Gang zur Eingangshalle - Beka, Siva, Alicia, Nekki, Caleb, Markus, Maedhros, JK, Aredhel, Ryoga, Satrek
Satrek führte die Gruppe mehr oder weniger in Richtung Eingangshalle, und langsam beschlich ihn das Gefühl, das zumindest einige Mitglieder der Gruppe Erwartungen in ihn setzten, die er kaum erfüllen konnte. Es lag ihm zwar, die Initiative zu ergreifen wenn es sich anbot, irgendwo zwischen Beschäftigungstherapie und aktiver Prävention, und wenn möglich nicht in der Nähe von präventiver Vergeltung, aber das hier war etwas andered.
Mit der Durchsage hatte er das getan, was jedes andere Ratsmitglied an seiner Stelle auch getan hätte - die Information weitergeben, die durch das Holonetz sicherlich nicht alle Jedi erreicht hätte. Doch dann, angefangen mit den Anweisungen an die Ordensmitglieder über seine Befehle an den Drall bis hin zu dem Marsch zur Eingangshalle jetzt kam er sich eher vor wie ein Oberbefehlshaber denn wie ein Rat.
Würden die Ritter und Padawane von ihm Befehle erwarten? Sollte er sie irgendwie taktisch sinnvoll einteilen, ihre Bewegungen koordinieren und militärischen Gehorsam verlangen? Oder, auf ihre Ausbildung vertrauend, den Dingen ihren Lauf lassen?
Der Rat bildete sich ein, ausreichend Kampferfahrung zu haben um sich behaupten und fliehen zu können - das war es, was er wollte. Im Kampf um die Ehre lag kein Sinn für ihn, da Ehre nichts war, was man ihm nehmen konnte wenn er es nicht zuließ. Wenn ein Sith solche Begriffe in den Mund nahm war das ohnehin ein Hohn, der seinesgleichen suchte. Ehrenvolle Sith? Die mochte es geben, aber sie hatten eine geringe Lebenserwartung in einem haufen, der unfair und egoistisch dachte - zumindest diejenigen, die ihre eigenen Lehren verstanden hatten.
Wahrscheinlich waren es auch diese, die nach der Flucht der Jedi im Falle einer Niederlage der Republik sofort damit beginnen würden, die eigenen Ränge von Gefahren für ihre eigene Macht zu säubern. Es war in der Vergangenheit so geschehen, und es würde wieder passieren. Alle, die solche Gedanken nicht hegten waren nichts weiter als Kanonenfutter, und wurden von denen benutzt die weniger einfach gestrickt waren in ihren Ambitionen.
Ja, vielleicht würde Satrek sich gezwungen sehen Befehle zu geben. Er sah sich mit all den Schattenseiten eines militärischen Kommandos konfrontiert, die er aus vielen Büchern herrausgelesen hatte, teils von gestandenen Offizieren. Und er fand nichts von dem, was bei einer normalen Karriere als Kommandant diese Mankos ausgleichen sollte.
Die Jedi waren einfach keine Soldaten, zumindest nicht im üblichen Sinn. Das Lichtschwert war primär keine Waffe, sondern ein Instrument der Meditation, gedacht als Fokus der eigenen Gedanken wenn die leuchtende Klinge jahrhundertealte Formen wiederholte und sich Geist und Körper im Einklang der Macht hingaben, die für einen Jedi nicht Blutvergießen sondern Ausgeglichenheit forderte.
Es spielte keine Rolle, ob man mit einem Lichtschwert meditierte oder mit einem Holzstab. Tatsächlich gab es genug Jedi, die das Lichtschwert skeptisch betrachteten. Doch niemand konnte sich den Anforderungen der wirklichen Welt entziehen, und es war trotz aller fromen Wünsche wahrscheinlich, das man als Jedi gezwungen war den Frieden, für den man stand, und die Kompromisse, die man schmiedete, mit Waffengewalt zu untermauern. Auf vielen Welten reichte alleine der Anblich eines Lichtschwertes aus, um verfeindete Parteien an einen Tisch zu bekommen, denn niemand war versessen darauf die Fähigkeiten desjenigen auf die Probe zu stellen, der eine solche Waffe trug.
Die Sith hatten dieses Konzept pervertiert. Sie hielten das Lichtschwert für das endgültige Zeichen ihrer Macht, und ihre Bereitschaft es einzusetzen wurde nur übertroffen von ihrem Willen, die Klinge in Blut zu tränken. Auf lange Sicht war den Sith keine Zukunft beschieden, dessen war sich der Rat sicher. Der Jedi-Orden hatte schon andere Kriesen ausgestanden, und die Sith hatten die Angewohnheit sich immer wieder selbst an den Rand des Vergessens zu treiben.
Hatte er nicht gesagt es würde keinen Pathos geben? Tief durchatmend beruhigte Satrek die Gefühle, die in ihm aufzuwallen drohten. Die Idiotie der Sith war etwas, das selbst den ausgeglichensten Jedi in Rage bringen konnte. Wie konnte man sich nur zum Ziel machen, die eigene Macht an erste Stelle zu setzen, und gleichzeitig versuchen dieses Ziel mit einer Gruppe Gleichgesinnter durchzusetzen? Im Gegensatz zu der uneigennützigen Gemeinschaft der Jedi konnte ein solches Vorhaben nur scheitern - und das tat es auch, wieder und wieder.
Schön das du zu uns gefunden hast, Beka,
meinte Satrek, zunächst ohne sich umzusehen. Er hatte die Präsenz seiner Schülerin eben erst bemerkt, so vertieft war er gewesen in einer pilosophischen Debatte die bald auf die eine oder andere Art nichtig wäre. Das die Padawan aussah als hätte sie an einem Experiment zur "Kiemenbildung bei Menschen durch das Tragen nasser Kleidung" teilgenommen ignorierte der Rat - ausnahmsweise hatte sein Gefahrensinn etwas anderes, auf das er sich konzentrieren konnte. Ebenso verdrängte er den Gedanken, das Beka in vielleicht zwei Jahren an einer anderen Art von Experiment - oder vielmehr Wettbewerb teilnehmen könnte, wenn sie Wasser so mochte. Das Problem bei diesem Gedanken war nur, das die Padawan genauso wie alle anderen Jedi auch zunächst die nächsten Stunden überleben mußte.
Satrek nahm sich vor, sowohl ihr als auch Siva jeweils einen Eimer kaltes Wasser überzuschütten, sobald diese Schlacht vorbei war - nur um zu feiern, das beide noch am Leben waren. So hatten die beiden - ohne es zu wissen - noch eine Verabredung, und das würde ihr Überleben sicherstellen - auf die eine oder andere Art.
Ohne anzuhalten sprach er die beiden Mädchen an. Es gab viel, das er sagen wollte, aber das meiste galt Turima. Sie hatte ebenfalls noch eine Verabredung, und wenn es hieß schwangere Weibchen kämpften wie wild für ihren Nachwuchs, so hatte Satrek zumindest ein Vorbild.
Beka, Siva, haltet euch in meiner Nähe, und sucht Deckung sobald ich angegriffen werde. Ich kann euch nicht daran hindern mit Gegenständen zu werfen oder zu schießen, aber seid vorsichtig. Das wird kein Spaß, und kein Hausmeister wird euch nachher an den Ohren wegschleifen.
Als sie die Eingangshalle erreichten fanden sie den Raum leer, bis auf ein Mädchen, das etwas verloren wirkte zwischen dem in der Eile wohl von flüchtenden Zivilisten umgestoßenen Mobiliar.
Das Glas an der Front ist blastersicher, aber ich bezweifele das der Architekt mit mehr gerechnet hat als einer Hand voll Angreifer. Rechnen wir lieber nicht damit das es uns viel Schutz bietet. Lasst uns die Sessel und Tische so zusammenschieben das sie uns wenn nötig Deckung bieten.
Der Rat atmete erneut tief durch und sah dann in die Runde.
Ich kann euch nicht sagen, was ihr zu tun habt. Genausowenig erwarte ich von euch irgendetwas. Ihr müßt wissen wozu ihr bereit und fähig seid. Wer nicht mehr kann verschwindet, wer Hilfe braucht der ruft.
Damit überließ er die Jedi den Vorbereitungen des Angriffs und trat auf das Mädchen (color=orange]Jaseen[/color]) zu. Sie schien bereits einiges mitgemacht zu haben, auch wenn sich die Schäden auf oberflächliche beschränkten.
Ich bin Satrek Taphon. Du hast dir einen schlechten Zeitpunkt ausgesucht, würde ich sagen, obwohl ich denke das es in ein paar Minuten noch ungemütlicher gewesen wäre. Such dir Deckung, und hoffe das deine Entscheidung hierher zu kommen kein Fehler war. Wenn es sonst noch etwas gibt das wir für dich tun können, zumindest bis die Explosionen...
In einiger Entfernung detonierte ein, nein, mehrere Sprengsätze. Der Bodenangriff hatte begonnen, und nach einem zermürbenden Geplänkel mit normalen Bodentruppen würden bald darauf auch die Sith zum Tanz bitten.
...streich das. Es ist wohl zu spät für dich zu fliehen, also kannst du hier bleiben.
Er schob das Mädchen sanft aber bestimmt zu der im Werden befindlichen Barrikade.
Möge die Macht mit uns sein,
meinte er an alle gerichtet, während das Blasterfeuer vor der Basis, zuerst nur ein entfernter Schein, immer näher kam.
Eingangshalle - Jaseen, Beka, Siva, Alicia, Nekki, Caleb, Markus, Maedhros, JK, Aredhel, Ryoga, Satrek