Hyperraum ~ Wind ~ Cockpit ~ Nekki, Sav´jes und Padme
Padme war erleichert, als endlich die Anzeigen endlich das Ende des Hyperraums anzeigten. Wenn ihr irgendwas nicht behagte, dann war es der Hyperraum. Abgeschnitten von dem Rest der Galaxis, der Blick nach draußen zeigte nur vorbeiziehende Sternenlinien, aber sonst war dort nur Leere. Sicherlich war das Reisen mit Hyperraumantrieb eine wesentliche Erleichterung dar, aber dennoch kam es ihr immer so vor, als wäre die Zeit unnütz vertan.
Nun saß sie wieder auf dem Copilotensitz und wartete darauf, daß der Countdown sie wieder in den Normalraum zurückbrachte. Es kam ihr vor, als würde dieser Countdown sie wieder ins Leben zurückschleudern.
Nachdenklich kaute Padme auf ihrer Unterlippe. Sie würden sich als hapanische Touristen ausgeben. Entsprechend war Padme auch gekleidet. Sie trug ein langes Kleid, welches bis zum Boden reichte. Jedoch lag es am Oberkörper und den Armen eng an. Erst ab der Taille wurde es weiter. Dieses Kleid gab ihr notfalls größte Bewegungsfreiheit, sorgte aber gleichzeitig dafür, daß sie kaum als Jedi durchging.
Die Kleidung war im Moment ihr geringstes Problem.
Sorge bereitete ihr eher, wie sie Chesara finden sollte. Sie wollte nicht den Geheimdienst bitten, ihr dabei zu helfen. Es war in ihren absolut unnötig, da sie Gefahr fürchtete. Es hatte lange Zeit gebraucht, um wieder eine Widerstandszelle auf Coruscant etablieren. Diesen Erfolg wollte sie nicht gefährden, denn im Moment bestand keine dringende Notlage, diesen Weg zu gehen. Sie würde es anders versuchen müssen. Und sie hatte schon eine Idee. Sie würde....
Das lästige Piepsen, welches anzeigte, daß der Rückfallpunkt erreicht war, riss sie aus ihren Gedanken. Padme verzog das Gesicht.
"Da sich die Leute immer solche unangenehme Geräusche einfallen, ist mir wirklich ein Rätsel."
seufzte sie über den in ihren Ohren nervigen Ton und machte ihn aus.
"Gut, Nekki, dann wollen wir mal das Schiffchen runterbringen. Das heißt, wenn uns die Imperialen reinlassen."
nickte sie dann ihrer Padawan zu. Diese zog an den Hebel, welcher die Wind in den Normalraum zurückbrachte. Und dann waren sie im Orbit von Coruscant. Eine Stadt, die sich auf den ganzen Planeten breit gemacht hatte. Selbst von hier oben konnte man die zahlreichen Bauwerke mit bloßem Auge erkennen.
"Nun halt sie schön auf Kurs, Nekki."
Padme holte tief Atem und wandte sich an das Comm, aus dem sich mit Sicherheit die imperiale Raumüberwachung melden musste. Sie hoffte, daß sie mit der Wahl der "Wind" keinen Fehler begangen hatte. Ein Knistern in den Lautsprechern zeigte an, daß die imperiale Planetenüberwachung etwas von ihnen wissen wollte.
"Unbekanntes Raumschiff, bitte identifizieren Sie sich und bleiben sie vorerst auf übermittelten Kurs."
Das Knarzen und Knarren, welches die Übermittlung begleitet mutete beinahe antik an, wenn man sich vorstellte, daß die jetztige Zivilisation zwischen den Sternen reisen konnte. Aber ordentlichen Funkverkehr herzustellen, dafür hatte der Fortschritt scheinbar nicht gereicht.
Hier ist YT- 2400 "Wind" von Hapan kommend. Grund des Besuches auf Coruscant- Tourismus. Ich übermittle nun unsere Identifikationsdaten."
gab Padme zurück und schaltete das Mikro aus.
"Tourismus. Welche debilen Ausreden man im Moment gebrauchen muss, ist nicht mehr feierlich."
murmelte sie leicht empört, aber sie konnte den Imperialen schlecht die Wahrheit auf die Nase binden, wenn sie nicht in der nächsten Zeit in einem imperialen Loch verbringen wollte.
"Eigentlich müßten Sie es uns abkaufen. Wenn nicht, ziehe ich es vor, schnell verschwinden zu können. Silent, bitte gib die Koordinanten ein, die uns notfalls hier schnell wegbringen können."
bat sie ihren Droiden, während Nekki das Schiff ruhig auf Kurs hielt. Im Orbit war das kein Problem, aber Padme spürte einen leisen Zweifel, ob Nekki zwischen den ganzen Gebäuden eine Landung hinbekommen würde. Eine Reperatur konnte sie das Leben kosten und dieses Risiko galt es abzuwägen. Padme selbst war oft genug von Coruscant weggeflogen und oft genug zurückgekommen. Aber Nekki hatte sie eben ihre Zweifel.
"Die brauchen zu lange. So überarbeitet können die Herrschaften nicht sein. Wir bleiben auf Kurs, aber korrigiere den Flugwinkel 3 Grad nach rechts. Ich will ihnen nicht allzu nahe sein, wenn die sich doch entschließen, uns nicht landen zu lassen."
Padme war angespannt. Sie wusste nicht, wie sich die Lage unten darstellte. Pascal hatte ohne Probleme auf Coruscant landen können. Vielleicht hätte sie doch ein öffentliches Verkehrsmittel nehmen sollen. Aber nun war es zu spät.
Nekki hatte die Kurskorrektur vorgenommen, aber unbemerkt geblieben war es nicht.
"YT- 2400 "Wind", sie haben eine leichte Kursabweichungen. Bitte korrigieren Sie diesen und nehmen sie dann die Einflugsschneiße Z. Die Daten zur Landung werden Ihnen übermittelt. Weichen Sie keinesfalls vom Kurs ab."
knarzte die Stimme wieder aus dem Lautsprecher.
"In Ordnung, haben Daten übermittelt bekommen. Nehmen Einflugsschneiße Z. Over."
beantwortete sie rasch die Aufforderung. Nekki hatte bereits den Kurs korrigiert und nahm den Einflugssektor ins Visier.
"Auf Coruscant ist es sehr eng. Du wirst sehr vorsichtig fliegen müssen."
meinte Padme zu ihrer Padawan und konzentrierte sich nun auf den Anflug, um im Notfall eine Korrektur vorzunehmen. Aber Nekki strafte ihre Befürchtungen Lügen. Sie brachte die "Wind" ohne Schwierigkeiten hinunter. Trotzdem atmete Padme erleichert auf, als die "Wind" auf dem Landefeld aufgesetzt hatte und die Motoren leise verstummten.
"Gut gemacht, Nekki. Dann wollen wir unser Gepäck zusammenpacken und unsere Unterkunft aufsuchen. Ich hoffe, daß du ein paar von Maranas Kleidern eingepackt hast. Aber Marana hat uns ein Apartement gemietet. So werden nicht allzu sehr beobachtet werden. Trotzdem müssen wir vorsichtig sein. Man weiß nie, ob solche Objekte keine Wanzen verbergen. Seid vorsichtig mit dem, was du sagst."
erklärte sie ihren Padawanen. Dann verließ die kleine Schar die "Wind". Silent blieb, um das Schiff im Auge zu behalten. Auch Marl würde ihm Gesellschaft leisten.
Währenddessen hatte Padme ein Schwebetaxi herangewunken und gab dem Fahrer die Adresse, während die Padawane das Gepäck verstauten. Sie war gespannt, was sich Marana noch für sie ausgedacht hatte.
"Die beste Tarnung ist die offensichtlichste. In der heutigen Zeit denken viele, daß man sich besonders verstecken muss, um unentdeckt zu bleiben. Je öffentlicher ihr euch also gebt, desto sicherer werdet ihr sein.", diese Worte hallten in Padmes Ohren. Sie wusste, daß Marana auf eine langjährige Vergangenheit mit sehr viel Erfahrung zurückgreifen konnte. Padme musste sich auf ihre Mutter verlassen.
Trotzdem traf sie fast der Schlag, als sie sah, welches Gebäude Marana ausgesucht hatte. Es ragte zwischen den ganzen Hochbauten heraus. Die Fassade glänzte weiß. In den Zeiten extremer Luftbelastung nahezu ein Wunder.
Der Fahrer setzte sie ab und jeder nahm sein Gepäck.
"Offfensichtlicher ging es schon nicht mehr. Hätte ich gleich im Tempel logieren können."
Padme war mit der Wahl nicht ganz einverstanden und sie würde sich mit Sicherheit die Gelegenheit nicht entgehen lassen, Marana dies unter die Nase zu reiben.
Der Schlüssel war beim Portier hinterlegt, was an sich kein Problem war, aber Padme war wenig angetan vom Redeschwall des Mannes. Es fehlte nur noch, daß er ihr erklärte, wie man atmete.
"Ich danke Ihnen für die Mithilfe. Seien Sie mir nicht böse, aber die Reise war sehr anstregend. Ich muss mich jetzt ausruhen. Entschuldigen Sie uns."
Padmes Weg zum Turbolift glich einer Flucht, die von ihren Padawanen amüsiert betrachtet wurde. Sie warf beiden einen unwirschen Blick zu.
Der Turbolift brachte sie zu einer oberen Etage. Padme konnte nur noch den Kopf schütteln.
"Marana hat eindeutig übertrieben."
meinte Padme kopfschüttelnd, als sie das Appartement öffnete.
"Immer muss sie übertreiben. So eine kleinteilige Revange."
murmelte sie ungnädig weiter, als sie sich im Appartement umschaute. Sie stellte ihr Gepäck ab.
"Gewöhnt euch erst gar nicht dran."
Kopfschüttelnd wandte sie sich der Terrasse zu. Der Blick war so weit, wie ihn die anderen Häuser erlaubten. Erst unten, nun oben. Den letzten Besuch hatten sie auf den unteren Ebenen verbracht. Das war wohl Maranas Art und Weise, ihr zu sagen, das dies in ihren Augen absolut falsch gewesen war.
Das Appartement war gut aufgeteilt. Es hatte drei Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, zwei Bäder und eine Küche. Wahrscheinlich durfte sie noch dankbar für das hier sein. Sie kannte Marana gut genug, um zu wissen, daß diese keinerlei Skrupel gehabt hätte, sie in einem teuren Hotel einzuquatieren. Das hätte nach Maranas Auffassung sogar noch besser zu der Tarnung gepasst. Padme würde mit Sicherheit ein Hühnchen mit ihrer Mutter rupfen, wenn sie diese wiedersah. Wenn sie diese jemals wiedersah.
Nun stand sie hier. Auf Coruscant. Und musste Chesara finden. Padme entschloss sich zu einem tolldreisten Manöver. Sie griff hinaus in die Macht. Konzentrierte sich mit aller Macht auf auf die von ihr gesuchte Person und dann schrie sie deren Namen in der Macht.
Chesara!
Sie hoffte, daß der Ruf, Chesara erreichen würde. Sie musste Chesara sprechen. Bevor sie nach Ossus reiste. Zu wenige Kontaktmöglichkeiten bestanden zwischen den Jedi im Moment. Vielleicht hatte Chesara Nachrichten, die überbracht werden mussten. Außerdem freute sie sich auch, Chesara wiederzusehen und sich selbst davon zu überzeugen, daß es dieser gut ging.
Coruscant ~ oberere Ebene ~ Apartementhaus ~ Apartement ~ Terrasse ~ Nekki, Sav´jes und Padme