Borosk

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Es war gar nicht mal so lange her, dass er noch über den Planeten geherrscht hatte, auf dessen grüne Wiesen und glänzende Seen er nun hinab blickte. Es tat gut, wieder hier zu sein, fühlte es sich doch ein wenig wie ,,nach Hause kommen" an. Er hatte hier zwar auch nicht so viel Zeit verbracht, doch war ihm der Planet während seiner verhältnismäßig kurzen Dauer doch überraschend stark ans Herz gewachsen. Vor allem im Vergleich zum Trubel und den vielen, ihn fast erschlagenden Aufgaben, die ihn auf Yaga Minor erwarteten, war dies hier purer Balsam für die Seele. Doch hielt er sich hier auch nicht ohne Grund auf.
Man hatte ihn zu einer Talkshow eingeladen, im Gedenken an die kürzliche Befreiung durch die Terroristenplage. Normalerweise hätte Aren es sich wohl zweimal überlegt, ob er für so etwas wirklich den ganzen Weg von Yaga Minor bis nach Borosk auf sich nehmen wollte, doch ließen sich damit mehrere Dinge gut verbinden. Er hatte nämlich ohnehin vor gehabt, die Beteiligten der Sicherheitskräfte, die für die Niederschlagung der Terroristen mit verantwortlich gewesen waren, zu seiner Gala und der Eröffnung des Parkes einzuladen. Zudem konnte es wohl auch nicht schaden, den Boroskanern zu zeigen, dass er nun, wo er nicht mehr ihr Gouverneur war, immer noch ein starkes Band zu ihnen verspürte. Es schadete nicht, eine Art Rückzugsort, quasi für den Notfall, zu haben, wo seine Popularität und sein Einfluss groß waren. Und genau dazu eignete sich Borosk doch hervorragend. Die Regierung kannte und schätzte ihn noch, vertraute zudem größtenteils wohl auch noch auf Ratschläge und eventuelle Einwände von ihm. In der Bevölkerung hatte er auch einen hohen Stellenwert, der nach dem Sieg über die Terroristen wohl noch angestiegen war und auch in der Wirtschaft waren ihm hier noch einige Personen ein paar Gefallen schuldig. Wenn man diese Verbindungen nicht vernachlässigte und hin und wieder auffrischte, konnte Aren hier auf starken Rückhalt hoffen, sollte er irgendwann doch mal in Bedrängnis geraten.
Und dann war da natürlich auch noch der Punkt mit Lady Figg. Vielleicht wirkte es feige, aber Aren brauchte nun erstmal ein wenig Abstand von dieser ganzen Geschichte. Er musste sich in Ruhe darüber Gedanken machen und irgendwie versuchen seinen Großvater auch nur annähernd nach zu vollziehen und das funktionierte nur, wenn Aren zumindest für ein oder zwei Tage wirklich Abstand zwischen sich und Adriana Figg bringen konnte, wenn er nicht in Gefahr geriet, sie zwischendurch irgendwo zu treffen, so unwahrscheinlich es vielleicht auch war.


Nicht zu vergessen war natürlich auch seine Verwandtschaft, welche zu nicht geringem Anteil auf Borosk lebte. Seine Schwester und sein Schwager waren zurzeit zwar irgendwo im Kern unterwegs, aber seine momentane Interesse lag auch eher bei Julius. Aren sah den Augenblick noch bildhaft vor sich, wie er mit dieser klaffenden Wunde im Bauch vor ihm lag. Es kam ihm vor, als wären Ewigkeiten zwischen jetzt und damals und doch konnte er noch genau die Panik und Sorge spüren, die sich in ihm breit gemacht hatte. Aren hatte seitdem nicht mehr wirklich mit ihm gesprochen gehabt, wusste also kaum wie es ihm ging und was diese Wunde für Folgen haben könnte. Umso glücklicher war er nun, seinen Cousin endlich persönlich aufsuchen zu können, um einmal nach dem rechten zu schauen und sich nach all den Ereignissen in Ruhe zu unterhalten. So hatte Aren auch nicht lange überlegen müssen und hatte diesen Besuch an die erste Stelle auf seinem Tagesplan gestellt. Er war erst vor wenigen Stunden in Borosk-City angekommen, hatte sein weniges Gepäck auf sein Hotelzimmer bringen lassen und hatte sich dann bereits auf den Weg hierher gemacht.
Das Horas-Resort, wo sein Cousin zur Genesung untergebracht war, war eine Empfehlung Arens gewesen. Er war hier zwar noch nie persönlich gewesen, doch hatte er von verschiedensten Seiten nur aller Bestes von diesem Haus gehört. Und dieser Eindruck hatte sich für ihn, in den paar Minuten die er nun schon hier war, noch nicht widerlegt. Allein der erste Eindruck, ein altes, prächtiges Herrenhaus, welches sich einiger moderner, aber zusammenpassender Anbauten erfreute und sich noch dazu an einen Weinberg schmiegte. So stellte man sich doch den idealen Ort für eine Kur vor. Aren hatte auch gehört, das hier zahlreiche Programme angeboten wurden, vom sportlichen bis in den kulturellen oder künstlerischen Bereich, hier war es schwer etwas zu finden, was einem nicht zusagte. Die Lounge war auch sehr elegant eingerichtet. Edel ausgepolsterte Sitzecken boten hier Platz zum ausruhen und für entspannte Gespräche, zwischen denen hin und wieder Kellner einige Getränkte und Appetithappen anboten. Eine Ebenholztheke erstreckte sich im hinteren Bereich über mehrere Meter und auf kleinen Regalen dahinter wurden die exquisitesten Getränke der Bar beworben. Von einigen wirklich gigantischen Fenstern aus bot sich ein herrlicher Blick in das Umland; grüne Wiesen, klare Seen und Flüsse und in der Ferne schneebedeckte Berge. In der Mitte dieser malerischen Szenerie, nur wenige Kilometer von hier entfernt, erhob sich das Schloss Horas, welches man ebenfalls von hier aus bestaunen konnte und das von Aren für einen der schönsten Orte auf dem ganzen Planeten gehalten wurde.


Aren blickte auf seine Uhr. Bis zu seiner Verabredung mit seinem Cousin, hier in der Lounge, waren es nur noch wenige Minuten. Er wandte sich von dem atemberaubenden Ausblick ab, hin zu einer der Sitzecken, von der man den Eingang recht gut im Blick hatte. Aren winkte eine junge Kellnerin heran, um schon mal Getränke zu bestellen.

,,Bringen Sie mir doch bitte eine Flasche des hauseigenen Rotweins."

,,Haben sie spezielle Wünsche, den Wein betreffend, Sir?"

Aren überlegte kurz, bevor er zur Antwort ansetzte.

,,Nein, ich vertraue da ganz auf ihre Empfehlungen, am liebsten wäre mir nur ein Trockener."

Er wandte sie wieder zum Ausgang hin, als ihm noch etwas einfiel.

,,Achso, bringen Sie bitte sofort zwei Gläser mit."

So war auch dafür vorgesorgt, falls Julius auch zum Wein griff. Nun hieß es darauf zu warten, dass sein Cousin kam und zu hoffen, dass er seine Verletzungen bereits wieder gut überstanden hatte.

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/// Borosk /// Horas-Resort /// Zimmer 2-16 /// Julius Fourb

Der Ausblick aus dem geräumigen Zimmers des vom Dienst temporär freigestellten Captains führte einige meter hinab auf den prächtigen Weinberg, der dem prestigeträchtigen Horas-Resort und seinen Besuchern zu Füßen lag. Alles unterhalb des an diesem Morgen strahlend blauem Himmels blühte in einem prächtigen Grün auf, dazwischen bunte Blüten verschiedenster Gattungen und selbstverständlich die Traubenpflanzen, die sich in geordneter Konstellation so weit das Auge reichte erstreckten, bis irgendwo das majestätische Schloss Horas am Horizont thronte. Ein paar Stockwerke höher hätte er die hinter den Pflanzen liegenden Seen sehen können, von denen hier alle immerzu schwärmten. Nachdem Julius vor fünf Tagen wieder zum ersten Mal auf die Beine kam und gestützt von zwei Mitarbeitern der Anlage auf der breiten und wohlig schattigen Terrasse des Grundstückes Platz nehmen durfte, war sein Geruchssinn nach all den Tagen in seinem sterilen Zimmer noch vollkommen überfordert. Doch am gestrigen Tag hatte er den gesamten Vormittag an der frischen Luft verbracht und beiläufig an seinen Berichten für das Oberkommando der Sektorverteidigung gearbeitet, bevor er sich zum ersten Mal an einem aufbauenden Sportprogramm versuchen durfte, das ihm die letzte Kraft geraubt hatte. Julius konnte sich nicht vorstellen, dass dieses Programm einen gesunden menschlichen Mann von siebzig Jahren so an die Grenzen trieb, wie es bei ihm der Fall war. Dementsprechend ausgelaugt ist er gestern Abend ins Bett gefallen, jedoch vor etwa einer Stunde mit einem verlockenden Gefühl der Frische aufgestanden. Wie auch immer die Leute es hier anstellten; für Julius grenzte es an Magie, ein solch ausgewogenes Programm gefunden zu haben, um nahezu unheilbare Verletzungen schon in wenigen Monaten vollständig heilen zu können. Nach seinem Frühstück hatte er vor den Holo-News gesessen und einen Bericht über das aktuelle Geschehen im Koornach-Cluster verfolgt, ehe er von einer der Pflegerinnen überrascht wurde. Aren Vayliurar, sein frisch beförderter Cousin war auf dem Weg und würde in Kürze im Resort eintreffen, um ihn zu besuchen. Julius war unheimlich froh, endlich wieder ein vertrautes Gesicht zu sehen zu bekommen.

Mit der vorsichtigen Unterstützung von Miss Jaylo, seiner zuständigen Bediensteten, setzte er sich aufrecht auf das Bett. Die junge Frau überprüfte den um seine gesamte Taille gewickelten Verband und lächelte ihm zuversichtlich zu.

"Alles so, wie es sein soll, Mister Fourb. Sie sind auf einem sehr guten Weg. Und nun sehen wir mal zu, dass wir Sie auf die Beine zu bekommen."

Gestützt von ihr kam der Offizier wackelig auf die Beine, wo er sich dann an der Kante seines Bettes abstützte. Miss Jaylo half ihn in seinen dunkelgrauen Stoffmantel, den er sich über die graue Trainingshose und das weiße Unterhemd zog, bevor die junge Frau ihm vorsichtig in seine bequemen Sportschuhe half. Mit einem herzhaften Lächeln reichte sie ihm die beiden Krücken und öffnete die mechanische Tür zum Gang. Mit zaghaften, aber längst nicht mehr allzu wackeligen Schritten gingen die beiden nebeneinander in den Lift nach oben in die Lounge, wo der Ausblick im gesamten Resort am schönsten war. Mit einem geschmeidigen Geräusch, wie es Julius nicht einmal von den besten Bauten der Fourbs kannte, öffnete sich der Lift. Ein paar Besucher saßen hier schon mit ihren Angehörigen und unterhielten sich mit einem freudigen Ausdruck auf den Lippen zu Caf und Frühstück. Und am hinteren Ende der Lounge, direkt vor der gewaltigen Panoramascheibe über den paradiesischen Weiten Borosks, erkannte er Aren, der schon zu zwei Gläsern Wein - hier angebaut - , Platz genommen hatte. Miss Jaylo fragte Julius, ob er alleine zum frisch beförderten Sector Adjutanten gehen wollte.

"Ja, passt. Danke."

Die junge Frau sah ihm für einen Augenblick tief in die blauen Augen, was es ihm nur leichter machte, ihr die folgenden Worte abzukaufen.

"Sie sind ein Held Borosks und das wirklich das Mindeste, das wir für Sie tun können. Ich wünsche Ihnen beiden eine angenehme Zeit und falls ich Ihnen mit irgendetwas behilflich sein kann, wissen Sie, wie Sie mich erreichen."

Mit einem dankbaren Nicken verabschiedete der Captain Miss Jaylo und ging auf seinen Krücken zu Aren, der sich bereits erhob. Julius steckte den Griff des nützlichen Hilfsmittels zwischen Ellbogen und Oberkörper und reichte Aren die Hand.

"Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Beförderung. Wie geht es dir, Cousin? Hast du schon ein paar Justierungen vornehmen können?"

Begrüßte er ihn mit einem angestrengten Lächeln. Die Stimme des jungen Offiziers klang noch etwas schwach und das Reden fiel ihm dementsprechend schwer. Es war aber nahezu unausweichlich, dass Aren die Frage zunächst erwidern würde. Schließlich war Julius der Verwundete, der während des Terroranschlags auf die Regierung beinahe umgekommen ist.


"Vielleicht hast du schon mitbekommen, dass ich für die nächsten vier Monate vom Dienst freigestellt bin. Die Ärzte meinen, ich mache großartige Fortschritte, die Wunde heile prächtig. Und bevor ich es vergesse...danke, dass du mich hier hineinbekommen hast. Mit der gewöhnlichen medizinischen Versorgung des Militärs wäre meine Laufbahn womöglich zu Ende."

/// Borosk /// Horas-Resort /// Lounge /// Julius Fourb, Aren Vayliuar, weitere Gäste




 
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Als Aren Julius am Eingang erblickte, fühlte er, wie das klamme Gefühl dieser Unwissenheit mehr und mehr von ihm abfiel. Da stand sein Cousin, zwar nicht wirklich gesund und munter, aber doch immerhin am Leben und in der Lage, sich selbständig zu bewegen, was in Arens Augen fast schon einem Wunder glich, wenn man bedachte, wie schwer es ihn erwischt gehabt hatte. Aber ihm war dieses Resort ja nicht umsonst ans Herz gelegt worden.
Julius führte noch ein kurzes Gespräch mit der Schwester, bevor er vorsichtig und auf Krücken gestützt zu ihm bewegte. Aren erhob sich, klopfte seinen Anzug ab und erwartete ihn mit einem Lächeln. Als er dann endlich vor ihm stand, reichte Aren ihm vorsichtig die Hand. Er wusste nicht, wie viel Julius schon vertrug und wollte durch einen zu kräftigen Händedruck keine Schmerzen aufrufen. Sein Lächeln wurde noch ein wenig größer. Aren freute sich sehr, seinen Cousin und auch Kampfgefährten nach einer Zeit wiederzusehen, welche ihm wie Jahre vorkamen.


,,Schön dich zu sehen, Julius."

, fügte Aren noch dem Händedruck hinzu. Er half Julius noch vorsichtig beim Platz nehmen, bevor er sich selbst in dem gemütlichen Sessel fallen ließ. Als Julius ihm antwortete, ihm zur Beförderung gratulierte und nach dem neuesten Stand der Dinge fragte, konnte man doch gut hören, wie angeschlagen er doch noch war. Seine Stimme klang ein wenig brüchig und schwach. Aren hatte solche Stimmen schon oft gehört. Irgendwie erinnerte ihn die ganze Situation doch ein wenig an seine Vergangenheit, als er noch auf dem Schlachtfeld für das Imperium gekämpft hatte. Wie oft hatte er in einem Lazaret gesessen und einem seiner angeschlagenen Kameraden Gesellschaft geleistet, wie oft war er es auch selbst gewesen, der mit einer brüchigen Stimme in einem Bett gelegen hatte und etwas erzählt hatte? Lediglich die Umgebung ließ in Aren keine all zu große Nostalgie aufsteigen. Waren es damals noch Zelte gewesen, welche auf feuchten und hügeligem Terrain aufgespannt worden waren, saßen sie hier und jetzt an einem Ort, welcher von vielen seiner alten Kampfgenossen als Paradies betitelt worden wäre.

,,Danke. Bei mir läuft alles den Umständen entsprechend gut, könnte man sagen. Soweit gibt es wenig zu beklagen."

Während er antwortete, schüttete Aren ein wenig Wein in die beiden Gläser und schob eines Julius hin, falls er Durst hatte und einen Schluck trinken wollte. So musste er nicht erst seine Stimme anstrengen, um ihn danach zu bitten und sollte er doch etwas anderes haben wollen, konnte man dies ja immer noch bestellen.
Über die Probleme mit seinem Großvater und Adriana Figg verlor Aren erstmal kein Wort. Der Zwiespalt, den er zwischen seiner Pflicht und dem Raub seines freien Willens empfand, setzte ihm stark zu, je mehr er sich Gedanken darüber machte. Aber es ging hier nicht um seine Probleme. Er war hier wegen Julius, der ihm ohnehin wohl kaum dabei helfen konnte.
Dann wandte Aren sich aber der für ihn sehr wichtigen Frage zu.


,,Wie geht es dir denn? Macht die Behandlung hier Fortschritte?"

Während Julius antwortete, nickte Aren aufmerksam. Anscheinend verlief alles ziemlich gut, so wie es hier zu erwarten gewesen war. Und er hatte wohl auch noch einige Zeit, um sich weiter auszukurieren. Als er sich dann dafür bedankte, dass Aren dafür gesorgt hatte, dass er hier untergebracht worden war, winkte Aren nur ab.

,,Das ist nicht der Rede wert. Als Held des Imperiums, als Held Borosks und auch als Fourb stehen dir ohnehin alle Türen offen, ich habe quasi nichts weiter getan, als die entsprechenden Formulare einzureichen."

Daran war wenig gelogen. Nicht, dass es für Aren schwierig geworden wäre, Julius in diese Einrichtung irgendwie einzuschleusen, aber man hatte ihn ihm quasi direkt aus der Hand genommen, ohne das er überhaupt hätte fragen müssen. Aren nippte an seinem Wein, dann lächelte er Julius an. Er hatte ja noch Neuigkeiten für ihn, die ihn mit Sicherheit nicht nur interessieren, sondern auch sehr erfreuen würden.

,,Ich habe übrigens mit Colonel Pearl gesprochen, einem deiner Vorgesetzten. Wir waren uns beide sehr einig in dem Punkt, dass du für deine heldenhafte Aufopferung demnächst mit einer entsprechenden Auszeichnung, wie dem ,,Schild des Imperiums" belohnt werden wirst."

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Es war für Julius schon immer schwer zu beurteilen, ob seine Gesellschaft andere Leute erfreute oder nicht. Bei fremden Personen war es ihm eigentlich auch vollkommen egal, denn denen gegenüber verhielt er sich nun mal so, wie es ihm gerade passte und dass das nicht gerade Sympathien erweckte, wusste er selber. Doch bei seiner Verwandschaft sah es etwas anders aus. Innerhalb seiner Familie wurde nämlich mehr hinter seinem Rücken über ihn gesprochen, als von Angesicht zu Angesicht, eine Tatsache, die dem jungen Mann durchaus bewusst war, auch wenn seine Verwandten der Meinung waren, dass er es nicht merkte. Sie glaubten, er sei ein vom sozialen Leben isolierter Egoist, dessen einzige Begabung und Begeisterung im Militärischen lag. Er war derjenige, der zu den wichtigen Dinnern und Feiern nie erschien und wenn doch, ständig desinteressiert ins Leere starte, nur um verfrüht abzuzischen. Der, dem die Unternehmungen der Fourbs egal waren und wenn nicht, dann sogar ein Dorn im Auge. Und dennoch der, der zur rechten Zeit den Luxus genoss, denn seine Familie ihm bot. So oft sich Julius schon in seinen jungen Jahren durch sein ungebührliches Verhalten ins Aus katapultiert hatte, entging ihm keineswegs, dass er in der Fourb Familie als schwarzes Schaf und Außenseiter galt; der Tratsch der Verwandschaft. Wenn er mit seinen Eltern, Geschwistern, Cousins, Onkeln, Tanten, Großeltern und entfernteren Verwandten sprach, wusste er nie deren Einstellung gegenüber sich einzuschätzen. Sein Kontakt zur Verwandtschaft war seit der Grundausbildung zu solch einer Seltenheit verkommen, dass er hierfür gar kein Gefühl mehr entwickeln konnte. Was ihn enorm ärgerte war die Ignoranz gegenüber seiner Leidenschaft zu seiner Laufbahn, der mangelnde Respekt vor dem Opfer, das er als loyaler Soldat des Imperiums erbrachte.
In den letzten Tagen hatte Julius viel Zeit zum Nachdenken gehabt, gefühlt mehr als jemals zuvor. Sein Rendezvous mit dem Tod hatte ihm gezeigt, wie vergänglich alles war. Und mit dem neulich engeren Verhältnis zu seinem Cousin Aren Vayliuar hatte der Offizier zum ersten Mal seit sehr, sehr langer Zeit eine Art Verbundenheit zur Familie entwickelt. Aren war anders als die Fourbs; denn schon dessen Vater war kein Unternehmer, sondern seinerseits auf der Festungswelt Bacrana stationierter Kommandant. Und Aren selbst auch vor seiner eindrucksvollen und steilen Karriere als Verwalter ein Offizier, ein Mann, an dessen Seite zu kämpfen Julius mit Stolz erfüllte. Die Gedanken der vergangenen Tage hatten die Frage in ihm erweckt, ob Blut tatsächlich dicker als Wasser war, wie seine (Groß)Eltern immer zu sagen pflegten. Und nun fragte sich Julius, was Aren von ihm hielt. Und er tat sich schwer, dies nach den turbulenten letzten Wochen einzuschätzen.

Nachdem ihm der Verwalter freundlicherweise beim Platz Nehmen half und Julius sich für die Hilfe Arens bedankt hatte, betitelte ihn dieser als "Held des Imperiums" und "Held von Borosk". Nette und allem Anschein nach ernst gemeinte Worte, die Julius ein angestrengtes Lächeln auf die Lippen zauberte. Und als Aren anschließend noch hinzufügte, dass er mit Colonel Pearl gesprochen hatte und eine große Auszeichnung für Julius in Aussicht stand, freute das Julius umso mehr, auch wenn er eigentlich nichts anderes erwartet hatte. So aufopferungsvoll und loyal er sich gegenüber dem Imperium erwiesen hatte, war es nur eine logische Konsequenz und ein verdienter Erfolg. Seiner Karriere sollte eine prestigeträchtige Ehrung jedenfalls dienlich sein, das war, was zählte. Inwiefern Aren seine Macht hatte spielen lassen, um dies in die Wege zu leiten, vermochte der Captain nicht einzuschätzen, doch in diesem Fall reichte es ihm tatsächlich zu wissen, dass er es sich tatsächlich verdient hatte.

"Angesichts dieser Neuigkeiten denke ich, dass mich ein, zwei Schlücke schon nicht umbringen werden. Von daher Prosit auf das Imperium und auf den Tod dieser verfluchten Terroristen, die mich beinahe abgestochen hätten."

Die beiden Männer stießen an und Julius musste feststellen, wie ungewöhnlich der Wein nach Organtransplantationen und langen Tagen der Schonkost schmeckte.

"Ich muss schon sagen, verdammt guter Stoff. Eine Sache wollte ich Dich längst einmal gefragt haben, Cousin. Wie kam es, dass du deine vielversprechende Karriere beim Militär für eine Laufbahn als Verwalter ad acta gelegt hast?"

Sein Glas stellte er wieder vorsichtig ab. Ob es letzten Endes der Wein oder das Sprechen mit Aren war, dass seine Stimme mit neuer Kraft versah, oder auch beides. Julius war immens überrascht von seinen schnellen Fortschritten nach der schwerwiegenden Verwundung.

"Im Nachhinein betrachtet macht es Sinn, dass Du dich so entschieden hast, denn Du erklimmst die Karriereleiter bei der Verwaltung im Eiltempo. Doch das konntest Du im Vorfeld doch unmöglich wissen, oder?"

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Julius sah man deutlich seine Freude über die Nachricht von Aren an, genau, wie er es sich gedacht hatte. So etwas brauchte man in einer solch schweren Zeit. Die beiden stießen gemeinsam an und ließen sich den leckeren Tropfen schmecken. Der Wein aus diesem Gebiet schmeckte ihm wirklich hervorragend. Vielleicht nahm er sich ein paar Flaschen für Yaga-Minor mit, denn einen solch edlen Tropfen fand man auf seiner neuen ,,Heimat" nur mit größter Bemühung, die man sich gut sparen konnte, wenn man doch bereits etwas so vollmundig und delikates vor sich stehen hatte. Julius schien es ähnlich zu sehen, wie er. Ein guter Geschmack lag wohl allem Anschein nach in der Familie. Vielleicht konnte man ja seinen Großvater überzeugen, sollte er sich mal zur Ruhe setzten, das hier zu tun. Neben dem ausgezeichneten Wein, den diese Gegend bot, konnte man auch noch eine außergewöhnliche Landschaft genießen. Außerdem wäre sein Großvater welcher in nicht wenigen Jahren bereit ein ganzen Jahrhundert überdauert hatte, dann in seiner unmittelbaren Nähe; sollte also irgendetwas passieren, könnte Aren sofort vor Ort sein. Doch das war wahrscheinlich traumtänzerei. Joseph Fourb hatte sein Leben lang in den Anwesen der Familie auf Uyter residiert, er würde diesen Planeten wohl niemals verlassen.

Julius redete weiter, fast schon wie vom Wein beflügelt, und fragte ihn, wie es dazu gekommen war, dass er seine Karriere im Militär beendet hatte, eine Frage die ihn nicht nur jetzt zum grübeln und nachdenken brachte. Auf seine nachgeschobene Bemerkung, dass er es unmöglich hätte wissen können, dass er auch in der Verwaltung so einen Aufstieg hinlegte, reagierte er humorvoll, mit einem kleinen grinsen.

,,Nun, das Geld und allein der Name meiner … unserer Familie, hätte schon dafür gesorgt, dass ich irgendwo einen sehr annehmbaren Posten bekommen hätte. Vielleicht nicht einen so machtvollen, wie es nun der Fall ist, aber ich hätte mein Leben auf jeden Fall in ruhigen Bahnen genießen können."

Doch die andere Frage war nicht so einfach zu beantworten, selbst nach all den Jahren nicht. Er nahm einen weiteren Schluck Wein und sein Gesicht wie seine Stimme wurden ernster, als er zu einer Antwort ansetzte.

,,Nun, aber um ehrlich zu sein, die Frage, warum ich das Militär verlassen habe, stelle ich mir manchmal immer noch. Es waren nicht unbedingt emotionale Gründe, die mich aus den Streitkräften trieben. Natürlich ist es hart, Soldaten, Kameraden und Freunden, vor allem Freunden, beim leiden oder sogar sterben zu sehen zu müssen, doch das war nicht der eigentliche Grund, warum ich damals ging. Auch die Angst um mein eigenes Leben, sowas hatte ich selten. Ich war gut ausgebildet, hatte meine Kameraden und war auch recht begabt, so schnell würde mir schon nichts passieren, dachte ich immer.
Es klingt vielleicht albern, aber zu den großen Dingen, die mich störten, gehörte, dass der Name meines Vaters es mir oft zu einfach machte. Ich wurde oft auf ihn reduziert, war nicht mehr als der Sohn von Bewiss Vayliuar. Ich wollte aber immer, zumindest in einem gewissen Rahmen, meinen eigenen Weg gehen, nicht nur in den Fußstapfen eines anderen herumstolpern.
Der andere Grund war wohl, dass man in den Streitkräften wenig mehr als nur ein Befehlsempfänger ist. Die Befehle kommen von woanders, man hat nicht zu fragen, wie oder warum oder ob man es nicht vielleicht anders probieren sollte, einen besseren Weg einschlagen könnte, man hatte das zu tun, was einem gesagt wurde, so, wie es einem gesagt wurde. Das war noch nie meins. Die Politik, die unsere Befehle bestimmte, wurde woanders gemacht. Und dort, wo ich jetzt bin, habe ich das Gefühl, näher an dieser Politik zu stehen, als ich es in meiner Zeit im Militär für möglich gehalten hätte."


Er hatte nie zu den Hardlinern Imperiale Politik gehört und hatte oft das brutale Vorgehen des Imperiums gegen mache Gruppierungen nur wenig gut geheißen, eine Meinung, die man selbst in seiner Position nur vorsichtig äußern sollte. Er schoss nur ungern, um es milde auszudrücken, auf in seinen Augen eigentlich Unschuldige, von denen er manchmal noch nicht mal wusste, was ihr Vergehen gewesen war.

,,Es war keine spontane Entscheidung, ich hatte mir über das ganze lange Gedanken gemacht, sehr lange."

Er konnte sich noch immer an den Moment erinnern, als er seinen Abschied genommen hatte. Major Walther Mayne stand vor ihm, redete wild gestikulierend auf ihn ein, was er sich denn dabei dachte, seinen Abschied einzureichen, ob Aren von allen guten Geistern verlassen sei. Er selbst stand nur still und starr vor ihm, in der einen Hand seine Rangabzeichen, die er dem Major entgegen hielt. Aren wusste noch, dass er in dem Moment, als er das Büro des Majors betreten hatte, kurz davor gewesen war, einfach wieder umzudrehen und so zu tun, als ob nie etwas gewesen wäre, einfach weiter zu machen. Doch als er sich dann ein Herz gefasst hatte, dem Major seine Entscheidung mitgeteilt hatte und seine Abzeichen von der Brust genommen hatte, waren alle Zweifel von ihm abgefallen und er stand felsenfest für seine Idee ein. Es hatte lange gedauert, bis der Major seine Entscheidung angenommen und noch länger bis er sie wirklich akzeptiert hatte.
Selten, aber doch ab und an dachte er darüber nach, wie sein Leben wohl gelaufen wäre, hätte er vor dem Büro tatsächlich auf dem Absatz kehrt gemacht und einfach weiter als Offizier seine Pflicht getan.


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Trotz des leicht benebelten Zustandes, in dem sich der junge Offizier aufgrund der ihm verabreichten Medikamente auch während des Gesprächs mit seinem Verwandten wiederfand, fiel es ihm in diesem Fall leicht, den Worten Arens zu folgen. Wenn es darum ging, den einer Urgewalt ähnlichen Willen eines jungen stolzen Imperialen zu verstehen, gab es vermutlich nur wenige Leute, die dies wie Julius vermochten. Er war sich sicher, dass auch sein Cousin einst ein stolzer Offizier war, der nichts mehr geliebt hat, als die imperiale Uniform zu tragen und loyale Soldaten in die Schlacht zu führen. Dass dieses Leben für "normale" Männer, nicht so besessen wie Julius - und als besessen schätzte er den stets ruhig und gelassen auftretenden Aren nun wirklich nicht ein -, auch Schattenseiten bot, war ihm bewusst. Doch dass es Aren so sehr gestört hatte, in die Fußstapfen eines offenbar großen Militärs zu treten, verwunderte Julius nun doch ein wenig. Ihm wäre es weitaus lieber gewesen, einem Stammbaum heldenhafter und geschätzter Offiziere zu entstammen, als einer reichen Unternehmersfamilie, die Geschäfte mit den Rebellen betrieb, dich sich "Republik" schimpften. Sicherlich war der Einfluss und der Reichtum der Fourbs an mancher Stelle nützlich, auch für Julius, doch den Stolz einer Familie aus wahrhaftigen imperialen Soldaten zu zugehören, sollte ihm für immer verwehrt sein. Selbstverständlich bis auf seinen Cousin Aren und dessen Vater, Julius Onkel dritten Grades Bewiss. Zu seiner eigenen Schande musste sich der junge Fourb eingestehen, sich bisher kaum mit der Geschichte seines Onkels Bewiss Vayliuar auseinandergesetzt zu haben. Ein Fehler, den er sich auszubügeln vornahm, denn genügend Zeit würde er in den nächsten vier Monaten zweifelsohne haben.

"Ich mache mir selbst nichts vor. Dass ich in meinem jungen Alter bereits den Rang eines Captains trage, habe ich in gewisser Weise gewiss auch dem Einfluss und den wertvollen Kontakten unserer Familie zu verdanken. Doch am Ende des Tages sind wir es, die für das Imperium kämpfen, und zwar Tag für Tag. Unsere Taten, ob sie nun in der Vergangenheit oder Zukunft liegen, kann uns niemand abstreiten."

Den Standpunkt, dass das strikte Befolgen vom Befehlen im Militär einem oftmals vieles abverlangte, konnte Julius nachvollziehen. Schon vor seiner Ausbildung zum Offizier doch vor allem während dieser gehörte er schon zu denjenigen, die das hinterfragten, was man ihnen auftrug. Wenn man Fehler als solche erkannte, war es aus Julius' Sicht die Pflicht eines wahren imperialen Soldaten, diese anzusprechen und womöglich dadurch ein Unheil abzuwenden. Ironischer Weise ist er selbst zu einem Offizier herangewachsen, der das Hinterfragen seiner Befehle nicht duldete und im Grunde genommen genau das tat, was er einst kritisiert hatte. Ein Offizier hatte sich nicht mit einfachen Soldaten zu verbrüdern und auch dessen untergeordnete Offiziere hatten zu gehorchen, dies war der Standpunkt, den Julius seit der Übernahme seines Kommandos vertreten hatte. Die Gedanken an seine eigene Vergangenheit waren wie verflogen und es waren nun Arens Worte, die ihn daran erinnerten. Der Verwalter stimmte den Captain nachdenklich und für einen Moment sah er gedankenversunken aus dem gewaltigen Fenster auf das blühende Grün hinab.

"Es macht mich stolz, dass wir beide hier stehen. Wir haben gemeinsam für den Imperator gekämpft und Borosk aus den Fängen der Rebellion befreit. Vielleicht stimmt es ja und Blut ist doch dicker als Wasser und unsere Verwandschaft wertvoller als all die Auszeichnungen und Ehrungen, die von Personen verliehen werden, die den Kampf eines imperialen Soldaten nur noch vom Hörensagen kennen."

Wenn Julius eines nicht war, dann ein gefühlsduseliger Mann. In Wahrheit verabscheute er es sogar wie die Pest. Seine Geschwister konnten ein Lied davon singen, denn um über deren Gefühle zu sprechen und darüber, was sie allgemein umtrieb, war Julius schon schon immer die falsche Station. Die Gefühle anderer Leute interessierten ihn nicht, genauso wenig was sie dachten und was sie wollten. Folglich waren die Worte, die soeben seine Lippen verlassen hatten, weitaus weniger sentimental, als man vielleicht vermuten mochte. Der junge Offizier war bloß ehrlich. Und er gestand sich ein, dass er in der Vergangenheit das ein oder andere Mal über die Stränge geschlagen und sich daneben benommen hatte. Wenn man dem Tod ins Auge geblickt hat, dachte man eben über gewisse Dinge nach und Aren war eine beeindruckende Person, dessen Worte Julius nachdenklich stimmten.

"Sag mir, Aren, wie geht es der Familie? Geht es allen soweit gut? Und haben...haben sie sich nach mir erkundigt? Also niemand braucht sich Sorgen um mich zu machen, das ist mal totsicher. Aber man sitzt hier den ganzen Tag herum und wartet irgendwie darauf, dass sich irgendwer mal meldet. Ich meine, was soll man hier sonst tun, so schön der Ausblick auch sein mag."



/// Borosk /// Horas-Resort /// Lounge /// Julius Fourb, Aren Vayliuar, weitere Gäste
 
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Julius Einwand, dass ihnen der Einfluss ihrer Familie wohl half, schneller und einfacher ihre Ziele zu erreichen, sie es im Endeffekt aber dann schlussendlich doch selber waren, die es dann schafften, war auf eine gewisse Weise natürlich zutreffend. Aber das war es gar nicht, worauf er genau hinauswollte. Er konnte es selbst nur schwer in Worte fassen. Vielleicht konnte Julius es auch einfach nur nicht richtig verstehen, da seine Lage doch immer eine andere gewesen war. Natürlich profitierte er von dem Geld und Einfluss der Fourbs, doch bei Aren war das ganze noch ein wenig extremer gewesen. Immerhin hatte ihm der Name seines Vaters oft mehr als nur indirekt weiter geholfen. Noch dazu kam auch, dass seine neuen Kameraden oft genau diesen Punkt nicht im Auge gehabt hatten. Aren war am Anfang in ihren Augen nicht wegen seiner Erfolge in den Reihen des Militärs aufgestiegen, sondern wegen denen seines Vaters. So eine Sicht förderte nicht unbedingt einen übermäßig freundlichen und kollegialen Austausch. Es hatte ihn nie verletzt, dass manch ein Kadett ihn neidisch anschielte und für einen verwöhnten Frischling hielt, Aren stand über solchen naiven und dummen Ansichten, aber auf Dauer war es doch nervig und anstrengend gewesen, dass er sich bei jedem neuen, erst recht hart deren wirkliche Anerkennung und vollen Respekt zu verdienen.

,,Dagegen sage ich ja nichts, aber es störte mich einfach, das meine Erfolge nie für sich selbst standen, sondern immer irgendwie mit denen meines Vaters verglichen und auf ihn zurückgeführt wurden. Das alleine wäre wohl noch kein Grund zum ausscheiden aus dem Militär gewesen, doch es war sozusagen das, was das Fass auf lange Sicht zum überlaufen gebracht hatte."

Dann fing sein Cousin plötzlich an, ein wenig nachdenklich gestimmt auszusehen. Er blickt aus dem Fenster und Aren tat es ihm kurz gleich. Die Frage von Julius hatte Gedanken aber auch Gefühle wieder aufleben lassen, die er schon lange nicht mehr gehabt hatte und von denen er nicht gedacht hätte, dass sie ihm so nahe gingen. 15 Jahre war es her, seitdem er die Imperiale Armee verlassen hatte. Es kam ihm nicht halb so lange vor. Soviel war seitdem passiert, von der sich nie hätte träumen lassen. Er war wohl einer der mächtigsten Männer innerhalb eines nicht unwichtigen Imperialen Sektors, war zum Erbe und Teilhaber eines Unternehmens geworden, was seit Jahrhunderten den Stolz seiner Familie darstellte. Er hatte interessante Personen kennen gelernt, hatte wichtiges entschieden und vollbracht. Hätte man dem jungen Mann, der vor einer noch längeren Zeit einst den Beschluss gefasst hatte, eine Akademie der Streitkräfte zu besuchen, davon erzählt, hätte dieser nur müde gelächelt und wohl kein Wort geglaubt. Und doch stand er jetzt hier, hatte Geld, Macht und Ansehen und grübelte doch noch manchmal darüber wieso er einst das Militär verlassen hatte.
Nachdenklich fing Julius darüber an zu philosophieren, das Blut vielleicht tatsächlich dicker war als Wasser. Aren nickte zustimmend, das war einer der Grundsätze, an denen er festhielt. In der Verwaltung hatte er gelernt, dass, egal wie gut man dachte, man würde einen Menschen kennen, man konnte immer wieder enttäuscht und verraten werden. Doch seine Verwandtschaft hatte ihm stets den Rücken frei gehalten und gestärkt. So, wie es in seinen Augen ihre Pflicht gewesen war und so, wie er es auch tun würde.


,,Vorgesetzte und Kammeraden kommen und gehen und selbst Auszeichnungen und Ehrungen bleiben dir oft nicht bis in die Ewigkeit erhalten. Doch deine Familie bleibt. Vielleicht kommt es dir manchmal nicht so vor, doch sollte es hart auf hart kommen, wird ein Fourb den anderen niemals im Stich lassen. Jeder Fourb hat eine Pflicht und Verantwortung der Familie gegenüber und es wäre unentschuldbar, sich dieser zu entsagen, so sehe ich das."

In diesem Punkt stand Arens Meinung felsenfest. Wie er so darüber philosophierte, kam ihm auf einmal auch wieder Lady Figg in den Sinn. Sein Großvater hatte hier auch von einer Pflicht der Familie gegenüber gesprochen … lag er damit wirklich so falsch? Zum Glück zerstreute Julius seine Gedanken daran schnell mit seiner nächsten Frage, ob jemand aus der Familie nach ihm gefragt hätte. Die Lage, in die er damit Aren brachte, war jedoch wenig angenehmer. Er hatte Erfahrung damit, Leuten etwas zu sagen, was diese vielleicht nicht so gerne hören wollten, sie vielleicht auch verstimmte, doch es würde hart sein, seinem Cousin, der gerade dem Tod von der Schüppe gesprungen war, zu sagen, dass niemand mit Fragen oder Sorgen zu Aren gekommen war. Julius spielte in dieser Hinsicht vielleicht den Harten, doch Aren wusste, dass sich selten hinter so einer Fassade wirklich jemand verbarg, der nicht gerne hören würde, dass man sich um ihn sorgte. So probierte Aren seine Antwort so vorsichtig und ausweichend wie möglich zu formulieren.

,,Ich war die letzte Zeit sehr damit beschäftigt, mich in meinem neuen Posten einzuleben, da kamen die Fragen unserer Verwandtschaft wohl nicht zu mir durch. Vielleicht werden dein Vater und deine Geschwister sich ja auch hier melden, wollten dir aber noch ein wenig Schonzeit gönnen. Ich habe in letzter Zeit ohnehin nur mit unserem Großvater gesprochen und … äh … dieses Gespräch … es ging um andere Dinge."

Mit der unfreiwilligen Erwähnung seines Großvaters war er kurz aus dem Konzept gebracht und es dauerte eine Sekunde, bis er wieder voll und ganz da war. Diese ganze Geschichte saugte doch sehr an seinen Nerven. Er trank einen guten Schluck Wein und blickte aus dem Fenster, um sein Gedächtnis davon wieder frei zu bekommen. Er wollte sich hier und jetzt nicht damit beschäftigen.

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Auch wenn es Julius so vorkam, als hätte er die Worte schon zum tausendsten Mal gehört, die sein Cousin nach einen paar ebenfalls nachdenklichen Momenten zum Besten gab, war es dieses Mal doch ein wenig anders. Er war ein gerader Kerl, ein strammer Imperialer, wie er im Buche steht. Alles an Aren Vayliuar schrie nach Erfolg, Ansehen und Macht. Auch wenn der junge Offizier, der neben Aren sitzend nach wie vor aus dem Fenster blickte, seinen Verwandten ohnehin schon ungemein schätzte, war es die Ehrlichkeit des stattlichen Mannes, die ihn umso mehr beeindruckte. Auch wenn es aus seiner Sicht vollkommen absurd war, seine Karriere beim Militär an den Nagel zu hängen und in die Verwaltung zu wechseln, ergab es aus Arens Sicht erstaunlich viel Sinn. Er hatte nicht einfach den einfacheren und weniger riskanten Weg gewählt, sondern ihm lag es tatsächlich daran, seine wahrhaftige Berufung doch noch zu finden. Und diese lag in seinem Fall im Dasein als Verwalter, das stand außer Frage. Um Julius dazu zu bringen, seine Offizierslaufbahn zu beenden, hätte man ihm den Dolch schon mitten ins Herz rammen und sicherstellen müssen, dass er auch ja endgültig tot ist. Doch Männer waren verschieden und der Captain respektierte die Ansicht des erfolgreichen Verwalters. Seine weiterführenden Worte zur Familie sah Julius anders: seine Loyalität gegen dem Imperator stand über allem, was sonst noch existierte. So überraschend angenehm die Beziehung zu seinem Cousin sich auch zu entwickeln anbahnte, daran würde ich niemals etwas ändern.

Als Aren zur Frage Julius' bezüglich der Familie überging, und ob man sich denn nach dem jungen Fourb erkundigt habe, musterte dieser seinen Cousin und nickte bloß, als dieser meinte, sich bisher noch nicht mit diesen Belangen beschäftigt haben zu können. Sicherlich hatte Aren Recht, ein Mann seines Formats konnte nicht jeden Tag Schwätzchen mit der Verwandschaft über allerlei Themen abhalten.

"Vollkommen verständlich. Du kümmerst Dich um die wichtigen Belange, wie es ein wahrer imperialer Verwalter tun muss und versuchst schon in den ersten Tagen und Wochen, dich so gut es geht in Deiner neuer Position einzufinden. Meine Frage zielte keineswegs darauf ab, irgendein Schuldgefühl zu erwecken, oder was uns beiden sonst noch für Gefühlsduseleien einfallen könnten."

Mit einem leicht angestrengten Lachen und einer abtuenden Handgeste versuchte Julius, die leichte Enttäuschung herunterzuspielen. Doch dann fiel ihm auf, das Aren ein Gespräch mit Großvater erwähnt hatte. Joseph Fourb, ein gegebenenfalls eiserner Mann mit festen Prinzipien - oder eben an mancherlei Stelle vielleicht auch zu wenig Prinzipien für Julius' Geschmack. Allein die Tatsache, dass sein Cousin leicht ins Stammeln geriet wirkte schon beunruhigend. Doch der exakte Wortlaut machte den Offizier etwas unruhig. Eigentlich interessierten ihn die Belange der Familie und der Unternehmen nur peripher, doch irgendwie schien es so, als würde diese Angelegenheit selbst Aren bedrücken. Folglich musste es etwas ernstes sein.

"Wenn Dir danach ist, verrate mir doch um was es in Eurem Gespräch ging. Ich bin beim besten Willen nicht voreingenommen, denn du weißt ja, dass ich mich aus den familiären Angelegenheiten bisweilen nur allzu gerne herausgehalten habe. Auf den ersten Blick vermutlich ein Fluch aus deiner Sichtweise, aber in diesem Fall letztlich auch gleichzeitig ein Segen. Denn mit mir kannst Du über alles mögliche die Familie betreffende reden und Dich darauf verlassen, dass ich unparteiisch und offen meine Meinung sage."

Genauer gesagt wollte der Offizier wissen, was genau 'daheim' vor sich ging. Und sein Angebot war obendrein ernst gemeint. Kein Fourb würde Aren so unverblümt und ehrlich die Meinung sagen, wie Julius.


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Julius reagierte recht entspannt und gelassen darauf, dass sich wohl keiner seiner engeren Verwandtschaft danach erkundigt hatte, wie es ihm ging und ob er sich bereits auf dem Wege der Besserung befand. Doch Aren konnte sich kaum vorstellen, dass ihn das ganze wirklich so wenig traf. Er wusste noch von sich selbst, wie gut es immer getan hatte, zumindest mit seinen Eltern und seiner Schwester zu sprechen und ihre Interesse an seiner Situation dabei herauszuhören, vor allem, wenn er sich Verletzungen oder ähnliches zugezogen hatte. Er hatte zu dem Familienzweig seines Cousins recht wenig zu tun und besaß weder zu seinem Onkel Albert, noch zu seinen anderen Cousins und Cousinen in dieser Richtung ein besonders enges Band. Doch wirklich wundern tat es ihn nicht, dass sie sich bei Julius nicht gemeldet hatten. Bei seinem Onkel konnte man es vielleicht noch auf dessen gesundheitlichen Zustand schieben, aber seine Cousins hatten auf ihn schon immer ein wenig … fixierter und nicht auf solche Dinge bedacht gewirkt. Er kannte sie wirklich nicht gut und hatte sie höchstens ein paar mal gesehen, doch das war zumindest der erste Eindruck, wie er sie einschätzte. Und seine Mutter hatte ihm beizeiten auch erzählt, dass sein Onkel Albert auch in seiner Jugend nie wirklich eine Person gewesen war, an dessen Schulter man sich besonders gut hatte ausweinen können. Vielleicht, sollte es seine Zeit den in den nächsten Tagen erlauben, könnte er aber mal das Gespräch suchen und anregen, dass sie sich mal bei Julius nach dessen Zustand erkundigten.
Aren behielt diesen Gedanken zumindest im Hinterkopf und schob, ein wenig aufmunternd gemeint, noch hinterher:


,,Albert und deine Geschwister werden sich mit Sicherheit in einigen Tagen bei dir melden und gönnen dir momentan einfach ein wenig Ruhe."

Doch schien Julius auch aufgefallen zu sein, dass er, als er das Gespräch mit ihrem Großvater erwähnt hatte, ein wenig ins stammeln gekommen war. Als Julius ihn darauf ansprach und meinte, dass er wahrscheinlich einen recht unparteiischen Blick auf eventuelle Familieninterne Probleme hatte, da er sich dort ein wenig abkapselte, musterte ihn Aren kurz. Er wollte ihm damit eigentlich nicht zu Last fallen, hatte Julius zur Zeit doch ganz andere Probleme. Außerdem war eben einer der Gründe für diese Reise gewesen, überhaupt Abstand von der ganzen Geschichte zu bekommen. Aber vielleicht hatte Julius ja auch recht. Eine andere Meinung zu dem Thema zu bekommen, konnte oft nicht schaden und vielleicht tat es ja sogar mal gut. Aren war keine Person, die ihr Umfeld besonders oft oder gerne mit seinen eigenen Problemen belästigte. Aber manchmal tat gerade auch das gut. Vor allem mit seiner Schwester und auch Julius dem Namensvetter seines Cousins und seinem langjährigen Freund und Gefährten, konnte er vieles anvertrauen und es mit ihnen ausdiskutieren. Er nippte nochmals am Wein atmete tief durch und entschied sich dafür, sein Problem mit Julius zu teilen.

,,Sagt dir der Name Figg etwas? Einst eine gigantische Unternehmerdynastie, die die Fourb bestimmt mit Leichtigkeit in den Schatten stellen würde. Nach einigen unglücklichen Entwicklungen und Entscheidungen zerfiel das Unternehmensimperium. Mit Figg Excavations, einem immer noch relativ wichtigen Bergbauunternehmen, vor allem im galaktischen Süden, unterhalten wir gute Verbindungen. Ihr Vorsitzender und unser Großvater sind sogar alte Schulfreunde.
Ich weiß nicht genau, wie es dazu kam, aber die beiden kamen wohl zu dem Schluss, dass es eine hervorragende Idee sei, mich zu verheiraten, ohne mir gegenüber bei der Planung dieses nicht ganz unwichtigen Schrittes auch nur ein Wort zu verlieren. Vor dir sitzt der wohl zukünftige Verlobte von Lady Adrianna Figg, der Enkelin Lord Castor Figgs, der Vorsitzende des Unternehmens."


Mit einem ironischen Lächeln prostete er Julius zu und nahm einen Schluck des Weins. Aren hatte unmerklich im Laufe seines Vortrags immer mehr an Fahrt aufgenommen. Zwar hatte er sich immer noch soweit unter Kontrolle gehabt, dass keiner der anderen Tische etwas mitbekommen hätte, doch man merkte ihm seine nicht besonders positive Grundstimmung zu diesem Thema sehr gut an.

,,Da denkt man doch glatt, man würde als Stellvertreter und Erbe zumindest einigermaßen ernst genommen, aber da habe ich mich wohl überschätzt."

Der letzte Satz brachte er nun schon ruhiger heraus, dafür aber ständig von seinem ironischen, schon fast unglücklich anmutenden Lächeln begleitet.

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Nachdem er sich in das weiche Velours so entspannt und bequem zurückgelehnt hat, wie es ihm in seiner Verfassung möglich war, nippte er ein weiteres Mal an dem Rotwein und lugte mit seinen blauen Augen über dem Rand des Glases hinweg zu Aren. Der schien zunächst zu zögern, aber Julius ließ mit seinem neugierigen Blick nicht von seinem Cousin ab und wartete, bis er endlich auspackte. Und was er zu sagen hatte, war in der Tat schwerwiegend. So schwerwiegend, dass dem Offizier für einen Moment der Wein in der Kehle steckenblieb. Ein paar Mal hustete er und musste anschließend tief Luft holen, ehe er seinen Cousin ungläubig anstarrte. Dass man in der Fourb Familie dazu neigte, zuweilen opportunistisch zu agieren, was für Julius vor allem das Engagement der Firmen im republikanischen Raum einschloss, war nichts Neues. Dass man sich mit anderen mächtigen Familien gut stellen musste, egal ob man wollte oder nicht, konnte Julius auch irgendwo verstehen. Er zog zwar Ehrlichkeit vor, doch so funktionierten die Dinge eben. Aber das? Julius wühlte gedanklich nach dem Namen Figg und meinte, sich dunkel an ein Bankett oder etwas dergleichen zu erinnern. Dort, wo sich eben reiche Familien wie die ihre tummelten und wo Julius während seiner Jugend oft gegen seine Willen hin geschleift wurde, kam er wohl mal mit dieser Familie in Berührung. Er entsann sich der hochgestochenen Worte seines Vaters, seiner Mutter und letztlich seines Großvaters, die allesamt in höchsten Tönen von den Figgs gesprochen haben. Dass diese Familie in Wahrheit den Großteil ihrer Stärke verloren hatte, so wie Aren ausführte, wäre Julius damals niemals in den Sinn gekommen. Und noch schockierender war die Tatsache, Konsequenz oder wie auch immer man es nennen wollte, dass Großvater den Verwalter inmitten seiner denkbar stressigsten Phase als hochrangiger Verwalter mit einer Idee überrumpelte, die der Offizier eigentlich nur aus den Ammenmärchen kannte, die man ihm als Kind vorgelesen hatte. Was für eine Farce, und doch so typisch für ihre Verwandschaft!

Gerade als Julius im Begriff war, Luft für eine Tirade gegen diesen lächerlichen Beschluss von Joseph Fourb zu holen, hielt er inne. Aren war noch nicht fertig und fügte nach einem Schluck Wein resigniert bei, dass all seine Macht und Erfolge ihm doch keinen Respekt beschert hatten. Julius hielt inne und wusste, dass wütende Worte seinem Cousin wohl auch nicht halfen. Also strukturierte er seine Gedanken um und versuchte es mit einem versöhnlichen Ansatz. Oder, wie es viele Herrschaften im Militär nennen würde, Galgenhumor.

"Nun, dann geziemt es sich an dieser Stelle wohl, dir zur Verlobung zu gratulieren. Kennst du die glückliche Dame denn schon? Sieht sie....ist sie denn ansehnlich? Der Name Figg sagt mir tatsächlich was und man verbindet mit ihm nicht gerade Negatives, wenn ich mich recht entsinne."

Aren war in jedem Fall zu loyal der Familie gegenüber, um sich den Wünschen von Großvater zu wiedersetzen. Vor wenigen Minuten hatte er Julius erklärt, wie es um seinen Kodex bestimmt war. Und innerhalb von diesem stand die Pflicht gegenüber den Fourbs an erster Stelle. Nur allzu gerne hätte Julius ihm empfohlen, auf all das zu pfeifen und sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, wie es sich für einen erwachsenen Mann seines Standes gehörte. Doch irgendwie tickten die beiden Männer in dieser Hinsicht gänzlich anders.

"Nun hör mir zu ... ich weiß ganz genau, dass du Großvaters Wunsch nicht ausschlagen wirst. Du bist ein loyaler Kerl, der das Wohl der Familie stets an erster Stelle sieht. Und das sage ich ohne jegliche Vorbehalte, denn du bist einer der ganz wenigen, denen ich das auch ernsthaft abkaufe. In letzter Konsequenz wirst du dich also mit dem Gedanken abfinden müssen. Sieh es mal aus dem Blickwinkel: diese Arianna, oder wie auch immer die gnädige Lady heißt...andere hochwohlgeborene Männer würden töten, um um ihre Hand anhalten zu dürfen. Du hingegen bist ein Mann von solchem Format, dass Dich deren Großvater höchstpersönlich als ihren Gatten vorsieht. Du hast Recht, dieses ganze im Hintergrund ablaufende Procedere ist ziemlich respektlos dir gegenüber, aber eines ist mal totsicher."

Der Offizier hielt inne. Er war überrascht von sich selbst, denn noch nie zuvor hatte er wie in diesen Augenblicken das Gefühl, irgendwem bei einer persönlichen Angelegenheit einen teuren Rat zu erteilen. Normalerweise war er hierfür auch der falsche Kerl. Alles, was ihn interessierte, war das Schlachtfeld und der Ruhm im Namen des Imperiums und Imperators. Aber einen stattlichen Mann wie Aren in solch einer verzweifelten Lage zu sehen, berührte sogar ihn.

"Wenn du als Erbe und Stellvertreter nicht ernst genommen würdest, wie kämen sie auf die Idee, dich mit dieser begehrten Lady zu verkuppeln? Es sind die Erfolge deines Lebens, die dir diesen Stand beschert und Dich erst als Kandidaten für diese so wichtige Ehe in ins Spiel gebracht haben. Du wirst dich damit abfinden müssen und wer weiß, vielleicht wird es sich schon bald als Segen herausstellen. Nicht für die Fourbs, nicht für die Figgs, sondern für Dich."

Ein Gedanke, war ihm inmitten seiner Ausflüge aber gekommen. Julius musste ähnlich schmerzhaft lächeln, wie zuvor sein Cousin.

"Ich frage mich gerade, wann ich fällig bin. Bestimmt hat man schon jetzt eine gute Partie für mich im Sinn..."


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Julius reagierte mit Galgenhumor, etwas, das die Lächerlichkeit des Ganzen ganz gut ausdrückte, auch wenn Aren nicht so ganz gut damit zurecht kam. Immerhin hatte er sich mit der ganzen Situation noch in keinerlei Weise abgefunden und befand sich mit sich selbst immer noch im Zwiespalt. Auf der einen Seite stand er natürlich für die Pflichterfüllung, die sein Großvater von ihm forderte und die für ihn, nach wie vor, eines der wichtigsten Güter forderte. Auf der anderen Seite war da aber natürlich auch die Pflichterfüllung, die er von seinem Großvater forderte, nämlich Ehrlichkeit und das Einräumen eines Selbstbestimmungsrechts und genau diese Pflicht war ihm doch sein Großvater schuldig geblieben.
Kurz sah man Aren vielleicht an, dass er mit der Wahl des Humors nicht ganz glücklich war, doch nachdem er sich einen weiteren, ordentlichen Schluck des Weines genehmigt hatte, musste Aren doch auch wieder sein gequältes Lächeln aufsetzten. Julius verstand ihm wohl noch am ehesten aus der ganzen Familie und mit diesem kleinen Witzchen hatte er ihn wohl nur aufrichten wollen. Er durfte sich hier jetzt nicht zu Engstirnig zeigen, durfte seine Enttäuschung über seinen Großvater nicht an anderen auslassen.


,,Oh nein, grundsätzlich lässt sich da auch wenig negatives finden. Man kann ja sagen was man will, aber sie ist eine wirklich sehr schöne Frau und Stil hat sie auch, das kann man ihr nicht abstreiten. Getroffen habe ich sie sogar auch schon. Vorgestern ließ Großvater mich Lady Figg vom Raumhafen abholen … am darauffolgenden Abend teilte er mir dann mit, dass das wohl meine Zukünftige sein soll."

Allein über diese Begebenheit schon wieder zu sprechen, weckte in Aren wieder Wut. Wie feige sein Großvater doch gewesen war. Hatte ihn komplett unwissend in die Situation gestoßen und hatte es erst danach für nötig gehalten, ihm quasi nebenbei über seine Zukunft mit dieser Frau aufzuklären. Es war enttäuschend, so enttäuschend, dass sein Großvater nach all den Jahren und dem, was sie gemeinsam erlebt hatten, nicht den Mut aufbringen konnte um ihm zumindest von vorhinein ins Gesicht zu schauen und ihm die Wahrheit zu sagen. Er hatte ihre Verbindung doch als enger eingeschätzt, als es sein achso lieber Großvater anscheinend tat.

Sein Cousin kannte ihn und seine Entscheidung, die er dort treffen würde, wohl anscheinend besser als er es selbst tat. Er schien felsenfest davon überzeugt, dass Aren sich dem Wunsch beugen würde, aufgrund eben seiner Loyalität der Familie gegenüber, die er gerade noch so lautstark beteuert hatte. Hätte er sich dort mal mehr zurückgehalten, dachte Aren sich im Nachhinein. Aber wahrscheinlich hatte er sogar recht. Aren mochte sich wohl in diesem Moment noch einreden, dass er noch nicht wusste, was er tun würde, das er sich noch in einem Zwiespalt befand, aber im Endeffekt würde es wohl doch darauf hinauslaufen, dass er klein beigeben würde. Aber vielleicht dieses mal auch eben nicht, dieses mal war dann vielleicht das Maß überschritten. Vielleicht würde er nun den Mut aufbringen und sich selbst, seine eigene Meinung vor die der Familie stellen.
Dann brachte Julius aber noch einen anderen Punkt ins Spiel, das er sich doch auch geehrt fühlen könne, immerhin war Lady Figg doch eine ausgezeichnete Partie und er war dafür auserwählt worden, sie heiraten zu dürfen. Als ob es eine Belohnung wäre, eine fremde, so wichtige Entscheidung aufgedrückt zu bekommen. Er sei für diese Ehe ausgewählt worden, eben weil man ihn und seine Leistungen so sehr respektierte. Er müsse sich damit abfinden … das aus Julius Mund brachte Aren kurz zu einem ernst gemeinten Schmunzeln, der, der sich immer von der Familie und den damit einhergehenden Pflichten nach Möglichkeit fernhielt, sprach nun davon, was Aren tuen müsse. Doch dann kehrte auch wieder seine ernste Miene zurück.
Der von Julius scherzhaft gemeinte Zusatz, das er wohl bald dann der Nächste wäre, konnte nicht mehr zu Arens Erheiterung beitragen.


,,Eine seltsame Art, um seinen Respekt einer Person auszudrücken, wie ich finde. Wahrscheinlich hast du ja sogar Recht, dass ich am Ende wieder klein beigeben werde, mich beugen werde. Aber warum denn eigentlich? Ich meine, man kann von mir doch keine Pflichterfüllung verlangen, wenn die Pflichten mir gegenüber, wie Ehrlichkeit oder Respekt, so dermaßen mit Füßen getreten werden. Ich habe meine Ideale, an denen ich auch weiterhin festhalte, aber ich kann mich von ihnen doch nicht zu einer willenlosen Puppe machen lassen, die einfach still abnickt, was hinter ihrem Rücken über ihr zukünftiges Leben entschieden wird."

Arens Gesichtsausdruck verriet einen Hauch der Verzweiflung; in seinem Inneren sah es noch um einiges schlimmer aus. Selten hatte er sich so gefühlt, wie er es jetzt tat. Er war immer die Person gewesen, die gewusst hatte, was zu tun war, wohin es ging und wie die Probleme, die seine Mitmenschen bedrückten, zu lösen waren. Nun wusste er gar nichts mehr, wusste nicht, wie es weiterging und was er tun sollte. Er hatte eigentlich gehofft, dass Julius seine Wut nur noch weiter befeuern würde, dass er sicher aus dem Gespräch herausgehen würde und seinem Großvater die Stirn bot, ihm seine Meinung sagte und die Frau irgendwann heiratete, die er sich selbst aussuchte. Das Julius ihn an seine Pflichten erinnerte, daran, was er zu tun hatte und so viel Verständnis für ihren Großvater hervor brachte, brachte ihn nur noch mehr ins Strudeln, noch mehr in seine Unsicherheit. Julius, die Person, die er bereits früher, aus Geschichten anderer immer als den ,,Rebell" in der Familie wahrgenommen hatte, appellierte nun daran, dass er den Wünschen seines Großvater nachgeben sollte. Und wenn er das schon tat, war da vielleicht wirklich etwas wahres dran? Irgendwie hoffte Aren immer noch, das Julius seine Meinung komplett wendete, ihm mehr Zuspruch gab, mehr Sicherheit, dass er sich eben nicht wie eine Marionette benutzen lassen sollte. Aren füllte sein Weinglas auf und tat einen ordentlichen Schluck.

,,Ich meine, was ist das denn auch für eine Beziehung, die auf so etwas aufbaut. Nachher sind sie und ich unglücklich. Was wäre das denn auch für eine Umgebung für die Kinder, die zum Erhalt der Familie gefordert werden?"

Erst jetzt ging Aren darauf ein, was Julius als letztes noch hinzugefügt hatte, dass man für ihn wohl bald auch eine gute Partie im Auge hätte.

,,Du scheinst das ja so entspannt zu nehmen, aber warte, bis es dich dann wirklich trifft. Dann kannst du vielleicht besser nachfühlen, wie ich mich jetzt gerade fühle."

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Auf eine besondere Art und Weise war Julius plötzlich beruhigt, trotz der denkbar schlechten Reaktion Arens auf seine vermeintlich aufmunternden Worte. Er war nicht nur überrascht von sich selbst, da er diese Worte überhaupt erst aus sich herausgebracht hat, sondern auch gewissermaßen verängstigt. Der Captain mochte sich selbst so, wie er nun mal war, nein, er liebte es sogar. Und zwar kein einfühlsamer Mensch, der alle um sich herum verstehen und es allen Recht machen wollte, sondern ein imperialer Offizier mit einem gewaltigen Ego und einer cholerischen Ader. Viele hätten gesagt, sie seien nicht gerne so und können gar nichts dafür, so zu sein. Aber der junge Fourb war sehr zufrieden damit und es war, was er am Besten konnte. Das, was sein junges Leben aus ihm geformt hatte. In der Tat hatten ihn die jüngsten Ereignisse vor allem im Bezug auf die Familie nachdenklich gestimmt und auch die Beziehung zu seinem Cousin nahm gewisse Entwicklungen an, die menschlich gesehen wohl recht positiv zu deuten waren. Aber trotzdem gefiel sich Julius nicht in der Rolle des aufmunternden Kerls, der sich und anderen etwas vormachte. Hätte er, wie eigentlich angekündigt, seine wahrhaftige Meinung zu dieser ganzen Farce ausgeführt, wäre Aren vermutlich sofort aufgestanden und weggegangen. Also war Arens empfindliche Reaktion letztlich doch das kleinere Übel und ein Kompromiss, wie ihn Julius eigentlich gar nicht in der Lage war zu schließen.

"Dass diese Art Dir gegenüber respektlos und unangemessen ist, habe ich auch nicht in Frage gestellt."

Der junge Bastioner zuckte mit den Schultern. Letztlich war er tatsächlich davon überzeugt, dass Aren sich dem Wunsch des Großvaters fügen würde. So sehr er Aren auch schätzte und große Stücke von ihm hielt, er war nicht der richtige Mann, um in diesem Punkt gegen den Strom zu schwimmen. Die Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder, die der Verwalter mit seiner künftigen Gattin in einem angespannten Umfeld großziehen würde, ließ Julius beinahe auflachen. Hatte Aren auch nur den Hauch einer Ahnung, wie es im tatsächlichen Zweig der Familie Fourb, nicht den Vayliuars, in diesem Punkt aussah? Julius Kindheit, und das wusste er selbst, war ein ständiger Kampf mit den Erwartungen seiner Familie. Wo zur Hölle kam es denn vor, dass ein junger, talentierter und ehrgeiziger Mann, der mit nicht einmal 25 Jahren den Rang eines imperialen Captains erlangte, den Stempel des schwarzes Schafes trug? Eigentlich hätte Julius Fourb der Stolz der Familie sein müssen, und keines seiner verweichlichten Geschwister, die sich in irgendeiner brotlosen Kunst selbst verwirklichten und damit angeblich das Vermächtnis der Familie ehrten. Er war es, der für das Imperium sein Leben riskierte und Blut ließ, sonst niemand. Niemand verstand, dass man sich in diesen Zeiten in einem Existenzkampf befand, der sich einzig und allein um die Frage drehte, ob das Imperium sich durchsetzen würde. Zeiten, in denen Waffenstillstände mit den sich Republik schimpfenden Rebellen geschlossen wurden und Rebellionen in allen Ecken des imperialen Machtbereichs ausuferten. Wer war es denn, der angesichts dieser Entwicklungen Ehre und Pflichtgefühl besaß und den Kampf antrat? Abgesehen von Aren und Julius niemand. Diese beiden Männer waren es, denen eigentlich aller Stolz und Respekt gebühren sollte. Die Laune des Offiziers hatte sich schlagartig verschlechtert. Und die abschließenden Worte seines Cousins machten es nicht wirklich besser.

"Mich trifft es schon mein gesamtes Leben lang."

Brachte er es zähneknirschend hervor.

"Ehrlichkeit und Respekt? Erstens verspüre ich nicht einmal den Hauch von Respekt gegenüber meiner gewählten Laufbahn, die auf Loyalität gegenüber dem Imperium und Ehre basiert. Kennst du irgendeine Familie in der ein junger imperialer Captain so abgestempelt wird, wie es bei mir der Fall ist? Nein, gewiss nicht, denn dein Vater war vermutlich stolz auf deine militärische Laufbahn, so wie es sich in einer imperialen Familie gehört. Und zweitens gibt es keine Ehrlichkeit! Mir wird noch nicht einmal offen gesagt, dass man von mir enttäuscht ist, da ich es gewagt habe, dem imperialen Militär beizutreten und mich nicht in irgendeine Universität zu setzen, um zu lernen wie man Messer und Gabel hält und irgendwelche lächerlichen Banketts veranstaltet. Ich habe zum Wohle von Borosk und dem Imperium mein Leben aufs Spiel gesetzt und was ist der Dank? Niemand denkt daran sich bei mir zu melden bei mir, abgesehen von Dir. Und es wäre beileibe keine große Sache, mir eine Nachricht zu schicken, oder wenn irgendeines meiner Geschwister sein oder ihr bequemes Leben mal für zwei Tage pausiert, um mich zu besuchen. Du bist ganz offensichtlich der Einzige, der den nötigen Anstand besitzt. Und das, obwohl wir uns gerade einmal seit ein paar Wochen kennen."

Immer mehr hatte sich der Offizier in Rage geredet. Es platzte aus ihm nur so heraus, Gedanken, die schon seit Jahren in ihm brodelten.

"Du suchst Ehrlichkeit und Respekt? Ich hoffe, dass du diese Eigenschaften bei deiner künftigen Gattin findest und euren Kindern vermitteln wirst. Ansonsten sehe ich wohl kaum Hoffnung. Wir beide sind diejenigen, die Tag für Tag kämpfen und den harten Weg gehen! Und die Konsequenz daraus? Ich vereinsame in diesem Ressort und du wirst hinter deinem Rücken an irgendeine andere ach so mächtige Familie verschachert. So, das wären meine ehrlichen und ungefilterten Gedanken zu dieser verschissenen Farce, Aren. Und ich gehe davon aus, dass sie dir ganz und gar nicht gefallen und unser gutes Verhältnis zueinander just in diesem Augenblick sein Ende findet."

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Mit seinen letzten Worten schien er einen Nerv bei Julius getroffen zu haben. Der vorher noch so lockere und zu Späßen aufgelegte junge Offizier wandelte sich mehr und mehr in das komplette Gegenteil. Diese Seite hatte Aren nicht hinter Julius Fassade vermutet. Seine eigene Unsicherheit, seine Verzweiflung, nahmen mit jedem Wort seines jungen Verwandten ab. Seine ganze Konzentration lag nun auf Julius und wie dieser sich anscheinend immer mehr in seine eigene Verzweiflung und Unsicherheit hineinsteigerte. Seine eigenen Sorgen kamen ihm mit jedem Wort seines Gegenübers ein wenig lächerlicher vor. Still, fast schon ein wenig neugierig, beobachtete Aren das Ganze. Lautstark zog er über ihre Familie her, wie sie ihn, einen jungen und erfolgreichen Captain als schwarzes Schaf in der Familie betrachten konnten, wo er doch so viel in so kurzer Zeit erreicht hatte. Und das nur, weil er nicht die nötige Etikette besaß, wie man sie von ihm forderte. Nun kam auch das hervor, was Aren schon gerade vermutet hatte, die Wut und Enttäuschung darüber, dass ihn niemand besucht hatte, keiner sich Zeit für ihn nahm. Die letzten Worte überraschten Aren dann doch, dass Julius anscheinend eine so hohe Meinung nun schon von ihm hatte, hätte der Sector Adjutant nicht gedacht.

Aren setzte schon zu einer Erwiderung an, doch Julius war noch nicht fertig. Im Gegenteil. Immer weiter redete er sich in Rage, steigerte sich in all das hinein und es machte nicht den Anschein, als wäre er bald fertig damit. Nun zeigte sich die härtere, unversöhnlichere Ansicht, die Julius anscheinend tatsächlich zu Arens Problem hegte. Sie beide seien die einzigen, die wirklich etwas für diese Galaxie taten und doch hätten sie daraus nicht gewonnen, zumindest in der Familie. Julius schien beinahe einen hass auf ihre Verwandtschaft zu hegen, einen Hass, den er lange zurückgehalten hatte und der nun, alles auf einmal, aus ihm herauszubrechen schien. Es schien, als würde Julius denken, das diese Worte zu viel für Aren und sein Bild, der Familie bezüglich, waren. Doch dem war nicht so. Aren konnte nach den Ereignissen der vergangenen Tage gut nachvollziehen, wie Julius auf solche Gedanken kam, vor allem, wenn es so war, wie er sagte und er tatsächlich sein Leben lag so ein Außenseiter gewesen war, wie er es nun darstellte. Aren hatte schon vor ihrem Treffen viel von dem ,,schwarzen Schaf" der Familie gehört und hatte so auch schon ein eher schlechtes erstes Bild gehabt, doch er war immer davon ausgegangen, das seine Eltern oder zumindest seine Geschwister irgendwie doch hinter ihm standen, vor allem, nach dem Aren ihn näher als pflichtbewusste und ehrgeizige Person kennen gelernt hatte.

Aren wartete noch kurz, um sicherzugehen, das nun wirklich nichts mehr kam. Seine Miene war nun gefestigt, es ließ sich keine Spur mehr von Verunsicherung oder gar Verzweiflung finden. Die klaren Worte, so hart sie ihrer Familie gegenüber auch gewesen sein mochten, hatten Aren gut getan, halfen sie ihm doch, ein anderes und auch realistischeres Bild über seine Familie zu bekommen. Aren vertrat zwar vielleicht nicht genau den gleichen Standpunkt, doch konnte er ihn gut nachvollziehen, deutlich besser, als es noch vor wenigen Tagen der Fall gewesen war.

,,Nein, ich denke nicht, das unser gutes Verhältnis hier endet. Im Gegenteil, ich glaube, ich habe deine harten Worte vielleicht endlich mal gebraucht, um über meinen begrenzten Tellerrand schauen zu können."

Aren schob sein Glas Wein zur Seite. Die kleine Benebelung, der dieses Glas gerade noch gütlich gewesen war, brauchte er nun nicht mehr. Mit jedem Wort, das er sagte, fühlte er sich wieder sicherer und seine Unsicherheit verschwand mehr und mehr. Als er weiter fortfuhr, klang seine Stimme klar und ruhig; seine Worte kamen nicht impulsiv, er wusste ganz genau, was er sagte.

,,Im Kern trifft deine Aussage doch zu, mehr, als ich es mir selbst vor wenigen Tagen noch eingestanden hätte. Unsere Familie ist nicht die vorzeige Familie, für die ich sie lange Zeit gehalten habe. Nicht jeder in unserer Familie hat wohl die gleiche, hohe Meinung von Pflichterfüllung gegenüber der Familie, wie ich sie haben mag. Das wird mir nun immer klarer. Und so kann es nicht weiter gehen. Es wird Zeit, dass sich diese Verhältnisse wieder ändern, dass unseren Verwandten klar wird, was einen Fourb auszeichnet. Es kann nicht sein, dass man einen tapferen Soldaten, welcher während der Erfüllung seiner Pflicht so zugerichtet wurde, dass es Monate der Heilung braucht, so behandelt, als wäre er ein Aussätziger.
So wird es nicht weitergehen, das versichere ich dir. Manchmal ist es die Pflicht der Familie gegenüber, ihnen ihre Fehler vorzuhalten, damit eine Besserung stattfinden kann. Und genau das werde ich tun. Sobald ich erstmal der Fourb-Gruppe vorsitze, werde ich auch unsere Familie wieder in die richtigen Bahnen lenken."


Aren war die ganze Zeit über ruhig geblieben. In diesem Moment war er weniger der führsorgliche Cousin, als viel eher der Politiker und Unternehmer. Aren würde sich der Hochzeit nicht länger widersetzten, dass war ihm klarer und klarer geworden. Sie würde ihm weiterhelfen können und auch, wenn er es sich vorher hatte ausreden wolle, es war doch auch so etwas wie eine Pflicht. Nicht, weil sein Großvater es befohlen hatte, sondern weil es der Familie und ihren Bündnissen enorm weiter helfen konnte.
Doch er würde so eine Behandlung nicht kampflos hinnehmen und sein Kampf würde nicht damit enden, dass er dem Hochzeitsangebot nachgab. Sein Großvater war alt geworden, vielleicht wusste er nicht mehr wirklich, was er tat, hatte deswegen Aren nicht besser als einfaches Eigentum behandelt, hatte mit ihm nicht ein Wort wirklich darüber geredet. Eines war aber sicher, eine Person, die nicht mehr wusste was sie tat, konnte nicht die Führung des Unternehmens und der Familie innehalten. Aren liebte seinen Großvater noch immer, das stand außer Frage, auch, wenn er es gerade mehr und mehr zurückdrängte,. Doch es wäre für alle, für die Familie wie für seinen Großvater das Beste, wenn ein Wechsel an der Spitze der Dynastie stattfand, wenn die jüngere Generation den Hebel in die Hand nahm.


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Es gab Menschen, die ohne Sinn und Verstand lospolterten und während ihrer verbalen Ausbrüche keinen klaren Gedanken fassen konnte. Bei Julius sah es anders aus, denn jedes seiner Worte war in solchen Situationen wohl überlegt, auch wenn er sich der potentiellen Konsequenzen bewusst war. Es tat verdammt gut, wenigstens einmal im Leben die Chance zu ergreifen und die jahrelang gestaute Wut gegenüber einem Familienangehörigen entladen zu können. Dass er mit seinen Ansichten bei den meisten Leuten aneckte, ließ sich dabei nun mal nicht vermeiden. Der Offizier lebte für seinen Dienst am Imperium und dessen Imperator, alles andere war letztlich zweitrangig. Und dass genau dieses Pflichtbewusstsein einfach nicht im Geringsten wertgeschätzt wurde, machte ihn so wütend. Dementsprechend harsch waren seine Worte ausgefallen. Die Antwort seines älteren Cousins jedoch überrasche ihn, denn anstatt - wie vermutet - empört zu reagieren und sich über den Egoismus des jungen Captains zu echauffieren, schien ihm der Ausbruch seines Cousins weitaus besser getan zu haben, als der versöhnliche Ansatz zuvor. Nun sah Julius Aren entschlossen an. Der Verwalter hatte soeben bewiesen, dass er mehr Verstand und Ehrgefühl besaß, als ihre gesamte Verwandschaft und das trotz seines makellosen Rufs, der bei den meisten anerkannten Personen ein Dasein als Heuchler bedeutete. Als er sein Weinglas beiseite stellte, schien jedwede Verunsicherung und Frustration von ihm zu fallen, denn stattdessen bestätigte er Julius' Auffassung mehr oder weniger und sprach ehrlich aus, was er von der Behandlung seines jüngeren Cousins hielt, nämlich rein gar nichts. Aren war entschlossen, irgendwie schienen Julius' Worte den gewissen Willen in ihm erweckt zu haben, den es benötigte, um zu tun was getan werden muss. Und Julius fühlte sich bestätigt, denn seine natürliche und zuweilen impulsive Art war bei diesem Problem weitaus hilfreicher für einen echten Mann wie Aren, als wie irgendein Sensibelchen um den heißen Brei zu reden, um bloß niemanden auf den Schlipps zu treten.

Aren kündigte an, die Familie wieder in die richtige Bahn zu lenken, sobald er der Fourb-Gruppe vorsteht.

"Du kannst auf mich zählen. Es ist allerhöchste Zeit, diese ganzen Fehlentwicklungen zu korrigieren. Und wenn ich wie Du mit deiner Hochzeit in den sauren Apfel beißen muss, um auf dieses Ziel hinzuarbeiten, dann soll es so sein. Hier geht es um etwas Größeres, etwas Bedeutenderes."

Unlängst hatte auch er sein Glas abgestellt und sich voll und ganz dem Gedanken hingegeben, diesen von Aren besprochenen Wandel zu erreichen.

"Wie wirst du also vorgehen? Wie...wie werden wir vorgehen?"

Aus Julius Sicht gab es nur zwei Optionen: Entweder die direkte Konfrontation zu Joseph Fourb, eine denkbar riskante wie aufreibende Taktik, oder Geduld zu üben und auf den richtigen Augenblick zu warten, um das Ruder quasi gewaltlos zu übernehmen. So sehr der energische Offizier Gefallen an dem Gedanken fand, offen gegen die Familie zu rebellieren, so wusste er auch, dass Aren diesen Weg keinesfalls in Betracht zog. Außerdem war er der politische Taktiker und Strippenzieher. Und Julius in diesem Fall letztlich wieder ein Soldat, ganz und gar darauf bedacht, für seine gewählte Seite zu kämpfen und jeden nötigen Befehl entgegen zunehmen.

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[Borosk-System | Borosk | Horas-Resort | Lounge ] - Aren, Julius

Julius schien nun, nach seinen ebenfalls klaren Worten, auch wieder ein wenig zur Ruhe gekommen zu sein. Arens Idee, oder besser gesagt, seine Vision schien ihn schnell überzeugt zu haben. Er stimmt Aren voll und ganz zu und beteuerte zudem auch, dass er dafür ebenfalls in den ,,sauren Apfel beißen würde", wie Aren es bei seiner Hochzeit tat, wenn es denn Not tat. Dieses Thema schien Julius bereits länger zu beschäftigen, als es bei Aren der Fall war, wenn er sich so schnell dazu bereit erklärte, solch wichtige Dinge für das Gelingen ihres noch gar nicht wirklich fest stehenden Planes in die Hände eines Anderen zu legen. Aren nickte zustimmend. Julius schien fest auf ihr nun gemeinsames Ziel fokussiert und fixiert zu sein, was Aren mehr als nur gut fand. Zum einen bestärkte es ihn, dass er hier das Richtige tat und mit seiner Meinung und seinem Plan nicht von Anfang an auf verlorenem Posten stand. Zum anderen war es aber auch immer gut, Kammeraden zu haben, die voll und ganz hinter ihrer Idee standen.
Dann stellte Julius die Frage, die Aren zum Nachdenken anregte. Was sollte er jetzt tun, was sollten sie jetzt tun? Die Idee war ja gut und schön, aber bisher stand eben mehr als die bloße Idee auch gar nicht fest, hatte sie doch erst vor wenigen Minuten wirklich mehr oder weniger konkrete Züge in Arens Gedanken angenommen. Er blickte aus dem Fenster und strich sich nachdenklich durch den Bart. Man durfte jetzt noch nichts überstürzen, dies würde nur Julius und vor allem seine Stellung innerhalb der Familie und des Unternehmens nicht nur ins Wanken bringen, sondern ihn vollständig aus dem Rennen um die Übernahme dieser beiden mächtigen Institutionen werfen. Es musste mit Feingefühl und auch ein wenig Geduld vorgegangen werden, soviel stand wohl fest. Immerhin würde ihm nach aktuellen Stand ohnehin das Unternehmen und somit wohl auch auf vielleicht etwas längere Sicht das Patriachat über die Familie in die Hände fallen. Das dies aber noch Jahrzehnte dauern könnte und deshalb beschleunigt werden musste, stand nach aktuellem Stand außer Frage.
Aren überlegte weiter, strich sich durch den Bart und begutachte die Landschaft, bevor er sich nach einer kurzen Weile wieder Julius zuwandte.


,,Die Familie muss davon überzeugt werden, dass ich ein mehr als würdiger Nachfolger auf die Ämter unseres Großvaters bin. Danach erst werden wir beide in Angriff nehmen, dass auch unsere Verwandten unsere Meinung teilen, dass sich Großvater zu seinem eigenen Wohl besser zur Ruhe setzten sollte."

Aren dachte laut nach. Ein wirklich erfolgreicher Plan wurde nicht innerhalb von Minuten geboren, aber nach und nach kamen Aren zumindest Ansätze. Als er den Plan erläuterte klang er weniger, wie ein zugewandter Verwandter, sondern eher wie der hochrangige Verwalter, was in dieser Situation wohl auch passender war, bedachte man, um was für ein prekäres Thema es hier eigentlich ging.

,,Du wirst nach unserer gemeinsamen Zeit ein ab jetzt ein Vorzeige-Fourb sein, zu dem ich dich gemacht habe. Ich werde Großvater berichten, wie gut du dich gemacht hast und ihn vielleicht bitten, dich ein wenig mehr in die Familienangelegenheiten mit einzubeziehen. Das alles wird wohl auch zu deinem Vater vordringen und du musst wohl auch nochmal das Gespräch mit deiner engeren Familie suchen und dich als gefestigter, der Familie treu ergebener Mann präsentieren … eine Einstellung, zu der du natürlich durch mich gekommen bist. Wenn sie dann erstmal davon überzeugt sind, dass ich dich auf den ,,rechten Pfad" zurückgeführt habe und somit von meinen Qualitäten mehr überzeugt sind, kann man im Plan weiter fortschreiten. Soviel wird als erstes für dich als Aufgabe genügen. Den Rest übernehme ich erstmal"

Der Plan war noch sehr roh, aber Aren gefiel bereits jetzt, dass eine solch klare Rollenverteilung hier vorlag. Aren war noch nie ein großer ,,Befehlsbefolger" gewesen, der stumm gehorchte und nicht hinterfragte. Er hatte sich stets eher als der kreative, etwas freidenkerische Kopf gesehen. Dies sollte aber natürlich nicht heißen, dass er seinen Cousin zu einem bloßen Befehlsbefolger in dieser Angelegenheit degradieren wollte. Um ihm das klar zu machen, fügte er noch, nun freundlicher und in einem lockereren Gesprächston wie zuvor hinzu:

,,Was hältst du davon? Ich weiß, dass es dir vielleicht ein wenig viel und hart vorkommt und du deine eigentliche Meinung sehr zurückstellen wirst, um dich darauf einzulassen, aber eine andere Möglichkeit sehe ich für einen Erfolg auf unserer Seite momentan nicht."

Es würde definitiv nicht alles von heute auf morgen erledigt sein, doch mit seinem Cousin hatte er bereits zumindest einen Schlüssel zu dem eher imperial geprägten Zweig der Fourbs. Die andere Seite, die auf Uyter lebte, hielt sich eh meist vom Unternehmen an sich fern. Zudem besaß er hier auch die deutlich besseren Verbindungen und konnte seine Cousin und Cousinen wohl verhältnismäßig schnell von sich überzeugen. Lediglich bei der Generation über seinen Onkeln und seiner Mutter, seinem Großonkel beispielsweise, könnte es problematisch werden, da sie sich, vor allem nach Arens Ernennung zum Vizegeneraldirektor eher kritisch gegenüber standen. Sobald er aber die Familie in der Hand hatte, war der Sieg nur noch einen weiteren Handgriff entfernt.

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[Borosk System | Borosk | Haus des Imperiums | Michaels Büro] Michael

Es sind nun einige Tage vergangen seit dem er den Orden erhalten hatte und Der Gouverneur abgereist war. Bis lange hatte er noch keine weiteren Informationen erhalten, aus diesem Grund hat er die Planetaren Verwaltung weitestgehend unter seine Aufsicht gestellt. Er hatte nur wenig Zeit für seine Familie, was ihn daran erinnert warum er sich Urlaub genommen hatte. Das isst aber jetzt etwas anderes, seine Arbeit war notwendig um das Imperium zu erweitern und stärker zu machen. Seine Sekretärin kam ohne Ankündigung, wie so oft in letzter Zeit, unangemeldet herein und legte Michael einen Stapel von Akten auf den Tisch.

„Was ist dass?“

„Nun, dass ist ihre Arbeit. Solange kein neuer Gouverneur hier ist oder für diesen Planeten ernannt wurde fallen Euch diese Aufgaben zu.“

„Ich weiß, ich weiß. Okay, was steht heute auf dem Terminplaner?“

„Sie haben heute ein Gespräch mit den Legaten Dorthen und Gade wegen der Wirtschaftlichen Lage nach dem sie diese Terroristen besiegt haben, und was sie machen wollen um diese wieder aufzubauen.“

„Okay, wann habe ich dieses Gespräch?“

„In einer Stunde in ihrem Büro.“

„Danke, wäre dass alles?“

„Ja, sie müssten sich nur noch die Einnahmen und Ausgaben von Borosk anschauen, da dort anscheinend Gelder fließen die wir nicht autorisierten.“

„Vielen dank.“

Die Sekretärin verließ wieder das Büro. Michael nahm sich kurz die Liste die er erstellt hatte wer in der Regierung sitzt, und schaute nach von welchen Ressorts die beiden Legaten sind. Anschließend schaute er die Akten durch, welche seine Sekretärin ihm auf den Tisch gelegt hatte, es waren Finanz– und Wirtschaftsakten um auf zu zeigen wie die Finanzen und die Wirtschaft, so wie die Arbeitsplätze von Borosk aussieht. Im großen Ganzen sahen die ganzen Daten ziemlich gut aus für einen Planeten der lange Zeit von Terroristen belagert wurde. Allerdings viel ihm tatsächlich auf das Geld Transaktionen stattgefunden haben über die er keinerlei Eintrag fand.

[ Zeitsprung: 1 Stunde]

Es klopfte an der Türe von Michaels Büro, es kamen zwei Menschen rein, ein Mann und eine Frau.

„Guten Tag, bitte nehmen sie doch Platz, wir sollten umgehend anfangen.“

„Ihnen auch einen guten Tag Sir.“

„Guten Tag.“

Nachdem sich alle begrüßt haben und Platzgenommen haben begann Michael auch damit relevante Fragen zum Thema wie man die Wirtschaft von Borosk verbessern könne.

[Zeitsprung: 2 ½ Stunden]

Das Gespräch war ziemlich lange, allerdings auch mehr als nötig. Das es immer noch Arbeitslosigkeit auf einem solch reichen Planeten gab erschreckte Michael und machte ihn auch nachdenklich. Er versprach beiden etwas dagegen zu unternehmen und alles dafür zu tun, was in seiner Macht steht um diese Situation so schnell wie möglich zu ändern. Die beiden Legaten verabschiedeten sich von Michael mit einem Handschlag und verließen das Büro. Als die Türe schloss ließ sich Michael zurück in seinen Stuhl sacken. Er hat ganz vergessen wie anstrengend so ein Tag als Verwalter sein konnte und wie wenig Zeit man für andere Dinge hatte. Er packte seine Taschen um sich fertig zu machen um verschiedene Betreibe und Leute zu treffen um mehr Kontakte zu knüpfen um diesem Planeten besser leiten zu können.

[Zeitsprung: ½ Stunde]

Er hatte einige wenige Betreibe besucht, und ist dort auf offene Arme gestoßen, besonders aber bei den kleinen Arbeitern, da er sich besonders für diese Leute einsetzte. Nachdem er jetzt schon etwas geleistet hatte, machte er sich auf, den von den Terroristen verletzten Captain zu besuchen. Also ließ er sich auf den schnellsten Weg zum Horas–Resort, wo der Gouverneur seinen Verwandten untergebracht hatte. Als Michael angekommen war, sagte man ihm auch umgehend wo der Captain war. Michael machte sich auf den Weg, mit zwei Soldaten der Sicherheit die ihn flankierten. Als er bei dem Captain in der Lounge angekommen war, staunte er nicht schlecht. Der Gouverneur Vayliuar war nun anscheinend Sector Adjutant, er ging auf die beiden zu, und stellte sich mit einem freundlichen Lächeln vor sie.

„Schönen Guten Tag.“

Michael streckte die Hand zur Begrüßung zu den beiden Männern, bevor er weitersprach.

„Gratuliere zu ihrer Beförderung Sector Adjutant Vayliuar.“

[ Borosk System | Borosk | Horas–Resort | Lounge] Michael von Berchen, Aren Vayliuar, Julius Fourb, Sicherheitskräfte (NSCs)
 
[Borosk-System | Borosk | Horas-Resort | Lounge ] - Aren, Julius

Aren und sein Cousin besprachen noch das ein oder andere, als plötzlich sein alter Stellvertreter vor ihnen auftauchte. Was machte er denn hier? Hatte er hier ebenfalls Verwandtschaft liegen, oder hatte er soviel Freizeit, das er Julius hier besuchen konnte? Seine zweite These würde ihn doch wundern, hatte Aren doch dessen Beförderung zum Gouverneur in die Wege geleitet und da Borosk ein Planet war, welcher sich noch von den frischen Wunden einiger verehrender Aktionen von Terroristen erholen musste, konnte man doch meinen, das es wichtigeres zu tun gäbe, als einen entfernten Bekannten zu besuchen. Es sei denn, das die Mühlen der Imperialen Bürokratie hier so langsam mahlten, dass sein Gegenüber noch gar nichts von der Beförderung wusste, die ihm dann wohl noch bevorstand.
So oder so konnten Julius und er nicht damit fortfahren, ihre doch recht brisanten Themen weiter zu beratschlagen und einen Plan noch genauer auszuarbeiten. Aren würde sich mit seinem Cousin weiter beratschlagen, wenn er zurück auf Yaga Minor war, wo mit Sicherheit schon wieder ein Haufen Arbeit auf ihn wartete. Zumindest wusste er das Projekt mit dem Park, welches ihm sehr am Herzen lag, in sicheren Händen.


Aren erhob sich und reichte nahm die Hand entgegen, welche ihm zu gestreckt wurde. Mit einem leichten, freundlichen Lächeln erwiderte er:

,,Ich grüße Sie."

Auf die Glückwünsche, welche er ihm entgegenbrachte, reagierte Aren geschmeichelt.

,,Besten Dank."

Dies stellte doch eine ideale Überleitung dar, um von Berchen auf dessen eigene Beförderung anzusprechen und auch darauf, was Aren sich von dieser Wohltat erhoffte. Doch das wollte er lieber kurz alleine mit ihm besprechen, da es für Julius zudem wohl auch nicht verkehrt war, wenn er wieder auf sein Zimmer kämme, um sich auszuruhen. Er winkte eine der Schwestern, welche am Eingang der Lounge standen, heran und half Julius so viel es nötig war beim aufstehen, bevor er ihn in die professionelle Obhut der Pflegerin übergab. Er verabschiedete sich mit einem Händedruck, bei dem er seinen Cousin und ,,Mitverschwörer" tief in die Augen schaute.

,,Ruh dich gut aus, mein Lieber. Ich werde mich die Tage nochmal bei dir melden ... Alles Gute."

Als die Pflegerin mit Julius fortging wandte er sich von Berchem zu und machte eine entschuldigende Geste.

,,Er braucht seine Ruhe, wissen Sie und ich habe in doch schon sehr eingespannt. Ich war leider auch recht kurz angebunden, die Geschäfte auf Yaga Minor verlangen nach mir, vielleicht möchten sie mir ein Stück folgen, zu meinem Shuttle?"

Er machte eine einladende Geste, ihm zu folgen, und setzte sich in Bewegung. Während sie gemeinsam das Resort verließen, blickte Aren seinen alten Stellvertreter an.

,,Ich gratuliere ihnen ebenfalls zu ihrer Beförderung. Wissen Sie, sofort als ich auf Yaga Minor ankam, machte ich mich dafür stark, sie zu meinem Nachfolger hier ernennen zu lassen.
Lassen sie mich sofort auf den Punkt kommen, um nicht all zu lange um den heißen Brei herum reden zu müssen, da sie wohl ohnehin schnell wissen würden, auf was ich heraus möchte: Ich erhoffe mir eine gute Zusammenarbeit in Zukunft mit ihnen, gegenseitige Unterstützung hat doch noch niemandem geschadet, oder? Politik ist ein Spiel, indem nur der gewinnt, welcher die meisten Bündnisse vorzeigen kann. Ihre Loyalität zu mir würde mich zu einem ihrer engagiertesten Unterstützer machen. Also, kann ich mir ihrer Unterstützung und Loyalität sicher sein, Gouverneur?"


Das alles mochte wohl ein wenig überrumpelnd auf sein Gegenüber wirken, doch war dieser Effekt durchaus nicht unbeabsichtigt. Überrumpelung konnte zu leichter Überforderung führen, welche wiederum zu einem schnelleren Ja als Antwort führen würde. Denn jede andere Antwort würde für einen weniger als nur bescheidenen Intellekt sprechen. Von Berchem war Gouverneur von ,,Arens Gnaden", wen man denn so wollte. Er war ihm mehr als nur einen kleinen Gefallen schuldig und was Aren gegeben hatte, würde er auch wieder nehmen können. Zudem befand sich Aren auf einem Karriereanstieg, welcher seines gleichen suchte, und der mit Sicherheit noch nicht beendet war. Ihn als Gönner zu haben, würde auch von Berchem in eine deutlich erhabenere Position bringen.
Das alles waren Tatsachen, Tatsachen, die auch von Berchem bewusst sein würden. Er hatte eigentlich überhaupt keine andere Wahl, als als nächstes ein klares Ja verlauten zu lassen.


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[Borosk-System| Borosk | Horas-Resort | Lounge] Michael von Berchem, Aren Vayliuar, Julius Fourb

Nachdem die beiden den Gruß erwidert haben, dankte der Sector Adjutant für die glück wünsche die ihm Michael entgegenbrachte. Aren Verabschiedete sich danach auch von seinem Verwandten und entschuldigte sich bei Michael dafür, nach dem er eine der Schwestern herbei gewunken hat um Julius auf sein Zimmer bringen zu lassen. Die bitte Aren ein stück zu begleiten kam Michael gerade gelegen da er mit seinem Vorgesetzten noch etwas bereden wollte, was die Regierung betraf und damit auch ganz Borosk.

„Gerne begleite ich sie ein Stück Sir.“

Nachdem sie los gegangen sind und das Gebäude samt Wachpersonal verlassen haben fing der Sector Adjutant damit an ihm für eine Beförderung zum Gouverneur zu gratulieren, was Michael doch sehr verwunderte, da man ihm keinerlei Information darüber gegeben hat. Anscheinend muss diese Nachricht mitten im Trubel untergegangen sein und man hat ihm nicht Bescheid gegeben. Der Sector Adjutant fuhr damit fort das er sich gute Zusammenarbeit mit Michael erhofft, um sich gegenseitig zu unterstützen. Mittlerweile wusste Michael mit Sicherheit das Aren versuchte, seine uneingeschränkte Loyalität zu erlangen, so wie seine Unterstützung, dies Wurde auch direkt von Aren bestätigt indem er ihn fragte ob ihm Michaels Unterstützung und Loyalität sicher sei. Michael schaute mit einem eiskalten blick zu dem Sector Adjutanten während er stehen blieb.

„Sir, meinen sie es ernst das ich ihr Nachfolger werden soll?“

Michael hob leicht die Augenbrauen, da er ziemlich erstaunt war, das von Aren zu hören, da ihm diese Information bis lang nicht erreicht hatte, was ihn doch recht erstaunte. Dennoch fing sich Michael wieder recht schnell, um Aren wieder mit einer kühlen und emotionslosen stimme weiter zu antworten.

„Sir, Ich hoffe ebenfalls auf eine gute zusammen Arbeit, allerdings muss man dazu sagen das wir relativ andere Ansichten haben was die Politik betrifft, dass sie ein Spiel ist, ist mir durchaus bewusst. Meine Unterstützung werden sie haben, allerdings sei dazu gesagt, dass man sich Loyalität nicht erkaufen kann. ich werde ihre Befehle befolgen, und mein Bestes tun, aber meine Loyalität müssen auch sie erst erlangen und nicht kaufen. Ich bin ihnen dankbar, dass sie sich für meine Beförderung stark gemacht haben.“

Michael griff in seine Brusttasche, und holte ein silbernes Etui daraus, er öffnete es und nahm sich eine Zigarette daraus, anschließend bot er Aren eine an. Anschließend nahm er ein Feuerzeug, und zündete seine Zigarette an.

„Sie haben die macht mich meines Amts auch wieder zu entheben, dessen bin ich mir bewusst, allerdings vergessen sie dabei wer ihnen das Leben Gerettet hat indem er den Angriff koordiniert hat. Ich habe ihnen damit ihr Leben gerettet, als man sie fand waren sie schwer verletzt und nicht im Stande ohne ärztliche Hilfe zu überleben. Demnach sind wir im Großen und Ganzen quitt, ich habe ihnen das Leben gerettet, und sie haben mich befördern lassen. Für mich ist das ganze also abgeharkt.“

Michael wollte dem Sector Adjutanten klar machen das, wenn er nicht gewesen währe das er gar nicht mehr hier wäre, sondern jetzt tot wäre.

„Ich wollte sie aber noch im eigenen Interesse sprechen.“

Da er nun jetzt der Gouverneur von Borosk war brauchte er einen Stellvertreter, und da Aren die Regierungsmitglieder besser kannte als Michael wollte er ihn um rat bitte, wer am besten dafür geeignet sei und vor allem wer für diesen Posten würdig war.

„Da sie die Aktuellen Regierungsmitglieder besser kennen als ich es tu wollte ich sie fragen wer am besten für die Position des Stellvertretenden Gouverneur geeignet ist.“

Michael nahm einen Zug von der Zigarette um seinem gegenüber zu signalisieren das er nun am Zug war. Er wusste das Aren ihm damit sicher weiterbringen konnte, zudem wusste er was er als nächstes machen würde, da Aren ebenfalls gute Leistungen gegen die Terroristen geleistet hatte wollte Michael ihn mit dem Ehrenkreuz zu Borosk dafür ehren und im Namen des Volkes von Borosk danken. Dadurch erhoffte sich Michael ebenfalls Aren etwas mehr in die Hände zu bekommen und dessen Aktuellen Posten zu übernehmen sobald die Zeit dafür gekommen war.

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Die schnelle Reaktion, die Aren sich erhofft hatte, blieb aus. Eher das Gegenteil war der Fall. Von Berchem schien noch verarbeiten zu müssen, das er nun das neue Oberhaupt des Planeten war, das er nun die Macht über Milliarden von Lebewesen hatte. So etwas konnte einen natürlich auch überfordern, wenn es einen so unvorbereitet traf. Aren lächelte von Berchem freundlich zu und klopfte ihm wohlwollend auf die Schulter, auch darauf bedacht, sich nun ein wenig beliebt bei ihm zu machen, so etwas konnte ja nie schaden.

,,Sie sollen nicht nur mein Nachfolger werden, eigentlich sind sie es sogar schon. All die braven Bürger Borosks gehorchen nun ihrem Wort … nun, das wollen wir zumindest hoffen."

Diese Überraschung, die Verwirrung, die von Berchem gerade noch versprüht hatte, wichen aber nun, als er auf Arens Angebot, oder besser auf Arens Feststellung einging. Das er andere Ansichten in politischer Sicht hatte, war für Aren ja nichts neues. Diese waren sogar für ihn, wo er doch eine wirklich moderate, fast schon reformative politische Haltung einnahm, etwas radikal, so hatte es zumindest bisher auf Aren gewirkt. Und das sollte schon etwas heißen. Dann fing er an, von nicht kaufbarer Loyalität zu sprechen, das man sich diese verdienen müsse. Dieser Mann schien von Politik wenig Ahnung zu haben, so machte es zumindest den Eindruck. Aren war froh darüber, dass es sich bei den übrigen Mitgliedern um fähige Leute handelte, die dem neuen Gouverneur beratend zur Seite stehen konnten, denn Beratung schien dieser Mann in Sachen Politik zu haben.
Doch das Wesentliche, was Aren herausgehört hatte war doch, dass er seine Befehle befolgen würde. Um mehr ging es ihm doch gar nicht. Wirkliche Loyalität fand man selten bis nie. Solange Befehle befolgt wurden, reichte Aren das vollkommen und sollte von Berchem doch mal auf Abwege kommen; Aren hatte Möglichkeiten so etwas mitzubekommen und auch dagegen vorzugehen.
Natürlich formulierte er seine Gedanken etwas abschwächend, um den neuen Gouverneur nicht sofort in die harte Realität zu stürzen und um ihm vielleicht auch noch ein wenig Honig ums Maul zu schmieren.


,,Selbstverständlich ist Loyalität etwas, was nicht von der einen Sekunde auf eine andere entstehen kann. Es braucht Zeit und vor allem Taten und meine Taten in meinem neuen Amt werden für sich sprechen, das versichere ich Ihnen. Solange wir uns in dem Punkt, das sie meine Befehle befolgen einig sind, bin ich bereits voll und ganz zufrieden, fürs Erste."

In der Zwischenzeit hatte der neue Gouverneur Zigaretten hervor gekramt, welche Aren dankend ablehnte. Er war absolut kein Raucher. Vor allem an Zigaretten störte ihn so ziemlich alles, auch wen er sich von dieser Meinung nichts anmerken ließ.
Als dann der Gouverneur darauf zu sprechen kam, das er ihm einst das Leben gerettet hatte und das sie so, aus seiner Sicht quasi quitt wären, verschwand das Lächeln aus Arens Gesicht kurz.


,,Es geht hier doch nicht um Schuldigkeit, Gouverneur. Es geht um unsere gemeinsame Zukunft, wie sie mich in meinem Amt unterstützen werden, meinen Wünschen nachkommen werden und wie ich meine schützenden Hände über sie und ihr Amt als neuer Gouverneur halten werde. Das ist alles, Vergangenes können wir für den Moment beiseite schieben und dafür diese, in die Zukunft blickende Einigung festhalten. Da stimmen sie mir doch zu, nicht wahr?"

Aren hoffte, der Gouverneur würde nichts falsches sagen. Mehr für ihn als für Aren selbst. Es war nicht so, das Aren ihm seine Tätigkeiten rund um die terroristische Plage nicht hoch anrechnete, im Gegenteil. Sein starkes und beherztes Eingreifen, das er nicht in Panik geraten war, wie es vielleicht manch anderem gegangen wäre, das waren Punkte, die von Berchem trotz seines vielleicht weniger stark ausgeprägten politischen Gespürs in Arens Augen für den Posten des Gouverneurs hervorhoben. Doch war es mehr als falsch, bei einer solchen Angelegenheit nun darauf zu sprechen zu kommen, ob man dem anderen nun etwas schuldete, oder nicht. Es war nicht alleine von Berchems Arbeit gewesen, die an diesem Tag zum Sieg geführt hatte, bei weitem nicht. Die Männer, denen er vielleicht wirklich etwas schuldig war, waren die beiden Männer der lokalen Sicherheitstruppe, welche ihn persönlich aus der Festung geholt hatten, alle anderen hatten nur ihre Pflicht dem Imperium gegenüber erfüllt, so wie es nicht anders zu erwarten gewesen wäre.
Dann kam von Berchem noch auf einen anderen Punkt zu sprechen, die Besetzung des Amtes zum Vizegouverneur. Hier bot sich ihm nun die Möglichkeit dafür zu sorgen, jemanden in dieses Amt zu bringen, der ihm treu ergeben war und der dafür sorgen würde, das die Regierung nicht vom Kurs abkommen würde, selbst wenn es von Berchem tat. Natürlich wäre es am Besten, auch noch weitere Mitglieder in der Regierung zu haben, die Aren zusätzlich auch noch Bericht erstatten würden. Kurz überlegte Aren. Es gab in der Regierung keinen, der durch übermäßig hohe Loyalität zu Aren herausstach. Logane wäre natürlich eine äußerst fähige Person gewesen, doch befand er sich wohl schon nicht mehr auf Borosk. Im Grunde war im seine ganze Regierung immer sehr zugeneigt gewesen, sonst hätte er sie wohl auch austauschen lassen. Doch nach kurzem Überlegen war ihm ein Name in dem Sinn gekommen.

,,Miriam Tekka. Das wäre meine Wahl an ihrer Stelle. Momentan ist sie Leiter des Resorts Bildung und Kultur. Sie ist weiblich und noch dazu nichtmenschlich. Sie würden sofort ein Zeichen an die Bevölkerung setzten, wie ihre Regierung ablaufen wird."

Miriam Tekka war eine äußerst loyale Ressortleiterin gewesen, nicht zuletzt wohl, weil sie alles Aren zu verdanken gehabt hatte. Aren hatte sie bereits als Vizegouverneur entdeckt gehabt und seitdem stetig ihren Aufstieg gefördert. Mit ihr hätte er eine fähige und wirklich loyale Person als zweite in der Rangfolge auf Borosk. Und zudem hatte er auch schon eine Idee, wer ihr Nachfolger als Ressortleiter sein könnte.

,,Ein Vorschlag meinerseits noch; behalten sie doch als möglichen Nachfolger Tekkas im Resort Wilhelm Hallington im Auge. Er ist ein fähiger Mann, Vorstand einer der wichtigsten Gruppierungen des Planeten und wird zudem wohl auch die konservativeren Bürger Borosks wieder einigermaßen gnädig stimmen, trotz der Ernennung Tekkas zum Vizegouverneur. Das er mein Schwager ist, dürfte kaum ins Gewicht fallen. Er ist durchaus in der Lage, seine Position von seiner Verwandtschaft zu trennen und wie gesagt, er ist überaus fähig."

Borosk würde auch mit einem anderen Mann an der Spitze ein sicherer Rückzugsort und Stützbalken für Aren sein, das war gut zu wissen. Doch brauchte er noch einen Spitzel, im näheren Umfeld des Gouverneurs oder auch in der Regierung. Wenn man sich für Wilhelm entschied, könnte Aren ihn nicht als Spitzel missbrauchen. Dagegen sprach zum einen der Anstand, wo er doch sein Schwager war und zum anderen würde von Berchem wohl seine Schritte am genauesten verfolgen. Aber es würde sich schon noch jemand anderes finden.


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Aren klopfte Michael leicht und etwas kumpelhaft auf die Schulter, was ihn so gesehen nicht stören würde, wenn es nicht unbedingt ein Bekannter wer denn er kaum kannte. Aren meinte zudem das er nicht nur sein Nachfolger werden solle, sondern schon ist, und ihm alle Bürger Borosks gehorchen. Dies hoffte nicht nur Aren, sondern auch Michael. Auf die kurze predigt von Michael auf Loyalität bezogen stimmten sie zu mindestens überein, allerdings das Aren fürs Erste es akzeptiert das Michael seine befehle ausführt musste Michael erneut die Augenbrauen hochziehen. Die von ihm angebotene Zigarette lehnte Aren ab, wahrscheinlich ein Nichtraucher der alles am Rauchen hasste. Als Sector Adjutant Vayliuar, auf die Aussage zu sprechen kahm das sie quitt waren und somit, aus Michaels Augen keinerlei „folg mir oder ich vernichte dich“ aufkochen musste, was Aren in seiner frage um Loyalität doch etwas anschnitt. Das sie in die Zukunft blicken sollte, da stimmte Michael Aren zu, allerdings sollte man aus der Geschichte lernen.

„Ja wir sollten in die Zukunft schauen, da stimme ich mit ihnen überein Sir.“

Als Michael den Sector Adjutanten fragte wen er für würdig und fähig hielt, für den Posten des Vicegouverneurs musste dieser überlegen, was anscheinend einer der beiden Sicherheitsleute für einen guten zeitpunkthielt, um Michael eine kurze Information ins Ohr zu flüstern.

„Meneer, de resterende terroristische cellen zijn gelokaliseerd.“ („Sir die restlichen Terroristen Zellen wurden ausfindig gemacht“)

Michael lächelte leicht über die Nachricht, und winkte den Soldaten wieder weg auf seine Position, anschließend hatte Aren auch eine Antwort. Er schlug Miriam Tekka, eine Bothaner frau, vor welche anscheinend fähig genug dafür war, war sie aber auch Michael treu, so wie sie Aren treu war, das musste Michael unbedingt herausfinden, bevor er sie Beförderte. Arens Vorschlag seinen Schwager für den Posten Im Resort von Tekka im Auge zu behalten fand Michael etwas dreist, nicht zu Letzt weil er dadurch einen verwandten von Aren in seiner Regierung hatte, aber Michael brauchte tatsächlich jemanden der die konservativen beruhigte. Dennoch, der Mann hatte Michaels wissen nach keinerlei Vorkenntnissen in diesem Resort was Michael etwas sorgen machte, da Hallington dann auch ganz schön viel falsch machen konnte, worauf Michael Aren auch direkt ansprach.

„Abgesehen von der Tatsache das das Mister Hallington ihr Schwager ist, hat dieser den die nötigen Vorkenntnisse um in dem Resort Bildung und Kultur, Fuß zu fassen. Ich benötige keine Frischlinge in meiner Regierung, wenn sie verstehen was ich meine.“

Michael wollte eine Antwort, welche entweder beinhaltete das Hallington wenig Erfahrung damit hatte aber schnell nett, oder dass er gute Vorkenntnisse hat.

„Sir, und bitte, ich bin noch kein Gouverneur, ich bin nur der Stellvertreter, solange ich noch nicht befördert wurde., verwenden sie also bitte auch meinen Aktuellen Rang. Des Weiteren würde ich ihnen gerne als, nach meiner Beförderung zum Gouverneur, das Ehrenkreuz zu Borosk verleihen. Sie haben gute Arbeit gegen die Terroristen geleistet.“

Die Reaktion von Aren entschied ob Michael mit seinem ursprünglichen plan vorfahren konnte oder diesen umstrukturieren musste. Zudem musste Michael das Vertrauen von Aren erlangen um seinen Plan voll und ganz auszuführen, sobald Michael das Vertrauen von Arlen erhalten hat konnte er angehen diesen zu kontrollieren, und ihn für seine Zwecke nutzen zu können. Er nahm einen erneuten zu von der Zigarette, und zog den rauch in seine Lungen, anschließend hauchte er diesen wieder aus. Nachdem Aren am Zug war wandte sich Michael kurz an seine Sicherheit.

„Laat hem zien waar en hoe het terroristenkamp is.“ („Zeigen sie ihm wo und wie das Lager der Terroristen ist.“)

Einer der beiden Männer aktivierte sein Holoprojektor und eine Karte erschien, ein Roter punkt auf der Karte zeigte wo das Versteck war, es war mitten in den Bergen, in einem Tal, wo die Artillerie nicht hinkommt.

„Wir betrachten hier eines der letzten beiden verbliebenen Terroristen Lagern wir bereiten gerade den Zugriff zu und ich würde sie bitten auf Borosk zu verweilen, bis wir die Terroristen endgültig besiegt haben.“

Michael hatte nicht vor die Planetaren Streitkräfte dafür zu verwenden, er hatte seinen Vater extra eine weitere Einheit zu schicken welche in wenigen Stunden auch in dem Einsatzlager von Michael eintreffen sollte. Es war eher eine Machtdemonstration, welche dem Sector Adjutanten zeigen sollte das sie besser verbündete bleiben, und sich nicht gegeneinanderstellen. Michael wusste das Aren gutes Sicherheitspersonal hatte, Michael Hatte aber auch Gutes Sicherheitspersonal, was wieder einen Ausgleich schaffe.

„Die Terroristen haben in diesem Lager noch ungefärbt 70 Mann, das andere nur noch etwa 15 Mann. Wir haben drei Platoon, also circa eine Mannstärke von 114. Es sollte ein einfacher Kampf werden.“

Da jedes der drei Platoon eine Spezielle Ausbildung in Bergregionen hatte durfte es für die Einheiten einfacher werden, nicht zuletzt, weil es Ehemalige Soldaten der Spezialeinheiten sind. Michael würde die Terroristen zur strecke bringen und die Ordnung auf Borosk endgültig wieder herstellen, und dazu eine Machtdemonstration für Aren und alle Bürger Borosks liefern.

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