Coruscant

Coruscant - obere Ebenen - unterwegs - Speeder - Tom, Mara, Jo

Umso länger die Fahrt sich dahin zog, umso quälender wurden ihre Gedanken. Sie ließen sie einfach nicht los. Sie hatte nicht damit gerechnet ihn hier wieder zu sehen und so schnell, wobei dies nicht einmal so schnell war und dennoch hatte sie das Gefühl als ob es gestern gewesen wäre. Es war als ob man alles noch einmal erleben, ja sogar durchmachen musste. Vielleicht lag es an ihren Fähigkeiten in der Macht, die so ausgeprägt in diese Richtung gingen dass ihr dies alles so nahe ging. Nur dies allein konnte es aber auch nicht sein. Ihre Gefühle für ihn loderten und brannten noch immer tief in ihrem inneren wie ein hungriges Feuer welches alles verzehrte. Es wütete in ihr wie ein Sturm. Sie hatte gehofft dass sie es schaffen würde ihn etwas zu vergessen oder ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen und nun hatte sie feststellen müssen, dass sie kläglich gescheitert war. Das kurze Wiedersehen war ein Schock gewesen für sie beide, aber scheinbar für sie noch mehr als für ihn. Sie hatte ihn nur kurz gesehen, nur kurz angesehen und alles war von neuem erwacht. Das Chaos war perfekt gewesen und sie hatte sich mitten in ihm befunden. Zum einen wollte sie so gern mit ihm reden und zum anderen hatte sie panische Angst davor. Er bedeutete ihr alles und sie wusste, dass wenn sie die Chance erhalten würde wieder zu ihm zu gehören, sie lieber sterben würde als ihn gehen zu lassen. Schon damals hatte sie sich geschworen immer bei ihm zu sein, auch wenn dieser Schwur letztlich doch nicht gehalten hatte, weil die Umstände schwierig gewesen waren, so wusste sie trotz allem, dass ein Leben ohne ihn auf Dauer keines für sie wäre. Die Angst, dass aus ihnen nie wieder etwas werden könnte war stark, sehr stark und sie wollte nicht darüber nachdenken. Wenn sie es dennoch tat würde sie wohl zu Entschlüssen kommen, die am besten niemand in Erfahrung bringen sollte.

Konnte man so sehr an einem Menschen hängen? Jemanden so sehr lieben, dass man bereit dazu war sein Leben für ihn oder sie zu opfern!? Ja man konnte es und Mara würde es tun. Sie würde alles für ihn tun auch wenn sie nie wieder ein Paar werden würden. Ihre Gefühle für ihn würden nicht verschwinden. Tief in ihrem inneren wusste sie einfach, dass es niemanden wie ihn gab und dass sie niemanden einen anderen so sehr lieben würde wie Vorin. Gleich wie verrückt dies auch klingen mochte oder wie verrückt diese Gedanken auch waren, sie waren wahr. Sie konnte die Zukunft voraussehen ja, aber nicht alles. Es gab Dinge die auch ihr verschlossen blieben. Was ihre eigenen Zukunft anging, so erhielt sie nicht ganz so viel Einblick in sie. Vielleicht war dies auch gut so. Mara schluckte innerlich. Sie war zum teil noch immer instabil, dies wusste sie und sie arbeitet daran. Es war nicht einfach dies wusste sie, aber sie wollte endlich wieder glücklich werden. Wieder leben können. Genau dies fehlte ihr, denn wenn sie es genau betrachtete, dann lebte sie nicht. Sie befand sich am Rande, immer auf der Hut, immer allein und für sich. Ständig darauf bedacht niemanden an sich heran zu lassen. Es würde dauern dies los zu werden und wahrscheinlich würde es sogar niemals völlig funktionieren, dennoch wollte sie mehr erreichen als sie bisher im Stande gewesen war zu geben.

Mara war so sehr in ihren Gedanken vertieft, dass sie Tom's Frage nicht wirklich mitbekam. Erst als Jo sie leicht in die Seite stupste reagierte sie. Was war? Shaak-Steak? Wie kamen sie den darauf? Einen winzigen Moment herrschte Verwirrung in dem Mädchen ehe ihr bewusst wurde dass es darum ging was sie essen wollten.


„Ähm also, naja, ehrlich gesagt ist es mir egal wo wir essen gehen und was. Die Hauptsache es schmeckt gut.“


Mehr sagte sie dazu nicht und verfiel wieder in Schweigen. Wahrscheinlich hätte dies auch wohl noch angehalten wenn diesmal nicht Jo es gewesen wäre, die die Ruhe unterbrochen hätte. Mara wandte ihren Blick ihrer Meisterin zu, die erst zögerlich anfing und dann ganz erzählte. Sie sprach davon, dass noch Versteckte Teile des Jedi Archivs sich auf Coruscant befanden und sie diese suchen wollte. Es klang durchaus interessant und damit hätten sie etwas zu tun anstatt im Honey House herum zu lungern, was Mara wohl auf Dauer nicht ertragen hätte. Nicht in dieser Situation. Also hörte sie ihrer Meisterin aufmerksam zu und dachte einen Moment darüber nach. Wenn dem so war, dann würden diese Archive nicht leicht zu finden sein. Das sie vielleicht darunter sogar etwas finden könnten, was Mara helfen würde mit ihren Fähigkeiten besser um zu gehen war durchaus ein Lichtblick. Es herrschte noch einen Moment Schweigen. Vorerst hatte Jo es geschafft ihre Schülerin abzulenken.

„Also ich denke, dass wenn sich diese Archive hier befinden wie du sagst, heißt wenn die Informationen stimmen, dann werden sie gut verborgen sein. Wenn ich mich recht entsinne, dann werden solche Verstecke bewacht. Nicht mehr von den Jedi aber durch Sicherheitsmechanismen. Solche Systeme sind ausgeklügelt. Zum anderen denke ich aber auch, dass dieses Versteck nicht an der Oberfläche des Planeten zu finden ist sondern eher in seinem Kern. Verborgene Kammern oder so was. Wenn es um Pläne oder so geht dann wird es denke ich schwieriger, heißt wenn es so was gibt, wird man nicht leicht an sie kommen. Entweder sind sie verschlüsselt, sprich vielleicht sogar in Rätseln abgefasst oder aber es bloß Hinweise, die wieder zu Hinweisen führen. Andererseits könnte es aber auch gar nichts geben, weil die Gefahr zu groß ist, dass andere sie finden.“

Mara sprach einfach aus was sie gerade dachte. So verkehrt waren ihre Vermutungen nicht.

„Eine Form von Schatzjagd bei der ich gern dabei bin. Rätsel und dergleichen liebe ich.“

Etwas was auf alle Fälle stimmte und zum anderen war dies die perfekte Ablenkung von Vorin.

Coruscant - obere Ebenen - unterwegs - Speeder - Tom, Mara, Jo

OP@ Tom und Jo: Sorry bezüglich der Verzögerung beim Posten. Hab nur am Dienstag jetzt Prüfung und da war lernen wichtiger als das PSW.
 
[ Coruscant – Untere Ebenen – marode Straßen | Adrian und Jibrielle ]

Gut, Jibrielle wollte also lieber der Route treu bleiben und nicht nach Personen Ausschau halten, die Nylia möglicherweise gesehen hatten. Adrian nickte Jibrielles Meinung ab. Ihm war es Recht – sie hatten ihren Plan bis hierhin durchgezogen – jetzt mussten sie wirklich vor allem darauf vertrauen, dass die Macht ihnen den Weg wies.
Er hatte die Augen schon wieder nach vorne gerichtet und geglaubt, Jibrielle würde ihm folgen. Doch plötzlich blieb sie stehen, hielt ihn am Arm fest und zwang so auch ihn anzuhalten. Was zum …?!
Verständnislos sah er seine Mit-Padawan an.


"Hör mal ... ich finde wir sollten das hier zwischen uns mal klären - also, bevor wir weitersuchen, meine ich.“

Was war los? Sie hatten keine Zeit hier irgendwas zu klären! War es nicht gerade noch Jibrielle gewesen, die zur Eile angetrieben hatte? Die den Widerstand so einfach hatte stehen lassen und losgezogen war? Adrian zog die Augenbrauen zusammen, zwang sich aber ihr noch weiter zu zu hören.

„Immerhin müssen wir doch zusammenarbeiten können. Das will ich gerne, nur habe ich das Gefühl, dass du mir irgendwie nicht über den Weg traust ... oder so. Ich meine: Ich will damit nur sagen: Wir sind doch beide Padawane. Sollten wir uns nicht vertragen und ... vielleicht auch mögen? Ich habs ja versucht und ... ich möchte eben, dass wir gut miteinander auskommen.“

Adrian unterdrückte ein tiefes Seufzen. Dieses Mädel war doch total daneben! Sie waren Partner in einer Mission und solange sie sich nicht gegenseitig anschrien, war ihr Verhältnis doch in Ordnung. Immer diese Leute, die meinten, man müsse mit allen und jedem gut klar kommen. So lief das eben nicht. Es gab immer Leute, die einem nicht so sympathisch waren.
Doch auf einen Streit wollte er es jetzt nicht ankommen lassen. Sie mussten weiter!


„Ja, du hast Recht. Ich habe aber nichts gegen dich und du ja anscheinend auch nichts gegen mich.“

Zumindest hatte sie das gesagt. Irgendwie hatte es so geklungen, als sei es seine Schuld, dass sie nicht gut miteinander auskamen. Adrian probierte ein neutrales Gesicht aufzusetzen. Ein richtiges Lächeln brachte er nicht zustande.

„Ist das dann geklärt? Wir müssen weiter.“

Die Frau hatte echt Nerven. Mitten in einer wichtigen Mission musste sie ihr Verhältnis besprechen? Es ging hier nicht um ihn oder um Jibrielle. Es ging einzig und allein um Nylia!

[ Coruscant – Untere Ebenen – marode Straßen | Adrian und Jibrielle ]
 
Coruscant - Untere Ebene - verlassenes Lagerhaus - alleine

Langsam öffnete der Ex-Soldat seine Augen. Etwas Ruhe hatte er gebraucht... hätte er gebraucht, denn der Traum, der ihn die Stunde über beschäftigt hatte, gönnte ihm diese Ruhe nicht. Und so war er nur noch aufgewühlter und kaum ausgeruhter als vorher. Die Suche nach seiner leiblichen Schwester dauerte immernoch an. Aber er erwartete auch gar nicht mehr wirklich sie zu finden. Zu viel Zeit war vergangen und zu groß war das Universum, als dass es eine wirkliche Chance geben konnte. Dennoch ließ ihn der Gedanke nicht los und immer wieder musste er ihn beiseite drängen, um sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren zu können. Und auch jetzt zwang er sich dazu, sich auf der Couch aufzusetzen und sich kurz zu orientieren. Es schien alles ruhig. Das sichere Haus war wohl noch immer sicher und er war immer noch alleine. Doch sein Kom-Gerät zeigte eine Nachricht an. Die Umstrukturierung war ihm bereits bekannt. Nun jedoch wollte sich der Direktor wohl mit seinen Agenten treffen. An einem anderen sicheren Unterschlupf des Geheimdienstes. Robert Andrews war für Magnus zwar ein Name, den er kannte, aber dennoch kein Begriff, mit dem er irgendetwas näheres anfangen konnte. Doch er hoffte, dass es ein Mann war, der auch von dem Außendienst etwas verstand, der auch wusste, worauf es als Feld-Agent ankam und dass nicht immer nach den Regeln gespielt werden konnte. Es waren einige Erwartungen, die Magnus an seinen neuen Chef stellte, doch er wusste auch, dass er mit Sicherheit ebenfalls hohe Anforderungen zu erfüllen hatte. Und er hatte vor, seinen Chef nicht zu enttäuschen.

Das alte Möbelstück, auf dem sich der Agent ausruhen wollte war bequem und deshalb fiel es schwer aufzustehen. Doch er hatte in Kürze zu einem Termin zu erscheinen und so erhob er sich. Er trat kurz an das Waschbecken heran, über dem ein kleiner, einfacher Spiegel angebracht war, und stützte sich darauf ab. Er sah in den Spiegel und drehte das Wasser auf, um sich kurz zu erfrischen. Nachdem er sich abgetrocknet hatte, nahm er seine Jacke und verließ das sichere Haus auf dem selben Weg, auf dem er es betreten hatte.

Seinen Speeder hatte er nicht in der Nähe stehen und so musste er einige Zeit gehen, um zu einem der öffentlichen Verkehrsmittel zu gelangen, dass ihn näher zu seinem Zielort bringen sollte. Er war rechtzeitig losgegangen und kannte sich gut genug auf Coruscant aus, um nicht den direkten Weg zu nehmen, sondern im Zick-Zack zu fahren. So konnte er sich vergewissern, dass man ihm nicht folgte. Schließlich wollte er seinen neuen Chef nicht gleich wieder loswerden.

Die Lagerhalle in dem das Treffen stattfinden sollte fiel neben den anderen nicht weiter auf. Genauso alt und heruntergekommen. Kein Ort, an den man sich freiwillig begeben würde, wenn man nicht wusste, was sich darin verbarg. Die Sicherheitsvorkehrungen dagegen waren nicht schlecht. Und so waren einige Hürden zu überwinden, bevor man in das Innere der sicheren Wohnung gelangte. Die kleinste davon waren die Treppen, die fast bis unter das Dach des Lagerhauses führten und schon ein wenig Kondition verlangten. Das darauffolgende Ritual war immer das gleiche. Jeder Agent, der hinein wollte, musste durch die Sicherheitsschleusen.

Das er nicht der erste war, der ankam, konnte er sich denken. Nur wie viele schon warteten wusste er nicht. Doch er würde sich überraschen lassen. Es deutete jedoch nichts darauf hin, dass sich jemand gewaltsam Zugang verschafft hatte, womit das Imperium mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit ausschied. Ein anderer Agent würde mit Sicherheit schon warten. Und so durchschritt er die kleine Wohnung und öffnete die letzte Tür mit dem dazugehörigen Kristall-Schlüssel und trat ein.


Coruscant - Untere Ebene - Safehouse - mit Catherine
 
Coruscant - obere Ebenen - unterwegs - Speeder - Tom, Mara, Jo

Tom hörte dem Gespräch der beiden Frauen aufmerksam zu und versuchte gleichzeitig weiterhin die Umgebung im Auge zu behalten. Mehrere dinge gleichzeitig tun zu können war ja eigentlich nicht unbedingt eine Eigenschaft männlicher Menschen, aber es war möglich sie zu trainieren. Irgendwann einmal müsste er die Macht nutzen können und gleichzeitig mit einem Gegner, möglicherweise einen Sith, kämpfen und dabei noch den Lockungen der dunklen Seite widerstehen. Da wäre es doch von Vorteil wenn er schon mal übte, seine Konzentration aufzuteilen.
Den Vorschlag von Joseline empfand er als eine gute Idee. Auch wenn er nicht glaubte, dass sie viel mit den Aufzeichnungen anfangen könnten. Der Jedi-Tempel war schließlich immer noch in Hand der Imperialen, genauso wie der Rest Coruscants. Von Coruscant würden sie die Aufzeichnungen wohl auch nur schwerlich herunter Schmuggeln können. Aber vielleicht wäre es eine Möglichkeit die Aufzeichnungen je nachdem wie sie vorlagen auf unauffällige Speichermedien zu übertragen und dann irgendwie nach Lianna oder Ossus zu bringen. Aber das sollten die anderen unter sich ausmachen. Er würde sich aus der Sache heraushalten. Solange Tomm ihm nicht sagte, dass er sich an der Suche beteiligen sollte, würde er bei dem Blieben, was er momentan tat. Er würde weiter Trainieren und zusehen, dass er sein Gefühlsleben in Ordnung brachte. Das war alles worum es hier für ihn ging. Wenn er das erreicht hatte, wären seine Geschwister wenigstens vor ihm sicher. Das war alles was er dahingehend tun konnte.

Schließlich schlug Tom den Weg zu „Gallo’s Diner“ in den mittleren Ebenen ein. Er scherte aus dem überstädtischen Verkehrsgetümmel aus und wechselte in einen weiter unten gelegenen Verkehrsstrom. Durch etliche große Tunnel und vertikale Röhren führte der Weg welchen Tom nahm. Es dauerte nicht besonders lange. Tom kannte sich aus und nahm den kürzesten Weg zum Diner. Zusätzlich fuhr er nicht gerade ein langsames Tempo. Es war also nicht verwunderlich, dass sie bald vor dem Diner parkten. Nachdem der Speeder sanft auf dem Boden aufgesetzt hatte, öffneten sich die Türen des Gefährts und Tom sprang vom Pilotensitz auf die Plattform, welche den Parkplatz bildete.
Mit den Beiden Frauen im Schlepptau schlenderte er über den Parkplatz zum Eingang. Gentlemanlike hielt er den beiden die Tür auf.


„Wilkommen in Gallo’s Diner! Einer der besten Orte für halb naboostämmige Coruscanti auf diesem Planeten.“

Tom ging direkt zum Tresen und blickte in die Küche. Gallo schien gerade beschäftigt, aber der Ankura schaffte es, trotz dem sichtbaren Stress in welchem er sich gerade befand, Tom einen freundlichen Blick zuzuwerfen und kurz zu winken. Eine der Bedienungen machte sich sofort daran Tom und seinen beiden Begleiterinnen Toms Tisch frei zu räumen.

„Hier entlang!“

Wies er den beiden weiblichen Jedi den Weg. Wenig später saßen sie gemütlich am Tisch und warteten auf ihre Getränke. Tom hoffte, dass Mara durch die lockere Atmosphäre des Diners und Jos Vorschlag, auf Coruscant nach versteckten Teilen der Jedi-Tempel-Bibliothek zu suchen, wenigstens ein bisschen abgelenkt wurde von ihren wohlmöglich dunklen Gedanken.
Vorsichtshalber aktivierte er unbemerkt von Mara und Jo den diskret in den Tischen des Diners installierten Distorsionsfeld-Emitter, um durch ihr Gespräch keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.


„Jetzt können wir reden … also, auf dieser Suche, wo wolltest du anfangen Jo? Hast du Hinweise oder ähnliches? Ich meine, irgendjemand muss doch noch etwas von diesen Verstecken wissen, oder? Sind sie vielleicht irgendwie gekennzeichnet? Vielleicht solltest du mal mit den anderen in der Basis zu reden, die damals dabei waren. Sollten wir nicht auch jemanden nach Lianna schicken? Vielleicht weis da ja noch jemand was.“

Coruscant - mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - am Tisch - Tom, Mara, Jo, Gallo(NPC), etliche Gäste(NPCs)
 
[Coruscant ~ Industrieviertel ~ verlassene Fabrikhalle ~ Matu (NPC), Teeija (NPC) und die vielen Widerstandskämpfer]

Langsam hatte sich die Fabrikhalle gefüllt. Nun waren eine große Anzahl an Widerstandsgruppen in dieser verlassenen Produktionsstätte versammelt. Sie alle hatten unterschiedliche Vorstellungen und Ziele. Einige Freiheitskämpfer kannten sich, obwohl sie in anderen Zellen tätig waren. Nur bei einer Sache sah Matu ein gewisses Konfliktpotenzial. Im Augenblick waren bloß sehr wenige Menschen, welche im Untergrund aktiv tätig waren, anwesend. Unter der imperialen Herrschaft hatten meistens die Nichtmenschen in vollen Umfang zu leiden, weshalb sie für die Widerstandsgruppen leichter zu rekrutieren waren. Trotz der unterschwelligen Gefahr irgendwelcher Streitereien war der recht dicke Veranstalter zuversichtlich.

„Das Podest für deine Rede ist bereit...“, informierte ihn Teeija, die nicht von Matus Seite wich. „Es ist derzeit nicht beleuchtet. Aber keine Angst, ich habe schon ein Mädchen in der Technik. Sie wird die Lichter sofort anschalten, wenn du die Erhöhung betrittst. Zusätzlich haben wir die Mikrophone exakt auf deine Größe eingestellt.“

„Werde ich etwa gefilmt?“, fragte der Besalisk unsicher nach.

„Ich habe überlegt, ob wir die Veranstaltung in ein paar Tagen im HoloNet veröffentlichen“, gestand die schlanke Iktotchi mit ruhiger Stimme. „Wir müssen auch andere Zellen auf diesem gewaltigen Planeten mit unserer Botschaft erreichen. Außerdem muss man dem Imperium ein Zeichen setzen!“

Ein paar Sekunden ließ sich der beleibte Rebell ihre Argumentation durch den Kopf gehen. Sie hatte natürlich recht. An diesem Ort war nur ein Bruchteil der revolutionären Kräfte vertreten, welche auf dem Planeten mit einem Schlag erschienen waren. 'Dazu können sehr viele von diesen Zellen in den zahlreichen Kämpfen gegen die imperialen Truppen echte Hilfe gebrauchen', dachte sich Matu. 'Die Republik unterstützt den Widerstand – jedenfalls zwei, drei Gruppen. Vielleicht können wir weitere nützliche Güter zur Unterstützung verteilen.' Kurz glitt sein Blick zu Keyan. Der menschliche Agent kam gemächlich auf ihn zu. Wie immer ruhte dessen rechte Hand auf dem Blaster. Matu nickte ihm zu, denn sie sollten zusammen auf dem Podest stehen.

„Wie sieht es aus?“, fragte Matu, während er sich legere an seinem Bauch kratzte. „Sind alle da?“

„Nach meiner Rechnung sind nun alle angemeldeten Gäste gekommen“, antwortete Keyan Fox mit beherrschter Stimme. „Dazu haben sich einige Widerständler als freiwillige Wachposten gemeldet – unterstützen nun die spärlichen Wachposten. Außerdem sind die republikanischen Soldaten als eine weitere Sicherheitsmaßnahme anwesend.“

Grübelnd nickte der massige Besalisk dem glatzköpfigen Mensch zu. Klopfte sogar freundschaftlich mit einem der vier Arme auf die breite Schulter des Agenten. Danach machten sich die zwei auf den Weg in Richtung Podest, das noch immer im Dunkeln lag. Endlich würden die vielen Gäste erfahren warum sie sich hier in dieser relativ großen Anzahl eingefunden hatten. Nach den ersten Stufen ging plötzlich das Licht an verschiedenen Stellen an. Eine ordentliche Beleuchtung rückte das Podest in den richtigen Fokus. Ruhig und gemächlich ging Matu auf das angebrachte Pult zu. Gleichzeitig sah er sich aufmerksam um. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Selbstverständlich erwartete man von ihm als Veranstalter eine Ansprache. Es war seine Aufgabe diesen bunten Haufen zu einer Einheit zu verschmelzen.

„Werte Gäste, ich danke für Ihr Erscheinen“, begann Matu, nachdem er sich geräuspert hatte. „Hier, auf Coruscant, ist endlich der richtige Zeitpunkt gekommen, dass sich der Widerstand unter einem einzigen Banner vereinigt. Nur zusammen können wir diesen kolossalen Feind bekämpfen. Können größere Erfolge vorweisen und das Imperium erneut und endgültig vertreiben. Dieser Plant leidet an einer Krankheit, die Kraym und die Sith heißt. Alle Sturmtruppen dienen nicht der allgemeinen Sicherheit, sondern einer elitären Minderheit! Eine Frechheit! … Allein sind wir schwach, denn das Imperium und dessen Truppen räuchern einen Unterschlupf nach dem anderen aus, während unsere Mitmenschen weiter unter diesem Regime leiden müssen. Aus diesem Grund bitte ich um eine echte Zusammenarbeit. Wir sind untereinander keine Feinde, sondern dienen der gleichen Sache. Erst mit einem Abzug der imperialen Truppen können wir an die Zukunft denken. Jetzt ist der Augenblick gekommen, um unsere Vorteile zu nutzen. Lasst uns ein Netz aus Informationen errichten, damit wir zusammen als ein Widerstand dem mächtigen Feind großen Schaden zufügen können. Lasst die sehr lästigen Stiche ruhen und greift zu härteren Mitteln!“

„Härtere Mittel?“, fragte einer der Anwesenden nach. „Meine Leute und ich haben mehrere Militärs den Zugang zu den Tiefebenen erfolgreich verwehrt. Sprengstoff kann man nicht übertrumpfen! Wo sollen wir da also die Zusammenarbeit suchen? Wir sind auch so erfolgreich!“

„Auch wir können Erfolge vorweisen...“, warf der Duro-Anführer ein. „Haben erst vor zwölf Tagen ein Lagerhaus, das mit dem Imperium in Verbindung steht, plündern können. Gerade die Tiefebenen sind in unserer Hand.“

Ein Beispiel nach dem anderen wurde ihm von der Masse zugerufen. Der Großteil der Anwesenden, welche sich hier selbstbewusst zu Wort meldeten, glaubten wirklich einen Trumpf in der Hinterhand zu haben. Matu hatte diesen Irrglauben ebenfalls gehabt – bis zur restlosen Vernichtung seiner Zelle vor wenigen Tagen. Mit einer einzigen Aktion hatte das Imperium seinen persönlichen Lebenstraum erbarmungslos vernichtet. Er holte tief Luft. Beruhigte seinen aufkommenden Zorn. Er durfte seine Ideale nicht verraten. Das war seine letzte Chance diese revolutionäre Bewegung zu reformieren. Es zu einem gefährlichen Gegner für das Imperium zu machen. Matu hatte erlebt, dass eine Zelle allein nicht existieren konnte. Eine bessere Organisation musste geschaffen werden. Sie brauchen mehrere Verstecke auf dem urbanen Planeten. Außerdem war eine ordentliche Versorgung an Munition und Waffen für die Rebellen wichtig.

„Langsam, aber sicher gewinnt das Imperium die Oberhand...“, unterbrach der dicke Besalisk durch seine laute Stimme die Menge in ihren Einzeldiskussionen. „Im Moment nimmt sich der Feind eine Zelle nach der anderen vor. Wir haben kein Netz, keine Organisation und dennoch ein gemeinsames Ziel, das erfüllt werden muss. In den letzten Tagen wurden viele Wesen, welche unserer Sache gedient haben, ermordet. Familie, Freunde sowie Bekannte fürchten jeden Tag um ihr Leben. Sind wir so sehr von unserer eigenen Egozentrik zerfressen, dass wir diese Hilfeschreie nicht hören?“

[Coruscant ~ Industrieviertel ~ verlassene Fabrikhalle ~ Matu (NPC), Keyan (NPC) und die vielen Widerstandskämpfer]
 
[ Coruscant | Imperial City | Militärkomplex |Plattform „Zeta Neun Zero“ | Kezia (NPC), Rarr Aabe (NPC) ]

Allmählich nahm der eisige Wind ab. Dunkle Wolken verzogen sich in die Ferne. Ließen die Sonne in den Mittelpunkt rücken. Die grazilen Glasfronten der gewaltigen Wolkenkratzer schimmerten in diesem kurzen Augenblick durch das warme Sonnenlicht. Allgemein zeigte sich der Planet nun von seiner schönsten Seite. Leichtfertig konnte man bei diesem bezaubernden Anblick einen Eindruck von Frieden, Wohlstand und urbaner Idylle bekommen. Niemand rechnete an diesem Tag mit einer verschwörerischen Versammlung. Ebenfalls nicht mit der geplanten Auslöschung einiger Zellen, die im örtlichen Untergrund tätig waren, und deren führender Mitglieder.

Mit ruhigen Schritten ging die Sith-Inquisitorin, Lady Kezia, auf die Brüstung der Plattform zu. Sie war in ihre eigenen, äußerst finsteren Gedanken versunken. Ihr schwarzer Kampfanzug schimmerte ganz leicht durch die zahlreichen Sonnenstrahlen. Ihre Gedanken drehten sich um Draconis – ihre neue Konkurrenz. Der Sith-Orden hatte den blassen Warrior nach Coruscant geschickt, da sie in den letzten Tagen kaum Erfolge vorgewiesen hatte. Man sah in dieser aufkeimenden Rebellion einen Zustand, welcher nicht erwünscht und auf gar keinen Fall hinnehmbar war. Beiläufig ließ sie ihren Blick durch die urbane Gegend wandern. In der Macht nahm sie den Soldaten, der sich ihr näherte, schon wahr, bevor sie ihn hörte.

„Ihr Trupp ist bereit zum Aufbruch, Ma'am“, berichtete der Soldat durch die kleine Sprechanlage in seinem Helm. „Wir warten auf Ihren Befehl.“


„Wir warten noch die Anweisungen von High Col. Aabe ab“, entschied die Sith-Lady und sah nicht zu dem Soldaten, sondern weiterhin in die Ferne.

Auf einmal starteten erste Truppentransporter in den blauen Himmel. Kezia drehte sich in einer sehr flinken Bewegung um, suchte den hochrangigen Armeeoffizier. Fix hatte sie den muskulösen Hünen gefunden. Rarr Aabe war gerade dabei seinen weißen Helm aufzusetzen. Letzte Instruktionen gab er danach mit strenger Stimme an seinen Sekundanten weiter. Nur Darth Draconis konnte die Theelin in diesem kurzen Augenblick nicht sehen. 'Wahrscheinlich beschäftigt sich der Warrior noch mit den SturmCommandos, die man ihm unterstellt hatte', dachte sich die Sith-Lady und ging gemächlich zu dem befehlshabenden Armeeoffizier Aabe. Endlich war der Moment gekommen. Endlich konnte sie sich beweisen und einen glorreichen Sieg davontragen.

„Was geht hier vor, High Col. Aabe?“, fragte die blonde Theelin.

„Die Versammlung hat begonnen...“, antwortete der Offizier durch seinen weißen Helm. „Nun sind wir am Zug. Gehen Sie jetzt zu Ihren Soldaten. Draconis ist schon bei seiner Einheit.“

Schweigend nickte Kezia. Dann ging sie zu ihrem wartenden Transporter. Die Männer, welche unter ihrem persönlichen Kommando standen, saßen schon auf den Bänken, überprüften ihre Waffen und sehnten den Einsatz herbei. Viele Informationen hatte es in den Briefings nicht wirklich gegeben, aber man ging von keiner großen Bewaffnung bei den Widerstandskämpfern aus. Durch eine recht solide Ausbildung und ständiges Training sah man den Vorteil bei den eigenen Truppen. Außerdem standen in dieser Razzia zwei Sith den Soldaten zur Seite. Bloß ein einziger Platz neben dem stillen Kommandanten war frei. Kezia setzte sich hin. Plötzlich spürte sie einen Ruck durch den kleinen Transporter gehen. Sie waren gestartet.

[ Coruscant | Imperial City | auf dem Weg ins Industrieviertel | Truppentransporter | Kezia (NPC) ]
 
- Coruscant – Industrieviertel – Fabrikhalle – Mit Tomm, Crado, Saahir, Noomi, Widerstand --

Es dauerte noch ein wenig, bis sich die verschiedenen Vertreter der einzelnen Organisationen gesammelt hatten, doch allmählich gab Ordnung in den die große Halle. Chesara wandte sich zu ihren Begleitern um.

„Wie wäre es, Crado, wenn Ihr die abgestellten Wachposten ergänzen würdet?“

Schlug Chesara vor, denn schließlich wollten sie ebenfalls ihren Teil zu diesem Treffen beitragen. Jared Grant führte sie, Tomm und seinen Padawan weiter in die Halle hinein. Hier und da standen ein paar Stühle und an einer Wand lehnten ein paar alte Regale und Bretter. Ein Podest war am Ende des Raumes aufgebaut und nach ein paar Minuten des Wartens, in denen Chesara ihren Blick durch die Menge schweifen ließ, trat schließlich ein stämmiger Besalisk in den Vordergrund und begann das Wort an die Umstehenden zu richten. Da der Nichtmensch sich nicht vorstellte, schloss Chesara, dass er bei den anderen Anwesenden schon recht bekannt sein musste, immerhin schien er das Treffen auch inszeniert zu haben. Er sprach davon, dass sie das Imperium nur gemeinsam besiegen konnten und dass es wichtig war, ein großes Informationsnetz aufzubauen. Sogleich kamen auch schon die ersten Stimmen. Einige schienen ihre bisherigen Bemühungen nicht genug gewürdigt zu sehen, andere stimmten dem Besalisken deutlich zu.

“Das Imperium ist groß, aber wir müssen viel größer werden!“

Rief eine Stimme aus dem Hintergrund, zu der Chesara keinen Sprecher ausmachen konnte und ein Chagrianer fügte hinzu:

„Ich stimme zu, aber mit der Größe steigt auch die Gefahr, entdeckt zu werden.“

“Des woll'n ma doch!“

Äußerte sich eine dritte Stimme und allmählich ging wieder ein Stimmgewirr los. Der Besalisk war jedoch noch nicht fertig und rief noch einmal dazu auf, dass man das Ziel nur durch Zusammenarbeit erreichen konnte und dass mit jedem Tag, der verschwendet wurde, mehr von den eigenen Leuten starben.

“Das ist richtig.“

Meldete sich, für Chesara unerwartet, Jared Grant zu Wort. Er hatte bisher nur schweigend da gestanden und das Geschehen beobachtet, aber nun hielt er es wohl für den passenden Augenblick, sich in die Diskussion einzuschalten.

„Jede der hier anwesenden Gruppe kann kleine Dinge bewirken. Wir schlagen dem Imperium ein paar Finger oder ein Ohr ab und reißen ihm die Haare aus, doch solange das Herz weiter schlägt, haben wir rein gar nichts ausgerichtet.“

Wieder schaltete sich die Stimme ein, von der Chesara nicht sehen konnte, woher sie kam:

“Unsere besten Techniker und Hacker müssen sich zusammen finden, um ein sicheres Kommunikationsnetz auf die Beine zu stellen!“

Grant nickte.

“Das wäre ein erster Schritt. Aber vor allem müssen wir noch aktiver werden und das Imperium dort angreifen, wo wir wirklich Schaden anrichten können.“

“Dafür brauche ich mehr Waffen! Wir können nicht mit Metallstäben kämpfen!“

“Waffen? Pah! Die Dreckskerle hamm grad' meinen Lieferanten ausgemerzt! Wir brauchen zackig Nachschub, sonst geht gar nix!“

Was sie da hörte, klang nicht gut. Chesara schaute zu Grant hinüber und dieser fing ihren Blick auf.

“Wenn alles gut läuft, werden wir in Kürze eine große Ladung an Waffen und Ausrüstung erhalten und die Defender werden diese Lieferung selbstverständlich mit dem gesamten Widerstand teilen.“

Verkündete er laut, worauf einige zustimmend nickten.

“Und was ist mit der Republik? Wo sind die?“

“Die interessiert Coruscant nicht die Bohne!“

“An dieser Stelle...“

Ergriff Grant einmal mehr das Wort und trat einen Schritt näher an Chesara heran.

“...erfüllt es mich mit Stolz, Ihnen meine heutigen Begleiter vorzustellen.“

Jared Grant legte eine Kunstpause ein und schaute in die Runde. Wie erwartet waren alle Blicke gespannt auf ihn gerichtet.

“Neben mir sehen Sie nicht nur zwei Vertreter der Neuen Republik, sondern vor allem Vertreter des hohen Rates der Jedi. Gentlemen, ich darf Ihnen Jedi-Rätin ChesaraSyonette und Jedi-Rat Tomm Lucas vorstellen – unsere wohl wichtigsten Verbündeten in Coruscants dunkelster Stunde!“

Ein Raunen ging durch die Menge und Chesara fühlte plötzlich alle Blicke auf sich und Tomm gerichtet.

- Coruscant – Industrieviertel – Fabrikhalle – Mit Tomm, Saahir, Widerstand -
 
Coruscant/ Industrieviertel/ in der Nähe des Treffpunkts/ Sane, Eero, Rianna, Jaden (NPC), Sarah (NPC), Snake (NPC)

Allerdings fanden sie hinter der nächsten Ecke nicht die leer stehende Fabrikhalle, sondern drei weitere Soldaten der Republik. Um genauer zu sein: drei weitere Cortanas! Shilan, Dur und der Lieutnant kamen auf sie zu und begrüßten sie. Alles ging natürlich sehr leise von statten um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Ob das vom Geheimdienst so geplant war? Naja. egal. Sane war froh, dass er den größten Teil seines Teams wieder beisammen hatte. Die anderen drei würden schon durchgekommen sein. Aber jetzt musste er diese Gedanken in den Hintergrund schieben und sich auf die bevorstehende Aufgabe konzentrieren. Sie wussten nicht wie das Treffen verlaufen würde und mussten auf alles gefasst sein.

"Wir sollten uns beeilen, sonst kommen wir noch zu spät. Cortana, Abmarsch."

Den militärischen Befehl gab er mit einem Lächeln auf den Lippen. Es war ein gutes Gefühl wieder unter den Kameraden, unter der Familie zu sein. Er konnte gar nicht beschreiben wie glücklich er war.

Am Eingang der Fabrikhalle wurden sie schon erwartet und sogleich hereingelassen. Innen bot sich ihnen eine große Vielfalt an Spezies, überwiegend nicht menschliche, was Sane aber auch nicht weiter wunderte. Der Terror der Imperialen traf meistens die Aliens. Mittlerweile litten die meisten Menschen aber genauso unter der Faust des Imperators.
Der bunte Haufen war erstaunlich gut bewaffnet. Von Messern zu Blasterpistolen bis zu Karabinern und Repetiergewehren war alles dabei. Sane konnte sogar ein paar Ausbeulungen an Taschen erkennen, die stark an die Runde Form einer Granate erinnerten.


"Verteilt euch, aber haltet immer Sichtkontakt zu den anderen."

Sane wollte den Raum unter Kontrolle haben, damit sie, falls etwas passierte und die Widerständler anfangen würden sich gegenseitig umzubringen, schnell eingreifen konnten. Auch auf Angriffe von außen konnten sie so besser reagieren.

Werte Gäste, ich danke für Ihr Erscheinen“, sagte ein massiger Besalisk, welcher sich auf ein Pult gestellt hatte damit ihn jeder sehen konnte. „Hier, auf Coruscant, ist endlich der richtige Zeitpunkt gekommen, dass sich der Widerstand unter einem einzigen Banner vereinigt. Nur zusammen können wir diesen kolossalen Feind bekämpfen. Können größere Erfolge vorweisen und das Imperium erneut und endgültig vertreiben. Dieser Plant leidet an einer Krankheit, die Kraym und die Sith heißt. Alle Sturmtruppen dienen nicht der allgemeinen Sicherheit, sondern einer elitären Minderheit! Eine Frechheit! … Allein sind wir schwach, denn das Imperium und dessen Truppen räuchern einen Unterschlupf nach dem anderen aus, während unsere Mitmenschen weiter unter diesem Regime leiden müssen. Aus diesem Grund bitte ich um eine echte Zusammenarbeit. Wir sind untereinander keine Feinde, sondern dienen der gleichen Sache. Erst mit einem Abzug der imperialen Truppen können wir an die Zukunft denken. Jetzt ist der Augenblick gekommen, um unsere Vorteile zu nutzen. Lasst uns ein Netz aus Informationen errichten, damit wir zusammen als ein Widerstand dem mächtigen Feind großen Schaden zufügen können. Lasst die sehr lästigen Stiche ruhen und greift zu härteren Mitteln!

Das alles hörte sich gar nicht so schlecht an. Sane gefiel der Gedanke, dass er bald schon mit einer ausgewachsenen Kampfgruppe den Gouverneurspalast stürmen könnte. Allerdings bekam sein Optimismus schnell einen Dämpfer. Ein paar Widerständler waren von den Ansichten des dicken Besalisken nicht ganz so überzeugt und brachten das auch lautstark zum Ausdruck.


Coruscant/ Industrieviertel/ verlassene Fabrikhalle/ Widerständler, 9 Cortanas
 
(Ketaki Yen)

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Sinoué -

Ein nettes Gespräch verlief anders ab, aber Ketaki war es gleich, wie sich die Frau ausdrückte, so lange sie sich nicht wieder auf ihn stürzte und versuchte ihn zu erwürgen. Sie war ein wenig seltsam, fand er, aber sie trug die Macht in sich, nach wie vor. Gesagt hatte er ihr dies noch nicht, doch seine wagen Andeutungen schienen sie ziemlich auf die Palme zu bringen. Ketaki seufzte. Er konnte doch nicht einfach mit der Tür ins Haus fallen, oder? Dass sie ihm allerdings drohte, ihn mit seinen eigenen Lekku zu erwürgen, wenn er nicht endlich mit der Sprache heraus rückte, nervte ihn dann doch ziemlich. Sie sollte bloß nicht denken, damit könnte sie Erfolg haben.

„Versuch's ruhig.“

Ermunterte er sie Augen rollend und nahm nickend zur Kenntnis, dass sie ihm endlich ihren Namen verraten hatte.

„Ketaki Yen.“

Verbeugte er sich grinsend.

„Ich kann dir nicht viel verraten.“

Meinte er schließlich. Er musste ihr ja irgendetwas sagen.

„Da muss ich auf die Chefin warten. Hast du schon mal von der... Macht gehört?“

Skeptisch schaute er sie an. Sie hatte ja noch nicht mal gewusst, was ein Padawan war.

„Jedi, Sith, Lichtschwerter....“

Beschloss er, ihr auf die Sprünge zu helfen und fand gleichzeitig, dass er jetzt doch schon genug gesagt hatte, um es zu Ende zu bringen. Den Rest würde sie sich sowieso ansonsten alleine zusammen reimen.

„Du hast Machtpotential in dir, dass du... eventuell vergrößern könntest.“

- Coruscant – Untere Ebenen – Honey House – Mit Sinoué -
 
- Coruscant – City – Filmset -

Am Tag nach Nathaniels Party hatte Akemi nicht arbeiten müssen. Sie waren lange auf der Feier geblieben, sodass es ihr gar nicht möglich gewesen wäre, früh genug aufzustehen um am Set zu erscheinen. Sie hatte die Nacht bei Richard verbracht und am nächsten Morgen hatten sie lange geschlafen und schließlich im Bett gefrühstückt. Anschließend war Akemi wieder zurück in Nathaniels Appartment gefahren und hatte drei Stunden mit ihrer Familie per Holo-Verbindung gesprochen. Daiki wuchs immer schneller und war der Sonnenschein der Familie, aber auch Hana hatte sich mehr geöffnet. Ihren Eltern ging es ebenfalls gut. Mit Masao hatte sie nicht viel spechen können, da er auf dem Sprung gewesen war, aber sie würde ihn die nächsten Tage mal anrufen. Er hatte irgendwie abwesend gewirkt. Den Rest des Tages hatte sie dann auf der Couch verbracht und sich mit Roxanne schnulzige Holo-Videos angeschaut, dann war sie früh ins Bett gegangen und nun, wiederum am nächsten Morgen, saß sie in ihrer Garderobe am Filmset und ließ sich für den Dreh zurecht machen. Sehr zu ihrer großen Erleichterung hatten sie längst alle Szenen abgedreht, in denen sie die Perücke tragen musste. Auf der einen Seite hatten die künstlichen Haare zwar geholfen, sich in ihre Rolle einzufügen, aber es war immer sehr warm darunter gewesen und nach acht Stunden hatte ihr Kopf zu jucken begonnen. Insgesamt lagen sie gut im Zeitplan, was sich auch in der Laune ihres Regisseurs spiegelte. Karcas Laz war gut drauf und hatte auch nichts dagegen, wenn sie manchmal ihre Pausen etwas überzogen.

Als Akemi fertig angezogen, geschminkt und frisiert war, verließ sie ihre Garderobe, um hinaus zu den anderen zu gehen. Sie hatte noch einen Plan in der Hand, auf der die für den heutigen Tag geplanten Szenen notiert waren, und sah aus den Augenwinkeln Nex, der sich gerade mit der Regieassistentin unterhalten hatte.


„Hey du!“

Grüßte sie fröhlich und küsste ihn zur Begrüßung auf die Wange.

„Na, wieder fit? Ich war gestern den ganzen Tag lang müde und heut' Nacht hab' ich geschlafen wie ein Stein.“

Erzählte sie lachend. Nex hatte den Großteil des Abends mit Nat verbracht, wie Akemi glaubte. Mit ihr war er schließlich auch zur Party gekommen. Sie hatte ihn jedenfalls wenig gesehen, außer am Anfang. Sie selbst hatte viel mit Richard und ein paar anderen Freunden zusammen gesessen und sie hatte es zwar nicht selbst gesehen, aber Richard hatte ihr am vorigen Tag beim Frühstück erzählt, dass sich Nex und Nat geküsst hatten. Danach hatte es wohl auch nicht mehr lange gedauert, bevor die beiden abgehauen waren. Akemi grinste.

„Und, wie war dein gestriger Tag so?“

Wollte sie wissen. Sie wollte nicht behaupten, dass sie die ganze Zeit gewusst hatte, dass aus den beiden mal was wurde, aber so ganz überraschend kam das nun auch wieder nicht. Ihr Gesicht strahlte und es fiel ihr sichtlich schwer, nicht zu direkt heraus zu platzen.

„Nat hat die Party ja anscheinend auch gefallen.“

Meinte sie unschuldig, grinste noch mehr und konnte sich dann doch nicht mehr halten:

„Okay, Nex, ich weiß es! Du und Nat.... oh man, das freut mich wirklich! Du hattest schon immer so ein Glühen im Gesicht, wenn du von ihr gesprochen hast!“

- Coruscant – City – Filmset – Mit Nex -
 
mittlere Ebenen - unterwegs - Speeder – mit Tom und Mara

Das klang ja wunderbar! Zumindest für Jo’s Ohren klang es so als würde Mara sich intensiv mit der Idee auseinandersetzen, die Jo aufgeworfen hatte. Und ihre Schülerin klang dabei richtig enthusiastisch. So hatte Jo sie lange nicht erlebt und es freute sie, zeigt es doch, das Mara nicht mehr ganz und Gar in ihren düsteren Gedanken gefangen war. Eine neue Aufgabe! Ja, das hatte auch Jo damals aus ihrem Tief heraus geführt.
Über diese Wendung erfreut lächelte Jo sachte und nickte bei all den Gedanken, die Mara sich über die bevorstehende Aufgabe machte. Ohne Zweifel waren alle diese Gedankengänge richtig! Mit Sicherheit würden die Jedi, die jene Verstecke angelegt hatten, für deren Sicherheit gesorgt haben. Und Jo fielen auf Anhieb noch zwei bis drei weitere, von Mara noch nicht genannte Möglichkeiten ein.


Sehr schon!

Kommentierte Jo Mara’s nur zu deutlich gemachte Bereitwilligkeit an der Suche Teil zu nehmen. Und es war ja auch sehr schön das Mara so engagiert an diese Sache gehen wollte.
Für den Moment allerdings konnte Weder Jo noch Mara wohl erst einmal das Thema weiter besprechen. Tom hatte den Speeder nämlich gerade gestoppt. Wenig später betraten die drei dieses Gasthaus, das Tom als „Gallo’s Diner“ vorstellte. Und wenn Jo ehrlich war, roch es hier bereits sehr verführerisch. Außerdem unterstrich ein buntes Stimmengewirr den Eindruck, dass jenes Diner gut besucht war. Beides waren Indizien dafür, dass der Ausflug hier her wohl wirklich ein Gaumenschmaus werden würde.
Kurz nickte Jo nur während Tom knapp „hier entlang“ sagte. Es war einfach typisch für Sehende! Hier entlang! Und wo hier entlang? Jo spürte natürlich in welche Richtung sie sich wenden musste und dies tat sie nicht nur weil die Macht es ihr sagte, sondern da sie mit der Zeit auch gelernt hatte, ihre anderen, verbliebenen Sinne entsprechend zu nutzen. So fühlte sie nahe Körperwärme, oder hörte die Richtung aus der eine Stimme kam.
Vielleicht war es ja auch genau diese Tatsache, dass sie ihren fehlenden Sinn auch auf diese Weise ausgeglichen hatte, die Andere immer wieder dazu brachte ihr Handicap zu vergessen.
Im Grunde eine Tatsache, die Jo gefiel. Mehr jedenfalls als übergroße Aufmerksamkeit ob ihrer Einschränkung.
Mit diesem Gedanken und einen Schmunzeln auf den Lippen setzte sie sich jedenfalls zu Mara und Tom an den Tisch und schwieg erst einmal bis Tom erklärte sie könnten nun sprechen und auch selbst damit begann frei von der Leber weg zu reden. Jo vermutete eine Art Distorsionsfeld. Ein weiteres Indiz, dass der Laden hier nicht gerade der Schlechteste war. Viele Geschäftsleute legte Wert darauf bei Dienstessen nicht unbedingt von jedem abgehört werden zu können. Ein Tatsache, die ihnen jetzt einen Vorteil bracht. Jo aber auch grübeln lies, ob sie sich damit nicht eventuell doch auf die ein oder andere Weise verdächtig machen würden. Ach, sie sollte sich vielleicht doch nicht immer so viele Gedanken machen! Wenn diese Felder hier installiert waren, dann war das durchaus üblich!
So schob Jo diesen Gedanken bei Seite und konzentrierte sich dafür wieder gänzlich auf das Thema, das sie aufgebracht hatte.


Ich komme gerade von Lianna! Und dort ist mir auch ein Hinweis in die Hände gefallen, nichts Weltbewegendes, nur eine Notiz darüber, dass alle Jedi, die mit der Sicherstellung beauftragt waren, in den Kriegswirren verschollen sind! Und ein paar kryptische Zahlenanhänge an der letzten Meldung von einem von ihnen. Das ist alles. Aber ich denke mit ein wenig Geschick für Rätsel, müssten wir herausbekommen können, was das bedeutet.

Als Jo das sagte grinste sie direkt in die Richtung, in der sie Mara wusste. Ihre Schülerin hatte vorhin deutlich klar gemacht, das sie Rätselaufgaben liebte. So gesehen war das für sie wohl wirklich genau das Richtige.

Leider gibt es auch nicht mehr so viele von uns, die damals dabei waren.

Griff Jo das wieder auf, was Tom gerade gesagt hatte.

Ich selbst war damals gerade eben erst zum Orden gestoßen und von einem Meister aufgenommen worden. Er war ein Mitglied des Rates und er brachte meinen Mitpadawan und mich von Coruscant weg, bevor es hier richtig los ging. Wir wären ohnehin keine Hilfe gewesen. Kaum das wir damals ein Lichtschwert halten konnten.

Kurz legte sich ein verklärtes Lächeln auf Jo‘s Gesicht, als sie an damals zurück dachte. Doch dann zwang sie sich dazu nicht zu sehr in die Erinnerungen an diese kurze, glückliche und unbeschwerte Zeit im großen Tempel zurück zu versinken.
Kurz seufzte sie nur dann richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Thema.


Sobald möglich werde ich mich an Chesara wenden. Nicht nur, dass ich grünes Licht für mein Vorhaben möchte, ehrlich gesagt hoffe ich auch auf ein paar Hinweise aus ihrer Richtung!
Übrigens, deinen Meister…


Als sie das sagte lehnte sich Jo etwas in Tom’s Richtung

…könnten wir eventuell auch fragen.
Hm, da fällt mir noch etwas auf! Nicht das ich dir zu nahe treten will, aber wieso bist du eigentlich allein unterwegs! Ich meine nicht mit Tomm! Du musst mir natürlich nicht antworten, aber… nun ja, nicht das ich nachher noch Ärger mit ihm bekomme, weil ich dich aufhalte.


Die letzten Worte hatte sie nicht ganz ernst und mit einem deutlichen Schmunzeln gesagt um nicht zu drängend zu wirken. Nur zu gut erinnerte sie sich an gewisse Reaktionen Tom’s wenn man ihm zu sehr auf die Pelle rückte.
Meine Güte, war sie als Padawan auch so kompliziert wie die Schüler heute? Wahrscheinlich wohl schon!


mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - am Tisch – mit Tom, Mara sowie Gallo(NPC), etliche Gäste(NPCs)
 
]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - mit Adrian[

Nichts als Verständnislosigkeit lag in Adrians Augen. War er zunächst nur verdutzt gewesen, dass Jibrielle ihn doch nochmal wegen irgendetwas angehalten hatte, sprach nun der reine Unglaube aus ihm. Doch er hörte sich an, was sie zu sagen hatte. Und sie glaubte auch, alles gesagt gehabt zu haben, wenn auch nicht in der ausgeschliffensten Form, aber ihre Situation war ja allgemein und vor allem aktuell sehr schwierig, da konnte er keine ausgefeilte Rede erwarten, oder? Als die Padawan fertig war, schien Adrian zunächst noch wie erstarrt, bis er sich schließlich doch zu einer Antwort hinreißen liess.

"Ja, du hast Recht. Ich habe aber nichts gegen dich und du ja anscheinend auch nichts gegen mich."

entgegnete er, klang dabei aber wenig überzeugend. Er schien sich zwar auch von seiner Haltung her zugetaner zu geben, doch irgendwie kaufte Jibrielle ihm nicht ab, dass er es auch so gemeint hatte. Intuitiv und ohne zu versuchen, sich dagegen zu wehren, schaute sie in die Macht, spürte die Gefühle die sie Umgaben und die am allerdeutlichsten von Adrian ausgehend zu erfassen waren. Auch wenn er sehr schwer zu lesen war, war Jibrielle sich sicher, dass wohl kaum soetwas wie wirkliche Freude oder Wohlgesonneheit aus ihm quoll. Hauptsächlich waren es Ärger und Sorge, und Jibrielle konnte nicht wissen, was lediglich durch ihre prekäre Mission Nylia zu retten bedingt war. Wirklich zu ihm durchgedrungen, fühlte sie sich allerdings nicht. Schon wieder.

"Ist das dann geklärt? Wir müssen weiter."

meinte Adrian noch, als er sich abwendete und sich spurtete, ihren Gang wieder aufzunehmen.

"Okay, na dann ... dann sputen wir uns jetzt lieber mal wieder."

sagte sie und klang dabei so freundlich und optimistisch wie möglich.

Großer Ärger stieg in Jibrielle auf, doch sie versuchte ihn sofort wieder herunter zu schlucken. Dieser blöde Sturkopf! Nein, sie durfte sich über ihn nicht aufregen. Wenigstens sie musste doch versuchen, sich nicht von diesem kindischen Verhalten weiter anstecken und beeinflussen zu lassen. Was konnte sie denn bitteschön noch versuchen? Ein einfach freundlicher Umgang hatte nicht gereicht und eine offene Bekundung von Zuneigung war ebenfalls fehlgeschlagen. Mehr als dann noch der Versuch eines klärenden Gespräches war wohl nicht drin, oder? Manche wollten sich wohl einfach nicht helfen lassen. Es blieb nur zu hoffen, dass er, wenn es darauf ankäme, sich nicht von seinen dunklen Gefühlen leiten liess, er unvorsichtig würde oder gar durch seine Unvernunft letztlich die Rettung Nylias in Gefahr brachte. Immerhin musste sich Jibrielle doch auf ihn verlassen können. Doch an dieser Baustelle war nun nichts mehr zu tun. Nun konnten sie sich nur noch beeilen und hoffen, dass sie Nylia rechtzeitig fanden, auch wenn sie auf dem Weg ihre banalen Probleme mit sich rumschleppen mussten. Doch Jibrielle beschloss, sich nicht weiter davon beeinflussen zu lassen. Sie war eben nicht seine Meisterin und ihre Bedenken über Adrian und der Gefahr der dunklen Seite, die sie in ihm, wenn auch mit ihrem unerfahrenen Blick, gespürt zu haben glaubte, waren nicht wirklich ihre Angelegenheit. Zumindest vorläufig. Sie konnte nicht mehr tun, als wenigstens zu versuchen das sie ihm gegenüber korrekt und auf der Hut war. Sie wollte ihm gerne vertrauen können. Aber so?


]Coruscant-System - Coruscant - Untere Ebene - mit Adrian[
 
~ Coruscant ~ untere Ebenen ~ in der nähe vom Honey House ~ Bistro ~ Trayla, Steven & Fremde ~


Der Padawan liebte den Geschmack von langsam schmelzendem Vanilleeis in seinem Mund, der Tag hätte wirklich nicht besser verlaufen können.
Manchmal war das Leben wirklich eine komische Sache, an einem Tag könnte man die ganze Welt umarmen und am darauffolgendem könnte man schonwieder totunglücklich sein, die Wege der Macht waren wirklich unergründlich.


Heute jedenfalls war ein Tag der wunderbar war, an dem man kaum noch etwas besser machen könnte, bis jetzt zumindest. Der Padawan drehte den Löffel in seinem Mund nocheinmal um und steckte ihn dann wieder in seine Eisschale um ihn neu zu befüllen.

"Stimmt, sagte der Teenager. "Uns hetzt ja niemand."

Die junge Padawananwärterin war irgendwie freundlicher und mehr an Steven interessiert als andere, wie süß sie ihm gegenüber saß.

"Ich bin auf Cirrus geboren, hab aber meine Kindheit auch hier verbracht."

antwortete der Junge knapp auf ihre Frage.

"Aber es hat sich ja einiges verändert, du kannst mir doch was zeigen immerhin bist du doch noch auf dem aktuellen Stand oder?"

lächelte der Padawan seine gegenüber freundlich an, Tralya war anscheinend von hier wahrscheinlich auch auf Coruscant geboren, also müsste sie sich doch hier auch auskennen.

"Wir können das ja mit 'nem kleinen Spaziergang verbinden."

der Junge hat nichts gegen ein bisschen "Sightseeing" einzuwenden und dabei seine Zeit mit Trayla zu verbringen gefiel ihm auch ziemlich gut. Während der Padawan wartete bis sie ihr Eis aufgegessen hatte schaute er noch schnell auf sein Com, vielleicht hatte Chesara oder irgendjemand sich ja schon gemeldet, aber es war noch keine Nachricht auf seinem Com vorhanden. Das konnte gut oder auch schlecht sein.
Aber immerhin war seine Meisterin ja bei einem wichtigen Treffen mit dem Widerstand, was sollte da schon groß passieren, natürlich bedeutete dies auch, das sie erst spät wieder zurück sein würde aber bis dahin wären Trayla und Steven auch schon lange wieder im Honey House.

Als die Padawananwärterin aufgegessen hatte, bezahlte Steven noch schnell das Eis und verließ dann zusammen mit Trayla das Bistro. Vor der Tür stupste er das blonde Mädchen an.

"Wer hat dir eigentlich erlaubt was von meinem Eis zu stehlen?"

fragte der Junge gespielt ernst und lächelte Trayla frech an. Steven blickte tief in ihre Augen, den Jungen faszinierten schon immer die Augen von allen möglichen Lebewesen, doch Trayla waren etwas ganz besonderes, es schien fast so als hätten die beiden Jugendlichen die gleiche Augenfarbe.


~ Coruscant ~ untere Ebenen ~ in der nähe vom Honey House ~ Bistro ~ Trayla, Steven & Fremde ~
 
[Hyperraum nach Coruscant – Imperialer Klasse II Sternenzerstörer – Accuser of Light – Brücke] – Jade & Crew

Der Flug bis nach Coruscant gestaltete sich überaus ereignislos und routiniert. Während des Fluges wurden die einzelnen Pläne für sowohl Staffelkommandanten als auch die diversen Aufgabenverteilungen der einzelnen Kommandanten des Retribution Verbandes. Jade selbst überprüfte die ihr vorgelegten Folien zwei Mal, händigte sie an die Kommunikationscrews aus und befahl deren Verteilung und Bekanntmachung an Bord ihres eigenen Schiffes exakt 2 Minuten nach dem Eintritt in das Coruscant System. Das Geschwader trat, in planetaren Maßstäben gesehen weit entfernt von Coruscant selbst aus dem Hyperraum. Doch interstellare Reisen stellten seit Jahrtausenden keine sonderlich schwierige Hürde mehr da, weswegen die Einheiten innerhalb der nächsten zehn Minuten eintreffen würden. Eine Strecke, für die dutzende Menschenleben nicht ausreichen würden, würde man sie zu Fuß zurcklegen. Einzelne Planeten und Monde glitten Backbord an der Accuser of Light vorbei, verschwanden nachdem sie teilweise zu pompöser Größe angeschwollen waren nach kurzem wieder im nichts. Nur noch als Miniaturdarstellung auf dem Holoschirm der Taktiksektion zu erblicken. Jade zollte diesem Spektakel immer noch einen gewissen Respekt, wann immer sie es bestaunen konnte. Der Weltraum hatte etwas mystisches an sich. Etwas anziehendes. Zwar mochte man es bei ihr definitiv nicht meinen, aber den Weltraum zu bereisen war seit je her ihr Traum gewesen, es tatsächlich seit einigen Jahren aktiv tun zu können, hatte ihrer Begeisterung bis hierhin noch keinen Abbruch getan.

Während die Schiffe sich der Hauptwelt des Systems näherten, versank die provisorische Kommandantin des Geschwaders in der Macht. Ließ ihre Sinne über die Brücke gleiten und erforschte die sich ihr offenbarende Welt. Einerseits war das Gefühl noch immer ungewohnt, auf der anderen Seite spürte sie, das sich ihre Gedanken weitaus besser damit zurechtfanden, als noch vor einer, oder zwei Wochen. Darüber hinaus konnte sie ein recht gleichmäßiges Bild vorfinden. Das geschäftige Treiben beeinflusste wie es schien auch das, was sie in der Macht vorfand, was in absolutem Gleichklang zu dem lief, was sie über die Macht gelernt hatte. Denn im Prinzip war sie in einem jeden. Kaum verwunderlich also, dass sich die Gemütslage irher Umwelt auf ihre Sinneseindrücke übertrug. Jade brach diese Art der Wahrnehmung ab, allerdings nur teilweise. Sie fokussierte sich wieder auf normale Eindrücke, behielt aber das was sie spürte ebenfalls Aufmerksam im Auge. So gewöhnte sich die Kommandantin mit der Zeit schlicht und einfach daran, nicht zu lange zu benötigen, diese zweite, so nützliche Wahrnehmung ebenfalls nutzen zu können. Für einen Augenblick hielt die Unendlichkeit des Weltalls ihren Blick gefangen. Dort draußen... das war wahrhaftige Freiheit. Freiheit die sie in ihrem Leben noch niemals erlebt hatte. Mit einem nicht hörbaren Seufzen wand sich die Kommandantin ab.

Coruscant kam langsam in Sicht. Kristallisierte sich aus der schwärze heraus. Die dunklen Teile des Planeten hell erleuchtet, stellenweise verdeckt von den mächtigen, jetzt allerdings noch winzig wirkenden Golan Kampfstationen, oder allerlei anderen Raumstationen die zahlreich im hohen und niedrigeren Orbit um den Stadtplaneten hingen. Die Orbitalen Spiegel die das Licht der Sonne dieses System umleiten konnten um die Nacht buchstäblich zum Tag zu machen. Wettekontrollstationen, die in programmierten Zyklen dafür sorgten das zum einen kein Regen ausblieb, aber auch keine allzu heftigen Gewitter den Planeten heimsuchten. Derart massenhaft frequentiert wie die Oberen Schichten der Atmosphäre waren, würde ein Gewitter für Einbußen in Millionen- wenn nicht gar Milliardenhöhe sorgen. Weiter oben lagen die Warenumschlagplätze, wo die abermillionen Handelsschiffe anlegten, die nicht in die Atmosphäre vordrangen, weil sie entweder zu groß waren, oder keine entsprechend notwendigen Güter für einen solchen Kurs mit sich führten. Coruscant war schon hier... hunderttausende Kilometer entfernt, eine riesige, niemals schlafende und all seine Untertanenen bei der Arbeit haltende Nation. Coruscant war einzigartig. Und so über alle Maßen wertlos und überschätzt. Diese Welt besaß nur einen symbolischen Charakter und mehr nicht. All die Pracht der Oberen Ebenen konnte eines nicht verleugnen. Coruscant war unfähig sich selbst zu versorgen. Ein Blockade, bei der man den Planeten von sämtlichen Transitrouten abschnitt und keinerlei Verkehr hinein oder hinaus mehr erlaubte würde über kurz, an manchen Stellen über lang zum Kollaps dieses Riesen führen. Als schnüre man ihm langsam die Kehle zu. Jade wusste um den Wert den Symbole besitzen konnten, aber abgesehen vom Tempel der Jedi, den Senatsgebäuden in Imperial City und diversen, jedoch wenigen anderen Stellen, entzog sich ihr, wieso man diesen Giganten weitehrin okkupierte. Und dann noch die ständigen Berichte des Widerstandes in den Eingeweiden der Stadtwelt. Hinter ihr wickelte die Kommunikationsoffizierin Lieutenant Slayke derweil die Verifikationen und Übermittlungen der Befehle ab. Es dauerte einen Moment und das Geschwader bekam eine Position, beinahe über dem nördlichen Pol zugewiesen. Dort tummelten sich schon andere imperiale Kriegsschiffe, doch die Formation um ihr Schiff ließ die Fregatten und Kreuzer nur klein und zierlich wirken...

Die Daten die vom Sensorikteam theoretisch hätten ausgespuckt werden können, hatten sich mittlerweile beinahe verzehnfacht. Und noch immer hatten sie jenen Endpunkt ihrer Reise noch nicht erreicht. Im Moment trennten sie noch etwa 80.000 Kilometer von der ersten Golan Station. Majestätisch zog die Einheit unter ihrem provisorischen Kommando daran vorbei. Zwei kleinere Kreuzer die der Jägerabwehr dienten setzen sich vor den Bug der Accuser of Light und führten ihr Flaggschiff scheinbar zu seinem zugewiesenen 'Hafen'. Jade ließ ihre aufmerksamkeit von Coruscant weggleiten, ignorierte das pulsierende Leben und die Milliarden Vehikel im Orbit und im Anflug auf die Stadtwelt. Sie hatte wichtigeres zu tun, als einen Giganten der in ihren Augen nutzlos war, einfach zu betrachten. Minuten später, das Geschwader hatte seine feste Position eingenommen, machte sie sich mit der derzeitigen Lage vertraut. Jade war überrascht als sich Admiral Sharper selbst meldet und einen kurzen Wortwechsel mit ihr begann. Etwas steifer als sonst erläuterte sie ihm, was er vermutlich schon wusste, noch einmal was ihr hier sein auf sich hatte und ebenfalls das es sich bisweilen um keine Übergangslösung handelte, sondern quasi endgültig gedacht war. Zwei Minuten, wenn überhaupt, später verblasste das Hologramm des Admirals, der ihr den Befehl erteilt hatte sich mit der Lage des Imperiums, vordergründlich dessen Streitkräften auf dem Planeten und dem Widerstand auseinander zu setzen... und das was man ihr dann nach und nach unterbreitete, ließ den Blick der jungen Sternenzerstörerkommandantin wieder zum Planeten hin gleiten. Coruscant war nutzlos. Der Planet glcih mehr einem eiternden Abszess. Und doch hielt auch Jade weiter an ihm fest. Nicht weil sie etwas in dem Symbol erkannte, welches diese Welt darstellte, sondern auf Grund von Worten ihrer Mentorin. So nutzlos Coruscant auch war, diese Welt beherbergte Milliarden imperialer Bürger und noch mehr Zivilisten die ebenfalls zum Imperium gehörten. Als auch zahlreiche Nicht-Menschliche dort beheimatete Wesen. Man würde diesen Abszess nicht einfach entfernen. Und Jade, würde ihr bestes tun, den verfaulenden Giganten aufzuhalten gänzlich dahin zu scheiden...


[geostationärer Orbit über Coruscants nördlichem Pol – Accuser of Light – Brücke] – Jade & Crew
 
Coruscant - Imperial City - Militärkomplex - Plattform „Zeta Neun Zero“ - Darth Draconis, Major Vreid (NPC) und Lieutnant Ortega (NPC) sowie andere

Das rege Treiben um ihn herum brachte den Sith Lord nicht aus der Ruhe. Dem Auge eines Wirbelsturms gleich stand er mit vor dem Brustpanzer verschränkten Armen da und schaute der Lichtveränderung zu. Ein Bild des Friedens offenbarte sich ihm, ein Bild welchem er länger zugesehen hätte, wenn er die Chance gehabt hätte. Er wusste nicht was es in seinem Inneren war, doch fühlte er Momente in denen er auf eine besondere Art und Weise ... klar denken konnte. In anderen Momenten war er von einem tiefen Hass verzehrt. Es beunruhigte ihn, obwohl er wusste dass er der Dunklen Seite seine Kraft verdankte und sie seine Kraft nicht mindern würde.
Es waren diese Momente vor einer Schlacht oder einer Kampfhandlung generell, in denen er die benötigte Kraft sammelte. Die Erfahrung aus der er schöpfte ließen ihn in solchen Augenblicken die Ruhe bewahren, es galt sie zu genießen. Es gab eine Zeit für das Schwert und eine Zeit für das Schweigen. Diese war Letzteres und leitete damit auch Ersteres ein.
Hinter sich spürte er in dem geordneten Durcheinander die Anwesenheit seines Adjutanten und geheimen Überwacher. Er wusste dass er jeden seiner Schritte melden würde. Er hatte sich auch bereits etwas überlegt um ihn von ihm fernzuhalten. Er würde ihm schließlich nicht ins Gesicht sagen dass er den Sith Lord überwachen würde. Dafür fehlte es dem Lieutnant dann doch an Mut. Schade, manchmal hatte der Sith das Gefühl dass ihn dieserr Mensch hätte beeindrucken können.


„Sir, die Sturm Kommandos sind einsatzbereit und warten auf eure Befehle.“
“Gut Lieutnant Ortega. Sie werden nicht an den Kampfhandlungen teilnehmen. Ich brauche ihre Anwesenheit hier.“

Die Überraschung war dem imperialen Offizier ins Gesicht geschrieben. Wie jeder imperiale Offizier versuchte er sich jedoch nichts anmerken zu lassen, versuchte hinter dem Schleier der Professionalität eine Art Schutz zu suchen die er vor dem Sith Lord nicht haben konnte. Draconis spürte es, spürte die Veränderung in der Art des Lieutnants.

„Ja Mylord.“

Die gepressten Worte des Lieutnants bestätigten seine Wahrnehmung. Er wollte sich beweisen, doch würde ihm der Sith Lord genug Raum geben sich um derlei Spielchen zu kümmern. Es gab wichtigere Dinge zu tun.

“Ich möchte dass diese Liste abgearbeitet wird. Finden sie jede Information zu diesen Personen, finden sie jedes noch so kleine, schmutzige Detail. Ich brauche alles.“

Beiläufig nahm er sein Datapad welches er mitgenommen hatte und überspielte die Dateien auf das Pad des Lieutnants. Dabei hielt er inne und schickte auch eine bestimmte Datei.

“Dieses Subjekt sollte nach diesen Nachforschungen die völlige Aufmerksamkeit erhalten. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf die letzten zwei Jahre.“

Genau die zwei Jahre die er ihn nicht gesehen hatte. In denen er offiziell für Tod gehalten wurde. Offiziell. Es muss etwas geben. Es konnte doch nicht sein, dass ein beinahe galaxisumspannendes Regime es nicht schafft einen Quasi Staatsfeind zu überwachen, oder Hinweisen nachzugehen, selbst wenn er für Tod erklärt wurde. Draconis würde sich eine solche Blöße zumindest nicht geben. Seine Paranoia war sein Schutzschild, sie würde ihm helfen vielleicht den Ursprung der Verfehlung auszumachen und auszumerzen.

„Ja Mylord. Ich werde mich umgehend um diese Angelegenheit kümmern.“

Zackig salutierte der Offizier und ging seines Weges, während ein anderer Mann ihn praktisch ablöste. Er hatte im Hintergrund mit gebührendem Abstand gewartet. Seine schimmernd schwarze Rüstung und sein muskulös sehniger Körper ließen den Sith darauf schließen dass dies der Anführer der Sturm Kommando Einheit sein würde. Dieser stellte sich zackig als Mayor Vreid vor. Eine charakterlose aber effiziente Art Soldat. Sie sollten funktionieren, zu mehr waren sie nicht trainiert worden, weshalb der Sith Lord ihre Arbeit zwar schätzte, sich jedoch auch nicht weiter mit dem hellhäutigen Menschen beschäftigte und stattdessen nur nickte und sich von ihm zu den Sturmkommandos leiten lies. Kurze Zeit später kam bereits das Signal dass es losgehen würde. Sie bestiegen die Transporter, während der Sith still diese Momente genoss und die Emotionen um sich herum ertastete. Es waren Bereitschaft, Kampfeswille, Blutlust und Entschlossenheit. Er musste feststellen dass in diesen Soldaten kein Zweifel an ihrer Mission keimte, keinerlei Bedauern für das kommende Blutvergießen und kein Moment der Angst vor dem Tod. Die imperiale Maschinerie hatte sie zu perfekten Killern ausgebildet und das war genau die Waffe die er benötigte um diesen Widerstand auszumerzen. Heute würde es enden. Endlich.


Coruscant - Imperial City - Scouttransporter auf dem Weg ins Industrieviertel - Truppentransporter - Darth Draconis, Major Vreid (NPC) und Sturmkommandos
 
Coruscant, Industrieviertel, alte Datenspeicherfabrik, mit Chesara, Saahir und etlichen Widerständlern

Noch nie war Tomm ein besonders mitteilungsbedürftiger Typ gewesen, heute aber war wohl einer seiner ruhigsten Tage überhaupt. Mit der Hand vertrieb er ein paar lästige Fliegen, die ihm recht penetrant um den Kopf flogen als er in die alte Fabrikhalle eintrat. In das dunkle, kühle Innere wollten ihm die Insekten aber wohl sowieso nicht folgen, stellte er recht schnell fest.
Drinnen war bereits einiges los. Es schien kein ganz kleines Treffen zu sein und Tomm nahm an, daß einer der Gründe dafür die Anwesenheit von Chesara und ihm sein dürften. Er wußte um die Hoffnung, die die Widerständler - nicht nur auf Coruscant - in den Jedi sahen. Wenn er die letzten Jahre, besser das letzte Jahrzehnt, Revue passieren ließ, dann freute er sich, daß es noch oder wieder soviele waren, die den Jedi vertrauten.
Mit einem kurzen Nicken gab Tomm Saahir die Anweisung, sich im Hintergrund zu halten und die Lage zu beobachten. So setzten sich wenig später nur noch Chesara und er selbst auf die bereitstehenden Stühle.
Ein etwas korpulenterer, um nicht zu sagen dicker Nichtmensch betrat das kleine Podest, auf welchem sich das Rednerpult befand. Tomm fiel der Name der Rasse nicht sofort ein. Irgendetwas mit B. Basilisk? Nein, das war etwas anderes. Bisalesk? Nein, 'Besalisk!' schoß es Tomm dann plötzlich durch den Kopf. Stimmt, so nannten sich diese mehrarmigen Wesen. Die männlichen Besalisken hatten vier Arme, so wie der, der gerade am Rednerpult stand und mittlerweile durch seine Rede schon fast kleine Tumulte hier in der Halle auslöste. Bevor diese jedoch eskalierten und noch lauter wurden, mischte sich Grant ein, der sie auch hierher geführt hatte. Er stellte Ches und ihn vor. Tomm erhob sich höflich und verbeugte sich leicht. Er hätte sich wieder hinsetzen können und so Ches das Wort überlassen können, aber er entschied sich anders. Er hatte eben gerade noch etwas leise zu seiner Meisterin über diese Veranstaltung hier sagen wollen, nun aber ging er mit forschen, ausschreitenden Schritten nach vorn. Demonstrativ stellte er sich nicht an das Rednerpult, sondern blieb in einigem Abstand davon, noch vor dem Podest stehen. Während seines kurzen Weges war es ruhig geworden in der Fabrik. Ein paar Augenblicke lang ließ Tomm eine gespannte Ruhe aufbauen, bevor er mit gut vernehmlicher, aber doch leiser Stimme sprach:


"Wissen Sie, es ist lange her, daß ich auf Coruscant vor einer Versammlung stand. Damals war es eine Sitzung des Senates der Republik, die sich damals die neue Republik nannte und nun doch eigentlich die alte Republik ist. Damals gab es da etwas, wo ich mich gefragt habe, ob das alles so sein muß. Und ich dachte damals, daß das wohl alles seine Richtigkeit haben wird - schließlich funktionierte es doch schon solange so. Später mußte ich erkennen, daß das, was mich dort gestört hatte, eines der grundlegendsten Dinge war, weswegen die Republik zerfallen ist."

Reihe für Reihe ließ Tomm seine Augen entlanggleiten, die Momente zogen sich dahin. Es sagte aber niemand etwas, auch wenn der ein oder andere unruhig auf seinem Stuhl hin- und herrutschte wie ein Schuljunge, der die Antwort zu wissen glaubt. Saahir ging ruhig an der linken Wand im hinteren Bereich entlang. Dann suchten seine Augen noch einmal Ches. Er hatte sie vielleicht mit seiner Aktion hier etwas überrascht, aber wenn es so war, ließ sie es sich nicht anmerken.

"Damals befanden sich im Raum einige Tausend Vertreter aller möglichen Welten und plapperten recht wild durcheinander. Jeder wollte das, was für seinen Planeten das Beste war. Niemand zog an einem Strang. Und leider ist dies auch bei den hier anwesenden Widerstandsgruppen so. Sie brauchen Waffen,"

sprach Tomm direkt einen Nichtmenschen hinten rechts an, der dies eben lautstark eingefordert hatte.

"aber so einfach sind diese nicht zu beschaffen. Im Übrigen können auch Metallstäbe Waffen sein. Und das sage ich nicht nur, weil ich ein Jedi bin. Aber das ist nicht alles, was wir brauchen. Vor allem brauchen wir Zusammenhalt, Einigkeit und natürlich einen gut strukturierten Plan. Und darum sollte es zuerst gehen. Erst dann kann man klären, was wirklich gebraucht wird. Sonst werden wir nie über eine Nadelstichtaktik hinauskommen und das Imperium wird noch ewig existieren."

Zum Abschluß seiner kurzen, spontanen Rede nickte Tomm nur anstelle des sonst wohl üblichen förmlichen Dankes und ging wieder zu seinem Platz.

"Entschuldige, aber das mußte sein",

flüsterte Tomm Chesara nur zu, als er sich wieder setzte.

Coruscant, Industrieviertel, alte Datenspeicherfabrik, mit Chesara, Saahir und etlichen Widerständlern
 
|| Coruscant ▫ untere Ebenen ▫ Seitenstraße unweit des Treffpunktes ▫ Gleiter || ▫ Neriss Ta’lin & Jhan

Seine Sorgen waren mal wieder unbegründet. Der Treffpunkt war - wie die Uhrzeit - vollkommen richtig und korrekt. Sie hatten den Gleiter etwas abseits geparkt und sich der Lagerhalle zu Fuß genähert. Es waren schon einige Personen eingetroffen, aber offenbar noch nicht alle. Der Eingang wurde von Wachleuten im Auge behalten, die sie genauestens musterten. Der Anteil der Nichtmenschen innerhalb der versammelten Menge war ziemlich hoch, was kaum verwunderlich war. Neriss und Jhan betraten die Halle und ließen ihren aufmerksamen Blick herumschweifen. Eine der zwei Gruppen mit denen sie in Kontakt standen, war anwesend und sie gesellten sich dazu. Es wurden ein paar Worte ausgetauscht, bis das allgemeine Gemurmel lauter wurde, bzw. verstummte, als ein Besalisk auf das Rednerpult zuging.

Effektvoll wurden Scheinwerfer auf den Sprecher gerichtet, der sich recht souverän zu Wort meldete. Neriss hatte sich bereits gesetzt und lauschte nun den Worten des vermeintlichen Veranstalters. Sie müssten wachsen und ein Informationsnetz aufbauen. Die Schläge durften nicht nur kleine Nadelstiche sein, sondern mussten lebenswichtige Bereiche treffen. Alles Richtig und alles nichts Neues. Genau dafür war dieses Treffen da, soweit entsprach alles seinen Erwartungen. Die ersten Zwischenrufe keimten auf und sorgten für erste Falten auf der Stirn des Anführers. Glaubten die lautstark Verkündenden wirklich dass ihre kleinen Aktionen wirklich etwas bewirkten? Natürlich konnte man mit Sprengstoff einiges erreichen, aber mit Sicherheit keine langfristige Lösung ihres Problems.

Die Frage war doch: was waren härtere Mittel, und was tat dem Imperium wirklich weh? Hundert Tote Soldaten? Tausend Tote Soldaten? Ein Lagerhaus, zwei, drei, oder mussten es Dutzende sein? Neriss war sich nicht sicher ob diese Herangehensweise für den Widerstand geeignet war. Sie waren keine Armee. Den Gegner durch reine Überzahl hinwegzuspülen würde ihnen nicht gelingen. Und war es wirklich nur ihr Ziel, so viele Tote wie möglich zu fabrizieren? Damit wären sie tatsächlich Terroristen und Mörder. Ohne Waffen und Kämpfe würde es nicht gehen, aber ansonsten sollten sie doch versuchen nicht nur auf Gewalt zu setzen. Chirurgische Schläge an den richtigen Stellen konnten ebenso viel erreichen, wenn nicht gar mehr. Dazu musste man allerdings wissen wo man zuschlagen musste und wann.

Bis jetzt war die Sache mit dem Kommunikationsnetz das Erste, das für ihn Hand und Fuß hatte. Neugierig betrachtete er den Mann, der sich zu einer Gruppe namens "Defender" zugehörig zeigte. Eine größere Waffenladung würde dem Widerstand also zugute kommen. Das war gut, seine Gruppierung konnte zwar mit anderen Dingen beitragen, aber Waffen und Sprengstoffe gehörten leider nicht dazu. Dafür aber so gut wie alles andere. Schließlich kam auch noch das Thema Republik auf. Ja, die Republik. Von ihr hörte man nicht viel, daher konnte er die Ausrufe der Widerständler verstehen. Coruscant war ein Planet von vielen, warum sollte sie ihnen eine Hilfe sein? Doch ganz so schnell war die Sache nicht abgehakt. Der Mann, der für die "Defender" sprach, ergriff erneut das Wort. Was er zu sagen hatte, schlug ein wie eine Bombe.

Ein Murmeln ging durch die Reihen. Die Jedi? Die Jedi waren hier auf Coruscant, sogar hier vor Ort inmitten des Widerstands? Eine Neuigkeit die Neriss relativ unvorbereitet traf. Davon hatte er wirklich gar nichts mitbekommen. War das nun gut oder schlecht? Egal, die Nachricht dürfte zu einem interessanten weiteren Verlauf führen. Was hatten die Jedi zu sagen? Welche Hilfe konnte sie wirklich anbieten? Obwohl die Anwesenheit von zwei Ratsmitgliedern gelinde gesagt beeindruckend war, fragte er sich dennoch, welchen speziellen Beitrag sie bringen konnten? Sein großes Vorbild hatte nie viel von Machtnutzern gehalten. Solange sie nicht aktiv wurden und sich klar profilierten, nutzten ihnen ihre besonderen Fähigkeiten gar nichts. Nun, im Gegensatz zum Propheten gestand er ihnen eine größere Fehlbarkeit zu. Nichtsdestotrotz warf ihr Hier sein einige Fragen auf.

Waren sie einfach als Supersoldaten mit einzuplanen oder würden sie, so wie er es bevorzugte, Träger und ausführende Kräfte bei Spezialoperationen sein? Zumindest der männliche Jedi ließ es sich nicht nehmen einige Worte an die Versammlung zu richten. Dessen Worte führten schnell zu einem seichten Lächeln des Widerständlers. Dies passte wieder einmal zu den Jedi. Zuerst einmal Kritik an der gesamten Versammlung. Als hätten sie es nötig belehrt zu werden. Bei Kindern mochte so etwas sinnvoll und angebracht sein, doch bei Erwachsenen sah dies anders aus. So wahr die Punkte auch sein mochten, Neriss glaubte nicht daran, dass sich besonders viele davon inspirieren oder anleiten ließen. Auch wenn er der Art des Vortrags kritisch gegenüber stand, fand er doch, dass man ein einigen Stellen anknüpfen sollte. Eigentlich ein guter Punkt um sich einzuschalten. Im Gegensatz zu dem Jedi begnügte sich Neriss damit sich einfach von seinem Platz zu erheben.


"Wohl gesprochen Rat. All diese Dinge brauchen wir. Dabei darf man jedoch nicht vergessen, dass dies die erste Zusammenkunft dieser Art ist. Bis jetzt hat jeder für sich gearbeitet und musste dabei auf seine Leute aufpassen. Vielen sind Misstrauen und Vorsicht zum ständigen Begleiter geworden. Keiner will die Auslöschung einer weiteren Zelle miterleben, wie ich es auch schon erfahren durfte. Es wird Arbeit erfordern einen gemeinsamen Kurs festzulegen. Dabei sind – wie bereits erwähnt wurde – mehrere Dinge wichtig. Eine umfassendere Kommunikation, die Grundlage ist, wie auch ein größerer Plan, der unsere Bemühungen bündelt.

Alle sprechen von härteren Maßnahmen oder Nadelstichen. Sehr richtig, solange wir dem Imperium nicht dort Schmerzen zufügen, wo es wirklich weh tut, erreichen wir so gut wie nichts. Doch was sind härtere Mittel? Wo und wie können wir der Bestie den Kopf abschlagen? Dies sollte erstmal geklärt werden. Auch wenn Waffen und Kampf unverzichtbar sind, sind wir keine Armee. Wir gewinnen hier nicht durch pure Übermacht. Wie ich es sehe, müssen wir die Nahtstellen finden. Präzise Schläge in die lebensbedrohlichen Regionen halte ich für einen gangbaren Weg. Zwar kann ich, bzw. wir nicht mit Waffen oder Sprengstoff dienen, dafür aber mit Medizin, Chemikalien, Werkzeug, Elektronik oder Maschinen."


Dies waren nette Dinge, aber auch nichts, was wirklich Eindruck schinden konnte. Bis jetzt hatte er nichts geboten, was ihn, bzw. seine Gruppe in die Kategorie schob, welche er genannt hatte. Dies würde er hoffentlich mit den nächsten Worten ändern.


"Viel wichtiger aber noch sind die Informationen, die ich anzubieten habe."

Er holte die Datendisk mit allen zusammengetragenen Daten hervor.


"Auf dieser Disk befinden sich Etagenpläne des imperialen Verwaltungsgebäudes. Informationen über die verschienen Abteilungen. Daten, bzw. Namen der wichtigsten Mitarbeiter, sowie Zugangscodes für verschiedene Bereiche bis zu einem gewissen Sicherheitslevel. DIES könnte z.B. als Grundlage für eine Informationsbeschaffungsaktion dienen, die dem Widerstand wirklich weiterhilft. Unglücklicherweise befinden sich in meiner Organisation keine Personen, die eine solche Infiltrationsaktion durchführen könnten. Sollte hier jemand über entsprechend geeignete Leute verfügen, übergebe ich liebend gerne meine Datendisk. Was damit anzufangen ist, kann sich jeder selbst ausmalen."

Er nickte einmal in die Runde und wartete ab. Es gab sicher noch andere Anliegen, sein Angebot war sicherlich nur eines von vielen.

|| Coruscant ▫ Industrieviertel ▫ verlassene Fabrikhalle || ▫ Neriss Ta’lin ▫ Cortanas ▫ Jedi ▫ Jhan & der restliche Widerstand

_______________________________________________________________________________

Neriss Ta’lin
Widerstandskämpfer

Im Auftrag seiner Majestät
 
[Coruscant – Industrieviertel – Fabrikhalle]Noomi mit Crado, viele weitere Widerständler
Bei dem heutigen Treffen vieler verschiedener Untergrundorganisationen waren hunderte Leute gekommen. Die Versammlung fand in einer riesigen ausgedienten Fabrikhalle mitten im Industrieviertel Coruscants statt, in der früher einmal Datenspeicher hergestellt wurden. Viele Leute drängten sich bereits vor vor das noch abgedunkelte Rednerpult, doch der Strom der Neuankömmlinge riss noch nicht ab. Auch die Jedi hatten einige Vertreter geschickt.

In diesem Gewühl blieb Noomi dicht bei Crado und schaute sich sorgfältig um. An einigen Orten standen noch uralte Gerätschaften, die schon seit Jahren nicht mehr benutzt worden waren. Kisten stapelten sich in den Ecken, damit der Großteil der Halle genutzt werden konnte. Noomi hörte Gespräche in fremden Sprachen, ab und zu auch Basic und einmal meinte sie, sogar Anselmian gehört zu haben. Sie blickte zu ihrem Meister Crado herüber. Er schien ein wenig unsicher. Doch sie konnte es ihm nicht verübeln; schließlich war er auch erst kürzlich Meister geworden.

„Hoffentlich bringt diese Versammlung etwas...“, äußerte er seine Bedenken.
„Hoffe ich auch“, erwiderte die Nautolanerin flüsternd, „ich habe ein wenig Angst bei der Sache.“

Langsam drängten sich mehr und mehr Leute in die Fabrik. Die Luft begann, verbraucht zu riechen, was für das Nautolanermädchen nach einiger Zeit schwer auszuhalten wurde, da ihre Tentakeln die Geruchsstoffe sehr gut aufnahmen. Doch in diesem Augenblick stand Chesara vor ihnen und Noomi wunderte sich, dass die Jedi sie in diesem Gedränge gefunden hatte, wahrscheinlich mit der Macht. Die Rätin bat die jüngeren, den Wachen zu helfen. Crado schien erleichtert darüber und auch Noomi war ebenfalls froh, aus der stickigen Halle zu kommen. Gemeinsam gingen die beiden nach draußen. Noomi tastete nach dem Lichtschwert, das immer noch am Gürtel hing. Sie hatte zwar nicht viel Ahnung vom Kampf mit dieser Waffe, dennoch fühlte sie sich mit ihr sicherer. Sie sah zu ihrem Meister herüber. Die animalischen Augen des Cathar glänzten im Licht der Deckenscheinwerfer. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie ein Besalisk ans Rednerpult trat, hörte der Oratio aber nicht zu.

Crado, meinst du, wir werden etwas erreichen, auf Coruscant?“, fragte sie plötzlich, „ich weiß ja nicht, ob wir etwas gegen das Imperium ausrichten können.“ Sie legte eine kurze Denkpause ein. „Andererseits, meine Tante hat gesagt, wenn jeder sein bestes gibt, kann man alles erreichen. Doch es wird nicht jeder sein bestes geben, oder? Die meisten Leute haben Angst oder sind sich einfach zu bequem. Ich will es trotzdem versuchen.“

Langsam näherten sie sich dem Ausgang und die Luft wurde besser. Noomi schloss kurz die Augen, um die Umgebung zu erfassen, bevor sie hinaustraten. Vor der Tür, so viel spürte sie, standen die Wachen, von denen Chesara gesprochen hatte. Ansonsten bemerkte sie nichts.

[Coruscant – Industrieviertel – Fabrikhalle]Noomi mit Crado, viele weitere Widerständler
 

mittlere Ebenen - Speeder – mit Tom & Jo


Die Gruppe erreichte ihr Ziel, welches Tom ausgesucht hatte und nachdem der Speeder zum stehen gekommen war stiegen sie aus. Dabei wurde ihr Gespräch unterbrochen was nicht weiter schlimm war, da Mara hoffte, dass sie es in dem Lokal weiterführen würden. Gut besucht war es auf alle fälle. Gallo's Diner wie es sich nannte schien schon fast aus allen Nähten zu platzen. Dafür roch es umso besser. Tom glitt zum Tresen um einen Blick wohl einen Blick in die Küche werfen zu können. Scheinbar schien der Inhaber des Diner's beschäftigt zu sein. Eine Bedienung jedenfalls brachte sie dann zu einem Tisch. Die drei setzten sich wobei Mara ihren Platz genau neben Tom's wählte. Sie konnte sehen wie Tom einen installierten Distorsionsfeld-Emitter aktivierte, damit sie ungestört reden konnten und so war es Tom, der das Gespräch fortsetzte. Er hatte einige Fragen, die Mara ebenfalls interessierten und die nur Jo beantworten konnte. Sie war sehr froh darüber, dass sie einen Gesprächsstoff gefunden hatten bei dem sie abschalten konnte.

Jo berichtete, dass sie gerade von Lianna kam und ihr dort die Hinweise in die Hände gefallen waren. Zwar war es nichts weltbewegendes wie sie sagte, aber ein Anfang. Gut die Jedi, welche mit der Sicherstellung beauftragt waren, waren in den Kriegswirren verschollen. Nicht unbedingt verwunderlich wie Mara fand. Kryptische Zahlenanhänge!? Dies klang weit aus interessanter. Und ob sie dieses Rätsel lösen würden, dessen war Mara sich zumindest sehr sicher. Das Grinsen ihrer Meisterin freute das Mädchen schon jetzt, dann hörte sie ihr weiter zu wie sie von der alten Zeit sprach und aus ihrer Padawanzeit. Viel war es nicht aber trotz allem interessant. Jedenfalls wollte Jo mit Chesara sprechen und von ihr nicht nur grünes Licht sondern vielleicht auch noch Hinweise erhalten. Gut möglich dass sie Glück hatten. Letztlich kam Jo allerdings auf Tom und dessen Meister zu sprechen.


„Also langsam, diese kryptischen Zahlen würde ich gern sehen. Gut möglich dass sie der erste Teil eines Puzzles sind. Was diese Verstecke angeht, so glaube ich kaum dass jemand wirklich darüber Bescheid weiß. Wenn die Jedi, die verschollen sind damit beauftragt waren für die Sicherheit zu garantieren, dann haben sie diese Informationen für sich behalten und sie nicht weitergegeben. Was bedeutete dass sie den Platz von Wächtern eingenommen haben und dies bedeutete, dass sie ihre Arbeit präzise nachgehen und dies allein. Es würde wenig Sinn machen bestimmte Jedi dazu abzustellen sich einer solchen Aufgabe zu widmen wenn es sich dabei um etwas geheimes handelt. Zumal wenn es alle Jedi wüssten die Gefahr viel zu groß wäre dass die Sith oder das Imperium an die Informationen kommen könnten indem sie ihre Foltermethoden anwenden.

Gekennzeichnet sind die Verstecke bestimmt. Darauf würde ich sogar Gift nehmen. Aber diese Kennzeichnungen werden verschlüsselte sein. Für jeden, der nicht weiß wonach er suchen muss werden sie nicht auffällig genug sein oder aussehen wie sonst etwas.“


Mara schüttelte leicht den Kopf.

„Meine Güte Tom, was Abenteuer angeht die mit einer Schatzsuche zu tun haben hast du wirklich nicht viel Ahnung wie!? Hast du noch nie mal ein Buch über so was gelesen? Ich könnte dir ein paar sehr gute empfehlen.“


Sie versuchte ein wenig zu Grinsen bekam es allerdings nicht ganz so gut hin.

„Also wenn ich Tom recht verstanden habe hat er Urlaub und darum glaube ich nicht dass wir ihn aufhalten oder er Ärger bekommen würde.“

Mara blickte den jungen Mann an, für den sie gerade geantwortet hatte, aber sie wollte das Thema weiterverfolgen und nicht über weniger wichtige Dinge Diskutieren müssen. Zum anderen wusste sie genau, dass wenn es nicht weiter ging ihre Gedanken zu Vorin zurückkehren würden.

mittlere Ebenen - in „Gallo’s Diner“ - am Tisch – mit Tom, Jo sowie Gallo(NPC), etliche Gäste(NPCs)
 
[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Verwaltungstrakt, Büro/Zelle]- Alynn, Gefangener

Die schwarzen, durch häufigen Gebrauch jedweden ursprünglichen Glanzes beraubten Stiefel verursachten ein vernehmliches Schlurfgeräusch auf dem schmutzigen Boden, als die leblose Gestalt ihres Besitzers von zwei schwarz gepanzerten Soldaten aus dem leer geräumten Büro gezogen wurde, die gallertartigen Augen aus dem kraftlos in den Nacken gefallenen Kopf bar jeden Lebens auf die Leuchtröhre an der Decke starrend, bevor die Tür sich hinter den zwei Männer und ihrem kürzlich verschiedenen Ballast wieder schloss.
Bedächtig zog Alynn sich jeden einzelnen Finger ihres schwarzen Offiziershandschuhs erst über die rechte, dann über die linke Hand, bevor sie mit keinerlei Hast erkennen lassenden Schritten an den beiseite geschobenen Schreibtisch trat, um von dort ihren Blaster und ihr Lichtschwert aufzuklauben und am Gürtel ihrer Uniform zu befestigen. Mit angewidert gekräuselten Lippen rekapitulierte sie die Worte, die der Schmuggler in seinen letzten bewussten Minuten gestöhnt, geschrien und schließlich geröchelt hatte. Keine der so preisgegebenen Informationen hatte größere Geheimnisse offenbart und mittlerweile vermutete Alynn, dass nicht einmal Canze’olan selbst wirklich etwas über seine Kunden wusste – ein aus seiner und deren Sicht vermutlich sinnvoller Umstand, schloss es doch die die Gefahr des Verrats und die Notwendigkeit, sich lästiger Mitwisser zu entledigen, nahezu vollkommen aus.
Der glücklose Schmuggler war sich nicht einmal sicher gewesen, ob es sich beim Adressaten der Lieferung tatsächlich um gegen das Imperium gerichteten Widerstand in organisierter Form handelte oder doch nur eine Zweigstelle des Hutten-Kartells oder gar die Black Sun. Die Beschaffenheit der Lieferung indes ließ in Bezug darauf keine Zweifel zu – sowohl die Hutten, als auch die Black Sun mochten zuweilen gewaltsam operieren und gar über eigenen Raumstreitkräfte in Form von Söldnern verfügen, aber Coruscant war bereits derart durch ihren Einfluss korrumpiert worden, dass der Einsatz von schweren Infanteriewaffen kaum als notwendig zum Erhalt der illegalen Geschäfte erachtet werden konnte. Nein – diese Waffen waren für eine Gruppe des Widerstands bestimmt gewesen. Und solange sie nicht Canze’olan persönlich festnehmen konnte, war Alynn von dieser Gruppe so weit entfernt wie vor dem Überfall auf die Fabrik.
Das monotone Piepsen ihres Comlinks unterbrach diese ebenso frustrierenden wie wenig förderlichen Gedanken.


“Kratas?“

„Commodore, meine Männer haben einen Mann aufgegriffen, der sich als imperialer Soldat ausgibt. Seine ID scheint in Ordnung, aber er schlich in Zivilkleidung durch die Gänge. Ich dachte, das könnte Sie interessieren.“

Alynns Augen weiteten sich leicht. Veantur hatte bereits angedeutet, dass irgendjemand – möglicherweise Derricote, möglicherweise der imperiale Geheimdienst – möglicherweise mehr über Canze’olans Operationen wusste als ihr vermittelt worden war. Und jetzt tauchte ein Soldat der lokalen Garnison in Zivil in einer der Operationsbasen des Twi’lek auf…

“Bringen Sie ihn zu mir, Commander.“

„Jawohl, Ma’am.“

Während sie auf die Ankunft der Soldaten und des „Gefangenen“ wartete, beschäftigte Alynn sich ein letztes Mal mit dem erfolglosen Verhör – dessen mangelnder Erfolg indes eindeutig auf die Ahnungslosigkeit des Delinquenten und nicht auf die angewandten Techniken zurückzuführen war. Es gab so viele Wege, einem Menschen oder anderen Wesen Schmerzen zuzufügen, die über sein Vorstellungsvermögen gingen, und nicht jede davon implizierten dauerhafte Beschädigungen, wenngleich die Androhung selbiger bei gewissen Charakteren durchaus zum Erfolg beitragen konnten…
Die Tür öffnete sich und zwei Soldaten brachten einen dritten Mann herein, wie Veantur erwähnt hatte in gewöhnlicher Zivilkleidung, die sich kaum von der der Waffenschmuggler unterschied, im Schnitt vielleicht etwas feiner und kostspieliger wirkte, aber mitnichten auffällig. Die Soldaten hatten darauf verzichtet, ihn zu fesseln – offenbar hatte die imperiale ID sie einigermaßen beruhigt.
Auf ein Nicken Alynns hin zog einer der Soldaten den Schreibtisch in die Mitte des Raumes, vor den Stuhl, auf dem der Schmuggler seine letzte Atemzüge getan hatte, während sein Kamerad den vermeintlichen Imperialen dorthin dirigierte und ihn sich setzen ließ. Dann reichte er Alynn die bereits in einem Datenblock steckende ID-Karte des Mannes weiter.


“Warten Sie draußen.“

Beide Soldaten entfernten sich, während Alynn, dabei mehr oder minder sporadisch die Daten studierend, mit langsamen Schritten den Schreibtisch und den schweigenden Mann umrundete, bevor sie sich schließlich ihm schräg gegenüber auf einer Kante des Schreibtisches niederließ und ihn ausdruckslos nach einem letzten Blick auf dem Datenblock musterte.

Brennan Dia’rmon, stellte sie nach einer schwer in der Luft hängenden Pause fest. Augenfarbe, Haarfarbe, Körpergröße… all das spiegelte sich akkurat in der imperialen Akte wieder, die mit der ID des Mannes verbunden war.

“Colonel Derricote scheint also doch an diesem Lagerhaus interessiert zu sein. Interessant.“

Alynn lächelte dünn.

“Oder arbeiten Sie gar nicht für den Colonel? Vielleicht für Gouverneur Kraym? Den Geheimdienst?“

Die Sith beugte sich leicht vor, ohne dass ihr Gesichtsausdruck dabei seine steinerne Gelassenheit einbüßte.

“Warum erzählen Sie mir nicht einfach, was Sie dazu veranlasst hat, in Zivil durch diese Fabrik zu schleichen?“

[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Verwaltungstrakt, Büro/Zelle]- Alynn, Brennan
 
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