Chalacta

[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Eins | Korridor || Lieutenant Noak Fremyn und Sergeant Dent]

Lucy wandte keine Sekunde den Blick von Noak ab. Sie empfand diese ganze Situation als sehr schwierig. Sie nickte knapp bei jeder Anweisung die man ihr gab. Sie war rein Professionell. Kurz lief jemand an der Tür vorbei. Nur für diesen kurzen Zeitpunkt wirkte sie wieder wie eine freundliche Frau die hier nur ihren Job machte. Direkt war sie aber wieder die kalte, professionelle Soldatin. In den letzten Jahren hatte Lucy mehrmals überlegt wie sie sich hätte aus dem Imperium zurück ziehen können. Da kam ihr dieser Auftrag nur recht. Als Sergeant war sie vermutlich noch nirgendwo auf dem Schirm irgendwelcher Republikaner. Umgekehrt könnte sie sich durch gute Arbeit bei diesem Einsatz eine Position erarbeiten von der aus sie besser entkommen könnte. Dafür müsste das hier aber erst einmal perfekt über die Bühne gehen. Umgehend holte sie einen Kommunikator hervor und schrieb eine kurze Nachricht an den Lieutenant in der knapp in Stichpunkten die Informationen zusammen gefasst waren und schickte die noch ab während Noak noch erwähnte dass ihre Ausrüstung nicht benötigt würde. Alles quittierte sie mit einem sehr knappen Nicken. Lucy hatte schon mehrere Dinge im Kopf die noch zur Vorbereitung nötig wären. Sie könnte nicht so schnell von hier weg und ihren Vorgesetzten direkt informieren weswegen sie sich mit dem Kommunikator aushalf. So konnte sie ohne Aufsehen zu erregen mit dem Geheimdienst kommunizieren ohne ihre Tarnung durch verlassen ihrer Station zu gefährden. Man hatte es irgendwie verschlüsselt. Etwas von dem Lucy selbst keine Ahnung hatte. Sie war Schafschützin. Keine Agentin. Mehr als ein Crashkurs für das was sie tun sollte war nicht drin gewesen. Es musste reichen.

Schließlich signalisierte Noak durch ein Nicken, dass das Gespräch wohl beendet war, was Lucy mit knappen salutieren quittierte. Sobald Noak gegangen war entspannte sich Lucy etwas. So viel was schief gehen konnte. Sie ging zu einem der Fenster und schaute nach draußen. So vieles was von anderen Abhing. Das einzige was dem hier ähnlich war, war eine Übung gewesen die ein paar Jahre zurück lag. Sie musste von einem höheren Gebäude aus ein simuliertes Ziel ausschalten und entkommen. Aber das war eine Übung. Und nur knapp war sie entkommen. Vielleicht war es besser dass dieses Mal der kleinste Fehler schwere Konsequenzen haben könnte. Nachdenklich massierte sich Lucy den Nacken und holte tief Luft ehe sie deutlich entspannter zurück zu ihrem Zimmer ging und sich dort erst einmal umzog und noch einmal überprüfte ob man auch ihre Nachricht weiter geleitet hatte. Es war einfach so viel neues in dem was sie tat. Es war nahezu unheimlich. Es half nichts. Man musste nehmen was man bekam. Und sie war das was sie war. Imperile Sergeant. Und das Imperium erforderte absolute Präzision und Perfektion.


***


Mit dem ertönen der Sirenen betrat Lucy den Hangar. Sie hatte bisher nie viel von Raumschiffen verstanden. Sie wusste nur dass sie irgendwann gerne selber einmal lernen würde zu fliegen. Einfach ohne größere Hintergedanken. Ein Traum der aber stets weiter nach hinten verschoben wurde. Einfach weil man nie Zeit hatte. Weil immer eine Übung oder ein Einsatz bevor standen. Mit strammen Schritten ging sie in ihrer Gala-Uniform auf Noak und die anderen zu. Keine Sekunde zu früh. Ihr Zeitplan war zwar nicht unmöglich, jedoch aber sehr stramm gewesen. Sie schaute zu ihren Vorgesetzten und nickte ihnen gewohnt knapp zu. Sie hörte wieder einmal Noak zu und schaute ernst. "Verstanden!" war alles was von Lucy kam. Fast zu militärisch aber nicht zu auffällig eher passend sodass man es darauf schieben könnte dass die junge Frau nur ihr bestes tat mit dieser für sie ungewohnten Situation umzugehen. Laut ihrem Briefing war es nicht nur für sie, sondern auch für ihre Tarnidentität eine ungewohnte Situation. Es passte also fast perfekt. Selbst wenn sie hätte was anderes hinzufügen wollen war die Zeit dafür nicht da gewesen. Schließlich war Captain Mirtan zu ihnen gestoßen. Das Shuttle sei bereit und man solle ihm Folgen. Lucy lächelte ihm Freundlich zu und würde ihren Vorgesetzten wie es sich gehörte den Vortritt lassen. Insgesamt eine Situation die nicht einmal unangenehm war. Allerdings fühlte sie sich unbewaffnet ein wenig nackt und schutzlos. Aber es war nötig. Diese Mission musste erfolgreich sein!

[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Zehn | Haupthangar || Lieutenant Noak Fremyn, Operative Diar'mon, Sergeant Dent und Captain Mirtan; im Hintergrund: Hangarpersonal, Kavalleristen und andere Militärangehörige]
 
- Colonel Niiro dan Sate dan Brahnaputera, Kommandeur der „Nallanda“-Sicherheit

[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta :: Jordir | Zentrum Regierungsbezirk | Regierungsgebäude | Gebetsraum :: Niiro dan Sate dan Brahnaputera und andere Gläubige]

Leise murmelnd kniete Niiro dan Sate dan Brahnaputera vor dem schlichten Schrein im Gebetsraum des Regierungsgebäudes, hielt eine brennende Kerze in den Händen, die gelegentlich kurz flackerte, und ließ dabei die Augen leicht geschlossen. Bevor er in die Geschehnisse um den verschwundenen Botschafter Lod Zin verwickelt worden war, war der drahtige Mann schon seit seiner Jugend nicht besonders gläubig gewesen und hatte mehr aus Gewohnheit bei religiösen Festlichkeiten die Tempel aufgesucht. Doch die Gegenwart mehrerer Jedi, die mit ihren übernatürlichen Kräften fast schon an die Fähigkeit der Halbgötter aus den heiligen Schriften heranreichten, sowie dem schrecklichen Tod des Senators Ulo Sammandi hatte sich sein Weltbild allmählich gewandelt. Mittlerweile war für ihn die Existenz der vier Göttinnen, zu denen Chalactas Bevölkerung in den Tempeln tagtäglich beteten, zweifelsfrei bewiesen.

Der drahtige Mann, der aus gegebenem Anlass am heutigen Tage die Paradeuniform der planetaren Sicherheitskräfte trug, rezitierte gerade zum dritten Mal das Dankgebet an die Wassergöttin Oda als sein in der Hosentasche befindlicher Kommunikator plötzlich spürbar vibrierte. 'Noch eine Stunde bis zur Ankunft der Cygnier', dachte er, öffnete die Augen und erhob sich langsam aus der auf Dauer ziemlich unbequemen Körperhaltung. Hier und da knackten unheilvoll die Gelenke. Doch Niiro dan Sate dan Brahnaputera verzog keine Miene. Auf leisen Sohlen verließ er den Gebetsraum, nachdem er die Kerze ausgeblasen und an den Schrein gestellt hatte. Innerhalb der letzten Stunde hatten sich mit der Zeit weitere Gläubige in dem kleinen Raum eingefunden. Sporadisch warf der Uniformierte ein Blick auf die Betenden. Dabei konnte er zufällig den jüngsten Auswuchs der letzten Ereignisse auf Chalacta beobachten: Manche hielten winzige Ikonen der Jedi – unter anderem von Sarid Horn – in den Händen.

Nachdem er den Öffnen-Knopf betätigt hatte, ging die Tür leise zischend zur Seite und er trat in den Korridor. Ein überaus schlaksiger Protokolldroide, der seit Jahren als sein koordinierender Sekretär fungierte, wartete hier bereits mit einem Datapad in der einen Hand auf ihn. Und kaum hatte Niiro dan Sate dan Brahnaputera den Raum verlassen, reichte der Droide ihm auch schon schweigend das monoton surrende Gerät und man schritt gemeinsam in Richtung der Empfangshalle. Noch gut eine knappe Standardstunde bis zur Ankunft der cygnischen Delegation – Bis dahin galt es noch die von Lianna erhaltene Einheit des neurepublikanischen Musikkorps beim Landefeld Aufstellung nehmen zu lassen, den Raumhafen sowie die weitere Umgebung sichern zu lassen und dann zusammen mit Senatorin Stellar Demeter Kosh, Hohepriesterin Nayru Tolen Molindi und Premier Herin Soylon dan Yavok dort rechtzeitig aufzuschlagen.


Pi, lasse den Zweiten und Dritten Zug noch einmal das Raumhafengelände ablaufen, befahl er im Gehen dem Droiden. Seine Stimme klang dabei relativ routiniert. „Danach forderst du von ihnen und den Kontrollposten jeweils ein Status-Update an.“ Das mechanische Geschöpf nickte steif, während dessen Photorezeptoren einen Augenblick lang hell flackerten. „Der Vierte Zug soll sich in der Zwischenzeit bereit für die Eskorte machen. Eine Stunde … mehr Zeit haben wir nicht mehr.“

Beide folgten weiter dem langen Korridor. Weil der Großteil des Personals der Nallanda in diesem Moment noch immer den Empfang der cygnischen Delegation akribisch vorbereitete, herrschte auf fast allen Etagen des stupaartigen Regierungsgebäudes eine rege Betriebsamkeit. Folglich wuselten überall Angestellte in ihrer prächtigsten Bekleidung herum, plauderten äußerst aufgeregt herum und arrangierten – auf Weisung der Senatorin höchstselbst – Gestecke unterschiedlichster Größe. Unter Umständen meinten es die Göttinnen dieses Mal besser mit ihren Gläubigen. Möglicherweise floss dieses Mal kein Blut beim Besuch von Fremdweltern. Der Kommandeur der Sicherheit atmete kurz, aber zufrieden ein und wieder aus. Danach betrat er die prunkvolle Empfangshalle, wo sich gerade Premier Herin Soylon dan Yavok zu Senatorin Kosh gesellte. Niiro dan Sate dan Brahnaputera ging entschlossenen Schrittes auf sie zu.

Senatorin Kosh, Premier dan Yavok; sind Sie bereit?“, fragte der drahtige Mann und musterte erst das eine und dann das andere Gesicht. „Man erwartet uns am Raumhafen. Hohepriesterin Noida wird am Terminal zu uns stoßen. Lassen Sie mich also Sie zum Gleiter führen. Wenn ich bitten darf.“

[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta :: Jordir | Zentrum Regierungsbezirk | Regierungsgebäude | Empfangshalle :: Niiro dan Sate dan Brahnaputera, Premierminister dan Yavok und Senatorin Kosh; im Hintergrund: einfache Angestellte]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalactas Orbit || Eingreifgruppe „Voleur“ | Shuttle der Eta-Klasse „Diplomate“ | Passagierkabine || Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon, Sergeant Dent und drei einfache Bedienstete]

Dank der brummenden Repulsoren hob das Shuttle der inzwischen schon in die Jahre gekommenen Eta-Klasse ohne größere Mühe vom harten Boden ab. Im Inneren bemerkten die Passagiere, sofern sie das Reisen dieser Art gewohnt waren, in diesem Augenblick höchstens einen ganz leichten Ruck – sowie das kurzzeitige Aussetzen jeglicher Vibrationen. Sobald das Vehikel gut zwei, drei Meter in der Luft schwebte, klappte es langsam die beiden Flügel herunter. Danach manövrierten die bloß für den Bruchteil einiger weniger Hundertstel aufblitzenden Schubdüsen und die kurz darauf mit einem lauten Aufheulen zum Leben erwachenden Ionentriebwerke es aus dem Haupthangar der Aliéstra hinaus in die luftleere, schwarze Schwerelosigkeit. Ein wenig behäbig folgte dem Shuttle die etwas klobigere Angriffsfähre der Nu-Klasse mit der berittenen Leibgarde des cygnischen Gesandten.

Draußen im Weltall – zwischen der cygnischen Entsandtschaft, der imperialen Korvette Thor und dem zerstörerischen Dickschiff der Neuen Republik (Intrepid) – nahmen mehrere Maschinen des Cygnischen Sternjägerkorps beide Fähren schon wenige Minuten nach Verlassen des Haupthangars der betagten Nebulon B-Fregatte in Empfang. Einen Moment lang umkreisten sie überaus kunstvoll ihre Schützlinge, um auf diese Weise den in den republikanischen Sternjägern sitzenden Piloten zu imponieren. Womöglich aufgrund dieses selbstbewussten Auftretens – oder aber auf Weisung deren ranghöchsten Kommandeurs – blieben die ausgesandten E- und N-Wings auf gebührlichen Abstand zu den Cygniern. Etwas mehr Bewegung zwischen den größeren Kriegsschiffen kam jedoch erst auf als das imperiale TIE-Shuttle endlich zu ihnen aufgeschlossen hatte.

Barret Mulran, der es sich in einem Ledersessel neben Captain Jolene Mirtan mit einem Datapad in der Hand bequem gemacht hatte, brummte genervt, warf dem jungen Bakuraner einen eisigen Blick zu und befahl:
„Monsieur Karsteen, geben Sie an Ihren Freund Darran durch, dass er sich hinter der Fähre mon Neveu einzureihen habe. Selbstverständlich wird er dann auch erst als Dritter landen.“ Hörbar schnaubte der backenbärtige Greis. „Dies ist eine ausschließlich Mission im Namen Seiner Cygnischen Majestät. Chalacta soll demnach keinen falschen Eindruck bekommen. Verstanden?“

Der imperiale Lieutenant, der im Zusammenhang mit seiner Tarnidentität zur Zeit eine dunkelgrüne Paradeuniform der Cygnischen Heimatflotte mit den Rangabzeichen eines Lieutenant Commanders trug, nickte bloß in Richtung des alten Adligen, erhob sich schweigend von seinem Sitz und stapfte dann zum nahen Cockpit. Den möglichen Blicken seiner beiden Begleiter, Brennan Diar'mon und Lucy Dent, begegnete er in diesem Moment nicht. Entweder respektierten sie die Umstände, dass er als subalterner Offizier ohne jegliche diplomatische Ausbildung einem verbündeten Gesandten nicht so einfach widersprechen konnte, oder sie mussten halt damit leben. Immerhin hatte Botschafter auf Cygnus B, Baron Caspar von Milaris, ihm, Noak Fremyn, die Weisungsbefugnis für den Undercover-Einsatz erteilt. Somit war in letzter Konsequenz seinem Beispiel als Anführer zu folgen – egal wie der griesgrämige Operative oder die blasse Sergeant dazu stehen mochten.

Nachdem Noak die aufgetragene Order an das TIE-Shuttle übermittelt und Tej Darran ohne größere Verzögerung darauf geantwortet hatte, kehrte er auf der Stelle in den Passagierraum zu den anderen cygnischen Repräsentanten – echten wie und unechten – zurück. Obgleich der Imperiale versuchte, nach Außen hin so sicher und ruhig wie sein ehemaliger Kommandant an Bord der Silver Bullet, Gordon Aaronson, oder der Kommandant der Gladius, Captain Selgorias, zu wirken, zeigte sich hier und da seine Nervosität ganz offen. So fuhr er sich beispielsweise öfters durch das nach hinten gekämmte Haar. Ebenso war seine Gesichtsfarbe etwas fahler als sonst. Und manchmal gurgelte sein Magen ganz unruhig. Diese beunruhigenden Anzeichen versuchte der Bakuraner weitestgehend zu ignorieren. Schweigend ließ er sich nach getaner Arbeit wieder auf seinen breiten Sessel nieder und betrachtete die holografische Darstellung des Flugs nach Jordir, Chalactas planetare Kapitale.

Derweil die im Shuttle befindlichen Passagiere beim Atmosphäreneintritt plötzlich von einem ganz leichten Rütteln erfasst wurden, ergriff der adlige Gesandte die Gunst der Stunde, räusperte sich und teilte den Anwesenden dann in einem ungewohnt feierlichen Ton mit:
„Madames et Monsieurs, vor zwei Tagen hat mir Ambassadeur de Voddher das chalactische Empfangsprogramm zugeschickt.“ Er sah mit neugierigem Blick in die Runde. „Nach der Begrüßung am Landefeld – mit allen üblichen militärischen Ehren und in Anwesenheit des Premierministers von Chalacta sowie mehrerer hoher neurepublikanischer Delegierter – wird man uns für ein paar Gebete zu ihrem Haupttempel in Jordir bringen, bevor im Anschluss der offizielle Empfang in der 'Nallanda', ihrem Regierungsgebäude, mit allerhand hiesigerWürdenträgern folgt. Um keinen Fauxpas zu riskieren, der womöglich in einer diplomatischen Krise endet...“ Bei diesen Worten warf der alte Cygnier Noak mit einem Mal einen für alle Anwesenden sichtlich warnenden Blick zu. „Habe ich mir erlaubt, Ihnen ein kleines Dossier über die Gepflogenheiten vor Ort zusammenstellen zu lassen. Im Kampf gegen die Hutten könnte Chalacta ein wertvoller Verbündeter sein. Sa Majesté erlaubt aus diesem Grund keinerlei Fehler … Verstanden?“

Selbstverständlich galt die Frage nach dem Verständnis einzig und allein Noak. Das Unbehagen, das er in diesem Moment verspürte, ließ den Bakuraner schlucken. Erneut grummelte sein Magen. Was hatte er in einem früheren Leben verbrochen, um nun auf diese Weise bestraft zu werden? Weil dem cygnischen Gesandten niemand widersprach – Captain Mirtan warf ihm höchstens einen bitterbösen Blick zu –, ließ sich der Alte wieder zufrieden in seinem Ledersessel nieder, lächelte dabei gehässig in sich hinein und widmete sich anschließend seiner vorherigen Lektüre. Stille breitete sich in dem Passagierraum aus. Bis auf die leichten Vibrationen, die der Flug durch die Atmosphäre verursachte, und das kurze Knarzen der ledernen Sitze war kein Geräusch zu hören. Der junge Imperiale behielt den aufkommenden Seufzer für sich, schob die Verdrießlichkeit zur Seite, die er in diesem Moment verspürte, und griff sich das Datapad. Schnell baute sich das Dossier auf und er begann zu lesen.

Die Bevölkerung von Chalacta praktizierte seit Jahrtausenden in erste Linie eine Verehrung der vier Elemente – personifiziert durch die vier Göttinnen: Enda (Erde), Daja (Feuer), Oda (Luft) und Wala (Wasser). Ihnen gedachte man in sämtlichen Tempeln auf dem Planeten. Je nach Region kamen aber auch noch verschiedenste Neben- und Halbgötter hinzu. Deren offene Anbetung war in den meisten Landstrichen von den mächtigen Hohepriesterinnen erlaubt. Darüber hinaus berichtete ein Dossier des Imperialen Geheimdienstes, das Diar'mon dem Bakuraner – mit einigen geschwärzten Stellen – vor der Abreise zur Verfügung gestellt hatte, von ikonisierten Jedi-Verehrungen, die seit einiger Zeit in der Bevölkerung zunahmen. Insbesondere in Jordir, das die falschen Lichtschwertschwinger vor Monaten besucht hatten, wuchs die Anhängerschaft mehr und mehr. Glaubte man den Berichten der imperialen Agenten missfiel diese Entwicklung aber vor allem orthodoxen Gläubigen. Mittlerweile soll aus den Reihen der Tempelgardisten sogar eine inoffizielle Religionspolizei rekrutiert worden sein.

Bei dem Gedanken an diese Passagen aus dem geschwärzten Geheimdienstbericht wanderte Noaks Blick unwillkürlich zu dem blassen Operative und dessen grimmig dreinblickender Sergeant. Schon aus so manchem populären Holodrama kannte er das übliche Vorgehen solcher äußerst zwielichtiger Institutionen. Sicherlich sorgte ein Teil der imperialen Agenten, die auf Chalacta stationiert waren, für die wachsende Verehrung der Jedi, während ein anderer Teil die Orthodoxen beim Etablieren der Religionspolizei halfen. Denn eine instabile Gesellschaft war schließlich leichter in den Schoß der Neuen Ordnung zu bringen als eine standhafte Bevölkerung. Er erschauderte. Mit einem Mal kam ihm der ganze Einsatz noch ein bisschen weniger reizvoll vor als zuvor. Und abermals musste sich der Bakuraner insgeheim fragen, weshalb man ihn für diese Mission ausgewählt hatte. Zum Glück behielt er auch dieses Mal einen sich andeutenden Seufzer für sich.

Sobald das grüne Shuttle der Eta-Klasse die tieferen Schichten der Atmosphäre erreicht hatte, hörte das sporadische Rütteln wieder auf. Umgeben von den Xg-Eins Sternflüglern, den vorausfliegenden E-Wings und den als Schlusslicht folgenden N-Wings flogen die drei unterschiedlichen Fähren über einen schillernden Ozean. In der Ferne zeichnete sich – mit einem äußerst leichten Grünschimmer – der Hauptkontinent ab. Die Maschinen drehten beinah synchron auf, nahmen binnen kürzester Zeit an Tempo zu und schnellten dann förmlich über die wogenden Wellen. Seevögel, die über winzige Eilande in dem dunklen, schier endlosen Blau kreisten, kreischten verärgert auf und suchten schnell das Weite. Nur noch Minuten lagen in diesem Moment zwischen der Gruppe fliegender Vehikel und der chalactischen Metropole mit ihren prägnanten, aus hellem Sandstein gebauten Stupas.

Die Ionentriebwerke der Diplomatenfähre heulten missbilligend auf als man das Landefeld erreicht hatte und deren Leistung beharrlich bis zum Nullpunkt drosselte. Beim anschließenden senkrechten Sinkflug kamen dann wieder größtenteils die brummenden Repulsoren und flüchtig aufblitzenden Schubdüsen zum Einsatz, während sich zur selben Zeit die beiden an den Seiten befindlichen Flügel langsam nach oben klappten. Anschließend landete der grün lackierte Eisenvogel sanft auf seinen Kufen. Dabei zischte an manchen Stellen die Hydraulik. Zum Schluss konnte man dann noch hören wie die Piloten sämtliche Maschinen in dem Shuttle abstellten. Über den Landefeld drehten ein paar Xg-Eins Sternjäger derweil noch eine Extrarunde, um auch dem schon wartenden Empfangskomitee zu zeigen, zu was das Cygnische Sternenimperium militärisch im Stande ist.

In der Passagierkabine erhoben sich die Anwesenden von ihren Sitzen. Der eine oder andere richtete noch einmal die Kleidung, prüfte die Frisur oder warf sich rasch eine Minzpastille zum Auffrischen des Atems ein. Dank der Privilegien, die sie aufgrund ihrer Stellung genossen, hatten Noak, Barret Mulran und Jolene Mirtan in diesem Moment einen Vorteil: Ihre persönlichen Bediensteten waren in dem Shuttle mit zur Planetenoberfläche gereist und warfen nun einen letzten, prüfenden Blick auf ihre „Schützlinge“. So richtete Nosh Riou bei dem Bakuraner noch einmal rasch die Kragenspiegel, polierte das Rangabzeichen und reichte ihm anschließend das Rapier der Samick-Familie. Während sich Noak – leicht errötet von so viel Fürsorge – die prächtige Zierwaffe an den Gürtel schnallte, schalteten sich die Maschinen der Fähre in genau jener Sekunde endgültig ab. Dadurch bekamen die Passagiere nun Chalactas Schwerkraft am eigenen Leib zu spüren. Da der Imperiale die meiste Zeit bloß die Standardschwerkraft auf Kriegsschiffen gewohnt war, verzog er aufgrund der plötzlichen Veränderung kurz das Gesicht.

Sein Steward klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
„Mon Capitaine, Sie sehen fabelhaft aus. Erweisen Sie sich des Namens 'Karsteen' für würdig...“

Der Bakuraner schenkte dem ergrauten Cygnier noch schnell ein eher gequältes Lächeln, bevor er sich zügig an die Seite von Captain Mirtan gesellte. Brennan Diar'mon und Lucy Dent folgten ihm schweigend. Und dann war der große Moment auch schon gekommen. Nach einem lauten Zischen klappte die Rampe der Fähre ruckartig nach unten. Hufgetrampel war in der Nähe zu hören. Da sein Sichtfeld in der zweiten Reihe aber ziemlich eingeschränkt war, konnte er bis auf den Rücken des Gesandten, etwas Rampe und Boden nicht viel sehen. Dafür kam ihm mit einem Mal eine drückend schwüle Luft entgegen. Sein Körper reagierte darauf ein bisschen irritiert. Immerhin hatte er zuletzt nur Cygnus' eisigen Winter und die trockene Standardatmosphähre der Cygnischen Heimatflotte zu spüren bekommen. Sein Körper begann instinktiv den Kampf gegen die hohe Luftfeuchtigkeit und die Temperaturen aufzunehmen. Ein Zurück gab es in diesem Moment jedoch nicht mehr.

Kaum hatten sie ein paar Schritte auf der Rampe getan, erklang auf einmal Aden Roices arrogante Stimme – begleitet vom Wiehern der Keffi – und er rief gebieterisch:
„Attention! L'Envoyé Barret Mulran, Duc de Tichinde.“

[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Landefeld || vor dem Shuttle der Eta-Klasse „Diplomate“ || Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon und Sergeant Dent]
 
[ Chalacta | Jordir | Regierungsviertel | Quartier | Hur Xio ]

Hurwhaanwhee Xio hatte einen schlechten Tag. Das war allerdings auch nichts Neues. Nachdem die ‚Sunspear‘, die Nebulon-B-Fregatte, über die er das Kommando innehatte, im Gefecht bei Togoria von zwei Torpedos getroffen wurde, erging es ihm schon so. Zwar hatte er schlimmeres verhindern können und der Botschafterin Rrooow die Flucht ermöglicht, doch musste er seither auf sein eigenes Schiff verzichten. Die ‚Sunspear‘ hatte noch im Orbit von Togoria dringend notwendige Reparaturen erhalten und war für die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft nach Hapes verbracht worden. Der Großteil der Crew hatte anschließend ihren langverdienten Heimaturlaub angetreten. Hur selbst war mit seinem zweiten Offizier nach Mon Calamari gereist, um im Flottenhauptquartier einen persönlichen Bericht abzuliefern. Er hatte sich schon über die Notwendigkeit seiner persönlichen Anwesenheit gewundert, bis ihm offenbart wurde, dass er zum Regierungssitz der Neuen Republik beordert wurde, um den Transport einer Senatorin nach Chalacta zu verantworten. Dazu wurde ihm das temporäre Kommando über ein Konsularschiff der CR90-Klasse mit dem klangvollen Namen ‚Ark of Peace‘ anvertraut.

Unter diesen Voraussetzungen konnte Hur wohl davon ausgehen, dass Senatorin Kosh die letzte Hoffnung auf Frieden für den Mid-Rim war. Nicht zuletzt deshalb, weil dies keinen Urlaubsbesuch darstellen sollte, sondern um eine Cygnische Delegation zu empfangen. Allein bei dem Gedanken daran hatte sich sein blaues Fell an Orten gesträubt, die lieber unerwähnt blieben. Das stank gewaltig nach einem schlechten Deal. Einem sehr, sehr schlechten Deal. Hur hatte keinen Grund, den Cygnern zu vertrauen. Der Geheimdienst hatte die Verteidigungsflotten der angrenzenden Sektoren bereits darüber informiert, dass es Berichte über erhöhte imperiale Präsenz im cygnischen Sternenimperium gäbe. Was die Stäbe offenbar nicht zu größerer Sorge veranlasst hatte. Der Squib wartete jedoch nur auf den Moment, indem die schreckliche Macht des Imperiums zustieß und alles in Schutt und Asche legte. Dann könnte er wenigstens von sich behaupten, er hätte es ja gesagt.

Ewas knurrend legte er die kleine weiße Tunika an, die zusammen mit der grauen Schärpe den Abschluss der republikanischen Galauniform darstellte. Sie gefiel ihm nicht. Bis auf den Kopf und die Pfoten bedeckte sie beinahe sein gesamtes Fell, auf welches er doch recht stolz war. Ganz abgesehen davon, dass es in der Existenz seines Volkes ohnehin eine große Rolle einnahm. Ohne die tastende Berührung seines Gegenübers konnte er eine humanoide Rasse nicht von der anderen unterscheiden. Menschen oder Chalactaner, die sahen doch alle gleich aus. Ein letzter Blick in den Spiegel, dann sprang der Squib von der kleinen Spiegel-Anrichte seiner Nasszelle, landete auf allen Vieren und verließ dann, sich langsam aufrichtend, sein Quartier.

Es konnte nicht mehr allzu lange dauern, bis die cygnische Abordnung zur Landung ansetzte. Schließlich war ihre eigene Delegation, in dessen Tross er irgendwie geraten war, bereits darüber informiert worden, dass mehrere Schiffe ins System eingedrungen waren. Vielleicht war Hur der einzige, der es so formuliert hatte. Der einzige, der die Gefahr witterte, war er aber mit großer Sicherheit nicht. Welchen Grund hatte es sonst, dass gleich mehrere Fliegerstaffeln am Boden von Chalacta in Alarmbereitschaft versetzt worden waren, und es auch weiterhin blieben? Die Worte mochten so blumig wirken wie der gesamte geschmückte Bereich, der für den Empfang vorgesehen war, aber die Taten sprachen eine andere Sprache. Ganz trauen konnten hier wohl einige dem anstehenden Geschäft zwischen Chalacta und Cygnus doch nicht so wirklich. Aber wer sollte es ihnen verübeln? Sollten die Imperialen nach ihrer cygnischen Vorhut mit ihrer eigenen Flotte einrücken, würden sie den Planeten vernichten, bevor die Republikaner überhaupt nach Hilfe schreien konnten. Die nächste größere Flotte hielt sich irgendwo um Bimmisaari auf und die Hutten würden ihnen wohl kaum zur Hilfe eilen.

Bei dem Gedanken daran fletschte Hur über die spitzen Zähne in seiner Schnauze, während seine Pfoten den Weg zum Platz des Empfanges von alleine fanden. Nein, Vertrauen war heute ganz sicher nicht angebracht. Er konnte nur hoffen, dass die Senatorin das Ganze hier recht ähnlich sah. Er hatte noch keine Gelegenheit gehabt, sie persönlich auf ihre Strategie anzusprechen. Sie war mit Vorbereitungen beschäftigt und er befürchtete Nachteile in ihrer gegenseitigen zukünftigen Geschäftsbeziehung, hätte er sie dabei gestört.

Auf seinem Weg durchs Regierungsgebäude kam er am Gang zum Gebetsraum der Chalactaner vorbei, aus dem bereits einige Gläubige strömten. Darunter glaubte Hur auch Colonel Niiro dan Sate dan Brahnaputera zu entdecken, den Kommandeur der Sicherheitskräfte. Ganz sicher war er sich dabei jedoch nicht. Es dauerte eine ganze Weile, bis er sich menschliche Gesichter einprägen konnte. Da war eines wie das andere. Gewissheit darüber erlangte der Squib erst, als er sah, wie sich jener mit der Senatorin und dem Premier zusammentat, um einen Gleiter zu besteigen. Hurs Spezies war nicht für seine Zurückhaltung bekannt. Eben jenen Umstand nutzte er dazu, einfach den selben Gleiter zu besteigen und dabei eine Selbstverständlichkeit auszustrahlen, die es auch den herumwuselnden Adjutanten, Organisatoren und Sicherheitskräften schwer machte, zu bestimmen, ob dies in Anbetracht seines recht niedrigen Ranges angebracht war oder nicht. Er nickte den anwesenden hohen Persönlichkeiten zur Begrüßung zu. Da keiner dieser Personen aufzubegehren schien, beließen sie es offenbar einfach dabei. Zufrieden schnurrend strich sich der kleingewachsene Republikaner über die Kinnbehaarung, während sich wieder einmal seine spitzen Zähne entblößten. Dreistigkeit siegte nun mal. Das wussten die geschäftstüchtigen Squib bereits von Natur aus.

Zusammen ging es zum Raumhafen, wo sie die anderen Mitglieder der Delegation treffen und auf die Ankunft der Cygner warten würden.

Vor Ort hatten die getroffenen Vorbereitungen bereits sichtliche Spuren hinterlassen. Eine Vielzahl an Menschen und Nichtmenschen wuselte umher, Soldaten und Sicherheitskräfte waren überall zu sehen und das eigens von Lianna eingeflogene Musikkorps begann Aufstellung zu nehmen. Die nacheinander in Gleitern eintreffende Delegation aus republikanischen und örtlichen Vertretern von Amt und Würden tat es ihnen nach. Hur nutzte die Gelegenheit, um endlich ein Wort mit der Senatorin Kosh wechseln zu können.


„Haabt Ihr hooh Errwaarrtuung von de Cyygnern?“, brummte er in seiner volkstypisch hohen Stimmlage und dem starken Akzent, den er wohl nie loswerden würde. Seine lange Zunge wollte den Basic-Schlag einfach nicht beherrschen.

Ein Brummen in der Atmosphäre kündigte sie an. Daraufhin waren ihre Shuttle, die von unzähligen Sternjägern beider Seiten eskortiert wurden, schon aus weiter Entfernung zu sehen. Gespannt verfolgten die runden Augen, wie sie nacheinander und in einschüchternder Weise über den Landeplatz fegten, um letztendlich zur Landung anzusetzen. Der Squib hob sich unbewusst auf die Spitzen seiner gestiefelten Hinterläufe, um sogleich größer und bedrohlicher zu wirken. Nicht, dass das bei seiner geringen Körpergröße für irgendjemanden einen Unterschied bedeutet hätte. Plötzlich war das Getrappel von Hufen zu hören. Es war ein ohrenbetäubendes und respekteinflößendes Schauspiel, das sich bot. Soldaten auf riesigen, gehörnten Reittieren erschienen. Eine laute Stimme ertönte anschließend, dessen Worte er nicht verstehen konnte. Es schien jedenfalls kein Basic gewesen zu sein. Unwillkürlich stellte sich das Fell im Nacken des Fregattenkapitäns auf. Erst nach einigen Sekunden bemerkte er, dass das laut hörbare Knurren nicht von den Motoren der Shuttles, sondern von ihm selbst stammte.


[ Chalacta | Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Landefeld | Hur Xio, Senatorin Kosh, Niiro dan Sate dan Brahnaputera, Herin Soyolon dan Yavok, andere Mitglieder der NR-Delegation, Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon und Sergeant Dent ]
 
[ Chalacta | Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Landefeld | Hur Xio, Senatorin Kosh, Niiro dan Sate dan Brahnaputera, Herin Soyolon dan Yavok, andere Mitglieder der NR-Delegation, Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon und Sergeant Dent ]

Stellar war in ein Gespräch mit dem Premier verwickelt als sich ein, für die Senatorin, unbekanntes Gesicht einmischte und unterbrach. Jedoch war dies in der jetzigen Lage auch völlig in Ordnung. Sie nickte knapp und sah den Mann an.

"ich denke wir sind soweit. Ich habe zwar keine Ahnung wo mein Begleiter abgeblueben ist. Jedoch muss er dann wohl warten."

Mit einem Nicken folgte Stellar den beiden Männern zu dem Gleiter. Es wurden hier und da noch einige Fragen und Antworten ausgetauscht und Stellar versicherte sich dass alles genau nach Plan verlief. Dass siw Hohepriesterin am Raumhafen wartete wusste die Senatorin bis jetzt noch nicht. Doch es sollte ihr wohl auch egal sein. Natürlich ist die Religion hier auf Chalacta sehr wichtig weshalb auch die gut gekleidete Senatorin zum Gemeinsamen Beten erwartet wird und auch kommen wird. Es dürfte die Beziehung zwischen Republik und Chalacta stärken, wenn sie sehen dass die Kultur aufgenommen wird.

Als der Gleiter kurz vorm starten war, sprang der Begleiter in den Speeder und blieb sitzen. Er war ein blaufelliger Squib und recht sympathisch, wenn auch leicht provizierend und dreist. Jedoch hatte Stellar nichts dagegen dass er bei ihnen mitfuhr, und auch die andren beiden schienen es zu "dulden." Wahrscheinlich weil die Senatorin nichts sagte.

Sie begannen loszufliegen und flogen gradewegs zum Raumhafen. Stellar war nicht nervös sondern leicht besorgt. Sollte etwas schief gehen, würde die Stadt binnen einer Stunde der puren Vernichtung ausgeliefert sein. Doch so wollte niemand denken. Und da auch überall Blumensäulen waren....und Blumen beruhigten die Gemüter normalerweise, dachte Stellar positiv.

Als der Squib sie ansprach, begann sie eine ehrliche aber enthaltene Antwort zu geben.

"Ich habe keine Erwartungen. Es wird wohl alles eine Frage der Zeit, des Anstands und der Verhandlungen sein. Genauso wie ich hoffe dass alles glatt abläuft und die Cygner ein Abkommen eingehen, hoffe ich dass das Imperium seine Finger aus dem Spiel hier hält."

Sie sah Hur Xio an und blickte dann zu dem Drahtigen Mann. Er hatte sich nach wie vor nicht Vorgestellt und ihr Blici war recht eisern. Ja eine Dame der Politik war sie durch und durch, doch stand sie genauso schom am Schlachtfeld. Sie wusste was zu tun war, sollte es zu einem Kampf kommen. Doch weiters hiffte sie dass dies nicht der Fall sein würde. Nicht mehr lange und das spekukieren hat sich erledigt und die Cygner sind da.


[ Chalacta | Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Landefeld | Hur Xio, Senatorin Kosh, Niiro dan Sate dan Brahnaputera, Herin Soyolon dan Yavok, andere Mitglieder der NR-Delegation, Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon und Sergeant Dent ]
 
- Colonel Niiro dan Sate dan Brahnaputera, Kommandeur der „Nallanda“-Sicherheit

[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta :: Jordir | Zentrum Regierungsbezirk | vor dem Regierungsgebäude :: Gepanzerter Gleiter | Rückbank :: Niiro dan Sate dan Brahnaputera, Premierminister dan Yavok, Senatorin Kosh und Commander Xio]

Nachdem zur Überraschung aller Anwesenden plötzlich noch ein hellblaues Fellknäuel (Hur Xio) in letzter Sekunde auf die gepolsterte Rückbank der gepanzerten Gleiterlimousine gesprungen war und man diesen „Schock“ verdaut hatte, setzte sich das Vehikel samt der größeren Speederbike-Eskorte in Bewegung. Die gesicherte Strecke zum Raumhafen der planetaren Hauptstadt Jordir führte dabei durch eine Vielzahl leerer Häuserschluchten. Erste Schaulustige trieben sich – unter den wachsamen Blicken Chalactas uniformierter Sicherheitskräfte – auf den Bürgersteigen und in den Nebenstraßen herum. Stupas unterschiedlichster Größe dominierten im Herzen der Metropole das Stadtbild – und zeigten jedem Fremdwelter eindrucksvoll die tiefe Verbundenheit der Chalacter zu ihrer Religion auf. Schon nach fünf Kilometern passierte die kleine Kolonne den ersten Kontrollposten.

Premier, hier habe ich das neuste Sicherheitskonzept“, sagte Niiro dan Sante dan Brahnaputera in einem ruhigen, friedlichen Tonfall und reichte dem anderen Chalacter ein Datapad. „Da sich zur Zeit auch eine imperiale Korvette ('Thor') im Orbit befindet, hat sich Rear Admiral Eriston kurzfristig für eine drastische Erhöhung der Sicherheitsstufe entschieden. Statt einer Staffel Abfangjäger in Alarmbereitschaft zu halten und die Systempatrouillen auf dem üblichen Kurs zu belassen, hält man gerade drei Einheiten – zweimal A-und einmal B-Wing – in Bereitschaft und die Patrouillen durchkreuzen scheinbar willkürlich das System.“ Er musterte den ergrauten Politiker. „Sollte etwas da draußen sein, was sich vor unseren Augen verstecken möchte, wird man es auf diese Weise entdecken...“

Herin Soylon dan Yavok nickte schweigend und nahm das Datapad dabei entgegen. Jedoch warf der Premier bloß einen flüchtigen Blick auf den flimmernden Bildschirm. Danach wandte er sich lieber der jüngeren, von Leritor stammenden Senatorin Stellar Demeter Kosh zu. Offenbar war er mehr in seichter Unterhaltung interessiert als im Stand der aktuellen Sicherheitskonzepte. Der Kommandeur der „Nallanda“-Sicherheit unterdrückte ein frustriertes Seufzen, lehnte sich schweigend zurück und blickte stumpf aus dem rechts von ihm befindlichen Gleiterfenster. Im Fahrwasser des Beitritts zur Neuen Republik hatte dan Yavok nach einem grandiosen Wahlerfolg seiner konservativen Partei die Regierungsgeschäfte übernommen. Besonders eine harte Linie gegen das Hutt-Kartell und eine tiefe Religiosität – die zentralen Punkte des Parteiprogramms – hatten ihm diesen Erfolg beschert. Somit hatte der cygnische Botschafter Jaq de Voddher bei ihm leichtes Spiel gehabt als er ihm bei einem gesellschaftlichen Anlass auf Bimmissari das Anliegen der cygnischen Krone, ein Militärbündnis gegen die Hutten, unterbreitet worden war. Doch sah die Neue Republik das genauso? In den letzten Monaten mochte das demokratische Staatenbündnis zwar ebenfalls seine Probleme mit dem Kartell gehabt hatte, schienen die diplomatischen Beziehungen ungebrochen zu sein.

Die kleine Kolonne bewegte sich weiter auf Jordirs großen Raumhafen zu. Drei Speedbikes bildeten die Vorhut, sechs flankierten die gepanzerte Gleiterlimousine und zwei weitere Maschinen bildeten gemeinsam mit einem Panzerwagen die Nachhut. Derweil sie sich dem Ziel näherten, das sich mehr und mehr abzeichnete, nahm die Zahl an Schaulustigen, die sich am Straßenrand sammelten, weiter zu. Dank der Wetterkontrolle würden die cygnischen Gäste mit allerhand hellem Sonnenschein und einem azurblauen Himmel begrüßt werden. In den nächsten fünf Tagen würde sich Chalacta einzig und allein von seiner besten Seite zeigen – egal wie man sich am Ende entscheiden würde. Niemand in der zivilisierten Galaxie sollte nach diesem Treffen behaupten können, dass der Kastolar-Sektor keine Gastfreundschaft kenne! Beim Passieren des zweiten Kontrollposten konnte man sehen, dass nicht nur Soldaten der „Nallanda“-Sicherheit hier anwesend waren, sondern auch eine größere Zahl an Mitglieder der planetaren Sicherheitskräfte.

Über sein Kom-Gerät holte sich Niiro dan Sante dan Brahnaputera ein Lageupdate von Chief Pirias lah Siln, Jordirs amtierende Kommandantin der planetaren Sicherheitskräfte. In Absprache mit ihm hatte sie für die nächsten Tage nicht nur die Reserve vor Ort kurzerhand einberufen, sondern bei ein paar anderen Verwaltungsbezirken um Amtshilfe gebeten. Demnach beherbergte die Metropole nun eine kleine Armee an Sicherheitskräften. Nahm man dann noch die stattliche Zahl an Gardisten vom Tempel der vier Elemente hinzu, konnte man mit dieser Mannstärke einer gegnerischen Invasion – jedenfalls für ein, zwei Tage – sogar aus eigener Kraft trotzen. Zufrieden nickte der Colonel, steckte sein Kom-Gerät wieder weg und ließ anschließend den Blick wieder aus dem Fenster schweifen, wo sich allmählich der Stadtrand der Kapitale abzeichnete.

Den inneren Sicherheitsring hatte man einen Kilometer um den Raumhafen gezogen. Hier hielt sich momentan die größte Präsenz an Sicherheitskräften. Die Neue Republik hatte – auf Anweisung von Rear Admiral Eriston – hier diverses Kriegsgerät stationiert. Selbstverständlich im Hintergrund. Des Weiteren patrouillierten auf dem Raumhafengelände zum Großteil neurepublikanische Soldaten, die gewissermaßen als Augen und Ohren der „Nallanda“-Sicherheit fungierten. Vier kräftige Mitglieder seiner Ersten Kompanie nahmen die Delegation am Ende in Empfang, nachdem die kleine Kolonne in einer gemächlichen Geschwindigkeit vorgefahren war. Bevor Niiro dan Sante dan Brahnaputera den anderen Passagieren das Zeichen zum Aussteigen gab, vergewisserte er sich ein letztes Mal per Kom-Gerät über die derzeitige Lage. Offensichtlich waren der Rear Admiral und Captain Cavi, die Kommandantin des Schlachtkreuzers Intrepid, soeben gelandet. Und die Cygnier sollten Jordir in fünfzehn Minuten erreichen. Viel Zeit hatte das Empfangskomitee demzufolge nicht mehr.


Premier, noch fünfzehn Minuten bis zur Landung“, teilte er dem chalactischen Politiker knapp mit, legte seine Hand auf den Griff der Tür und öffnete diese anschließend.

Herin Soylon dan Yavok wandte sich dem Colonel zu. Mit seiner ruhigen Singsang-Stimme sagte er zu dem Uniformierten:
„Die Göttinnen sind mit uns.“

Derweil sich die beiden Politiker und das azurblaue Fellknäuel gemächlichen Schrittes in Richtung Landefeld aufmachten, ging Niiro dan Sante dan Brahnaputera in der Zwischenzeit zielstrebig zur auf dem Gelände befindlichen Sicherheitszentrale. Hier liefen alle Fäden zusammen. Hier wurden die einzelnen Teile des Sicherheitskonzepts koordiniert. Nachdem der Colonel zwei Untergebenen zugenickt hatte, ließ er sich auf einem freien Stuhl nieder und schaltete die Gerätschaften ein. Leise surrend erwachten Rechner und Bildschirmen. Mehrere Kameras zeichneten beinah alle Ereignisse auf, die hier passierten. Dadurch konnte er mitverfolgen wie Eriston und Cavi den Premierminister, die Senatorin von Leritor und Commander Xio begrüßten. Gleichzeitig nahmen die Soldaten des auf Lianna stationierten Musikkorps Aufstellung, stimmten routiniert ein letztes Mal ihre mitgebrachten Instrumente und warteten dann geduldig auf die cygnischen Shuttles. Und kurz darauf zeichneten sich die drei Fähren sowie eine Eskorte aus unterschiedlichsten Sternjägern am Horizont ab.

Nun geht es los“, murmelte Niiro dan Sante dan Brahnaputera mehr zu sich selbst.

Entsprechend einiger Gerüchte, die mancherorts über das recht kleine Sternenkönigreich kursierten, veranstalteten die Cygnier bei ihrer Landung viel Tamtam. Kunstvoll drehten ein paar ihrer Xg-Eins Alpha-Sternflügler noch die eine oder andere Extrarunde, während ein Schwall berittener Gardisten aus dem größeren Shuttle – einer Angriffsfähre – strömten, kurz mit lautem, kämpferischen Geheul über das Landefeld galoppierten und sich dann im Spalier zwischen dem anderen Shuttle und dem etwas perplexen Empfangskomitee aufstellten. Die Reittiere wieherten aufgeregt. Und dann reckte sich mit einem Mal der Kommandeur dieser Kavallerieeinheit (Aden Roice), eine schlaksige, blasse Gestalt, zog sein Säbel und brüllte in seiner fremden Sprache irgendein Kauderwelsch. Soldaten, die auf dem Landefeld zur Sicherheit abgestellt waren, hielten nervös ihre schweren Blastergewehre in den Händen. Ein wenig unsicher sahen sich die Soldaten um.


Nur Ruhe“, zischte der Colonel. „Einen Schusswechsel können wir uns nicht leisten...“

Kaum war der letzte Laut hallend verklungen als die cygnische Delegation das Shuttle verließ. Ein greiser Diplomat mit aristokratischen Zügen und einem altmodischen Backenbart (Barret Mulran) führte diese kleine Gesandtschaft an. Zwei uniformierte Personen – ein junger Mann mit schwarzen, zurückgegeltem Haar (Noak Fremyn) und eine drahtige Frau mit kurzem, hellblondem Haar (Jolene Mirtan) – folgten ihm förmlich auf dem Fuße, während zwei cygnische Flottensoldaten mit etwas Abstand die Nachhut bildeten. Laut wiehernd ging jeweils die beiden Reittier auf die Hinterbeine, die der Alte passierte. Niiro dan Sante dan Brahnaputera verdrehte unwillkürlich seine Augen bei so viel Pomp. Waren die Cygnier tatsächlich so? Kurz vor dem wartenden Empfangskomitee verbeugte sich der Gesandte der Krone, schüttelte freundlich lächelnd die Hand der Senatorin und des Premier und deutete einen Salut bei den Offizieren an. Im Hintergrund spielte das Musikkorps.

Über die Kameradroiden konnte Niiro dan Sante dan Brahnaputera die Begrüßung des Alten hören:
[Madame Kosh, Monsieur dan Yavok; es ist mir wirklich eine große Freude Sie beide persönlich kennenzulernen. Daja lächelt auf uns herab.] Er deutete feierlich nach oben zum Zentralgestirn am azurblauen Himmel. [Darf ich Ihnen meine Militärattachés, Capitaine Mirtan und Capitaine Karsteen, vorstellen?]

[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta :: Jordir | Stadtrand | Raumhafen | Landefeld | Sicherheitszentrale :: Niiro dan Sate dan Brahnaputera und zwei Untergebene]
 
[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System || Eingreifgruppe „Voleur“ | NBF „Aliéstra“ | Deck Zehn | Haupthangar || Lieutenant Noak Fremyn, Operative Diar'mon, Sergeant Dent und Captain Mirtan; im Hintergrund: Hangarpersonal, Kavalleristen und andere Militärangehörige]

Lucy hatte sich im Shuttle neben ihren Vorgesetzten nieder gelassen. Sie schwieg und vertiefte sich in ihre „arbeit“. Kurz versuchte sie zu lernen. Sich mit ihrem Scheinjob mehr vertraut zu machen. Aber am Ende gab sie es auf da es für die Scharfschützin nichts anderes als irgendwelche Fachwörter waren die für sie selbst keinen richtigen Sinn ergaben. Umso mehr sie auch darüber nachdachte desto mehr wurde ihr bewusst dass sie genau in der Position war wo sie einfach nicht hin gehörte. Sie hatte das Gefühl dass man sie für eine Agentin hielt. Für jemanden der das alles hier im schlaf beherrschte. Dabei war sie lediglich eine Scharfschützin des Imperiums. Egal wie sie es drehen und wenden wollte. Es war nicht wirklich ihre Gehaltsklasse. Aber beschweren wäre jetzt ohnehin zu spät. So vertiefte sie sich in einen Text über die Gepflogenheiten auf dem Planeten. Wenigstens eine kleine Ablenkung würde ihr jetzt gut tun. Erst als Noak an ihnen vorbei lief hob sie nachdenklich eine Augenbraue. Was sie in dessen Gesicht zu sehen glaubte machte Lucy nicht gerade sicherer wenn es um die Mission hier ging. Um genau zu sein sah die Imperiale mehr oder weniger das in seinem Gesicht was sie selbst empfand, aber unter einer antrainierten Fassade versteckte. Langsam wanderte ihr Blick in dem Shuttle umher. Irgendwie schien kaum einer wirklich erfreut auf das zu sein was sie erwartete. Wie gerne würde Lucy gerade einfach mit einem Kaf bei sich auf ihrer Veranda sitzen und einfach nur den Sonnenuntergang betrachten. Bei dem Gedanken daran dass es wohl noch etwas dauern könnte atmete sie einmal tief durch und vertiefte sich in ihre Dokumente.

Als das Shuttle landete stand Lucy umgehend auf. Sofort richtete sie ihre Uniform und die Haare. Sie schaute an sich prüfend hinab und wartete auf Brennan. Sie schaute ihn an und nickte ihm knapp zu. Ohne ein Wort zu äußern folgte sie ihm und Noak. Sie war nicht in einer Position in der sie reden dürfte. Etwas dass Lucy recht gelegen kam. Es machte ihre Aufgabe deutlich unkomplizierter. Und sie konnte, solange ihre Maske aufrecht gehalten war, in aller Ruhe überlegen wie sie ihren Teil der Mission ausführen wollte. Bereits vor der Abreise hatte Lucy die Pläne und Notizen studiert die man ihr geben konnte. Allgemein konnte sie dadurch die Positionen ziemlich gut auf eine Hand voll eingrenzen und nach der idealen Position und persönlicher Präferenz einsortieren. So wie sie es noch aus ihrer Ausbildung kannte hatte sie zudem einen Punkt Alpha, den idealen Punkt für ihren Einsatz bis hin zu Punkt Gamma einsortiert. Es war eindeutig etwas anderes in einem Kriegsgebiet einfach eine gute Stellung einzunehmen und dann effektiv zu handeln als das was man von ihr erwartete. Schließlich musste sie ungesehen eine Position einnehmen, Abdrücken und es trotz Chaos und vermutlich mehreren Eingreiftruppen die sie jagen würden schaffen zu entkommen. Lucy hatte an sich abgelehnt eine Abholung an dem Tag in der Nähe des Punktes anzunehmen. Sie würde einen kleinen Gewaltmarsch vor sich haben der sie durch Gassen und Umwege zu einer Landeplattform bringen würde. Wenn alles so lief wie sie es geplant hatte, würde es niemandem auffallen. Sie würde sich während des Chaos Brennan wieder anschließen nachdem sie sich angeblich frisch gemacht hätte. Einfach, unkompliziert, sauber. Wie man es ihr damals in der Ausbildung beigebracht hatte. Nur dass es diesmal keine Übung eines Kriegsszenarios war.

Sobald Lucy aus dem Shuttle raus getreten war musste sie ein wenig blinzeln. Das natürliche Licht einer Sonne war für die Augen manches Mal etwas gewöhnungsbedürftig wenn sie nur das Künstliche Schiff des Raumschiffes gewohnt waren. Lucy schaute sich nun langsam auf der Plattform ein wenig um. Es tat irgendwie gut natürliche, saubere Luft zu atmen. Am Ende war sie eben eine Soldatin. Eine Scharfschützin die frische Luft über jene gefilterte eines Raumschiffes einordnete. Auch wenn man auf einer Landeplattform nur bedingt von richtig frischer Luft reden konnte. Sobald ihr Blick ein wenig klarer wurde wäre sie innerlich am liebsten gestorben. Zugegeben. Es wäre eine Untertreibung gewesen zu behaupten das Lucy nicht beeindruckt gewesen wäre. Aber für sie selbst war es einfach zu viel von allem. Diese Feierlichkeiten waren einfach nur die Spitze des Prunk. Viel lieber wäre Lucy unauffällig unterwegs gewesen, wenn nicht sogar auf dem Schiff geblieben. So wie sie es betrachtete war das alles unnötige Aufmerksamkeit. Aber nun war es auch nicht mehr zu ändern. So blieb sie hinter Noak stehen und stellte sich stramm hin. Zwar nicht so extrem wie in „ihrer eigenen Armee“, sondern angemessen für ihre Rolle. Dennoch kam sie nicht umhin eine gewisse Kälte aus zu strahlen. Es war einfach etwas dass alleine ihre Gesichtszüge automatisch erzeugten. Es musste reichen was sie tat. Es musste einfach.

[ Chalacta | Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Landefeld | Hur Xio, Senatorin Kosh, Niiro dan Sate dan Brahnaputera, Herin Soyolon dan Yavok, andere Mitglieder der NR-Delegation, Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon und Sergeant Dent ]
 
[ Chalacta | Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Landefeld | Hur Xio, Senatorin Kosh, Herin Soyolon dan Yavok, andere Mitglieder der NR-Delegation, Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon und Sergeant Dent ]

Die Nachricht, die Hur im Gleiter auf dem Weg hierher erfahren hatte, schien sich negativ auf sein Gemüt auszuwirken. Zwar hatte Niiro dan Sate dan Brahnaputera, der Colonel der Nallanda-Sicherheit, nur seinen Premierminister persönlich über die aktuellste Sicherheitslage aufgeklärt, doch der spitzohrige Squib hatte gar keine andere Möglichkeit gehabt, als ihnen zuzuhören. Er wusste, dass es ihm nicht zugestanden hatte, seine eigene Meinung gegenüber der Senatorin und in Anwesenheit von Colonel und Premierminister kundzutun, und so hatte er seine länglichen Ober- und Unterkiefer beisammengehalten. Doch ein imperiales Kriegsschiff im Orbit von Chalacta war eine Katastrophe. Rear Admiral Eriston, der greise menschliche Befehlshaber der neurepublikanischen Streitkräfte im System, hatte absolut richtig gehandelt, indem er die Sicherheitsstufe drastisch angehoben hatte. Wenn es nach Hur ginge, hätte er diesen Affront sogar mit einem sofortigen Abblasen der Gespräche beantwortet. Die Anwesenheit dieser Korvette war reinste Provokation, eine Kränkung des guten Willens der Republikaner und vor allem der friedfertigen Chalactaner, die das cygnische Königshaus mit offenen Armen empfangen wollten. Letztendlich schienen sie nun doch nicht mehr zu sein als hörige Vasallen des Imperators. Und jener war schließlich ein Feind der Demokratie, sowie jeglicher Freiheit und Gerechtigkeit in der Galaxie, Friedensabkommen hin oder her. Zwar hatte der fellbesetzte Commander anerkennend eingestehen müssen, dass dieser Handel für die Neue Republik durchaus vorteilhaft gestaltet worden war, schließlich war ihnen der Anspruch auf den Corellian Run ganz bis nach Coruscant beinahe hinterher geschmissen worden, doch er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass nichts für den Imperator dabei herausgesprungen war. Dafür roch dieses Geschäft einfach zu mies. Aus genau diesem Grund rümpfte er bei den Worten von Senatorin Kosh schlechtgelaunt die feuchte Schnauze.

„Ees siiet niicht auuu, aals wüürd daa Iimperiium siich raaushaltn“, kommentierte er schnippisch. Es folgte ein Geräusch, das dem Ansatz eines wütenden Kläffens nicht allzu unähnlich klang. Immerhin war die arme Senatorin nicht mit zu hohen Erwartungen in dieses Unternehmen geraten. Zwar beschäftigte sie sich weiterhin mit ideellen Hoffnungen, aber davon wollte sie der kleine Schiffskommandant auch nicht abbringen. „Daa Beeste hooffn, daa Schliimmste erwartn.“

Der fellbewachsene Squib riskierte einen kurzen Blick auf den Rear Admiral, sowie Captain Cavi, die (wie er selbst auch) ihre strahlend weiße Tunika für diesen Festakt trugen. Hur dachte kurz darüber nach, wie wahrscheinlich es war, dass sie darunter Kampfmontur, oder zumindest Dienstkleidung trugen, verwarf diesen Gedanken jedoch sogleich wieder. Wenn es sein musste, würden sie, genau wie er, auch in strahlendem Weiß auf ihren Brücken stehen und die Imperialen zu Weltraum-Staub zerschießen.

Als die Rampen der königlich-cygnischen Fähren schließlich gänzlich heruntergefahren, die Reittiere mit gewaltigem Hufgetrampel herausgeritten waren und Hur sein unwillkürliches Knurren allmählich unter Kontrolle gebracht hatte, konnte er nicht umhin den pompösen und auf jeder Ebene übertriebenen Prunk der Cygner zu bemerken. Hatte Hur die beflaggten Fahnenmasten, die abwechselnd mit den Hoheitszeichen und den Symbolen Chalactas, der neuen Republik und des Cygnischen Sternenimperiums beflaggt waren, rings um den Landeplatz, sowie entlang ihrer Routen schon für stolze Prachtzurschaustellung gehalten, so war dies selbst in Verbindung mit dem nun aufspielenden Musikkorps nichts im Vergleich. Allein die grünen Uniformen ihrer Gäste blitzten und blinkten in der Sonne und blendeten mit all dem aufgesetzten Gold, Geschmeide und Lametta die rundlichen Augen des kleinen Republikaners. Wer so viel Aufsehen um sein eigenes Auftreten machte, hatte meist dahinter nicht viel Inhalt zu bieten. Und so wartete der Squib mit der - zugegebenermaßen - recht eingeschüchterten Delegation, bis sich zwischen dem Gewühl aus Hufen ihr Konterpart hindurchwuselte. Die cygnische Abordnung, angeführt von einem abgehalfterten männlichen Menschen mit Fell auf den Wangen (Barret Mulran), befand sich nun nur noch wenige Meter von ihnen entfernt. Die nächsten Augenblicke würden welche für die Geschichtsbücher werden, das war wohl allen Anwesenden klar, ganz gleich in welche Richtung es sich entwickeln würde. Der offensichtlich alternde Gesandte wurde gefolgt von einer blonden Menschenfrau (Captain Mirtan). Mit den seltsamen Rangabzeichen des Cygnischen Imperiums konnte Hur nicht viel anfangen. Doch das glitzernde Klimbim an ihr und den anderen wies wohl zumindest auf Offiziere hin, vom Rang her irgendetwas zwischen dem republikanischen Pendant eines Lieutenant-Commanders oder gar Captains. Ihr folgte ein relativ junger Menschenbursche (Noak), der jedoch in nicht viel weniger Lametta gerüstet war. Die zurückgelegten dunklen Haare ließen sein Gesicht von weitem verwegener erscheinen, als es in Wahrheit aussah. Hur konnte einen Menschen kaum von dem anderen unterscheiden, seine Gesichtszüge zu deuten stellte daher ein Ding der Unmöglichkeit für ihn dar. In geringem Abstand dahinter folgten eine weitere Frau (Lucy), die ebenfalls kurze, blonde Haare aufwies, und ein weiterer Mann (Brennan). An dieser Stelle gab das Gehirn des Squibs jedoch auf, da auch jener mit dunklen, zurückgelegten Haaren ausgestattet war. Für den Squib hätten sowohl die beiden Frauen, als auch die beiden Männer jeweils ein und dieselbe Person sein können. Erst als das Protokoll dazu vorschritt, die einzelnen Mitglieder der Delegationen einander vorzustellen, konnte Hur sich Abhilfe verschaffen. Entgegen den Gepflogenheiten der Offiziere, reichte er jedem der cygnischen Anwesenden seine Pfote zur Hand. Dank der angeborenen Fähigkeit seines Volkes konnte er so über das Fell Geruchs- und Erkennungsmuster aufnehmen, die ihm eine Unterscheidung erst ermöglichten. Der ein oder andere Cygner zögerte zunächst, nachdem Hur ihnen seine Pfote darreichte. Besonders Barret Mulran schien wenige Wimpernschläge perplex, ehe er sich fasste und zum gewohnten Gesichtsausdruck zurückkehrte. Der Squib wusste natürlich, dass das Imperium den meisten Spezies argwöhnisch gegenüberstand. Er fragte sich, ob es im Cygnischen Sternenimperium genauso zuging. Doch nicht sie waren es, die den größten Ekel verspürten. Der blaufellige Commander konnte nicht anders, als den Schmutz des Imperiums auf den gesandten Knechten zu fühlen. Natürlich bildete er sich jenes nur ein, doch seine Abneigung gegen den Erzfeind saß so tief, dass ihm das Frühstück irgendwo zwischen Magen und Schnauze hängen blieb. Nervös wartete er einen kurzen Augenblick in Würde und schlich sich auf Pfotenspitzen hinter die Senatorin, ehe er sich beinahe sicher war, aus den Augenwinkeln der Anwesenden verschwunden zu sein. Der Drang sich zu reinigen war zu groß. Mit schnellen Zungenschlägen wusch er sich die Innenflächen der Hände, wobei der Würgereiz fast unerträglich zu werden schien. Um kein unnötigen politischen Zwischenfall zu provozieren wendete er sich vom Geschehen ab und verbarg somit den Ausdruck auf seinem länglichen Gesicht. Den Cygnern würde nur ein Blick auf seinen kleinen Hintern bleiben, während er weiter nach vorn gebeugt an seinem Fell schleckte.

[ Chalacta | Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Landefeld | Hur Xio, Senatorin Kosh, Herin Soyolon dan Yavok, andere Mitglieder der NR-Delegation, Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon und Sergeant Dent ]
 
[ Chalacta | Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Landefeld | Hur Xio, Senatorin Kosh, Herin Soyolon dan Yavok, andere Mitglieder der NR-Delegation, Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon und Sergeant Dent ]



Nachdem der Squibb die Frage an die Senatorin stelle und sie diese beantwortet hat antwortete er selbst noch einmal darauf. Es war eine nicht sehr positive Antwort vielleicht war der Begleiter von Stellar nicht so positiv gestimmt, weil es sich hier um ein sehr mächtiges Volk handelte. Doch, das war der Senatorin nun egal, sie ignorierte seine Aussage, nahm sie zwar zur Kenntnis, ignorierte sie aber. Wichtig war jetzt das alles bei der Ankunft seine Richtigkeit hatte deshalb überprüfte die Senatorin noch einmal alles ganz genau, ließ sich von ihrem 1. Botschafter und Kontrolleur in der großen Halle der Politik, über Comlink, bestätigen dass alles passte und so war Stellar mit ihrem Part bereit, die Cygnier zu empfangen, die Restlichen Punkte wie zum Beispiel das beten war die Aufgabe der Chalactaner.


Als alle mit dem Speeder, knapp nach 15 Minuten am Raumhafen ankamen, stiegen alle aus. Stellar ging neben dem Premier gemeinsam los.
Die beiden stellten sich zusammen auf die Landefläche Und wartete darauf, dass die Cygnier mit den Schiffen ankamen und landeten. Es war recht spektakulär und nervenkitzelnd, da die Sentorin nicht wusste wer genau mit wem aus den Schiffen aussteigen würde.
Nchdem auch das Militär von Chalacta eintraf und sich die republikanischen Offiziere und Sergeants sowie Leutnants in den Sicherheitsraum des Raumhafens zurückzogen um alles zu kontrollieren und zu überwachen wusste die Senatorin dass es nun gleich losgehen würde.
Ja, ein wahrlich spektakuläres Ereignis in der Tat, doch Stellar hatte nach wie vor ihre Bedenken was wäre wenn. Was wäre wenn alles schief ging, was wäre, wenn den Cygniern etwas nicht passte, was wäre, wenn ein Fehler im Sicherheitssystem unterlaufen würde, was wäre wenn das Imperium wirklich zuschlagen würde?
Aber sie wollte nicht länger daran denken, es würde bestimmt alles seinen Lauf und seinen Fehlerlosen Abgang haben.


Als die Schiffe und Fähren der Cygnier eintrafen war alles pompös, schon von der Seite der Fremden gestaltet, was Stellar bestätigte dass sie sie richtigen Blumen und Bestecke sowie Gestecke ausgewählt hat. Aus einem der Schiffe stiegen Soldaten auf Reittieren die recht laut waren und die Senazorin hätte sich gern sie Ohren zugehalten, und als alles verklang, stieg aus dem ersten und wahrscheinlich grössten Schiff der wichtigste Mann mit seiner Delegation. Er machte einen sehr greisen und hochherrschaftlichen Eindruck, und das war wahrscheinlich auf das Königreich zurückzuüführen.
Den Namen des Älteren und dürren Mannes, der der Anführer sein musste kannte die Senatorin, er hiess Barret Mulran.

Stellar schaffte es leider nicht vor Ankunft auf Chalacta sich noch einmal, nicht dass sie es noch nie getan hätte aber je kürzer vor dem Test zu lernen hilft oft weiter wie man weiss, die Geschichte anzusehen.
Ja, es war ein sehr mystisches Volk für Stellar, ein starkes Volk, ein hoffentlich kooperatives Volk.

Barret Mulran, ging auf den Premier und auf die Senatorin zu.
Er Begrüßte zuerst die Senatorin, wie man es auch in den zivilisierten und mittleren Welten machte, hier unterschied man die Geschlechter was dies betrifft immerhin nach wie vor und soetwas schätzte die strenge Dame sehr, und dann begrüsste er den Premier danach stellte er seine Militärattachés vor. Sie wirkten recht still und wie Leibwachen. Doch Barret Mulran war 3 Köpfe größer als die Senatorin weshalb sie demzufolge schon genug große Menschen um sich hatte.


Das Militär der Cygnier war ein starkes Militär und ein Militär was älteren Direktiven folgte. Gegen diese Streitmacht will man keinen Krieg noch Kampf haben und deshalb ist es wichtig, dass sich die Cygnier auf die Seite der Republik und dessen Welten schliessen und eventuell auch noch nachdem das Huttenkartell besiegt oder gedämpft wurde, eine Vereinbarung oder ähnliches haben würden. Stellar hat diesen Vorschlag dem Premier schon vorgelegt, doch den Cygniern ist dies noch unbekannt. Sie werden es bei der Vertragsbesprechung erfahren.
Es wüde selbstverständlich etwas gutes für die vielleicht bald neuen Freunde dabei rausspringen. Leritor war ein Planet mit großen Mineralvorkommnissen und ein Planet mit Waffen die selbst der Republik verwehrt sind da Leritor in das Alte Planetar Waffenbündnis fiel
.


Es ist mir eine Ehre Monsieur Mulran.

Es war natürlich ein Wortwechsel der Nettigkeit und Freundlichkeit und die beiden Militäris hinter dem Aristokraten bekamen von Stellar ein hlfliches und begrüßendes Kopfbeugen.
Doch Stellars Vermutung ist, dass es so nicht bleiben wird. Würden sie alle erst zum Verhandlungssaal gehen und sich da dann an den großen Tisch setzen, um den Vertrag zu brsprechen, werden die Gespräche bestimmt etwas angespannter.
Es war spannend, spannend da die Senatorin nicht genau wusste was nun geschehen würde, sie wusste, sie würden alle in den Speeder einsteigen und losfliegen den Feierlichkeiten seinen Dienst und Dank erweisen und dann würden sich die 3 Personen zurückziehen und den Vertrag unterzeichnen doch was während dieser Feierlichkeiten geschehen kann oder was während des Vertrags oder Abkommens geschehen mag, das konnte sie nicht vorhersehen. Sie konnte nicht vorhersehen, ob irgendetwas plötzlich aus dem Ruder laufen würde. Sie konnte nicht vorhersehen, ob irgendetwas nicht seine Richtigkeit hatte. Es konnte jederzeit ein Fehler unterlaufen, für die Perfektionistin wäre dies ein schrecklicher Kopfschlag. Ein Fehler gegährdete alles, und sollte soetwas passieren wird es auf irgendjemand zurückzuführen sein und diesen jemand ob chalactaner republikanischer Offizier oder gar einen Botschafter des Senats oder ein Droide, denjenigen würde sie mit einer großen Standpauke und persönlichen Degradierung niederschlagen, doch fürs erste ließ die Senatorin das ganze laufen. Den Hang zum übertreiben hat sie normalerweise nicht doch in ihrem Kopf spielten sich jede Sekunde die verschiedensten Szenarien durch.

Sie hörte dem Premier und Mulran zu.
Sie versuchte die Redeweise des alten, herauszufinden und zu analysieren, den so konnte sie sich besser bei den Verhandlungen auf ihren Gegenüber einlassen und anpassen, den Premier kannte sie bereits mit ihm hat sie sich schon mehrere Gespräche geführt, sie wusste worauf es hier ankam und er wusste es auch. Doch, es ging auch hauptsächlich
darum die Cygnier zu überzeugen, dass die Republik und das Militär eine Stärke aufweisen konnten. Genauso wie es darum ging Chalacra als freundlichen Planeten anzusehen und deshalb hat die Senatorin als Willkommensgeschenk ein paar kleine Körbe vorbereitet, sie wusste nicht, ob die Cygbnier das gutheißen würden doch, jetzt war eine kleine Anerkennung für das pünktliche Eintreffen angebracht und ein paar hübsch gekleidete Damen brachten in Reih und Glied die Willkommensgeschenke. Es waren hauptsächlich Spezialitäten udn verschiedene Früchte in den Körben. Die Dameb überreichten es den Männern und Frauen und den grössten bekam Barret Mulran. 2 Männer mussten diesen tragen denn es war zusätzlich ein Goldverziertes Religionsobjekt und einige Diamanten von Leritor darin verstaut. Eine Anerkennung wie diese findet man so in der Republik selten denn es ist eher ein Brauch auf Leritor.
Leritor war einfach ein Planet mit Manieren, Höflichkeit und von Schönheit in den Städten wo die Menschen lebten.

Die Eingeborenen von Leritor leben immerhin auf einer anderen Seite des Planeten nicht so wie die zivilisierten Menschen doch genauso gibt es Handelsabkommen mit den Eingeborenen. Ja, vielleicht kommt es manchen komisch vor wenn man mit den wilderen Lebewesen Handelsabkommeb einging, aber sie haben immerhin Besitzanspruch an den Planeten die die Menschen nicht hsben und dennoch leben die beiden Spezies gemeinsam auf dem Planeten.

Sie wartete nun ab was als nächstes geschehen würde.



[ Chalacta | Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Landefeld | Hur Xio, Senatorin Kosh, Herin Soyolon dan Yavok, andere Mitglieder der NR-Delegation, Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon und Sergeant Dent ]
 
[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Landefeld || vor dem Shuttle der Eta-Klasse „Diplomate“ || Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon und Sergeant Dent]

Nachdem sich der Radau der berittenen Diplomatenleibgarde allmählich gelegt hatte, schritt der alte Gesandte erhobenen Hauptes den hellroten Teppich, den man für die cygnischen Vertreter ausgerollt hatte, entlang auf das kleine Empfangskomitee – bestehend aus Chalactas Premierminister und einer Handvoll Repräsentanten der Neuen Republik – zu. Jene Reittiere, die der backenbärtige Alte beim Gang durch das Spalier passierte, stellten sich ihm zu Ehren wiehernd auf die Hinterbeine und deren Reiter reckten den funkelnden Paradesäbel in die Luft. Im Hintergrund spielten in der Zwischenzeit die Soldaten des neurepublikanischen Musikkorps, die man allein für diesen besonderen Anlass auf dem weitläufigen Landefeld hatte Aufstellung nehmen lassen, eine verspielte Variation der Hymne des Cygnischen Sternenimperiums. Kameradroiden lokaler und interstellarer Medien, die von den hiesigen Sicherheitskräften zugelassen worden waren, näherten sich plötzlich auf zehn bis fünfzehn Meter und machten erste Aufnahmen von den Cygniern.

Sich der äußerst frostigen Temperaturen von Kapralas Winter noch vollkommen bewusst, brauchte Noak zum „Akklimatisieren“ eigentlich etwas mehr Zeit. Denn Chalacta überraschte ihn an diesem Tag tatsächlich mit einer allgegenwärtigen, fast schon erdrückenden Schwüle. Obwohl er nun schon seit mehreren Jahren ein (subalterner) Offizier der Imperialen Flotte war, konnte er die Planeten, auf die er in seinem bisherigen Leben einen Fuß gesetzt hatte, mit Leichtigkeit an einer Hand abzählen: Bakura, Rendili und Cygnus B. Mehr hatte er von der Galaxie in der Tat noch nicht gesehen. Darum hatte er auch kaum Erfahrungswerte, wann sich sein noch ziemlich junger Körper denn nun endlich an diesen „Wetterumschwung“ würde gewöhnt haben. Die ersten Schweißperlen ignorieren, die sich auf seiner Stirn und entlang des Rückens bildeten, folgte er – weiterhin an Captain Mirtans Seite – dem greisen Gesandten.

Dann traten sie dem Empfangskomitee gegenüber. Und zu seiner Überraschung handelte es sich bei den Repräsentanten der Neuen Republik – einem Rear Admiral (Laquil Eriston), einer Captain (Jos Cavi) und einer Senatorin (Stellar Demeter Kosh) – ausschließlich um Menschen. Zudem hatten sie noch eine Art kleinwüchsiges, blaufelliges Maskottchen (Hur Xio) mitgebracht. Da Noak in solchen Dingen überhaupt nicht bewandert war, ging er im ersten Moment davon aus, dass dieses Tierchen sicherlich der späteren Unterhaltung dienen sollte. So hatte es der Imperiale jedenfalls bei gewissen Festen an der Sektorakademie zu Bakura erlebt als kleine Bärchen, die man Ewoks nannte, diverse Kunststücke hat vorführen lassen. Unwillkürlich musste er beim Gedanken an diese haarigen Wesen schmunzeln – insbesondere als das blaue Tierchen ihm die Hand zur Begrüßung reichte.

Mit einer ruhigen, sehr friedfertigen Tonlage reagierte Chalactas Premierminister Herin Solyon dan Yavok auf die Begrüßung des cygnischen Adligen. Der ergraute, gertenschlake Chalacter verbeugte sich ganz leicht als er sagte:
„Namaste, Gesandter Mulran. Namaste, Captain. Namaste, Lieutenant Commander.“ Dann wandte er sich mit einem Lächeln auf den Lippen an seine Begleiter, um sie der cygnischen Delegation zu präsentieren. „Voller Freude darf ich Ihnen Senatorin Kosh, Rear Admiral Eriston, Captain Cavi und Commander Xio vorstellen.“

Noak zuckte überrascht und musterte das Tierchen genau. Solch ein Lebewesen diente in der Flotte der Neuen Republik? Und dann kommandierte es auch noch ein Kriegsschiff? In Holokriegsdramen, die vor der Proklamation der Neuen Ordnung veröffentlicht worden waren, hatten Nichtmenschen zwar von Zeit zu Zeit in so mancher Nebenrolle irgendwelche rangniederen Offiziere gemimt. Doch solche Kleinigkeiten hatte der Bakuraner stets eher leichtgläubig als eine Art künstlerische Freiheit abgetan. Ebenso hatte er bislang dem Umstand, dass die bakuranische Sektorakademie aus Mangel an ordentlichen Nachwuchs in manchen Jahrgängen tatsächlich Cereanerinnen zum Offizierspatent zugelassen hatte, nie besonders viel Beachtung geschenkt. Nun zweifelte er aber an seinem Weltbild – jedenfalls einen Moment lang.

Die beiden ranghohen Cygnier ließen sich natürlich sogleich auf das höfliche Geplänkel ein. Beinah mühelos tauschten sie mit den führenden Delegierten der anderen Seite allerhand freundliche Worte und Gesten aus, posierten danach für Aufnahmen verschiedener HoloNet-Sender und lauschten zum Schluss andächtig sowohl der cygnischen als auch der chalactischen Hymne, während sie weiterhin von schwebenden Kameradroiden gefilmt wurden. Dem Grunde nach wäre mit dem Verklingen der letzten gespielten Note der erste Programmpunkt beendet und alle Anwesenden würden sich zu den schon wartenden Gleiterlimousinen begeben, um sofort den nächsten Programmpunkt, die Segnung in Jordirs Haupttempel, anzufahren. Jedoch hielt die anwesende Senatorin noch eine Überraschung parat. Freundlich lächelnd klatschte die Dame, die wohl im Alter von Noaks Mutter war, kurzerhand in die Hände, woraufhin aus dem nahen Terminal mit einem Mal mehrere Bedienstete mit Körbchen unterschiedlichster Größe herausströmten. Insbesondere Barret Mulran zeigte sich von dieser Geste überaus beeindruckt.

Hell leuchtenden seine Augen als er den größten Willkommenskorb, den allen Ernstes zwei kräftige Männer heranschleppten, in Empfang nahm. Voller Stolz in der Stimme sagte er:
„Madame Kosh, Leritor zeigt sich überaus großzügig gegenüber Sa Majesté. Dieses Geschenk wird Cygnus' Bürger mit Sicherheit wissen lassen, dass in dieser Galaxie Freunde oftmals ganz nah sind.“ Er deutete eine leichte Verbeugung in Richtung der Senatorin an, während zwei Reiter rasch von ihren Keffi abstiegen, um das Geschenk auf Major Roice Weisung hin in dem cygnischen Shuttle zu verstauen. „Natürlich hat Roi Aguro Samwick mir ebenfalls kostbare Präsente mitgegeben. Entsprechend dem Protokoll möchte ich diese Aufmerksamkeiten jedoch lieber im Tempel – als Spende an die Göttinnen – und beim offiziellen Empfang überreichen.“

„Selbstverständlich!“
, entgegnete Herin Solyon dan Yavok begeistert und trat schnellen Schrittes zwischen den Gesandten und die Senatorin. „Im Tempel der Vier Elemente erwartet Hohepriesterin Noida uns sicherlich schon. Damit die Göttinnen unseren Vorhaben auch künftig gewogen bleiben, sollten wir eine ihrer höchsten Repräsentantinnen lieber nicht warten lassen...“ Lächelnd sah er vom backenbärtigen, faltigen Gesicht des adligen Cygniers zu dem damenhaften Antlitz der Vertreterin von Leritor. „Gesandter Mulran, Senatorin Kosh; wenn Sie mir bitte folgen würden...“

Noak, der in dieser Runde keinen Ton gesagt hatte, atmete bei der Aussicht auf einen klimatisierten Gleiter erleichtert auf. Denn mit jeder weiteren Minute, die er in dieser Schwüle verbrachte, schien der Schweiß aus noch mehr Poren ungehindert auszubrechen. Nachdem er flüchtig einen Blick mit Captain Mirtan ausgetauscht hatte, die sich unter diesen Umständen deutlich besser schlug, obwohl sie ebenso wenig andere Welten schon gesehen hatte, folgte er mit etwas Abstand den anderen. Auf diese Weise hatte er kurz die Gelegenheit sich mit Brennan Diar'mon und Lucy Dent unterhalten zu können. Derweil die drei Imperialen langsam in Richtung Terminal gingen, lösten im Hintergrund sowohl die cygnischen Reiter als auch das neurepublikanische Musikkorps ihre Formationen ohne viel Aufhebens auf. Der große Trubel war immerhin vorbei.

Falls Sie und Ihr Sergeant nicht besonders religiös sein sollten, Lieutenant, können Sie sich gerne schon einmal unsere Unterkunft, das 'Myrtol' im Stadtkern, in Augenschein nehmen“, merkte der Bakruaner in Richtung des schweigsamen Geheimdienstlers an. „Womöglich haben Sie auch schon Post von Ihrer 'Verwandtschaft'. Immerhin wollten Sie bei dieser Gelegenheit den Kontakt nach all den Jahren wiederbeleben...“

[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Terminal || Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon, Sergeant Dent und die Delegation der Neuen Republik (darunter Senatorin Kosh und Commander Xio)]

[OP @Ares Vance Du kannst gerne im Hotel auf unsere Agenten stoßen und dann gemeinsam mit denen beim offiziellen Empfang im Regierungsgebäude den endgültigen Anschluss finden. Oder ihr Piloten schlagt schon im Haupttempel auf ^^]
 
[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Landefeld || vor dem Shuttle der Eta-Klasse „Diplomate“ || Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon und Sergeant Dent]

Lucy bemerkte bereits schon beim Verlassen des Shuttles das schwüle Wetter. Unweigerlich musste sie dabei an einen Teil ihrer Ausbildung denken. In voller Winterausrüstung einen kompletten Orientierungsmarsch von mehreren Kilometern machen, sich in eine Schützenstellung begeben, weiter laufen, Schützenstellung und dort ein paar Stunden verharren ehe man den gesamten Turnus wiederholte. Ihr Ausbilder wollte sie damals darauf vorbereiten dass sie in einem Einsatz ziemlich schnell mit ihrer gesamten Wintermontur in einem beheizten Raum wieder finden könnte und ein Ablegen ihrer Ausrüstung nicht möglich wäre. So gesehen war dagegen dieses Wetter sogar noch recht angenehm. Am Ende musste sie gegen ein Schmunzeln ankämpfen eben da sie scheinbar eine der wenigen in der Delegation war die kein Problem mit den Witterungsbedingungen hatte. Noch während sie versuchte innerlich das was um sie herum passierte zu sortieren schritt bereits jemand auf sie zu. Das Wesen hatte blaues Fell und reichte ihr die Pfote. Lucy nahm diese freundlich und deutete eine leichte Verbeugung, gefolgt von einem Lächeln an. Eine Gefühlsregung die wohl seit langem eine der ehrlichsten in ihrem Leben gewesen ist. Sie freute sich über die Geste und schaute Hur Xio nach. In der Tat verspürte Lucy keine wirkliche Abneigung dem Squib gegenüber. Als dieser sich allerdings weg drehte schaute sie eher skeptisch auf dessen Rücken.
Irgendwie machte Lucy das Verhalten dieses Wesens ein wenig misstrauisch. Sie konnte da nur für sich selbst sprechen, aber ahnte er etwas? Und wenn ja… War er alleine damit oder lief noch alles nach Plan? Nachdenklich wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen. Ihr Blick galt vorwiegend der Senatorin. Lucys Gedanken schweiften wieder in ihre Ausbildung. Ihre Ausbilder hatten stets daran erinnert dass selbst die mächtigsten Personen, egal ob Politker oder Jedi, keinen Schuss in den Kopf überleben konnten. Lediglich waren ein paar Ziele schwerer zu treffen als andere. Jedi… unweigerlich kam ein gewisser Ekel in ihre hoch. Jedi waren ein Geschwür dass es zu vernichten galt. Mit aller Macht. Doch jetzt gerade schienen sie keine um sich zu haben. Ein Umstand der die ganze Geschichte um einige Punkte leichter für die Imperialen machte.

Lucy wurde aus ihren Gedanken gerissen als man ihr einen Korb reichte. Ihre Haltung war unweigerlich stramm genug geworden dass man mit ihrem Hintern hätte Kohle zu lupenreinen Diamanten pressen können. Sie lächelte die Dame mit dem Korb vor sich an und lächelte dann wieder dankbar. Hatte vielleicht zu sehr ihre Rolle verlassen? Sie versuchte etwas in dem Blick der Person vor sich zu erkennen, fand aber nichts was darauf hindeutete dass sie aufgeflogen war. Wahrscheinlich konnte man denken, dass sie selbst ein wenig nervös war. Schließlich war das was hier passierte ein historisches Ereignis. Zumindest nach dem was Lucy verstanden hatte. Trotzdem zog die Frau vor sich die Augenbrauen leicht besorgt hoch. Lucy lächelte einfach leicht und flüsterte leise ein; „Nur ein wenig nervös...“ Sie zwinkerte der Dame zu und war erleichtert dass diese dann weg gegangen war nachdem man ihr als Antwort ein Lächeln schenkte das von jemanden kam dem es ähnlich ging. Lucy selbst war dankbar dass ihre Hände nun auch etwas hatten was sie tun konnten. Und wenn es nur das banale halten eines Korbes war. Erst während das Programm fortgesetzt wurde realisierte Lucy dass sie gerade vor einer der größten persönlichen Hürden der Mission stand. Kameras. Wieder fluchte Lucy innerlich. Auch wenn sie auf der militärischen Seite kaum auffällig geworden war da sie bisher kaum reale Einsätze erlebt hatte, so könnte ihr Stiefvater nun nachträglich eine kleine Katastrophe ausgelöst haben. Auch wenn Lucy inzwischen älter war und durch die militärische Ausbildung inzwischen kurze Frisuren bevorzugte… So war sie nicht selten als Jugendliche auf Empfängen des Imperiums von ihrem Ziehvater mitgenommen worden. Einmal sogar hatte er sie mit vor die Kamera gezogen. Damals hatte sie es als richtig empfunden als kalte und gefühllose Tochter zu wirken um sich möglichst uninteressant für irgendwelche Junggesellen zu machen ohne auffällig zu sein, gar als perfekte Tochter eines imperialen Offizieres zu wirken. Sollte auch nur eine Kamera ihr Gesicht genau einfangen. Unauffällig versuchte Lucy stets den Kopf ein wenig von Kameras abgewandt zu halten. Dennoch… wenn sich der republikanische Geheimdienst wusste was er tat… Wenn die Kameras… Es half nichts! Sie musste gerade hoffen dass der Geheimdienst schlief. Oder einfach blind wäre. Wenn man sie erkannte würden Fragen aufkommen. Alleine das „Warum?“. Es wurde Zeit dass dies alles möglichst schnell beendet wäre! Warum musste sie mitkommen? Lucy war doch nur Scharfschützin! Wieso verstanden die Obrigkeiten das nicht. Sie war keine Agentin, sondern eine normale Soldatin die man für eine bestimmte Aufgabe rekrutiert hatte. Ab hier war alles was geschah bis zum Ende eine reine Tortur für die Schafschützin. Geradezu dankbar war sie dann als Noak sie quasi entließ. „Ich denke ich werde mir mal die Unterbringung genauer anschauen. Ich bin kein Freund größerer Aufmerksamkeit.“ Lucy hoffte dass Noak Fremyn den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden hatte. Wusste er überhaupt was für Probleme entstehen könnten wenn der Geheimdienst sie bemerkt hätte?

Lucy schaute der Delegation nach die sich nun auf den Weg in die Richtung des Tempels und zu den Verhandlungen aufmachte. Lucy selbst war einfach froh dass es vorbei war. Eines würde sich wohl nie ändern. Die Erleichterung wenn solche Termine vorbei waren. So folgte die Imperiale ihrem Vorgesetzten zu den Unterkünften wo sie sich nervös erst einmal hinsetzte. Alles in ihrem inneren fluchte lauthals. Wenn es schlecht lief war nun alles unnötig kompliziert geworden. Doch bevor sie etwas sagen konnte machte sie sich an ihre Arbeit. Schädlingsbekämpfung. Man hatte ihr nur einen groben Crashkurs gegeben. Sie tat was sie konnte. Tastete alles ab was nicht in ihrem Sichtfeld lag. Untersuchte jede Vase. In der Tat konnte Lucy in den Zimmern die sie durchsuchte ein paar versteckte Mikros finden und die ein oder andere versteckte Kamera. Am Ende sollten ihr aber ein paar wenige Mikros entgehen. Es war nicht das was sie einst gelernt hatte. Lucy war Scharfschützin und nicht im Geringsten für diese Art der Arbeite ausgebildet. Zumindest nicht bisher. Sie hoffte einfach nur das jemand alles überprüfen würde. Sie meldete dem Lieutanant was sie gefunden hatte. Sie selbst ging zu einem der Fenster und schaute nach draußen. Nervös fuhr sich Lucy durch die Haare. Es war einfach zu vieles was ab hier schief gehen könnte. Draußen sah sie den Himmel. Ein Anblick der sie beruhigte. Etwas was zumindest ein wenig vertraut war. Seufzend atmete sie durch. Jetzt hieß es warten was Operative Diar'mon vor hatte. Und wie sie weiter vorgehen würden. Ihre Hauptaufgabe war nichts was hier passierte. Nichts was hier von Relevanz wäre. Sie sollte nur Befehle ausführen bis es so weit wäre. Befehle die man ihr zu gegebener Zeit geben würde. Lucy schaute zu dem Lieutanant und nickte ihm knapp zu. „Wie geht es ab hier weiter?“ Egal was passierte... es hieß nun vorsichtig sein zu müssen.


[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir | Stadtkern | das "Myrtol" || Operative Brennan Diar'mon, Seargent Lucy Dent]
 
[ Chalacta | Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen | Landefeld | Hur Xio, Senatorin Kosh, Herin Soyolon dan Yavok, andere Mitglieder der NR-Delegation, Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Gesandter Mulran, Operative Diar'mon und Sergeant Dent ]

Hur hatte die Unterschiede in den Reaktionen seiner Gegenüber durchaus wahrgenommen. Es blieb ihm jedoch unerklärt, was sie bedeuteten. Vor langer Zeit schon hatte er aufgehört zu versuchen, menschliche Mimik zu deuten und zu verstehen. Ihm blieb nur die Interpretation. Kontext und Stimmlage waren ein da weit bessere Anhaltspunkte für ihn. Ein gutgemeintes Lächeln konnte schließlich genauso aussehen wie der aggressive Ausdruck, den die Menschen machten, wenn sie die Zähne vor Wut aufeinander kniffen. Wenn er zudem vollkommen ehrlich war, war es ihm auch egal, was die Cygner von ihm hielten. Er war hier, um die Neue Republik zu vertreten. Das hieß in letzter und zugleich erster Instanz zunächst, sie vor ihren Feinden zu beschützen. Das war seine Pflicht als Soldat, als Offizier und als Kapitän seines Schiffes.

Seine eigene Schnauze blieb daher unverändert, während er sich wieder dem Geschehen zuwandte und mit ansah, wie einander kitschige Präsentkörbe überreicht worden. Die Menschen legten viel zu viel Wert auf die Bildung von oberflächlichen Beziehungen und wertlose symbolische Gesten. Squibs wussten indes, dass nur der Kern von Bedeutung war. Sie waren hier um einen Handel abzuschließen, all dies Gezeter und Beiwerk stand dem eigentlichen Zweck ihrer Zusammenkunft daher nur im Weg. Doch natürlich hatte er in den Jahren seines Dienstes in der Streitkraft der Neuen Republik gelernt, dass der Großteil des Schmelztiegels an Spezies und Kulturen, die inzwischen in ihrer Allianz vertreten waren, eben jenes unsinnige Geplänkel traditionsgemäß zu schätzen wussten. Daher stand er einfach still da, während das Musikkorps im Hintergrund ohrenbetäubende Stücke spielte und versuchte der Unterhaltung zwischen dem Gesandten und der Senatorin zu lauschen. Seine Ohren mussten ihm einen Streich spielen, oder aber tatsächlich alle Cygner nutzten diesen merkwürdigen Schlag von Basic mit Worten, die ihm keinen Sinn zu ergeben schienen. „Sa Majesté“, „Roi“. Es musste sich um Hinterwäldler- Kauderwelsch handeln. In dem feinen Basic-Zungenschlag der Republikaner, insbesondere seinem (nach eigener Meinung) feingewobenem Akzent, waren solche Begriffe nicht zu finden.

Ein gefühlte Ewigkeit später, in der sie von unzähligen Kameras, die sich wie lästige Insekten verhielten, umschwirrt worden, machte der Tross sich wieder in Richtung der zur Verfügung stehenden Gleiter auf, diesmal mit den Gästen im Gepäck. Der kurzbeinige Commander versuchte sich während des Weges unauffällig zwischen den Cygnern umzuschauen. Besonders die Militärs interessierten ihn, denn noch nie hatte er Imperialen im Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden. Und nach seiner ganz persönlichen Auffassung kam ein cygnischer Offizier wohl einem imperialen Offizier am nächsten, ohne tatsächlich einer zu sein. Allein an dem zur Schau gestellten Prunk meinte er zu erkennen, wie stolz dieses Volk doch war. Er wurde einfach nicht aus ihnen schlau. Wie konnte es sein, dass sich ein mündiges, mächtiges Sternenreich quasi ohne Widerstand vasallisieren ließ? Klar, dieser Capitaine Karsteen sah nicht aus wie das heroische Bild eines Schiffsoffiziers, dem die unzähligen gewonnenen Raumschlachten unverkennbar ins Gesicht geschrieben waren. Viel mehr sah er aus wie ein geleckter Waschlappen. Und auch die eine Menschenfrau mit den blonden, kurzen Haaren (Lucy) schien etwas nervös herum zu zappeln und etwas auffällig kamerascheu, aber dass man vom Äußeren nicht auf die tatsächlichen Fähigkeiten eines Soldaten schließen sollte, wusste Hur wohl am besten. In diesem Moment sah er die beiden ein paar Worte wechseln, konnte aufgrund von Entfernung und Lautstärke jedoch kein einziges Wort verstehen. Als er sich dann etwas zurückfallen ließ, war ihre Unterredung bereits beendet. Hur hatte ohnehin nicht vermutet, dass etwas Verschwörerisches vor sich ging. Schließlich waren sie umzingelt von Kameras und Sicherheitskräften. Vielleicht hatten sich die beiden jungen Menschen nur über die gute Luft in der Neuen Republik ausgetauscht. Wer wusste das schon? Ein paar Lidschläge später hatten sie sich sowieso getrennt. Die Menschenfrau schien mit denen zu gehen, die direkt zu ihrer Unterkunft fahren würden.

Zu seinem Bedauern verhinderte sein Zurückfallen jedoch auch, dass der Squib erneut das Vergnügen hatte, mit dem Premier und der Senatorin zu reisen. Seinen Platz nahm, nach höflicher Annahme der Einladung, der Gesandte der Cygner, Barret Mulran, ein. Dem blaufelligen Commander blieb nichts anderes übrig, als diesem Karsteen und der anderen Frau, Mirtan, höflich einen Sitzplatz im nächsten Gleiter anzubieten und sich zu ihnen zu gesellen. Damit hatte der Rang der Mitreisenden natürlich drastisch abgenommen. Er konnte jedoch nicht behaupten, dass sie weniger interessant waren. So beäugte der Squib die beiden Offiziere, wobei er kläglich in dem Versuch scheiterte, besonders zurückhaltend zu wirken. Als sein Blick den des Mannes (Noak) traf, probierte der kleine Republikaner es mit einem höflichen Lächeln, das die weißen, spitzen Zähne in seinem Maul preisgab. Als der Gleiter ruckartig abhob und mit zügigem Tempo - das Sicherheitskonzept sah vor, dass potentiellen Attentätern keine Zielscheibe geboten werden sollte – in Richtung Tempel aufflog, hüpfte der kleine Offizier auf seinem Sitz auf und ab. Die Sicherheitsgurte waren für größere Spezies gefertigt.


Mr. Karstee, Ms. Mirtaa
, begann er. Seine Pfoten vollführten eine entschuldigende Geste. Noch immer konnte er die Gesichtsausdrücke seiner Gegenüber nicht deuten, doch sie sahen nicht aus, als würden sie sich wohlfühlen. Ob dies an der vorübergehend vorherrschenden Stille gelegen hatte, oder erst nun, da er sprach, aufgetreten war, konnte er nicht mit Gewissheit sagen. „Iii eentschuuldge vieelmaß. Weelch Range hattn Siee innee?“

Er deutete unbeholfen auf das güldene Lametta auf den Schultern. Der Begriff ‚Captaine‘ sagte ihm gar nichts. Natürlich klang es wie Captain, doch ob damit die Funktion, der Schiffskapitän, oder der tatsächliche Rang gemeint war, konnte er keinesfalls ahnen. Zudem wusste er nicht einmal, ob die Cygner über eine ähnliche Rangstruktur verfügten wie die Imperialen oder gar die Republikaner.
„Uun auuf welchee Schieffee dieen Siee?“

Er versuchte den Eindruck eines interessierten Berufs-Kollegen zu erwecken. Im Grunde war er das ja auch. Dass er sich, während er auf eine Antwort wartete, über seinen persönlichen Comlink bei seinem XO darüber informierte, welche Schiffstypen und -Namen die Gäste bei ihrer Ankunft mitgebracht hatten, musste ja keiner wissen.
„Iii befeehl diee ‚Aark oof Peeace'. CR90. Konsuulaarklass. Eii schööns Schieeff. Füür Frieede.“

Sein Lächeln weitete sich unbewusst.
„Uun füür Krieeeeeg.“

[ Chalacta | Jordir | östlicher Stadtrand | über den Dächern | Gleiter | Hur Xio, Lieutenant Noak Fremyn/ Karsteen, Captain Mirtan ]
 
[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir | östlicher Stadtrand | Raumhafen || gepanzerter Gleiter „Nummer Zwei“ | Rückbank || Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Captain Cavi, Commander Darran und Commander Xio]

Noch bevor der auf der Rückbank sitzende Imperiale einen letzten Blick auf Brennan Diar'mon und Lucy Dent werfen konnte, die schon einmal ihre Unterkunft, das „Myrtol“, inspizieren würden, ging auf einmal ein kurzer, kräftiger Ruck durch die gepanzerte Gleiterlimousine als sie abhob und sich Millisekunden später in Bewegung setzte. Etwa zur selben Zeit erwachte dann auch mit einem ganz leisen, aber monotonen Surren die Klimaanlage, um Chalactas fast schon allgegenwärtige Schwüle aus dem geräumigen, prächtig eingerichteten Inneren zu vertreiben. Noak, der zwischen Tej Darran und Captain Mirtan saß, nahm die beiden neurepublikanischen Mitfahrer, die ihm gegenüber – also entgegen der Fahrtrichtung – Platz genommen hatten, in Augenschein. Dass das kleine Maskottchen mit dem blauen Fell (Hur Xio) tatsächlich ein richtiger Flottenoffizier mit Kommandobefugnis sein soll, konnte er noch immer nicht so recht glauben. Er war weiterhin felsenfest der Meinung, dass es sich um eine Art Scherz handelte – womöglich um die Cygnier auf die Probe zu stellen. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf ließ er seine Aufmerksamkeit langsam zu jener Person wandern, die neben dem Fellknäuel Platz genommen hatte: Captain Cavis, Kommandantin der Intrepid.

Im Gegensatz zu dem bulligen Schlachtkreuzer der Dauntless-Klasse, der mit seiner Schiffsartillerie die gesamte cygnische Gesandtschaft (sowie die imperiale Thor) mühelos in eine Schlackewolke hätte verwandeln können, die sich dann sicherlich auf unzählige Kubikkilometer im System verteilt hätte, wirkte die neurepublikanische Captain in diesem Augenblick in der Tat ziemlich harmlos. Sie trug das schulterlange, brünette Haar offen, hatte ein wenig Kosmetik aufgetragen und musterte die Cygnier sowie den nichtmenschlichen Commander, Tej Darran, mit ihren grünen Augen nun in etwa genauso neugierig wie umgekehrt. Weil man bei der Begrüßung am Landefeld nur ein paar kleinere Höflichkeiten miteinander ausgetauscht und den Rest den beiden Delegationsführern, Barret Mulran und Stellar Demeter Kosh, überlassen hatte, hatte sich Noak noch keinen genaueren Eindruck von der Kommandantin der Intrepid verschaffen können. Hätte man ihn also in diesem Augenblick – ganz spontan natürlich – zu Alter und Herkunft der Captain befragt, hätte er wohl auf Mitte vierzig und Naboo getippt. Bei beiden Vermutungen hätte er jedoch falsch gelegen.

Nach gut einem ganzen Standardkilometer verließen die beiden gepanzerten Gleiterlimousinen und deren Eskorte auch schon den inneren „Sicherheitsring“. Nicht nur eine stattliche Zahl chalactischer Sicherheitskräfte tummelte sich an der provisorisch errichteten Barrikade, sondern auch jede Menge neurepublikanischer Soldaten. Kriegsgerät – hauptsächlich Transporter, leichte Schützenwagen und kleinere Panzer – hatte man hier abgestellt, um sowohl den angereisten Fremdweltlern als auch der hiesigen Bevölkerung die eigene Wehrhaftigkeit zu präsentieren. Seit dem tragischen Ereignis, das sich vor Kurzem hier im Herzen der planetaren Hauptstadt Jordir ereignet und unter anderem einem unbeteiligten Senator der Neuen Republik (Ulo Sammandi) das Leben gekostet hatte, überließen die Verantwortlichen allem Anschein nach kein Detail mehr dem Zufall. Indem man ausnahmslos jeden Parameter zu kontrollieren gedachte, sollten die Hutten (oder deren Handlanger) keine Gelegenheit für einen weiteren Terrorakt haben – So mutmaßte jedenfalls Noak.

Kaum hatte sich die Limousine nach einem kurzen Stopp erneut in Bewegung gesetzt und durch das Fenster konnte man die ersten am Bürgersteig stehenden Schaulustigen sehen, brach auf einmal das blaue Fellknäuel sein Schweigen. Einen bizarren Akzent besaß das nichtmenschliche Wesen. Denn es zog auf der einen Seite die Vokale ungewöhnlich lang, während es auf der anderen Seite ein paar Buchstaben einfach so unter den Tisch fallen ließ. Derweil die neben ihm sitzende blonde Cygnierin hin und wieder verstehend nickte, hatte Noak große Probleme beim Verstehen. Eigentlich konnte er in Sachen „nichtmenschliche Kontakte“ bloß den anwesenden Farghul anführen – und dieser sprach ein deutlich besseres Basic! Sichtlich verlegen kratzte sich der schwarzhaarige Bakuraner mit seiner Rechten den Nacken. Dabei lauschte er angestrengt dem haarigen Maskottchen. Was wollte es bloß von Captain Mirtan und ihm wissen?

Zum Glück hatte die Cygnierin in diesem Fall das bessere Händchen. Noch bevor er sich den Kopf zermarterte, antwortete sie auch schon in fließendem Basic. Freundlich klang ihre Stimme als mit ihrer Erklärung begann:
„Innerhalb der cygnischen Rangstruktur bekleide ich den Dienstgrad einer 'Capitaine de Vaisseau', Commander. Übertragen auf die Ihnen bekannten Kommandostrukturen der neurepublikanischen Flotte entspricht das grundsätzlich einem 'Captain'. Jedoch befehlige ich schon seit längerer Zeit kein aktives Kommando mehr. Lord Admiral Karsteen, der Oberbefehlshaber der Cygnischen Heimatflotte, hat mich nämlich schon vor Jahren in seinen Stab berufen.“

In einem Plauderton, der ungewöhnlich für eine Militärangehörige war, führte Captain Mirtan eine Reihe Details über die cygnischen Streitkräfte aus. Vor allem ihre Erklärung zu ihrer Paradeuniform, die im Gegensatz zur neurepublikanischen Galauniform deutlich prunkvoller war, schien dabei auf größeres Interesse bei den beiden ihnen gegenüber sitzenden Personen zu stoßen. Rangabzeichen in Platin, goldene Epauletten, verzierte Kragenspiegel, lange Umhänge, prächtige Paradesäbel sowie jede Menge Orden und Bandschnallen – solche Dinge kamen bei der Neuen Republik offensichtlich nur in einem deutlich kleineren Umfang zum Einsatz. Eigentlich verzichteten die Angehörigen der neurepublikanischen Streitkräfte bloß auf das Tragen ihrer erhaltenen Auszeichnungen nicht. Schon das Mitführen einer Zierwaffe schien in deren Augen wohl der Hinweis auf eine exzentrische Natur zu sein. Unwillkürlich warf Noak ein Blick auf das Rapier der Samwick-Familie, das momentan an seinem Gürtel hing. Hielt man ihn etwa für einen eitlen Gockel?

Nach ihrem kurzen Exkurs über die Eigenheiten cygnischer Paradeuniformen kehrte Captain Mirtan ohne besonders kunstvolle Überleitung zur Ausgangsfrage des nichtmenschlichen Commanders mit dem blauen Fell zurück.
„Betrachten Sie nun Monsieur Karsteens Rangabzeichen. Die Ähnlichkeit zu meinem Rangabzeichen ist Ihnen mit Sicherheit aufgefallen.“ Sowohl Captain Cavi als auch das Maskottchen beugten sich leicht nach vorn, um auf diese Weise die ziemlich zierlich in das polierte Platin eingravierten Zeichen genauer in Augenschein zu nehmen. „Obwohl man ihn an Bord eines Schiffes Seiner Majestät ebenfalls bloß als 'Capitaine' bezeichnet, bekleidet er den Dienstgrad eines 'Capitaine de Corvette'. Bei Ihnen entspricht das dem 'Lieutenant Commander'.“

In meinem Rang diene ich an Bord der 'Aliéstra' als Erster Offizier“, schaltete sich Noak ein, nachdem ihm die blonde Cygnierin heimlich einen leichten Stoß mit dem Ellenbogen in die Seite versetzt hatte. „Meine Kommandantin ist jedoch nicht Capitaine Mirtan, sondern Capitaine Froud. Ich glaube, Sie würden deren Dienstgrad – 'Capitaine de Frigate' – als 'Commander' übersetzten, Monsieur Xio.“

Beinah mit Schritttempo bewegten sich die beiden Gleiterlimousinen sowie deren Eskorte die lange Häuserschlucht in Richtung Tempelbezirk entlang. Mittlerweile hatten sich immer mehr schaulustige Bürger am abgesperrten Straßenrand eingefunden, winkten freudig den Passagieren der gepanzerten Fahrzeuge zu und machten den einen oder anderen Schnappschuss. Kameradroiden schwirrten über ihre Köpfe hinweg, um schnell ein paar Nahaufnahmen von den Delegationsteilnehmern oder deren Leibgarde zu machen. Derweil sich in der Ferne langsam die höchsten Türmchen des Haupttempels abzeichneten, rauschten mit einem lauten Röhren auf einmal alte Bomber der Skipray-Klasse über den Stadtkern hinweg, klinkten synchron ihre mitgeführte Ladung aus und ließen kurz darauf – zur Freude von Jung und Alt – buntes Konfetti auf Jordir niederregnen. Der Jubel der Massen wurde so noch lauter, sodass man selbst im gepanzerten Inneren der Gleiter dumpfe Laute hörte.

Commander, Sie erwähnten gerade Ihr Kommando, die 'Aark oof Peeace', griff Noak einen Wimpernschlag später den Gesprächsfaden wieder auf. Wenngleich es ihm auch ein bisschen skurril erschien, dass er sich tatsächlich mit diesem Maskottchen unterhielt, blieb seine Stimme ruhig als er schlussfolgerte: „Da Ihr Schiff beim Rendezvous vorhin nicht zugegen war, nehme ich an, dass Sie – in der Rolle eines regulären Konsularschiffs – Madame Kosh hierher gebracht haben. Richtig? Haben Sie gemeinsam mit Madame Kosh Ihre Reise von Leritor aus gestartet? Wie hat sich der Hutt-Raum Ihnen gegenüber dargestellt?“

Leritor, die Heimatwelt der als Delegationsleiterin eingesetzten Senatorin, befand sich von Cygnus aus betrachtet im galaktischen Süden. Traf man die Annahme, dass Stellar Demeter Kosh ihre Reise von ihrer Heimatwelt aus hatte angetreten, gab es dem Grunde nach nur drei Möglichkeiten wie das corellianische Konsularschiff Ark of Peace nach Chalacta gelangt war. Entweder hatte man einen gewaltigen Umweg in Kauf genommen und war – sozusagen an der Grenze zum Wilden Raum – der „Shaq Pabol“ über Teth gefolgt. Oder man hatte sich nach Westen gewandt und war durch den neutralen Raum gereist. Oder man war Dank diplomatischer Immunität direkt durch das Gebiet der huttischen Clans geflogen. Sowohl bei der ersten als auch bei der dritten Variante hätte die Korvette der Neuen Republik ausreichend Daten über den Feind sammeln können, die sich für Chalacta und Cygnus als nützlich erweisen könnten. Die Frage war bloß, ob die Neue Republik an einem solchen Konflikt interessiert war. Möglicherweise besaß sie ganz eigene Interessen hinsichtlich der Hutten.

[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir | Stadtzentrum || gepanzerter Gleiter „Nummer Zwei“ | Rückbank || Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Captain Cavi, Commander Darran und Commander Xio]
 
[ Chalacta | Jordir | östlicher Stadtrand | Straßen | Gleiter | Hur Xio, Lieutenant Noak Fremyn/ Karsteen, Captain Mirtan, Captain Cavi, Commander Darran]

Also doch ein Captain. Oder zumindest die weibliche Form davon. Hur wusste nicht, warum sie diesen kauderwelschlichen Firlefanz überhaupt nutzten, wenn man es auch in vernünftigem Basic ausdrücken konnte. Schließlich tat er das auch. Das war doch unhöflich! Er saß doch auch nicht hier und faselte in dem squibbianischen Dialekt seines Stammes. Wo käme man denn da hin, wenn jeder in der Galaxis so Basic sprechen würde, wie es ihm passte? Doch statt sich weiter über die Eigenheiten der Cygner zu echauffieren, entschloss er sich lieber dafür, die Konzentration auf den Inhalt des Gesagten zu halten. So nickte er verständnisvoll mit dem breitesten Lächeln, das die spitzen Zähne in seiner Schnauze hergaben.

So hatte er hier also eine Stabsoffizierin, die seit längerer Zeit nicht mehr auf der Brücke eines Schiffes gestanden hatte, vor sich. In dem Moment, in dem der Squib auf den sträflich ignorierten und fast schon zu ruhigen Farghul eingehen wollte, hielt er inne und stockte. Zwar stellte dieser riesige Nichtmensch einen sehr spannenden Exoten im Gespann der Gäste dar, aber Hur kam nicht umhin, noch einmal über die Worte von Captain Mirtan zu stoplern. Der Oberbefehlshaber der Cygnischen Streitkräfte hieß Lord Admiral Karsteen und hatte somit denselben Namen wie der junge menschliche Offizier hier im Gleiter? Das konnte kein Zufall sein. Der kleine Schiffskommandant warf einen ausgiebigen Blick auf die Person, die augenblicklich weiteres Interesse in ihm weckte. Passenderweise führte die Cygnerin in diesem Moment einen detaillierten Monolog über die prunkvolle grüne Paradeuniform und erläuterte die Bedeutung ihrer Rangabzeichen an seinem Beispiel, sodass der Squib eine hervorragende Gelegenheit hatte, völlig ungeniert zu starren. Der junge Karsteen, der den Ausführungen Mirtans nach den Rang eines Lieutenant Commanders bekleidete, sah nicht gerade aus wie ein erfahrener Krieger. Er mochte zwar dem Welpenalter entwachsen sein, aber das konnte Hurs Einschätzung nach nicht allzu lange zurück liegen. Wie er so dasaß, mit all dem leuchtenden Lametta, dem auf einem Kriegsschiff völlig unnötigen und eigentlich schon antiquierten Säbel, den zurückgestriegelten Haaren, dem haarlosen Gesicht mit jugendlichen Zügen, mochte Hur doch fast glauben, dass er dem Schoß seiner Mutter gerade erst entschlüpft war. Aufgrund seines Nachnamens wurde ihm daraufhin ein feierlicher Säbel inklusive Rang und Posten in der Flotte überreicht.

Den Namen der ‚Aliestra‘ glich Hur möglichst unauffällig mit den Daten in seinem Com ab, die ihm sein XO übermittelt hatte, während er nun ab und zu nickte, um erkennen zu lassen, dass er lauschte und verstand. Eben jener vor ihm sitzender Lieutenant Commander Karsteen war also Erster Offizier an Bord des prestigeträchtigsten Schiff, das die cygnische Flotte besaß. Nur Einfallspinsel konnten jetzt weiter an einen Zufall glauben. Das Schauspiel außerhalb ihres Gefährts ignorierend, warf er Captain Cavi einen vielsagenden Blick zu. Eine Stabsoffizierin und der fruchtblasenfeuchte Abkömmling eines großen Namens. Die Cygner konnten nicht viel von der Republik und den Chalactanern halten, wenn sie ihnen solche Leute schickten, wo es hier doch um ein wichtiges, historisches Ereignis ging. Erneut verspürte der Suib das dringende Bedürfnis, seine Pfote zu putzen, was er dieses Mal auch ohne Umschweife tat. Derweil seine Zunge über das blaue Fell schnellte, folgte er den weiterführenden Worten Karsteens.


„Neei, neei, niich ‘Aark oof Peeace’, lachte er in seiner hohen, kehligen Stimme. Dieser Mensch hatte wirklich einen merkwürdigen Akzent, während er den Namen seines Schiffes aussprach. „Dee Naamee iist Aark oof Peeace!“ Weiter lachend klopfte er sich auf die dünnen Schenkel, ob dieses Fauxpas des Cygners. Er brauchte die Zeit ein paar menschlicher Lidschläge, ehe er sich wieder fasste und nach einem kurzen Augenwischen zum Ernst der Lage zurückkehrte. Entweder war dieser junge Mann erstaunlich gut informiert, oder besaß eine Auffassungsgabe, die Hur ihm so nicht zugetraut hätte. Zunächst starrte der blaufellige Commander einige Sekunden aus dem Fenster, den Anschein erweckend, dass er dort etwas Interessanteres als dieses Gespräch entdeckt hatte, ehe er den verzweigten Weg seiner Gedanken zum Ende gefolgt war und eine Antwort offenbaren konnte.

„Iich muuss Siee eenttääuschee, Caapitääin Kaarsteeeen.“ Er nutzte sogar die Rangbezeichnung der Gäste, um einen möglichst entgegenkommenden und aufgeschlossenen Eindruck zu erwecken.
„Iich waar nooch nieemal auf Leerito! Seenatorien Koosh uund iich siin voon Moon Caalamaar aaufgebroochn.“

Er ließ eine künstlich dramatische Pause folgen, um die eventuelle Enttäuschung sacken zu lassen. Die Möglichkeit, dass Karsteen es hier mit einer Finte versuchte, war ihm als Squib und derer naturgesetzten Verhandlungsgabe natürlich bewusst, aber ob er ehrliche Motive verfolgte oder nicht, war für Hurs Antwort nicht ausschlaggebend.

„Aaallerdieng haabee ich moonaateelngee Eerfaahrung mit dee Huutt“, ließ er wie beiläufig nachklingen.

„Commander Hur hat bis vor Kurzem auf der ‚Sunspear‘, einer Nebulon-B-Fregatte, entlang der Grenzen der umliegenden Sektoren patrouilliert“, schaltete sich Captain Cavi unvermittelt ein.

„Siee wuurd schwee beeschäädiegt, aals wiir Bootschaaftriin Rroo …“, er erhielt einen plötzlichen Stich in die Seite, „einee Seenatori zuu Hiielfee geeilt sien.“ Beinahe hätte er vor lauter Stolz auf seine heldenhafte Leistung wohlmöglich etwas zu viel verraten. Captain Cavi hatte ihn vor schlimmerem bewahrt. Die Aktivitäten der (inzwischen) Senatorin von Togoria gingen die Cygner tatsächlich nichts an. Zwar hatte es sich bei diesem Zwischenfall der Ermittlungen nach um Piraten oder andere Splittergruppen gehandelt, aber das mussten ihre Gäste ja nicht wissen. Hutten, Piraten, Aufständische, das spielte in dieser Version keine Rolle.

„Die ‚Sunspear‘ und auch andere Schiffe der Sektorflotten waren über die letzten Monate immer wieder in Konflikte und kleinere Scharmützel mit den Hutten geraten“, fuhr Cavi fort. Hur nickte zustimmend.

„Siee weerdee iemmr muutiger. Veerlaassee iihre Greenzeen. Haabee Siee äähnlich Eentwiecklungeen zuu beericht? Iist daas dee Gruund, waaruum Aadmirl Neereethien beei Iihnen iist? Uum Siee geegeen dee Huutt zuu heelfee?“, fragte er die Fragen aller Fragen. Er hatte signalisiert, dass er bereit war, den Cygnern Informationen zu liefern, wenn sie im Gegenzug dasselbe taten. Schließlich war doch der ganze Sinn dieses Treffens, dass eine utopische Zusammenarbeit entstehen sollte, oder nicht? Zwar war Hur ihren Gästen über die Maßen ablehnend gegenüber gesinnt, aber ein Squib würde auch mit einem verdreckten Bantha einen Handel abschließen, wenn er vorteilhaft war.
Inzwischen war der Tempel nicht mehr allzu weit von ihnen entfernt. Wenn Hur den Anwesenden nützliche, vielleicht inoffizielle Informationen entlocken wollte, hätte er nicht mehr ewig Zeit.


[ Chalacta | Jordir | östlicher Stadtrand | Straßen | Gleiter | Hur Xio, Lieutenant Noak Fremyn/ Karsteen, Captain Mirtan, Captain Cavi, Commander Darran]
Hab mir mal erlaubt, Captain Cavi einzubeziehen :) Hoffe, das ist genehmigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir | Stadtkern | das "Myrtol" || Operative Brennan Diar'mon, Seargent Lucy Dent]

Lucy schaute ihren Vorgesetzten einen Moment an. Sie hatten noch ein paar Minuten. Alles schien nach Plan zu verlaufen. So weit sie es bei einer weiteren Überprüfung sah war ihr Appartment nun sauber. Lucys Blick ruhte auf ihre Unterkunft. Wie lange war es her dass sie so bequeme Räumlichkeiten hatte bewohnen dürfen? Seit ihr Stiefvater sie ins Militär gebracht hatte kannte Lucy kaum mehr als Kasernen und Gruppenunterkünfte auf Schiffen. Sie schaute sich die Schlafzimmer an. Alles war von feinster Qualität. Alle schienen sich zu bemühen dass die Cygnier hier zufrieden waren. Als es an der Zimmertür klopfte übernahm Lucy das Öffnen. Sie lächelte freundlich. Es war ein Zimmermädchen das freundlich nachfragte ob alles in Ordnung wäre. "Wir sind vollstens zufrieden, vielen Dank!" kam es freundlich von ihr. Sie lächelte abermals freundlich und merkte wie gut ihr das alles gerade tat. Klar, es war immer noch eine Mission. Es war immer noch Dienst für das Imperium. Aber am Ende war es auch ihr bislang angenehmster Einsatz. Denn anders als bei sich zu Hause brauchte sie sich teilweise gar nicht mehr zu verstellen. Musste nicht diese kalte Maske tragen. Dass man so glaubte dass sie einfach nur gut wäre in dem was sie tat wäre sicher nicht schädlich. Nach einem kleinen Smalltalk ging das Zimmermädchen glücklich wieder weiter. Lucy schloss die Tür und verbarg sich wie gewohnt hinter der kalten Miene der Offizierin. Für das Gespräch mit dem Geheimdienst wollte sie sich vorher noch einmal frisch machen. Erstaunt bemerkte sie das Brennan und sie zwar eine Art gemeinsamen Wohnraum besaßen, Schlaf- und Badezimmer getrennt waren. Lucy betrat so also ihr schlafzimmer und schaute sich das Bett genauer an. Es war ein unheimlich edles Himmelbett. Daneben ein schönes Nachtschränkchen sowie eine Kommode die auch alles andere als schlicht aussah. Es wirkte so ungewohnt warm und gemütlich. Anders als das was Lucy gewöhnt war. Anders als das stirile und eher abstoßende Metall was so oft die Zimmer und Räumlichkeiten ihres Stiefvaters dominiert hatte. Sie hatte nun ein paar Minuten ruhe. Konnte nachdenken. Strich sanft über das als des Nachtschränkchen. Es würde definitiv ein wenig beklemmend sein daran zu denken wie anders die Republik sein könnte. Wie so oft hatte sie darüber nach gedacht was wäre wenn sie die Seiten wechseln würde. Jetzt wo sie alleine war ließ sie diese Gedanken für einen kurzen Moment zu. Hier war scheinbar einfach vieles anders. Seufzend setzte sich Lucy auf den Rand des Bettes und strich über die Decke. Ja, vieles hätte anders sein können. Vieles hätte angenehmer sein können. Aber das waren alles Dinge die ihr nicht zustanden. Sie war Soldatin des Feindes. Sie würden diesen Leuten schaden. Die meisten aus Überzeugung. Lucy weil es ein Job war. Weil es ihre Pflicht sein würde.

Die Optionen wären niemals so angenehm wie das was sie hier nun sah. Dessen war sich Lucy mehr als sicher. Zu oft war sie dafür selbst im Mittelpunkt der Medien gewesen als Offizierstochter. Viel zu bekannt war ihr Gesicht dafür sobald man danach suchen würde. Nein. Selbst die Republik würde sie niemals empfangen. Sie als eine der ihren ansehen. Wenn sie nur als Offizierstochter geflohen wäre, dann vielleicht. Als Soldatin? Dafür stand sie zu weit unten in der Nahrungskette. Alleien das allgemeine Risiko wäre zu groß. Langsam stand Lucy auf und ging in das Badezimmer das nicht weniger schön gestaltet war. Bevor sie diesen Planeten verließen wollte Lucy auf jedenfall noch einmal in der kunstvoll verzierten Dusche verweilen. Einfach um ein wenig dieser Illusion von Frieden mit sich nehmen zu können. Am Ende waren sie immer noch in einem Krieg. Selbst wenn aktuelle Schriftstücke was anderes behaupteten. Selbst wenn noch tausende Verträge unterschrieben und dutzende Abmachungen getroffen würden. So lange es die Sith und Jedi gab, so lange diese Leute sich in das Leben der Republik und des Imperiums einmischten wäre jeder Tag ein Tag des Krieges. Und am Ende war Krieg immer das Gleiche. Kriege gewannen nichts. Am Ende kämpfte man lediglich darum weniger zu verlieren als der andere mit der Motivation sich etwas zu eigen zu machen dass nicht rechtmäßig Eigentum eines selbst wäre. Am Ende war auch sie nur eine Figur in einem perfiden Spiel der Regierungen. Die Leute die hier entschieden wer sein Leben riskierte, würden am Ende nur selten genau dies tun. Lucy wusch sich also die Hände und warf sich damit ein wenig Wasser in das Gesicht ehe sie zu einem eigentlich viel zu weichem Handtuch griff und sich trocknete. Ihr Datapad verriet ihr dass sie nun die Verbindung herstellen musste. Ein kurzes Augenschließen, ein tiefes durchatmen und sie war wieder die professionelle Soldatin die all diese Gedanken in einer tiefen Schublade verbarg. Mit einem aufrechten Gang und zügigen Schrittes ging Lucy zurück zu dem Wahnbereich wo sie einen Holocom aufstellte. Sie ging alles so durch wie man sie vor ihrem Aufbruch angewiesen hatte. Es durften ihr keine Fehler unterlaufen. Aber dies war wieder ihre normale Arbeit. Ein Job der für sie gewöhnlich war. Nach ein paar Sicherheitschecks fing der Com an die Verbindung auf zu bauen. Schließlich wurde die Identifikation abgefragt. Mit fester Stimme kam ihre Antwort;

"Seargent Lucy Dent, Losung; 771 Omega 338 Alpha Delta 7"


Das Gerät fing zu arbeiten und die Daten zu entschlüsseln. Die nächste Frage folgte. "Sie hatten einen Schönen Tag?" kam es mechanisch von dem Gerät worauf Lucy ohne zögern antwortete. "Es war zu Hause leicht Nebelig, am Ende wird es aber nun ein klarer Tag." Es signalisierte jenen am anderen Ende dass sie Überwachungsmaterial gefunden hatten, dieses aber entsorgt worden war. Wieder arbeitete das Gerät. "Wie geht es der Familie?" Lucy lächelte.

"Vater und Mutter sind mit unseren Cousins ein wenig die Stadt besichtigen. Ich bin mit meinem großen Bruder zu Hause geblieben."


Damit sollte der Kontakt alle Informationen haben um sicher zu sein dass dieses Gespräch sicher war und bisher alles nach Plan verlief. Während das Gerät weiter arbeitete schaute Lucy kurz zu Brennan der ein wenig still war. Aber irgendwie war es auch normal für Lucy. Nachdem der Holocom die Daten übermittelt hatte wurde der Kontakt hergestellt. Da Lucy auf der anderen Seite als Hologramm zu sehen sein würde stellte sie sich stramm hin, überprüfte noch schnell den Sitz der Haare und Uniform, zog die Gardinen zu und schloss das Appartment ab. Dieses Gespräch wäre nun zu wichtig um gestört zu werden. Dazu konnte ein ungebetener Gast zu leicht alles auffliegen lassen. So stand Lucy stramm vor dem Communicator und erwartete eine Antwort.


[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir | Stadtkern | das "Myrtol" || Operative Brennan Diar'mon, Seargent Lucy Dent]
 
[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir | Stadtzentrum || gepanzerter Gleiter „Nummer Zwei“ | Rückbank || Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Captain Cavi, Commander Darran und Commander Xio]

Jene Konfetti-Ladungen, die von mehreren betagten Bombern in gut einem Standardkilometer Höhe abgesetzt worden waren, fielen langsam auf Jordirs belebtes Stadtzentrum nieder. Etwa zur gleichen Zeit ließen eine Vielzahl vom Straßenrand aus jubelnder Chalacter – von jung bis alt – farbenfrohe Luftballons jeglicher Größe in die Luft, während andere Anwesenden voller Freude den cygnischen Kavalleristen, die auf ihren prächtigen Keffi sitzend die gepanzerten Gleiterlimousinen flankierten, zu winkten. Seit der Ankunft der weit gereisten Fremdwelter schien sich die Metropole zunehmend in einer euphorischen Stimmung befinden. Ein aufmerksamer Beobachter konnte in diesem Moment sogar sehen, dass sich weitere Bürger, die aus den Seitenstraßen kamen, den vielen Schaulustigen anschlossen oder an den schon voll besetzten Brüstungen der nächstgelegenen Plattformen um die besten Plätze kämpften. Obgleich jeder einen kurzen Blick auf die Repräsentanten des Cygnischen Sternenimperiums oder die Vertreter der Neuen Republik werfen wollte, hatten die Sicherheitskräfte keinerlei Probleme die unübersichtliche Menge am Straßenrand im Zaum zu halten.

Nachdem der Kommandant der Ark of Peace, Commander Hur Xio, unumwunden verneint hatte, dass er die Senatorin von Leritor eventuell von deren Heimatwelt aus nach Chalacta gebracht haben könnte, drehte sich das Gespräch in der zweiten Limousine – Dank Captain Cavis – schnell um den Feind in dieser Region: Die Hutten. Glaubte man den Aussagen der Kommandantin der Intrepid, waren in den letzten paar Monaten mehrere Einheiten der neurepublikanische Flotte im Grenzgebiet zum Hutt-Raum mit den Handlangern der Clans aneinander geraten. Unter anderem das Wörtchen „Scharmützel“ fiel in diesem Zusammenhang – und ließ den jungen Bakuraner, der hinsichtlich der glücklicherweise vereitelten Entführung der cygnischen Thronprinzessin ebenfalls die Hutten als endgültige Drahtzieher im Verdacht hatte, unwillkürlich aufhorchen. Dass das haarige Maskottchen an Bord einer Nebulon-B namens Sunspear einem Konflikt beigewohnt haben soll, überhörte er dabei geflissentlich. Schon allein der Umstand, dass sich das nichtmenschliche Fellknäuel während der Unterhaltung seelenruhig die Pfoten leckte, irritierte ihn ungemein.

Jolene Mirtan, die Captain Cavis gegenüber saß, nickte ihr zu.
„Das Logbuch der 'Aliéstra' berichtet hinsichtlich ihrer letzten Patrouille von ähnlichen Begebenheiten. Deshalb kann Mister Karsteen mit Sicherheit Ihre Beobachtungen bestätigen.“ Pflichtbewusst nickte Noak als sich mit einem Mal die Blicke auf ihn richteten. „Diese für die Clans verhältnismäßig offene Aggressivität scheint aber ein Novum in der huttischen Außenpolitik zu sein. Liegt es am Frieden zwischen Imperium und Neuer Republik, dass die Clans nun die Muskeln spielen lassen müssen? Oder haben sich mittlerweile die Machtverhältnisse auf Nal Hutta insoweit geändert, dass sich nun einige hitzköpfige Jungspunde an der Spitze befinden?“

Noch eine Bemerkung zur Anwesenheit der Imperialen“, warf der Bakuraner ein, fuhr sich ein bisschen nervös durch das nach hinten frisierte Haar und ließ den Blick flüchtig zu Commander Tej Darran, den neben ihm sitzenden, deutlich größeren Farghul, werfen. „Sa Majesté wünschte sich aufgrund der zunehmend stärkeren Aktivitäten der Hutten eine engere Zusammenarbeit mit dem Imperium. Bastion entsandte daraufhin offensichtlich Amiral Nerethin. Möglicherweise galt für die Amirauté ihre Personalie als die beste Lösung für das Problem.“

Er zuckte beiläufig mit den Schultern und ließ dann den Blick wieder zu dem Maskottchen mit dem blauen Fell schweifen. Dessen spitze Ohren und Schnurrhaare – soweit es der junge Bakuraner zu bemerken glaubte – zuckten leicht. Irgendwie erschien ihm das uniformierte Lebewesen von Minute zu Minute skurriler. Wie konnte jemand SOETWAS bloß rekrutieren? Während er über diese Frage sinnierte, rieb er sich mit der rechten Hand den Nasenrücken. Hatten Nichtmenschen am Ende doch irgendwelche Vorzüge, die sie als Führungsoffiziere qualifizierte? Oder entlarvte Noak hier zufällig einen großen Propagandatrick? Mit einem Mal fühlte sich der Erste Offizier der Aliéstra deutlich sicherer als wenige Minuten zuvor. Nein, Spielchen konnte man mit ihm nicht spielen!

Die kleine Kolonne kam abermals zum Stehen als der zweite Kontrollpunkt passiert wurde. Wieder konnte man eine stattliche Zahl an neurepublikanische Soldaten und chalactische Sicherheitskräften dabei zusehen wie sie – in Gesellschaft von schwereren Einsatzvehikeln und leichtem Kriegsgerät – die Umgebung sicherten. Ihre Blastergewehre trugen sie zwar offen vor der Brust, aber verglichen mit festlichen Anlässen auf imperialen Planeten, wo je nach Stellung der geladenen Gäste teilweise sogar Sturmtruppen zum Einsatz kamen, konnte man diesen Männern, Frauen und Nichtmenschen tatsächlich ins Gesicht schauen. Entsprechend der derzeitigen Brisanz und den Ereignissen, die vor wenigen Monaten Chalacta unerwartet ereilt hatten, wirkten sie ziemlich angespannt, weshalb bloß in der Gegenwart von Kindern oder Kameras ein höfliches Lächeln zu sehen war.

Nach einem leichten Ruck setzte sich die Gleiterlimousine wieder allmählich in Bewegung und man ließ Jordirs Stadtkern hinter sich. Der Tempelbezirk der chalactischen Metropole, der sich über eine gewaltige Tempelanlage, mehrere religiöse Bauten und Schreine sowie eine Handvoll Parkanlagen unterschiedlichster Größe und Formen erstreckte, machte in seiner endgültigen Ausdehnung selbst der Innenstadt samt Regierungsbezirk Konkurrenz. Durch die vielen kunstvoll gearbeiteten Stupas und übergroßen Statuen der auf dieser Welt verehrten Gottheiten mochte man unter Umständen für einen Augenblick den Eindruck gewinnen, dass man sich mit einem Mal in einer ganz anderen Stadt – womöglich sogar auf einem ganz anderen Planeten – befände. So schwebte die kleine Kolonne in aller Ruhe auf den Haupttempel zu. In der Ferne konnte man schon die Tempelgardisten in ihren martialisch wirkenden Rüstungen erblicken.


Unsere Fahrt neigt sich langsam ihrem Ende“, bemerkte Noak und deutete in Fahrtrichtung auf die Tempelanlage. „Bestimmt halten Sie sich schon etwas länger im System auf. Haben Sie dem Tempel schon einmal einen Besuch abgestattet?“ Er musterte Jos Cavi und Hur Xio. „Ich frage mich ja, ob die Götter der Chalacter dieses Mal gnädiger gestimmt sind...“

Wenngleich auch die Berichte in weiten Teilen äußerst widersprüchlich waren, die lokale Zellen des Imperiale Geheimdienst über Ulo Sammandis jähen Tod zusammengetragen hatten, sprach sich die überwiegende Mehrheit für die Hutten als Drahtzieher aus. Immerhin starb der neurepublikanische Senator als er der Erstürmung der Villa von Embra Ka'an Kelabit beiwohnte. Dieser sollte hinter der Entführung von Lod Zin, dem Botschafter der Neuen Republik auf Chalacta, gesteckt haben. Jedi hatten ihm – so berichteten es die Medien im HoloNet – letztendlich das Handwerk gelegt. Weil der Imperiale aber bisher keinem richtigen Lichtschwertschwinger begegnet war (die Begegnungen mit Elysa Nerethin und Alynn Kratas klammerte er aufgrund deren Zugehörigkeit zur Imperialen Flotte unterbewusst aus), konnte er den Wahrheitsgehalt solcher „Heldentaten“ nicht einschätzen. Glaubte man jedoch der Propaganda im Imperium, dürften Jedi eher die heimlichen Unterstützer der Hutten gewesen sein.

Bevor sich aber zwischen den Passagieren der zweiten Limousine eine richtige Unterhaltung über die chalactische Religion entwickeln konnte, hatte die Kolonne schon ihr Ziel erreicht. Und derweil die Tempelgardisten auf Zuruf lautstark in Habachtstellung gingen, um ihre glänzenden Rüstungen und Schilde sowie die zeremoniellen Vibrolanzen zu präsentieren, machte man sich im Inneren des gepanzerten Gleiters langsam zum Aussteigen bereit. Hier zupfte man an der Uniform. Dort ordnete man noch einmal die Epauletten. Eine ältere, anmutig anzuschauende Dame (Nayru Tolen Molindi) in einem farbenfrohen Sari – verziert mit allerhand religiösen Symbolen und Glyphen – wartete in Begleitung einer Schar hübscher Tempeldienerinnen geduldig am Fuße der Treppe zum Haupteingang. Noak schluckte bei deren Anblick unwillkürlich. Warum musste es hier bloß so schwül sein? Konnte man hier in Jordir nicht Kapralas eisige Temperaturen haben?


[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir |Tempelbezirk || gepanzerter Gleiter „Nummer Zwei“ | Rückbank || Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Captain Cavi, Commander Darran und Commander Xio]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[ Chalacta | Jordir | Tempelbezirk | Straßen | Gleiter | Hur Xio, Lieutenant Noak Fremyn/ Karsteen, Captain Mirtan, Captain Cavi, Commander Darran]

Es war Mirtan, die antwortete. Hur legte gedankenverloren einen Finger seiner Pfote auf seine nasse Schnauze, während er über die Worte der Cygner nachdachte. Die Hutten hatten also nicht nur die Geduld und Reaktionsfähigkeit der Neuen Republik auf die Probe gestellt. Stattdessen schienen sie auch vor dem Cygnischen Sternenimperium, die bekanntermaßen mit dem großen Galaktischen Imperium verbandelt waren, keinen Halt zu machen. In der Tat war es höchst bedenkenswert, was diesen Umschwung in der huttischen Politik zu verantworten hatte. War es wirklich so, dass sich der Führungsstil geändert hatte? Gab es gar einen Wechsel an der Spitze? Oder handelte es sich hier nur um Einzeltäter? Letztendlich konnten von diesen Gründen alle und keiner eine Rolle spielen. Was wenn es sich ganz im Gegenteil verhielt und die Hutten-Führung an Macht und Einfluss verloren hatte, sodass einzelne Clans verrückt spielten und sich nicht mehr dem Zwang unterlagen, sich an die Regeln zu halten?

Der Squib war als Commander ein zu kleines Licht, als dass er das Gesamtbild überblicken konnte. Ihm waren schließlich längst nicht alle Geheimdienstinformationen zugänglich. Eher sogar eine verschwindend geringe Menge. Senatorin Kosh würde viel besser über die Zustände im Reich der Hutten informiert sein und so beschloss er kurzerhand sie bei nächster Gelegenheit darauf anzusprechen. Hur versuchte indes eine Reaktion zu offenbaren, die zeigte, dass er sich die gleichen Fragen wie Captain Mirtan stellte. Er nickte verständnisvoll und zuckte die Schultern. Bevor der Republikaner jedoch zu einer Antwort ansetzten konnte, warf sich der junge Karsteen erneut in das Gespräch hinein.

Hur rutschte interessiert ein Stück auf seinem Sitz nach vorne, sodass sogar seine Beine über den Rand hingen. Mit zusammengekniffenen Augen folgte er dem Blick des jungen Offiziers, der die Präsenz des großen Katzenartigen suchte, und daraufhin erklärte, warum Admiral Nerethin letztendlich ihre Flotte nach Cygnus verlegt hatte. Zwar zweifelte der Squib daran, dass allein ein paar leichte Scharmützel mit den Hutten Grund genug dafür lieferten, eine ganze Gefechtsflotte quer durch die Galaxis zu verlegen, aber die Worte Karsteens klangen recht aufrichtig. Zumindest glaubte er wohl an seine eigenen Worte, was dann bedeutete, dass zumindest die Cygner an keinem Komplott gegen die Republik beteiligt waren. Oder er war einfach ein verdammt guter Lügner. Hur hielt den schmucken Offizier einige Sekunden länger im Auge, doch eine sanfte Erleichterung machte sich in ihm breit. Wenn er so darüber nachdachte, befürchteten die Imperialen vielleicht ja auch einfach nur, ihre Vormachtstellung zu verlieren. Wenn die Cygner sich im Stich gelassen fühlten und eine Annäherung an die Republik ins Auge fassten, war es wohlmöglich gänzlich nachzuvollziehen, warum sie mit der Flotte Nerethins eine überdimensionale Machtdemonstration inszenierten. Aber diese Gedankengänge drifteten ihm zu sehr in die Spekulation ab. Interessierter war er an Fakten.

Unterdessen hatten sie mehrere Kontrollpunkte passiert, waren quer durch die Stadt geglitten, sodass sich das Bild vor den Fenstern nun in ruhige, ausgedehnte Parkanlagen, kunstvolle Statuen und abwechselnd prachtvolle und zurückhaltende Bauten gewandelt hatte, die allesamt der Verehrung ihrer Gottheit dienten. Wieder war es der junge Karsteen, der das Wort ergriff und den blauen Commander aus seinen Gedanken riss. Die Augen der beiden Offiziere trafen sich kurz.


"Eees iist Braauch, dee Teempl eeinee Beesuuch aabzstaattn, ween maan Chaalaactaa zuu eerstee Maal beetriet. Naatülich haabn aauuch wiee dee Gööttee diie Eehr eerwiiesn."

Hur deutete eine demütige Verbeugung vor der Gottheit an. Er war kein religiöser Squib, ganz im Gegenteil. Dennoch sah er keinen Vorteil darin die Chalactaner in irgendeiner Weise zu beleidigen oder zu demütigen, indem er ihren Bräuchen keine Wichtigkeit zumaß. Entgangen war ihm jedoch nicht, dass ihre Gäste wohl über die Entwicklungen der letzten Zeit durchaus in Kenntnis waren. Was und wieviel sie wussten, blieb dabei aber verborgen. Hur hatte bis zu diesem Zeitpunkt nicht den Eindruck gewonnen, dass Karsteen übermäßliche Spielchen trieb. Aber es bestand durchaus die Möglichkeit, dass er versuchte, den Squib hinters Licht zu führen und diese Andeutung bewusst nutzte, um den Republikanern Informationen zu entlocken, über die sie noch gar nicht verfügten. Aus diesem Grund warf Hur Captain Cavi einen kurzen, fragenden Blick zu, doch ihre Miene verriet ihm nicht, wie er mit dieser Situation umgehen sollte. Es war jedoch sie, die an dieser Stelle selbst das Wort ergriff.

"In der Tat, eine schreckliche Tragödie. Die Republik und die planetare Regierung von Chalacta hat jedoch alles in ihrer Macht unternommen, um dieses Treffen so sicher wie möglich zu gestalten", versicherte sie mit fester Stimme. "Sie können unbesorgt sein."

Natürlich war keinem von ihnen an einer diplomatischen Tragödie gelegen. Man stelle sich nur einmal vor, einem der Imperialen würde hier Leid geschehen. Die Auswirkungen wären fatal. Sowohl auf politischer als auch gesellschaftlicher Ebene. Hur hatte in seiner Zeit auf Chalacta keine Seele getroffen, die nicht zumindest an einer Aussöhnung mit dem Imperium, aber doch vor allem an einem langen und sicheren Frieden interessiert war. In der Stadt war eine fröhliche Aufbruchstimmung zu spüren gewesen. Die Hoffnung auf bessere Zeiten mit den galaktischen Nachbarn, einer Allianz Hand in Hand, miteinander statt gegeneinander, das waren Aussichten, die die friedlebenden Chalactaner aufleben ließen. Man musste ja nur einmal einen Blick in die Gesichter an den Straßenrändern werfen, um zu erkennen, dass die Freude über den Besuch der Cygner nicht gespielt, sondern aus tiefen Herzen kam.

So gefühlsduselig war Hur allerdings nicht. Er war an einem guten Handel interessiert. Entweder würde aus dieser neuen Verbindung etwas vorteilhaftes entstehen, oder nicht. Gegen einen Nachteil für die Republik, nur für das emotionale Symbol, würde er sich mit all seiner Macht wehren. Zunächst jedoch stand ein eben solcher symbolischer Akt im Mittelpunkt, auch wenn er für die hiesigen Einwohner eine ganz greifbare Bedeutung zu haben schien. Hur schnallte sich ab und sprang von seinem Sitz hinunter, wobei er kurzzeitig auf allen Vieren landete und zwischen den Beinen der anderen hindurchwuselte, um den Gleiter als erster verlassen zu können. Als die Tür sich öffnete, meinte er für einen kurzen Augenblick den Duft der menschlichen Paarungsbereitschaft zu wittern. Als er den Blick hob, um die Quelle auszumachen, schaute er direkt ins Gesicht Karsteens, der wohl einen Eindruck der jungen menschlichen Tempeldienerinnen erhascht hatte. Verständnisvoll warf Hur ihm das Grinsen eines alternden Squibs zu, ehe er aus dem Gleiter sprang, auf beiden Hinterläufen landete und die Brust für die Kameras herausstreckte. Wie es sich für einen Gentleman geziemte, bot er daraufhin seine Pfote zur Hilfe an, um den Damen im Vehikel sicher heraus zu helfen, wobei sie jedoch beim Ergreifen jener nur noch mehr Umstände in Kauf nehmen mussten, da sie gezwungen waren, sich tief hinunter zu bücken. Als es schließlich alle hinaus geschafft hatten, warf Hur einen ausgiebigeren Blick um sich. Offenbar hielten es die Tempelwachen ähnlich wie ihre Gäste, denn an Prunk und Protz an ihren Rüstungen sparten sie keinen Credit. Auch war ihre Anzahl um einiges größer als an gewöhnlichen Tagen und selbst er musste zugeben, dass die Tempeldienerinnen heute wohl für menschliche Maßstäbe noch hübscher zu sein schienen, als sonst. Zwischen ihnen wartete Nayru Tolen Molindi, eine ältere Dame, die jedoch mehr Würde ausstrahlte als all ihre Diener und Dienerinnen zusammen.


"Hoohprieesterien Naayruu Tooleen Mooliindii", flüsterte Hur den Gästen aus ihrem Gleiter zu, wobei es mehr nach einem unbeabsichtigten Knurren klang. "Uund iihr keeuscheen Dieenerienen", fügte er augenzwinkernd an Karsteen gewandt hinzu und stieß ihm mit seinen Ellbogen in etwa auf Kniehöhe neckend gegen den Körper. Um sie herum wurde es unterdessen immer wuseliger, während weitere Gäste aus nachfolgenden Gleitern strömten und den Platz unterhalb der Treppe zu füllen begannen. Hur nutzte die Gunst der Stunde, um im Stimmengewirr den jungen Offizier zu überrumpeln, während ihrer beiden Vorgesetzte irgendwelche Hände schüttelte.

"Wääree ees möögliech, eein Koopiee dee Beeriecht dee leetztn Aaufeeinaandeetreeff miet dee Hutt dee Aliiestraa zuu eerhaltn? Zuu Aabgleeich. Wiee müüssn heerausfiendeen, oob ees siech uum Einzeeltääte haandeelt. Naatüürliiech düürfee Siee brieesant Steelleen schwäärzee", endete er großzügig gönnerhaft und machte deutlich, dass er sofort eine Antwort erwartete, indem er sich direkt vor die Beine Karsteens stellte und ihm in die Augen schaute.


[ Chalacta | Jordir | Tempelbezirk | am Fuß der Tempeltreppe | Hur Xio, Lieutenant Noak Fremyn/ Karsteen, Captain Mirtan, Captain Cavi, Commander Darran, Aaida Noida, und viele mehr ]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[Mid Rim | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Jordir | Stadtkern, an Bord eines Gleiters | Lieutenant-Commander Tej Darran, Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Captain Cavi und Commander Xio]


Während der pompösen Begrüßung hielt sich Tej wie vereinbart im Hintergrund, schüttelte ein paar Hände und begrüßte verschiedene Funktionäre. Den Republikanischen Offizieren war ihre Überraschung über eine imperiale Uniform anzumerken und der imperiale Offizier vermutete, dass keiner von ihnen je einem wie ihm gegenübergestanden hatte. Und ihm ging es ähnlich, jedoch hoffte er seine Miene deutlich mehr unter Kontrolle zu haben. Nichts desto trotz stellten sie sich der Vollständigkeit und Höflichkeit halber gegenseitig vor, wenn auch am Ende der Runde. Schnell teilte sich das Geschehen in kleinen Gruppen und es wurde Smalltalk betrieben, so gut und diplomatisch wie es möglich war. Niemand wollte jedoch aus versehen zu viel seinem Gegenüber preisgeben. Tej registrierte das mit Wohlwollen. Denn der Empfang hatte zuerst auf anderes schließen lassen. Doch scheinbar herrschte ein beträchtliches Misstrauen zwischen den Cygniern und der Neuen Republik und nur der gemeinsame Feind machte dies möglich. Das könnte in Zukunft sicher von Vorteil sein.

Nach einer annehmbaren Zeit fuhren dann Gleiter-Limousinen vor, von Wachen eskortiert. Er war wie die meisten hier über die verschärfte Sicherheitslage auf dem Planeten informiert und Tej bereute es, keine eigene Eskorte an Flottensoldaten mitgenommen zu haben. Die republikanischen Soldaten machten auf ihn keinen besonders disziplinierten Eindruck und auch die Chalactischen Sicherheitskräfte wollte er lieber nicht im Kampf um sein Leben sehen. Aber das hätte mit Bestimmtheit zu einem deutlich größeren Affront gegenüber der Republik geführt, bewaffnete Soldaten auf ihren Planeten zu bringen. Ihm war nicht entgangen, dass Kameras anwesend waren. Bilder waren schon lange ein wichtiges Mittel der Propaganda. Und so hielt er den Ball flach, musste aber eben bei der Sicherheit abstriche machen.

Man hatte ihm einen Gleiter gemeinsam mit dem getarnten Fremyn und Captain Mirtan zugeteilt. Dazu kamen noch zwei republikanische Flottenoffiziere (Xio und Cavi), der eine ein Fellknäul komischen Ausmaßes, der jegliche Disziplin schon lange über Bord geworfen hatte. Die andere eine wohl deutlich erfahrenere Offizierin, die sich auch entsprechend zu benehmen wusste. Während sich die anderen unterhielten, gab sich Tej seinen Gedanken hin. Lernte man erst als höherer Offizier der Flotte der Neuen Republik Manieren und Anstand oder lag es vielleicht in der Natur dieser Spezies, sich so zu benehmen? Und wie er erst sprach. Es war anstrengend ihm zuzuhören. Oder versuchte das Wesen die Delegation bewusst zu provozieren. So ein Eklat konnte weite Kreise ziehen, selbst hier am Ende der Galaxie. Nein, das wäre zu einfach.


Das Grübeln wurde Tej irgendwann zu dumm und er wandte seine Aufmerksamkeit mehr dem Gespräch zu. Es ging immerhin um die Hutten. Offenbar überlegten sie, wie es zu dieser erhöhten Aggressivität kam. Und die Gedankengänge waren allesamt nicht einfach von der Hand zu weisen. Doch für Tej war klar, dass es sich bei den Hutten um ehrlose Halunken handelte, welche keinen Anstand, keine Verträge und auch keine Moral kannten. Eine scheinbare Schwäche der Kriegsparteien, sichtbar in einem Friedensvertrag genügte ihnen wohl, mit dem Ausbau ihres Territoriums zu beginnen. Mit der Invasion der Yevethaner im Rücken, gar kein schlechter Zeitpunkt. Aber Admiral Nerethin hatte dies offensichtlich durchschaut und ihre Flotte nach Cygnus verlegt. Mit Krücken wie der Aliéstra würden sie die Hutten auch einfach Platt walzen. Würde man Tej ein paar gute Schiffe geben, er könnte den Hutten zeigen, wie überlegen die imperiale Flotte agierte. Dennoch war Tej noch immer nicht danach, sich aktiv am Gespräch zu beteiligen und so war er froh, als sie bald darauf den Tempelbezirk erreichten. Wie es die Tradition verlangte, galt es als Neuankömmling den Göttern Chalactas seine Ehrerbietung darzubringen. Ein Brauch, welcher von jeder Seite geachtet wurde.

Als sie in den Vorhof des Haupttempels fuhren, wurde die Schönheit der Anlage deutlich. Kein Wunder, dass man Pilger aus allen Ecken der Galaxie anzog. Und das von jemandem, der kein bisschen mit Spiritualität anfangen konnte. Und natürlich entgingen Tej auch nicht die Wachen, die in ihren edlen Rüstungen, sicherlich rein zeremoniell, Aufstellung genommen hatten. Da kam selbst er sich in seiner blitzblanken imperialen Ausgehuniform underdressed vor. Doch damit würde er leben müssen.

Nachdem die Limousinen angehalten hatten, stiegen sie einer nach dem anderen aus. Tej ließ allen anderen den Vortritt und stieg als letzter aus. Es tat gut seinen Kopf wieder nach oben zu beugen, wo kein Dach ihm im Weg war. Wie so häufig überragte Tej alle anderen vor ihm und hatte so trotz allem einen bequemen Blick auf das Geschehen. Unangenehm war jedoch, nach der Fahrt im klimatisierten Inneren des Shuttles nun wieder auf eine Wand des schwülen Klimas Chalactas zu treffen. Zwar war er einiges gewohnt und würde sich sicherlich keiner Blöße hingeben, aber gerade auch wegen seines Felles war die Hitze nicht einfach zu ertragen. Dankenswerterweise erklärte gerade Commander Hur Xio einige Details und über die Frau, die Matronenhaft den anderen Tempelwachen und -dienerinnen vorstand. Er erklärte, das es sich um die Hohepriesterin Nayru Tolen Molindi handelte. Seine nächste Frage jedoch kam etwas überraschend und möglicherweise auch unpassend, vor allem, da er sie an den als Capitaine Karsteen getarnten Noak und nicht an die Kommandantin der Aliéstra, Capitaine Mirtan stellte. Und er besaß auch noch die Dreistigkeit, sich in den Weg des Mannes zu stellen, so als ob er direkt eine Antwort erwartete. Da Mirtan die Situation nicht mitzubekommen schien, war es an Tej einzugreifen.


Ruhig aber beharrlich aber mit versteinerter Miene trat er einen Schritt vor, sodass er leicht recht hinter Noak stand. Freundlich legte er ihm eine seiner Pranken auf die Schulter, fixierte Xio aber weiterhin. Gott dieser kleine Fellknäul war ihm jetzt schon ein Dorn im Auge.

„Commander Xio, bei allem gebührenden Respekt, dass ist hier der Falsche Ort und die falsche Person, um über so etwas zu diskutieren. Bei Zeiten werden sie dies sicherlich mit Capitaine Mirtan, der Kommandantin der Aliéstra, besprechen können. Womöglich kann die Imperiale Flotte sogar ebenfalls etwaige Dossiers zu den Hutten beisteuern“, Tej Stimme war freundlich und unaufgeregt, aber sein Gesichtsausdruck sollte dem kleinen Fellball klar machen, dass er solche Forderungen bei aller freundschaftlichen Annäherung nicht so einfach in den Raum werfen konnte.


Als er fertig war nahm er seinen Arm von Noaks Schulter und ging ungeniert an dem gerade einmal halb so Großen republikanischen Offizier vorbei ohne ihn auch noch eines weiteren Blickes zu würdigen.

„Gibt es denn irgendwelche Rituale oder ähnliches, die aus Respekt vor den lokalen Göttern Chalactas beachtet sein wollen?“, stellte er nach ein paar Schritten eine Frage allgemein in die Runde.



[Mid Rim | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Jordir | Tempelbezirk, Vor dem Haupttempel | Lieutenant-Commander Tej Darran, Lieutenant Noak Fremyn, Captain Mirtan, Captain Cavi und Commander Xio]

Ich hoffe mal, ich habe soweit nichts wichtiges überlesen oder vergessen :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir |Tempelbezirk | Haupttempel | nahe dem zentralen Festplatz || Lieutenant Noak Fremyn allein]

Unter den schweren, schwarzen Offiziersstiefeln knirschten die Kieselsteine leise. Derweil auf dem riesigen Festplatz die chalactischen Priesterinnen in Gegenwart der Gäste ihren Göttinnen huldigten und jene Opfergaben darbrachten, die die Fremdlinge mitgebracht hatten, schlich sich Noak Fremyn heimlich davon, um endlich eine Zigarette zu rauchen und ein paar Minuten für sich zu haben. Weil er sich als Imperialer inkognito auf neurepublikanischen Territorium befand und sich darüber hinaus auch noch als Rowan Karsteen, Neffe des cygnischen Lord Admirals, ausgeben musste, brauchte er den blauen Dunst zum Beruhigen seiner überspannten Nerven. Warum hatte man ausgerechnet ihn mit solch einer Aufgabe betraut? Hätte er nicht stattdessen einfach auf einem imperialen Schiff wie dem corellianischen Kanonenboot Silver Bullet bleiben können?

Nachdem er den ersten Zug gierig inhaliert hatte, behielt er den Dunst so lange in seinen Lungen bis das unmerkliche Zittern seiner Finger allmählich aufhörte. Erst danach blies er die Wolke langsam – begleitet von einem eher unfreiwilligen Seufzer – in den Wind. Jedoch schien zu jener Tageszeit die Luft in Jordir förmlich zu stehen. Nichts regte sich. Schlaff hingen die bunten Sonnensegel, die über den Kiesweg gespannt waren, herab. Noak inhalierte den nächsten Zug. Mehr und mehr machte sich bei ihm die erhoffte Wirkung der Zigaretten bemerkbar. Demnach konnte er seine Gedanken endlich ordnen, um grob die nächsten Schritte zu planen. Immerhin hatte er auf der einen Seite seinen Rolle als cygnischer Offizier und Karsteen-Spross zu spielen und auf der anderen Seite trotz allem seinem eigentlichen Eid zu erfüllen. Also zog er gedanklich erst einmal eine Zwischenbilanz.


Da ihm jedoch keinerlei validen Daten irgendwelcher Dritter vorlagen und sämtliche „Erfahrungen“ hinsichtlich der Welt der Geheimdienste einzig und allein aus Holodramen stammten, musste er sich dabei zwangsläufig auf sein Bauchgefühl verlassen. Den Erstkontakt der Aliéstra mit Chalactas Sicherheitskräften konnte man seiner Meinung nach durchweg positiv bewerten. Immerhin hatte es zu keiner Zeit irgendwelche Reibereien zwischen den Cygniern und deren Gastgebern gegeben. Die Fregattenkommandantin, Commander Froud, und deren Vorgesetzte, Captain Mirtan, waren zu jeder Zeit äußerst höflich gegenüber den chalactischen Beamten geblieben, hatten – soweit es nicht gegen ihre nachrichtendienstlichen Befehle verstieß – Auskunft gegeben und die Mannschaft so durch das System dirigiert, dass es keinerlei Beanstandungen gab.

Und auch die Sichtung der Intrepid, einem neurepublikanischen Dickschiff der Dauntless-Klasse, hatte die ganze Besatzung der Aliéstra seines Erachtens gut gemeistert. Durch Brennan Diar'mon hatte er vor dem Eintreffen im Chalacta-System davon erfahren, dass der Militärnachrichtendienst sowohl bei der Sensorik- als auch Kommunikationsstation loyale „Mitarbeiter“ installiert habe, um unerwünschte Kontaktversuche zum Feind zu unterbinden. Dadurch war das Galaktische Imperium deutlich stärkerer in der Mannschaft verwurzelt als er anfangs angenommen hatte. 'Und wenn man mir schon kaum solch sensiblen Informationen anvertraut, werden Mirtan und Froud noch weniger darüber wissen', merkte der imperiale Lieutenant in Gedanken an, fuhr sich beinah instinktiv durch das mit allerhand Pomade nach hinten gekämmte Haar und zog abermals an der Zigarette. Musste er sich eigentlich an dieser Stelle keine Sorgen machen, weil ihm bislang nichts über eine Verletzung der inoffiziellen Kontaktsperre zu Ohren gekommen war?

Die Frage konnte er jedoch nur schwer selbst beantworten. Deshalb lenkte er seine Aufmerksamkeit stattdessen lieber auf den nächsten Punkt seiner Liste: Nämlich das tatsächliche Zusammentreffen mit der Neuen Republik. Im Gegensatz zu vielen anderen Imperialen, die in Elysa Nerethins Dritter Gefechtsflotte ihren Dienst verrichteten, hatte der drahtige Bakuraner bis zu jenem Zeitpunkt noch keine richtigen Berührungspunkte mit dem Feind gehabt. Ein paar mehr oder weniger einprägsame Simulation während der Akademiezeit, ja. Doch seine abgelegene Heimatwelt war so weit weg von der einstigen Front, dass er nie im Leben damit gerechnet hatte, einem echten Rebellen irgendwann einmal Auge in Auge gegenüber zu stehen. Bis zu seiner unerwarteten Versetzung nach Rendili war der Galaktische Bürgerkrieg stets in weiter, weiter Ferne gewesen. Und nun hatte er an diesem Tag sogar einem sprechenden Fellknäuel die Hand gegeben. Noak schüttelte den Kopf.

'Noch sprechen die Rebellen mit uns', stellte der junge Imperiale fest. Sein Blick wanderte kurz zum nahen Spektakel auf dem Festplatz zurück. Dort stand der neurepublikanische Rear Admiral (Laquil Eriston) noch immer seelenruhig neben Jolene Mirtan und beide bestaunten den exotischen Tanz der chalactischen Priesterinnen. 'Man darf bei diesem Anblick wohl davon ausgehen, dass man uns den geäußerten Vorwand erst einmal abgekauft hat.' Er atmete bei diesem Gedanken auf. Offensichtlich konnte er fürs Erste auch diesen Punkt abhaken. Sie mussten nun bloß noch die nächsten paar Tage auf Chalacta überstehen und dann – in gut anderthalben Standardwochen – den geplanten Einbruch im Königlichen Museeum zu Argai durchziehen, um an die Blackbox zu kommen. Mit deren Hilfe sollten sie dann den Aufenthalt der als verschollen geltenden Pourriture finden.

Gerade als er sich weitere Gedanken über den Frachter machen wollte, knirschte es plötzlich hinter ihm und als er sich umdrehte, blickte er in das Gesicht der blonden Cygnierin. Rowan, kommen Sie. Man hat uns zu einem gesellschaftlichen Empfang im Regierungsgebäude eingeladen.“

[Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta || Jordir |Tempelbezirk | Haupttempel | nahe dem zentralen Festplatz || Lieutenant Noak Fremyn und Captain Mirtan]
 
– Die Teehändlerin, Imperialer Geheimdienst auf Chalacta

\\Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta | Jordir//
\Randbezirk (Wohnviertel) nahe der Berge | „Peela Kamal“ | Hinterzimmer/
Die Teehändlerin allein

In einem ziemlich unscheinbaren Hinterzimmer des „Peela Kamal“ saß die drahtige, dunkelhaarige Dame und las mit dem abgebrühten Interesse, das sie sich mit der Zeit – allein durch die Ausübung ihrer zwielichtigen Tätigkeit – irgendwann einmal zwangsläufig angewöhnt hatte, die neueste Maan Rashma-Predigt. Beim Lesen machte sie vereinzelt am Seitenrand Anmerkungen, unterstrich einige Stellen für die Betonung und verbesserte hier und da die Wortwahl. Denn in den jüngsten Kult, dem mehr und mehr Chalacter zum Verdruss der religiösen Obrigkeit insgeheim folgten, steckte sie sehr große Stücke. Immerhin war Maan Rashma ein wichtiger Baustein, um die hiesige Gesellschaft für eine Rückkehr in die Neutralität – oder noch besser: in die Arme des Galaktischen Imperiums – zu destabilisieren.

Für viele beim Imperialen Geheimdienst mochten die Vorkommnisse in Jordir, die zu einem raschen Zuwenden zum ewigen Erzfeind, der Neuen Republik, geführt hatten, ein echtes Desaster gewesen sein. Schließlich unterstützte mit Chalacta nun eine weitere zivilisierte Welt die einstigen Rebellen auf Mon Calamari. Doch jene Analysten und Demagogen, die hier vor Ort für sie tätig waren, hatten in dieser Entwicklung einen zufälligen „Glücksgriff“ gesehen. Denn im Kampf gegen die huttische Korrumpierung der örtlichen Gesellschaft hatten sich vor allem weibliche Jedi wie Rätin Sarid Horn hervorgetan. In Gegenwart einfacher, gläubiger Sterblicher hatten sie mehrmals ihre übernatürlichen Fertigkeiten eingesetzt, brummende Lichtschwerter geschwungen und uniformierten Männern, die große Blastergewehre in den Händen hielten, Weisungen erteilt – insbesondere für Chalacterinnen ein Novum! Und so hatten die gekonnten Aufwiegler des Galaktischen Imperiums beim Erschaffen eines religiösen Untergrundkultes fast schon leichtes Spiel.

Doch um Chalacta politisch sowie gesellschaftlich zu destabilisieren – und so für die Neue Ordnung zugänglich zu machen –, setzte sie trotzdem nicht nur auf Maan Rashma und die Heiligenverehrung der Jedi. Während ein Team den Kult mit allen zur Verfügung stehenden geheimdienstlichen Mitteln unterstützte und vor allem bei der abergläubischen Landbevölkerung bekannter machte, betraute ein anderes Team die Gegenseite. Denn obwohl mit dem Beitritt zur Neuen Republik momentan in der Politik zunehmend liberale Kräfte politisches „Oberwasser“ genossen, saßen an vielen Stellen noch (ultra-)orthodoxe Fanatiker an den Hebeln der Macht. Und diesen drohte bei einer Modernisierung der Gesellschaft ein dauerhafter Einflussverlust. Deshalb hatte man – auf Betreiben des Imperialen Geheimdienstes – aus den Reihen der loyalen Tempelgardisten eine geheime „Religionspolizei“ ins Leben gerufen und auf Kultistenjagd geschickt.

Mit ihrem Stift kratzte sich die Dame grübelnd am Hinterkopf. Wenngleich eine rasche Zersetzung der chalactischen Gesellschaft wünschenswert war – immerhin kam sie dann deutlich schneller von diesem Planeten herunter –, durften sie trotz allem nicht allzu offensichtlich vorgehen. Insbesondere bei jüngeren Mitgliedswelten war die Neue Republik oftmals äußerst übervorsichtig. Jedoch konnte ein bewaffneter Konflikt mit den Hutten genau die Nebelkerze auf interstellarer Ebene sein, die sie zum Verwischen ihrer Spuren würden brauchen. Demnach rannte das Begehren der Cygnier bei den Imperialen, die auf Chalacta agierten, offene Türen ein. Brummend legte sie ihr Datapad zur Seite, nachdem sie die kommentierte Datei an Maan Rashma abgeschickt hatte. Genau in diesem Moment bemerkte sie auf einem ihrer Überwachungsmonitore wie eine blonde, hellhäutige Menschenfrau in cygnischer Paradeuniform (Lucy Dent) das kleine Teehäuschen betrat.

Betee Kaia, die von Chalacta stammte, aufgrund ihrer vielen Falten wirklich uralt sein musste und schon frühzeitig vom Imperialen Geheimdienst rekrutiert worden war, kam humpelnd hinter dem Holztresen hervor. Mit brüchiger Stimme begrüßte sie die Fremde:
[Cygnische Bahan, es freut mich dich hier im 'Peela Kamal' begrüßen zu dürfen.] Sie schüttelte der Fremden einen Augenblick lang die Hand, lächelte freundlich und wies dann auf einen freien Platz. [Setz dich ruhig, Bahan. Dein Tee wird dir gebracht. Nach der langen Reise muss deine Kehle ja staubtrocken sein...]

Für die Dame, die im Hinterzimmer saß, war dieser letzte Satz das Zeichen. Derweil die Fremde an einem abseitigen Tisch in dem verwaisten Schankraum Platz nahm und ihr Schälchen Tee zubereitet wurde, griff sie sich fix ein anderes Datapad, versicherte sich – beinah beiläufig – der Funktionalität ihres unscheinbaren Giftwerfers am Handgelenk und verließ anschließend das Zimmer. Obwohl sie im Vergleich zur hiesigen Bevölkerung eine viel zu helle Haut besaß und keine bunten Sari trug, fiel sie in der Menge kaum auf. Dafür verhielt sie sich auf der einen Seite als geübte Geheimdienstlerin einfach zu unauffällig und auf der anderen Seite fasste die „Außenwelt“ durch Chalactas Beitritt zur Neuen mehr und mehr Fuß in Jordir sowie dessen Umland. Ganz zielstrebig ging sie auf die Fremde zu, nachdem sie den kleinen Schankraum betreten hatte.

Ein ungewöhnlicher Umweg, den Sie da genommen haben, Miss Dent, sprach sie die Fremde mit einem kühlen Lächeln im Gesicht an. Sie musterte ihre Gegenüber aufmerksam, während sie – ganz unbekümmert und trocken – mit ihrem Scherz fortfuhr: „Oder liegt das in Jordirs Zentrum befindliche Regierungsgebäude neuerdings in dessen Außenbezirken?“ Sie ließ den Blick kurz zum Fenster schweifen. Dann setzte sie sich. „Bahee Treg, der Mann mit dem Sie vor etwa einer Stunde Kontakt aufgenommen haben, hat mich grob über Ihr Begehren informiert. Doch so ganz werde ich aus der Sache nicht schlau … Sie erlauben mir doch deshalb ein paar kleinere Nachfragen, oder?“

Treg, der eigentlich Issan Thorn hieß und „Cygnus“ (Baron van Milaris) als möglicher Kontaktmann genannt worden war, hatte sie auf der Stelle über die verschlüsselte Unterhaltung informiert. Natürlich hatten die hiesigen Medien und Informanten in Regierungskreisen schon im Vorfeld so stark über den baldigen Besuch der Cygnier berichtet, dass man blind und taub hätte sein müssen, um wirklich rein gar nichts davon mitzubekommen, aber über die genauen Details hatte man sie bis zu jenem Augenblick vollkommen im Unklaren gelassen. Sie kannte nur die „offiziellen“ Statements: Gespräche über eine Beteiligung Chalactas im angedachten Konflikt gegen die Hutten und eine Bräutigamsschau auf einer Vielzahl neutraler sowie republikanischer Welten – unter anderem Argai. Laut ihrem Untergebenen gedachte „Cygnus“ von ihr einen Kontakt auf Argai, ein Lageeinschätzung und ein Scharfschützengewehr zu bekommen.

Man nennt mich die 'Teehändlerin'“, fügte sie mit abgeklärter Stimme hinzu als sie auf einmal einen vermeintlichen Unglauben im Gesicht der blonden Uniformierten entdeckt zu haben schien. „In dieser Region – von Randon über Charros IV, Bimmisaari und Boonta bis nach Argai – kann ich Ihnen beinah alles beschaffen, was Sie für Ihre Mission zu brauchen meinen. … Doch ich kann meinen Job nur gut machen, wenn ich die Anforderungen verstehe.“ Für einen flüchtigen Moment deutete sie ein humorloses Lächeln an. „Leider ist man mir gegenüber genauso wortkarg wie man es zu Ihnen auch ist. Darum nippen Sie ruhig an Ihrem Tee … und lassen Sie mich meine Fragen stellen. In Ordnung?“

\\Mittlerer Rand | Kastolar-Sektor | Chalacta-System | Chalacta | Jordir//
\Randbezirk (Wohnviertel) nahe der Berge | „Peela Kamal“ | Schankraum/
Die Teehändlerin und ein Gast (Lucy Dent); im Hintergrund Betee Kaia


Erklärung:
Maan = Hindi für Mutter
Betee = Hindi für Tochter
Bahan = Hindi für Schwester
Bahee = Hindi für Bruder
 
Zurück
Oben