Corellia, Talus, Centerpoint Station, Selonia (Corellia-System)

[Corellia-System | Orbit von Corellia | VSD Kali | Salon] Gordon Aaronson, Jarvis Steiner, Toji Murata, Samuel Vimes, Alexa O'Neill, Commodore Mard

Nachdem Commodore Mard hatte durchblicken lassen, dass seine Gäste nicht länger zum Bleiben verpflichtet waren, machte Gordon Aaronson sich ziemlich bald auf den Weg. In Begleitung eines jungen Fähnrichs fuhr er zum Hangar hinunter und ließ sich mit einer Fähre zurück zur Silver Bullet bringen. Nicht dass er etwas gegen einen ausgedehnten Abend mit Kollegen gehabt hätte, vor allem im Ambiente des Salons der Kali und mit der hervorragenden Verpflegung dort. Aber er hatte sich unter den anderen Offizieren teilweise nicht besonders wohl gefühlt. Es war ihm klar geworden, dass sie nicht alle ›Seinesgleichen‹ waren. Eine junge Generation von Offizieren beanspruchte nach und nach die interessanten Posten in der Flotte für sich, und mit ihnen kamen Bräuche und Gedankengut, mit denen sich der Lieutenant-Commander nicht gut identifizieren konnte. Noch waren die Jungen nicht in der Mehrheit, wenn er so über die Gästeliste nachdachte, aber es fehlte nicht viel. Irgendwann würden sie die Mehrheit bilden und die Standards des Militärs prägen, eine Vorstellung, die Aaronson nicht sehr reizvoll vorkam. Ob er sich dann noch mit der Flotte identifizieren könnte? Würde der unwahrscheinliche Fall, dass tatsächlich einmal eine Frau oder ein Alien in der Position sein würde, ihm Befehle zu erteilen, ihn zwingen, seinen Dienst zu quittieren?

Nein, sicherlich nicht. Dafür war ihm dieser viel zu wichtig, nichts, das er leichtfertig oder aufgrund einer Verstimmung einfach wegwerfen würde. Die große Karriere, von der er früher geträumt hatte, war ausgeblieben; dennoch hatte er es immerhin bis zum Raumschiffkommandanten gebracht. Er hatte so die Möglichkeit, einen kleinen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Neuen Ordnung zu leisten, das Imperium zu unterstützen und dem Imperator zu dienen. Das war sein Leben. Kein Alien des Universums, egal ob es zur Rebellion oder zur imperialen Flotte gehörte, konnte daran etwas ändern.

Dies war das Fazit, das er unter seine Überlegungen zog, als die Fähre an eine Schleuse der Silver Bullet andockte und er auf sein Kanonenboot zurückkehrte.


»Commander auf der Brücke!« rief Lysander Scott, Aaronsons Erster Offizier, als er die Kommandozentrale des kleinen Kriegsschiffes erreichte. Der Lieutenant erhob sich, um seinem Vorgesetzten den Platz zu räumen, der von Rechts wegen dem Befehlshaber zustand.

»Lieutenant Scott, ich habe Informationen über den möglichen Schlachtverlauf und unsere Formation. Kommen Sie an den Holotisch. Wir wollen sehen, was uns erwartet.«

Der Lieutenant-Commander wiederholte das, was er auf der Kali erfahren hatte, und gemeinsam mit einem Techniker gaben die beiden Offiziere die Daten in den Computer ein. Nach kurzer Zeit hatten sie eine stilisierte Holokarte des Systems, in welche die ungefähre Lage der Minenfelder sowie der imperialen Verteidigungslinie, wie Mard sie beschrieben hatte, eingezeichnet war.

»Ja, so in etwa soll es aussehen«, bestätigte Aaronson, als sie das vorläufige Ergebnis vorliegen hatten. »Die vierte Flottille steht ganz an der rechten Flanke. Nur die zwölfte Kampfgruppe ist noch weiter am Rand als wir.«

»Aber was werden die Rebellen tun, und vor allem wann?« fragte Scott in den Raum.

Einige Augenblicke schweigenden Nachdenkens folgten. Dann sagte Aaronson:


»Ich denke, sie werden innerhalb der nächsten drei Wochen angreifen, und zwar, wenn in Coronet Nacht ist.«

Scott blickte verdutzt auf.

»Dass sie nicht lange auf sich warten lassen, liegt nahe; aber wie kommen Sie auf die Nacht?«

»Weil die Werften in einem stabilen Orbit über Coronet hängen. Sehen Sie: Jeden Tag kreist sie einmal um die Planetenachse, genau so schnell wie der Planet rotiert.«

Bis dahin war es nichts Neues. Doch Scott begann nun zu dämmern, worauf sein Vorgesetzter hinaus wollte.

»Ah, Sie meinen, die Rebellen werden angreifen, wenn die Werft diesseits des Planeten ist?«

»Da bin ich beinahe sicher. Ich jedenfalls würde es so machen. Die Aufständischen werden sich bestimmt nicht die Zeit nehmen, ihre ganze große Flotte in einer langen Reihe von kleinen, unsicheren Sprüngen um das System herum zu bewegen, oder es nach ihrem Wiedereintritt in den Normalraum langwierig zu umfliegen: Sie werden direkt vor unsere Haustür springen und uns so schnell wie möglich in Kämpfe verwickeln. Dieser Meinung ist wohl auch die Admiralität, deshalb liegen Schlachtreihe und Mienenfelder in der Richtung, aus der sie zwangsläufig kommen müssen.

Wenn sie länger als drei Wochen warten, hat Corellia seine Umkreisung der Sonne weit genug fortgesetzt, so dass sie nicht mehr direkt über dem Planeten aus dem Hyperraum kommen können«
, erklärte er weite rund verdeutlichte seine Überlegungen, indem er die "Uhr" des Holos um einige Wochen vorwärts laufen ließ: Corellia entfernte sich von der Linie, welche den exakten Verlauf Corellian Run markierte.

Der kahlköpfige, dunkeläugige Lieutenant nickte verstehend und setzte die Ausführungen seines Kommandanten fort, um zu verdeutlichen, dass er dessen Überlegungen verstanden hatte:

»Je weiter weg, um so mehr Raum müssen sie einnehmen und um so mehr Minenfelder und Verteidigungslinien können in ihrem Weg liegen. Wenn sie uns gleich angreifen, stehen wir mit dem Rücken zur Wand und können uns nicht zurückziehen. Da können sie uns mit der überlegenen Feuerkraft eines SSD zusammenschießen, ohne dass wir das Ding ausmanövrieren können.«

»Genau. Sie sind dumm, wenn sie diese Chance verstreichen lassen. Außerdem kommen sie nicht nur, um sich mit uns zu schlagen: Sie wollen die Kontrolle über das System, und vor allem auch über die Werft. Also werden sie sicherlich versuchen, sie so schnell wie möglich in ihre Hand zu bekommen, wahrscheinlich vom ersten Augenblick des Kampfes an.«

»Und das wiederum bedeutet, dass sie angreifen werden, wenn die Werft ihnen am nächsten ist. Ansonsten müssten sie den Planeten umkreisen, bevor sie dort aktiv werden könnten, und wir hätten abermals die Möglichkeit, uns zu einer hinteren Verteidigungslinie zurückzuziehen oder ihnen andere Hindernisse in den Weg zu legen.«

»Oder die Werft in aller Ruhe zu zerstören, falls es ihnen gelingt, unsere Flotte zu schlagen. So aber haben wir keine andere Wahl, als die Werft zu verteidigen, so lange wir eben können, und unterzugehen, falls das nicht ausreicht.«

Scott nickte, sagte aber noch nichts. Nachdenklich und scheinbar in Gedanken versunken, beobachtete er weiterhin die Karte von allen Seiten. Kurz darauf brach er sein Schweigen abrupt:

»Was ist mit dem Mond?« fragte er.

»Wie meinen?«

»Der Mond. Gus Talon. Welche Rolle spielt er in dem Ganzen? Er kreist ja ebenfalls um den Planeten. In dem Zeitraum, der nach Ihrer Theorie der wahrscheinlichste ist, steht er immer mehr oder weniger über der Nachtseite und zieht über Coronet hinweg. Wie werdne die Rebellen ihn in ihren Plänen berücksichtigen? Benutzen sie ihn als Schutzschild, oder um sich heimlich anzuprischen?«

»Hm.« Nun war es an Aaronson, nachdenklich die Karte anzustarren. »Hm. Über den Mond hatte ich nicht nachgedacht. ...Ich denke nicht, dass sie dann springen, wenn er in ihrem Weg liegt. Damit müssten sie ihn ja erst umkreisen und würden damit jeden Vorteil zunichte machen. Ich glaube deshalb, dass sie einen Zeitpunkt wählen, an dem Gus Talon mitsamt seinem Masseschatten sich der Werft entweder noch nicht genähert hat oder schon an ihr vorüber gezogen ist. Damit bliebe dann also...« Er ließ die Simulation der nächsten Wochen nochmals durchlaufen und zeigte auf den Zeitindex am unteren Bildrand. »Von hier bis hier.«

»Da haben Sie recht, Sir. Die Rebellen werden wohl zu ähnlichen Schlüssen kommen. Wenn das stimmt, lässt sich der wahrscheinlichste Zeitpunkt des Angriffs auf einen Zeitraum von sechs Tagen festlegen, und jeweils nur auf die Nachstunden. Was meinen Sie - wissen die Admiräle schon darüber bescheid?« fragte Scott mit einem Anflug von Feuereifer.

»Da bin ich sicher. Ich meine, dafür stehen sie doch in den hohen Soldklassen. Was uns einfällt, ist bestimmt auch schon irgend einem Fünf-Sterne-Genie in den Sinn gekommen. Und wenn nicht - was sollten wir tun? Man kann ja nicht einfach zum nächsten Admiral laufen und ihm das Holo zeigen. Da gibt es Bürokraten. Und Sie wissen, was die von klugen Ideen halten, auf die sie nicht selbst gekommen sind.«

»Nicht viel jedenfalls«, grinste der Lieutenant. »Trotzdem wäre es vielleicht nicht verkehrt, jemanden darauf hinzuweisen. Nicht dass hinterher jemand fragt, warum niemand außer den Rebellen auf diese Idee gekommen ist.«

Aaronson musste schmunzeln.

»Ich glaube, Sie unterschätzen unsere Strategen, Lieutenant. Aber von mir aus, ich rede mit Captain Minks. Nur mit ihm, klar? Wenn man mir schon erzählen wird, dass diese Idee entweder totaler Quatsch oder längst Allgemeinwissen ist, will ich mir nicht auch noch vorwerfen lassen, dass ich die Befehlskette nicht einhalte. Ob Minks das Ganze dann vergisst oder ob er den ganzen Admiralsstab deswegen scheu macht, ist dann seine Sache.

Ich mache das am besten gleich. Übernehmen Sie nochmals das Kommando, Lieutenant Scott. Ich versuche derweilen herauszufinden, ob der Captain noch auf der Kali oder schon wieder auf der Invidous ist.«


Aaronson zog die Holokarte auf einen Datenchip und zog sich damit in sein Quartier zurück, um von dort aus Captain Minks zu kontaktieren und die Ergebnisse seiner und Scotts Überlegungen mit dem Anführer der elften Kampfgruppe zu teilen.

[Corellia-System | Orbit von Corellia | CRK Silver Bullet | Aaronsons Quartier] Gordon Aaronson
 
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[Corellia – wenige Kilometer vor den CEC-Werften – VIN-Behemoth – Kommandobrücke] Norin Asharra, Arcturus Mengsk

Norin Asharra starrte auf das Holobild der Simulation, rieb sich die Augen und starrte erneut darauf. Reiner Unglaube sprach aus seinem Blick, dann lachte er kurz auf. „Wir leben noch. Wie sieht es mit den Schilden aus?“
„Bei etwa 20 Prozent, Sir. Aber sie erholen sich.
„Wann haben wir volle Leistungsstärke?“
Der Mann las eifrig Daten von seiner Konsole ab und sagte rasch: „In etwa fünf Minuten, Sir.“ Das dauerte Norin zu lange, denn er glaubte nicht, dass sich Commander Maevric extra Zeit lassen würde, nur damit sich ihre Schilde regenerieren konnten. „Leiten Sie alle nicht benötigte Energie in die Schilde und die Waffensysteme. Wie sieht es mit den vorderen Turoblasern aus?“
„Laut meinen Anzeigen, Sir, sind sie nicht einsatzbereit und werden es auch so schnell nicht mehr.“ Der drahtige XO mit dem jugendlichen Gesicht rieb sich nachdenklich die Stirn. Viel Zeit blieb ihnen nicht. „Die Vierlingsturbolaser?“, fragte er weiter.
„Nur bedingt einsatzbereit, Sir. Tut mir Leid“, kam es zögerlich von einem Lieutenant. „Nicht Ihr Fehler. Aber jetzt machen Sie sie bereit und zwar sofort! Ich brauche sie jetzt.“ Brüsk wandte er sich um und wieder der Holodarstellung zu. Was er machte, war alles Improvisation, etwas das ihm eigentlich lag.

Nun bewegte sich das schwere Schlachtschiff wieder auf der Darstellung und zwar mit unglaublicher Geschwindigkeit und brachte sich erneut in eine Position aus der sie freies Schussfeld auf die Behemoth hatten. Der XO schloss die Augen und atmete einige Male tief ein und aus, bevor er den Befehl gab, sie weiter über der Annihilator zu halten, die Geschwindigkeit zu erhöhen und das Feuer neuerlich zu eröffnen, auch wenn sie noch zu weit weg waren für irgendwelche Treffer. „Steuermann, wir kreuzen über diesem Koloss, mal sehen, wie ihnen das dann schmeckt. Alle einsatzbereiten Geschütze, Feuer!Abermals zeichneten sich auf dem Holobild die simulierten Schussbahnen ab. Gebannt schaute er zu, wie sich die Behemoth über den mächtigen ISD hob und dabei ein Feuerwerk an Geschossen ablieferte. Er hoffte, dass die Energie dafür noch eine Weile reichte.

Seine Haltung wirkte nach außen hin sehr geduldig und gelassen, aber innerlich sah er sich an den Nägeln kauen vor Nervosität. Der Kommandant machte ihn zusätzlich nervös, wie er so grinsend auf seinem Platz saß und das Geschehen zu genießen schien, dann wandte sich dieser plötzlich einer anderen Aufgabe zu und Norin zwang seine Gedanken zurück auf die Simulation. Streng schalt er sich, sich nicht weiter ablenken zu lassen. Ablenkung bedeutete im Normalfall den Tod.

Endlich waren sie in einer halbwegs guten Schussposition und Norin ließ erneut das Feuer eröffnen. „Schilde wieder auf neunzig Prozent“, meldete der Lieutenant, was Norin mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. Es war zwar nicht die volle Stärke, aber mehr würde er jetzt nicht bekommen. „Weiter wie ich gesagt habe und mit etwas mehr Tempo, Herrschaften“, sein Ton wurde merklich schärfer, je sicherer er sich fühlte. Als Ausbilder hatte er viele Stunden mit Simulationen verbracht, Kadetten angewiesen und jedes erdenkliche Szenario durchgespielt, doch so etwas war nie dabei gewesen. Er ertappte sich dabei, wie er sich gedanklich Notizen machte, wie man die Simulation in den Schulungsbetrieb integrieren konnte. Dann wurde ihm bewusst, dass das nicht mehr im Bereich seiner Möglichkeiten lag. Beinahe blind starrte er auf die Holoprojektionen und verfolgte den Kurs der Behemoth, die sich behäbig, wie ihm schien, über der Annihilator quer stellte, feuerte, nur geringen Schaden anrichtete und dann mit vollem Schub auf der anderen Seite in den blinden Schusswinkel der gegnerischen Turbolaser driftete. Norin ordnete eine weitere Wende an und das Holoabbild des Kreuzers schoss abermals auf den ISD zu um ihn mit seinem Feuer einzudecken. Dazwischen wurden sie selbst immer wieder vom gegnerischen Feuer getroffen.

„Schildstärke nimmt wieder merklich ab, Sir. Sie halten aber noch“, meldete der Lieutenant.

„Wir ziehen uns wieder etwas aus ihrer Reichweite zurück, aber nicht zu weit. Ich will nicht, dass sie denken, wir würden kneifen.“

Der schlanke XO nahm die Kappe vom Kopf und strich sich das Haar aus der Stirn, doch eine Locke weigerte sich hartnäckig hinten zu bleiben. Einige Male versuchte er die Strähne zu zähmen, dann gab er entnervt auf und ließ sie, wo sie war. Die Kappe legte er auf die Ablage neben einer Konsole und versenkte dann abermals seine Konzentration auf die Daten, welche die Sensoren übermittelten und in sich ständig ändernder Form auf das Holobild projizierten. Während er das Bild betrachtete, wurde ihm bewusst, dass ihm das gefiel. Mehr als er gedacht hatte, hatte er es vermisst, auf einem Schiff seinen Dienst zu tun.


Commander Mengsk hatte unterdessen eine Nachricht von Brigardier Utkhar erhalten, mit dem Ersuchen, alle nicht benötigten Bodentruppen zur Verteidigung der Werftanlagen abzustellen. Der bärtige Kommandant der Behemoth, schien einen Moment zu überlegen, dann schaute er sich die Besatzungsliste der Bodentruppen an und gab seine Entscheidung an Major Manscherov weiter. Umgehend wurden zwei Kompanien zur Verteidigung der CEC-Werften abkommandiert. In einer dieser Kompanien war auch Sergeant Ben Terrek, der erst seit kurzem auf der Behemoth seinen Dienst versah. Major Manscherov würde sich um den Abtransport kümmern, die Marschbefehle wurden bereits erteilt. Zur Sicherung der Behemoth blieben noch etwa zweihundert Trooper an Bord, das musste für den Notfall reichen.

Als das erledigt war, schaute er sich neuerlich auf der Brücke um. Alle Stationen arbeiteten erwartungsgemäß und effektiv. Zufrieden brummte er, bis ihm einfiel, hier nur der Zuschauer zu sein. Die Gewalt des Kreuzers hatte er an seinen XO abgegeben solange die Simulation dauerte. Der Umstand des Wartens gefiel ihm nicht besonders und er hoffte insgeheim, dass diese Übung bald vorüber sein würde, damit er wieder das Kommando übernehmen konnte. Dennoch lehnte sich der große Mann in seinem Stuhl entspannt zurück und wartete auf den Ausgang, der seiner Meinung nach nur im Desaster enden konnte, in einer völligen Vernichtung der Behemoth. Aber er wollte sich nicht einmischen. Es war Asharras Idee gewesen, mit der Mannschaft zu üben, also gebührte ihm die Ehre. Auch die Ehre der Niederlage würde der junge Offizier dann einstecken müssen. Diese Erkenntnis ließ den Kommandanten grinsen.

[Corellia – weinige Kilometer vor den CEC-Werften – VIN-Behemhoth – Kommandobrücke] Norin Asharra, Arcturus Mengsk
 
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[: Corellia-System | Corellia | einen knappen Kilometer vor Coronet :||: Seefestung (Raumjägerbasis „Aurek II“) | Etage Fünfunddreißig | Besprechungsraum L35 :||: Sayuri Tanaka mit Aiden Thiuro, Jacen Foster und den Welpen Mosey Shaw, Sakura Mitsumo und William J. Draike :]


Als alle Fragen so weit von dem Wing Commander und dem Flight Captain beantwortet wurden, neigte sich auch die kleine Besprechung langsam dem Ende zu. Zu Sayuris leichtem Erstaunen willigten Foster und Thiuro der „Einstandsfeier“ von Draike zu und hatten allen freigestellt, seine Einladung anzunehmen. Alle Wolves hatten ab sofort bis um 10 Uhr am nächsten Morgen dienstfrei. Um Sayuris volle Lippen zeigte sich ein Hauch von einem kleinen Lächeln --- frei bis zum nächsten Morgen. Genau das, was die zierliche Pilotin brauchte. Ein wenig Ruhe. Denn die letzte Tour of Duty bei der 148. TIE- Avenger-Staffel war sehr anstrengend gewesen und Sayuri hatte schon Kämpfe in ihren Wagen vom ewigen Dauerlächeln. Auch während des direkten Fluges nach Corellia hatte Tanaka keine richtige Ruhe gefunden. Das hieße aber nicht, das die kleine Tanaka die Einladung zu der Party in den Wind schlug. ‚Waurm nicht einmal das Angenehme mit dem beruflichen verbinden.‘ Auf der Feier konnten sie so wenigsten schon einmal den Rest des Squads kennenlernen auf einer eher privaten Ebene. Mit einem letzten Blick auf den Wink Commander und dem Flight Captain erhob sich die junge Frau von ihrem Sitz und folgte ihren Kameraden, um den Besprechungsraum zu verlassen. Auf dem Gang war weit und breit kein Tony zu sehen. Erleichtert atmete Sayuri auf. Erst mal keinen cholerischen Tony R. Scott um sich zu haben. Doch die Freude währte nicht lange. Denn auf dem Weg zum Ausgang des Gebäudes konnte die Pilotin ihn schon hören, wie er mit lauter Stimme sich abreagierte. Unwillkürlich lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken, ein Schauer der Angst. Ja, Tony machte ihr so langsam Angst, da er immer unberechenbarer wurde in seinen Wutanfällen. Bei einem seiner letzten Anfälle auf der „Armitage“ – dem Passagierraumer mit dem die KOMENOR-Gruppe hier ankam, hatte er fast eine handfeste Auseinadersetzung mit einem Stewart wegen einer Nichtigkeit.

Als Sayuri aus dem Gebäude trat, diskutierte, nein beschwerte sich Tony gerade bei dem Sergeant der Militärpolizei über seinen „Rauswurf“ und das „Festhalten als wäre er ein Krimineller. „.... wenn ich mit Ihnen fertig bin, dann können Sie nur noch als Schülerlotse arbeiten ...“. Die junge Frau trat kopfschüttelnd zu dem Filmteam und wurde von Ellen mit einem „Hallo.“, und einem Lächeln begrüßt.

„Hat er sich immer noch nicht beruhigt?“

Die zierliche Pilotin erwiderte das Lächeln und nickte dann zu Scott.

„Du kennst doch Tony.“

War Ellens Antwort. „Oh ja“, seufzte die junge Frau. Sayuri kannte Tony nur zu gut. Dieser hatte sich bereits so in Rage geredet und war nur auf dem Sergeant fokussiert, das er seine nähere Umgebung nicht mehr wahrnahm. Erst als Tanaka sich den beiden Streithähnen näherte und sich direkt an den Sergeant der MP wandte, wurde Tony auf seinen Star aufmerksam.

„Sergeant Dobbs, ich hoffe Sie können uns helfen, Sir. Wo finden wir den Quartiermeister? Ich muss mich bei ihm melden.“

Kurz warf Dobbs dem unbequemen Regisseur einen scharfen letzten Blick zu, bevor er sich Sayuri zuwandte.

„Der Quartiermeister befindet sich in dem Gebäude hier um die Ecke, es ist nicht weit. Wir bringen sie am besten hin, bevor Sie uns noch verloren gehen.“

Beim letzten Satz zwinkerte der Sergeant der jungen Frau zu, gefolgt von einem breiten Grinsen. Was Saryuri ein kleines Lachen und ein leichtes Kopfschütteln entlockte. Langsam setzte sich der ganze Tross erneut in Bewegung, allerdings zu Fuß. Der Gleiter folgte ihnen, weil dort das ganze Kameraequipment verstaut war. Auf dem Weg zum Quartiermeister wurden sie hier und da von Soldaten und Techniker aufgehalten, die ihren Weg kreuzten. Freundlich und ganz Profi erfüllte die junge Tanaka deren Autogrammwünsche und die Anfrage nach einem gemeinsamen Foto. Tony, der zwar immer noch sehr ungehalten über den Rauswurf von Thiuro und Foster war, doch soweit Profi, das er Mike einen Wink gab, um die Kamera laufen zu lassen. Er würde später noch genügend Zeit haben sich mit diesem Wing Commander und diesem Flight Captain zu befassen. Bei diesem Gedanken huschte ein kleines nicht gerade freundliches Grinsen über seine Lippen.

******​

Der Quartiermeister hatte zwar die Ankunft des letzten Neuzugangs des „Wolve-Squad“ erwartet, aber nicht mit das, was gerade um die Ecke seines Korridors bog und auf seinen „Schalter“ zuhielt: Eine junge zierliche Frau umringt von einer kleinen Menschenmenge in denen er eine Kamera ausmachen konnte. Das eine KOMENOR Filmcrew und Sayuri Tanaka sich auf der Basis aufhielten war zwar schon zum gealterten Quartiermeisters vorgedrungen, allerdings hatte er gehofft mal alleine mit der kleinen Tanaka sprechen zu können. Denn er wollte sie um ein Autogramm für seinen Sohn bitten, der ein großer Fan ihres Rennteams war. Mit einem Seufzen schob der die Glasscheibe des Ausgabeschalters nach oben und lächelte Sayuri an, die just in diesem Moment bei ihm ankam. Nachdem die zierliche Pilotin ihre neue schwarze Uniform, Fliegerkombie und den Helm entgegen genommen hatte, machte sie sich auf den Weg zu dem ihr zugewiesenen Quartier. Es befand sich in dem Gebäude, in dem auch die Besprechung stattgefunden hatte. Also machte sich der ganze Tross wieder auf den Rückweg. Selbst die Filmcrew hatte Räumlichkeiten in dem gleichen Gebäude zugewiesen bekommen. Was nicht sehr überraschend war. Denn die „Führung“ – der High Colonel wollte sich und seine Basis von der besten Seite zeigen.

Sayuri musste sich wohl das Quartier mit einer zweiten Person teilen, denn in den Räumlichkeiten stand links und recht jeweils eine Schlafstätte. Die Wandschränke befanden sich am Fußende der Betten. Die Nasszelle oder vielmehr der Mannschaftswaschraum befand sich am Ende des Korridors und war in Männer und Frauen aufgeteilt. Da es keine Spur von der hier lebenden zweiten Person gab, konnte sich die junge Frau das Bett, in dem sie nächtigte, aussuchen. Sayuri entschied sich für die Ruhestätte auf der rechten Seite, direkt an der Tür. Kaum hatte die junge Frau ihre Sachen dort abgelegt, wurde das Quartier schon von Tony, Mike und den techn. Assistenten gestürmt, die es mit kleinen Kameras ausstatten wollten, um ja keine Bewegung Sayuris zu verpassen. Das war der Punkt, wo der zierlichen Pilotin mit dem schwarzen Haarschopf der Kragen platzte. Was folgte war ein lautstarker und handfester Streit, der damit endete, das Sayuri kurzerhand Tony und Mike des Raumes mithilfe der MP verwies. Sie wollte einmal ihre Ruhe von diesen Kameras und von Tony haben. Das war der eine Punkt, der andere war, das sie sich vermutlich die Räumlichkeit mit einer zweiten Person teilen würde. Die ebenfalls recht auf Privatsphäre hatte. Scott, nun vollkommen kurz vor dem Explodieren warf der jungen Frau noch einen bitterbösen Blick zu, bevor er sich mit seinen Leuten – bis auf Ellen Anderson - zu deren Quartieren zurückzog. Doch so einfach sollte Sayuri nicht davon kommen, zumal sie ihn vor versammelter Mannschaft verbal angegriffen hatte. Diese Schmach wollte er nicht so schnell auf sich sitzen lassen.


„Wow ... so was hätte ich Dir gar nicht zugetraut, Kleines.“

Brach Ellen die plötzlich aufkommende Stille und grinste breit. Anderson war mehr als nur überrascht, über das eben zutage kommende Verhalten ihres Schützlings. Sayuri Tanaka hatte ganz schön Feuer im Hintern. Doch wie die pers. Assistentin Scott kannte, würde er sich diese öffentliche Bloßstellung nicht gefallen lassen. Unwillkürlich breitete sich eine eisige Kälte in ihrem Innern aus. Es war die Angst um Tanaka. Ellen nahm sich vor, ab sofort verstärkt ein Auge auf die junge Frau zu haben.

„Danke Ellen. Aber das musste mal sein. So, nun aber mal zu etwas Erfreulichem. Die ganze Staffel hat dienstfrei bis morgen früh um 10 Uhr – Coronet Zeit. Einer der Neuen, ein gewisser William J. Draike - Marquess von Helms Hood hat für heute Abend eine kleine Einstandsfeier im Maquia geplant. Sie soll um 20 Uhr – Coronet Zeit – beginnen. Und ich beabsichtige dort zu erscheinen. Ohne Anhang. Einfach nur als Sayuri Tanaka, eine ganz normale junge Frau.“

Tanaka hatte sich auf das Bett gesetzt und schaute zu Ellen auf, die sich neben sie setzte und sanft über ihren Haarschopf strich. Lange schauten sich die beiden Frauen an, bist die älter das Wort ergriff.

„Das kannst Du meine Kleine, das kannst Du. Ich werde ihm nichts davon sagen. Und nun wollen wir Dich herrichten, damit Du nicht zu spät kommst.“

Anderson hatte sich von der Schlafstätte erhoben und machte sich an der Reisetasche ihres Schützlings mit einem „Mal sehen was wir hier haben ...“ zu schaffen und leerte nach erfolgloser Suche den Inhalt der Tasche auf dem Bett aus. Gemeinsam suchten die beiden Frauen ein passendes Outfit zusammen.

„Oh, fasst hätte ich es vergessen.“ Ellen griff nach einem mittelgroßen Paket und überreichte es Sayuri, diese schaute fragend zu Anderson auf – „ Mit den besten Grüßen der KOMENOR.“

Leicht verzog die zierliche Pilotin ihre vollen Lippen zu einer Schnute und öffnete das Paket. ‚Was haben die sich denn jetzt wieder einfallen lassen.‘ In der Box befand sich derselbe Helm, der bereits auf ihrem Bett lag. Allerdings hatte dieser von der KOMENOR ein durchsichtiges Visier. Mit einem resignierten Seufzer tauschte sie die beiden Helme aus. Just in case. Man konnte ja nie wissen.

******​

Das Maquia, oder besser gesagt die „Maquia – Lounge“ befand sich in der Innenstadt von Coronet-City, wo die Party schon seit einigen Stunden im Gange war und die Stimmung auf dem Höhepunkt. Der Alkohol floss in Strömen und auch für das leibliche Wohl hatte Draike gesorgt. Und zwar in Form eines großen Büfettes, das die ganze eine Wand des Klubs einnahm. Auf einem kleinen Podest stand eine Liveband und unterhielt die Gäste mit musikalischen Stücken. Sayuri stand an der Bar und hatte sich gerade ein weiteres Glas mit „Bahama Mama“ geben lassen. Dabei wippte ihr Fuß im Takt des flotten Musikstückes. Genüsslich von ihrem Cocktail nippend drehte sich die junge Frau, die eine weise, dünne Bluse, darüber ein schwarzes Korsett und eine ebenfalls schwarze, eng anliegende Hose und High Heels trug, leicht um die eigene Achse. Ihre langen Haare trug sie heute Abend mal offen und diese vielen wie eine schwarze Flut über ihre Schultern und Rücken. Mit schon leicht geröteten rehbraunen Augen schweifte ihr Blick über die Räumlichkeit. Viele der Gäste tummelten sich auf der Tanzfläche. In einer etwas abgelegenen Nische erblickte sie in dem schummrigen Licht Draike, der diesmal einen eleganten roten Anzug trug und eine schwarze Schärpe quer über die breite Brust. Links und rechts saßen zwei mehr oder minder spärlich bekleidete Frauen und schmiegten sich an den Gastgeber. Kellner balancierten Tablets beladen mit den verschiedensten Getränken über ihren Köpfen durch die Menge. Selbst hier, auf einer privaten Feier wurde die zierliche Pilotin um ein Autogramm und um Fotos mit ihr gefragt. Allerdings hielt es sich in Grenzen. Tanaka genoss diese Party, denn es waren weit und breit kein Tony, keine Kameras und keine Paparazzi zu sehen. Allerdings würden die zuletzt Genannten bestimmt draußen warten und hofften ein gutes Bild schießen zu können, sobald die Gäste die Party verlassen würden.

Wo die anderen Wolves abgeblieben waren, konnte Sayuri nicht sagen. Bestimmt waren sie irgendwo in dem Gewühl sich zur Musik zuckenden Leiber zu finden oder in einer der etwas privaten Nischen. Sie glaubte aber schon den Wing Commander entdeckt zu haben. Allerdings war sie sich da nicht so sicher. Vom Flight Captain fehlte aber bis jetzt jede Spur. Es wunderte Sayuri immer noch, das die beiden Herren nicht mit ihr wegen des unmöglichen Betragens von Tony und seinen Leuten unter 4 Augen sprechen wollten. Aber wenn sie ehrlich war, war ihr das auch ganz recht. Mittlerweile hatte die Liveband ein anders, ebenfalls sehr flottes Musikstück angefangen zu spielen, was der jungen Frau in die Beine ging und sie sich im Takt wiegte. Kaum hatte sie die Aufforderung einer der männlichen Gäste zum Tanzen angenommen, wurde sie schon von diesem am Arm ergriffen und Richtung Tanzfläche gezogen. Ob es aus Unachtsamkeit oder eher schon den 3 „Bahama Mamas“ zuzuschreiben war, dass sie stolperte, konnte sie nicht sagen. Allerdings landete sie in genau den Armen, in denn sie nicht landen wollte: Aiden Thiuro. Etwas erschrocken darüber blickten rehbraune Augen in eisblaue. Just in diesem Moment meinte Sayuri ein Blitzlicht aus den Augenwinkeln gesehen zu haben. Doch war es zu flüchtig, um sicherzugehen. Leicht peinlich berührt, ihrem Flight Captain so in die Arme gefallen zu sein ... ihm überhaupt so nahe gekommen zu sein ... auch noch auf einer Party wo sich alle Wolves plus Bodenpersonal befanden, senkte sie den Blick und löste sich mit einer gemurmelten „ Ent .... Entschuldigung, Sir.“, von ihm und schob sich an Aiden vorbei. Mit mittlerweile hochrotem Kopf verließ die kleine Tanaka die Feier. Ihr war jetzt nicht mehr der Sinn nach Party und einem Tanz. Sie brauchte frische Luft nach diesem peinlichen Zwischenfall.

******​

Der nächste Tag brach viel zu schnell an. In der Messe der Sternenjägerbasis herrschte eine ungewohnte Ruhe. Die meisten Anwesenden, darunter auch Sayuri saßen auf ihren Stühlen wie ein Häufchen Elend, oder wie ein Schluck Wasser in der Kurve und schützten ihre Augen mit Sonnenbrillen vor dem grellen Licht der Deckenbeleuchtung. Die junge Tanaka nippte gerade an ihrer dritten Tasse Caf und dachte an die vergangene Nacht und an die frühen Morgenstunden. Tony R. Scott, Ellen Anderson und die Filmcrew wurde auf die Bitte der KOMENOR gebeten, den Planeten zu verlassen, da bekannt war, dass sich die Neue Republik Corellia näherte. Es war ein tränenreicher Abschied zwischen Anderson und Tanaka. Scott hatte Sayuri noch darüber informiert, dass man ihren Defender mit Dash-Cams ausgestattet hatte. Nach einem für Tony ungewöhnlichen emotionalen Abschied machte sich dann die Truppe daran, den Planeten zu verlassen. Noch nie in ihrem bisherigen Leben hatte sich die junge Frau so einsam und verlassen gefühlt. Und was die vergangene Nacht und die Party anging ... daran wollte Sayuri am liebsten nicht denken. So peinlich war ihr das.



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{Corellia/Coronet/Care/Hangar}mit Padme,Anakin und Imperatice, Leute vom Zol

Aufmerksam registrierte Tzun die Worte der Jedi Rätin Padme und konnte sich ein kurzes schmunzeln nicht verkneifen. Gis Ela war arrogant, schnöselig und von sich selbst überzeugt. Und die Rätin Padme schien diese Rolle perfekt zu verkörpern.
"Ja Miss Ela."
sagte Tzun so unterwürfig wie es ihm gelang und begann die Taschen zu denen die Rätin zeigte etwas zur Seite zu räumen. Immer noch fühlte es sich ungewohnt, geradezu merkwürdig, an selber mit den Händen etwas zu arbeiten statt es einen Droiden oder ein Blauäugiges Individuum machen zu lassen. Einmal blickte er zur Rätin bevor er zum Transporter blickte, gerade kam der Jedi Anakin in Gestalt des Doktors heraus samt seiner Begleitung der Zollbeamten des Geheimdienstes und bewegte sich zielstrebig zur Gruppe. Aufmerksam folgte der Kaminoaner mit seinen Blicken der Gruppe wie sie herkam und war gespannt was sie tun würden.



{Corellia/Coronet/Care/Hangar}mit Padme,Anakin und Imperatice, Leute vom Zol
 
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[ Corellia - Coronet - nahe des Widerstandes ] Milan, Firedevs Kenobi

Während er die Frau vor sich immer noch wütend musterte, schweiften Milans Gedanken weit ab. Rasend schnell analysierte sein Gehirn die sich ihm bietende Situation und teilte sie in positive und negative Aspekte:

Auf der einen Seite seine glückliche Ankunft hier auf Corellia, die Unterstützung von den anderen Agenten, die er zwar noch nicht kontaktiert hatte, deren Anwesenheit jedoch seltsam tröstlich war, und jetzt zuletzt natürlich die Ankunft der Jedi, mit deren Unterstützung hier in Coronet so vieles leichter sein würde.

Auf der anderen Seite war - neben der Blockade hoch über Corellia, durch die kein größerer "Nachschub" an Agenten und Jedi landen konnte - die jetzige Aushebung des Widerstandes die größte Katastrophe, wenn man von den ganzen kleineren Pannen und Entlarvungen absah. Viele Widerständler und Geheimdienstler waren schon zahllosen Razzien zum Opfer gefallen und waren hingerichtet oder gefangen genommen worden. Doch trotzdem wurde der Widerstand immer stärker und noch härtere Einschüchterungsmaßnahmen der örtlichen Behörden konnten Protest der Corellianer nicht brechen. Deshalb war der Operative relativ sicher, dass die Aushebung dieser Basis keine großen Auswirkung auf die aufständische Stimmung einiger Bevölkerungsgruppen nehmen würde. Allerdings taten ihm die Corellianer leid, die bei dieser Razzia festgenommen wurden. Mit denen wollte der alte Mann nicht gerne tauschen.

Die Frau auf der Straße reagierte immer noch nicht, deshalb ließ er noch einmal seine Gedanken noch einmal kreisen und rekapitulierte sein Aufenhalt in Corellia seit dem Ende des Hyperraumsprungs.

Milan hatte auf Coruscant eine verschlüsselte Nachricht erhalten, die er in nullkommanichts aufgeschlüsselt hatte und die ihn sofort nach Corellia beordert hatte. Dem Aufruf war er natürlich sofort gefolgt. Um genau zu sein hatte er sich erst einmal einen Tag lang genaue Daten über seinen Zielplaneten durchgelesen, Informationen über die dortigen Flottenverbände gesammelt und sich eine passende Route dorthin gesucht. Dann war er in einem normalen Personenshuttle von Coruscant dorthin geflogen und war ganz knapp durch die Zollbehörden gelangt, bevor diese die Blockade über den terrestischen Planeten errichtete.

Dann hatte zuerst Kontakt zu allen Widerstandsgruppen aufgebaut, die er in der kurzen Zeit erreichen konnte. Und dann hatte natürlich eine kurze Nachricht an die hier stationierte Agentin gesendet werden müssen, die jedoch nicht wirklich lang und ausführlich gewesen war. Mit dieser musste er sich auch noch treffen. Schließlich gab es natürlich noch die Jedi, von deren Ankunft er erst vor einigen Tagen erfahren hatte. Was deren genaues Auftragsziel war, wusste der alte Mann in seinem Repulsorfahrzeug nicht und vielleicht hatte es ihn nicht zu interessieren. Doch er konnte seine Neugier nicht bremsen, also musste er auch noch irgendwie Kontakt zu ihnen aufnehmen. Ob sie ihn dann in die Pläne einweihen würde, war eine andere Frage.

Seine Gedanken wanderten wieder zu der Frau vor ihm und langsam breitete sich wieder Wut in seinem Körper aus. Zwar war er nicht oft wütend, aber jetzt reichte es ihm. Er musste endlich zu seinem Hotel und die Jedi benachrichtigen. Laut rief er:


"Können Sie nicht aufpassen? Sie wären mir fast vor die Karre gefahren!"

[ Corellia - Coronet - nahe des Widerstandes ] Milan, Firedevs Kenobi
 
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[Corellia | Coronet City | Raumjägerbasis Aurek II | Etage 35 | Quartier 2] Moses und drei Kameraden


In relativ guter Stimmung wachte Moses auf, kurz musste er die Stirn runzeln bis ihm einfiel wo er wieder war. Etage 35, Quartier 2, in dem für das Wolve Squad reservierten Bereich, fiel es ihm siedend heiß ein. Kurz darauf kamen auch die restlichen Erinnerungen wieder, die Besprechung, das Beziehen der neuen Quartiere, die neue Uniform und die "Einstandsfeier" in einem Club irgendwo in Coronet.

Mürrisch Grummelnd erhob sich Moses und machte sich daran die allmorgendliche Toilette zu erledigen. Seine innere Uhr war mittlerweile so "eingestellt" das er immer fünf bis sieben Minuten vor dem Wecker aufwachte. Der angenehme Nebeneffekt: Die Nasszelle war auf jeden Fall frei. Kurz blickte er sich um, er teilte sich das Zimmer mit drei anderen Kameraden. Sie alle schliefen noch um die Auswirkungen der Party zu verdauen. Zumindest vermutete das Moses.
In der Nasszelle, beziehungsweise dem Badezimmer hatte er schnell alles zusammen gesucht was er brauchte, Nassrasierer samt Rasierschaum, Handtuch, Seife und das standardisierte imperiale Haarshampoo. Es gab einige die kauften sich ihr eigenes, aber Moses sah darin keinen Bedarf. Alles was er brauchte wurde ihm vom Imperium zugeteilt, außer Freizeitkleidung und das war am vergangenen Abend der Knackpunkt gewesen. Er hatte seit langer Zeit seinen schwarzen Anzug hervor geholt. Er konnte sich nicht erinnern wann er ihn das letzte Mal angehabt hatte. Auf der Beisetzung seiner Kameraden bei der 233. hatte er die Paradeuniform getragen, ebenso als er aus seinem Grundwehrdienst verabschiedet wurde.

Während das Wasser auf seinen Kopf prasselte kam er wieder und wieder zu dem Schluss das er überhaupt nicht in diesen Club gepasst hatte. Sayuri in ihrem pikfeinen Hosenanzug, William in dem roten Anzug und dazwischen in einem schon etwas älterem schwarzen Anzug: Moses. Um sie rum waren noch mehr Gäste da gewesen, alle gehörten wohl ausnahmslos zur Oberschicht der Bevölkerung, das war unteranderem auch an den Preisen für die Getränke abzulesen gewesen. Auch wenn Draike alles spendiert hatte, drehte sich Moses der Magen bei dem Gedanken um was man für das Geld was ein corellianisches Ale in dem Laden gekostet hatte alles andere hätte kaufen können. Zum Beispiel ein Brot, zwei Tüten blauer Milch oder ein Spielzeug für ein Waisenhaus. Ein weiterer Grund warum der Abend eher eine mittelschwere Katastrophe für Moses war, seine Herkunft passte vermutlich zu 99% gar nicht in dieses Milieu. Er kannte zwar nicht die Herkunft der anderen Staffelmitglieder aber geraten würde er sagen das sie alle besser auf dies Feier gepasst haben als er.

Für Moses war dann die Konsequenz gewesen nur drei Bier zu trinken und sich frühzeitig zurück zu ziehen. Er hatte sich das ganze sowie so anders vorgestellt, mehr so dass man sich Abends in der Offiziersmesse traf und bei ein oder auch zwei Bier ein wenig ins Gespräch kommt. Kein Club in dem Mann von den Bässen durch gerüttelt wurde. Es wäre ja in Ordnung gewesen wenn es Musik gewesen wäre die Moses Geschmack traf, leider war es das genaue Gegenteil gewesen. So hatte er dann auch nicht mehr als einige kurze Worte mit seiner Rottenführerin wechseln können, mehr als über ein höffliches Vorstellen und einigen belanglosen Floskeln waren sie nicht hinausgekommen.

Nach der Dusche hatte "Wolf 6" eine etwas bessere Laune, seine Kammeraden waren mittlerweile auch wach oder besser: Sie schliefen nicht mehr, sondern dösten nur noch da eben der Weckruf erklungen war. Schnell zog er sich die neue Uniform an, der Stoff war noch etwas steif, aber das würde sich mit der Zeit auch geben. Als letztes setzte er sich dann die obligatorische Mütze auf und befestigte Codezylinder wie Rangabzeichen an der Uniformjacke. Mit weit ausholenden Schritten in einer flotten Gangart machte sich Moses auf den Weg zur Messe um sein Frühstück einzunehmen. Wieder ein Vorteil wenn man früher aufstand: Man war der Erste am Ausgabe Tresen und hatte die freie Platzwahl, die Küchenangestellte die hinter dem Tresen stand staunte nicht schlecht als Moses mit einem Vollbelanden Tablett an ihr vorbei ging und sich einen zufällig gewählten Platz suchte. Der dampfende Caf roch wirklich verführerisch und die frischen Brötchen waren das aufstehen alle Mal wert. Jetzt mit deutlich besserer Laune fing er sein ausgiebiges Frühstück an. denn das Frühstück war für ihn eine Art ritual, es musste reichhaltig sein und ausgewogen sein. Beim Militär war es zwar eher die Ausnahme, aber als Pilot hatte man es schon besser getroffen als die Heeressoldaten oder das Sturmtruppenkorps.

Nach und nach füllte sich der große Speisesaal und auch die ersten Mitglieder von der 152. trafen ein. Der Anblick einiger seiner Kameraden ließ den sonst so zurück haltenden Moses ein Grinsen der Genugtuung aufsetzen. Das hatten die nun davon, hoffentlich ahnten sie was das für sie bedeutete. Mit Alkohol im Blut, den sie offensichtlich noch hatten durfte keiner von ihnen auch nur auf zehn Meter an einen TIE ran. Die Simulatorflüge die heute, eventuell, noch auf dem Plan standen würden sicher Aufschlussreich werden. Ein kurzer Blick auf das Chrono an der Wand verriet ihm das er noch mehr als genug Zeit hatte bis die Besprechung anfangen würde. Also holte er sich noch mal eine Tasse Caf nach und genoss den Anblick seiner verkaterten Kameraden, eines war ihm dabei sicher, egal wie schlecht er abschneiden würde im Vergleich zu den anderen "alten Wölfen" besser als die Schnapsnasen würde er alle mal sein.



[Corellia | Coronet City | Raumjägerbasis Aurek II | Etage 35 | örtliche Messe] Moses, Sayuri und Basispersonal
 
[: Corellia-System | Corellia | einen knappen Kilometer vor Coronet :||: Seefestung (Raumjägerbasis „Aurek II“) | Etage Zweiunddreißig | Aufsichtsraum Sieben :||: mit ein paar Technikern; nebenan die Simulatoren der „Wolves“ :]

Mit jeder einzelnen Welle donnerte das salzige Meerwasser geräuschvoll gegen das Massiv, das die isolierte Seefestung als Fundament nutzte. Schneeweiße Schaumkronen zerschellten schlagartig am dunklen Stein, der daraufhin kurzzeitig im warmen Sonnenlicht glitzerte. Jedoch wehrte die Nässe nicht ewig. Schon seit ein paar Tagen hatte ein kraftvoller Wind Coronets weitläufige Bucht fest im Griff. Recht eisern herrschte er über das große Areal, denn kaum ein kreischender Seevogel schien sich in dieser Zeit nach draußen zu wagen. Nur ganz selten sah man das eine oder andere Tierchen seelenruhig, fast erschöpft, auf dem salzigen Wasser treiben. Aber stets schienen sie genügend Kraft zu haben, um nach einer Weile den Heimflug wieder antreten zu können.

Im Inneren der corellianischen Festung bekam man von diesen alltäglichen Naturschauspiel zumeist nicht sehr viel mit. Oft hatte man die Fenster, die zur offen See ausgerichtet waren, geschlossen und mied zudem die schmalen Balkons. Ein unabhängiges Eigenleben zur restlichen Umwelt hatte sich auf diesem kleinen Flecken Ödnis, das mitten in Coronets Bucht sein recht isoliertes Dasein fristete, entwickelt. Hier beschäftigte man sich mehr Dingen, die für Starts und Landungen von Sternjägern notwendig sind. Die corellianische Flora und Fauna nahm, außer zur schnellen Bekämpfung dieser, kaum einen Stellenwert im alltäglichen Denken ein, obwohl beides die Bewohner der Seefestung zu jeder Tageszeit umgab.

Monoton brummte die aktivierte Recheneinheit. Es waren die versteckten Lüfter, die allein für diese penetrante Geräuschkulisse zuständig waren. Zudem führte ihre Aktivität zu einem raschen Anstieg der Zimmertemperatur. Zwar hatte man in der Zwischenzeit ein Fenster geöffnet, doch noch immer herrschte eine Schwüle in diesem schmalen Raum, die kaum erträglich war. Den Raum selber hatte man so eingerichtet, dass man auf der einen Seite – durch eine Art transparente Scheibe – die Boxen der einzelnen Simulator sehen konnte, während man auf der anderen zur selben Zeit die Vielzahl an Informationen auswerten konnte. Meist hielten sich in dem Raum ein Offizier, der irgendwie zu der Staffel gehörte (oder Interesse daran zeigte), sowie das technische Personal auf, das allein für diese Maschinen und deren Programme zuständig war. In der Regel war die Stimmung in diesem Zimmer angenehmer als in den Simulatoren, wo die Piloten um ihre Rekorde kämpften.

Nachdenklich tippte sich der Flight Captain mit dem Lichtstift gegen die Oberlippe, während er auf einem kleinen Monitor Vitalanzeigen mehrerer „Wolves“ interessiert verfolgte. Sechs Piloten dieser imperialen Elitestaffel agierten gerade im Simulator. Sie kämpften um ein strahlendes Ergebnis. Sie kämpften um ihre (inoffizielle) Stellung innerhalb der Staffel. Dabei hatte man die vier Neulinge in zwei Gruppen aufgeteilt und jeweils ein älteres Mitglied als „Rottenführer“ eingesetzt. Doch weder Kyra, noch Drask schenkten sich etwas, obwohl ihr Puls – im Gegensatz zu den Welpen – die ganze Zeit ziemlich ruhig verlief. Aus diesem Grund wies Aiden einen Spaceman beiläufig an, dass dieser bloß die Vitalanzeigen der neuen „Wolves“ darstellen soll. Mit einem Nicken als rasche Begleitung kam der Techniker nach und so konnte sich der Bastioner Pilot einzig und allein auf Sayuri, Moses, Draike und Sakura konzentrieren.


„Bei welchem Schwierigkeitsgrad liegt die Simulation?“, fragte er nach einer Weile.

Ein anderer Spaceman sah von seiner Arbeit auf und antwortete:
„Man ist bei knapp einhundertfünf Prozent, Sir.“

Einhundertfünf – damit hatten diese Piloten längst den Schritt gemacht, der sie irgendwann zur Elite machen sollte. Denn mit diesem Schwierigkeitsgrad hatte man die Realität überwunden. Alle sechs Piloten flogen in diesem Fall gegen simulierte Gegner, die fünf Prozente schwerer zu besiegen sind als die Allgemeinheit der Widersacher, die sich ihnen in der Regel in den Weg stellen würden. Kurz ließ der Flight Captain seinen Blick zu einem zweiten Monitor gleiten. Beide Rotten mussten in der Simulation, die getrennt voneinander lief, eine größere Werftanlage verteidigen. Ihre Gegner waren dabei hauptsächlich das Material, das seit Jahren die Rebellen in ihrem verzweifelten Kampf gegen die Neue Ordnung nutzten. Natürlich war es kein Zufall seitens Wing Commander Foster und Flight Captain Thiuro, dass man die vier Neulinge mit so einer Simulation beschäftigte. Denn seit einigen Tagen wusste man in allen hiesigen Militärkreisen, dass die Rebellen mit ihrer Flotte schon kurz vor Corellia waren. Systeme wie Loronar, Nubia oder Froz waren in den letzten zwei Wochen nach und nach an den Feind gefallen. Doch damit schien die Admiralität gerechnet zu haben. Man wollte eine Entscheidung in diesem System erzwingen – diesen wagen Eindruck hatte jedenfalls Aiden.

Plötzlich öffnete sich die Tür zu diesem Aufsichtsraum und der Staffelführer des bekannten „Wolve Squad“, Jacen Foster, trat ein. Flüchtig gestattete er sich ein Gähnen. Das tägliche Training auf der Übungsetage und in den Simulatoren, diverse Besprechungen und seit drei Tagen der „Papierkrieg“ mit den KOMENOR-Leuten schien auch an diesem routinierten Offizier der TIE Corps nicht völlig spurlos vorbei zu gehen. Mit Pilot Officer Sayuri Tanakas (erzwungener) Aufnahme versuchte sich KOMENOR nun Stück für Stück „einzukaufen“. Erst überreichte ein Vertreter den Mitgliedern eine neue Uniform. Dann hatte man einen Teil der neuen TIE/D Defender – mit spezieller Lackierung – ohne jegliche Aufforderung mitfinanziert. Selbstverständlich belasteten solche „Geschenke“ immer mehr die Arbeit der Staffelführung. Schließlich isolierte man sich damit unfreiwillig noch mehr von den „normalen“ Einheiten. Mit einem müden Lächeln auf den Lippen klopfte der Wing Commander seinem Stellvertreter kameradschaftlich auf die Schulter. Etwas verwundert über diese offene Geste schaute Aiden zu seinem Vorgesetzten. Irgendwie war er mit solch einer „Vertrautheit“ noch immer nicht vertraut. Sie war ihm weiterhin fremd.


„Und wie schlagen sich die Neulinge?“, fragte der Staffelführer und ließ seinen Blick ebenfalls über die flimmernden Bildschirme gleiten. „Kommen sie mit unserem Tempo mit?“

Per Knopfdruck rief der schwarzhaarige Bastioner auf dem Hauptbildschirm eine Statistik auf. „Wir konnten in den letzten drei Stunden stabile Resultate erzielen. Gerade Tanaka scheint den Umgang mit Simulatoren in-und-auswendig zu kennen. … Und selbst Draike schlägt sich nicht schlecht...“

„Nicht schlecht für einen Scimitar?“, schob Foster auf einmal mit einem Grinsen nach. „Oder: Nicht schlecht für einen Welpen?“

Zielsicher traf der Wing Commander den wunden Punkt. John W. Draike gehörte in erster Linie zur Kategorie: „arroganter Aufschneider“, aber damit hatte Aiden nicht wirklich ein Problem. Natürlich herrschte in seiner Rotte eiserne Disziplin. Somit konnte sich der Welpe nicht so sehr ausleben wie auf Vandelhelm, wo sein Name eher ein Gewicht hatte. Doch gerade die Tatsache, das der Neulinge zuletzt einen Scimitar geflogen war, störte den Führer der Dritten Rotte. Konnte er sich wirklich auf einen Piloten verlassen, der sich in seinen Einsätzen ausschließlich auf das Fliegen seiner Maschine konzentriert hat? Denn nun besaß der Adlige nicht mehr den Luxus, dass an seiner Seite ein Schütze das Schießen übernahm. Aiden biss die Zähne zusammen, erwiderte aber erst einmal nichts. Foster nahm ihm das Schweigen jedoch nicht übel. Erneut klopfte er ihm kurz auf die Schulter und nahm danach die einzelnen Monitore in Augenschein.

[: Corellia-System | Corellia | einen knappen Kilometer vor Coronet :||: Seefestung (Raumjägerbasis „Aurek II“) | Etage Zweiunddreißig | Aufsichtsraum Sieben :||: mit Wing Commander Foster und ein paar Technikern; nebenan die Simulatoren der „Wolves“ :]

[OP: Neue Uniformen, nur in Schwarz. Und angelehnt an dieses Beispiel aus dem EU haben unsere Defender nun ebenfalls eine rote Lackierung auf den Solarflächen. Zudem sind seit der Aufnahme zwei Wochen IP vergangen.]
 
Verstärkung für die Werft

[ Corellia - Orbit - an Bord der "Valkyrie" - Kommandobrücke ] Sharin, Zora Oriana (NPC), Torati (NPC), einige Mannschaftsmitglieder

Der Commander der "Valkyrie" betrat wie schon so unzählige Male zuvor die Brücke, die Befehlsstelle, das Zentrum des Schiffes. Er mochte diesen Ort; er vermittelte immer einen Eindruck von Macht und Beherrschung. Und für jeden normale Chiss waren eben diese beiden Dinge sehr erstrebenswerte Ziele. So auch für Sharin.

Im Moment war sie relativ verwaist. Die obersten Offiziere hatten alle Pause. Eine wirklich wichtige Nachricht oder Anweisung wurde nicht erwartet, sodass außer einigen Unteroffizieren fast niemand auf der Brücke war.

Niemand, außer Torati und Zora. Sie beugten sich über die Kommunikationsschaltkonsole und berieten in leisen Ton irgendetwas. Mit weit ausholenden Schritten näherte Sharin sich ihnen und räusperte sich, als er an sie herantrat. Beide zuckten leicht zusammen und richteten ihren Blick auf ihn.

"Was machen Sie beide denn noch hier? Ich dachte, ich hätte ausdrücklich gesagt, dass alle oberen Offiziere sich eine Pause gönnen sollten, um später in der Schlacht voll einsatzbereit zu sein!", meinte der blauhäutige, junge Mann in gespielter Entrüstung. Den Vorfall auf der Brücke, bei dem Zora und er sich näher gekommen waren, hatte er beschlossen, aus seinen Gedanken zu verbannen und am liebsten zu löschen. Eine Affäre mit einer Untergebenen war selbst für seine Verhältnisse etwas zu dreist und konnte ihm im schlimmsten Fall den Job kosten. Auch Zora musste wissen, dass solche Liebeleien nicht gern gesehen waren, da war er sich sicher. Mit dem Argument, dass er mit seiner Abweisung auch ihre Karriere rettete, hätte er sogar sein Gewissen beruhigen können. Zum Glück brauchte er das gar nicht; es meldete sich gar nicht zu Wort.

Es war Torati, der antwortete:
"Ja, Commander, ich wollte gerade gehen, als mich Miss Oriana davon in Kenntnis setzte, dass uns die Systemverteidgung eine Nachricht geschickt hat. Lesen Sie selbst." Er trat einen Schritt beiseite, damit sein Vorgesetzter die Nachricht lesen konnte.

Sharin schaute auf den Bildschirm und las die Mitteilung gründlich und schnell durch. Beim Lesen erschien ein steiler Keil zwischen seinen beiden Augenbrauen.


..:: verschlüsselte Nachricht – über militärische Kommunikationswege ::..
- Sicherheitsstufe Alpha (sehr hoch) -​
An: alle Kommandeure der Bodentruppen auf den Schiffen der corellianischen Verteidigungsflotte
Von: Brigadier Utkhar (Golan II-Station)
Betreff: Unterstützung der Verteidigung

Werte Kollegen,

in den letzten Stunden und Tagen erreichten uns erste Meldungen zum Vormarsch der Rebellen auf dem Corellian Run. Es ist somit nur eine Frage der Zeit bis dieses Pack Corellia erreicht hat.

Da man von einer primären Konzentration auf die Werftanlagen ausgehen kann, aber zur gleichen Zeit auch die corellianische Bevölkerung beschützt werden muss, fehlt es nach derzeitiger Planung an fähigen Kompanien (ausschließlich in den drei Bereich „Line“, „Light Weapon“ und „Heavy Weapon“) zur größtmöglichen Verteidigung der einzelnen Werften.

Sollten auf Ihrem Schiff noch Einheiten sein, die im Moment keinerlei Befehle für einen Einsatz am Boden haben und nicht zur Sicherung der Schiffsbesatzung dienen, dann hoffe ich auf Ihre schnelle Unterstützung. Im Anhang finden Sie die möglichen Einsatzbereiche. Sollten sich Ihre Einheiten für einen Einsatz in den Werften entscheiden, dann sollen diese mich kontaktieren.

Lang lebe der Imperator,

Fluriun Utkhar
- Brigadier; Kommandeur der Werftverteidigung -

- Ende der Nachricht -
..:: verschlüsselte Nachricht – über militärische Kommunikationswege ::..​


Ruckartig richtete der Commander der "Valkyrie" sich auf. "Nun, wenn Brigadier Utkhar Verstärkung braucht, soll er sie bekommen. Schicken Sie alle unsere Bodenstreitkräfte und 200 Mann von unserer dritten Welle in die Fähren und verfrachten Sie sie so schnell wie möglich dorthin. Ich will nicht, dass sie mittem im Kreuzfeuer stehen, wenn die Schlacht losgeht."

Seine Kommunikationsoffizierin verfasste schnell eine kurze Mitteilung über den bevorstehenden Transport, während Torati drei Unteroffizieren die Befehle erteilte, die jeweiligen Soldaten antreten zu lassen und die Mannschaften auszuwählen, die diese auf ihrer mörderischen Mission begleiten würden. Sharin trat so lange an das Hauptfenster und betrachtete die Werften, die trotz der riesigen Entfernung immer noch gigantisch aus den ganzen farblosen und abweisend wirkenden Raumschiffen herausstach. Ein Blick aus diesem Fenster half dem jungen Chiss ungemein, seine Gedanken zu ordnen. Mannschaften vom Schiff zu entfernen, konnte böse Folgen haben, doch die Werften zu verlieren würde noch viel schlimmer sein. Durch die paar Soldaten würde das Blatt sich zwar nicht wenden lassen, aber vielleicht behielt man ihn als einen Flottenoffizier in Erinnerung, der auch Bodenstreitkräfte unterstützte. Sicher eine gute Unterstützung. Seine Entscheidung stand also fest.

Zora rief ihn wieder zu sich, um ihm die von ihr gefertigte Nachricht zu zeigen und danach abzuschicken. Die Fresianerin schien abgebrüht genug, die Begegnung zwischen ihnen in genau diesen Raum zu vergessen, was den Csillianer erleichterte. So musste er nicht peinliche Situationen durchstehen, die sicher unangenehm gewesen wären. Zwar war diese für ihn auch nicht gerade super schön, aber dennoch nicht schlimm. Er genoss ihren Duft, als er an ihrer Schulter vorbei die Nachricht inspizierte. Intensiver Jasmindufte vermischte sich mit einem Hauch Bergamotte und wenn man ganz genau nachforschte, erkannte er seinen Lieblingsduft, Lavendel.

Als ihm seine Gedanken bewusst wurden, schüttelte er leicht den Kopf, um sich von ihnen loszureißen und sich auf die vor ihm stehende Nachricht zu konzentrieren.


..:: verschlüsselte Nachricht – über militärische Kommunikationswege ::..
- Sicherheitsstufe Alpha (sehr hoch) -​
An: Brigadier Utkhar (Golan II-Station)
Von: Avalosh`ari`nuruodo
Betreff: Unterstützung der Verteidigung

Sehr geehrter Kollege,

Nachdem man mich von Ihrer Notlage auf den Werften unterrichtet hat, sehe ich es als eine Plicht und als eine Ehre an, 550 Soldaten und Besatzungsmitglieder der "Valkyrie" unter Ihr Kommando zu stellen und diese sofort zu den ihnen zugewiesenen Plätzen transportieren zu lassen. Sie werden an Bord nicht wirklich gebraucht und können eine gute, wenn auch etwas kleine Verstärkung zu den schon vorhandenen Truppen darstellen.

Die restlichen Untergebenen von mir werden jedoch dringend auf der "Valkyrie gebraucht, weshalb ich Ihnen nicht noch mehr Verstärkung schicken kann. Enterangriffe könnten sonst nicht abgewehrt werden. Ich hoffe auf Ihr Verständnis.

Lang lebe der Imperator,

Avalosh`ari`nuruodo
-Commander des VIN "Valkyrie"


-Ende der Nachricht -
..:: verschlüsselte Nachricht – über militärische Kommunikationswege​


Anerkennend nickte er. "Ja, das können Sie abschicken. Hätte von mir seien können. Ich schaue mir noch mal die Akten von unseren Truppen an. Wir sehen uns später noch einmal im Besprechungsraum."

Er wandte sich ab und verließ die Kommandobrücke, die er doch so schön fand und die doch diese Kühle und Gefühllosigkeit versinnbildlichte, die er so liebte.

[ Corellia - Orbit - an Bord der Valkyrie - Kommandobrücke ] Sharin, Zora (NPC), andere Mannschaftsmitglieder
 
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[Corellia-System – Patrouillengebiet der Fünften - Victory II-Zerstörer „Aquila“ – Brücke] Gorin Barrington, Beta-Schicht

Die Systemkontrolle von Corellia hatte das Oberkommando der Imperialen Flotte im Corellia-System um Unterstützung gebeten. Was für große Teile der Kampfgruppen bedeutete, dass sie Patrouillendienst hatten. So auch die Fünfte der Zweiten Flottille. Jeweils einer der Strike Kreuzer tat mit einem der Corellianischen Kanonenboote dienst und die ‚Aquila‘ flog mit der Nebulon-B-Fregatte unter Commander Garlor. Eine für eine Frau recht fähige Kommandantin.

Seit Stunden glitten diese Beiden Schiffe nun durch den ihnen zugewiesenen Bereich und kontrollierten mir aktiven Sensoren und ausgesandten Jägerrotten die hier entlang kommenden Frachter. Alles lief wie aus dem Lehrbuch, die Crewman taten ihren Dienst den die Offiziere überwachten. Vereinzelte Meldungen wurden an den amtierenden Captain weitergeleitet oder dieser ließ sich die Bildschirmausgabe direkt an seiner Station ausgeben. Ein Frachter viel dabei auf, er flog abseits der anderen und irgendwie zu … langsam.


„Sensorik, wo will der Kontakt F-320 hin? Und wo ist er registriert?“ „Sir, laut eigener Aussage nach Drall, Registrierung im Huttenraum.“ „Danke. Navigation, können sie den Kurs des Kontaktes F-320 auf die Karte von Corellia projizieren? Und fügen sie auch die Sperrzone mit ein.“

Der für die Navigation zuständige Lieutenant bestätigte die Anfrage und kurz darauf wurde der Kurs des Frachters auf dem Holotank wiedergegeben. Er verlief genau auf die Sperrzone zu, zwischen der XQ-6 Station und der Golan III entlang.

„Kommunikation, weisen sie die ‚Supplicium‘ an die Verfolgung des Kontaktes F-320 aufzunehmen. Und dann öffnen sie mir einen Kanal zu diesem Frachter.“ „Kanal ist offen, Sir.“

„Achtung Hutten-Frachter, hier spricht Captain Barrington vom Imperialen Schiff ‚Aquila‘. Sie befinden sich in einem Militärischen Sperrgebiet und ihr Kurs führt sie direkt in die Flugs Verbotszone. Stoppen sie sofort und erklären sie ihre Absichten.“ „Captain Barrington hier spricht Captain Kungarr vom Frachter ‚Nutreon Star‘. Wir haben den Auftrag Frachtgüter nach Drall zu bringen.“ „Dann Captain Kungarr befinden sie sich auf dem Falschen Kurs, bitte übermitteln sie uns ihre Frachtliste.“ „Negativ, Übermittlung ist nicht möglich.“

„Verbindung unterbrechen.“ Gorin blickte sich auf der Brücke um. „Sensorik, hat die ‚Nutreon Star‘ gestoppt?“ „Nein, Sir.“ „Können wir sie von hier aus Scannen?“ „Negativ.“ Der Mann von Balmorra wandte sich zu dem ehemals Dritten Offizier. „Commander sorgen sie dafür, dass sich ein Enterkommando bereitmacht. Navigation, Abfangkurs berechnen. Steuermann, Ausführung. Kommunikation, Kanal wieder öffnen.“

„Achtung ‚Nutreon Star‘ schalten sie ihre Waffen und ihren Antrieb ab und bereiten sie sich darauf vor geentert zu werden. Zuwiderhandlungen werden als Kriegsakt gewertet.“ Rauschen im Kanal. Dann kam die Meldung des Seniorchefs: „Sir, die ‚Nutreon Star‘ beschleunigt, sie ändert den Kurs.“ „Voraussichtliches Ziel?“ „Die XQ-6 Station.“ „Feuerleitoffizier, richten sie die Ionenkanonen auf den Frachter aus.“ „Sir, wir haben Probleme mit den Ionenkanonen.“ „Was? Beheben sie das. Wie sieht es mit den Turbolasern aus?“Positiv, Captain Erfassung möglich.“
„‘Nutreon Star‘ dies ist die letzte Warnung, mehrere Turbolaser sind auf sie Gerichtet. Stoppen sie SOFORT und machen sie sich für eine Enterung bereit.“ „Keine Reaktion, Sir.“ „Feuer frei.“


Kaum das Gorin den Befehl gegeben hatte, schossen Terrajoule von Energie aus den von Taim&Bak hergestellten Turbolasern auf den Frachter zu. Dieser Explodierte fast augenblicklich in einem Feuerball, der für einen Frachter dieser Klasse viel zu groß war.

„Schicken sie eine Fähre zu dem Trümmerfeld vielleicht finden wir noch etwas Brauchbares.“ Gerade als sich Gorin wieder anderen Aufgaben widmen wollte, trat ein Fähnrich an ihn heran. „Sir, wir haben soeben Nachricht von einer Sonde aus dem Denon-System erhalten.“ Gorin blickte den jüngeren Mann an. „Was steht in dieser Nachricht?“ „Sir, Bilder von Schiffen, Sensordaten und ein Verzeichneter Hyperraumsprung.“ „Ein Hyperraumsprung? Warten sie einen Moment.“ Gorin drehte sich zu einer Konsole um und öffnete einen internen Komm Kanal: „Lieutenant Simmens, nehmen sie sich ihre besten Sensortechniker und kommen sie in den Besprechungsraum. Barrington Ende.“



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Gorin stand vor den Hologrammen der Admiräle Chevron und Varol. Er hielt ein Datapad in seinen Händen. Er Begann seine Ausführung: „Meine Herren Admirale wie sie aus denen zu ihren Schiffen übersandten Daten ersehen können, sind folgenden Schiffe von Denon zu bekannter Zeit losgeflogen. Ein Republic Star Destroyer, drei Defender Star Destroyer und vier MonCalamari Kreuzer der 90er Klasse. Dazu noch Begleitschiffe und Jäger. Wenn wir dann noch den Verband um das Sternenschlachtschiff der Exekutor-Klasse, die vor kurzem Loronar und Froz angegriffen haben, ergeben sich daraus folgende Schiffe: einen Super-Sternen-Zerstörer, ein Republic Star Destroyer, fünf Defender Star Destroyer, vier Sternenzerstörer der Imperiums-II-Klasse und die vier Kreuzer der 90er-Klasse. Und die Begleitschiffe, alles in allem 70 Schiffe ab Fregatten-Klasse und größer. Wenn wir jetzt die Geschwindigkeit des Langsamsten Schiffes nehmen, können wir das früheste erscheinen der Rebellenflotte errechnen. Ich hoffe, dass diese Daten zur Verteidigung des Corellia-Systems hilfreich sind und wir dadurch den Rebell vernichtend Schlagen können. Wenn sie keine weiteren Fragen haben empfehle ich mich.“

[Corellia-System – Patrouillengebiet der Fünften - Victory II-Zerstörer „Aquila“ – Achterbrücke] Gorin Barrington, als Hologramm Admiral Zald Chevron und Vice Admiral Rorken Varol
 
:: Corellia-System :: Corellia :: bei Coronet :: Garnison 'Celdas Faust' :: Exerzierplatz :: Colonel Sipher Mydron, Captain Xyxon, Lieutenant Prok'tor - dazu Major Wheeler und die Strafkompanie ::


Ein entschlossener Gesichtsausdruck, breite Schultern und der eiserne Wille, sich keinen Fehltritt zu leisten. Captain Robert Muldoon machte den Eindruck eines Offizieres nach dem Geschmack des Colonel - hätte ihm nicht der Makel eines Strafkompanieführers angehaftet. Mit dieser entsprechenden Ergänzung jedoch war der Captain nicht mehr als ein Insekt für Sipher Mydron. Jemand, nein etwas entbehrliches. Natürlich bedachte er den Kompanieführer mit einem raschen Blick. Allerdings nicht länger, als man ein fremdes Kind besah, das irgendwo schrie. Ekel wallte in dem Regimentskommandeur auf, verachtete er doch die Gestraften und Gezeichneten. Seine Miene wurde noch härter. Es war offensichtlich, das es ihm missfiel, sich hier mit jenen abzugeben, die bereits ihre Fehlbarkeit bewiesen hatten. Jeder in der Armee besaß genau ein Recht: Das Recht, im Dienste des Imperiums ehrenhaft zu fallen. Von diesem Recht hatte keiner der Anwesenden Gebrauch gemacht. Stattdessen hatte sie alle bewiesen, was für miserable Subjekte sie waren. Auf die eine oder andere Weise. Der Grund des Fehltritts war dem Colonel vollkommen egal. Jede Versündigung am Imperium war verdammenswert.

Sipher Mydron blieb einige Herzschläge lang stumm und ließ seinen giftigen Blick über die Strafsoldaten wandern. Ihnen allen blühte dasselbe Schicksal. Sie alle sollten dem Feind ins grässliche, nichtmenschliche Antlitz starren. Und dabei - wenn möglich - eine ruhmreichere Wahl treffen, was ihr weiteres Leben betraf.


"Captain Muldoon, wie?", erklang die Stimme des Colonel. Die Augen des Offiziers ruhten dabei mittlerweile jedoch auf Major Wheeler. Der weißhaarige Regimentskommandeur hielt es nicht für notwendig, seinen Gesprächspartner anzublicken. Denn das war zuviel Aufmerksamkeit für einen derartig Verfluchten. Die Tonlage indes war ruhig, fast freundlich - entbehrte jeder Schärfe und schien sogar locken zu wollen. Jeder, der den Colonel kannte, wusste um die drohende Gefahr in einer solchen Situation. Mydron hatte bisweilen Spaß daran, sich an den Reaktionen seiner Untergebenen zu laben. Vor allem, wenn sie ähnlich ängstlich zusammenzuckten, wie der Bataillonskommandant.

"Dieser traurige Haufen Not und Elend untersteht Ihrem Kommando, Captain. Und weil das so ist, haben Sie neben dem Vergnügen, diesen Abschaum zu befehligen, natürlich auch einige Pflichten. Denn das Privileg, im Namen des Imperators für Recht, Friede und Sicherheit zu sorgen, geht einher mit der Pflicht, im Falle des Versagens bestraft zu werden. Und SIE, Captain Muldoon, haben bereits bewiesen, das die Bürde dieses Privilegs möglicherweise zu schwer ist für jemanden Ihres Schlages. Dennoch ist man der Meinung gewesen, Ihnen eine zweite Chance einzuräumen. Nennen Sie es die Gnade des Imperators höchstpersönlich. Sehen Sie es als besondere Gunst des Schicksals. Möglicherweise ist es auch Glück - sollte Ihnen das lieber sein ...", trug der Colonel mit kräftiger Stimme vor. Noch war nichts zu sehen von seiner Cholerik. Keine Spur vom brüllenden Untier, das er bisweilen verkörperte. Noch war der Regimentskommandeur ruhig und ausgeglichen, sorgte nur durch gezielte Betonung für besondere Bedeutung mancher Worte. Die Lautstärke war dabei dem Umstand geschuldet, das neunzig Mann verstehen sollten, was er sagte. Niemand sollte nachher behaupten können, nichts vom großartigen Sipher Mydron gehört zu haben. Jedem sollte es vergönnt sein, die Stimme des Colonel zu hören.

"... was auch immer dafür als Grund herhalten mag, das Sie hier stehen und nicht einen Meter tief in der Erde eingegraben liegen ... es war Ihre allerletzte Chance. Unter meinem Kommando stehen vier Strafkompanien. Und ich sage es ohne Verdruß frei heraus - ich erwarte das Ableben von jedem hier. Vielleicht heute, vielleicht morgen. Möglicherweise auch erst in einem Jahr. Eine weitere Verfehlung jedenfalls werde ich unter meinem Kommando nicht dulden. Zu keinem Zeitpunkt. Ich hoffe das ist jedem der Anwesenden hier klar.", fuhr der Mann von Carida fort. Sein Blick ruhte noch immer auf Major Wheeler, der mittlerweile zur Salzsäule erstarrt war. Dann bewegte der Regimentskommandeur langsam den Kopf und belohnte Captain Muldoon so mit einem direkten Blickkontakt. Dieser Akt kam einem Ritterschlag gleich - hatte jedoch noch eine andere Bewandnis. Eine sehr spezielle. Es war ein Test. Ein Spiel der Macht. Es galt dem Colonel mehr als jedes psychologische Profil in der Dienstakte. Die Reaktion des Captain war ausschlaggebend für weitere Aktionen seitens des Weißhaarigen. Natürlich sprach er ungeachtet dessen weiter.

"Captain Muldoon, auch Ihr direkter Vorgesetzter, Major Wheeler, ist nicht frei von Fehlern. So hatte er den Befehl erhalten, die Sensorstation, welche Sie jüngst aufsuchten, zu zerstören. Warum genau dies noch nicht geschehen ist, konnte er mir bislang nicht erklären. Oder, Major Wheeler?", legte der bullige Offizier nach. Sein Blick fuhr mit der tödlichen Präzision einer Vibroklinge zurück zum Bataillonskommandanten. Der wurde bleich und bleicher, hielt sich jedoch vermeintlich tapfer aufrecht.

"Der Befehl ist rausgegangen, Sir. So hat man mich informiert. Wo genau die Order untergegangen ist, muss noch recherchiert werden ..", verkündete der Major mit einem gewissen Grad an Trotz. Obwohl er unter dem Blick des Colonel kleiner zu werden schien, vermochte er sich halbwegs zu behaupten. Augenscheinlich zumindest.

"Ist das so, Major Wheeler? Nun, vielleicht hat Captain Muldoon eine Antwort darauf? Captain? Sie werden die Sensorstation doch sicher vernichtet haben, als Sie von dort abgezogen sind, richtig?", gab Mydron die Frage direkt an den Kompanieführer weiter - mit einem gierigen Funkeln in den Augen. Es hatte den Anschein, als erwartete er förmlich eine negative Auskunft. Sipher Mydron, der Kath-Hund unter den Offizieren, witterte die Chance eine angeschlagene Beute zu reissen. Und wie auf Bestellung reckte auch der düster dreinblickende Stabsoffizier, Captain Xyxon, interessiert den Kopf. Während des gesamten Vortrags des Colonel hatte er den Strafoffizier fixiert und beobachtet. Nicht einmal hatte er dabei geblinzelt oder von Muldoon abgelassen. Alle warteten nun gespannt die Antwort von selbigem ab.


:: Corellia-System :: Corellia :: bei Coronet :: Garnison 'Celdas Faust' :: Exerzierplatz :: Colonel Sipher Mydron, Captain Xyxon, Lieutenant Prok'tor - dazu Major Wheeler und die Strafkompanie ::
 
[: Corellia-System | Corellia | einen knappen Kilometer vor Coronet :||: Seefestung (Raumjägerbasis „Aurek II“) | Etage Fünfunddreißig | Besprechungsraum L35 :||: Sayuri Tanaka mit Aiden Thiuro, Jacen Foster und den Welpen Mosey Shaw, Sakura Mitsumo und William J. Draike :]

Die Besprechung der Wolves neigte sich ihrem Ende zu, da keiner der Anwesenden noch Fragen zu haben schien und auch Sakura hatte vorerst keine. Ihre Notizen hatte sie gerade beendet, als ihr auffiel, dass ein leichtes Lächeln über das Gesicht ihrer Nachbarin glitt. Was ihre neue Kameradin in diesem Moment wohl dachte!? Sagen konnte sie es nicht, aber interessieren würde sie es trotz allem. Nun gut, sie hatten damit erst einmal bis zum nächsten Morgen um 10 Uhr frei, irgendwie gefiel Sakura dies nicht so ganz. Dadurch, dass man die Feierlichkeiten von Draike zuließ, würden einige am anderen Morgen sicherlich verkatert erscheinen und Sakura hatte damit auf alle Fälle ein Problem. Ihrer Meinung nach sollte es bei dieser Feier keine Alkohol geben. Sicher, jeder wäre selbst dafür verantwortlich, was er tat und ob er sich dem Alkohol zuwandte, doch wenn es nach ihr gegangen wäre, dann hätte sie ein Verbot ausgesprochen. Wahrscheinlich hätte sie sich damit unbeliebt gemacht, aber sie waren Piloten, sie gehörten zum Militär, hatten eine Aufgabe zu erfüllen und auch wenn sie noch neu in dieser Einheit waren, was würde geschehen, wenn der Zufall es wollte und sie einen Einsatz fliegen mussten, weil die Umstände es verlangen würden. Mit Alkohol im Blut wäre dies nicht möglich. Aber gut, es war nicht ihre Entscheidung und ob sie hinging wusste sie auch noch nicht. Jetzt zumindest würden sie erst einmal den Besprechungsraum verlassen, ihre Quartiere aufsuchen und sich etwas frisch machen.

Sakura warf noch einmal einen kurzen Blick auf den Wing Commander und des Flight Captain, verließ dann zusammen mit den anderen den Besprechungsraum und folgte ihnen, wobei sie langsam machte und das Schlusslicht bildete. Gedanklich war sie schon beim nächsten Tag und den Simulationsflügen. Sie interessierte sehr, wie der Schwierigkeitsgrad aussah, worauf ihre neuen Vorgesetzten achten würden sowie dem ganzen drum herum. Foster hatte gesagt, dass sie sehr wahrscheinlich in den ersten Flügen durchfallen würden. Sicherlich eine durchaus anstrengende Zeit, in der man viel von ihnen fordern würde, vielleicht sogar mehr als man es gewohnt war, denn schließlich ging es hierbei um etwas. Gleich wie gut Sakuras Abschüsse waren, wie gut ihre Taktik vielleicht sein mochte, wenn es darum ging ihre Feinde zu sichten und zu vernichten, die Anforderungen des Wing Commanders und des Flight Captains würden noch höher sein. Es war und würde eine Herausforderung werden, gut möglich das sie scheitern würden. Scheitern…, ein Wort welches Sakura kannte, doch in ihrem bisherigen Leben war sie nie gescheitert. Sie hatte stets gekämpft auch wenn es bedeutete hatte noch härter zu trainieren. Letztlich zählte nur noch das Ergebnis und dass man gut war. Jeder fing einmal klein an und Sakura daran dachte, dass sie trotz ihres großen Talentes auch Momente gehabt hatte, in denen sie wirklich hatte kämpfen müssen, so wusste sie dennoch, dass man jede Herausforderung meistern konnte, wenn man nur wollte. Auf das wollen kam es an! Entweder es war einem wichtig und tat alles für sein Ziel, hängte sich völlig rein, oder man scheiterte. Es gab nichts dazwischen. Sicher, mit halben Herzen dabei sein war auch möglich, doch früher oder später geriet man an einen Punkt, an dem man versagte. In ihrer Familie war es üblich zu kämpfen, Versagen wurde nicht geduldet. Ein hervorragendes Beispiel in Disziplin, Eifer und was sonst noch dazu gehörte war wohl ihre Cousine und diesem Beispiel war auch Sakura gefolgt. Ihr eigener Vater hätte ihr wohl auch nichts anders durchgehen lassen. Die Einstellung war es, worauf es ankam.

Was auch immer sie hier bei den Wolves erleben würde, was ihre Vorgesetzten fordern würden, sie würde es erfüllen und wenn es bedeuten sollte sich anfangs die Nächte um die Ohren schlagen zu müssen, so würde es eben so sein. Sakura war ehrgeizig, auch dies lag in der Familie. Für ihren Traum hatte sie stets gekämpft und alles gegeben, wobei sie es nicht bei hundert Prozent belassen hatten sondern zweihundert gab. Ihr Vater hatte mal behauptete, dass sie in diesem Punkt auch ein wenig übertrieb, wenn auch wohl eher im Scherz, denn er war mehr als nur Stolz auf sie und nun, wo sie die Chance erhalten hatte in einer Elitestaffel zu fliegen, war sein Stolz natürlich umso größer. Die junge Mitsumo konnte auch so stolz auf sich sein, immerhin schaffte es nicht jedes junge Frau sich durchzusetzen an der Akademie. Noch immer waren die meisten Piloten eher männlich. Sie wusste was sie konnte, ebenso war ihr aber auch klar, dass sie noch einiges würde lernen müssen. Wie hieß es doch so schön, man lernte niemals aus. Das ganze Leben war ein Lernmechanismus.

Sakura musste lächeln, als sie darüber nachdachte, denn auch die neue Staffel würde Lernen bedeuten. So wurde das Leben jedenfalls niemals langweilig. Die junge Exotin blieb mit einem mal stehen, irgendwie hatte sie das Gefühl falsch abgebogen zu sein. Wenn sie es recht in Erinnerung hatte, dann lagen die Quartiere in der entgegengesetzten Richtung. Also wirklich, dies war ihr auch noch nicht passiert. Was sollte es, geschehen war geschehen. Sie würde umdrehen, ein Stück zurücklaufen und dann den richtigen Weg einschlagen. Immerhin war es ja egal ob sie als letzte beim Quartiermeister ankam oder nicht. Als sie ihn jedenfalls erreichte war sie nicht die letzte, sondern die vorletzte. Er überreichte ihre die neue Uniform, welche sie dankend entgegen nahm. Doch bevor sie sich ihr Quartier ansehen würde, wollte sie erste einmal Duschen gehen. Auf dieser Feierlichkeit wollte sie wenigstens frisch gewaschen erscheinen. Ihren Rucksack, welchen sie sich über die Schulter geworfen hatte, marschierte sie an den Quartieren vorbei, hin zu den Nasszellen, welche am Ende des Korridors lagen. Der Mannschaftswaschraum war für beide Geschlechter geteilt. Sakura trat durch die Tür, sonst schien niemand hier zu sein und so stellte sie ihre Tasche auf eine Bank, legte ihre neue Uniform daneben und setzte sich. Zuerst einmal brauchte sie ein Handtuch, sowie Duschgel und Shampoo. Erst als sie dies gefunden hatte machte sie sich daran sich ihrer Kleidung zu entledigen, diese fein säuberlich neben sich zu legen und dann unter einer der Zellen zu treten.

Nachdem sie den Hahn geöffnet hatte, warmes Wasser auf sie herabregnete, entspannte sich ihr Körper völlig. Ein wenig verspannt war sie dann wohl doch gewesen. Sakura schloss ihre Augen, genoss die Wärme des Wassers auf ihrer Haut und hob den Kopf zur Brause noch, wodurch das Wasser ihr direkt ins Gesicht lief. Wie ein sanfter Regen fielen die Tropfen auf ihre Wangen, glitten von dort ihren Hals hinab und bahnten sich einen Weg über ihren Körper. Erst nach etlichen Minuten griff sie zu ihrem Duschgel und dann ihrem Shampoo, wusch beides herunter, schloss den Hahn, griff dann nach ihrem Handtuch und wickelte sich darin ein. Dieser Augenblick der Ruhe und Abgeschiedenheit, sowie des Entspannens hatten ihre Lebensgeister von neuem beflügelt. Wenn sie auch immer noch nicht wirklich Lust dazu hatte auf diese Feierlichkeit zu gehen.

Innerlich seufzend trat sie zur Bank, trocknete ihren Körper und fragte sich dann, was sie anziehen sollte. Sie hatte die Wahl zwischen der Uniform oder eher etwas weiblicherem. Tja gute Frage, wie würden wohl die anderen erscheinen. Förmlich oder eher privat. Im Grunde wohl eher privat, aber wollte sie dies denn? Hin und hergerissen zwischen den beiden Fragen entschied sie sich letztlich für ihre Uniform. Vielleicht sollte sie sich daraus einen Spaß machen, wenn sie als einzige auf der Feierlichkeit mit der Uniform auftauchte anstatt mit etwas anderem. Doch da sie nicht vorhatte ewig lang zu bleiben, brauchte sie im Grunde auch nichts schickes privates zu tragen. Mit einem leichten Grinsen auf den Lippen zog sie ihre neue Uniform an, packte ihre Tasche zusammen, band das noch feuchte Haar zu einem Zopf, welcher ihr bis zum Gesäß reichte und verließ den Mannschaftswaschraum, um sich in ihre neues Quartier zu begeben.

Als sie dort ankam war es verlassen, allerdings war sie nicht die erste, sondern wohl eher die letzte, denn auf der rechten Seite neben der Tür, lag bereits eine Tasche auf dem Bett. Somit war klar, sie war nicht allein. Dies war kein Problem. Sakura legte ihre Tasche auf das linke Bett, setzte sich einen Moment darauf und atmete tief durch. Noch hatte sie einen Moment Zeit.


**

Als sie die „Maquia – Lounge“ betrat, welche sich in der Innenstadt von Coronet-City befand, wo die Party stattfinden sollte, war diese schon in vollem Gang. Sakura, welche die neue Uniform trug, ihr Haar zu einem Zopf gebunden trug, zwängte sich durch die Menschenmassen, denn davon konnte man durchaus sprechen. Draike hatte sich jedenfalls Mühe gegeben, wenn es um die Vorbereitungen ging. An der rechten Wand befand sich ein riesiges Buffet, mit allem was man sich vorstellen konnte. Unweit davon befand sich die Bar, an welcher sich viele Gäste tummelten, welche natürlich nicht darauf verzichten konnten Alkohol zu trinken und dies nicht gerade wenig. Dies war genau dies was sie befürchtete hatte. Es war ja nicht so, dass sie Morgen frei hätten, denn dann wäre es etwas anderes gewesen und auch wenn sie erst um 10 Uhr erscheinen sollten, so wie einige dem Alkohol frönten, würden sie auch um diese Uhrzeit verkatert sein. Dies war alles nur nicht wirklich Disziplinvoll. Auch sie feierte durchaus gerne, aber und da gab es einen Unterschied, wenn der nächste Tag frei war. Hierfür hatte Sakura kein Verständnis. Die junge Frau sah sich um, ihr aufmerksamer Blick erspähte einige der Mitglieder. Sayuri befand sich an der Bar und trank dort einen Cocktail, so zumindest sah es aus. Draike saß in einer Nische mit zwei äußerst freizügig gekleideten Frauen. Der Typische Frauenheld, so wie Sakura ihn eingeschätzt hatte. Spaß hatte er sicherlich, so wie er aussah. Als nächstes entdeckte sie Moses, bei dem man ebenfalls meinen konnte, dass er sich nicht gänzlich wohlfühlte. Die junge Exotin schob sich ein wenig weiter durch die Menge um an das Buffet zu kommen. Dort holte sie sich eine Kleinigkeit zu Essen. Scheinbar war sie die einzige, welche in Uniform erschienen war. Bisher hatte sie keinen ihren beiden Vorgesetzten ausmachen können, welche sich wahrscheinlich aber irgendwo hier tummelten.

Die junge Mitsumo verspeiste gerade den letzten bissen, als sie doch noch ihre beiden Vorgesetzten erblickte. Ob diese sie bemerkt hatten konnte sie nicht sagen, was auch nicht wichtig war, jedenfalls waren auch sie anwesend. Gänzlich wohl fühlte Sakura sich nicht, also beschloss sie zu gehen, wobei sie die erste war, welche die Flucht ergriff. Die anderen blieben noch, wahrscheinlich würden sie bis Ende bleiben, aber Sakura wollte hier heraus und viel lieber an den Simulator. Durch ihr Verschwinden bekam sie somit auch nicht mit, was sich weiter ereignete.


**

Ihre Wahl mit der Uniform war jedenfalls gut gewesen, denn so war es viel bequemer im Simulator zu sitzen. Zu dieser Zeit hier zu sein war unter anderem die Beste, denn nur sehr wenige kamen auf die Idee sich jetzt noch mit Trainingsflügen zu beschäftigen. Ein wenig verrückt war sie schon. Ließ eine Party hierfür sausen, doch dies war ihr ziemlich egal.

Das Bild vor ihr jedenfalls vereinnahmte sie, denn sie befand sich mitten in einem Gefecht. Zwei Abschüsse hatte sie schon, doch dies war nichts worauf sie sich etwas einbilden würde. In diesen Dingern besaß sie ohnehin schon Routine, wobei sie einen Spaß dran hatte stets den Schwierigkeitsgrad ein wenig zu erhöhen. Sakura war konzentriert, auch in diesem Moment ging dies dieser Sache mit Ernst nach und dies zeigte sich auch in ihrer Flug Art, als sie ihren Jäger nach oben zog in die vollen ging und dann zu einem Sturzflug überging. Vor ihr tauchte ein feindlicher Wing auf, welchen sie ins Visier genommen hatte. Die anderen feierten, sie saß hier, so ganz dicht war sie wahrscheinlich auch nicht. Doch wer war dies schon. Verrücktheit hatte noch niemandem geschadet und am aller wenigsten ihr.


**

Zufrieden lag sie in ihrem Bett, die Übung war gut verlaufen und nachdem sie ihr Quartier betreten hatte, hatte sie feststellen müssen, dass ihre Zimmerkameradin noch nicht zurück war. Dies war auch nicht schlimm, sie würde noch früh genug erfahren wer es war. Eingeschlafen war sie jedenfalls sehr schnell. Sie konnte sich auch nicht daran erinnern, dass sie etwas davon mitbekommen hätte, wie jemand das Quartier betreten hätte. Als der Morgen graute erwachte Sakura, welche mit einem Blick auf ihr Chrono feststellte, dass es 5 Uhr war. Eine durchaus gewohnte Zeit für sie und sie war mit Sicherheit die erste auf den Beinen. Leise, geradezu lautlos stieg sie aus dem Bett, zog sich an, um ihre Kameradin nicht zu wecken und verließ dann das Quartier um ihrer Morgentoilette nachzugehen und zu Frühstücken. Nach dem Essen kam Sport dran, welche die müden Geistern belebte und zudem noch gut für die körperliche Fitness war. Dann ging es auch schon los.

**

Zwei Wochen waren nun seit ihrer Aufnahme bei den Wolves vergangen. Man kannte keine Gnade mit ihnen, wenn es darum ging zu Trainieren, die Ergebnisse ihrer Flüge zu verbessern. Auch jetzt saßen sie wieder in ihren Simulatoren und flogen eine Trainingseinheit. Es war zur Routine geworden, zumindest für Sakura und es machte ihr Spaß, wenn auch die Nachrichten, welche eintrafen beunruhigend waren. Früher oder später würde man sie bestimmt auch einsetzen, zumindest hoffte Sakura dies. Die junge Piloten konzentrierte sich auf ihren Flug, wobei sie tief durchatmete um ihren Puls zu beruhigen, welcher nach ihrem Geschmack zu hoch lag. Der Schwierigkeitsgrad war stets erhöht worden und sie schätzte, dass er bei ca. fünf Prozent über dem normalen liegen musste. Kein Wunder also, das ihr Puls schneller ging. Es dauerte einen Moment, bis sie durch eine Atemtechnik dafür sorgen konnte, dass er sich normalisierte. Dies war eine Übung, die Realität konnte gut ebenso aussehen und dann war es wichtig ruhig zu sein und auch zu bleiben, dies wusste sie aus Erfahrung. Ausgeglichenheit war wichtig, besonders im Cockpit eines Jägers.


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Corellia/ Coronet/ Kaserne „Celdas Faust“/ Exerzierplatz/ Sipher Mydron und NPCs/ Major Wheeler/ Robert Muldoon/ Terry Dourshe/ Adon Krynow/ Strafkompanie Resh-Krill-Usk NPCs

Mit versteinerter, ernster Miene und völlig ohne jede Regung, verfolgte der grimmige Muldoon die kleine, einsilbig geführte Rede des Regimentskommandeurs, Mydron. Gelegentlich wanderte Muldoons fester Blick zu dem kürzlich degradierten Wheeler, welche bei jedem Wort des Colonels immer nervöser wurde, aber ansonsten fixierte er starr den Weißhaarigen Mydron.
Trotzdem entging es Muldoons Aufmerksamkeit nicht im Geringsten, das der andere Captain (Xyxon) ihn gierig beäugte und nicht einen Sekundenbruchteil von ihm abließ.
Der erfahrende Captain kam sich vor, wie von einer Horde wilder Tiere umgeben zu sein, die ihn jeden Moment zerreißen wollten und nicht von Kameraden oder Vorgesetzten, die sie eigentlich sein sollten.
Doch Robert würde ihnen die Stirn bieten, bis zum bitteren Ende !!
Allerdings galt die Abneigung und Verachtung des Colonels nicht nur Muldoon allein, sondern auch dem Bataillonskommandeur Wheeler. Dieser hatte dem anderem Offizier nichts entgegenzusetzen und flüchtete sich lediglich in Ausreden.
Bis Mydron seine Frage an Muldoon weiter gab.

"….... Nun, vielleicht hat Captain Muldoon eine Antwort darauf? Captain? Sie werden die Sensorstation doch sicher vernichtet haben, als Sie von dort abgezogen sind, richtig?"

Sofort hellte sich die Miene des Majors auf, denn jetzt witterte er seine Chance, das sich der ganze Unmut des Colonels auf den Führer der Strafkompanie konzentrierte und er Kopf aus der Schlinge ziehen konnte.
Muldoon überlegte indes nicht lange und fokussierte Mydron weiter mit festen, unnachgiebigen Blick.

„NEIN, SIR !!

Antworte der Captain knapp und ohne Umschweife, im selben Moment zuckte sein Blick für Sekundenbruchteile zu Wheeler, in dessen Gesicht sich ein verhaltenes Grinsen ausbreitete. Denn für den Major, hatte Muldoon gerade sein Schicksal besiegelt.
Aber der Captain war noch bei weiten noch nicht fertig, zu verlieren hattet er nichts mehr und es gab wohl keine Antwort von ihm, die Mydron zufriedenstellen würde.
Also wollte er wenigstens aufrecht stehend und kalt lächelnd untergehen, als mit feigen Ausreden.

„Ich höre von diesem Befehl hier und jetzt zum Ersten mal Sir !! Als uns Major Wheeler der Befehl zum Abzug gegeben hat, war davon in keinster Weiße die Rede !! Deswegen gab es für mich keinerlei Veranlassung so etwas zu tun Sir.“


Brummte Robert grimmig, aber wahrheitsgemäß und zuckte kaum merklich mit dem rechten Wangenmuskel.
Aus dem Gesichtsausdruck des Colonel war im Augenblick nichts zu entnehmen, dafür hatte Wheeler sein Grinsen eingestellt und spielte nervös an seiner Uniform.
Ausdruckslos verharrte Muldoon, mit den kräftigen Armen, hinter dem breiten Kreuz und spürte den eisigen Blick des anderen Captains (Xyxon) in seinem Nacken.

Corellia/ Coronet/ Kaserne „Celdas Faust“/ Exerzierplatz/ Sipher Mydron und NPCs/ Major Wheeler/ Robert Muldoon/ Terry Dourshe/ Adon Krynow/ Strafkompanie Resh-Krill-Usk NPCs
 
[Weltraum um Corellia - Brücke Vindicator-Kreuzer "Eviscerator" - Samuel Vimes und NSC]

"Sensorik, hat der Frachter alles runtergeschaltet?" Halb hoffte Samuel, dass er eine negative Antwort hören würde, doch kam nur die Bestätigung, dass man den Anweisungen Folge geleistet hatte. Also würde man heute keinen Waffentest starten können.

"Kommunikation, wer soll sich offiziell an Bord befinden? Und wer ist der eingetragene Besitzer dieses Frachters und wie sieht die Ladung aus?" Er hatte kein Interesse, dass er einen Frachter abtransportierte, der gefährliche Güter geladen hatte und unter dem Vindicator explodieren konnte.

"Sir, der Besitzer ist ein Wookiee und die Fracht besteht laut Verzeichnis aus Versorgungsgütern für eine Raumwerft. Dazu kommt ein Gleiter und ein Passagier. Über den Gleiter ist uns nichts weiteres gemeldet und bei der Übertragung der Personaldaten des Passagiers scheint es einen Übertragungsfehler gegeben zu haben. Uns wurde nur ein Foto übermittelt."

Dies ließ Samuel aufhorchen, vorgeschobene Übertragungsfehler waren häufig Versuche schlecht vorbereiteter Schmuggler sich durchzuschummeln. Er trat an eines der Transparistahlfenster der Brücke und überlegte die weitere Vorgehensweise. Nachdenklich rieb er sich das Kinn, während der Rest der Brückencrew auf seine Entscheidung wartete.

"Kommunikation, rufen sie mir Hauptmann Makell hierher, er soll eine Entermannschaft bereitmachen. Wir werden den Frachter ranziehen und untersuchen."

Er musste nicht lange warten und der junge Hauptmann erschien auf der Brücke.

"Hauptmann, die Angaben des Frachters sind mir zu fadenscheinig, wir werden uns das Ganze mal ansehen. Der Besitzer des Frachters ist ein Wookiee und als solches entbehrlich. Sollte er eine falsche Bewegung machen, so können sie ihn eliminieren. Der Passagier soll ein Mensch sein, aber ich gehe nicht davon aus, dass er ein Bürger des Imperiums ist. Gewaltanwendung ist erlaubt, aber vorzugsweise nonlethal.....alles andere ist mir auch recht. Inspizieren sie den Frachter, ich möchte eine genaue Auflistug der Fracht. Zusätzlich nehmen sie sich den Gleiter vor. Zu dem Zeitpunkt, an dem sie etwas ungewöhnliches finden werden, nehmen sie die beiden fest und wir requirieren den Frachter, das Systemkommando benötigt anscheinend Frachter für einen Plan. Der Gleiter kommt an Bord, die beiden...Personen aus dem Frachter in die Brick, bis sie dem Sicherheitspersonal der Golan übergeben werden können. Haben sie ihre Befehle verstanden? Gut, dann sichern sie das Schiff für das Systemkommando, ich wünsche baldigen Vollzug."

Samuel drehte sich wieder dem Fenster zu und entließ damit den Hauptmann, damit dieser seine Befehle ausführen konnte. Er vernahm noch die ersten Befehle, die der Hauptmann gab als er sich entfernte. Samuel bedeutete der Kommunikation, dass der Funkverkehr der Entermannschaft auf das Brückencomm gelegt werden sollte. Er wollte der Enterung folgen können. Und es dauerte auch nicht allzulange bis der Start gegeben wurde. Der Frachter wurde rangezogen, eine Verbindung zum Schiff hergestellt und die Soldaten drangen in das Schiff ein. Zuerst gab es nichts auffälliges, der Pilot und sein Passagier ergaben sich wohl ihrem Schicksal. Jedenfalls solange, bis dem Piloten befohlen wurde, die Frachtpapiere auszuhändigen und einen Trupp in den Frachtraum zu führen. Man hörte über einen offenen Kanal ein wütendes Brüllen und ein Feuerbefehl wurde gegeben. Kurze Zeit später meldete ein Soldat, dass der Pilot neutralisiert war. Der Hauptmann befahl den Passagier festzunehmen und das Schiff zu sichern. Womit das kurze Intermezzo auch schon beendet war.

Samuel schritt zu einer Kommkonsole und nahm Kontakt zu seinem Chefingenieur auf. Dieser bekam den Befehl sich eine Truppe zusammen zu stellen und den Frachter und dessen Ladung zu untersuchen. Neben dem Gleiter sollte alles kriegswichtige Material gesichert werden. Und der Müll musste raus, da der Frachter leer übergeben werden sollte.

Kurze Zeit später kam die Meldung, dass der Gefangene an Bord war. Das Aufräumen des Frachters dauerte länger, auch wenn es nur kurz dauerte, bis ein toter Wookiee auf der anderen Seite der Fenster vorbeitrieb. Anscheinend hatten sich die Mechaniker beim Aufräumen einen Witz erlaubt und es genau darauf angelegt. Samuel konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als er interessiert den Wookiee auf seiner Reise betrachtete. Nach und nach wurde immer mehr Material aus dem Frachter geräumt, anscheinend hatte man nichts wirklich wichtiges transportiert. Nach dem Ende seiner Schicht bekam er die Auflistung seines Chefingenieurs, was an Material man gesichert hatte. Interessanter Kram war drunter, aber nichts, was man auf einer Werft benötigte. Er nahm Kontakt zum diensthabenden Offizier auf der Brücke auf, derzeit war dies Leutnant Anthek, Führungsoffizierin der Schicht 4. Sie sollte sich um die Übergabe des Frachters an die Zöllner kümmern, Kurs zur Golan setzen und sich um die Übergabe des Gefangenen kümmern. Mit einem Blick auf die Liste der requirierten Güter befahl Samuel nur die Übergabe des Gefangenen, die Güter sollten auf dem Kreuzer verbleiben.

Keine 2 Stunden später wurde gemeldet, dass der Gefangene sich an Bord der Golan befand, in Obhut der dortigen Sicherheit. Sie befanden sich zurück auf dem Weg zu ihrer vorgegebenen Parkposition.


[Weltraum um Corellia - Vindicator-Kreuzer "Eviscerator" - Kapitänsquartier - Samuel Vimes]
 
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"Admiral Thorne, wir haben Meldung von der System-Kontrolle erhalten. Ein weiteres Dutzend ziviler Frachter wurde beschlagnahmt und steht zur Beladung mit Sprengstoffen aller Art bereit.", sagte Lieutenant Sala Coval mit einer bittersüßen Stimme. Selbige riß den Rear Admiral einmal mehr aus den Planungen über dem Holotisch. Sein Gesicht war gezeichnet von anstrengenden Tagen und Wochen. Fast rund um die Uhr hatte der 42jährige damit verbracht, neueste Geheimdienstberichte auszuwerten, die Systemverteidigung aufzubauen und ankommende Schiffe - in Abstimmung mit den Admiral des Systems - entsprechend einzuweisen. Einerseits ehrte es den jungen Flottillenkommandanten, andererseits brachte diese Aufgabe auch eine gewaltige Verantwortung mit sich. Mit einem verständnisvollen Nicken drehte sich Devaar Thorne langsam zu der jungen Offizierin um. Im Hintergrund richtete sich auch gerade Captain Wynhard Zalas vom Taktik-Holo auf. Der Schiffskommandant war ebenfalls mit vielen Sonderaufgaben betreut worden.

"Sehr gut, Lieutenant. Man soll sich mit Captain Medvir abstimmen. Ihm obliegt die gleichmäßige Verteilung der Sprengschiffe.", wies der Rear Admiral an. Seine Augen hafteten sich an die junge Frau, während er selbst wie so oft einen stechenden Schmerz auf der steifen Hüfte verspürte. Durch die vielen Stunden am Taktiktisch machte sich die alte Verletzung immer häufiger bemerkbar. Allerdings musste Thorne mit dieser Belastung leben lernen. Da die junge Frau sich nicht daran machte, die Anweisungen sofort umzusetzen, gab es scheinbar ein weiteres Anliegen. Natürlich ging auch diese Verzögerung wieder zu Lasten des effektiven Ablaufs auf der Brücke. Ein weiterer Kritikpunkt, den es anzusprechen galt.

"Gibt es noch etwas, was Sie mir mitteilen möchten, Lieutenant Coval?", fragte der Mann von Thyferra nach. Sein Gemütszustand hielt sich noch im vertretbaren Bereich. Allerdings zehrte die Müdigkeit ein wenig an ihm. Und das zusätzliche flaue Gefühl im Magen ließ auf einen anwachsenden Hunger schließen. Dennoch spielte er an dieser Stelle den höflichen Offizier. Es war wichtig, emotionale Ausbrüche - ganz gleich aufgrund welcher kausalen Zusammenhänge - möglichst spärlich einzusetzen. Je seltener man sich selbst vergaß, desto intensiver wirkten derartige Inszenierungen auf die Untergebenen.

"Ja, Sir. Die System-Sicherheit bittet weiterhin um Unterstützung. Die Werften sollen entsprechenden Schutz bekommen - in Form von Bodenstreitkräften.", erläuterte Lieutenant Sala Coval. Ein recht offenes Lächeln folgte - warum musste weiblichen Offiziere so oft lächeln? War das Teil eines bestimmten, dem Rear Admiral unbekannten Rituals? Innerlich zuckte der Mann im besten Alter mit den Schultern. Bisweilen war die Damenwelt ein wahres Mysterium.

"Ist das so? Nun gut. Danke, Lieutenant. Das wäre dann erst einmal alles.", entgegnete Devaar Thorne kurz und knapp. Damit komplimentierte er die junge Offizierin galant, aber direkt auf ihre Station zurück. Gleichzeitig - begleitet von einem gepressten Zischlaut ob der Pein in der Hüfte - drehte er sich zu Captain Zalas herum. Der Offizier mit der adretten Pomadenfrisur wirkte heute besonders entschlossen und motiviert. In den vergangenen Tagen - der Rear Admiral hatte enger als je zuvor mit dem Captain zusammengearbeitet - schien der Schiffskommandant gewachsen zu sein. Auf eine gewisse Art und Weise gereift. Thorne sah diese Entwicklung, diese charakterliche Evolution als durchaus positiv an. Möglicherweise konnte Zalas seine Behäbigkeit und seinen fehlenden Biss beseitigen. Qualifiziert für sein Kommando war er allemal.

"Captain, wie denken Sie darüber. Denken Sie, das eine Verteidigung der Werftanlagen durch Bodentruppen notwendig sein wird?", wollte Rear Admiral Thorne wissen. Einerseits, um die taktischen Kapazitäten seines Schiffskommandanten auszuloten, andererseits, um seine Systemverteidigung auf etwaige Schwachpunkte zu testen. Er hielt sich keinesfalls für unfehlbar. Der Rear Admiral war weder kritik-, noch beratungsresistent. Zwar attestierte ihm das Oberkommando beeindruckendes taktisches Geschick, doch ertappte er sich selbst auch immer wieder einmal dabei, einen klassischen Anfängerfehler zu begehen. Letztlich waren sie alle nur menschlich. Imperial zwar, aber dennoch fehlbar.

"Sir? Ich denke, wenn die System-Sicherheit um Mithilfe bittet, sollten wir Ihnen einige Unterstützungs-Einheiten schicken. Bei der schieren Größe der Werftanlagen sind sie im Falle eines Enterversuchs schwer zu verteidigen. Möglicherweise können wir ein Bataillon Armee-Soldaten beisteuern?", schlug der Captain mit den recht weichen Gesichtszügen vor. Sein Vorschlag als solcher war kein schlechter, zudem sollte das Kontingent die Bordverteidigung nicht maßgeblich betreffen. Sternzerstörer der Imperium-II-Klasse führten beinahe zehntausend Mann unter Waffen mit. Allerdings barg das Absetzen von Truppenteilen ein gewisses Risiko. Ein Risiko, das es abzuschätzen galt.

"Ein Bataillon, wie? Hm, gut Captain. Veranlassen Sie das. Ausserdem erwarte ich einen Abgleich der Flugleitkontrolle mit den planetaren Jägerbasen. Ich will eine Datenübersicht der zur Verfügung stehenden Einheiten.", befahl der Rear Admiral kurz und knapp. Das sich die Flotte der Neuen Republik mittlerweile auf dem Vormarsch befand, war mittlerweile als unumstößlicher Fakt bekannt. Die große Frage war nun noch, mit wievielen Schiffen sie auftauchten. Als sicher galt auch, das sie mit dem gestohlenen Supersternzerstörer der Executor-Klasse angreifen würden. Ein Verzicht auf diesen Titanen des Schlachtfeldes glich einem strategischen Selbstmord. Also rechnete der Rear Admiral mit einem gewaltigen Aufgebot. Insofern konnte jede noch so veraltete Staffel Jagdmaschinen helfen. Jeder einzelne TIE-Fighter war möglicherweise das Zünglein an der Waage.

Während sich der Captain nach einem bestätigenden Nicken der zugewiesenen Aufgabe widmete, blickte Devaar Thorne mit einer unterschwelligen Skepsis auf den Taktiktisch. Dessen blauer Schein hatte zwar eine recht beruhigende Wirkung, allerdings bewahrte auch das künstliche Licht nicht vor den tief verwurzelten Zweifeln. Die bisher bekannten Schiffe der Verteidigung waren keine besonders beeindruckende Gesamtstreitmacht. Es gab lediglich sechs Sternzerstörer der Imperium- oder der Imperium-II-Klasse. Dazu noch ein Interdictor Sternzerstörer. Alle weiteren Schiffe waren kleinere Modelle, mit wesentlich geringerer Schlagkraft. Durfte man den Geheimdienstberichten Glauben schenken - die Imperial Intelligence machte traditionell keine Fehler - hatte die Repbulik über Denon mit einer ähnlichen Schlagzahl aufgewartet. Der Rear Admiral verengte die Augen zu Schlitzen und überlegte. Viel Optionen bot ihm das System und vor allem der Raum rings um die Werften nicht. Die drei Golan-Stationen, wie auch die XQ-Stationen würden entsprechend unterstützend agieren, aber dem konzentrierten Feuer etwaiger Großkampfschiffe auch nicht ewig standhalten können. Es musste andere Mittel und Wege geben. Bessere Taktiken.


"Captain Zalas, wir sollten uns noch einmal eingehend mit den Minenfeldern beschäftigen.", sagte der Mann von Thyferra. Sein Blick schien in weite Ferne gerückt, obgleich er auf die Holokarte - oder durch sie hindurch - blickte. Möglicherweise lag der Schlüssel zum Erfolg nicht in den beweglichen Einheiten, sondern in den ausgedehnten Minenfeldern im System.


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[: Corellia-System | Corellia | einen knappen Kilometer vor Coronet :||: Seefestung (Raumjägerbasis „Aurek II“) | Etage Zweiunddreißig | Simulator Kammer :||: Draike, die ‚Welpen‘ und die ‚alten‘ Wölfe


Die Einstandsfeier in der ‚Maquia-Lounge‘ vor Zwei Wochen war ein voller Erfolg gewesen, alle waren zumindest kurzzeitig anwesend. Draike hatte sich in einen Bordeaux roten Designeranzug mit einem schwarzen aus Vine-Seide bestehenden Hemd geworfen. Er begrüßte einen Großteil der ‚Wolves‘ die Pünktlich waren und auch viel vom Boden Personal. Für das Leibliche wohl war gesorgt worden und eine 20 Meter lange Wand wurde von einem Kalt/Warmen Buffet eingenommen. Auch gingen alle Getränke der Bar auf den Gastgeber. Eine aus Bith und einheimischen bestehende Live-Band Spielte ein einer Ecke und die Tanzfläche davor war stets gut gefüllt. Selbst Flight Captain Thiuro und Wing Commander Foster hatten kurz vorbei gesehen. Und frei nach dem Motto: „Voll gewesen. Toll gewesen.“ War die Feier ein voller Erfolg, auch wenn viele am Nächsten Tag einen Sandphanter hatten wie der Corellianer zu sagen Pflegte.

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Die Einsatzparameter der Heutigen Übung lauteten, Patrouille im System und Scannen der wartenden Frachter. Auf etwaige Bedrohungen mit gegebener Härte zu reagieren. Wolve Sechs und Draike waren Flight Lieutenant Tey zugeteilt worden und die beiden Flight Officers Tanaka und Mitsumo, waren dem Chiss Flight Officer Drask zugeteilt worden. Die Frachter die die Stationen und Werften des Systems belieferten wollten, waren wie Perlen aufgereiht so, dass die beiden Wolves Patrouillen-Gruppen bei dieser Simulation als Black Wing bezeichnet Ideal an ihnen Entlang fliegen konnten.

Draike nun auch bekannt als Wolve Zehn, seines Zeichens ehemaliger Zweimaliger Gewinner der Grand Memorial Starflights von Vandelhelm, in Fachkreisen auch Widowmaker Race genannt. Ja, Draike hielt sogar für mehrere Jahre die Bestzeit, in diesem in der Asteroidenwolke um Vandelhelm stattfindenden rennen. Und die Jagdmaschine die er nun unter dem Arsch hatte, war ähnlich hochgezüchtet wie seine Rennmaschine. Da ihm lineares Abfliegen der Frachter zu langweilig war, drehte Black Drei, denn dies war sein Rufzeichen in dieser Simulation, Schrauben um die Frachter, immer den Scanner im Auge behaltend. Ein Piepen wies ihn darauf hin, dass die Reaktor Energie nicht mit der für den Frachter eingetragenen Parametern übereinstimmte. Draike schnippte mit dem Zungenschalter sein Comlink an:
„Kontrolle, hier Black Drei bei einer dieser Frachter kommt mir Huttisch vor, erbitte Erlaubnis für einen weiteren Überflug.“ Black Drei erklären sie „kommt mir Huttisch vor“, wir sind hier nicht bei irgend einer Hinterwäldler Miliz.“ „Kontrolle die Energiesignatur des Frachters ist zu hoch für seine Klasse. Wenn ich dichter rangehe, kann vielleicht genaueres Bestimmen.“Black Drei, hier Kontrolle erneuter Durchflug genehmigt.

„Na dann wollen wir mal“, dachte sich Draike und hielt auf den zu Scannenden Frachter erneut zu. Gerade als er sich nur noch einen Steinwurf von dem Action VI Transporter entfernt war, zeigte der Scanner Hüllenbrüche bei dem Frachter an. Und noch während John abdrehte verteilte sich der Action VI im All. Und dann zündeten an einigen Trümmerteilen Treibwerke. Der Computer des Defenders registrierte ein komplettes Geschwader Feindmaschinen. „Kontrolle ich habe hier Drei dutzend Rebellen Jäger auf dem Schirm, mit geladenen Waffen. Erbitte Unterstützung.“ Kaum hatte Draike diesen Funkspruch abgesetzt war auch schon die Stimme von Black Eins im Komm zu vernehmen.Black Zwei und Drei bei mir Formieren und auf Gefechtsgeschwindigkeit beschleunigen. Dicht bei mir bleiben, wir gehen rein.“ Draike machte ein Immelmann Manöver und setze sich dann nach einer scharfen Kehre hinter Flight Lieutenant Tey. Eine Wolke aus Jägern kam auf sie zu und Black Eins trieb ihren TIE gnadenlos dem Feind entgegen. So schnell wie die Rebellenmaschinen im Fadenkreuz hängenblieben feuerten die Wolves. Grüne Laserstrahlen fraßen sich in Schilde und Panzerungen von X- und E-Wings. Ohne es richtig zu registrieren verbuchten die Drei anfliegenden Imperialen mehrere Abschüsse. Dann hatten sie die Wolke aus Feinden passiert und setzen zu einer getrennten Wende an. Während Moses eine Backbord kehre flog und Draike selbiges nur nach Steuerbord tat vollführte Kyra diesmal ein Immelmann Manöver. Als die erste Patrouillen-Gruppe des Black Wing sich wieder auf den Feind ausgerichtet hatte, konnten sie kurz beobachten wie die Zweite Gruppe blutige Ernte unter den Rebellen heilt. Dann war auch schon der Feind wieder bei ihnen. Nach kurzem Manövrieren hatten Draike und Moses ihren Flugführer aus den Augen verloren und kämpften nun mit jeweils einem Gegner am Heck. Jedes steigen und abtauchen brachte kein Ergebnis, außer dass der Heckschild des Defenders immer mehr abnahm. Dann versuchte Draike es mit einer Fassrolle gefolgt von einem Looping, bei dem er an seine Belastungsgrenze ging. Doch auch hier blieb der E-Wing hinter ihm und nagte beständig an seinem Heckschild. Ein kurzer Blick auf den Ortungsschirm verreit ihm das Moses sich in ähnlicher Bedrängnis befand.

Direkt vor Black Drei ragte einer der Stabilisatoren Pylone einer XQ Station ins All. Schnell öffnete Draike einen Kanal zu Moses: Zwei, hier Drei schlage Lasso-Manöver vor. Einverstanden?“ Ohne eine Antwort abzuwarten hielt er weiter auf den Pylon zu und wärmte den Traktorstrahler vor. „Also Zwei du musst den Pylon voraus mit dem Traktor erfassen und dann auf Vollschub bleiben. Wenn alles klappt hast du meinen Gegner direkt vor dir und ich deinen.“ Das einzige was kam war eine knappe Bestätigung. Beide Wolves führten das Manöver vorbildlich aus und schleuderten um den Pylon der Station herum, doch im Scheitelpunkt der Kurve wurden die G-Kräfte zu stark und die Andruckabsorber des Defenders konnte die Kräfte nicht mehr abbauen und John verlor das Bewusstsein. Das Letze was er sah war die Nase eines E-Wings, der auf sein Cockpit zeigte.

Als der Pilot von Vandelhelm wieder zu sich kam war der Simulator schwarz, nur durch einen kleinen Spalt drang Licht. Denn dort wo bei normalen TIEs die Zwillingstriebwerke waren, war die Einstiegluke zum Simulator. Draike befreite sich aus den Netzen und Gurten die ihn auf seinem Pilotensessel hielten und stieg aus dem Simulator. Draußen wartete bereits Flight Captain Aiden Thiuro. „Na das konnte was werden.“ Dachte sich John, denn her hatte schon gemerkt das der Bastioner nicht wirklich viel von ihm hielt. Der Stellvertretende Kommandant der Wolves wartete mit seiner Standpauke bis Draike seinen Helm abgenommen hatte.


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[Corellia System :: Orbit von Corellia :: orbitale Werft :: Dock Osk-Zwanzig :: VSD „Kali“ :: Salon :: Lieutenant Commander O'Neill mit Commodore Mard im Hintergrund die Kommandanten seiner Flottille]


Mit einem kurzen Salut und einem „Sir.“ hatte sich Alexa von Commodore Mard verabschiedet und kehrte zu ihrem Sitzplatz an der Tafel zurück. Nachdenklich und das eben gehörte verarbeitend ließ sich der zierliche Lieutenant Commander auf ihren Stuhl nieder. Man hatte ihr soeben offiziell das Kommando der „Achilles“ übertragen. Somit lag alle Entscheidungsgewalt und Verantwortung bei ihr ... vorwiegen nur bei ihr alleine. Etwas weiß um die Nase griff sie nach ihrem Wasserglas und nahm einen großen Schluck von diesem. Mit leicht zitternden Händen stellte O’Neill das Gefäß zurück auf den Tisch und schloss für einen kurzen Moment ihre Augen. Das Dinner lag ihr auf einmal sehr schwer im Magen. Die anfängliche Euphorie und Freude über diese kleine „Beförderung“ geriet ins Stocken. Das Kommando über ein Schiff in einem kleinen Scharmützel mit Piraten im Outer Rim war eine Sache, aber das Kommando in einer großen Schlacht war schon etwas anders. Vor allem, wenn es die erste Schlacht als kommandierender Offizier war.

Die allgemeine Aufbruchstimmung, begleitet von knarzenden Stuhlbeinen der Teilnehmer des Dinners holten den kleinen Commander aus ihren Gedankengängen. Es wurde nun auch für Alexa Zeit auf den Carrack-Kreuzer zurückzukehren. Sie hatte noch so einiges vorzubereiten u.a. eine Besprechung mit den Führungsoffizieren, um sie auf den neusten Stand zu bringen. Mit einem kleinen Seufzen erhob sich O’Neill mit einer geschmeidigen Bewegung, ließ sich von dem Crewman ihre Uniformmütze geben und setzte sich dieses hässliche Ding auf ihren schwarzen Haarschopf.

„Vielen Dank.“

Auf dem Weg zu den Turboliften schloss Alexa zu einer Gruppe Kommandanten auf, in der sich auch Captain Murata befand. Genau den Mann, mit dem sie dringend sprechen musste. Sie beschleunigte ihre Schritte, als die Gruppe an den Liften sich bereit machte, in eine der wartenden Kabinen zu treten. Mit einer leicht beschleunigten Atmung hatte Alexa die Kommandanten und Murata erreicht.

„Captain Murata, Sir? Lieutenant Commander Alexa O’Neill von der „Achilles“. Hätten Sie einen Moment Zeit? Ich möchte gerne mit Ihnen etwas besprechen ... Sir.“

Als der Angesprochene sich umdrehte, blieb der zierlichen jungen Frau mit der außergewöhnlichen Augenfarbe fasst das Wort im Halse stecken. Sein Blick war noch intensiver, als auf dem Foto aus seiner Akte zu erkennen war. Dieser Mann vor ihr war in der Tat sehr charismatisch in seiner Ausstrahlung. Gerade in der Kombination seines sehr ansehnlichen Körperbaues und der Uniform. Mittlerweile hatten die restlichen Komandanten und Offiziere der Gruppe die wartende Kabine des Turboliftes bestiegen und waren vermutlich bereits auf dem Weg in den Hanger, um mit den wartenden Shuttles die „Kali“ zu verlassen. Erwartungsvolle und leicht fragende rehbraune Augen blickten in die kobaltblaue von Alexa. Die aufkommende Gänsehaut nicht beachtend räusperte sich die junge Frau und straffte ihre Schultern. Doch bevor sie ihr Anliegen vorbringen konnte, öffnete sich mit einem zischenden Geräusch die Tür zu einem der gerade ankommenden Lifts und beide stiegen ein, um ebenfalls in den Hanger zu gelangen.

„Weswegen ich Sie sprechen wollte, Captain Murata, Sir. Da ich in ihrer Kampfgruppe bin, wollte ich gerne wissen, wie weit wir uns dem Mond nähern, sollte dieser sich gerade auf unserer Position befinden und sind Simulationen geplant, Sir?“

Die Liftkabine setzte sich mit einem Ruck in Bewegung und Alexa hielt sich mit einer Hand an der Haltestange fest. Auf eine Antwort von Toji wartend, hielt sie seinem Blick stand, dabei musste sie leicht den Kopf heben. Sie ging ihm tatsächlich gerade mal so bis zu seiner breiten Brust. Das O’Neill sich Sorgen machten konnte man an ihrer etwas angespannten Körperhaltung und an ihre Stimme erkennen.


[Corellia System :: Orbit von Corellia :: orbitale Werft :: Dock Osk-Zwanzig :: VSD „Kali“ :: Salon :: Lieutenant Commander O'Neill mit Captain Toji Murata im Turbolift auf dem Weg zum Hanger]
 
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[Corellia System – Werftanlagen – ISD II Monarch – Flaggbrücke] Admiral Zald Chevron und Stab

Commander Gorin präsentierte seine Analyse der anzunehmenden Feindverbände und deren frühestes Eintreffen, welche erschreckend nahe, an den Prognosen des Flottennachrichtendienstes lagen, die Admiral Chevron vor kurzem gesichtet hatte. Der Umstand, dass der Commander diese Information noch einmal wiederholte, war wenig besonderes, doch dass er diese Analyse selbstständig anstellte, und mitteilte, empfahl ihn für Höheres. Offiziere die Initiative im positiven Sinne zeigten, brauchte die Flotte. Insbesondere, da die Zahlen wirklich sehr mit denen des FNDs übereinstimmten. Der Admiral dankte dem ersten Offizier der Aquila für seine Einschätzungen und kurz darauf beendete man auch die Holoverbindung, da es nichts Weiteres zu besprechen gab.

Der Flottennachschub hielt Wort, Tag für Tag trafen weitere Einheiten bei Corellia ein, ebenso requirierte Admiral Chevron jedes militärische Schiff, welches das System eigentlich nur als Zwischenstation verwenden wollte, kurzerhand für die dritte Flotte. Das diese Schiffe nun irgendwo anders, weiter Randwärts fehlen würden, konnte ihm herzlich egal sein, nicht einmal ein Dutzend Systeme dort könnte Corellia aufwiegen. Und auch vor zivilen Schiffen machte man nicht halt, man musste jede Möglichkeit zu nutzen, die sich bot um dem Feind zu schaden, wenn man das System und insbesondere die Werften schützen wollte. Man war sogar soweit gegangen den planetaren Schiffsverkehr einzustellen. Was definitiv keine leichte Entscheidung gewesen war, da die Folgen für Wirtschaft und Versorgungslage immer spürbarer werden würden, umso weiter die Zeit voranschritt. Aber es war ein notwendiger Schritt um zu vermeiden, dass so kurz vor dem antizipierten Angriff weitere aufrührerische Elemente der Rebellen sich auf Corellia einfanden, um dann wenn ihre Flotte auftauchte, auch am Boden für Chaos sorgten.

Die Sicherung des Schildgenerators hatte die höchste Priorität für die Bodentruppen unter General De Vries Befehl, es sollte kein zweites Denon geben, weder im Hinblick auf einen sabotierten Schildgenerator, noch einer Niederlage des galaktischen Imperiums.

Paradoxerweise würde die Abriegelung des Systems langfristig gesehen den Rebellen weitere stimmen verschaffen, da es Einschneidungen in den Tagesablauf der Zivilbevölkerungen geben würde, welches wiederum zu Unzufriedenheit führen würde, und Unzufriedenheit war der Nährboden der Rebellen.
Noch war es kaum zu merken, doch die Rohstoffbestände in den Lagerhäusern wurden weniger. Lebensmittel waren davon glücklicherweise ausgenommen, da Corellia sich in der Hinsicht selbst versorgen konnten. Doch die gewaltige Industrie Corellias benötigte ständig frischen Nachschub, und der war am Versiegen. Urlaubsreisen waren nur noch auf Corellia selbst möglich, Trips zu den anderen Planeten des Systems waren nicht gestattet. Glücklicherweise war dies nicht Admiral Chevrons Sorgen, sondern die des planetaren Gouverneurs, Chevron hatte selbst ganz andere Bedenken

Die taktische Lage sah zwar bereits wesentlich besser aus, als noch vor wenigen Tagen, aber wenn die aufgestellten Analysen über die feindliche Flottenstärke und Flottenbewegungen hielten, musste man mit einem substanziellen Feindverband rechnen, angeführt vom Supersternenzerstörer der Rebellen. Wenn man vor Ort ein gleichwertiges Schiff hätte, würde er wesentlich besser schlafen, aber wenn man schon bei Wunschdenken war, könnte man sich auch wünschen, dass der Frieden des Imperiums niemals angezweifelt, noch aktiv bekämpft wird.

Ein Verlust Corellias würde den gesamten Sektor destabilisieren, ebenso würde es der Verlust einer bedeutenden Kernwelt sein, ein Umstand, den die Rebellen Propagandatechnisch bis zum Letzten ausschlachten würden. Als die Republik vor einigen Jahren diese Welt verloren hatte rief man den Untergang der Republik aus, und eine goldene Zeit für das Imperium. Der Rebellenpöbel würde es sich nicht nehmen lassen ähnliches zu verkünden, aber dazu mussten sie zuerst einmal an den allen entschlossenen Verteidigern vorbei.
Man konnte sagen was man wollte, aber die Dritte hatte wirklich einen hervorragenden Kommandstab, wenn irgendjemand Corellia halten würde, dann sie.


[Corellia System – Werftanlagen – ISD II Monarch – Flaggbrücke] Admiral Zald Chevron
 
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[: Corellia System | geostationärer Orbit Corellias | VSD II Pandora :||: Serenetys Quartier :||: Serenety :]

Lang war der Schlaf nicht von ihr fern geblieben und als er sie schließlich zugedeckt hatte, um ihrem Körper den Frieden zu geben, welchen sie brauchte, war etwas anderes an die Oberfläche getreten. Etwas, was nun in ihr wütete, dafür sorgte, dass die Träume zu Alpträumen wurden. Die Wandlung vollzog sich, die Bilder erwachten, fesselten sie auf das Gnadenloseste. Die Ruhe war dahin, ihre Existenz war verschwunden und hatte der Unruhe Platz gemacht. Jene war es nun, welche die Oberhand besaß und für die nächsten Stunden auch behalten würde. Gnadenlosigkeit kannte man von Kriegen, von Auseinandersetzungen, Gewalt und Terror! Das jene nun auch in Träumen zu finden war verhieß nichts Gutes! Zumindest nicht für die leidtragende, deren Leben auf den Kopf gestellt, deren Geist und Seele vergewaltigt worden war und deren Fortsetzung sich nun hier fand. Welches Verbrechen man auch immer begangen haben musste um zu erleben, was nun vor sich ging war etwas, was ihr niemand würde erklären können. All die Quallen erwachten, kehrten zurück in ihr Leben, peinigten sie bis auf das Blut. Sie würden sie nicht gehen lassen, wo sie Geschmack an der Folter gefunden hatten, denn was konnte vergnüglicher sein als sein „Opfer“ leiden zu sehen!?

Hände schlugen sie, welche zuvor noch sanft gewesen waren. Zärtlichkeit verwandelte sich in Grobheit. Schierer Hass floss ihr entgegen, gepaart mit Wahnsinn und dem Bedürfnis zu leiden zu sehen. Ihr Peiniger genoss ihre Qualen, ergötzte sich darin. Die perverse Lust, die ihn dabei überkam machte deutlich, wie krank er war. Angst stieg in ihr auf, Panik und der Wunsch ihrem Henker zu entgehen. Nichts wollte sie mehr als von hier fort zu kommen und doch wusste sie, dass sie seine Gefangene war, ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Er würde sich hineinsteigern in seinen Wahn, würde dafür sorgen, dass sie alle jene Geschehnisse nie wieder vergessen würde. Serenetys Körper lag geschunden am Boden, während Tritt sie trafen. Schmerzen jagten durch sie hindurch und als ob dies noch nicht genügt fühlte sie, wie sie an den Haaren durch den Raum gezogen wurde, wie ein Tier, gnadenlos und ohne jegliche Emotionen. Er war ein Tier, mehr noch ein Dämon der abscheulichsten Art. Sein Gesicht offenbarte ihr, was er wirklich für ein Mensch war. Seine Augen flackerten, machten deutlich, dass ihm diese noch immer nicht genügt, dass er mehr wollte, viel mehr.

Die Bilder wechselten, sie verschwanden, flackerten von neuem auf und zeigten ihr diesmal, wie er versuchte in den Gräten seines Anwesens Gewalt anzutun. Er wollte sie besitzen, ihren Geist, ihre Seele und ihren Körper. Mit Leib und Seele sollte sie ihm gehören, ausgeliefert auf ewig, dazu verdammt ein Leben zu führen, welches nur noch zu einem nütze war, zu gehorchen, zu dienen und Kinder zu gebären. Nicht mehr als eine Sklavin sollte sie sein.

Lippen legten sich auf die ihren, anfangs sanft, dann wurden sie leidenschaftlicher, stürmischer und im nächsten Moment verwandelten sie sich in rohe Grobheit, welche besitzen wollten. Sie währte sich, fühlte wie seine Hände sich auf ihre Schulter legten, an ihr Gesicht, damit sie das ihre nicht abwenden konnte und als sie es dennoch versuchte verlor er die Beherrschung. Rüde fasst er sie an, zog den Stoff ihres Kimonos von ihrer Schulter, damit ihre Schulter nackt vor ihm lag. Auch dort legten sich seine Lippen besitzergreifend auf sie und als sie sich auch hier währte, riss er den Stoff ihres Kleides entzwei. Sanftheit verwandte sich in Gewalt und Gewalt in puren grenzenlosen Hass. Sie schrie, währte sich, versuchte mit allen Mitteln ihn von sich zu stoßen, doch seine Hartnäckigkeit war gewaltig. Wenn sie keinen anderen Weg fand, würde er über sie herfallen, wie ein Hund über seine Beute, um sie zu verschlingen. Seine Nähe ekelte sie an, seine Hände auf ihrem Körper ließen sie steif werden. Serenety hörte, wie erneut Stoff riss, als seine Hände ihn zu fassen bekamen. Der Ton war schrecklich, macht ihr Angst. Tränen traten in ihre Augen, Panik übernahm ihre Handlungen und wieder hörte sie wie Stoff riss, er sie zu Boden zog und im nächsten Moment über ihr war. Dann wurde alles um sie herum schwarz und im nächsten Moment saß sie senkrecht im Bett und schrie aus Leibeskräften.


„NNNNNEEEEEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIINNNNNNNNNNNNN….!“

Zitternd, keuchend, mit Panik erfüllt saß sie da. Im ersten Moment erkannte sie ihre Umgebung nicht, war noch immer Gefangen in den Bildern ihrer Träume. Ihre Hände schlugen in die Luft, versuchten ihren Peiniger zu treffen, ihn von sich zu schieben. Die Zeit floss dahin, Minuten dauerte es, bis sie klar sah, bis sie bemerkte, wo sie war und das sie allein war. Serenety schluckt schwer als ihr klar wurde, dass sie geträumt hatte. Sie war in Sicherheit, sie befand sich an Bord der Pandora, weit fort von Despayre und ihrem Peiniger. Doch noch immer zitterte sie wie Espenlaub. Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn. Diese Träume, sie kehrten immer wieder, jedes Mal, wenn sie sich hinlegte und versuchte zu schlafen oder wenn sie auch nur die Augen schloss. Sie würde noch ihren Verstand verlieren, wenn sie nicht endlich einen Weg fand, welcher diese Träume zum Stillstand bringen würde. Doch was sollte sie tun? Wie sollte sie damit fertig werden? Sie wusste es nicht, konnte es nicht sagen. Eines jedoch war klar, sie würde keinen Augenblick länger hier liegen bleiben.

Die junge Offizieren erhob sich und als sie auf den Beinen stand hätten diese ihr fast den Dienst versagt. Langsam tastete sie sich vorwärts, bis sie die Nasszelle erreichte. Trat durch die Tür hindurch zum Waschbecken, öffnete den Hahn und ließ eiskaltes Wasser in ihre gewölbten Hände fließen, welches sie sich dann ins Gesicht drückte. Die Kälte des Wassers stach in ihre Haut, ließ sie noch mehr zittern. Es fühlte sich an als ob kleine Eiskristalle sich in die Poren schoben. Wenige Sekunden dauerte es, dann war der Spuck vorüber und als sie ihren Kopf hob, um in den Spiegel über sich zu blicken hielt sie die Luft an. Die Augen, welche ihr entgegen sahen konnten unmöglich die ihren sein und dennoch waren sie es. Die Leere darin erschreckte sie. Alles Leben war daraus gewichen, aller Glanz, alle Farbe schien erloschen zu sein. Die junge Akaji stöhnte leise, wandte sich von ihrem Spiegelbild ab und kehrte zurück in ihren Schlafraum. Als sie sich umsah, ihr Blick auf das Chrono viel, waren nur wenige Stunden vergangen, seit sie mit ihrer Mutter gesprochen hatte. Dieses Gespräch war ihr nicht leicht gefallen, auch wenn sie gewusst hatte, dass sie es hatte führen müssen. Wie viel lieber wäre ihr gewesen, wenn es ihr erspart geblieben wäre. Doch die eigenen Wünsche wurden meist in den Hintergrund gedrückt, wo man sie vergas oder nicht weiter beachtete.

Sie fühlte sich wie von den Toten auferstanden, dazu verdammt niemals Ruhe zu erhalten. Die Müdigkeit in ihrem Leib war nicht verschwunden, sie war nicht einmal besser geworden und würde es wahrscheinlich auch vorerst nicht werden. Damit würde sie sich abfinden müssen. Die junge Exotin trat an ihren Schrank, zog ihre Uniform heraus, kleidete sich an, band ihr langes schwarzes Haar zu einem Zopf, so wie sie es immer trug, schlüpfte in ihre Stiefel und schaffte Ordnung, ehe sie hinaus und an ihren Tisch trat. Sie brauchte nicht in den Spiegel zu sehen um zu wissen, dass ihre Uniform nicht wirklich saß, dass ihr Gesicht blass war und sich unter ihren Augen der Anfang dunkler Ränder abzeichnete.

Mit einem kurzen Blick auf ihren Computer, in dem sich ihr Gesicht spiegelte, wandte sie sich von diesem ab, verließ ihr Quartier und trat hinaus auf den Korridor. Keinen einzigen Moment mehr wollte sie in diesem Quartier zubringen, wo es keine Luft gab, ihre Träume zu ihr zurückkehren würden, um sie zu quälen. Sie brauchte einen Ort, an dem sie nicht allein war und nirgends bis auf die Schiffsmesse, wäre geeigneter um nicht allein zu sein. Dort gab es stets Leute. Serenety schritt den Gang hinab, glitt zu einem der Lifte um auf die entsprechende Ebene zu kommen. Als sie Türen des Lifts sich öffnete, sie hinaus in den Gang trat, um zur Messe zu kommen, wurde die Dichte der einzelnen Offiziere größer. Kurze Blicke trafen sie, doch keiner sprach sie an und auch Serenety reagierte auf keinen von ihnen. Sie wollte nicht einmal mit jemandem reden, sie wollte sich nur wo aufhalten, wo sie nicht allein.

Zügig schritt sie aus, ganz dem Militär entsprechende, denn Schwäche durfte sie nicht zeigen, trat sie auf die Tür der Messe zu, trat durch die Türen hindurch und begab sich an die Essensausgabe. Ihr Blick wanderte über die Speisen, welche ihr fast den Magen umdrehten und so entschied sie sich für eine große Tasse Tee, wobei sie einem der dortigen Anwesenden auswich, als dieser ihr zu nahe kam. Die heiße Tasse in der Hand haltend suchte sie sich einen Weg durch die Tischer hindurch, wählte einen Platz seitlich in einer der Ecken aus, setzte sich dort hin und stellte ihre Tasse vor sich. Vorerst war sie zufrieden, dass sie es bis hierher geschafft hatte. Ihre Augen besahen sich die Umgebung, prägten sich alles ein, ebenso wo sich wer aufhielt und was er tat. Erst als sie sich sicher war, dass sich niemand zu ihr gesellen würde, entspannte sie sich etwas und trank einen Schluck ihres Tees. Hier war sie nicht allein, nicht mit sich selbst allein und ihrem Alpträumen.

Ihre Hände lagen um ihre Tasse, hielten diese fest wie einen Gegenstand, der ihr das Leben retten könnte, doch dies war ihr gleich. Irgendetwas brauchte sie schließlich, woran sie sich festhalten konnte. Nach einigen weiteren Schlucken warmen Tees beruhigte sich ihr Körper vollends. Sie entspannte sich und damit klärten sich auch ihre Gefühle. Ruhe kehrte ein und sie konnte sich darauf konzentrieren eine Lösung für sich zu finden. Diese war im Grunde einfach, sie musste zurück in den Dienst, sie brauchte Beschäftigung und zwar sofort, denn die Abgeschiedenheit machte sie Wahnsinnig. Wie sollte sie das Erlebte verarbeiten, wenn sie keine Möglichkeit erhielt etwas zu, um dafür Sorge zu tragen, dass alles was geschehen war, zu überwinden!? Sie war nicht dazu geschaffen, in einem Raum zu sitzen und abzuwarten. Ming war zwar der Ansicht, dass sie Zeit brauche, dies mochte zutreffen, doch sie irrte sich, wenn sie der Meinung war, dass sie ihren Dienst nicht würde ausüben können. Seit wann gab es so etwas wie Rücksichtnahme beim Imperium!? Wen interessierte es schon was mit den Offizieren vor sich ging, denn die Hauptsache war, dass sie ihre Pflicht erfüllten. Serenety wollte ihr Pflicht erfüllen, doch ihre Ärztin hinderte sie daran. Zwar hatte sie sich vorerst damit einverstanden erklärt ihrem Rat Folge zu leisten, doch nun – besonders nach ihren Alpträumen – war ihr klar, dass sie diesem Rat nicht mehr folgen konnte. Allerdings würde es bei dieser ganzen Sache ein Problem geben, sie würde sie an ihren Vorgesetzten wenden müssen und dieser würde mit seiner Chefärztin sprechen, welche wiederum zur Antwort geben würde, dass sie eine Solche Entscheidung nicht billigen würde. Dann würde sei Gründe dafür anführen warum nicht und Serenety würde gezwungen sein Gegenargumente zu leisten. Dabei würde es darauf ankommen wer die besseren Argumente lieferte. Seren gefiel der Gedanke nicht begründen zu müssen warum sie noch so kurzer Zeit zurück in den Dienst wollte, oder besser gesagt warum sie dazu in der Lage war. Sicher, ihre Argumentation würde nicht schlecht sein, doch sie kannte Ming nicht gut genug um zu wissen, was sie vorbringen könnte und ebenso wenig wusste sie nicht, inwieweit sich Toji vielleicht von ihren Kenntnissen als Ärztin würde überzeugen lassen. Als ob eine Schiffsärztin beurteilen könnte ob sie in der Lage war ihren Dienst auszuüben oder nicht.

Serenety seufzte innerlich. Sie würde sich einem solchen Gespräch stellen müssen, ob es ihr nun behagte oder nicht. Gefühlsmäßig konnte sie nicht sagen was dabei herauskam, allerdings würde es sie nicht wundern, wenn man ihrem Wunsch nicht entsprechen würde. Dies wiederum würde allerdings bedeuten, dass sie ihren Verstand verlieren würde. Warum machte sie sich eigentlich mit solcherlei Denken verrückt. Sie wusste nicht wie entschieden werden würde, welche Reaktion überhaupt erfolgen würde, ehe sie es nicht versucht hatte. Bloß darüber nachzusinnen brachte ihr rein gar nichts. Etwas anders als ihren Vorgesetzten aufzusuchen und mit ihm zu sprechen würde ihr nicht übrig bleiben. Doch bevor sie dies tat, würde sie ihren Tee zu austrinken und sich weitere Gedanken machen. Am besten schon einmal darüber, wie sie Argumentieren könnte, wenn die Ärztin mit ihren Medizinischen Gründen, warum sie noch nicht in den aktiven Dienst zurück konnte aufwarten würde.


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[Corellia | Coronet City | Seefestung (Raumjägerbasis Aurek II) | Etage Zweiunddreißig | Simulator Kammer] Moses, die ‚Welpen‘ und die ‚alten‘ Wölfe


Eigentlich war Moses davon ausgegangen das sein Einsatz in dem Asteroidenfeld zu den schwereren gehörte und eher nicht die Regel sein würden. Er hatte sich geirrt. Von Anfang an war das Niveau der Simulationen mindestens auf dem Level welches dem Kampf in dem Asteroidenfeld entsprach, wenn nicht sogar darüber. Mahnend hatte er sich die Worte von Flight Captain Thiuro und Wing Commander Foster ins Gedächtnis gerufen, sie hatten verdammt noch mal Recht behalten. Sovel Blut und Wasser hatte der FO nicht mehr seit dem erwähnten Einsatz geschwitz, und das nicht nur in der aktuellen sondern auch in den Simulationen davor. Zwei Wochen waren sie nun hier, zwei Wochen in denen er wohl das härteste Ausbildungsverfahren kennen gelernt hatte das im TIE-Korps vorhanden war.
Nach eigener meinung hatte er sich gesteigert in den letzten Simulationen, aber immer noch war sein Puls höher als er es gewöhnt war. Schweiß ran ihm unter dem Helm das Gesicht herunter, trotz dass die Druckanzüge voll klimatisiert waren. Die Hände lagen verschwitzt in den Handschuhen um den Steuerknüppel und den Kontrollen für Schub.

Die Simulation hatte ganz harmlos angefangen, Routinekontrolle von anfliegen den Frachtern auf einen größeren Werftkomplex. Man musste kein Professor sein um eins und eins zusammen zu zählen, sie bereiteten sich auf den Angriff der Rebellen vor. In den vergangenen Wochen waren diese immer weiter dem 'Run' gefolgt und alle Planeten auf diesem eingenommen. Das nächste Ziel war Corellia, das war so sicher wie das Moses ein zwei Meter breites Ziel in voller Geschwindigkeit treffen konnte.

Allerdings stellte sich Moses nicht darauf ein das die Simulation ohne Kampfhandlungen auskam, jeder wusste das es dazu kommen würde. Immerhin "veranstaltete" man das ganze ja um das Verhalten im V-Fall zu verbessern. Die Frage war nur, aus welcher Richtung kam der Feind? In diesem Fall ziemlich unerwartet aus dem Rumpf eines Action IV Transporters der zuvor explodiert war, als 'Wolve 10' aka John W. Draike einen weiteren Überflug erbat. Sofort kam der Befehl von 'Black eins', für die Dauer der Simulation waren sie als die Blackstaffel registriert, sich bei ihr zu formieren.
Seine Rottenführerin, die auch in diesem Fall seine Rotte anführte, war eine sehr...ungewöhnliche Person. Aber er kam mit ihr klar und das war für Moses das Ausschlag gebende. Umgehend fand sich Moses neben ihr ein, in Gefechtsgeschwindigkeit und einem nervösen Zeigefinger, wie seine Rottenführerin es einmal genannt hatte. Unter Dauerfeuer flogen die drei Jäger mitten durch die Wolke von Feindmaschinen. Die Mühe seine Abschüsse zu zählen machte er sich gar nicht erst, er musste sich viel zu sehr darauf konzentrieren den feindlichen Jägern und Trümmerstücken des Frachters auszuweichen. Während des zweiten Angriffsfluges auf den Feind verlor er seine Rottenführerin aus den Augen, nur er und Draike waren übrig geblieben. Zusammen konnten sie die Feindmaschinen noch etwas aufmischen allerdings hatten sie dann beide jeweils einen Gegner im Nacken. Dieser ließ sich auch mit aller Finesse und Tricks nicht abschütteln. Im Synchronflug rasten die zwei Imperialen und zwei neurepublikanischen Jäger zwischen den Werften dahin. Der Schildstatus nahm dabei bedrohliche Werte an, unwillkürlich dachte er daran das er in einem Interceptor schon längst atomarer Staub wäre. Außerdem viel ihm auf das die "Piloten" hinter ihm und 'Black 3' unglaublich gut am Abzug waren. Es sah schlecht für die beiden aus, bis John ein sehr riskantes und eigentlich verrücktes Manöver vorschlug. Kurz überschlug er den Plan des ehemaligen Scimitarpiloten und stimmte dann zu, es war ihre beste Chance und damit rechneten bestimmt auch nicht die Rebellen. Nur wenige Tastendrücke und der Traktorstrahl hatte den Pylon im Visier sobald er in der optimalen Reichweite war aktivierte er diesen.

Bei Vollschub raste der TIE in einer scharfen Kurve um den Pylon, kurz bevor die Andruckabsorber versagten drosselte Moses das Tempo, es war haarscharf gewesen. Für wenige Sekunden hatten sich sämtliche G-Kräftemesser mit einem jaulenden Ton gemeldet bevor er Draikes Verfolger vor sich hatte. Schneller als er noch vor zwei Wochen reagiert hätte verwandelte er den E-Wing in eine Trümmerwolke, nur das harte Training unter den fachkundigen Augen von Thiuro und Foster hatten diese saubere Aktion möglich machen können. Ein triumphierendes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus, es hatte geklappt. Er wollte schon Draike beglückwünschen das es so formidabel abgelaufen war, da bemerkte er das 'Black 3' nicht mehr existierte. Er war mit dem E-Wing der hinter Moses her war zusammen gerasselt und in einer spektakulären Explosion vergangen. Vermutlich hatte der ehemalige Bomberpilot vergessen das bei Volllast in einer engen Kehre die G-Kräfte, selbst für den hochgezüchteten TIE-Defender, zu viel waren. Ein bitterer Beigeschmack legte sich auf Moses Zunge, es hatte so reibungslos geklappt. Bis auf die Tatsache das sein Flügelmann draufgegangen war. Weiter kam er nicht mit seinen Überlegungen, neue Feinde hatten sich seinen Defender als Ziel aus erkoren, schlechte Idee und zwar für die Gegner. Mit neuem Elan ging Moses dazu über jede einzelne Feindmaschine auseinander zunehmen, dabei ging er noch weiter als sonst. Trieb den Defender an seine Belastungsgrenzen, niemand starb umsonst, und schon gar nicht für ihn. In dem Getümmel in das er sich stürzte fand er auch seine Rottenführerin wieder, sofort nahm er seine angestammte Position ein und zu zweit machten sie den Möchtegernpiloten der selbsternannten Republikdie Hölle heiß...



[Corellia | Coronet City | Seefestung (Raumjägerbasis Aurek II) | Etage Zweiunddreißig | Simulator Kammer] Moses, die ‚Welpen‘ und die ‚alten‘ Wölfe
 
[Corellia-System | Raumschlacht | Aufklärungsgruppe] Commander Cyrano (AGA Arrow), Commander Koodarn (AGA Avaji), Commander Stitch (AGA Cavalier), Commander Tennáy (AGA Aire), Commander Snalna (AGA Azov)

Als der blaue Vorhang des Hyperraum zerriss und sich Instrumente wie Augen wieder an die Charakteristika des Normalraums gewöhnten, lag es vor ihnen, ihr Ziel: Das Corellia-System. Eine kleine gelbe Sonne, umkreist von einem Asteroidenfeld und sieben Planeten, von denen zwei sich eine Bahn teilten und sich gegenseitig dicht umkreisten, während andere von kleineren Trabanten begleitet wurden. Kreuzungspunkt wichtiger Hyperraumrouten. Heimat zweier nichtmenschlicher Völker und eines ganz besonderen Menschenschlages. Ein Industrie-, Handels- und Schiffsbauzentrum, ein Quell der menschlichen Expansion über die Galaxie, Bestandteil unzähliger Lieder, Holovids und Raumfahrerlegenden. Eines der bekanntesten, berühmtesten und berüchtigsten Systeme der Galaxis. Und Schauplatz von fünf großen Schlachten alleine in der jüngeren Vergangenheit.

Mit Commander Cyrano, seinem Schiff Arrow und vier anderen Aufklärern der Agave-Klasse kam der Krieg abermals in das Corellia-System. Sie waren weniger als die Vorhut, nur ein kleiner Trupp von Kundschaftern. Doch ihnen würde eine Flotte nachfolgen, wie sie nur selten versammelt wurde, um gegen ein einzelnes Sternensystem loszuschlagen. Die Arrow war das erste von vielen republikanischen Kriegsschiffen, die in Kürze in diesem System materialisieren würden. Cyrano nahm sich nicht die Zeit, seinen Platz in der Geschichte zu überdenken, den er dadurch einnahm.


»Positionsbestimmung positiv«, sagte ein weiblicher Lieutenant. Wir befinden uns auf einer Linie zwischen Corellia und seiner Sonne, auf halber Strecke zwischen den Umlaufbahnen von Corellia und Drall.«

»Wir beginnen augenblicklich mit den Scans«, ordnete Commander Cyrano an. »Aktive und passive Sensoren, volle Abtastung des kompletten Systems. Suche nach Metallmassen, Gravitationsanomalien, Energiequellen, Strahlung und auch sonst allem, was auf Schiffe und Verteidigungsanlagen hindeuten könnte.«

Als er das sagte, waren die Scans bereits im vollen Gange; immerhin hatte er auf dem Herflug mehrfach betont, dass direkt nach der Ankunft genau so zu verfahren sei.

»Steht die Verbindung zur Gruppe schon?«

»Noch nicht, Sir. Wir warten noch auf die Bestätigung der anderen Einheiten.«


***

Direkt vor den Sichtfenstern des Aufklärers Avaji lagen die Zwillingswelten Talus und Tralus, deren bunte Oberfläche aus Ozeanen und mehreren großen Landmassen bestand. Mit bloßem Auge waren sie nur als kleine bläuliche Kreise zu erkennen, die sich zwar deutlich, aber nicht auf spektakuläre Weise vor dem Sternenhimmel abhoben. Die Sensoren eines Agave-Aufklärers waren jedoch leistungsstärker als die Sinne eines Lebewesens und konnten auch aus dieser Entfernung beachtliche Mengen an Daten sammeln.

»Bereitschaftsmeldung an die Arrow gesendet, Kommunikations- und Sensorverbindung hergestellt, Commander. Abtastung der Umgebung läuft.«, meldete ein Offizier. »Empfange diverse Schiffskennungen. Zivile und amtliche. Keine militärischen Signale auf dieser Seite von Talus und Tralus.«

»Sonstige Hinweise auf Kriegsschiffe?«

»Nein, Sir.«

»Kampfstationen?«

»Abwehrplattformen und -satelliten im Orbit beider Planeten. Entsprechend Geheimdienstberichten.«

»Jäger?«

»Keine. Nur Patrouillenboote.«

»Annäherung an Zwillingswelten vorbereiten«, befahl Commander Koodarn in gewohnt sachlich-distanziertem Tonfall. »Wir gehen so nahe heran wie möglich und passieren sie, wenn wir können. Messdaten von der anderen Seite wären von unschätzbarem Wert.«

Der Zabrak wusste, dass die Messungen, die sie aus dieser Position anstellen konnten, zwangsläufig unvollständig und damit von geringem Nutzen waren. Denn hinter einem Planeten konnten sich Hunderte und Aberhundert von Schiffen aller Größen verbergen. Falls imperiale Reserven im Hinterhalt lagen, dann möglicherweise hinter Talus und Tralus: Deren Position ließ einen direkten Mikrosprung in den Orbit von Corellia zu. Zwar war der Aufklärer in einem Winkel gesprungen, der ihn "neben" die Planeten gebracht hatte, so dass er sie nicht vollständig umrunden, sondern nur eine vergleichsweise kurze Strecke fliegen musste, um auf ihre Rückseite zu spähen. Aber in Feindgebiet war auch das nicht ohne.

»Behalten Sie mir aber diese Patrouillenboote im Auge. Dank der Abtaststrahlen haben sie uns wahrscheinlich schon entdeckt. Wir umgehen sie, falls es möglich ist, und versuchen anderenfalls, sie abzuschütteln. Wir sind nicht hier, um die Schlacht zu eröffnen.«

Bei der Konstruktion der Agave-Klasse hatte niemand Wert auf dicke Panzerung, starke Schilde oder besonders schlagkräftige Bewaffnung gelegt. Mit einem Systempatrouillenboot konnte sie sich messen, doch spätestens wenn ein zweites hinzukam, wurde es eng. Ein Kriegsschiff war die Avaji nur im entfernten Sinne, für ein Feuergefecht war sie nicht ausgelegt. In Augenblicken wie diesen wünschten sich Koodarn und seine Kollegen jedoch, die Entwickler hätten etwas stärkere Antriebe verbaut. Falls die Systempatrouillen sich entschlossen, den Aufklärer abzufangen, würde eine gnadenlose und gefährliche Jagd beginnen.


***

Die Besatzung der Cavalier fühlte sich an ihren Einsatz im Loronar-System erinnert. Wieder einmal ging es darum, feindliche Positionen auszukundschaften, um der eigenen Kampfflotte wichtige Informationen über Anzahl, Stärke und Position der gegnerischen Verteidigungsanlagen zu liefern. Beim letzten Mal jedoch hatte sich das Schiff heimlich ins System geschlichen und dieses über zwei Tage hinweg unbemerkt ausgekundschaftet, was eine ungemeine nervliche Belastung dargestellt hatte.

Diesmal war die Gefahr kaum geringer, aber immerhin fühlten sich die Besatzungsmitglieder und Offiziere weniger zum tatenlosen Abwarten verdammt. Die Antriebssysteme liefen auf voller Kraft und beschleunigten die Cavalier immer weiter, unterstützt von der Gravitation von Sonne und Planeten. Wie ein Pfeil schoss sie durch das Corelliasystem und tastete die Umgebung mit ihren leistungsstarken, hochmodernen Sensoren ab. Die Datenmenge, die auf diese Weise gesammelt wurde, war immens.

Bisher hatte es den Anschein, dass man noch keine Notiz von dem kleinen Schiff genommen hatte, was vermutlich an dessen Sprungwinkel lag. Es war halb durch das Corellia-System hindurch gesprungen, am Masseschatten der Sonne vorbei; ein komplizierter und riskanter Sprung, der nur deshalb möglich war, weil extrem detaillierte Aufzeichnungen über die Gravitationsverhältnisse dieses gut erforschten und kartographierten Systems bestanden. Nun befand die Cavalier sich weit "hinter" Corellia und der imperialen Verteidigungslinie. Sie flog mit voller Geschwindigkeit näher an den Stern Corell und die Planeten Selonia und Drall heran, die sich um diese Jahreszeit auf der Corellia abgewandten Seite der Sonne befanden.


»Wie lange noch, bis wir erste Messergebnisse haben?« fragte Commander Stitch.

»Vierzehn Minuten bis Drall, einunddreißig bis Selonia«, lautete die Antwort.

»Gibt es irgendwelche Hinweise auf imperiale Schiffe in der Nähe?«

»Nein, Ma'am. In den Gebieten, die wir bereits erfassen konnten, gibt es keine Ansammlungen von Schiffen und keine unbekannten Massen. Es scheint so, als werden keine Reserven auf dieser Seite des Systems zurückgehalten. Das kann allerdings noch nicht mit Sicherheit gesagt werden.«

»Gut, machen Sie weiter, Steve. Ich gehe in die Kartographieabteilung und sehe nach dem Rechten. Aber rufen Sie mich, sobald etwas Unerwartetes passiert.«

»Natürlich, Ma'am.«


***


»Madam, Commander... eine weitere Staffel Abfangjäger hat Kurs auf uns genommen!« Der jungen Menschenfrau war ihre Nervosität deutlich anzusehen.

»Nur die Ruhe, Sub Lieutenant. Sie sind noch weit genug entfernt«, behauptete Commander Tennáy mit ruhiger Stimme.

Dies war jedoch nur Fassade. Im Innern der Pantoranerin machte sich Unruhe breit. Die Jäger waren tatsächlich schon gefährlich nahe.


»Wie lange noch bis zum Abschluss des Scans?«

»Noch fünfunddreißig Sekunden«, antwortete der Rodianer am Sensorpult. Ihm schien es besser zu gelingen als der Menschin, sich auf seine Aufgabe statt auf die Gefahr zu konzentrieren.

Fünfunddreißig Sekunden. In dieser Zeit konnte viel passieren. Tennáy hatte schon mehrfach TIE-Interceptors im Kampf gesehen und wusste, dass ein paar dieser modernen Schildjäger eine leicht bewaffnete Aufklärungskorvette wie die Aire mühelos vernichten konnten. Zwei Staffeln, das bedeutete einen mehrfachen Overkill. Wenn sie hier nicht verschwanden, bevor die Jäger heran waren, dann waren sie verloren. Und leider waren Interceptors erschreckend schnell.

Die Jäger würden länger brauchen als fünfunddreißig Sekunden, um auf Schussweite heranzukommen, das bestätigten sowohl die Messungen als auch das Gefühl des Commanders, auf das sie normalerweise vertraute. Aber nach dem Ende dieser kurzen Zeitspanne waren sie noch lange nicht in Sicherheit. Weitere kostbare Sekunden würden dafür verwendet werden müssen, beizudrehen und das Schiff auf einen geeigneten Sprungvektor auszurichten, wenn sie ihre Flucht auch überleben wollten. Es wurde überaus knapp.

Doch sie hatten eine klare Aufgabe, und die Uhr sagte, dass sie diese bewältigen konnten, bevor sie um ihr Leben kämpfen oder laufen mussten. Die genaue Abtastung der imperialen Verteidigungslinie und der Minenfelder war das Aurek und Thesh des gesamten Aufklärungseinsatzes. Wenn sie versagten, konnten schreckliche Fehler passieren wie im Nubus-System, wo mehrere Schiffe direkt nach dem Sprung auf Minen aufgelaufen waren. Dieses Versagen der Kundschafter hatte viele Leben gekostet und hätte auch den Sieg kosten können. Corellia war zu kostbar, um so etwas zu riskieren. Es war Commander Tennáy sehr wohl bewusst, dass sowohl sie als auch ihr Schiff und ihre Mannschaft entbehrlich waren. Die von ihnen zu sammelnden Daten jedoch nicht.


»Noch zehn Sekunden bis zum Abschluss der Scans.«

»Sie sind gleich in Schussweite, Ma'am...«

»...Zwei... eins...Scan komplett!«

»Sofort beidrehen! Vollen Schub! Mehr Energie in die Schilde! Navigation, haben wir einen Sprungvektor?«

»Positiv. Sprungvorbereitungen laufen.«

Eine Erschütterung lief durch die Brücke.

»Schadensbericht!«

»Mehrere Treffer an Steuerbord. Schilde halten.«

Ein weiterer Einschlag.

»Raketentreffer. Schilde noch immer stabil.«

Ein Krachen und metallisches Knirschen.

»Schilde zusammengebrochen. Leichte Hüllenschäden. ...Korrigiere: Hüllendurchbruch mit Atmosphärenverlust. Heckschilde werden schwächer...«

»Sprungbereit in drei... zwei... eins...«


***

Einer IPV-1 hätten sie wahrscheinlich ausweichen können. Vielleicht auch zweien. Aber nicht vier, darüber machte Commander Snalna sich keine Illusionen. Wie schon viele Leute vor ihm, hatte er die Systempatrouillenboote deutlich unterschätzt. Das passierte vielleicht deshalb so oft, weil sie über keinen Hyperantrieb verfügten und der Kommandant eines hyperraumtauglichen Schiffes oft geneigt war, auf solche planetengestützten Einheiten lächelnd hinabzublicken. Doch die IPV-Reihe war trotz ihres hohen Alters und ihrer eingeschränkten Reisefähigkeit keineswegs rückständig und schon gar nicht langsam. Diese vier, die von der Azov beim Scan des Kiris-Asteroidenfeldes aufgestöbert worden waren, hatten den Aufklärer binnen kürzester Zeit eingeholt und zwischen die Asteroiden getrieben, wo ein Flucht in den Hyperraum nicht denkbar war.

Der alternde Mon Calamari stieß ein Seufzen aus und gönnte sich eine kummervolle Miene, solange seine Untergebenen sein Gesicht nicht sehen konnten. Dann strafften sich seine Züge wieder und er wandte sich vom Sichtfenster ab, das ihm doch nur Eis- und Felsbrocken zeigte und keinen Ausweg aus seiner misslichen Lage bieten konnte. An seine Offiziere gewandt, sagte er mit tiefer, rauer Stimme, über der, ebenso wie über seinen großen gelben Fischaugen, ein Schatten zu liegen schien:


»Ladies and Gentlemen, der Versuch, die Patrouillenboote zwischen den Asteroiden abzuhängen, ist offensichtlich fehlgeschlagen. Ich sehe leider keinen anderen Ausweg, als das Feld auf dem kürzesten Weg wieder zu verlassen. Das bedeutet aber, dass wir uns den Weg frei schießen müssen. Bedauerlicherweise ist der Gegner uns vier zu eins überlegen, doch wir haben keine andere Wahl.«

Mit ernsten Gesichtern schwiegen seine Untergebenen ihn an. Manche von ihnen nickten, was jedoch kaum eine Akzeptanz seiner Worte, sondern vielmehr ihres Schicksals ausdrückte. Sie alle wussten, wie ihre Chancen standen.

»Ich habe nicht vor, kampflos aufzugeben«, fuhr der Commander fort. »Ich will dieses Schiff heil nach Hause bringen. Ich verlasse mich darauf, dass Sie alle Ihr bestes geben.

Wir wenden um den großen Asteroiden dort und versuchen dann, frontal durchzubrechen. Vielleicht gelingt es uns, sie damit zu überraschen. Verstärken Sie die Bugschilde und laden Sie die Turbolaser. Wenn wir in einem Stück an ihnen vorbei kommen, verschafft uns dies hoffentlich den Vorsprung, den wir brauchen.«


[Corellia-System | Raumschlacht | Aufklärungsgruppe] Commander Cyrano (AGA Arrow), Commander Koodarn (AGA Avaji), Commander Stitch (AGA Cavalier), Commander Tennáy (AGA Aire), Commander Snalna (AGA Azov)

 
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