Coruscant

[Imperial City - Regierungsbezirk - Verwaltungsgebäude - Büro des Gouverneurs] – Horatio, Hera

Hera war einigermaßen überrascht, das der Gouverneur ihr direkt solche Befugnisse aneignete und nicht nur den Auftrag gab entsprechendes per Befehl an andere Stellen zu tragen. Allerdings war es keines Falles so, das sie sich gegen diese Befugnisse sträubte. Wenn sie es geschickt anstellte war das ein ebenso großer Pluspunkt auf ihrem Konto, wie auf dem des Gouverneurs, wohingegen er ihn dafür erhielt Coruscant etwas sicherer gemacht zu haben und sie für effiziente und pflichtbewusste Arbeit. Die Überraschung und sich kurz darauf einstellende Zufriedenheit konnte die Legatin unterdrücken. Sicherlich hatte sie vor weiter aufzusteigen, irgendwann und das nicht allzu lang in die Zukunft hinein, selbst Gouverneuin zu werden. Aber es ging ihr weniger um persönliche Befriedigung von Machtgier... okay.

Das würde sie in einem ehrlichen Statement streichen müssen, es ging ihr durchaus um Macht, allerdings hatte sie stets im Blick was ein Zuwachs ihres Einflusses auf ihre Familie übertrug und was es dem Imperium brachte, wenn eine kompetente und eifrige Fachkraft wie sie mehr Einfluss auf sich vereinte. So gesehen hatte sie einen ökonomischeren Blick auf ihre Laufbahn, im Gegensatz zu manch anderem, der tatsächlich nur auf sein eigenes Licht schaute. Ein einflussreicher Posten stand und fiel mit seinen Kontakten und Beziehungen. Dank ihrer Herkunft konnte sie bereits einige einflusreiche Bekanntschaften machen. Und so unbegabt sie auch in manch kriegerischer Hinsicht sein mochte, so war sie doch auf dem Parkett der Politik tödlicher als vier, oder fünf Kratas Schwestern zusammen.


„Selbstverständlich, Gouverneur Kraym!“

Niemals würde sie vergessen, wohin sie sich wenden musste, beziehungsweise wo sie hingehen musste um nicht zu straucheln auf ihrem Weg. Solange sie wusste wo dieser Punkt war, würde sie ihn niemals vergessen. Und in ihrer Position war es schwer diesen Fixpunkt, den der Gouverneur darstellte, aus den Augen, oder dem Sinn zu verlieren. Hera würde ihm mitteilen was sie mitzuteilen hatte. Und das würden mit Sicherheit, sobald ihre Arbeit begann, ein paar nette Dinge umfassen. In ihren Gedanken kreisten bereits erste Namen die sie in diversen Berichten über die Spionage des Geheimdienstes in die Finger bekommen hatte. Berichte wie man versucht hatte Widerständlern aufzulauern, oder sie auszukundschaften. Eilweise erfolgreich, teilweise mit Misserfolgen gekrönt.

Ihr Ansatz brachte eine unberechenbarer Konstante in das Spiel. Die Bevölkerung selbst. Im Gegensatz zu gedrillten Agenten, oder verkleideten Soldaten würden sein icht auffallen, weil sie tatsächlich schon lange hier lebten. Coruscant in ihre Gedanken und ihr Verhalten gesickert war, bis die Stadtwelt sie vollkommen ausfüllte. Hera hatte sogar schon von ein oder zwei Agenten vernommen, die es nicht vermocht hatten, wenngleich erfordert, den Coruscanti Dialekt richtig auszusprechen. Kurz darauf hatte man die beiden irgendwo in dne Mid Rim versetzt und seit dem nichts mehr von ihnen vernommen. In ihren Gedanken schwelgte die Legatin weiter und weiter dahin. Überlegte sich schon wie genau man ihr Vorhaben umsetzen konnte, oder ob sie jemand kannte innerhalb des Geheimdienstes, den sie unbedingt in ihr Team holen sollte, kannte. Der Gouverneur würde zufrieden mit ihr sein. Mit Sicherheit. Richtig angegangen konnte dies nur ein Erfolg werden.


„Nein, Gouverneur Kraym. Ich habe keine weiteren Fragen und werde augenblicklich mit meiner Arbeit beginnen.“

Es war nicht viel Zeit vergangen, seit die Legatin wieder am Schreibtisch ihres Büros platz genommen hatte und auf dem Datenterminal zu ihrer linken dutzende Namen vorbei huschten. Nach und nach stellte sie sich ein Team zusammen aus jenen möglichen Personellen Kräften die ihr mit ihrer Alpha-Freigabe zur Verfügung standen. Und sie konnte sich glücklich schätzen das es sie in Sektion Gelb einige nette Biographien vorgesetzt bekam. Etwa eine dreiviertel Stunde später hatte sie alle ausgewählt und die entsprechenden Befehle erteilen lassen, sie sollten am nächsten Tag ins Regierungsgebäude kommen. Schon früh, kurz nach Aufgang der Sonne – sofern man bei kontrolliertem Wetter und all den orbitalen Spiegeln in Coruscants Orbit überhaupt von Sonnenaufgang reden konnte – sollten sie vor Ort sein. Bis dahin galt es für die Legatin einen ersten Entwurf des Vorhabens parat zu haben und das würde sie... mit Sicherheit...

[Imperial City - Regierungsbezirk - Verwaltungsgebäude - Büro der Legatin] – Hera
 
[ Coruscant | Industrieviertel | Fabrik | Halle | mit Noomi, den anderen Jedi und dem restlichen Anwesenden des Widerstands ]

Nach und nach hatte sich die alte Fabrikhalle, welche ziemlich groß war, gefüllt. Anscheinend hatte sich der rebellischen Untergrundbewegung eine große Anzahl an Nichtmenschen angeschlossen, da bei dieser geheimen Versammlung nur sehr wenige Menschen anwesend waren. Trotzdem schien sich keiner der Anwesenden an diesem Punkt zu stören. Eine bunte Mischung aus Sprachen, Tönen, Lauten und Dialekten erfüllte den Hintergrund. Manche waren sogar in farbenprächtige Gewänder gehüllt, während andere sich in schlichten grauen oder gar schwarzen Stoffen zeigten. Damit zeigte sich, dass sie alle das gleiche Ziel verfolgten, aber dennoch verschiedene Ansichten hegten. Für den Betrachter stellten diese unterschiedlichen Sichtweisen auch den Knackpunkt dar, welchen sich die rebellische Bewegung stellen musste.

Behutsam schlängelte sich die Gruppe, bestehend aus fünf Jedi sowie ein paar wichtiger Mitglieder der „Defender“, durch die anwesenden Massen. Viele hatten sich an diesem Ort zu Unterhaltungen, welche mehr oder weniger wichtig waren, zusammengefunden. Somit konnte man nicht von einem klaren Weg sprechen. In dieser Situation verließ sich Crado, der keinen der Anwesenden kannte, auf seine fünf Sinne sowie seine Fähigkeiten in der Macht. Aufmerksam schaute sich der Jed-Ritter um, damit er jede Bewegung bemerkte. Ihn störten die großen Schatten, die sich in den dreckigen Ecken bildeten. An seiner Seite ging Noomi. Man konnte ihr ansehen, dass sie sich hier an diesem Ort bei diesen Massen nicht richtig wohl fühlte. Plötzlich trat Chesara neben den Cathar.

„Wie wäre es, Crado...“, sprach ihn die Rätin an. „...wenn Ihr die abgestellten Wachposten ergänzen würdet?“

„Natürlich, Chesara, entgegnete das Katzenwesen mit einem leisen Schnurren, wobei er sich leicht verneigte. Noomi und ich werden etwas aufpassen, während Ihr und Tomm die Verhandlungen führt.“

Mit einem Lächeln nickte die blonde Jedi dem Cathar zu. Dann verschwand sie mit Tomm, Saahir und den vier „Defender“-Mitgliedern gänzlich in den Massen. Bloß in der Macht konnte man deren Präsenz weiterhin ausfindig machen – wenn man sich stark konzentrierte. Irgendwie störte sich der junge Jedi-Ritter an dieser Aufgabe nicht, da seine diplomatischen Fähigkeiten lediglich rudimentär ausgebildet waren. Leise atmete Crado auf. Danach bahnten er und Noomi sich einen direkten Weg zurück zur Tür, wo sie problemlos zu den Wachposten stoßen konnten. Im Hintergrund erklang eine tiefe Bassstimme. Anscheinend hatte der Veranstalter endlich die Gunst der Stunde ergriffen, um ein Wort an seine Gäste zu richten. Nach einigen Schritten hatten sie das Gedränge verlassen. Ab dieser Stelle konnten sie wieder etwas freier atmen sowie sich besser bewegen.

Crado, meinst du, wir werden etwas erreichen auf Coruscant?“, richtete seine Schülerin auf einmal das Wort an ihn. „Ich weiß ja nicht, ob wir etwas gegen das Imperium ausrichten können.“

„Deine Zweifel sind gerechtfertigt, Noomi, gestand das Katzenwesen mit dem orangefarbenen Fell und blieb kurz vor der Tür stehen. „Bei meiner ersten Mission, auf Ord Biniir, war ich mir ebenfalls nicht sicher. Die Jedi hatten auf diesem Planeten auch eine Widerstandsgruppe unterstützt. Doch das Imperium hatte einen vernichtenden Sieg davon gezogen. … Trotz dieser brutalen Niederlage habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben. Bestimmt ist das eine zweite Chance, damit wir uns wirklich im Kampf gegen die Unterdrückung beweisen können...“

„… Andererseits, meine Tante hat gesagt, wenn jeder sein bestes gibt, kann man alles erreichen“, unterbrach ihn Noomi recht zaghaft. „Doch es wird nicht jeder sein bestes geben, oder? Die meisten Leute haben Angst oder sind sich einfach zu bequem. Ich will es trotzdem versuchen.“

Bei den weisen Worten von Noomis Tante dachte er einen Augenblick nach. Durfte man die Welt so einfach sehen? Herrschte eine Gratwanderung zwischen rechten und unrechten Handeln? Crado war sich in dieser Sache nicht sicher, aber völlig falsch lag die Tante auch nicht. Seine spitzen Ohren mit dem goldenen Ring, der das eine Ohr zierte, zuckten leicht. Er schaute sich um. In der Macht spürte er die wenigen Wachposten, die sich auf unterschiedlichen Ebenen in der Fabrik aufhielten. Manche bewachten das Innere der Halle, andere die Umgebung. Auf einer anderen Ebene der Wahrnehmung konnte man sogar „sehen“ wie die bewaffneten Wachposten, Männer wie Frauen, ihre persönlichen Runden drehten. Hin und wieder trafen sich zwei und man unterhielt sich kurz. Langsam kam er mit seiner Aufmerksamkeit zu Noomi zurück. Sein Padawan dürstete nach einer Antwort.

„Man sollte nicht am Engagement anderer zweifeln“, antwortete Crado nach einer Weile, wobei die violetten Augen die grazile Nautolanerin fixierten. „Deine Tante hat die Wahrheit gesprochen. Man kann durch die eigene Willenskraft eine Menge erreichen. … Doch lass uns nun eine günstige Stelle finden, wo wir unserer Aufgabe nachgehen können.“

Durch seine raubtierhafte Herkunft hatte der Cathar keiner Probleme sich in der Dunkelheit zu recht zu finden. Schnell hatten seinen aufmerksamen Augen eine Tür zum Treppenhaus ausfindig machen können. Fast geräuschlos ging das Katzenwesen zu der Tür. Dort hielt ein muskulöser Devaronianer zu diesem Zeitpunkt seine Wache ab. Kunstvoll waren dessen Hörner geschwungen. Ein teuflisches Grinsen zeigte sich auf dem Gesicht des Freiheitskämpfer als sich die beiden näherte. Anscheinend hatte der Devaronianer das ungleiche Paar schon seit einer Weile beobachtet. Als sich der struppige Jedi-Ritter sowie dessen grazile Schülerin näherten, richtete sich der Kerl auf. Crado ließ sich davon nicht beirren, obwohl der Wachposten seine geladene Waffe fester umklammerte.

„Hey, ihr kommt hier nicht durch...“, brummte der Wachposten. „Sucht euch einen anderen Ort zum Turteln. Verstanden?“

„Wir sind die Unterstützung...“, murmelte Crado und bewegte beiläufig seine Hand. „Du lässt mich und meine Begleitung ohne weitere Widerworte durch.“

„Ihr seid die Unterstützung...“, wiederholte der Devaronianer stumpf und ließ die beiden passieren.

Danach betraten Crado und Noomi das leere, finstere Treppenhaus. Vorsichtig tastete der Cathar die Wand ab und entdeckte einen Lichtschalter. Zwei, drei Lampen sprangen nach dessen Berührung in der nächsten Sekunde an. Schulterzuckend machte sich der Jedi-Ritter an den Aufstieg. Noomi war selbstverständlich dich hinter ihm. Zusammen erklomm man Etage für Etage. Sie befanden sich zu diesem Zeitpunkt im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Fabrik. Durch die Türen zu den einzelnen Etagen konnte man die verlassenen Büroräume sehen. Scheinbar hatten die Besitzer das Gebäude in kürzester Zeit verlassen, denn etliche Dokumente lagen achtlos auf dem Boden. Umsichtig umging man den Dreck und suchte sich einen Platz in der Nähe zu einem ehemaligen Turboliftschacht. Nun befand man sich im zweiten Stockwerk. Aufmerksam musterte Crado die Umgebung. 'Keine Spur von anderem Leben', dachte er sich.

„Ich bin froh, dass du deine Fähigkeiten für den Kampf gegen das Imperium verwenden möchtest“, griff der Cathar die Unterhaltung wieder auf. „Seit etlichen Jahrtausenden haben die Jedi die Pflicht ihre Fähigkeiten in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. Wir erhalten den Frieden galaxisweit und wahren die Demokratie. Du folgst damit einer uralten Tradition – genau wie ich, mein eigener Mentor sowie dessen Meister.“

Das Katzenwesen schenkte der Nautolanerin ein Lächeln. Vielleicht hatten sie nun etwas mehr Zeit für weitere Lektionen. Crado lehnte sich an die kalte Mauer und blickte vorsichtig aus dem Fenster, denn in seinem Magen dominiert weiterhin ein dumpfes Gefühl. Automatisch wanderte seine Hand zu seinem deaktivierten Lichtschwert. Das kalte Metall gab ihm ein Gefühl von Sicherheit und der Kontrolle über die Lage. Nach einer Weile schaute er wieder zu Noomi, die ebenfalls aufmerksam aus dem kaputten Fenster blickte. Zwei andere Wachposten hielten sich bloß vier Räume von ihnen entfernt auf. Sie waren somit nicht allein auf diesem Stockwerk. Ruhig atmete der Cathar durch. Er wollte keine negativen Gefühle über das zarte Schüler-Meister-Band senden. Noomi sollte in dieser Situation ebenfalls die Ruhe bewahren.

„Hast du irgendwelche Fragen, Noomi?“, fragte er plötzlich mit einem breiten Grinsen. „Ich denke, wir haben jetzt etwas Zeit für die eine oder andere fixe Lektion.“


[ Coruscant | Industrieviertel | Fabrik | Verwaltungsteil | mit Noomi ]
 
[Coruscant ~ Industrieviertel ~ verlassene Fabrikhalle ~ Matu (NPC), Keyan (NPC) und die vielen Widerstandskämpfer]

Die Zwischenrufe wurden immer lauter. Jeder schien eine Lösung für die Probleme zu haben. Dabei stießen manche mit voller Kraft in Matus Horn, andere vertraten lieber ihr Einzelkämpfertum – man konnte also nicht von einer Einigkeit im Coruscanter Untergrund sprechen. Aufmerksam blickte der beleibte Besalisk von der einen Seite zur anderen. Er versuchte die zahlreichen Sprecher in der recht bunten Masse ausfindig zu machen. Leider kannte er bloß eine verschwindend geringe Anzahl der anwesenden Gäste. Unmut machte sich allmählich bei dem dicken Rebell breit. Hatte er nach fernen Sternen am Himmelszelt gegriffen? Keyan trat schweigend neben ihn.

Plötzlich, einer ruhigen Minute, meldete sich eine weitere Stimme (Jared Grant) zu Wort. Mit einem Lächeln berichtete er davon, dass neben ihm zwei Vertreter der Neuen Republik – sogar der Jedi – standen. Überraschung zeigte sich auf dem Gesicht vieler Anwesender. Darunter befanden sich auch Matu und Keyan. Ein ungläubiges Raunen ging mit einem Mal durch die Runde. Man drehte sich zu den „Defender“-Mitgliedern um. Musterte die blonde Frau und den sonnengebräunten Mann. Beide trugen recht unauffällige Kleidung. Niemand hätte sie als Jedi identifiziert. Langsam kroch Matus Laune aus einem finsteren Tief wieder auf einen Berg höchster, sonniger Fröhlichkeit.


„Ich heiße Euch herzlich Willkommen, ehrenwerte Jedi“, begrüßte der massige Besalisk mit tiefer Stimme diese zwei Personen. „Ich hoffe Sie sind wirklich ein Zeichen für den Umschwung.“

Auf einmal bahnte sich der eine Jedi (Tomm Lucas) einen Weg zum Podest. Ehrfürchtig machten ihm die anderen Anwesenden Platz, sodass er problemlos zu der Erhöhung gelangte. Mit einem Grinsen bot Matu den Platz hinter dem Pult an, jedoch lehnte der Jedi-Rat mit einer schlichten Geste ab. Dieser Mensch blieb sogar vor dem Podest stehen. Unsicher tauschten der Besalisk und Teeija einen Blick aus. Man ließ ihn reden. Seine Worte waren klar und berührten die vielen Gäste. Allgemeine Stille herrschte, nachdem der Jedi seine Rede beendet hatte. Nach einem kurzen Nicken kehrte er wieder zu seinem Platz zurück. Selbstverständlich ergriff Matu erneut das Wort. Noch immer sah er sich als eine Art Moderator bei diesem Treffen.

„Das ist der Geist, welcher diese Versammlung beseelen soll“, sprach Matu wieder in die etlichen Mikrophone. „Wir haben dasselbe Ziel, meine Damen und Herren. Uns fehlt die Struktur, damit wir dieses Ziel erreichen können. Jede Gruppe besitzt eigene Vorteile, die sie mit anderen Zellen teilen könnte...“

Eine weitere Person (Nerris)erhob sich und zog die Aufmerksamkeit der versammelten Wesen auf sich. Der Fremde hatte sich schlicht erhoben, um zu den anderen zu sprechen. In einem ruhigen Ton pflichtete er dem Jedi-Rat bei und leitete dann auf sein eigentliches Anliegen über. Anscheinend war seine Zelle im Besitz von wichtigen Informationen, welche den großen imperialen Verwaltungstrakt auf Coruscant betrafen. Zum zweiten Mal an diesem Tag war Matu ernsthaft überrascht. Hatte diese Gruppe wirklich Informationen – wie Pläne oder ID-Karten –, die dem gesamten Widerstand von Nutzen sein könnten? Konzentriert musterte der dicke Besalisk den Sprecher. Nebenbei wischte er sich den Schweiß von der glänzenden Stirn. Plötzlich trat die rebellische Iktotchi, die immer neben ihm stand, vor. Leise hüstelte sie.

„Meine Leute könnten bei dieser Sache behilflich sein“, sagte Teeija zu dem Fremden. „Den einen oder anderen Hacker habe ich in meiner Gruppe. Auch ein paar Schmuggler, Diebe und Informanten sind bei uns untergekommen. Vielleicht können uns aber auch die Jedi oder gar die „Defender“ helfen.“

[Coruscant ~ Industrieviertel ~ verlassene Fabrikhalle ~ Matu (NPC), Keyan (NPC) und die vielen Widerstandskämpfer]
 
Weltraum - Shuttle Kron - Im Anflug auf Coruscant


Das Sichtfenster der Kron war mittlerweile fast ausgefüllt von Coruscant, dem Zentralplaneten der Galaxis. Wenn die Welt mit seiner Planetenumspannenden Stadt auch derzeit nicht der Regierungssitz einer dominanten Macht in der Galaxis war, so blieb er doch deren Zentrum. Bastion mochte die Hauptwelt des Imperiums sein, aber selbst in 1000 Jahren konnte sie diesem Planeten nicht den Rang ablaufen. Es war selbstverständlich, dass derjenige, der die Galaxis für sich beanspruchte Corsucant in seinem Besitz haben musste. Daher war der Planete mehr als einmal in Schutt und Asche versunken und immer wieder hatten erbitterte Schlachten um seinen Besitz getobt. Und doch sah er nach wie vor so strahlend aus, wie das Juwel, nachdem er benannt worden war.

Der Flugverkehr um Cosruscant war wie immer dicht und Janem steuerte die Kron abischtlich manuell durch das Chaos, vorbei an Frachtern, Kriegsschiffen, Golanstationen und Himmelsdomen, jenen dekadenten Domizielen der Super-Rechen Coruscant von denen es nach wie vor genug zu geben schien. Bastion konnte sich mit dieser Welt die einie einzige Stadt niemals messen. NEben Ihrem Glanz verblasste die imperiale Zentralwelt zur reinen Provinz. Hier tobte das Leben, hier trafen sich die Intellektuellen und Künstler , von hier aus gingen Trends aus, die die ganze Galaxis in Ihren Bann zogen.

Für all das hatte Janem wenig übrig. Er war hier um eine Mission zu erledigen. Seine persönliche Rache würde hier Ihren Anfang nehmen und der Sturz der Jedis würde da beginnen wo ihr Tempel seid Jahrtausenden stand. Inzwischen war dieser zu einem leerstehenden Mahnmal für all jene geworden, die glaubten irgendetwas in dieser Galaxis war für die Ewigkeit.

Schon vor geraumer Zeit hatte die Flugkontrolle Corsuscants mit der Kron Kontakt aufgenommen und da Janem die richtigen Codes gesendet hatte, war ihm schnell ein Landeplatz in der von ihm gewünschten Region zugeteilt worden. Er konnte nicht dort landen, wo das von íhm gesuchte Schiff stand, da dort keine Landeplattform mehr frei war. Ein Umstnad der ihn früher nicht aufgehalten hatte, da er sich hätte Platz machen lassen. Jetzt jedoch verfügte er nciht mehr über die Autorität solche Befehle zu geben.

Langsam kam die Oberfläche, die nur aus einer Stadt bestand näher als das Scihff die Atmosphäre erreichte und in tiefere Luftschichten abtauchte. Hier nahm der Verkehr noch zu und weiter unten gesellten sich noch Gleiter und kleine Flitzer zu dazu, Janem brachte das Lambdashuttle sicher in der ihm zugeteilten Landebucht nach unten und verliess dann mit seinem Schüler das Schiff um sich auf den Weg zum gesuchten Raumhafen zu machen.


Bist du schon einmal auf Coruscant gewesen, Vinzent? Es ist ein Planet wie es keinen zweiten gibt. Ein Schmelztiegel aus allen Schichten und Kulturen. Glitzernd wie ein Juwel und gleichzeitig abstossend wiederlich wie ein Hutt.

Die beiden Sith bahnten sich einen Weg hinaus aus dem Raumhafen und reihten sich in einen Strom von Passanten ein. Der weg führte über eine breite Allee, die sich scheinbar auf dem Boden des Planeten befand. In Wirklishckeit befanden sie sich Kilometer weit von der Oberfläche entfernt in einem Viertel das auf einem anderen Viertel stand und die Gebäude um sie herum waren nur die Spitzen von risiegen Gebäuden deren Fundamente tief in den finsteren Eingeweiden der Stadt lagen. Janem blieb stehen als sie einen Steg überquerten der über eine der Häuserschluchten führte und blickte hinab in die Bodenlose Tiefe.

Ich habe einst dort unten gelebt. Ich bin dort aufgewachsen um genau zu sein. Ständig gejagt von Räuber, Tieren und der Staatsmacht. Ich habe nur überlebt weil ich die Macht als Verbündeten hatte. Auch wenn ich es damals noch nicht wusste. Die Macht ist stark in dir Vinzent und so ungeschliffen wie sie damals in mir war. Aber du erlernst langsam die Kontrolle das spüre ich genau. Ich spüre ausserdem, dass uns unser Weg in die Tiefen führen wird. Du musst gewappnet sein denn es ist gefährlich dort unten. Selbst für einen Sith.

Dann setzten Sie Ihren Weg fort. Janem war wieder auf Coruscant. Es war seltsam. War es der Wille der Macht oder blosser Zufall, dass alle Fäden an diesem Ort zusammenzulaufen schienen?


Coruscant - Oberes Stadtviertel - Straßen
 
Coruscant/ Industrieviertel/ verlassene Fabrikhalle/ Widerständler, 9 Cortanas

Der Haufen war nicht zu befriedigen. Sane wunderte sich, dass die meisten überhaupt hier her gekommen waren, obwohl sie teilweise extrem egoistische Ansichten vertraten. Das erste, was man beim Militär lernte war, dass man alleine Tod ist aber mit seinen Kameraden an der Seite überleben wird. Selbst die Elitesoldaten wurden immer zu mindestens viert losgeschickt. Allerdings wollten die Widerständler das nicht einsehen. Sie hatten noch einiges zu lernen. Sie waren wie ein paar geizige Hutten die sich um einen Credit stritten. Umso merkwürdiger war dann die Wende: Einer der Widerständler verkündete, dass er zwei Jedi dabei habe. Sane und die restlichen Menschen und Nichtmenschen staunten nicht schlecht. Er wusste, dass die Jedi hier waren, aber dass sie an dem heutigen Treffen teilnehmen würden hatte er wegen dem hohen Risikofaktor schließlich ausgeschlossen.

Der Jedi stellte sich nach seiner Enttarnung sofort vor die Massen und hielt eine kleine Rede, welche noch beeindruckender war als die des vierarmigen Dickerchens. Als dann auch noch eine andere Zelle behauptete, dass sie eine Disk mit wertvollen Informationen über den Gouverneurspalast hatte, musste sich Sane in den Arm kneifen um sicher zu gehen, dass er nicht träumte. Hier kamen die Überraschungen tatsächlich Schlag auf Schlag. Würde gleich jemand rufen er hätte hier den Kopf des Imperators oder des Gouverneurs?

„Meine Leute könnten bei dieser Sache behilflich sein. Den einen oder anderen Hacker habe ich in meiner Gruppe. Auch ein paar Schmuggler, Diebe und Informanten sind bei uns untergekommen. Vielleicht können uns aber auch die Jedi oder gar die „Defender“ helfen.“, sagte ein anderer Widerständler zu dem Typen mit der Datendisk.
Das hörte sich interessant an. Sollte Sane seine Hilfe anbieten? Man konnte sie bestimmt gebrauchen. Aber, nein. Abwarten. Nur nichts überstürzen. Dann machte er seine Lederjacke zu. Es wurde langsam kühl zwischen den alten Mauern der Fabrikhalle.


Coruscant/ Industrieviertel/ verlassene Fabrikhalle/ Widerständler, 9 Cortanas
 
Coruscant - Coruscant City - Honey House - Mara's Unterkunft - allein

Ein Nebel umschloß die Empfindungen der jungen Jedi-Meisterin. Sie versuchte, diesen energisch wegzuschütteln, aber es wollte ihr nicht so recht gelingen. Etwas war geschehen. Andor hatte sie verlassen. Aber woher wußte sie es? Sie hatte ihn noch vor ein paar Tagen mit nach Coruscant genommen und ihn hier im Honey House einquartiert. Und nun würde er nicht mehr ihr Schüler sein.

SIe machte sich viele Vorwürfe. Es war sicher ihre Schuld. Wenn ein Meister nur wenig Zeit für seinen Schüler hat und ihn in den schweren Stunden des Anfangs der Lehre viel auf sich allein gestellt ließ, dann mußte es so passieren. Vielleicht hatte ihn die dunkle Seite verführt?! Mara wußte, wie verführerisch sie sein konnte. Auch sie war eine Zeit lang vor den Verlockungen nicht gefeit. Sie konnte sich nicht erklären, was geschehen war, sie versuchte nach Andor in der Macht zu tasten, mußte aber schmerzlich feststellen, dass es ihr nicht möglich war, ihn zu spüren oder gar zu sehen. Aber dann war da noch etwas. Es war sehr blaß und mußte demnach schon eine ganze Weile her gewesen sein.

Es war jemand auf Coruscant und sogar im Honey House, den Mara in einem früheren Leben schon einmal gesehen hatte. Nicht bewußt sicherlich, aber dennoch war sie ihr begegnet. Ja es mußte eine Frau gewesen sein. Keine Jedi, soviel stand fest, aber die junge Frau hatte als eine Art Botin mit der Rätin Chesara Kontakt aufgenommen. Mara war nicht in der Lage, das Gesicht zu entziffern oder gar den Namen in der Macht zu erkennen, obwohl sie das Gefühl hatte, dass diese junge Frau durchaus entsprechende Fähigkeiten besaß.

Nun lichtete sich der Nebel in Mara's Kopf ein wenig und die junge Meisterin beschloß, sich etwas in den hinteren Bereichen des Honey Houses umzusehen. Sie beachtete Chesara's Hinweis nicht in den vorderen Bereich zu gehen, wenn es nicht unbedingt nötig war. Mara war ein bekanntes Gesicht und sie wollte keine unnötige Aufmerksamkeit erregen.

Nachdem sich die Jedi-Meisterin etwas frisch gemacht und die Kleidung gewechselt hatte begab sie sich nach draußen in die Flure. Sie trug nun ihren dunkelroten Flugoverall. Für Jedi-Roben hatte sie im Regelfall nie viel übrig gehabt. Die Overalls waren einfach bequemer und pflegeleichter. Zudem waren sie nicht so oft im Weg wie der flatternde Umhang. Außerdem war es in diesen Zeiten sowieso nicht sonderlich ratsam, Roben zu tragen. Die Jedi waren dieser Tage nicht gern gesehen.

Als Mara in den Fluren umherlief, fühlte sich das hintere Honey House wie ausgestorben an. So beschloß die Meisterin, durch die Straßen Coruscants zu laufen und sich umzusehen. Vielleicht konnte sie so herausbekommen, was so los war derzeit.

In den unteren Ebenen schien sich das übliche Gesocks von Coruscant herumzutreiben und Mara ließ sich von der Menge treiben. Sie hatte aus ihren früheren Zeiten als Schmugglerin - es schien ihr vorzukommen, als sei dies viele Leben her - noch immer das Talent unbemerkt mit der sie umgebenden Menge zu verschmelzen. Bald kam sie an einem kleinen Laden an, der so allerlei Zeug verkaufte. Dort bestellte sie einen Kaf auf die Hand und sah sich die HoloNews an, während sie weiterhin ihren Blick nach allem schweifen ließ.


Coruscant - untere Ebene - irgendein Kafstand - allein
 

- Coruscant - untere Ebenen - verlassene Datenspeicherfabrik - mit Sturmtruppen -


Brennan war genervt. Man sah es dem imperialen Soldaten vielleicht nicht an, doch er war unzufrieden mit sich selbst. Diese Unachtsamkeit durfte er nicht weiter in seine Arbeit miteinfließen lassen. Lieutenant Jordan würde nicht begeistert darüber sein, dass er entdeckt worden war. Auch wenn ihn die eigenen Leute entdeckt hatte, so würde herauskommen, dass Colonel Derricote sie auf den imperialen Commodore angesetzt hatte und dies wiederum würde dem Colonel überhaupt nicht gefallen...

Einer der weiß gerüsteten Soldaten blieb bei ihm stehen, das Blastergewehr in Händen, welches er quer vor der Brust in Schussbereitschaft hielt. Der andere höherrangige hatte seine ID-Card an sich genommen und würde sie wahrscheinlich auch nicht mehr so schnell wieder hergeben. Solange nicht, bis seine Identität vom Commodore selbst bestätigt und seine Anwesenheit nicht mehr als Gefährdung der Mission angesehen wurde. Der leitende Offizier wurde über Brennan informiert und anscheinend beorderte man die Truppe zu ihm, denn der Soldat kam schnell zurück und nickte seinem Kollegen zu.


"Commodore Kratas will persönlich mit Ihnen sprechen. Wir führen Sie hin!"

Der Lorrdianer nickte nur. Er war froh darüber, dass ihm keine Energiehandschellen oder ähnliches angelegt wurden. So konnte er sich seine Würde behalten. Er fragte sich, wo wohl die anderen seiner Einheit steckten und ob man über seine vorläufige "Gefangennahme" bereits Bescheid wusste, doch das würde er nicht so schnell in Erfahrung bringen.
Sie gingen lange, verschlungene Gänge entlang, welche wie ausgestorben wirkten. Der Gleichschritt, dem er sich ebenfalls angeschlossen hatte, hallte von den massiven Wänden wider. Endlich erreichten sie den Trakt, in dem provisorische Arrestzellen eingerichtet worden waren. Man führte Brennan in ein ehemaliges Büro, in dem .... Seine Mimik spiegelte nicht die Verwunderung wider, die er in diesem Augenblick verspürte. Es stellte sich heraus, dass Commodore Kratas eine Frau war. Sie hatte rotes, langes Haar, blasse Haut und war nur ein kleines Stück kleiner, als er selbst. Als er dies wahrnahm, kam ihm etwas ganz anderes in den Sinn, für das in diesem Moment eigentlich gar keine Zeit zum Nachdenken blieb...
Ein Schreibtisch wurde in die Mitte des Raumes geschoben. Das Geräusch, das Metall auf Durabeton verursachte, war nicht sehr berauschend. Er wurde vor einem Stuhl platziert, der zuvor bereits dort gestanden hatte. Brennan betrachtete die Kulisse und unterdrückte ein Schmunzeln. Ein Gefangener wurde alleine in die Mitte eines Raumes gesetzt und einem vermeindlichen Imperialen oder gar Gleichgesinnten wurde zumindest ein Tisch zur Deckung gegeben. Auf den Hinweis des Commanders hin, setzte er sich auf den Stuhl. Er schwieg, jedenfalls bis die Männer draußen vor der Tür standen und die hochrangige Imperiale seinen Namen aussprach - Falsch, wie er erkannte, doch unterbrach er sie nicht, sondern wartete, bis er reden durfte.


"Diar'mon, Ma'am! Ich befolge jediglich Befehle, genau wie Sie, nehme ich an!"

, begann er in neutralem Ton. Er sprach die Wahrheit, ohne viele Informationen zu verlieren und versuchte gleichermaßen etwas über ihre Aktivitäten herauszufinden.


- Coruscant - untere Ebenen - verlassene Datenspeicherfabrik - Verwaltungstrakt - Büro/Zelle - mit Alynn -
 
[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Verwaltungstrakt, Büro/Zelle]- Alynn, Brennan

Die durch das leichte Lächeln, das die Worte des Soldaten verursachten, suggerierte Wärme erreichte Alynns Augen nicht. Es amüsierte sie ein wenig, dass sie den Namen des Mannes – unabsichtlich – verfälscht wiedergegeben und somit zumindest den Hauch einer Reaktion provoziert hatte, ebenso wie sie sehr wohl registrierte, dass er offenbar selbst im Angesicht eines zwar nicht direkt vorgesetzten, aber deutlich ranghöheren Offiziers nicht gewillt war, Informationen preiszugeben, die ihn – oder seine Hintermänner – kompromittieren würden. Offenbar vertraute er darauf, dass Alynn im Umgang mit Angehörigen des Imperiums über das bloße Stellen simpler Fragen nicht hinaus gehen würde. Womöglich musste er bald feststellen, wie falsch er in dieser fatalen Annahme lag.
Geschmeidig erhob die Sith sich wieder aus ihrer sitzenden Position und wandte sich – Diar’mon den Rücken zuwendend – der nackten, schmucklosen Wand so, als übten die ungewollten Unregelmäßigkeiten des schroffen Durabetons besondere Faszination auf sie aus.


“Befehle. Natürlich.“

Ihr Blick huschte kurz über ihre Schulter in seine Richtung.

“Es wird Sie möglicherweise schockieren, Diar’mon…“

Fast schien die nun überkorrekte Aussprache seines Namens vor Hohn zu triefen.

“… aber tatsächlich befolge ich niemandes Befehle. Nur meine eigenen.“

Nun folgte ihr gesamter Körper ihrem sich wieder zuwendenden Blick und sie stützte sich mit beiden behandschuhten Fäusten auf den Schreibtisch.

“Die Ordnung auf Bastion ist vollkommen zusammengebrochen und von Coruscant ist nichts mehr übrig als ein von Korruption und Verbrechen zerfressener Schandfleck. Die Befehle, die Sie so tapfer befolgen, sind möglicherweise eher vom Willen des Untergrundes diktiert als von den tatsächlichen Anliegen des Gouverneurs oder gar des Imperators. Es ist ein langer Weg von den Oberen Ebenen hier herunter… ein Weg, auf dem zahlreiche Individuen ihre Hand aufhalten können, Befehle des Imperiums verfälschen gegen eine lächerliche Menge an Credits…“

Mittlerweile hatte Alynn die Arme vor der Brust verschränkt ohne die Augen von Brennan Diar’mon zu lassen. Wahrscheinlich handelte er tatsächlich in der besten Überzeugung, seine Pflicht dem Imperium gegenüber zu erfüllt. Fußsoldaten seines Standes wurden selten in die Ränke ihrer Vorgesetzten eingeweiht, funktionierten sie doch auch ohne jegliches Wissen wie ein Uhrwerk ihren Befehlen entsprechend. Möglicherweise war es sogar Misstrauen ihr und ihren Intentionen gegenüber, die seine Gegenwart hier notwendig gemacht hatte…

Derricote wusste von dieser Operationsbasis der Waffenschmuggler. Und doch wäre eine enorme Lieferung an Waffen ohne das auftauchen meiner Truppen ungehindert in den Umlauf gelangt… Raketenwerfer, schwere Blaster, Unmengen an Munition… Werkzeuge, mit denen der Widerstand Coruscant mehr und mehr in ein Schlachtfeld verwandeln kann. Wem kann man auf Coruscant noch vertrauen? Wer verfolgt noch die ehrgeizigen Pläne des Gouverneurs, wer verfolgt ausschließlich seine ureigenen Interessen?“

Fast beiläufig bemühte Alynn ihren Geist, sodass der mit der ID-Karte bestückte Datenblock in einer kleinen Demonstration in Richtung ihrer rechten Hand schwebte und passgenau dort zum Stillstand kam.

“Mich interessiert nicht, ob sie Ihre Befehle befolgen, Diar’mon. Sondern welche Befehle das sind… und wessen.“

[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Verwaltungstrakt, Büro/Zelle]- Alynn, Brennan
 
[Coruscant – Industrieviertel – Verlassene Fabrikhalle] Noomi mit Crado, den anderen Widerständlern​

Crado und Noomi waren von Chesara beauftragt worden, dem Wachpersonal zu helfen. Deshalb gingen sie zu einem Teil der Fabrik, in dem erst wenige Aufsichtspersonen waren, dem Verwaltungstrakt des Gebäudes.

Auf Noomis zuvor gestellte Frage antwortete Crado: „Deine Zweifel sind gerechtfertigt, Noomi. Bei meiner ersten Mission, auf Ord Biniir, war ich mir ebenfalls nicht sicher. Die Jedi hatten auf diesem Planeten auch eine Widerstandsgruppe unterstützt. Doch das Imperium hatte einen vernichtenden Sieg davon gezogen. … Trotz dieser brutalen Niederlage habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben. Bestimmt ist das eine zweite Chance, damit wir uns wirklich im Kampf gegen die Unterdrückung beweisen können...“

Nachdem Noomi von ihrer Tante gesprochen hatte, erwiderte er: „Man sollte nicht am Engagement anderer zweifeln. Deine Tante hat die Wahrheit gesprochen. Man kann durch die eigene Willenskraft eine Menge erreichen. … Doch lass uns nun eine günstige Stelle finden, wo wir unserer Aufgabe nachgehen können.“

„Ja, stimmt. Wir müssen uns noch ein wenig mehr anstrengen, als der Gegner; dann werden wir es schaffen...“ Noomi war allerdings nicht ganz so zuversichtlich, wie sie vorgab; auch wenn sie ahnte, dass Crado es wusste.

Noomi sah sich im Halbdunkel um. Sie entdeckte eine Tür, und im selben Moment wies ihr Meister darauf. Er konnte aufgrund seiner katzenhaften Art genauso gut sehen, wie die Nautolanerin. Vor der Tür erwartete sie ein stämmiger Devaronianer. Er trug, untypischerweise, ein Gewehr, das er auf die beiden Neuankömmlinge richtete. Noomi machte sich bereit, handeln zu müssen.

Unfreundlich stoppte der Nichtmensch beide. „Hey, ihr kommt hier nicht durch...Sucht euch einen anderen Ort zum Turteln. Verstanden?“

Noomi musste innerlich ein wenig schmunzeln. Sah das wirklich so aus? Schließlich hatten sie sich nur ganz normal unterhalten. Aber Crado hatte anscheinend ein Mittel, um den Wachposten gefügig zu stimmen.

„Wir sind die Unterstützung...Du lässt mich und meine Begleitung ohne weitere Widerworte durch.“

Der Mann wirkte mit einem Mal unsicher, verwirrt. Dann ließ er die beiden durch. Sie kamen in ein Treppenhaus und Crado knipste das Licht an, das grell in Noomis an die Dunkelheit gewöhnten Augen stach. Sie kniff die Augen kurz zu, bis es besser wurde. Dann folgte sie ihrem Lehrer nach oben. Der zweite Stock war früher einmal die Verwaltungsebene gewesen. Zu erkennen war das daran, dass in den Zimmern noch vereinzelt Schreibtische standen und Papier und Holosticks auf dem Boden lagen. Sie kamen in ein Zimmer mit zerstörten Fenstern und einem ausgedienten Turbolift in er Nähe. Crado sah aus dem Fenster, Noomi stellte sich dazu und sondierte die Umgebung. Sie machte einige schwache Schemen in einiger Entfernung aus, wahrscheinlich weitere Wächter.

Der Cathar führte das Gespräch von eben weiter:„Ich bin froh, dass du deine Fähigkeiten für den Kampf gegen das Imperium verwenden möchtest. Seit etlichen Jahrtausenden haben die Jedi die Pflicht ihre Fähigkeiten in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen. Wir erhalten den Frieden Galaxisweit und wahren die Demokratie. Du folgst damit einer uralten Tradition – genau wie ich, mein eigener Mentor sowie dessen Meister.“

Er lächelte seiner Schülerin zu. Sie schenkte ihm ein nautolanisches Lächeln zurück. Dann sah er wieder aus dem Fenster. Ihm schien nichts aufgefallen zu sein, deshalb drehte er den Kopf kurz darauf zurück. Sein für ihn so typisches Grinsen wurde noch breiter, als er plötzlich sagte:

„Hast du irgendwelche Fragen, Noomi? Ich denke, wir haben jetzt etwas Zeit für die eine oder andere fixe Lektion.“

„Ja, wie hast du das eben mit dem Devaronianer gemacht? Das war ziemlich cool.“ Sie zwinkerte ihm freudig zu.

[Coruscant – Industrieviertel – Fabrik – Verwaltungstrakt] Noomi mit Crado
 
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Da hatte er den Beweis dafür, warum der Colonel Commodore Kratas nicht über den Weg traute, und warum seine Einheit die beiden Lastengleiter verfolgen sollte. Sie hatte es selbst zugegeben - Sie befolgte keine Befehle, sondern tat, was sie selbst für richtig hielt und genau das war der Grund, warum das Imperium in diesen Zeiten nicht mehr richtig funktionierte. Wenn jeder Mann einer Garnison tat, was er selbst für richtig befand, so konnte jeder für sich allein kämpfen und scheitern. Wenn alle an einem Strang zogen, das waren logische Überlegungen, so konnte die gesamte Garnison mehr ausrichten, als ein einzelner Soldat.

"Ma'am, wie kann eine Rangfolge funktionieren, wenn sich ein Glied in der Befehlskette weigert, zu fusionieren?"

Sicher war seine Frage berechtigt und könnte vielleicht zum Nachdenken anregen, auch wenn er nicht erwartete, dass die junge Frau darauf eingehen würde, schließlich hatte sie ihre eigenen Gedanken dazu, die sie vielleicht sogar mit ihm teilen wollte.
Alles was sie sagte machte auf eine gewisse Weise Sinn und sogar er wurde damit zum Nachdenken gebracht. Von Colonel Derricote hatten sie nicht viel über ihre Mission erfahren. Er wusste nur, dass er den Commodore und dessen Aktion überwachen und Bericht erstatten sollte. Sie konnte ihm nun die Wahrheit erzählen, oder aber das totale Gegenteil, nur um damit zu versuchen, ihn damit auf ihre Seite zu ziehen. Brennan saß aufrecht, die Arme vor sich auf dem Tisch abgestützt und sah sie direkt aus seinen blauen Augen heraus an. Der Blick war wach und aufmerksam, als sie erzählte, dass Waffen aus militärischem Besitz geschmuggelt worden waren. Vermutlich waren sie auf dem Schwarzmarkt verkauft worden... oder an Rebellen bzw. Widerstandskämpfer übergeben worden - Das reimte er sich zumindest so zusammen. Wenn er ihren Worten denn Glauben schenken durfte.


"Nur damit ich Sie nicht missverstehe, Ma'am - Sie glauben, dass Colonel Derricote eine unsichere Stelle in den imperialen Reihen sein könnte? Bezichtigen Sie ihn dazu, korrupt zu sein?"

Wieder stellte er nur Gegenfragen, anstatt mehr über sich und seine Funktion preiszugeben, doch das war seine Aufgabe. Er musste mehr über sie herausfinden, Informationen sammeln und ... wahrscheinlich nicht nur um diese zu übermitteln, sondern sich selbst ein Bild zu machen und dann zu entscheiden, was für ihn der richtige Weg war. Brennan hatte nicht vor, am Ende als korrupter Soldat dazustehen oder als Anhänger eines "verirrten Schäfchens" im System zu gelten. Er hatte mehr mit seinem Leben vor - Er wollte aufsteigen, in der Rangfolge selbst einmal ganz oben stehen und das aus eigenem Verdienst, damit er einmal Stolz auf sich selbst sein konnte.

- Coruscant - untere Ebenen - verlassene Datenspeicherfabrik - Verwaltungstrakt - Büro/Zelle - mit Alynn -
 
§~ Coruscant ~ City ~ Filmset ~ unter Leuten ~§

Nex war früh aufgestanden, um möglichst zeitig aus dem Haus zu kommen, damit er vor Drehbeginn noch ein paar Sachen erledigen konnte. Vor allem hatte er nochmal bei Ivett vorbeifahren müssen ... wenn das überhaupt ihr richtiger Name war. Er hatte die letzte Menge schneller aufgebraucht als gedacht. Aber er wusste ja, dass er die Dosis problemlos wieder runterfahren konnte wenn er wollte. Kein Problem. Und am Geld sollte es nicht liegen. Die letzten Wochen waren die vielleicht besten seines Lebens gewesen. Und doch hatte er seit Nathaniels Geburtstagsparty nicht mehr richtig geschlafen. Das Ende der Dreharbeiten rückte immer näher und die wichtigsten Szenen standen noch an, auch wenn auf dem Set eine noch recht entspannte Stimmung herrschte. Oder lag es nur an ihm. Irgendwas trieb ihn um und gab ihm keine Ruhe. Und Natalja hatte ihn seit der Party nicht zurückgerufen.

Das Wetter war viel zu schön heute, zum Glück drehten sie heute nur Studio-Szenen. Schon in kompletter Charaktermontur schritt Nex neben dem Set entlang und trank an seinem Kaffee. Die Crew war so geschäftig wie immer. Eine ganz wichtige Szene für seinen und Akemis Charakter stand an. Der unvermittelte Kuss, der Schluss des zweiten Aktes. Und Nat rief ihn nicht zurück. Sie hatte sich wirklich verdammt komisch verhalten bei Akemis Party. Nein, bei Nathaniels Geburtstag. Schon komisch, dass sein Name und Nataljas in Kurzform eigentlich identisch wären. Sie hatte da eindeutig einen über den Durst getrunken und dann ein klein bisschen über die Strenge geschlagen, oder? Doch ... konnte sie wirklich? Wieso das auf einmal? Ewig ging sie ihm aus dem weg und jetzt sowas? Dabei hatten sie doch schonmal einen unglücklichen Versuch gestartet. Konnte sie jetzt ernsthaft was von ihm wollen? Das war doch verrückt. Dabei hatte Nex doch anfänglich Interesse an ihr gehabt ... was sollte bloß aus ihrer Freundschaft werden? Und wieso reagierte sie auf keinen seiner Anrufe?

Nex bog um die Ecke, als die Regieassistentin zu ihm kam. Sie klärte ihn nochmal über den Tagesablauf auf, auch wenn er das alles längst wusste. Dabei wusste er nichtmal, was er ihr eigentlich wirklich sagen würde. Wenn sie wirklich mit ihm zusammen sein wollte ... wollte er das dann auch. Er hatte keine Ahnung. Warum aber nicht? Wieso nicht und weshalb hatte er darauf keine Antwort? Irgendwas stimmte in seinem Kopf nicht und seine Laune besserte sich auch nicht, selbst wenn er mehr nahm.

Schlagartig riss ihn etwas aus der gedanklichen Versenkung: Akemi war da! Ein strahlendes Lächeln schob sich auf Nex Gesicht, als sie zu ihm kam und ihm einen Kuss auf die Wange gab.


"Na, wieder fit? Ich war gestern den ganzen Tag lang müde und heut' Nacht hab' ich geschlafen wie ein Stein."

flötete sie und war ganz offenbar bester Laune. Sie trug anscheinend kein Rucksack voller steinschwerer Fragen und Probleme mit sich rum. Doch wie immer wirkte ihre Freude unheimlich ansteckend auf ihn und so verzog sich die Trübsinnswolke aus seinem Geist. Ja, genau! Heute hatten sie doch die ganzen wichtigen Szenen, oh jah!

"Hey! Aber klar! Ich bin doch party-imprägniert! Mich hats also nicht umgehauen - wenngleich die Party natürlich der Kracher war! Sorry, dass ich dann einfach los war. Aber ich ... bekam einen wichtigen Anruf und musste los, weißt du."

Sie musste ja nun nicht die ganze undurchsichtige Geschichte hören, wenn er sie doch noch nichmal selbst verstand. Erstmal musste er mit Nat reden. Oder nicht? Was gab es eigentlich zu reden? Wahrscheinlich würde sie ihm von nun an ewig aus dem Weg gehen. Naja ... das war jetzt unwichtig!

"Naja - heute die große Szene ... Plot Point zwei. Ein Glück das wir uns inzwischen gut kennen, was? So wirds nicht ganz so merkwürdig wie normalerweise."

scherzte er etwas, weil sie ja genau wusste, dass heute die Kuss-Szene zwischen Gwen und Geralt anstand. Die beiden Freunde, die zwischen denen vorher nicht gelaufen war, wenn auch Geralt schon lange in sie verliebt war. An der Stelle würde sich ihr Schicksal drehen: Er würde sein Leben ändern und wegkommen von den zerstörerischen Drogen, die er sich in fürchterlicher Qualität am Straßenrand kaufte, doch Gwen würde rückfällig werden und sterben. Ein modernes Meisterstück. Ein ganz besondere Szene.

"Okay, Nex, ich weiß es! Du und Nat.... oh man, das freut mich wirklich! Du hattest schon immer so ein Glühen im Gesicht, wenn du von ihr gesprochen hast!"

sagte Akemi plötzlich, nachdem sie noch etwas über den letzten Abend gesagt hatten. Ohweia. Nex bekam einen ganz trockenen Mund und er war sich sicher, dass sein Kopf ziemlich rot anlief. Er winkte mit den Händen, um ihr das Missverständnis zu verdeutlichen.

"Uhh-nein-nein-nein-nein-nein! Dahhs hat Richard aber etwas falsch gesehen! Sie war bloß etwas betrunken und ... da war so ein Typ, den sie eiffersüchtig machen wollte, weißt du? Deshalb der Kuss. Kein Glühen, nein nein. Hehe. Wirklich, wir sind nicht zusammen, falls du das denkst. Da muss ich dich enttäuschen."

meinte Nex und war gegen Ende wieder sichtlich zur Ruhe gekommen, vermittelte das Missverständnis sehr authentisch, lachte über die vermeintlich Komik der Situation, auch wenn sich etwas ganz fies in seinem Magen verkrampft hatte. Was für ein Glühen? War da irgendwo ein Glühen? Er konnte sich an nichts erinnern. Generell war sein Kopf gerade sehr leer, auch wenn er nach außen hin ganz entspannt zu wirken versuchte. Jetzt nur auf die Szene kontrollieren, verdammt! Da kommt ja schon Karcas Laz! Da konnte es ja losgehen.

Der große Iktotchi mit dem nicht wegzuredenden Spleen stellte sich vor seinen beiden Hauptdarstellern auf und erklärte ihnen die Szene noch einmal, sagte ihnen ganz genau, wie er sich die Sache vorstellte. Es ging um so viel mehr, als das was auf den Seiten Stand. Der Regisseur war wie der Musiker, der mit seinem Instrument noch viel mehr als nur den reinen Klang der Noten auf dem Papier zu realisieren wusste. Gwen würde zu dem kranken Geralt in die Wohnung kommen und nach einem langen Dialog über ihr Leben, die Straße und den Tod eines guten Freundes, würde Geralt die weinende Gwen schließlich unvermittelt Küssen, sie, nachdem sie den Kuss zunächst erwiderte, würde dann hektisch die Wohnung verlassen. Eine, vielleicht die Schlüsselszene. Karcaz erzählte seiner Gwen und seinem Geralt genau, welche Gefühle er sehen wollte, was der Zuschauer spüren musste. Es würde eine großartige, ja epische Szene werden. Oh mann!


§~ Coruscant ~ City ~ Filmset ~ mit Akemi unter Leuten ~§
 
[ Coruscant | Imperial City | Regierungsbezirk | Verwaltungskomplex | Büro des Gouverneurs | allein ]

Seufzend lehnte sich Horatio Kraym I. in seinem Stuhl zurück, wobei er gleichzeitig die dünne Akte in seiner Hand schloss. In den letzten Stunden hatte der adlige Gouverneur von Imperial City seinen gewaltigen Dokumentenstapel, der sich gleich einem kolossalen Berg auf dem Schreibtisch gebildet hatte, abgearbeitet. Selbstverständlich hatte er den meisten Teil dieser Arbeit an andere Stellen ohne Probleme abgeben können. Dennoch las er den Hauptteil der Dokumente, die auf seinem breiten Schreibtisch landeten. Horatio wollte über jede Kleinigkeit, die in seinem Einflussbereich passierte, bis ins letzte Detail informiert sein. Noch einmal ließ sich der hochrangige Verwalter das Gespräch mit seiner Legatin, Hera Aealo, durch den Kopf gehen. Langsam stieg sie in seinem Windschatten zu einer neuen Größe auf.

„Ich muss sie im Auge behalten...“, murmelte der Vjuner Adlige und trank sein Wasserglas in einem kräftigen Zug aus. „Sie ist talentiert, doch wenn ich stolpere, dann wird sie mir bestimmt den Dolch in den Rücken rammen.“

Bei diesen finsteren Gedanken verzog er unwillkürlich das Gesicht. Er befand sich erst seit ein paar Tagen in diesem privilegierten Amt, doch schon jetzt plagten ihn die ersten Ängste. Äußerst diverse Faktoren arbeiteten schon jetzt gegen seine Person. Der Widerstand, der sich im Untergrund befand, Alynn Kratas, Nereus Kratas' Schwester, und die anwesenden Sith, Lady Kezia und Darth Draconis – beide gefährliche Wesen, wenn es um die Machtfrage ging. In seine eigenen Gedanken versunken schüttelte Horatio den Kopf. Vielleicht konnte ihm Hera in dieser Sache dienlich sein. Ihre gesamte Art sowie der Charakter deuteten, laut Horatio, darauf hin, dass sie eine ähnliche politische Ansicht wie er besaß. Für einen Augenblick machte sich Unsicherheit bei dem Gouverneur breit. Ihm fehlte noch die richtige Perspektive, um Freund von Feind gänzlich trennen zu können.

Grazil erhob sich der Adlige. Elegant schritt er zu dem riesigen Fenster. Betrachtete genüsslich das gewaltige Panorama der verregneten Stadt. Vereinzelte Regentropfen perlten gemütlich an dem sehr dicken Glas nach unten, während sich die letzten Sonnenstrahlen in diesen wässrigen Überbleibseln des letzten Naturschauspiels in tausende Farben brachen. Irgendwie brauchte Horatio eine winzige Auszeit, etwas spontane Abwechslung, von diesem Posten. Nachdenklich verschränkte er die Arme hinter seinem uniformierten Rücken. 'Bestimmt hat mein Bediensteter schon eine Mahlzeit für mich bereitstehen', überlegte der imperiale Gouverneur. Sollte er auf seinen baldigen Erfolg gegen diesen grässlichen Widerstand, welcher sich gleich einer Krankheit auf dem ganzen Planeten ausbreitete, anstoßen gehen? Der Gedanke war verlockend. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. Gemächlich kehrte der hochrangige Verwalter zu seinem Tisch zurück und griff nach seinem Com-Gerät.

Nachdem er alle Einzelheiten mit seinem Butler abgesprochen hatte, verließ Horatio sein Büro über den üblichen Ausgang. Mit ein paar umschmeichelnden Worten wünschte er seiner Sekretärin einen angenehmen Abend. Im Gegensatz dazu beachtete er die Wachposten, welche man in dieser Etage stationiert hatte, kaum. Noch nie hatte ein Gouverneur mit einem einfachen Soldaten mehrere Worte privater Natur gewechselt. Gemächlich entfernte er sich von der winzigen Rezeption und ging durch die leeren Korridore. Durch ein winziges Fenster konnte man sehen wie draußen Horatios Speeder auf der kleinen Plattform landete. Im Gehen zog der Gouverneur seinen Kodezylinder aus der einen Brusttasche und öffnete damit die gesicherte Tür zu der Landeplattform. Sofort ergriff ihn ein recht starker Wind, welcher in diesen Höhen wehte. Mit wenigen Schritten hatte er seinen wartenden Speeder erreicht, stieg ein und innerhalb der nächsten Minuten startete das private Transportmittel.

…​

Das „Roses of Coruscant“ war ein äußerst populäres Lokal im Coco Town-Bezirk. Dieser gewaltige Bezirk war für seine unzähligen Vergnügungsmöglichkeiten bekannt. Hier tummelten sich auf recht wenigen Quadratkilometern mehrere Bars, Restaurants und riesige Einkaufszentren. Ruhe herrschte nicht einmal in den Nachtstunden. Immer war in irgendeiner Lokalität irgendetwas los. Mittlerweile hatten unterschiedliche Architekten mehrere luxuriöse Flaniermeilen, die sogar von Alleen flankiert wurden, errichtet. Aus diesem Grund gehörte das meiste Publikum eher zur gehobenen Klasse der breiten Bevölkerung Imperial Citys. Oft patrouillierten Sicherheitskräfte in dieser äußerst beliebten Gegend. Trotz allem gab es auch in diesem Bezirk eine Kriminalitätsrate, welche im Vergleich zu anderen Gegenden jedoch sehr gering ausfiel.

Etwas abseits vom „Roses of Coruscant“ landete der luxuriöse Speeder sanft auf einem der vielen Abstellplätze. Im Inneren beobachtete der Passagier einen kurzen Moment das Szenario. Dann griff er nach seinem Mantel, warf sich diesen über und stieg im Anschluss aus. Mit leiser Stimme gab der Passagier seinem Fahrer genaue Anweisungen. Danach ging er mit ruhigen Schritten auf den großen Eingang zu. Ein lauer Wind spielte in der Zwischenzeit mit seinem schwarzen Haar. Horatio wirkte in diesem Augenblick ziemlich unscheinbar. Er kannte den Besitzer der Lokalität nicht, weshalb er nicht zu viel Aufsehen erregen wollte. 'Die Aussicht entschädigt schon einmal eine Menge', urteilte der Gouverneur etwas milde in seinen Gedanken, nachdem er nicht sofort als Gast vom Personal beachtet wurde. Mit ruhiger Miene beobachtete er erneut das Szenario.

„Wie kann ich Ihnen helfen?“, sprach ihn plötzlich der Oberkellner an.

„Ich hätte gern einen Einzeltisch am Panoramafenster...“, antwortete Horatio augenblicklich mit seinem üblichen Gesichtsausdruck. „Bitte beeilen Sie sich mit den Vorbereitungen. Sie wollen mich nicht warten lassen.“

Auf einmal hellte sich das faltige Antlitz des alten Oberkellners auf. Mehrere Verbeugungen folgten und der Angestellte holte geschwind ein paar andere Bedienstete, die sich sofort um Horatios teuren Mantel kümmern sollten. Danach bot man dem Gouverneur einen Platz an Bar an, wo er problemlos die Wartezeit überbrücken konnte. Natürlich nahm der Adlige das Angebot an und ging zur Bar. Er bestellte einen Weißwein, nachdem er sich auf einen der hohen Barhocker gesetzt hatte. Erschöpft musterte er die anwesenden Gäste. Viele Leute waren als Pärchen oder in kleinen Gruppen hier und unterhielten sich über private, belanglose Dinge. Den meisten sah man dabei die Zugehörigkeit zur hiesigen High Society an. Plötzlich fiel ihm eine blonde Schönheit (Arianna) auf, die er schon bei der Vernissage gesehen hatte. Kurz kehrte sein Lächeln zurück. Horatio lehnte sich an die Bar und winkte den jungen Barkeeper zu sich.

„Ich möchte dieser Dame einen Drink spendieren“, sagte er zu dem Angestellten und zeigte dabei dezent auf die blonde Frau. „Bringen Sie ihr den letzten Drink, den sie bestellt hatte. … Diese paar Credits können Sie als Trinkgeld ansehen.“


[ Coruscant | Coco Town | „Roses of Coruscant“ | Bar | allein, in der Nähe Arianna Celchu und deren Anhang ]
 
[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Verwaltungstrakt, Büro/Zelle]- Alynn, Brennan

Falls die kleine Demonstration ihrer Begabung den Soldaten beeindruckte, so kaschierte er dies äußerst geschickt und entlockte der Sith so ein leichtes Stirnrunzeln, das sie im Nachhinein lieber unterdrückt hätte. Es gab Menschen, die aus den leichtesten mimischen Entgleisungen ihrer Gegenüber lesen konnte wie von einem Stück Flimsiplast…
Diar’mon blieb stur und unverrückbar wie die Fundamente des Fabrikgebäudes, in dem die beiden sich befanden. Mit seiner mangelnden Kooperationsbereitschaft wuchs auch Alynns Ungeduld und schrumpfte ihre Bereitschaft, auf seinen besonderen Status als Imperialer Rücksicht zu nehmen.


“Ich bezweifle, dass Sie dies eines Tages selbst feststellen werden, aber es gibt innerhalb der imperialen Streitkräfte Ränge, die nur noch gegenüber wenigen anderen Offizieren weisungsgebunden sind… die imperiale Admiralität, der Oberbefehlshaber ist über Bastion gestorben. Da es derzeit niemanden gibt, der koordinierte Befehle geben kann, ist es geradezu eine Pflicht, sich diese selbst zu suchen…“

Wieder huschte ein kaltes Lächeln über die Züge der Commodore.

“Oder man verfällt in lethargische Passivität, wie offenbar Ihr Colonel. Da Sie an ihm so interessiert sind, nehme ich an, dass tatsächlich er es ist, der Ihnen den Auftrag erteilt hat, mir hier nachzuspionieren. Ich weiß nicht, ob Derricote korrupt ist… vermutlich nicht mehr als jeder andere Offizier auf diesem Planeten. Aber offenbar hat er Glauben verloren… resigniert… für Leute wie Ihn ist Coruscant bereits wieder in republikanischer Hand.“

Plötzlich straffte Alynns Körperhaltung sich.

“Kommen Sie mit, Diar’mon.“

Sie vollführte eine bestimmte Geste in Richtung des Zellenausgangs und trat dann selbst auf den Korridor. Natürlich verzichtete er darauf, auch nur einen bemerkbaren Moment zu zögern und so ihr Missfallen zu erregen.
Zwei der vor den „Zellen“ postierten Soldaten des Storm Commando folgten den beiden auf einen Wink, während die übrigen beiden blieben, um den letzten überlebenden Gefangenen aus Canze’olans Schmugglerbande zu bewachen. Die kleine Gruppe verließ den Verwaltungstrakt in die Lagerhalle, in der die Schießerei zwischen Alynns Truppen, Canze’olans Männern und den Söldnern der Falleen Xora stattgefunden hatte, und steuerte dort auf den binären Lastenheber zu, wo Veantur und seine Männer die Waffen sicherstellten. Mittlerweile beherrschten weiße Panzerungen das Bild – Captain Asakawa war offenbar mit den Sturmtruppen der Viper eingetroffen. Die schlanke Kommandantin der Corona-Fregatte hatte sich zu ihrem ersten Offizier gesellt und inspizierte mit kritischem Blick mehrere Mer-Sonn PLX2-Raketenwerfer. Veantur trug immer noch seine Storm Commando-Rüstung, doch seine Ehrenbezeichnung verlief nicht weniger schneidig als die Asakwas.


„Ma’am.“

Alynn tat den beiden den Gefallen, den Salut zu erwidern.

“Captain. Was halten Sie von diesem Fund?“

„Genug, um mehrere Kompanien auszurüsten… für einen Feldzug, wohlgemerkt, nicht für Stadtguerilla. Wenn diese Lieferung für antiimperiale Elemente bestimmt war, müssen wir davon ausgehen, dass es mehrere davon gibt… so bewaffnet könnten sie uns die Kontrolle über die unteren Ebenen ohne Mühe entreißen.“

„Nicht, dass je eine Regierung hier auf Coruscant die Unteren Ebenen wirklich kontrolliert hätte…“, warf Veantur säuerlich ein, mit vielsagendem Blick auf den Stapel Leichen hinter ihnen, der das einzige Überbleibsel des blutigen Scharmützels darstellte.

“Was halten Sie davon, Brennan Diar’mon?“, wandte Alynn sich plötzlich gelassen an den bis dahin von allen drei Personen ignorierten Soldaten.

“Sind Sie immer noch der Meinung, dass jetzt die Zeit ist, in zivil den eigenen Leuten nachzuspionieren?“

[Coruscant, untere Ebenen, verlassene Datenspeicherfabrik, Halle]- Alynn, Brennan, Captain Asakawa, Commander Veantur
 
- Coruscant - Künstlerviertel - in der Nähe des Imperialen Kunstmuseums - Wohnhaus - Wohnung 2014 im 20. Stock - Shawn Celchu mit Darren Liard -


Während ihre Frauen beim Shoppen waren, hatten sich die beiden jungen Männer einen gemütlichen Männernachmittag gemacht. Trotz des Babys war der Nachmittag gemütlich geworden. Der Kleine war echt pflegeleicht, pflegeleichter als Ryan, der als Baby echt anstrengend gewesen war. Wenn Shawn ihn sich so ansah, verspürte er das Bedürfnis nach einem weiteren Kind mit Liv. Vielleicht wäre ja Ryans Geschwisterchen genauso pflegeleicht, wie der Sohn seines besten Freundes. Darren, den er sich eigentlich nie als Familienvater hatte vorstellen können, meisterte seine Aufgabe geschickt. Er fütterte den Kleinen mit einem Fläschchen, als er hungrig war und etwas später wechselte er sogar die Windeln des Babys. Shawn sah im schmunzelnd dabei zu und stellte fest, dass aus den beiden Herzensbrechern richtige Famlilenmenschen geworden waren. Er konnte sich sein Leben ohne Liv nicht mehr vorstellen und er fragte sich, ob sein Leben ohne sie überhaupt Sinn machen würde. Sie und Ryan gehörten zu den wichtigsten Personen in seinem Leben. Genauso Ariana. Ariana, seine schöne, aber geschiedene Schwester, war ihm mindestens genauso wichtig, wie Liv. Es war ihm schwergefallen so lange von ihr getrennt zu sein und jetzt hatte er sie wieder. Liv und er würden ihr überall hinfolgen, egal wohin es war, denn Ariana war nicht nur Livs Schwägerin, sondern deren beste Freundin.

"Woran denkst du?", riss Darren ihn aus den Gedanken, der seinen Sohn in seiner Wiege in den Schlaf schaukelte.

"An die beiden wichtigsten Frauen in meinem Leben."

"Du hängst immer noch sehr an Ariana, stimmt's?"

"Ja, sie ist ein Teil von mir, schließlich fließt das gleiche Blut in unseren Adern. Ich bin froh, dass sie und Liv sich so gut verstehen."

"Die beiden sind wohl wirklich dicke Freundinnen und mich freut es, dass sie sich so um Alleah kümmern. Sie hat sich in letzter Zeit immer mehr von ihren alten Freunden distanziert, sie hat fast niemanden mehr.", meinte Darren mit leichtem Bedauern in der Stimme.

"Das wird sich bald ändern. Glaub mir, mit Liv und Ariana an ihrer Seite wird sie zu einer ganz neuen Frau. Und die beiden werden sie wohl unterstützen, was ihr Kunststudium betrifft."

Darüber unterhielten sich die beiden Männer noch ein wenig, bis Shawn beschloss nach den drei Frauen zu sehen und Alleah heimzuschicken, wenn es an der Zeit war. Darren riet ihm es im "Roses of Coruscant" in Coco Town zu versuchen. Die Besitzerin des Restaurants war eine der letzten Freundinnen seiner Frau. Der Alderaaner bedankte sich bei seinem Freund, verabschiedete sich von ihm und machte sich dann auf den Weg.

*********​

Mit dem Lufttaxi ließ er sich nach Coco Town bringen. Beeindruckt stieg er vor dem "Roses of Coruscant" aus. Selbst von außen machte das Restaurant einiges her. Fast erfürchtig betrat er das "Roses" und sah sich neugierig um. Es war beeindruckend und das Essen war bestimmt sehr teuer. So ein Essen konnte sich jemand wie Alleah Liard doch gar nicht leisten. Hier gingen nur die Reichen von Coruscant zum Essen.

"Sie wünschen bitte?", wurde er gleich darauf von einer jungen Frau angesprochen.

"Ähm... i... ich suche nach drei jungen Frauen.", stammelte Shawn.

Er hatte nicht damit gerechnet, dass man ihn ansprechen würde. Er hatte schon befürchtet die drei allein suchen zu müssen. Als er sah, dass ihn die junge Kellnerin fragend ansah, beschrieb er sie alle drei. Die Kellnerin nickte und zeigte in Richtung Bar. Shawn folgte ihrem Finger mit seinem Blick und entdeckte sie. Er bedankte sich, dann zog er seine Jacke aus und hängte sie auf, genau neben einem ziemlich teuren Mantel. Der Alderaaner zog die Nase kraus und ging dann zur Bar.

Liv, Ariana und Alleah schienen sich prächtig zu amüsieren. Sie lachten über irgendetwas. Ariana strich sich durchs Haar, eine Geste, die sie sich bei ihm abgeschaut hatte, sie zeigte, dass die beiden Geschwister waren. Etwas abseits der drei saß der hießige Gouverneur, den Shawn bis jetzt nur aus Zeitungsberichten kannte. Er fragte sich, was ein Gouverneur an der Bar verloren hatte, noch dazu ohne irgendwelche Begleitung. Auch wenn dieser vermutlich nicht erkannt werden wollte, Shawn hatte ihn dennoch erkannt, immerhin hatten seine Schwester und seine Frau ihn gut genug beschrieben.

Langsam näherte er sich den drei jungen Frauen, jetzt sah er eine vierte Frau mit der sie sich unterhielten. Shawn schätzte sie mal in Alleahs Alter. Entweder eine Zufallsbekanntschaft oder die Besitzerin des Restaurants. Er würde es gleich erfahren. Er begrüßte Ariana mit einem Kuss auf die Wange, so dass der Gouverneur es sehen musste. Unauffällig griff er nach Livs Hand und Ariana reagierte wie erwünscht.

"Hey, was verschafft uns die Ehre?"

Sekunden später fand sich der Alderaaner in einer stürmischen Umarmung seiner älteren Schwester wieder. Vorsichtig löste er sich wieder von ihr, da er nicht erdrückt werden wollte und begrüßte dann Liv ebenfalls mit einer Umarmung. Alleah schüttelte er die Hand, dann wurde er der vierten Frau vorgestellt, welche sich tatsächlich als Besitzerin entpuppte. Shawn bestellte sich einen Drink, als der Barkeeper Ariana ein Glas hinschob.



Coco-Town - "Roses of Coruscant" - Bar - Shwan Celchu mit Ariana und Liv sowie Alleah Liard und Angelique Leign -
 
- Coco-Town - "Roses of Coruscant" - Bar - mit Shwan und Liv sowie Alleah Liard und Angelique Leign -


Ariana, Liv und Alleah amüsierten sich prächtig in der Bar. Sie tranken ein paar Drinks, wobei Liv sich eher zurückhielt und alkoholfreie Getränke trank. Dann gesellte sich eine weitere junge Frau dazu. Alleah stellte sie als Angelique Leign vor, die Besitzerin des "Roses of Coruscant". Die Alderaanerin und ihre Schwägerin gratulierten der jungen Frau zu diesem tollen Restaurant. Diese lud die drei auf eine weitere Runde Drinks ein.

Gerade, als sie ihr Glas fast ausgetrunken hatte, wurde es lebhafter im Restaurantbereich. Ein neuer Gast war gekommen und so emsig, wie die Kellner sich nun bewegten und um den Gast bemühten, war dieser wohl ein höheres Tier. Gelangweilt drehte sie sich wieder zur Bar um und unterhielt sich weiter mit der hübschen Coruscanti, welcher das Restaurant gehörte. Alleha, die andere Courscanti, hatte sich in eine Unterhaltung mit Liv vertieft. Sie bekamen gar nicht mit, wie sich der Gast nun an die Bar begab. Ariana bemerkte erst den nächsten Gast, der niemand anderer als Shawn war, wieder. Dieser begrüßte sie mit einem Kuss auf die Wange.

"Hey, was verschafft uns die Ehre?"

Mit diesen Worten fiel sie ihrem geliebten Bruder um den Hals. Dieser machte sich einige Sekunden später von ihr los, um auch Liv und Alleah zu begrüßen. Dann wurde er Angelique vorgestellt. Die Alderaanerin freute sich unheimlich, dass ihr Bruder hier war. Shawn bestellte sich einen Drink und sie selbst bekam einen vom Barkeeper zugeschoben.

"Von dem vornehmen Herrn dort drüben." Der junge Barkeeper zwinkerte ihr verschwörerisch zu. Liv hatte es natürlich mitbekommen.

"Das ist wieder typisch meine Schwägerin. Kaum ist man mit ihr irgendwo, hat sie schon einen Verehrer", beschwerte sie sich. "Jetzt lass mich mal sehen, meine Teuerste." Liv legte Ariana eine Hand auf den Arm. "Oh!", hauchte sie nun, als sie denn Mann erkannte und krallte ihre Hand etwas zu fest in den Arm ihrer Schwägerin. "Ariana, das ist..."

"Au!", wurde sie von Ariana unterbrochen. "Lass ein bisschen locker oder willst du mir den Arm brechen? Was ist denn?" Die Alderaanerin warf nun einen Blick in die Richtung, welche der Barkeeper angedeutet hatte. "Oh!" Ariana reagierte genauso wie ihre Schwägerin.

"WAS?", erkundigten sich Shawn, Alleah und Angelique gleichzeitig.

Liv beugte sich näher zu den dreien hinüber und klärte sie auf. Angelique bekam große Augen und staunte nicht schlecht. Einen solchen Gast hatte sie noch nie in ihrem Restaurant gehabt. Das war wohl eine unglaubliche Ehre. Bevor sie Ariana dazu überredeten hinüber zu gehen, beschloss die Geschäftsführerin selbst ein paar Worte mit dem Gouverneur zu wechslen. Sie kam also hinter der Bar hervor, legte die Schürze ab, wischte ihre Hände noch mal kurz an der Hose trocken, sie fühlte sich so nervös, fuhr sich durchs Haar und ging dann, um den Gast auch persönlich zu begrüßen, schließlich war das bei sojemandem druchaus angebracht.

"Gouverneur Kraym, es ist mir eine Ehre.", sie reichte ihm die Hand und stellte sich vor: "Ich bin Angelique Leign, die Geschäftsführerin. Ich hoffe, es gefällt Ihnen hier. Gab es Schwierigkeiten? Wenn ja, werde ich dafür sorgen, dass Sie schleunigstens einen Platz bekommen. Ich..."

Ariana, welche nun ebenfalls herübergekommen war, legte Angelique eine Hand auf die Schulter und stoppte so ihren Redefluss. Die junge Frau hatte wohl noch nicht so oft einen so hochrangigen Gast gehabt, dementsprechend nervös war sie auch.

"Da will Sie jemand näher kennenlernen.", meinte Angelique nun und wandte sich zum gehen. "Viel Glück!", flüsterte sie der Alderaanerin nun zu und ging zu den anderen.

"Danke für den Drink.", begann Ariana nun das Gespräch und zeigte auf ihr Glas. "Sie haben sich also noch an mich erinnert.", sie lächelte leicht. "Ich bin Ariana Celchu." Jetzt wurde auch sie nervös und kam sich vor wie ein Teenager bei der ersten Verabredung.


- Coco-Town - "Roses of Coruscant" - Bar - mit Horatio und einer sehr neurgierigen Gruppe junger Leute (Liv, Angelique, Alleah und Shawn) im Hintergrund -
 
- Coruscant - Industrieviertel - Fabrikhalle - Mit Tomm, Grant, Pablo, Baes Hawot + Widerstand -

Dass Tomm so plötzlich die Initiative ergriff, überraschte Chesara doch ziemlich. Er war während der ganzen Fahrt im Gleiter über völlig ruhig gewesen, hatte sich an keinem Gespräch beteiligt und auch gegenüber Jared Grant keine Fragen bezüglich des Widerstandes gestellt. Dabei musste er noch über vieles im Unklaren sein, schließlich war er erst vor kurzem auf Coruscant eingetroffen und traf auch die Defender heute zum ersten Mal. Dennoch ging er mit zielsicheren Schritten nach vorne und richtete das Wort an die Menge, so als täte er jeden Tag nichts anderes. Chesara hatte nichts dagegen, dass er das Wort ergriff, einzig Grant warf ihr einen fragenden Seitenblick zu, mit dem er seine Verwunderung bekundete. Chesara erwiderte seinen Blick und zog die Schultern hoch. In Tomms kurzer Rede ging es um den Zusammenhalt. In erster Linie wusch er allen Anwesenden mit seiner Ansprache den Kopf, oder rückte ihnen selbigen zurecht und die Jedi fragte sich flüchtig, ob dies so gut ankommen würde. Ein paar Erklärungen dahingehend, was sie als Jedi zu tun gedachten, wären ihr lieber gewesen, doch sie hielt es für unpassend, nun ebenfalls noch nach vorne zu gehen, allemal da sich nun ein weiteres Mitglied des Widerstands zu Wort meldete und dem Rest der Versammelten Informationen anbot, mit denen sich möglicherweise ein weiterer großer Schlag gegen das Imperium durchführen ließ. Es ging um Etagenpläne eines imperialen Verwaltungsgebäudes und um eine durchorganisierte Infiltrationsaktion. An einer solchen Aktion würden sich die Jedi gut beteiligen können. Eine Iktotchi bot die Hilfe ihrer Leute an und richtete sich fragend an die Jedi und die Defender. Chesara nickte.

"Wir werden ein oder zwei Jedi als Unterstützung mitschicken."

Erklärte sie sich bereit.

"Die genaue Planung sollten wir später in Ruhe durchsprechen."

Sie übergab der Iktotchi ihre Com-Nummer, damit sie miteinander in Kontakt treten konnten.

"Lasst uns direkt gegen Kraym vorgehen!"

Schaltete sich ein engagierter Widerstandskämpfer ein.

"Ja! Und ihm sein hässliches Grinsen aus dem Gesicht radieren!"

Gelächter wurde laut und offenbar wandelte sich die Stimmung zum Guten. Chesara empfand das als ein positives Zeichen. Es war ein Fortschritt, wenn die Widerstandskämpfer begannen, trotz allem miteiander zu scherzen. Dies spiegelte ein Gefühl der Zusammengehörigkeit wider.

- Coruscant - Industrieviertel - Fabrikhalle - Tomm, Grant, Pablo, Baes Hawot - Widerstand -
 
- Coruscant – City – Filmset – Mit Nex -

Sie waren kein Paar? Nex wirkte ziemlich abwehrend, als er Akemi erklärte, dass Richard den Kuss, den er zwischen ihm und Nat beobachtet hatte, falsch verstanden haben musste. Tatsächlich war alles ganz anders gewesen. Nat hatte es auf einen anderen Typen abgesehen und gehofft, ihn eifersüchtig machen zu können, wenn er sie mit Nex sah.

„Achsoooo!“

Erwiderte Akemi, die sich eigentlich schon für Nex gefreut hatte. Sie fand, dass Nex und Nat ein schönes Paar wären. Die beiden waren beste Freunde, lagen auf der gleichen Wellenlänge und hatten den selben Humor. Eigentlich schade, dass es nur ein Missverständnis gewesen war.

„Hat's denn wenigstens geklappt?“

Wollte sie wissen. Sie hatte weder mitbekommen als Nex, noch als Natalja die Party verlassen hatten. Vielleicht war Nat ja erfolgreich gewesen bei ihrem Schwarm und war mit ihm gemeinsam gegangen.

„Wer war das überhaupt, auf den Nat es abgesehen hatte?“

Leider blieb Nex keine Zeit mehr, diese Frage zu beantworten, denn Karcas Laz rief sie zu sich. Mit dem Herumstehen war es vorbei und die Arbeit fing an. Nex leerte seinen Kaffee und Akemi wurde noch einmal von der Visagistin abgepudert, ehe es richtig los ging. Nex hatte vorhin gemeint, es sei gut, dass sie sich jetzt schon besser kannten als noch am Anfang des Filmprojektes, denn heute stand eine der Schlüsselszenen auf dem Programm, in der sich ihre beiden Charaktere küssen würden. Akemi hatte damit kein Problem. Es war nicht ihr erster Filmkuss und auch, wenn sie sich mit ihren 19 Jahren noch keinen „alten Hasen“ nennen würde, hatte sie schon etwas Erfahrung. Schließlich gingen alle in Position. Sie drehten die Szene in zwei Abschnitten. Es begann damit, dass Geralt in seiner Wohnung war. Er war krank und Gwen kam ihn besuchen. Nex positionierte sich in nachgestellten Wohnzimmer, Akemi wartete hinter einer Tür, durch die sie den Raum betreten musste, sobald der Regisseur das Zeichen geben würde. Sie zupfte noch einmal kurz ihre Kleidung zurecht, befeuchtete sich die Lippen und dann ging es los.

“Und Action!“

Gwen betätigte den Öffner und die Tür glitt zu beiden Seiten nach außen. Das blasse Mädchen mit den kurzen, glänzenden Haaren betrat den Raum. Mit einem kurzen suchenden Blick erfasste sie den Raum und fand Geralt auf dem Sofa, halb liegend und sitzen. Sie kam näher, ohne etwas zu sagen und blieb einen Meter vor ihm stehen.

„Wie geht’s dir?“

Fragte sie, um dann ohne eine größere Einleitung fortzufahren:

„Jaxen ist tot.“

Ihre Stimme klang brüchig. Einen Moment unschlüssig blieb Gwen stehen. Schließlich setzte sie sich neben Geralt auf die Kante des Sofas.

„Ich weiß nicht, warum er das getan hat... ich meine, hat er es? War es seine Schuld?“

Fragte sie, ohne Geralt anzusehen und schüttelte den Kopf. In ihren Augen spiegelte sich Trauer. Schließlich stand sie auf und trat langsam ans Fenster. Schweigend blickte sie hinaus und legte die Arme um sich selbst, als wäre ihr kalt.

„Ich glaube nicht, dass ich es schaffe.“

Sagte sie plötzlich und als sie sich wieder zu Geralt um wandte, standen Tränen in Gwens Augen.

„Es ist einfach zu schwer.“

- Coruscant – City – Filmset – Mit Nex -
 
- Coruscant - untere Ebenen - verlassene Datenspeicherfabrik - Verwaltungstrakt - Büro/Zelle - mit Alynn -

Die feurige Schönheit stand in einiger Entfernung vor dem Schreibtisch, an dem Brennan saß. Sie hielt den Datenblock in der Hand, der seine ID-Card beinhaltete und die Daten darauf anzeigte. Seine Aufmerksamkeit galt einzig und allein der Frau, auch als er bemerkte, was sie mit dem kleinen Gerät anstellte, blieb er ruhig und gefasst - jedenfalls nach außen hin. Lorrdianer hatten jahrelang in Sklaverei gelebt und dabei gelernt, ihre Gefühle zu unterdrücken und eigene Meinungen für sich zu behalten. Das Volk, dem auch Brennan angehörte, hatte über die Zeit die Fähigkeit entwickelt sich nicht durch Mimik und Gestik zu verraten, nur um ihren Herren keinen Angriffspunkt zu geben. Sie hatten eine Art der stillen Verständigung entwickelt und waren zu stillen Zuhörern geworden. Auch lange nach der Sklaverei würden die Lorrdianer ihr Wissen an ihre Kinder weitergeben. Brennan hatte die selben Wesenszüge und Fähigkeiten wie seine Vorfahren und oftmals war das ein ideales Verhalten, um nicht zu leicht durchschaut zu werden. Auch wenn ihn die Fähigkeit, die ihm die Frau gegenüber gerade gezeigt hatte, imponierte, so hatte er genug Disziplin und Erfahrung, um nicht darauf einzugehen oder zu reagieren. Es schien fast so, als hätte er es gar nicht erst gesehen, als wäre es komplett an seinem Bewusstsein vorübergegangen und das war gut so, wie sich herausstellte. Für einen kurzen Moment machte sie den Eindruck, selbst überrascht über seine Kühlheit zu sein. Ein klarer Vorteil für den imperialen Soldaten, die Frage war nur, für wie lange...

Diar'mon lauschte ihren Ausführungen, die für ihn ebenso plausibel, wie auch ein Stück fantastisch wirkten. Es gab immer einen ranghöheren Offizier in der Folge. Wenn einer starb, so rückte der nächste nach. Wie sollte es dann sein, dass es in diesen Zeiten niemanden gab, der koordinierte Befehle geben konnte, wie sie gerade anzweifelte? Der Mann behielt seine Gedanken für sich. Es erschien ihm richtig, sie nicht unnötig auf die Palme zu bringen. Es konnte von Vorteil sein, wenn er weiter zuließ, dass sie ihn überzeugen wollte und das versuchte sie, ob nun bewusst oder unbewusst. Noch ein Grund mehr, warum er an Derricotes Anweisungen zweifelte. Wieso sollte sie ihn überzeugen wollen, wenn sie doch genauso gut die Möglichkeit hatte, ihn einfach aus dem Weg räumen zu lassen. Wenn sie gewollt hätte, so hätte niemand davon erfahren. Auch wenn sie nur mehr Leute für sich und ihre Überzeugungen sammeln wollte, so hätte es doch keinen Sinn gemacht, alles zu tun, um einen einfachen Soldaten mit auf ihre Seite zu ziehen, oder doch?


“Kommen Sie mit, Diar’mon.“

Mit den Worten, wandte sie sich ab und ging zur Tür. Brennan verschwendete keine Zeit und erhob sich von seinem Stuhl, um ihr in kürzestem Abstand zu folgen. Sie kamen in eine Lagerhalle, in der sich vor nicht allzulanger Zeit ein Kampf zugetragen haben musste. Die Luft roch wie vorher in dem kleinen Zwischenraum nach Blut, doch da war noch mehr. Es roch nach Schweiß, Angstschweiß vielleicht und es lag ebenfalls der unverkennbare Geruch nach Ozon in der Luft. Es hatte einen Schusswechsel gegeben. Die aufgestapelten Leichen von verschiedenrassigen Männern in Zivil gekleidet, bestätigten seine Vermutung. Auch die sichergestellten Waffen blieben seinem Auge nicht verborgen. Es war offensichtlich, dass Commodore Kratas in gewisser Weise Recht behielt. Es handelte sich wohl wirklich um einen Waffenschmuggel und sie waren tatsächlich militärischer Art.
Erst als sich die junge Frau mit ihrer Frage an ihn wandte, meldete er sich ebenfalls zu Wort:


"Nein Ma'am!"

Brennan war sich sicher. Er diente dem Imperium und nicht irgendeinem Verräter, der zulassen würde, dass die Rebellen sich ihnen widersetzten. Auch wenn es nicht sicher war, dass Derricote korrupt war, so war es doch sehr wahrscheinlich. Unter so einem Kommando würde Brennan niemals Karriere machen können, jedenfalls nicht so, wie er es sich vorstellte.

"Was gedenken Sie zu tun, Commodore?"

- Coruscant - untere Ebenen - verlassene Datenspeicherfabrik - Verwaltungstrakt - Halle - mit Alynn, Captain Asakawa und Commander Veantur-
 
[ Coruscant | Industrieviertel | Fabrik | Verwaltungsteil | mit Noomi ]

Ein kalter Windhauch drang durch das kaputte Fenster in das verwahrloste Büro. Draußen herrschte noch immer die Dunkelheit. Bloß an sehr wenigen Stellen konnte man dumpfes Licht erkennen, das zaghaft versuchte die finstere Umgebung zu erhellen. Das riesige Industrieviertel war die ganze Zeit von einem stetig monotonen Geräusch erfüllt, welches von den anderen Fabriken stammte. Einzelne Gestalten irrten in dieser dunklen Gegend herum. Verschwanden aus dem Sichtfeld der verborgenen Wachleute. Zum Glück der Widerständler, welche sich in der ehemaligen Fabrik versammelt hatten, drang kaum ein einziger Laut aus den zerfallenen Mauern. Die Organisatoren hatten in dieser Sache wirklich sehr gute Arbeit geleistet, denn niemand sollte von diesem Treffen erfahren.

Sanft bewegte sich die zottelige Mähne als sich der Cathar vorsichtig zum Fenster lehnte. Der Wind trieb sein harmloses Spiel mit den langen orangefarbenen Haaren. Konzentriert tasteten seine Augen immer wieder die Umgebung ab, denn in seiner Magengegend herrschte die ganze Zeit ein dumpfes Gefühl. Den Grund schob er jedoch auf seine persönliche Nervosität. Neben dem jungen Jedi-Ritter stand seine Schülerin. Sie unterstützte ihn bei der Wache. Nebenbei bemerkte Crado durch sein Gespür in der Macht, dass im Nebenraum einer der Wachposten das ehemalige Büro verließ, um einen längeren Grundgang zu tätigen. Die andere Präsenz blieb ruhig in den Schatten. Natürlich ließ sich Crado davon nicht aus der Ruhe bringen.

„Ja, wie hast du das eben mit dem Devaronianer gemacht?“, entgegnete Noomi begeistert auf seine Frage. „Das war ziemlich cool.“

„Diese Technik nennen die Jedi den Gedankentrick“, erklärte der struppige Cathar mit gedämpfter Stimme. „Im Grunde dringt man vorsichtig in den Geist des anderen Wesens ein und manipuliert es auf diese Weise. Damit scheint diese Technik recht einfach zu sein, aber sie hat ihre klaren Grenzen für den Hauptteil der Anwender. Denn in den meisten Fällen kann man bloß geistig arme Wesen mit dieser Technik manipulieren. Nur ein wahrer Meister in diesen Künsten kann auch schwere Gegner von seiner Meinung „überzeugen“. Jedoch kann diese Technik von allen beiden Seiten – Jedi wie Sith gleichermaßen – genutzt werden. Somit musst du immer den eigentlichen Zweck, weshalb du diese Manipulation vornimmst, im Hinterkopf behalten!“

Drohend hatte Crado bei den letzten Worten seinen Zeigefinger erhoben. Er kannte die Gefahren der dunklen Seite. Hatte schon mächtige Sith getroffen. Diese hätten augenblicklich mit einer einzigen Bewegung getötet, hätte er keine starken Verbündeten an seiner Seite gehabt. Auf einmal musste der Cathar erneut an Ord Biniir denken. Unter seinem dicken Fell bildete sich sofort eine Gänsehaut. In den letzten Monaten hatte er nur sehr selten an diese Mission gedacht. Mit einem Schlag spürte er in seinem Bewusstsein erneut die Präsenz der beiden Sith-Damen (Alaine und Azgeth). Damals waren sie wirklich mächtige Gegnerinnen gewesen. Automatisch griff der Jedi-Ritter nach seinem Schwert und wog es ruhig in der rechten Hand. Er musterte Noomi. Sie hatte noch nie solche schrecklichen Erlebnisse machen müssen.

„Viele Wege führen ganz schnell zur dunklen Seite...“, sprach der Cathar weiter. „Für einen Neuling wirkt die dunkle Seite auf den ersten Blick stark, mächtig und sehr verführerisch. Man denkt, dass man durch sie ohne jegliche Anstrengungen und Entbehrungen seine Ziele erreichen könnte, jedoch fordert sie das eigene Leben. Durch die dunkle Seite isoliert man sich, fördert nur noch die wirklich negativen Gefühle und gibt sein wahres Leben auf. Achte also immer darauf was du tust.“


[ Coruscant | Industrieviertel | Fabrik | Verwaltungsteil | mit Noomi ]
 
[ Coruscant | Imperial City | auf dem Weg ins Industrieviertel | Truppentransporter | Kezia (NPC) ]

Bedrohlich näherten sich zahlreiche weiße Landungsboote der Sentinel-Klasse dem kolossalen und finsteren Industrieviertel. Ohne jegliche Probleme drangen die Boote, die an eine übliche imperiale Lambda-Fähre erinnerten, in die dunkle Wolke aus Ruß, Staub und anderen undefinierten Partikeln ein. Unterstützt wurde ihr Anflug durch die Tatsache, dass sich das Industrieviertel noch auf der Nachtseite Imperial Citys befand. Durch die schlechten Sichtverhältnisse hielt man die anfliegenden Boote für kleine Frachter, welche irgendwelche Fabriken in der Nähe beliefern sollten. Eine äußerst lange Zeit flogen die Landungsboote in einer Formation. Erst im tiefsten Herzen des gewaltigen Viertels trennten sich auf einmal ihre Wege. Ein Teil flog nach Osten, ein anderer Teil nach Süden und die restlichen Boote hielten ihren westlichen Kurs.

Lady Kezia hatte sich in eine tiefe Meditation fallen lassen. Sie ließ sich nicht von den anwesenden Soldaten, die mit in diesem kleinen Abteil saßen, stören. Durch ihre gewaltigen Fähigkeiten in der Macht versuchte die Sith-Inquisitorin ihre Ankunft zu verschleiern. Dunkelheit umgab die schlanke Theelin. Sie bewegte sich auf einem Terrain, das ihr mittlerweile sehr bekannt war. In diesem recht langen Augenblick hob und senkte sich ihre Brust ziemlich gleichmäßig. Ihr Bewusstsein hatte sich erfolgreich von der restlichen Umwelt abgetrennt. Trotzdem blieben die Coruscant Guards, die man ihr unterstellt hatte, weiterhin schweigsam. Selbst über Funk wurden kaum Worte ausgetauscht. Sie hatten in den letzten Tagen oft mit dieser Sith-Lady zu tun gehabt, weshalb sie mittlerweile ihre Art ein wenig durchschauen konnten.

An einer geeigneten Stelle, zwischen zwei riesigen Industrieanlagen, landeten die drei völlig weißen Landungsboote. Bewegung, Hektik und bellende Befehle rissen die blonde Dame aus ihren dunklen Gedanken. In den letzten Minuten hatte sich Kezia Gedanken über ihren mysteriösen Ordensbruder, Darth Draconis, gemacht. Der menschliche Sith sollte mit einem Trupp Sturm Commandos den sehr nahen Zielort infiltrieren, bevor die Hauptstreitmacht in das alte Gebäude eindrang. Grazil erhob sie sich und verließ den Transporter. Draußen wartete die Männer, die ihrem Kommando unterstanden, auf erste Befehle. Gemächlich griff die blonde Sith nach ihrem Com-Gerät und kontaktierte High Col. Aabe, welcher die ganze Operation von einer mobilen Station leitete.

Krayt – hier Hssiss, wir sind bereit für den Raubzug“, sprach sie leise in das kleine Gerät.

Hssiss – hier Krayt, wir warten noch auf die erste Statusmeldung Terentatek (Draconis)“, erwiderte auf einmal eine mechanisch verzerrte Stimme, welche Aabe ähnelte. „Er wird mit seinen Leuten in den Verwaltungsteil eindringen.“

„Verstanden, Krayt, murmelte Kezia. Hssiss Ende.“

Danach verschwand das winzige Kommunikationsgerät wieder in dem schwarzen Kampfanzug. Sie dachte einige Sekunden über die wenigen Informationen, welche Aabe ihr gegeben hatte, nach. Nun war sie also von Draconis und dessen Erfolg abhängig. Unwillkürlich verzog sich ihr sehr hübscher Mund. Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, griff sie nach ihrem Lichtschwert. Ganz vorsichtig tastete sie in der Macht die Umgebung ab. Bloß zwei Straßen war sie vom Zielort entfernt. 'Diesen Moment wird der ganze Planet nicht vergessen', dachte sich die Inquisitorin. Auf leisen Sohlen ging Kezia zum Kommandanten ihrer Soldaten. Sie wollte nicht ewig warten. Sie wollte endlich ihrer finsteren Leidenschaft frönen. Ihre Schattenseite offen ausleben.

„Bringen Sie Ihre Männer in Position, Sergeant“, wies sie den gepanzerten Soldaten an. „High Col. Aabe wird in diesem Moment schon den Panzer in Stellung bringen. Auf mein Kommando stürmen wir die Fabrik. Verstanden?“

„Jawohl, Ma'am“, entgegnete der Unteroffizier und salutierte zackig.

[ Coruscant | Imperial City | Industrieviertel | dunkle Gasse | Kezia (NPC) mit den Coruscant Guards ]
 
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