We do not sow!
A Game of Thrones - Das Brettspiel ist ein wirklich schönes, komplexes, aber dennoch leicht verständliches Spiel, in dem es in 10 Spielrunden gilt, den Eisernen Thron für sein Haus zu erobern und mit (durchaus wackeligen und eventuell sogar sich dynamisch im Spiel verändernden) Allianzen eine Domianz in Westeros aufzubauen.
Dabei gilt es, möglichst brauchbare Ländereien zu erobern, die Geld bzw Güter für neue Truppeneinheiten oder Intriegen- und Machtspielchen erbringen, sich zusammen mit seinen Feinden gegen neue Angriffe der Wildmenschen aus dem Norden zu werfen und im Spiel um den Thron immer ein bisschen vor dem anderen zu sein.
Um gewisse Reihenfolgen (wer sitzt gerade auf dem Thron, wer hat den Vorteil im Kampf und wer ist im Rat an erster Stelle und kann somit sogar bessere Befehle spielen) wird immer mal wieder geboten, Spieler die hier mit Geld um sich werfen, können aber später nicht genügend Männer zum Wall schicken oder ihre truppenverlassenen Ländereien nicht weiter überwachen.
Es gibt Seeschlachten, Belagerungen, der Eiserne Thron entscheidet oft bei Pattsituationen und das Haus mit dem militärischen Vorteil über so manchen Ausgang einer Schlacht, bei der sie nicht mal beteiligt ist... das läßt Bündnisse stärken oder schwächen und während sich das ganze immer weiter zuspitzt, kommen die Häuser auch in Zeitnot, schnell noch genügend Städte zu erobern, um die Macht entgültig zu sichern...
Wir hatten zum Glück genügend Spieler dabei, um alle Häuser auszufüllen: Lennester (Spaceball), Baratheon (JaDaBlinkts), Tyrell (lain), Stark (Dyesce), Martell (ein forenfremder Freund) und Greyjoy (ich!)...
Ziemlich schnell bildete sich eine zuerst vorsichtige aber dann immer mehr erstarkende Allianz zwischen Grayjoy, Lennester und Tyrell, die in den ersten Spielrunden von vorsichtig plazierten Verteidigungsbefehlen geprägt war. Niemand vertraute dem anderen, alle waren sich unsicher.
Dann kam es zu ersten Gefechten zwischen Greyjoy und Stark, als Greyjoy in die nördlichen Gewässer vordrang, doch blieben die anderen Häuser da auch noch eher ruhig. Martell, Baratheon und Martell hatten nur "Nicht-Angriffs-Pakte", keine direkten Unterstützungsabsprachen.
Die Grenze quer durch Westeros von Nord nach Süd war dann ebenfalls immer durch Unterstützungs- und Verteidigungsbefehle ausgelegt und nur Greyjoy und Stark kabbelten sich schon um einige Gebiete, warfen sich aber eher meist vor und zurück.
Als Greyjoy (als militärische Spitze mit dem Valyrien Steelblade) dank einer Ereigniskarte dann entschied, dass in einer Runde keine Verteidigungsbefehle gespielt werden durften, eskalierte die Lage an der unsicheren Grenze und alle wählte Angriff als Alternative. Die Allianzen hielten und dank den guten Seeeinheiten von Greyjoy konnte Starks Flotte vernichtet werden, während Greyjoy Ritter einen Belagerungsfeldzug stoppten und Haus Stark sogar aus Winterfell vertreiben konnte.
Dann passierte die Katastrophe: wo vorher nur kleine Wildmenschenangriffe waren, die immer leicht zurückgeschlagen werden konnten, kam plötzlich ein riesiger, den wir gerade noch (primär dank Haus Tyrell) abwehren konnten, gleich danach sollten wir aber auf den Thron, das Schwert und den Rat bieten. Niemand hatte mehr wirklich Macht angesammelt und Greyjoy erhielt den Eisernen Thron durch zwei kleine (!) Machtsteinchen, die geboten wurden. Danach hatte niemand mehr etwas zum bieten und Greyjoy verteilte (als Haus auf dem Thron) nach eigenem Wunsch die Positionen der Häuser auf den entsprechenden Militär- und Ratsfeldern. Das brach dem ganzen mehr oder weniger das Genick und Armee um Armee zog von Westen nach Osten... sogar Dragonstone fiel und so manche Festung wurde geschliffen.
Fast hätte auch Lennester den Krieg gewonnen, hätte es nur Einheiten beim Angriff auf Dragonstone auf dem Festland gelassen und die Grenzen zum Land der Greyjoy nicht dermaßen ungeschützt gelassen. Aber wie konnte Lennister nach all den militärischen Unterstützungsaktionen und sogar dem großzügigen Überlassen des ersten Ratssitzes seitens der Greyjoy ahnen, dass genau dieses Haus nun mit seinen verbleibenen Truppen ins ungeschützte Gebiet einfällt.
Greyjoy gewann den Krieg mit einem erstaunt aufschreienden Lennister, der nötigen Anzahl an kontrollierten Festungen und einer Gruppe an zufriedenen Spielern, die dieses Brettspiel unbedingt bald wieder mal spielen möchte.
Es fängt die Bücher (und auch die Serie) einfach irre toll ein, die Heldenkarten für den Kampf sind auf die Häuser perfekt zugeschnitzt, das Bieten um Machtpositionen ist durchaus spannend und der ständige Anpassungsprozess ans Truppenmaximum und die Vorbereitung auf eventuelle Wildmenschenangriffe ist taktisch unglaublich dicht.
1A Spiel, das nächstemal würde ich gerne mal Haus Stark ausprobieren
EDIT: und ja... lain hat mir gesagt, wie schlecht die iPad Kamera ist

Ich hoffe, die anderen laden bessere Bilder hoch -.-