Coruscant

[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]

Adrians erklärende Worte hatte offenbar gewirkt, Akemi beruhigte sich. Langsam begann sie zu erzählen was genau hinter dieser Geschichte steckte. Und wieder staunte Adrian nicht schlecht. Sie war mit einem viel älteren Mann zusammen! Der Vater einer Freundin! Vermutlich war Richard so alt wie Akemis eigener Vater. Adrian kam das abgedreht und merkwürdig vor. Trotzdem wollte er sich zusammenreißen und sagte erst einmal nichts. Zu ihrer Erklärung, dass sie Cris immer noch vermisste pflichtete er ihr bei:

“Du hast Recht. Man darf natürlich auch Leute vermissen, die man nicht mehr liebt. Vermutlich tut man das auch fast immer. Und wenn man nur die glücklichen Zeiten vermisst.“

Hoffentlich hatte das jetzt nicht zu aufgesetzt geklungen. Denn er meinte es so. Auch wenn er – in Alisahs Fall – beides vermisste. Die besseren Zeiten und seine Schwester selbst.
Dann wechselte Akemi plötzlich das Thema und erinnerte ihn an die Zeit auf Bothawui. Sie hatte den Stoff-Ewok, den sie gewonnen hatte, nach ihm benannt.
Adrian lächelte sie an und rutschte ein Stück näher zu ihr.


“Das war süß.“

Und während er ihr freundschaftlich den Arm um die Schulter legte, sagte er:

“Ich finde dich auch toll. Und ich bin gern mit dir befreundet.“

Adrian sah wieder nach oben, zum Sternenhimmel.

“Weißt du … meine anderen Freunde hier verstehen mich häufig einfach nicht. Sie sind anders aufgewachsen als ich. Sie kennen den Krieg nicht, das Leid was er mit sich bringt. Sie haben normalen Streit mit ihren Geschwistern … zumindest wissen sie immer ob sie noch leben. Ihre Familien sind zwar auch nicht alle intakt, aber zumindest war keiner ihrer Väter ein gefürchteter Sith-Lord.“

Dann sah er Akemi wieder in die Augen und grinste.

“Das ist deiner zwar auch nicht – hoffe ich. Aber du hast viele ähnliche Erfahrungen gemacht und ich habe das Gefühl, du verstehst mich einfach besser.“

Schließlich wollte er noch einmal den Bogen zu ihrer neuen Beziehung spannen. Irgendwas musste er noch abschließend dazu sagen.

“Du verurteilst mich auch nicht dafür, dass ich … zum Beispiel meinen Vater anfange zu akzeptieren. Oder noch nicht all meine Energie eingesetzt habe um Alisah zu finden. Oder … ich weiß auch nicht! Es gibt so manches, das du an mir vielleicht auch nicht verstehst. Also … es ist dein Leben und du kannst dich natürlich treffen mit wem du willst und es liegt nicht an mir darüber zu urteilen. Ich wäre froh, wenn ich momentan jemanden hätte, zu dem ich mich einfach zurückziehen könnte. Meine letzte Beziehung lief nicht so besonders.“

Er setzte ein schiefes Grinsen auf. Nein, das war keine Anspielung und kein Flirt. Er wollte ihr einfach nur das Gefühl geben, doch ein bisschen verstanden zu werden. Obwohl es ihm – das musste er sich selbst eingestehen – noch schwer fiel.

[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]

Ortsangabe, Ortsangabe, hahahahahahahahaha :konfus:

Jetzt ist da eine :p
 
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Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Noa

"Um ehrlich zu sein, könnte ich wirklich etwas Essbares vertragen. Ich habe seit gestern nichts gegessen, was bei diesem ganzen Stress am Raumhafen ja auch kein Wunder ist. Und ob das Zeug jetzt genießbar ist, oder nicht; mittlerweile würde ich fast auf meinen Stiefeln kauen", entgegnete Tylaar Noa.

Dass dieser General - er fragte sich im Stillen, ob er den Kerl vielleicht von früher kannte, denn über Lord Warblade hatte er den ein oder anderen Militär der damaligen Republik kennen gelernt - ihn warten ließ, störte Tylaar kein Stück. Verglichen mit der Warterei die letzten Jahre, würde ihn das nun auch nicht mehr aufhalten.
Hauptsache, er würde ihn irgendwann zu Gesicht bekommen und Tylaar feststellen, dass er mit diesem Haufen irgendetwas bewegen konnte. Nach Webber hatte der ehemalige Jedi ja seine Zweifel gehabt, aber diese Noa schien vernünftig zu sein. Sie hatte etwas im Kopf, das hatte Tylaar schnell bemerkt.

Während sie gemeinsam in Richtung Verpflegung gingen, wollte Zaith ein bisschen mehr über diese Gruppe herausfinden.

"Wie lange läuft ihre Organisation schon? Ich habe in den Nachrichten gehört, dass jemand einen hohen imperialen Funktionär angegriffen hat - ich nehme dann an, dass waren sie und ihre Leute. Und überhaupt, woher bekommen sie die Waffen, rekrutieren Leute. Haben sie Kontakt zu republikanischen Soldaten? Ich weiß, dass sind alles viele Fragen und ich könnte genauso gut ein imperialer Spion sein. Aber ich bin neugierig geworden. Das haben sie schon einmal geschafft, gratuliere."

Tylaar lächelte wieder leicht und schielte unauffällig zu Noa herüber.

Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Noa
 
- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -

Wenn man nur offen miteinander sprach, konnte man Missverständnisse oft schnell aus der Welt räumen. Akemi lächelte zurück, als Adrian den Arm um sie gelegt und ihr zu verstehen gegeben hatte, dass er nicht schlecht von ihr dachte. Im Gegenteil, behauptete er, auch bei ihm gäbe es vielleicht die ein oder andere Sache, die Akemi an ihm nicht verstehen könnte. Das klang plausibel. War das nicht bei allen Menschen so? Sie waren doch alle verschieden, dachten, fühlten und handelten auf unterschiedliche Weise. Manche Dinge, die andere bewegten, konnte man nachvollziehen und andere wieder nicht. Aber genau das machte es auch spannend. Es wäre langweilig, wenn sie alle gleich wären.

„Ich denke du hast Recht.“

Sagte sie bedächtig.

„Und es stimmt, es ist schön wenn man jemanden hat, mit dem man reden kann.“

Es tat ihr auch gut, endlich einmal mit jemandem über Richard gesprochen zu haben. Wenn man eine glückliche Beziehung führte, wollte man dieses Glück auch gerne mit anderen teilen, doch das war ihr bisher bei niemandem möglich gewesen. Adrian sprach auch das aus, was sie im Stillen gedacht hatte, nämlich dass sie einander auf eine Art verstanden, die anderen verborgen blieb, weil sie bestimmte Dinge erlebt hatten, die „normale“ Bürger nicht kannten. Akemi hatte für den Geheimdienst gearbeitet, Adrian war ein Jedi gewesen. Mit wem sollten sie darüber sprechen? Nathaniel wusste zwar über Akemis Vergangenheit Bescheid, mehr jedoch auch nicht.

„Wissen deine Freunde, was dein Vater getan hat... wer er war?“

Wollte Akemi wissen.

„Eure Familie ist nicht gerade unbekannt, sowas lässt sich doch bestimmt nicht leicht verbergen.“

Sie konnte sich gut vorstellen, dass es schwer war für Außenstehende, einen ehemaligen Sith in der Öffentlichkeit zu akzeptieren. Es mochte Leute gegeben, die ihm eine zweite Chance gaben, aber genauso gab es auch die Gegenseite. Vielleicht hatte Adrian sogar Freunde dadurch verloren. Das musste sehr bitter sein. Vor allem, überlegte Akemi, machte es die Beziehung zwischen Vater und Sohn wohl auch nicht einfacher, wo sie ohnehin Schwierigkeiten hatten sich anzunähern und zueinander zu finden.

- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -
 
~/\~ Coruscants Unterschicht \~/ sichere Wohnung des Widerstands \~/ Ayanami & Martin ~/\~

„Dann bin ich die undankbare errettete Maid.“ Grinste Ayanami breit in Martins Gesicht, nachdem dieser den ihm offerierten Becher genommen hatte. „Wobei jetzt nicht mehr, wo ich dir ja meinen richtigen Namen genannt habe.“ Kicherte sie, wurde aber doch wieder ernst.

„Spaß beiseite. Danke das du mir geholfen hast, Martin. Allein wäre ich bestimmt nicht so weit gekommen.“

Prostete sie ihm zu und trank dann einen Schluck. Gab sich für einen Liedschlag dem Brennen und Geschmack des starken Getränks hin. Glich ungewollt mit Dutzend anderen, ähnlichen ab und versuche es geschmacklich einzuordnen. Was unwillentlich eine Erinnerung an die Feier nach der Zeremonie ihrer Tochter heraufbeschwor. Gerade 15 geworden und zur vollwertigen Erwachsenen erklärt war sie stolz gewesen, als hätte sie selbst noch einmal einen derart wichtigen Schritt hinter sich gebracht. Leicht wehmütig lächelte sie in sich hinein und starrte in die Ferne. Erst Martin weckte sie aus jener Scheintrance die sie umfing und in ihren Fängen hielt. Wenngleich wenig stark, hatte sie doch mit nur einem kurzen aufblicken, alles abgeschüttelt. Zumindest das, was sie abgekapselt hatte. Die Emotionen blieben...

Die Worte des Widerständlers erinnerten sie an etwas, das sie – irgendwann als sie gerade neu bei der Republik gewesen war – gehört hatte. Irgendeine Debatte zwischen einem Politiker und einem Gutachter oder sowas in der Art. Der eine – nicht der Politiker – hatte auf der Meinung beharrt, ein Krieg zu führen um seine Werte und Ideale durchzusetzen, wäre vollkommen sinnlos und könne niemals zu etwas gutem führen. Stattdessen müsse man den Weg der Koexistenz gehen. Der größte Schwachsinn den Ayanami bis dato gehört hatte, wenn man sich auf den Krieg zwischen Republik und Imperium bezog. Der Politiker hingegen hatte zum einen klar und deutlich gesagt, das es nicht die Republik war, die diesen Krieg begonnen, noch wirklich interessiert an einem Krieg war, sich des Imperiums aber auf keine andere Weise erwehren konnte. Außerdem war es das Imperium, das Welten versklavte und deren Bevölkerungen zu weiter nichts degradierte, als einem arbeitenden, wertlosen Nichts. Damals hatte sie eine Zeit lang später noch an dieses Gespräch gedacht. Gab es wirklich gut und böse? Gab es richtig und falsch, oder waren diese Konzepte so sehr von der Gesellschaft beeinflussbar, das sie im Grunde absolut wertlos waren? Letztlich aber konnte sie schlicht und einfach keine plausbile Erklärung finden, weshalb eine andere Spezies schlechter sein sollte, als die der Menschen und angefangen damit, war der Rest imperialer Ideale und Ansichten genauso fadenscheinig und faschistisch, das sie gewiss nicht akzeptabel sein konnten. Weshalb sie darauf kam, war die Schuld der Worte Martins. Das man später noch sehen würde ob es der richtige Weg war. Jener Politiker hatte etwas ähnlich ebenfalls gesagt...

Sie grinste bei den Worten „besonderen Sicherheitsvorkehrungen“ da es beinahe so klang als müsste man seine Truppe vor ihr beschützen und nicht alles mögliche tun, das sie, sollte sich Ayanami als potenzielle Verräterin oder Spionin herausstellen, nichts würde verraten können. Die Kriegerin trank noch einen Schluck, während sie ein wenig hin und her rutschte, versuchend noch ein wenig bequemer zu sitzen.


„Hm... vielleicht komme ich darauf wirklich zurück.“

Sie hatte im Moment sowieso nichts zu tun und bevor sie sich irgendwo in der Unterwelt Coruscants in die Dienste eines Verbrechers begab konnte sie auch mal sehen was diese Seite der Medaille für sie zu bieten hatte. Nachdem sie Jahre lang im Dienst der Öffentlichkeit gedient und gekämpft und getötet hatte, konnte sie sich auch mal auf einer anderen Seite einfinden. Die Ziele waren im Grunde ja keine anderen und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit würde sie da nicht die gleichen Einschränkungen erfahren, die sie beim Militär kommentarlos hingenommen hatte. Das Militär, welches Martin jetzt ansprach. Ayanami lehnte sich vor, stützte sich mit den Ellenbogen auf ihren Beinen ab und blickte in ihren Becher...

„Ich war bei der 349ten in der Infantrie der Republik. Einige Jahre. Immer an der Front, immer als erstes im Kampf. War genau das richtige, nachdem ich meinen Clan hinter mir gelassen hatte... und was mich nach Coruscant bring. Hm...“ Sie stoppte. Trank einen Schluck und starrte weiter in ihren Becher.

Sie haderte mit sich. Ob sie weiter sprechen sollte oder nicht. Es ging ihn im Grunde nichts an, aber Es war nichts, was sie zwingend für sich behalten musste. Würde sie sich hier in falschen Händen befinden, dann wäre sie vermutlich entweder schon umgekippt, oder k-o geschlagen worden. Während sie ihre Worte sammelte, stiegen all die Erinnerungen wieder in ihr hoch. Die an Va'art, die an ihren Verlust, die Genugtuung ihre Rache bekommen zu haben. Entschlossen und mit einem Feuer in ihren Augen, das nur wenige Lebewesen besaßen, blickte sie auf und sah Martin wieder an.


„Wenn du etwas willst. Etwas wirklich.. wirklich willst. Aus Überzeugung, weil dein Herz es dir immer wieder und wieder sagt, weil du nur mit größter Anstrengung an etwas anderes denken kannst. Dann hält dich nichts und niemand auf, es dir zu holen....“

Wieder machte sie eine kurze Pause, trank einen Schluck und sah kurz aus dem Fenster, ehe sie wieder in seine Augen blickte. Irgendwann erzählte man alles ein erstes Mal...

„Mich konnte weder die Republik und der Eid den ich geleistet hatte aufhalten, noch meine Kameraden und Freunde. Die restlichen Überlebenden meines Clans hatten die Basis jener gefunden, die uns brutal angegriffen hatten... vermutlich verstehst auch du das nicht, weil du unsere Kultur nicht kennst, aber... wir... ich konnte nicht anders.

Meine Tochter, meine Vorfahren, Verwandte und die von uns wenigen die überlebten mussten gerächt werden. Und jetzt bin ich hier auf Coruscant, weil ich hoffte hier schnell Arbeit als Söldner zu finden. Fahnenflüchtige ehemalige truppführende Corporals haben weder beim Imperium, noch bei der Republik milde zu erwarten.“


Das schelmische Grinsen das bei den letzten Worten folgte, erreichte ihre Augen nicht, während Ayanami sich zurück lehnte. Und ihren Becher leerte.

„Es war der einfachste und schnellste Weg hierher. Und hier war ich noch nie, also dachte ich mir wieso nicht.“

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- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar -

Der Neue war nicht auf den Kopf gefallen. Auf dem Weg nach unten fragte er Noa über die Defender aus, spielte sogar auf den Zwischenfall mit Moff Veran an. Schnell schob er hinterher, dass er aus reiner Neugierde fragte. Er war natürlich kein imperialer Agent! Die Brunette lächelte in seine Richtung.

„Soso, reine Neugierde.“

Erwiderte sie, während sie sich halb zu ihm umwandte und betrat den Gang zum ersten Stock. Direkt im ersten Raum auf der rechten Seite war eine Art Cantine ausgerichtet. Der Raum war groß genug um Tische und Stühle zu beherbergen. Hier und da saßen einige Leute herum. Man sah verschiedene Kampfanzüge und geschulterte Waffen. Noa wandte sich nach links, wo der Rationsautomat stand. Sie überflog die Gerichte, obwohl die Angebote nicht wirklich wechselten und sie die „Speisekarte“ theoreitsch auswendig kannte. Dann machte sie ihre Wahl, zog sich einen Brei aus Karotten und winzigen Hackbällchen und nahm den dampfenden Becher nach zwei Minuten entgegen. Danach war Syrus an der Reihe und erst als sie sich an einen der freien Tische gesetzt hatten, kam Noa auf seine Fragen zurück.

„Wir nennen uns die Defender.“

Nahm sie das Gespräch mit einem angedeuteten Grinsen wieder auf. Manche von ihnen fanden den Namen albern, aber im Grunde war es nur ein nebensächliches Detail, obwohl Pablo manchmal so tat, als könne er damit effektive Werbekampagnen starten.

„Das Ganze läuft schon seit Monaten, aber wirklich angefangen aktiv zu werden haben wir erst vor kurzem. Die Organisation und Planung nimmt eine Menge Zeit in Anspruch. Wir müssen sehr gründlich sein, denn das Imperium ist es auch.“

Sie tauchte den Löffel in ihren Gemüsebrei, der noch immer sehr heiß war, und pustete vorsichtig.

„Kontakt zum republikanischen Militär haben wir nicht. Bisher sind wir auf uns allein gestellt... aber das wird sich in Kürze hoffentlich ändern.“

Sagte sie mit Gedanken an die Jedi-Rätin, deren Spur sie auf Coruscant verfolgt hatten. Diese hatte den Planeten zwar kürzlich verlassen, aber noch zeigten sich die Defender geduldig und warteten auf eine baldige Rückkehr. Wenn dies nicht geschah, würden sie sich an die restlichen Vertreter des Jedi-Odens wenden, die in den unteren Ebenen Quartier bezogen hatten. Davon sagte Noa allerdings vorerst nichts. Ob Syrus vertrauenswürdig war, musste sich erst noch heraus stellen.

„Was Waffen und Ausrüstungen angeht, kann ich Ihnen kaum etwas erzählen. Solche Themen werden hier nicht breit getreten. Ich kann Ihnen lediglich sagen, dass General Grant viele Verbindungen und Kontakte hat und unsere Gruppe sehr gut organisiert. Mein Bruder ist einer seiner engsten Vertrauten und unterstützt ihn in vielen Bereichen.“

Noa kostete von ihrem Essen und dachte an Pablo. Er stand General Grant immer zur Seite, half ihm bei wichtigen Entscheidungen und beriet ihn in Sachen Strategie. Pablo war gut in dem was er tat und Noa war sehr stolz auf ihn. Sie bewunderte ihn für seine Disziplin und Ausdauer und die starke Überzeugung, jedes Risiko auf sich zu nehmen, wenn er dadurch seine Ideale vertreten konnte. So war er schon als Jugendlicher gewesen. Überhaupt war er unglaublich zielstrebig und wusste immer genau was er wollte. Ja, er war der große Bruder, zu dem Noa immer aufgeschaut hatte und der sie immer beschützt und getröstet hatte. Sie erinnerte sich gut an ihr erstes Verliebtsein: als der Junge nicht zum verabredeten Date erschienen war, hatte Pablo ihn am nächsten Tag zur Rede gestellt und ihm Prügel angedroht, sollte er sich noch einmal an eine seine Schwestern heran machen. Danach dauerte es einige Zeit, bis sich von den Jungen aus der Schule überhaupt jemand wieder traute, sich den Zwillingsschwestern zu nähern. Cloé hatte fast vier Wochen kein Wort mit Noa gesprochen, schließlich hätte diese ja nicht gleich weinend zu Pablo rennen müssen. Beinahe musste Noa grinsen, als sie an diese alte Geschichte dachte, doch sie konnte es sich verkneifen und musterte stattdessen ihr Gegenüber. Dieser Syrus hatte bereits ein paar Fragen gestellt, nun wäre fairerweise eigentlich sie dran. Noa straffte die Schultern.

„Okay, Syrus und was können Sie mir über sich erzählen?“

Fragte sie ihn geradeheraus und fügte humorvoll hinzu:

„Außer, dass Sie bei der Wahl Ihres vorigen Arbeitgebers offensichtlich kein glückliches Händchen gehabt haben. Oder war das so ein Standardding von Ihnen, dass Sie bei der Ankunft im Raumhafen eines jeden Planeten erstmal um sich geschossen haben?“

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar -
 
[Coruscant, Militärgleiter, Passagierabteil]- Cris, Criid, Wachen

Lediglich das monotone Brummen der Repulsoraggregate und die durch die dicke Panzerung des Gleiters gedämpfte Geräuschkulisse drangen zu Cris vor, während er wortlos auf der unbequemen Pritsche im Passagier- – oder besser Gefangenenbereich – ihres Überführungsfahrzeuges hockte.
Noch immer gingen ihm Criids Worte durch den Kopf, da sie ihn zweifelsohne zu der Frage führten, wie gut der Widerstand organisiert war, zu dem sie gehörte. War es eine reine Verzweiflungsaktion, eine zusammen gewürfelte Truppe hoffnungsloser Einzelkämpfer? Oder hatte sich die Ablehnung des Imperiums und seiner Gesetze so stark in Coruscants Bevölkerung etabliert, dass derlei Organisationen wie Pilze aus verrottetem Durabeton sprossen und die Macht des Imperiums über den Planeten langsam zerbröckelten?
Der Anschlag auf die Kaserne war von langer Hand geplant gewesen, doch ohne sein eigenes Auftauchen – und die Unterstützung der Jedi – hätte er ebenso gut die letzte Operation dieser Widerstandszelle sein können. Nun war das Imperium gewarnt – wie würde es reagieren? Konnte es reagieren? Oder forderte der galaxisweite Krieg seinen Tribut? Was war dran an den Gerüchten von überall aufflammenden Kämpfen, von internen Rangeleien um die Hinterlassenschaft des verschwundenen Imperators?
Seufzend lehnte der ehemalige Sturmtruppler seinen Kopf gegen die kalte Wand und ignorierte das schmerzhafte Pochen seiner verwundeten Schulter. Auf seiner verzweifelten Suche nach Akemi hatte er sich so weit vom Geheimdienst und der Republik entfernt, dass er tatsächlich nur auf Gerüchte zurückgreifen konnte und auf das, was der Bevölkerung Coruscants – verzerrt durch die imperiale Propaganda – serviert wurde. Einzig positiver Aspekt daran war, dass er dem Geheimdienst so keinen Schaden würde zufügen können, wenn die Agenten des IGD ihn verhörten. Wie sehr ihn die Folterdroiden der Verhörzentren auch quälen mochten – er konnte ihnen nichts verraten, da er nichts wusste.
Mit einer schmerzerfüllten Grimasse schloss er die Augen. Nichtsdestoweniger würde es wehtun… sehr sogar…

Die Veränderung kam schneller als der Einschlag eines der zahlreichen Blitze hier auf Coruscant. Es gab einen dumpfen Knall, anscheinend herrührend von einer Explosion, der den Gleiter durchschüttelte und Cris weiter gegen die Wand presste, doch noch während er sich über die Schwäche der Explosion wundern konnte, fiel die Innenbeleuchtung des Gleiters aus und dieser verlor merklich an Schub. Die Augen des ehemaligen Sturmtrupplers weiteten sich – zusätzlich war das Prickeln der Lähmhandschellen verschwunden, sodass ihm in Windeseile die Ursache der schwachen Detonation klar wurde: EMP!
Er hatte nicht viel Zeit, nachzudenken. Obwohl er sich in der Dunkelheit kaum orientieren konnte erhob er sich mit einem plötzlichen Ruck von der Pritsche, sodass die geöffneten Handschellen klappernd zu Boden fielen und das Blut endlich wieder ungehindert in seine Hände fließen konnte, und stieß in Richtung der beiden Bewacher vor. Den ersten konnte er nur schemenhaft erkennen, da seine Augen sich nur langsam an die totale Finsternis gewöhnten. Seinem Kontrahenten jedoch ging es nicht besser – der EMP-Schock hatte auch die Elektronik seiner Rüstung außer Kraft gesetzt, sodass er unter anderem auf deren Nachtsichtgerät verzichten musste. So kam der erste Schlag des Coruscant-Wächters ungezielt und wurde mühelos durch Cris’ Arm abgefangen, der dem Imperialen als Replik sein Knie in die gepanzerte Magengrube rammte. Der Andere keuchte erstickt und schien kurz benommen, was Cris die Gelegenheit gab, seine Sekundärwaffe aus dem Holster am Waffengürtel zu ziehen. Der grelle Schuss der imperialen Standardpistole erhellte den kleinen Raum und blendete Cris, nicht aber den zweiten Soldaten, dem sein Helm immerhin leichten Sichtschutz gab. Ein betäubender Schlag erreichte das Handgelenk des ehemaligen Sturmtrupplers und ließ ihn die Waffe wieder verlieren, während er sich eines Folgeschlages mit nur allergrößter Mühe erwehren konnte. Dann jedoch stolperte der Imperiale über die Leiche seines Kameraden und schied nach einem Tritt gegen seinen Helm ebenfalls aus dem Kampf aus.
Schwer atmend – das Brennen in seiner Schulter war intensiver geworden – kniete Cris sich zu den beiden leblosen Gestalten und tastete hektisch nach der verloren gegangenen Waffe, während sein immer noch nur Schemen erkennender Blick nach Criid suchte.


“Alles in Ordnung?“

Er konnte nicht erkennen, ob sie nickte, doch immerhin schien sie sich bewegen zu können.

“Wir müssen hier raus…“

Durch die Hülle des Gleiters war anhand der Laute einiges an Aktivität zu erahnen. Wer auch immer den Angriff mit der EMP-Bombe initiiert hatte, wollte es offenbar nicht dabei belassen. Doch wie schnell konnten die Imperialen mit Verstärkung auf diese neue Situation reagieren?
Da der Passagierbereich dieses Gleiters nicht über das Cockpit, sondern ausschließlich über eine seitliche Einstiegsluke zugänglich war, blieb nur diese Möglichkeit, das Gefährt schnellstmöglich zu verlassen.
Wie der Rest der Systeme an Bord des Gleiters war jedoch auch die Luke lahm gelegt – selbst wenn es ihnen also gelingen würde, in der Dunkelheit an einem der beiden Soldaten eine Möglichkeit zu finden, die Verriegelung der Tür zu überbrücken, blieben sie weiterhin im Inneren gefangen… Falls nicht...
Cris runzelte die Stirn.


“Hoffen wir, dass dieses Ding von Innen nicht so stabil ist wie von Außen… Versuch, woanders hinzuschauen.“

Nachdem er ebenfalls diesem Rat gefolgt war und seinen Blick abgewandt hatte, jagte Cris Schuss um Schuss der vom Boden aufgeklaubten Waffe auf das Schloss der Luke, sodass es nicht lange dauerte, bis der beißende Gestank von Ozon in der Luft lag.
Als Cris dann jedoch gegen die Luke drückte, ließ sie sich mit einigem Kraftaufwand tatsächlich um ein paar Millimeter öffnen, weit genug, um eine Gruppe Coruscant-Wächter zu erblicken, die sich offenbar um den stillgelegten Gleiter gesammelt hatte und versuchte, den unbekannten Gegner zu bekämpfen. Cris konnte niemanden sehen, erkannte aber, dass bereits mehr als einer der Imperialen zu Boden gegangen war…


“Jetzt oder nie…“

Mit einer letzten Kraftanstrengung öffnete er die Luke vollends und presste Criid gerade im rechten Moment zurück in den Passagierraum, um einem Blasterblitz zu entgehen, der wie aus dem Nichts an den Imperialen vorbei und schließlich direkt gegen die hinter ihnen liegende Wand des Gleiters zuckte.
In Windeseile hatte Cris seine erbeutete Waffe in Anschlag gebracht und verwandelte die Rückenpartie des vor ihm hinter einem umgestürzten Speeder Bike knienden Soldaten in einen geschwärzten, rauchenden Krater.
Dieser unverhoffte Angriff war zu viel für die Verteidiger des Konvois. Ohnehin in ihrer Anzahl stark dezimiert, dauerte es nur noch wenige Augenblicke und wohl gezielte Salven der Angreifer sowie der beiden befreiten Gefangenen, um jeden Rest imperialen Widerstands auszulöschen.
Erschöpft sah Cris sich unter den nun aus ihren Deckungen auftauchenden, ähnlich wie Criid gewandeten Gestalten um, ehe er seiner Leidensgenossin einen kurzen Blick zuwarf, der fast von einer Art Lächeln begleitet wurde.


“Und? Kennst du diese Leute?“

[Coruscant, Straße unweit der unteren Ebenen, deaktivierter Lastgleiter]- Criid, Cris, Widerstand (Sinaan, Steven)
 
[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]

Die Stimmung zwischen Adrian und Akemi entspannte sich nun endlich merklich. Das Thema Richard war erst einmal abgeschlossen und Akemi begann ihrerseits Adrian eine Frage zu stellen: „Wissen deine Freunde, was dein Vater getan hat... wer er war?“
Unwillkürlich musste Adrian lächeln, wenn auch nicht wegen des Themas, sondern darüber, dass es diesmal er war, der auf eine kurze Frage eine längere Geschichte erzählen musste.


“Du hast Recht. Die meisten wissen wer Exodus Wingston war und was er getan hat. Er hätte sich vielleicht besser einen neuen Namen zulegen sollen, so wie andere Sith das tun. Darth Irgendwas.“

Adrian schmunzelte. In Akemis Anwesenheit fiel es ihm nicht schwer ein ernstes Thema mit Humor anzugehen.

“Aber das hat er nicht getan und mein Opa hatte alle Mühe damit den Namen Wingston fern zu halten von den Geschichten um meinen Vater. Irgendwie hat er es geschafft. Und deshalb wissen auch nicht alle, dass mein Vater sich hier aufhält und für die Wingston Corporation arbeitet. Aber … meine engeren Freunde wissen schon was Sache ist. Und auch die, mit denen ich vielleicht nicht so eng befreundet bin. Mein Vater kümmert sich in der Firma zwar eher um Angelegenheiten hinter den Kulissen, aber er hält sich auch nicht zwanghaft versteckt.“

Plötzlich fiel ihm eine Geschichte ein, die Exodus vor kurzem erzählt hatte.

“Letztens war mein Vater wieder bei einem Vertragsabschluss und meinte nachher, er hätte nur so gute Konditionen aushandeln können, weil sein Gegenüber geschlottert hätte vor Angst.
Irgendwie scheint er die Sache auch mit Humor nehmen zu können.“


Ungläubig schüttelte er den Kopf. Oft wusste er wirklich nicht, was in seinem Vater vorging. Hatte er mit seiner Vergangenheit abgeschlossen oder probierte er nur es zu überspielen?

“Aber zurück zu deiner Frage. Es ist ganz komisch. Das Imperium ist wieder hier auf Coruscant und damit auch viele Sympathisanten des Imperiums. Und für die war mein Vater … nunja … keiner der Bösen. Aber von meinen engeren Freunden gehört eigentlich keiner dazu. Ich bin schließlich in der Republik groß geworden, habe eine Ausbildung als Jedi begonnen.“

Unwillkürlich senkte Adrian die Stimme und sah sich um. Man wusste ja nie.

“Das heißt … für sie war mein Vater der Feind. Bei meinem Onkel ist es nicht so extrem; irgendwie ist er als Ordensmitglied nie so groß in Szene getreten. Seiner Aussage nach, hat er sich den Sith nur angeschlossen um seinen Heimatplaneten von der Sklaverei zu befreien. Was ihm gelungen ist.“

Adrian sah Akemi an. Vermutlich wunderte sie sich, warum sein Onkel nicht auch auf Coruscant groß geworden war, so wie sein Vater.

“Das mit meinem Onkel ist eine längere Geschichte. Wie auch immer … das ist das was er sagt. Ich weiß nicht ob das stimmt oder wie sehr er sich seine Geschichte im Nachhinein zurecht gebogen hat. Für meinen Vater musste ich hingegen schon einige Anfeindungen in Kauf nehmen. Gerade Menschen sind da übel und nachtragend … ich habe viele nichtmenschliche Freunde. Zum Beispiel einen Bothan namens Crem. Sein Vater arbeitet als Ingenieur bei uns … und irgendwie ist die Familie sehr loyal. Crem ist es nicht so wichtig wer mein Vater ist. Er sagt immer, es ist nur wichtig, wer ich bin.“

Er nahm einen großen Schluck aus seinem Glas. Vom vielen Reden war sein Mund ganz trocken.

“Ich wünschte das würden mehr so sehen. Oh man … meine Familie ist echt verkorkst.“

Und oft war es nicht so einfach damit umzugehen. Aber in diesem Moment musste er diese Erkenntnis nur schmunzeln.

[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]
 
[Imperial City ~ Imperiale Garnison ~ Verhörraum] - Lady Kezia(NPC), Gefangener, 2 Jünger und 2 Sturmtruppen (vor der Tür), mehrere Geheimdienstagenten im Raum nebenan

„Du willst mir also nicht einmal deinen Namen verraten?“

Wieder ein Kopf schütteln. Das mindestens 5 innerhalb von zwei Minuten. Diese störrischen Widerständler waren wirklich alles nur nicht kooperativ. Vielleicht aber auch nur verglichen mit dem Rest der Galaxis zu blöd und zu sturköpfig.

„Und wieso man dich ausgerechnet unter solchen seltsamen Zufällen in dieser Gegend aufgegriffen hat, verrätst du mir nehme ich an auch nicht?“

Sie deutete kurz auf ein paar Holos, aus der Ansammlung die zusammen mit ein paar Aufzeichnungen – schriftlicher Art, an und neben einer Tafel – nur unweit des Tisches angebracht worden waren. Unterschiedliche Dinge waren darauf zu sehen. Eines zeigte Moff Veran, ein anderes die Leiche des zweiten aufgebrachten 'Verdächtigen' und so weiter und so weiter. Nichts wovon Kezia wirklich Notiz nahm.

„Als wenn mir das was bringen würde!“ Fauchte der beschmutzte und in sich zusammen gesunkene Mann. Gespieltes Erstaunen huschte über ihre Züge.

„Aber natürlich spielt es eine Rolle! Du könntest dich entlasten und wieder frei kommen!“ Kezia schüttelte den Kopf und machte einen Schritt um den Tisch herum, stand nun von der Tafel und umfasste mit einer Geste den Mann als auch die Tafel. „Du könntest all das hier vergessen und in dein Leben zurückkehren. Dein eigenes Leben, fern von der Schuld ein Mörder zu sein und etwas falsches getan zu haben.“

Sie ließ die Macht noch nicht in ihre Worten mit einfließen. Die letzten Tage hatte man ihr viel zu wenig zu tun gegeben, beziehungsweise, viel zu wenig Material an sie weiter geleitet, als das sie aus ihrer Untätigkeit hätte hervor kommen können und jetzt nahm sie sich eben die zeit und spielte ein wenig. Sollten die Agenten des Geheimdienstes, die nicht weiter gekommen waren, eben auch einmal Geduld aufbringen...

„VERGESSEN?!“ Spuckte er ihr das Wort vor die Füße. „Du...“ Setzte er an eine saftige Beleidigung auf den Lippen, schluckte sie aber dann doch noch herunter und machte etwas ruhiger weiter. „Wie soll ich vergessen was mir diese Schweine angetan haben, die haben mich gefoltert! Verdammt! Die haben mich über Stunden gefoltert! Als wenn ich deren Laborratte wäre!!!“

Kezia wusste das zwar, tat aber weiterhin bestürzt. Ging der Gefangene doch davon aus, das sie eine weitere Mitarbeiterin des Geheimdienstes war. Nicht zuletzt deswegen trug sie eine der Uniformen selbiger Institution. Eine spezielle Ausnahme die vom Garnisonskommandant abgesegnet worden war. Kezia hatte sich alles was vorher mit ihm angestellt worden war genaustens angesehen, sodass sie, sollte sie einspringen müssen im Bild war. Und wie nun geschehen hatte sie übernehmen dürfen. Zu ihrer großen Freude.

„Das... wusste ich nicht.“ Ihren mitleidigen Gesichtsausdruck konnte man ihr tatsächlich glauben, so meisterhaft spielte sie ihn. „Aber.. wenn sie... wirklich unschuldig sind, wieso haben sie das nicht erklärt bevor sie... bevor sie.. sie folterten?“

„Hab ich doch! Aber die haben mir nicht ein Wort geglaubt!“

„Einen Moment bitte.“

Kezia ging zurück um den Tisch und setzte sich, beugte sich leicht über die Akte die an ihrem Platz lag und blätterte darin, tat so, als würde sie irgendetwas wichtiges lesen und suche etwas. Sie zog es einige Minuten hin, bis ihr gegenüber so angespannt war, das er gleich zu platzen drohte.

„Hmm...“ Dieser eine Laut gab den Ausschlag für den Gefangenen sein Schweigen zu brechen.

„Was hm? Was sehen sie denn nach?“ Und noch die ein oder andere Frage folgten, doch sie gebot ihm mit erhobener Hand Einhalt. Wenn hier jemand fragen stellte, dann war das sie. Sie beugte sich leicht über den Tisch und begann dann, leise, so als wenn sie niemand hören dürfte zu sprechen...

Erzählte ihm, das wenn er sich kooperativ zeigte, nach all der Folter vermutlich eine deutliche Strafmilderung bekommen könnte. Bestätigte ihn, tat so, als tue ihr wirklich Leid was ihm widerfahren war und es klappte. Nach den Stunden, in denen ihm niemand auch nur ein Wort geglaubt hatte, in denen er nur geschlagen und auf andere Weise verletzt worden war, nachdem er mehrfach mit dem Tode gedroht bekommen hatte, ohne auch nur eine Aussicht auf Hilfe, da klammerte er sich jetzt an den letzten Strohhalm.

Allerdings war die Ausbeute nicht gerade eine sonderlich vorteilhafte. Er verriet hier etwas und dort ein wenig. Aber alles zusammen war nichts halbes und nichts ganzes. Kezias Geduld ging allerdings flöten, als der Gefangene mehr und mehr in Selbstmitleid versank und immer wieder und wieder dazu überging sie anzuflehen ihm zu helfen. Langsam, beherrscht stand sie auf und trat hinter ihn. Beugte sich langsam herab bis ihr Mund neben seinem leicht Blut verschmierten rechten Ohr weilte.


„Entweder, du beginnst jetzt zu sprechen und verrätst mir was du weißt, oder ich werde dich und deinen Geist zerfetzen, das du entweder nur noch ein sabbernder Zurückgebliebener bist, oder nicht mehr von dir übrig bleibt, als ein paar Stückchen die den Wachhunden zum Fraß vorgeworfen werden!“ Die zarten Hände von Kezia ließen sich nun auf seinen Schultern nieder, wanderten langsam in Richtung des Halses. „Du wirst es erzählen, egal ob aus freiem Willen, oder weil ich es so will, aber glaub mir, wenn ich dich dazu bringe, wird es ganz bestimmt nicht ohne Schmerzen ablaufen. Also entscheide dich.“

Er brachte es doch tatsächlich, stammelnd die Frage zu stellen, wer, oder vielmehr was sie sei. Lachend richtete sie sich wieder auf und trat vor ihn, setzte sich auf die Tischkante und schlug das linke über ihr rechtes Bein.

„Ich mein Lieber, bin dein Henker, wenn du nicht den Mund aufmachst. Vom Orden der Sith beauftragt den Dingen hier auf Coruscant bezüglich der Jedi und des Widerstandes mehr Aufmerksamkeit beizumessen. Und hier bin ich.“ Es war eine eher mädchenhafte Geste, die nicht so recht zu ihren Worten passen wollte. „Du darfst mich gerne Inquisitorin Kezia nennen.“ Zwinkerte sie ihm zu.

Noch während es in seinem Gesicht deutlich arbeitete und er diese Worte verdaute, griff sie mit der Macht zu und war aufgesprungen. Zischelte, als wäre sie ein Dämon der aus den Feuern des Nethers persönlich emporgestiegen war. Nach Stunden der Folter und des Verhörs durch sie, war irgendwann einfach ein Limit erreicht... eines, von dem es kein Zurück mehr gab...


„Sprich endlich! Sprich, bekenne deine Taten! Sprich bevor ich dich zum sprechen bringen muss du Wurm!“

[Imperial City ~ Imperiale Garnison ~ Verhörraum] - Lady Kezia(NPC), Gefangener, 2 Jünger und 2 Sturmtruppen (vor der Tür), mehrere Geheimdienstagenten im Raum nebenan

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Sith Inquisitor Kezia

Der Tod, er stehet flüsternd hier,
Dein Ohr versteht nicht, doch im Herzen,
Tief drinnen, offenbart sich dir:
Es existiert nur Leid und Schmerzen.
 
~ Coruscant ~ Straße unweit der unteren Ebenen ~ vor dem Lastengleiter ~ Criid, Cris, Sinaan, Widerständler, Wachen und Steven ~


Die EMP-Bombe hatte ihre Aufgabe gut erfüllt, jetzt waren alle auf ihre Nahkampftechniken angewiesen und der Transporter kam langsam zum stillstand.
Nur hatte der junge Padawan sich nicht rechtzeitig wegdrehen können und wurde deshalb vom hellen Blitz geblendet.
Nur langsam kam sein Sehvermögen wieder und er erkannte schon die Umrisse von Personen und Gegenständen.

Und das genau im richtigen Moment, denn um ein Haar wäre ihm ein herranfliegender Sturmtruppenhelm direkt gegen seinen Kopf geflogen.(;))

Als wäre das nicht genug, stürzte sich jetzt auch noch ein Sturmtruppler auf den Jungen.
Mit gezogenem Dolch kam er angerannt und wäre Steven dank seiner guten Reaktion nicht ausgewichen, hätte er jetzt den nächsten Gegenstand gegen oder besser gesagt in seinem Kopf gehabt.

Nach einigen Sekunden der Konzentrationpause kam der Sturmtruppler erneut angerannt. Diesmal aber hatte Steven auch eine Waffe, eine Eisenstange lag wie gerufen neben ihm. Schnell hob er diese auf und schlug dem heranstürmenden Soldaten mit voller Wucht gegens Schienbein.
Der Sturmtruppler ging vorerst zu Boden, hatte sich aber dank seiner Rüstung nicht wirklich Verletzt und versuchte an seinen Dolch herranzukriechen den er nach dem Schlag fallen gelassen hatte.

Bevor dieser den Dolch nur in die Finger bekommen konnte, sprintete Steven wieder zu ihm rüber und sprang auf den liegenden Feind.
Da er ihn nicht ernsthaft verletzen oder gar töten wollte, entschied sich Steven dazu ihm "nur" seinen Arm zu brechen damit er keine Waffe mehr tragen konnte.

Als der Padawan bemerkte das der Arm des Sturmtrupplers ein wenig knackte, dieser sich nicht mehr wehrte und kaum noch bewegte stand er von seinem benommenen Feind auf.

Den Dolch in die Tasche steckend, ging Steven einem Widerstänlder entgegen der von zwei Sturmtruppen gleichzeitig verprügelt wurde. Mit hocherhobener Eisenstange rannte er in Richtung Freund und Feind und dort angekommen schlug er gezielt den einen Soldaten zu Boden, gerade als er sich um den verletzten Freund kümmern wollte erblickte er seinen Meister im Tummult.


Mit einem leisen "Danke." verabschiedete sich der, nun wieder stehend und auf den Imperialen eindreschende, Widerständler von Steven.

Es war sichtlich schwer sich durch die Menge zu einem bestimmten Punkt durchzuschlagen und als die Wirkung des EMP nachließ eröffneten beide Parteien auch schon das Feuer. Nun musste der junge Padawan sich noch mehr anstrengen nicht getötet zu werden. Kurz musste er hinter einem, durch den EMP zerstörten, Getränkeautomaten deckung suchen um nicht von einem roten Laserschuss durchbohrt zu werden.
Nachdem er sich aus seiner Deckung rausgerollt hat, war sein Meister nur noch wenige Schritte von Steven entfernt.


"Meister, es werden immer weniger."

strahlte Steven seinen Meister voller Freude auf ein frühzeitiges Kampfende an. Und es wurden wirklich immer weniger nur noch eine Hand voll Feinden stand auf dem Schlachtfeld und weniger als die Hälfte von diesem kleinen Haufen hatte noch die Moral weiter zu Kämpfen um die Gefangenen zu beschützen.

Nun bewegte sich etwas durch den Rauch, was aus Richtung Transporter zu kommen schien. Dies könnten Freunde aber auch noch ein paar Feinde sein.
Einige Momente später erkannte der Padawan das dies keine Feinde zu sein schienen. Nicht nur ein warmes Gefühl, welches er spürte als er die Silhouetten im Rauch sah bestätigte dies sondern auch das die beiden Personen nicht schossen als sie vor den Widerständlern standen.

"Der Kampf ist wohl vorbei und die Gefangenen sind befreit."

sprach Steven seinen Meister an, jedoch mit starren Blick auf die Leichen.
Es war kein gutes Gefühl, zu viele sind gestorben. Irgendwas schien sich in Steven zu veränder vielleicht wusste sein Meister was das ist.


"Es sind zu viele Menschen gestorben. Ähm Meister ich spürte eine ungewöhnliches Gefühl, ein schon ungutes als die Sturmtruppen und Widerständler starben. Ist es nun an der Zeit von hier zu verschwinden?"

In seinem Inneren gab es zwei unterschiedliche Meinungen einerseits wollte der Junge dem Widerstand helfen andereseits wollte er nicht noch mehr mit dem Tod in berührung kommen und ersteinmal weg von diesem Planeten.



~ Coruscant ~ Straße unweit der unteren Ebenen ~ vor dem Lastengleiter ~ Criid, Cris, Sinaan, Widerständler, Wachen und Steven ~
 
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Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar

Gut. Wie auch immer es um diese Widerstandsgruppe stand - ihre Verpflegung war grauenhaft. Tylaar hatte einmal vor einigen Jahren von einem Soldaten gehört, der meinte, man könne den Zustand einer Truppe an der Küche erkennen: je mieser, desto härter die Männer. Wenn man das als Wahrheit betrachtete, dann müssten diese Untergrundkämpfer verdammt hart sein.
Zusammen mit Noa befand sich Zaith mittlerweile in einer Art improvisierter Cantina. Ihn ließ das Gefühl nicht los, dass das ganze Hauptquartier der Truppe so eingerichtet und ausgerüstet war, dass man es notfalls ganz, ganz schnell aufgeben konnte, ohne sich nachher über die verlorene Heimat zu ärgern. Tylaar war das nicht ganz unrecht. Bedachte er seine Erfahrungen bisher mit Heimat, dann musste er annehmen, in wenigen Monaten auch diesen Ort zu verlassen. Gut, man lernte, mit allem zu leben. Er hatte es ohnehin aufgegeben, gezielt nach einem Zuhause zu suchen, auch wenn dieser Ort nicht gerade zu seinen ersten Wahlen gezählt hätte.
Unaufgeregt löffelt Tylaar in dem fleischlosen Eintopf, den er sich ausgesucht hatte. Die Truppe nannte sich also Defender. Gut. Es traf die Sache ja nun recht eindeutig. Dass Noa allerdings von seiner Neugier - die durchaus Hintergedanken enthielt - ein wenig schweigsamer geworden schien, wunderte ihn nicht. Sie kannte ihn nicht. Und wenn eines in diesen Tagen gefährlich war, dann Naivität. Ihr Lächeln hingegen war ein Lichtblick.


"Es ist gut, dass Sie sich Zeit genommen haben", sagte er schließlich ruhig, nachdem ihm Noa eine kleine Einführung gegeben hatte. "Man plant seine Operationen lieber dreimal durch, als dass man im Einsatz einmal und nie wieder die Gelegenheit hat, seine Nachlässigkeit zu bereuen."

Als sie ihm sagte, dass die Defender keinen Kontakt zum Militär hatten, nickte er. "Wer weiß, in welchem Zustand die Streitkräfte der Republik sind. Wahrscheinlich wären sie nicht einmal in der Lage, Ihnen Unterstützung zu schicken, wenn die von ihren Aktionen hier wüssten. Trotzdem sollte man einen Kontakt früher oder später herstellen."

Er widmete sich noch einmal kurz seinem Essen, dann legte er den Löffel zur Seite, lehnte sich mit den Unterarmen auf den Tisch und sah Noa direkt in die Augen. Gut, sie wollte also etwas von ihm wissen. Sollte er sie anlügen? Wofür? Früher oder später käme heraus, dass er einst ein Jedi war. Tylaar wusste nicht, ob er, bevor er zu diesem General Grant käme, gescannt oder abgetastet werden würde. Und dann könnte er das Lichtschwert nicht mehr verstecken, das sich noch immer in der Innentasche seiner Lederjacke befand. Und das sähe als Beweis für seinen Vertrauenswürdigkeit eher nachteilig aus.
Das einzige Problem war nur: Was für ein Jedi war er eigentlich? Ein Schüler nicht mehr, nein. Obwohl er nie vor seiner einstigen Meisterin Tionne oder vor dem Rat eine Prüfung abgelegt hatte, hatten ihn die Umstände zu einem Krieger gemacht. Zu einem Jedi-Ritter. Aber in wie weit würde Noa das verstehen? Womöglich wusste sie nicht viel von dem Orden und sie mit Einzelheiten verwirren, würde nichts bringen.


"Sie haben mir offen und ehrlich geantwortet, Noa", begann er schließlich langsam. "Auch wenn Sie mir aus naheliegenden Gründen nicht alles erzählen, was sie wissen, erkenne ich doch an, dass Sie mir helfen und mich eingeweiht haben. Alleine meine Anwesenheit hier ist Vertrauensbeweis genug für mich. Also will auch ich ehrlich sein."
Tylaar seufzte kurz und schien nach den richtigen Worten zu suchen. "Ich wurde vor achtunddreißig Jahren auf dem Planeten Antar IV geboren. Meine Eltern waren nicht reich, auch nicht arm, aber sie führten ein langweiliges Leben als Besitzer eines Geschäfts für Raumschiffersatzteile in Temba Port. Ich wollte nie so enden und bin es letztlich wohl auch nicht. Seit ich zwanzig bin, befinde ich mich auf der Flucht, wahrscheinlich irgendwie auch vor mir selbst. Ich war Schiffsjunge für alles, besuchte mit einem alten, rachsüchtigen Mann, der mein Mentor war, die hintersten Winkeln der Galaxis, habe in den Schlachten um Corellia und Coruscant gegen das Imperium gekämpft, war Pilot eines X-Wing und als Lieutenant einer Infanterieeinheit in den Straßen dieser verdammten Stadt Lord Warblade von den Forces of Hope unterstellt. Und ich war ...", Mit diesen Worten griff er in die Innentasche und zog den silbernen Griff des Lichtschwertes heraus, das er vorsichtig vor Noa, direkt neben ihr Essen, auf den Tisch legte ..., "der Jedi-Schüler von Meisterin Tionne. Und mein Name lautet nicht Orrell Syrus. Das sollte die Agenten der Sith, die meinen Orden auslöschen wollen, verwirren, sodass ich erst einmal untertauchen konnte. Mein Name ist Tylaar Zaith."

Zaith lehnte sich in seinen Stuhl zurück und griente kaum merklich. "Was ich allerdings heute bin, kann ich Ihnen nicht sagen, Noa. Am ehesten wohl arbeits- und heimatlos. "

Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar
 
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Coruscant – Gefangenentransport, irgendwo unterwegs - Militärgleiter – mit Cris, Imps

Sie verbrachten die Zeit des Transportes mit Schweigen. Ein jeder von ihnen schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen.
Anfangs hatte Criid noch versucht die Kreuzungen zu zählen, an denen der Gleiter zu einem kurzen Halt gezwungen worden war. Doch sie hatte es bald wieder aufgegeben – zu schnell fuhr das Fahrzeug und zu unberechenbar waren die Verkehrsverhältnisse auf Coruscant, als dass sie wirklich nützliche Schlüsse über ihre Fahrtroute daraus hätte ziehen können. Ihr Transport war von außen vermutlich weitaus besser zu beobachten und es würde sie wundern, wenn sie nicht schon längst unter Beobachtung des Widerstands stünden.
Woher sie diese Gewissheit nahm, dass sie kommen würden? Die Sicherheit, die sie auch Cris gegenüber an den Tag gelegt hatte und dies nicht nur, um ihn zu beruhigen - Criid wusste es nicht. Sie war einfach da. Lag vielleicht in dem Wissen begründet, dass sie Kameraden waren, die sich fest aufeinander verlassen konnten. Was ausschloss, dass jemand zurückbleiben würde.
Mochte die ein oder andere Befreiungsaktion auch bereits von vorne herein zum Scheitern verurteilt gewesen sein – was zählte, war der Versuch es zu tun. Es würde keiner von ihnen je in dem Bewusstsein sterben, dass man ihn als Opfer dar gebracht und allein gelassen hatte....

Letztendlich kam es dann unerwartet.
Nichts weiter als ein dumpfer Schlag kündete von der ersehnten Befreiungsaktion. Criid kam erst gar nicht auf den Gedanken, dass es nicht Walter und sicher auch Caffran sein würden, die jene schwache Explosion ausgelöst hatten, welche die Elektronik des Transporters nun lahm gelegt hatte.
Leider kippte der Gleiter zunächst so unglücklich zur Seite, dass Criid heftig mit dem Kopf gegen die metallene Wand schlug und ordentlich durchgeschüttelt wurde, bevor das Fahrzeug endgültig liegen blieb und somit zum Stillstand kam.
Benommen fand sie sich auf dem Boden, halb unter die Sitzbank gerutscht und liegend wieder, so dass es einige Sekunden dauerte, bis sie sich ihrer nunmehr freien Händen und somit ihrer wiederlangten Handlungsfähigkeit bewusst wurde. Sekunden, in denen Cris bereits mit bewundernswerter Effizienz ihre beiden Bewacher ausgeschaltet hatte und Criid weiter nichts zu tun blieb, als ihre Beule am Kopf zu ertasten, um festzustellen, dass es bei einer Schwellung geblieben war – also nichts, was sie stören oder gar beeinträchtigen sollte.
So nickte sie denn auf Cris' Frage hin, ob mit ihr alles in Ordnung sei – auch wenn er es im Dunkel des Transporter vermutlich nicht wahrnehmen würde.

Hier raus.....das war auch Criids nächster Gedanke.
Doch während sie noch nach einer Möglichkeit suchte, um diese verdammte Luke zu öffnen, hatte sich Cris bereits für den - zugegebenermaßen hier durchaus angebrachten – Weg der Gewalt entschieden und schoss nach einer kurzen Warnung in ihre Richtung auf das Schloss ein. Nach einigen Schüssen, die Criid auch nach ihrem Abklingen noch in den Ohren hallten, musste die Luke dann endlich einsehen, dass sie nun die Klügere sein sollte und diese ergab sich dann seufzend Cris' unnachgiebigem Willen.
Criid, magisch angezogen von der frischen Luft (sofern man die von Ozon und Abgasen getränkten Luft jener Ebenen auf Coruscant tatsächlich als „frisch“ bezeichnen konnte), die nun von außen durch die halboffene Luke herein drang, preschte auf die Worte des (ehemaligen oder nicht) Geheimdienstlers hin nach vorne – und wurde fast augenblicklich von ihm zurückgerissen. Keine Sekunde zu früh, denn eine weitere Blastersalve bahnte sich den Weg in ihre Richtung und ließ den Transporter erbeben.


„Sch***!“

Wenigstens hatte sie ihre Sprache wiedergefunden. Criid schob sich vorsichtig aus ihrer Deckung heraus und kroch rasch auf den Leichnam des einen Imperialen zu und besorgte sich, Cris' Vorbild gleich, ebenfalls eine Waffe. Zusammen mit ihm und den erbittert kämpfenden Gestalten da draußen, schlugen sie die Imperialen innerhalb kurzer Zeit dann endgültig in die Flucht.

„Ob ich diese Leute kenne?“


Criid erwiderte Cris' zögerndes Lächeln.

„Und ob ich die kenne!“

Es tat gut, ihn lächeln zu sehen und nicht immerzu in traurige Gedanken versunken. Dennoch, trotz seiner fast lächelnden Augen, umgab ihn weiterhin ein Hauch von Wehmut, der ihm jenen besonderen Ausdruck verlieh und der Criid bereits bei ihrer ersten Begegnung am Raumhafen geradezu magisch angezogen hatte.
„Ich wünsche dir viel Glück und hoffe, dass du sie findest ...“
Criid dachte jene Worte nur, die ihr – obwohl sie ehrlich gemeint waren – einen weiteren kleineren Stich versetzten - ähnlich dem, den sie nach seiner Abfuhr verspürt hatte. Vielleicht hatte ihm ihre Begegnung und Criids unerschütterlicher Glaube an ein gutes Ende ja wenigstens ein wenig Hoffnung gegeben, was ihm das Leben vielleicht ein wenig leichter erscheinen ließ.....

Ihr nächster Blick ging dann zu Walter und schließlich zu Caffran hinüber. Dankbar lächelte sie die beiden Widerständler an, bevor ihr Blick noch einmal sich mit dem von Cris traf. Erst dann setzte sie sich zögerlich in Bewegung, umarmte zunächst Walter und ging dann weiter auf Caffran zu.

„Ich wusste, dass ihr kommt.“

Sie lächelte ihn an, als sie seine Hand nahm - doch das Lächeln war weniger offen als sonst.
Und anders als sonst, drückte sie ihm nur einen gehauchten Kuss auf die Wange, schmeckte das Salz auf seiner verschwitzten Haut …...... und sonst nichts.
Schließlich ließ sie seine Hand los und ging wieder die paar Schritte zu dem Mann zurück, der mit ihr in Gefangenschaft geraten war. Doch erst als sie wieder bei diesem war, fielen ihr die beiden jungen Männer (Sinaan, Steven) auf, die nicht zu ihrer Gruppierung gehörten – augenscheinlich und nach ihrem Verhalten zu urteilen, aber ebenfalls an ihrer Befreiung mitgewirkt hatten. Criid schenkte ihnen ebenfalls ein dankbares Lächeln und nickte ihnen zu, bevor sie sich dann endgültig Cris wieder zu wandte und ihn bei der Hand nahm.
Vorsichtig zog sie ihn mit sich, auf Walter, den großen, blonden Hünen und Kopf der Widerstandsgruppe auf Coruscant zu.


Walter, darf ich dir vorstellen?“


Criids Blick glitt noch einmal zu Cris und blieb vieleicht einen Augenblick zu lange an dessen Augen hängen.

„Das ist Cris Sheldon. Ohne ihn wären wohl weder Caffran noch ich hier.“

Sie zwang sich dazu, ihren Blick von ihm abzuwenden und stattdessen Walter anzublicken. Zu Schade, ihre Wege würden sich wahrscheinlich gleich im Anschluss und direkt an Ort und Stelle trennen.....

„Freut mich, Sie kennenzulernen Cris. Ich bin Walter. Ich hoffe doch, Criid hat Ihnen nur Gutes über mich erzählt.“

Walter bemühte sich um einen offenen Empfang mit freundlichen Worten und einer dargebotenen Hand, alles Dinge, die schon nicht mehr zu Criid durchdrangen. Eine kleine Träne bahnte sich fast unsichtbar ihren Weg über ihre verschmutzte Wange......

Coruscant – unweit der unteren Ebenen – beim Militärgleiter – mit Cris, Steven, Sinaan, Walter Caffran

by Tinya Fox
 
- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar -

Sprachlos starrte Noa auf den silbrig glänzenden Gegenstand, der vor ihr auf den Tisch gelegt worden war. Was sie gerade gehört hatte, konnte nicht wahr sein. Hatte sie zuerst noch gedacht, die Geschichte des Fremden sei eine wie jede andere – wie er seine Heimat verlassen hatte um etwas Großes mit seinem Leben anzufangen – so hatte sie bereits in der Mitte seiner Erzählung feststellen müssen, dass ihn seine Wege weiter geführt hatten als die anderer Abenteurer. Konnte es stimmen, dass er tatsächlich unter Lord Warblade gedient hatte? Beinahe ehrfürchtig hallte der Name dieses Mannes in Noas Gedanken wider. Doch wenn sie glaubte, mit diesem Detail habe die Geschichte Syrus', und das war nicht einmal sein richtiger Name, seinen Höhepunkt gefunden, so hatte sie sich getäuscht. Er war ein Jedi, behauptete er, und als Beweis legte er ein Lichtschwert vor sie auf den Tisch. Die Waffe fesselte Noa, während ihre Gedanken sich überschlugen. Sein Name war Tylaar Zaith und er war ein Jedi. Er hatte unter Lord Warblade gedient, war Pilot eines X-Wings gewesen und war zum Jedi ausgebildet worden von der Jedi-Meisterin Tionne. Die Zweifel in Noa, seine Geschichte zu glauben, waren groß. Sie kannte diesen Mann nicht, wusste nichts über ihn, abgesehen von der unglaublichen Erkärung, die er ihr gerade gegeben hatte. Warum sollte das alles wahr sein? Andererseits, warum sollte er lügen? Würde er sie lange genug täuschen können, wenn er kein Jedi war? Und welchen Vorteil zog er daraus? Wenn er natürlich für die andere Seite arbeitete...

Endlich schaffte es Noa ihren Blick von der Waffe loszureißen und ihn wieder anzusehen. Ihre dunklen Augen musterten ihn eindringlich. Er sah nicht so aus, als würde er sie anlügen. Aber konnte sie das wirklich beurteilen? Sie war nicht gerade berühmt für ihren Durchblick bei Männern. Die hatten es in der Vergangenheit immer wieder geschafft ihr etwas vorzumachen. Und wenn er wirklich ein Jedi war, dann wäre das für den Widerstand... ein unbezahlbarer Glücksfall. War er es allerdings nicht, dann hatten sie vermutlich gerade den Feind inmitten ihrer eigenen Reihen sitzen. War es das, was er war? Ein Feind? Dass zu glauben fiel Noa schwer. Er hatte am Raumhafen auf Imperiale geschossen – wobei das Imperium kaltblütig war um gewisse Verluste hinzunehmen, wenn dadurch andere Pläne umgesetzt werden konnten, wie zum Beispiel einen Spion in eine Widerstandstruppe einzuschleusen. Trotzdem hätten sie einen solchen Coup unmöglich planen können. Das Imperium wusste nichts von Webber. Der Kerl mochte ein Trottel sein, aber kein Volltrottel, und er wusste wie man sich tarnte, wenn auch sein Körpergeruch ihn meistens verriet. Tief durchatmend schaute Noa dem Jedi in die Augen.


„Sie meinen es ernst, nicht wahr?“

Fragte sie schließlich. Konnte er ihr verübeln, skeptisch zu sein? Wenn er selbst auf der Flucht war, so wie er gesagt hatte, musste er es eigentlich verstehen. Wieder fixierte sie das Lichtschwert. Vielleich war es nicht einmal echt. Sie hatte noch nie eines gesehen, abgesehen von Fotoaufnahmen und Skizzen, und an den Gürteln der Jedi in den Nachrichten. Aber das war etwas anderes. Diese berühmte, tötliche Waffe vor sich liegen zu sehen, verursachte ein ehrfürchtiges, respektvolles Gefühl in ihr. Ihr Gegenüber dagegen schien ganz ruhig. Er hatte sich in seinem Stuhl zurück gelehnt wartete scheinbar gelassen auf sein Urteil. Verhielt sich so ein Lügner? Wahrscheinlich nicht.

„Ich denke, ich glaube Ihnen.“

Sagte Noa langsam und sah über seinen Kopf hinweg zu den paar anderen Anwesenden in der Cantine, einer kleinen Gruppe Widerständler, die zusammen in einer Ecke standen und über einen neu auf den Markt gekommenen Hyperraumantrieb diskutierten. Mit einem Finger deutete sie vorsichtig auf Zaiths Waffe, ohne diese jedoch zu berühren.

„Stecken Sie das wieder weg. Hier sind zu viele neugierige Augen.“

Meinte sie leise und hob flüchtig eine Hand, um einem der Männer zuzuwinken, der ihren kurzen Blick aufgefangen hatte. Die Nachricht, wer ihr Begleiter war, brauchte sich nicht direkt überall herum zu sprechen. Selbst im eigenen Team gab es Pläne und Informationen, die nicht jedem bekannt waren. So schützten sie nicht nur einander, sondern auch die große Sache, für die sie alle kämpften. Nachdenklich sah Noa Tylaar an.

„Wie lange sind Sie schon ein Jedi?“

Wollte sie wissen. Er hatte zuletzt etwas seltsames gesagt, dass er nicht wisse, was oder wer er heute sei. Hatte er Zweifel? Wenn ja, woran? An sich selbst? So kam er ihr gar nicht vor. Sie fand, dass er ziemlich selbstsicher wirkte.

„Und warum... sind Sie eigentlich nicht bei den anderen?“

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar -
 
Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – mit Noa

Sie war skeptisch zu Anfang. Aber Tylaar konnte es Noa nicht verübeln. Wer würde schon einfach so glauben, ein Jedi säße einem in diesem schäbigen Ort gegenüber. Und dann dazu noch ein Kerl, der nicht im Entferntesten wie einer dieser legendären Hüter des Friedens wirkte.
In der jungen Frau arbeitete es, das konnte Tylaar fühlen. Die Macht war mit ihm und manche Dinge verlernte man nie. Allmählich spürte er, wie ihre Skepsis wich, sie sich nach und nach entspannte. Er nickte kaum zu erkennen auf ihre Frage hin, ob er das ernst meinte. Er wusste nicht, wieso, aber als Noa dies sagte, musste er leicht vor sich hin lächeln.

Als die Widerstandskämpferin schließlich sagte, dass sie ihm glaubte, aber er doch bitte das Lichtschwert wieder vom Tisch packen sollte, wurde aus dem Lächeln ein sehr leises Lachen.

"Wie Sie sehen, bin auch ich manchmal unvorsichtig."
Er verstaute die Jedi-Waffe wieder in der dafür vorgesehenen Tasche in der Lederjacke, wobei er einen prüfenden Blick über die Schulter warf. Die anderen Kämpfer hatten anscheinend nichts von dem Lichtschwert gesehen, dafür aber sein Lachen gehört. Mit einem schiefen Grinsen begegnete er den neugierigen Augen, während er gespielt hilflos die Schultern zuckte. Die Gruppe kam danach scheinbar zu dem Schluss, dass Tylaar nur ein weiterer Trottel war, der nicht mit attraktiven Frauen sprechen konnte, ohne sich zu blamieren.

Als er sich wieder Noa zuwandte, hatte diese einige Fragen. Wie lange war er bei den Jedi und wieso befand er sich nicht bei seinem Orden? Wenn das so einfach wäre, dachte er sich und begann dann leise, aber für Noa deutlich zu verstehen, zu erklären.

"Ich habe Ihnen doch eben von dem wirren, alten Kerl erzählt, der mein Mentor war. Das war Xomai Laf, ein Jedi-Meister, der mich auf der Ceerek, dem Frachter, auf dem ich als Junge arbeitete, fand. Damals hatte die Schnauze vom ewig gleichen Trott als Idiot für alles auf diesem Kahn voll. Laf entdeckte, dass die Macht mit mir war und zeigte mir ein neues Leben. Als er mich als seinen Schüler aufnahm, war ich zwanzig. Er lehrte mich vier Jahre die Wege der Jedi, unterrichtete mich am Lichtschwert und in den Kräften der Macht."

Hier machte Tylaar Zaith eine Pause. Vordergründig nahm er einen Schluck von seinem Getränk, das er sich zu dem Eintopf genommen hatte, aber in ihm arbeitete es. Nun käme der Teil, an dem er eingestehen müsste, in seinem Hass den Liebhaber seiner Freundin ermordet zu haben und deswegen vor dem Gesetz des Ordens, der Republik, Xomai Laf und seinen zwielichtigen Ausbildungsmethoden gezwungen war zu flüchten. Zaith dachte einen Moment nach, ob er das schon sagen sollte, entschied sich dann aber anders. Es würde die Sache nur komplizierter machen. Trotzdem versuchte er, halbwegs bei der Wahrheit zu bleiben.

"Ich weiß nicht, was sie von den Jedi kennen, Noa. Aber gewöhnlich sind sie besonnene Lebewesen, passiv, gütig und geduldig. Die Jedi sind die perfekten moralischen Vorbilder, wenn man es so sehen will. Leider traf das noch nie auf mich zu. Ich .. merkte das mit Mitte zwanzig. Das war für mich der Zeitpunkt, an dem ich entschied, einen neuen Pfad einzuschlagen und den Orden der Jedi und meinen Meister zu verlassen. Ich schlug mich seitdem fast zehn Jahre durch die Galaxis, nahm jeden Job an, den ich finden konnte, arbeitete als Leibwächter, Söldner und Geldeintreiber - wie Sie sehen, alles überaus respektable Berufe. Aber man kann den Ruf der Macht, wenn er einmal geweckt ist, nicht zum schweigen bringen. Ich entschied mich also, schon fast zu alt für solche Sachen, zurück zu den Jedi zu gehen. Ich wollte meine Ausbildung beenden und fand in Meisterin Tionne die beste Lehrerin, die es in der Galaxis gibt. Sie unterwies mich und nahm mich so, wie ich bin, gab mir den Halt, den ich immer gesucht habe. Aber der Krieg kam dazwischen und was ich vielleicht hätte werden können, zerfiel. Seit das Imperium auf dem Vormarsch ist, bin ich zum Soldaten geworden. Erst als Jedi-Pilot in der Schlacht um Corellia, dann als Zugführer der Infanterie auf Coruscant. Aber dieses letzte Gefecht, das wir, wie Sie wissen, verloren, riss mich aus meinem alten Leben heraus. Ich wurde schwer verwundet, als die Imperialen Coruscant überrannten, wie ich da heraus kam, ist mir bis heute ein Wunder."

Tylaar starrte kurz die Decke an, als würde sie ihm helfen, die richtigen Worte zu finden. "Die Galaxis hat sich seitdem verändert. Die Jedi wurden von den Sith gejagt und beinahe vernichtet. Mein Leben als Tylaar Zaith war nicht länger sicher, ich konnte keinen Kontakt mit meiner Meisterin oder anderen Jedi aufnehmen. Keine Spur. Also zog ich mich zurück, ging auf Tauchstation und blieb unauffällig im Outerrim, während ich nach dem Schicksal meines Ordens fandete. Vor einem knappen Jahr hatte ich schon einmal erfolglos versucht, auf Coruscant Zeichen der Jedi zu finden, sah mich aber gezwungen, wieder den Rückzug anzutreten. Eigentlich hatte ich ab da mit dem ganzen Elend abgeschlossen. Der Krieg, das Imperium, die Jedi, die Sith - ich wollte mich da heraushalten, denn das Schicksal hält niemand auf. Und mein Schicksal schien es eben nicht zu sein, eine Rolle im Orden der Jedi zu spielen. Nominell bin ich nicht einmal Jedi-Ritter, weil in diesen Zeiten der Umbrüche vor einigen Jahren, niemand die Zeit und Muße hatte, mich zu prüfen. Aber ich habe mich daran gewöhnt. Ein Jedi bin ich irgendwie immer geblieben, aber eben einer, der sich damit abgefunden hat, nie ein ganzer Teil des Ordens zu sein. Damals war ich zu verschieden, heute ist niemand mehr da. Trotzdem weiß ich die Macht zu nutzen und mein Lichtschwert im Makashi zu führen. Auf der anderen Seite bin ich ein Eigenbrödler, ein Soldat, der auf seiner eigenen Seite gekämpft hat."

Wieder schwieg Zaith einen Moment. Dann lehnte er sich wieder vor, sodass er Noa nun recht nahe war. "Aber ich habe nichts dagegen, mich denen anzuschließen, die meine Feinde bekämpfen. Jedi verspüren nicht das Verlangen nach Rache. Das ist ein selbstsüchtiger Gedanke. Rache für die unzähligen Toten in diesem unprovozierten Angriff auf alles, was die Republik, trotz ihrer Fehler und Schwächen, den Kreaturen der Galaxis gegeben hat. Rache für die Getöteten meines Ordens. Rache dafür, dass ich mich Jahre in Dreckslöchern wie Mos Eisley oder Nal Hutta, im kühlen Rumpf der Sundance, am Rande des bekannten Weltraums, herumtreiben musste, weil mich sonst Leute gefunden hätten, die mich für das, was ich war, umgebracht hätten. Ein Jedi verspürt keine Rache für so etwas, Noa. Aber ich ... ich fühle sie jeden Tag. Und wenn Sie mir helfen, dieses Verlangen zu befriedigen, indem ich Imperiale für Sie töte, dann haben wir beide etwas davon. Ich schlafe vielleicht wieder die Nächte durch, ohne von einem Alptraum aus Feuer und Tod geplagt zu werden, und Sie bekommen einen Soldaten, wie Sie ihn hier niemals sonst fänden."

Was war das denn? Zaith schüttelte mit einem nachdenklichen Lächeln den Kopf, sah dann wieder Noa in die Augen. "Verzeihen Sie. Ich rede eigentlich nicht so viel. Aber ich konnte seit einer Ewigkeit mit keinem Menschen über das sprechen. Niemand wusste, wer ich war - bis heute. Wenn die Sith also einen Preis für jeden Jedi ausgesetzt haben, wäre das jetzt ihre Chance, das Konto des Widerstandes empfindlich aufzubessern."

Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – mit Noa
 
- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar -

Mehr und Mehr nahm die Geschichte von Tylaar Zaith Formen an. Aufmerksam hörte Noa ihm zu, nicht ein winziges Detail entging ihr. Was er erzählte deckte sich mit seinen vorherigen Aussahen und langsam wichen ihre Zweifel. Er war kein typischer Jedi, keiner der strahlenden Helden, wie sie in Geschichten und vorkamen oder wie man sie aus der Vergangenheit kannte. Vielmehr war er ein Einzelkämpfer, jemand, der nirgendwo so richtig rein zu passen schien. Er wusste das, gab sogar zu, dass er sich von anderen Jedi unterschied. Rachegelüste gegenüber dem Imperium plagten ihn, obwohl er wusste, dass ein Jedi so nicht denken oder fühlen sollte. Es fiel Noa schwer, darauf zu antworten, vor allem, als er getand Nachts von Albträumen oder den Krieg geplagt zu werden. Feuer und Tod suchten ihn heim, hielten ihn wach. Jede Nacht? Nachdenklich befeuchtete Noa ihre Lippen. Er bot an ein Soldat zu sein, der beste Soldat, den sie finden konnten und so wie er das sagte, glaubte Noa ihm ohne Umschweife, dass er das wäre.

„Sie müssen mit General Grant sprechen.“

Sagte sie fest und schob den Ärmel ihrer Jacke ein Stück nach oben, um einen Blick auf ihr Chrono zu werfen.

„Er wird hören wollen, was Sie zu sagen haben.“

Noa dachte an das, was Zaith ihr erzählt hatte, wie er von einem alten Mann zu einem Jedi ausgebildet worden war, sich aber irgendwann entschied, dass das nicht der richtige Weg für ihn war. Sein Leben war, wie es ihr schien, geprägt von Unstetigkeit und Veränderungen. War er jemals lange an einem Ort geblieben?

„Sie müssen viel erlebt haben.“

Sprach sie bedächtig.

„Und viele Planeten und Orte gesehen haben.“

Noa Chanelle hatte noch nicht viel von der Galaxis gesehen. Sie war auf Coruscant geboren und aufgewachsen. Die Stadt kannte sie in- und auswendig, die unteren Ebenen genauso wie die oberen. Sie war auch schon auf anderen Planeten gewesen, doch ließen sich diese Besuche an einer Hand abzählen. Coruscant war laut und schmutzig, kein schöner Planet, aber er war ihr Zuhause und sie wollte ihn befreit vom Imperium sehen. Das war das Ziel.

„Ich habe noch nie darüber nachgedacht, dass jemand, der ein Jedi sein könnte, es nicht sein will.“

Sagte sie dann plötzlich, in Anspielung darauf, dass er dem Orden freiwillig den Rücken gekehrt hatte.

„Da ich in der Republik aufgewachsen bin, habe ich viel von den Jedi mitbekommen. Als Kind habe ich die bunten Heldengeschichten geliebt, die meine Mutter uns vor dem Schlafengehen erzählt hat. Ich dachte immer, es müsste wundervoll sein eine Jedi zu sein.“

Sie lachte leise bei der Erinnerung an diese Gedanken. Natürlich war das Bild, das sie damals gemalt hatte, kein Vergleich zu der harten Realität. Aber welches Kind konnte das schon begreifen?

„Aber Sie haben Recht: es braucht wohl mehr, um nur die Macht fühlen zu können. Wobei... auf mich wirken Sie sehr besonnen.“

Sie grinste.

„Noch.“

Er war sehr ehrlich gewesen, als er ihr von sich erzählt hatte, jedenfalls soweit Noa es einschätzen konnte. Sie hatte nicht mehr das Gefühl, dass er vielleicht lügen könnte. Mit jedem Wort, mit er seine Vergangenheit an Stück weiter beschrieben hatte, hatte er ihre Bedenken ausgelöscht und das bedeutete, dass sie ihrerseits genauso ehrlich sein musste. Nachdem Coruscant an das Imperium gefallen war, war er verwundet worden und hatte danach den Kontakt zu seinem Orden verloren. Auch wenn er lange versucht hatte die Spur wieder aufzunehmen, war die Galaxis zu groß gewesen, als dass er hätte fündig werden können. Noa jedoch wusste von den Jedi und wo sie waren, zumindest ein Teil von ihnen.

„Wenn ich beim Imperium schon allein für Sie ein Vermögen bekäme,“

stieg sie auf seinen Scherz ein

„was würde man mir wohl für eine ganze Bande Jedi bieten?“

Ihre Mundwinkel zuckten kurzzeitig, bevor ihre Miene wieder ernster wurde. Er sollte nicht denken, dass sie Spaß machte.

„Die Jedi sind noch immer da, Tylaar.“

Flüsterte sie.

„Sie haben ein Versteck hier in den unteren Ebenen. Rätin ChesaraSyonette ist bei ihnen und eine Jedi namens Joseline, glaube ich. Ich habe sie gesehen und Grant hat bereits kurz mit der Rätin gesprochen. Leider konnten wir das Gespräch nicht lange halten, da die Imperialen alle Leitungen überwachen. Vor ein paar Tagen ist die Rätin vom Raumhafen aus abgereist, keine Ahnung wohin. Wir hoffen jedoch, dass sie wieder kommt.“

Noa verstummte. Nun war Zaith schließlich doch noch fündig geworden. Ob er jetzt sein Angebot, sich den Defenders anzuschließen, zurück nahm? Er konnte nun zu seinem Orden zurück kehren, wenn er das wollte...

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar -
 
- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -

Bei „Darth Irgendwas“ musste Akemi laut lachen. Adrian besaß die Gabe, die tragische Geschichte seine Familie mit einer großen Portion trockenen Humors zu erzählen. Das Bild seines Vaters wurde dadurch verfälscht, denn eigentlich war es kein Grund in Lachen auszubrechen, aber vielleicht war es auch besser so. Hätte Akemi in vollem Ausmaß darüber nachgedacht, wer Exodus Wingston eigentlich war und was er getan hatte, wäre ihr vermutlich ganz anders geworden und es hätte sich komisch angefühlt, mit Adrian hier zu sitzen, der mit einem so bösen, gefährlichen und verdammten Mann jeden Tag zusammen war, als sei es das Normalste auf der Welt. So jedoch hatte Akemi die Möglichkeit die Geschichte mit etwas Abstand zu betrachten. Sie dachte nicht daran, wer Exodus früher gewesen war. Sie bemühte sich ihn einfach als Adrians Vater und als President (oder was auch immer er war) der Wingston Corporation zu sehen. In ihrer Vorstellung, obwohl sie nicht wusste, wie er aussah, war er ein ganz normaler Geschäftsmann in einem teuren Anzug. Adrians Großvater war es gelungen die Wahrheit zu einem großen Teil zu verdecken, sodass nicht ganz Coruscant wusste, was los war. Adrians Freunde jedoch waren eingeweiht und es schien nicht ganz so schlimm für ihn zu sein, wie Akemi zuerst angenommen hatte. Das erleichterte sie zu hören. Es war doch seltsam, wie die Regierung eines Planeten auch die Gedanken seiner Bewohner beeinflusste.

„Dein Freund Crem hat Recht.“

Pflichtete sie dem Bothan, den sie nicht kannte, bei.

„Deine Familie kann tun was sie will, genauso wie du. Jeder zählt für sich... oder so.“

Es war befreiend, dass Adrian die Sache mit Humor nehmen konnte. Als „verkorkst“ bezeichnete siene Familie. Akemi musste wieder lachen.

„Immerhin wird es bei dir nie langweilig.“

Scherzte sie jetzt mit ihm.

„Bei mir zu Hause passiert nie was. Obwohl das auch ganz schön ist... meine Eltern wohnen jetzt auf Naboo, in einem ruhigen Ort namens Toulse. Es tut gut, dorthin zu kommen und keinen Rummel um sich zu haben – außer den, den meine kleinen Geschwister veranstalten!“

Oh ja, besonders Daiki war ganz schön wild und je älter er wurde, umso mehr Unsinn stellte er an.

„Dabei fällt mir ein...“

Sagte Akemi dann und unterdrückte nur mit Mühe ein Grinsen.

„Wann willst du mich eigentlich heiraten? Hattest du nicht versprochen, mich von Bothawui abzuholen und mich zu deiner Frau zu machen?“

Nun kicherte sie doch. Daran hatte sie ewig nicht mehr gedacht. Den Ausflug in den Vergnügungspark mit Adrian und Alisah hätte sie zwar nie vergessen können, aber die Fahrt mit Adrian in dem Riesenrad hatte sich ziemlich lange aus ihrem Gedächtnis verabschiedet. Erst jetzt gerade war ihr diese Erinnerung wieder eingefallen. Sie biss sich auf die Lippen. Irgendwie war das ja peinlich, aber auf der anderen Seite... sie waren schließlich alte Freunde. Warum sollten sie nicht zusammen über ihr kindisches Verhalten von früher lachen können?

- Coruscant – City – Restaurant „Naburi“ - Mit Adrian -

Für alle Interessierten :D
http://www.projektstarwars.de/forum/710029-post334.html
 
Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – mit Noa

Er war ehrlich gewesen. Nun würde sich zeigen, was Noa darauf machte. Eigentlich hatte Zaith Probleme damit, sich anderen völlig zu öffen. Aber - bis auf die Sache mit Lindah und ihrem verdammten Liebhaber - bei Noa war er ehrlich gewesen, ihr von seinen Motivationen und Geschichten erzählt, ohne sich dabei schäbig oder ausgeliefert zu fühlen.
Es tat gut. Und möglicherweise wusste die junge Widerstandskämpferin das sogar zu schätzen.
Noa war spätestens jetzt fest entschlossen, dass Tylaar bei General Grant vorsprach. Ihr war wohl bewusst, was für ein Vorteil es den Defender bringen konnte, wenn sie einen ausgebildeten Jedi bei ihren Aktionen gegen das Imperium dabei hätten.

"Stellen Sie mich Ihrem General vor", meinte er, als Noa ihren Entschluss äußerte.

Ja, viel erlebt hatte er, das konnte man so sagen. Tylaar nickte bestätigend, trank noch einen Schluck.
"Ich bin achtunddreißig. Bei meinem Lebenswandel kam das ein oder andere zusammen, ja. Aber ich kann Ihnen versichern, wenn man keinen Ort hat, den man Zuhause nennen kann, dann sind alle Orte, Systeme und Planeten, nichts anderes als Bilder, die an einem vorbeiziehen, ohne ihren Spuren zu hinterlassen."

Als Noa davon sprach, wie sie die Jedi als Kind gesehen hatte, musste Tylaar lächeln. Ja, so sah das Idealbild der Jedi aus. Und es wunderte sie, dass ein Jedi vielleicht nicht so ganz zufrieden damit war.
"Was heißt, nicht sein wollen. Ich bin, was ich bin. Seine Bestimmung zu ignorieren, geht nicht lange gut. Das habe ich in den letzten Jahren gelernt. Es geht viel mehr darum, seinen Platz zu finden, wie auch immer der aussähe. So wie Sie die Jedi kennen, werde ich niemals sein. Es gibt solche unter uns, oder hat sie gegeben. Und das hat die Republik lange geschützt. Aber meine Meinung ist, dass es auch solche wie mich geben muss. Ich wäre kaum der geeignete Jedi-Meister, aber ich bin eine Art Bindeglied zwischen den Idealen der Jedi und der Realität, die leider brutaler und gnadenloser ist, als es in den Bibliotheken des Ordens manchmal gelehrt wurde."

Auch Tylaar musste lachen, bei der Bemerkung, dass er auf Noa besonnen wirkte. "Das höre ich nicht oft. Ich halte mich nur gerne erst einmal zurück und beobachte. Wie Sie also richtig feststellten: Noch."

Was allerdings jetzt kam, zog Tylaar den Boden unter den Füßen weg. Zwar als Scherz verpackt, dann konkrekt, offenbarte Noa, dass der Widerstand Kontakt mit den Jedi hatte! Dass es sie noch gab! In Zaith kämpften zwei Gefühle gegeneinander; zum einen die Freude, dass der Orden überlebt hatte und noch Hoffnung auf Frieden bestand. Aber da war auch ein unbestimmtes Gefühl, die anderen die letzten Jahre im Stich gelassen zu haben. Hatte er nicht gut genug gesucht, sich nicht wirklich angestrengt? Und was würde man zu ihm sagen, würde man ihn überhaupt wieder aufnehmen? Wollte er das überhaupt. Noa erwähnte ChesaraSyonette und Joseline. Von der Rätin hatte er gehört, die blinde Jedi-Meisterin Joselina kannte er sogar persönlich.
Ein Aufflackern der Vergangenheit.

"Sie sind also noch da", murmelte er und starrte mit leerem Blick auf den kalten Eintopf vor sich. "Ich kannte die Meisterin Joseline und ChesaraSyonette war .. ist eine große Jedi. Sie sind noch da."

Er schüttelte ein wenig überfordert den Kopf. "Dann stehen unsere Chancen besser, das Imperium von Coruscant herunter zu jagen. Wir müssen in jedem Fall Kontakt mit den anderen aufnehmen, sobald sie zurück sind"
Dass er von "wir" gesprochen hatte, war ihm im ersten Moment gar nicht aufgefallen ...

Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – mit Noa
 
- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar -

Als klassischer Jedi konnte sich Tylaar Zaith nicht sehen und Noa musste sich fragen, ob sie das wunderte. Wäre er ein solcher gewesen, hätte sie vielleicht keine Schwierigkeiten gehabt ihm zu glauben. Er sah die Realität so wie sie war und anscheinend teilte er ihre Meinung, dass diese nicht verschleiert werden dufte. Noa kannte das Problem, dass ein Großteil der Bevölkerung, um als spezielles Beispiel Coruscant zu nehmen, nichts von den Schwierigkeiten wusste, die zum Beispiel in den unteren Ebenen herrschten. In den oberen Ebenen saßen die reichen Leute, umgeben von Luxus und allem was das Leben ihnen bot, während in den Slums von Coruscant jeden Tag Kinder verhungerten und an Krankheiten starben, die man unter vernünftigen Verhältnissen mit einfachen Medikamenten besiegen konnte. Die Situation konnte von zwei Seiten beleuchtet werden. Zum einen gab es jene Leute, die aus einem eigenen Entschluss heraus nichts von dem Elend andrerer wissen wollten. Sie verschlossen die Augen davor, weil es sie nicht kümmerte. Aber dann gab es noch die Macht der Regierung und die der Presse: Berichterstattungen waren oft verfälscht, Informationen wurden unterschlagen. Die Dinge wurden so gedreht, wie sie dem Imperium bequem waren, Armut und Elend in den Slums wurde verschwiegen. Welcher Oberweltler wollte schon darüber lesen? Noa hatte diese Erfahrung selbst gemacht. Einmal hatte sie einen Artikel über die unteren Ebenen geschrieben, den ihre Zeitung nicht hatte veröffentlichen wollten. Der Bericht passe nicht mehr in die Ausgabe, hatte man ihr erklärt. Bei ihren nächsten Versuchen hatte es weitere Abwehrmanöver gegeben. Aber die Realität war dunkel und nicht bunt und aufregend, so wie Kinderbücher sie beschrieben, zumindest nicht in der Gegenwart, in der sie sich befanden.

„Einer unserer Männer hält sich ständig in der Nähe des Versteckes auf, das die Jedi bezogen haben. Sie haben ein Bordell namens Honey House zu ihrem Quartier gemacht. Der Verkehr dort ist rege, aber unser Mann behält die Situation im Auge.“

Es dauerte einen Moment, bis Noa begriff, was sie gesagt hatte.

„Äh, Ich meine natürlich den Verkehr an Menschen, die kommen und gehen....“

Erklärte sie schwach und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Dauernd passierten ihr solche peinlichen Versprecher! Sie war keine dieser derben Kämpferinnen, die Literweise Ale und Rum tranken und die mit rauer Stimme schmutzige Witze erzählten, aber Zaith musste sie jetzt zweifellsohne für eine solche halten! Das war peinlich! Mit leicht geröteten Wangen lehnte Noa sich zurück.

„'Tschuldigung.“

Sagte sie kurz und versuchte sich wieder auf das wichtige Thema zu konzentrieren. Der Jedi hatte erfreut geklungen, als sie von der Rätin und den anderen Jedi erzählt hatte, die auf Coruscant waren, erfreut und überrascht. Außerdem war er der Meinung, dass es richtig war sie zu kontaktieren. Er hatte sogar „wir“ gesagt. Hieß das, er war weiterhin dabei? Noch bevor Noa weiter darüber nachdenken konnte, sah sie Leandro in die Kantine kmmen. Er hielt direkt auf sie zu. Im selben Moment fiel ihr ein, dass sie ihn total vergessen hatte. Ein reuevoller Blick legte sich auf ihr Gesicht.

“Hey, ich dachte du wolltest was zu essen holen.“

Kam auch schon der Vorwurf. Noa verzog das Gesicht.

„Ja, ist mir auch grad wieder eingefallen. Sorry, ich hab dich vergessen. Setz dich.“

Doch Leandro blieb lieber stehen. Er hielt es für seine Pflicht den Beschützer zu spielen, wenn Pablo nicht da war und in diesem Moment sah er eine seiner Schwestern mit einem Typen an einem Tisch sitzen, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Da konnte man leicht misstrauisch werden. Noa rollte mit den Augen.

„Los, setz dich endlich!“

Zischte sie, als ihr Bruder noch immer stand und die anderen Männer im Raum bereits neugierig zu ihnen hinüber schauten. Sie zerrte ihn an seinem Arm herunter, sodass Leandro nachgab und sich einen Stuhl heran zog. Noa atmete tief durch.

„Das ist Tylaar Zaith.“

Stellte sie den Jedi vor.

„Und das ist mein Bruder Leandro.“

Leandro Cortina hatte dunkle Haare, wie sie in der Familie lagen, und braune tiefe Augen. Seine Gesichtszüge waren weich, was die meisten Leute veranlasste ihn auf Anfang zwanzig schätzten, obwohl er schon fast dreißig war. Er hatte für einen Mann etwas zu volle Lippen – fand Noa – aber einen durchtrainierten Körper, der so manch anderen Typen vor Neid erblassen ließ. Noa senkte wieder ihre Stimme.

„Tylaar ist ein Jedi.“

Erklärte sie ihrem Bruder in vier einfachen Worten die Situation. Leandros Blick fuhr zu dem für ihn noch vollkommen Fremden herum. Er musterte ihn und runzelte die Stirn.

„Er muss mit General Grant sprechen. Was meinst du, geht die Besprechung noch lange?“

Leandro sah sie wieder an.

“Die sind vorhin fertig geworden, Pa wollte gleich nach Hause fahren und dich mitnehmen.“

„Oh, hmm... noch nicht. Wir müssen auf jeden Fall erst noch mit Grant reden.“

Wandte sie ein und stand auf.

„Am besten sofort.“

- Coruscant – Untere Ebenen – HQ der Defender – Mit Tylaar, Leandro -
 
[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]

Akemis Lachen klang wie Musik in Adrians Ohren – ihre kurze Reiberei war schon wieder vergessen. Es tat wirklich gut hier mit ihr zu sitzen und die ganzen Dinge mit ein bisschen Distanz und Humor betrachten zu können.
Akemi fing an von ihrer Familie zu erzählen und meinte dazu, bei ihr wäre es sicher nicht so spannend wie bei Adrian.


“Wenn du wüsstest! So spannend ist es auch nicht nur mit geschäftigen Erwachsenen zu wohnen. Ich hätte gerne einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester – so zur Abwechslung.“

Der Gedanke war ihm erst gerade gekommen und brachte ihn zum grinsen.

“Theoretisch sind meine Eltern auch noch nicht zu alt dafür … also ich meine … sie sind ja jetzt wieder zusammen und beide noch keine 40.“

Weiterhin grinsend schüttelte er den Kopf. Akemis nächste Frage ließ ihn lauthals lachen.

“Hatte ich so was versprochen …?“

Gespielt nachdenklich rieb er sich das Kinn und sah nach oben. Er ließ sich einige Sekunden Zeit und sah Akemi dann breit grinsend an. Gleichzeitig beschleunigte sich sein Herzschlag.

“Wie wär’s mir jetzt?“

Klar, das war nur ein Scherz. Aber was wenn sie zustimmte? Das wäre verrückt! Mist, jetzt musste er für seinen großen Spruch büßen, ganz bestimmt!
Statt abzuwarten beschloss er noch weiter in die Offensive zu gehen.


“Eine kleine Zeremonie, nur die engsten Freunde. Sowas lässt sich sicher schnell arrangieren. Ich müsste mir dann nur einen neuen Anzug kaufen. Und du bräuchtest ein Kleid, oder?“

Gespielt zog er die Augenbrauen zusammen und probierte geschäftig und ernst zu wirken. Natürlich war das alles Quatsch – aber er wollte nicht derjenige sein, der das Spiel zuerst beendete.

[ Coruscant – City – Restaurant “Naburi” – Adrian und Akemi ]
 
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|| Coruscant ▫ City ▫ Untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Azgeth

Hunderte, Tausende, vermutlich Abertausende von Schritten hatte die psychisch kranke Frau hinter sich gebracht als sie schließlich vollkommen erschöpft zusammenbrach. Einfach so, als hätte jemand die Fäden der Marionette durchgeschnitten. Der Körper hatte der Physik letztendlich Tribut zollen müssen, die Beine waren eingeknickt und ließen die vollends entkräftete fleischliche Hülle in den Dreck der Straße sinken. Azgeth war gelaufen. Und wie sie gelaufen war! Kilometer um Kilometer durch die Dunkel- und Vergessenheit von Coruscant’s Unterwelt. Ihr Antrieb war schlicht und allein der Chor der Verdammten gewesen, der sie getrieben hatte wie ein Tier. Das mordende Raubtier das sie abgeschlachtet und ihr Leben beendet hatte. Diese Symphonien des Schmerzes waren ihr Taktgeber gewesen. Doch nun hatten ihre Kräfte sie verlassen. Dies war das Ende ihrer Straße.

Die Seelen der Dahingeschlachteten indes waren mit der ehemaligen Sith noch lange nicht fertig. Die Dunkelhaarige betete stumm zu einer höheren Macht. Möge sie doch die Stimmen zum Schweigen bringen oder sie zumindest erlösen. Wie kaum anders zu erwarten verhallten ihre Bitten ungehört im Nichts. Panisch wälzte sich die Gemarterte auf dem dreckigen Boden, die Augen weit aufgerissen und leise wimmernd. Das bereits wild pochende Herz wurde lauter und lauter in ihrer Wahrnehmung, bis sie das Gefühl hatte das Rauschen ihres Blutes mit jedem Herzschlag hören zu können. Glücklicherweise kam der Moment, an dem die Belastungsgrenze der widerstandsfähigen Azgeth überwunden war und die sich Quälende dem Erschöpfungsschlaf anheim fiel.

So lag der weibliche Körper am Rande der Straße, der Witterung und den Blicken und der Wahrnehmung der Vorbeikommenden ausgesetzt. Zu einem anderen Zeitpunkt hätte sich die Ex - Warrior nicht mal im Traum in eine derartige Position gebracht, doch in diesem Moment war der erholsame, erlösende Schlaf die reinste Wohltat und alles Weitere belanglos. Dieser war mehr als notwendig, allerdings währte dieser nur solange, bis der schwarzhaarige Dämon genug Energie erhalten hatte, um die nächste Folter zu überstehen, die in Form von Alpträumen folgte.

Eine frische Brise umschmeichelte die Wahrnehmung der in der Finsternis Wandelnden. Die Luft roch wie nach einem Herbststurm, leichter Nebel lag in der "Luft". Azgeth "fühlte" sich gut in ihrem Traum. Sie sah sich um und ging in den Nebel hinein. Irgendetwas musste ja darin liegen. Zuerst passierte nicht viel. Lediglich die Windstärke variierte ein wenig. Schritt für Schritt drang sie tiefer in den Nebel, der mit der Zeit dichter wurde, und auch das Geräusch des Windes nahm langsam, aber stetig zu. Es fing sogar an zu rauschen, so als wären Bäume hier, in deren Kronen sich die Luft verfangen konnte. Sehen konnte Azgeth diese jedoch nicht. Lediglich undeutliche Schemen konnte die 28 - Jährige ausmachen. Während sie auf diese Schemen zuging, sah sie eine plötzliche Bewegung in ihren Augenwinkeln. Der Kopf ruckte nach rechts, doch was auch immer dort gewesen war, es entzog sich ihrem Blick. Merkwürdig.

Schließlich zuckte die Schwarzhaarige mit den Achseln und lief weiter auf die … die Schemen, die sie eben noch vor sich erblickt hatte, waren verschwunden. Was sollte das? Was war hier los?
"Hallo!" , rief die sichtlich Verwirrte in die graue Nebelwand, doch außer einem unheimlichen Echo war nichts zu hören. Es wurde immer besser! Sich immer noch keinen Reim daraus machen könnend, spazierte Azgeth weiter. Wieder ein Huschen, dessen Ursprung sich nicht ausmachen ließ. Ein weiterer in der anderen Ecke ihres Sichtfeldes. Mittlerweile wurde es der Dunkelhaarigen zu dumm.

"Was bei der Macht soll das?" , schrie sie voller Zorn, woraufhin der Wind sofort erstarb und sich einen beängstigende Stille über die Landschaft legte.
"Zeigt euch oder ihr vernichte euch alle!!" , rastete die ehemalige Sith nun völlig aus. Vermutlich hatten die feigen Hunde nur darauf gewartet, denn im nächsten Augenblick wurde sie von hinten getroffen und zu Boden geschleudert. Mit einem Sprung war die Kriegerin sofort wieder auf den Beinen, suchte allerdings vergeblich nach dem Angreifer.

"Feiges Pack! Zeigt euch!"
Das Heulen kehrte zurück, doch diesmal gehörte es nicht dem Wind, sondern klagenden Stimmen. Hektisch wandte sich der Blick der Angegriffenen hin und her, in der Hoffnung den nächsten Angriff abwehren zu können. Ihre Bemühungen waren vergebens, kein Sinn der erfahrenen Kämpferin konnte den nächsten Angriff, der wiederum von hinten erfolgte, wahrnehmen. Und wieder stand Azgeth sofort wieder auf.
"Ihr miesen Feiglinge!" , gab sie, langsam der Verzweiflung anheim fallend, von sich. Wie konnte man nur so feige sein! Sie war niemals derartig hinterhältig gewesen. Brutal und erbarmungslos: ja. Auf keinen Fall jedoch so heimtückisch. Den klagenden Stimmen wurden nun auch Körper gegeben. Aus dem Nebel schälten sich schattenhafte Geister. Gesichtslos, lediglich mit vagen Konturen, doch eindeutig humanoid. Azgeth griff an ihren Gürtel um eine der nicht vorhandenen Waffen zu greifen. Was? Keine Waffen? Auch egal. Dann würde sie das verlogene Pack eben so auslöschen!

"Da seid ihr ja endlich." , grinste die Dunkelseitenutzerin, mit wahnsinnigem Glanz in den Augen. In ihr schrie alles nach Mord und Vernichtung. Die Wesen blieben stehen, gerade rechtzeitig um Azgeth einen klaren Blick in ihre Gesichter zu verwehren. Rumms! Die nächste hinterhältige Attacke stieß sie zu Boden und raubte Azgeth das letzte Quäntchen an Kontrolle. Ein irres Brüllen wich aus ihrer Kehle, während sie sich erneut aufrappelte und auf die nebelhaften Wesen zustürmte. Die Ex - Warrior schaffte es nicht die Distanz zu überbrücken. Auf dem Weg ins Gemetzel durchzuckten sie auf einmal unvorstellbare Schmerzen, fast wie Machtblitze tobten diese durch ihren ganzen Körper. Nicht mehr fähig auf ihren Beinen zu bleiben, brach Azgeth vor Schmerzen schreiend zusammen. Aus dem Chor der summenden Gestalten kristallisierte sich eine heraus. Eindringlich und Ehrfurcht - gebietend.

"Nur Mord und Bosheit sitzen in deinem Herzen. Du bist nicht mehr als ein wildes Raubtier, das nicht gebändigt werden kann. Kannst Du an nichts anderes denken als an Zerstörung und Tod? Du bist verdorben Azgeth Myrjal! Verdorben durch und durch. Wir werden Dich hier behalten. Für immer. Auf das Du für die Verbrechen und Taten bestraft wirst, die Du begangen hast."

Nun meldeten sich auch all die anderen Stimmen zu Wort als sie im Chor immer und immer wieder ihre Anklagen hervorbrachten:

"Killer! Mörderin! Du hast mich getötet! Monster! Bestie! Sollst Du in der Hölle schmoren …" , und weitere solcher Einwürfe wurden der Ex - Sith an den "Kopf" geworfen. Immer und immer wieder, bis Azgeth es nicht mehr ertragen konnte und glaubte wahnsinnig zu werden. Sie schrie nutzlos dagegen an, hoffte die Stimmen zum Schweigen zu bringen, doch diese waren so unbarmherzig, wie sie es gewesen war, als sie diejenigen getötet hatte. Schlussendlich ergab sie sich dem Meer aus Anschuldigungen und ließ jedwede Gegenwehr fahren.

Äonen voller Schmerz und Leid vergingen, ihr Selbst lag längst in Tausend Splitter zerschlagen vor ihr. Verstümmelt und ausgelöscht. Mit kristalliner Klarheit war ihr vor Augen geführt worden, was sie getan hatte, welche Vergehen auf ihrer Seele lasteten. So viele Tote. All diese Menschen und Nichtmenschen die sie umgebracht hatte. Einfach so. Zum größten Teil aus nichtigen Gründen. Nur zwei dieser Verdammten hatten es verdient. Doch bei all den anderen war der Tod unsinnig und unnütz gewesen. Warum hatte sie das getan? Warum? Sie hatte sich nie Gedanken darum gemacht. Es hatte keine Zweifel, kein Bedauern gegeben. Sie hatte eben getötet, weil ihre Macht ihr die Befähigung dazu gegen hatte. Recht und Unrecht, Richtig oder Falsch waren nicht von Belang gewesen. Doch jetzt … jetzt wo sie sich vor all diesen Morden verantworten musste, wo es nötig war, sich dafür zu erklären, gab es keine Verteidigung. Sie WAR ein Monster. Eine gewissenlose, mordende Bestie. Es gab keine Erlösung für diese Taten. Eine Rehabilitation war unmöglich. Wie es aussah, musste sie für alle Ewigkeit hier bleiben. Musste sich der Gerechtigkeit stellen, die von den getöteten Seelen ausgeübt wurde.


So bekam Azgeth nicht mit, wie ihr Körper abkühlte, wie sich nach Stunden des bewusstlosen Herumliegens einige Gestalten näherten und anfingen die offenbar hilflose Frau zu durchsuchen. Auch war sie sich nicht bewusst, dass diese Dinge finden könnten, die besser unentdeckt geblieben wären.


|| Coruscant ▫ City ▫ Untere Ebenen ▫ Straße || ▫ Azgeth & Straßendiebe
 
- Coruscant - City - Restaurant "Naburi" - Mit Adrian -

Zur "Abwechslung" würde es auch Adrian gefallen noch einen kleinen Bruder oder eine kleine Schwester zu bekommen. Akemi lachte, als er diese Möglichkeit erwog und erklärte, dass seine Eltern ja noch nicht zu alt seien um noch einmal ein Kind zu bekommen.

"Du kannst ja mal einen Geburtstagswunsch aussprechen."

Lachte Akemi, doch das Lachen verging ihr, als Adrian auf ihren eigenen Scherz einging und plötzlich betont ernst vorschlug, sein Versprechen einzulösen.

"Haha, es ist schon viel zu spät."

Redete Akemi sich lachend heraus, auch wenn das eigentlich Unsinn war. Auf Coruscant war alles möglich, selbst wenn jemand um Mitternacht heiraten wollte, gab es dafür die richtigen Stellen. Adrian hatte ein undurchsichtiges Pokerface aufgesetzt. Natürlich, jetzt tat er so, als ob er es ernst meinte! Pah, das konnte sie auch!

"Na gut."

Lenkte sie ein und winkte dem gerade vorüber gehenden Kellner.

"Dann machen wir das eben sofort. - Äh, wir würden gerne zahlen!"

Der Kellner nickte und ging schnell um die Rechnung fertig zu machen. Akemi griff nach ihrer Tasche.

"Ein Kleid hab ich an."

Erklärte sie cool.

"Und von mir aus brauch auch niemand dabei zu sein."

Sie zuckte mit den Schultern. Schon kam der Kellner wieder und Adrian beglich die Rechnung. (OP: behaupte ich einfach mal, er ist sicher ein Gentleman) Dann gingen sie hinaus. Draußen war es frisch, aber nicht kalt.

"Also... du wohnst hier schon länger, ich hab keine Ahnung wo wir hin müssen."

Überließ sie ihm die Führung. Sie hatte tatsächlich keinen blassen Schimmer. Bisher war es noch nicht nötig gewesen zu wissen, wo man abends ohne Voranmeldung heiraten konnte! Sie musste ein Grinsen zurück halten. Adrian war so ein Aufschneider! War er doch, oder? Er meinte das doch nicht etwa ernst?

- Coruscant - City - Vor dem Restaurant "Naburi" - Mit Adrian -
 
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