Coruscant

- Coruscant – City – Gleiter –

So gut und so zügig wie möglich versuchte Chesara sich mit dem Gleiter durch den reißenden Verkehrsstrom Coruscants hindurch zu schlängeln. Sie fürchtete ein wenig spät zu sein, denn sie war nicht auf direktem Wege zu dem Imbiss gefahren, an dem sie sich mit Jibrielle treffen würde. Nachdem sie von Azgeths Wohnung los gefahren war, hatte sie das Call-Center aufgesucht, das sie inzwischen einige Male besucht und in dem sie sich ein Konto unter falschem Namen hatte einrichten lassen. Über dieses Konto hatte sie bereits einige Nachrichten mit Mirja und Ard austauschen können, heute hatte sie es aus Sicherheitsgründen jedoch vorerst löschen lassen – nachdem sie Mirjas neueste eingetroffene Nachricht gelesen und ihr natürlich darauf geantwortet hatte. Ihre mysteriöse Kontaktperson und die Tatsache, dass jemand ganz genau wusste wer Chesara war und wo sie sich aufhielt, ließ sie sehr vorsichtig werden, der Streit mit Pierre tat sein übriges dazu. Er hatte Recht mit dem, was er gesagt hatte, sie konnte nicht mehr einfach so offen in den oberen Ebenen herum spazieren. Es wäre besser, wenn sie sich eine Weile zurück hielt. Das hatte sie auch Mirja geschrieben, ihr aber versichert, sich wieder zu melden, sobald es ihr möglich war. Mirja hatte ihr neue Bilder von sich, Lyonel, Niclas und Ard geschickt, die Chesara auf einem Datenträger gespeichert hatte, den sie wie einen Schatz hüten würde. Sie durfte gar nicht daran denken, wie lange sie ihre Liebsten nicht mehr gesehen und in den Armen gehalten hatte. Einzig das Wissen, dass sie in Sicherheit waren und dass die Trennung nicht für immer war, machte die Situation erträglich. Nachdem sie ihr Konto in dem Call-Center aufgelöst hatte, hatte sie noch ein Com fürJibrielle erstanden. Es war dringend erforderlich, dass ihre Padawan mit einem solchen Gerät ausgerüstet war, auch wenn Chesaras finanzielle Mittel nun fast vollständig erschöpft waren. Hier würde sie sich irgendetwas einfallen lassen müssen. Es war eine Ironie, dass sie unter der warmen Jacke das wohl wertvollste Schmuckstück auf ganz Coruscant trug. Dennoch half ihr dies wenig, denn sie würde die Kette nirgendwo verkaufen können, ohne Aufmerksamkeit zu erregen.

Als sie die schäbige Imbissbude endlich erreichte, wartete Jibrielle bereits neben dem Gebäude. Es war kalt und Chesara tat es leid zu spät zu sein. Sie winkte die Padawan in den Gleiter und entschuldigte sich sofort, als Jibrielle eingestiegen war.


„Ich habe versucht mich zu beeilen, aber der Verkehr auf diesem Planeten ist einfach unberechenbar.“

Sagte sie seufzend und fuhr sogleich weiter, zurück zum Honey House.

„Wie war euer Nachmittag?“

Wollte sie wissen und warf Jibrielle einen kurzen Seitenblick zu. Sie fühlte sich zu einer Erklärung verpflichtet, da die Padawan sich sicherlich schon einige Fragen zu Pierre und Chesaras Verhalten gestellt hatte.

„Ich hatte einige Dinge mit les Gray zu klären.“

Drückte sie sich vorsichtig aus.

„Aber ich wollte dich und Akemi aus der Schusslinie haben. Gut, dass du so schnell reagiert hast.“

Sie lächelte bei dem Lob und wechselte dann schnell zum Thema Azgeth, worüber zu sprechen ihr angenehmer war.

„Anschließend war ich bei Azgeth. Sie hat enorme Fortschritte gemacht, obwohl ich kurz davor war aufzugeben. Es war sehr schwierig… alleine sie anzusehen, wenn die dunkle Seite an ihr zerrt, kostet viel Überwindung. Aber jetzt geht es ihr etwas besser und ich werde morgen auf jeden Fall wieder bei ihr vorbei sehen.“

Inzwischen waren sie auf bestem Wege in die unteren Ebenen und da der Verkehr ruhiger wurde, entspannte sich Chesara ein wenig.

„Oh!“

Fiel ihr dann plötzlich ein und sie deutete mit einer Hand auf den Rücksitz, wo in einer Tüte verborgen das Com lag, das sie gekauft hatte.

„Ich habe ja etwas für dich. Schau mal in die Tüte dort hinten. Es ist nichts besonderes, aber ziemlich nützlich.“

- Coruscant – Untere Ebenen – Gleiter – Mit Jibrielle -
 
[in der Hoffnung, nichts durcheinander gebracht oder übersehen zu haben]

Coruscant - untere Ebenen - Straßen um zerstörte Kaserne – Caffran

Verdammt, er war einfach zu spät gekommen. Hatte aus der Ferne zwischen Staub- und Rauchwolken gesehen, wie man sie aus einem Haufen weiteren Trümmern herausgezogen und abtransportiert hatte.
'Criid'! Verzweifelt rief er ihren Namen in seinen Gedanken und tat dann das Einzige, was er im Augenblick tun konnte: er zog sich zurück und gab die Information an die richtigen Stellen weiter.
Eingreifen hatte zwar im Augenblick keiner der immer noch in der Nähe postierten Widerständler können, weil jeder – von Caff einmal abgesehen – einfach zu weit entfernt gewesen war, um sinnvoll etwas bewirken zu können, aber es war nicht das erste Mal, dass jemand von ihnen in Gefangenschaft geraten war. Und es war auch nicht das erste Mal, dass er Criid irgendwo rausholen musste.

Caffran kontaktierte also Walter und teilte ihm mit, was er gesehen hatte. Der ordnete einen sofortigen Rückzug an – diesmal von wirklich allen noch in der Nähe postierten Schützen - und schickte dem Gefangenentransport zwei Beobachter hinterher. So würden sie wenigstens erfahren, wo sie hingebracht wurden.
Caff bestätigte zum Abschluss seiner kurzen Meldung, dass R. in Sicherheit wäre und dass er sich weiter darum kümmern würde.. Mit einem „ er wolle auf dem Laufenden“ gehalten werden beendete er die hoffentlich immer noch sichere Verbindung und lief so schnell es ging zum Versteck seines verbliebenen Speederbikes.
Wenigstens hatten die anderen Flüchtenden Wort gehalten und seines stehen gelassen. Criid und den anderen jetzt wenigstens unter Beobachtung wissend, machte er sich auf einen verwirrenden Weg um eventuelle und ungebetene Verfolger abzuhängen.

Es dauerte nicht allzu lange, und er stand ein paar Meter weg von dem Etablissement, dessen Namen er aufgeschnappt hatte. Das „Honey House“, eigentlich ein Ort der süßen Sünde und scheinbar doch eine Stätte der Zuflucht für manch gestrandete, beim Imperium in Ungnade gefallenen Existenzen – so jedenfalls hatte er aus den paar Wortfetzen geschlussfolgert, die er bei den Fremden, die ihnen zu Hilfe gekommen waren, aufgeschnappt hatte.
Einen Vorin hatte er jetzt zu suchen. Oder eine Tinya.
Zunächst aber musste er erst einmal hineinkommen ohne Aufsehen zu erregen. Und das würde ihm in diesem Aufzug – in Kampfanzug und -Weste mit Waffen und Munition garniert - garantiert nicht gelingen.
Hinterausgang! – alle Einrichtungen dieser Art hatten einen davon. Caffran stellte sein Bike ab und näherte sich dem Haus vorsichtig an. Vor dem Haupteingang blieb er kurz stehen und ging dann aber schnell weiter.
Dank seiner Erfahrung fand er den versteckten zweiten Ausgang dann recht zügig. Der erwartungsgemäß verschlossen war. Mit einem Sicherheitsschloss gesichert, dessen Code zu knacken Caff in der erforderlichen Zeit niemals gelingen würde, zumal er die dafür erforderliche Ausrüstung nicht dabei hatte. Außerdem wollte er einfach nur hinein gelangen und nicht dort einbrechen. Es lag ihm einiges an einer Zusammenarbeit mit denen da drinnen.

So versuchte er denn Aufmerksamkeit zu erregen. Gestikulierte schlussendlich und als alle anderen Bemühungen bereits gescheitert waren, auf gut Glück die Namen „Vorin“ und „Tinya“ und endlich noch „Jedi“ in einer bei in einer Nahkampfausbildung gebräuchlichen Zeichensprache und hatte insofern Erfolg damit, dass ihm die Tür von zwei bulligen Sicherheitskräften aufgetan wurde.
Widerstandslos ließ er sich ergreifen und entwaffnen, ließ sich Handschellen anlegen und wiederholte in der Hoffnung an die richtige Adresse zu geraten, penetrant die Worte, die er gestikuliert hatte.

Immerhin ging es jetzt vorwärts. Man trieb ihn schweigend durch die merkwürdig leeren Gänge, an mehreren Zimmern vorbei, bis er in einiger Entfernung vor sich endlich einige Gestalten ausmachen konnte. Als sie ihn näher heran führten, erkannte er einen davon. Der Mann, den diese Tinya als Vorin bezeichnet hatte. Und einen weiteren (Steven), der mit ihm und Criid am Raumhafen angekommen war, und der ihm als Witzbold noch gut in Erinnerung war.
Er versteifte sich unwilkürlich, als die beiden Sicherheitsleute Anstalten machten, ihn an den dreien vorbei zu schleifen.

„Stopp, anhalten. Das hier ist meine Station. Genau da wollte ich raus.!“

Caffran machte sich so schwer wie er konnte und weigerte sich noch einen Schritt weiter zu gehen.

Vorin? Wo ist Rob? Ist er in Ordnung?“

Dann brach er in lautes Gelächter aus.

„Und du?“

Gemeint war damit der Jüngste in der Dreiergruppe (Steven).

„Hast du noch was von dem Popcorn übrig?“

„Schluss jetzt, keine Mätzchen mehr!“

Der Unterton des Sicherheitsmannes klang drohend und er unterstützte diese Wirkung noch, indem er mit einem Schockstab vor Caffs Nase herumfuchtelte.
Doch bevor er ihn einsetzte, wandte er sich an denjenigen, den Caff jetzt als Vorin kannte.


„Sie kennen diesen Mann?“

- Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich – Vorin, Sinaan, Steven, Caffran, 2 Sicherheitsleute
 
- Coruscant – City – Nathaniels Wohnung –

Der Himmel war dunkel, doch die Lichter der Stadt leuchteten hell. Es war ein gewöhnlicher Abend auf Coruscant, einer der sich nicht unterschied von seinen Brüdern und Schwestern. Für Akemi jedoch hatte sich einiges verändert und sie wusste nicht, ob sie diese Veränderungen willkommen heißen oder sie verdammen sollte. Sie lag auf dem Rücken auf ihrem Bett, die Tür zum Flur war weit geöffnet. Ihre Augen waren geschlossen und sie versuchte sich vorzustellen, wie es sein würde Cris gegenüber zu treten. War es nicht genau das, was sie sich gewünscht hatte? Sie hatte geweint, weil er fort gegangen war, warum also überlegte sie nun so lange, ob sie ihn überhaupt wieder sehen wollte? Es war viel Zeit vergangen, nichts würde mehr so sein wie früher. Was, wenn sie ihm einfach nichts mehr zu sagen hatte? Er sollte ihre Fragen beantworten und ihr die Wahrheit sagen, aber wenn er das getan hatte, was blieb ihnen dann noch? Wie eine Geistergestalt bewegte sich Akemi durch die Wohnung. Nathaniel war noch immer nicht zurück und sie bezweifelte, dass er heute noch kommen würde. Sie ging ins Bad und betrachtete ihre geröteten Augen im Spiegel. Sie hasste es wie sie aussah, wenn sie geweint hatte, aber sie hatte auch nicht den Nerv sich zu waschen. Gemächlich schlurfte sie in die Küche, nahm sich ein sauberes Glas, füllte es mit Wasser, schüttete es wieder weg und schenkte sich Wein ein. Regnete es draußen? Sie trat ans Fenster, trank von dem Wein und starrte hinaus. Coruscant schien sich nie zu verändern, ihr Leben hingegen schon.

Erst später erinnerte sie sich wieder daran, dass Richard gefragt hatte, ob sie sich am Abend noch sehen würden. Ihren Wein hatte Akemi längst getrunken, er hatte sie ein wenig beruhigt und sie aufgewärmt. Außerdem fühlte sie sich nicht mehr ganz so zittrig. Wieder ging sie ins Bad, diesmal wusch sie sich. Sie fand, dass sie schrecklich aussah, aber jemand anderes würde es vermutlich nicht so kritisch sehen. Es war schon spät, aber nicht zu spät um zu Richard zu fahren. Vielleicht sollte sie es tun, sich ablenken und die Entscheidung verschieben. Ein mattes Grinsen huschte über ihre Lippen, als sie an ihre Mutter denken musste, die sei früher oft ermahnt hatte, die ungenehmen Dinge sofort zu erledigen. Auch dadurch, dass man ihnen aus dem Weg ging, konnte man sie nicht vertreiben, hatte sie immer gesagt, meistens machte man es nur schlimmer, wenn man sich Zeit ließ. Akemi griff nach einem Creme-Tiegel und rieb sich die Haut damit ein. Sie würde zu Richard fahren, schon weil sie heute Nacht nicht allein sein wollte. Obwohl sie wusste, dass es vom Prinzip her falsch war, schlug sie die guten Ratschläge und Weisheiten ihrer Mutter in den Wind. Morgen war auch noch ein Tag an dem sie über Cris nachdenken konnte. Und hieß es nicht auch, man solle über alle wichtigen Entscheidungen eine Nacht schlafen? Sie würde genau dies tun, oder es zumindest versuchen. Bereits wenig später hatte sie sich frisch gemacht und sich ein Taxi bestellt. Auf der Fahrt lenkte sie sich mit Lesen ab. Richard hatte sie nicht noch einmal geschrieben, er würde also halbwegs überrascht sein, wenn sie vor seiner Tür stand. Der Lift brachte sie in rasender Geschwindigkeit nach ganz oben, wo Richard das Penthouse bewohnte. Akemi liebte seine Wohnung, vermied es jedoch daran zu denken, das hinter einer der Türen auch Nellas Zimmer lag. Es war überhaupt komisch an sie zu denken, wenn Akemi mit Richard zusammen war. Aus diesem Grund versuchte die Schauspielerin in den gemeinsamen Stunden alles andere komplett auszublenden – hoffentlich gelang ihr das auch mit Cris.

Richard öffnete die Tür mit einem breiten Grinsen, das Akemi keine andere Möglichkeit ließ als es zu erwidern.


„Warum grinst du so?“

Fragte sie neugierig und genoss den warmen Kuss, den er ihr zur Begrüßung aufdrückte.

“Ich wusste, dass du kommst.“

Erwiderte er und aus seinen Worten und seinem Blick konnte sie heraus hören, dass er sich darüber freute. Akemi knöpfte ihren Mantel auf. Richard hatte es immer warm in der Wohnung.

“Ist Nathaniel bei Roxanne?“

Fragte er über seine Schulter hinweg, während er in die Küche ging.

„Ja, wo auch sonst!“

Akemi freute sich für Nathaniel. Mit seiner neuen Freundin schien es ihm gut zu gehen, allerdings hatte er sie bisher noch niemandem vorgestellt. Seiner Tante Ecile missfiel das sehr. Sie hoffte, dass diese Beziehung endlich etwas Ernstes für Nathaniel war und darum wollte sie das Mädchen, das es ihm so angetan hatte, unbedingt kennen lernen. Nachdem sie ihren Mantel aufgehängt hatte, folgte Akemi Richard in die Küche. Er hatte Geschirr gewaschen und räumte gerade die letzten Teller in die Schränke. Akemi schnupperte. Es roch, als hätte es irgendetwas wahnsinnig leckeres zu essen gegeben.

„Mhh, wonach riecht’s hier?“

Wollte sie wissen. Das Mittagessen mit Jibrielle und Chesara schien ihr schon Ewigkeiten her zu sein. Mit dem Trockentuch in der Hand deutete Richard auf einen Teller, der auf der Anrichte stand und in dem noch Reste übrig waren.

“Maccaroni.“

Übertrieben seufzend schloss Akemi die Augen.

“Sie sind aber kalt.“

Warnte Richard.

„Macht nichts. Macht absolut nichts!“

“Okay, komm her.“

Er klopfte auf die Küchenzeile neben der Spüle und im Nu war Akemi neben ihm und saß auf der Arbeitsplatte.

- Coruscant – City – Penthouse - Mit Richard –
 
]Coruscant - Untere Ebenen - vor dem "And Hunger For All"[

Bedächtigen Schrittes ging Jibrielle Dari weiter auf das abgestanden wirkende "And Hunger For All" zu und erinnerte sich gut daran, wie das Essen in diesem Haus dem Eindruck desselben gerecht gewurden war, als sie mit ihrer Meisterin das letzte mal hier gewesen war. Die Scheiben waren nicht beschlagen sondern einfach unglaublich dreckig und schmierig, weshalb es der Padawan unmöglich schien, einen Blick durch die Fenster werfen zu können, um zu sehen, ob Chesara schon drinnen saß und auf sie warte. Sie wollte eigentlich vermeiden, hineinzugehen, wenn es nicht unbedingt nötig war. Doch ihr bleib kaum Gelegen heit weiter abzuwegen, ob sie lieber in der für Coruscants unteren Ebenen, die dennoch meist recht stark und grell beleuchtete Straßen hatten, recht finsteren Gegend stehen bleiben, oder eben doch in diese Stätte des ungesunden Essens gehen wollte. Sie erblickte die Jedi-Rätin, die sie mit einem warmen Lächeln zu sich winkte. Keine Sekunde zögernd eilte die frierende Jibrielle zu dem Gleiter, in dem Chesara am Steuer saß, und stieg auf den Beifahrerplatz zu.

"Hallo!"

flötete sie froh und umarmte ihre Meisterin. Die Wärme des Gleiters tat ihr schnell gut und ihr Sorge, Chesara sei vielleicht doch etwas zugestoßen, war wieder davon.

Die Jedi-Rätin begann die Unterhaltung ihrerseits mit einer Entschuldigung für ihre nicht wirklich nennenswerte Verspätung und einer Nachfrage, wie Jibrielles Nachmittag mit Akemi gewesen war.

"Oh kein Problem. Ich bin sicher du hattest einiges zu erledigen."

versetzte sie entschuldigend und zuckte, eine wegwerfende Geste ersetzend, mit den Schultern. Chesara erzählte ihr, dass sie noch einiges mit Pierre les Gray zu klären gehabt hatte. Ein Thema, bei dem Jibrielle froh war, das ihre Meisterin selbst es ansprach. Sie erinnerte sich an das bemerkenswerte Kleinod, dass ihr les Gray hatte schenken wollen, vor aller Augen. Hatte sie es noch? Die Padawan war sich nicht sicher ob sie das Recht hatte, diese Frage zu stellen, doch ihr Instinkt sagte ihr, das ihre Chesara sie nicht anlügen würde und sicher auch nicht böse wäre.

"Die Kette? Hast du sie noch?"

erkundigte sie sich und das jähe Gefühl, dass diese unförmliche Ansprache trotz aller idiotischer Etikette vielleicht doch dem Unterschied zwischen der Meisterin und Schülerin nicht gerecht wurde. Doch eben nur jäh war das Gefühl, und da eben jene Jedi-Rätin und ihre Padawan beide von unnötiger Förmlichkeit nichts hielten, verschwendete Jibrielle keinen artikulierten Gedanken daran. Was genau sie tatsächlich mit les Gray zu schaffen hatte und ob die beiden die mutmaßliche Affäre wirklich führten, ging Jibrielle aber auch wirklich nichts an also fragte sie nicht weiter nach.

"Akemi und ich hatten einen schönen Nachmittag!"

erzählte sie mit nicht zu verheimlichender Begeisterung in der Stimme. Denn tatsächlich war Akemi ihre erste richtige Freundin außerhalb des Waisenhauses, die Jibrielle möglicherweise gewonnen hatte. Chesara war zwar toll und sicher war sie Jibrielle auch schon eine Freundin, doch war sie eben auch eine art Vorgesetzte. Mit Akemi aber stand sie zumindest von ihrer Beziehung her auf einer Stufe. Das war schon etwas anderes und es fühlte sich gut an.

"Wir haben uns toll unterhalten und sie hat mir viel erzählt - über sich und ihre Vergangenheit. Sie erwähnte auch ihre Bekanntschaft mit Alisah und Adrian, als sie eure Schüler waren."

sagte Jibrielle. Was wohl mit den beiden Geschehen war? Vielleicht würde ihr Chesara irgenwann einmal davon erzählen.

Ob Chesara wieder bei Azgeth gewesen war, fragte Jibrielle sich. Ihr Interesse an der Sith war durchaus nicht gering, schließlich war sie so scheinbar ganz anders als eine Jedi, oder? Bevor sie jedoch mit der üblichen Neugier fragen konnte, berichtete die Jedi-Rätin von selbst, dass sie bei der möglicherweise geleuterten Sith gewesen war. Deren erhoffte Genesung schien Chesara sich sichtlich wohler fühlen zu lassen, als sie davon sprach.

Plötzlich fiel der schönen Blondine ein, das sie ihrer Schülerin etwas mit gebracht hatte. Die ihrerseits brünette Padawan griff zum Rücksitz und fand dort, was Chesara für sie besorgt hatte. Sie hatte nun ihren eigenen Com.


"EU! Danke schööön!"

rief sie und freute sich, als feierte sie einen Geburtstag, an dem es tatsächlich mal wieder ein Geschenk gegeben hätte. Wäre die Jedi-Rätin nicht damit beschätigt gewesen, den Gleiter zu steuern, hätte sie sich wohl von der begeisterten Jedi-Schülerin umarmen lassen müssen.

"Ich danke dir! Ehrlich ... ich habe ewig nichts mehr geschenkt gekriegt."

sagte sie gerührt und ihre Stimme brach sich leicht, auch wenn sie gegen die Rührung ankämpfte. Sie legte anstelle der Umarmung ihre rechte Hand auf Chesaras Arm und blickte wieder durch die Windschutzscheibe vor ihnen.

"Und dann gleich soetwas Tolles!"

sagte sie glucksend und begann heiter zu lachen und fühlte sich so dankbar gegenüber Chesara. Sie hatte ihr nicht nur einen Com gekauft. Darum ging es eigentlich gar nicht. Sie hatte Jibrielle eine Zukunft gegeben, Hoffung und Freunde. Sie hatte dafür gesorgt das Jibrielle sicher wieder lebendig fühlte und dafür ... versprüte Jibrielle eine grenzenlose Dankbarkeit, die sich eigentlich nicht in Worte fassen ließ.

]Coruscant - Untere Ebenen - im Gleiter[
 
- Coruscant – City – Penthouse – Mit Akemi -

Richard Cohn war keineswegs unschuldig was seine Vergangenheit in Bezug auf Frauen betraf. Er hatte über die Jahre nicht abstinent gelebt, Diskretion jedoch groß geschrieben. Seine Verbindungen waren locker und rein physisch gewesen, er hatte immer darauf geachtet keine seiner Bekannten zu nah an sich heran zu lassen. Aus diesem Grund hatte er sich auch nie in seiner Wohnung mit einer von ihnen getroffen. Meistens hatten sie Hotelzimmer gemietet, denn auf neutralem Boden war es einfacher die Distanz zu wahren. Inzwischen, so schien es ihm, hatte sich einiges geändert, ohne dass er es bewusst gesteuert hatte. Vor Akemi hatte keine andere Frau auf der Arbeitsplatte seiner Küchenschränke gesessen und sich von ihm füttern lassen. Sie trug ein einfaches T-Shirt, das ihr etwas zu weit war und ihr leicht über die linke Schulter nach unten gerutscht war. Er strich mit seinen Fingern zart über ihre dort entblößte Haut, als sie gerade die Augen geschlossen hatte und genüsslich ihre Maccaroni kaute. Akemi erschauderte und lächelte breit. Sie war unwiderstehlich.

„Ich könnte dich gleich hier vernaschen.“

Gestand er ihr mit rauer Stimme. Auch wenn es kaum vorstellbar war, aber ihr Lächeln wurde noch anziehender.

„Zuerst habe ich aber noch ein paar gute Neuigkeiten.“

Er wollte es ihr sofort mitteilen, denn er wusste, dass sie sich darüber freuen würde. Tüchtig spießte er weitere Maccaroni mit der Gabel auf und hielt sie Akemi hin. Mit fragend gehobenen Augenbrauen ließ sie sich das Essen in den Mund schieben.

„Nella macht endlich Fortschritte.“

Die Erleichterung, die er erst wenige Stunden zuvor verspürt hatte, war noch immer in seiner Stimme zu hören und auch Akemi war sie sofort anzusehen.

“Wirklich?? Was ist passiert?“

Wollte sie sofort wissen. Diesmal hatte sie die Nudel hastig herunter geschluckt, ohne sie wirklich zu genießen. Richards Gesicht leuchtete.

„Sie hat ihre Beine bewegt, zwar nur ein bisschen, aber sie hat es geschafft. Der Arzt hat gesagt, jetzt gibt es Hoffnung.“

Akemi schüttelte den Kopf, ungläubig und erleichtert.

„Oh, wow, endlich! Das sind wirklich gute Neuigkeiten!“

Sie sahen sich an und Richard war sicher, dass sich sein Ausdruck in ihrem Gesicht wider spiegelte und umgekehrt. Sie sorgten sich beide um Nella, ganz gleich was sie miteinander noch verband.

Als die Nudeln alle waren, tauschten sie die Unbequemlichkeit der Küche gegen den Komfort des Schlafzimmers aus. Nach einem Tag, an dem er ein wahnsinniges Hoch, aber auch ein nervtötendes Tief erlebt hatte, war Akemis Nähe genau der Ausgleich, den er brauchte. Die Aufregung im Krankenhaus, die es nach Nellas wundersamen Fortschritt gegeben hatte, war zwar sehr schön aber auch anstrengend gewesen. Dabei hatte er eigentlich ziemlich schlechte Laune gehabt, nachdem er sich mit Mirande gestritten hatte. Es war wieder eine dieser unsinnigen Diskussionen gewesen, die seine Ex-Frau mit Leidenschaft führte und er war so dumm gewesen sich darauf einzulassen. Es hatte damit angefangen, dass sie ihm vorgeworfen hatte Nella Di zu wenig Hoffnung zu machen. Er ermuntere sie zu wenig, an eine Änderung der Situation zu glauben, hatte sie gesagt. Diese Kritik hatte er jedoch nicht einfach so hinnehmen können. Meistens gelang es ihm Mirandes bissige Kommentare zu ignorieren, doch heute Morgen war ihm einfach der Kragen geplatzt. Am Ende waren sie von einem Streitpunkt zu anderen gekommen, das eigentliche Thema war längst vergessen und jeder hatte nur noch versucht dem anderen so viele Fehler wie möglich vorzuwerfen. Sie hatten sich lange nicht mehr so sehr in den Haaren gehabt und hinterher hatte Mirande das Krankenhaus verlassen – ja, sie hatten sich tatsächlich die ganze Zeit über im Krankenhaus gestritten, wenn auch nicht in Nella Di’s direkter Gegenwart. Schon kurz nachdem Mirande gegangen war, hatte Nella Di ihnen mit der plötzlichen Bewegung ihres Beines bewiesen, dass ihr Disput vollkommen überflüssig war und Richard hatte sofort alles Leid getan, was er zu seiner Ex-Frau gesagt hatte. Er hatte Mirande sofort benachrichtigt und sie war natürlich direkt zurückgekommen, doch sie hatten nicht mehr Worte als eben notwendig miteinander gesprochen.


“Es tut ihr bestimmt genauso leid wie dir.“

Versuchte Akemi die Situation einzuschätzen, nachdem er ihr in kurzen Worten die Auseinandersetzung geschildert hatte. Sie lagen in seinem Bett und sie hatte sich an ihn geschmiegt, ihre nackte Haut herrlich warm an der seinen.

„Vielleicht, aber bei ihr weiß man nie so genau.“

Antwortete er halb im Scherz. Mirande war wirklich nur schwer zu durchschauen, selbst für ihn, der mit ihr verheiratet gewesen war und sie nun schon so lange kannte. Er hatte das Gefühl, dass sie sich immer wieder veränderte, jedes Jahr. Sie blieb nie dieselbe, war in ständiger Bewegung. Was er an Akemi mochte war ihr fröhliches Gemüt. Sie schien fast immer zu lächeln und er hatte sie noch nie schlecht gelaunt erlebt. Manchmal schaute sie nachdenklich, heute hatte sie bereits ein paar Mal so ausgesehen, als beschäftige sie irgendetwas wichtiges, aber dennoch ließ sie sich nicht davon abbringen diese positive Energie zu versprühen, immer wieder.

- Coruscant – City – Penthouse – Mit Akemi -
 
Coruscant - untere Ebene - in den Straßen an einem Schaufenster - bei Jo, Mara Selaren, Quietschi, Stochi

Es war auch für die Jedi-Meisterin, die hier wahrlich äußerst auf der Hut war, sehr überraschend, derart stürmisch begrüßt zu werden, dass sie sich nicht einmal richtig umdrehen konnte, um die Umarmung ihrer ehemaligen Schülerin abzufangen. Sie spürte die überwältigende Freude ihrer ehemaligen Padawan und wunderte sich darüber, dass sie so davon überrollt wurde. Natürlich freute Mara sich selbst auch darüber, dass ihre damalige Schülerin überhaupt noch lebte. Aber nochmehr freute sie sich darüber, dass eine überaus vernünftige und mächtige Meisterin sich ihrer angenommen hatte. Mara S. war doch ein sehr schwieriger spezieller Fall. Ihre Verbindung zu Charon hatte mehr Nachteile als sonst was.

Dann schlichen sich weitere Empfindungen in Mara's Geist. Es waren ebenso erfreute Gefühle und Emotionen wie die der jungen Padawan, aber sie war mittlerweile sehr viel gesetzter und der hiesigen Situation angepaßt. Mara verstand, dass Jo sich freute, Mara wiederzusehen, aber dass sie sich im Anbetracht von Mara's überschäumenden Emotionen zurückhielt.
Als nun aber düstere Gedanken begangen Jo's Geist zu umschmeicheln, drückte Mara ihre ehemalige Schülerin von sich weg und widmete sich ihrer alten Freundin. Sie ging den Schritt hinüber zu ihr, nahm deren Schultern zwischen ihre Hände drückte sie liebevoll, während sie Jo eindringlich musterte.


Ich bin dir sehr dankbar, dass du Mara's Ausbildung übernommen hast. Ich kann mir niemanden aus dem alten Orden vorstellen, der besser für sie gewesen wäre. Niemand sonst hätte noch mit ihr umgehen können.

Dann drehte Mara ihr Gesicht zu ihrer alten Schülerin:

So hat der jungen Mara endlich mal jemand Vernunft und Manieren beigebracht.

Noch bevor Mara den Kopf wieder gewendet hatte, um sich wieder ihrer Freundin zu widmen, sprudelte es auch schon aus Mara hinaus.

Ihr braucht also einen Chauffeur?

Langsam und aufmüpfig ließ Mara ihren Blick zwischen den beiden hin und herpendeln. Sie kniff die Augen zusammen und musterte jeden der beiden, während sie Überlegungen anstellte, was die beiden wohl dazu veranlasste, so fluchtartig verschwinden zu wollen.

Oh nein, ich habe keinen Auftrag zu erledigen, ich bin einfach hergekommen, um mich wieder alten Idealen zu widmen und ich dachte schlicht, dass ich hier entsprechende Möglichkeiten finden würde. Ihr könnt mir auf dem Weg alles erzählen. Aber vielleicht sollten wir eine andere Schleuse benutzen als diese, die hier am Ende der Straße liegt. Ich hab ein klein wenig nachgeholfen, falls jemand auf komische Gedanken gekommen wäre.

Oh man, ich bin so froh, dass ihr beide am Leben seid, nachdem ich gerade so von Tanaab abreisen konnte, hatte ich das Schlimmste befürchtet. Besonders, was dich angeht, Mara.


Ein leicht scheltender Unterton schwang in Mara's Stimme mit, als sie ihre ehemalige Padawan darauf hinwies, dass sie damals einfach abgehauen war. Aber Mara wußte nicht einmal, ob die jungen Frau sich daran überhaupt erinnern konnte. Sie schien eine Menge Veränderungen mitgemacht zu haben in den letzten beiden Jahren.

Mara wählte ihre Worte mit Bedacht. Selbst die Informationen über verflossene Aufenthaltsorte der Jedi konnte in den falschen Ohren für verheerende Folgen sorgen, so dass Mara ganz offene Formulierungen wählte, die vielerlei bedeuten konnten.


Es ist übrigens kein Wunder, dass du keine Antwort bekommen hattest, als du mit mir Kontakt aufnahmst. Ich war allein in den weit entfernten Gegenden der Galaxie auf Forschungsreise. Ich habe mich auch einfach abgeschottet. Ich wollte eigentlich nichts mehr mit meiner Vergangenheit zu tun haben, wollte vergessen und meinen Weg wiederfinden.

Während Mara ihre beiden Freundinnen so beobachtete, konnte sie den Gedanken nicht ganz fernhalten, dass Jo diese neue Situation mit ein wenig Schmerzen erblickte. Mara vermutete, dass es mit ihrer ehemaligen Schülerin zu tun hatte. Sie war immerhin nicht ganz einfach, das hatte auch Mara selbst damals schon ein ums andere Mal feststellen müssen. Ihre Psyche war schwierig zu beeinflussen und in den Griff zu bekommen. Allzu oft handelte Mara S. unüberlegt aus einer Laune heraus und häufig sagte sie Dinge, die nicht ganz freundlich sind, obwohl es gar nicht böse gemeint sein muß. Sie konnte schnell verletzen, ohne es wirklich zu wollen und ohne unter Umständen zu verstehen, was sie damit bei anderen anrichtete. Eigentlich hatte Jo sich von so etwas nicht aus der Ruhe bringen lassen, aber die Zeiten änderten sich und Mara wußte nicht, wie ihre Freundin heute damit umzugehen verstand. Nun ja, sie würde es alsbald bemerken. Dann ergriff Jo wieder das Wort, und erweiterte ihre Überredungskünste mit der Feststellung, dass sich sogar die Droiden mögen würden und ein Blick hinunter zu den beiden Begleitern bestätigte die Aussage ihrer Freundin eindrucksvoll. Die Droiden tauschten hektisch piepsend Neuigkeiten oder sonst was aus. Mara konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Wie mir scheint, hast du recht, Jo, na da kann ich ja nun wirklich nicht nein sagen. Also los, laßt uns gehen! Und erzählt endlich, was ihr vorhabt.

Coruscant – untere Ebene – in den Straßen – bei Jo, Mara Selaren, Quietschi, Stochi
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Gleiter - Mit Jibrielle -

Ihre Schülerin freute sich über das kleine Geschenk viel mehr, als Chesara vermutet hätte und Chesara freute sich, dass Jibrielle sich freute. Im Grunde war es kein wirkliches Geschenk, dachte sie bei sich, sondern viel mehr ein notwendiger Ausrüstungsgegenstand, den jeder (angehende) Jedi bei sich tragen sollte. Jibrielle jedoch schien viel mehr darin zu sehen als einfach nur ein praktisches Com und ihr fröhliches Lächeln ließ es Chesara warm ums Herz werden. Es war gut zu hören, dass ihre Padawan und Akemi einen angenehmen Nachmittag verbracht hatten. Chesara konnte das von ihrem nicht gerade behaupten, aber sie versuchte nicht all zu viel daran zu denken, auch wenn Jibrielles Frage nach der Kette das nicht gerade einfacher machte.

"Ja, ich habe sie wohl noch."

Antwortete Chesara nachdenklich und ihre linke Hand wanderte automatisch an ihren Hals, auch wenn sie das Schmuckstück durch den warmen Mantel hindurch nicht ertasten konnte.

"Das ist alles ein wenig kompliziert, weißt du."

Gab Chesara ihrer Schülerin eine mehr als wage Erklärung. Sie konnte Jibrielle nicht die ganze Geschichte erzählen, aber nur einen Teil zu erwähnen wäre bestensfalls verwirend. Dabei konnte sie sich durchaus vorstellen, dass Jibrielle begonnen hatte sich ihre eigenen Gedanken zu machen, nachdem sie dabei gewesen war, wie Pierre Chesara das wertvolle Geschenk gemacht hatte. Auf keinen Fall wollte Chesara, dass Jibrielle zu den falschen Schlussfolgerungen kam, andererseits, wie falsch konnten sie schon sein? Ihre Überlegungen lösten sich in Rauch auf, als sie sich dem Honey House näherten, denn hier nahm der sprichtwörtliche Rauch leibhaftige Gestalt an. Schon von weitem war er zu sehen und es stank bestialisch. Chesara parkte den Gleiter beim Bordell, dort wo sie ihn immer abstellte und stieg sofort aus. Sie konnte einen großen, aufgeregten Pulk spüren und hörte so etwas wie Sirenen. Einen vorsichtigen Blick mit Jibrielle wechselnd, nickte sie in Richtung Hintereingang. Am besten sollten sie erst einmal hinein gehen, dort nach dem Rechten sehen und schauen, ob sie irgendetwas in Erfahrung bringen konnten. Natürlich hatte Chesara das Gespräch mit den mysteriösen Fremden im Kopf. Gab es hier einen Zusammenhang? Ihr war, als hätte sich im Laufe eines einzigen Tages viel zu viel entwickelt. Hoffentlich konnten sie die Kontrolle darüber halten. Im Honey House schien es zuerst ruhig, in Sarahs hinteren Privaträumen schien nicht sehr viel los zu sein, allerdings nur auf den ersten Blick. In einem der Durchgangszimmer trafen Chesara und Jibrielle auf ein paar vertrauter Gesichter, sowie zwei Fremde. Chesara erkannte Vorin und Steven, bei ihnen stand ein weiterer Mann. Außerdem waren zwei Sicherheitsbeamte anwesend, sowie ein dritter Mann, (Caff ist auch ein Mensch, oder?) der von allen Anwesenden am meisten Aufsehen erregte. Er schien der Grund für die Anwesenheit der beiden Sicherheitsleute zu sein, sein Aufzug sprach für sich. Er war gerüstet als zöge er in den Krieg. Wieder wechselte Chesara einen kurzen Blick mit Jibrielle, legte misstrauisch die Stirn in Falten und näherte sich der Gruppe.

"Vorin, Steven..."

Nickte sie den beiden ihr bekannten Jedi zu.

"Gibt es Probleme?"

Bei dieser Frage wanderte ihr Blick zu dem Fremden.

"Jibrielle und ich sind gerade erst wieder gekommen. Kann mir jemand erzählen, was da draußen passiert ist?"

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Jibrielle, Steven, Vorin, Sinann, Caff, 2 Sicherheitsleute -
 
]Coruscant - Untere Ebenen - im Gleiter[

Ein noch immer anhaltender Zustand der Euphorie hatte noch immer Besitz von Jibrielle ergriffen. Sie hielt ihren neuen Lieblingsgegenstand-Nummer-1 in den Händen und drehte ihn vergnügt zwischen den Fingern hin und her. Es handelte sich sicherlich um ein nicht weiter außergewöhnliches Gerät, eben eine Standardausgabe eines Coms. Jibrielle sah einige Knöpfe und auch ein Display, auf dem sie sicherlich die schriftlichen Nachrichten Senden konnte, doch was konnte sie mit diesem Gerät noch anstellen? Sie warf einen fragenden Blick auf Chesara, zögerte aber. Sie wollte sie jetzt nicht mit einer Frage nach den Funktionen des Coms ablenken. Außerdem fand sie es eigentlich interessanter, selbst herauszufinden, was das Ding so drauf hatte. Beim genaueren Besehen kam sie zu der Überzeugung, dass damit wohl keine Holobildübertragung möglich war. Sie hatte schon von solchen Dingern in klein gehört, doch waren diese sicherlich nicht billig und eigentlich doch eher Luxus, vermutete Jibrielle. Allem Anschein nach, konnte sie wohl, abegesehen von den Textnachrichten, auch Sprachnachrichten versenden und sogar zeitgleiche Unterhaltungen über Ton führen. Großartig!

"Als hätte ich es geahnt - naja, gehofft hatte ich es auf jeden Fall - habe ich mir vorhin von Akemi die ihre Com Nummer geben lassen. Damit wir in Kontakt beliben können. Ich habe ihr versprochen, ihr gleich zu schreiben, sobald ich einen Eigenen habe."

fuhr sie fröhlich fort und begann sogleich, herauszufinden, wie sie eine Nachricht versenden konnte. Ihr Com hatte ein orange leuchtendes Display und eine glänzend blaue Metallhülle aus Jibrielle unbegannten Material. Sie wusste weder, aus welchem Stoffen derartige technische Geräte gebaut wurden, noch was es insgesammt und überhaupt für Werkstoffe und Artikel gab. Sie war auf beiden Augen blind, was Technik anging. Alles was mehr Ahnung erforderte, als zum Wechseln von Batterien nötig war, viel ihr schwer. Nur mit Hilfe stellte sie sich vernünftig an. Sie hätte zu ihrer Schande gestanden, schlicht kaum Interesse für derlei Dinge aufbringen zu können. Nur mit Begeisterung für eine Sache, wie zum Beispiel für die Nähmaschinen im Waisenhaus, konnte sie es zu vernünftiger Handhabe und Meisterschaft bringen, obwohl es was mit Technik zu tun hatte.

Sie machte sich ans Nachrichtschreiben. Nachdem sie sich ein paarmal haarsträubend vertippt hatte, gewann sie recht bald wie es sich gehörte Übersicht über die Tasten und Funktionen und konnte eine ansehnliche Mitteilung an Akemi verfassen. Sie drückte sich so bündig und ungenau aus, wie es ihr möglich war. Sie hatte sich schon gedacht, dass die Jedi und vielleicht auch Akemis Nachrichten abgefangen oder auch für andere Sichtbar waren. Zum Beispiel dem Geheimdienst des Imperiums. Chesaras Nachrichten an die Ex-Geheimagentin waren in einem ähnlichesn Stil verfasst. Jibrielle beschloss, sie laut vorzulesen, und sollte Chesara sie für nicht sicher genug halten, würde sie es so erfahren.


"Ich hoffe, die Nachricht ist so in Ordnung. Ich habe geschrieben:"

~~~Comnachricht an Akemi~~~

Liebe Akemi,

ich habe mich wie ausgemacht mit ihr getroffen und gleich dieses
schöne Geschenk bekommen: den Com!
Jetzt hast du ja meine Nummer. Ich hoffe es geht dir gut und du wirst deine Angelegenheiten meistern!
Daran habe ich keinen Zweifel!

Bis zum nächsten mal!
Liebe Grüße,
Deine Jibrielle

~~~Nachricht Ende~~~

Nachdem Meisterin und Schülerin eine Weile im Gleiter untwegs waren, erreichten sie bald schon das "Honey House". Doch Jibrielle bot sich eine Szene, die sie so nicht erwartet hatte. Rauchschaden waren in der Nähe auszumachen und Lärm drang auf sie ein, als sie zum Halten kamen. Noch im Gleiter konnte Jibrielle eine Art Unruhe wahrnehmen, die sie zuvor nicht hier gespürt hatte. Sie hatte schon reflexartig ihr Sinne danach tasten lassen und unbewusst in die Macht gefühlt, um diese Veränderung wahrzunehmen. Nun, es war lange nicht so schlimm wie es in Azgeths Nähe gewesen war, aber dennoch beunruhigend. Schließlich war hier die geheime Basis der Jedi und wenn hier Gefahr im Verzug war, stand die Luft vielleicht kurz davor zu brennen.

"Was ist ..."

begann sie, brachte den Satz aber nicht zuende. Jibrielle warf einen fragenden Blick zu Chesara, doch diese schien genauso von der neuen Lage überrascht wie ihre Padawan. Doch im Gegensatz zu ihrer Schülerin, blieb sie dabei ganz ruhig und konzentriert, das ernste Gesicht auf Gebäude und Umgebung gerichtet. Jibrielles Euphorie hingegen hatte seinen Platz für stummer Furcht geräumt. War Gefahr im Verzug? Keine Ahnung. Bevor sie es ihrer Meisterin gleichtat, und den Gleiter vorsichtig verließ, schluckte sie kurz und nahm sich vor, wieder mutig zu sein. Das klappte glücklicherweise erneut sehr gut. Jibrielle sperrte die Furcht in eine Kammer und öffnete Mut und Geistersgegenwart die Tür.

Beide Frauen standen nun neben dem Gleiter und vor dem Honey House und sicher, spürte auch Chesara, das hier irgendwas nicht stimmte. Vielleicht hatten Jibrielles Instinkte auch nur ein wenig überreagiert und es bestand garkeine Besorgnis für die Jedi und dieses Haus und es war alles ganz anders, als es aussehen mochte. Jedenfalls schien die Jedi-Rätin dennoch natürlich sehr vorsichtig vorgehen zu wollen und so nickte sie ihrer Padawan zu, sich beide zum Hintereingang vom "Honey House" zu begeben.

Sie traten ein und folgten dem Gang bis zum dem Raum, indem Jibrielle zuerst den vielen anderen Jedi begegnet war. Und wieder sah sie diesen netten Vorin, doch war er in Gesellschaft von noch einigen anderen Kerlen, die alle fremd und ein wenig gefährlich wirkten, zu mindest bildete sich Jibrielle das ein. Nein, Steven war auch da, immerhin. Ansonsten sah sie nur in ein paar unbekannte Gesichter und alle wirkten sie finster und auch bedrohlich. Also war doch etwas nicht in Ordnung.

Zu Jibrielles Erleichterung ergriff Chesara neben ihr gleich das Wort und begann, nach einer ihrer Höflichkeit und Freundlichkeit entsprechenden Einleitung, sich zu erkundigen, ob vielleicht etwas nicht stimmte. Dabei sah sie den Männern prüfend in die Gesichter. Jibrielle schaute zu Steven herüber und fragte sich, ob er wohl mehr verstand.


]Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - mit Chesara, Vorin, Steven, Sinaan, Caff & 2 Sicherheitsleute[
 
~ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~privater Bereich ~ Vorin, Sinaan, Steven, Caffran, 2 Sicherheitsleute ~


Der junge wartete immernoch auf die Antwort des Jedi als die scheinheilige Ruhe durch 3 weitere Personen gestört wurde.
Durch die Tür, durch die eben noch Sinaan und Steven selbst gekommen sind, wurde nun ein Mann von 2 anderen durchgezogen.


Die zwei Männer die den unbekannten durch die Tür zogen waren wohl zwei Bodyguards oder Sicherheitsleute vom Honey House. Jedoch schien sich der Unbekannte(Caffran) nicht dagegen zu wehren das er durch die Gegend geschliffen wurde. Als die drei Männer ab an der Gruppe vorbei gingen wehrte sich der Unbekannte mit aller Kraft gegen die Sicherheitsleute dann sprach er Vorin.

Im ersten Moment dachte Steven das dieser Mann welcher abgeführt wurde nur ein Gauner oder Dieb war als er ihm aber näher kam erkannte er sein Gesicht. Irgendwoher kannte er ihn. Als der Mann Steven dann auch noch auf Popcorn ansprach war der Junge sich sicher das er ihn schonmal gesehen hatte. Woher sollte er sonst die Tarnung vom Raumhafen kennen.

"Tut mir Leid, es ist leider schon alles aufgegessen." lächelte der Junge den Unbekannten an.

Noch bevor Steven die Situation klären konnte kamen erneut Leute durch die Tür und diesmal waren es für den Jungen bekannte Gesichter. Chesara und Jibrielle.
Chesara kam ihnen gleich mit einem netten lächeln entgegen und auch Jibrielle sah nicht weniger freundlich aus. Steven fand das das junge Mädchen hübsch wenn sie so durch die Tür reinkam.


"Hallo Chesara, ich wollte das hier gerade klären." sagte Steven zu der Rätin und wandte sich dann den Sicherheitsleuten zu "Ja..ähm.. dieser Mann gehört zu uns ihr könnte ihn los lassen."

Die zwei Sicherheitsleute nickten Mißtrauisch, ließen den Unbekannten los und verschwanden wieder in einen der vielen Räume.

"Sinaan und ich sind auch gerade erst eingetroffen. Wir wollten Vorin helfen einen Arzt zu suchen als er mit den beiden großen reinkam."
Steven musterte den Unbekannten woher kannte er ihn nur vielleicht ist er mit im Raumschiff nach Coruscant gewesen.

"Vielleicht kann uns unser neuer Freund erklären was los ist."sprach Steven den jungen Mann an


~ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~privater Bereich ~ Vorin, Sinaan, Steven, Caffran, Chesara und Jibrielle ~
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ Sarahs hintere Privaträume || ▫ Vorin ▫ Steven & Sinaan

Es gab Tage, die hatten eine ganz besondere Signifikanz. Viele Schicksalslinien liefen auf einen Punkt zu und verhedderten das Raum-Zeit-Gefüge zu einem verwirrenden Knäuel. Dieser Tag gehörte zweifelsohne in diese Kategorie. Dem jungen Jedi blieb jedoch nichts anderes übrig, als die Umstände hinzunehmen und mit ihnen zurechtzukommen. Steven und sein Meister Sinaan hatten keinen Arzt gesehen. Verdammt, hätte er nicht noch ein wenig verweilen können? Was sollte er nun tun? Irgendwie hatte er das Gefühl mit allem allein gelassen zu werden und das in einem Zustand, der nicht gerade als standfest bezeichnet werden konnte. Mühsam beherrschte er seine Gesichtszüge um seine Enttäuschung und Sorgen nicht zu deutlich sichtbar zu machen.

"Vielleicht haben wir zu dritt mehr Glück. Ich glaube Mara hat sich körperlich einigermaßen erholt, doch seelisch …
Dazu kann ich nichts sagen, denn sie ist weg, ebenso wie Jo. Ich kann nur hoffen sie macht keine Dummheiten. Wie dem auch sei, lasst uns noch die Etage zu Ende durchsuchen."

Sie setzten sich erneut in Bewegung, kamen aber nicht weit, als sie zwei Stimmen aus ihrem Rücken vernahmen. Ein Trio von Männern bewegte sich in ihre Richtung, wobei der Dritte eher geschleift wurde. Diese Person war dem Meister selbstverständlich bekannt. Da hatte sich jemand ziemlich beeilt. Interessant, wie hatte er es geschafft hier herein zu kommen? Andererseits hätte Vorin wohl nichts von dessen Anwesenheit mitbekommen. Wenig verwunderlich verlangte dieser sofort zu wissen, was mit seinem Kameraden geschehen war. Am liebsten hätte Vorin die Schultern hängen lassen und los geschrieen. Er hatte doch noch gar keine Möglichkeit gehabt sich um ärztliche Versorgung zu kümmern. Eine befriedigende Antwort war also noch nicht möglich.

"Rob liegt ein paar Zimmer weiter." Inwieweit es klug war die Sicherheitsleute darüber zu informieren, dass hier irgendwelche Leute ein- und ausgingen, war fraglich, aber nicht zu ändern. Wie so vieles im Moment. So langsam fragte sich Vorin was mit ihm los war. Die Ereignisse überforderten ihn. Doch danach fragte niemand. Wo war seine Kraft geblieben? 'Reiß Dich zusammen!' Er konnte sich später ausruhen und ausheulen!

"Gerade bin ich dabei ärztliche Versorgung aufzutreiben. Ein Arzt war vorhin hier, ich weiß aber nicht, ob er noch vor Ort ist." Überraschend. Woher kannte der Widerstandskämpfer nun wiederum Steven? Es ging um Popcorn. Wahrscheinlich musste er das nicht verstehen. Er schüttelte den Kopf und konzentrierte sich wieder auf das aktuelle Problem. Während sie gerade dabei waren sich mit den Sicherheitsleuten auseinander zu setzen, betraten neue Protagonisten das Schauspiel, wenn es denn eines war. Für einen Moment befürchtete Vorin schon man könne den Stein hören, der ihm vom Herzen fiel. Es war erstaunlich welche Wirkung die Rätin auf ihn hatte, einzig und allein weil sie anwesend war. Seltsam wie erleichtert er sich fühlte sie hier zu wissen. Seinen Part übernahm Steven indem er den Sicherheitsleuten zu verstehen gab, dass der "Eindringling" zu ihnen gehörte. Ergänzend fügte er hinzu.

"Wir kümmern uns um ihn." Den bulligen Männern gefiel dies sicher nicht, doch was sollten sie schon tun? Mit wenig Begeisterung ließen sie den Mann los und machten sich von dannen. Ein paar tiefe Atemzüge sollten Ordnung in das Chaos innerhalb seines Verstandes bringen. Er nickte der blonden Frau als angepasste Form der Verbeugung zu.

"Chesara. Ich bin erleichtert euch zu sehen. Ob es Probleme gibt? Nun ja. Wir sind wie Steven schon sagte auf der Suche nach einem Arzt. Soweit ich weiß wurde vorhin ein Arzt für Mara geholt, doch da sowohl sie, als auch Jo nicht mehr hier sind, nehme ich an ist der Arzt vermutlich auch gegangen. Ein Kamerad dieses Mannes liegt ein paar Räume weiter, Zimmer 7. Vielleicht könnt ihr etwas tun?"

Entsprechend seiner Worte hatte der Achtzehnjährige auf den Mann in der Kampfkleidung gezeigt (Caffran), obwohl Chesara so etwas mitunter vermutete. Der junge Meister hatte von den Heilfähigkeiten der Rätin gehört. So würde ein Arzt eventuell nicht benötigt werden. Er hoffte es, ansonsten konnte er sich gleich dem Com – Nr. von dem Mann geben lassen. Auch Jibrielle nickte er kurz zu, wandte sich aber wieder der Rätin zu um die Frage zu Ende zu beantworten.

"Ansonsten gab es einen Angriff auf eine imperiale Garnison nicht sehr weit von hier. Dazu gäbe es allerdings einiges mehr zu sagen, vor allem von ihm." Eine komische Situation, aber auch nicht komischer als all das andere, das heute passiert war. Noch immer an den Widerständler gewandt, hatte nun Vorin eine Frage.

"Habt ihr die anderen beiden noch heraushauen können? Ich hatte kein gutes Gefühl als ihr zurück gerannt seid."

|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Honey House ▫ Sarahs hintere Privaträume || ▫ Vorin ▫ Steven ▫ Caffran ▫ Jibrielle ▫ Chesara ▫ Sinaan & Rob in einem der Zimmer
 
~*~ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ Sarahs hintere Privaträume ~*~ Vorin, Steven, Caffran, Jibrielle, Chesara, Sinaan ~ Rob in Zimmer 7


Die Wege der Macht warren wie immer unergründlich. Es war alles wie eine irrsinnig große zusammenlaufende Spirale, und je weiter man ins Innere vordrang, desto schneller ereigneten sich die Geschehnisse. Es war irgendwie alles so makaber...
Hätten sich nun alle auch getroffen, wenn die Sturmtruppen nicht getötet worden wären? Müsste es nicht eher ermordet heißen? Fragen über Fragen und er stellte sie sich oft in Situationen, die eigentlich seine Aufmerksamkeit forderten...

Sie hatten einen Verletzten und sowas war nie gut.
"Ich habe hier keinen Arzt bemerkt. Vielleicht wären ein paar Bactapflaster schon nicht schlecht.", sagte er schließlich zu Steven und Vorin.

Dann kam eine weitere Kolonne aus drei Männern herein, wobei der eine von den zwei Sicherheitsleuten durch den Korridor geschleift wurde. Der Mann stellte sich dann anscheinend als Widerständler herausstellte.

"Gegen das "Hotel" gibts eigentlich nichts auszusetzen, aber ich frage mich, wie lange es dauert, bis die erste imperiale Streife hier durchmarschiert. Miss Kardas zahlt aber anscheinend ganz gut, oder das Imperium ist einfach zu faul..."

Dann kamen aber wieder zwei weitere Damen durch den Hintereingang hinen. Meisterin Syonette, deren alleinige Präsenz seiner Seele wie Balsam war, und eine weitere durchaus attraktive Dame, deren Namen anscheinend Jibrielle war. Sie musste Chesaras Schülerin, oder eine sonstige Vertraute sein.

Die Rätin fragte, ob es denn Probleme gebe. Nunja, Probleme gab es eigentlich immer, und Steven und Vorin erläuterten diese auch mehr oder weniger.

"Die ganze Aktion muss ein ziemliches Feuerwerk gewesen sein. Wir ", er schaute dabei hinüber zu Steven, " haben da nicht allzuviel gesehen; zerstörte Gebäude, Sturmtruppen, Coruscant-Wachen, Düsenrädertrupps... und einige Tote.", fügte er noch hinzu.
Ihm lief ein eiskalter Schauer über den Rücken und musste krampfhaft an diesen einen Knall, diese eine Explosion denken, die so vielen Soldaten auf einmal das Leben gekostet hatte. Er konnte direkt ihre Schreie hören, und was er außerdem noch hören musste, war, dass anscheinend noch zwei von ihnen zurückgeblieben waren...

Dann wandten sich jedoch alle an den unbekannten Widerständler, von dem sie einige Antworten einforderten, und auch der Ritter hoffte, zu erfahren, was genau eigentlich vor sich gegangen war...


~*~ Coruscant ~ untere Ebenen ~ Honey House ~ Sarahs hintere Privaträume ~*~ Vorin, Steven, Caffran, Jibrielle, Chesara, Sinaan ~ Rob in Zimmer 7


OP: Sry fürs lange Nichtposten! Hatten am Freitag Tag der offenen Tür in der Schule mit Anwesenheitspflicht :lestat, am Samstag ne Messe mitm Schulchor und danach Bockbierfest (nicht mitm Chor^^)... Mal wieder die geballte Ladung an einem WE...
 
Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich – Vorin, Sinaan, Steven, Caffran, Chesara und Jibrielle dazu kommend

„Schade.“

gab Caffran gespielt traurig zurück, nachdem ihn die beiden Männer des Sicherheitsdienstes losgebunden hatten und ihrerseits wieder verschwunden waren. Er mochte diesen Jungen (Steven). Er hatte ihn vom ersten Augenblick an gemocht.
Weiter kamen sie jedoch in ihren Erklärungen, denn eine blonde Frau (Chesara) kam zu ihnen hinzu. In Begleitung von einer jüngeren (Jibrielle) – fast konnte man behaupten, sie sei noch ein Mädchen.
Doch beide sahen nicht aus, aus würden sie zum Personal des Freudenhauses gehören.
Caffran hörte den Ausführungen, die jetzt folgten aufmerksam zu und konnte ihnen entnehmen, dass Rob zwar in Sicherheit, aber noch ohne ärztliche Versorgung war. Und dass alle, die nun zusammengefunden hatten sich bereits schon eine Weile kennen mussten.
Weiterhin, so entnahm er den Erklärungen des letzten Redners, dass diese – der Junge und er – ebenfalls anwesend gewesen waren, als das Imperium mit seinem Rachefeldzug begonnen hatte.
In Caffrans Hinterkopf kribbelte es unangenehm.


„Ihr seid Jedi - nicht wahr? Ich habe euch oder jemanden von euch gesehen. Es war nicht gerade geschickt, dort ein Lichtschwert zu schwingen.“

Doch er fing sich schnell wieder, als er spürte, dass sie eigentlich eine andere Erklärung erwartet hatten. Nachdenklich rieb er sich die Handgelenke, die von den eng angezogenen Handschellen ein wenig wund gerieben waren. Und er sah erst einen nach dem anderen von ihnen an, bevor er fortfuhr.

„Ich gehe mal davon aus, dass ich euch trauen kann. Und falls nicht ...nun, so stehen wir immer noch tief in eurer Schuld. Es tut mir leid, dass ihr dort hineingezogen wurdet. Es war ein wenig anders geplant, als es nun abgelaufen ist.“

Caffran blickte jetzt zu Boden. Er musste an Criid denken und an den anderen (Cris), die nun beide in Gefangenschaft saßen. Wenigstens hatte er gemeint gesehen zu haben, dass man sie lebend abgeführt hatte.

„Der Anschlag auf die Garnison ist von uns verübt worden. Wir brauchten dringend Waffen und Ausrüstung für den Widerstand. Wenn ihr tatsächlich das seid, für was ich euch halte, dann stehen wir unbedingt auf eurer Seite.“

Caff blickte entschuldigend in die Runde. Dann sah er den einen (Vorin) ernst an.

„Du meinst, diejenigen, die bei mir waren? Von denen du eine als Tinya zu kennen scheinst? Von ihnen weiß ich nichts. Aber die beiden anderen, die uns Rückendeckung gaben und wegen denen ich zurückgerannt bin – Criid und dieser Mann (Cris), die sind nicht entkommen. Coruscantwachen haben sie festgenommen. Aber ich gehe davon aus, dass sie leben. Ich glaube, ich ..wir könnten Hilfe bei ihrer Befreiung gebrauchen.“

Dann erstarrte er, als im Flur erneut näher kommende Schritte erklangen. Es handelte sich um diese Tinya und denTypen (Vince), der bei ihr gewesen war.

Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich – Vorin, Sinaan, Steven, Caffran, Chesara, Jibrielle, Tinya und Vince hinzukommend.

[so blöd dieses wenig zufällige Zusammentreffen nun auch erscheinen mag – es erfüllt seinen Zweck]
 
Coruscant - Untere Ebenen – Hinterhof unweit des HH – Vince, Tinya

Augenscheinlich folgte ihnen niemand. Tinya richtete ihre Aufmerksamkeit nach einer ihrer Meinung nach angemessenen Zeit wieder auf das Wesentliche und startete den Motor ihres Speederbikes erneut. Und wählte dann einen direkteren Weg zum Honey House, als eben.
Dort angekommen, stellte sie zunächst das Bike ab, warf Vince einen etwas hilflosen Blick zu, weil sie nicht wusste, ob es ratsam wäre so verdreckt, wie sie nun einmal waren, dort einzukehren. Entschied sich dann aber dafür, es einfach zu tun, weil dort mit ziemlicher Sicherheit bald noch mehr Leute aufkreuzen würden, die nach Eingreifen des Imperiums wohl ähnlich zugerichtet waren und darüber hinaus in allen Einzelheiten vom großen Knall berichten würde. Nachrichten von Katastrophen verbreiteten sich im Allgemeinen immer recht schnell.

Zusammen mit Vince betrat sie das Etablissement. Sah sich suchend um, ob sie Vorin entdeckte und traute ihren Augen kaum, als sie eine Frau (Chesara) erblickte, deren Antlitz sie von einer Holografie kannte – einem Bild, welches ihr der MND mitgegeben hatte, damit sie sie hier auf Coruscant finden konnte.


„Komm mit.“

sprach sie zu Vince – mit einigem Bedauern, dass es ihnen im Augenblick nicht möglich sein würde, das zu klären, was ihr persönlich am Dringlichsten erschien.
Sie zog ihn sanft mit sich und folgte der Frau (Chesara) und ihrer Begleitung (Jibrielle) bis an eine Sicherheitstür, hinter der die Jedi-Rätin plötzlich verschwunden war und die sie nun daran hinderte, ihren Weg fortzusetzen
Irgendwie jedoch gelang es ihnen doch, ihr zu folgen, als nämlich kurz darauf ein Mann, den sie als einen für die Sicherheit zuständigen vermutete, durch die Tür schlüpfte und die Tür hinter ihm aber nicht ganz ins Schloss fiel, so dass sie in den hinteren Bereich des Honey House eintreten konnten.

Ein paar Schritte nur reichten und schon waren sie bei denen, von denen Tinya schon einen Teil kannte. Auch Rätin Syonette befand sich unter ihnen. Also war Vorin doch ein Jedi.
Die letzte Worte des Widerständlers, der ihnen zu Hilfe gekommen war, bekam sie noch mit. Leise, Vince bei sich spürend – trat sie nun vor diesen (Caffran).

„Sie haben es nicht geschafft? Cris und ..Criid sind in Gefangenschaft geraten?“

Dann bemerkte sie, dass sie von den anderen erstaunt angesehen wurde.

„Oh tut mir leid, ich bin Tinya Fox vom …"

sie schluckte die Worte, die ihre Herkunft erklären würden herunter, weil sie noch nicht wusste, wem von den ganzen Anwesenden sie vertrauen konnte.

„ Eigentlich wollte ich nur eine Nachricht an jemanden von euch übergeben.“

Coruscant – untere Ebenen – Honey House, hinterer Bereich – Vorin, Sinaan, Steven, Caffran, Chesara, Jibrielle, Tinya und Vince


[sorry für die miese Qualität der Posts .....aber wir sind da, es wird wieder besser werden]
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Jibrielle, Steven, Vorin, Sinann, Caff, 2 Sicherheitsleute -

Die Erklärungen, die Chesara bekam, waren kurz und in Eile gesprochen, doch sie genügten, dass sie sich den Rest, zumindest einen Teil davon, zusammen reimen konnte. Es hatte einen "Angriff" auf eine imperiale Garnison gegeben, das erklärte den Tumult, den Rauch, den Gestank und den Lärm draußen. Es war jedoch nicht das erste Mal, das Chesara heute davon hörte. Sie hatte noch immer die Stimme des Fremden in den Ohren, der mit ihr über Com gesprochen hatte. Er hatte etwas von einer imperialen Kaserne gesagt und davon, dass es nur der Anfang sein. Die Jedi musterte den Fremden, von dem den die Sicherheitsleute nun abgelassen hatte. Laut Vorin konnte er ihnen also mehr darüber berichten. Das war interessant. Priorität hätte allerdings der Verletzte, den der Jedi-Meister erwähnt hatte und der in Zimmer Nr. 7 lag.

"Ich schaue ihn mir mal an."

Sagte Chesara und wollte schon gerade losgehen, als der Fremde etwas sagte, dass sie noch einmal inne halten ließ. Er fragte sie gerade heraus, ob sie Jedi seien, doch seine Vermutung hatte er nicht einfach ins Blaue hinaus geschossen. Er hatte einen von ihnen gesehen, oder besser gesagt, jemanden der sein Lichtschwert benutzt hatte. Chesara runzelte die Stirn. So etwas zu hören gefiel ihr ganz und gar nicht. Es war gefährlich für sie alle, oder wie der Fremde sich ausdrückte „nicht gerade geschickt“, auch wenn das eine ziemliche Untertreibung war. Da sie die Umstände jedoch nicht kannte, sagte Chesara nichts dazu, zumal dies zum jetzigen Zeitpunkt, da sie sowieso nicht wusste, wer es gewesen war, niemandem weiter half. Nur wenige Momente später war Chesara sehr froh, dass sie nichts gesagt sondern den Fremden hatte weiter sprechen lassen, denn hier bekam sie die Antworten auf verschiedene Fragen. Das Wort „Widerstand“ ließ sie tief durchatmen. Mit ihren Vermutungen hatte sie also nicht ganz falsch gelegen.

„Ja, wir sind Jedi.“

Antwortete sie sachlich.

„Und wenn Ihr einen Widerstand aufzieht, dann habt Ihr Recht, dann sind wir tatsächlich auf einer Seite. Ich bin übrigens Chesara.“

Der fremde Widerständler sprach weiter und erzählte etwas von zwei seiner Leute, die bei dem Anschlag auf die Kaserne gefangen genommen worden waren. Noch ehe er seinen letzten Satz beendet hatte, kam von hinter ihnen eine entsetzt klingende Stimme, die einen Namen aussprach, den Chesara nur all zu gut kannte. Sie wandte sich herum und sah sich einer Frau und einem Mann gegenüber, die sie ebenfalls noch nie gesehen hatte. Das Honey House schien der perfekte Sammelpunkt für all diejenigen zu sein, die gegen das Imperium kämpfen wollten. Was Sarah wohl dazu sagen würde? Die Jedi-Rätin schaute die ebenfalls blonde Frau, die gerade erst den Raum betreten hatte, fragend an.

„Cris? Sie meinen nicht Cris Sheldon, oder?”

Fragte Chesara, schüttelte den Kopf, da es unmöglich war alle Fragen auf einmal zu klären und wandte sich dann kurz an Vorin.

„Vorin, ich schätze du hast einen weitaus besseren Überblick über die ganze Angelegenheit als ich. Ich scheine mehr als die Hälfte verpasst zu haben.“

Sie schaute wieder den fremden Mann an, der zuerst bei ihnen gewesen war, dann die Frau und den Mann, die gerade erst dazu gekommen waren.

„Wenn es eine Möglichkeit gibt, unsere Freunde zu befreien, werden die Jedi helfen. Vorin wird das mit Ihnen besprechen. Ich werde mich zuerst um den Verwundeten kümmern.“

Sie nickte den Anwesenden kurze zu, gab Jibrielle einen Wink ihr zu folgen und machte sich hastig auf den Weg in besagten Raum. Das Zimmer war nicht besonders groß und der Verletzte war auf einem niedrigen Sofa untergebracht. Die Verletzung an seinem Bein sprang Chesara sofort ins Auge. Er trug einen provisorischen Verband aus einem zerfetzten Stück Stoff, der sich inzwischen mit Blut voll gesogen hatte.

„Wir brauchen einen Verbandskasten und vor allem Alkohol zum Desinfizieren der Wunde.“

Sagte Chesara leise zu Jibrielle.

“Kannst du versuchen so etwas aufzutreiben? Irgendwo muss Sarah so etwas doch haben. Frag zur Not einer der Pros… der Mädchen.“

Chesara trat näher an den Mann heran. Außer der Beinverletzung hatte er zumindest keine größere Wunde, abgesehen von ein paar Schrammen und Prellungen, aber sie würde ihn auf Knochenbrüche kontrollieren müssen.

„Können Sie mich hören?“

Fragte sie und beugte sich zu ihm herunter.

„Mein Name ist Chesara. Ich werde Ihnen helfen. Können Sie mir sagen, ob Sie irgendwo Schmerzen haben, abgesehen von Ihrem Bein?“

Die Jedi legte ihren Mantel ab und krempelte die Ärmel ihres Kleides hoch. Sie vergaß dabei das funkelnde Schmuckstück, das sich noch immer um ihren Hals schmiegte. Hätte sie einen Spiegel zu Verfügung gehabt, hätte sie gesehen, welch verwunderlichen Anblick sie bot.

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House – Mit Jibrielle, Rob -
 
- Coruscant – City – Penthouse – Mit Richard –

Es war ihr nicht gelungen Cris völlig aus ihren Gedanken auszuschließen, aber immerhin hatte sie schlafen können. Akemi war sicher, dass sie sich nur ruhelos hin und her gewälzt hätte, hätte sie die Nacht alleine in ihrem eigenen Bett verbracht. Als sie am Morgen aufwachte, waren die Gedanken jedoch wieder da. Sie kamen nicht direkt beim Aufwachen, aber sie schlichen sich nach und nach wieder ein und beim Frühstück war ihr das ganze Dilemma, in dem sie sich befand, wieder überdeutlich bewusst. Sie werkelte in Richards Küche herum, hatte Eier aufgeschlagen und versuchte sich an Rührei mit Schinken, während Richard noch im Bad war. Gestern hatte sie es schon nicht geschafft eine Entscheidung zu treffen, sondern war dem Problem stattdessen ausgewichen und hatte es auf später verschoben. Wann jedoch war dieses mysteriöse „später“? Irgendwann musste sie sich damit auseinander setzen, soviel war klar. Aber wie sollte das funktionieren, wenn sie sich weiter so hin und her gerissen fühlte? Gestern hatte sie schon versucht vor sich selbst zu argumentieren, dass die Situation sie unvorbereitet getroffen hatte, aber wenn sie ehrlich war, war das eigentlich Unsinn. Natürlich war es überraschend und sie hatte nicht wissen oder ahnen können, dass sie plötzlich die Möglichkeit bekam Cris wieder zu sehen, aber immerhin hatte sie Zeit genug gehabt, sich ein solches Szenario einfach so auszumalen, oder nicht? Wenn sie ganz, ganz ehrlich war, hatte sie dies sogar mehrmals getan, trotzdem half ihr das in der Realität – jetzt, wo es tatsächlich soweit war – nicht weiter.

Die Rühreier waren fertig, als Richard aus dem Bad kam. Es war noch früh, die Sonne war eben erst auf gegangen. Das Problem war, dass sie sich nicht soviel Zeit lassen durften. Akemi musste zu Hause sein, bevor Nathaniel von Roxanne wieder kam, damit er keinen Verdacht schöpfte, darum standen sie schon zeitig auf, um wenigstens noch gemeinsam zu frühstücken. Akemi trug Hotpants und eines von Richards Hemden, das ihr natürlich viel zu groß war. Dafür roch es herrlich, sie liebte es, immer wieder den Kragen hoch zu heben und an ihre Nase zu halten, um daran zu schnuppern. Sie füllte zwei Teller, stellte die noch heiße Pfanne auf der Spüle ab und kramte zwei Gabeln aus der Besteckschublade. Mit ihren dampfenden Tellern machten sie es sich an dem schmalen Küchentisch und auf den riesigen, Barhocker ähnlichen Stühlen bequem. Es schmeckte ganz gut, wenn auch nicht so toll wie bei Nathaniel. Er konnte die besten morgendlichen Rühreier in der Galaxis machen, wenn er auch sonst kein großer Koch war, und Akemi hatte versucht sich seine Methode abzuschauen. Richard war jedenfalls zufrieden und so hatte sie sich immerhin für die Makkaroni vom Vorabend revanchieren können.


„Ich fahre dann heute Mittag bei Nella vorbei.“

Informierte sie Richard, damit er Bescheid wusste. Sie kümmerten sich penibel darum, sich möglichst nicht im Krankenhaus zu treffen, höchstens für zwei Minuten, wenn einer von ihnen ging und der andere kam. Solche Begegnungen hatte es schon ein paar Mal gegeben, aber sie hatten es immer ganz gut geschafft sich nichts anmerken zu lassen und sich ganz normal zu verhalten. Sie glaubten beide nicht, dass irgendjemand einen Verdacht hatte.

“In Ordnung, dann fahre ich gleich rüber, bleibe zwei Stunden, verschwinde zum Mittagessen und gehe gegen Nachmittag wieder hin.“

Teilte Richard nun seinen eigenen Plan mit. Akemi nickte, so würden sie es machen. Es gab jedoch noch etwas anderes, das sie gerne mit ihm besprechen würde. Die Schauspielerin pickte in ihrem Frühstück herum und suchte nach einem passenden Anfang. So langsam wurde ihr klar, dass sie bei ihrer Entscheidung Hilfe benötigte. Sie musste sich mit irgendjemandem besprechen, mit jemandem der ihr nahe stand. Jibrielle hatte ihr bereits geholfen, doch was, wenn ihr Ratschlag falsch war? Sie kannte Akemi ja kaum, vielleicht hatte sie ihr das Falsche nahe gelegt? Gut, sie hatte hauptsächlich gesagt, was sie selbst in dieser Situation tun würde… doch woher sollte Akemi wissen, ob genau das auch für sie richtig war? Stumm schaute sie Richard an, der ihren Blick fragend erwiderte und sich wohl denken konnte, dass ihr irgendetwas auf dem Herzen lag. Akemi seufzte schwer.

„Ich muss dich etwas fragen.“

Setzte sie an.

“Dann frag.“

Erwiderte er. Akemi rollte mit den Augen. Als wenn das so einfach wäre! Aber für ihn war es das natürlich auch, er wusste ja nicht worum es ging. Zögernd legte sie ihre Gabel bei Seite und überlegte sich die richtigen Worte. Sie wollte ihm nicht alles erzählen, sondern es dabei belassen die Geschichte grob zu umreißen.

„Also, ich habe ein Problem: nimm mal an, du kennst jemanden, mit dem du… im Streit auseinander gegangen bist und ihn ewig danach nicht mehr gesehen hast. Die Sache ist für dich geklärt, du hörst nie wieder was von ihm, aber eines Tages steht er wieder da und will sich zur Aussprache mit dir treffen. Was machst du?“

Sie atmete tief aus, ging die neutral gehaltene Fragestellung noch einmal im Kopf durch und schaute Richard abwartend an. Richard selbst wirkte nachdenklich, kaute sein Rührei in Ruhe zu Ende und trank danach einen Schluck Wasser.

“Ich würde mich zur Aussprache treffen.“

Antwortete er bestimmt und stellte das Wasserglas zurück auf den Tisch. Akemi verzog den Mund. Sie wusste nicht, welche Antwort sie erwartet hatte, aber Fakt war, dass sich seine Entscheidung mit Jibrielles deckte und es war definitiv die schwierigere der zwei Möglichkeiten, die sie hatte.

„Bist du sicher? Ich meine, es kämen alle alten Erinnerungen hoch…“

Gab sie zu bedenken. Richards Blick war plötzlich ziemlich ernst.

“Akemi, ich kenne die Situation, die du beschreibst, oder zumindest eine ähnliche.“

Sagte er ziemlich unerwartet. Ihre Blicke trafen sich und in seinen Augen tanzte die Erinnerung an eine Geschichte, die schon Jahre zurück lag.

„Und, wie ist es aus gegangen?“

Fragte Akemi leise. Auf Richards Zügen erschien ein Lächeln, ein trauriges zwar, aber es war ein Lächeln.

“Ich habe nie die Chance zur Aussprache erhalten, auch wenn ich sie gerne genutzt hätte. Es stand zwischen uns und ich habe nie wieder etwas von ihr gehört.“

Offensichtlich ging es nicht um Mirande. Akemi musterte ihn und hätte gerne mehr gehört, doch etwas an ihm hielt sie davon ab weitere Fragen zu stellen. Er verstand also die Situation, in der sie sich befand, auch wenn sie mit ihrer Erklärung nicht ins Detail gegangen war? Sein Rat schloss sich Jibrielles Meinung an und wenn ihr bereits zwei verschiedene Menschen das gleiche gesagt hatten, dann war es wohl das Richtige zu tun. Vielleicht. In Gedanken versunken nahm Akemi nur am Rande war, wie Richard nach ihrer Hand griff und sie sanft drückte. Sekunden später strichen seine Finger Trost spendend über ihre Wange. Sie schloss die Augen und genoss die Berührung.

- Coruscant – City – Penthouse – Mit Richard –
 
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Coruscant – untere Ebene – in den Straßen – mit Mara Jade, Mara Selaren, Quietschi, Stochi

Der kurze Anflug von Neid auf die Bindung die ihre Padawan zu Mara J. noch immer hatte, war im Grunde schon verflogen als Mara J. sich ihr zu wandte und Jo klar wurde, das ihre alte Freundin wohl gespürt haben musste, das Jo diesen kurzen Moment Gefühle ergreifen wollten, die eine Jedi nicht haben sollte. Und wäre sie sich nicht schon zuvor dessen klar gewesen und hätte die dunklen Gedanken verjagt, sie wären spätestens bei dieser herzlichen Begrüßung verflogen. Jo lächelte und hob ihr Gesicht nun als könne sie Mara J. direkt in die Augen blicken.

Du schmeichelst mir viel zu sehr alte Freundin. Mara ist eine gute Schülerin und was kleine Macken angeht, nun, die hatten und haben wir ja schließlich auch.

Entgegnete Jo und unterließ es auf jüngste Ereignsse näher ein zu gehen! Es war nicht der Ort um dies zu besprechen und außerdem wollte Jo Mara S. auch nicht vor ihrer alten Meisterin zurechtweisen. Es wäre ohnehin kompliziert alles von voller Gänze zu berichten und Teilinformationen würden kaum den wahren Geschehnissen gerecht werden. Außerdem stimmte es. Mara S. war eine gute Schülerin und bald wohl sogar mehr!
Aber ebenso wie dieser Ort nicht der war, an dem sie noch lange verweilen sollten, war er auch nicht der an dem sie mit beiden Mara’s offen reden konnte. Und Jo wollte auch direkt darauf eingehen, als Mara J.’s nächste Äußerung Jo dazu brachte herzlich zu lachen und ihren Kopf zu schüttelte.


Vernunft und Manieren? Ähm, wenn Mara nicht dabei währe würde ich ja was dazu sagen das du das ausgerechnet von mir erwartest. Aber Okay. Ich muss ja meine Würde wahren!

Mit einem weiteren leisen, glucksenden Lacher und einem beinahe übermütig wirkenden Schubser an Mara J.’s Schulter beendete Jo dann aber erst mal ihre amüsierte Phase und zwang sich, vor allem hier in der Öffentlichkeit, zur Ernsthaftigkeit und damit zum Themenwechsel, der auch zu Mara J.’s weiteren Ausführungen passte.

Ja, einen Chauffeur brauchen wir dringen. Na ja, jetzt wo du den Job übernimmst haben wir dieses Problem ja nicht mehr und was das erzählen angeht. Da haben wir alle sicher viel was wir zu erzählen haben. Nicht nur unsere jetzige Motivation für die anstehende Reise.

Und leise fügte sie noch hinzu.

Wir haben ein Ziel, das ich hier nicht unbedingt nennen will. Und auch der Grund für diese Reise ist aus mehreren Gründen kaum ein Thema, das wir hier erörtern sollten.

Mit den Worten hakte sich Jo bei Mara J. ein und auch Mara S. suchte die direktere Nähe ihre alten Meisterin wieder und lief auf der anderen Seite neben Mara J. während sie sich nun auf den Weg machten . Die beiden fröhlich kommunizierenden Droiden schlossen sich der kleinen Prozession an und so schlugen sie den etwas weiteren, aber nach Mara J.’s Aussage mit Sicherheit komplikationsfreieren Weg zu und durch eine der leider vorhandenen Sicherheitsschleusen zu jenem Bereich, von dem aus man die Chance hatte den Planeten zu verlassen, ein. Während sie nun so gingen nutzte Jo die Zeit doch etwas über ihre Ziele zu berichten. Jedenfalls so weit wie sie dies in der Öffentlichkeit tun konnte.

Wir hatten hier einige traumatische Erlebnisse, die besonders Mara sehr getroffen haben.. deshalb haben wir uns entschieden einem Aufruf nach zu kommen, den ich schon vor einiger Zeit erhielt und in dem Mara eine Mögliche Zukunft für sich sieht! Für mich ist diese Aufgabe zwar ganz und gar nichts und ich denke, es wird an unserem Ziel einige recht verwunderte Blicke Geben wenn man mich sieht. Aber das könnte sogar recht spaßig werden!

Leise lachte Jo als sie sich vorstellte wie es wohl würde, wenn sie zusammen mit Mara zu den Piloten gehen würde.
Dann kamen sie aber bereits an eine der Einlassschleusen und Jo verdrängte den belustigten Gedanken und konzentrierte sich während sie zu den Kontrollbeamten traten.
Aufmerksam verfolgte Jo jede Regung, die sie in der Macht spüren konnte und war, wie die anderen Beiden sicher auch, jeden Moment bereit mit der Macht nach zu helfen um ihre Harmlosigkeit zu unterstreichen. Aber außer gelangweiltes Desinteresse und eine geflüsterte Unterhaltung zweier Beamter, die wohl schon dringend auf ihre Ablösung warteten, geschah nichts weiter, das ein Eingreifen notwendig werden lies.
Nicht zu vergleichen mit der Kontrolle die sie bei der Einreise durchlaufen mussten.
So dauerte es nicht lange, bis Jo leise Luft durch die Lippen blies und dann erleichtert flüsterte.


Phu! Das ging ja doch besser als erwartet.
Jetzt aber nichts wie zu deinem Schiff Mara!


Coruscant – untere Ebene – Raumhafen – hoffentlich unweit Mara’s Schiffes – mit Mara Jade, Mara Selaren, Quietschi, Stochi
 
Coruscant - untere Ebene - in den Straßen - bei Jo, Mara Selaren, Quietschi, Stochi

Es war der Jedi-Meisterin ganz klar, dass Jo bei ihren Erzählungen freizügig untertrieb. Aber das war im Anbetracht der derzeitigen Situation auch selbstverständlich. Weder wollte Jo sich oder Mara S. in Mißkredit bringen. Aber es würde sicherlich genug Gelegenheiten geben, alles aus den beiden herauszubekommen.

Nun machten sich die drei gefolgt von den beiden Droiden auf den Weg zu einer anderen Schleuse. Alles ging sehr glimpflich. Die Beamten, die für die Kontrolle zuständig waren, schienen alles andere als aufmerksam zu sein. Sie unterhielten sich mehr gelangweilt über private Belange denn über dienstliche. So hatten es die drei Frauen und ihre beiden Begleiter nicht wirklich schwer, die Schleuse zu passieren. Mara schlug nun den direkten Weg zur
Diamantenfeuer ein.

Der Weg war etwas weiter und mäßig beschwerlich. Es waren ein oder andere Schrottplätze zu überwinden, bis man die letzten Ausläufer Coruscant Citys hinter sich hatte und in den mehr oder weniger noch unberührten Teil Coruscants gelangte. Dennoch waren auch hier die Wege nicht eben leichtfüßig zu beschreiten. Zudem gab es auch hier genügend Wegelagerer, vor denen man gewissermaßen auf der Hut sein mußte. Mara konnte sich nicht erinnern, dass es zu Zeiten der Republik derart niveaulos zuging. Sicher waren auch in der Republik erhebliche Mißstände zu beklagen gewesen, aber derart tief waren die Bewohner nicht gesunken, dass sie außerhalb der Stadt in heruntergekommen Zeltähnlichen Gebilden verweilen mußten und sich mit allerlei Krankheiten und Ungeziefern haben herumplagen müssen. Obwohl Mara einiges gewohnt war und viel ertragen konnte, wo andere sicherlich gestrauchelt wären, aber diese Entwicklung gesehen zu haben, machte auch ihr stark zu schaffen.

Nach vielen Minuten war die Prozession denn an dem kleinen Raumhafen angekommen, in dem Mara die
Diamantenfeuer abgestellt hatte. Freudig schoß Quietschi vor, um die Rampe des Schiffes zu öffnen und hinein zu kommen, um die Startvorbereitungen zu treffen, wie er es die letzten Monate und Jahre schon so oft getan hatte. Mara machte eine einladende Geste zur Rampe.

Geht schon mal hinein, ich werde noch mal einen Rundgang machen, nicht dass irgendetwas unerwünschtes sich zu gesellt hat und uns Schwierigkeiten macht. Fühlt euch wie zu Hause, und macht es euch bequem. Auch wenn sie von außen nicht mehr den Eindruck erweckt, ist sie dennoch bequem und halbwegs komfortabel eingerichtet.

Während ihre beiden Begleiter sich in die Diamantenfeuer begaben, machte Mara einen ausführlichen Rundgang um das Schiff herum, suchte mit ihren Sinnen und mit der Macht nach Sendern, Bomben, Einschnitten oder ähnlichen Beschädigungen, die ein Schiff auf so einem Raumhafen davontragen konnte. Nachdem sie sich versichert hatte, dass nichts dergleichen vorhanden war, und Quietschi bereits die Triebwerke hatte warmlaufen lassen, betrat Mara durch die Rampe ihr vertrautes Schiff, schloß diese hinter sich und begab sich ins Cockpit.

Ihre Begleiter hatten sich ebenfalls im Cockpit versammelt und Mara setzte sich auf den Pilotensitz.


Und? Welcher Planet darf's denn sein?

Nach Jo's zurückhaltenden Hinweisen, war Mara richtig gespannt auf den Zielort. Während sie noch auf die Koordinaten wartete, startete sie bereits den Motor des Schiffes und steuerte in den Orbit von Coruscant.

Luftraum von Coruscant - an Bord der Diamantenfeuer - bei Jo, Mara Selaren, Quietschi, Stochi

[OP: Weiter geht's im Weltraumthread des Imperiums.]
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Vekkers lustige Sklavenhöhle - Sarah, Vekker (NPC), diverse potentielle Schnäppchenjäger -​

So etwas wie Angst verspürte sie im Endefekt nicht, Zeiten in denen sie um ihr eigenes Leben gefürchtet hatte waren schon lange vorbei. Wenn überhaupt verspürte sie mittlerweile nur noch Angst um andere Wesen für welche sie sich es gestattet hatte Zuneigung zu empfinden. Kurioser Weise war sie fast gespannt wer sie da ersteigert hatte. Wer wollte denn eine abgehalfterte alternde (gegenüber den Sklavinnen und ihren Mädchen war sie definitiv alt) Bordelbesitzerin für die Summe haben? Die Verlierer vor ihr kannte sie allesammt, Besitzer von Etablissements aus ihrer Gegend – Totfeinde.

Totfeinde die sicherlich ihre wahre Freude daran gehabt hätten eine gefesselte und somit Hilflose Sarah Kardas in ihren Händen zu haben. Für eine Sekunde sah sie sich selbst in einem dieser Bordelle, vollgedröhnt und krank genau wie die armen Mädchen die dort arbeiteten. Kurz schweiften ihre Gedanken zu Lonyala und Sen ab, vielleicht war es sogar eine Gerechtigkeit des Schicksals das sie nun hier saß. Die vor ihr stehenden Männer würden wohl kaum verstehen warum sie jetzt in ihrer doch ausweglosen Situation schmunzeln musste. Das Schicksal war hart aber gerrecht UND hatte noch dazu einen tollen Sinn für morbiden Humor.


Vekker zupfte sich aufgeregt an den Tentakeln, in seinen Augen konnte man quasi die Geldsumme, die glänzenden Credits sehen. Schade nur das ein großteil sehr warscheinlich für Schutzgelder drauf gehen würde. Er würde niemals so reich werden wie er es gerne hätte, er würde im Endefekt immer der kleine widerliche Sklavenhändlicher sein. Diese finstere, rachsüchtige Seite in ihr beschloss ihm die Tentakel ab zu schneiden würde sie auch mit dem Leben dafür bezahlen. Mit dem Leben bezahlen, dazu hatte sie jetzt ziemliche Lust, nichteinmal weil sie besonders Lebensmüde war, und in diesem Moment kam ihr Cris in den Sinn, wäre er nicht gewesen..., sie hatte schlichtweg überhaupt kein Interesse an dieser schon lächerlichen Szene.

Dein neuer Besitzer möchte dich gebracht bekommen Sklavin. Ich werd es persönlich tun!


Hatte Vekker eben vor Freude gegrunzt? Dieses widerliche Wesen.


Oh das hoffe ich doch Vekker. Aber trag dir schonmal Lippenbalsam auf, wer weis wie rau das Gesäß ist das du nachher vor Ergebenheit küssen wirst.

Nach einem Wink des Twi´lek bekam Sarah erneut den Schockstab zu spüren, nur um direkt nachdem sie gerade wieder in der Lage war Luft zu holen erneut dieses merkwürdige Pieksen zu spüren das sie schon direkt vor dem Honey House unfreiwillig ins Land der Träume geschickt hatte.....

- Coruscant - Untere Ebenen - Vekkers lustige Sklavenhöhle - Sarah, Vekker (NPC), diverse potentielle Schnäppchenjäger -​
 
]Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - mit Chesara, Vorin, Steven, Sinaan, Caff & 2 Sicherheitsleute[

Steven war es, der die Situation mit ein paar schlichten Worten auflöste, wie es seine Art zu sein schien. Zumindest bewirkte seine Bemerkung, dass die Wachmänner von dem Mann abließen, den sie noch zuvor geradezu zwischen sich geklemmt hatten, und gingen. Der nun aus den klammergriffen Befreite(Caffran) machte einen eigenartigen Eindruck. War er ebenfalls ein Jedi? Wie viele es wohl eigentlich von ihnen noch gab, die sie nicht kannte? Sie stellte sich vor, was sie noch alles von ihnen würde lernen können.

Vorin begrüßte Chesara und sie und erläuterte ein paar Dinge, die sich vor kurzem zugetragen haben mussten. Jibrielle hatte es, als sie ihn kennengelernt hatte, garnicht bemerkt: er war wohl erstaunlich jung. Und doch war er schon ein Meister. Bei ihrem ersten Treffen hatte er so ruhig und souverän gewirkt. Doch jetzt war er sichtlich abgespannt und Kummer schien auf ihm zu liegen. Das konnte sie auch spüren. Jetzt wirkte er viel jünger und unsicherer. Er war vielleicht gerademal so alt wie Jibrielle selbst, dachte sie. Als ob ihn seine Ruhe und Selbstsicherheit hatte reifer wirken lassen.

Er sagte etwas von einem Verletzten, um den sich Chesara vielleicht kümmern konnte. Wie das? War sie auch noch Ärztin? Der Padawan war so, als hätte ihre Meisterin etwas in der Richtung mal erwähnt, aber sicher war sie nicht. Sie blickte ihre Meisterin verwundert an.
Es hatte einen Angriff auf eine imperiale Garnison gegeben. Jibrielle schaute leicht verwirrt, hatte sie ja gar keine Ahnung wo und was überhaupt eine imperiale Garnison war. Doch anscheinend hatte es Kämpfe und Verletzte gegeben. Außerdem war Mara, die mit Sen verletzt wurden war, mit einem Jo verschwunden. Meinte er Joseline?


"Jo? Joseline? Ist ihnen was passiert?"

fragte Jibrielle ganz überrascht. Sie hatte Joseline wirklich gemocht. Hoffentlich war ihnen nichts zugestoßen. Vorin wandte sich an den Unbekannten, welchen Jibrielle am ehsten wohl als "verwittert" bezeichnet hätte. Anscheinend hätte es auch ein Gefecht ganz in der Nähe gegeben.

Jibrielle wusste nicht im geringsten was sie sagen sollte, außer Fragen zu stellen. Doch da ihr der Moment für Lehrlingsneugier unpassend schien, verschob sie die Rätsel aus ihrem Kopf und konzentrierte sich darauf, möglichst genau Zuzuhören und Aufzupassen. Zu Lernen vielleicht. Und falls Chesara ihre Hilfe brauchen würde, wollte sie ihr helfen können.

Der vierte Mann im Raum(Sinaan), den Jibrielle ebenfalls noch nie gesehen hatte, ergriff das Wort. Er wirkte im Gegensatz zum verwitterten eher wie ein Jedi. Jibrielle fühlte sich kurz unbehaglich, als sein Blick sie streifte. Er fand deutlichere Worte ... von Toten war die rede.

Der Verwitterte offenbarte, dass er kein Jedi war, sondern jener Untergrundorganisation angehört, die den Angriff auf die Garnison anzettelte. Und nun lag einer von ihnen schwer verletzt im Honey House. Ob das allen frischen Padawanen passierte? Erlebten sie alle in ihren ersten Tagen soviel Betriebsamkeit des Krieges? Er sagtte auch, dass ein "Criid" und noch jemand (Cris) gefangen genommen wurden. Jibrielle schwirrte leicht der Kopf. Soviel war los ...

Dann änderte sich die Lage: Als ob diese Prozession von Leuten nicht schon verwirrend genug gewesen wäre, kam noch eine Frau (Tinya) hinzu. Etwas Fazinierendes lag auf ihrem Gesicht, ohne das die Padawan hätte sagen können, was es war. Und sie hätte fast nicht mitbekomm was sie sagte. Eine Sache verstand sie jedoch sehr gut: Cris war der andere Gefangene! Etwas pochte an ihrem Kopf und sie dachte unwillkürlich an Akemi. Oh Nein! Was sie davon wüsste? Und ... die Frau hieß Tinya ...

Plötzlich verursachte eine kleine Geste, dass sich der Gedankenwirbel um sie herum lichtete. Chesara hatte ihr Zeichen gegeben, ihr zu folgen. Sie gingen in einen anderen Raum, in dem ein Mann (Rob) auf dem Sofa lag. Sein Bein zierte eine große Wunde, bedeckt mit einem durchgebluteten Verband. Dann sprach Chesara zu ihr.


"Was? Einen Verband- ... einen Verbandskasten? Und Alkohol? Ja natürlich, ich geh suchen ..."

sagte sie nur, noch völlig perplex bar der ganzen Situation. Sie atmete einmal tief durch um sich zu sammeln und nun nahm sie den Raum auch viel deutlicher war. Sie war in diesem Zimmer schon einmal gewesen. Eine Bar war ganz in der Nähe, wenn ihre Erinnerung sie nicht täuschte. Sie lief in den Nebenraum und fand, was sie dort vermutete. Sie griff sich eine Flasche Hochprozentigen - im Moment war niemand da um zu kassieren. Und da entdeckte sie an der Wand einen offentsichtlichen Notfallkasten. Darin musste sich Verbandszeug befinden. Ein zufriedenes Lächeln stahl sich um ihren Mund. Sie griff sich den Kasten und ging zurück. Sie hörte die Stimme der Jedi-Rätin, wie sie zu dem Mann sprach und ihn fragte, ob er noch andere Verletzungen hatte. Anamnese nannte man das, glaubte Jibrielle. Sie selbst hatte den Erste-Hilfe kasten im Heim immer schon total interessant gefunden. Sie war auch immer die erste gewesen, die mit ein paar Pflastern durch die Gegend lief und sofort zu stelle war, um sie auf alle Sorten Beulen am Arm und aufgescheurte Kniee zu kleben.

Sie hockte sich neben Chesara und reichte ihrer Meisterin die Flasche und den Kasten. Sie sah, wie ihr Geschenk von dem Schmierigen les Gray vom Hals hing. Es war wunderschön.


"Ich hab nebenan was gefunden! Ich hoffe der Alkohol geht, etwas Stärkeres hatten sie nicht!"

]Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Sarahs hintere Privaträume - mit Chesara, Rob[
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Jibrielle, Rob -

Während Jibrielle wichtige Hilfsmittel für die Verarztung suchte, nutzte Chesara die Zeit um festzustellen, welche Verletzungen sich der Mann zugezogen hatte. Er war bei schwachem Bewusstsein und schaffte es nicht, viel zu sagen. Die Jedi rechnete bereits damit, dass er, sobald sie den Blick von seinem Gesicht abwenden würde, das Bewusstsein verlieren würde. Außer der wirklich üblen Beinverletzung hatte er nur ein paar Krazter und Schürfwunden abbekommen. Damit würden sie fertig werden, doch die Schusswunde machte ihr Sorgen. Die Arterie war getroffen worden, irgendjemand hatte sie zwar provisorisch sehr gut abgebunden, dennoch hatte er bereits viel Blut verloren. Als Jibrielle mit einem Erste-Hilfe-Kasten und einer Flasche Alkohol wieder kam, nahm Chesara beides dankbar entgegen. In dem Kasten war Desinfektionsspray, somit konnten sie den Alkohol dafür nehmen, wofür er eigentlich bestimmt war. Sie schraubte die Flasche auf und hob den Kopf des Verletzten an.

"Hier, trinkt einen Schluck."

Forderte sie ihn auf und hielt die Flasche an seine Lippen.

"Das macht es ein wenig ertäglicher."

Er hatte noch genug Kraft einen Schluck zu nehmen, doch Chesara sah auch den Schweiß in seinem Gesicht. Mit einem Messer schnitt sie sein Hosenbein auf, um die störenden Reste des verbliebenden Stoffes aus dem Weg zu räumen. Dann nahm sie sich seiner Wunde an, löste den rotgefärbten Verband und steckte schon bald mit beiden Armen tief in seinem Blut, während sie seine und ihre Mitte suchte, die Wunde reinigte, die Macht zur Hilfe nahm und ihr Bestes tat, um Heilung eintreten zu lassen.

Die dunklen Blutkrusten waren verschwunden und der zerfetzte, schmutzige Stoff war einem weißen, sauberen Verband gewichen, als Chesara mit der Arbeit fertig war. Gemeinsam mit Jibrielle hatte sie dem Verwundeten eine Decke untergelegt, die die nun etwas unschönen Flecken auf dem Sofa verschwinden ließ. Jibrielle hatte dem Mann den Schweiß von der Stirn getupft und sein Gesicht mit einem feuchten Tuch abgewicht. Als Chesara die Wunde desinfiziert hatte, hatte er einige Schmerzen ertragen müssen, doch inzwischen wirkte er sehr viel ruhiger. Mit Hilfe der Macht hatte Chesara die Wunde heilen lassen. Es war zwar noch längst nicht wieder in Ordnung, aber es würde in den nächsten Tagen besser werden. Auch die kleineren Schürfwunden hatte sie gereinigt und zum größten Teil völlig verschwinden lassen. Es waren wirkliche Wunder, die die Macht bewirken konnte.


"Jetzt muss er sich erstmal richtig ausruhen."

Sagte Chesara zu Jibrielle, als sie den Verbandskasten weg räumten.

"Schlaf ist noch immer die beste Medizin überhaupt. Viele Ruhe und eine ordentliche Mahlzeit, wenn er wieder aufwacht, das wird ihm helfen."

Sie gab sich optimistisch. Es war ein sehr gutes Gefühl, auf diese Art helfen zu können, auch wenn sie jetzt selbst erschöpft war. Heilungen zehrten stark an den eigenen Kräften, aber noch war es nicht Zeit sich auszuruhen. Zuerst wollte Chesara zurück zu den anderen gehen, ihnen mitteilen, dass sich ihr Freund auf dem Weg der Besserung befand, und nachhören, was es überhaupt Neues gab. Die Nachricht, dass Cris Sheldon gefangen genommen war, hatte sie vorhin fast aus dem Konzept gebracht und holte sie jetzt, nachdem sie die wichtigere Aufgabe, sich um einen Verletzungen zu kümmern, erledigt hatte, wieder ein. Konnte es sein, dass sie erst heute Nachmittag Akemi von Cris erzählt hatte und dieser sich jetzt in den Händen des Imperiums befand? Entschlossen verließ Chesara das Zimmer und suchte nach einem Waschraum, wo sie sich zuerst das Blut von Händen und Armen wusch. Auch auf ihrem Kleid waren einige Blutflecken, aber das konnte sie jetzt nicht ändern, zum Umziehen war keine Zeit. Kurz darauf standen sie und Jibrielle wieder bei den anderen, Vorin und Sinaan, mit Steven, sowie die beiden Männer und die Frau, die sich als Tinya Fox vorgestellt hatte. Chesara wusste nicht, was sie in ihrer Abwesenheit besprochen hatten, aber sie hielt es für das Beste, zuerst die gute Nachricht mitzuteilen.

"Eurem Freund geht es den Umständen entsprechend gut."

Sagte sie zu dem Mann im Kampfanzug, der als erster der drei Fremden da gewesen war.

"Er braucht viel Ruhe, aber bald wird er wieder in Ordnung sein."

Ihr Blick wanderte zu der blonden Frau und dem zweiten Mann.

"Ich habe das Gefühl, es gibt unter uns einiges zu klären."

Sagte sie schließlich offen.

"Sie kämpfen für die Republik, oder?"

Bei dem Wort "kämpfen" sah sie vor allem wieder zu dem ersten Mann hinüber, der am ehesten den Eindruck machte, an dem Anschlag auf die Kaserne beteiligt gewesen zu sein.

"Nun, wir sind Jedi. Ich bin Rätin ChesaraSyonette, dies ist meine Padawan, Jibrielle. Und Sie, Miss Fox, haben eine Nachricht zu übermitteln, wenn ich das richtig verstanden habe? Wen genau suchen Sie? Möglicherweise kann ich Ihnen helfen?!"

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Jibrielle, Sinaan, Steven, Vorin, Tinya, Vince, Caff -
 
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