Anflug auf Corellia - Gallofree GR-75 Transporter “Survival” - Rüstkammer - Sarid, Visas, Nei, und Rilanja
Als Sarid ihre Schülerin darauf hinwies, dass sie trotz der großen Anzahl an Jedi doch nur ein vergleichsweise kleiner Teil der Bemühungen der Rückeroberung Corellias waren musste die Falleen an einen dem Klischee entsprechenden Kriegsraum denken, in dem das Schlachtfeld durch ein Holoboard dargestellt wurde - bei dem man in vielen Filmen noch dazu mit zwei Dimensionen auskam.
sie stellte sich vor, wie eine Figur über das Feld geschoben wurde, die das Schiff repräsentierte, in dem die Jedi reisten, und wie es umringt war von imperialen Verbänden, die sie selbst nicht sehen konnte, und erneut packte sie die Angst vor einem Angriff, bevor sie den Boden erreicht hatten, bevor sie eine Chance hätte mitzuhelfen.
Aber es war müßig darüber nachzudenken ob es so ein Board irgendwo gab, ob ein Oberkommandierender oder sieben über ihr Schicksal entschieden, indem sie Befehle gaben die den Ausgang der Schlacht beeinflussen würden und dabei keine Rücksicht auf einzelne Kämpfer oder Verbände nehmen konnten.
Nein, Sarid hatte Recht. Während sie das Bild einer kleinen grünen Holofigur mit einem überdimensional großen Mundwerk verdrängte nickte sie. Es machte keinen Sinn sich zu viele Gedanken zu machen. Sie musste sich auf das konzentrieren, was sie ändern konnte, und im Moment war das tatsächlich nicht viel.
Ich hoffe wir kommen bald an,
meinte sie schließlich, weil ihr zur Abwechslung sonst nichts einfiel was sie sagen konnte. Natürlich hatte sie viele Fragen, über die Macht im allgemeinen, ihre Ausbildung im Speziellen und die Jedigkeit irgendwo dazwischen. Aber jetzt war nicht der Moment diese Fragen zu stellen, schon allein aufgrund der aufwallenden Angst wenn sie unwillkürlich daran dachte, dass sie vielleicht bald keine Gelegenheit mehr haben würde etwas zu fragen.
Nein, weder machte es Sinn ihre Meisterin weiter zu löchern - also weiter als sie das ohnehin schon getan hatte - noch würde es ihr irgend eine Art von Beruhigung bringen. Und genauso wie sie sich nicht hatte vorstellen können, das so etwas wie Stress dazu führen konnte, dass sie lieber schwieg als zu reden, hatte sie sich auch nicht vorstellen können in so einer Situation in der Lage zu sein zu meditieren. Warum also nicht genau das versuchen?
Sie erwiederte Sarids Lächeln, wenn auch etwas zögerlich, und setzte sich dann auf eine der Gepäckkisten. Nach einigen Versuchen normal zu sitzen oder zu knien nahm sie schließlich die übliche Meditationshaltung an, die sie schon so oft bei ihrer Meisterin beobachtet hatte. Tatsächlich erwies sie sich bequemer als alle vorherigen Versuche, und etwas unsicher schloss die Falleen ihre Augen.
Wie meditierte man? Sie versuchte ihren Geist zu leeren, und erstaunlicherweise fiel es ihr leichter als zuvor, und das trotz der bevorstehenden Schlacht. Oder vielleicht grade deswegen? Immerhin verschoben sich so ihre Prioritäten, alles andere verlor an Bedeutung... Vielleicht wurde es dadurch einfacher, sich der auf sie einstürmenden Filmszenen zu erwehren, die jetzt allenfalls am Rande ihres Bewusstseins kreisten.
Nur was sollte sie jetzt tun? Meditation war das eine, geistige Leere um der Leere willen, aber wie sollte ihr das jetzt helfen? Nein, sie musste sich zusammenreißen. Wenn sie das was sie tat derart in Frage stellte würde es sicherlich nicht funktionieren.
Sie atmete tief ein und ließ den Atem langsam entweichen. Die Leere hielt stand, und spontan versuchte die Falleen sich der Macht zu öffnen. Im ersten Moment erschien ihr die Idee so absurd, dass es ihr nicht gelang. Die Macht, jenes strahlende Licht, das sich seit sie etwas Übung darin hatte immer hinter ihr befand, grade so außerhalb ihres Blickfeldes, entglitt ihr bei dem Versuch es zu greifen.
War die Macht nicht das Gegenteil von Meditation? Geistiger Durchzug im Vergleich zu geistiger Leere? Man konnte alles Leben spüren, und den Rest irgendwie auch, und alles floss durch einen hindurch, so viel wie man ertragen konnte wenn man den Fluss nicht einschränkte, wie sollte man da zu Ruhe kommen?
Aber da sie im Moment nichts anderes und schon gar nichts besseres zu tun hatte beschloss die Geschuppte es nochmals zu versuchen. Dieses Mal griff sie nicht nach der Macht, wie sie es sonst tat, sondern stellte sich ihren Zugang dazu vor.
Das erste Bild, was ihr dazu in den Sinn kam, war ein Samenkorm. Kein bestimmtes, denn trotz zweier grüner Daumen hatte sie sich nie wirklich mit dem Anbau von irgendwas beschäftigt, das regelmäßige Pflege brauchte. Dennoch stellte sie sich ein schwarzes Korn vor, das aufbrach, und aus dem ein gelber Trieb herauswuchs, der sich in mehrere Fäden auffächerte, die sich wiederum ebenfalls teilten und am Boden entlangkrochen, bis aus ihnen an jeder Abzweigung ein Stengel nach oben wuchs, bräunlich gefärbt und etwas dicker. Unter jedem Stengel bildete sich eine Knolle, und die Stengel entfalteten Kränze us sechs gefiederten Blättern gold-gelber Färbung etwa alle Handbreit während die Stengel nach oben wuchsen. Schließlich explodierten Knubbel am oberen Ende in dicke Büschel aus ebenfalls gefiederten Blüten, die von hellem Grün über strahlendes Blau bis hin zu tiefem Lila alle Farben abdeckten.
Doch sie fühlte sich nicht anders, außer dem Gefühl, dass es im Moment in ihrer Leere ziemlich voll war. Das Problem war wohl, dass sie trotz ihres Desinteresses am Anbau dennoch immer Spaß am Betrachten von Wachstumsanimationen gehabt hatte. Nichts anderes war gerade vor ihrem geistigen Auge abgelaufen, und es erfüllte die Anforderungen wohl nicht - wenn sie denn überhaupt auf dem richtigen Weg war...
Der nächste Versuch, den Rilanja startete ohne wirklich sagen zu können wie lange der letzte gedauert hatte, begann wie der letzte - mit einemSamenkorn. Doch diesmal ließ sie einen einzigen Keim nach oben wachsen, und stellte sich vor, was da wuchs war ihre Verbindung zur Macht.
Beinahe wie von selbst streckte sich die Pflanze dem Licht entgegen, entfaltete breite Blätter die im Schein ihrer Vorstellung badeten, und öffnete schließlich eine große Blume mit goldgelben Blättern. Die Falleen stellte sich vor sie wäre diese Blüte, und würde sich mit ihr der Macht öffnen. Der Vergleich erschien passend, wenn auch etwas absurd.
Sie konzentrierte sich auf alle Details, die Textur der Blätter, das haarige Zeug in der Mitte, von dem Insekten tranken, die Überreste der Knospe am Blütenansatz, das Licht, das die Pflanze aufsog und zu dem sie sich hinreckte...
Ihr wurde warm, und ihr war, als wäre sie untergetaucht, wenn auch nicht in Wasser sondern in Licht. Als sie ihre Aufmerksamkeit langsam und vorsichtig, um was sie erlebte nicht zu riskieren, von der Blume abwandt um die Leere zu spüren fand sie sie gefüllt mit etwas, das sie nicht anders beschreiben konnte als die Oberfläche eines schnell fließenden Gewässers, über dem sie schwebte, wenige Zentimeter von der Oberfläche entfernt, und unendlich in alle Richtungen. Sie konnte es nicht im eigentlichen Sinne sehen, doch sie spürte, dass sie die Enden des Flusses nie erreichen würde, selbst wenn das ihr Ziel gewesen wäre.
Sie wollte eintauchen, doch sie hielt sich zurück, blieb ruhig im Angesicht des Mahlstroms aus... aus Fäden, Fasern, Energien oder Präsenzen, sie konnte es nicht sagen was es war, das sie da wahrnahm. Sie betrachtete den Fluss, und je länger sie das tat, desto mehr hatte sie das Gefühl zu erkennen was es war, das sie betrachtete.
Sie fand die Präsenzen der anderen Jedi wie Fäden in einem unendlich dichten Gewebe, wusste, dass sie nur danach greifen musste um sie zu spüren und zu wissen wo sie sich in dem Raum befanden. Sie sah Bewegung, sie sah Gefühle, sie sah alle Präsenzen an Bord des Schiffes und einige in größerer Entfernung, wenn auch so schwach, dass sie wusste nicht hoffen zu können sie irgendwie räumlich zuordnen zu können, ganz zu schweigen davon eine einzelne zu erkennen.
Und die ganze Zeit über floss die Macht an ihr vorbei, strich an ihrem bewusstsein vorüber, in ihrer grenzenlosen Pracht, und das Gefühl nur die sprichwörtliche Hand ausstrecken zu müssen um darin zu baden ließ die junge Frau lächeln.
Und der nächste Schritt... Rilanja wollte, dass es so blieb, so herrlich frei, gradezu schwerelos, und vor allem so einfach. Sie wollte die Macht spüren, wie sie durch ihren Körper schoss wie durch ein Ventil, wie sie den Fluss lenken und manipulieren konnte, wie sie drohte zu ertrinken in dem Sog, den die Macht ausübte wenn sie nach mehr griff als sie beherrschen konnte. Sie wollte in diesem grandiosen Gefühl baden eins zu sein mit dem Schiff, den Jedi um sie herum, eins mit allem, was es in der Galaxis gab und je geben würde, zumindest für einen glorreichen Moment, bevor die gleißenden Wogen über ihr zusammenschlagen und sie für immer in die Tiefe ziehen würden...
Das alles wusste sie mit unumstößlicher Gewissheit, während sie die Macht beobachtete, ruhig und trotz allen Verlangens ungerührt von ihrer schrecklichen Schönheit. Genauso wusste sie, welche Möglichkeiten ihr dieser so seltene Zugang gab - die Fähigkeit das Schicksal selbst zu packen und dem eigenen Willen zu unterwerfen, ob durch die Manipulation von Materie oder Geist - und welchen Risiken sie sich jedes Mal aussetzte, wenn sie darauf zugriff, wenn sie riskierte nicht mehr loslassen zu wollen. die dunkle Seite war nur eines von vielen Risiken, denen sich Machtbenutzer aussetzten.
Doch Rilanja widerstand der Versuchung nach dem endlosen Strom zu greifen. Es kostete sie keine Mühe die Macht zu beobachten ohne danach zu greifen, und im Gegensatz zu allen Erkenntnissen über die Natur des Energiefeldes, von denen sie wusste, dass sie für sie selbst unumstößlich und wahr waren, aber nicht zwingend für andere gelten mussten, dauerte es einen Moment, bis die Falleen verstand warum sie dem Fluss so ruhig zusehen konnte ohne seinen Verlockungen nachgeben zu müssen.
Die Erkenntnis war fast genug um das zerbrechliche Gleichgewicht in dem sie sich befand zu zerstören. Die Geschuppte war ruhig. Es war in dem Fall keine einfache Beschreibung ihres Verhaltens oder eines äußerlichen Anscheins.
Vielmehr war es ein Zustand der absoluten Gewissheit und eines tief verwurzelten Vertrauens. Sie konnte nicht mal sagen in was sie es setzte - ihre Meisterin, oder die Macht vielleicht - aber es war da, und dampfte angesichts der Unendlichkeit und Pracht des Stroms vor ihren Augen zu einer ebenso knappen wie für sich allein genommenen Aussage zusammen - alles wird gut. Alles ist, wie es sein soll, egal wie es kommt.
Ein Lächeln machte sich auf Rilanjas Lippen breit, und sie beschloss ihre Augen zu öffnen. Sie nahm bewusst in Kauf dadurch den Ausblick auf alles um sie herum zu verlieren und zu einer weltlicheren Sichtweise zurückzukehren, aber sie würde die Gewissheit mitnehmen, die ihr diese ganz besondere Meditation gegeben hatte. Sicherlich nicht für immer, vielleicht nicht mal bis zum morgigen Tag, aber vielleicht lange genug, um in der bevorstehenden Schlacht einen Unterschied zu machen.
Um sie herum waren immer noch viele Jedi dabei sich mit Rüstung auszustatten, doch die Padawan konnte beim besten Willen nicht sagen ob es die gleichen waren wie zu Beginn ihrer Meditation oder völlig andere, ebensowenig wie sie sagen konnte wie viel Zeit dabei vergangen war.
Immernoch lächelnd ging sie zu Sarids und sah sie einen Moment lang einfach an, bevor sie sich daran erinnerte etwas zu sagen.
Ist es immer so... groß?
fragte sie, und hoffte, dass ihre Worte das fassen konnten was sie eigentlich meinte, was sie der Menschin vermitteln wollte. Hatte die dunkelblonde Frau etwas davon gespürt, was Rilanja erlebt hatte? War es von außen sichtbar gewesen, oder hatte sie einfach nur ruhig gewirkt? Viele Fragen, so wie sie es gewohnt war, aber der Drang sie zu stellen fehlte.
Er würde zurückkommen, da war sich Rilanja sicher, aber weder sein Fehlen noch seine Rückkehr bedeuteten ihr momentan irgendetwas. Mehr noch, sie realisierte, dass sie mit einem Mal Geduld hatte, und die Nervosität vor der Schlacht aus ihr gewichen war. Sie fragte sich wie lange dieser Effekt anhalten würde, aber so oder so war es ihr gleich. Die Erfahrung zählte, und die Macht.
Und die Tatsache, dass sie sich dadurch ein Stück weit jediger fühlen konnte. Und die Gewissheit, dass jeder Versuch das grade von ihr erlebte in einem Holofilm darzustellen zum Scheitern verurteilt wäre.
Anflug auf Corellia - Gallofree GR-75 Transporter “Survival” - Rüstkammer - Sarid, Visas, Nei, und Rilanja