weißttt, w-was du t-tun musst... Wenigstens würde sie so den Jedi nicht mehr schaden, auf die eine oder andere Art und Weise. Sie hatte ihnen schließlich nur Kummer gebracht. Ihr war so kalt... so kalt. Ihr tat alles so unglaublich weh, dass sie gar nicht verstand, wieso sie nicht immer noch andauernd schrie. Hilffffmir... Flüsterte sie nur noch. Er würde schon das richtige tun. Das tat Wes immer, ganz im Gegensatz zu ihr.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth "Wes" Thanatos
 
.:Bastion .:. Treffpunkt N .:. Jo’Dan und Pico (JK) und Neela (Gaya):.



Gaya merkte anhand der Zeit die sich der Kel’Dor nahm um zu antworten dass er auf diese Frage nicht vorbereitet war und sie trotzdem ernst nahm. Natürlich war er nicht vorbereitet darauf, es war etwas das Gaya nicht einfach so fragen würde, dazu bedarf es einen Grund – in ihren Augen wurde diese Frage viel zu oft viel zu beiläufig gestellt und ebenso wurde viel zu oft viel zu beiläufig darauf geantwortet. Schade eigentlich wenn man so darüber nachdachte, immerhin war es eine ernste Frage auf die man sich eine ernste Antwort erhoffte – zumindest im Fall der Togruta, dass andere das vermutlich anders handhabten und es als Höflichkeitsfloskel betrachteten war der Togruta klar.

Sie hatte sich schon gedacht dass der Kel’Dor diese Frage mit einem leichten Schmäh beantworten würde, aber mit einer indiskreten Anspielung auf die Intimität die die beiden gestern umgab, damit hatte sie nicht gerechnet. Keine Faser des Gesichts verzog die Padawan, sie fand es nicht lustig offensichtlich. Sie sagte aber keinen Ton, was sie ja auch nicht musste, nachdem JK mit seiner Schwärmerei aufhörte und eine ernstere Antwort darauffolgen ließ. Seine Worte waren ehrlich und bis auf ein bestimmtes Wort verstand die Togruta ihren Meister. Ja es stimmte. Sie haben extreme Arbeit geleistet, jedem Einzelnen ist viel abverlangt worden – doch auch wenn ein Sieg nicht herausschaute und das Licht am Ende des Tunnels ein Verlust sein würde, so wird es einen Grund gegeben haben warum und Gaya sah es dann nicht als „hat sich nicht ausgezahlt“ sondern als eine Lehre, als eine Erfahrung. Wenn nicht für diejenigen die hier an vorderster Front immer wieder unter Schwertern tanzten, dann für die die zuhause oder verstreut in der Galaxie für Frieden und Gerechtigkeit kämpften.


„Weißt du, das Wort Liebe ist in meinen Augen hier nicht angebracht.“


Erwiderte sie mit sanfter, dennoch monotoner Stimme.

„Wenn wir daran denken, was wir alles „Verlieren“ könnten – und du hast Recht, das wäre viel – dann trennt schon jetzt ein Schwert unsere Köpfe von unseren Schultern. Ich sage nicht dass es uns nicht bewusst sein soll, denn ich denke uns allen ist es klar was auf dem Spiel, wenn man es denn so nennen will, steht. Aber die Liebe zu diesen Dingen, Personen und Orten darf uns dabei nicht im Kopf stecken. Wir müssen für jedes Wesen und jeden Ort denken – wir müssen das Wohl der gesamten Galaxie und die immerwährende Sicherung des Friedens als Ziel und Motivation haben.“

Gaya wusste dass ihre Ansichten im Orden weniger geteilt wurden, aber es waren keine falschen – es war etwas das jeder Jedi beschwörte und für was sich jeder Jedi einsetzte. Aber jedes Gesetz, jede Regel und jede Richtlinie konnte unterschiedlich stark und schwach ausgelegt werden – das erlaubte manchen Brüdern und Schwestern die Freiheit die sie brauchten und das wiederum ließ jene Ordensgeschwister aufblühen.


„Handlungsohnmacht?“

Gluckste schon fast die Togruta.

„Ist dir das, was wir bisher gemacht haben zu wenig Handlung gewesen? Bastion, Zentrum der Sith und der Dunkelheit observieren, Schlägerbanden kennenlernen, Von alten Frauen in Kleidergeschäften terrorisiert zu werden, und nun darauf zu warten die nächsten Schritte anzugehen? Ist dir das alles zu wenig selbstgesteuerte Handlung?“

Sie schaute den Kel’Dor belustigt an. Für Gayas Empfinden ist das mehr als genug Getanes und da war kein einziges Mal Handlungsohnmacht zu spüren. Aber vielleicht sah JK das anders? Vielleicht bezog er sich auch auf das Kommende – Gaya erhob noch einmal die Stimme, diesmal wieder ernster.

„Ich weiß was du meinst, aber sei dir gewiss – noch bin ich unter deinen Fittichen und du bist in dieser Situation nicht alleine“

Sie stand auf, grazil und kerzengerade ging sie auf JK zu und nahm seine beiden Hände, auch die kybernetische, sie umschloss sie mit den ihren und nahm mit mittlerweile weniger Aufwand als am Anfang des Lernens dieser Disziplin, telepathisch die Konversation auf.

„Und solange ich unter deinen Fittichen bin bin ich dein Padawan und das bedeutet: Ein Padawan muss von einem Meister lernen, muss einen Meister unterstützten, muss einen Meister wenn nötig schützen und muss seinen Meister respektieren. Und du weisst dass ich das ernst nehme und tue – selbst wenn ich nicht mehr als dein Padawan deklariert bin.“



.:Bastion .:. Treffpunkt N .:. Jo'Dan und Pico (JK) und Neela (Gaya):.
 
Bastion - Center - Residenz von Reichen und Schönen - Ahna, NPCs

Gerüchte hier, Gemunkel da, Ahna hatte vermutlich noch nie so viel Klatsch und Tratsch gehört wie in den letzten Tagen und Wochen. Dumm nur, dass die meisten Informationen für sie unbrauchbar waren. Es war einen Versuch wert gewesen, sich in diese Putzkolonne einzuschleusen, bloß hatte es leider nicht so viel gebracht, wie sie erhofft hatte. Andererseits war Informationsbeschaffung ohnehin nur ein untergeordneter Punkt. Observation, Fluchtvorbereitung, Kontakt zu den Leuten im Tempel - das waren die entscheidenderen Punkte. Und letzteres hatte sie für dieses Mal Benett und ihrem Padawan zugeteilt. Zum einen, weil ihre Schicht erst in wenigen Minuten endete und sie nicht vorhatte, unangenehm aufzufallen, und zum anderen, weil es nie eine gute Idee war, wenn der Kopf auf eine wichtige Undercoverperson traf. Sollte das Treffen schief gehen, wäre zumindest ihre Position noch gesichert.
Wenn alles gut lief, dann dürfte Benett sich bald melden und Bericht erstatten. Ahna musste vor sich selbst zugeben, dass sie durchaus nervös war darüber, was Kae zu berichten hatte. Von diesem Treffen und seinen Informationen hing viel ab, seit Gonays letztem Kontakt war schon wieder einige Zeit vergangen und sie hatten schlicht keine Ahnung, was sich da drinnen alles zutrug und ob sich langsam überhaupt etwas tat. Ihnen lief die Zeit davon... sie mussten endlich Ergebnisse vorweisen. Jeder Tag mehr war ein Risiko...

Ihr Kom piepte. Ahna verabschiedete sich gelassen von ihren Kolleginnen und Kollegen und trat auf die Straße vor der prachtvollen Villa, die als letztes in ihrer heutigen Schicht drangewesen war. Erst, als sie die Straße verlassen und sich sicher war, dass die Überwachungskameras der verschiedenen Gebäude sie nicht erfassen konnten, öffnete sie die Nachricht von Benett. Sie war kurz und nicht sonderlich aussagekräftig, aber es stand genug drin, dass Ahna wusste, dass das Virus noch nicht gefunden worden war. Sie unterdrückte ein Seufzen. Noch gab es allerdings Hoffnung, vielleicht gab es wenigstens Hinweise. Benett hatte sicher nicht umsonst ein Treffen in vier Stunden Teamübergreifend anberaumt, sie musste zumindest
irgendwelche Informationen besitzen.
Mit etwas mehr Elan machte Ahna sich auf den Weg zu ihrer Unterkunft, um wenigstens vorher noch zu duschen.

***

Sie war nicht die erste, die am Treffpunkt eintraf. Auch Jemiss war bereits hier, der von ihr die Aufgabe erhalten hatte, das Treffen von außen zu überwachen. Finn und Gonay hatte Ahna nicht informiert. Es war besser, wenn ein Teil des Teams nicht involviert war. Ahna besprach sich kurz mit dem Rattataki, der ihr berichtete, dass Team Blau bereits vollständig war, und betrat dann leise den Lagerraum. Ein unübersichtlicher Ort für ein Treffen, ihr missfiel die Möglichkeit, sich zwischen den Lagerkisten zu verstecken. Dennoch vertraute sie Jemiss - er hatte den Raum vor aller eintreffen detailliert abgesucht, und er war ein Meister in seinem Fach.
JK und Kur'ano waren, wie angekündigt, bereits hier, doch sie befanden sich in einer Situation, die Ahna nicht sonderlich gefiel. An beiden Händen hielten sich Padawan und Meister eigentlich nur äußerst selten, und das hier sah nicht gerade wie eine Meditation oder ähnliches aus. Ohnehin war sie kein großer Fan von derlei Verstrickungen, aber auf
dieser Mission?! Vorerst würde sie nichts sagen, die beiden aber scharf im Auge behalten. Sie konnten sich keine Fehler leisten, und Liebeleien oder auch rein körperliches war prädestiniert für Fehler.

"Eure Aufmerksamkeit darf niemals nachlassen", gab sie sich mit scharfen Worten zu erkennen und trat aus den Schatten der Kisten. "Erst Recht nicht an diesem Ort."

Vielleicht reichte dieser kleine Schreckmoment schon, dass die beiden sich zusammenrissen und überdachten, was sie da taten. Sie stellte sich mit den Händen auf dem Rücken zu ihnen.

"Da der Rest bisher noch fehlt, wollt Ihr mich vielleicht auf dem laufenden halten, was seit unserem letzten Kontakt geschehen ist?"

Bastion - Center - Treffpunkt N - Ahna, Gaya, JK, Pico
 
.:Bastion - Treffpunkt N - Ahna, Jo`Dan (JK), Neela (Gaya) und Pico:.

Irgendwie hatte er das Gefühl sich falsch ausgedrückt zu haben. Die Reaktionen seines Schützlings ließen ihn dies zumindest vermuten. Beeindruckt war er wie sie ohne zu zögern eine direkte Verbindung zu einander aufbauen konnte um in Gedanken weiter zu kommunizieren. Eine äußerst sichere Methode nicht nur Sachen zu sagen die nur für einander bestimmt waren aber auch um auch die Emotionen hinter dem, in dem Falle, dann unausgesprochenen besser zu verstehen.
*Ich denke du verstehst mich hier falsch Gaya. Liebe ist was uns im Leben antreibt, der Treibstoff für unser Handeln. Was sind wir ohne die Opfer die wir täglich erbringen für alles was wir lieben. Von den einfachen Dingen wie eine morgendliche Laufrunde durch die Tempelgärten bis hin zur Liebe die wir für jedes Mitglied des Ordens verspüren. Meiner Meinung nach sollte genau diese Liebe zur jeder Zeit in unseren Köpfen stecken und uns bewusst machen weswegen wir hier sind und wieso es unser Handeln bestimmt. Die Handlungsohnmacht ist nicht Vergangenheit, sondern Gegenwart und Zukunft. Die feingesponnen Fäden der Macht zu lesen ist äußerst schwierig, wie die Fäden sich zu einem Netz verweben zu erkennen gar unmöglich für die meisten Machtnutzer. Gerade du müsstest mit deiner Gabe erkennen, dass es eine Zeit gibt in der wir nicht mehr für dass was geschehen wird verantwortlich sein können. Dies sind die Augenblicke in denen wir darauf vertrauen müssen die feinen klänge der Macht zu interpretieren und uns nach bestem Wissen leiten zu lassen. Es ist schwer die Gegenwart los zu lassen um den Blick auf das kommende, wo unsere Aufmerksamkeit benötigt wird zu richten.*

Für die nächste Antwort ließ er seine Aura in die telephatische Verbindung einfließen. Eine Gaya wie JK sie in einer sehr nahen Zukunft sah: Wie sie sich um kranke kümmerte und im medizinischen Labor auf Coruscant Proben entnahm, Gaya vor dem Rat den kopf geneigt ihren Ritterschlag empfangend, die Togruta stolz und denoch demütig die Ordensgewänder eines Jedi-Ritters tragend in den Gängen des Ordens, junge Schüler die sich um die Frau versammelten um von ihr zu lernen, Gaya in tiefer Meditation zusammen mit ihrem eigenen Schützling.

*Es kommt die Zeit in der wirst auch du feststellen, das größte aller Laster der Mentoren ist es loslassen zu können. Keine Sorge ich werde dieser Verbindung nicht hinterher trauern sondern sie als die lehrreichste Zeit meiner, so genannten, Karriere in Erinnerung behalten. Ich bin stolz auf dich! Du bist klug, selbstständig und die größte deiner Tugenden ist meiner Meinung nach jede meiner Entscheidungen zu hinterfragen anstatt ihr blind zu folgen.*

Der Jedi fühlte sich auf ein Mal unausprechlich alt...
Sanft löste er die Verbindung zu der jungen Frau.


"Außerdem weist du doch ich..."

Eine Stimme aus den Schatten richtete ihre Worte an das Duo und für den Bruchteil einer Sekunde wurde dem Ritter eiskalt. Adrenalin schoss durch seinen Körper und alles in ihm bereitete sich darauf die Macht in sich strömen zu lassen um sich dem Widersacher zu stellen. Die Hand verließ Gayas und wanderte unter seinen Poncho, die Fingerspitzen ertasteten das kühle Metall seines gebogenen Lichtschwertgriffes. Der Augenblick verging. Ein Ping in der Macht erreichte die beiden. Nicht einmal einen Atemzug hatte die gesamte Situation gedauert. Rätin Ahna trat aus dem Schatten heraus, die Hände hinter ihrem Rücken verschränkt. Das Adrenalin ebbte ab und kalter Schweiß stand in des Kel'Dors Nacken.
Ein kurzer Ping von seiner Seite aus versicherte ihm immer noch alleine zu sein. Wobei sich eingestehen musste die Rätin nicht bemerkt zu haben.


"Koh-toh-yah Rätin. Es stand uns nicht im Sinn unaufmerksam zu sein."

Ahna stand nun bei ihnen und JK fühlte sich als hätte er seine Schularbeiten nicht erledigt...

"Neela und ich haben den wissenschaftlichen Apparat der hier auf Bastion operiert unterwandert und Informationen über Ausgrabungen, Expeditionsflotten und Artefaktgerüchten gesammelt. Wir können uns mit unseren ID-Karten in den oberen Bezirken recht frei bewegen, ledentlich die Tempel und alles hinter höheren Sicherheitsfreigaben bleibt uns verwehrt. Wir haben eine Wohnung dort die als Rückzugsraum dienen kann, wenn auch nur kurzfristig. Ebenso haben wir uns im Bezirk Bonetown umgesehen, leider nicht lange genug da uns die Zeit ausging. Dort herrscht mehr das Recht des Stärkeren bzw. das Recht des stärkeren Blasters, es würde uns nicht schwer fallen im Chaos einen Fluchtweg durch dieses Viertel zu schlagen. Auf Sympatien brauchen wir dort denoch nicht hoffen, sie haben nicht sonderlich viel für die Regierung übrig aber für uns noch viel weniger. Alles in allem haben wir nicht viel. Pico...!"

Der kleine Droide summte einmal um den das Schüler-Meister-Gespann und projizierte ein kleines Holo mit einer Zusammenfassung des ebengesagten vor die Rätin.

.:Bastion - Treffpunkt N - Ahna, Jo`Dan (JK), Neela (Gaya) und Pico:.
 
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.:Bastion .:. Treffpunkt N .:. Jo'Dan und Pico (JK), Neela (Gaya):.


Gaya sah ihrem Mentor in die Augen und diesen Augenkontakt behielt sie aufrecht, während JK mit ihr kommunizierte auf eine Art und Weise die der Kel'Dor der Togruta schon recht früh beibrachte. Diese Disziplin war zwar am Anfang nicht einfach für Gaya, mittlerweile allerdings tat sie sich leichter. Auch was das Zuhören betraf - sie musste sich weit weniger konzentrieren um die Worte ihres Gesprächspartners aufzunehmen und zu verstehen.
Allerdings waren Verständigung und Verständnis zwei unterschiedliche Paar Schuhe, denn offensichtlich hatte sie die vorhergegangenen Worte des Kel'Dors falsch interpretiert und falsch verstanden, dies machte er ihr auch klar aber die Padawan war deshalb weder beschämt noch peinlich berührt, sie durfte derzeit manches noch missverstehen - umso besser, dass JK ihr dies mitteilte und noch einmal verständlich in Einzelteile zerlegte.

Sie verstand was JK sagte und meinte, sie war auch zum Großteil seiner Meinung - nur wenn es um das Wort Liebe ging war sie es eben nicht, und vielleicht ging es auch rein um das Wort Liebe an sich, immerhin gab es genug ähnliche Gefühle und Wörter die beschreiben würden was manche mit Liebe meinten. Die Togruta war nicht abgeneigt etwas zu mögen, eine Zuneigung zu fühlen oder Mitgefühl zu zeigen. Sie befand diese Dinge als wichtig und hohes Gut - Tugenden der Jedi waren es zudem auch. Aber lieben? Wahrlich lieben, das konnte sie sich weder vorstellen noch wollte sie zu diesem Zeitpunkt darüber nachdenken. Es bedürfte nach einer ruhigen Atmosphäre und einigen Räucherwerken, um dies noch einmal genauer erforschen zu können. Vielleicht musste sie sich mit diesem Thema erneut befassen um vielleicht dasselbe Verständnis darüber zu haben wie ihr Mentor. Wie auch immer, noch einmal darauf zu antworten würde in einem philosophischen Diskurs enden, und dafür hatten sie jetzt weder Zeit noch den rechten Raum dafür.

Als der Kel'Dor nun die Togruta lobte und ihre wohl besten Eigenschaften aufzählte, wurde Gaya erneut bewusst dass die letzten Jahre wohl bald tatsächlich vorbei waren und dass das Duo dann eine andere Art von Verbindung zueinander haben würde. Sie waren dann kein Meister - Padawan Duo mehr sondern sie waren auf Augenhöhe. Auch wenn die Togruta nie wirklich das Gefühl hatte, dass JK auf sie herabschauen würde, so war es dennoch ein besonderes Gefühl, dem sie aber jetzt nicht viel Platz geben würde. Ihre Reaktion war, wie zu erwarten, etwas nüchtern - sie schloss kurz beide Augen, senkte ihr Haupt leicht nach vorne und richtete ihren Kopf dann wieder gerade aus um wieder Blickkontakt aufbauen zu können. Es war ein Zeichen von Dank und Respekt ihrem Meister gegenüber. Dann löste sich die Verbindung der beiden, sanft und langsam und in aller Ruhe.

Dann wollte der Kel'Dor noch etwas sagen, wurde allerdings von einer Stimme aus den Schatten unterbrochen. Wer würde in den Schatten schleichen? Bei einem Treffpunkt den nur einige ausgewählte kannten? Zumindest dachte sich die Togruta das. Während sich die Hand des Kel'Dors von der der Togruta verabschiedete und unter den Poncho wanderte, versuchte Gaya sich langsam und vorsichtig umzudrehen, ohne eine eventuell provozierende Schnelligkeit oder Körperhaltung zu machen - man wusste ja immerhin nicht wie reizbar die unbekannte Person sein könnte. Dann spürte Gaya eine Art versicherndes Streicheln (dieses Ping). Es war Rätin Ahna, und Gaya fühlte sich wie ein Schulkind welches, ohne zu fragen Süßes genascht hatte. Wobei es keinen Grund gäbe dieses Gefühl zu haben sie haben eigentlich nichts unanständiges getan, und je nachdem wie lange die Rätin schon im Schatten war, hätte sie entweder das gesamte Bildnis gesehen - auch das vorm Hände halten - oder sie hatte eben nur das Hände halten gesehen was wiederum sicherlich Anlass zu einer Rüge wäre, immerhin handelte es sich um eine Meister-Schüler Relation, und das war absolut unprofessionell und nicht gestattet.
Die Togruta beugte ihr Haupt respektvoll und grüßend - allerdings nicht so tief um diese sonst sehr auffällige Geste nicht auffällig zu machen und sie wie eine übliche Grußfloskel aussehen zu lassen. Dann sah sie zur Rätin, und erhob ihre übliche eher monotone Stimme.


"Ich grüße Euch, Rätin"


Das "Rätin" kam etwas verzögert da sich Gaya nicht sicher war ob es in dieser Situation angebracht war dies zu sagen, nachdem allerdings ihr Meister ohne Bedenken die Rätin auch mit ihrem Titel ansprach, tat sie das auch.
Dann allerdings blieb die Togruta still, JK sprach bereits und es war klüger der Situation nichts beizumengen das zum Anheizen hergenommen werden konnte. Weder eine Begründung noch eine Ausrede kam von der Togruta. Sie nahm hin, wie es Ahna wohl gesehen haben musste und wie ihr Meister die Situation entschuldigte. Also fügte Gaya eine Addierung von JKs Entschuldigung hinzu


"Verzeiht mir, ich wollte nicht unachtsam erscheinen oder einen falschen Eindruck erwecken".

Während sich die Jedi-Meisterin zum Duo stellte und nach einer Auskunft fragte, blieb Gaya in ihrer üblichen Körperhaltung. Sie stand Kerzengerade und dennoch elegant und mit der nötigen Spannung neben den beiden erfahreneren Jedi, um Befehle schnell umsetzen zu können oder schnell agieren zu können sollte dies nötig werden.
JK gab Ahna eine umfangreiche Übersicht über deren bisherigen Status und ließ Pico dies alles noch detaillierter vor der Rätin auflisten. Gaya blieb währenddessen ruhig und beobachtete die Situation. Nun die Ohren in jede Richtung gespitzt, um nicht tatsächlich unachtsam zu sein und von etwas Schlimmeren als von Ahna überrascht zu werden.


.:Bastion .:. Treffpunkt N .:. Ahna, JK, Pico und Gaya:.
 
Bastion - Sithtempel - Bibliothek - Nira Merash, Darth Nexx



Die Recherche war also abgeschlossen. Vielleicht war es nun endlich vorbei und sie konnten getrennte Wege gehen. Der Sith setzte sich auf eine gewisse Art für die Rothaut ein. Etwas, das zu einem eher skeptischen Gesichtsausdruck führte. Am Ende sollen beide Jünger dem Sith folgen. Die deutlich größere Rothaut lief neben dem Rodianer. Zusammen folgten sie dem Sith. Schließlich erreichten sie einen Trainingsraum. Dort verwies der Sith auf den Waffenschrank. Nira schaute ihn an. Eine Unaufmerksamkeit, die zu einem ersten Schlag des Rodianers führte. Dieser lief sofort los und stürmte mit einem Lichtschwert auf Nira los. Es war klar, dass der Rodianer hier mehr Zeit verbrachte. Ohne Probleme führte er die Waffe. Es dauerte nicht lange und er hatte ein paar schmerzhafte Schläge ausgeteilt. Nira lag auf dem Boden und er stand über ihr. Der Rodianer hatte häufig unter der Rothaut und ihresgleichen gelitten. Das erste Mal schaffte es jemand, Nira zu entthronen. Mit mehr Stolz auf sein Werk als es ihm gut tat, wandte er sich von Nira ab und dem Sith zu. Ein Fehler. Ein schwerer Fehler.

Nira stand langsam auf. Ihre Lippe blutete. Ihr Blick sprach dennoch eine klare Sprache. Sie fühlte sich gedemütigt. Ohne sich zurückzuhalten, gab sich Nira ihrem Hass hin. Der Wut so gedemütigt worden zu sein. Sie schnellte nach vorne und rammte den Rodianer mit dem Schädel gegen die nächste Wand. Auch wenn die Technik des Rodianers ihr weit überlegen war, so war Nira von Natur aus stärker. Bewusstlos sackte dieser zu Boden. Langsam hob Nira das Lichtschwert auf und funkelte den Rodianer bösartig an.


“Kenn deinen verdammten Platz!”


Die Rothaut spuckte ihrem Kontrahenten ins Gesicht. Alles, was jetzt kommen könnte, wäre ein Bruch der Regeln. Jetzt weiter zu machen, würde ohne Erlaubnis des Sith einfach nur Strafen mit sich führen. Es war eher unwahrscheinlich, dass diese Ratte in nächster Zeit wieder aufstehen würde. Man dreht einem Raubtier nicht den Rücken zu. Niemals! Das war der entscheidende Fehler gewesen. Am Ende war es Glück gewesen. Glück, dass dieser Jünger zu überheblich geworden war. Dass er stolz darauf war, sie, Nira, endlich mal besiegt zu haben. Was bedeutete eine gewonnene Schlacht, wenn man den Krieg verlor. Voller Zorn trat Nira dem Rodianer noch einmal in die Seite, ehe ihr Blick nun dem Sith galt. Es lag die Frage darin, ob sie ihr Werk mit dem Tod des Rodianers beenden sollte, oder ob sie hier aufhören sollte.

Hatte lange genug in den Ruinen gelebt. Lange genug die maroden Gänge verteidigt, um genug davon zu haben und zu wissen, wann ein Kampf wirklich erst vorbei war. Der Kampf endete eigentlich erst mit dem endgültigen und unausweichlichen Ende einer Partei. Sie war nicht gewillt, das alles auf sich beruhen zu lassen.



Bastion - Sithtempel - Bibliothek - Nira Merash, Darth Nexx, NPC
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn

Darth Thanatos verdrehte im Dunkeln die Augen, als die Jedi ihn anflehte, sie zu töten. Immernoch in dem Glauben, er wäre dieser
Wes Janson, welcher sie retten würde von dem Leid hier auf Bastion. Sie musste schon ziemlich psychisch am Ende sein, wenn sie diesen Wunsch hegte und jeden Lebenswillen verloren hatte. Vielleicht war sie doch nicht so stark, wie er angenommen hatte. Oder es war diese Jedi-Philosophie, lieber den Tod zu wählen, so als wäre dies ehrenhaft. Dies war es nicht. Es zeugte nur von Schwäche und Aufgabe, statt zu kämpfen. Darth Thanatos kämpfte damit, nicht die Beherrschung zu verlieren und antwortete der Jedi nicht sofort. Ihre Informationen waren Bruchstückhaft und ergaben kaum einen Sinn. Sein Datapad zeichnete zwar alles auf, um es auch später noch auswerten zu können, doch viel Hoffnung hatte er nicht, dass er einen Nutzen aus den Informationen ziehen konnte. Ithor würde er auf Jedi-Aktivitäten und Tempel überprüfen lassen, aber sonst…ergab alles kaum einen Sinn. Missgelaunt ergriff der Mann eine weitere Injektion aus dem Koffer und zog sie auf. Ein Aufputschmittel. In der Hoffnung, dass die Frau in einen Redeschwall fallen würde, statt so abgehakt zu reden. Nachteil war, dass es sich mit den vorherigen Injektionen wenig vertrug und ziemlich wahrscheinlich große Übelkeit erzeugen würde, doch dies war ihm im Moment egal. Er wollte Informationen. Ohne Vorwarnung spritzte er ihr die Injektion in den gleichen Arm, wie die zwei Vorherigen und versuchte seinen Zorn und seine Wut unter Kontrolle zu bringen, um seine Frustration nicht in seiner Stimme widerspiegeln zu lassen.

“Ich werde dich nicht töten,
Eowyn! Was denkst du von mir!? Ja, du bist Schuld! Das bist du! Aber ich werde dich retten! Du musst kämpfen! Du darfst jetzt nicht aufgeben! Ich bin schwer enttäuscht von dir, dass du so etwas von mir verlangst, Eowyn! Ich hätte dich klüger und stärker eingeschätzt! Du musst durchhalten! Es ertragen! Die Konsequenzen akzeptieren, bis ich es schaffe dich zu befreien! Zeige mir, dass du deinem Titel gerecht wirst!”

Meinte er mit verstellter Stimme, konnte es aber nicht verhindern, dass ein Teil seiner Wut sich in seiner Stimme widerspiegelte, was jedoch nicht so tragisch war, da es zum Bild, dass er versuchte zu verkörpern, passte.

“Ich will nicht umsonst von Coruscant gekommen sein,
Eowyn!

Meinte er vorwurfsvoll und Darth Thanatos versuchte seine Wut zu mäßigen.

“Jetzt erzählst du mir bitte noch einmal ganz genau und in Ruhe und in vollständigen Sätzen, was genau passiert ist! Wieso diese Mission so gescheitert ist! Ich will es verstehen! Was hat das Ganze mit den Katakomben zu tun und mit den Terentatek!? Konzentriere dich bitte! Sonst kann ich uns beide nicht retten, wenn ich nicht verstehe, was geschehen ist!”

Fragte er schon etwas geduldiger, jedoch mit einer gewissen Schärfe.

“Und wo sind die anderen Jedi, die bei dir waren?”

Das war eine Frage ins Blaue, aber er war gespannt, was sie ihm erzählen würde und er hoffte, dass er ihr gut genug ins Gewissen geredet hatte und die dritte Droge endlich seine Wirkung zeigte und ihren Redefluss hoffentlich erhöhte.

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth Thanatos und Eowyn
 
Bastion - Center - Treffpunkt N - Ahna, Gaya, JK, Pico

Immerhin hatte der Kel'Dor noch Reflexe, auch wenn Ahna ziemlich verärgert darüber war, wie wenig die beiden ihrer Umgebung Aufmerksamkeit schenkten. Sie hätte wer wweiß wer sein können. Hoffentlich würde dieser Schreck ausreichen, um ihnen begreiflich zu machen, wie wichtig vollendete Konzentration war. Das kam dabei heraus, wenn nicht nur Schatten bei einer solchen Mission teilnahmen. Sicher, es hatte auch Vorteile, aber bei ihren Leuten wusste sie wenigstens, woran sie war.
Sie zog ihre Deckfalten hoch, als JK sie begrüßte und auch Kur'ano in seine Beteuerungen einfiel.


"Ihr wart es aber. Am Ende zählt nur das Ergebnis und bei dieser Mission nur der Erfolg. Also besinnt Euch auf unser Ziel."

Damit war hoffentlich genug gesagt und die beiden rissen sich in Zukunft mehr zusammen. Im Tempel konnten sie tun und lassen, was sie wollten, aber hier - da zählte nur eines.

Dann aber konzentrierte sich Ahna auf den Bericht des Ritters. Artefaktgerüchte würde sicher andere im Orden interessieren, für sie selbst aber war es aktuell belangloses Zeug. Allerdings war es nur sinnvoll, im Zuge dieser Mission so viel wie möglich mitzunehmen, was machbar war.
Bonetown klang nach einem guten Rückzugsraum für eine eventuelle nicht kontrollierte Flucht, und so speicherte Ahna sich diese Information ab, um sich später noch damit zu beschäftigen. Vielleicht wäre es sinnvoll, einen ersten Unterschlupf ausfindig zu machen, Marrev würde sich darum kümmern können. Sie selbst würde wohl mit den Informationen beschäftigt sein, die Kae ihnen überbracht hatte. Hoffentlich. Das hieße nämlich, sie wären hilfreich.

Das Team vor ihr hatte nämlich leider Recht, sonderlich viel war es nicht, was sie aufgeschnappt hatten, ähnlich wie sie selbst. Sie tappten im Dunkeln... allerdings waren ihre Aufgaben auch nicht so präzise gewesen, Informationsbeschaffung war immer ein heikles Ding. Und wer wusste schon, wann welche Information noch nützlich werden würde.

Ahna nickte.


"Trotzdem, gute Arbeit." Immerhin waren sie nicht aufgeflogen. "Gesetzt den Fall, Olesia hat keine Informationen, die neue Planungen erfordern, wie sieht Euer weiteres Vorgehen aus? Ideen?"

Sie wandte sich bewusst an beide Personen vor ihr. Kur'ano war bald so weit, die Prüfungen abzulegen und als Ritterin zu arbeiten, da war es unangebracht, sich hinter ihrem Meister zu verstecken.

Bastion - Center - Treffpunkt N - Ahna, Gaya, JK, Pico
 
Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth "Wes" Thanatos

Etwas piekste sie in den Arm. Schon wieder. War das nicht schon öfter passiert? Warum? Gab es hier Insekten? Es würde sie nicht überraschen. Sie verstand langsam wirklich überhaupt nichts mehr. Warum war Wes hier? Also, warum hier, warum... WARUM?! Aber sie musste sich zusammenreißen und ihn unterstützen, egal wie... Er würde sie nicht töten? Er war enttäuscht? Er wusste doch, dass es viel zu gefährlich war. Es ging nicht um sie, sie wollte leben. Aber es ging darum, was man von ihr erfahren würde...
Du m-m-musst... bat sie ihn leise. Ich w-weiß nicht, w-was ich reden werd-de. Ich w-will nicht, aber ich w-weiß zu viel... Auch, wenn sie gerade eigentlich gar nichts wusste. Nicht einmal, was sie wissen könnte. Doch Ahna hatte sie in all der Zeit gelehrt, dass es am Ende galt, die Geheimnisse des Ordens zu wahren. Alleine, was sie über Ahna sagen könnte war viel zu viel! Und über Wes selbst, über all die anderen, über die Strukturen der Jedi (die Schatten!), über die aktuelle Lage (wie war die noch mal?), über so vieles, begonnen bei den unwichtigeren Komfrequenzen und... ach. Ich will ja kämpfen, flüsterte sie, während sie spürte, wie ihr langsam wärmer wurde. Sie konnte wieder sprechen... sie konnte wieder mehr als nur ein paar Worte sagen. Was war da los? Hatte Wes eine Heizung gefunden?

Wes klang verärgert, und war er es nicht zu Recht, wenn er gekommen war, um sie zu retten, und sie half ihm so gar nicht? Hatte er nicht Recht wenn er sagte, sie müsse stärker sein? Er hatte in so vielem Recht. Bestimmt auch hierin.
In Ordnung, gab sie ihm zurück, fest entschlossen, alles durchzustehen, was notwendig war. Die Schmerzen von eben, die Ängste, die... bloß, warum, wer? Und wie kam Wes hier herein? Aber sie vertraute ihm blind. Es war nicht an ihr, Fragen zu stellen, nicht wahr? Er verlor langsam seine Geduld, das spürte sie ganz genau, das sagte ihr auch die Macht. Bloß, wieso war es noch immer so dunkel? War hier kein Licht? War das nicht unwichtig?
Eowyn spürte, wie ein Unwohlsein begann, sich in ihr auszubreiten, und auch der Arm war schwer. Hatte das Ding, das sie gestochen hatte, irgendetwas übertragen? Aber war das nicht viel zu schnell? Sie stöhnte, aber dann riss sie sich zusammen. Sie musste einfach, für Wes.


Keebo und ich... du hattest uns nach Ithor geschickt. Ihre Stimme war ein einziges Krächzen. Um die Nahrungslieferungen für Coruscant zu verbessern. Die Viruskrise... du weißt schon. An Bord... Eowyn schüttelte den Kopf. Sie erinnerte sich dunkel. Ganz dunkel. Ich habe etwas getrunken. Und wurde... müde. So unglaublich müde. Keebo war dagewesen. Er hatte sie angesehen, und dann... Und dann bin ich aufgewacht. Hier. Hier? Wo war hier? Da waren so viele Lücken. So viele Fragen, so viele Dinge, die sie selbst nicht verstand. Ich denke, er hat mir etwas ins Wasser gemischt. Alles um sie herum begann, sich zu drehen. Seltsam, denn es war noch immer alles dunkel, aber... es drehte sich dennoch alles. Was dieses Unwohlsein nicht wirklich besser machte. Er hat mich wohl verraten. Die ganze Zeit etwas vorgespielt. Ich hätte euch alle nie überzeugen dürfen, dass es ihm ernst ist... Wes hatte so Recht mit seinen Vorwürfen, und sie war ihm dankbar, dennoch hier zu sein. Trotzdem war jetzt nicht der Zeitpunkt für noch mehr Selbstvorwürfe. Ich war... in einem Zimmer, glaube ich... Sie runzelte die Stirn, aber alles war so verschwommen. Brianna. Ist Brianna hier? Sie sagte... Sie sagte... Konzentration! Ihr war allerdings langsam mehr als nur leicht unwohl. Eowyn ballte ihre linke Hand zu einer Faust, um sich selbst irgendwie noch zu spüren. "Du... bist genau dort, wo du sein solltest", oder so ähnlich. Und, dass sie wünschte, der ganze Rat wäre genau hier... Wes, sie... ich glaube, sie ist übergelaufen! Sie ist Lord Sturns Jüngerin! Wie hatte sie das vergessen können?! Sie atmete jetzt schwer. Ihr war wirklich schlecht, und sie musste sich äußerst zusammenreißen. Keebo. Das Terentatek. War das wirklich wichtig?!

Irgendwann war ich... nicht mehr in diesem Zimmer... Wo war sie gewesen, bei allen Märkten? Sie erinnerte sich an einen Raum, der quasi ein Loch gewesen war... und Keebo hat mich geholt. Jetzt fror sie nicht mehr nur, sie schwitzte auch gleichzeitig. Es erforderte so viel Kraft, diese Übelkeit zu unterdrücken. Was zum Imperator war nur los mit ihr? Er wollte mir... die Katakomben nahebringen, sagte sie gepresst. Und mir die dunkle Seite zeigen... ich solle... mein Gefäß mit Angst füllen, mit Dunkelheit... Oder? So ähnlich war es doch gewesen... Deshalb ließ er mich gegen das Terentatek antreten. Er... er hatte beinahe Erfolg, Wes, sagte sie dann voller Scham. Ich war wütend... so wütend... Sie erinnerte sich immer noch nur an Fetzen. Wie sie ihn anbrüllte. Wie er sie kalt ansah. Wie sie ihm geschlagen das überreichte, das sie für ihn hatte holen sollen, hinter dem Terentatek. Da waren auch andere Momente gewesen, das... spürte sie. Aber welche? Hatte sie ihn etwa gleichzeitig immer noch geliebt? Das war... absurd, so absurd. Sie war wütend auf Keebo, sie hasste ihn beinahe! Vielleicht sogar tatsächlich. Aber der Mann, der er einmal gewesen war, der Mann, den er ihr nur vorgespielt hatte... ach was, er existierte doch überhaupt nicht!

Ihr. War. So. Schlecht...

Da waren... noch andere, keuchte sie. Wes hielt sie ohnehin schon für schwach, sie musste ihm nicht sagen, wie es ihr gerade ging. Sie kamen zu mir, horchten mich aus, aber... ich habe nichts gesagt, Wes. Glaube ich. Ich... erinnere mich nicht an alles... Eowyn stöhnte erneut, versuchte, sich zu konzentrieren, aber es war so verdammt schwer, wenn einem so übel war. Sie wünschte beinahe, sie würde sich übergeben, und dann würde es vielleicht besser sein... Doch übergeben, in ihrer Position? Nichts, was auch nur ansatzweise praktikabel sein würde.

Andere Jedi? Welche anderen Jedi?
Da war doch niemand... Wobei, das stimmte nicht. Hatte ihr nicht diese eine Sith... Da war eine Sith. Sie sagte, sie hat eine Padawan gefangen... du musst sie hier rausholen, Wes! Sie hieß... sie hieß... Bei den Sith, das war doch einfach... wieso erinnerte sie sich nicht?!?!? Eowyn konnte ihr leises, verzweifeltes Aufschluchzen nicht verhindern. Sie musste sich erinnern. Wes musste wissen, was geschehen war! Sie MUSSTE SICH... MARLIS!, platzte es schließlich erleichtert aus ihr heraus. Marlis Si...Si.... ich weiß nicht mehr, irgendwie so! Ich weiß nicht, wo sie jetzt ist, Wes, bitte... bitte... ich weiß nicht mehr... Und sie konnte auch bald nicht mehr. Sie fror, sie schwitzte, ihr war so übel, und ihr Körper war noch von den Schmerzen vorhin viel zu überlastet. Sie war schwach, ja. Ist hier... irgendwo Licht... flüsterte sie und wünschte, sie könnte einfach die Macht nutzen. Sie sehnte sich nach ihr, nach ihrer Geborgenheit, der Sicherheit, dem Gefühl des Lichts. Diese Dunkelheit... sie war... furchtbar. Sie hasste sie, und würde sie jemals hier herauskommen, sie würde sie ein für allemal aus ihrem Leben verbannen. Aber dafür musste Wes sie erst einmal irgendwie losmachen. Was... was hast du jetzt vor? Wie sollte all das, was sie ihm gesagt hatte, nun helfen?

Bastion - Sith-Tempel – Pyramide der Extinktoren - Verhörraum V2, mit Darth "Wes" Thanatos
 
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