Shana
• face of deception •
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ vor dem HQ der Defender ¦¦ Shana
Ein Lächeln begann sich auf ihr Gesicht zu schleichen. Hatte der Teräs Käsi – Meister sie doch nur aufs Glatteis geführt? Jedenfalls passierte vorerst nichts, und Shana hatte so das Gefühl als wäre irgendetwas nicht richtig. Sie wusste nicht was genau sie störte, aber ihr war unwohl. Dies konnte schlicht daran liegen, dass sie keine Waffe in dieser doch sehr sicheren Umgebung dabei hatte. Sicher im ironischen Sinne. Bevor sich die Situation noch soweit verschlimmerte, dass sie die Blondine dazu bewog einfach wieder zu gehen um sich weitere Peinlichkeit zu ersparen, passierte doch etwas. Shana vernahm eine Stimme, die sich ihrer Angaben versicherte. Mit dem Namen Master Vos konnte der "Türsteher" nicht viel anfangen, und stritt ab so jemanden zu kennen. Die Machtsensitive ließ sich davon aber nicht beeindrucken. Jetzt war sie schon einmal hier und würde sich auch nicht so einfach wieder wegschicken lassen. Sie versuchte den Mann zu beschreiben, bei dem sie nur ein paar Mal Unterricht erhalten und den sie ansonsten nur in der letzten halben Stunde kennen gelernt hatte.
Gerade war sie dabei den Fragefreudigen davon zu überzeugen, dass sie am richtigen Ort sein musste, wenn er den Gemeinten kannte, als sie sich aus einem Gefühl heraus umsah. Vielleicht hatte sie auch etwas gehört, denn in diesem Moment näherte sich jemand. Genauer gesagt zwei Personen. Man konnte es durchaus Überraschung nennen, was die junge Frau verspürte, als klar wurde, wohin es die beiden ungleichen Gestalten zog. Sie marschierten schnurstracks auf das Theater zu. Und zumindest der Mann (Tylaar) sah nicht so aus als wäre er ein Theatergänger oder Arbeiter. Bei ihm mochte es durchaus den Anschein erwecken als könne er jemand sein, der gegen das Imperium vorging. Bei dem Mädchen (Nylia) sah es schon anders aus. Moment mal … was hieß hier Mädchen? Junge Frau. In den zur Genüge vorhandenen Schatten hatte sie zierlicher gewirkt als sie war. Vermutlich war sie in etwa in ihrem Alter, wobei man sich da auch leicht verschätzen konnte. Manche sahen wie siebzehn aus und waren einundzwanzig – zweiundzwanzig. Oder umgekehrt.
Aber der äußere Schein konnte trügen, dass wusste sie selbst nur zu genau. Die Corini – Tochter trat zur Seite um den Leuten nicht den Zugang zu versperren. Sogleich ersetzten sie den Platz der Blondine und ließen sich prüfen. Relativ schnell ging nun die Tür auf und die beiden wurden eingelassen. Ein kurzer Blick in ihre Richtung erfolgte, dann wurde auch sie hineingewinkt. Die Situation war ein wenig ungewohnt, schließlich ging es hier um eine heikle Vertrauens - Angelegenheit. Sie traten in einen Gang, welchen sie ein Stück hinunter gingen, bevor sich ihre Wege wieder trennten.
"Gleichfalls." , erwiderte sie knapp auf die freundliche Geste, bevor sie sich dem "Türsteher" zuwandte. "Soso, 'Master Vos' hat Dich also geschickt. Und Du bist Dir ganz sicher bei deiner Entscheidung?" Wäre sie sonst hier? Bevor irgendjemand akzeptiert und aufgenommen werden konnte, mussten solche Fragen vielleicht noch ein letztes Mal gestellt werden. Sie hatte nicht vor Zweifel aufkommen zu lassen.
"In der Tat bin ich mir sicher. Er hat nicht viel erzählt, aber auf jeden Fall das Wichtigste. Dabei hat er kein Blatt vor den Mund genommen. Es war keine motivierende Ansprache, aber ich bin trotzdem hier. Also …
Ich habe schon vor einer Weile eine Entscheidung getroffen und es würde mich freuen endlich auf Menschen und Nichtmenschen zu treffen, die die gleiche, oder doch eine ähnliche Entscheidung getroffen haben." Ihre Stimme klang fest und ließ keinen Zweifel zu. Sie meinte jede Silbe ernst. Dies spürte auch der Mann, der sie überprüfte. "Ich glaube Dir. Nun denn, wenn Dir aller Konsequenzen klar sind … bleibt mir nur Dich bei den 'Defenders' willkommen zu heißen. Du heißt Shana? Shana und weiter …?"
War ihr Nachname denn so wichtig? Sie würde ihn eigentlich gerne nicht kundtun, denn es gab da noch jemanden in ihrer Familie, dem es schaden konnte, wenn bekannt wurde, was sie tat, und mit wem sie verkehrte. Doch dies konnte auch ans Tageslicht kommen, ohne dass sich jemand der hier Anwesenden verplapperte. Sie selbst hatten ihre Identität zu schützen, und man war eben auch auf sie zugegangen, was gegenseitiges Vertrauen anging. Trotzdem. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass der Nachname relevant war.
"Ich denke Shana reicht. Man wird sich, nehmen ich an, mit der Zeit sowieso Duzen." Ein angedeutetes Lächeln umspielte die Lippen des Mannes. "Durchaus. Na dann komm' mal mit. Im Moment haben wir einiges zu tun, daher gibt’s nur den Kurzrundgang."
"Macht nichts, den Grundrissplan kann ich mir notfalls auch anders besorgen." Ein fragender Blick folgte auf diese Bemerkung, doch die Blondine schaute nur als hätte sie gar nichts gesagt. "Mr. Türsteher" runzelte die Stirn, beließ es aber dabei. Natürlich hatte sie gemeint, dass sie sich durchs Netz wühlen konnte, um Pläne aus dem Stadtarchiv oder ähnlichen Einrichtung zu besorgen. Er hatte tatsächlich nicht übertrieben. Sie bekam den Weg zum Essraum, zu den Hygieneeinrichtungen, zum Lager und dem Aufenthaltsraum gezeigt, womit die Sache dann auch schon erledigt war. Sie entschied ihr Glück in der Cantina zu versuchen um dort den einen oder anderen kennen zu lernen. Er begleitete sie noch kurz, nahm sich aber selbst nichts zu essen. Er stellte sie kurz vor, musste dann aber gleich wieder woanders hin und verschwand. Die Blondine kostete einen ersten Löffel Fertigsuppe, befand sie für nicht lebensgefährlich und machte sich ans Verzehren. Sie hörte kurz zu und wartete auf einen günstigen Augenblick um sich in das Gespräch einzuschalten.
Relativ schnell kamen dann auch die Fragen, wer sie denn war und was sie so machte. Innerlich musste sie grinsen. Wer hätte gedacht bei einer Rebellengruppe auch zu einem Vorstellungsgespräch zu müssen? Aber letztendlich war es nur natürlich und verständlich, dass man wissen wollte, wer die "Neue" war. Natürlich war der erste Eindruck wichtig, dies war der Blondine bewusst. Dies traf auf jede Begegnung zu. Also erzählte sie ein paar Dinge aus ihrem Leben, wobei sie sich hauptsächlich auf die jüngste Vergangenheit bezog. Über ihre Beziehung, die in die Brüche gegangen war und die daraus resultierende Vertiefung im Gebiet der Informationsbeschaffung. Damit lieferte sie dann auch gleich die Erklärung dafür, warum sie ihr Weg hierher geführt hatte. Ihre ganz persönliche Motivation, nämlich Gerechtigkeit in einem Strudel aus Willkür und Ungerechtigkeit, war aus den Schilderungen leicht zu entnehmen.
Nur was ihre Kampf- und Hackerfähigkeiten anging, da hielt sie sich vorsichtshalber etwas zurück. Diese Dinge konnte sie immer noch erwähnen, wenn speziell danach gefragt wurde. 'Ich kann auf mich aufpassen.' war eine Formulierung, die vorerst genügte. Schließlich war sie der Meinung genug preisgegeben zu haben und erkundigte sich nach den Aktivitäten der Widerstandsvereinigung. Den Großteil dessen, was sie hörte, hatte sie sich schon in etwa ausgemalt, dennoch hatte sie nun Gewissheit, was diese Leute so taten. Ihre Suppe war mittlerweile verspeist und Shana stellte die Schüssel in die Spüle. Das Thema hatte sich mittlerweile geändert und man besprach die neuesten Nachrichten und politischen Ereignisse, bzw. diskutierte darüber. Als Journalistik – Studentin hatte sie natürlich auf dem neuesten Stand zu sein, und daher keine Probleme überall mitreden zu können. Nach gut einer Stunde wurde ihr bewusst, dass es, auch wenn sie nun an ihrem Ziel angekommen war, einiges zu erledigen gab. Ab heute würde sie sich Gedanken über die Einteilung ihrer Zeit machen müssen. Abgesehen davon musste sie ihre Klapperkiste abholen, die noch immer vor der Kampfsportschule stand.
"Sagt mal. Kann mich jemand nach Hause fahren? Da man mich hergebracht hat, steht mir meine Maschine gerade nicht zur Verfügung. Im Normalfall würd' ich mir einfach ein Taxi rufen, aber in der momentanen Lage fällt das ja wohl aus." Dies konnte nur mit einem Nicken bestätigt werden.
"Kein Problem Shana, wir haben Fahrzeuge hier, ich fahr' Dich wenn Du los musst." Abwägend wackelte die junge Frau leicht mit dem Kopf. "Na ja, was heißt 'müssen'? Ich denke einfach nur es ist unnötig Zeit zu vergeuden. Wenn ich denn hier jetzt mehr Zeit verbringe, dann sollte ich ein paar Dinge umorganisieren, und vielleicht auch meine Ausrüstung herbringen. Habt ihr hier ein Lager oder eine Waffenkammer oder so etwas?"
"Deine Sachen könntest Du in einem der Schlafräume unterbringen. Ein paar von uns wohnen praktisch hier. Wir können gleich mal nachschauen ob irgendwo noch was frei ist, wenn Du willst." Es war eigentlich egal, ob sie das gleich machten, oder erst später, wenn sie wieder zurückgekehrt war. Andererseits, was erledigt war, war erledigt.
"Okay." , lenkte sie ein. Um die Sache schnell hinter sich zu bringen, wanderten sie ein wenig herum und schauten nach Zimmern, in den noch Betten, bzw. Schränke unbenutzt waren. Nach ungefähr fünf Minuten wurden sie fündig und der weibliche Neuzugang merkte sich den Raum. Nach dem dies geklärt war, führte Sial den weiblichen Neuzugang nach draußen, dorthin, wo abgesperrt einige Gleiter standen. Bei Betrachtung der Repulsor – Fahrzeuge keimte so etwas wie Unsicherheit bei ihm auf.
"Mmh, ich bin nicht ganz sicher, welche Gleiter noch gebraucht werden. Am Besten ich geh' das gleich mal klären. Warte hier! Bin gleich wieder da." Um nicht wie eine dumme Kuh immer nur 'okay' zu sagen, nickte Shana lediglich und lehnte sich an die Mauer. Noch immer hatte sie ihre Sporttasche dabei, welche sie wieder einmal abstellte. Etwas ungeduldig trommelte sie mit ihren Fingern auf dem Rücken der anderen Hand. Verrückter Tag. Ob so etwas in nächster Zeit zur Gewohnheit wurde?
¦¦ Coruscant ~ untere Ebenen ~ HQ der Defender ~ Garage/Parkhof ¦¦ Shana
Zuletzt bearbeitet: