Coruscant

Coruscant - Untere Ebenen – In einem Hinterzimmer des „Honey House“- mit Tylaar

„Nicht mal ein kleines Training? Mit einem Vibro-Messer? Die sind doch leise.“

Nylia zog den Kopf zwischen die Schultern ein und setzte ein perfektes, gespielt um Vergebung bittendes Grinsen auf. Bei Tylaars nicht ganz so verständnisvollem Blick verwandelte sie es aber lieber in einen kleinen Schmollmund.

„Ich bin ja schon still.“

Sie wollte im Moment ja auch gar keine Ausbildung an diesem Monstrum von Waffe da neben ihr. Nur er hatte Recht. Sie musste sich verteidigen können, wenn sie an seiner Seite bleiben wollte. Tylaar konnte nicht jede Minute auf sie aufpassen und wenn es zu einem Kampf kommen sollte, würde er genug damit zu tun haben, selbst am Leben zu bleiben. Eine hilflose Klette am Bein wäre nur eine unnötige Belastung für ihn. Schon deswegen wollte Nylia wenigstens dazu in der Lage sein, sich verteidigen können, wenn sie schon nicht aktiv in einen Kampf eingreifen und Tylaar helfen konnte. Mit leicht hängenden Schultern ging sie daher zu dem Stuhl herüber und setzte sich wie Tylaar vorhin ebenfalls rittlings darauf. Ohne es selbst zu merken imitierte sie so seine Haltung während des weiteren Gesprächs, nur legte Nylia noch den Kopf auf ihre auf der Rückenlehne verschränkten Arme und sah von unten zu ihm herauf.

Gerade noch war ihr der Schuss nur wie ein dummes Missgeschick erschienen. Der Blick ihres Lehrers, an diese Bezeichnung musste sie erst sich noch gewöhnen, hatte es lange mehr niemanden in dieser Rolle in ihrem Leben gegeben, trug aber eine deutliche Spur Besorgnis. Worum er sich Gedanken machte, konnte sie nur erahnen. Tylaar überlegte womöglich, ob sie doch nicht so begabt in der Macht war, wie er ihr die ganze Zeit erzählte. Wenn sie Dinge ahnen konnte, hätte Nylia ja immerhin irgendwie vorgewarnt werden müssen, bevor sie einen Schuss aus einer gefährlichen Waffe auslöste. Er dachte vielleicht auch, dass sie zu ungeschickt war oder er machte sich am Ende selbst Vorwürfe, dass er nicht mit ihrem Missgeschick gerechnet hatte. Egal, was nun davon zutraf, Nylia mochte das Gefühl einfach nicht, dass sie ihn in irgendeiner Weise direkt zu Beginn enttäuscht hatte und sei es nur durch einen Unfall.


„Ich weiß, die Sache mit der Couch war extrem dumm und vielleicht ist es ja ein kleiner Trost für dich, wenn ich dir verspreche, dass ich am Anfang keine Waffe mehr ohne zu Fragen in die Hand nehmen werde. Ich werde nichts potentiell Tödliches benutzen ohne deine vorherige Erlaubnis und eine detaillierte Funktionserklärung, bis du meinst, ich bekomme das auch alleine hin. Wenn du sagst, ich soll etwas nicht tun, dann werde ich ohne Wenn und Aber darauf hören, okay?“ Sie machte eine kurze Pause und überlegte. „Jedenfalls was die Sache mit dem Schießen angeht.“

Nachdenklich vergrub sie eine Hand in ihren langen Haaren und ließ die blonden Strähnen durch ihre Finger gleiten. Sie ließ sich noch einmal Tylaars Warnungen durch den Kopf gehen, dass sie die Macht nicht missbrauchen durfte, da es sie sonst veränderte. Sie konnte nachvollziehen, wieso er versuchte es ihr so eindringlich wie nur möglich zu erklären, denn sie konnte nicht leugnen, dass sie dank ihrer Vergangenheit prädestiniert dafür war, von dem anscheinend für sie bestimmten Weg abzukommen. Bei seinen Schilderungen drehte sich Nylia aber eher der Magen um, als dass sie in freudiger Erwartung vor Tylaar saß, damit er ihr diese Techniken beibrachte.

„Vielleicht kommt es mir ja auch nur so vor, aber irgendwie erscheint es mir so, als ob du dir viel mehr Sorgen darum machst, was du dir mit mir einhandelst, als dass du dich freust. Ich erwarte ja keine Luftsprünge oder eine Willkommensparty, aber du wirkst gerade ziemlich angespannt, wenn du mir sagst, wie diese Ausbildung enden könnte. Ich weiß, ich bin sicherlich nicht die Traumkandidatin für eine Padawan. Wenn ich mir das alles so anhöre, hättest du dir sicherlich gerne jemand anderen ausgesucht, mit dem es leichter wäre, aber ich verspreche mir Mühe zu geben. Was du da alles erzählst von der Dunklen Seite… So hast du es ja glaube ich genannt, oder? Da will ich gar nicht hin. Wenn ich ehrlich bin, macht es mir viel eher ziemliche Angst. Denn wenn ich das könnte, sind da draußen genug Wahnsinnige, die es schon beherrschen und auch anwenden. Ich glaube, da wäre es sogar besser zu sterben, als nach so einer zu starken Manipulation des Geistes ein gebrochenes, bewusstseinsloses Wesen zu sein.“

Nylia lehnte sich auf dem Stuhl ein wenig nach hinten und musterte Tylaar fragend. Ihr fiel dann noch etwas ein, was sie wegen dem ernsten Thema ganz vergessen hatte.

„Du sagtest vorhin ‚solange wir hier sind’. Wie lange soll das denn sein und wohin soll es danach gehen?“

Ein Dach über dem Kopf, egal wie löcherig, windschief und zugig es womöglich war, wäre ein großer Fortschritt, fand Nylia.

Coruscant - Untere Ebenen – In einem Hinterzimmer des „Honey House“- mit Tylaar
 
[Coruscantsystem]Pain in the Ass!

Es war ein langer, ziemliuch langweiliger Flug gewesen. Sie wurden nicht überfallen, hatten selber nix überfallen und sind mit ein paar Zwischenstops schnurstraks nach Coruscant geflogen. Doch jetzt wurde es interessant. Der Planet war unter strenger Kontrolle des Imperiums und gerade er als Deserteur würde nicht einfach mal eben um Landeerlaubnis bitten können, dazu kam das sie ein Staffel aus Uglys waren und Lance einen Klauenjäger flog und er damit sofort auffliegen würde.
Gottseidank hatte er auf dem Wheel noch eine Vereinbarung getroffen, die die Pains zwar den Rest ihrer Beute gekostet hatte, aber es Wert war. Sie würden die Jäger in einem Hangar einer Raumstation im System abstellen und von dort aus mit einem Passagier Frachter und falschen Identitäten auf Corouscant landen. Da es zu teuer war hatte er nur Reene(NPC), die Blonde schlanke Frau, Max(NPC), der kräftige vernarbte Mann, der sich einbildete Lance beschützen zu müssen und Vizzal'Var(NPC), die blauhäutige Twilek Frau, sie hatte sich nciht wiedersprechen lassen mitzukommen, mitgenommen. Es war mit ihm die Komplette erste Rotte und somit ein angespieltes Team. Zortek(NPC) und der Rest mussten sich auf dem Wheel weiter langweilen, aber so war manchmal das Leben.

Nun saßen sie also im Frachter und warteten auf ihre Ankunft auf Corouscant.

"Also wie siehts aus wo fangen wir an wenn wir ankommen?", fragte Reene(NPC) leise.

"Ich habe Einen Code für eine Untergrundbasis der BS erhalten wo wir uns erstmal melden können und von daan sehn wir weiter."


Sie landeten auf Corouscant und verließen den Frachter. Nun kam die Ausweiskontrolle, hier würde es noch ein letztes Mal spannend werden. Einer nach dem anderen wurden die Passagiere kontrolliert und als seine 3 Staffelkollegen schon durch waren betrachtete der Kontrolleur ihn neugierig.

"Also Mister"
, er sah auf sein Pad "Holsten... kann es sein das ich sie kenne? Vieleicht aus Holos?" Lance stockte der Atem, war er noch immer so gut in Erinnerung durch seine Destertion? Hatte der Typ ihn erkannt. Er atmete tief durch.

"Nein nicht das ich wüsste, aber vieleicht hat ja jemand heimlich einen Film mit mir gedreht"
, er lachte gequält, doch der Kontrolleur schien keinen Spaß zu verstehen. Er sah Lance noch einmal musternd an und winkte ihn dann weiter. Als sie den Raumhafen verließen atmete Lance nocheinmal hart aus.

"Puh das war knapp... aber jetzt auf zum ersten Treffpunkt."


Die vier liefen und fuhren einige Zeit durch die Straßen Corouscants und dranegn immer tiefer in die Stadt vor bis Lance noch einmal sein Pad konsultierte und meinte: "Hier muss es sein!". Er klopfte an die Tür und gab das Codewort durch. Kurze Zeit später öffnete es und sie betraten die Geheime Basis der Black Sun.
Einige Zeit wanderten sie durch Halbdunkel der Gänge bis sie schließlich zu einigen Terminals kamen und was Lance da sah konnte er nicht glauben... Er blib aprupt stehen, so das Max(NPC), der ihm so nah folgte wie ein Schatten noch in ihn rein stolperte und Lance zu Boden ging. Mit einem lauten
"Autsch verdammt nochmal musst du mir in den Hacken kleben Max?"
, stand er auf und starrte die Frau die ihm den Rücken zugewannt hatte Fassungslos an. Diese Schulterlangen blonden lockigen Haare, die Haltung und Statur und wenn sie sich umdrehen würde ihre grünen Strahlenden Augen... Lance wusste sofort wer das war... Seine alte Liebe Tinya Fox, wie lange war es her seit er sie das letzte mal an Board des Wheels getroffen hatte und sie ihm gestanden hatte, dass sie nicht das selbe empfand wie er für sie... Sein Herz stach als er sie und den Typen neben ihr sah... Vincent, der Typ dem Tinyas Herz gehörte, dass Arsch das sich zwischen sie beide gedrängt hatte.

"Was ist los Lance?", fragte Reene(NPC), die nervös seinem Blick folgte, "Kennst du die beiden?"

"Ja... das tue ich! Nicht war Foxi?"
, sagte er mit Absicht laut genug als das die beiden ihn bemerkten.

[Labyrinthe Coruscants - verborgene Basis der Schwarzen Sonne - Gänge]
Lance, Max(NPC), Reene(NPC), Vizzal'Var(NPC), Vince & Tinya
 
[ Coruscant | Imperial City | Regierungsbezirk | Verwaltungskomplex | Büro des Gouverneurs | allein ]

Stille herrschte in dem riesigen Büro, welches über den Wolken in einem schlanken Wolkenkratzer war. Horatio Kraym I. ließ seinen Blick durch das weitläufige Zimmer schweifen, während erste Regentropfen gegen das große Panoramafenster prasselten. In ihrem unregelmäßigen Takt kündigten diese Tropfen eine herrlich natürliche Symphonie an. 'Wer achtet überhaupt noch auf so ein Naturschauspiel?', dachte sich der Gouverneur mit einem kühlen Lächeln. Für einen Augenblick dachte er an den ätzenden Regen, der seine raue Heimat dominierte. Gemächlich ging er von einer Ecke zur nächsten. Eine besondere Aufmerksamkeit galt dabei dem menschengroßen Hologramm, welches den ehemaligen Imperator darstellen sollte. Ehrfurcht erfüllte den Betrachter als er vor der Projektion stand. Der Mensch Phollow besaß markante Gesichtszüge, die einem sofort ins Auge stachen. Auch die teure Kleidung, welche diese Person bei der Aufnahme getragen oder die ein Designer später eingefügt hatte, deutete auf eine mächtige Person hin. Mit einem leichten Grübeln studierte Horatio dieses Bildnis. Er kannte solche Abbildungen bloß von den Plakaten und den Propagandafilmen im HoloNet. Trotzdem zeigten sie auch bei ihm eine Wirkung.

„Ihr Vorgänger war ein treuer Anhänger von Imperator Phollow, erklang plötzlich eine tiefe Bassstimme im Hintergrund. „Er geriet in eine tiefe Depression als sich der ehemalige Imperator zurückzog.“

Mit einer hochgezogenen Augenbraue drehte sich der Gouverneur zu der Person um, die zu ihm gesprochen hatte. Ein uniformierter Kerl, der eine bronzene Hautfarbe besaß, stand in der Tür. Sein muskulöser Körperbau ließ ohne Umschweife auf einen Soldaten schließen. Auch die Haltung war ein Indiz für diese Theorie. Horatio entfernte sich von dem Hologramm und ging auf seinen Schreibtisch zu. Das exotische Holz glänzte leicht in dem künstlichen Licht, welches Lampen, die man in die Decke eingelassen hatte, in den Raum entsendeten. Er fixierte seinen Blick auf die Person. Die Uniform glich einer Standarduniform in vielen Bereichen, aber dennoch gab es kleine Unterschiede. Allein die Bewaffnung wirkte für einen schlichten zu spärlich. Trotz allem verzog der Beobachtete keine Miene. Wie eine antike Statue stand der Mann im Türrahmen, wobei die Arme hinter dem Rücken verschränkt waren. Die Augen, welche eine dunkelbraune Färbung der Iris besaßen, wirkten gelassen. Allmählich entspannte sich der Gouverneur und ließ sich grazil in seinen Sessel fallen. Sollte er das Wort erheben? War war diese Person, die sich so eine Dreistigkeit erlauben durfte? Horatio verfluchte sein begrenztes Wissen über seine Untergebenen. Natürlich war erst ein paar Stunden im Amt, aber war eine gute Vorbereitung nicht der beste Weg zur absoluten Kontrolle?

„Wer sind Sie?“, fragte Horatio mit einem leisen Zischen, derweil er die Personalakten aufrief.

„Mein Name ist Teyam Hakuun, der Corporal Ihrer persönlichen Leibgarde, Sir“, antwortete der Soldat ruhig. „Nach dem Anschlag auf Moff Veran wurden neue Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Imperial City gleicht im Moment einem kleinen Kessel voller Rancoren.“

Der bildhafte Vergleich zauberte ein Lächeln auf das Gesicht von Horatio. So falsch lag dieser Offizier nicht, denn die Nachrichtensendungen waren in diesen Tagen voll von Meldungen über die Aktionen der imperialen Feinde. Handlungsbedarf bestand also und er – als Gouverneur – sollte die Galionsfigur in diesem Spiel um die galaktische Herrschaft sein. 'Leider kenne ich die Regeln nur unzureichend', schoss es ihm bei diesem Gedankengang durch den Kopf. Versunken in die eigenen Gedanken entließ er den Offizier seiner persönlichen Leibgarde. Er brauchte einen besseren Überblick über diese Situation. Mehr Informationen. Pläne. Ideen. Ihm fiel auf, dass es dem Imperium – hier auf Imperial City – an allem mangelte. Scheinbar war sein Vorgänger wirklich inkompetent gewesen. 'Wie konnte er diesen Rebellen bloß so viel Freiraum lassen?' Feinfühlig glitten seine Hände über das blank polierte Holz. Kleine Knöpfe waren bei der Anfertigung dieses teuren Möbelstücks eingelassen geworden. Behutsam betätigte er einen dieser Knöpfe. Plötzlich wechselte die Projektion von Phollow zu Allegious, einem entstellten Noghri. Unwillkürlich verzog der imperiale Gouverneur das Gesicht bei diesem schrecklichen Anblick. Ihm war schleierhaft wie so eine nichtmenschliche Kreatur an die Spitze des Imperiums gelangen konnte. Allgemein erschien ihm der Sith-Orden sehr rätselhaft … oder gar mysteriös?

…​

Lt. Sally Terrik, Horatios eigene Adjutantin, kam eine Stunde später mit allen nötigen Unterlagen in sein Büro zurück. Die junge Frau hatte ihre ganzen Kontakte angezapft um die gewünschte Sammlung, welche der neue Verwalter als Grundlage ansah, zu komplettieren. Freundlich bedankte er sich bei seiner Untergebenen. Endlich konnte seine eigentliche Arbeit beginnen. Schweigend überflog der schlanke Mann mit dem schwarzen Haar die Unterlagen. Ein Anschlag auf eine Garnison, ein Überfall auf einen Frachter, mehrere Schießereien – darunter zwischen Sturmtruppen im Raumhafen und in einer Bar –, sowie das Attentat, wovon er mittlerweile mehrmals in Kenntnis gesetzt worden war, und ein Einbruch in den einstigen Tempel der Jedi waren dabei. Außerdem waren noch ein paar kleinere Aktionen, die so keine Beachtung in den Medien gefunden hatten, am Rand vermerkt. Grüblerisch fuhr sich Horatio über das rasierte Kinn. Plötzlich fiel ihm bei manchen Berichten ein Name auf: Lady Kezia – eine Sith. 'Vielleicht sollte ich mich mit dieser Person absprechen', überlegte er und rief die Akte zu dieser Frau auf. Die Ernüchterung folgte auf den Fuß, weil nur eine klägliche Anzahl von Daten vorhanden waren.

„Lt. Terrik? Laden Sie Lady Kezia in mein Büro ein...“, befahl Horatio, nachdem er seine Adjutantin gerufen hatte. „Das Imperium muss zeigen, dass es hier unter neuer Flagge segelt.“

Der Anflug von einem hämischen Grinsen war auf seinem hübschen Gesicht zu erkennen. Draußen war der leichte Nieselregen einem ordentlichen Gewitter gewichen. Ein Sinnbild für seine Politik. Horatio wollte den Widerstand kalt erwischen. 'Noch verkriechen sich diese dreckigen Rebellen in den Tiefen dieser Stadt, aber ich werde sie gewaltsam ans Tageslicht zerren... und dann gibt es ein Exempel.' Mordlüstern funkelten seine braune Augen, während er sich zurück lehnte. Sein Augenmerk richtete sich auf eine kleine Projektion von Imperial City. Mittlerweile hatte man die Orte eingezeichnet, wo Aktivitäten des Widerstandes vermutet wurden. 'Da irgendwo liegt der Schlüssel zur Lösung...' Von draußen drang das laute Prasseln der schweren Regentropfen durch das Fenster an sein Ohr. Das Grollen des Donners stellte bei diesem musikalischen Meisterwerk die kräftigen Paukenschläge dar. Auf mysteriöse Weise bekam er Lust auf eine Orchestervorstellung. Schon seit einer Ewigkeit hatte er sich nicht mehr unter die Bürger der reichen Oberschicht gemischt. Ideen über eine prunkvolle Veranstaltung reiften in seinem Hinterkopf. Horatio musste die Bevölkerung bei Laune halten, damit der Widerstand an Rückhalt verlieren würde. Durch einen weiteren Knopfdruck änderte sich das Hologramm auf seinem Schreibtisch.


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- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - mit Chesara und Noa –


Dem Kiffar kam seine Situation surreal vor. Gerade eben noch hatte er einfach nur ein Leben im Untergrund geführt, ein gefährliches Leben zwar, aber eines, das ihm halbwegs gefiel. Er war nicht glücklich, aber er konnte damit leben … das war in Zeiten wie diesen schon viel wert. Und jetzt war er hier, in einem Bordell und bekam die Chance, sein Leben zu ändern. Er konnte ein Jedi werden, und alles, was er tun musste, war den Morast seines bisherigen Lebens hinter sich zu lassen. Die Dunkelheit ein letztes Mal verlassen und nie wieder dorthin zurückkehren. Wenn er tatsächlich ein Jedi werden würde, konnte er das Imperium auf einer ganz anderen Ebene kämpfen – nicht länger Fußsoldat, sondern Anführer. Nicht länger ein einfacher Kampfsportlehrer, sondern ein geistiger Berater.
Er wusste selbst, wie verklärt sein Bild des Ordens war. Aber wenn man ihm die Chance gab, ihm die Möglichkeit eröffnete, nur einen kleinen Teil davon zu erreichen, dann war es den Kampf wert. Wenn er dieses schreckliche Mal vernichten und die mysteriöse Macht bändigen konnte, dann würde er zurückkommen. Er würde das Imperium vernichten, und wenn das getan war, dann würde ihm endlich der Frieden vergönnt sein, den er so lange gesucht hatte.
Wieder wartete er einige Zeit, bevor er antwortete.


„Ich treffe meine Entscheidungen nicht leichtfertig. Das liegt mir nicht, und mit dem Ergebnis bin ich selten zufrieden. Und das ist es, was mir Sorgen bereitet.“

Er hielt inne, und bemerkte erst jetzt, dass Noa nicht mehr im Raum war. Doch hörte er ihre Stimme aus dem Nebenzimmer, was ihm als Beweis reichte, dass es ihr gut ging. Anscheinend redete sie über Comlink mit jemandem … war es richtig, dass die Wände in einem Bordell dermaßen dünn waren? Falsche Zeit für diesen Gedanken, stellte er fest.

„Kaum hatte das Angebot ihre Lippen verlassen, kann ich an nichts anderes mehr denken. Ich will mehr für diese Wesen hier tun, aber … ist es das wert? Könnt ihr mir das sagen?“

Er widerstand dem Drang, Chesara anzusehen. Stattdessen waren seine Augen fix auf einen der Sessel gerichtet. Mit einem Mal herrschte in seinem Kopf Ruhe. Er spürte das Drängen, das von der Tätowierung ausging, aber dieses Mal – das erste Mal in Jahren – war ihm, als würde es an ihm … vorbeigleiten. Seine Fühler nach ihm ausstrecken, ihn aber nicht berühren. Dann war der Moment vorbei, und es war alles wieder beim Alten.

„Bru’th Agoch.“

Wiederholte er. Der Name klang seltsam und er konnte ihn nicht zuordnen. Paradoxerweise dachte er für einen Moment, er würde ihm bekannt vorkommen – in einer Galaxie, in der schätzungsweise eine Billion Billion Billion Lebewesen lebten, sich liebten, Kinder bekamen und starben. In der mit jedem Wimpernschlag mehr Lebewesen starben als Sterne am Himmel waren. Er lächelte. Und das tat er immer noch, als Noa den Raum wieder betrat. Es war kein Lächeln der Genugtuung, der Güte oder der Freude. Auf eine seltsame Art und Weise schien es neutral zu sein, beinahe höflich, nur war es so, dass dieses Lächeln nicht zu ihm passte. Derryn Vos war kein Mensch, der einfach lächelte.

„Vorrangig ist im Moment dein Schutz.“

Meinte er, während er Noa ansah, und auch wenn sein Lächeln verschwand, das Feuer schien seine Augen nicht zu verlassen. Gib einem Mann Möglichkeiten und er wird es dir mit mehr vergelten, als du dir vorstellen kannst.

„Ich werde in ein paar Stunden zurückkehren.“

Diese Zeit würde reichen, um seine Angelegenheiten zu regeln. Nicht, dass er viel zu regeln hätte … er würde Max und Vyra bitten, die Kampfschule zu übernehmen. Würde ihnen sagen, was er vorhatte und sie bitten, ihm die Möglichkeit der Rückkehr offen zu halten. Würde es ihnen nicht übelnehmen, wenn sie es ihm verwehrten. Derryn würde trotzdem gehen. Er würde in seine Wohnung gehen, die nötigsten Dinge mitnehmen und den Defendern den Schlüssel überlassen – sollten sie sein Apartment benutzen, wenn sie wollten. Das Gleiche galt für seinen Gleiter.

„Dann gehöre ich euch.“


- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - mit Chesara und Noa –
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Derryn, Noa -

Als die Entscheidung des Kiffars fiel, wurde Chesara bewusst, dass in dem Mann, der ihr in diesem Augenblick gegenüber stand, eine weitere neue Hoffnung für die Zukunft der Galaxis und des Ordens liegen würde. So lange sie weiter ausbilden und ihr Wissen weiter reichen konnten, war noch nicht alles verloren. Chesara nickte Derryn zu, denn sie glaubte fest, dass es ihm ernst war und dass er wieder kommen würde, um seine Ausbildung aufzunehmen.

"Ihr habt eine gute Entscheidung getroffen."

Sagte Chesara.

"Es wird alles verändern, was Ihr bisher, bekannt habt, aber die Macht wird Euch auch erweitern."

Er hatte gefragt, ob es das alles wert sei. Keine andere Frage war so einfach zu beantworten wie diese.

"Als Jedi werdet Ihr oft die Gelgenheit bekommen, anderen zu helfen und ich kann Euch eines versichern: der Blick in ein einziges dankbares Gesicht, der Gedanke an das, was ihr für ein anderes Lebewesen verändert und verssert habt, und das Wissen, dass Ihr vielleicht ein Leben gerettet habt, macht alle Anstrengungen und Schmerzen, die Ihr erlitten habt, wieder wett. Ich diene dem Orden schon viele, viele Jahre und habe viel erlebt und gesehen, aber ich bereue nichts, denn ich weiß, dass ich meinen Beitrag geleistet habe, um anderen zu helfen - und genau das ist meine Aufgabe, in dieser Galaxis. Dies ist die Aufgabe der Jedi."

Sie lächelte Derryn zu, nickte dann und schloss auch Noa mit in diese Geste ein, und warf einen Blick auf die Uhr an der Wand.

"Nun müsst Ihr mich vorerst entschuldigen, ich habe noch einiges zu erledigen."

Sie dachte an Fey, die mit ihren Übungen sicher längst fertig war, und an Adrian, der sich vermutlich zu ihr gesellt hatte.

"Miss Cortina, ich höre dann von Euch, nehme ich an?"

Die Frau, die nun wieder an der Seite des Kiffars stand, nickte. Damit war alles geklärt.

"Ich sehe Euch später, Derryn."

Sagte sie zum Abschied und brachte beide zum Hintereingangs des Bordells, wo sie durch die schwere Tür verschwanden.

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House -
 

¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Derryn’s Kampfsportschule ~ Trainingsraum ¦¦ Shana & Kampfbegeisterte

Dumpfe Schläge pochten in entfesselter Gewalt und gaben den wilden Rhythmus des Lebens an. Die frei gewordenen Energien trieben den schwitzenden Körper in das Reich der Ekstase. Mal kreisende, mal geradlinige Bewegungen verknüpften Effektivität mit Eleganz. Der Tanz der 21-Jährigen mit dem Epicanthix hatte nichts Zögerliches mehr. Shana wusste was sie tat und Keyrim wusste es auch. Dennoch hätten ihre Stile innerhalb einer Kampfsportdisziplin nicht anders sein können. Während die Angriffe der jungen Menschenfrau eher etwas Überfallartiges hatten, wirkten die Attacken des „Fast“menschen eher wie die eines Ringers. Die angenommene Kampfweise hatte sich ganz einfach aus den Unterschieden ihrer Statur ergeben. Ihr Kampfpartner hatte Kraft, verdammt viel Kraft. Sobald er den schlanken Leib der Imperiumsfeindin in einen Griff gezwungen hatte, war der Kampf beendet. Schwach war die blonde junge Frau zwar auch nicht, doch gegen einen trainierten Mann, dessen Rasse aus den Feuern vieler Kriege entstanden war, hatte sie keine Chance.

Daher war ihr Adaption des Teräs Käsi ein wenig katzenhafter ausgefallen. Ihre Devise sich nicht treffen oder ergreifen zu lassen war konditionell sehr anspruchsvoll, aber dafür würde es sie in einem echten Kampf hoffentlich auch länger überleben lassen. Denn im Gegensatz zu so manch anderem hier, war ihr Unterricht nicht als Freizeitspaß oder für Turniere gedacht, sondern für den Alltag. Und wenn alles so lief, wie sie hoffte, auch für Aktionen die man als Rebellion gegen das Imperium bezeichnen konnte. Eines Tages würde sie sicherlich eine Grenze überschreiten, die das Imperium, bzw. dessen ausführende Gewalt auf den Plan rufen würde. Nicht heute, nicht morgen, aber irgendwann würde man ihre zersetzenden Bestrebungen unterbinden wollen. Und wie so etwas aussehen konnte, war ihr mittlerweile klar. Sie hatte Dutzende von Geschichten und Schicksalen recherchiert und gesammelt. Bis jetzt wusste sie nicht was sie damit anfangen sollte, denn eine einzige junge Frau, die behauptete die Wahrheit zu verkünden in einem Meer aus Lügen, würde gar nichts erreichen, egal wie echt und aufrüttelnd ihre Beweise auch sein mochten.

Gerade setzte ihr Gegenüber zu einem Angriff an, dem Shana mit einem Einknicken eines der Beine begegnete. Sie ließ sich zur Seite fallen und rollte sich ab, kam in einer flüssigen Bewegung wieder hoch und streckte blitzartig ihren Arm nach vorne aus, um den Epicanthix am Hals zu treffen. Doch dieser kannte dieses Manöver schon und wischte in einer Seitwärtsbewegung ihren Arm zur Seite. Mit einem kurzen Lächeln nahm sie diesen Hinweis auf ihre Durchschaubarkeit entgegen, während sie ihr Gewicht wieder gleichmäßig auf beide Füße verteilte. Sie trainierte gerne mit Keyrim, er war ihr regelmäßiger Trainingspartner wenn Kealeh nicht da war. Im Gegensatz zu ihrem jetzigen Kontrahenten war die andere Frau sogar ein wenig schwächer als Shana. Aber auch sie hatte dafür ihre Schnelligkeit und Technik, die sie einzusetzen wusste. Was ihrer Freundin dafür fehlte, jedenfalls ihrer Meinung nach, war der absolute Siegeswillen und die Verbissenheit sich selbst immer weiter zu bringen. Sie trainierte des Lernens Willen, dachte zuviel über Technik nach und versuchte nach Schema F zu kämpfen, bzw. nur das anzuwenden, was man ihr beigebracht hatte.

Etwas Kreativität hielt die Corini - Tochter jedoch für unabdinglich um ein guter Kämpfer werden zu können. Sobald der Gruppenunterrichtsteil in freies Training überging am Ende des Unterrichtes, wurde Shana nicht müde sich dieser Kreativität zu bedienen, sollte es sich als angebracht erweisen, aus dem Konzept zu fallen. Ein Punkt der positiv auffiel, auch wenn der Lehrer, bzw. die Lehrerin natürlich darauf bedacht war, entsprechend Teräs Käsi zu vermitteln. Nachdem es Keyrim erneut gelungen war einen ihrer Tritte abzufangen und sie zu ergreifen, lag sie schnell im Schwitzkasten auf dem Boden. Fairer Sieg für ihn. Dies musste sie ihm zugestehen. Kein Schummeln, nichts gegen das man etwas hätte sagen können. Gerade als sie ihm einen anerkennendes Nicken zukommen ließ, piepte die Unterrichtsuhr und die Einheit endete. Max klatschte in die Hände.


"Ok, Leute, Schluss für heute. Ihr habt wieder gut mitgemacht und Fortschritte erzielt. Wir sehen uns dann nächste Woche wieder. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend. Wiedersehen."

Das mit dem Fortschritt sah sie für sich selbst ein wenig anders, denn irgendwie hatte sie sich seit einigen Wochen nicht wirklich erwähnenswert verbessert. Es mussten Dinge immer und immer wiederholt werden, bis sie richtig saßen, dies war ihr schon klar, doch da sie das Gefühl hatte, die Inhalte bereits verinnerlicht zu haben, kam ihr der Unterricht zurzeit nur begrenzt sinnvoll und effektiv vor. Ab und zu sagte man ihr zu, sie sei übertrieben ehrgeizig was möglicherweise auch stimmte. Andererseits was war so verkehrt daran seine Zeit sinnvoll zu nutzen? Wenn jemand merkte das sich keine Verbesserung einstellte, wieso sollte er oder sie dann nicht die Situation verändern um wieder Gewinn aus den Mühen zu ziehen? Sie hatte bereits darüber nachgedacht sich Privatstunden geben zu lassen. Diese Überlegung schien sich erneut als richtig zu erweisen. Abgesehen davon wollte sie von dem Mann gegen Mann Kampf wegkommen und sich mehr dem Erwehren gegen größere Gruppen zuwenden. Dies kam ihr im normalen Unterricht in der Gruppe wesentlich zu kurz.

Die Frage war natürlich inwieweit das überhaupt beigebracht wurde. Der normale Bürger brauchte so etwas schließlich nicht. Sie würde Max einfach darauf ansprechen und sehen was er dazu sagte. Jetzt erstmal genoss Shana die Dusche nach dem schweißtreibenden Sport. Die wärmenden Wasserstrahlen gaben ihr Lebenskraft und Energie wieder. Während die anderen Mädchen, bzw. Frauen herumalberten und lachten, hing die hübsche Blondine ihren Gedanken nach. Sie dachte noch einmal über ihren Besuch im Medi – Zentrum nach. Ja, manchmal hielt sie sich tatsächlich für etwas Besseres. Heute verstand sie nicht mehr, wie sie so blind durch die Gegend hatte laufen können. Wieso stellten so wenige die Zustände in Frage? Warum hatte es solcher gravierender Erlebnisse bedurft um Shana zu zeigen, was sich in Wirklichkeit abspielte? Ihr ehemaliger Freund war ihr genommen worden, erst ab diesem Moment hatte sie scheinbar ihr Gehirn und ihre Sinne benutzt.

Nun ja.
Vermutlich war es falsch den anderen ihren blinden Gehorsam vorzuwerfen. Möglicherweise brauchte es wirklich besondere Ereignisse um jemanden aufzurütteln. Doch irgendwann würde der Tag kommen, an dem sie ihr Wissen teilen konnte und ihr die Leute auch zuhörten. Dies jedenfalls war ihre große Hoffnung. Nachdem die schlanke Frau Schmutz und Schweiß von ihrem Körper gespült hatte, trocknete sie sich ab und machte sich vorzeigbar für die Welt. Ihre langen Haare trocken zu bekommen dauerte ein wenig, hoffentlich bekam sie ihren Lehrer noch zu sprechen bevor ein nächster Kurs losging. Sie warf sich ihre Sporttasche über die Schulter und machte sich auf die Suche nach Max. Vielleicht war ja auch einer der anderen Lehrer da, am Besten sie versuchte es mal vorne beim Empfangstresen.



¦¦ Coruscant ~ mittlere Ebenen ~ Derryn’s Kampfsportschule ~ Flur ¦¦ Shana
 
Coruscant - Untere Ebenen - Hinterzimmer des Honey House - mit Nylia

Tylaar bemerkt, dass sich Lia auf dieselbe Art und Weise rittlings auf den Stuhl setzte, wie er es zuvor gemacht hatte. Und sie schmollte. Oh je. In diese Rolle musste er definitiv erst noch hereinwachsen, denn er hatte keine Ahnung, ob ihr Gesichtsausdruck jetzt ernst gemeint war, oder nur ein kleines "Spielchen" einer jungen Frau, die gelernt hatte, dass man so am besten durch kam, wenn man etwas falsch machte.
Von daher ließ er sie jetzt einfach reden, unterbrach sie nicht. Zaith wollte wissen, was sie dachte, sie es in ihr aussah, nachdem sie mit dem APR ein Unglück hätte anrichten können. Also lehnte er sich so an die Wand, dass sie ihn ansehen konnte und er sie, verschränkte die Arme vor der Brust und wartete ab.
Sie machte sich also Sorgen, dass sie seinen Anforderungen nicht entsprechen, er das Ganze als üble Verpflichtung ansehen konnte. Vielleicht hatte er es etwas übertrieben mit seinen Warnungen. Aber er ließ Lia sprechen, ließ sie ihre Sorgen und Ängste aussprechen, ehe er selbst etwas sagen wollte.

Als sie schwieg, kam von Tylaar zuerst nur ein "Hm".

"Du musst mich nicht für jeden Mist fragen", beruhigte er seine Schülerin erst einmal. "Ich würde mich mehr darüber freuen, wenn du bleibst, wie du bist. Dann ist das schon ein guter Anfang. Was deine anderen Bedenken angeht ..."
Zaith stieß sich von der Wand ab und begann unbewusst, langsam auf und ab zu wandern. "Es ist nicht so, dass ich dich nicht ausbilden will. Es kommt nur alles etwas überraschend für mich, verstehst du. Vor knapp zwei Stunden wurde ich zum Jedi-Ritter ernannt, nachdem ich vorher immer angenommen hatte, die Jedi seien fast vollständig ausgerottet. Und jetzt stehst du hier und ich kann nicht ignorieren, dass es der Wille der Macht ist, dass ich dich ausbilde."

Unvermittelt blieb Tylaar stehen und sah Lia direkt in die Augen.
"Bisher waren mir die meisten Dinge egal. Ich tat, was ich für richtig hielt, scherte mich nicht sonderlich darum, was daraus für Konsequenzen entstehen. Ich war mehr als drei Jahre vom Orden getrennt, selbst vorher war ich alles andere als ... nun ja, besonders konservativ eingestellt. Aber jetzt habe ich eine Verantwortung für dich. Ja, ich freue mich irgendwie darauf, dich zu lehren, mit dir die Zeit zu verbringen, weil ich ... in der letzten eher einsam war. Aber es beruhigt mich, dass du von alleine weißt, dass dich die dunkle Seite nicht weiterbringen würde. Trotzdem ist es für mich eine Herausforderung und ich will einfach nicht scheitern. Nun ja, höre mir einfach zu, wenn ich was sage und filtere den Unsinn von den wichtigen Dingen heraus." Er zwinkerte ihr zu. "Wo wir wahrscheinlich auch etwas mehr Zeit verbringen werden, erzähle ich dir später. Komm erstmal mit mir, ich möchte dich jemandem vorstellen", meinte er, woraufhin sie ihm erst zögernd folgte.

Nylia und er gingen schließlich durch den hinteren Bereich des Honey House zu eben jeder Tür, die Tylaar vor kurzem durchschritten hatte, um seine erste Schülerin zu finden. Jetzt stand er wieder davor, um sie der Meisterin vorzustellen. Er drückte auf den Türsummer und warf Lia ein beruhigendes Lächeln zu.

"Du wirst jetzt eine unserer Meisterinnen kennenlernen. So können Jedi auch sein, du wirst es gleich sehen."

Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - vor der Tür zu Chesaras Raum - mit Nylia
 
Coruscant - Untere Ebenen – In einem Hinterzimmer des „Honey House“- mit Tylaar

Lia atmete erleichtert auf, als Tylaar ihr antwortete und sie merkte, dass sie wirklich nur einen falschen Eindruck bekommen hatte. Er war besorgt, um sie und auch um sich selbst, aber nicht wütend wegen dem losgegangenen Schuss des APR oder dass er sie nun am Hals hatte. Sie musste fast lächeln, als er ihr erzählte, dass seine Weste nicht ganz so weiß war, wie man es eigentlich von einem Jedi erwartete und es half Nylia zu wissen, dass sie gerade nicht die einzige war, die noch ein wenig überfordert von allem war. Tylaar hatte bisher so ruhig gewirkt, dass sie angenommen hatte, es wäre für ihn leichter, da er so sehr auf die Macht und deren Urteil vertraute. Er sei einsam gewesen in den letzten Jahren, meinte er noch und Nylia lächelte nun wirklich. Tylaar setzte wohl neben der Aussicht auf eine neue Jedi für den arg angeschlagenen Orden noch ganz ähnliche Hoffnungen wie Nylia in die beginnende Ausbildung und hoffentlich auch Freundschaft. Auch er schien jemanden zu suchen, der an seiner Seite sein würde, während er sich dem ganzen Mist da draußen in der Galaxie stellte.

Nylia nickte bei seinen Worten daher nur zustimmend und schwieg erst einmal, das Lächeln blieb aber auf ihren Lippen. Erst, als er sie aufforderte ihm zu folgen, verschwand es. Sie stand zögernd auf und versuchte ihre Nervosität irgendwie zu überspielen. Sie vertraute Tylaar, aber trotzdem fühlte sie sich nicht sonderlich wohl, als sie die Garderobe verließen. Das Zimmer hatte Sicherheit bedeutet. Bis auf den Wachmann an der Hintertür wusste noch niemand, dass Nylia hier war und so unsinnig es war, sie fühlte sich verwundbar, wie sie neben Tylaar die Flure entlang lief. Selbst als nach dem Schuss vorhin jemand ihre Unterhaltung gestört hatte, war für Nylia eine Möglichkeit geblieben aus dem Sichtfeld zu verschwinden. Sie fragte sich, wen Tylaar ihr hier vorstellen wollte. Ihr fiel auf, dass sie sich bisher gar nicht gefragt hatte, was er im „Honey House“ zu suchen hatte und wieso er so problemlos in die abgesperrten Bereiche kam. Irgendwie bezweifelte Lia, dass er zu der Art von Stammgästen gehörte, die die Wachmänner schon beim Vornamen kannten und ein Mitarbeiter war er sicherlich auch nicht. Ihre Unsicherheit wuchs daher nur noch mehr. Nach den Jahren der Sklaverei und der dadurch entstandenen sozialen Isolation lernte sie an diesem Tag jedenfalls viele neue Gesichter kennen. Sie versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie von all den Eindrücken leicht überfordert war. Ihre wieder gewonnene Freiheit, das Wissen empfänglich für die Macht zu sein, ihre beginnende Ausbildung zur Jedi, ihr neues Leben an Tylaars Seite und nun noch weitere Leute, die sie kennen lernen sollte- Nylia fühle sich einfach nur so, als ob in ihren Kopf nicht noch viel mehr neue Informationen hineinpassen würden. Sie hätte sich lieber weiter irgendwo verkrochen und in aller Ruhe mit Tylaar geredet, um mehr über ihn und die Jedi zu erfahren. Obwohl selbst sie, ungeschult in der Macht und nicht mehr an emotionale Bindungen gewöhnt, bereits jetzt eine starke Verbindung zwischen Tylaar und sich fühlte, änderte es nichts daran, dass sie beide sich vor nicht einmal einer Stunde zum ersten Mal begegnet waren. Sie würden sich beide erst einmal aneinander und an die neue Situation gewöhnen müssen, Wille der Macht und dadurch eine starke Bindung hin oder her. Nylia merkte aber, wie wichtig es ihrem Begleiter war, dass sie denjenigen traf, zu dem er sie gerade führte. Daher fragte sie nicht, ob das nicht noch warten könnte, auch wenn es ihr lieber gewesen wäre. Tylaar hatte bereits in den wenigen Minuten, seitdem er sie vorhin in der Bar gesehen und beschlossen hatte ihr zu helfen, so viel für sie getan und Rücksicht genommen. Es war das Mindeste, dass sie seinem Urteil vertraute, was wichtig war und sofort geschehen sollte.

Ihr Unbehagen musste er ihr trotzdem ansehen können. Während des kurzen Weges fiel Nylia ein kleines Stück hinter ihn zurück und ihre Muskeln waren angespannt. Ihr Blick wanderte nervös hin und her und als sie schließlich vor einer Tür anhielten, blieb sie unbewusst einen Schritt schräg hinter ihm stehen. Lia konnte so alles sehen, aber Tylaar stand wie ein Schutzschild zwischen ihr und demjenigen, der ihnen gleich öffnen würde. Sie wusste, dass es lächerlich war. Tylaar würde sie nicht nachdem er sie gerade erst gerettet hatte in irgendeine Art von Gefahr bringen. Trotzdem fühlte sie sich so um einiges sicherer. Ihre Skepsis konnte sie einfach nicht ganz ablegen, auch wenn ihr bisher an diesem Tag so viel Gutes widerfahren war.

Tylaar drückte im nächsten Moment den Türsummer und sagte ihr lächelnd, dass sie gleich erleben würde, wie Jedi auch sein konnten. Lia atmete tief durch, versuchte sich zu entspannen und hob dann zweifelnd eine Augenbraue. Sie grinste breit zu ihm herauf und wich schon einmal ein Stück weiter zurück, um dem möglichen Ellbogenstoß zu entgehen.


„Du meinst ohne eine Jacke mit modischem Einschussloch und rasiert?“

Ihr blick heftete sich dann auf die Tür, die sich jeden Moment öffnen musste. Was würde denn mit ihr passieren, wenn diese Jedi-Meisterin anders dachte als Tylaar und sagte, dass sie nicht für das Leben einer Jedi geeignet war? Würde er sie dann doch einfach irgendwo absetzen und sie sich selbst überlassen?

Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - vor der Tür zu Chesaras Raum - mit Tylaar
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House -

Nachdem Chesara wieder alleine war, holte sie ihr Com hervor, um eine Nachricht an Jibrielle zu schicken. Sie wollte sich rückversichern, dass es ihrer Schülerin gut war und sie sich auf bestem Wege zum Honey House befand. Eigentlich rechnete Chesara zwar nicht mit Schwierigkeiten, trotzdem fragte sie lieber einmal zuviel nach, als zu wenig. Aus der Nachricht ihrer Padawan war hervor gegangen, dass Jace sie - wie von Chesara geplant - auf Lianna abgeholt hatte. Obwohl sie so gut wie nichts über ihn wusste und auch die Informationen, die sie über ihn besaß, möglicherweise nicht richtig waren, hatte Chesara dem Piloten der Prince vertraut, Jibrielle heil zurück nach Coruscant zu kommen. Sie hatte das Gefühl gehabt, dass Jace Chorios auf ihrer Seite stand und dass er noch eine Rolle spielen würde. Getäuscht hatte sie sich nicht, denn später, nachdem er sie auf Mon Calamari abgesetzt hatte, hatte sie erfahren, dass Jibrielle ihn in einer Bar wieder getroffen und die Nacht mit ihm verbracht hatte. Noch als Chesara darüber nach dachte, kam ihr plötzlich ein Gedanke.

*** Com-Nachricht an Jibrielle Dari ***

Hallo Jibrielle,

ich hoffe du bist auf gutem Wege zurück. Ich wollte mich nur versichern, dass alles in Ordnung ist. Ist Jace noch bei dir? Wenn ja, dann bring ihn mit zum Honey House. Ich würde gerne mit ihm sprechen.

Viele Grüße
Chesara​

Sie versendete die Nachricht und steckte ihr Com wieder weg. Langsam schlenderte sie von der Tür des Hintereingangs zurück zu dem großen wohnlichen Raum, der die Mitte des geräumigen Privatbereiches bildete. Noch ehe sie sich jedoch in Richtung des Treppenhauses wenden konnte, um nach Fey zu sehen, ertönte der Summer der Verbindungstür zwischen Privatbereich und Bordell. Diese Tür konnte man nur mit dem notwendigen Sicherheitscode benutzen. Chesara wandte sich nach links, betätigte einen der Knöpfe an der Wand und die schwere Sicherheitstür öffnete sich. Auf der anderen Seite stand Tylaar, und neben ihm ein junges Mädchen, größer als Chesara, aber irgendwie verloren wirkend. Es fiel Chesara nicht schwer, eins und eins zusammen zu zählen und darauf zu schließen, dass es sich bei diesem Mädchen nur um die starke Präsenz handeln konnte, die Tylaar in der Macht wahr genommen hatte. Sie war keine Prostituierte des Honey Houses, dagegen sprach ihre Aufmachung. Das Mädchen war schlank, vielleicht ein bisschen zu dünn, befand Chesara mit einem raschen Blick. Sie trug einfache Kleidung in gedeckten Farben, die frisch gewaschen und gebügelt zu sein schein, die dennoch bereits deutlich abgetragen war. Ihre Haare waren hell, ein schönes Blond, hingen ihr jedoch kraftlos in müden Locken bis über die Schultern herab. Der Blick, dem Chesara begegnete, war schüchtern und mit Unbehagen gefüllt. Fragend sah Chesara Tylaar an.

"Kommt herein."

Bat sie die beiden und trat einen Schritt zur Seite, damit der Jedi-Ritter und seine junge Begleiterin durch die Tür treten und diese wieder hinter ihnen geschlossen werden konnte. Sobald das Mädchen an Chesara vorbei ging, spürte sie es auch, den Luftzug der Macht, der das junge Ding umgab. Wie eigenartig, dachte Chesara, an einem einzigen Tag zwei neuen Personen zu begegnen, die die Macht in sich trugen. Diese konnte nur Vorsehung sein.

"Mein Name ist ChesaraSyonette."

Wandte sie sich an das Mädchen und hielt ihr die rechte Hand hin. Sie wusste nicht, was Tylaar ihr bereits erzählt hatte, daher verzichtete Chesara darauf, sie mit zu vielen Informationen zu überfluten und sagte stattdessen schlicht:

"Willkommen im Orden der Jedi."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - mit Tylaar, Nylia -
 
- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House, Hintereingang (Draußen) – Mit Derryn -

Ohne sich großartig abzusprechen, entfernten sich Noa und Derryn vom Hintereingang des Honey House' und dessen grimmigen Sicherheitsmann. Sie wussten ja beide, wo der Gleiter stand. Noa inspizierte die Umgebung, um sich zu vergewissern, dass niemand in der Nähe zu unauffällig herum stand oder sie beobachtete, und sie merkte, wie Derryn das gleiche tat. Erst als sie den Gleiter erreicht hatten und beide eingestiegen waren, empfand Noa es als angebracht etwas zu sagen.

„Ihr geht also zu den Jedi.“

Sagte sie, was sich ziemlich blöd anhörte. Sie war ja dabei gewesen, also sollte es zumindest keine Frage sein, sondern vielmehr eine Feststellung. Sie legte den Sicherheitsgurt an und trommelte mit einem Finger etwas unsinnig auf der Konsole des Gleiters herum.

„Also werdet Ihr die Defender verlassen.“

Nun wandte sie ihren Blick zu dem Kiffar, der sich vor weniger als einer Stunde wohl selbst kaum in dieser neuen Situation gesehen hatte. Sie wusste nicht, welche Ziele oder Träume er für sein Leben hegte, aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass er jemals damit gerechnet hatte ein Jedi zu werden. Wer zog so etwas auch ernsthaft in Erwägung? Das „Talent zur Macht“ war so selten, dass es absolut unrealistisch war zu erwarten, man selbst könne zu den wenigen Auserwählten gehören. Für Noa selbst, da war sie sich sicher, wäre dies auch keine Laufbahn. Sie hatte die Rätin gesehen, die eine seltene Ruhe ausstrahlte und wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben einen Wutanfall gehabt hatte. Wenn sich Noa da ihre eigene Unbeherrschtheit vor Augen rief, dann wusste sie, dass sie keine gute Jedi abgeben würde. Derryn aber kam diesem Bild von Gelassenheit schon sehr viel näher. Nur in einer braunen Kutte konnte sie sich ihn nicht so richtig vorstellen.

„Ich glaube, dass es eine gute Entscheidung war.“

Sagte sie schließlich und startete den Gleiter. Es war albern, Zeit zu vergeuden und hier herum zu stehen.

„Auch wenn es für den Widerstand ein Verlust sein wird, so werdet Ihr eines Tages als Jedi noch sehr viel mehr ausrichten können.“

Auch Tylaar war jetzt ein vollwertiger Jedi, rief sich Noa in Erinnerung, und zumindest er war noch ein Teil der Defender. Obwohl er heute zum ersten Mal seit Jahren wieder Kontakt zu seinem Orden hatte, hatte nichts darauf hin gedeutet, dass er die Defender nun verlassen würde. Er hatte Wort gehalten.

- Coruscant – Untere Ebenen – Gleiter – Mit Derryn -
 
Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - mit Chesara & Nylia

Tylaar konnte Lias Unbehagen beinahe körperlich spüren. Er fragte sich einen Moment, ob es die beste Idee war, die junge Frau noch am selben Abend Meisterin Chesara vorzustellen. Als wären die Neuigkeiten, dass die Macht mir ihr war, nicht schon genug, hatte Tylaar selbst kaum ein Ende gefunden, sondern weitergeredet, geredet und geredet.
Herrje, Lia war erst einmal eine Stunde in Freiheit und schon begann ein völlig neuer Abschnitt ihres Lebens, der ihr noch völlig fremd sein musste.
Mit seinem typischen, halb zweifelnden Blick, die Stirn leicht in Falten gelegt, sah Zaith solange auf die Tür, bis sich diese öffnete und Chesara erschien. Der Jedi-Ritter nickte mit einem nicht veränderten Gesichtsausdruck, wobei sich kaum merklich ein Mundwinkel hob. Von der Meisterin ging eine so beruhigende, fast schon besonnene Aura aus, dass Tylaar sich automatisch ebenfalls entspannter fühlte.
Zwar hatte Tylaar die dicke Jacke sowie das APR im verschlossenen Zimmer gelassen, aber noch immer trug er seine neue schwarze Sportjacke, an den Ärmeln und dem Verschluss weiß abgesetzt, die halb geschlossen den Blick auf die elastische Schutzweste freigab, an der seine Blasterpistole und das Lichtschwert hingen. Da Tylaar schon immer ein wenig eitel war, freute es ihn diebisch, dass die militärische Hose sowohl in Farbe und Stil zum Rest passte. Er sah zwar wie ein leicht abgerissener Nichtsnutz aus, aber in jedem Fall fiel er so aus dem Rahmen.
Ob Eitelkeit gegen den Jedi-Kodex verstieß?
Auf Chesaras Einladung, einzutreten, folgte Tylaar, nachdem er Nylia einen aufmunternden Blick zugeworfen hatte.
Wieder im Zimmer, hielt sich Zaith merklich zurück. Er wollte den beiden Frauen Gelegenheit geben, sich kennenzulernen, wollte wissen, was Chesara dachte und wie Lia reagieren würde. Außerdem läge es jetzt vor allem an der Meisterin, Lia zu prüfen, zu sehen, ob er sich geirrt hatte, als er der jungen Frau angeboten hatte, sie auszubilden. Also stellte er sich ein Stück weit abseits, aber nicht so sehr, dass die ehemalige Sklavin das Gefühl haben konnte, er würde sie alleine lassen. Die Begrüßung der beiden jedoch bekam er nicht wirklich mit. Seine Gedanken streiften einen Moment vom Hier und Jetzt weg ...

Wo war Noa?
Und was interessierte ihn das überhaupt? Zaith wusste doch, dass sie auf dem Weg zurück zum Hauptquartier der Defender war, hatte es doch selbst gesagt. Für kleine Momente fragte er sich, warum ihn das interessierte und woher die flüchtige Enttäuschung kam, sie nicht mehr in diesem Zimmer zu sehen.
Das war doch alles Unsinn! Er kannte Noa überhaupt nicht. Zumindest nicht lange. Oder doch? Zaiths Blick nahm einen leicht leeren Ausdruck an, er starrte stumpf auf irgendein dekoratives Element an der gegenüberliegenden Wand, nahm das aber überhaupt nicht wahr.
Wie würde es jetzt werden, da er Lia ausbildete? Ihm war klar, dass das ein ziemlicher Zeitaufwand sein würde, dass er nun nicht mehr ohne mit der Wimper zu zucken jedwede Aufgabe der Defender annehmen könnte. Er wusste, dass er ab jetzt weniger Zeit mit ...
Verdammt! Wieso dachte er überhaupt an sie? Noa neigte zu launischen Ausbrüchen, hielt ihn wahrscheinlich eh für ein Großmaul. Im wahrscheinlichsten Fall interessierte es sie nicht einmal, dass er jetzt weniger Zeit mit ihr verbringen würde. Sie war wohl eher erleichtert. Wenn er sich an den Abend in diesem elenden, baufälligen Wrack von Haus erinnerte, den sie zusammen nach der Schießerei im Nova verbracht hatten ... wieso war sie so verschieden gewesen? Und wieso versuchte er ständig in ihrer Nähe die Rolle des kühlen Selbstdarstellers zu spielen? Er sah sie vor seinem inneren Auge, dann sich und er hatte keine Ahnung, ob sie das aus ihm machte, oder ob er einfach nur Angst hatte, zu zeigen, wie er wirklich war.
Tylaar grübelte und grübelte, erwischte sich bei dem Gedanken daran, dass Noa jetzt wahrscheinlich alleine mit Derryn unterwegs war, er vielleicht sogar "seinen Platz" einnehmen und öfter mit ihr Aufträge erledigen würde ...

"Zum Kotzen ...", murmelte er, ehe ihm bewusst wurde, dass die Stimmen, die er wie durch einen Filter hörte und die nun lauter wurden, bis er wieder vollständig zurück in der Gegenwart, in diesem Zimmer war, Lia und Chesara gehörten und er das eben ausgesprochen, statt gedacht hatte. Sein Blick wurde wieder klar und er hoffte einfach, dass dieses kaum zu vernehmende Gemurre seinerseits nicht aufgefallen war.

Es wurde Zeit, dass er diese ... irritierenden Gedanken zur Seite schob. Er hatte eine Verantwortung, hier ging es um sehr viel wichtigere Dinge, als dieses Gefühlswirrwarr. Vielleicht würden ihn seine neue Aufgabe ja gekonnt davon ablenken.
Zaith blinzelte die Gedanken förmlich weg und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch zwischen den beiden Frauen. Zum Teufel mit diesem Unsinn, dafür war keine Zeit.


Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - mit Chesara & Nylia
 
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]Coruscant-System - Coruscant - Mittlere Ebenen - Hangar der Black Sun - an Bord der "Prince" - Aufenthaltsraum - mit Jace; Petit irgendwo an Bord[

Die große braune Koffertasche stand neben Jibrielle auf dem Tisch, während die Padawan ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her rutschte. Jace hatte sie drin allein gelassen, während er sich an das Ausladen der Ware machte. Nicht das sie sich um das durch-die-Gegend-wuchten von irgendeiner Lieferung gerissen hätte, doch hätte sie doch zumindest lieber dabei sein sollen. Zumindest wäre alles besser gewesen als hier nur Däumchen zu drehen. Doch Jibrielle hatte gar nicht erst groß Einwände erhoben, denn sie wusste schon, wieso Jace sie da lieber nicht dabei haben wollte. Sie dachte sich schon seit einige Zeit, dass Jace wahrscheinlich illegale Geschäfte betrieb und die Ware, die er geladen hatte, womöglich aus dubiosen Quellen stammte. Die Erinnerung an die Bemerkung des Jawas vor dem Beginn der Reise über die "heiße Ware" bestätigte diesen Verdacht nur noch. Doch wenngleich sie eine Jedi war und für Gesetzeslosigkeit eigentlich nichts übrig hatte, so schwieg sie doch still. Welche guten Gründe hätte sie auch dagegen haben können, die nicht auf irgendwelchen isolierten Moralvorstellungen beruhten? Denn immerhin waren Jibrielle und Chesara selbst quasi illegale Ladung gewesen und wie bigott wäre es gewesen, da jetzt die Rechschaffene raushängen zu lassen. Abgesehen davon, schlich so ein Gefühl der grimmigen Freude in ihr Gemüt, wenn sie daran dachte, dass Jace mit dieser Ware ja auch dem Imperium so immerhin ein Schnippchen schlug. All das war also kein Problem, das Däumchendrehen aber schon.

Die Tür zum Aufenthaltsraum öffnete sich und zwei große leuchtende Augen lugten herein. Jibrielle blickte sie freundlich an und winkte sich Petit zu sich, der vermutlich misstrauisch schauend näher kam.


"Heeeeeeeeeeey kleiner ... Petit Souris. Ich werde jetzt bald das Schiff verlassen und wollte mich gerne von ihnen verabschieden. Machen sie es gut, ja?"

"Uggargar! Uttini! Chori purschta bastort jalselcbeueö msuez gnui gnui abel! Kleicoe eucn uio fhgleu foool lsöso äöuz oiuz lebennstecho msnezu skeleio frouwe stinkrii ui bedool uuäärg!! Ciuuu uttini!"
"Hallo Miss! Mister Chorios nimmt in der Tat seltsame Ladung an Bord. Welchen wirtschaftlichen Zweck eine Menschenfrau hat, die nur die Energie der Lebenserhaltungssysteme verbraucht, seltsame Gerüche produziert und darüber hinaus die Bettgarnitur in einem solchem Maße verunreinigt, wie es Mister Chorios allein noch nicht fertig gebracht hat, wird sich mir wohl nie erschließen. Leben sie wohl, Miss!"


"... genau!"

In diesem Moment öffnete sich die gleiche Tür nochmals und Jace kam dazu. Freudig überrascht riss Jibrielle ihren Mund jauchzend auf, sprang an Jace Seite und piekte ihm mit dem Zeigefinger sanft in den Bauch.

"Können wir?"

Jace nickte und ging dann darin über, sich zu erklären, wieso Jibrielle nicht mit beim Ausladen dabeisein sollte. Die Padawan schüttelte jedoch nur ihren Kopf und grinste.

"Ist schon gut. Es ist kein Problem, dass ich ganz offensichtlich nicht die einzige heiße Ware an Bord war ... auch wenn mich das ein weeeenig kränkt!"

sagte Jibrielle und grinste übermäßig breit, all ihre weißen Zähne zeigend. Dann sprang Jibrielle zu ihrem Koffer zurück, nahm ihn sich, gab dann einem völlig überraschen Petit die Hand, schüttelte sie, flötete ein "tschüssi" und schob sich wieder an Jace Seite. Stillschweigend hatte Jibrielle darauf bestanden, ihren Koffer selbst zu tragend und so verließen sie gemeinsam die "Prince", als sich ein unangenehmes Gefühl über sie ausbreitete. Jibrielle musste es nicht erst in Jace spüren, empfand sie es doch selbst auch.

"Ich werde dich noch ein Stück begleiten - okay? Denn Erstens ist das hier nicht gerade netter Ort und Zwotens würde Madge mich sicherlich umbringen wenn ich dich nicht heile nach Hause bringe."

sagte Jace und war somit der erste, der nach mehreren Minuten wieder etwas sprach. Die Padawan schaute ihm in die Augen und dachte über sie beide nach. Doch mehr noch erforschte sie ihre Gefühle und ihre eigene Intuition. Die Macht war unlängst ihr stätter Begleiter geworden und half ihr auch bei diesem Beschluss entscheidend.

"Weißt du ... ich denke das geht. Mein Gefühl sagt mir das, und die Macht auch. Ohhhjaaa die Macht!"

sagte sie und kniff Jace leicht zwischen die Rippen, als er bei ihren Worten gespielt große Augen machte. Sie hatten gerade den Hangar verlassen, als Jibrielle schon wieder eine Com-Nachricht erhielt. Was war denn da los? Man hätte ja fast meinen Können, Jibrielle wäre total gefragt, bekam sie doch schon wieder Post. Dabei hatte sie ihre Nummer doch gerade mal einer Hand voll Leuten gegeben. Die Nachricht war von Chesara und Jibrielle machte einen kleinen Hüpfer, als sie das sah. Bald schon traf sie sie wieder.

"Es ist von ihr."

sagte Jibrielle und schaute Jace an, bei dem sich eine Augenbraue merklich hob.

"Neinnn, nicht sie! Ferkel! Ich rede von ... Madge ... um genau zu sein, ist Madge auch eher ein Spitzname oder so ääähm ach du wirst schon sehen. Sie möchte auf jeden Fall, dass ich dich mitbringe. Na hab ichs dir doch gesagt: Die Macht! Hat mich nicht verkohlt!"

meinte Jibrielle, zwinkerte frech und steckte den Com wieder weg. Sie riskierte lieber keine weitere Nachricht, waren sie schließlich schon bald da. Der Weg vom Hangar zum Honey House war nicht allzu weit, selbst wenn sie zu Fuß gingen. Doch lang genug, um sie zu erkälten würde er wohl schon sein. Beide stiefelten durch die Straßen, als sich Jibrielle fest bei Jace einhakte und an ihn drückte.

"Puh ... ist kälter als ich in Erinnerung hatte."

Jace zeigte nur wieder sein alles und nichts sagendes Lächeln, nahm sich den bislang locker um die Schultern getragenen Schal, der wie von Geisterhand vor dem Verlassen des Raumschiffs noch dahin gekommen war, und wickelte ihn der Padawan vorsichtig um den Hals. Jibrielle lächelte, hauchte ihm dankbar ins Gesicht und legte ihren Kopf an seine Schulter, als sie weitergingen. Sie kamen an einem kleinen Imbiss vorbei, der Fast-Food-Spezialitäten aus der ganzen Galaxie anbot und den Jibrielle quickend als ihren Lieblingsstand aus Kinderjahren wiedererkannte. Mit Jibrielles fast schulmeisterlichen Befehl, bestellten sich beide für eine handvoll Credits eine Tüte frittierte Muscheln von Naboo und ein alderaanisches Eis. Ganz wie früher. Die Padawan erzählte dem Piloten von ein paar alten Geschichten, die sie damals mit den anderen Waisen zusammen erlebt hatte. Meistens hatten sie das Gelände des "Heavens Cellar" nicht verlassen dürfen, doch wenn dann waren sie gerne wie die irren durch die Gassen getobt und hatten sich vorgestellt, wie es wohl war, Nacht alleine durch die Gegend zu streifen, und hatten Gauner und Polizisten gespielt und sich dabei immer furchtbar dreckig gemacht. Jibrielle zeigte Jace ein paar Ecken, in denen sie sich dann immer aufgehalten hatten und in denen sie, als sie älter wurden, sich dann zum Knutschen verzogen hatten, nur um unter schrecklichem Gemäcker und Predigten an den Ohren gezogen zum Waisenhaus zurückgebracht zu werden. Unter nostalgischem Seufzen verließen sie jedoch die noch einigermaßen sicheren Gebiete und kamen auf der Hälfte der Strecke in die Gegend, in der sich auch das Honey House befand.

]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebenen - mit Jace[
 
- Coruscant – City – Nathaniels Appartment – Mit Nathaniel und Roxanne -

Die Einladung zum Abendessen hatte Akemi nicht ablehnen können. Ursprünglich hatte sie zwar vor gehabt, so schnell wie möglich zu Richard zu fahren, doch da sie sich gerade erst wieder mit Nathaniel vertragen hatte, fürchtete sie ihn vor den Kopf zu stoßen, wenn sie ihm sagte, dass sie nicht zum Essen bleiben wollte. Als Nathaniel und Roxanne in die Wohnung gekommen waren, waren sie vom Einkaufen gekommen. Sie hatten einen gemütlichen Abend mit einem selbst gekochten Menü geplant und Akemi aufgefordert sich ihnen anzuschließen. So kam es, dass sie noch zusammen saßen, als es draußen bereits dunkel geworden war. Es hatte fantastisch geschmeckt und sie hatten sich gut unterhalten. Bis zum heutigen Tag hatte Akemi Roxanne zwar als Nathaniels Freundin akzeptiert, aber so richtig warm waren sie bisher nicht miteinander geworden. Jetzt jedoch hatte sie das Gefühl, dass sie in die richtige Richtung steuerten. Sie konnte die hübsche Schwarzhaarige bereits mit ganz anderen Augen sehen. Gemeinsam räumten sie den Tisch ab und machten sauber. Es war noch nicht sehr spät, aber Akemi leitete bereits den Abschied für diesen Abend ein.

„Ihr wollt bestimmt auch ein bisschen Zeit für euch haben.“

Argumentierte sie, als Nathaniel sie höflich aufforderte noch zu bleiben, doch Akemi schüttelte den Kopf.

„Nein, nein, danke. Ihr hattet einen gemütlichen Abend geplant und mich jetzt lange genug am Hals gehabt.“

Sie ließ ihre Stimme unbeschwert klingen, verzichtete aber möglichst darauf zu sagen, dass sie selbst noch etwas vor hatte, auch wenn dies Blödsinn war, schließlich würden die beiden merken, wenn sie in ein paar Minuten die Wohnung verließ. Nathaniel war außerdem nicht dumm. In seinem Gesicht regte sich etwas: ein angedeutetes Lächeln, das er nicht fertig brachte vollständig frei zu lassen.

„Noch was vor?“

Fragte er und Akemi nickte.

„Ja. Weiß noch nicht, wann ich zurück sein werde.“

Nathaniel nickte langsam, sagte aber zuerst nichts, während Roxanne sich diskret im Hintergrund hielt.

„Ich weiß, du denkst...“

Begann Akemi schließlich, doch Nathaniel schüttelte den Kopf.

“Nein.“

Sagte er behutsam.

“Es ist schon noch ein bisschen komisch, aber ich werd' mich dran gewöhnen. Geh' hab Spaß und... grüß den Major von mir..“

Obwohl Akemi den Segen ihres Kumpels nicht brauchte, um mit Richard zusammen sein, war sie doch froh, dass er ihn letztendlich gegeben hatte. Es brachte irgendwie alles ins Lot und ließ sie wieder näher zusammen rücken. Mit dem Gefühl, dass sie in ihrer Freundschaft mit Nathaniel eine neue, wichtige Stufe erreicht hatte, machte sie sich auf den Weg zu Richards Penthouse. Er wusste, dass sie heute kommen würde, nur über eine Uhrzeit hatten sie nicht gesprochen. Ob er schon wartete? Sie fragte sich, ob er wohl genauso nervös war wie sie, glaubte es aber eigentlich nicht. Er war eher der Typ, der den Dingen ruhig und mit Verstand entgegen sah und viel zu erfahren um sich von einem jungen Mädchen wie ihr noch aus der Ruhe bringen zu lassen, zumindest war dies Akemis Einschätzung. So gut es ihr auf Naboo gefallen hatte, ihn hatte sie sehr vermisst. In den letzten Wochen hatte sie sich daran gewöhnt ihn regelmäßig zu sehen und ihre Abende mit ihm zu verbringen. Das hatte ihr während ihrer Zeit bei ihrer Familie wirklich gefehlt.

Je mehr sich der Gleiter seinem Ziel näherte, desto intensiver wurde das kribbelnde Gefühl in Akemis Bauch. Sie war sich bewusst, dass es mit dem zu tun hatte, was Nella Di zu ihr gesagt hatte. Als Akemi schließlich vor der Wohnungstür stand, zögerte sie ein wenig,bis sie den Summer betätigte. Ihre Hände fuhren noch einmal hastig durch ihre Haare und zausten ein paar Strähnen zurecht. Sie trug eine einfache Hose, bequeme Slipper, eine weite Strickjacke und darunter ein schlichtes Shirt. Ihre Finger legten sich vorsichtig auf die Türklingel und vorsichtig, gaaanz langsam, presste Akemi sie dagegen. Sie hörte das helle Läuten im Inneren der Wohnung und lauschte auf Schritte, dabei zog sich ihr Magen immer mehr zusammen. Als sie endlich etwas hörte, zuckte sie beinahe zusammen, im gleichen Moment jedoch, als die Tür zu beiden Seiten auseinander glitt und Richards Silhouette vor ihr auftauchte, zeichnete sich ohne jegliches Zutun ein Lächeln auf ihrem Gesicht ab. Richard lächelte ebenfalls. Es war das wissende, gewinnende Lächeln eines Mannes, der genau wusste was ihm gehörte, aber nicht zu leichtsinnig war, es als selbstverständlich zu betrachten.


“Da bist du ja.“

Sagte er gemessen. Er hatte sich mit einer Hand in den Türrahmen gestützt, die freie streckte er nun Akemi entgegen und zog sie zu sich heran.

“Du hast mir gefehlt. Ich musste viel an dich denken.“

Er holte sie noch näher, bis ihre Körper sich berührten und Akemi ihn fest und stark an sich spürte. Sie schlang ihm einen Arm um den Nacken und sah zu ihm auf. Er roch angenehm männlich.

„Das kenne ich.“

Erwiderte sie frei heraus.

„Ging mir nicht anders.“

Richards Mundwinkel zuckte. Ohne sie los zu lassen machte er einen Schritt zurück, sodass sie beide im Flur standen, und sorgte dafür, dass sich die Wohnungstür wieder schloss. Sein Blick hatte etwas entschlossenes und Akemi lachte leise.

„Ohhh, gar ungestört am Ort der Wonne, fielen die Hüllen im Tal der Sonne...“

Rezitierte sie amüsiert, und nun lachte auch Richard ein leises, kehliges Lachen.

“Ich will einige Hüllen fallen sehen.“

Murmelte er, als er begann ihren Hals mit Küssen zu bedecken. Wohlig schloss Akemi die Augen, während dutzende kleiner Schauer ihren Rücken hinunter jagten. Sie neigte den Kopf leicht zur Seite, drängte sich dichter an Richard und seufzte genüsslich auf, als er ihr sanft warme Luft in die Ohrmuschel hauchte. Sekunden später fand sie sich in einer leidenschaftlichen Umarmung mit ihm wieder, ihren Mund fest gegen den seinen gedrückt, während fordernde Hitze ihren Körper durchströmte. Ungeschickt stolperten sie durch den Flur, zu begierig um auch nur einen kurzen Moment voneinander zu lassen. Noch im Gehen streifte sie ihre Slipper ab, ließ sich von Richard die Strickjacke ausziehen und zerrte sein Hemd aus dem Bund seiner Hose. So sollten Wiedersehen immer sein, dachte sie, und ließ sich auf sein Bett fallen.

- Coruscant – City – Penthouse – Mit Richard -
 
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Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - mit Tylaar und ChesaraSyonette

Nylia folgte Tylaar in den weitläufigen Raum und ihr wäre beinahe die Kinnlade heruntergeklappt. Der hintere Teil des „Honey Houses“ war so ganz anders, als man von dem Barbereich her erwartete und die junge Frau brauchte einen Moment, um all die Details in sich aufzunehmen. Bereits Nylias Schritte fühlten sich anders an. Der harte Boden der Flure war abgelöst worden durch weiche Teppiche, die unter ihrem Gewicht nachfederten. Warmes Licht tauchte den Raum in eine angenehme Atmosphäre und teures Mobiliar verlieh ihm etwas Exklusives. Nylia sah einige Türen, manche geöffnet sodass sie einen Eindruck der Nebenräume bekam, andere geschlossen und ihr den Blick auf Chesaras Umfeld versperrend. Es erinnerte Lia alles in allem an ein teures Hotel, in dem ihre Eltern und sie einmal übernachtet hatten während einer Reise in ihrer Jugend.

Sie war so perplex wegen diesem Anblick, dass sie erst verspätet auf die Worte der Jedi reagierte. Langsam streckte sie ihren Arm aus und schüttelte die ihr angebotene Hand. Bei der flüchtigen Berührung durchströmte eine Welle der Wärme und Zuversicht sie. Es war wie ein Flüstern des Trosts in Nylias Geist, das ihr versichern wollte, dass von nun an alles besser werden würde. Verwirrt starrte sie die andere Frau an und schlang den Arm dann um ihren Bauch, fast so, als wolle sie dieses positive Gefühl umarmen und in sich festhalten. Chesaras gesamte Erscheinung strahlte etwas aus, dass Nylia zugleich ermutigte und einschüchterte. Dieses Mal nicht aus Furcht, sondern aus der Sorge heraus, von dieser Frau zurückgewiesen zu werden. Lia spürte die Autorität, welche die Jedi-Meisterin umgab und wusste sofort, dass es letztendlich wohl in ihrer Macht lag, ob die neue Schülerin ausgebildet wurde oder nicht. Chesara enttäuschen wollte Nylia ebenso wenig, wie dies bei Tylaar der Fall war. Es fühlte sich noch verrückter an als bei ihm, denn Chesara hatte bis auf diese wenigen Worte nichts zu ihr gesagt. Trotzdem wusste Nylia, dass sie bereits in diesem Moment geprüft wurde und sie wollte auf keinen Fall versagen.

Chesaras Begrüßung ließ Nylia aufhorchen. Hatte sie sie gerade im Orden willkommen geheißen?


„Bedeutet das etwa, ich bin wirklich aufgenommen?“

Sie bemerkte zu spät, wie unhöflich das gewesen war und lächelte beschämt.

„Verzeiht mir. Ich bin Nylia Zairee. Es freut mich, Euch kennen zu lernen. Tylaar hat mir angeboten, dass ich seine Padawan werden kann.“

Chesara bot Tylaar und ihr an sich zu setzen und Nylia wollte sich gerade bedanken, als ihr Begleiter etwas Unverständliches murmelte. Irritiert musterte Nylia ihn und folgte dann Chesaras Aufforderung. Dass er sich so heraushielt, ärgerte sie ein wenig. Sie kam sich völlig auf sich alleine gestellt vor, auch wenn sie sich langsam entspannte. Chesara erschien ihr äußerst sympathisch und Lia mochte ihre Kleidung sehr. Das Kleid war einfach, aber es gefiel ihr gerade daher und neben der anderen Frau kam sich Nylia in ihren alten Sachen auf einmal noch schäbiger vor.

Die Jedi-Meisterin fragte sie, wie es ihr ging und ob alles in Ordnung sei. Sah Nylia wirklich so mitgenommen aus, sodass man ihr sofort ansah, was sie in den letzten Jahren gewesen war? Sie wollte nicht schon wieder über ihre Vergangenheit reden und antwortete daher ausweichend.


„Es geht mir so gut, wie es mir in meiner Situation gehen kann. Tylaar hat mir bereits sehr geholfen und ich bin ihm unendlich dankbar, dass er mir anbietet, mich auszubilden. Mein Leben war bisher… nicht sonderlich schön, daher hoffe ich, dass Euch sein Wunsch Recht ist. Es würde mehr sehr viel bedeuten, wenn ich seine Schülerin werden darf.“

Obwohl Chesara nichts in dieser Richtung gesagt hatte, fürchtete Nylia am meisten, dass die Jedi befinden könnte, sie sei nicht für den Orden geeignet. Wieso hätte Tylaar sie ihr sonst vorstellen sollen? Er wollte sich vergewissern, dass er seine Eingebung in der Macht richtig gedeutet hatte.

Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - mit Tylaar und ChesaraSyonette
 
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- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Tylaar, Nylia -

Der Name des Mädchens lautete Nylia Zairee und er passte zu ihr. Sie wirkte wie eine zarte Elfe, wenn sie auch ein bisschen zu groß dafür war. Auf die Frage, ob sie tatsächlich im Orden aufgenommen war, musste Chesara schmunzeln.

„Genau so ist es. In dir lebt und wächst die Macht.“

Erwiderte und ihre Antwort hatte etwas ernstes an sich.

„Wenn es dein Wunsch ist, eine Jedi zu werden, nehmen wir dich von ganzem Herzen bei uns auf.“

Ihre Vermutungen waren in die richtige Richtung gegangen, Tylaar hatte dieses Mädchen gespürt, war dem Ruf der Macht gefolgt und hatte sie zu seiner Schülerin gemacht. Er hatte keine Zeit verloren, nach seiner Ernennung zum Jedi-Ritter seinen Pflichten nachzukommen. Chesara warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, vor allem als er irgendetwas vor sich hin murmelte, das sie nicht richtig verstanden hatte. Obwohl es eigentlich nicht der richtige Moment war, wirkte er ziemlich abwesend. Die Jedi-Räin runzelte die Stirn, überließ ihn jedoch sich selbst, ihre Aufmerksamkeit vollständig der jungen Padawan zuwendend. Sie wirkte zerbrechlich, nicht nur wegen ihres Äußeren, sondern auch wegen der verschiedenen Gefühle, die in ihr wüteten und die ein Netz aus Sorge, Verwirrung und Angst spannen. Sie war blass und im künstlichen Licht der Deckenlampe wirkte ihre Haut beinahe durchscheinend. Fürsorglich erkundigte sich Chesara, ob es ihr gut ging. Die Antwort, die sie auf diese Frage bekam, war ein wenig unbestimmt, eine Andeutung auf etwas, für das zu erörtern jetzt nicht der rechte Augenblick war. Chesara hatte Verständnis, wenn es anderen schwer fiel, ihre Geschichte zu erzählen und dachte nicht im Traum daran, Nylia mehr zu entlocken als diese bereit war preis zu geben. Geschichten erzählten sich entweder von selbst, oder gar nicht.

„Wenn Tylaar sich der Verantwortung und der großen Aufgabe bewusst ist, die deine Ausbildung mit sich bringt, so darf er dich gerne als seine Schülerin nehmen und dich die Anwendung der Macht, ihre Bedeutung, sowie die Wege der Jedi lehren.“

Chesara warf dem Jedi-Ritter, der neben ihnen saß aber so weit entfernt wirkte, als befände er sich in einem anderen Sternensystem, einen Blick zu. Sie hatte erkannt, dass er der dunklen Seite vor sehr kurzer Zeit näher gewesen war als gut für ihn war. Abgestritten hatte er dies nicht, aber seine Antwort und seine Erklärung hatten Chesara nicht zuversichtlich gemacht, dass er in Zukunft auf sich acht geben würde. Darüber konnte sie allerdings jetzt nicht mit ihm sprechen.

„So lange es dir gut geht, spielt alles andere keine Rolle für mich.“

Erwiderte Chesara entgegenkommend und hoffte, das Mädchen verstand, dass es für sie in Ordnung war, wenn sie ihr nicht alles erzählte.

„Allerdings siehst du so aus, als könntest du eine ordentliche Mahlzeit gebrauchen.“

Ohne eine Reaktion abzuwarten stand Chesara auf, huschte ins Nebenzimmer und überprüfte die Reste, die vom Mittagessen noch übrig waren. Dank Shanes Aufmerksamkeit war das Essen in speziellen Hitzevorrichtungen warm gehalten worden, sodass man es jetzt noch essen konnte. Chesara lud einen schweren Teller voll, trug diesen zurück zu der Sitzgruppe, stellte ihn auf dem Tisch ab und schob ihn resolut in Nylias Richtung.

„Iss etwas.“

Forderte sie die Padawan auf, die so aussah, als könne sie das dreifache einer solchen Monsterportion vertragen. Ihre Zurückhaltung und die offensichtliche Tatsache, dass ihr Dinge widerfahren waren, die ihr arg zugesetzt hatten, weckten nicht nur Chesaras Beschützer- sondern auch ihren Mutterinstinkt.

„Es wird dir gut tun. Möchtest du auch etwas trinken? Einen Saft? Einen Tee?“

Die Auswahl war nicht unbegrenzt, aber die beiden genannten Getränke waren zumindest vorhanden, das wusste sie. Chesara entschwand einmal mehr in den Nebenraum, holte beides und stellte es zur Auswahl vor Nylia ab, während sie mit Argusaugen überwachte, dass das Mädchen etwas zu sich nahm.

„Such dir aus, was du lieber magst.“

Sagte sie und warf Tylaar Zaith einen tadelnden Blick zu.

„Deine Schülerin wirkt müde. Was auch immer sie heute erlebt hat, sie gehört ins Bett. Im Honey House gibt es genug freie Zimmer. Ein weiches Bett, frische Kleidung und morgen bringt ein neuer Tag zumindest wieder neue Perspektiven.“

Das klang ganz einfach, und obwohl es das im Grunde genommen trotzdem nicht war, stellten zumindest diese Kleinigkeiten eine kurzzeitige und rasche Hilfe dar.


- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Tylaar, Nylia -
 
Coruscant - Untere Ebenen - Hinterzimmer im Honey House - mit Nylia & Chesara

Endlich hatte er seine Gedanken soweit sortiert, dass sie wieder in diesem Hinterzimmer des Honey House und nicht mehr gänzlich bei Noa waren, dieser Frau, die er noch immer nicht in sein Leben einordnen konnte. Bewusst ein Stück abseits, beobachtete er die Szenerie.
Ja, Nylia fühlte sich im ersten Moment nicht wohl in ihrer Haut und Zaith konnte es ihr nicht verdenken. Er hoffte, dass seine junge Schülerin - sollte er denn die Erlaubnis bekommen, sie auszubilden - nicht allzu sehr das Gefühl hatte, alleine zu stehen. Aber er hielt sich bewusst heraus. Nah an ihrer Seite, wollte er der jungen Frau etwas ganz eigenes gönnen: Ein kleines Gefühl des Sieges. Ihre Scheu, vielleicht sogar Angst, hatte er deutlich gespürt, als sie sich auf den Weg zum Zimmer Chesaras machten. Und wenn er so darüber nachdachte, dann musste die Angst der ständige Begleiter der ehemaligen Sklavin in den letzten Jahren gewesen sein. Tylaar musste dafür sorgen, dass nicht mehr die Furcht vor dem Unbekannten eine Stärke in Lia hatte, sondern das Wissen, diese zu besiegen. Aus diesem Grund blieb er auch weiterhin im Hintergrund.

Ganz genau hörte er jetzt zu, was die beiden Frauen miteinander besprachen, lächelte kurz, als Lia vergaß, sich vorzustellen und er ihre anfängliche Unsicherheit bemerkte, die aber allmählich unter den gütigen Blicken und Worten der Meisterin schwand. Es war die richtige Entscheidung gewesen, Chesara vorzustellen, befand er im Stillen. Und sein Lächeln blieb, als die Meisterin Lia im Orden willkommen hieß. Also hatte er sich nicht getäuscht, sich nicht in den Wegen der Macht geirrt, die er spürte, als er das Mädchen zum ersten Mal gefühlt hatte.
Jetzt aber richtete die Jedi-Rätin das Wort auch mehr oder minder an ihn, als sie sagte, Lia würde seine Schülerin werden, wenn er sich der Verantwortung der Aufgabe bewusst war. Demonstrativ ging Tylaar die wenigen Schritte bis zu dem Sitzplatz seiner ersten Schülerin, stellte sich hinter sie und legte die Hände als eine Art Geste auf die Lehne, sodass seine Finger leicht einige verirrte Strähnen berührten.

"Ich weiß um die Größe dieser Aufgabe, Meisterin", begann er. "Nylia Zairee wird unter meiner Anleitung die Wege der Jedi kennenlernen und eines Tages eine mächtige Stützte in diesem brüchigen Haus der Galaxis werden - das fühle ich in jeder Phaser meines Körpers. Die Macht hat uns zusammen gebracht und die Macht irrt nie. Ich weiß, dass ich von meiner Padawan selbst viel lernen kann, nicht nur sie von mir."
Damit neigte er leicht den Kopf, bevor er seinen Blick wieder in die Augen Chesaras legte. Tylaar wollte noch hinzufügen, dass er sich im speziellen für diese Ausbildung befähigt fühlte, denn in Lia spürte er Angst. Und Angst war einer der direktesten Wege zur dunklen Seite der Macht und damit kannte er sich aus. Wenn sie jemand vor den Verführungen dieser alles zerstörenden Macht bewahren konnte, dann jemand, der sich kannte. Aber er wollte die junge Frau hier in Gegenwart der Meisterin nicht in Verlegenheit bringen und schwieg deshalb.

Schließlich aber ärgerte er sich kurz über sich selbst. Chesara bemerkte die offensichtliche körperliche Schwäche in seiner Schülerin, reagierte unkompliziert und vor allem schnell. Ehe Minuten vergehen konnten, war Lia mit Essen und Getränken versorgt, was den älteren Jedi-Ritter ganz heimlich, ganz leise tief im Innersten berührte. Würde er irgendwann vielleicht sogar so wie die Meisterin sein? Gab es dafür Hoffnung? Tylaar machte sich keine großen Illusionen. Er war zu sehr ein Strauchelnder zwischen den zwei Pfaden der Macht, zu wenig Jedi und zu wenig gesetzloser Wanderer, als dass er auch nur annehmen konnte, jemals solch ein Jedi zu werden, wie es Chesara war. Ihm blieb nur, das beste aus seiner Situation für Lia aber auch sich selbst zu machen. Die Zeiten, in denen er sich selbst für einen schlechten Menschen gehalten hatten, waren vorbei. Jedoch änderte das nichts daran, dass er eine Ausnahmeerscheinung unter den Jedi bleiben würde. Aber es störte ihn nicht mehr. Er hatte eine weitere Aufgabe gefunden, die seiner Existenz einen höheren Sinn gab, als das pure Überleben in einer verrückt gewordenen Galaxis:

Nylia zu helfen. Sie zu lehren und ihr und sich selbst ein wenig Halt geben.

Der Gedanke daran beruhigte ihn.
Chesara hingegen warf ihm einen tadelnden Blick zu, ordnete fast an, dass Lia Schlaf und einen ruhigen Platz brauchte, an dem sie wieder zu Kräften finden konnte. Dagegen gab es sicherlich nichts zu sagen.
Deshalb nickte er zustimmend, umrundete den Sessel, in dem seine Schülerin saß und hockte sich vor sie, ehe er sie mit einem kleinen Lächeln ansah.

"Meisterin ChesaraSyonette hat Recht, Lia. Es war ein langer Tag mit vielen unerwarteten Wendungen. Für dich, aber auch für mich. Hier im Honey House bist du sicher, wie ich dir ja schon einmal sagte. Schlafe dich aus, sammle deine Kräfte - morgen wirst du den ersten Schritt auf einer langen Reise tun, die dich für immer verändern wird. Aber hab keine Angst davor - du bist nicht alleine."
Mit einer kleinen Geste deutete er auch auf die Meisterin. "Ich will dein Lehrer sein, aber du wirst feststellen, dass du im Orden eine ... Familie findest. Ab heute hast du sehr, sehr viele Brüder und Schwestern, die alle ihren Teil dazu beitragen werden, dass du dich schnell heimisch fühlen wirst."

Er blickte kurz über die Schulter zu Chesara, ehe er weiter redete.
"Eben sagte ich dir, es gäbe noch einen anderen Platz, den wir öfter einmal besuchen werden. Damit meinte ich das Hauptquartier der Widerstandsgruppe 'Defender' denen ich angehöre. Ich muss dort noch einige Dinge erledigen, denn als ich dich fand, war ich auf einer Mission der Defender. Ich muss dort meinen Bericht überbringen, auch wenn ich denke, andere haben das bereits getan."
Der Gedanke an Noa und Derryn ließ ihn kurz frösteln. Er sah abwechselnd von seiner Schülerin zu Chesara.
"Und mit der Erlaubnis der Meisterin würde ich diese Mission gerne beenden, bevor ich mich ganz auf deine Ausbildung konzentriere. Aber mach dir keine Sorgen; ich bin nicht weit weg, du hast ein Commlink, mit dem du mich erreichen kannst und ... und wenn du dich wirklich konzentrierst, an mich denkst, dann werde ich das fühlen. Und morgen sehen wir uns ohnehin. Was sagst du?"

Tylaar sah Lia offen und lächelnd an. Würde sie 'nein' sagen, den Wunsch äußern, er solle hier im Honey House bleiben, während die sich ausruhte, er würde keinen Schritt aus dieser Tür machen. Aber irgendwie wusste Tylaar, dass seine junge Frau hier in den besten Händen war. Und dass sie dies ebenso fühlte.

Coruscant - Untere Ebenen - Hinterzimmer im Honey House - mit Nylia & Chesara
 
Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - mit Tylaar und ChesaraSyonette

Nylia musste erst einmal versuchen, die Worte von Chesara und von Tylaar einzuordnen, bevor sie irgendwie reagieren konnte. Die Jedi-Meisterin war rücksichtsvoll genug, nicht näher nachzufragen, wieso Nylia so zurückgezogen war und woher ihr mitgenommener Zustand rührte. Die Padawan war ihr unendlich dankbar dafür. Sie würde der Frau alles erzählen, irgendwann, aber nicht an diesem Tag. Nylia fühlte sich nach allem heute einfach zu erschöpft, vor allem emotional. Noch einmal vor ihrem inneren Auge zu sehen wie ihre Eltern starben, das würde sie innerhalb so kurzer Zeit nicht aushalten. Sie verdrängte all dies normalerweise daher immer so gut es ging in den hintersten Bereich ihrer Seele. Dort schlummerte es wie ein dunkler, kalter Fleck, aber immerhin ließ das Grauen ihrer Vergangenheit Nylia dann die meiste Zeit in Ruhe.

Sie wollte sich dafür bei Chesara bedanken und auch dafür, dass die Jedi sie in den Orden aufnahm, Tylaar ergriff jedoch das Wort und stellte sich hinter seine Schülerin. Seine körperliche Präsenz vermittelte Nylia Ruhe und ihr vor Nervosität die ganze Zeit leicht rasender Puls beruhigte sich etwas. Dass Tylaar sagte, dass sie voneinander viel lernen konnten, ließ sie lächeln und sie legte den Kopf in den Nacken, damit sie zu ihm herauf sehen konnte. Nylia überlegte, ob es angebracht wäre, wenn sie aus Dankbarkeit für seine unterstützenden Worte kurz seine Hand drückte, die neben ihrem Kopf ruhte.

Bevor sie aber eine Entscheidung fällen konnte, sprach Chesara sie wieder an und bot ihr etwas zu essen an. Nylia hatte keine Gelegenheit zu Antworten, da war die Jedi-Meisterin bereits nach nebenan verschwunden und kam mit einem großen Teller zurück. Überrumpelt starrte Nylia auf den Teller vor sich und konnte auf Chesaras Angebot auch etwas zu trinken nicht eingehen, obwohl sie noch immer einen ungeheuren Durst hatte. Die Jedi holte daher einfach Saft und Tee und platzierte die Gläser ebenfalls vor der jungen Frau. Nylias Unterlippe bebte leicht und sie schluckte einen neuen Schwall Tränen herunter, wie schon sooft an diesem Tag. Ihr war das selbst peinlich, aber all diese Gesten, die für Tylaar und Chesara wahrscheinlich selbstverständlich waren, kannte Nylia kaum noch. Es waren Gesten der Selbstlosigkeit und des Mitgefühls, von denen die ehemalige Sklavin in den letzten Jahren angenommen hatte, dass es sie in der Galaxis gar nicht mehr gab. Umso mehr rührte es sie daher, dass man sich so um sie sorgte. Nylia raunte Chesara daher nur ein leises „Danke“ zu, bevor sie langsam nach dem Glas Tee griff. Sie nahm entgegen ihrem brennenden Durst erst nur wenige kleine Schlucke, da sie nicht gierig wirken wollte. Mit einem schüchternen Lächeln sah Lia dann zu Chesara herüber und der fürsorgliche Blick der Jedi überzeuge sie davon, dass die Frau sehr genau bemerkte, dass sie sich nur zur Zurückhaltung zwang. Nylias Lächeln wuchs daher und sie vernichtete das Glas in großen, schnellen Zügen und griff übergangslos auch nach dem Glas Saft. Erst, als sie auch dieses zur Hälfte ausgetrunken hatte, ließ der Durst nach. Dafür meldete sich nun Lias Magen sehr penetrant zu Wort. Sie war an wenig Nahrung gewöhnt und auch ihr Hungergefühl war abgeschwächt über die Zeit. Wie sie aber vor der großen Portion saß, sah die Sache doch ganz anders aus. Es kostete ihre ganze Selbstbeherrschung, langsam zu essen, um sich nicht zu verschlucken und bei Chesara durch schlechte Tischmanieren aufzufallen. Trotzdem leerte sich der Teller in einem beeindruckenden Tempo, das man bei Nylias schlanker Gestalt nie und nimmer erwartet hätte. Der Rest des Safts wurde ebenfalls vernichtet und Lia schielte zu dem Raum herüber, aus dem Chesara ihn gerade geholt hatte. Sie wollte um noch ein Glas bitten, da hockte sich Tylaar vor sie. Nylia schluckte den Bissen herunter, den sie gerade im Mund hatte und legte auch die Gabel bei Seite, um ihm ihre ganze Aufmerksamkeit zu widmen.

Er sagte, dass er noch einmal weggehen müsste und dass sie hier sicher sei. Sie könnte ihn jeder Zeit erreichen mit ihrem Comlink und wenn sie sich konzentrierte und an ihn dachte, dann würde er das spüren. Nylia verstand nicht, wie das funktionieren sollte, aber wahrscheinlich war das wieder etwas mit der Macht, das sie noch nicht kannte. Lia wusste nur, dass sie eigentlich nicht wollte, dass er ging. In dem Moment wo sie dies dachte, nannte sie sich jedoch innerlich selbst einen Dummkopf. Tylaar musste noch Dinge erledigen, das war doch selbstverständlich. Sie war überraschend in sein Leben eingedrungen und er konnte nicht alles und jeden links liegen lassen, um sie zu verhätscheln und ihr die Hand zu halten, nur weil sie sich alleine unwohl fühlte. Nylia kam sich vor wie ein kleines Kind, das zum ersten Mal alleine im Kindergarten bleiben sollte und sich am Bein der Mutter festklammerte, damit man es nicht allein ließ, während sie so vor Tylaar saß und ihn mit ihren großen blauen Augen ansah. Sie wollte nicht, dass er dachte sie wäre nicht selbstständig genug um alleine eine Nacht an einem sicheren Ort zu verbringen. Sein Auftrag war wichtig und er musste ihn beenden. Es bedeutete ihm viel und sicherlich hing auch einiges davon ab. Lia nickte daher nach einem langen Moment des Zögerns. Sie holte ihr Comlink heraus und betrachtete das ehemals sicherlich silbern glänzende Gerät. Die Lackierung war nur bereits an den meisten Stellen abgegriffen und es war lediglich noch ein stumpfes Grau zu erkennen unter einer Unmenge an Kratzern. Für andere wäre das Comlink sicherlich nur noch als Ersatzgerät gut genug gewesen oder gleich für den Müll. Es war verbraucht, aber noch funktionsfähig. Nylia mochte es aber genau daher. Es erinnerte sie irgendwie erschreckend an sie selbst. Mit einem Lächeln hielt sie es Tylaar hin, der sie noch immer fragend musterte. Sie wusste, dass er bleiben würde, wenn sie ihn darum bat.


„Du hast deine Comfrequenz noch gar nicht eingespeichert. Ich kann dich ohne die doch gar nicht anrufen.“

Mit einem kleinen Lachen nahm er ihr das Gerät ab und holte dies nach. Sie steckte das Comlink danach wieder ein und sah dann für den Bruchteil einer Sekunde zu Chesara herüber. Nylia nahm Tylaars Hand und strich mit den Fingerspitzen kurz über sein Handgelenk. Sie wollte nicht laut sagen, dass er seinen Bekannten bei den Defenders nach der Entfernung des Sklaventransmitters fragen sollte, da die Jedi-Meisterin dann sicherlich eins und eins hätte zusammenzählen können. Am Ende wäre es dann vielleicht doch darauf hinausgelaufen, dass Nylia ihr alles erzählen musste. Da die Jedi hinter Tylaar stand, konnte sie die Geste sicherlich nicht genau erkennen. Nylia hoffte daher, dass ihr Meister es verstand und ihr zu verstehen gab, dass er wusste, wie schnell Lia den Transmitter loswerden wollte.
Mit einem Lächeln und einem Nicken bedeutete sie ihm schließlich, dass er ruhig gehen konnte.


„Es ist kein Problem. Ich bleibe hier und morgen sehen wir dann weiter. Ich bin hier ja in den besten Händen.“

Nylia lächelte Chesara bei ihren Worten zu und verabschiedete sich dann von Tylaar, indem sie für einen Moment auch für die Jedi-Meisterin deutlich sichtbar seine Hand nahm, ob das nun angebracht war oder nicht.

Nach einer angemessenen Verabschiedung gegenüber Chesara verschwand er schließlich und Nylia starrte einen Moment auf die Tür, die sich hinter ihm schloss. Dann sah sie fragend zu Chesara herüber, was sie nun tun sollte, oder wo sie auf Tylaars Rückkehr morgen warten könnte. Im nächsten Moment fiel ihr jedoch etwas ein, bevor die Jedi-Meisterin überhaupt etwas sagen konnte. Lia war nicht die einzige ehemalige Sklavin im „Honey House“. Oben in der Bar saßen die restlichen drei Ex-Sklaven von Klatooine sicherlich noch und wunderten sich, wo der Klatooianer so lange blieb. Sie wussten ja nichts davon, dass Tylaar auch ihre Transmitter deaktiviert hatte, daher trauten sie sich wahrscheinlich nicht zu verschwinden.


„Mist.“

Lia rutschte das Wort heraus, bevor sie sich darauf besinnen konnte, dass Chesara nichts von alledem wusste.

Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - mit Tylaar und ChesaraSyonette
 
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[ Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Chesaras Quartier| Adrian ]

Nachdem Chesara und Fey den Raum verlassen hatten, zog Adrian sein Comlink aus der Hosentasche. Ob er den Anruf nicht einfach „vergessen“ konnte? Lässig zu Chesara rüber schlendern und sagen „Alles erledigt, meine Eltern wissen Bescheid“? Damit wäre es erledigt und sie würde es nicht erfahren, aber … nein, er wollte Chesara nicht anlügen. Nicht, wenn sie bereit war sich Gefahren auszusetzen um mit ihm Alisah zu suchen.
Zögerlich wählte Adrian die Nummer seiner Tante Miku aus dem Adressbuch und wartete. Er hatte sisch noch keine Worte zurechtgelegt. Irgendwie würde er das schon hinkriegen.


„Adrian!“

meldete sich seine Tante erfreut. Gleichzeitig klang sie erleichtet.

„Hey, … Miku. Ich wollte mich nur mal melden. Ähm … mir geht’s gut. Ich bin bei den Jedi und … ich werde hier noch eine Weile bleiben, denke ich.“

„Hast du … habt ihr schon eine Spur von Alisah?“

„Nein. Nein, bisher noch nicht. Aber es wurde etwas in die Wege geleitet und ich will hier sein und hören, wenn es was neues gibt.“

„Okay. Weißt du … deine Eltern waren nicht gerade erfreut über dein plötzliches Verschwinden. Sie machen sich Sorgen. Exodus war schon drauf und dran dich suchen zu gehen.“

Ihr Tonfall war ernst. Vermutlich hatte sie es mit seinen Eltern nicht gerade leicht gehabt – immerhin war sie so etwas wie seine „Komplizin“ gewesen.

„Tut mir Leid … sag ihnen einfach, dass es mir hier gut geht. Ich bin noch auf Coruscant. Aber ich glaube … es wäre keine gute Idee wenn Vater hier her käme. Wirklich nicht. Probier ihm das auszureden.“

Miku seufzte vernehmlich.

„Ich versuchs. Und Adrian …“

„Ja?“

„Pass auf dich auf. Und … meld‘ dich mal bei deiner Mutter. Sie macht sich Vorwürfe … sie befürchtet, dass du auch ganz verschwindest, genau wie Alisah.“

Adrian schwieg. Miku schien zu warten. Schließlich sagte er:

„Ja – ich werde mich melden. Danke.“

Dann war das Gespräch beendet. Das schlechte Gewissen nagte jetzt stärker an ihm. Seine Mutter machte sich Vorwürfe ... bei Exodus wäre es ihm egal gewesen! Aber seine Mutter …
Nun, dachte er trotzig, es war ja auch die Schuld seiner Eltern, dass er gegangen war. Hätten sie ihn bei seiner Suche unterstützt, wäre er nicht auf die Idee gekommen Chesara aufzusuchen. Dabei kam ihm ein neuer Gedanke: Er wusste gar nicht, wo Chesara mit Fey hingegangen war um zu trainieren. Toll.
Langsam schloss er die Augen und begann sich zu konzentrieren, probierte die Macht und die Individuen um ihn herum zu spüren. Die Aura seiner ehemaligen Meisterin sollte er doch wieder erkennen können.
Es dauerte länger als früher, bis er sich in der Macht fallen lassen, sich von ihr treiben lassen konnte. Doch schließlich wusste er vage in welcher Richtung er Chesara suchen musste.
Die Deckenbeleuchtung erschien ihm unnatürlich hell, als er die Augen wieder öffnete. Dann verließ er den Raum, sah sich kurz im Flur um und entschied sich für eine Richtung.
Auch wenn seine Eltern die Tatsache nicht mochten – er würde vorerst hierbleiben.


[ Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – auf dem Flur | Adrian ]


[OP]@Tylaar: Wenn du willst, kannst du Adrian in den Gängen ja noch über den Weg laufen. :braue Ansonsten lass ich ihn im nächsten Post einfach weiter ziehen. ;) [/OP]
 
- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Nylia -

Mit einem gesunden Appetit griff Nylia zu. Anfangs hatte sie sich zurück gehalten, so wie es Höflichkeit und Manieren entsprach, doch schließlich siegte ihr Hunger und ihr Einsehen darüber, dass sie gegenüber den beiden Jedi, Tylaar und Chesara, keine Fassade aufrecht erhalten musste. Ihr Teller leerte sich schneller, als Chesara gucken konnte - oder zumindest fast. Für Chesara war es beschlossene Sache, dass das Mädchen Tylaars Schülerin werden würde. Der Jedi-Ritter hatte sich bereit erklärt die Verantwortung für die Padawan zu übernehmen und damit war alles geklärt. Für lange, feierliche Zeremonien war während dem Kampf gegen das Imperium und inmitten eines Verstecks in den unteren Ebenen, leider nicht die Zeit. Eines Tages, dachte Chesara, würden sie den alten Traditionen wieder ihren Respekt zollen können, bis dahin würde es weiter formlos zugehen müssen. Nylia hatte noch nicht ganz zu Ende gegessen, als Tylaar als nächstes ankündigte, dass er noch ein paar Dinge zu erledigen hatte. Er war mit den Defendern hierher gefunden und musste zurück, um Bericht zu erstatten. Chesara hätte das fast vergessen, nickte nun aber.

"Man wartet sicherlich schon auf Euch."

Stimmte sie ihm zu und machte sich daran, Nylia Tee nachzuschenken. Die Jedi-Schülerin hatte hrem Meister noch etwas zu sagen, bevor er ging, und Chesara wurde Zeugin eines überraschend innigen Augenblicks. Sie wandte sich ab, als Nylia Tylaars Hand berührte, um den Moment nicht zu stören und fragte sich im Stillen, was zwischen Tylaar und dem Mädchen vorgefallen war, dass sie ihm bereits so sehr vertraute. Jemand, der nichts über die beiden wusste, hätte vermutlich nicht geglaubt, dass sie sich gerade mal eine Stunde kannten. Tylaar ging und ließ Chesara und Nylia alleine zurück. Chesara räumte den leeren Teller weg und brachte dafür noch etwas Nachschlag in Form eines Stück Kuchens. Es war das letzte, das noch übrig war und Nylia sollte es gerne haben. Ihre Arme waren viel zu dünn und der große Appetit, mit dem sie gegessen hatte, ließ darauf schließen, dass gute regelmäßige Mahlzeiten nicht selbstverständlich für sie waren. Es war unübersehbar, dass sie etwas schweres erlebt hatte, was immer es auch sein mochte. Als Chesara wieder zurück kam, wirkte das Mädchen in Gedanken verloren und sprach plötzlich ein lautes "Mist" aus.

"Mist?"

Fragte Chesara nach, die damit nichts anfangen konnte.

"Hast du vergessen, Tylaar etwas zu sagen?"

Erkundigte sie sich. Er war ja gerade erst zur Tür heraus und bestimmt noch einzuholen.

"Es dauert bestimmt nicht lange, bis er wieder kommt und ich werde euch zwei Zimmer geben, die nebeneinander liegen."

Versicherte sie dem Mädchen.

"Hast du übrigens Kleidung oder andere persönliche Gegenstände?"

Sie war mit nichts herein gekommen, nicht einmal mit einer Tasche, aber es konnte ja sein, dass sie ihre Sachen woanders abgestellt hatte.

"Falls nicht, mach dir keine Gedanken darum. Wir haben genug Möglichkeiten dir etwas passendes zu besorgen."

- Coruscant - Untere Ebenen - Honey House - Mit Nylia -
 
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[@ Lance: perfektes Timing, das muss man dir lassen :p]

Labyrinthe Coruscants - verborgene Basis der Schwarzen Sonne – Vince, Tinya

Statt einer Anwort fand sie sich plötzlich in einer engen Umarmung wieder. In seinen Armen und gleich darauf mit seinen Lippen auf den ihren. “Ich liebe dich”! raunte sie ihm kaum hörbar in einer kurzen Pause zu, die sie zum Luftholen benötigte, bevor sie wieder in eine enge Umarmung mit ihm versank.
Verdammt war das schön, ihn wieder bei sich zu wissen. Und wieder zu wissen, wohin ihre Gefühle sie führten. Zu wissen, zu wem sie gehörte - denn inzwischen war sie sich sicher, dass nichts mehr zwischen ihnen beiden stand, das sie daran hintern konnte, einander so zu vertrauen, wie es einst vorher zwischen ihnen gewesen war.

Bedauern stahl sich auf ihre Miene, als er dann doch von ihr abließ, um sich ihrer Frage zu widmen. Doch bevor sie ihn ihrerseits ebenso aus der Umschlingung verließ, nahm sie sich noch die Zeit, um mit beiden Händen seine Wangen zu streicheln und ihm einen verliebten Blick zu schenken, bevor sie ihre Aufmerksamkeit ebenso auf das Terminal lenkte und sich einen Augenblick den von Vince aufgerufenen Daten widmete.
Auf den ersten Blickfand sich tatsächlich nichts interessantes. Oder eben nichts in der Nähe – was Tinya jedoch keinesfalls als störend empfand, war sie sich doch seiner Gegenwart gewiss – egal an welchem Ort sie sich zukünftig aufhalten würden. Und sonst brauchte (und hatte) sie ja niemanden, denn Wes würde so oder so unerreichbar für sie bleiben – also hatte sie kurzerhand beschlossen, ihn neben Vince immer in ihrem Herzen bei sich zu tragen.
Nur einer zufällig just in jenem Moment als Laufband über den Monitor flimmernden Zeile, schenkte sie eine besondere Aufmerksamkeit: sie enthielt eine Nachricht, dass ein Konvoi der Wingston Corp. verschwunden sei und dass man davon ausging, dass Piraten (oder jedenfalls niemand, der mit der Black Sun in Verbindung stand) dahinter stecken würden.


“Ich glaube, wir müssten vielleicht doch nicht so weit fliegen.”

Sich an vage an den Namen jenes Unternehmens erinnernd, war ihr eingefallen, dass die Wingston Corp. ein gar nicht so kleines Unternehmen mit Sitz auf Coruscant war. Vielleicht würde sich eine Belohnung kasieren lassen, würde man sich um die Wiederbeschaffung jenes Konvois kümmern. Wozu man so oder so die Dienste von Vince' launischer Lady benötigen würde.
Sie schmunzelte jetzt auf den letzten Satz des Kopfgeldjägers hin. Die “Crusade” ...sie hatten sich tatsächlich noch nicht die Zeit dazu genommen, sie aufzusuchen, damit sie deren rechtmäßigen Besitzer unter anderem von den (geringfügigen) Modifikationen unter der Neuen Republik unterrichten könnte.


“Wie wäre es damit?”


Tinya vergrößerte die Nachricht auf dem Schirm und zeigte sie Vince. Einer spontanen Eingebung folgend sprach sie dann weiter.

“Ich denke da vielleicht an so eine Art Finderlohn, was hälst du davon?

Doch sofern Vince antworten wollte - er kam nicht mehr dazu, denn die Möglichkeit dazu wurde ihm plötzlich genommen.
“Foxi” rief eine Stimme von hinten. Foxi – so hatte sie immer nur einer genannt. Lance! Das war Lance, den sie auf “The Wheel” hinter sich gelassen und bis dato nie mehr etwas von ihm gehört hatten.


Lance?”

Sie nannte den Namen, noch bevor sie sich engültig umgedreht hatte. Langsam, ganz langsam drehte sie sich um die eigene Achse und erblickte den dunkelhaarigen, immer noch schlaksigen jungen Mann, der einstmals ihr Staffelkamerad gewesen war:
Lance, der noch vor ihr desertiert war – als erster in einer Reihe von Falcons....


“Du bist hier?”

Welch eine überflüssige Bemerkung hatte sie da gemacht. Aber in diesem Moment vollkommener Verwirrung war ihr kein besserer Satz eingefallen. Außerdem schien sie für einen Augenblick in ihren Bewegungen gehemmt zu sein, wie urplötzlich am Boden festgenagelt und es dauerte ihrer Meinung nach fast eine Ewigkeit, bevor sie sich von seinem Anblick losgerissen und einen Schritt auf ihn zu gemacht hatte. Obendrein musste sie auch noch fieberhaft überlegen, was sie von seinem Anblick und Auftauchen zu halten hatte und was nun zu tun und zu sagen sei. Lance' Anblick hatte sie vollkommen aus dem Konzept gebracht – wie es ihr ähnlich bei dem plötzlichen Wiederauffinden ihres Geliebten ergangen war. Wenn auch nicht ganz so heftig, wie bei es bei Vince dann gewesen war.


“Schön dich zu sehen.”

Aha, sie hatte sich für die Flucht nach vorne entschieden und ihm unversehens auch schon die Hand zur Begrüßung hingestreckt.

“Wie geht es dir?”

Sagte sie noch, bevor ihr der besondere Blick bei ihm auffiel, mit dem er ihren Geliebten bedachte. Waren da immer noch offene Wunden? Hatte sie der Eindruck getäuscht, mit dem sie ihn damals verabschiedet hatte?


Labyrinthe Coruscants - verborgene Basis der Schwarzen Sonne – Vince, Lance, Tinya und ein Teil der Pains
 
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