[Corellia-System | Orbit von Corellia | CC9 Ax | Brücke] Joya No, NPCs
Die Ax einsatzbereit zu machen, war kein großes Problem. Mittlerweile funktionierten die Abläufe an Bord deutlich reibungsloser als bei Joya Nos Dienstantritt. Er fand noch immer unheimlich viel, das es auszusetzen und zu bemängeln gab, aber das war eher seinem Perfektionismus geschuldet und nicht unbedingt ein Zeichen für besorgniserregende Zustände. Allerdings war es aus Zeitmangel nun wieder nicht möglich, die Beschädigungen zu beheben, welche die Fregatte über Rendili erhalten hatte. Und auch dauerhafter Ersatz für Nos Zweiten Offizier, der nach wie vor wegen des Vorwurfs der Fahrlässigkeit unter Hausarrest stand, gab es noch nicht. Natürlich wäre es dem Kaminoaner lieber gewesen, wenn diese Scharten ausgewetzt worden wären, bevor man nicht nur erneut zur Front, sondern sogar darüber hinaus flog. Was sie bei einer weiteren Begegnung mit den Imperialen im Xorth-System erwartete, war nur schwer vorauszusehen.
Einige wichtige Informationen erhielt er jedoch bei der angekündigten Einsatzbesprechung mit Captain Zaviek und Commander Sovv, einem Sullustaner, der das corellianische Kanonenboot Concealation befehligte.
»Sie haben bestimmt schon auf die Sternenkarten gesehen und wissen daher, dass Xorth an einer strategisch wichtigen Position liegt«, erklärte der Gran. »Das System ist der Kreuzungspunkt des Corellian Run mit dem Agricultural Circuit. Es handelt sich um eine fruchtbare und wohlhabende Agrarwelt, deren Wirtschaft sich fast ausschließlich darauf stützt, Coruscant und andere bevölkerungsreiche Kernwelten zu versorgen. Während der Herrschaft des Imperiums kam es dort nicht zu Plünderungen und Massakern seitens der Besatzungstruppen und ebensowenig zu Unruhen und Aufständen der Bevölkerung. Die überwiegend menschlichen Bewohner von Xorth haben sich gut mit der imperialen Herrschaft arrangiert. Laut einer Einschätzung des Geheimdienstes, die Admiral Stazi mir zur Verfügung gestellt hat, sind sie größtenteils Loyalisten. Wahrscheinlich sind sie gar nicht erfreut darüber, dass die Umstände sich ändern, die zuvor ihren Wohlstand garantiert haben. Es ist also nicht damit zu rechnen, dass sie uns als Befreier willkommen heißen.«
Diese Nachricht nahm No mit unzufriedenem Gesichtsausdruck zur Kenntnis. Probleme mit der Zivilbevölkerung einer Welt waren das Letzte, was ein republikanischer Offizier sich wünschen konnte. Bis zum Vortag waren die Imperialen ein klarer, sichtbarer Gegner gewesen; schon jetzt drohten die Fronten zu verwischen und die Situation unübersichtlicher zu werden. Der Commander fragte sich, ob dies die künftige ›Ära des Friedens‹ bestimmen würde.
Zaviek fuhr fort:
»Dennoch hat das Imperium eingewilligt, sein Militär und Personal aus dem System abzuziehen. Und unsere Aufgabe ist es, diesen Prozess zu überwachen. Es soll sichergestellt werden, dass sie wirklich vollständig abrücken, ohne hässliche Überraschungen zu hinterlassen und ohne sich an der Bevölkerung oder der Infrastruktur zu vergreifen. Wir werden dabei höchstwahrscheinlich imperialen Kriegsschiffen begegnen: Unser Befehl lautet in aller Deutlichkeit, nichts zu unternehmen, das den Waffenstillstand gefährden könnte. Zusammenstöße jeder Art sind zu vermeiden, Waffen werden nur zur Selbstverteidigung eingesetzt und auch nur dann, wenn Deeskalation und Rückzug keine Option mehr sind.«
»Wir haben also eine reine Beobachterrolle inne?« fragte Commander Sovv. So wie Joya No die Mimik des Sullustaners interpretierte, war dieser wahrscheinlich nicht ganz glücklich mit der Situation. Er konnte sich aber irren: Die maskenhaften Züge dieser Spezies waren für Außenstehende nicht gerade ein offenes Buch.
»Weitgehend werden wir nur bobachten, ja. Zumindest solange keine unvorhergesehenen Probleme auftreten. Man schickt uns, die Interessen der Neuen Republik durch unsere Präsenz zu unterstreichen und im Bedarfsfall auch durchzusetzen. Das heißt, dass Kontakte sowohl mit dem imperialen Militär als auch mit der lokalen Verwaltung wahrscheinlich sind und wir uns möglicherweise in die Ereignisse einmischen müssen, wenn auch auf gewaltfreie Weise. Die Entwicklung ist leider unmöglich vorherzusehen - daher gilt es, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Während der gesamten Einsatzdauer müssen die Schiffe in voller Bereitschaft sein. Waffen und Schilde werden jedoch nur auf meinen Befehl hin aktiviert, um nicht zu provozieren.«
Sie kamen also mit drei schwer bewaffneten Kriegsschiffen, um ›die Interessen der Republik durchzusetzen‹, aber provozieren sollten sie nicht? Joya No bezweifelte, dass sich das vereinbaren ließ. Er rechnete damit, dass die Sache keineswegs reibungslos ablaufen würde und Kampfbereitschaft tatsächlich angeraten war. Niemand wusste besser als er, wie frisch und zerbrechlich die Waffenruhe war. Er hoffte, dass sie bei Xorth der Valkyrie begegnen würden: Captain Avalosh'ari'noruodo hatte einen einigermaßen verständigen Eindruck gemacht; wenn stattdessen nur schießwütige Kriegstreiber auf den Kommandobrücken standen, konnte es richtig kritisch werden.
»Wie sieht es im Fall der Fälle mit Verstärkung aus?« fragte er. »Falls eine Eskalation sich nicht vermeiden lässt, werden drei Schiffe unter Garantie zu wenig sein.«
»Niemand erwartet von uns, dass wir zu dritt das Xorth-System erobern«, antwortete Zaviek. »Einem Kampf gegen eine Übermacht würden wir in jedem Fall ausweichen. Ich habe dem Admiral aber die gleiche Frage gestellt und mir wurde aber zugesichert, dass ausreichend Verstärkung zur Verfügung steht. Unter anderem hält sich bei Perma die Event Horizon bereit und bei Corellia die Reef of Resistance, um binnen kürzester Zeit einzugreifen, wenn es irgendwo auf dem Run Probleme gibt.«
›Irgendwo‹, das bedeutete, dass auch in den anderen abgetretenen Systemen eine solche Überwachung stattfinden würde. Das war natürlich nicht verwunderlich. Jedenfalls würde sich auf diese Weise zeigen, wie ernst das Imperium seine Zusage meinte.
»Für welchen Zeitraum ist die Mission bemessen?« fragte Sovv und kam damit Joya No zuvor, der eine ähnliche Frage gestellt hätte.
»Unbekannt. Schwer zu sagen, wie lange das Imperium für den Abzug braucht - und ob sie es überhaupt eilig damit haben. Stellen Sie sich jedenfalls auf mehrere Tage ein.«
Damit war zu ihrer Aufgabe an sich alles Wichtige gesagt. Sie erörterten nun noch eine Weile, was es Wissenswertes über das Xorth-System gab. Die Zahl der Planeten, astronomische und geographische Besonderheiten, politisches System, einflussreiche Gruppen und Persönlichkeiten. Auch die vermutliche Stärke der imperialen Systemverteidigung erfuhren sie: Sie war beachtlich.
Nach Verlauf von etwa zwei Stunden waren keine Fragen mehr offen. Die drei Kriegsschiffe blieben in Kontakt, um den Sprung zu koordinieren. Das Ziel war zunächst Rydonni, von dort ging es in mehreren Sprüngen weiter.
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