Bastion

Bastion - Sith-Tempel – Katakomben in der Nähe des Überganges, mit Riuen, Markus, Elise

Sie wechselten alle Blicke, doch ob sie sich fragten, ob Eowyn völlig durchgeknallt war oder sich Sorgen machten, weil ihre Tarnung drohte aufzufliegen konnte Eowyn nicht beurteilen. Riuens erster Kommentar war irgendwie logisch, doch andererseits auch wieder nicht - wollte man sie in Sicherheit wiegen, dann machte es nur Sinn, sie zu verhätscheln. Oder nicht? Und wusste sie, was in der Injektion gewesen war, die Elise ihr verpasst hatte?
Eowyn hatte nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, ob es Riuen unangenehm sein könnte, über dieses Ereignis zu sprechen, und sie wusste, im Normalfall hätte sie sich dafür entschuldigt und die Sache irgendwie diskreter geklärt, doch das hier war absolut
kein Normalfall, und Riuen konnte ja durchaus vage bleiben. Irgendwie. Es war ihr egal, sie wollte, musste, die Wahrheit wissen... Sie verstand es ja selber nicht, sie wusste nicht, was logisch war, was möglich war, was außerhalb ihres Kopfes noch irgendwie einen Sinn ergab...
Riuen sagte, auf was sie so sehnlichst gehofft hatte, und noch dazu sagte er alles auf eine Art und Weise, die sie beinahe mehr überzeugte als der Inhalt selbst. Selbst, wenn man Ian umgedreht oder ausgehorcht hätte, den Chiss so zu imitieren war doch nur möglich, wenn man ihn kannte... Und wenn das ganze Team aufgeflogen wäre... hätte man sie nicht mit der Wahrheit konfrontiert?!

Elise hatte sich in die Nähe gestellt, und Eowyn hatte dadurch Mühe, sie alle drei im Blick zu halten. Doch Riuens Antwort war gut gewesen, und richtig, Ian hatte das alles nicht wissen können... oder..? Doch dann antwortete die Ritterin, und Eowyn starrte sie an, als sie sie wörtlich zitierte. Ja, jetzt wo sie es hörte, erinnerte sie sich dunkel, derlei gesagt zu haben - und Ian
konnte es nicht wissen, er war damals noch nicht einmal bei ihr gewesen. Elise setzte noch einen drauf, betonte die folgenden Verbindungen zu Markus und Riuen, und das alles, das alles, das... das konnte nicht falsch sein. Ohnehin, es war... es war... nicht logisch, oder? Ein solches Täuschungsmanöver... es wäre viel größer als das, was Thanatos während des Verhörs getan hatte. Sie... sie drehte nur durch. Sie musste sich beruhigen. Zeit... sie hatten nicht so viel davon. Und jede Sekunde, die sie hier verbrachten, war gefährlich. Zusammenreißen... Vertrauen. Irgendwie vertrauen. Auch wenn Eowyn keinen blassen Schimmer hatte, wie... Sie musste sich zwingen. Musste. Sich. Zwingen...

Langsam senkte Eowyn die zitternde Hand mit ihrem Lichtschwertgriff, brauchte anschließend drei Versuche, um ihn wieder an ihrem Gürtel zu befestigen. Elise hatte schon vor einigen Momenten gefragt, ob sie weitergehen konnten, und Eowyn brachte schließlich ein Nicken zustande.
Tut mir Leid, flüsterte sie, senkte den Blick beschämt ab. Sie machte alles nur noch viel schlimmer... Sie musste vertrauen. Sich zusammenreißen. Sie musste einfach.

Elise hatte ihr die Hand hingestreckt. Sie auszuschlagen wäre nicht in Ordnung, sie anzunehmen ein Zeichen von Schwäche, doch hatte sie gerade nicht ohnehin offenbart, dass sie noch durchgeknallter, noch bemitleidenswerter war als ohnehin schon? Eowyn presste den Kiefer zusammen und atmete einmal mit geschlossenen Augen tief durch, bevor sie schließlich mit der linken Hand Elises ergriff. Sie hätte sie loslassen können, kurz darauf, als sie sich anschickten, den Weg fortzusetzen, doch dazu fühlte sich Eowyn nun nicht mehr in der Lage. Eine Berührung, die ehrlich war, gut gemeint, ohne sie zu verletzen, und das auch noch für mehr als nur ein paar Sekunden - nein, sie konnte nicht loslassen. Vermutlich
sollte sie, denn es würde auffallen, wenn jemand ihnen begegnete, doch... sie konnte nicht. Sie sah Elise nicht mehr an, während sie einen Fuß vor den anderen setzte, und klammerte sich an die Ritterin wie an einen Anker in all dem Chaos.

Und dann, irgendwann, änderte sich der Weg. Es war sogar spürbar - der Druck, der auf ihr lastete, begann, langsam nachzulassen, und nach einer weiteren Biegung, einem engen Durchgang und einem kleinen Tor standen dort zwei weitere Personen - Ahna. Marrev.
Das war es, oder? Sie waren... draußen? Das war der Plan? Sie unterhalb des Tempels herauszuschleusen? Hieß das, dass sie tatsächlich... wirklich... draußen war, dass es tatsächlich die kleine Chance gab, dass alles...
vorbei war, zumindest für sie selbst?
Eowyns Beine begannen zu zittern, sie spürte, wie das Blut in ihren Ohren rauschte. Ahna sagte irgendetwas, leise, aber Eowyn verstand kein Wort, zu sehr war sie darauf konzentriert, nicht in Ohnmacht zu fallen. Sie klammerte sich nun beinahe wie ein Schraubstock an Elises Hand, bemüht, ihren Körper halbwegs unter Kontrolle zu bringen, denn eine Ohnmacht wäre nun wirklich eine Katastrophe - garantiert war der Weg noch weit, und sie alle brauchten ihre Kräfte, es kam nicht in Frage, dass jemand sie trug, außerdem würden sie so viel mehr auffallen...
Ihr tat alles weh, noch immer, doch in der Injektion und vielleicht auch schon in Ians Getränk musste etwas dringewesen sein, das ihr half, nicht sofort zusammenzubrechen. Noch vor einer Stunde hätte sie es für unmöglich gehalten, eine solche Strecke zu laufen, aber nun fragte sie sich, ob sie es wirklich schaffen würde, zu gehen, wo auch immer ihr Ziel war. Ihre Beine fühlten sich an wie Gummi, und auch wenn das Zucken in ihren Gliedmaßen viel seltener geworden war, es war noch immer vorhanden. Klar war... sie musste weiter, sonst... Aber es war, so beschämend es war, ihre Pflicht, die anderen zu informieren.
Weiß nicht, wie lange ich noch kann, raunte sie in die Luft an niemand bestimmtes gerichtet. Entweder, sie machten nun eine lange, ausgedehnte Pause, oder aber, sie liefen so bald wie möglich weiter. Doch da Eowyn keine Ahnung hatte, was die anderen vorhatten, konnte sie nichts anderes tun als abwarten, während sie Elises Hand weiterhin in Beschlag nahm.

Bastion - Kanalisation – Übergang zu den Katakomben, mit Riuen, Markus, Elise, Ahna (NPC), Marrev (NPC)
 
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Bastion – Katakomben des Sith-Tempels – Laboreingang – bewusslose Rotgardistin, Ian und Brianna

Der Puls der Gardistin war schwach – aber sie lebte und wenn Brianna auf sie achtete, hatte sie sehr gute Chancen. Ian wusste, dass die Echani im Heilen versiert war und das bedeutete, dass sie ein geschultes Auge auf die Vitalfunktionen der Frau vor ihnen werfen konnte. Ihr Überleben lag damit in Briannas Händen.
„Achte auch auf ihre Hirnfunktionen“, gab Ian dennoch von sich, als er sich auf die Tür zubewegte, die nun nicht mehr bewacht, aber dennoch verschlossen war. Doch auch für diesen Fall hatten sie auf Coruscant geübt und ein kleines Gerät half, sich Zugang zu verschaffen. Die Tür öffnete und schloss sich wieder, nachdem der Dunkelhaarige den Raum betreten hatte. Da war er also. In dem Labor, in dem Allegious den Tod auf Raten hergestellt hatte. Ein langer Raum mit grellem Licht, das jeden Winkel ausleuchtete. Kein Fenster, keine Pflanze, nichts, was diesen Raum etwas gegeben hätte, das mehr, als nur zweckdienlich war.
Schwere Regale standen in dem Raum, schienen ihn in Abschnitte zu trennen. Der Boden, die Wände – alles wirkte klinisch sauber und obwohl kein Stäubchen zu sehen war, war zu
spüren, wie hier gearbeitet worden war. Das gearbeitet wurde. Und da war etwas zu spüren. Etwas, dass Ian das Blut in den Adern gefrieren ließ.
Es waren nicht die Regale und Tische, die aus Metall gefertigt waren. Auch nicht die Gerätschaften auf ihnen, die Ian nie zuvor gesehen hatte. Nein, es war
Leben, das Ian spürte und nur ein paar Regalreihen weiter wusste er, was er spürte. Da waren eine Reihe voller Käfige, systematisch geordnet und Ian wünschte, sie wären leer. Doch in ihnen eingepfercht waren Tiere und in den Augenpaaren, die sich nun auf Ian richteten, lagen Angst und Leid und für Sekunden konnte der Mensch sich nicht von diesem Anblick losreißen. Im Moment der Schockstarre überkam Ian das dringende Bedürfnis, etwas zu tun – sofort, um die aufwallenden Gefühle in sich unter Kontrolle zu halten. Mit Mühe riss er sich von den Käfigen los, versuchte zumindest den Tieren mit der Macht ein beruhigendes Gefühl zu vermitteln. Das Virus. Das war seine Aufgabe. Er würde für die Lebewesen hier sonst nichts tun können. Gleichzeitig kam eine leise, gehässige Stimme. Würdest du das auch so sehen, wenn es Menschen wären?

Auch von diesem Gedanken riss Ian sich los, denn so oder so hatte er nicht die Möglichkeit, alle Tiere zu befreien. In den Katakomben würden sie auch nicht überleben und das musste Trost genug sein.
Ian schritt weiter die Regale ab, sich diesmal auf das Wesentliche konzentrierend. Dabei war dieses Labor überfordernd, denn Ian überfluteten die Eindrücke auch ohne Macht.
Unzählige Kolben und Reagenzgläser waren in Reih und Glied aufgestellt und als Ian eine der metallenen Schubladen aufzog, lagen auch darin, sortiert Akten und Datenchips. Er hätte Stunden hier verbringen können, so viel war klar. Doch ihre Sanduhr lief. Brianna musste draußen aufpassen und er hatte hier drinnen das Virus zu suchen, nichts anderes.

Du musst dich konzentrieren.
Noch immer spürte Ian den Blick der Tiere und seine Sinne waren noch immer völlig überreizt. Das hier war schlimmer als die Katakomben und Ian fürchtete sich davor, etwas zu berühren, seit er entdeckt hatte, dass er einen Hang zur Psychometrie hatte. Während er die Regalreihen abging, versuchte er seinen Geist zu ordnen, sich zu fokussieren, denn er wusste, auf was er sich konzentrieren musste. Er hatte das Virus schon einmal gesehen. Gespürt. Es direkt vor seinen Augen gehabt. Bloß war hier mehr als eine Probe. Würde Allegious das Virus bei all den anderen aufbewahren?
Die Frage beantworte sich beinahe von selbst, als eine weitere Regalreihe auftauchte, die mit Türen versehen war und augenblicklich begann das Herz des Menschen schneller zu arbeiten. Seine Nackenhaare stellten sich auf und ihm wurde kalt.
Die Türen waren nur mit einem einfachen Riegel gesichert. Wer würde schon wagen, hier herzukommen? Allegious wog sich hier in Sicherheit. Nur eine Wache vor der Tür, die auch schlecht gesichert gewesen war. Wer hatte hier auch schon etwas zu suchen, außer er und ein paar andere, gefährliche Alchemisten?

Purer Widerwille kehrte ein, als Ian den Riegel bei Seite schob, das Herz schier bis in den Halse klopfend.

Dicht an dicht standen sie da. Dutzende, beschriftete Phiolen und das Virus war unter ihnen.
Die dunkle Flüssigkeit, die Ian nie vergessen würde, ruhte in einer Reihe voller Gläser, sah in diesem Zustand so harmlos aus und Ian wurde zurück in die Vergangenheit gesetzt.
Der Imperator vor ihm und Nergal, der eine kleine Phiole davon präsentierte, das in schlafendem Zustand gewesen war, so hatte dieses Monster es bezeichnet. Ausgelöst durch einen Impuls der dunklen Seite. Er hatte das Gläschen fallen lassen, nachdem er seine Ungefährlichkeit propagiert und ihnen danach gedroht hatte.
Wenn von dem Feind nur noch Knochen übrig sind, werden wir uns die Reichtümer ihrer Planeten einverleiben. Dann hat die Mär von Demokratie und Gleichheit ein Ende.
Das hatte Allegious gesagt und Ian erinnerte sich an jede einzelne Silbe. Damals war der Mann schockiert gewesen. Jetzt drängte sich ein anderes Gefühl auf und Ian war nicht einmal sicher, ob es sich nur um Wut handelte. Etwas in ihm wollte das regal zu Boden stoßen. Oh, etwas wollte das komplette Labor zerstören und je länger Ian vor diesem Regal stand, desto größer, nein, desto immenser, desto schwieriger zu unterdrücken war dieser Impuls.
So viele Leben hatte dieses Monster auf dem Gewissen. So viele Leben, während er selbst sich irgendwo in diesem Tempel versteckte und weiter an Plänen arbeitete, um einen Teil, den Teil der Galaxis auszulöschen, den er verachtete. Und warum? Nur, weil Allegious jeden Zug von Moral vergessen hatte, nur, weil ihm der Sinn nach Macht stad, nach absoluter Macht und nach Reichtum. So viel hatte er dafür bereits zerstört und ebenso viel war er noch bereit zu zerstören.
Aufgewachsen auf einer imperialen Welt. Gefangen in deren ätzenden, klebenden Fäden hatte diese Fraktion zeit seines Lebens nur Leid gebracht. Über ihn. Über die, die er liebte. Über all die, die es in den Augen des Imperiums nicht wert waren als fühlende, lebende, wertvolle Leben betrachtet zu werden.

All das Leid, all der Tod. Seine Kindheit. Tahiri. Eowyn.
All die anderen. Sie alle, jeder einzelne von ihnen, ging auf das Konto des Imperiums. Ians Körper begann zu beben und seine Hände zitterten.
Zerstören. All das, diesen Ort, er wollte ihn zerstören und es wäre so einfach gewesen jetzt die Macht zur Hilfe zu nehmen und das Labor der Erdboden gleichzumachen. Oder sie vergifteten den ganzen Tempel, zerstörten ihn durch und mit den Waffen, die hier unten lagerten:
Begonnen mit der Gardistin dort draußen, deren Leben buchstäblich in den Händen Briannas lag, hatten sie die Gelegenheit Tod und Zerstörung über den Tempel zu bringen.
Wäre es nicht gerecht gewesen? Würden sie der Galaxis nicht einen Gefallen tun? Sie würden. SIE WÜRDEN!
Ian musste seine Hände zurückziehen und er machte fünf Schritte weg von dem Regal. Fünf Schritte, fünf Sekunden, in denen er um Beherrschung rang.

Du kannst Gleiches nicht mit Gleichem vergelten.
Eins.
Du brauchst das Virus, damit ein Gegenmittel geschaffen werden kann.
Zwei.
Du bist nicht mehr wie sie.
Drei.
Manche sehen vielleicht nicht klar.
Vier.
Du hast es versprochen.
Fünf.


Er hatte es versprochen. Eowyn, die da draußen wartete. Ihr hatte er das Versprechen gegeben und den Jedi, einem Teil der Galaxis und auch sich selbst.
Hier, jetzt, alles zu zerstören würde nicht helfen. Egal, wie groß der Wunsch war. Es konnte nicht helfen. Sich dem Feind anzugleichen machte einen zum Feind und am Ende – am Ende war niemandem geholfen. Dieser Wunsch nach Gerechtigkeit war verkleideter Egoismus. Rache für erlittenes Leid -
Vergeltung war keine Gerechtigkeit und das wusste Ian.
Telos hatte nichts geändert. Nichts Gutes gehabt. Am Ende hatte es ihn beinahe zerstört, denn das war es, was Hass tat. Er zerstörte und zersetzte. Niemals führte er zu etwas Gutem. Niemals brachte er Frieden. Stattdessen erzeugte er nur wieder neues Leid, auf das weiteres Leid folgen würde. Immer und immer wieder. Ian hatte die Möglichkeit zu zerstören, oder die Chance zu verändern.
Er wählte die Chance. Denn er musste.

Noch immer zitterte seine Hand, als er nach der Phiole mit der tiefschwarzen Flüssigkeit griff und sie sicher verstaute, zusammen mit einer Reihe anderer Phiolen, mit anderen Inhalten. Auch schob der Dunkelhaarige die Reihen nach vorne, damit nicht sofort auffiel, dass etwas fehlte. Dann schloss er den Schrank, ein Teil von ihm verbittert über die getroffene Entscheidung.
Noch ein paar Daten für Brianna und dann – endlich – weg von hier.

Ian griff wahllos nach Chips, die er auf Brianns Interface spielte – mit keiner der Beschriftungen war etwas anzufangen und hier stand kein Terminal, das er hätte benutzen können. All die Akten an sich zu nehmen, wäre zu auffällig gewesen. Schon mit den Proben war er ein Wagnis eingegangen, auch wenn der Behälter mit einem speziellen Mechanismus versehen war.
Die Zeit drängte und so beeilte Ian sich, folgte seinem Instinkt und am Ende verwischte er jede Spur, verließ das Labor und kehrte zu Brianna zurück…



Bastion – Katakomben des Sith-Tempels – Laboreingang – bewusslose Rotgardistin, Ian und Brianna
 
Bastion - Sith-Tempel – Katakomben - Rückweg - mit Eowyn, Riuen, Markus

Sichtbare Erleichterung hatte sich auf das Gesicht der blond gefärbten Ritterin gelegt. Eowyn konnte sich an beide Geschichten erinnern, sowohl an den Abschied von Riuen, der wie immer mit seinem typischen Charme glänzte, als auch die Verabschiedung von der damals so frisch zum Orden zurückgekehrten Anwärterin. Und auch Markus konnte seine Echtheit beweisen. Das hätte schief gehen können. Immer hin durften sie keine Zeit verlieren, in dem sie als Gruppe zu sich fanden. Ein ehrlich gemeintes Lächeln folgte, als die Rätin sich für ihr Nachbohren entschuldigte.

"Wenn es nur das ist." scherzte sie. "Ich kann mir nicht ausmalen, was der Orden der Sith mit seinen Gefangenen anstellt. Und aktuell will ich es auch nicht. Doch ich bin mir ziemlich sicher, dass es an ein Wunder grenzt, dass du jetzt hier bei uns bist." Der Wille der Macht natürlich.

Man konnte den Kampf, den Eowyn mit sich austrug deutlich sehen. Das Lichtschwert bekam sie gerade mal so wieder an ihren Gürtel geheftet, ihr Gesicht sprach Bände. Eine Mischung aus Verzweiflung, Scham, Erschöpfung. Elise tat ihr den Gefallen und konzentrierte sich ebenfalls auf den Weg, den sie vor sich hatten, ohne dass sie irgendeine Form von Mitleid in ihren Zügen ablesen konnte. Die Hand der Geretteten hatte sie mit der Ihren umfasst. Die Ritterin widerstand dem Drang, der Rätin ihre Empfindungen mit der Macht weiterzuleiten. Zu groß war das Risiko, dass dies etwas unerwartetes in Eowyn auslöste oder dass mittlerweile schon dunkle Machtnutzer an ihren Fersen hingen. Die eigene Tarnung nach diesem Erfolg fallen zu lassen war das aller, aller letzte, was jetzt passieren durfte. Doch die Gefahr bestand ohne hin schon, hatten sie auf ihrem Hinweg schließlich den ein oder anderen Mechanismus aktiviert, der mit todsicherer Gewissheit eine wie auch immer geartete Alarmierung zur Folge hatte. Die Zeit arbeitete gegen sie.

"Bleib stark. Du hast es so weit geschafft." flüsterte sie ihr dann sanft zu.

Während sie sich durch die verschlungenen Katakomben durcharbeiteten, war Riuen nicht vom Plan abgewichen. Er hatte die Gruppe abgesichert, wobei Elise immer wieder den prüfenden Blickkontakt mit ihm suchte. Der Padawan hatte eine tragende Rolle während dieser Mission und er machte seinen Job gut. Immer hin musste er sicherstellen, dass die Gruppe nicht eingeholt wurde, wovon auch immer. Und damit hatte er die Verantwortung dafür, sie anzutreiben und sie ein wenig zu steuern. Mark war die Vorhut gewesen, die erste und letzte Verteidigungslinie. Und Elise war verdammt dankbar dafür, dass es so war. Seine Fähigkeit im Kampf suchte seines Gleichen, das war ein Fakt. Auch sie nickten sich hin und wieder zu, wenn sie sich einig waren, dass es sicher war. Alles in allem war die Alderaanerin sich ziemlich sicher, dass der Rettungstrupp der Rätin im Ernstfall ein paar Karat zu bieten hatte.

Während der Durchquerung versuchte die Ritterin mehrfach subtil das Tempo zu erhöhen, und zwar immer dann, wenn etwas die Aufmerksamkeit der Gruppe forderte oder Elise Eowyn etwas zuflüsterte. Ein, zwei mal schien das auch zu funktionieren, was der Ritterin suggerierte, dass die Rätin ganz offensichtlich eine unvorstellbare Tortur hinter sich hatte, aber ihren Lebenswillen noch nicht verloren hatte. Das war gut. Wirklich gut. Genau so viel, wie sie sich erhofft hatte. Nach ungezählten Kreuzungen, und einer guten halben Stunde des Schweigens in dem absolut nichts passiert war, erreichten sie schließlich den ausgemachten Treffpunkt und damit Ahna und Marrev.

"Zel." flüsterte Elise und neigte den Kopf leicht. Als Ahna angesetzt hatte, bemerkte die Alderaanerin wie die Rätin, die ihre Hand noch immer festhielt, nun viel fester drückte, als noch zuvor. Zusammenreißen. Bitte. Nicht kollabieren! Eli lächelte Eowyn bestärkend an und drückte zwei mal zurück. Sie war da, um ihr den nötigen Halt zu geben, den sie benötigte. Sie würde die empfindliche Verbindung unter keinen Umständen lösen, doch sie durfte jetzt nicht nachlassen. Eli konzentrierte sich weiter auf Ahna und die Feststellungen die sie traf. Zum Teilerfolg der Mission und dem ihr bekannten Status. Und nachdem Markus etwas zum Verlauf der Rettungsaktion gesagt hatte, so viel sollte ihm als Teamleiter vergönnt gewesen sein einen entsprechenden Erfolgs-Bericht abzugeben, setzte die durchaus angespannte Elise an noch bevor Ahna den nächsten Satz anbrechen konnte. "Danke. Wie steht es um das Zielobjekt? Ist es sichergestellt?" Geduld war total ihre Stärke. Sie spürte die Blicke von allen Seiten durchaus, doch genau wie Riuen war auch sie dann und wann etwas stürmisch.

Weiß nicht wie lange ich noch kann,

Kam es dann, als Ahna gerade ihrerseits ein paar Sätze verloren hatte und wieder mischte die Alderaanerin sich ein. "Zel" Elise holte den respektvollsten Flüsterton hervor, den sie so finden konnte "Bitte um Erlaubnis, meine Freundin zum Schiff zu bringen. Sie ist sehr erschöpft nach der Reise und benötigt Ruhe." Elise kannte den Weg und den wusste davon, dass das Schiff der finale Treffpunkt war, der sie von diesem Planeten herunterbringen würde. Sie wusste nur nicht, wie groß die Gruppe am Ende war, die mit dem Schiff das weite der Galaxie suchen würde.

Dann ein Knacken aus dem Gang, den das Eowyn-Team vor ihrer Ankunft bei Ahna und Marrev hinter sich gelassen hatte.

Bastion - Sith-Tempel – Katakomben in der Nähe des Überganges - mit Eowyn, Ahna, Marrev, Riuen, Markus
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Äußerer Rand / Braxant-Sektor / Sartinaynian System / Bastion / Etwa 50 Klicks von Bastion Center / Bergsee ] Ridley und Matthew, sowie Ridleys Leibgarde

Mit einem Regen aus in der Nachmittagssonne wie Diamanten glitzernden Wassertropfen durchbrach Ridleys Kopf die Oberfläche des Sees. Mit einer ruckartigen Bewegung schüttelte hen sich das kristallklare Wasser aus den Haaren und streckte hens freie linke Hand nach dem Ufer aus. Über hens rechter Schulter hatte hen einen schwarzen Rucksack geschlungen und hielt in der Hand einen leeren Ärmel des Weltraumanzugs, an dem hen den Sith hinter sich her schleifte. Was Monate am Grund eines über hundert Meter tiefen Sees nicht vermocht hatten, hatte hens Lichtschwertklinge in Sekunden bewerkstelligt. Das Alien war tot und es war Ridley welchhen seiner Existenz ein jähes und gewaltsames Ende bereitet hatte.

Es war kein Gedanke, den der Gouverneur bisher wirklich hatte zulassen wollen. Es war eine Sache ein Todesurteil zu unterschreiben, eine andere ein fühlendes Wesen mit einem Blaster zu erschießen. Doch einem Gegner aus nächster Nähe mit glühendem Plasma aus dem Leben zu brennen war eine Erfahrung, die hen erst noch verarbeiten musste. Zumindest wenn hen in den kommenden Tagen etwas Zeit für sich haben würde.

Der Körper des Sith war außerhalb des Wassers leichter als Ridley es erwartet hatte und so ging der Gouverneur aufrecht und mit durchgedrücktem Rücken auf Command Sergeant Akwaake und Severide zu. Beide saßen noch immer dort, wo hen sie zurückgelassen hatte, doch hatte sich in der Zwischenzeit ein prasselndes Lagerfeuer zu ihnen gesellt. Fast hätte Ridley hens Meister abgenommen, dass er sich nicht von der Stelle bewegt hatte. Seine Kleidung war trocken und seine Miene die Entspannung selbst, doch hatte er in der kurzen Zeit wohl keinen Weg finden können seine Haare vollständig zu trocken. Amüsiert zog Ridley eine Augenbraue hoch, sagte dann jedoch lediglich:


„Wie gewünscht, der Besitzer der Collateral.“

Wie beiläufig warf der Gouverneur hens Meister die Leiche vor die Füße und stellte dann den Rucksack daneben.

„Ebenfalls die Sternenkarte und das Holocron, die entwendet wurden. Sein Lichtschwert ist auch dabei, aber ich fürchte das hat den langen Aufenthalt unter Wasser am wenigsten gut verkraftet.“

Während Wasser langsam aus dem Rucksack plätscherte, um zwischen dem spärlichen Gras zu versickern, beglückwünschte Severide seinem Schüler zu der erfolgreich abgeschlossenen Mission. Erschöpft nickte Ridley und wollte sich grade zu ihm setzten, um sich an dem angezündeten Lagerfeuer aufzuwärmen, als hens Meister noch einmal seine Stimme erhob. Ungläubig sah Ridley ihn an. Wirklich? Stunnertraining? Nach einem Tagesmarsch den Berg hinauf und einem Scharmützel gegen einen geschwächten Sith-Krieger? Ernsthaft?!

Schon hatte Ridley den Mund geöffnet, um zu protestieren, besann sich dann jedoch eines Besseren. Severide wollte heute wohl wirklich die absoluten Grenzen austesten. Und wenn er sein Ziel nicht auf die herkömmliche Weise erreichen konnte, musste er wohl ein paar Sturmtruppler mit Betäubungsschüssen zur Hilfe nehmen. Statt also zu widersprechen, nickte der Gouverneur lediglich und aktivierte hens Lichtschwert, während hens Leibgarde ihre Helme aufsetzte und sich, die Blaster im Anschlag, um ihren Schützling herum aufbauten. Hatten sie beim ersten Mal, als Severide die Übung vorgeschlagen hatte, noch protestiert, so war sie rasch zu ihrem Lieblingsteil des Trainings avanciert. Ridley konnte ihre Mienen unter den Helmen zwar nicht erkennen, sah in der Macht jedoch genug.

Command Sergeant Akwaake war die erste die einen Schuss abgab und der Gouverneur war bereit. Hens rote Klinge zischte und wehrte den blauen Ring ab, noch bevor er hem zu nahe kommen konnte. Dann waren die anderen Soldaten an der Reihe und vielleicht eine Minute konnte Ridley sich der auf hen einprasselnden Schüsse erwehren, bevor einer sein Ziel fand und hen ins Reich der Träume schickte. Zumindest bis zur nächsten Runde.


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Bastion - Kanalisation – Übergang zu den Katakomben, mit Riuen, Markus, Elise, Eowyn, Marrev (NPC)

Ahna wusste nicht, wie viele Missionen sie schon geleitet hatte, wie viele davon sie nicht aktiv begleitet, sondern erst einmal "nur" überwacht hatte, aber es waren eine Menge gewesen - und trotzdem änderte sich nie etwas daran, dass das Warten der schlimmste Teil der ganzen Sache war. Da war nichts, rein gar nichts, was ihr sagen konnte, ob in den Katakomben etwas schief lief. In der Regel war es ein gutes Zeichen, wenn Funkstille herrschte, wenn keine Präsenzen aufflackerten, wenn sie einfach gar nichts mitbekam, doch leider hatte Ahna auch schon andere Fälle gehabt, an die sie jetzt, bei dieser so heiklen, wichtigen Mission, lieber nicht dachte.
Ohnehin war ihr Denken aktuell etwas zurückhaltend, da ein Großteil ihrer Aufmerksamkeit in die Macht eingesunken war, um alle möglichen Anzeichen einer drohenden Gefahr mitzubekommen. Jemiss übernahm derweil die Aufgabe der näheren Überwachung.

Die leisen Geräusche, die plötzlich auftauchten, entgingen ihr dennoch nicht.

Die Pau'anerin tauchte aus dem Energiefeld auf und nickte Jemiss leicht zu. Ja, sie hatte es auch gehört. Jetzt mussten sie nur noch abwarten, ob... ja. Das vereinbarte, unauffällige Signal kam, Ahna schickte ihres zurück und wartete angespannt darauf, dass das erste Team durch den Durchgang kommen würde. Sie erlaubte sich einen Moment der Erleichterung, als alle Teammiglieder inklusive El'mireth lebend da waren - immerhin ein Teilerfolg. Sie nickte allen zu und ließ dann schnell und abschätzend ihren Blick über El'mireth schweifen. Sie kam auf den eigenen Beinen, das war durchaus positiv, auch wenn ihr restliches Äußeres nicht gerade freundlich aussah. Doch schien sie auf den ersten Blick noch alle Gliedmaßen zu besitzen und halbwegs stabil zu sein, was beinahe mehr war, als Ahna befürchtet hatte. Und sie war am Leben. Das zählte.


"Gut, dass du wieder da bist", wandte sie sich leise an die Ratskollegin. "Halte durch, wir kümmern uns um den Rest."

Dann drehte Ahna sich zu Finn um, um einen kurzen Bericht zu hören. Viel gab es nicht zu besprechen, die ganz großen Probleme waren glücklicherweise ausgeblieben. Bevor sie noch weitere Anweisungen geben konnte, platzte Benett mit der zwar berechtigten, aber dennoch verfrühten Frage nach dem Virus heraus.

"Es ist noch zu früh, um das zu sagen. Bisher haben wir nichts gehört oder gespürt, ich werte das vorerst als ein gutes Zeichen."

Gerade wollte sie ansetzen, die Gruppe weiterzuschicken, als El'mireth sich zu Wort meldete. Unter ihrer Kapuze und den roten Narben, die die bekannte Form von Machtblitz-Folgen aufwiesen, war sie noch blasser geworden als vor wenigen Minuten, als sie eingetroffen war. Benett, die augenscheinlich eine gewisse Verbindung zur anderen Rätin aufgebaut hatte, setzte sich sofort für sie ein und Ahna nickte zustimmend.

"Natürlich. Sobald ihr in belebteren Teilen seid, gebt über Kom Kesh Bescheid, damit sie euch nicht aus Versehen..."

Ein Knacken ertönte, und Ahna wandte sich in Lichtgeschwindigkeit wieder dem Tunnel zu. Jemiss stand bereits in Alarmbereitschaft, und Ahna traf eine schnelle Entscheidung.

"Iras, Olesia, los. Juro, zu uns."

Sie mussten im Zweifel den Durchgang verteidigen, Benett und ihr Padawan würden El'mireth schon alleine zum Schiff schaffen - und Finn war nun einmal der erfahrenste und beste Kämpfer dieser kleinen Dreiergruppe; El'mireth konnte ja leider aktuell nicht mitgezählt werden. Ahna richtete ihren ganzen Fokus auf den Durchgang und wartete ab...

Bastion - Kanalisation – Übergang zu den Katakomben, mit Riuen, Markus, Elise, Eowyn, Marrev (NPC)
 
Bastion – Katakomben des Sith-Tempels – Laboreingang – bewusslose Rotgardistin, Ian und Brianna

Sie hatten keine Zeit, tiefer in die Anwendung von Malacia und Morichro einzusteigen angesichts der Aufgabe, die auf sie wartete. Nicht einmal Brianna, an und für sich begierig darauf, diesen Teil ihrer Begabung näher zu verstehen, wollte eine ausführliche Trainingseinheit just dann, wenn das originale C-Virus hinter der nächsten Türe auf sie wartete. Ian hatte ihr die grundlegenden Dinge erklärt und mit ihrer Erfahrung als Heilerin musste sie sich den praktischen Teil zusammenreimen, das sollte genügen. Es musste. Zum Abschied gab der Mensch ihr noch den Hinweis mit, auf die Hirnfunktionen der Gardistin zu achten, ausgerechnet. Das Gehirn war just jener Teil des Körpers, der sich Briannas Verständnis in der Macht entzog. Anders ausgedrückt: die Funktion des Gehirns war für die Echani ein Buch mit sieben Siegeln. Aber die rein organische Funktionsfähigkeit des Gehirns, das würde sie hoffentlich hinbekommen?

Mit klopfendem Herzen übernahm sie die mentale Kontrolle über die darniederliegende Wache von ihrem Gefährten. Sie konzentrierte sich ganz auf ihre Aufgabe, bekam nicht mit, mit was für einem Schlossknacker-Kit er die Türe öffnete – sie hätte sich an seiner Stelle wahrscheinlich auf ihre schiere Körperkraft verlassen, aber unauffälliger war in diesem Fall besser. Idealerweise erfuhr noch auf längere Zeit niemand, dass die Jedi hier in Allegious' Geheimlabor gewesen war. Die Heimlichtuerei des Imperators arbeitete in dem Fall sogar für sie.

Die Körperfunktionen der Gardistin im Auge zu behalten war der leichte Teil, das war, was während den Monaten auf Coruscant bei den ungezählten Machtheilungs-Sitzungen so nebenbei passierte. Das Korrigieren, das war hingegen nicht so einfach. Nach einer Weile spürte Brianna, dass die Körperfunktionen ihres Opfers, sich normalisierten und die Silberhaarige wusste, dass sie gegensteuern musste. Das wiederum war nun sehr viel diffiziler als die Heilung. Frau konnte nicht zu stark heilen, logischerweise. Zu viel Schaden anzurichten war dagegen sehr einfach und die richtige Dosis zu erwischen war ungefähr so einfach so einfach wie mit Hoth-Winterfäustlingen und einem Vibrodolch eine Smaragdtraube zu schälen. Dass Brianna eine große Begabung als Heilerin hatte, war dabei ungefähr so hilfreich wie ihre Echani-Körperkraft beim Schälen besagter Smaragdtraube. Es machte es ihr nur leichter, über das Ziel hinauszuschießen und richtigen Schaden anzurichten. Tatsächlich stoppte sie prompt den Puls vollständig.

Hektisch begann Brianna, ihre Ungeschicklichkeit zu korrigieren, setzte die Machtheilung ein, die in der jüngster Zeit so schlecht funktioniert hatte. Der Effekt war nicht so stark, wie sie ihn von Coruscant kannte, aber besser als zuletzt, obwohl sie in den Katakomben waren, einem Hort des abgrundtief Bösen. Das Krath-Amulett, welches Ian ihr gegeben hatte? Es schützte vor diesem Einfluss, vor der Dunklen Seite und sie fühlte sich auch sehr viel wohler damit. Am liebsten würde die Echani es überhaupt nicht mehr hergegeben. Es half ihr, den Kreislauf der Gardistin wieder in Gang zu bringen. Auf's neue begann sie sich zu schnell zu erholen, was Jedi-Ritterin mit einem noch vorsichtigeren Stoß Morichro beendete, um ein weiteres Mal entgegen heilen zu müssen. So ging es eine Weile, aber die Ausschläge wurden nach und nach geringer.

Im Glauben, alles unter Kontrolle zu haben, drifteten Briannas Gedanken in Richtung Labor. Sie war unglücklich darüber, den Ort nicht selbst sehen zu können. Sie wollte den Ort sehen und spüren können, an dem das C-Virus erschaffen worden war. Sie wollte sicher sein, dass sie das Echani-mögliche getan hatten, jeden Fetzen Information zu finden, der ihnen die Rettung der Erkrankten, die Beendigung des Leidens leichter machen würden. Nicht zuletzt ließ die Idee, welche die Krath ihr in den Kopf gesetzt hatten, von einem neuen Virus in einem neuen Labor, nicht mehr aus dem Kopf. Sie musste wissen, was sie in der Vision gesehen hatte!

Das ging, bis die Silberhaarige merkte, dass der Puls der Gardistin immer schwächer geworden war, während sie sich mit ihren Gedanken abgelenkt hatte. Ians Worte – die Hirnfunktionen – kamen ihr wieder in den Sinn. Das Hirn war ein recht diffuses Organ, auch bei einer Bewusstlosen passierten immer noch eine Menge Dinge gleichzeitig, aber was Automatismen ganz tief drinnen waren und was höhere Hirnfunktionen, das konnte Brianna nicht unterscheiden. Vermutlich könnte sie nicht einmal viel machen, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen wäre. Einen Hirnschaden könnte sie vielleicht ein wenig kompensieren, aber nichts Verlorenes zurückbringen, ebensowenig wie sie eine Tote mithilfe der Macht zurückbringen konnte. Schließlich entschied sie, dass sie mit ihrem derzeitigen Fähigkeitsniveau nur eines sinnvoll tun konnte und das war, die Balance-Zustand der Ohnmächtigkeit wiederherzustellen – welches, wenn sie und die Gardistin Pech hatten, nun womöglich eher einem Koma glich.

Nach einer subjektiv empfundenen Ewigkeit kam Ian zurück aus dem Labor. Leichtfüßig sprang die Echani auf und näherte sich ihm.


„Hast du es?“

Wollte sie augenblicklich wissen. Am liebsten hätte sie Ian ausgefragt und jedes Detail über das Labor in Erfahrung gebracht, aber es hieß, konzentriert zu bleiben und auch, nicht mehr als nötig zu reden.

„Müssen wir bei ihr noch etwas unternehmen?“

Viel Zeit hatten sie eh nicht, ein Blick auf die Chrono-Funktion ihres iKoms verriet Brianna, dass sich Ian ziemlich genau an sein ihm zugestandenes Zeitfenster gehalten hatte. Das bedeutete, JK und Gaya erwarteten sie vermutlich bereits an Treffpunkt zwei. Bei der Gelegenheit prüfte sie ihre kleine Holocam, die in Zwischenzeit keine verdächtigen Aktivitäten aufgezeichnet hatte.

„Zeit zu gehen?“

Fragte sie und als Ian fertig war, folgte sie ihm. Er war derjenige, der die Karte gezeichnet hatte, sie diejenige, die sich hier unten nur verlief, außer bei dem Weg in's Labor, an den sie sich zu erinnern glaubte, obwohl sie vorher nie in ihrem Leben hier gewesen war. Vom Treffpunkt mit Team Blau wussten die Krath zum Glück nichts und deshalb verließ sich Brianna auch nicht auf ihre eigenen navigatorischen Fähigkeiten. Sie wusste, dass sie ihre Holokamera nicht hier zurück lassen wollte, so klein und versteckt sie auch war, würde sie keine Spuren zurücklassen außer jenen, die sie womöglich an der Gardistin verursacht hatte.

Der Weg dauerte eine Weile und sie sprachen nur das nötigste, um sich nicht zu verraten, aber schließlich erreichten sie den Treffpunkt. Sie hatten einen weiteren markanten Punkt ausgewählt, der zwischen all den Gängen, Sith-Gräbern und K'lor-Schneckennestern tatsächlich auffiel, ein großes Gewölbe mit einer aus dem Fels gehauenen Kuppel über ihnen. Der Raum verströmte eine sonderbare Aura und die Echani war froh, dass das Amulett ihr ein weiteres Mal das Gröbste davon ersparte. In den Schatten, das konnte frau sehen, eine Humanoide (JK) und eine weitere Person im Schneidersitz mit der charakteristischen Silhouette der Montrals einer Togruta (Gaya). Ob sie zu den Beschreibungen passten, die Brianna sich eingeprägt hatte, war unter den Umständen nicht zu sagen und ihre Macht-Auren hatte sie auch noch nie gespürt. Nicht, dass es ihr etwas geholfen hätte, denn die beiden verbargen die ihren ebenso wie Ian und Brianna es selbst taten. Doch für diese Fälle hatten sie die Lösung bzw. die Losung:


„Guten Abend.

In den Kornfeldern von Agamar ist es schön um diese Jahreszeit,“


Sagte Brianna in die Schatten hinein und erwartete die passende Antwort, die Ahna festgelegt hatte.

Bastion – Katakomben des Sith-Tempels – Treffpunkt 2 – Jo'Dan und Pico (JK), Neela (Gaya), Ian und Brianna
 
Bastion - Kanalisation – Übergang zu den Katakomben, mitAhne, Riuen, Markus, Eowyn, Marrev (NPC)

Die Rätin und ihr Begleiter lauschten dem Bericht des Wächters. Der Weg durch die Katakomben war überraschenderweise reibungslos verlaufen, obwohl die Ritterin dann und wann ein äußerst flaues Gefühl überlief. Wie ein kalter Hauch, der sich an ihren Nacken geheftet hatte. Seltsam. Wenn man davon absah, dass Eowyn wieder und wieder mit ihren Kräften kämpfte, hatten sie ihr Ziel unbeschadet erreicht. Elise hatte manchmal Mühe, sie zu stützen und sie wieder aufzurichten, doch es gelang ihr, sie beschwerte sich nicht. Im Gegenteil. Sie war froh, dass es El'mireth gut ging, und dass sie die qualvolle Behandlung überstanden hatte. Im Grunde war sie glücklich, dass sie irgendwie helfen konnte und die Situation nicht verschlimmerte. So hoffte sie.

Die negativen Gefühle, die in ihr aufkeimten als sie die Spuren von Machblitz-Folter sah, ließ sie nicht zu, und konzentrierte sich stattdessen voll auf Zel und die Gruppe. Dabei ließ sie die Hand der Rätin nicht los, obwohl sie sie punktuell quetschte wie beim Bankdrücken.

Noch bevor die Einsatzleiterin ihre Anweisung vollenden konnte, nachdem sie der Idee eines raschen Aufbruchs des Eowyn Teams zugestimmt hatte, war ein deutlich hörbares Geräusch in dem Korridor hinter ihnen zu hören. Die nachfolgende Aufforderung brauchte sie dem im Aufbruch befindlichen Dreiergespann nicht zwei mal sagen. Sie nickte ihr zu und warf einen kurzen Blick zu Mark bevor sie mit Riuen und Eowyn die Route fortsetzte.

Der Treffpunkt war nicht sehr weit vom Übergang in die Kanalisation entfernt. Nach dem sie eine vertretbare Entfernung zwischen sich und das Team der Pau'anerin gebracht hatten, stoppte Elise dann. "Wir müssen irgendwie unauffällig zum Schiff kommen." schaute sie dann erst zu Eowyn und dann zu Riuen. "Meine Idee wird euch sicher nicht gefallen, also wenn ihr noch eine bessere habt, dann immer raus damit." In dem Moment war sie schon in die Hocke gegangen, um sich mit Schmutz auszustatten und sich im Anschluss damit einzusalben. "Hier schaut man höchstens verächtlich auf die Ärmsten herab, alle machen einen großen Bogen um sie. Riuen, du kennst dich mit den Imperialen am besten aus. Fällt dir was ein, damit die Sturmtruppler uns ignorieren?"

Sie stellte sich vor Eowyn und zog ihr die Kapuze ins Gesicht, nicht ohne ihr das hoffnungsvollste Lächeln zu schenken, das sie seit langem ausgepackt hatte. Dann hängte sie die Rätin bei sich ein um ihr Halt zu geben. Vielleicht würden sie ja wie ein paar betrunkene Obdachlose wirken. Und mit etwas Glück alle Hindernisse auf ihrem Weg umgehen.

Gesagt und getan. Nach einigen weiteren hundert Metern erreichten sie die Zivilisation. Nun mussten sie nur noch beim Schiff ankommen.

Bastion - Center - Vor der Kanalisation auf dem Weg zum Schiff - mit Eowyn, Riuen

----------------

Bastion - Katakomben - ???

Kleine Partikel schwirrten durch alte Gemäuer, streiften hohles Gestein und staubige Böden. Sie bewegten sich wie ein Schwarm kleiner Fliegen durch das endlose Labyrinth, das einst erbaut wurde um Eindringlingen den Weg zu ihrem Ziel zu erschweren. Und sie waren schon vor langer Zeit da gewesen. Schon viel länger, als das labyrinthische Bauwerk seinen ersten Spatenstich erhielt. Sie waren viele und sie waren neugierig. Selten waren so viele Fleischsäcke in so kurzer Zeit durch ihre Gefilde gewandert. Und nun wollten sie genauer hinsehen. Im Schwarm materialisiert streiften sie eine alte Bohle und erzeugten ein lautes Knacken. Als sie um die Ecke bogen und drei Gestalten vor ihnen zum Vorschein kamen, konnten sie nicht anders als auf direkten Weg zu ihnen zu gleiten.

"################################"

Ein hoher Pfeifton folgte, der nicht sehr laut war, doch für die, die nahe genug waren - einen markerschütternden Lärm erzeugten. Die Partikelwolke sammelte sich um Marrev und sie kam ihm so nahe, dass es beinahe so wirkte, als wolle sie durch ihn durchgleiten.

Bastion - Kanalisation – Übergang zu den Katakomben - ??? - Ahna, Markus, Marrev (NPC)
 
Bastion - Katakomben, mit Riuen, Markus, Elise

Sich ausmalen, was der Orden der Sith in petto hatte, um jemanden zu brechen... Eowyn und Ian hatten sich sehr, sehr viel vorstellen können, und vermutlich war nicht einmal die Hälfte davon geschehen. Trotzdem war Eowyns Zustand so, wie er nun einmal war, und war das nicht ein weiteres Zeichen dafür, dass sie länger hätte durchhalten müssen, nur etwas, dass sie etwas hätte anders machen müssen, um nun nicht so ein Klotz am Bein zu sein? Elise raunte ihr zu, weiterhin stark zu bleiben, doch Stärke... wo war sie gewesen in den letzten Wochen? Wo, als sie ihre Kontrolle in Sturns Quartier verloren hatte; wo, als Ian ihr ihren Platz klargemacht hatte; wo, als Thanatos Informationen wollte? Nicht einmal im relativen Luxus von Sturns Zimmer hatte sie es geschafft, ruhig, besonnen, gelassen zu bleiben, unprovoziert... Da war keine Stärke, die ganzen letzten Wochen nicht, und jetzt, jetzt war da nur ein jämmerlicher, kleiner Rest von ihr selbst.

Aber sie mussten weiter. Sie musste irgendwie dafür sorgen, dass sie nicht noch verantwortlich dafür war, dass ihre Rettung schiefging. Elise sorgte dafür, dass sie auf den Beinen blieb, und Eowyn setzte stoisch einen Fuß vor den anderen, obwohl sie sie kaum mehr spürte, kaum Kontrolle über sie hatte.

Die Kontrolle ging erst recht verloren, als ihr langsam klar wurde, dass ein Ende greifbarer war, als sie zu hoffen gewagt hatte. Sie stieß ihre Warnung hervor und hielt sich weiter an Elise fest, die ihre Worte aufnahm und in die Planung einbrachte. Das Rauschen in Eowyns Ohren wurde weniger, und sie konnte halbwegs verstehen, was die Ritterin sagte.
Freundin.
Sie hatte tatsächlich
Freundin gesagt. Warum? Warum tat sie das? Das... das ergab überhaupt keinen Sinn. Sie kannten sich kaum. Und niemand war mit ihr befreundet. Sie war viel zu kompliziert, viel zu unnahbar... Vielleicht aber hatte sie sich auch verhört. Oder sie hatte es nur gesagt, um ihr Sicherheit zu vermitteln, oder ihren Namen nicht zu nutzen... Es spielte keine Rolle. Sobald sie im Tempel waren, würde alles wieder seinen gewohnten Gang gehen.
Lange hatte sie ohnehin nicht Zeit, darüber nachzudenken. Irgendetwas versetzte die Gruppe in Alarmbereitschaft, und Elise führte sie im Eiltempo (so gut es eben ging) gemeinsam mit Riuen weiter durch die Dunkelheit und die nun hinzukommende Feuchtigkeit. Es stank, aber immerhin fiel ihr eigener Gestank dadurch vielleicht weniger auf. Eowyn stolperte mehr, als das sie lief, und die Schmerzen in ihrem Bauch nahmen wieder zu, so dass sie sich ein wenig krümmte. Jeder Schritt kam ihr unendlich weit, unendlich anstrengend vor. Am liebsten, beinahe, hätte sie den beiden gesagt, sie sollten sie hier zurücklassen und alleine weitergehen, doch sie alle, inklusive Ian, hatten so viel riskiert, um sie herauszuholen, dass Eowyn es nicht wagte. Ohnehin, Riuen würde es vermutlich ohnehin nicht zulassen; Eowyn meinte, ihn gut genug zu kennen um zu wissen, dass er sich Ian gegenüber wahrscheinlich verpflichtet fühlen würde. Oder so etwas. Sie musste einfach weiter. Irgendwie, und wenn... und wenn sie dabei draufging.

Dann aber hielt Elise an. Eowyns Beine zitterten, als sie stehenblieb und als Elise ihre Hand losließ, um sich in die Hocke zu begeben, war es ihr egal, aus was der Boden bestand. Der Verlust von Elises Hand wog schwer, doch sie musste lernen, alleine klarzukommen und sich nicht wie ein Kleinkind an die Ritterin zu klammern. Eowyn setzte sich und sah dabei zu, wie Elise ihre Haut beschmutzte, um weniger aufzufallen. Nicht gefallen? Als ob es auf so etwas überhaupt noch ankam. Ein bisschen Schmutz, selbst Fäkalien oder anderes, war Eowyns geringstes Problem. Sie rieb sich ihr Gesicht mit dem nächstbesten Dreck ein, der unter ihre Finger geriet, und zuckte dabei nicht einmal mehr zusammen, als sie an die Stelle in ihrem Gesicht kam, die vermutlich eine blaue oder eine andere Farbe angenommen hatte.
Elise wechselte weitere Worte mit Riuen, doch Eowyn hörte nur mit einem halben Ohr hin. Sie versuchte, sich irgendwie bei Bewusstsein zu halten. Sie würde es nicht schaffen. Das Ziel lag sicher nicht um die Ecke, was auch immer ihr Ziel war, doch wenn sie in Ohnmacht fiel, dann würde sich auch ihre Verschleierung auflösen, und das durfte unter keinen Umständen passieren. Aktuell wendete sie, seitdem sie aus den Katakomben heraus waren, jedes bisschen Kraft darauf, diese und ihre Abschirmung aufrecht zu erhalten, doch es wurde schwerer und schwerer...

Sie saß noch nicht lang, als es anscheinend weitergehen sollte. Eowyn presste die Lippen aufeinander, spannte ihren ganzen Körper an und suchte Kraftreserven, die vielleicht irgendwo in irgendwelchen Ecken existierten. Elise lächelte ihr zu, rückte die Kapuze zurecht und griff unter ihren Arm, als sie sie nach oben zog. Mittlerweile zitterte Eowyn am ganzen Körper, und sie fürchtete sich vor dem, was noch kommen würde - der Aufstieg an die Oberfläche. Es war nicht genug Platz im Gang, um zu dritt nebeneinander zu laufen, ansonsten hätte Eowyn schon längst all ihren Stolz über Bord geschmissen und Riuen darum gebeten, sie von der anderen Seite zu unterstützen. So aber musste sie es irgendwie nur mit Elises Hilfe schaffen... Was sie, mit äußerster Not, irgendwie tat. Doch dann war da ein Schacht, ein paar in die Wände geschlagene Sprossen, und Eowyn wurde schlecht. Weiter. Sie musste weiter. Sie konnten nicht die Macht einsetzen und sie nach oben levitieren, niemand konnte sie tragen, nein - sie musste da irgendwie alleine durch. Würde es das sein, würde am Ende, nach allem, schließlich ein Kanalisationsschacht die unüberwindbare Barriere darstellen? Konnte sie das Ian antun? Sie konnte nicht. Egal, wie es um sie beide stand - sie konnte nicht.
Eowyn liefen unbemerkt die Tränen über die Wangen, als sie, langsam, mühevoll, ihren linken Arm hob und den Aufstieg als zweite begann. Es waren nicht viele Höhenmeter, doch mit ihrer verletzten Rechten, von der sie unter Schmerzen nur den Ellbogen zum festklammern benutzen konnte, war es eine Tortur sondersgleichen. All die von den Schmerzmitteln unterdrückten Qualen waren spätestens, als sie den Ausgang erreichte, wieder vorhanden. Man half ihr heraus, und das nächste, was Eowyn wusste, war, dass sie sich abwandte und sich liegend vor Schwäche übergab. Da war nicht wirklich etwas außer Flüssigkeit, was überhaupt herauskommen konnte, schließlich hatte sie seit... zwei Tagen? nur den einen winzigen, kaum wahnehmbaren Bissen gegessen, aber es hielt ihren Körper nicht davon ab ihr zu zeigen, was er von dieser Überbeanspruchung hielt.
Erst, als ihr Magen sich langsam beruhigte und sich etwas wegdrehte, kam sie dazu, zu begreifen, wo sie sich befand.

Luft.
Keine Wände.
Sie war...
draußen.

Eowyn hatte nicht mehr geglaubt, diesen Moment noch zu erleben, und sie schluckte schmerzhaft. Sie war wirklich, wahrhaftig,
draußen. Sie atmete normale Luft ein, keine, die schon zig mal gefiltert worden war. Da waren keine Wände, keine Türen, keine Handschellen, die sie aufhielten. Sie konnte, theoretisch, gehen wohin sie wollte.......... Sie musste sich zusammenreißen. Erneut. Immer noch. Sie waren noch immer in großer Gefahr, schließlich war das hier Bastion...
Tut mir Leid, krächzte Eowyn erneut. Spätestens jetzt hätte sich diese Freundinnen-Sache ohnehin erledigt. Sie war erbärmlich, und alles außer abschätzigen oder mitleidigen Blicken wäre aktuell wohl ein Wunder. Geht... wieder. Sie richtete sich auf, so gut sie konnte. Sie mussten, MUSSTEN, wirklich weiter. Jeden Moment konnte eine Sturmtruppe um die Ecke biegen, oder, noch schlimmer, ein Sith... Eowyn kontrollierte zur Sicherheit ihre geistigen Barrieren, doch sie saßen noch. Einigermaßen.

Wohin? Fragend blickte Eowyn in die Runde.

Bastion - Center – Straßen, Eingang zur Kanalisation, mit Riuen und Elise
 
[Äußerer Rand | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion-Center | Sith-Tempel | Katakomben] Matthew


Matthew lehnte sich in seiner kleinen abgesicherten Kammer zurück, er hatte alles vorbereitet. Die Überwachung war eingerichtet und abgesehen von den Bildschirmen blinkten bloß ein paar Control Leuchten für die vorbereiteten Überraschungen. Es war viel Arbeit und Zeit in diese Prüfung geflossen, doch nach dem Auftrag am Bergsee war Matthew sich sicher, dass sein Schüler der Aufgabe gewachsen war.

Seit dem ende des Duells mit Thanatos hatte Matthew an der Aufgabe geschraubt, während Ridley sich um seine Politische Agenda gekümmert hatte. Sie hatten Ihr Training nicht so exzessiv durchgeführt wie zuvor, doch Matthew hatte auch weiterhin ein Auge darauf seinen Schüler nicht gänzlich ohne Training davon kommen zu lassen und die Fortschritte, die der Gouverneur gemacht hatte, waren beachtenswert.

Lichtschwertduelle mit Kriegern, Machtbruchtraining mit Politikern, ein neu gebautes Lichtschwert, nachdem es von einem Exekutor im Duell beschädigt worden war. Der kleine Exkurs zum Bergsee und weiterhin regelmäßiges ausgiebiges Soresu-Training. Der Aufenthalt auf Bastion hatte sich gelohnt und mit dieser Prüfung würden sie Ihren Aufenthalt auf der Thronwelt abschließen.

Ridleys Aufgabe war in der Theorie sehr einfach, er sollte die Katakomben betreten und in Ihrem Labyrinth einen Kommandozylinder finden, „Capture the Flag“ sozusagen. Jedoch hatte Matthew auch 3 Jüngern diese Aufgabe geben und ihre Motivation damit aufgepeitscht, dass sie sein Schüler werden würden, wenn sie es aus dem Labyrinth mit der Flagge herausschafften und seinen Schüler töteten. Es wurde Zeit, dass Solaris lernte, dass es im Zweikampf üblicherweise um das Überleben der beteiligten ging bevor sie sich auf machten auf Manaan Rebellen zu jagen.

Der Gouverneur und die anderen Jünger hatten alle einen zufälligen eingangspunkt in das kleine Labyrinth. Ein letzter Blick auf die Bildschirme und dann aktivierte Matthew sein Komm zu allen „Prüflingen“.

„Es geht los, Möge die Macht eure Ketten sprengen.“

Dann verfolgte er gespannt, wie die vier ungleichen Gestalten in das Labyrinth aus Gängen vordrangen.


[Äußerer Rand | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion-Center | Sith-Tempel | Katakomben] Matthew
 
.:Bastion - Katakomben - Treffpunkt - Jo’Dan & Pico sowie Neela (JK, Gaya), Brianna und Ian in den Schatten:.

Der Jedi zog hörbar Luft durch seine Atemmaske. Es war so weit, aus dem Schatten wurde der erste Teil der Losung gesprochen...
Niemand würde die Vegetation von Agamar als schön bezeichnen. Das System war ein karger, kalter Fels dessen größte Errungenschaft das produzieren einer für Menschen atembaren Umgebung ist.


"Guten Abend. Oh, definitiv! Die Kornfelder von Agamar sind zu dieser Jahreszeit einfach atemberaubend. Die leuchtenden Farben und die üppige Vegetation sind ein Anblick, den man nie
vergisst."


flüsterte der Kel'Dor in die Finsternis. Gaya verließ ihre meditative Haltung und nahm ihren Platz an der Seite JK's ein. Wenn auch der erste Teil der Passphrase korrekt war konnte man nicht wissen wer dort im Schatten lauerte. Sollte die Antwort auf seine Gegenfrage falsch sein war der Befehl die Mission als gescheitert anzusehen und unter Funkstille selbstständig versuchen einen Weg von dem Planeten zu bekommen. Der Jedi hatte schon eine Route parat die Gaya und er quer durch die Galaxis führen würde um etweilige Verfolger abzuschütteln bevor sie ihren Weg nach Coruscant fortsetzen würden. Er hoffte es würde gar nicht erst so weit kommen..

"Was wächst in den Sanden von Tatooine?"

dies war nun seine Aufforderung an sein Gegenüber sich zu authentisieren. sie waren nur noch ein Flüstern davon entfernt zu erfahren ob die Mission ein Erfolg war oder nicht...

.:Bastion - Katakomben - Treffpunkt - Jo’Dan & Pico sowie Neela (JK, Gaya), Brianna und Ian in den Schatten:.
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Äußerer Rand / Braxant-Sektor / Sartinaynian System / Bastion / Sith-Tempel / An einem Eingang zu den Katakomben ] Ridley

„Es geht los, Möge die Macht eure Ketten sprengen.“

, drang die Stimme Severides aus Ridleys Com. Hen hatte das kleine Gerät an das Revers von hens weißer Verwalteruniform geheftet, um die Hände bei was auch immer nun kommen sollte frei zu haben. In hens Ohren pochte das Blut und die dunkle Aura des Tempels drückte auf hens Gemüt, doch das war nichts gegen das, was vor hem lag. Die kühle Luft, die die dunkle Treppe vor hem hinaufströmte, schmeckte bitter und versprach all die Enge und Finsternis, die die Katakomben für hen bereithielten.

Wie ein zahnloses Maul ragte der Treppenabgang vor dem Gouverneur auf. Still, bis auf das entfernte Pfeifen eines Luftzugs. Lediglich in der Macht klagten die Katakomben über all jenes Unheil, das unvorsichtigen Jüngern, Schülern und sogar vollwertigen Sith dort unten widerfahren war. Und nun musste hen, Ridley, dort hinabsteigen. Es war die letzte Prüfung, bevor sie Bastion wieder verlassen würden. Ein letzter Test von Ridleys Fähigkeiten. Doch dass dieser erst jetzt, nach dem Bergsee, kam, ließ absolut nichts Gutes erahnen. Ridley sollte in dem finsteren Labyrinth einen Kommandozylinder finden. Eine scheinbar einfache Aufgabe, die hens Meister jedoch mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit so kompliziert wie möglich gemacht hatte.

Die Sekunden verrannen, während Ridley versuchte, hens Respekt vor der Aufgabe zu überwinden und loszumarschieren. Wie ein Tier im Gleiterscheinwerferlicht stand hen vor dem dunklen Eingang und atmete flach ein und aus, während hens Herz hämmerte, als müsse es einen Marathon laufen. Das bisschen rationalen Verstand, das der Gouverneur sich aufbewahrt hatte, schämte sich für die Panikattacke, was diese jedoch nur noch schlimmer machte. Ridley fürchtete sich vor dem unheilvollen Treppenabstieg und dem Verderben, das hem entströmte wie stinkender Atem.

Eine einzelne Träne lief Ridleys Wange hinab, während hen sich an den Griff von hens Lichtschwert klammerte. Langsam sog hen die bittere Luft durch die Nase ein, hielt sie für einige Sekunden und atmete durch den Mund wieder aus. Einige Male musste der Gouverneur die Atemtechnik wiederholen, bevor sie schließlich – endlich! – Wirkung zeigte. Langsam, aber sicher beruhigte sich hens Herzschlag und hens Klammergriff um die Waffe lockerte sich etwas. Mit der Linken wischte hen sich die schweißnasse Stirn ab und gab sich dann einen Ruck. Die Aufgabe würde nicht leichter werden, je länger hen hier stehenblieb. Im Gegenteil. Was auch immer dort unten lauerte würde so mehr Zeit bekommen das Ziel selbst zu finden und womöglich tiefer in die Katakomben zu verschleppen.


„Verdammte Scheiße…“

, murmelte Ridley und schob zögerlich einen Fuß auf die Treppe zu. Der nächste Schritt fiel hem leichter und dann hatte hen den Absatz erreicht. Zischend erwachte hens Lichtschwert zum Leben und warf sein gespenstisch rotes Licht den Schacht hinab. Dann begann der Gouverneur den Abstieg und versuchte hens Machtsinn auszublenden, der hen zuschrie, dass die Dunkle Seite der Macht hier unten in dicken Schwaden die Luft verpestete. Die Treppe mündete in einen baufälligen Gang, der in einem leichten Winkel tiefer hinabführte. Hier unten schienen die Wände aus Durabeton gegossen worden zu sein, doch hatten Zeit und die Bewohner des Tempels etliche Risse, Dellen und Löcher hineingefressen. Nun mit ein wenig Momentum arbeitete Ridley sich zielstrebig den Korridor entlang. Noch immer schien die Luft hen ersticken zu wollen, doch wo hen nun einmal hier unten war, schien es irgendwie zu gehen.

Der Korridor mündete in eine Kreuzung, an der vor nicht allzu langer Zeit ein Kampf stattgefunden haben musste. Ridleys Lichtschwert enthüllte dunkle Spritzer am Boden, Kratzer an den Wänden und Schleifspuren, die in den Gang zur Linken hineinführten. Der Gouverneur erschauderte und markierte die Richtung aus der hen gekommen war mit hens Lichtschwert. Ein Pfeil auf dem Boden, der in Richtung Freiheit zeigte, eine Geste die hen sich ein wenig besser fühlen ließ. Plötzlich ertönte aus dem Linken Gang ein markerschütternder Schrei, der den Gouverneur zusammenzucken ließ. Hastig warf hen einen Blick in die Richtung, sah nur Schwärze, und hastete los. Nach rechts, in die entgegengesetzte Richtung.


[ Äußerer Rand / Braxant-Sektor / Sartinaynian System / Bastion / Sith-Tempel / Katakomben ] Ridley
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
[ Äußerer Rand / Braxant-Sektor / Sartinaynian System / Bastion / Sith-Tempel / Katakomben ] Ridley, nicht allein

Ein plötzliches Rascheln ließ Ridley herumfahren. Gespannt wie eine Bogensehne streckte hen die Spitze von hens Lichtschwert vor sich in die Finsternis. Jeden Moment schien es hem, als könnte ein Monster sich in der Schwärze materialisieren, um hem die Eingeweide herauszureißen. Doch die Sekunden verstrichen und das Einzige, was sich regte, war ein Schweißtropfen, der quälend langsam hens Schläfe hinablief. Grade wollte der Gouverneur sich abwenden, da hörte hen es wieder! Ein Rascheln, das Tappen vieler Füße auf dem unebenen Boden! Etwas lauerte dort in der Dunkelheit, so viel sagte hem nun auch hens Machtsinn. Doch was war es? Freund oder Feind? Wohl eher zweiteres, doch war es der Typ feind der plötzlich auf hen zuspringen würde, um hen den Kopf abzubeißen?

Vorsichtig, von hens Mut selbst überrascht, machte Ridley einen Schritt in Richtung des sich verbergenden Wesens. Alles blieb still, also machte hen einen weiteren Schritt und plötzlich ertönte das Geräusch wieder. Es klang fast, als hätte das Wesen sich erschreckt und floh den dunklen Gang hinab, weg von seinem Opfer. Oder war der Gouverneur hier überhaupt das Opfer? Von der plötzlichen Flucht ermutigt setzte Ridley nach und konnte sich grade noch davon abhalten in einen jäh aus der Dunkelheit hervorblitzenden Speerschaft hineinzulaufen.


„Mistviech…“

, fluchte Ridley und warf einen näheren Blick auf die Waffe die jemand nicht nur perfekt auf Halshöhe in die Wand gerammt, sondern anschließend auch dunkel angemalt hatte! Die Falle war bösartig und selbst im roten Licht des Lichtschwertes kaum zu erkennen. Lediglich das Funkeln der scharfen Spitze hatte hen davor bewahrt sich selbst aufzuspießen. War das Ding zufällig hier aufgestellt worden? Oder hatte das Wesen – was auch immer es war – hem mit Absicht eine Falle gestellt? Es war keine Frage, die der Gouverneur beantworten konnte, was hen jedoch nur noch umso nervöser machte. Jagte hen nun etwas, oder nicht?!

Frustriert durchtrennte Ridley den Speerschaft mit hens eigener Waffe. Das Ding fiel klappernd zu Boden und kurz erwog hen die Waffe mitzunehmen. Dann verwarf hen den Gedanken jedoch. Das Lichtschwert war dem Speer kommentarlos überlegen. Es gab also, bis auf ein Gefühl falscher Sicherheit, keinen Grund sich mit dem Ding abzuschleppen. Kurz lauschte hen, ob das Wesen sich wieder in hens Richtung gewagt hatte, doch nur die absolute Stille der Katakomben hallte von den Wänden wider. Zeit weiterzugehen. Kurz konzentrierte Ridley sich und richtete hens Machtsinn auf hens eigentliches Ziel. Um die Aufgabe irgendwie schaffbar zu gestalten, hatte hens Meister dafür gesorgt, dass der Kommandozylinder in der Macht zu erkennen war. Zwar gab das noch immer keinen Anhaltspunkt wie hen dorthin kommen sollte, doch ging Ridley so zumindest grob in die richtige Richtung.

Entschlossen drehte hen sich auf dem Absatz um und stiefelte los, die Ohren gespitzt, das Laserschwert als Lichtquelle vor sich gereckt. Nun schien hens Begleiter in der Dunkelheit sich jedoch wieder ein Herz gefasst zu haben. In unregelmäßigen Abständen hörte Ridley das Rascheln und Tapsen erneut. Mal näher, mal weiter entfernt. Doch hen hatte hens Ziel vor Augen und hen hatte keine Lust in eine weitere Falle zu laufen, indem hen dem Geraschel nachging. Der Korridor führte stetig in die Tiefe und immer wieder traf hen auf Weggabelungen. Die meisten davon schienen in die richtige Richtung zu weisen und es war nicht immer eindeutig, welche von ihnen nun zum Hauptkorridor gehörte. Stellenweise versperrten Trümmer, Mauertücke und sogar ganze Möbelhaufen den Weg, doch grundsätzlich ging hen immer in die Richtung, die hem hens Machtsinn wies. Voran, in Richtung des Codezylinders und an manchen Gabelungen schien die Macht hem sogar gewisse Eingebungen einzuflüstern.

Unschlüssig fand Ridley sich schließlich vor einer weiteren Abzweigung wieder. Der Korridor, dem hen bisher gefolgt war, ging geradeaus voran. Doch zu hens Linken schien etwas vor einiger Zeit durch die Wand gebrochen zu sein. Lose Steine machten den Boden unsicher, doch der durch den Durchbruch freigewordene Gang schien noch etwas direkter auf hens Ziel zuzuführen als hens aktueller Korridor. Sogar hens Machtsinne flüsterte hem zu, dass der enge Weg zu hens Linken hen schneller zum Ziel führen würde! Lediglich die losen Steine am Boden stimmten hen zögerlich. Wenn etwas diesen Moment wählte hen anzuspringen, gäbe hen einen sicheren Stand zu Gunsten von Schnelligkeit auf. Einen Moment lang verharrte Ridley unschlüssig und hörte hinter sich plötzlich wieder das inzwischen vertraute Rascheln. Hektisch sah hen sich um, konnte in der Dunkelheit jedoch nichts erkennen. Leise fluchte der Gouverneur und beschloss sich von dem Ding nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Die losen Steine klackerten beunruhigend unter hens Füßen, als hen sich nach Links wandte.

Der Gang war sogar noch schmaler, als es zu beginn erschienen war. Bald berührte unebener Beton auf beiden Seiten hens Schultern und lose Steine machten hens Schritte unsicher. Zu allem Überfluss war das Rascheln und Tapsen nun ein konstanter Begleiter und hen spürte eindeutig, wie die unbekannte Präsenz sich an hens Fersen geheftet hatte. Nervös schaute hen sich um, doch noch immer konnte hen nur Schwärze erkennen und dann…

…gab der Boden unter Ridleys Füßen nach. Mit einem erstickten Schrei und laut polternden Steinen rutschte hen in die Tiefe und mit einem Mal waren hens Hände leer. Schwärze umfing hen und hens blind tastenden Finger konnten sich grade noch um eine Kante in der Finsternis schließen. Ein jäher Schmerz schoss durch hens Schulter, doch der Fall war gestoppt. Etwas raschelte und dann war die Präsenz über hem. Ein jähes, grelles Licht blühte auf und plötzlich war da wieder eine blitzende Speerspitze, die auf hens Gesicht zuschoss. Der Glühstab, den das Wesen daran gebunden hatte, blendete hen, doch war es hens Machtsinn der hen rettete. Die scharfe Spitze durchstach Stoff, lies jedoch hens Fleisch intakt, das hen grade noch hatte zur Seite schwingen können. Hastig sah Ridley sich um, betend, dass hen sich fallen lassen könnte, um wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen, doch der Anblick lies hen Schlucken.

Ridley hing auf halbem Weg in einer Fallgrube. Weitere Speere waren an ihrem Grund in den Boden gerammt worden und nur vielleicht ein halber Meter trennten hens Füße von den todbringenden Spitzen. Doch hen hatte keine Zeit sich hens drohendes Schicksal bildlich vorzustellen, denn der Speer stach erneut zu und diesmal war er besser gezielt. Zischend fuhr die Waffe hinab, direkt auf hens Hals zu. Mit dem Mut der Verzweiflung griff hen mit der Macht nach oben; auf die Präsenz zu und dann nach ihr. Schmerzhaft fuhr die Speerspitze die Brust des Gouverneurs entlang, doch diesmal war es an dem Wesen zu fauchen. Mit einem unmenschlichen Schrei und einem Schauer aus Steinen kam das Ding hem entgegen, schlug schmerzhaft gegen hens Kopf und versuchte sich vergeblich ins hens Rücken zu krallen. Ein lautes Knirschen, ein schmerzerfülltes Schnattern und dann lagen die Katakomben wieder still da.

Mit pochendem Herzen zog Ridley sich in die Höhe. Schwer atmend brachte hen wieder einigermaßen festen Boden unter sich und warf dann einen Blick in die Fallgrube. In der Finsternis war natürlich nichts zu erkennen, doch irgendwo in der tiefe funkelte eine Spitze des Glühstabs. Kurzentschlossen griff der Gouverneur erneut mit der Macht hinaus und hielt einen Moment später den Speer in der Hand, der hem fast zum Verhängnis geworden wäre. Nun wieder mit einer Lichtquelle ausgestattet leuchtete hen nach unten und musste im nächsten Moment einen lauten Fluch unterdrücken. Dort, aufgespießt in seiner eigenen Falle steckte ein
Vratix. Einer jenen sechsbeinigen, insektoiden Aliens, die auf Thyferra ihr Geld mit Bacta verdienten.

„Latent telepathisch…“

, zitierte Ridley die Beschreibung aus dem Lehrbuch und schalt sich gleich darauf eine Närrin. Nicht die Macht hatte hem hilfreiche Eingebungen verpasst, sondern dieses Ding, das versucht hatte, hen in seine Falle zu locken! Eigentlich funktionierte Vratix-Telepathie nur zwischen Mitgliedern der eigenen Spezies, doch musste dieses Exemplar gelernt haben diese Limitation mittels der Macht zu umgehen. Noch immer mit klopfendem Herzen und wütend dem Alien fast auf den Leim gegangen zu sein leuchtete Ridley mit dem Speer weiter in die Tiefe und fand dann endlich was hen suchte. Einen Moment später hatte hen erneut hens Lichtschwert in den Fingern und blutroter Schein erhellte die Fallgrube, auf deren anderer Seite es weiterging.

„Ach Scheißdreck…“

, murmelte Ridley und machte einen Satz über die Grube hinweg. Der Fallensteller war tot und der Gang führte nach wie vor in die richtige Richtung. Und hen hatte nicht wirklich eine bessere Idee.


[ Äußerer Rand / Braxant-Sektor / Sartinaynian System / Bastion / Sith-Tempel / Katakomben ] Ridley, nicht allein
 
Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
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Die Kratzer an Ridleys Arm und Brust juckten und brannten noch schlimmer als vor zehn Minuten, als hen sich für eine Mikromeditation niedergelassen hatte. Kurz überlegte hen weitere zehn Minuten in Tiefschlaftrance zu verbringen, entschied sich jedoch dagegen. Im Licht von hens Lichtschwert schien zumindest die Blutung aufgehört zu haben und der Juckreiz wies darauf hin, dass hens Wunden zu heilen begonnen hatten. Und vor allem, konnte hen es sich nicht wirklich leisten zu viel Zeit stationär zu verbringen. Vermutlich war der Vratix nicht der einzige Jünger gewesen, den Severide hem auf den Hals gehetzt hatte und jeder weitere vertrödelte Moment erhöhte das Risko, dass ein weiterer Gegner hem auf die Spur kam. Also rappelte hen sich ächzend auf und machte sich wieder auf den Weg, immer weiter die dunklen Gänge der Katakomben entlang.

Ridleys Sicht war hier unten noch immer stark eingeschränkt. Zwar fungierte hens Lichtschwert als improvisierte Fackel, doch reichte der unheimliche rote Schein vielleicht anderthalb Meter weit nach vorne und negierte gänzlich hens angeborene Infrarotsicht. Noch schlimmer, die glühende Klinge blendete hen, weswegen hen hens wärmenegierenden Kontaktlinsen trug. Der Machtsinn des Gouverneurs wies hem den Weg in Richtung des Ziels, doch war es anstrengend hens Umgebung dauerhaft im Blick zu halten. Es war keine optimale Lösung, aber immerhin hatte hen den Vratix kommen ‚sehen‘, auch wenn dessen schmutzige Tricks am Ende funktioniert hatten. Daher gab hen sich auch damit zufrieden in regelmäßigen Abständen nach feindlichen Präsenzen in hens direkter Umgebung Ausschau zu halten…und fürs erste keine zu finden.

Ridley wusste nicht, wie lange hen schon hier unten war. Mindestens ein Mal jedoch war hen entfernt an hens Ziel vorbeigekommen. Der Kommandozylinder war verführerisch nah, im Abstand von mehreren Metern unter hens Füßen gewesen, gleichzeitig jedoch ohne einen direkten Weg dorthin. Natürlich hatte der Gouverneur erwogen ein Loch in den Boden zu schneiden, doch waren die Katakomben leider nicht bereit gewesen Raum für eine Abkürzung zu gewähren. Daher war Ridley in diesem Moment grob in die falsche Richtung unterwegs, streng darauf bedacht an der nächsten Biegung die Richtung zu wechseln. Zu allem Überfluss hatte es jedoch schon seit dem Kommandozylinder keine Abzweigung mehr gegeben und so sah hen sich gezwungen halbblind dem leicht aufwärts führenden Korridor zu folgen.

Grade hatte hen sich vergewissert, dass es in einem Umkreis von etwa fünfzig Metern keine feindlich gesinnten Präsenzen gab, als hens Machtsinn hem plötzlich eine Warnung zuschrien. Erschrocken zuckte Ridley zur Seite und schwang hens Waffe in einem klassischen Soresumanöver, um das Geschoss – was auch immer es war – in die nächste Wand zu lenken. Doch die Bedrohung war kein Blasterbolzen. Stattdessen schnitt die rote Klinge schräg durch ein daumendickes Stück Durastahl. Dann schoss ein greller Schmerz durch hens linken Oberarm, als eine rotglühende, angeschmolzene Spitze sich mit einem Zischen in hens Fleisch brannte. Mit einer Verzögerung von einem Herzschlag entrang sich ein markerschütternder Schmerzensschrei henser Brust und Sterne erschienen vor hens Augen.

Doch der Attentäter war noch lange nicht fertig. Ein weiterer Wurfspeer sirrte heran, dem Ridley nur entging, da der Schmerz einer glühenden Eisenstange im Bizeps hen in die Knie getrieben hatte. Keuchend zwang der Gouverneur sich zu fokussieren und richtete hens komplette Konzentration auf den Korridor vor hem, der jedoch kalt und scheinbar vollkommen leer vor hem lag. Ein Eindruck, der postwendend Lügen gestraft wurde, als hen einem dritten Speer nur mit einer ungeschickten Rolle zur Seite ausweichen konnte. Verzweifelt stieß Ridley eine Hand nach vorne und sandte einen Machtstoß den Gang entlang, hoffend, den unsichtbaren Angreifer aufzuscheuchen. Doch nichts dergleichen geschah und ein vierter Speer zischte einen Herzschlag später nah genug an hens Gesicht vorbei, um einen heißbrennenden Striemen auf hens Wange zu hinterlassen.

Wild pochte Ridleys Herz, während hen in Windeseile hens Optionen durchging. Der Korridor war für sicher die letzten fünf Minuten kerzengrade verlaufen, ohne dass es erkennbare Nischen gegeben hatte. Ein perfekter Ort für den Hinterhalt, den der mysteriöse Angreifer hier gelegt hatte. In der Macht schien er gänzlich verborgen zu sein und hatte mit dem glühendroten Lichtschwert eine perfekte Zielscheibe. Zischend erlosch die Klinge noch während Ridley der Gedanke kam, doch musste der Gouverneur einen Herzschlag später einen akrobatischen Sprung zur Seite vollführen, um dem nächsten Speer auszuweichen. Innerlich dankte hen Severide für das ewige Blastertraining.

Im Dunkeln sah Ridley genauso wenig von hens Gegner wie mit aktiviertem Lichtschwert. Doch hoffentlich galt das nun auch für diesen. Innerlich betend etwas auf diese Annahme setzen zu können, drückte hen sich mit dem Rücken gegen die Korridorwand und versuchte zu Atem zu kommen. Ein Fehler, wie hens Machtsinn hem einen Moment später fast schon panisch zuschrie. Ein weiterer Speer schoss aus dem Nichts auf hen zu und diesmal hatte hen sich selbst mit der Wand im Rücken die Bewegungsfreigeit verbaut. Ein scharfer Schmerz bohrte sich erbarmungslos in hens Oberschenkel und mit einem Schmerzenslaut gab Ridleys Bein nach. Hart kam hen auf der Erde auf und konnte grade noch die Arme vorstrecken, um sich nicht die Nase auf dem dreckigen Boden zu brechen. Mit einem sengenden Schmerz protestierte hens linker Bizeps.

Ein leises Schluchzen entrang sich hens Lippen, während hen fieberhaft überlegte, wie hen von dem Präsentierteller, auf den hen sich manövriert hatte, entkommen konnte. Hens Gegner konnte hen anscheinend unabhängig von der Beleuchtung erkennen und hatte damit einen entscheidenden Vorteil gegenüber Ridley, henser hier unten ohne Licht blind, wie eine Fledermaus war… Oder doch nicht? Plötzlich schalt der Gouverneur sich einen Narren! Während ein weiterer Speer angeschossen kam, rollte hen sich zur Seite und fummelte im nächsten Moment nach hens Augen. Einen Herzschlag später hatte hen die Kontaktlinsen herausgenommen und richtete hens Blick wieder nach vorne.

Tatsächlich! Vielleicht zwei Dutzend Meter vor hem regte sich eine humanoide Gestalt! In der Macht unsichtbar, doch anders als Severide Körperwärme ausstrahlend. Und damit sichtbar für Ridleys arkanianische Augen. Der nächste Speer kam mit Vorwarnung und diesmal hatte hen mehr als genug Zeit auszuweichen. Keuchend rappelte hen sich auf, schloss für einen Herzschlag die Augen und durchtrennte den Speerschaft, der sich in hens Oberschenkel gebohrt hatte. Dann spurtete hen los.

Ridleys Gegner zuckte überrascht zurück und wollte sich grade hinter eine Ecke zurückziehen, um hen vorbeirennen zu lassen, doch hen sah das Manöver kommen. Den Schmerz in hens Bein ignorierend, bog hen um die Ecke und sah sich endlich Angesicht zu Angesicht hens Peiniger gegenüber. Dieser war nicht untätig geblieben und drang augenblicklich auf den Gouverneur ein, einen neuen Speer zum Stoß gereckt. Doch Ridley war kein Anfänger mehr. Blitzschnell wich hen aus und versenkte hens gesunden Arm in der Magengegend von hens Gegner. Nun war es an ihm schmerzerfüllt zu keuchen, doch Ridley ließ ihm keine Zeit sich zu erholen. Noch im Schlag stieß hen mit der Macht zu und schleuderte ihn mit der Gewalt eines heranrauschenden Gleiters mit dem Rücken gegen die Wand. Etwas knackte Übelkeit erregend. Und dann lag der Angreifer still da.

Keuchend ließ Ridley sich zu Boden fallen. In der Macht war hens Gegner plötzlich sichtbar geworden, wo er jedoch keine Lebenszeichen mehr von sich gab. Müde beugte Ridley sich über ihn und erkannte, was hen da vor sich hatte. Bei dem Toten handelte es sich, wenn hen nicht alles täuschte, um einen
Miraluka. Zumindest wenn die fehlenden Augen irgendein Anhaltspunkt waren.

„Daher brauchtest du also kein Licht, Arschloch…“

, murmelte Ridley und stieß erschöpft die Luft aus. Ein weiterer Gegner mit angeborenen Fähigkeiten, den Severide hem auf den Hals gehetzt hatte. Und dieser hatte wohl auch irgendwo ausgeschnappt, wie man seine Präsenz verbarg. Dann noch der ausgeklügelte Hinterhalt und Ridley brach der Schweiß aus bei dem Gedanken daran, was hens Meister noch alles in Petto hatte.


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.:Bastion - Katakomben - Treffpunkt - Jo’Dan & Pico sowie Neela (JK, Gaya), Brianna und Ian in den Schatten:.

Obwohl ihn Erleichterung hätte durchströmen sollen, fühlte Ian Enge in seinem Brustkorb. Da waren seltsame Gedanken und noch seltsamere Gefühle, als er das Labor verlassen hatte. Noch immer drängte der Wunsch in ihm, zurück zu kehren und zu zerstören. Du würdest dich danach so viel besser fühlen.
Die Stimme war nicht per se dunkel, sie schien kein Echo der dunklen Seite zu sein – nein, sie war der Wunsch eines Menschen, der zu viel gesehen und erlebt hatte. Er war ein Mensch und der Wunsch war menschlich.

Bei Brianna angekommen nickte er, mit einem mürrischen Lächeln, als er noch einen letzten Blick auf die Gardistin warf. Erneut durchströmten ihn eine Welle von Gefühlen, aber sie zu ordnen wäre in dieser Zeit nicht möglich gewesen und Ian ging ihnen nicht weiter auf den Grund, als er die Frau kurz abtastete und den Kopf schüttelte. Sie würde in ein paar Minuten aufwachen und, wenn sie klug war, zur Krankenstation gehen. Doch all das lag nicht mehr in ihren Händen. Sie hatten die Frau geschont und auf sie geachtet. Was nun geschah, lag außerhalb ihres Möglichen und so war Ian beinahe erleichtert, als sie die Gardistin endlich hinter sich gelassen hatten und mit ihr das Labor.
Wäre es doch möglich, nicht nur Orte, sondern auch Empfindungen zurückzulassen, schoss es dem Dunkelhaarigen durch den Kopf, der beinahe durchgehend schweigend die Führung zurück durch die Katakomben übernommen hatte. Sie würden sich später ausführlich austauschen können. Jetzt hingegen strengte Ian sich an, sich weiter und besser abzuschirmen, denn die Katakomben machten ihm nach wie vor zu schaffen, und mit ihnen, dieses elende Gefühl der Beklemmung.

Sie liefen so lange, bis sie am Treffpunkt angekommen waren und dort nahmen sie im Schatten Gestalten wahr. Die erste Überprüfung folgte und eine der Gestalten stellte die Gegenfrage.
Diese Stimme… Sie kam dem Dunkelhaarigen vage bekannt vor. Irgendwo hatte er sie schon einmal gehört. Auf der anderen Seite, kam es nicht oft vor, dass sich Stimmen ähnelten? Vor allem, wenn sie durch eine Maske gesprochen waren? Seis drum.


„Schrott, Müll und wenn man genau sucht, ein zahmes Sarlacc.“

Es waren die richtigen Worte, die dafür sorgten, dass die anderen und sie selbst aus dem Schatten traten. Beinahe wäre Ian zusammengezuckt. Denn der Kel’Dor der da vor ihm stand, war kein Unbekannter. Die Stimme war das eine, aber die Narbe an der Wange bestätigte Ians Verdacht.
Hoffentlich würde ein Wiedererkennen seitens des anderen nicht zu Problemen führen. Denn auch dafür war keine Zeit. Ian schluckte jedes Wort hinunter, das ihm einfiel. Allen voran einer Entschuldigung. Bei der Macht – da waren schon jetzt zu viele Gespräche, die geführt werden wollten. Dabei wollte Ian nur noch zu Eowyn.


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Statt üblichen geschlechtsspezifischen Pronomen, werden in diesem Post experimentell geschlechtsneutrale Neopronomen verwendet. „Hen“ ist zu lesen wie „er/sie“ (Nominativ & Akkusativ). „Hens“ ist zu lesen wie „ihr/sein“ (Genitiv). „Hem“ ist Dativ. Beispiel: „Dies ist Ridley Solaris. Hen ist imperialer Gouverneur und hens Planet heißt Truuine. Legat Talzin ist hem zu Diensten.“
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Nach hens unglücklicher Begegnung mit dem Miraluka hatte Ridley nicht anders gekonnt, als eine längere Pause einzulegen. Die Kratzer, die der Vratix hem verpasst hatte waren im Großen und Ganzen gar nicht so schlimm, doch hens verbrannter linker Bizeps und aufgespießter Oberschenkel hatten hens Aufmerksamkeit bedurft. Zwar lag der Erste-Hilfe-Kurs, den hen im Studium absolviert hatte, schon eine ganze Weile zurück, doch war der Gouverneur nach den vielen Anschlägen auf hens Leben nicht untätig geblieben. Inzwischen wusste hen, wie man ein scharfes Stück Metall aus hens Körper entfernen konnte, ohne gleich auszubluten. Also hatte hen hens Wunden notdürftig verarztet und anschließend eine geschlagene Stunde in Tiefschlaftrance verbracht. In der Hoffnung, dass das kleine bisschen Regeneration genug sein würde um was auch immer auf hen zukommen mochte zu überstehen. Natürlich gab das Ridleys noch unbekannten Gegnern eine Menge Zeit, um sich vorzubereiten, doch dies war ein Opfer, das gebracht werden musste.

Schließlich also, als hen nicht länger vor sich rechtfertigen konnte noch weiter zu trödeln, erhob hen sich, gestützt auf einen Speer des toten Miraluka, und schickte sich an weiterzugehen. Hens Lichtschwert hatte hen an hens Gürtel verstaut und die Kontaktlinsen nicht wieder angelegt. Zwar sah hen so kaum die Hand vor Augen, erkannte all die kleinen Wesen, die hier unten hausten und ihre Körperwärme in warmen Farben abstrahlten, umso deutlicher. Es war eine ungewohnte Perspektive, doch immerhin eine, mit der hen arbeiten konnte. Hoffte Ridley zumindest.

So entging Ridley auch die kleine Kreatur nicht, die grade, als hen weitergehen wollte, aus einem Loch in der Wand gehuscht kam. Das
Ding maß vielleicht dreißig Zentimeter von den Füßen bis zu ihren Stielaugen und der Gouverneur hätte sie ohne weiteres für eine tierisch-opportunistische Tempelbewohnerin gehalten, hätte sie nicht eine winzige Lichtquelle in den grünlichen Fingern gehabt. Die Sithrobe in Miniatur fiel Ridley auch erst auf den zweiten Blick auf und hen beobachtete völlig perplex, wie das Ding sich vor hem in der Mitte des Ganges aufbaute.

„Hm-hm“

, räusperte sich das kleine Alien vernehmlich und Ridley hielt, sich schwer auf den Speer stützend, inne.

„Schüler Solaris, wenn ich mich nicht irre?“

, fuhr das Alien in einer lauten, piepsigen, fast schon quietschigen Stimme fort und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Ein Manöver, wodurch es in einer vermutlich beabsichtigt bedrohlichen, irgendwie aber urkomischen Weise von ihrer Lichtquelle von hinten angestrahlt wurde. Beinahe vergaß Ridley zu antworten, so überfordert war hen mit der Situation. Dann fing hen sich jedoch, einige Sekunden nachdem das Schweigen zwischen ihnen unangenehm geworden war und sagte:

„Äh. Ja?“

, woraufhin das Alien einen verächtlichen Laut ausstieß.

„Ahja, ich muss zugeben, ich habe Sie mir größer vorgestellt. Aber, dass die meisten Humanoiden in dieser Metrik zu wünschen übriglassen, ist ja hinreichend bekannt. Ich bin Jüngerin Allura, auch wenn dieser Titel sehr bald ein Upgrade erhalten wird, wenn Sie wissen, was gut für Sie ist.“

Mit uncharmant offenstehendem Mund musterte Ridley die Jüngerin, die hem grade so mit Müh und Not bis zur Wade reichte. Allura schien hem ein derart lächerliches Diminutiv, dass hen in diesem Moment nicht einmal entfernt daran dachte, hens Lichtschwert als Verteidigungsmaßnahme zu ziehen. Das Alien wirkte sowohl in ihrem Machtprofil als auch ihrer Statur so unscheinbar, dass ihre hochtrabenden Worte einfach nur komisch waren.

„So? Keine Antwort? Sie scheinen für einen Arkanianer wirklich ein wenig schwer von Begriff zu sein. Enttäuschend wirklich. Das nimmt meinem unvermeidlichen Sieg nun wirklich seine Befriedigung. Also gut, ich werde es Ihnen also nochmal erklären, als wären Sie drei, ja?“

Ridley schien es, als wäre es ein Leichtes gewesen Allura, selbst mit hens limitierten Machtkräften, wo sie stand zu zerquetschen. Dennoch war das hochtrabende Gewäsch, das mit einer deutlich höheren Lautstärke als benötigt, vorgetragen wurde, in diesem Moment durch seine absolute Absurdität so unterhaltsam, dass hen das Alien weiterquatschen ließ. Was würde das denn werden, wenn es fertig war?

„Ihr geneigter Meister hat jenem Jünger, der Sie zur Strecke bringt, Ihren Schülerplatz versprochen. Wenn ich das richtig sehe, sind meine beiden Kollegen bereits gescheitert, wodurch es rechtens nun mir zusteht Ihren Platz einzunehmen. Dennoch wollte ich Ihnen in meiner Gnade zugestehen aus dieser Situation einigermaßen unbeschadet zu entkommen. Daher haben Sie nun die einzigartige Chance sich zu ergeben und mir Ihre offensichtlich unverdiente Position zu überlassen. Ich denke, Ihr Meister wird es zu schätzen wissen, dass ich Sie lediglich durch meine überlegene Präsenz in die Knie gezwungen habe.“

Auch in der Macht fühlte Allura sich absolut selbstsicher an. Entweder glaubte sie an den Stuss, den sie von sich gab, oder sie hatte tatsächlich etwas in der Hinterhand. Wenn, dann etwas Kleines, wie Ridley schmunzelnd feststellte.

„Also dann, was darf es sein? Beugen Sie vor mir das Knie vor mir, oder nehmen Sie Ihre absolute Vernichtung in Kauf? Bedenken Sie, dass in zweiterem Fall ihr Fleisch vermutlich zur Unkenntlichkeit zerfetzt werden wird und die zerriebenen Bruchstücke Ihrer Knochen den hier lebenden Pilzarten zur Nahrung gereichen werden. Bedenken Sie Ihre Optionen gut, denn eine weitere Wahl werde ich Ihnen nicht stellen.“

„Ach verzieh dich doch!“

, antwortete Ridley laut auflachend und hob den Speerschaft, um das kleine Alien einfach aus hens Weg zu fegen. Doch eine plötzliche Veränderung in Alluras Aura ließ hen für einen Moment zögern. War das wirklich das Bild überheblicher Wichtigtuerei? Oder war es vielmehr die Selbstzufriedenheit eines funktionierenden Plans?!

„Ich dachte mir schon, dass Sie so etwas antworten werden. Ich empfehle sich zu verteidigen.“

Mit einem dumpfen Schlag traf der Speerschaft auf die Stelle, an der Allura sich grade noch befunden hatte. Hektisch sah Ridley sich um, wo die Jüngerin mit ihrem beeindruckenden Satz gelandet war… und bemerkte endlich, was das dünkelhafte Gerede hatte verbergen sollen.

Ridley blieb fast das Herz stehen, als hens Blick auf das
Ding fiel, das auf leisen Sohlen und beunruhigend weiten Sätzen auf hen zu gespurtet kam. In hens Infrarotsicht waren Details zwar rar, doch entging hen nicht der weit aufgerissene Mund voll breiter, aber scharfer Zähne. Vier dornenbesetzte Tentakeln peitschten im Rennen in alle Richtungen und zwei viel zu breit aussehende Beine trugen es in angsteinflößender Geschwindigkeit auf hen zu. Grade noch konnte der Gouverneur sich zur Seite ducken, als der breite Mund an genau der Stelle zuschnappte, an der hens Kopf sich einen Moment zuvor noch befunden hatte. Ein scharfer Schmerz zuckte durch hens lädierten Oberschenkel, als hen aus dem Weg wirbelte und entschlossen hens Lichtschwert aktivierte.

Augenblicklich fluteten rotes Licht und das durchdringende Fauchen der Waffe den Korridor. Die gleißende Wärmequelle stach in Ridleys Augen und mit einem Schlittern kam die Kreatur zum Stehen. Dann wirbelte Sie herum und spurtete wieder auf Ridley zu, welchhen ihr wieder nur knapp auswich und einen sauberen Streich gegen ihre Flanke vollführte. Eigentlich hätte Ridleys Lichtschwert dem Ding sauber einen Tentakel abtrennen müssen, doch stattdessen glitt die Waffe mit einem nassen Zischen und nicht wenig Qualm von der graugrünen Haut ab. Und der Tentakel peitschte nun seinerseits auf Ridley zu.

Fast schon panisch sprang der Gouverneur zur Seite und entging dem scharfen Ende der Extremität nur knapp, während das Ding auch schon wieder zum Angriff übergegangen war. Noch immer lautlos warf es sich nach vorne und versuchte das zähnebewehrte Maul gnadenlos auf Ridleys Schwerthand niedergehen zu lassen. Der Angriff ging fehl, wenn auch nur weil der Gouverneur grade noch rechtzeitig den Anknopf der Lichtschwertklinge losgelassen hatte. Die Waffe verstummte und die Bestie lief stumpf weiter in die Richtung, in der hen grade noch gestanden hatte. Augen! Das war, was Ridley eben so auffällig unauffällig an ihr erkannt hatte! Das Ding sah nichts und verließ sich auf sein Gehör!


„Ist sie nicht hübsch? Vor allem wenn man bedenkt, dass die Alchemisten sie als Fehlschlag in die Katakomben verbannt haben…“

, sagte plötzlich die Stimme Alluras genau hinter Ridley, welchhen den Atem angehalten hatte, um ja kein Geräusch zu verursachen. Binnen eines Herzschlags war das Monster herumgewirbelt. Tentakel peitschten in Ridleys Richtung und nur mit einem verzweifelten Hechtsprung gelang es dem Gouverneur den Zähnen der Kreatur ein weiteres Mal zu entkommen. Dennoch traf hen das Knie der Bestie hart in die Seite und trieb hem die Luft aus den Lungen, während hen unbarmherzig gegen die nächste Wand gefegt wurde.

„Für mich hätte ja schon die lichtschwertfeste Haut ausgereicht, aber diese Alchemisten sind ein perfektionistisches Völkchen…“

Erneut wirbelte der Mutant auf dem Absatz herum und spurtete auf die Stimme Alluras zu, die Ridley wieder genau zwischen sich und die Bestie gebracht hatte. Diesmal traf hen einer der massigen Füße genau ins Gesicht und nach einem beunruhigenden Knacken schoss heißes Blut aus hens Nase, während hen verzweifelt versuchte aus der Bahn des Biests zu robben. Grelle Sterne tanzten vor hens Augen und ohrenbetäubend laut hörte hen hens Herz in hens Ohren. Hens Selbstsicherheit war gänzlich einer durch ihre Plötzlichkeit lähmende Todesangst gewichen. Und Wut. Wut, dass dieses winzige Alien, das dritte war, das hen heute in einen ausgeklügelten Hinterhalt gelockt hatte.

Den Schmerz und das heiße Gefühl ignorierend, das hens Bein hinunterlief, war Ridley einen Moment später wieder auf den Beinen. Das Monster stand vielleicht zwei Meter entfernt regungslos im Gang, lauschend, die Tentakel zitternd in die Luft gereckt. Wartend. Auch Ridley verharrte regungslos, das Gesicht zu einer blutigen Grimasse verzerrt. Lauernd.


„Ich gebe zu, ich habe eine Schwäche für Mutanten. Ich- AARH“

Mit einer Kraft, die Ridley hens Gedanken nicht zugetraut hatte, hatte sich hens Machtgriff um die kleine Kreatur geschlossen, die wie eine Ratte aus einem Loch in der Wand gehüpft war. Dunkle Energie, von der Aura des Tempels und dem Odem der Katakomben zur Weißglut getrieben, wand sich um Alluras winzigen Körper und verdrehte ihn knackend zu einer kaum wiederzuerkennenden Masse. Erneut stürzte die Bestie auf Ridley zu, doch sie hatte nicht mit dem Machtstoß gerechnet, der sie mit der vollen Gewalt von hens aufblühendem Zorn in das weit geöffnete Maul traf. Krachend wurde Das Ding rückwärts gegen die Korridorwand geschleudert, wo es einen Moment lang betäubt verharrte und dann desorientiert in die Ridley entgegengesetzte Richtung davonstolperte.

Mühsam ein Keuchen unterdrückend stützte der Gouverneur sich gegen die nächste Wand, während ein vertrauter, scharfer Schmerz hinter hens rechtem Auge aufblühte. Was zur Hölle war eigentlich Severides Problem?!


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Ridley konnte nicht sagen wie viel Zeit vergangen war, als hens Ziel endlich in Sicht kam. Schwer auf den Speer gestützt humpelte hen den finsteren Gang entlang, dennoch bereit bei der kleinsten Gefahr zum Angriff überzugehen. Nach dem Hinterhalt Alluras hatte hen es nicht gewagt auch nur einen Moment lang abzuwarten und war, Verletzungen zum Trotz, losmarschiert. Hartnäckig schmerzten also die Wunden in hens Oberschenkel und linkem Arm, die bei dem Kampf gegen den Mutanten wieder aufgerissen waren und die gebrochene Nase machte das Atmen schwer. Der Gouverneur sehnte sich nach einem ausgedehnten Aufenthalt in einem Bactatank, konnte sich jedoch nicht sicher sein, dass Severide sich nicht noch weitere Teufeleien ausgedacht hatte.

Und tatsächlich. Auf dem kleinen Platz, an dem mehrere Gänge zusammenliefen, lag nicht nur der Kommandozylinder unscheinbar auf dem kalten Boden. Im Gegenteil, neben ihm, lässig an die Wand gelehnt erkannte Ridley das Wärmeprofil einer humanoiden Gestalt, die sich bei hens Näherkommen aufrichtete. Alarmiert hielt der Gouverneur inne und nahm sich einen Moment, um hens Kontaktlinsen wieder einzusetzen. Vom stetigen Wechsel verunreinigt brannten sie in hens Augen und hen nahm sich vor, hens Sehorgane zeitnah gegen ein Upgrade einzutauschen. Dann nahm hen hens Lichtschwert zur Hand, aktivierte die rotglühende Klinge und trat auf die Gestalt zu, die ihrerseits ihre Waffe eingeschaltet hatte.

Zu Ridleys Überraschung handelte es sich jedoch nicht etwa um einen weiteren Jünger mit Größenwahn. Vielmehr trat, die grünen Lekku lässig nach hinten gebunden und die schwarzen Augen belustigt auf hen gerichtet, Darth Quiver auf hen zu. Überrascht hielt der Gouverneur inne, senkte jedoch nicht hens Lichtschwert. Den Fehler hier unten unvorsichtig zu werden, würde hen nicht wiederholen.


„Seien Sie gegrüßt, Gouverneur.“

, sagte Quiver fast freundlich und zeigte ihre spitzen Zähne in einem Lächeln, das ihre Augen nicht erreichte.

„Hallo, Lady Quiver. Eine Überraschung Sie hier unten zu sehen. Was verschafft mir die Ehre?“

, gab Ridley zurück und beäugte sie misstrauisch, während die Nautolanerin auf vielleicht zwei Meter auf hen herangetreten kam.

„Eine Revanche, Gouverneur. Unter etwas…sagen wir realistischeren Bedingungen.“

Ein kalter Schauer lief Ridleys Rücken hinunter. Zuletzt hatte hen die Sith-Kriegerin gesehen, nachdem hen sie unter den Augen einer ganzen Bande bastioner Politiker:innen im Lichtschwertduell geschlagen hatte. Zwar hatte Quiver bei ihrem anschließenden Abschied nichts verlauten lassen, doch hatte ihre Körpersprache davon gekündet, dass hen nicht das letzte Mal von ihr gehört hatte. Dass sie ihre Niederlage genau jetzt wiedergutmachen wollte, war ein furchteinflößender Gedanke und unwillkürlich nahm hen eine Makashi-Ausgangspose ein. Klappernd fiel der Speer zu Boden, den hen bislang als Krücke benutzt hatte.

„Ah, ich sehe wir sind uns einig. Dann verteidigen Sie sich mal.“

Gespannt wie eine Bogensehne starrte Ridley Quiver sowohl mit hens Augen als auch mit hens Machtsinn an. Noch immer stand die Nautolanerin fast schon lässig vor hem, ohne dass sie ihrerseits eine klassische Duellpose eingenommen hatte. Innerlich war hen bereit für alles. Sowohl einen klassischen Angriff mit dem Lichtschwert sah hen kommen, konnte sich aber auch vorstellen, dass sie mit der Macht zuschlagen würde. Und doch erwischte Quiver hen auf dem falschen Fuß.

Plötzlich war das Lichtschwert aus Ridleys Hand verschwunden, nur um einen Augenblick später in ihren Fingern wieder aufzublühen. Hens tapferer Versuch ihren Machtgriff abzuwehren, kam zwar zur rechten Zeit, wurde von ihren Gedanken jedoch beiseite gewischt wie ein lästiges Insekt. Dann spannte sich mit einem Mal ein einzelner, blauer Blitz zwischen den Kontrahenten und mit einem Schmerzensschrei ging Ridley zu Boden. Mit einem Mal schien jede Faser von hens Körper Feuer gefangen zu haben und die Gliedmaßen des Gouverneurs zuckten und schlugen unkontrolliert um sich. Ridley konnte nicht sagen, wie lange dies andauerte, nur dass die Pein irgendwann wieder abflaute. Vielleicht hatte hen sogar zwischenzeitlich das Bewusstsein verloren; klar war nur, dass hen plötzlich in das grüne Gesicht Quivers aufschaute.


„Ich denke, damit sind wir quitt. Und Sie sind adäquat in Ihre Schranken verwiesen worden. Der Zirkel war der der Ansicht, dass Ihnen Siege über gleich zwei seiner Mitglieder im Kriegerrang zu Kopf steigen könnten. Vor allem, wenn die nächsten Gegner, denen Ihr begegnet ein Haufen nutzloser Jünger sind.“


Quiver entblößte ihre spitzen Zähne zu einem Raubtiergrinsen.

„Nehmen Sie dies als wertvolle Lektion. Sie können sich noch so gut schlagen, manchmal ist der Feind einfach mächtiger. Und nur weil die Bedingungen Ihnen manchmal erlauben zu siegen, heißt das nicht, dass ein schmächtiger Schüler sich mit SITH anlegen kann.“

Ein weiterer blauer Blitz fuhr in Ridleys Körper und eine neuerliche Welle der Schmerzen brachte hens Bewusstsein ins Wanken.

„Ich melde mich dann nochmal wegen unserer Kooperation. Der Zirkel der Hexer betrachtet die Schuld Ihrer jüngsten Siege damit als abgegolten. Man sieht sich, Gouverneur.“

Mit einem Lachen erhob Quiver sich und gemessen entfernten sich ihre Schritte. Ridley wusste nicht, wie lange hen so dagelegen hatte. Der Schmerz und die Dunkelheit hatten hens Zeitgefühl absolut vernichtet. Dennoch rappelte hen sich irgendwann wieder auf alle Viere auf und kroch auf den Kommandozylinder zu, um dieses elende Kapitel endlich abzuschließen.


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Bastion - Center – Straßen, Eingang zur Kanalisation, mit Eo und Elise

Die Antworten schienen Eowyn zu überzeugen und das half ihr sicher, sich ein wenig zu beruhigen. Beruhigen. Innerlich lachte der Chiss, denn wenn man immer noch kinnhoch in Scheiße steckte, auf einem Planeten, der aus eben jener bestand, war beruhigen gar nicht so einfach. Aber zum Glück hatte niemand diese Worte an sie gerichtet.

Dass Eowyn nicht wusste, wie lange sie noch durchhielt, war wiederum auch logisch, denn Körper hatten die seltsame Angwohnheit in gewissen Situationen so zu reagieren, wie ein trotziges Kind. Oder unberechenbare Erwachsene. Kam wohl aufs Gleiche raus.
Während Elise behauptete, sich nicht ausmalen u können, was der Orden der Sith mit seinen Gefangenen anstellte, zog der Chiss bloß die Brauen hoch, sah aber in eine Richtung, die ihn nicht verriet. Sie konnte. Denn wer auch immer sie gefangen genommen hatte, war auch nicht zimperlich mit ihr umgegangen und Elise mochte die Sith nicht besonders. Was wohl kaum daran lag, dass sie bekannt waren, als sympathische, liebenswürdige Zeitgenossen, die gerne bei einer Tasse Kaf einen netten Plausch führten. Mindestens drei von ihnen waren Gefangene gewesen und Riuens Fantasie war lebhaft genug, um sich Szenarien auszumalen. Mit der Macht ließ sich noch viel besser foltern, als mit irgendwelchen zweckdienlichen Droiden oder roher, körperlicher Gewalt und allein bei dem Gedanken lief es Riuen kalt den Rücken hinunter.

Elise und Ahna bestärkten Eowyn mit Worten, der Chiss selbst achtete auf den Weg.
Sie bekamen die Erlaubnis, Eowyn aufs Schiff zu bringen. In der Theorie klang es gut. In der Praxis aber drang ein Geräusch zu ihnen, das alle sichtbar in Alarmbereitschaft versetzte.
Indes kam Elise auf die glorreiche Idee, sich mit Schlamm zu beschmieren, was Riuen dazu brachte, sie einen Moment anzustarren.

„Jaaaa, vielleicht hättest du das vorher fragen sollen.“ Denn in der Tat, Imperiale verachteten Arme, aber Verachtung hieß nicht, dass jene nicht beachtet wurden. Ganz im Gegenteil.
Dennoch erreichten sie den Ausgang, auch wenn es Eowyn große Probleme bereitete, den Aufstieg aus der Kanalisation zu bestreiten. Riuen versuchte, etwas mit der Macht nachzuhelfen, ohne ihr dabei weh zu tun.
Oben angekommen übergab Eowyn sich zunächst und da beschloss der Chiss, ein wenig aktiver zu werden.

Eren“, lallte er, und weshalb zur Hölle war ihm zuerst der Name seiner Exfrau aufgefallen, „Ich ab dich vor diesm Fusel gewarnt. Geschischtsträchtig heiß doppelt prozentig.“ Dann gesellte er sich auf die andere Seite neben sie, um sie besser zu stützen.
„Lass uns laaaaaaangsam da weitergen“, und er deutete mit schwankender Hand in die Richtung, in die sie zu gehen hatte. „Und fall nich in Dreck, wie die Olleda.“ Oder Olesia? Ging unter in seinem Lachen, das natürlich nicht zu laut war. Aber besser sie wurden nicht als Arme identifiziert, sondern als ein paar angetrunkene aber sonst passable Bürger.

Bastion - Center – Straßenauf dem Weg zum Schiff, mit Eo und Elise
 
Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Unterirdischer Hangar - Darth Angelus, Personal

Da seine Schülerin Hadar nun mit der Jagd in Bonetown betraut war, konnte sich Darth Angelus anderen wichtigen Angelegenheiten widmen. Es war nun eine Woche her, seit er die kampferprobte Frau unter seine Fittiche genommen hatte. Er hatte sie in der Zwischenzeit mit der nötigen Ausrüstung, Geld und dem ein oder anderen wertvollen Ratschlag ausgestattet und ihr vor einer Stunde unter dem Nachtnebel des Bastioner Armenviertels befohlen, den Kleinkrieg in der Unterwelt in seinem Namen durchzuführen. Somit würde sie eine Herausforderung meistern müssen, die sicherlich eine Feuertaufe und Sprung ins kalte Wasser darstellte. Entweder würde sie dem gewachsen sein und obsiegen, oder bei dem Versuch untergehen. Jedenfalls war Hadar seiner Einschätzung nach locker dazu in der Lage, selbst auf diesem feindseligen Terrain auf sich aufzupassen und sie besaß die Instinkte einer geübten Jägerin. Darth Angelus zweifelte nicht daran, dass sie zumindest gehörig Wirbel veranstalten und Terror in den Gossen der Hauptstadt veranstalten würde.


In der Zwischenzeit hatte ihn ein neuerlicher Marschbefehl durch die Führung des Zirkels der Extinktoren erreicht, der ihn weit fernab von Bastion auf eine aufstrebende Welt namens Kelada führen sollte. Der Krieger fühlte sich beim Studium des Dossiers an seine Heimatwelt Dubrillion erinnert, dessen Hochadel er von Geburt aus angehörte. Denn auch bei dem an den Tiefkern angrenzenden Kelada handelte es sich um eine eigentlich eher unscheinbare Welt, auf die nun zahlreiche Augen gerichtet waren. Einerseits aufgrund der ambitionierten imperialen Politik, die dort betrieben wurde und die den ehemals unabhängigen Planeten unter den unzähligen imperialen Welten hinaufkatapultierte. Andererseits jedoch - wie auf Dubrillion - aufgrund der Unruhen durch einen sich erhebenden Widerstand und einer außer Kontrolle befindlichen Unterwelt.
Der Ritter des Imperators hatte die Anweisung erhalten, sich der Sache im Auftrag des Zirkels zu widmen und der regionalen Verwaltung unter der Führung eines gewissen
Governor Anthony Antares mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Jedoch lautete der Befehl auch ausdrücklich, den Status des Zirkels zu stärken und einer Ausweitung von dessen Einfluss zuzutragen. Zur Not zum "teilweisen Opfer der eigentlichen Missionsziele".

Von seinem geparkten Buirk'Alor Gleiter kommend, den er im unterirdischen Hangar für die Dauer seiner Abwesenheit unterbringen würde, passierte der Sith das Shuttle, das ihn nach Kelada bringen sollte. Das Personal war bereits damit beschäftigt, sein Inventar zu verstauen, das unter anderem aus Rüstung, Waffen und Privatinventar bestand. Mit verschränkten Armen und ruhigem Blick beobachtete der ambitionierte Krieger noch für eine Weile die Arbeiten, ehe er sich für eine letzte Angelegenheit auf den Weg zurück in den eigentlichen Tempel des Ordens machte.

Der Weg führte ihn in die Pyramide der Lernenden, dorthin, wo die Jünger und Schüler ihr Dasein fristeten, in der Hoffnung eines Tages den Aufstieg in die oberen Ligen zu schaffen. Da seine
Schülerin auf Bastion beschäftigt war, stand der Krieger ohne Begleitung dar, da auch kein anderer Sith nach Kelada geschickt wurde. Zum einen hatte Darth Angelus nicht vor, dort auf eine helfende oder vielleicht sogar rechte Hand zu verzichten, doch zum anderen wollte er sich gewiss nicht die Blöße geben, alleine auf dem fremden Kelada aufzuschlagen. Und wenn sich einer der Jünger hervortun würde... gab es die ein oder andere vakante Stelle im Dunstkreis des aufstrebenden Sith, eventuell sogar als Schüler, sobald Hadar sich bewährt hat.

Vor einem der Trainingsräume nahm sich Darth Angelus eine dort an der Wand lehnende Jüngerin und gab ihr leise eine kurze und bündige Anweisung. Dann stellte er sich mit dem Rücken zum Eingang in einen Trainingsraum, verschränkte die Arme und wartete auf die Ankunft der schnellsten Aspiranten, denen in Aussicht gestellt werden würde, ihn auf die Reise nach Kelada zu begleiten...


Bastion - Bastion Center - Sith Tempel - Domäne der Lernenden - Trainingsraum - Darth Angelus, etwaige Jünger
 
[Äußerer Rand | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion-Center | Sith-Tempel | Katakomben] Matthew


Matthew beobachtete seinen Schüler mithilfe der im Labyrinth versteckten Sensoren. Der Gouverneur betrat das Labyrinth sehr zögerlich. Selbst auf diese Entfernung spürte Matthew die Überwindung, die es den Arkanier kostete, sich auf die dunkle Aura der Katakomben einzulassen.

Mit jedem Schritt gewann der Gouverneur jedoch an Resolution und schon bald hatte er seine erste Begegnung mit einem seiner Widersacher in diesem Test. Die nächsten Stunden beobachtete Matthew seinen Schüler dabei, wie er zwei seiner Widersacher überwand, jedoch nicht ohne Wunden davon zu tragen. Jedoch rechnete Matthew ihm hoch an, dass trotz der Schmerzen hinter jeder Handlung seines Schülers Strategie steckte und er sich nicht ins Boxhorn jagen lies.

Gerade war der letzte Jünger, eine Zilkon mit Namen Allura dem jungen Sith gegenübergetreten als Matthew eine neue Präsenz in der Reichweite seines Machtsinns spürte. Nicht das es hier unten keine Lebewesen gab, jedoch stach die Präsenz einer Kriegerin der Sith zwischen den niederen Wesen in den Katakomben deutlich heraus. Mit den im Labyrinth versteckten Sensoren konnte Matthew die Sith schnell ausfindig machen, es handelte sich um eine Nautolanerin und wenn Matthew sich nicht irrte, handelte es sich um Darth Quiver, eine Hexerin, die bei einem öffentlichen Auftritt ein Lichtschwertduell gegen seinen Schüler verloren hatte.

Matthew verbarg sich in der Macht, dass machte es ihm zwar schwerer Dinge mit seinem Machtsinn im Auge zu behalten, jedoch hatte er ja immer noch seine Sensoren. Auf einem Tragbaren Pad verfolgte er den Weg, den die Kriegerin durch das Labyrinth nahm und machte sich auf den Weg die Nautolanerin abzufangen. Er fragte sich was die Nautolanerin hier wollte, wenn sie vorhatte sich an seinem Schüler zu rächen, dann hätte er da auch ein Wörtchen mitzureden.

Schließlich holte er die in schwarz gekleidete Gestalt in einem stillen Gang ein, sie hatte es nicht nötig sich mit ihrem Lichtschwert als Lichtquelle zu verwenden oder sich nach Gefahren umzusehen, auf diesem Level der Katakomben gab es nichts, dass von der ausgestrahlten Macht der Kriegerin nicht in die Flucht geschlagen wurde. Matthew folgte Ihr unbemerkt und ungehört einige Meter durch das Labyrinth.

„Darth Quiver, wenn ich nicht irre?“, sagte Matthew in den unbeleuchteten Gang hinein, er war absolut sicher, dass die Hexerin ihn nicht wahrgenommen hatte, daher lies er einen Teil seiner Verschleierung fallen als er die Stimme erhob. Die Nautolanerin wirbelte herum und Ihr blutrotes Lichtschwert erhellte als einzige Lichtquelle nun den sonst pechschwarzen Gang. Ihre Augen fixierten den Punkt, an dem sie seine Aura spürte und langsam trat Matthew in den roten Lichtschein.

Gehüllt in seine schwarze mit Goldfäden durchwirkte Robe. Schritt er selbstsicher auf die Nautolanerin zu, er streckte langsam seine leeren Hände in einer willkommen heißenden Geste nach vorn, wodurch die Robe auffiel und die weiße Gouverneursuniform zum Vorschein kam.

„Mein Name ist Darth Baobhan, Schüler des Inquisitors Graf Janus Sturn und Meister von Ridley Solaris. Wenn Ihr nun so freundlich wärt mir eure Anwesenheit zu erklären? Ich halte hier eine kleine Übung ab und würde es bevorzugen dies Ungestört zu tun.“

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Matthew trat von hinten leise an seinen Schüler heran.: „Das kann passieren, wenn man einem Zirkel auf die Zehen tritt.“, er reichte seinem Schüler eine Hand und zog den Arkanier auf die Füße, dann besah er sich stumm die Wunden seines Schülers.

„Darth Quiver hat mir gesagt, dass die Hexer ihren Werdegang im Auge behalten werden. Und auch der Zirkel der Assassinen wird Ihnen für Ihren heutigen Dienst vielleicht gewogen sein.“, die Hexerin hatte Matthew im Gegenzug dafür, dass sie seinen Schüler in seinen Platz verweisen, durfte die Bergung des Hexer Eigentums am Bergsee nachgesehen. Matthew war sicher, dass dies seinen Vorgesetzten im Zirkel mit Sicherheit eine Freude bereiten würde, schließlich war der Grund für das versunkene Schiff ein fehlgegangener Auftrag der Hexer gewesen, und die geborgenen Materialen hätten ein potenzieller Streitpunkt mit den Hexern werden können.

„Ich habe eine Bactaspritze zur vorläufigen Behandlung eurer Wunden mitgebracht. Wir werden von Bastion abreisen, sobald die Seachange flugbereit ist. Wenn wir in den Hyperraum Eintreten dürft ihr einen Bactatank aufsuchen. Ist unser nächstes Ziel immer noch Manaan?“, Matthew stützte den Gouverneur auf dem Weg hinauf aus den Katakomben und zurück zu seinem Quartier, bevor sie sich endlich wieder von der Thronwelt verabschieden würden.


[Äußerer Rand | Braxant-Sektor | Sartinaynian-System | Bastion-Center | Sith-Tempel | Katakomben] Matthew, Ridley
 
[Bastion|Bastion Center|Sith Tempel|Domäne der Lernenden|Gänge] Shiqjat, andere Jünger

Nach der Schmach wieder in den Stand eines Jüngers zurückzufallen kam ihm die Gelegenheit sie sich nun ergab gerade recht. Ein Sith-Krieger schien jemanden zu suchen der ihn bei einem Auftrag begleiten sollte. Nun hieß es schnell sein und so eilte der junge Sith durch die Gänge der Pyramide und rannte dabei fast einen anderen Jünger über den Haufen. Er funkelte den Menschen böse an, dieser blickte aber nicht einmal zurück. Schwer beladen mit zwei Kleidungssäcken lief der andere weiter und Shiqjat konnte sich wieder auf seinen Weg konzentrieren.

Was ihn wohl erwarten würde? Gedanken kreisten in seinem Kopf und er überlegte hin und her wie er am besten Eindruck schinden könnte. Das er sich nicht allein auf sein, nach seiner Ansicht überragendes angeborenes Potential verlassen konnte, hatte er auf die harte Tour lernen müssen. Er hasste es zu kreuze kriechen zu müssen aber um voranzukommen musste es wohl sein.

Schnellen Schrittes bog Shiqjat um die letzte Ecke und erblickte einen anderen Jünger, der ebenfalls auf dem Weg zu dem Trainingsraum zu sein schien, in dem sie sich einfinden sollten. Er beschleunigte seine schritte etwas aber gerade so das es nicht so aussah, als würde er rennen. Er überholte den nautolanischen Anwärter und packte überraschen einen der Tentakel am Kopf seines Rivalen und ballte die andere Hand zur Faust. Nun ja, ob er wirklich ein Rivale wäre, wagte der durchtrainierte Rothäutige Jünger zu bezweifeln. Der Nautolaner wandte sich ihm mit wütend blitzenden Augen zu und bekam einen blitzschnellen schlag in das Gesicht. Rote Faust prallte auf grünes Gesicht und Shiqjat lies im selben Augenblick den Tentakel los, sodass der andere Gegen benommen gegen die Wand prallte.
„Oh ich glaube du bist gestolpert.“ zischte der Sith und grinste fies. Dann fegte er ihm die Beine unter dem Körper weg und strich seine Kleidung in einer fließenden Bewegung glatt. Dann ging er die letzten Schritte und betätigte den Türöffner. Zischend öffnete diese sich und er konnte hören wie der soeben gestürzte sich hinter ihm wieder erhob, ehe er den Trainingsraum betrat.

[Bastion|Bastion Center|Sith Tempel|Domäne der Lernenden|Trainingsraum] Shiqjat, Darth Angelus, andere Jünger
 
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